Faust Im Film Faust Im Film Faust

Total Page:16

File Type:pdf, Size:1020Kb

Faust Im Film Faust Im Film Faust Faust im Film Faust im Film Faust 13 FAUST. EINE DEUTSCHE VOLKSSAGE EINE DEUTSCHE FAUST. Der Teufel in der politischen Maschine So stand nicht nur von Anfang an die Möglichkeit Spricht man vom Teufelspakt, wenn einer gegen Reich- im Raum, das puritanische Experiment könnte schei- tum, aber auch um ein bestimmtes Ziel zu erreichen, tern, war doch nie auszuschließen, dass einige deren ein Bündnis mit einem Anderen einzugehen bereit ist, Mitglieder sich gegen dämonische Verführungen nicht das seinen Moralvorstellungen entgegensteht, erhält zur Wehr setzen konnten. Eben dieser Teufel wurde am dieses Denkbild im kulturellen Imaginären Ameri- Ende des 17. Jahrhunderts erneut ins Spiel gebracht, kas eine ganz eigene Brisanz. Die strengen Puritaner als im Laufe des wirtschaftlichen Aufschwungs der waren mit einem göttlichen Auftrag in die neue Welt ersten Kolonien die Neuengländer eine Lust am Wohl- übergesiedelt. Noch während der Überfahrt auf dem stand entdeckten. Die berüchtigten Hexenprozesse von Schiff »Arabella« hatte der Prediger John Winthrop den Salem dienten zwar vordergründig als Beweis, dass die zukünftigen Bewohnern von Neuengland versprochen: Macht des Teufels weiterhin in ihrer Mitte waltete. Es Jene religiöse Gemeinde, welche sie dort zu gründen galt aber zugleich – als politischer Nebeneffekt –, eine vorhatten, würde von allen, die ihnen nicht gefolgt strenge Regelung sinnlicher Gelüste wieder geltend waren, als eine city upon a hill betrachtet werden. De- zu machen. Denn auch in dem Sinn hatte der Teufel ren Hauptstadt Boston sollte ein Ideal an Nächstenliebe seine Hand im Spiel, als von Anbeginn zwei Seelen in und kommunaler Zuneigung repräsentieren. Zugleich der Brust der Neuengländer walteten. Vom Erfolg des aber hing an diesem Versprechen eine Vorahnung. Kapitalismus angespornt, gesellte sich in den ersten Sollte es den Puritanern nicht gelingen, ihren beson- Kolonien bald ein Streben nach Prosperität dem Leben deren Vertrag mit Gott aufrechtzuerhalten, würden sie im Zeichen der Bibel an die Seite. in den Augen der restlichen Welt dessen Bestrafung Und so benötigte es nicht nur harte Gerichtsstrafen, ausgesetzt. um die Neuengländer immer wieder auf den rechten Pfad des sittlichen Lebens zu bringen. Es brauchte Die Verteufelung des irdischen Wohlstandes, zu auch moralische Legenden, die vor Augen führten, dem Jabez sich hat verführen lassen, erhält allerdings welch schreckliches Ende das Privilegieren eines rein in einem Amerika, das selbst kurz vor dem Kriegseintritt materiellen Wohlstands nehmen könnte: So auch Wa- steht, eine brisante Zusatzbedeutung. Die mit französi- shington Irvings »The Devil and Tom Walker« (1727). schem Akzent sprechende Verführerin, die Mr. Scratch Dort geht ein selbstsüchtiger Geizhals mit einem Frem- seinem Opfer schickt, wird nicht nur zur schillernden den, der sich lakonisch »Old Scratch« nennt, einen Pakt Nebenbuhlerin der bescheidenen Mary Stone. Belle ein. Wenige Jahre später ist Tom Walker an der Börse verleitet deren Gatten auch dazu, einen Lebensstil der zum erfolgreichen Geldleiher geworden. Glück aller- Muße und des Luxus anzunehmen, der deutlich fremd- dings bringen ihm seine Gewinne nicht, will er doch al- ländische Züge trägt. Die Villa, die Jabez sich baut, soll les Geld, das er durch unlautere Mittel erzielt hat, nicht an das europäische Großbürgertum erinnern, welches freizügig ausgeben, sondern weiterhin horten. Zudem mit dem Faschismus einen eigenen Teufelspakt einge- entpuppt sich dieser Besitz als reiner Trug. Nachdem gangen war. Das moralische Gegengewicht hingegen der Teufel ihn geholt hat, verfällt alles – sein Haus, sei- bildet die von Jane Darwell gespielte Mutter. Bekannt ne Pferde, sein ganzes Gold und Silber, wie auch jene aus John Fords GRAPES OF WRATH, stellt sie ein auf Faust im Film Faust Verträge, mit denen er seine Mitmenschen in die Armut ihrem religiösen Glauben abgestütztes Selbstver- 14 gestürzt hat – zu Schutt und Asche. Das Erbe seiner trauen zur Schau, dass sich vom Versprechen nach so- Verfehlung entpuppt sich stattdessen als schreckliches zialem Aufstieg nicht blenden lässt. Geld – so die von Exempel. Sein Pakt mit dem Teufel wird zum Sprichwort ihr vertretene Moral – kann dem Einzelnen kein Glück und somit zur Warnung an seine Nachfahren, in ihrem bringen, wenn es auf Kosten der Nächstenliebe geht. Streben nach Glück das eigene Seelenheil nicht außer Die kapitalistische Ausbeutung, zu der der Teufel ih- Acht zu lassen. ren Sohn verführt hat, steht im Widerspruch zu jener nachbarlichen Hilfsbereitschaft, welche die ländlichen Der Teufelspakt, der in Hollywood nach der Macht- Gemeinden Neuenglands für sich in Anspruch nehmen. übernahme der Nationalsozialisten in Deutschland zum Die moralische Botschaft des Films ist allerdings Thema wird, nimmt – inspiriert durch diese kurze No- widersprüchlich. Der Teufel mag zwar nicht aus New velle – eine weit finsterere Gestalt an, betrifft er nun Hampshire stammen, dennoch ist seine Wirkungskraft doch auch die Politik. Gezielt greift der von William aus dem amerikanischen Projekt nicht wegzudenken. Dieterle im Jahre 1941 gedrehte Film THE DEVIL AND Die Gerichtsverhandlung, auf die die Handlung hinaus- DANIEL WEBSTER auf den legendären Mr. Scratch zu- läuft, beweist zweierlei. Mit dem Hinweis darauf, dass rück, verlegt den Schauplatz aber von Boston in das der Mensch seine Seele braucht, um für die Freiheit zu ländliche New Hampshire. Zugleich fasst der Teufel kämpfen, gelingt es Daniel Webster, den Teufelspakt für gleich zwei Figuren in den Blick. Früh im Film wird ungültig erklären zu lassen. Der Richter und die Ge- der New Deal Senator Daniel Webster in einer nächt- schworenen, die ihm Recht zusprechen, sind allerdings lichen Szene eingeführt, in der er bei Kerzenlicht an allesamt Figuren aus der Zeit vor und um die ameri- einer Rede schreibt, mit der er sich im Kongress für kanische Revolution, die in den Geschichtsbüchern als die Anliegen der zahlungsunfähigen Bauern des Lan- Lügner, Verräter und Betrüger tradiert worden sind. Es des einsetzen will. Hoch über ihm an der Wand ragt der mag zwar sein, dass im Jahr 1941, in dem die USA Schatten des Teufels, während dessen Stimme auf ihn einredet. Dieser Einsatz, versichert er ihm, würde seiner Ambition, Präsident der Vereinigten Staaten zu werden, nur schaden. Doch Daniel Webster lässt sich von dieser Drohung nicht einschüchtern, schlägt mit der Faust auf den Tisch, und befiehlt der dämonischen Stimme still zu sein. Diese Willensstärke besitzt der junge Farmer Jabez Stone, dem eine Zwangsversteigerung seines Bauernhofes droht, nicht. In seiner Verzweiflung zeigt er sich bereit, für sieben Jahre Wohlstand seine Seele zu verkaufen. Bald darauf bringen seine Weizenfelder Jahr für Jahr eine kostbare Ernte ein, während er die Rolle jenes Geldleihers übernimmt, der ihn fast ruiniert hätte. THE DEVIL AND DANIEL WEBSTER zwielichtigen Deals, die Nick Beal ihm aufzwingt, hät- te er den Wahlkampf nicht gewonnen. Dem Genre des Film Noir entsprechend, gibt es keine klare Grenze zwischen Gut und Böse. Dennoch setzt auch diese Handlung auf moralische Erbauung. Ehrgeiz und per- sönlicher Ruhm müssen als jene Charaktereigenschaf- ten vorgeführt werden, die einen Politiker bestechlich machen. Nur so kann der Betroffene seine Schuld ein- sehen, nur so kann er Reue zeigen. Und nur so kann die Vorstellung eines ur-amerikanischen Anstands, der sich in der Kultur des Kalten Krieges vermeintlich für Freiheit einzusetzen bereit ist, zumindest als anzustrebendes Ideal wiedergewonnen werden. Die Instanz moralischer Redlichkeit ist einmal mehr weiblich. Wiederholt wird Foster aufgrund seiner tyran- nischen Haltung von seiner Gattin mit Hitler verglichen. im Film Faust Sie ist es auch, die im letzten Augenblick den geläuter- 15 ten Gatten vor dem Teufel rettet und wieder mit nach Hause nimmt. Nick Beal hingegen verflüchtigt sich, ALIAS NICK BEAL nachdem er diese eine Seele wieder verloren hat, in der sich tatsächlich an einer politischen Wegscheide be- Dunkelheit der Nacht. Doch seine Stimme, die in der fanden, ein wortgewandter Senator selbst in Schurken Eröffnungssequenz aus dem Off eine Warnung ausge- den Geist des Patriotismus zu wecken vermochte. Galt sprochen hatte, hallt nach: Jedem Mann, das hatte er es doch explizit, die Einheit der Nation zu bestätigen. seinem Opfer versichert, wohnt eine Unvollkommenheit, Zugleich aber wird durch den Auftritt dieser Geister des eine fatale Schwäche, und somit der Samen der Zer- kolonialen Amerikas ersichtlich, wie sehr der Teufel zur störung inne. War es die Pointe der Handlung, diese Gründung dieser demokratischen Union maßgeblich Fehlbarkeit vorzuführen, dann nicht um sie ein für alle beigetragen hat. Zwar ist am Ende die Gemeinschaft Mal zu tilgen. Vielmehr gilt auch hier die Aufmerksam- wieder hergestellt und die Familie Stone mit ihren keit darauf zu lenken, dass das Streben nach poli- Nachbarn versöhnt. Die letzte Einstellung aber gehört tischem Einfluss und teuflische Ambition unweiger- dem Teufel. Nachdem er in seinem schwarzen Buch lich miteinander verschränkt sind. Die einzige Abwehr nach einem neuen Opfer gesucht hat, blickt er plötzlich besteht darin, sich dieser dunklen Kraft gewahr zu wer- direkt in die Kamera und zeigt mit seinem Finger auf den. Dass der Teufel selber diese Warnung ausspricht, uns: genau wie Uncle Sam auf dem berühmten Plakat, um auf die Nachhaltigkeit seiner Macht zu bestehen, welches 1917 zum ersten Mal zur Rekrutierung von zeigt, wie sehr auch in Hollywood eine Figur, die das Soldaten eingesetzt wurde.
Recommended publications
  • Goethe, the Japanese National Identity Through Cultural Exchange, 1889 to 1989
    Jahrbuch für Internationale Germanistik pen Jahrgang LI – Heft 1 | Peter Lang, Bern | S. 57–100 Goethe, the Japanese National Identity through Cultural Exchange, 1889 to 1989 By Stefan Keppler-Tasaki and Seiko Tasaki, Tokyo Dedicated to A . Charles Muller on the occasion of his retirement from the University of Tokyo This is a study of the alleged “singular reception career”1 that Goethe experi- enced in Japan from 1889 to 1989, i. e., from the first translation of theMi gnon song to the last issues of the Neo Faust manga series . In its path, we will high- light six areas of discourse which concern the most prominent historical figures resp. figurations involved here: (1) the distinct academic schools of thought aligned with the topic “Goethe in Japan” since Kimura Kinji 木村謹治, (2) the tentative Japanification of Goethe by Thomas Mann and Gottfried Benn, (3) the recognition of the (un-)German classical writer in the circle of the Japanese national author Mori Ōgai 森鴎外, as well as Goethe’s rich resonances in (4) Japanese suicide ideals since the early days of Wertherism (Ueruteru-zumu ウェル テルヅム), (5) the Zen Buddhist theories of Nishida Kitarō 西田幾多郎 and D . T . Suzuki 鈴木大拙, and lastly (6) works of popular culture by Kurosawa Akira 黒澤明 and Tezuka Osamu 手塚治虫 . Critical appraisal of these source materials supports the thesis that the polite violence and interesting deceits of the discursive history of “Goethe, the Japanese” can mostly be traced back, other than to a form of speech in German-Japanese cultural diplomacy, to internal questions of Japanese national identity .
    [Show full text]
  • HIP HOP & Philosophy
    Devil and Philosophy 2nd pages_HIP HOP & philosophy 4/8/14 10:43 AM Page 195 21 Souls for Sale JEFF EWING F Y O Selling your soul to the Devil in exchaPnge for a longer life, wealth, beauty, power, or skill has long been a theme in Obooks, movies, and even music. Souls have Obeen sold for Rknowledge and pleasure (Faust), eternal youth (Dorian Gray), the ability to play the guitar (Tommy JohnCson in O Brother, Where Art P Thou?) or the harmonica (Willie “Blind Do g Fulton Smoke House” Brown in the 1986 Emovie, Crossroads), or for rock’n’roll itself (the way Black SCabbath did on thDeir 1975 greatest hits album, We Sold Our Soul for Rock’n’ERoll). The selling of aN soul as an object of exchange for nearly any- thing, as a sort of fictitious comTmodity with nearly universal exchange valuAe, makes it perChaps the most unique of all possi- ble commVodities (and as such, contracts for the sales of souls are the most unique of aEll possible contracts). One theorist in partiDcular, Karl MaRrx (1818–1883), elaborately analyzed con- tracts, exchange, and “the commodity” itself, along with all the hAidden implicatRions of commodities and the exchange process. Let’s see what Marx has to tell us about the “political economy” of the FaustOian bargain with the Devil, and try to uncover what it trulyC is to sell your soul. N Malice and Malleus Maleficarum UWhile the term devil is sometimes used to refer to minor, lesser demons, in Western religions the term refers to Satan, the fallen angel who led a rebellion against God and was banished from Heaven.
    [Show full text]
  • Klaus Mann's Mephisto: a Secret Rivalry
    Studies in 20th Century Literature Volume 13 Issue 2 Article 6 8-1-1989 Klaus Mann's Mephisto: A Secret Rivalry Peter T. Hoffer Philadelphia College of Pharmacy and Science Follow this and additional works at: https://newprairiepress.org/sttcl Part of the German Literature Commons This work is licensed under a Creative Commons Attribution-Noncommercial-No Derivative Works 4.0 License. Recommended Citation Hoffer, Peter T. (1989) "Klaus Mann's Mephisto: A Secret Rivalry," Studies in 20th Century Literature: Vol. 13: Iss. 2, Article 6. https://doi.org/10.4148/2334-4415.1234 This Article is brought to you for free and open access by New Prairie Press. It has been accepted for inclusion in Studies in 20th Century Literature by an authorized administrator of New Prairie Press. For more information, please contact [email protected]. Klaus Mann's Mephisto: A Secret Rivalry Abstract Critics of the 1960s and 1970s have focused their attention on Klaus Mann's use of his former brother-in- law, Gustaf Gründgens, as the model for the hero of his controversial novel, Mephisto, while more recent critics have emphasized its significance as a work of anti-Fascist literature. This essay seeks to resolve some of the apparent contradictions in Klaus Mann's motivation for writing Mephisto by viewing the novel primarily in the context of his life and career. Although Mephisto is the only political satire that Klaus Mann wrote, it is consistent with his life-long tendency to use autobiographical material as the basis for much of his plot and characterization. Mann transformed his ambivalent feelings about Gründgens, which long antedated the writing of Mephisto, into a unique work of fiction which simultaneously expresses his indignation over the moral bankruptcy of the Third Reich and reveals his envy of Gründgens's career successes.
    [Show full text]
  • A Hero for All Seasons? Illustrations for Goethe's 'Faust' and the Course
    A Hero for All Seasons? Illustrations for Goethe's 'Faust' and the Course of Modern German History Author(s): Françoise Forster-Hahn Source: Zeitschrift für Kunstgeschichte, 53. Bd., H. 4 (1990), pp. 511-536 Published by: Deutscher Kunstverlag GmbH Munchen Berlin Stable URL: http://www.jstor.org/stable/1482552 . Accessed: 11/11/2014 09:09 Your use of the JSTOR archive indicates your acceptance of the Terms & Conditions of Use, available at . http://www.jstor.org/page/info/about/policies/terms.jsp . JSTOR is a not-for-profit service that helps scholars, researchers, and students discover, use, and build upon a wide range of content in a trusted digital archive. We use information technology and tools to increase productivity and facilitate new forms of scholarship. For more information about JSTOR, please contact [email protected]. Deutscher Kunstverlag GmbH Munchen Berlin is collaborating with JSTOR to digitize, preserve and extend access to Zeitschrift für Kunstgeschichte. http://www.jstor.org This content downloaded from 132.230.242.35 on Tue, 11 Nov 2014 09:09:09 AM All use subject to JSTOR Terms and Conditions Franqoise Forster-Hahn A Hero forAll Seasons?Illustrations for Goethe's >Faust<and the Course of Modern GermanHistory Illustrationsconstitute one of the most tangible The changingpictorial representations of Faust recordsof a text'scritical reception over the course clearlybespeak two major shiftsoccurring over of history,particularly so when the artistnegoti- time:one in thereading of the narrative structure, ates a considerablespan of timebetween the pro- the other in the perceptionof its contentand ductionof the textand the creationof the image.
    [Show full text]
  • Gunter E. Grimm
    GUNTER E. GRIMM Faust-Opern Eine Skizze Vorblatt Publikation Erstpublikation Autor Prof. Dr. Gunter E. Grimm Universität Duisburg-Essen Fachbereich Geisteswissenschaften, Germanistik Lotharstr. 65 47057 Duisburg Emailadresse: [email protected] Homepage: <http://www.uni-duisburg-essen.de/germanistik/mitarbeiterdaten.php?pid=799> Empfohlene Zitierweise Beim Zitieren empfehlen wir hinter den Titel das Datum der Einstellung oder des letzten Updates und nach der URL-Angabe das Datum Ihres letzten Besuchs die- ser Online-Adresse anzugeben: Gunter E. Grimm: Faust Opern. Eine Skizze. In: Goethezeitportal. URL: http://www.goethezeitportal.de/fileadmin/PDF/db/wiss/goethe/faust-musikalisch_grimm.pdf GUNTER E. GRIMM: Faust-Opern. Eine Skizze. S. 2 von 20 Gunter E. Grimm Faust-Opern Eine Skizze Das Faust-Thema stellt ein hervorragendes Beispiel dar, wie ein Stoff, der den dominanten Normen seines Entstehungszeitalters entspricht, bei seiner Wande- rung durch verschiedene Epochen sich den jeweils herrschenden mentalen Para- digmen anpasst. Dabei verändert der ursprüngliche Stoff sowohl seinen Charakter als auch seine Aussage. Schaubild der Faust-Opern Die „Historia von Dr. Faust“ von 1587 entspricht ganz dem christlichen Geist der Epoche. Doktor Faust gilt als Inbegriff eines hybriden Gelehrten, der über das dem Menschen zugestandene Maß an Gelehrsamkeit und Erkenntnis hinausstrebt und zu diesem Zweck einen Pakt mit dem Teufel abschließt. Er wollte, wie es im Volksbuch heißt, „alle Gründ am Himmel vnd Erden erforschen / dann sein Für- GUNTER E. GRIMM: Faust-Opern. Eine Skizze. S. 3 von 20 witz / Freyheit vnd Leichtfertigkeit stache vnnd reitzte jhn also / daß er auff eine zeit etliche zäuberische vocabula / figuras / characteres vnd coniurationes / damit er den Teufel vor sich möchte fordern / ins Werck zusetzen / vnd zu probiern jm fürname.”1 Die „Historia“ mit ihrem schrecklichen Ende stellte eine dezidierte Warnung an diejenigen dar, die sich frevelhaft über die Religion erhoben.
    [Show full text]
  • Versiones Cinematográficas Del Tema Fáustico
    ARBOR Ciencia, Pensamiento y Cultura CLXXXVI 741 enero-febrero (2010) 2 5 -3 2 ISSN: 0210-1963 doi: 10.3989/arbor.2010.741n1002 VERSIONES CINEMATOGRÁFICAS FILMIC VERSIONS OF THE DEL TEMA FÁUSTICO FAUSTIAN THEME M. S. Suárez Lafuente Universidad de Oviedo ABSTRACT: This article intends to follow the development of the RESUMEN: La leyenda fáustica, en la que el personaje principal vende Faustian myth through a number of outstanding films in western su alma al diablo por conseguir lo que más anhela en ese momento, se culture ending with Faust 5.0 by Fura dels Baus. It starts with a brief ha convertido, desde su primera publicación en la imprenta de Johann analysis of the Faust inscribed in literature by Spiess in 1587 and, Spiess en 1587, en un tema recurrente en diferentes medios artísticos. progressively, implemented by several European authors up to the En la literatura en todas sus manifestaciones, en pintura, música y cine, Manns. The number of literary and filmic Fausts is so large that this diferentes Faustos soñaron con el placer, el conocimiento, la fama, el article, a work in progress, provides only a few steppingstones, those dinero o el poder, y aprendieron, de manera dramática, que la vida es considered more relevant in the history of the myth. The main cha- breve y los logros humanos efímeros. Puesto que la duda primordial racteristics of the legend are kept as the leading structure of this de qué hay después de la muerte no puede ser satisfecha, la venta del article, considering the fact that those are the moments that attract alma se convierte en una transacción fútil o trágica, según fuera la the attention of writers and directors and, therefore, suffer more mo- respuesta, que ningún Fausto llega a dilucidar.
    [Show full text]
  • American Stories the Devil and Tom Walker by Washington Irving
    American Stories The Devil and Tom Walker by Washington Irving Lesson Plan by Jill Robbins, Ph.D. Introduc5on This lesson plan is to accompany the American Stories series episode, The Devil and Tom Walker by Washington Irving. A transcript of the story is included at the end of this lesson to print so students can read as they listen. Teachers who cannot play the audio from the website can read the story aloud or have students read it. This lesson plan is based on the CALLA Approach. See the end of the lesson for more informaon and resources on teaching with the CALLA approach. The following slide shows the five parts of this lesson plan. Lesson Elements Prepare Present Pracce Self-Evaluate Expand Prepare Introduce the story. “Today we will read The Devil and Tom Walker, by Washington Irving. This story takes place near Boston, Massachuses. Boston is one of the oldest cies in the United States. The story takes place in 1727. What do you know about Boston at that me?” Listen to students’ answers. Show the map on the next slide to orient them to the locaon of Boston. Explain that the United States was not yet an independent country. It was sll made up of colonies of England. Teach vocabulary and new concepts Boston, Massachuses Explain that in the 1600s, Captain Kidd was a famous pirate. People thought he buried his treasure near Boston. This story tells us about people looking for pirate treasure. What do you know about pirates?” Listen to students’ answers. Explain that pirates stole from other people.
    [Show full text]
  • Understanding Music Past and Present
    Understanding Music Past and Present N. Alan Clark, PhD Thomas Heflin, DMA Jeffrey Kluball, EdD Elizabeth Kramer, PhD Understanding Music Past and Present N. Alan Clark, PhD Thomas Heflin, DMA Jeffrey Kluball, EdD Elizabeth Kramer, PhD Dahlonega, GA Understanding Music: Past and Present is licensed under a Creative Commons Attribu- tion-ShareAlike 4.0 International License. This license allows you to remix, tweak, and build upon this work, even commercially, as long as you credit this original source for the creation and license the new creation under identical terms. If you reuse this content elsewhere, in order to comply with the attribution requirements of the license please attribute the original source to the University System of Georgia. NOTE: The above copyright license which University System of Georgia uses for their original content does not extend to or include content which was accessed and incorpo- rated, and which is licensed under various other CC Licenses, such as ND licenses. Nor does it extend to or include any Special Permissions which were granted to us by the rightsholders for our use of their content. Image Disclaimer: All images and figures in this book are believed to be (after a rea- sonable investigation) either public domain or carry a compatible Creative Commons license. If you are the copyright owner of images in this book and you have not authorized the use of your work under these terms, please contact the University of North Georgia Press at [email protected] to have the content removed. ISBN: 978-1-940771-33-5 Produced by: University System of Georgia Published by: University of North Georgia Press Dahlonega, Georgia Cover Design and Layout Design: Corey Parson For more information, please visit http://ung.edu/university-press Or email [email protected] TABLE OF C ONTENTS MUSIC FUNDAMENTALS 1 N.
    [Show full text]
  • Faust & Gerhart Hauptmann, Western & Revolution, Time's up Als Die Ufa
    Faust & Gerhart Hauptmann, Western & Revolution, Time's Up Als die Ufa 1926 den Großfilm FAUST herstellte, steckte der von der deutschen 2 Rückblick Militärführung 1917 gegründete Konzern bereits in ernsthaften wirtschaftli- 3 Mittel Punkt Europa chen Schwierigkeiten. Viele der Mitwirkenden wie Produzent Erich Pommer, Regisseur F.W. Murnau, Darsteller Emil Jannings und Komponist Ernö Rapée 8 Deutsche Filme 2017 waren vor der offiziellen Premiere des Films schon längst in oder auf dem Weg nach Amerika. In der Premierenkopie fehlten die von der Ufa in Auftrag gege- 13 Faust im Film benen Zwischentitel von Gerhart Hauptmann. Drehbuchautor Hans Kyser hatte eine polemische öffentliche Debatte in Gang gesetzt, dass eine Überarbeitung 22 Film und Psychoanalyse der in der Arbeitskopie verwandten Zwischentitel den »literarischen Charakter« des Films erhöhe. Die Direktoren der Ufa erschraken und fürchteten um den 24 Western & Revolution Erfolg des Prestigeprojekts. Sie baten Hauptmann vergeblich, seine Titel zu vereinfachen, da »die Mentalität des Kinopublikums (...) diejenige eines acht- 34 Cary Grant jährigen Kindes« sei. Schließlich einigte man sich darauf, die Titel der Arbeits- kopie mit einigen Modifikationen im Film zu belassen und Hauptmanns Titel 43 Architekturfilmtage nur im Programmheft zur Premiere abzudrucken. Zur Eröffnung der Filmreihe »Faust im Film«, die die Ausstellung »Du bist Faust« in der Kunsthalle der 47 Helga Reidemeister Hypo-Kulturstiftung begleitet, können Sie nun erstmals eine Neurekonstruktion des Films mit den von Gerhart Hauptmann verfassten Titeln erleben. Ebenso 48 MissRepresentation als Premiere wird Werner Fritsch seinen FAUST SONNENGESANG III vorstellen. Ab Mitte der 1960er Jahre blühte mit den Italo-Western ein neues Genre 52 Argentinien des Trivialfilms auf, das die offizielle Filmkritik kaum zur Kenntnis nahm.
    [Show full text]
  • Appendix 1 Gothic Novels, 1800-1834
    Appendix 1 Gothic Novels, 1800-1834 1. [Roche, John Hamilton] A Suffolk Tale; or, The Perfidious Guardian. London: Printed for the Author by T. Hookman, Jr and E. T. Hookman, 1810. 2. [Green, William Child] The Abbot ofMontserrat; or, The Pool ofBlood. A Romance. London: A. K. Newman, 1826. 3. [Pilkington, Miss] Accusing Spirit; or, De Courcy and Eglantine. A Romance. London: Minerva Press for William Lane, 1802. 4. [Lamb, Lady Caroline] Ada Reis: A Tale. London: John Murray, 1823. 5. [Ker, Anne] Adeline St. Julian; or, The Midnight Hour. London: J. Bonsor, 1800. 6. [Maturin, Charles Robert] The Albigenses: A Romance. London: Hurst, Robinson, 1824. 7. [Belli, Nugent?] Alexena; or, The Castle of Santa Marco. A Romance. London: Minerva Press for A. K. Newman, 1817. 8. [Parker, Mary Elizabeth] Alfred; or, The Adventures of the Knight of the Castle. A Novel. London: Apollo Press, 1802. 9. [Green, William Child] The Algerines; or, The Twins of Naples. London: A. K. Newman, 1832. 10. [Green, William Child] Alibeg the Tempter: A Tale Wild and Wonderful. London: A. K. Newman, 1831. 11. [Meeke, Mary] Amazement. A Novel. London: Minerva Press for Lane, Newman and Co., 1804. 12. [Davenport, Selina] An Angel's Form and a Devil's Heart. A Novel. London: Minerva Press for A. K. Newman, 1818. 13. [Brewer, James Norris] An Old Family Legend; or, One Husband and Two Marriages. A Romance. London: A. K. Newman and Co., 1811. 14. [Curties, T. J. Horsley] Ancient Records; or, The Abbey of St. Oswythe. A Romance. London: Minerva Press for William Lane, 1801.
    [Show full text]
  • Goethe's Faust in Music
    Music in Goethe’s Faust: INTERNATIONAL CONFERENCE Goethe’s Faust in Music CALL FOR PAPERS 20-22 April 2012 Music Department and School of Modern Languages, Literatures and Culture NATIONAL UNIVERSITY OF IRELAND MAYNOOTH Music in Goethe’s Faust: Goethe’s Faust in Music Keynote Speakers Professor Nicholas Boyle (Schroeder Professor of German, Magdalene College Cambridge) Professor Thomas Bauman (Professor of Musicology, Northwestern University, USA) Professor Osman Durrani (Professor of German, University of Kent) The name ‘Faust’ and the adjective ‘faustian’ are as emblematic of the supra-intellectual as they are of the tragic. Such concepts haunt German cultural life and have prompted countless discussions in philosophy, literature, the visual arts and music, especially in the second half of the nineteenth and early twentieth centuries. Through this a broad trajectory can be traced from Zelter’s colourful record of the first setting of Goethe’s Faust - composed by prince and rehearsed by a royal cast in Berlin in 1816 - to Alfred Schnittke’s Faust opera of 1993. Between these two realizations, a floodtide of musical interpretations of Goethe’s Faust came into existence; these explore the theme of love, so central to opera, and the concomitant themes of redemption for both Gretchen and Faust. A theatrical work with the artistic virtuosity and moral gravity of Goethe’s Faust need not be musically inclusive, yet Goethe sought out many burgeoning musicians - Heinrich Schmieder, Carl Friedrich Zelter, Carl Eberwein and Prince Anton Heinrich Radziwill – as possible composers of Faust. While Goethe longed to have Faust set to music and considered only Mozart and perhaps Meyerbeer as being equal to the task, by the end of his life he had abandoned hope that he would live to witness a musical setting of his text.
    [Show full text]
  • The Works of Washington Irving Tales of a Traveller
    TALES OF A TRAVELLER Uruwn Oy Frank T. Merrill. THE MONEY-DIGGERS. jfulton Efcitfon THE WORKS OF WASHINGTON IRVING TALES OF A TRAVELLER NEW YORK THE CENTURY CO. 1910 Stack Annex f 10 CONTENTS PART I STRANGE STORIES BY A NERVOUS GENTLEMAN PAGE To THE READER ................... i THE GREAT UNKNOWN ................. 5 THE HUNTING-DINNER ................. 7 THE ADVENTURE OF MY UNCLE ............. 12 THE ADVENTURE OF MY AUNT ............. 26 THE BOLD DRAGOON, OR THE ADVENTURE OF MY GRAND FATHER ...................... 31 THE ADVENTURE OF THE GERMAN STUDENT ....... 42 THE ADVENTURE OF THE MYSTERIOUS PICTURE ..... 49 THE ADVENTURE OF THE MYSTERIOUS STRANGER ..... 58 THE STORY OF THE YOUNG ITALIAN ........... 67 PART II BUCKTHORNE AND HIS FRIENDS LITERARY LIFE 99 A LITERARY DINNER 102 THE CLUB OF QUEER FELLOWS 105 THE POOR-DEVIL AUTHOR 112 NOTORIETY 134 A PRACTICAL PHILOSOPHER 136 BUCKTHORNE, OR THE YOUNG MAN OF GREAT EXPECTATIONS 139 GRAVE REFLECTIONS OF A DISAPPOINTED MAN 199 THE BOOBY SQUIRE 205 THE STROLLING MANAGER . 211 vi CONTENTS PART III THE ITALIAN BANDITTI PAGE THE INN AT TERRACINA 228 THE ADVENTURE OF THE LITTLE ANTIQUARY 242 THE BELATED TRAVELLERS 252 THE ADVENTURE OF THE POPKINS FAMILY 270 THE PAINTER S ADVENTURE 276 THE STORY OF THE BANDIT CHIEFTAIN 285 THE STORY OF THE YOUNG ROBBER 299 THE ADVENTURE OF THE ENGLISHMAN 312 PART IV THE MONEY-DIGGERS HELL-GATE 319 KIDD THE PIRATE 322 THE DEVIL AND TOM WALKER 329 WOLFERT WEBBER, OR GOLDEN DREAMS 345 THE ADVENTURE OF THE BLACK FISHERMAN 370 TALES OF A TRAVELLER TO THE READER WORTHY AND DEAR READER ! Hast thou ever been waylaid in the midst of a pleasant tour by some treach erous malady : thy heels tripped up, and thou left to count the tedious minutes as they passed, in the soli tude of an inn-chamber? If thou hast, thou wilt be able to pity me.
    [Show full text]