1. Änderung und Ergä z ng der Au5enbereichssatzung für den Ortste t Silenz, Gemeinde Ktuis arno mill ingenieure

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Satzung der Gemeinde 1. Änderung und Ergänzung der Außenbereichssatzung für den Ortsteil Silenz

Begründung zur Satzung

Gemeinde: Gemeinde Kluis Amt West Rügen Dorfplatz 2 18573

Planverfasser: arno mill ingenieure Dipl.- Ing. M. Knittel Dipl.-Ing. A. Mill Mölln Medow 5 18528 1. Änderung und Ergänzung der Außenbereichssatzung für den Ortsteil Silenz, Gemeinde Ktuis arno mill 71 ingenieure

2 Inhaltsverzeichnis Seite 1. Rechtsgrundlagen 3 2. Beschlussfassung 3 3. Angaben zum Plangebiet und der Umgebung 3 4. Berücksichtigung anderer gemeindlicher Planungsvorgaben, Flächennutzungsplan 4 5. Historie 4 6. Ziele und Zwecke der Außenbereichssatzung 5 7. Sachlicher Anwendungsbereich und Festsetzungen 7 8. Technische Ver- und Entsorgung, Erschließung des Plangebietes 8 8.1 Energieversorgung 8 8.2 Trinkwasserversorgung 8 8.3 Schmutzwasserentsorgung 8 8.4 Niederschtagswasserentsorgung 9 8.5 Kommunikationsantagen 10 8.6 Gasversorgung 10 8.7 VerkehrUche Erschtießung 10 8.7.1 Straßenerschtießung 10 8.7.2 Stettplätze 10 8.8 Attlasten/ Abfallentsorgung 11 8.8.1 Attlasten 11 8.8.2 Abfallentsorgung 11 8.9 Löschwasserbereitstettung/ Betange des Brandschutzes 11

9. Schutzgebiete und - objekte 12 9.1 Trinkwasserschutz 12 9.2 I mmissionsschutz 12 9.3 Denkmatschutz 12 9.4 NATURA 2000-Gebiete 13 9.5 Umweltverträglichkeit 13 9.6 Schutzgebiete, geschützte Biotope/ Geotope und Atteen 13 10. Zusammenfassung 14

Antagen

Lage der Geltungsbereiche 1. Änderung und Ergänzung der Außenbereichssatzung für den Ortsteil Silenz, Gemeinde Kluis arno mill ingenieure

3 1. Rechtsgrundlagen

Folgende Rechtsgrundlagen wurden berücksichtigt, wobei es sich hier nicht um eine abschlie- ßende Aufzählung handelt:

- das Baugesetzbuch (BauGB) in der Fassung der Bekanntmachung vom 23.09.2004 (BGBl. 1, S. 2414), geändert durch Artikel 3 des Gesetzes vom 5. September 2006 (BGBl. 1, S. 2098),

- die Baunutzungsverordnung (BauNVO) in der Bekanntmachung vom 23. Januar 1990 (BGBI. I, S. 132), geändert durch Artikel 3 des Gesetzes vom 22. April 1993 (BGBl. I, S. 466),

- Verordnung über die Ausarbeitung der Bauleitpläne und die Darstellung des Planinhalts - Planzeichenverordnung 1990 (PlanzV '90) vom 18. Dezember 1990 (BGBI. 1991, I, S. 58),

- Landesbauordnung Mecklenburg-Vorpommern (LBau0 M-V) in der Fassung vom 18. April 2006 (GVOBI. M-V S. 102)

- Kommunalverfassung für das Land Mecklenburg-Vorpommern (Kommunalverfassung - KV M-V) in der Fassung der Bekanntmachung vom 8. Juni 2004 (GVOBI. M-V 2004, S. 205) geändert durch Artikel 4 des Gesetzes vom 10. Juli 2006 (GVON. M-V S. 539).

- Wassergesetz des Landes Mecklenburg - Vorpommern (LWaG M-V) vom 30. November 1992 (GVOBI. M-V 1992, S. 669) geändert durch Artikel 3 des Gesetzes vom 14. Juli 2006 (GVOBI. M-V S. 568)

- Gesetz zum Schutz der Natur und der Landschaft im Lande Mecklenburg-Vorpommern (Landesnaturschutzgesetz - LNatG M-V)in der Fassung der Bekanntmachung vom 22. Oktober 2002 (GVOBI. M-V 2003, S. 1) geändert durch Artikel 3 des Gesetzes vom 14. Juli 2006 (GVOBI. M-V S. 560).

2. Beschlussfassung

Die Gemeindevertretung der Gemeinde Kluis hat in ihrer öffentlichen Sitzung am 10.08.2006, beschlossen die rechtskräftige Außenbereichssatzung Silenz in zwei Teilbereichen zu ergänzen. Dieser Beschluss wurde durch öffentlichen Aushang bekannt gemacht.

3. Angaben zum Plangebiet und der Umgebung

Der Ortsteil Silenz befindet sich ca. 320 m östlich der Landesstraße L 30 am Abzweig der Kreis- straße K 5, die den westlichen Ortsbereich durchschneidet und umfasst in seiner bestehenden Ausdehnung eine Fläche in der Größe von ca. 6,3 ha. Der Ortsteil als solcher ist hauptsächlich von Ackerflächen umgeben. Silenz besteht historisch gewachsen aus zwei Ortsbereichen - dem „alten" und „neuen" Silenz. Wie bereits im Aufstellverfahren zur rechtskräftigen Außenbereichs- 1. Änderung und Ergänzung der Außenbereichssatzung für den Ortsteit Sitenz, Gemeinde Ktuis arno ingenieure iikago

4 satzung Silenz ausgelegt, umfasst auch die 1. Änderung und Ergänzung zwei Geltungsbereiche (siehe dazu Historie).

Überplant werden folgende Flurstücke der Gemarkung Silenz, Flur 3: Gettungsbereich A - 1,33 ha Flurstücke 1/1 (teilw.), 1/2 (teilw.), 2 (teilw.), 3/1, 3/3, 3/4, 3/5 (teilw.), 4 (teilw.), 10(teilw.), 11 (teilw.), 40 (teilw.), 41 (teilw.), 42 (teilw.), 43 (teilw.), 46 (teilw.).

Geltungsbereich B - 0,21 ha Flurstücke 51/6, 51/7, 52/5, 52/6 (alle teilweise)

Nachrichtlich zu übernehmende Schutzgebiete und -objekte im Sinne des Naturschutz- und, Was- serrechtes sind innerhalb der Plangebiete nicht bekannt.

4. Berücksichtigung anderer gemeindliche Planungsvor- gaben, Außenbereichssatzung Silenz und Flächennut- zungsplan

Die Gemeinde Kluis besitzt einen rechtswirksamen Flächennutzungsplan. Er wurde durch die Hö- here Verwaltungsbehörde genehmigt und ist seit dem 6. Juni 1994 wirksam. In diesem Fläche- nnutzungsplan ist für den Gettungsbereich A keine konkrete Entwicklung vorgesehen, der Bereich wurde als „Fläche für die Landwirtschaft" ausgewiesen. Die Flächen des Geltungsbereiches B sind als gemischte Baufläche ausgewiesen worden.

Mit Datum vom 7. Juli 1994 beschloss die Gemeindevertretung Kluis erstmalig für Silenz eine Außenbereichssatzung aufzustellen. Mit der Genehmigungsverfügung des damaligen Ministeriums für Bau, Landesentwicklung und Umwelt M-V vom 27. Oktober 1995 wurde dem Satzungsbereich A die Genehmigung versagt. Der Satzungsbereich B wurde vollständig, unter Berücksichtigung von Maßgaben und Auflagen genehmigt. Das sich daran anschließende Verfahren wurde sachge- mäß durchgeführt und nochmals durch das Ministeriums bestätigt. Mit Bekanntmachung der Ge- nehmigung dieser Satzung ist diese am 23. Mai 1996 in Kraft getreten.

Der betroffene Ortsbereich ist nicht Bestandteil eines Bebauungsplanes i. S. des § 30 BauGB. Ein im Zusammenhang bebauter Ortsteil i. S. des § 34 BauGB ist ebenfalls nicht gegeben.

5. Historie

Der Ortsteil liegt in der flachwelligen Landschaft Westrügens und gehört zur Gemeinde Kluis. Aus städtebaulicher Sicht ist der Ort teilweise als Straßendorf (Geltungsbereich B) und teilweise als Angerdorf (Geltungsbereich A) einzustufen.

Im Geltungsbereich A befinden sich die älteren Nutzungen. Teilweise stehen die baulichen Anta- gen unter Denkmalschutz. Besonders durch den vollzogenen Rückbau ruinöser baulicher Substan- zen ist wieder klar erkennbar geworden, dass die hauptsächlichen Gebäude um einen freien „Dorfplatz" (Anger bzw. Dreiseitenhof) herum angeordnet sind, der den freien Mittelpunkt des 1. Änderung und Ergänzung der Außenbereichssatzung für den Ortsteil Silenz, Gemeinde Kluis arno mill ingenieure sougg

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Ortes darstellt. Der Dorfanger ist als Grünfläche gut zu erkennen, wird durch die Anwohner und die Gemeinde gepflegt und frei gehalten.

Historisch wurde Silens - slawisch „Zelenec" - erstmals 1314, mit acht steuerbaren Hakenhufen Acker erwähnt. Die ältesten nachweisbaren Besitzer sind Mitglieder der Familie Kake oder Kak. Um 1532 werden 4 sog. Wohnhöfe der Familie v. Platen und einer weiteren Familie mit zwei, drei und vier Hufen Ackerbesitz, außerdem drei Bauerhöfe und drei Katen mit insgesamt zwei Hufen Acker benannt. Ab Mitte des 16. Jahrhunderts vereinigte die Familie v. Platen allmählich alle ehemals verschiedenen Besitzern gehörende Teile des Ortes in eigener Hand und besaß Si- lenz danach bis 1829. Zwischenzeitlich waren in Sitenz ein Adelgut und weitere 13 Höfe zu fin- den. 1829 ging Silenz in den besitz der Familie v. Berg und bestand nur noch aus einem Hof und einer abseits gelegenen Kate.

Das Gut ist durch ein altes (18. Jh. zweigeschossiges Fachwerktraufenhaus mit verputzter Back- steinfüllung und einem kronengedecktem Krüppelwalmdach) und neues Wohnhaus (um 1800, eingeschossiges massives Traufenhaus aus verputztem Backstein, Krüppelwalmdach mit Falzzie- geldeckung) gekennzeichnet.

Derzeit wohnen in Silenz 88 Personen davon im Geltungsbereich A - ehemaliges Gut Silenz 26 und im Geltungsbereich B 62 Personen.

6. Ziele und Zwecke der 1. Änderung und Ergänzung der Außenbereichssatzung

Für die Gemeinde Kluis ist es Ziel, für den bebauten Bereich im Außenbereich Silenz durch die 1. Änderung und Ergänzung der rechtskräftigen Außenbereichssatzung zu bestimmen, dass in zu- sätzlichen Ortbereichen Wohnzwecken dienenden Vorhaben nicht entgegen gehalten werden kann, dass sie einer Darstellung im Flächennutzungsplan über Flächen für die Landwirtschaft oder Wald widersprechen oder die Entstehung oder Verfestigung einer Splittersiedlung befürch- ten lassen (§ 35 Abs. 6 BauGB).

Die Geltungsbereiche der 1. Änderung und Ergänzung der Außenbereichssatzung sind nicht über- wiegend landwirtschaftlich geprägt und es ist eine Wohnbebauung von einem gewissen Gewicht vorhanden.

Die 1. Änderung und Ergänzung der Satzung ist mit einer geordneten städtebaulichen Entwick- lung vereinbar. Die in den Geltungsbereichen zugelassenen Bauvorhaben unterliegen nicht der Pflicht zur Prüfung der Umweltverträglichkeit und es ergeben sich keine Anhaltspunkte für eine Beeinträchtigung der Erhaltungsziele und des Schutzzweckes von Gebieten von gemeinschaftli- cher Bedeutung und der Europäischen Vogelschutzgebiete (NATURA 2000 - Gebiete) im Sinne des Bundesnaturschutzgesetzes.

Die 1. Änderung und Ergänzung der Satzung wird auch auf kleine Handwerks- und Gewerbebe- triebe erstreckt, wobei hier vornehmlich die Errichtung/ Einordnung von Antagen für die touristi- sche Vermietung/ Fremdenbeherbergung, die in Silenz bereits existiert, gesehen wird.

Die Außenbereichssatzung gemäß § 35 Abs. 6 BauGB unterscheidet sich von den sogenannten In- nenbereichssatzungen nach § 34 Abs. 4 BauGB insofern, dass sie kein Baurecht schafft, sondern 1_ Änderung und Ergänzung der Außenbereichssatzung für den Ortsteit Sitenz, Gemeinde Ktuis arno mill ingenieure

6 ausschließlich eine Privilegierung von ansonsten nach § 35 Abs. 2 BauGB zu beurteilenden Vorha- ben festlegt. Die Rechtsfolge ist daher systematisch den begünstigten Vorhaben nach § 35 Abs. 4 BauGB zuzuordnen. Die Satzung ändert nichts an der Zuordnung zum Außenbereich, sie modifi- ziert lediglich die Zulässigkeitsvoraussetzungen.

Der Geltungsbereich A wurde mit der Genehmigungsverfügung vom 27.10.1995 mit der Begrün- dung versagt, dass die Anwendungsvoraussetzungen des damaligen § 4 Abs. 4 BauGB-MaßnahmeG nicht vorliegen. Nach Prüfung durch die Genehmigungsbehörde wurde darauf abgestellt, dass der Satzungsbereich überwiegend landwirtschaftlich geprägt und eine Wohnbebauung von einem gewissen Gewicht nicht vorhanden war. Über den vergangenen Zeitraum hinweg hat sich diese Situation verändert. Der Geltungsbereich A ist auf kennzeichnende Anlagen und Nutzungen reduziert worden. Eine überwiegend landwirt- schaftliche Prägung ist hier nicht mehr zu verzeichnen. Vielmehr hat sich in den letzten Jahren durch Umnutzungen und Neubauten basierend auf dem § 35 Abs. 2 BauGB eine Wohnbebauung mit einem prägenden Gewicht entwickelt. Zeugnis für diese Entwicklung ist, dass derzeit 26 Per- sonen ihren Lebensmittelpunkt in der alten Hofanlage Silenz eingerichtet haben. Durch die Aufgabe der landwirtschaftlichen Nutzung stehen auch momentan noch Gebäude, die teilweise unter Denkmalschutz stehen und Bestandteil der Gutsanlage Silenz sind, leer. Da eine Wiederaufnahme der landwirtschaftlichen Nutzung nicht zu vermuten ist, muss hier eine andere, angepasste Nutzung zugelassen werden. Diese bietet sich mit der Wohnnutzung, aber auch mit der Zulassung von kleinen Handwerks- und Gewerbebetrieben an. Die Grenzziehung erfolgte un- ter Berücksichtigung der prägenden bestehenden baulichen Anlagen und Nutzungen sowie unter Beachtung der städtebaulichen Strukturen einer Angersiedlung.

Die Basis für die Ausweisung des Geltungsbereiches B ergibt sich aus den in der Örtlichkeit vor- handenen städtebaulichen und natürlichen Abgrenzungen (begrenzende Grundstückserschlie- ßung, Wege und Bepflanzungen) und der bestehenden Prägung der erfassten Grundstücksteile durch die angrenzende Bebauung. Gerade durch Letztgenanntes steht eine Erweiterung der Splittersiedlung in den Außenbereich nicht zu befürchten. Die Überplanung dieser Grundstücks- teile mit der 1. Änderung und Ergänzung der Außenbereichssatzung spiegelt lediglich die vor Ort bereits vollzogenen Prägung wieder und lässt vor allem für das Grundstück 52/5 eine durch die Grenze der rechtskräftigen Außenbereichssatzung Silenz behinderte bauliche Nutzung zu. Das Grundstück 52/5 wird durch die Außenbereichssatzung lediglich in einem Streifen von ca. 8 m für eine bauliche Nutzung privilegiert. Selbst bei Planung eines Gebäudes direkt auf der Grenze der Außenbereichsatzung ist unter Berücksichtigung der bauordnungsrechtlichen Abstandregelungen eine weitere sinnvolle Gestaltung des Grundstückes nicht möglich. Nach Auffassung der Gemein- de stellt dieser Fakt eine unbillige Härte für den Betroffenen dar, die auf sachlicher Basis mit der 1. Änderung und Ergänzung ausgeräumt werden kann. Im Weiteren ist festzustellen, dass durch die gemeindliche Entscheidung mit der bestehenden Außenbereichssatzung und ihrer 1. Änderung und Ergänzung auf den erfassten Grundstücksteilen sonstige Vorhaben zu privilegieren, weiter in die Landschaft hinausragende Bebauungsabsichten erfolgreich verhindert werden. Den Vorhaben innerhalb der Ergänzungsfläche kann nicht ein Rechtsanspruch für bauliche Ansinnen außerhalb des Geltungsbereiches bzw. der Beginn einer ungeordneten städtebaulichen Entwick- lung entgegengehalten werden. 1 nderung und Ergänzung der Außenbereichssätzung für den Ortsteit Silenz, Gemeinde Ktuis arno miii ingenieure imung

7 7. Sachlicher Anwendungsbereich und Festsetzungen

Über die Zulässigkeit von Vorhaben werden folgende Bestimmungen getroffen:

Vorhaben im Sinne dieser 1. Änderung und Ergänzung der Außenbereichssatzung sind 1. Errichtung von Wohngebäuden sowie den dazu gehörigen Garagen/ Carports, Stellplätzen und Nebenantagen, 2. Erweiterung von Wohngebäuden, 3. Nutzungsänderung von bautichen Anlagen zu Wohnzwecken. 4. Die Punkte 1. - 3. gelten auch für Vorhaben, die kleinen Handwerks- und Gewerbebetrie- ben dienen.

Für die Außenbereichsflächen, für die eine Nutzung im o. g. Sinne dieser Satzung zulässig ist, werden folgende Festsetzungen getroffen:

Mit der Satzung können nähere Bestimmungen über die Zulässigkeit getroffen werden, wobei die Gemeinde sich auf einige wenige zum Maß und der Bauweise/ Baugrenzen der baulichen Nutzung beschränken soll. Wichtig bei dieser Entscheidung war der Gemeinde, eine Begrenzungen der Höhe der Gebäude.

Die Oberkante der baulichen Antagen darf im Geltungsbereich A maximal 10,5 m und im Ge- ltungsbereich B maximal 8,50 m über der mittleren, vorhandenen, gewachsenen Getändeober- fläche betragen.

Mit der Festsetzung der Geltungsbereiche sind ausschließlich die Grundstücksflächen erfasst und einbezogen worden, die bereits durch bauliche Antagen bestanden sind sowie die, die durch in den bestehenden bautichen Anlagen vollzogene Nutzungen/ Nebenanlagen geprägt/ beeinflusst sind. So wird eine Erweiterung des Ortes Sitenz über seine derzeitigen örtlichen Grenzen hinaus verhindert und tediglich eine Verfestigung und Verdichtung begünstigt.

Die vorhandene Bebauung und Nutzung im Geltungsbereich A gibt eine erkennbare städtebauli- che Struktur ab. So stellt sich das Flurstück 1/1, als Zentrum des Ortes, als Grün- und Verkehrs- fläche - Dorfanger dar. Dieses ist unbedingt zu erhatten. Diesem Tatbestand Rechnung tragend, ist der Geltungsbereich so festgelegt worden, dass die Grundstücksflächen die derzeit den um- fahrbaren Dorfanger ausmachen, auch zukünftig nicht für die Errichtung von Gebäuden genutzt werden dürfen. Damit wird der vorhandenen städtebaulichen Situation des Dorfangers Rechnung getragen. Der offene Charakter der Mitte wird erhalten. Die Hauptgebäude schtießen fast unmit- telbar an die die Grünfläche umrundende Verkehrserschtießung an. So wird eine geschlossene Struktur der bautichen Antagen abgesichert. Die Satzung muss berücksichtigen, dass innerhalb des Gettungsbereiches auch die erfordertichen Nebenantagen Platz und Raum finden. Außerhalb sind sie nicht zulässig. Eine erkennbare Linie bzw. Ordnung der Haupt- und Nebengebäude ist nicht erfassbar. Aus diesem Grund verzichtet die Gemeinde im Gettungsbereich auf die Festsetzung von Baugrenzen bzw. -fenstern für die Ausrichtung der Hauptgebäude. Da teilweise „vor" den Hauptgebäuden die Errichtung/ Einord- nung von geforderten Nebenanlagen nicht möglich und auch nicht gewollt ist, sollen diese auch „neben" bzw. „hinter" den Hauptbaukörpern zu errichten sein. Die Festsetzung des Gettungsbe- reiches trägt dieser Situation angemessen Rechnung. 1. Änderung und Ergänzung der Außenberekhssatzung für den Ortsteit Sitenz, Gemeinde Ktuis arno mill ingenieure anums

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Der Geltungsbereich B orientiert sich seiner Ausweisung an die Grundstücksflächen die bis an den vorhandenen Weg auf den Fl.-st. 7 und 51/5 heranreichen. Dieser Weg kennzeichnet die städte- bauliche örtliche Grenze von Silenz in die frei Landschaft.

Durch die Begrenzung der Grundstücke mit den Geltungsbereichen verzichtet die Gemeinde auf die Festsetzung einer Grundflächenzahl innerhalb der 1. Änderung und Ergänzung der Außenbe- reichssatzung Silenz. Die nutzbaren Grundstücksbereiche sind klar definiert, ab- und eingeg- renzt.

Die außerhalb der 1. Änderung und Ergänzung der Satzung gelegene Grundstücksbereiche sollen nicht baulich genutzt werden. Sie werden durch die Nutzungen der Grundstücke als Hausgarten bzw. als typische grüne Flächen der Wohnnutzung (Bette, Rabatten, Hecken usw.) geprägt wer- den.

8. Technische Ver- und Entsorgung, Erschließung des Plangebietes

8.1 Energieversorgung

Im Plangebiet befinden sich Leitungen und Anlagen des Energieversorgungsunternehmens E.ON edis, die eine innere Erschließung der Grundstücke absichern. allgemeine Aussagen Sollte eine Umverlegung von Leitungen erforderlich sein, ist bei der E.ON edis rechtzeitig ein Antrag zu stellen, aus welchem die Baugrenzen ersichtlich sind. Auf dieser Grundlage wird dem Antragsteller ein Angebot für die Umverlegung der Anlagen unterbreitet. Zu den konkreten Vor- haben ist 14 Tage vor Baubeginn Verbindung mit der e.dis aufzunehmen, um die erforderlichen Unterlagen zum Anlagenbestand zu erhalten. Ein Anschluss an das Versorgungsnetz sowie die Versorgung der zukünftigen Nutzungen ist möglich. Für den Anschluss an das Versorgungsnetz ist möglicherweise eine Erweiterung der Stromverteilungsanlagen erforderlich. Geeignete Flächen hinsichtlich der Verteilung sind bei Notwendigkeit unter Anwendung des § 14 Abs. 2 BauNVO zur Verfügung zu stellen (beachte DIN 1998, die Verlegetiefe für Kabel beträgt 0,60 bis 0,80 m).

8.2 Trinkwasserversorgung

Die Versorgung des Plangebietes mit Trinkwasser kann über die Leitungsführungen des Zweckver- bandes Wasserversorgung und Abwasserbehandlung Rügen (ZWAR) und das Wasserwerk Kluis ab- gesichert werden. Ein Ortsnetz, dass die bestehenden Nutzungen versorgt ist vorhanden. Ggf. können in vereinzelten Abschnitten aus qualitativen Gründen Sanierungsmaßnahmen erforderlich werden. Grundsätzlich ist allerdings lediglich die innere Erschließung neu zu organisieren.

8.3 Schmutzwasserentsorgung

Nutzbare Leitungen und Anlagen des Versorgungsträgers Zweckverband Wasserversorgung und Abwasserbehandlung Rügen „ZWAR", die den heute anerkannten Regeln der Technik ent- sprechen, sind für den Ortsteil Silenz nicht vorhanden. Eine Übernahme des Schmutzwassers in die Anlagen des ZWAR ist nicht vorgesehen. 1. Änderung und Ergänzung der Außenbereichssatzung für den Ortsteit Sitenz, Gemeinde Ktuis arno mili ingenieUre

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Derzeit ist der ZWAR für die anschlusspflichtigen Grundstücke von seiner Entsorgungspflicht be- freit bzw. muss eine Befreiung erwirkt werden. Die Entsorgung des Schmutzwassers erfolgt de- zentral. Die Pflicht ist auf die jeweils Nutzungsberechtigten der betroffenen Grundstücke über- gegangen. Es werden Kleinklärantagen betrieben.

Die Befreiung von der Entsorgungspflicht betrifft nicht das Sammeln, Fortleiten und Behandeln von Fäkatienschlamm aus vorhandenen Grundstücksklärantagen sowie Abwasser aus abflusslosen Sammelgruben. Für diese Antagen ist der ZWAR weiter in der Entsorgungspflicht.

Mit den einzetnen Baugenehmigungsverfahren ist die konkret vorgesehene Grundstücksentwässe- rung zu planen und von der Unteren Wasserbehörde, dem Landkreis Rügen zu prüfen und geneh- migen zu lassen. Die Grundstücksklärantagen müssen den derzeit gettenden anerkannten Regeln der Technik entsprechen (DIN 4162, Teil 2 und Kleinklärantagenverwaltungsvorschrift). Die Ablei- tungsmöglichkeiten der gereinigten Abwässer in geeignete Vorfluter (einschließlich in das Grundwasser mittels Untergrundversickerung) müssen durch einzetne auf den jeweiligen Bauant- rag bezogene Planungen eindeutig nachgewiesen (z. B. Baugrunduntersuchung)werden.

Die Schmutzwasserentsorgung bei Um- und Neubauten ist durch die Behandlung mittels voltbio- logischen Grundstücksklärantagen, die den allgemein anerkannten Regeln der Technik (DIN 4261 Teit 2 und einschlägige ATV-Regetwerke) entsprechen, sowie durch das schadlose Ableiten des behandetten Schmutzwassers in ein oberirdisches Gewässer oder in das Grundwasser zu sichern. Das Einleiten des behandelten Schmutzwassers in ein Gewässer stellt gemäß § 3 WHG eine Ge- wässerbenutzung dar, die gemäß §§ 2 und 7 WHG der behördlichen Erlaubnis bedarf. Die wasser- rechtliche Ertaubnis ist bei der unteren Wasserbehörde des Landkreises Rügen noch vor Baube- ginn der einzetnen Objekte einzuhoten.

8.4 Niederschlagswasserentsorgung

Das von bebauten oder künstlich befestigten Flächen abfließende Niederschlagswasser ist Abwas- ser gemäß § 39 Landeswassergesetz (LWaG). Mit Ausnahme des von öffentlichen Verkehrsflächen im Außenbereich abfließenden Niederschlagswassers (Träger der Straßenbaulast) unterliegt die Abwasserbeseitigungspflicht der zuständigen Körperschaft (§ 40 Abs. 1 und 4 LWaG). In diesem Fall ist der Zweckverband Wasserversorgung und Abwasserbehandlung Rügen (ZWAR) Entsor- gungspflichtiger.

Ein nutzbares zentrates Regenwassersystem ist im öffentlichen Bereich nicht vorhanden und langfristig auch nicht vorgesehen.

Der ZWAR kann durch Satzung regetn, dass Niederschlagswasser außerhalb von Wasserschutz- gebieten auf den Grundstücken, auf denen es anfällt, oder auf besonders hierfür ausgewiesenen Flächen erlaubnisfrei versickert werden kann (§ 32 Abs. 4 LWaG). Für solcherart verbrachtes Niederschlagswasser entfällt die Pflicht zur Abwasserbeseitigung (§ 40 Abs. 3 Nr. 2 LWaG). Da aber eine solche Satzung des ZWAR noch nicht existiert, sind Regetungen zur Niederschlags- wasserbeseitigung mit der Baugenehmigung festzulegen.

Für die Vorhaben innerhalb des Gettungsbereiches der Satzung ist die Versickerung des anfallen- den Niederschlagswasser zu vermuten. Die entsprechenden Nachweise und Anträge sind mit den jeweiligen Baugenehmigungsverfahren zu erbringen bzw. zu bearbeiten. 1. Änderung und Ergänzung der Außenbereichssatzung für den Ortsteit Sitenz, Gemeinde Ktuis arno mill ingenieure

10 8.5 Kommunikationsanlagen

Die Versorgung des Plangebietes kann durch Anschluss an das bestehende Netz gewährleistet werden. Die Leitungsführungen sind vornehmlich als Erdkabel auszuführen.

Bei Verwirklichung der Planung ist eine Beeinträchtigung des Richtfunkverkehrs der Telekommu- nikation nicht zu erwarten.

8.6 Gasversorgung

Der Ort Silenz ist mit Erdgas erschlossen. Als Versorgungsträger steht hier die Energieversorgung Weser- Ems- AG. Die Leitungsführungen der EWE befinden sich im öffentlichen Straßenraum, eine Erweiterung des vorhandenen öffentlichen Systems und damit die Erschließung des Plange- bietes/ Versorgung der Haushalte mit Erdgas ist möglich. Ein Anschluss der baulichen Anlagen an das vorhandene Netz ist möglich, wobei auch hier die Leitungsführungen aus den öffentlichen Flächen als Hauanschluss auf die Baugrundstücke he- rausgeführt werden. Um Erdgas bereitstellen zu können, ist die Verlegung der Anschlussleitung inkl. Montage der Gasdruckmess- und Regelanlagen erforderlich (einzelne Haushalte). Einer Bepflanzung des Trassenbereiches mit Bäumen wird nicht zugestimmt.

8.7 verkehrliche Erschließung/ Stellplätze

8.7.1 Straßenerschließung

Der Ort Silenz ist über die Kreisstraße K 5 sowie die davon abführenden gemeindeeigenen Stra- ßen- und Wegeverbindungen vollständig und ausreichend erschlossen. Die bestehenden Verkehrs- flächen stehen auch für die Erschließung der durch diese 1. Änderung und Ergänzung der Außen- bereichssatzung Silenz berührten Grundstücke zur Verfügung. Die Grundstücke werden bereits durch die vorhandenen Anlagen erschlossen. Über diese Anlagen ist auch die Befahrbarkeit durch die Fahrzeuge des Abfallentsorgungsunternehmens abgesichert.

8.7.2 Stellplätze

Durch die geltenden Vorschriften der LBau0 M-V werden keine konkreten Vorgaben/ Richtzahlen zu Stellplätzen erteilt.

Mit Rechtskraft der „neuen" Landesbauordnung ist die Klärung dieser Aufgabe an die Gemeinden übertragen worden. „DIE GEMEINDEN KÖNNEN DURCH SATZUNG ÖRTLICHE BAUVORSCHRIFTEN ERLASSEN ÜBER ... 4. ZAHL, GRÖßE UND BESCHAFFENHEIT DER STELLPLÄTZE ODER GARAGEN (§ 49 ABS. 1), DIE UNTER BERÜCK- SICHTIGUNG DER SICHERHEIT UND LEICHTIGKEIT DES VERKEHRS, DER BEDÜRFNISSE DES RUHENDEN VERKEHRS UND DER ERSCHLIEßUNG DURCH EINRICHTUNGEN DES ÖFFENTLICHEN PERSONENNAHVERKEHRS FÜR ANLAGEN ERFORDER- LICH SIND, BEI DENEN EIN ZU- UND ABGANGSVERKEHR MIT KRAFTFAHRZEUGEN ZU ERWARTEN IST (NOTWENDIGE STELLPLÄTZE ODER GARAGEN),...". (§ 86 LBAu0 M-V).

„DIE NOTWENDIGEN STELLPLÄTZE ODER GARAGEN (§ 86 ABS. 1 NR. 4) SIND AUF DEM BAUGRUNDSTÜCK ODER IN ZUMUTBARER ENTFERNUNG DAVON AUF EINEM GEEIGNETEN GRUNDSTÜCK HERZUSTELLEN, DESSEN BENUTZUNG FÜR DIESEN ZWECK ÖFFENTLICH-RECHTLICH GESICHERT WIRD. (§ 49 ABS. 1 LBAU0 M-V) 1. Änderung und Ergänzung der Außenbereichssatzung für den Ortsteil Sitenz, Gemeinde Ktuis arno miii ¶ r ingenieure must

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Die Gemeinde Kluis besitzt noch keine Steltplatzsatzung - beachte § 49 LBau0 M-V. Die Steltplät- ze/ Garagen sind auf den Baugrundstücken herzustetten.

8.8 Altlasten/ Abfallentsorgung

8.8.1 Attlasten

Konkret definierte Attlasten bzw. Attlastverdachtsstandorte nach dem Bundesbodenschutzgesetz sind für den Planbereich nicht zu verzeichnen.

8.8.2 Abfallentsorgung

Die Abfallbeseitigung erfolgt durch private Entsorgungsunternehmen. Die Satzung über die Ver- meidung, Verwertung und Entsorgung von Abfälten (Abfallwirtschafts- und Gebührensatzung) im Landkreis Rügen in der derzeit gettenden Fassung, mit den entsprechenden Änderungssatzungen, ist einzuhatten. Die Satzung ist über den Landkreis Rügen, Umweltamt zu beziehen. Die entspre- chend notwendigen Behälter sind nach Fertigstellung der Baumaßnahmen einzurichten.

Hinsichtlich der Erreichbarkeit der Grundstücke durch das Entsorgungsunternehmen sind die vor- handenen Verkehrsflächen so angetegt, dass eine Erreichbarkeit/ Befahrbarkeit gegeben ist.

8.9 Löschwasserbereitstellung/ Belange des Brandschutzes

Gemäß DVGW Arbeitsblatt W 405 und den für den Brandschutz gettenden Rechtsvorschriften (Kommunalverfassung, Brandschutzgesetz M-V usw.) ist der Brandschutz eine Aufgabe der Ge- meinde/ Stadt. Auf ausreichende Feuerwehrzufahrten gemäß § 5 Landesbauordnung Meckten- burg-Vorpommern ist zu achten und geeignete Löschwasserentnahmestetten sind zu schaffen. Die Zufahrten, inneren Fahrwege und Standflächen für die Feuerwehrfahrzeuge müssen gemäß DIN 14090 hergestellt und gekennzeichnet werden. Der Löschwasserbedarf ist entsprechend DVGW- Arbeitsblatt W 405 bereitzustellen.

Für den Planbereich ist ein Grundschutz abzusichern, der gemäß der Tabelle „Richtwerte für den Löschwasserbedarf (m , /h) unter Berücksichtigung der bautichen Nutzung und der Gefahr der Brandausbreitung" zu ermitteln ist. Der Grundschutz ist der Brandschutz für Wohngebiete ohne erhöhtes Sach- und Personenrisiko. Danach ist für allgemeine Wohngebiete/ Dorfgebiete/ Mischgebiete und einer kleinen Gefahr der Brandausbreitung ein Löschwasserbedarf von 48 rn , /h bereitzuhalten. In der Reget ist das Löschwasser gemäß Tabette für eine Löschzeit von 2 Stunden zur Verfügung zu halten (96 m 3 ).

Gemäß des o. g. Arbeitsblattes W 405 erfasst der abzusichernde Löschbereich die Löschwasse- rentnahmemöglichkeiten in einem Umkreis von 300 m um das Brandobjekt. Im direkten Einzugs- bereich der Plangebiete befinden sich der Löschwasserteich auf dem Ft.-st. 91 sowie eine weite- re Entnahmestelle auf dem Ft.-st. 37. Des Weiteren ist die Wehr der Gemeinde Kluis technisch so ausgerüstet, dass lange Wegestrecken überbrückt werden können. Sitenz befindet sich im Aus- rückebereich der Wehren und Neuenkirchen. Alle Wehren verfügen über wasserführende Löschfahrzeuge. Über alle genannten Punkte kann der Grundschutz in Silenz abgedeckt werden. 1. Änderung und Ergänzung der Außenbereichssatzung für den Ortstell Sitenz, Gemeinde Kluis arno mill ingenieure waikANole 12

9. Schutzgebiete und -objekte

9.1 Trinkwasserschutz

Der Geltungsbereich der Satzung befindet sich außerhalb von Wasserfassungen.

9.2 Immissionsschutz

Immissionsschutzrechtliche Probleme, die sich aus der Lage des Plangebietes innerhalb seiner Umgebung und deren Nutzungen ergeben, sind nicht zu e rwarten.

Immissionsschutzrechtliche Probleme, die sich aus dem Plangebiet selbst auf die Umgebung er- geben, sind deshalb ebenfalls nicht zu erwarten.

9.3 Denkmalschutz

Im Geltungsbereich B sind keine unter Denkmalschutz stehenden baulichen Antagen vorhanden.

Im Geltungsbereich A sind folgende Gebäude auf der Denkmalschutzliste des Landkreises Rügen verzeichnet: Denkmal-Nr. 736 Wirtschaftsgebäude (Gutsanlage) Denkmal-Nr. 736 Park Denkmal-Nr. 736 Stall (Gutsanlage) Denkmal-Nr. 736 Scheune (Gutsantage) Denkmal-Nr. 736 Gutshaus (Gutsanlage).

Bei allen Planungen und Vorhaben sind die berührten Denkmäler zu berücksichtigen. Gemäß § 6 Abs. 1 Denkmalschutzgesetz (DSchG M-V) sind die Eigentümer, Besitzer und Unter- haltungspflichtigen von Denkmalen verpflichtet, diese im Rahmen des Zumutbaren denkmalge- recht instand zu setzen, zu erhalten und pfleglich zu behandeln. Des Weiteren sind im DSchG M- V Angaben über genehmigungspflichtige Maßnahmen, die Veräußerungs- und Veränderungsanzei- ge, die Auskunft- und die Duldungspflicht enthalten (§§ 7 bis 9 DSchG M-V).

Nach gegenwärtigem Kenntnisstand sind im Gebiet des o. g. Vorhabens keine Bodendenkmale bekannt. Bei Bauarbeiten können jedoch jederzeit archäologische Funde und Fundstellen ent- deckt werden. Daher sind folgende Hinweise zu beachten:

Wenn während der Erdarbeiten Funde oder auffällige Bodenverfärbungen entdeckt werden, ist gemäß § 11 DSchG M-V (zuletzt geändert am 22.11.2001 [DSchG M-V]) die zuständige Untere Denkmalschutzbehörde zu benachrichtigen und der Fund und die Fundstelle bis zum Eintreffen von Mitarbeitern oder Beauftragten des Landesamtes für Bodendenkmalpflege in unverändertem Zustand zu erhalten. Verantwortlich sind hierfür der Entdecker, der Leiter der Arbeiten, der Grundeigentümer sowie zufällige Zeugen, die den Wert des Fundes erkennen. Die Verpflichtung erlischt 5 Werktage nach Zugang der Anzeige. 1 nderung und Ergänzung der Außenbereichssatzung fur ( n Ortsteit Sitenz, Gemeinde Klins arno mill ingenieure

13 9.4 NATURA 2000 - Gebiete

Im Jahre 1992 wurde die Flora-Fauna-Habitat Richtlinie (FFH-RL) verabschiedet. Diese FFH-RL hat den Aufbau eines europäischen, kohärenten Schutzgebietssystems NATURA 2000 zum Ziel. Nach §§ 34 und 35 BNatSchG sind Projekte und Pläne vor ihrer Zulassung oder Durchführung auf ihre Verträglichkeit mit den Erhaltungszielen eines Gebietes von gemeinschaftlicher Bedeutung, eines FFH - Schutzgebietes oder eines europäischen Vogelschutzgebietes zu überprüfen, wenn diese aufgrund ihrer Art und Größe erwarten lassen können, ein NATURA 2000- Gebiet in seinem Schutzzweck und / oder seinen Erhaltungszielen erheblich zu beeinträchtigen. Der Erlass des Landes Mecklenburg-Vorpommern vom 11.07.2002 „Hinweise zur Anwendung der §§ 18 und 28 des Landesnaturschutzgesetzes und der §§ 32 bis 38 des Bundesnaturschutzgesetzes in Mecklen- burg-Vorpommern" dient der zweckmäßigen, einheitlichen und gleichmäßigen Anwendung der Vorschriften zur Umsetzung der gebietsbezogenen Anforderungen der FFH-RL und der EU- Vogelschutzrichtlinie (V-RL) in Mecklenburg-Vorpommern.

Der Ortsteil Silenz befindet sich außerhalb von NATURA 2000-Gebieten. Das nächstliegende FFH - Gebiet DE 1544-302 „Westrügensche Boddenlandschaft mit " befinden sich in ca. 850 m Entfernung zum nächstgelegenen Geltungsbereich B, für das relevante Vogelschutzgebiet SPA 28 „Nationalpark Vorpommersche Boddentandschaft und nördlicher Strelasund" ist die Entfer- nung ca. 400 m. Durch die Planung werden keine Vorhaben erlaubt, die erhebliche Beeinträchti- gungen von FFH- Gebieten sowie des Vogelschutzgebietes vorbereiten bzw. auch keine Aktivitä- ten vorgesehen, die bestehende Beeinträchtigungen zu einer Erheblichkeit gelangen lassen.

Unter Anlehnung an die Aussagen zu den Regelvermutungen unter Anlage 5, B und C des FFH- Erlasses M-V wird davon ausgegangen, dass die Vorhaben der 1. Änderung und Ergänzung der Außenbereichssatzung nicht dazu geeignet sind, zu einer erheblichen Beeinträchtigung eines NATURA 2000-Gebietes zu führen.

9.5 Umweltverträglichkeit

Die Rechtsgrundlage zur Beurteilung der Frage, welche Vorhaben einer Umweltverträglichkeits- prüfung zu unterziehen sind, findet sich im Gesetz über die Umweltverträglichkeit (UVPG). Die- ses Gesetz erhielt durch den Art. 1 des Gesetzes zur Umsetzung des UVP- Änderungsrichtlinie, der IVU- Richtlinie und weiterer EG- Richtlinien zum Umweltschutz vom 27. Juli 2001 (BGBI. I, S. 1950 ff.) mit Wirkung vom 03. August 2001 eine Änderung.

Nach diesem Gesetz ist die Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) ein unselbstständiger Teil ver- waltungsbehördlicher Verfahren, die der Entscheidung über die Zulässigkeit von Vorhaben die- nen. Der Anwendungsbereich des UVPG, d. h. die Pflicht zur Durchführung einer UVP oder einer Vorprüfung im Einzelfall, gilt nur dann, wenn die Vorhaben in der Anlage 1 enthalten sind und die dort aufgeführten Größen- und Leistungswerte erreichen bzw. überschreiten.

Voraussetzung für die Aufstellung einer Außenbereichssatzungen nach § 35 Abs. 6 BauGB ist ge- mäß Satz 4 Nr. 2, dass „die Zulässigkeit von Vorhaben, die einer Pflicht zur Durchführung einer Umweltverträglichkeitsprüfung nach Anlage 1 zum Gesetz über die Umweltverträglichkeitsprü- fung oder nach Landesrecht unterliegen, nicht begründet wird...".

Mit Überprüfung der Anlage 1 zum Gesetz über die Umweltverträglichkeitsprüfung und der Fest- legungen nach Landesrecht ergibt sich für die Vorhaben der 1. Änderung und Ergänzung der Au- ßenbereichssatzung Silenz keine Pflicht zur Durchführung einer Umweltverträglichkeitsprüfung. 1. Änderung und Ergänzung der Außenbereichssatzung für den Ortsteit Sitenz, Gemeinde Kluis arno mill ingenieure

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9.6 Schutzgebiete, geschützte Biotope/ Geotope und Alleen (LNatG M-V)

Innerhalb der Gettungsbereiche der 1. Änderung und Ergänzung der Außenbereichssatzung sind keine geschützten Biotope, Geotope und Alleen gemäß der §§ 20 und 27 des Landesnaturschutz- gesetzes M-V (LNatG M-V) zu finden.

Das Plangebiet befindet sich ebenfalts nicht innerhalb von Grenzen eines Schutzgebietes sowie beinhattet keine Schutzobjekte nach den §§ 22 bis 26 Landesnaturschutzgesetz Mecklenburg- Vorpommern (LNatG M-V).

Das Plangebiet befindet sich außerhalb von Waldflächen und ihren Schutzabständen gemäß Lan- deswaldgesetz M-V sowie Waldabstandsertass.

Die Gettungsbereiche der 1. Änderung und Ergänzung der Außenbereichssatzung Silenz befinden sich außerhalb des land- und seeseitigen 200 m-Küsten- und Gewässerschutzstreifens, in wel- chem gemäß § 19 LNatG M-V keine baulichen Antagen errichtet oder wesentlich erweitert wer- den dürfen. Das Gleiche gitt für das Bauverbot innerhalb eines 200 m-Bereiches gemäß § 89 LWaG M-V. Es sind keine bautichen Antagen in den Schutzbereichen vorgesehen.

10. Zusammenfassung

Durch die 1. Änderung und Ergänzung der Außenbereichssatzung Sitenz werden innerhalb der Geltungsbereiche bebaute und ehemals bebaute Ortsbereiche für eine Nutzung im Sinne des § 3 dieser Satzung erfasst und vorbereitet.

Der Ortsteit Sitenz ist nicht überwiegend landwirtschaftlich geprägt und besitzt eine Wohnbe- bauung von einem gewissen Gewicht. Es kann nicht entgegengehalten werden, dass die Satzung einer Darstellung im Flächennutzungsplan über Flächen für die Landwirtschaft oder Wald wider- spricht oder die Entstehung oder Verfestigung einer Splittersiedlung befürchten lässt.

Die Ergänzungsflächen sind mit einer geordneten städtebautichen Entwicklung vereinbar. Es werden keine Vorhaben ertaubt die einer Pflicht zur Prüfung der Umweltverträglichkeit untertie- gen oder begründen und es liegen keine Anhaltspunkte für eine Beeinträchtigung der Erhattungs- ziele und des Schutzzweckes von Gebieten von gemeinschaftlicher Bedeutung und Europäischen Vogetschutzgebieten im Sinne des Bundesnaturschutzgesetzes vor.

Die Erschließung des Ortsteites ist gewährteistet und kann abgesichert werden.

Gagern, Juni 2007 1. Ergänzung der Außenbereichssatzung f r den Ortsteit Sitenz, Gemeinde Kluis arno miii ingenieure

Anlagen 1. Änderung und Ergänzung der Außenbereichssatzung für den Ortsteil Silenz - Lage der Geltungsbereiche zur rechtskräftigen Außenbereichssatzung für den Ortsteil Silenz

Satzungsbereich®

15 Für alle Baufläc Gemarkung Sil ; 5 0. Flur 3 Wa. GrundSächenzahh 17

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geplante Verkabelung der vorhandene Leitt Freileitung durch die HEVAG (Freileitung) d(

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- unmaßstäblich -