Die Runeninschrift Auf Dem Kamm Von Frienstedt, Stadt Erfurt
Die Runeninschrift auf dem Kamm von Frienstedt, Stadt Erfurt CHRISTOPH G. SCHMIDT, ROBERT NEDOMA und KLAUS DÜWEL Disposition: A. Archäologischer Befund (CHRISTOPH G. SCHMIDT): 1. Fundort, S. 123; 2. Zum Kamm mit Runeninschrift, S. 126 – B. Runeninschrift (ROBERT NEDOMA, KLAUS DÜWEL): 1. Lesung, S. 136; 2. Sprachliche Deutung, S. 139; 3. Sprachhistorischer Stel- lenwert, S. 141; 4. Funktion der Inschrift, S. 158; 5. Ausblicke, S. 164 A. Archäologischer Befund (CHRISTOPH G. SCHMIDT) 1. Fundort Bereits seit Ende der 1970er Jahre war bekannt, dass sich auf dem Alacher Feld und benachbarten Fluren zwischen den Erfurter Vororten Gottstedt, Frienstedt und Bindersleben eine Siedlung der römischen Kaiserzeit befand. Der Bau der Autobahn 71 im Rahmen des Verkehrsprojektes Deutsche Ein- heit sollte den Fundplatz durchschneiden. Daher wurden auf der geplanten Trasse in den Jahren 2000–2003 Ausgrabungen durchgeführt und auf den Nachbarfluren noch einmal 2004 und 2005 Sondagen vorgenommen. Es wur- den gut zwei Hektar und damit ein Drittel des Fundplatzes untersucht, dabei konnten ungefähr 1500 archäologische Befunde erfasst und neben ungefähr einer Tonne Keramik, Hüttenlehm und Tierknochen etwa 3000 Sonderfunde (Bunt- und Edelmetall, Eisen, Knochengeräte, Spinnwirtel, Webgewichte) ge- borgen werden.1 1.1. Zentralplatz: Siedlung mit Bronzeschmieden, Gräbern und Kultstätte Der Fundplatz liegt im fruchtbaren, leicht hügeligen Thüringer Becken in ei- ner flachen Senke beiderseits des Flüsschens Nesse. Im Zentrum der Fund- 1 Vorbericht: Schmidt 2008a. Die Auswertung der Grabungen erfolgt z. Z. im Rahmen eines Forschungsprojektes des Thüringischen Landesamtes für Denkmalpflege und Ar- chäologie (TLDA) und des Zentrums für Baltische und Skandinavische Archäologie (ZBSA), Schleswig. Dieses Projekt wird durch die Fritz-Thyssen-Stiftung finanziert.
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