Volkskunde Hausbau Zwischen Landes
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Volkskunde Hausbau zwischen Landes- und Wirtschaftsgeschichte. Die Bauernhäuser der Krummhörn vom 16. bis zum 20. Jahrhundert. Inaugural – Dissertation zur Erlangung des Doktorgrades der PHILOSOPHISCHEN FAKULTÄT der Westfälischen Wilhelms-Universität zu Münster (Westf.) vorgelegt von Wolfgang Rüther aus Wimbern 1999 Tag der mündlichen Prüfung: 01. Juli 1999 Dekan: Prof. Dr. Christoph Strosetzki Referentin: Prof. Dr. Ruth-E. Mohrmann Koreferent: Prof. Dr. Konrad Bedal Lebenslauf Ich wurde am 7. März 1967 als viertes Kind der Eheleute Christa und Heinrich Rüther in Wimbern, Kreis Soest, geboren. Von 1973 bis 1977 besuchte ich die Grundschule in Arnsberg-Vosswinkel, ging anschließend für ein Jahr zur Hauptschule Binnerfeld in Arnsberg-Neheim, dann zur Realschule Neheim um schließlich zum Franz-Stock-Gymnasium zu wechseln, an dem ich 1987 das Abitur ablegte. Von 1987 bis 1989 leistete ich in Marburg meinen Zivildienst im Rahmen der Individuellen Schwerstbehinderten Betreuung ab. Zum Sommersemester 1989 nahm ich das Studium der Fächer Volkskunde (Hauptfach), Kunstge- schichte und Mittlere Geschichte an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster auf, wechselte jedoch zum Wintersemester 1990/91 vom Nebenfach Mittlere Geschichte zur Ur- und Frühgeschichte. Zwar versuchte ich mein Studium angemessen vielseitig zu gestalten, seit meinem ersten Semester galt mein besonderes Interesse aber der Architekturgeschichte im Allgemeinen und der historischen Hausforschung im Besonderen. Ergänzend zu meinen Universitätsstudien absolvierte ich Museumspraktika am Westfälischen Freilichtmuseum Detmold, am Weserrenaissance-Museum Schloss Brake in Lemgo und am Landwirtschaftsmuseum Lüneburger Heide in Suderburg-Hösseringen. Zudem versuchte ich meine an der Universität gewonnen Kenntnisse möglichst früh durch praktische Erfahrungen zu vervoll- ständigen. So führte ich seit 1990 auf Werkvertragsbasis für Denkmalpflegebehörden zahlreiche bauhistorische Untersuchungen und Dokumentationen von städtischen und ländlichen Gebäuden in Nordwestdeutschland durch. Von 1990 bis 1993 war ich darüber hinaus im Rahmen eines studenti- schen Volontariats am Westfälischen Freilichtmuseum Detmold beschäftigt. Von 1994 bis 1996 war ich wissenschaftlicher Angestellter am Niedersächsischen Landesverwal- tungsamt – Institut für Denkmalpflege. Im Rahmen dieser Tätigkeit war mir die Bearbeitung des hauskundlichen Teils des Forschungsprojektes „Geschichte des Gulfhauses in der Krummhörn (Ostfriesland) – Exemplarische Untersuchungen zur regionalen Bau- und Kulturgeschichte“ übertragen. Seit Beginn dieses Projektes verfolgte ich das Ziel, die Forschungen zur Geschichte des Gulfhauses in der ostfriesischen Krummhörn zur Grundlage meiner volkskundlichen Dissertation zu machen. Aus diesem Grund verlegte ich meinen Wohnsitz nach Ostfriesland und widmete mich von April 1994 bis November 1996 der Feldarbeit vor Ort. Seit 1997 widmete ich mich im Rahmen der Abfassung meiner Dissertation der Aufarbeitung des in Ostfriesland erhobenen Materials. Diese Tätigkeit wurde mehrfach unterbrochen; zum einen durch notwendige freiberufliche Tätigkeiten als Bauhistoriker, zum anderen durch meine Ehe- schließung mit der Volkskundlerin Dr. Annette Krug im Sommer 1998. Hausbau zwischen Landes- und Wirtschaftsgeschichte. Die Bauernhäuser der Krummhörn vom 16. bis zum 20. Jahrhundert. Münster, Bremen 1999 Vorwort Bei der hiermit vorgelegten Arbeit handelt es sich um den Hauptteil meiner im Jahre 1999 von der Philosophischen Fakultät der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster angenommenen Dissertation im Fach Volkskunde. Auf die Veröffentlichung des Kataloges der untersuchten Bauten sowie von Karten, Fotos, Aufmass- und Rekonstruktionszeichnungen wurde im Rahmen dieser Online-Publikation verzichtet. Eine für das Jahr 2007 unter einem anderen Titel geplante Veröf- fentlichung in Buchform soll dann auch die Einzeldarstellungen der Bauten sowie Abbildungen enthalten. Basis der Untersuchung ist das durch Fördermittel des Landes Niedersachsen finanzierte For- schungsprojekt des Niedersächsischen Landesamtes für Denkmalpflege (damals: Institut für Denkmalpflege) „Geschichte des Gulfhauses in der Krummhörn (Ostfriesland) – Exemplarische Untersuchungen zur regionalen Bau- und Kulturgeschichte“, in dessen Rahmen ich von 1994 bis `96 den Gulfhausbestand der Krummhörn intensiv erforschen konnte. Ohne die Förderung des Landes, den Willen des Landesamtes, derartige Sonderforschungsprojekte durchzuführen und vor allem, ohne die Offenheit der Eigentümer und Bewohner, ihre Häuser zu öffnen, wäre sie nicht entstanden. Ich danke hierfür herzlich! Ferner danke ich meiner Doktormutter, Frau Prof. Dr. Ruth-E. Mohrmann und dem Zweitgutachter der Dissertation, Herrn Prof. Dr. Konrad Bedal. Beide haben den Fortgang der Untersuchung mit großem Interesse, Offenheit und hilfreichen Anregungen begleitet und gefördert. Mein Dank gilt ferner Herrn Prof. Dr. Hinrich Siuts, der mich, obgleich nicht direkt eingebunden, unterstützte und meinem Thema immer großes persönliches Interesse entgegenbrachte, sowie meinen Freunden und Kollegen aus dem Kreis der münster´schen Hausforschung, besonders den Herren Dr. Fred Kaspar und Dr. Thomas Spohn, für ihre Einführungen in die Methoden und Fragestellungen der volks- kundlichen Hausforschung und ihre stete freundschaftliche Begleitung. Vor allem aber gilt mein Dank den Herren Dr. Volker Gläntzer und Dr. Bernd Lohmann. Beide sind auf´s Engste mit dem Entstehen dieser Arbeit verbunden: als Kollegen bei Bauuntersuchungen und Aufmassen und als anregende Gesprächspartner in der Erörterung wissenschaftlicher Fragen standen sie immer außerordentlich hilfreich zur Verfügung. Ohne sie wäre diese Arbeit nicht entstanden. Ich bin dankbar, diese beiden Kollegen, die zusammen Arbeiten zu freundschaftlichem Tun werden ließen, über das Thema „Gulfhaus“ kennen gelernt zu haben. Abschließend danke ich Herrn Daniel Ermert, der die Erstellung dieser Online-Version engagiert übernahm. Wolfgang Rüther I Inhaltsverzeichnis 1 EINLEITUNG......................................................................................................................................... 1 1.1 ZIELE UND FORSCHUNGSSTAND ....................................................................................................... 1 1.2 AUFBAU DER ARBEIT , QUELLEN UND METHODEN ............................................................................ 6 1.2.1 Quellen zur Agrargeschichte....................................................................................................... 8 1.2.2 Quellen zur Geschichte von Haus und Wohnen......................................................................... 10 1.2.2.1 Der Baubestand.................................................................................................................................10 1.2.2.2 Archivalische Quellen.......................................................................................................................17 1.2.2.3 Literarische Quellen..........................................................................................................................19 2 DIE RAHMENBEDINGUNGEN IM ÜBERBLICK......................................................................... 21 2.1 NATURRAUM UND SIEDLUNGSGESCHICHTE .................................................................................... 21 2.2 LANDESGESCHICHTE ...................................................................................................................... 25 2.2.1 Ostfriesland bis zur Erhebung zur Reichsgrafschaft im Jahre 1464 ......................................... 25 2.2.2 1464 bis 1744: Ostfriesland unter der Herrschaft des Hauses Cirksena .................................. 30 2.2.3 1744 bis 1807: Ostfriesland als Preußische Provinz................................................................. 35 2.2.4 1807 bis 1866: Ostfriesland unter Französischer Herrschaft und als Teil des Königreiches Hannover ................................................................................................................................................ 38 2.2.5 Nach 1866: Ostfriesland als Teil Preußens und eines Deutschen Nationalstaates ................... 44 2.3 AGRARGESCHICHTE ........................................................................................................................ 49 2.3.1 Die Situation der Landwirtschaft in den Marschen bis zum Ausgang des Mittelalters ............. 49 2.3.2 Der Konjunkturverlauf der Landwirtschaft in den Marschen seit dem 16. Jahrhundert........... 50 2.3.3 Veränderte Rahmenbedingungen und Ausbildung des Pachtwesens im 16. Jahrhundert ......... 53 2.3.4 Die Entwicklung der Betriebsgrößen zwischen 16. und frühem 20. Jahrhundert...................... 55 2.3.5 Das Verhältnis von Ackerbau und Viehwirtschaft seit dem 16. Jahrhundert. Die Produkte der Landwirtschaft. Viehhaltung................................................................................................................... 64 2.3.6 Arbeitskräfte .............................................................................................................................. 73 3 DIE AUSBILDUNG EINER NEUEN HAUSFORM......................................................................... 76 3.1 DIE ENTWICKLUNG DES BAUERNHAUSES IN DEN WESTLICHEN OSTFRIESISCHEN MARSCHEN IM 16. UND FRÜHEN 17. JAHRHUNDERT .................................................................................................................. 76 3.1.1 Das Altfriesische Weidebauernhaus.........................................................................................