Anhang 466 Anhang 1
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Anhang 466 Anhang 1. Vita Anhang I. Vita. Lateinischer Lebenslauf Overbecks, verfasst anlässlich seines Habilitationsantrags in Jena Summe venerabili theologorum Ordini J enensi Franciscus Camillus Overbeck S.[alutem] D.[at] P.[lurimam] Rogo Vos, Viri doctissimi illustrissimi summe Venerabiles, ut Quaestio num Hippolytearum Specimine meo examinato Licentiatus" gradu me 10 dignum habeatis et gradum adepto mihi docendi potestatem deferatis, quam nanscisci studeo, ut scholas academicas ad interpretationem Novi Testamenti et historiam ecclesiae spectantes instituam. Valete atque mihi favete. Scribebam die XX. Mens.[is] Febr.[uarii] 15 a.[nno] MDCCCLXIV. Vita. Natus sum ego Franciscus Camillus Overbeck Petropoli die XVI mensis Novembris anno MDCCCXXXVII patre Francisco Henrico Hermanno, mercatore, matre Camilla Anna e gente Cerclet, quos adhuc vivos ve- 20 neror. Fidei addictus sum evangelicae. Lit[t Jerarum" elementis domi imbutus sum. Octo annos natus cum matre Galliam versus profectus sum. Per decem menses et octo scholis interfui gymnasii in oppido St. Germain en Laye prope Lutetiam Parisiorum. Dein anno h.[uius] s.[ae culi] XLVIII Petropolin reversus Gymnasium Germanicum ad aedem S. 25 Annae frequentavi. Relictis duobus annis post iterum Russiae frigoribus Dresdam cum parentibus me contuli, ubi per sex annos a tertio decimo usque ad duodevicesimum aetatis meae artibus liberalibus instructus sum a Gymnasii quod ad aedem S. Crucis est praeceptoribus e quibus Julius Klee et Julius Sillig Gratissima memoria mihi colendi sunt. Ma- 30 turitatis testimonio instructus in civium academicorum almae univer- 9 licentiatus J licentiatu 20 litterarum] literarum 3 Ms: Universitätsarchiv Jena, J 115: Akten der theologischen Fakultät 1864-1869, 3---6a. Anhang I. Vita 467 ÜBERSETZUNG Franz Camille Overbeck entbietet der höchst verehrungswürdigen Jenen ser Theologischen Fakultät seinen Gruss Ich bitte Euch, hochgelehrte, berühmte und höchst verehrungswürdige Männer, mich nach Prüfung meiner Probearbeit mit Untersuchungen zu Hippolytos des Grades des Lizentiates als würdig zu erachten und mir, wenn ich diesen Grad erlangt habe, die Lehrerlaubnis zu gewähren; diese strebe ich an, um Vorlesungen über Exegese des Neuen Testamentes und Kirchengeschichte zu halten. Lebt wohl und seid mir wohlgesinnt. Geschrieben am 20. Februar 1864 10 Lebenslauf Geboren bin ich, Franz Camille Overbeck, am 16. November 1837 in St. Petersburg. Meine Eltern sind Franz Heinrich Hermann, Kaufmann, und Camilla Anna, geborene Cerclet; sie leben noch, von mir verehrt. Ich bin evangelischen Bekenntnisses. Den ersten Schulunterricht habe ich zu- 1s hause bekommen. Achtjährig zog ich mit meiner Mutter nach Frankreich und erhielt dort 18 Monate in St. Germain-en-Laye in der Nähe von Paris Schulunterricht. Danach kehrte ich 1848 nach St. Petersburg zurück und besuchte das Deutsche St.-Anna-Gymnasiurn. Nach zwei Jahren ver liess ich wiederum die Kälte Russlands und begab mich mit meinen 20 Eltern nach Dresden, wo ich sechs Jahre lang, vom 13. bis 18. Lebensjah- re, von Lehrern der Kreuzschule in den allgemeinbildenden Fächern un terrichtet wurde, unter denen ich Julius Klee und Julius Sillig in dank barer Erinnerung verehre. Mit dem Maturitätszeugnis versehen, wurde ich im Frühling des Jahres 1856 in die akademische Bürgerschaft der 25 Leipziger Universität aufgenommen. Theologischen, aber auch philolo- 1 Dt. Übersetzung von N. Peter. Für Rat und Hilfestellung bei der Übersetzung danken wir Dr. Barbara von Reibnitz, Universität Basel; Prof. Dr. J.-C. Em melius, Ütze-Obershagen; Stefan Stirnemann, St. Gallen; Prof. Dr. Alfons Wei sche, Westfälische Wilhelms-Universität :vlünster. 468 Anhang I. Vita sitatis Lipsiensis numerum vere anni h.s. LVI receptus sum. In theolo gica nec non philologica et philosophica studia incubui per duos annos scholis virorum doctissimorum atque illustrissimorum Wineri Tuchii Brückneri Luthardti Angeri Lechleri Lipsii Drobischii Hartensteinii s Weissii Wachsmuthi instructus. Quibus omnibus praeceptoribus meis neque minus viris doctissimis atque illustrissimis Dornero Ehrenfeuch tero Bertheanio Dieckhoffio Köstlino Ewaldo Lotzio Waitzio Rittero quos per quattuor semestria Gottingae docentes audivi gratias ago quam maximas semperque gratiam habebo. Anni h.s. LX vere coram theolo- 10 gorum ordine Lipsiensium pro candidatura et licentia contionandia rite tentatus sum. Brevi post a v.[iro] d.[octo] Westermanno philosophorum ordinis Lipsiensis decano, philosophiae doctor et artium liberalium ma gister creatus sum. Mensibus aliquot transactis Berolini, ubi Niedneri interfui scholis, Lipsiam reversus theologicas disciplinas N[ ov]i. T[ esta- 1s ment]i. exegeticam et historicam docendi consilium cepi. Duobus exin de annis consumptis• in studiis ad literas patristicas quas dicunt anti quiores potissimum spectantibus, Jenam transmigravi, cuius theologis illustrissimis opto ut dignus videar qui id quod volo assequar. Scrib. Jenae die XX. m. Febr. 20 anno h.s. LXIV. 10 contionandi] concionandi 16 consumptis] consumtis Anhang I. Vita 469 gischen und philosophischen Studien widmete ich mich während zweier Jahre und empfing Unterricht in den Veranstaltungen der hochgelehrten und berühmtesten Männer Winer, Tuch, Brückner, Luthardt, Anger, Lechler, Lipsius, Drobisch, Hartenstein, Weiss und Wachsmuth Diesen meinen Lehrern allen und nicht weniger den hochgelehrten und berühm• ten Männern Damer, Ehrenfeuchter, Bertheau, Dieckhef.l, Köstlin, Ewald, Latz, Waitz und Ritter, bei denen ich vier Semester in Göttingen gehört habe, spreche ich den grössten Dank aus und werde ihnen stets dankbar sein. Im Frühling 1860 bin ich vor der Leipziger Theologischen Fakultät gemäss meinem Gesuch zur Erlangung der Kandidatur für den kirchli- 10 chen Dienst und der Befähigung zum Predigtamt geprüft worden. Kurz darauf wurde ich durch den gelehrten Mann Westermann, Dekan der Leipziger Philosophischen Fakultät, zum Doktor der Philosophie und zum Magister Artium promoviert Nachdem ich einige Monate in Berlin verbracht hatte, wo ich an Niedners Vorlesungen teilnahm, kehrte ich 1s nach Leipzig zurück und beschloss, die theologischen Fächer Exegese des Neuen Testamentes und Kirchengeschichte zu lehren. Nachdem ich so dann zwei Jahre auf Studien verwendet hatte, welche vorwiegend der sogenannten älteren Patristik galten, bin ich nach Jena übergesiedelt in dem Wunsch, von den hochberühmten Theologen dieser Universität für 20 würdig erachtet zu werden, das zu erlangen, was ich möchte. Geschrieben zu Jena, am 20. Februar des Jahres 1864 470 Anhang II. Thesen Anhang II. Thesen zur Habilitationsschrift »Quaestionum Hippolytearum specimen« (1864) I. s Epistolam ad Hebraeos dictam ad Alexandrinos datam esse. Der »An die Hebräer« genannte Brief war an die Alexandriner gerichtet. II. Irenaeum loco adv. haer. III,11,9 p. 473 Stieren non Montanistarum adversarios (Alogos vulgo dictos) sed Montanistos ipsos objurgare. 10 Irenaeus kritisiert in adv. haer. III,11,9 (S. 473 Ausgabe Stieren) nicht die Gegner der Montanisten (die man auch Aloger nennt), sondern die Mon tanisten selber. III. Tempore Hippolyti (saec. III. in.) spiritum sanctum nondum personam t5 habitum esse. Zur Zeit Hippolyts (zu Anfang des }. Jh) hat man den Heiligen Geist noch nicht als eine Person betrachtet IV. Sabellium non esse Sabellianismi auctorem. 20 Sabellius ist nicht der Urheber des Sabellianismus. V. Monachatum male derivari a doctrinis judaicis vel paganis in ecclesiam christianam invadentibus. Das Mönchtum kann schwerlich von jüdischen oder paganen Lehren, die 25 in die christliche Kirche eingedrungen sein sollen, abgeleitet werden. 6 Dt. Übersetzung von N. Peter. Anhang II. Thesen 471 VI. Male abjudicari Athanasio vitam Antonii. Die Vita Antonii wird man Athanasius schlecht absprechen können. VII. Catalogum quem dicunt Liberianum non inter fontes Libri Pontificalis esse numerandum. Den sogenannten Catalogus Liberianus wird man nicht zu den Quellen des Liber Pontificalis zählen dü,fen. VIII. Theologiam disciplinas naturales impugnantem male feriatam esse. 10 Wenn die Theologie gegen die Naturwissenschaften ankämpft, dann ist sie in falscher Weise müssig. (So wörtlich; meint übertragen.· tut sie nicht das, was ihre Sache ist) 472 Verzeichnis: Bibliotheken, Archive und Briefe in Privatbesitz Untenstehendes Verzeichnis bezieht sich nur auf Briefe, die in der vorlie genden Auswahl aufgenommen sind Für eine Übersicht sämtlicher Kor respondenzen s. das Gesamtverzeichnis S. 478-510. Die Bibliotheken sind nach den in den Anmerkungen verwendeten Abkürzungen aufgelistet. Unser Dank gilt den genannten Bibliotheken, Archiven und Privatbesit zern für die Erlaubnis, die in ihrem Besitz befindlichen Briefe Overbecks in unserem Band abzudrucken. Bestände in Basel: UB BASEL: Universitätsbibliothek Basel Nachlass Franz Overbeck B I - Nachlass Carl Albrecht Bernoulli (G Ib) Nachlass Alois Emanuel Biedermann (B II 506-507) Nachlass Paul Wernle (III C, 294) Handschriftenabteilung, Kassette ohne Signatur (Briefwechsel Over beck - Nietzsche) Brief an Eugen Kretzer (Mscr. G VI 2, 98) STA BS: Staatsarchiv Basel-Stadt Nachlass Eduard Hagenbach-Bischoff (PA 838 1341) Nachlass Jacob Burckhardt (PA 207 52) Nachlass Heusler-Sarasin (PA 329 I 38) Nachlass Rudolf Stähelin (PA 182 B 42, 35 II) Briefe an Richard Zutt (Erziehung Y 10) KBA: Karl Barth-Archiv, Basel - Brief an Fritz Barth Andere Bestände: BJK: Biblioteka Jagiellonska, Krakau, Handschriftenabteilung, Auto graphensammlung aus der ehemaligen Preussischen Staatsbibliothek zu Berlin