MODUL 2 LEITBILD UND SZENARIEN Regionale Leitplanung Nordraum Wien

AuftraggeberIn: Amt der Niederösterreichischen Landesregierung Abt. Raumordnung und Regionalpolitik Landhausplatz 1 3109 Sankt Pölten

ARGE „Regionale Leitplanung A5/S1/A22“ Hauptstraße 31 2225 Zistersdorf

Projektleitung – AuftraggeberIn: Mag. Marianne VITOVEC DI Ernst TRINGL

Bearbeitung Bietergemeinschaft TUWIMEC:

Projektleitung – Auftragnehmer: DI Dr. Hannes SCHAFFER

Mecca consulting DI Dr. Hannes SCHAFFER DI Katja ROSNER Mag. Stefan PLHA DI Beate SCHAFFER - Lektorat

Department für Raumentwicklung, Infrastruktur- und Umweltplanung TU Wien DI Dr. Thomas DILLINGER (Projektleitung TU) DI Dr. Arthur KANONIER DI Dr. Gerhard SCHIMAK

Wien, am 05.06.2013

DI Dr. Hannes Schaffer

Ingenieurbüro für Raum- und Landschaftsplanung Unternehmensberatung | EDV Dienstleistungen

1130 Wien | Paul-Hörbiger-Weg 12 | Tel.: +43-1-526 51 88 [email protected] | www.mecca-consulting.at

Modul 2 | Szenarien, Leitbild 2

Regionale Leitplanung Nordraum Wien

INHALTSVERZEICHNIS 1. Regionales Entwicklungsleitbild ...... 5 1.1 Siedlungsentwicklung ...... 5 1.1.1 Grundprinzipien ...... 5 1.1.2 Standortkategorien ...... 5 1.1.3 Standörtlich differenziertes Wachstum und Dichte ...... 7 1.1.4 Herleitung der Zielwerte ...... 8 1.2 Betriebsgebietsentwicklung ...... 10 1.2.1 Ziele ...... 10 1.2.2 Regionale Standorträume zur Betriebsgebietsentwicklung ...... 10 1.2.3 Methodische Vorgehensweise zur Festlegung Regionaler Standortäume ...... 12 1.3 Vernetzung überregional bedeutender Landschaftsräume ...... 13 1.3.1 Ziele ...... 13 1.3.2 Regionale Grünzonen und erhaltenswerte Landschaftsteile ...... 13 1.3.3 Methodische Vorgehensweise bei der Abgrenzung erhaltenswerter Landschaftsteile und regionaler Grünzonen ...... 13 2. Bevölkerungsszenarien ...... 15 2.1 Trendszenario ...... 15 2.2 Bürgermeisterszenario ...... 15 2.3 Leitbildszenario ...... 15 2.4 Ergebnisse ...... 16 3. Flächenbedarf ...... 19 4. Dichte – Distance to Target ...... 24 5. Dichtebeispiele ...... 26 6. Kosten der Siedlungsentwicklung ...... 33 7. Prioritäten in der Siedlungsentwicklung ...... 37 7.1 10 vor Wien ...... 38 7.1.1 Bisamberg ...... 40 7.1.2 Enzersfeld ...... 40 7.1.3 Großrußbach ...... 40 7.1.4 Hagenbrunn ...... 40 7.1.5 Harmannsdorf ...... 40 7.1.6 Korneuburg ...... 40 7.1.7 Langenzersdorf ...... 41 7.1.8 Leobendorf ...... 41 7.1.9 Spillern ...... 41 7.1.10 Stetten ...... 41 7.1.11 Stockerau ...... 41 7.2 Region um Wolkersdorf ...... 42 7.2.1 Bockfließ ...... 44 7.2.2 Gerasdorf ...... 44 7.2.3 Großebersdorf ...... 44 7.2.4 Groß-Engersdorf ...... 44 7.2.5 ...... 44 7.2.6 ...... 44 7.2.7 ...... 45 7.2.8 ...... 45 7.2.9 Ulrichskirchen-Schleinbach ...... 45 7.2.10 Wolkersdorf ...... 46 7.3 Weinviertel um ...... 47 7.3.1 Bad Pirawarth ...... 49 7.3.2 ...... 49 7.3.3 Ladendorf ...... 49 7.3.4 Mistelbach ...... 49

Modul 2 | Szenarien, Leitbild 3

Regionale Leitplanung Nordraum Wien

7.3.5 ...... 49 7.4 Übereinstimmung: Sicht der Gemeinden – Leitbild ...... 50 8. Verzeichnisse ...... 51 8.1 Abbildungsverzeichnis ...... 51 8.2 Tabellenverzeichnis ...... 51 8.3 Literaturverzeichnis ...... 52

Modul 2 | Szenarien, Leitbild 4

Regionale Leitplanung Nordraum Wien

1. REGIONALES ENTWICKLUNGSLEITBILD Im Regionalen Entwicklungsleitbild werden die gemeinsamen Ziele der räumlichen Entwicklung im Nordraum von Wien festgelegt. Aufbauend auf den Beschlüssen des ersten Regionalen Dialogforums im Mai 2012 werden dabei die drei Handlungsfelder Siedlungsentwicklung, Betriebsgebiets- entwicklung und Vernetzung überregional bedeutender Landschaftsräume behandelt.

Das Entwicklungsleitbild bildet die Grundlage für den Regionalen Leitplan, welcher räumlich differenzierte Maßnahmen festsetzt und über Vereinbarungen mit den Gemeinden bzw. die Implementierung in ein Regionales Raumordnungsprogramm Verbindlichkeit erhält.

1.1 SIEDLUNGSENTWICKLUNG

1.1.1 GRUNDPRINZIPIEN Wachstum soll vorrangig … 1. in Gebieten mit guter Ausstattungsqualität und Erreichbarkeit 2. in den Achsen, polyzentrischen und ergänzenden Standorträumen unter Betonung von Zentrennähe (Innen- vor Außen) und 3. in Form von kompakten, energieeffizienten und verkehrsminimierenden Siedlungsstrukturen stattfinden

1.1.2 STANDORTKATEGORIEN Aufbauend auf dem NÖ Potentialmodell, wurden auf Basis von Kriterien zur Ausstattung und Erreichbarkeit drei Standortkategorien definiert: Regionale Schwerpunktzentren, Ergänzungszentren und Orte mit Eigenentwicklung.

Die Kategorisierung der Orte im Nordraum Wien erfolgt durch folgende Kriterien:

Regionales Schwerpunktzentrum  Erreichbarkeit: hochrangiger Bahnhof mit Anschluss an das Schnellbahnnetz im Ort und Autobahn- bzw. Schnellstraßenanschluss  Versorgungsqualität: folgende fünf Einrichtungen sind im Ort vorhanden (Arzt, Kindergarten, Volksschule, Nahversorger, Post/Bank)  Versorgungszentrum für eigenen Ort und die umliegenden Gemeinden  Wohndichte: die Ausgangsdichte liegt über 35 EW/ha im bebauten Wohnbauland

Ergänzungszentren  Erreichbarkeit: entweder hochrangiger ÖV-Anschluss (Bahn oder Bus mit min. 25 Abfahrten pro Tag) im Ort oder Autobahn- bzw. Schnellstraßenanschluss  Versorgungsqualität: mindestens drei der fünf oben genannten Einrichtungen sind im Ort vorhanden und es gibt auf jeden Fall einen Nahversorger

Orte mit Eigenentwicklung  Erreichbarkeit: es besteht weder ein hochrangiger ÖV-Anschluss noch ein Autobahn- bzw. Schnellstraßenanschluss  Versorgungsqualität: es sind weniger als drei der oben genannten Versorgungs- einrichtungen im Ort vorhanden

Spillern wäre auf Grund der Erreichbarkeit, der Versorgungsqualität und der Wohndichte als Regionales Schwerpunktzentrum einzustufen. Im Vergleich zu den anderen Schwerpunktzentren weist Spillern eine geringe Einwohnerzahl auf, Zahl und Vielfalt der zentralörtlichen Einrichtungen ist geringer. Der Ort übernimmt keine Funktion als Versorgungszentrum für umliegende Gemeinden. Spillern wird daher als Ergänzungszentrum eingestuft.

Zusammengewachsene Orte werden als ein Schwerpunkt betrachtet. Das betrifft Wilfersdorf und Hobersdorf, Mistelbach – Hüttendorf – Lanzendorf und Ebendorf, Bad Pirawarth und Kollnbrunn sowie Wolkersdorf und Obersdorf.

Modul 2 | Szenarien, Leitbild 5

Handlungsfeld Siedlungsentwicklung

Entwicklungsleitbild

LEGENDE

Regionsgrenze Gemeindegrenzen Autobahn, Schnellstraßen Eisenbahnen Eisenbahnen, stillgelegt

Regionales Entwicklungszentrum

Ergänzungszentrum

Ort mit Eigenenentwicklung

Wilfersdorf

Mistelbach

Ladendorf

Gaweinstal

Kreuzstetten Grossrussbach

Kreuttal Hochleithen Bad Pirawarth

Ulrichskirchen - Schleinbach Harmannsdorf

Wolkersdorf Leobendorf

Stockerau Spillern Bockfliess Grossebersdorf Stetten Enzersfeld Pillichsdorf Korneuburg Grossengersdorf

Hagenbrunn Bisamberg

Gerasdorf

Langenzersdorf

PLANVERFASSER AUFTRAGGEBER DATENQUELLEN STAND

Amt der Niederösterreichischen Landesregierung: Gemeindegrenzen (2008); Auto- bahnen, Schnellstraßen, Bundesstraßen (2009); Eisenbahnen (2009); Widmungskate- April 2013 Arge gorien (2010); gis-gestützte Baulandbilanz (2012) Regionale Leitplanung A5/S1/A22 Regionale Leitplanung Nordraum Wien

1.1.3 STANDÖRTLICH DIFFERENZIERTES WACHSTUM UND DICHTE Nachdem der Nordraum Wien eine Wachstumsregion ist, werden alle Orte an Bevölkerung gewinnen, allerdings soll der Großteil in die gut erreichbaren und versorgten Zentren gelenkt werden. Die Regionalen Schwerpunktzentren sind dabei grundsätzlich dichter zu bebauen als Ergänzungs- zentren oder Orte mit Eigenentwicklung. Folgende Ziele wurden für das Leitbildszenario angenommen:

Die Regionalen Schwerpunktzentren haben die Aufgabe, den überwiegenden Teil des regionalen Bevölkerungswachstums durch Zuzug aufzunehmen. Sie sind als Versorgungszentrum, nicht nur für die Bewohner des eigenen Ortes, sondern auch für die umliegenden Gemeinden von Bedeutung. Sie brauchen eine große Einwohnerzahl, um zentralörtliche Einrichtungen effizient bereit zu stellen.

60% des regionalen Bevölkerungszuwachses soll sich auf Regionale Schwerpunktzentren konzentrieren. Zur Erreichung dieses Zieles sollen vorrangig verdichtete Wohnformen (Reihenhäuser, Geschoßwohnbau) realisiert werden. Die anzustrebende, durchschnittliche Mindestwohndichte für Neubebauungen liegt bei 80 EW/ha Nettowohnbauland.

In den Ergänzungszentren wird ein gemäßigtes Wachstum, vorrangig durch Zuzug, angestrebt. Sie ergänzen die Versorgungsfunktion der Regionalen Schwerpunktzentren und sind ein wichtiger Teil der dezentralen Versorgungsstruktur.

30% des regionalen Bevölkerungszuwachses soll in den Ergänzungszentren stattfinden. Zur Erreichung dieses Zieles sollen vorrangig verdichtete Wohnformen (bis maximal drei Hauptgeschoße) umgesetzt werden. Die anzustrebende, durchschnittliche Mindestwohndichte für Neubebauungen liegt bei 60 EW/ha Nettowohnbauland.

Orte mit Eigenentwicklung sind sensible Räume, in denen es gilt, bestehende Strukturen und die Eigenversorgung zu sichern, die örtliche Identität sowie den Naturraum und die Landschaft zu erhalten. Besonders hier muss das Wachstum sozial, infrastrukturell und ökologisch verträglich sein. Gespeist wird das Wachstum vorrangig durch Eigenentwicklung, ergänzt durch Zuzug von außen (Schwerpunkt liegt auf der Eigenentwicklung).

10% des regionalen Bevölkerungszuwachses soll in Orten mit Eigenentwicklung stattfinden. Dies erreicht man mit der vorrangigen Errichtung von Kleinwohnhäusern (Ein- und Mehrfamilien). Die anzustrebende, durchschnittliche Mindestwohndichte für Neubebauungen liegt bei 40 EW/ha Nettowohnbauland.

Die Tabelle 1: Übersicht standörtlich differenziertes Wachstum und Dichte fasst die gesteckten Ziele noch einmal zusammen.

Tabelle 1: Übersicht standörtlich differenziertes Wachstum und Dichte Aufteilung des Bevölkerungs- Zieldichte Standortkategorie zuwachses bis 2025 (EW/ha Nettowohnbauland) Regionale Schwerpunktzentren 60% 80 EW/ha Ergänzungszentren 30% 60 EW/ha Orte mit Eigenentwicklung 10% 40 EW/ha

Modul 2 | Szenarien, Leitbild 7

Regionale Leitplanung Nordraum Wien

1.1.4 HERLEITUNG DER ZIELWERTE Das Leitbildszenario basiert auf den Ergebnissen der „Strategien zur räumlichen Entwicklung der Ostregion“(Planungsgemeinschaft Ost, 2010). Im Modul 2 des Projektes wurden „Szenarien zur räumlichen Entwicklung“ berechnet, u.a. ein Interventionsszenario, die „Strukturierte Stadtregion“.

Laut diesem Szenario verteilt sich die Bevölkerung in der Region nach planerischen Prinzipien. Abhängig vom Potential eines Gebietes steigert sich die Dichte bzw. die Mobilisierungsrate der Baulandreserven. Ziel des Szenarios war es festzustellen, wie viele zusätzliche Bewohner in dem zur Verfügung stehenden Bauland (ohne Neuwidmungen) untergebracht werden könnten.

Die Baulandreserven wurden in Hochpotential-, Mittelpotential- und Niedrigpotentialgebiete unterteilt und nach den Kriterien in Tabelle 2: SRO - Szenario Strukturierte Stadtregion befüllt. Dadurch ergab sich folgende Bevölkerungsverteilung: 57% der zusätzlichen Bevölkerung entfiel auf Hochpotentialgebiete, 30% auf Mittelpotentialgebiete und 11% auf Niedrigpotentialgebiete.

Tabelle 2: SRO - Szenario Strukturierte Stadtregion (Fassmann & Görgl, 2010) Mobilisierungs- Ergebnis: Verteilung Baulandreserven im Dichte rate der Bevölkerung Hochpotentialgebiet 50 EW/ha 60% 57% Mittelpotentialgebiet 40 EW/ha 40% 30% Niedrigpotentialgebiet 30 EW/ha 20% 11% Kerne Zentraler Orte + 10% im Bestand

Das Szenario der Strukturierten Stadtregion fußt auf denselben Grundsätzen, die auch in den Gemeinderunden diskutiert und im Regionalen Dialogforum mehrheitlich beschlossen wurden. Daher lehnt sich die geplante Verteilung der Bevölkerung im Nordraum Wien an jener aus der Modellrechnung der „Strategien zur räumlichen Entwicklung der Ostregion“ an. Damit wird vor allem dem Grundsatz, dass Wachstum vorrangig in Gebieten mit guter Ausstattungs- qualität und Erreichbarkeit stattfinden soll, Rechnung getragen.

Nachfolgende Tabelle 3: Verteilung der Bevölkerung nach Standortkategorien zeigt die Bevölkerung im Jahr 2011 und im Jahr 2025, wenn man den Zuwachs nach den angenommenen Prozentsätzen verteilt.

Tabelle 3: Verteilung der Bevölkerung nach Standortkategorien Bevölkerung 2011 Zuwachs 11 - 25 Bevölkerung 2025 Absolut Anteil Absolut Anteil Absolut Anteil Regionale 56.000 52% 9.000 60% 65.000 53% Schwerpunktzentren Ergänzungszentren 28.100 26% 4.500 30% 32.600 26% Orte mit 24.100 22% 1.500 10% 25.600 21% Eigenentwicklung Summe 108.200 15.000 123.200

Auffallend dabei ist, dass der Anteil der Bevölkerung, der auf die jeweilige Standortkategorie entfällt, annähernd gleich bleibt. Das bedeutet, dass sich die Rangfolge der Orte, gemessen an der Bevölkerungszahl, nicht verändert. Auch in Zukunft wird die bewährte Struktur von größeren Zentren, Nebenzentren und kleineren Orten beibehalten.

Die Zieldichten wurden im Leitbildszenario höher angenommen als im Szenario der Strukturierten Stadtregion. Bei dem Dichtewert handelt es sich um die durchschnittliche Wohndichte für Neubebauungen im Nettowohnbauland. Die Zielwerte basieren auf einer Studie des Salzburger Institutes für Raumordnung und Wohnen (SIR) zu Infrastrukturkosten. Demnach entsprechen freistehende Einfamilienhäuser einer Dichte von 25 EW/ha und zweigeschoßige Reihenhäuser einer Dichte von 70 EW/ha (siehe Abbildung 2:

Modul 2 | Szenarien, Leitbild 8

Regionale Leitplanung Nordraum Wien

Bebauungsformen und Wohndichte). Die angeführten Dichtewerte dienen als Orientierungswerte. Auch mit freistehenden Einfamilienhäusern kann eine hohe Dichte erreicht werden, wie z.B. ein Blick auf die Katastralgemeinde Kapellerfeld zeigt. Die Wohndichte beträgt hier 50 EW/ha, obwohl das Siedlungsgebiet ausschließlich aus freistehenden Einfamilienhäusern besteht. Die Grundstücks- größe hat somit neben der Bebauungsform einen großen Einfluss auf die Wohndichte.

Abbildung 2: Bebauungsformen und Wohndichte (Salzburger Institut für Raumordnung und Wohnen, 2007)

Freistehende Einfamilienhäuser 25 EW/ha

Gekuppelte Einfamilienhäuser 40 EW/ha

Zweigeschossige Reihenhäuser 70 EW/ha

Geschoßwohnbau 150 EW/ha

Die anzustrebende Mindestwohndichte wurde im Leitbild relativ hoch angesetzt, ist aber trotzdem eine erreichbare Zielvorgabe. In Kapitel 4. Dichte – Distance to Target wird die Ausgangssituation den Zielwerten gegenübergestellt.

Modul 2 | Szenarien, Leitbild 9

Regionale Leitplanung Nordraum Wien

1.2 BETRIEBSGEBIETSENTWICKLUNG

1.2.1 ZIELE Die Untersuchungsregion weist Widmungsreserven an Betriebs- und Industrieflächen in Höhe von rund 400 ha auf (vgl. Tabelle 4). Die Reserven liegen zum Großteil in gut erschlossenen Lagen mit einer dynamischen Wirtschaftsentwicklung.

Im Zuge des Prozesses hat man sich daher darauf geeinigt, - die räumlichen Schwerpunkte zur Betriebsgebietsentwicklung in der Region mit dem größten Standortpotential zu identifizieren sowie - die vorhandenen Widmungsreserven mit hohem Standortpotential zu nutzen (vor Neuwidmung)

Bei der Standortwahl für Betriebsgebiete gelten drei Zielsetzungen:  Vorrangige Ansiedlung von Betrieben in Regionalen Betriebsgebieten („regionale Standorträume zu Betriebsgebietsentwicklung“)  Unterbringen von siedlungsverträglichen Betrieben in Ortszentren zur Schaffung von Mischstrukturen  Außerhalb von Ortszentren und regionalen Betriebsgebieten ist eine Widmung von Betriebsflächen von lokaler Bedeutung, wie zur Verbesserung der Grundversorgung und für Betriebe des Ortes mit gestiegenem Flächenbedarf möglich (gemäß Bestimmungen des NÖ Raumordnungsgesetzes) Bei diesen drei Zielen liegt der Fokus auf der Verwertung der bestehenden Flächenreserven.

1.2.2 REGIONALE STANDORTRÄUME ZUR BETRIEBSGEBIETSENTWICKLUNG Auf Basis der Grundlagenforschung sowie den Rückmeldungen aus den kleinregionalen Fokusgruppen (Gemeinderunden) wurden folgende regionale Standorträume zur Betriebsgebietsentwicklung definiert (vgl. Abbildung 3):

 Stockerau Ost und West  Leobendorf – Korneuburg – Stetten  Korneuburg - Langenzersdorf  Langenzersdorf Süd  Gerasdorf Süd-Ost  Gerasdorf – Hagenbrunn – Großebersdorf  Wolkersdorf  Mistelbach – Wilfersdorf

In Tabelle 4 sind die Flächenanteile der gewidmeten Betiebs- und Industriegebiete jener Gemeinden angeführt, die an den Regionalen Standorträumen zur Betriebsgebietsentwicklung beteiligt sind. In Summe liegen etwa 1.010 ha Betriebs- und Industriegebiet in Regionalen Standorträumen. Rund 331 ha davon stehen noch als Reserve zur Verfügung. Im gesamten Nordraum Wien sind etwa 1.170 ha Betriebs- und Industriegebiet gewidmet, nur ein kleiner Teil davon (ca. 160 ha) liegen nicht innerhalb der Regionalen Standorträume zur Betriebsgebietsentwicklung. Der Anteil der Reserven an den gewidmeten Betriebs- und Industrieflächen beträgt innerhalb der Standorträume 33%, außerhalb stehen 47% leer.

Die Abbildung 3 zeigt die Regionalen Standorträume zur Betriebsgebietsentwicklung im Nordraum Wien.

Modul 2 | Szenarien, Leitbild 10

Regionale Leitplanung Nordraum Wien

Tabelle 4: Bebaute und unbebaute Flächen der größten Betriebsgebieten (Stand 2012)

Bauland-Industrie- oder BIB gesamt Gemeinde Betriebsgebiet (BIB) in ha in ha bebaut unbebaut

Hagenbrunn1 48 31 79 Korneuburg1 79 43 123 Langenzersdorf2 42 40 82 Leobendorf2 74 15 89 Stetten2 516 Stockerau1 123 46 169 Großebersdorf2 7 30 37 Mistelbach2 117 0 117 Wilfersdorf1 81422 Wolkersdorf im Weinviertel2 37 52 89 Gerasdorf bei Wien1 137 63 199 Regionale Standorträume 679 331 1.010 weitere Gemeinden der 85 74 159 Region Gesamt 764 405 1.169

Die Größe der Betriebsgebiete wurde auf Gemeindeebene dargestellt und nicht nach regionalen Standorträumen zusammengefasst, da die Flächenbilanzen nur in dieser Form zur Verfügung stehen.

1.2.3 METHODISCHE VORGEHENSWEISE ZUR FESTLEGUNG REGIONALER STANDORTÄUME Die überregionalen Standorträume zur Betriebsgebietsentwicklung wurden auf Basis der Grundlagenforschung (Baulandbilanz, Potentialrechnungen, Standortuntersuchungen, etc.) und den Rückmeldungen aus den kleinregionalen Fokusgruppen definiert. Folgende Räume wurden als Standorte mit regionaler Bedeutung eingestuft:

 Stockerau Ost und West  Leobendorf – Korneuburg – Stetten  Korneuburg - Langenzersdorf  Langenzersdorf Süd  Gerasdorf Süd-Ost  Gerasdorf – Hagenbrunn – Großebersdorf  Wolkersdorf  Mistelbach – Wilfersdorf

Die regionalen Betriebsstandorte sind durch eine gute Erreichbarkeit, infrastrukturelle Ausstattung sowie ein hohes wirtschaftliches Potential gekennzeichnet.

1 (Amt der NÖ Landesregierung, 2012) 2 Gemeinderunden und schriftliche Rückmeldungen der Gemeinden

Modul 2 | Szenarien, Leitbild 12

Regionale Leitplanung Nordraum Wien

1.3 VERNETZUNG ÜBERREGIONAL BEDEUTENDER LANDSCHAFTSRÄUME

1.3.1 ZIELE Mit dem Sichern und Vernetzen von Landschaftsräumen werden drei Zielsetzungen verfolgt:  Erhalt von Entwicklungsspielräumen  Strukturierung des Raumes  Erhalt und Vernetzung wertvoller Grünlandbereiche und Biotope

1.3.2 REGIONALE GRÜNZONEN UND ERHALTENSWERTE LANDSCHAFTSTEILE Regionale Grünzonen sind Grünlandbereiche, die eine besondere raumgliedernde und siedlungs- trennende Funktion besitzen oder als siedlungsnaher Erholungsraum von regionaler Bedeutung sind oder der Vernetzung wertvoller Grünlandbereiche und Biotope dienen. Diese werden mit jeweils 50 m beiderseits der Gewässerachse festgelegt, sofern sie im Regionalen Raumordnungsprogramm nicht anders dargestellt sind.

In den regionalen Grünzonen dürfen nur solche Grünlandwidmungsarten gewidmet werden, die die raumgliedernde und siedlungstrennende Wirkung, die Naherholungsfunktion oder die Funktion der Vernetzung wertvoller Grünlandbereiche nicht gefährden. Die Festlegung der Widmung Verkehrs- fläche ist nur dann zulässig, wenn die raumgliedernde und siedlungstrennende Funktion nicht gefährdet wird. Die Festlegung der Widmung Bauland ist in jedem Fall unzulässig.

Erhaltenswerte Landschaftsteile sind Komplexlandschaften oder wertvolle Einzelbiotope von regionaler Bedeutung.

In den erhaltenswerten Landschaftsteilen darf eine andere Widmungsart als Grünland – Land- und Forstwirtschaft nur dann festgelegt werden, wenn im Gemeindegebiet für die beabsichtigte Widmung keine andere Fläche in Betracht kommt.

1.3.3 METHODISCHE VORGEHENSWEISE BEI DER ABGRENZUNG ERHALTENSWERTER LANDSCHAFTSTEILE UND REGIONALER GRÜNZONEN3 Die Erhebungen basieren auf einer Luftbildinterpretation von Orthofotos im Maßstab 1:10.000, einer Auswertung vorhandener Grundlagen (z.B. Landschaftskonzepte, Studien, Kartierungen der Natura 2000-Gebiete) sowie einer Nachkontrolle im Gelände.

Zunächst erfolgte die Ausweisung landschaftsökologischer Vorrangflächen, die als Grundlage für die Abgrenzung von erhaltenswerten Landschaftsteilen und regionalen Grünzonen dienten. Folgende Kriterien wurden herangezogen:  Erkennbarkeit der Strukturelemente auf dem Luftbild  Häufigkeit des Landschaftselements  Seltenheit (Hot Spots)  Funktionalität im Landschaftsraum Waldflächen mit vorwiegend wirtschaftlicher Funktion und geschlossene Siedlungsflächen wurden ausgenommen. Flächige Strukturen wurden ab einer Größe von 1.000 m², lineare Strukturen ab einer Länge von 50 m berücksichtigt. Ausgleichs- und Begleitflächen im Umfeld von Infrastruktur- projekten wurden nach den Gegebenheiten vor Ort und/oder gemäß Projektstand detail- und lagegetreu ausgewiesen.

Der nächste Schritt war die Ausweisung von erhaltenswerten Landschaftsteilen und regionalen Grünzonen auf Basis der zuvor ermittelten landschaftsökologischen Vorrangflächen:

3 Auszug aus dem Bericht „Vorschläge zur Ausweisung von landschaftsökologischen Vorrangflächen, erhaltenswerten Landschaftsteilen und regionalen Grünzonen“ des beauftragten Landschaftsplanungsbüros „Land in Sicht“

Modul 2 | Szenarien, Leitbild 13

Regionale Leitplanung Nordraum Wien

Die Festlegung der erhaltenswerten Landschaftsteile erfolgte nach folgenden Kriterien:  naturschutzfachliche Kriterien  Hinweise aus vorhandenen Datengrundlagen und Literatur  landschaftsästhetische Kriterien und optisches Erscheinungsbild  Geländebegehungen  erholungsfunktionale Kriterien

Nutzungstrends wurden berücksichtigt. Jene Entwicklungen, die naturschutzfachlichen, landschafts- ästhetischen und erholungsfunktionalen Interessen widersprechen, kann fallweise mit der Ausweisung als erhaltenswerter Landschaftsteil begegnet werden.

Für die Ausweisung der regionalen Grünzonen waren folgende Kriterien entscheidend:  wesentlich raumgliedernde und siedlungstrennende Funktion  besondere regionale oder überregionale Bedeutung für die siedlungsbezogene Erholungs- nutzung  hohes Entwicklungspotential hinsichtlich Naherholung und Naturraum  Bedeutung als Grünachse (mind. 50 m beiderseits der Gewässerachse)  Bedeutung für den Hochwasserschutz (Retentionsräume)

Die Gemeinden haben die Vorschläge zur Abgrenzung der erhaltenswerten Landschaftsteile und regionalen Grünzonen erhalten. Aufgrund der Stellungnahmen wurden, wenn es für die Beurteilung erforderlich war, Gesprächstermine vereinbart und Detailerhebungen durchgeführt. Die überarbeiteten Entwürfe wurden den Gemeinden übermittelt.

Modul 2 | Szenarien, Leitbild 14

Regionale Leitplanung Nordraum Wien

2. BEVÖLKERUNGSSZENARIEN Die Szenarien zur Bevölkerungsentwicklung wurden auf Ebene der Gemeinden und zur Berechnung des Flächenbedarfes auch auf Ebene der Katastralgemeinden berechnet. Sie weisen auf Grund des Maßstabes erhebliche Unsicherheiten auf. Dennoch liefern die Bevölkerungsszenarien Anhaltspunkte für die strategische Ausrichtung der Siedlungsentwicklung. Als Diskussionsgrundlage für die Regionale Leitplanung Nordraum Wien wurden drei Szenarien der Bevölkerungsentwicklung bis zum Jahr 2025 berechnet.

2.1 TRENDSZENARIO Das Trendszenario entspricht einer Trendextrapolation bis 2025 auf Basis der durchschnittlichen jährlichen Bevölkerungsveränderung von 2001 bis 2011. Dabei wird der Trend der letzten zehn Jahre fortgesetzt ohne steuernde Eingriffe oder Effekte von Infrastrukturprojekten zu berücksichtigen.

2.2 BÜRGERMEISTERSZENARIO Das Bürgermeisterszenario stellt Aussagen zur Bevölkerungsentwicklung aus den Örtlichen Entwicklungskonzepten bzw. der GemeindevertreterInnen bei den Fokusgruppen dar. Bei fehlenden Angaben wurde angenommen, dass ein Drittel der Baulandreserven mobilisierbar ist und mit der gleichen Dichte wie bisher bebaut wird.

Die Tabelle 5 zeigt auf welchen Grundlagen das Bürgermeisterszenario für die einzelnen Gemeinden berechnet wurde.

Tabelle 5: Grundlagen zur Berechnung des Bürgermeisterszenarios Gemeinde Grundlage zur Berechnung des Bürgermeisterszenarios Bad Pirawarth, Bockfließ, Enzersfeld, Gaweinstal, Gerasdorf, Großebersdorf, Groß-Engersdorf, Hagenbrunn, Angaben zu den Wachstumszielen in den Fokusgruppen Harmannsdorf, Hochleithen, Korneuburg, Kreuttal, Leobendorf, Ulrichskirchen- Schleinbach, Wilfersdorf, Pillichsdorf Angaben zu den Wachstumszielen in den Örtlichen Großrussbach, Langenzersdorf, Spillern, Entwicklungskonzepten bzw. dem Stadtentwicklungsplan Stockerau, Wolkersdorf, Mistelbach Mistelbach Stetten, Bisamberg, Kreuzstetten, Annahme: Nutzung eines Drittels der vorhandenen Ladendorf Baulandreserven, bei gleichbleibender Wohndichte wie im Jahr 2011

2.3 LEITBILDSZENARIO Das Leitbildszenario geht davon aus, dass die Siedlungsentwicklung, entsprechend der beschlossenen Grundprinzipien (siehe 1.1.1 Grundprinzipien), gezielt gesteuert wird. Der Großteil der Bevölkerung soll sich gemäß dem Leitbildszenario an jenen Orten ansiedeln, die im öffentlichen und im Individualverkehr sehr gut erreichbar sowie mit Versorgungseinrichtungen besonders gut aus- gestattet sind. Die Katastralgemeinden der Region wurden aus diesem Grund in drei Kategorien unterteilt: Regionale Schwerpunktzentren, Ergänzungszentren und Orte mit Eigenentwicklung. Regionale Schwerpunktzentren sollen am stärksten, Orte mit Eigenentwicklung am schwächsten wachsen. Weiters wird eine unterschiedliche Dichte für Neubebauungen im Nettowohnbauland angenommen.

Die Details können in Kapitel 1.1 Siedlungsentwicklung nachgelesen werden.

Modul 2 | Szenarien, Leitbild 15

Regionale Leitplanung Nordraum Wien

2.4 ERGEBNISSE Trend- und Leitbildszenario orientieren sich an den ÖROK Bevölkerungsprognosen (Österreichische Raumordnungskonferenz, 2010) für die Region und sagen einen Zuwachs von etwa 15.000 Einwohnern bis 2025 im Nordraum Wien voraus. Glaubt man dem Trendszenario, so wird der Zuwachs mit 15.750 Einwohnern etwas höher ausfallen.

Die Aufnahmekapazität der Region wird in jedem der drei Szenarien überschritten. Bei der Be- rechnung wurde davon ausgegangen, dass ein Drittel der Baulandreserven mobilisiert und mit derselben Dichte wie bisher bebaut wird. Das bedeutet, wenn sich die Region wie bisher entwickelt, kann die zusätzliche Bevölkerung nicht im bestehenden Bauland aufgenommen werden. Daraus folgt, dass entweder dichtere Bauformen verwendet, mehr Wohnbauland mobilisiert oder neugewidmet werden muss.

Mobilisierung Abbildung 4: Drei Stellschrauben der Siedlungsentwicklung

Je nach Bevölkerungsszenario verteilt sich der Bevölkerungszuwachs anders auf die Gemeinden und die Aufnahmekapazität wird unterschiedlich genutzt. Nach dem Leitbild soll der Großteil der zuziehenden Bevölkerung in gut erreichbare und versorgte Gemeinden ziehen. Daraus ergibt sich, dass bevölkerungsreiche Gemeinden stärker wachsen als bevölkerungsarme. In den größeren Gemeinden liegt der Zuwachs im Leitbildszenario oft über den Vorstellungen der Bürgermeister oder dem Trend. In den kleineren Gemeinden gestaltet sich das Bild umgekehrt, das Bürgermeister- szenario übersteigt in vielen Fällen das Leitbildszenario.

Abbildung 5 und Tabelle 1 und Tabelle 6 zeigen die Ergebnisse der drei Bevölkerungsszenarien und die angenommene Aufnahmekapazität auf Gemeindeebene.

Modul 2 | Szenarien, Leitbild 16

Regionale Leitplanung Nordraum Wien

Tabelle 6: Bevölkerungsszenarien und Aufnahmekapazität

Trendextrapolation Bürgermeister Leitbild (ha) Gemeinde Reserven] Zuwachs Zuwachs Zuwachs Differenz Differenz Differenz Wohnbauland 2011-2025 2011-2025 2011-2025 entwicklung entwicklung entwicklung entwicklung entwicklung entwicklung Bevölkerungs- Bevölkerungs- Bevölkerungs- Bevölkerung 2011 Bevölkerung [Dichte wie bisher, bisher, wie [Dichte Aufnahmekapazität Bevölkerung 2025 Bevölkerung Bevölkerung 2025 Bevölkerung Bevölkerung 2025 Bevölkerung Reserve Wohnbauland Dichte Ew/ha bebautem Aufnahmekapazität - Aufnahmekapazität - Aufnahmekapazität - mobilisieren von 1/3 der 1/3 von mobilisieren Bad Pirawarth 1.670 28 22,4 213 1.894 224 -12 1.750 80 133 1.895 225 -12 Bisamberg 4.399 37 48,6 602 5.009 610 -8 5.000 601 1 5.035 636 -34 Bockfliess 1.349 26 8,5 72 1.478 129 -56 1.500 151 -79 1.566 217 -145 Enzersfeld 1.593 22 28,9 211 1.846 253 -42 1.800 207 4 1.798 205 6 Gaweinstal 3.710 24 50,3 401 4.101 391 10 4.500 790 -389 4.089 379 22 Gerasdorf bei Wien 10.156 32 74,5 797 13.634 3.478 -2.681 13.000 2.844 -2.047 11.791 1.635 -838 Grossebersdorf 2.237 24 28,2 223 2.376 139 84 2.796 559 -336 2.490 253 -31 Groß-Engersdorf 1.473 25 10,5 87 1.535 62 25 1.550 77 10 1.710 237 -150 Grossrussbach 2.125 18 45,5 270 2.448 323 -53 2.900 775 -505 2.343 218 52 Hagenbrunn 1.968 25 24,8 205 2.701 733 -528 2.600 632 -427 2.231 263 -58 Harmannsdorf 3.834 20 82,6 557 4.374 540 17 4.200 366 191 4.192 358 199 Hochleithen 1.131 18 16,5 98 1.201 70 28 1.300 169 -71 1.202 71 27 Korneuburg 12.314 73 43,7 1.067 14.179 1.865 -798 14.000 1.686 -619 14.228 1.914 -847 Kreuttal 1.423 23 33,8 256 1.631 208 48 1.600 177 79 1.582 159 97 Kreuzstetten 1.511 17 29,3 169 1.551 40 129 1.680 169 0 1.697 186 -17 Ladendorf 2.241 17 54,9 316 2.459 218 98 2.560 319 -3 2.516 275 41 Langenzersdorf 7.948 42 23,6 328 9.012 1.064 -736 8.300 352 -24 9.230 1.282 -954 Leobendorf 4.732 28 62,4 582 5.482 750 -168 5.200 468 114 5.293 561 21 Mistelbach 11.012 28 85,3 799 11.613 601 197 12.500 1.488 -689 12.288 1.276 -477 Pillichsdorf 1.093 25 13,8 113 1.058 -35 148 1.100 7 106 1.269 176 -63 Spillern 2.089 37 10,2 125 2.747 658 -532 2.500 411 -286 2.427 338 -212 Stetten 1.257 33 8,2 91 1.585 328 -238 1.350 93 -2 1.459 202 -112 Stockerau 15.513 53 34,6 617 17.137 1.624 -1.008 17.000 1.487 -870 17.970 2.457 -1.840 Ulrichskirchen - Schleinbach 2.592 25 31,2 256 3.085 493 -237 2.850 258 -2 2.966 374 -118 Wilfersdorf 2.077 23 17 128 2.139 62 66 2.250 173 -45 2.313 236 -108 Wolkersdorf im Weinviertel 6.759 34 46,2 526 7.678 919 -393 7.300 541 -15 7.719 960 -434 108.206 29 935,5 9.107 123.954 15.748 -6.641 123.086 14.880 -5.773 123.299 15.093 -5.986

Modul 2 | Szenarien, Leitbild 18

Regionale Leitplanung Nordraum Wien

3. FLÄCHENBEDARF Der Flächenbedarf wurde für die Szenarien Trend und Leitbild nach folgenden Formeln berechnet:

ö ä ä

ä ∗ ∗

Die in Kapitel 2 beschriebenen Bevölkerungsszenarien wurden zu diesem Zweck auf Ebene der Katastralgemeinden herunter gebrochen. Szenarien für derart kleine, räumliche Einheiten sind mit großen Unschärfen behaftet. Der errechnete Flächenbedarf dient dennoch als Orientierungshilfe für die Gemeinden und unterstützt die abgestimmte, planvolle Entwicklung der Region.

Tabelle 7 zeigt die Annahmen, die zur Berechnung des Flächenbedarfes in den Szenarien Leitbild und Trend getroffen wurden. Die Modellkriterien zum Leitbild wurden in den Fokusgruppen diskutiert und im zweiten Regionalen Dialogforum von Land und Gemeinden beschlossen.

Tabelle 7: Annahmen zur Berechnung des Flächenbedarfs – Trend und Leitbild Trend Leitbild Bevölkerungs- Fortschreibung des Trends Bevölkerungszuwachs nach Standortkategorie: entwicklung der letzten 10 Jahre  60% in Regionalen Schwerpunktzentren  30% in Ergänzungszentren  10% in Orten mit Eigenentwicklung Mobilisierungsrate 1/3 der gewidmeten Reserven 1/3 der gewidmeten Reserven Dichte gleich bleibend Zieldichte nach Standortkategorie, bezogen auf Neu-, Zu- und Umbauten im Nettowohnbauland:  80 EW/ha  60 EW/ha  40 EW/ha

Für die Berechnung des Flächenbedarfes laut Leitbildszenario wurden der Bevölkerungszuwachs laut Leitbild, die angestrebte durchschnittliche Mindestwohndichte und die verfügbaren Wohnbauland- reserven herangezogen. Der Bevölkerungszuwachs und die angestrebte Bebauungsdichte unterscheiden sich dabei je nach Ortskategorie (siehe 1.1 Siedlungsentwicklung).

Im Szenario Trend wurde von einer Bevölkerungsentwicklung nach dem Trend der letzten zehn Jahre und einer gleichbleibenden Bebauungsdichte ausgegangen. Die Mobilisierungsrate wurde in beiden Szenarien mit einem Drittel der gewidmeten Reserven im Wohnbauland angenommen.

Werden entsprechend dem Leitbild in Zukunft dichtere Bauformen verwendet, so müssen bis 2025 lediglich 50 ha Wohnbauland neu gewidmet werden. Folgt die Entwicklung im Gegensatz dazu dem derzeit vorherrschenden Trend, wären zusätzlich 270 ha Wohnbauland notwendig. Das bedeutet, dass nach der Strategie des Leitbildes 220 ha „gespart“ und somit als Entwicklungsspielraum für kommende Generationen zur Verfügung stehen würden.

In den Abbildungen 6 und 7 ist der Flächenbedarf bis zum Jahr 2025 für die beiden Szenarien Leitbild und Trend dem derzeitig gewidmeten und mobilisierbaren Bauland gegenüber gestellt. Abbildung 8 ist ein Leitfaden zur Interpretation der Diagramme.

Langenzersdorf und Stockerau sind die einzigen zwei Katastralgemeinden, bei denen sowohl der Flächenbedarf nach dem Trendszenario als auch im Leitbild den gewidmeten Bestand übersteigt. Das bedeutet, dass in diesen zwei Katastralgemeinden Neuwidmungen notwendig sein werden. Bei den Katastralgemeinden Korneuburg, Kapellerfeld und Seyring (Gerasdorf), Unterrohrbach (Leobendorf), Großrußbach, Oberzögersdorf (Stockerau) und Wilfersdorf übersteigt der Flächen-

Modul 2 | Szenarien, Leitbild 19

Regionale Leitplanung Nordraum Wien

bedarf nach dem Trend den Bestand an Wohnbauland und der Flächenbedarf nach dem Leitbild liegt im Bereich der immobilen Reserven. Daher sind Neuwidmungen in diesen Gemeinden ebenfalls wahrscheinlich. Im Großteil der Katastralgemeinden liegt der Flächenbedarf nach dem Leitbild im Bereich der mobilen Reserven. Das bedeutet, dass hier keine Neuwidmungen nötig sein sollten, sofern die, im Leitbild gesteckten Ziele, umgesetzt werden. Ausnahmefälle, in denen Neuwidmungen nötig werden können entstehen, wenn beispielsweise nicht, wie in der Berechnung angenommen, ein Drittel der gewidmeten Reserven mobilisiert werden kann. Liegt der Flächenbedarf in beiden Szenarien im Bereich der mobilen Reserven, sollte Neuwidmung in keinem Fall notwendig sein. Jede Neuwidmung würde einen Leerstand oder eine gut gelegene Baulücke im Ort nach sich ziehen. Dies ist vor allem in kleineren Orten wie Seebarn (Harmannsdorf), Hautzendorf (Kreuttal), Putzing (Großebersdorf), Kronberg (Ulrichskirchen-Schleinbach), Pürsten- dorf oder Eggersdorf (Ladendorf) der Fall. Bei den Katastralgemeinden Ebersdorf a.d. Zaya (Wilfersdorf), Frättingsdorf (Mistelbach), und Eibesbrunn (Großebersdorf) liegt der Flächenbedarf im Trendszenario unterhalb des bebauten Wohnbaulandes. In diesem Fall nimmt die Bevölkerung laut Trend ab.

Modul 2 | Szenarien, Leitbild 20

Flächenbedarf Nordraum Wien in Hektar, auf Ebene der Katastralgemeinden

LEGENDE

Wohnbauland Bestand immobile Reserven mobile Reserven PLANVERFASSER bebaut

Flächenbedarf 2025 250 Leitbild Trend

Schwerpunktzentren Regionales Schwerpunktzentrum AUFTRAGGEBER Arge 200 Ergänzungszentrum Regionale Leitplanung A5/S1/A22 Ort mit Eigenentwicklung

150

DATENQUELLEN

100 Flächenbilanzen lt. Auskunft der Gemeinden bzw. bei fehlender Auskunft Amt der NÖ Landesre- gierung: gis-gestützte Baulandbi- lanz

50 ANNAHMEN Mobilisierungsrate: 1/3 der gewidmeten Reserven

Leitbild: Dichte: Reg. Schwerpunktz.: 80 EW/ha Ergänzungszentren: 60 EW/ha 0 Orte m. Eigenentw.: 40 EW/ha

Bevölkerung: Reg. Schwerpunktz.: 60% Ergänzungszentren: 30% Orte m. Eigenentw.: 10% des prognostizierten Zuwachses Pfösing Stetten Neubau Spillern Tresdorf Paasdorf Streifing Kronberg Herrnleis Eibesthal Trend: Stockerau Garmanns Ladendorf Hornsburg Hörersdorf Bullendorf Eggersdorf Grafensulz Riedenthal

Leobendorf Dichte: wie bisher Schleinbach Münichsthal Pürstendorf Hautzendorf Siebenhirten Kettlasbrunn

Frättingsdorf Bevölkerung: Trendextrapolation Oberrohrbach Unterrohrbach Ullrichskirchen Langenzersdorf Oberzögersdorf Unterolberndorf Unterzögersdorf Oberkreuzstetten Niederkreuzstetten Pillichsdorf, Reuhof Pillichsdorf, Ebersdorf an der Zaya Mistelbach, Ebendorf, Wolkersdorf, Obersdorf Wolkersdorf, Hüttendorf, Lanzendorf Wilfersdorf, Hobersdorf Wilfersdorf,

STAND

Jänner 2013

Regionale Leitplanung Nordraum Wien

4. DICHTE – DISTANCE TO TARGET

Die „Distance to target“ oder der Weg zur Zielerreichung gibt den Abstand vom gegenwärtigen Niveau der Bebauungsdichte zum Zielniveau an. Das bedeutet, je „länger“ der Weg ist, desto stärker unterscheidet sich das heutige Siedlungsbild vom angestrebten. Ausgangsdichte und Zieldichte unterscheiden sich in der Messung. Die Ausgangsdichte gibt die durchschnittliche Dichte über das gesamte bebaute Wohnbauland im Jahr 2011 an. Im Wohnbauland ist beispielsweise auch die Widmung Bauland Agrargebiet inkludiert, bei der die Zahl der Wohneinheiten mit vier begrenzt ist. Im Unterschied dazu bezieht sich die Zieldichte laut Leitbild auf die anzustrebende, durch- schnittliche Wohndichte für Neubebauungen im Nettowohnbauland. Das bedeutet, dass die Dichte im Bestand keinen Einfluss auf die Zieldichte hat. Straßen, öffentliche Einrichtungen und dergleichen sind im Nettowohnbauland nicht eingeschlossen.

In der Abbildung 9: Wohndichte – Distance to target ist für jede Katastralgemeinde der Weg zur Zielerreichung dargestellt. Im Anhang zeigt Tabelle 17 die Ausgangs- und Zieldichten sowie die berechnete Distance to Target.

Die zwei Regionalen Schwerpunktzentren Wolkersdorf-Obersdorf und Mistelbach-Ebendorf- Lanzendorf-Hüttendorf sowie die Ergänzungszentren Ladendorf und Niederkreuzstetten sind am weitesten von ihren Dichtezielen entfernt. Hier muss mit besonderer Vorsicht vorgegangen werden, Maßnahmen zur Förderung dichterer Wohnformen oder kleiner Grundstücke müssen mit Bedacht gewählt werden, damit die Wohnqualität nicht darunter leidet. Ünterstützung von Seiten des Landes (z.B. in Form eines Leitfadens zur Nachverdichtung) kann den Gemeinden bei der Umsetzung helfen.

Katastralgemeinden, denen die Erreichung des Dichtezieles besonders leicht fallen sollte, sind das Regionale Schwerpunktzentrum Korneuburg, das Ergänzungszentrum Kapellerfeld sowie die Orte mit Eigenentwicklung Putzing, Kleinengersdorf und Münichsthal. Hier liegt die Ausgangsdichte 2011 kaum unter der angestrebten Zieldichte 2025.

Modul 2 | Szenarien, Leitbild 24

Wohndichte inEW/habebautemWohnbauland Distance toTarget 10,0 20,0 30,0 40,0 50,0 60,0 70,0 80,0 0,0

Pirawarth, Kollnbrunn Bisamberg 1 Kleinengersdorf Orte mitEigenentwicklung Ergänzungszentren Regionale Schwerpunktzentren BockŇieß Enzersfeld Königsbrunn Atzelsdorf Gaweinstal Höbersbrunn MarƟnsdorf Pellendorf Schrick Gerasdorf Kapellerfeld Seyring Eibesbrunn Großebersdorf Manhartsbrunn Putzing Großengersdorf Großrußbach Hipples Karnabrunn Kleinebersdorf Weinsteig Wetzleinsdorf Flandorf Hagenbrunn Hetzmannsdorf Kleinrötz Mollmannsdorf Obergänserndorf Rückersdorf, Harmansdorf Seebarn Würnitz Bogenneusiedl Traunfeld Wolfpassing an der Hochleithen Korneuburg Hautzendorf Hornsburg Unterolberndorf NiederkreuzsteƩen OberkreuzsteƩen StreiĮng Eggersdorf Garmanns Grafensulz Herrnleis Ladendorf Neubau Pürstendorf Langenzersdorf Leobendorf Oberrohrbach Tresdorf Unterrohrbach Eibesthal Fräƫngsdorf Hörersdorf KeƩlasbrunn Mistelbach, Ebendorf, Lanzendorf, HüƩendorf Paasdorf Siebenhirten Pillichsdorf Spillern SteƩen Oberzögersdorf Stockerau Unterzögersdorf Kronberg Schleinbach Ulrichskirchen Bullendorf Ebersdorf an der Zaya Wilfersdorf, Hobersdorf Münichsthal Pfösing Riedenthal Wolkersdorf, Obersdorf

Dichte 2011 Distance to target Zieldichte Jänner 2013 STAND lanz gierung: gis-gestützteBaulandbi- Auskunft Amt derNÖLandesre- Gemeinden bzw. beifehlender Flächenbilanzen lt. Auskunft der DATENQUELLEN Orte m.Eigenentw.: 40EW/ha Ergänzungszentren: 60EW/ha Reg. Schwerpunktz.: 80EW/ha Zieldichte: ANNAHMEN A5/S1/A22 Regionale Leitplanung Arge PLANVERFASSER AUFTRAGGEBER

Regionale Leitplanung Nordraum Wien

5. DICHTEBEISPIELE Die Dichtebeispiele wurden berechnet, um plakativ darzustellen, welche Wohnformen man sich unter den quantitativ angegebenen Dichtewerten vorstellen kann. Durch die Beispiele ist klar erkennbar, dass auch mit Bebauungsformen, die im Normalfall als lockere Bebauung eingestuft werden, relativ hohe Dichten erreicht werden können. Ausschlaggebend ist neben der Bebauungstypologie auch die Grundstücksgröße.

Für die Berechnung der Dichtebeispiele wurde eine Belegungsdichte von 2,4 Einwohnern pro Wohneinheit angenommen. Bei einigen Beispielen konnten die Angaben der Bauträger zur Bestimmung der Anzahl der Wohneinheiten herangezogen werden, bei anderen wurden die Wohneinheiten anhand der Luftbilder und Fotos eingeschätzt.

Das Beispiel des neuen Gemeindezentrums Wilfersdorf zeigt, dass durch die Zusammenlegung mehrerer langgestreckter Grundstücke eine attraktive Bebauung um einen großen und abgeschirmten Innenhof angeordnet werden kann. Obwohl sich auf dem Grundstück nicht nur Wohnungen, sondern auch Räume für das Gemeindeamt, eine Bank sowie Wohneinheiten für betreubares Wohnen (mit geringerer Belegungszahl) befinden, wird eine Dichte von 200 EW/ha erreicht. Das entspricht einer städtischen Wohndichte und liegt weit über den Zieldichten für Regionale Schwerpunktzenten. Nachdem die Zieldichte als Durchschnittswert über alle Neu- bebauungen gerechnet wird, hat sich Wilfersdorf damit einen Spielraum für andere Projekte geschaffen (siehe Abbildung 10: Dichtebeispiel 200 EW/ha – Gemeindezentrum Wilfersdorf).

Die Wohnhausanlage in Spillern erreicht ebenfalls eine Dichte von 200 EW/ha. Das Projekt wurde 2011 mit dem NÖ Wohnbaupreis ausgezeichnet. Die hochwertige Ausgestaltung unter Berück- sichtigung einer hohen Wirtschaftlichkeit und ökologischer Gesichtspunkte wurde als bemerkenswert hervorgehoben (siehe Abbildung 11: Dichtebeispiel 200 EW/ha – Wohnhausanlage Spillern).

Das Beispiel des Sonnenparks in Mistelbach zeigt eine Mischung aus dreigeschoßigen Wohnbauten mit Reihenhäusern. Zwischen den Gebäuden wurden großzügige Freiflächen angelegt. Durch diese Mischbebauung wird eine Dichte von 85 EW/ha erreicht (siehe Abbildung 12: Dichtebeispiel 85 EW/ha – Sonnenpark Mistelbach).

In Eibesbrunn wurden auf einem, für das Weinviertel typischen, langgestreckten Grundstück vier Reihenhäuser errichtet. Mit dieser Bebauungsform wurde eine Dichte von 80 EW/ha erzielt. Im Vergleich dazu steht auf der angrenzenden Parzelle mit gleicher Größe, lediglich ein Einfamilienhaus. Die Wohndichte beträgt hier nur 20 EW/ha (siehe Abbildung 13: Dichtebeispiel 80 EW/ha – Reihenhäuser Eibesbrunn).

Ein weiteres Beispiel aus Mistelbach zeigt, dass auch mit gekuppelten Einfamilienhäusern, auf vor allem klein geschnittenen Parzellen, eine hohe Dichte erreicht werden kann, und zwar 75 EW/ha (siehe Abbildung 14: Dichtebeispiel 75 EW/ha – gekuppelte Einfamilienhäuser Mistelbach).

In Eggersdorf (Gemeinde Ladendorf) wurde zum Vergleich die Wohndichte von Einfamilienhäusern mit relativ großen Gärten berechnet. In diesem Ausschnitt wurden 30 EW/ha erreicht. Die Dichte liegt nur knapp unter jener, die in Orten mit Eigenentwicklung angestrebt wird, trotzdem liegt die durchschnittliche Dichte in vielen Katastralgemeinen derzeit noch darunter (siehe Abbildung 15: Dichtebeispiel 30 EW/ha – Einfamilienhäuser Eggersdorf).

Modul 2 | Szenarien, Leitbild 26

Regionale Leitplanung Nordraum Wien

6. KOSTEN DER SIEDLUNGSENTWICKLUNG Die Erschließungskosten von Siedlungen sind im Wesentlichen von der Bebauungsart und –dichte abhängig. Die Erschließung umfasst dabei alle Maßnahmen, die getroffen werden müssen, um ein Grundstück baulich zu nutzen sowie es an die öffentlichen Verkehrswege und das Versorgungsnetz anzuschließen. Dabei sind nicht nur die Errichtungskosten, sondern auch die laufenden Erhaltungskosten von Bedeutung.

Die Erschließungskosten müssen von den Gemeinden vorfinanziert werden und können zum Teil auf die Grundstückseigentümer übergewälzt werden. Dennoch bleiben beträchtliche Anteile übrig, die von den Gemeinden abzudecken sind. Es liegt daher im Interesse der privaten Bauwerber und der öffentlichen Hand, die Baulanderschließung möglichst wirtschaftlich zu gestalten.

Die Tabelle 17 zeigt, dass sich bei Erhöhung der Bebauungsdichte die Errichtungskosten pro Wohneinheit verringern. Für eine Siedlung mit Mehrfamilienhäusern muss weniger als ein Drittel in die Erschließung investiert werden als für dieselbe Anzahl an Wohneinheiten in freistehenden Einfamilienhäusern. Die jährlichen Erhaltungskosten sind in einer Mehrfamilienhaussiedlung sogar um ein Viertel geringer.

In den Erschließungsaufwand pro Wohneinheit fließen folgende Kosten ein:  Flächen der öffentlichen Verkehrserschließung (Straßen und Wohnwege)  Netz für Wasserversorgung, Kanalisation und Elektrizitätsversorgung (ohne Hausanschlüsse)  Straßenbeleuchtung (Leuchtenabstand ca. 40m)

Die laufenden Folgekosten der Erschließung beinhalten den anteiligen Personal- und Sachaufwand für Betrieb und Erhaltung der Infrastruktur sowie Abschreibungs- und Kapitalkosten. Die Folgekosten liegen bei etwa 5% der Investitionskosten. Folgekosten für Wasserver- und entsorgung können teilweise durch Gebühren gedeckt werden. Der Erhalt von Verkehrserschließungsanlagen und öffentlichen Grünanlagen müssen von der Gemeinde übernommen werden.

Tabelle 8: Erschließungskosten nach Bebauungstyp (Salzburger Institut für Raumordnung und Wohnen, 2007)

Erschließungskosten Prozent Bebauungstyp Errichtung Erhaltung Errichtung Erhaltung Einfamilienhäuser € 15.798,-- € 276,-- 100% 100% Doppelhäuser € 10.058,-- € 175,-- 64% 63% Reihenhäuser € 7.202,-- € 129,-- 46% 47% Mehrfamilienhäuser € 4.310,-- € 68,-- 27% 25%

Das ILS (Institut für Landes- und Stadtentwicklungsforschung) hat bei seiner Studie zu „Kosten und Nutzen der Siedlungsentwicklung“ die Erschließungskosten von Innen- und Außenentwicklung an mehreren Fallbeispielen verglichen. In der Tabelle 9 sind die Ergebnisse für das Fallbeispiel der Stadt Rhede bei Münster zu sehen. Eine der Kernaussagen der Studie ist, dass nicht nur die Wohndichte, sondern auch der Standort innerhalb der Gemeinde über die Kosten eines Wohngebietes entscheidet. In dem angeführten Beispiel betrugen die Errichtungskosten je Wohneinheit in zentraler Lage 22% der Errichtungskosten einer Wohneinheit am neu zu erschließenden Siedlungsrand. Die jährlichen Erhaltungskosten betrugen bei Innenentwicklung sogar nur 6%. Besonders die Kosten für die soziale Infrastruktur fallen bei einer Außenentwicklung ins Gewicht, wenn z.B. ein neuer Kindergarten errichtet werden muss. Aber auch bei der inneren und äußeren Erschließung von Grundstücken kommen Errichtung und Erhaltung bei Innenentwicklung wesentlich günstiger. Lediglich die Planungskosten sind bei einer Außenentwicklung geringer, allerdings ist dieser Posten für die Gesamtsumme nicht ausschlaggebend.

Modul 2 | Szenarien, Leitbild 33

Regionale Leitplanung Nordraum Wien

Tabelle 9: Kostenvergleich Innen- und Außenentwicklung (Institut für Landes- und Stadtentwicklungsforschung, 2008)

Innenentwicklung Außenentwicklung Kosten je Wohneinheit Kosten je Wohneinheit Errichtung Erhaltung Errichtung Erhaltung Kostenkategorie (zusätzlich) (zusätzlich) (neu) (pro Jahr) Planungskosten € 600,-- € 400,-- innere Erschließungskosten € 2.400,-- € 80,-- € 6.800,-- € 200,-- äußere Erschließungskosten € 200,-- € 20,-- € 1.600,-- € 80,-- Kosten soziale Infrastruktur vorhanden vorhanden € 5.600,-- € 1.470,-- Gesamtkosten Infrastruktur (abs.) € 3.200,-- € 100,-- € 14.400,-- € 1.750,-- Gesamtkosten Infrastruktur (%) 22% 6% 100% 100%

Mit dem Niederösterreichischen Infrastrukturkostenkalkulator (NIKK) können die Ausgaben und Einnahmen für spezifische Projekte der Siedlungserweiterung berechnet werden. Das Tool steht online auf www.raumordnung-noe.at zum download bereit, Schulungstermine werden vom Amt der NÖ Landesregierung angeboten.

Für die Gemeinden des Nordraumes Wiens wurden die Investitionskosten und die jährlichen Erhaltungskosten bis 2025 bei einer Bevölkerungsentwicklung nach dem Leitbildszenario (siehe Kapitel 2.3 Leitbildszenario) berechnet. Zur Berechnung der Erschließungskosten wurden die Zahlen des Salzburger Institutes für Raumordnung (siehe Tabelle 8) herangezogen und vier Bebauungs- möglichkeiten verglichen. Am teuersten kommt sowohl den Gemeinden als auch den privaten Grundstückbesitzern eine ausschließliche Bebauung mit Einfamilienhäusern, am günstigsten die Bebauung mit Mehrfamilienhäusern (3-4 Geschoße). Aber auch mit gemischter Bebauung lassen sich enorme Einsparungen erreichen. Bei den Varianten Mischtyp 1 und Mischtyp 2 wurden die Anteile der Bebauungstypen wie folgt angenommen:

Tabelle 10: Varianten zur Berechnung der Erschließungskosten im Nordraum Wien Bebauungstyp 100% EFH Mischtyp 1 Mischtyp 2 100% MFH Einfamilienhäuser 100% 30% 20% - Doppelhäuser - 40% 30% - Reihenhäuser - 20% 40% - Mehrfamilienhäuser - 10% 10% 100%

Bei der Annahme der Mischtypen wurde darauf geachtet, die Bandbreite breit zu streuen, sodass die Auswirkungen auf Investitions- und Erhaltungskosten gut ersichtlich sind.

Modul 2 | Szenarien, Leitbild 34

Regionale Leitplanung Nordraum Wien

Die Tabelle 11 zeigt die Anzahl der Gebäude gegliedert nach der Wohnungsanzahl im Jahr 2001 in Niederösterreich. Der Anteil an Einfamilienhäusern betrug über 80%, Mehrfamilienhäuser sind mit etwa 3% die seltenste Bebauungsform.

Tabelle 11: Wohnungsanzahl im Gebäude – Niederösterreich 2001(Statistik , 2001)

Wohnungsanzahl im Gebäude 2001 Anteil 1 Wohnung 415.162 83% 2 Wohnungen 56.611 11% 3 bis 5 Wohnungen 12.881 3% 6 bis 10 Wohnungen 9.614 2% 11 bis 20 Wohnungen 4.482 1% 21 oder mehr Wohnungen 903 0% Niederösterreich 499.653 100%

Laut Bevölkerungsprognose wird der Nordraum Wien bis zum Jahr 2025 um etwa 15.400 EinwohnerInnen wachsen. Bei einer Belegungszahl von 2,4 Einwohnern bedeutet das, dass ca. 6.400 neue Wohneinheiten benötigt werden. Die aufzubringenden Investitions- und Erhaltungskosten sind dabei von der Wahl der Bebauungsform abhängig. Die Tabelle 12 zeigt die Erschließungskosten, die im Nordraum Wien bis 2025 von Gemeinden und Bauherren getragen werden müssten. Die Abbildung 16 und 15 stellen die Investitions- und Erhaltungskosten je Gemeinde dar.

Tabelle 12: Investitions- und Erhaltungskosten bis 2025 im Nordraum Wien

Investitionskosten Erhaltungskosten Bebauungstyp in EUR in % in EUR in % 100% Einfamilienhäuser 101.170.500 100% 1.767.505 100% Mischtyp 1 65.385.400 65% 1.187.302 67% Mischtyp 2 60.766.300 60% 1.063.705 60% 100% Mehrfamilienhäuser 27.601.300 27% 435.472 25%

Modul 2 | Szenarien, Leitbild 35

Regionale Leitplanung Nordraum Wien

20.000.000 Investitionskosten in Euro 100% Einfamilienhäuser Mischtyp 1 Mischtyp 2 16.000.000 100% Mehrfamilienhäuser

12.000.000

8.000.000

4.000.000

-

Abbildung 16: Erschließungskosten Nordraum Wien bis 2025 - Investitionskosten

300.000 jährliche Erhaltungskosten in Euro 100% Einfamilienhäuser Mischtyp 1 250.000 Mischtyp 2 100% Mehrfamilienhäuser 200.000

150.000

100.000

50.000

-

Abbildung 17: Erschließungskosten Nordraum Wien bis 2025 – jährliche Erhaltungskosten

Modul 2 | Szenarien, Leitbild 36

Regionale Leitplanung Nordraum Wien

7. PRIORITÄTEN IN DER SIEDLUNGSENTWICKLUNG Um den prognostizierten Bevölkerungszuwachs in der Region unterzubringen, müssen die Gemeinden in der Siedlungsentwicklung aktive Schritte setzen. Dabei werden drei grundlegende Strategien eingesetzt: Mobilisieren und Nachnutzen von Bauland, Einsatz dichterer Wohnformen oder Neuwidmung von Bauland.

Auf Basis der fundierten Grundlagenforschung sowie der vereinbarten Grundprinzipien legt das, von Gemeinden und Land beschlossene Leitbild, den Schwerpunkt auf eine kosten- und flächensparende Raumentwicklung. Das bedeutet, dass die Baulandmobilisierung sowie die Innenentwicklung/Nachverdichtung (Wohnbau in gut ausgestatteten Lagen als auch kleinere Grundstücksgrößen) im Nordraum Wien Priorität haben. Neuwidmungen sollen nur bedingt – d.h. bei entsprechendem Wachstum und Flächenbedarf – als „Stellschraube“ zum Einsatz kommen.

Im zweiten Regionalen Dialogforum wurden von Land und Gemeinden unter anderem die Schwerpunktsetzung in der Siedlungsentwicklung (Regionale Schwerpunktzentren, Ergänzungs- zentren und Orte mit Eigenentwicklung) sowie Modellkriterien zur Berechnung des Flächenbedarfes beschlossen. Im Einklang mit den „Strategien zur räumlichen Entwicklung der Ostregion“ und dem darin berechneten Interventionsszenario der „Strukturierten Stadtregion“ sollen die drei Zentren unterschiedlich stark wachsen. Die regionalen Schwerpunktzentren sind grundsätzlich dichter zu bebauen als Ergänzungszentren oder Orte mit Eigenentwicklung.

Auf Basis des berechneten Flächenbedarfs, der jeweiligen Ausgangs- und Zieldichte und dem Anteil der unbebauten Reserven am gewidmeten Wohnbauland wurden die „Stellschrauben“ der Siedlungsentwicklung gesetzt. Die Tabelle 13 stellt die Kriterien, nach denen die Prioritäten ausgewählt wurden, übersichtlich dar.

Die alleinige Auswertung der Daten kann mit dem Hintergrundwissen der GemeindevertreterInnen nicht mithalten, deshalb wurde vor allem bei der Option „mobilisieren/nachnutzen“ die Sicht der Gemeinde auch im Leitbild übernommen. Für die anderen beiden „Stellschrauben“ wurden konkrete Zielwerte festgeschrieben; weshalb auch die Prioritäten nach dem Leitbild in diesen Kategorien leichter zu definieren sind.

Tabelle 13: Kriterien zum Setzen von Prioritäten in der Siedlungsentwicklung „Stellschraube“ Kriterien zum Setzen einer Priorität Bei vergleichsweise hohem Anteil der Reserven am gewidmeten Wohnbauland Mobilisierung oder wenn die Gemeinde der Mobilisierung Priorität einräumt (Ruckmeldung 3. Gemeinderunde) Bei langer Distance to Target: wenn die Ausgangsdichte weit von der Zieldichte Dichte entfernt ist Wenn der Flächenbedarf nach dem Leitbild das bebaute und mobile Neuwidmung Wohnbauland übersteigt

Die Prioritäten der Siedlungsentwicklung spiegeln den strategischen Gedanken des Regionalen Leitbildes wider. Die Gemeinden des Nordraumes Wien sollten die identifizierten Prioritäten in ihrer Siedlungsentwicklung durchsetzen.

In begründeten Fällen kann die kommunale Prioritätensetzung von jener des Leitbildes abweichen. Beispielweise kann sich die Mobilisierung von Bauland trotz hohem Anteil an Reserven schwierig gestalten, in diesem Fall müsste die Strategie der Gemeinden zur Siedlungsentwicklung den Fokus auf dichtere Bauformen und/oder Neuwidmungen legen.

Modul 2 | Szenarien, Leitbild 37

PLANVERFASSER AUFTRAGGEBER Arge Regionale Leitplanung DATENQUELLEN Gemeinderunde vom 30.01.2013 Rückmeldungen der bzw. Gemeinden STAND März 2013 Spillern Stetten Oberzögersdorf Stockerau Unterzögersdorf Hetzmannsdorf Kleinrötz Mollmannsdorf Obergänserndorf Rückersdorf, Harmannsdorf Seebarn Würnitz Korneuburg Langenzersdorf Leobendorf Oberrohrbach Tresdorf Unterrohrbach 28 30 13 14 15 16 18 19 29 27 17 20 26 25 21 23 22 24 Großrußbach Hipples Karnabrunn Kleinebersdorf Weinsteig Wetzleinsdorf Flandorf Hagenbrunn Bisamberg Kleinengersdorf Enzersfeld Königsbrunn 8 2 6 9 5 7 3 4 1 12 10 11 5 Regionales Schwerpunktzentrum Ergänzungszentrum Ort mit Eigenentwicklung

neuwid men 20

n e z t u n 5 h

c

a

n

28

/

n e

29 r

21 e

24 i

s

i

l i 8

23

b

o m 19 10 7 22 25 30 9 6 27 12 26 13 11 16 3 18 14 4 17

15

2 1

d

i

c

h

t

e

r

e

W

o n h e n f m o r 10 vor Wien Prioritäten in der Siedlungsentwicklung - Leitbild Prioritäten Regionale Leitplanung Nordraum Wien

Tabelle 14: Prioritäten der Siedlungsentwicklung laut Leitbild – 10 vor Wien Dichte Priorität Wohnbauland (EW/ha Flächenbedarf lt.Leitbild 2011 (ha) Wohnbauland) 2025 (ha)

Gemeinde Katastralgemeinde Schwerpunkt Schwerpunkt Mobilisierung Dichte Neuwidmung bebaut unbebaut Reserven (%) Dichte 2011 Ziel Leitbild Dichte DTT bebautes & mobiles 2011 Wohnbauland Leitbild Trend Bisamberg 2 x x 96 32 25% 39 60 21 107 106 129 Bisamberg Kleinengersdorf 3 x x 23 16 42% 28 40 12 28 24 39

Enzersfeld 2 x x 44 18 29% 25 60 35 50 47 62 Enzersfeld Königsbrunn 3 x x 29 11 28% 18 40 22 33 30 42

Großrußbach 2 x x x 46 9 16% 20 60 40 49 51 60

Hipples 3 x x 15 3 16% 17 40 23 16 15 22

Karnabrunn 3 x x 19 5 22% 19 40 21 21 19 23 Großrußbach Kleinebersdorf 3 x x 17 5 22% 17 40 23 19 18 20

Weinsteig 3 x x 15 6 28% 14 40 26 17 15 19

Wetzleinsdorf 3 x x 17 7 29% 14 40 26 20 18 23

Flandorf 3 x x 21 5 19% 26 40 14 22 22 35 Hagenbrunn Hagenbrunn 2 x x 59 20 25% 24 60 36 65 62 90

Hetzmannsdorf 3 x x 14 6 30% 19 40 21 16 15 24

Kleinrötz 3 x x 20 13 40% 18 40 22 24 20 34

Mollmannsdorf 3 x x 17 7 30% 18 40 22 20 18 26

Harmannsdorf Obergänserndorf 3 x x 42 13 24% 16 40 24 47 43 57 Rückersdorf, 2 x x 43 24 36% 28 60 32 51 46 62 Harmannsdorf Seebarn 3 x x 11 5 30% 20 40 20 13 12 13

Würnitz 3 x 41 14 26% 20 40 20 46 42 55

Korneuburg Korneuburg 1 x x 175 39 18% 73 80 7 188 200 226

Langenzersdorf Langenzersdorf 1 x x x 200 14 7% 42 80 38 205 216 232

Leobendorf 2 x x 79 34 30% 35 60 25 90 87 108

Oberrohrbach 3 x x 38 8 17% 21 40 19 41 40 50 Leobendorf Tresdorf 3 x x 34 15 30% 20 40 20 39 35 49

Unterrohrbach 3 x x 17 6 25% 26 40 14 19 18 32

Spillern Spillern 2 x x 65 14 17% 37 60 23 69 70 91

Stetten Stetten 2 x x 37 9 20% 33 60 27 40 40 53

Oberzögersdorf 3 x x x 9 1 12% 26 40 14 10 10 13

Stockerau Stockerau 1 x x x 269 30 10% 56 80 24 279 299 316

Unterzöersdorf 3 x x 12 3 20% 23 40 17 13 12 15

Modul 2 | Szenarien, Leitbild 39

Regionale Leitplanung Nordraum Wien

7.1.1 BISAMBERG In keiner der beiden Katastralgemeinden ist laut Leitbild Neuwidmung nötig, wobei der Spielraum in der KG Bisamberg geringer ist. In Kleinengersdorf muss lediglich 1 ha Wohnbauland mobilisiert werden, um die Bevölkerung aufzunehmen, prozentuell gesehen hat die Katastralgemeinde mit 42% den höchsten Anteil an Reserven im Wohnbauland. Um nicht neuwidmen zu müssen, ist es essentiell die Zieldichte von 40 EW/ha in Kleinengersdorf bzw. von 60 EW/ha in Bisamberg zu erreichen. Das sollte in beiden Katastralgemeinden möglich sein, der Weg zum Ziel (Distance to target) ist vergleichsweise kurz.

7.1.2 ENZERSFELD Sowohl in Enzersfeld als auch in Königsbrunn ist nach dem Leitbild keine Neuwidmungen nötig, da der Flächenbedarf innerhalb der mobilisierbaren Reserven liegt. In beiden Katastralgemeinden sollte das Augenmerk verstärkt auf dichtere Wohnformen gelegt werden, die Ausgangsdichten sind auch im Vergleich zu anderen Orten derselben Kategorie niedrig.

7.1.3 GROßRUßBACH In der Katastralgemeinde Großrußbach ist eine Neuwidmung wahrscheinlich, der Flächenbedarf nach dem Leitbild liegt knapp über den mobilisierbaren Reserven. In den anderen Katastralgemeinden ist eine Neuwidmung nicht notwendig, sofern die Ziele des Leitbildes eingehalten werden. Vor allem bei der Verwendung dichterer Wohnformen herrscht Handlungsbedarf. Alle Katastralgemeinden sind vergleichsweise dünn besiedelt, besonders Großrußbach ist, als Ergänzungszentrum, weit von der angestrebten Dichte entfernt.

7.1.4 HAGENBRUNN In den beiden Katastralgemeinden Flandorf und Hagenbrunn ist Neuwidmung nicht notwendig, wenn nach dem Leitbild mobilisiert und verdichtet wird. In Flandorf sollte die Zieldichte von 40 EW/ha leicht zu erreichen sein. Hagenbrunn liegt bei der Ausgangsdichte unter Flandorf, sollte jedoch als Ergänzungszentrum 60 EW/ha anstreben. Es gilt zu überlegen, wie sich die angestrebte Wohndichte realisieren lässt oder ob mehr Bauland mobilisiert werden kann, um keine Neuwidmungen vornehmen zu müssen.

7.1.5 HARMANNSDORF In keiner der Katastralgemeinden von Harmannsdorf ist eine Neuwidmung nötig, wenn nach den Zielwerten des Leitbildes verdichtet und mobilisiert wird. In Seebarn sind die mobilisierbaren Reserven im Wohnbauland auch nach dem Trendszenario ausreichend, d.h. hier sollte Neuwidmung auf keinen Fall eine Option darstellen. Der Anteil der Reserven an dem gewidmeten Wohnbauland ist mit 30% im gesamten Gemeindegebiet relativ hoch, aus diesem Grund sollte die Mobilisierung von Bauland Priorität in der Siedlungsentwicklung haben. Die Ausgangsdichte der Katastralgemeinden von Harmannsdorf ist durchschnittlich. Um die angestrebten Zieldichten zu erreichen, sollten dichtere Bauformen gezielt eingesetzt bzw. die Grundstücksgrößen verringert werden.

7.1.6 KORNEUBURG Die Ausgangsdichte in Korneuburg ist mit 73 EW/ha die höchste der gesamten Region. Das Erreichen der Zieldichte von 80 EW/ha sollte leicht umzusetzen sein. Sowohl nach dem Leitbildszenario als auch dem Trendszenario liegt der Flächenbedarf über den mobilisierbaren Reserven im Wohnbauland, das bedeutet, dass Neuwidmungen notwendig sein werden. Für ein Regionales Schwerpunktzentrum ist der Anteil der Reserven am gewidmeten Wohnbauland mit 18% hoch. Die Mobilisierung dieser Reserven sollte höchste Priorität genießen.

Modul 2 | Szenarien, Leitbild 40

Regionale Leitplanung Nordraum Wien

7.1.7 LANGENZERSDORF In Langenzersdorf übersteigt der Flächenbedarf des Trendszenarios und des Leitbildszenarios den Bestand an gewidmetem Wohnbauland, daher werden Neuwidmungen nötig sein. Mit einer Ausgangsdichte von 42 EW/ha ist Langenzersdorf weit entfernt von der Zieldichte eines Regionalen Schwerpunktzentrums, die bei 80 EW/ha liegt. Die Erhöhung der Dichte sollte vorrangig behandelt werden. Nur 7% des gewidmeten Wohnbaulandes sind unbebaut, dennoch wäre die Mobilisierung der Reserven wichtig.

7.1.8 LEOBENDORF In keiner der Katastralgemeinden von Leobendorf sind Neuwidmungen notwendig, sofern die Ziele des Leitbildes erreicht werden. Besonders die Mobilisierung von Wohnbauland ist in Leobendorf wichtig, der Anteil der unbebauten Reserven ist mit 30% am gesamten gewidmeten Wohnbauland vergleichsweise hoch. Das Erreichen der angestrebten Zieldichte sollte in keiner der Katastralgemeinden besonders schwierig sein, da die Ausgangsdichten vergleichsweise hoch sind und sich das jetzige Siedlungsbild vom angestrebten daher nicht stark unterscheidet.

7.1.9 SPILLERN Spillern als Ergänzungszentrum hat eine Einwohnerdichte von 37 EW/ha. Das Erreichen der angestrebten Zieldichte von 60 EW/ha ist eine besondere Herausforderung. Nur 17% des gewidmeten Wohnbaulandes stehen als unbebaute Reserven zur Verfügung, das ist vergleichsweise wenig. Trotzdem sollte versucht werden unbebaute Parzellen zu mobilisieren. Werden die Ziele des Leitbildes verfolgt, sollte das gewidmete Wohnbauland bis 2025 ausreichend und Neuwidmungen nicht notwendig sein.

7.1.10 STETTEN Bei einer Mobilisierung und Verdichtung nach dem Leitbild decken sich die mobilisierbaren Reserven mit dem Flächenbedarf. Stetten hat im Vergleich zu anderen Ergänzungszentren eine relativ hohe Wohndichte von 33 EW/ha. Das angestrebte Siedlungsbild unterscheidet sich vom derzeitigen nicht zu stark, dennoch wird es notwendig sein, verdichtete Wohnformen gezielt einzusetzen. Der Anteil der Reserven am Wohnbauland ist mit 20% gering.

7.1.11 STOCKERAU In der KG Oberzögersdorf lässt sich das Bevölkerungswachstum im mobilisierbaren Bauland beinahe vollständig aufnehmen. In Stockerau liegt der Bedarf weit über dem zur Verfügung stehenden Bauland. In beiden Fällen werden Neuwidmungen nötig sein. In allen drei Katastralgemeinden liegt die Ausgangsdichte relativ nahe an der angestrebten Zieldichte, die Zielwerte sollten auf jeden Fall erreichbar sein. Mobilisieren und Nachnutzen sind für die Gemeinde selbst, als auch nach dem Leitbild eine Priorität in der Siedlungsentwicklung. Die Baulandreserven (mit einem Anteil von 10% am gewidmeten Wohnbauland) sind dabei vergleichsweise gering.

Modul 2 | Szenarien, Leitbild 41

Regionale Leitplanung Nordraum Wien

Tabelle 15: Prioritäten der Siedlungsentwicklung laut Leitbild – Region um Wolkersdorf Dichte Priorität Wohnbauland (EW/ha Flächenbedarf lt.Leitbild 2011 (ha) Wohnbauland) 2025 (ha)

Gemeinde Katastralgemeinde Schwerpunkt Schwerpunkt Mobilisierung Dichte Neuwidmung bebaut unbebaut Reserven (%) Dichte 2011 Ziel Leitbild Dichte DTT bebautes & mobiles 2011 Wohnbauland Leitbild Trend Bockfließ Bockfließ 2 x 54 9 15% 26 60 34 57 57 65

Gerasdorf 2 x x 186 55 23% 32 60 28 204 202 282

Gerasdorf Kappellerfeld 2 x 50 9 15% 50 60 10 53 57 73

Seyring 2 x x 80 11 12% 21 60 39 83 84 124

Eibesbrunn 3 x x 12 4 24% 20 40 20 13 12 12

Großebersdorf 2 x x 44 13 23% 32 60 28 48 47 54 Großebersdorf Manhartsbrunn 3 x x 22 7 24% 21 40 19 24 23 28

Putzing 3 x x 17 3 15% 28 40 12 17 17 17

Groß-Engersdorf Groß-Engersdorf 2 x 56 13 19% 25 60 35 61 60 68

Bogenneusiedl 3 x x 10 2 19% 17 40 23 10 10 12

Hochleithen Traunfeld 3 x x 23 7 24% 16 40 24 25 24 26 Wolfpassing an der 3 x x 31 7 18% 19 40 21 33 32 40 Hochleithen Hautzendorf 3 x x 31 7 18% 21 40 19 33 32 33

Kreuttal Hornsburg 3 x x 12 5 28% 23 40 17 13 12 15

Unterolberndorf 3 x x 29 11 28% 24 40 16 33 30 44

Niederkreuzstetten 2 x x 49 14 22% 19 60 41 54 51 55

Kreuzstetten Oberkreuzstetten 3 x x 27 10 26% 15 40 25 31 28 41

Streifing 3 x x 11 5 33% 16 40 24 13 12 15

Pillichsdorf Pillichsdorf 2 x x x 45 14 24% 25 60 35 49 51 52

Kronberg 3 x x 21 5 18% 21 40 19 23 22 23 Ulrichskirchen- Schleinbach 2 x x 42 14 26% 25 60 35 46 44 69 Schleinbach Ulrichskirchen 2 x x 43 12 21% 27 60 33 46 46 54

Münichsthal 3 x 26 4 14% 27 40 13 27 27 32

Pfösing 3 x 13 3 21% 19 40 21 14 13 14 Wolkersdorf Riedenthal 3 x 23 4 15% 19 40 21 25 24 34

Wolkersdorf, Obersdorf 1 x x 137 33 19% 39 80 41 148 148 177

Modul 2 | Szenarien, Leitbild 43

Regionale Leitplanung Nordraum Wien

7.2.1 BOCKFLIEß Wird gemäß Zielsetzungen des Leitbildes verdichtet und Bauland mobilisiert, sind in Bockfließ keine Neuwidmungen notwendig. Der Anteil der unbebauten Reserven am gewidmeten Wohnbauland ist mit 15% gering, daher werden sich die verbleibenden Reserven mit den zur Verfügung stehenden Instrumenten nur schwer mobilisieren lassen. Die Gemeinde muss verstärkt auf dichtere Wohnformen bzw. kleinere Grundstücksgrößen setzen, um die Zieldichte von 60 EW/ha zu erreichen. Die Ausgangsdichte liegt bei 26 EW/ha.

7.2.2 GERASDORF Laut Leitbild sind sowohl in Kapellerfeld als auch in Seyring Neuwidmungen wahrscheinlich. In Gerasdorf sind Neuwidmungen nicht notwendig, wenn nach den Zielen des Leitbildes verdichtet und Bauland mobilisiert wird. Kapellerfeld ist mit 50 EW/ha nicht weit entfernt von der angestrebten Zieldichte von 60 EW/ha. Gerasdorf und Seyring müssten verstärkt auf dichtere Wohnformen bzw. kleinere Parzellen setzen, um die Ziele des Leitbildes zu erreichen. Der Anteil der Reserven im Wohnbauland ist in Kapellerfeld und Seyring vergleichsweise gering. In Gerasdorf liegt er, mit 23% über dem regionalen Durschnitt. Der Mobilisierung von Bauland muss hier besondere Priorität eingeräumt werden.

7.2.3 GROßEBERSDORF In Großebersdorf ist, wenn nach den Zielen des Leitbildes verdichtet und mobilisiert wird, keine Neuwidmung von Wohnbauland nötig. In Eibesbrunn und Putzing sollten Neuwidmungen auf keinen Fall eine Option sein. Hier liegt der Flächenbedarf nach dem Leitbild- und dem Trendszenario im Bereich der mobilen Wohn- baulandreserven. Die Mobilisierung von Wohnbauland sollte in allen Katastralgemeinden ein besonderer Schwerpunkt sein. Die Gemeinde Großebersdorf hat 23% an unbebauten Reserven am gewidmeten Wohnbauland. Bei der Wohndichte ist Putzing gut aufgestellt, die Zieldichte von 40 EW/ha sollte leicht erreichbar sein. In den anderen Katastralgemeinden ist der Aufwand zur Erreichung der Zieldichte größer. Großebersdorf selbst sollte eine durchschnittliche Wohndichte für Neubebauungen im Nettowohnbauland von 60 EW/ha anstreben, derzeit liegt die Dichte bei 32 EW/ha.

7.2.4 GROß-ENGERSDORF Wenn in Groß-Engersdorf gemäß den Zielen des Leitbildes verdichtet und Bauland mobilisiert wird, reicht das gewidmete Wohnbauland bis 2025 knapp aus, Neuwidmungen könnten vermieden werden. Der Anteil an Reserven im Wohnbauland ist mit 19% des gewidmeten Wohnbaulandes vergleichsweise gering. Daher ist es möglich, dass sich die verbleibenden Flächen nur schwer mobilisieren lassen. Dichtere Wohnformen und kleinere Grundstücksgrößen sollten in Groß-Engersdorf besondere Priorität genießen. Als Ergänzungszentrum sollte die Gemeinde eine Zieldichte von 60 EW/ha bei Neubebauungen im Nettowohnbauland erreichen, derzeit liegt die Dichte im gesamten Wohnbauland bei 25 EW/ha.

7.2.5 HOCHLEITHEN In der Gemeinde Hochleithen ist in keiner der Katastralgemeinden Neuwidmungen nötig, wenn nach den Zielen des Leitbildes verdichtet und Bauland mobilisiert wird. In der Katastralgemeinde Traunfeld ist der Flächenbedarf in beiden Szenarien (Leitbild und Trend) mit den mobilen Reserven abgedeckt. Beim Erreichen der Zieldicht von 40 EW/ha haben alle drei Katastralgemeinden Handlungsbedarf, das Ziel sollte jedoch leicht zu realisieren sein. Mit 20% liegt der Anteil unbebauter Reserven am Wohnbauland knapp unter dem regionalen Durchschnitt, dennoch sollte auch hier ein Schwerpunkt gesetzt werden.

7.2.6 KREUTTAL In keiner der Katastralgemeinden ist Neuwidmung nötig, sofern nach den Zielen des Leitbildes verdichtet und Bauland mobilisiert wird.

Modul 2 | Szenarien, Leitbild 44

Regionale Leitplanung Nordraum Wien

Die Gemeinde möchte, dass Hornsburg nicht wächst. Wird nach Leitbild vorgegangen und tritt das Bevölkerungsszenario mit einem leichten Wachstum ein, dann bleibt der Bestand an Wohnbauland gleich. Dafür muss eine Dichte von 40 EW/ha im Nettowohnbauland bei Neubebauungen eingehalten werden.

Eine besondere Priorität muss die Mobilisierung der Reserven im Wohnbauland genießen, Kreuttal hat durchschnittliche Baulandreserven im Anteil von 24%. Die Zieldichte von 40 EW/ha im Nettowohnbauland bei Neubebauungen gilt für alle drei Katastral- gemeinden und ist mit kleineren Grundstücken oder dichteren Bauformen leicht erreichbar.

7.2.7 KREUZSTETTEN

Wird gemäß den Zielen des Leitbildes Bauland mobilisiert und auf dichtere Wohnformen gesetzt, ist in keiner der Katastralgemeinden die Neuwidmung von Bauland nötig. Niederkreuzstetten hat als Ergänzungszentrum eine Zieldichte von 60 EW/ha bei Neubebauungen, Oberkreuzstetten und Streifing sollten eine Dichte von 40 EW/ha erreichen. Alle drei Katastral- gemeinden starten bei einer ähnlichen Ausgangsdichte, das bedeutet, dass in der KG Niederkreuzstetten größere Anstrengungen notwendig sind, um das Ziel zu erreichen. Die Mobilisierung von Reserven im Wohnbauland sollte in allen Katastralgemeinden vorangetrieben werden.

7.2.8 PILLICHSDORF In Pillichsdorf liegt sowohl der Flächenbedarf nach dem Trend als auch nach dem Leitbild knapp über den mobilisierbaren Wohnbaulandreserven, daher sind Neuwidmungen wahrscheinlich. Vorrangig sollten die Prioritäten in der Siedlungsentwicklung aber auf der Erhöhung der Dichte und der Mobilisierung von Bauland liegen. Mit einer Ausgangsdichte von 25 EW/ha im bebauten Wohnbauland ist Pillichsdorf relativ weit von der Zieldichte eines Ergänzungszentrums (60 EW/ha bei Neubebauungen) entfernt. Die Gemeinde sollte die Bemühungen kleinere Grundstücksgrößen und dichtere Bauformen zu realisieren in Zukunft verstärken. Der Anteil der unbebauten Reserven im Wohnbauland liegt mit 24% über dem regionalen Durchschnitt, auch hier herrscht Handlungsbedarf.

7.2.9 ULRICHSKIRCHEN-SCHLEINBACH In keiner der drei Katastralgemeinden sollten Neuwidmungen nötig sein, sofern nach den Zielen des Leitbildes Bauland mobilisiert und verdichtet wird. Kronberg ist als Ort mit Eigenentwicklung und einer Ausgangsdichte von 21 EW/ha nicht weit von der angestrebten Zieldichte von 40 EW/ha entfernt. Schleinbach hat eine Ausgangsdichte von 25 EW/ha, Ulrichskirchen von 27 EW/ha, beide Katastralgemeinden sollten im Durchschnitt über die Neubebauungen 60 EW/ha im Nettowohnbauland erreichen. Hier werden größere Anstrengungen und gezieltere Maßnahmen notwendig sein. Die Mobilisierung der Wohnbaulandreserven sollte ebenfalls in allen Katastralgemeinden prioritär sein. Der Anteil der unbebauten Reserven liegt in der Gemeinde bei durchschnittlich 22% und somit über dem regionalen Durchschnitt.

Modul 2 | Szenarien, Leitbild 45

Regionale Leitplanung Nordraum Wien

7.2.10 WOLKERSDORF Alle vier Katastralgemeinden sollten bis 2025 knapp mit dem gewidmeten und mobilisierbaren Wohnbauland auskommen. Neuwidmungen sollten nicht notwendig sein, sofern die Zielwerte des Leitbildes erreicht werden. Für Münichsthal, Pfösing und Riedenthal sollte das Erreichen der Zieldichte von 40 EW/ha im Durchschnitt über die Neubebauungen leicht zu bewerkstelligen sein. Wolkersdorf/Obersdorf sollte eine Zieldichte von 80 EW/ha erreichen und ist mit einem Ausgangswert von 39 EW/ha weit davon entfernt. Das Erreichen dieses Ziels wird verstärkte Anstrengungen erfordern. Der Anteil der unbebauten Reserven am gewidmeten Wohnbauland ist mit 19% im regionalen Vergleich gering, in den Regionalen Schwerpunktzentren bei Wien ist er jedoch niedriger. Der Baulandmobilisierung und der Nachnutzung von Grundstücken und Häusern sollte ebenfalls Priorität eingeräumt werden.

Modul 2 | Szenarien, Leitbild 46

Regionale Leitplanung Nordraum Wien

Tabelle 16: Prioritäten der Siedlungsentwicklung laut Leitbild – Weinviertel um Mistelbach Dichte Priorität Wohnbauland (EW/ha Flächenbedarf lt.Leitbild 2011 (ha) Wohnbauland) 2025 (ha)

Gemeinde Katastralgemeinde Schwerpunkt Schwerpunkt Mobilisierung Dichte Neuwidmung bebaut unbebaut Reserven (%) Dichte 2011 Ziel Leitbild Dichte DTT bebautes & mobiles 2011 Wohnbauland Leitbild Trend Bad Pirawarth Bad Pirawath 2 x x 67 14 18% 28 60 32 71 71 81

Atzelsdorf 3 x x 17 6 26% 19 40 21 19 17 21

Gaweinstal 2 x 41 12 22% 37 60 23 44 44 49

Höbersbrunn 3 x x 20 8 29% 16 40 24 23 20 26 Gaweinstal Martinsdorf 3 x x 15 6 28% 19 40 21 17 16 18

Pellendorf 3 x x 23 6 21% 18 40 22 25 24 30

Schrick 3 x 40 13 25% 22 40 18 44 41 62

Eggersdorf 3 x x 6 2 23% 17 40 23 7 7 7

Garmanns 3 x x 11 5 30% 8 40 32 13 13 13

Grafensulz 3 x x 10 3 20% 13 40 27 11 11 13

Ladendorf Herrnleis 3 x x 9 2 17% 16 40 24 9 9 10

Ladendorf 2 x x x 74 26 26% 20 60 40 83 84 96

Neubau 3 x x 21 9 30% 17 40 23 24 23 33

Pürstendorf 3 x x 7 2 25% 13 40 27 7 7 7

Eibesthal 3 x x 34 9 21% 22 40 18 37 35 39

Frättingsdorf 3 x x 23 5 17% 11 40 29 25 23 21

Hörersdorf 3 x x 28 4 13% 14 40 26 30 29 30

Mistelbach Kettlasbrunn 3 x x 30 5 15% 18 40 22 32 31 34 Mistelbach, Ebendorf, 1 x x 207 50 20% 38 80 42 224 223 253 Lanzendorf, Hüttendorf Paasdorf 3 x x 41 8 16% 19 40 21 43 42 49

Siebenhirten 3 x x 30 4 13% 17 40 23 31 31 38

Bullendorf 3 x x 28 5 16% 18 40 22 29 30 30

Wilfersdorf Ebersdorf a.d./Z. 3 x x 11 2 14% 17 40 23 12 12 11

Wilfersdorf, Hobersdorf 2 x x x 54 10 15% 26 60 34 57 60 64

Modul 2 | Szenarien, Leitbild 48

Regionale Leitplanung Nordraum Wien

7.3.1 BAD PIRAWARTH Wird die Zieldichte und eine Mobilisierungsrate von einem Drittel der Baulandreserven realisiert, so sind in Bad Pirawarth keine Neuwidmungen nötig. Die angestrebte Zieldichte liegt bei 60 EW/ha im Durchschnitt bei allen Neubauten, die Ausgangsdichte im bebauten Wohnbauland liegt derzeit bei 28 EW/ha. Das bedeutet, dass die Gemeinde gezielte Maßnahmen setzen sollte, um die Grundstücksgrößen zu verringern oder dichtere Bauformen zu fördern. Der Anteil der unbebauten Reserven am gewidmeten Wohnbauland liegt bei 18%, auch die Baulandmobilisierung sollte Priorität genießen.

7.3.2 GAWEINSTAL Werden die Zieldichte des Leitbildes und eine Mobilisierungsrate von einem Drittel erreicht, so ist in keiner der Katastralgemeinden Neuwidmung notwendig. Die Zieldichte sollte in jeder der Katastralgemeinden erreichbar sein. Die Ausgangsdichte liegt in etwa 20 EW/ha unter der Zieldichte.

7.3.3 LADENDORF Werden die Zieldichten und die Mobilisierungsrate nach dem Leitbild erreicht, sind nur in der Katastralgemeinde Ladendorf Neuwidmungen notwendig. In allen anderen Katastralgemeinden liegt der Flächenbedarf nach dem Leitbild unter den mobilisierbaren Reserven im Wohnbauland.

Ladendorf sollte als Ergänzungszentrum eine Zieldichte von 60 EW/ha im Durchschnitt über die Neubebauungen erreichen, die anderen Katastralgemeinden sind als Orte mit Eigenentwicklung eingestuft und sollten 40 EW/ha anstreben. Die Ausgangsdichte von Ladendorf ist dabei mit 20 EW/ha nicht viel höher als jene der anderen Katastralgemeinden. Garmanns hat mit 8 EW/ha die niedrigste Ausgangsdichte der Region. Das Verwenden dichterer Bauformen und kleinere Grundstücke sollten in der Gemeinde höchste Priorität genießen.

Der Anteil der unbebauten Reserven ist mit 24% am gewidmeten Wohnbauland vergleichsweise hoch, das bedeutet auch der Mobilisierung von Bauland sollte Wichtigkeit beigemessen werden.

7.3.4 MISTELBACH Bei der Berechnung des Leitbildes wurden die Katastralgemeinden Mistelbach, Ebendorf, Hüttendorf und Lanzendorf als ein Ort behandelt, da auf Grund der räumlichen Nähe davon ausgegangen werden kann, dass die Versorgungs- und Infrastruktureinrichtungen gemeinsam genutzt werden.

Werden die Zieldichte und die Mobilisierungsrate des Leitbildes erreicht, müssten in keiner der Katastralgemeinden Neuwidmungen vorgenommen werden.

Das Erreichen der Zieldichte wird insbesondere für Mistelbach-Ebendorf-Hüttendorf- Lanzendorf eine Herausforderung. Die Ausgangsdichte liegt bei 38 EW/ha, anzustreben wären 80 EW/ha im Durchschnitt über alle Neubebauungen. Der Fokus muss daher auf verdichteten Bauformen und kleineren Grundstücken liegen. Die Zieldichte in den anderen Katastralgemeinden ist leichter zu erreichen, aber auch hier gilt es planvoll vorzugehen. Die Gemeinde Mistelbach hat mit 17% einen vergleichsweise geringen Anteil an unbebauten Reserven im Wohnbauland. Dennoch hat sich die Gemeinde selbst als Ziel gesetzt diese Reserven zu mobilisieren bzw. Nachnutzungen zu unterstützen. Um Neuwidmungen und die damit verbundenen Kosten zu vermeiden, sollte dieses Ziel unbedingt verfolgt werden.

7.3.5 WILFERSDORF In Wilfersdorf-Hobersdorf liegt der Flächenbedarf nach Leitbild und Trend außerhalb der mobilisierbaren Reserven, daher wird eine Neuwidmung von Bauland notwendig sein. In Ebersdorf a.d. Zaya und in Bullendorf ist der Flächenbedarf knapp unter den mobilisierbaren Reserven, hier können Neuwidmungen vermieden werden, wenn die Ziele des Leitbildes erreicht werden. Bullendorf und Ebersdorf sind als Orte mit Eigenentwicklung eingestuft. Bullendorf hat eine Ausgangsdichte von 18 EW/ha, Ebersdorf von 17 EW/ha und beide sollten 40 EW/ha über alle Neubebauungen anstreben. Das Ziel sollte leicht erreichbar sein. Wilfersdorf-Hobersdorf sollte, als

Modul 2 | Szenarien, Leitbild 49

Regionale Leitplanung Nordraum Wien

Ergänzungszentrum, 60 EW/ha anstreben. Die Ausgangsdichte liegt bei 26 EW/ha, daher sind in der KG größere Anstrengungen notwendig.

Der Anteil der unbebauten Reserven am gewidmeten Wohnbauland ist mit 15% vergleichsweise gering. Dennoch hat sich die Gemeinde selbst als Ziel gesetzt diese Reserven zu mobilisieren bzw. Nachnutzungen zu unterstützen. Um Neuwidmungen und die damit verbundenen Kosten zu vermeiden, sollte dieses Ziel unbedingt verfolgt werden.

7.4 ÜBEREINSTIMMUNG: SICHT DER GEMEINDEN – LEITBILD Neben der Einschätzung der Stellschrauben laut Leitbild wurden auch die Gemeinden im Zuge der kleinregionalen Fokusgruppen um Bekanntgabe ihrer Prioritäten ersucht.

Dabei haben insgesamt 16 Gemeinden für 42 Ortschaften ihre Prioritäten in der Siedlungs- entwicklung bekannt gegeben. 10 Gemeinden haben keine Angaben gemacht.

Die Gemeindesicht wurde mit den Prioritäten verglichen, die nach den Zielsetzungen des Leitbildes zu treffen wären. Das Leitbild stellt eine regionale Sichtweise dar, bei der die Orte in drei Kategorien eingeteilt wurden, die verschiedene Wachstums- und Dichteziele verfolgen sollen. Die Einstufung der Orte folgt dabei einer Logik, die sich an der Erreichbarkeit und dem Versorgungsgrad der Katastralgemeinden orientiert (im Dialogforum beschlossene Grundprinzipien, Spielregeln und Kriterien zur Modellrechnung). Demnach sollen die am besten erreichbaren und ausgestatteten Orte am stärksten und am dichtesten wachsen, um so möglichst viele Personen von diesen Vorzügen profitieren zu lassen. Ergänzend ist die Sichtweise der Gemeinden von Interesse, da sie die Gegebenheiten ihrer Ortschaften besser kennen und einschätzen können, wie viel Bauland sich mobilisieren lässt, wie die Grundstücke zugeschnitten sind etc. In begründeten Fällen, die auf den Herausforderungen vor Ort basieren, ist es deshalb durchaus legitim, dass sich die Gemeindesicht nicht mit jener des Leitbildes deckt. Auf der anderen Seite sollten die Gemeinden anstreben, die im Leitbild vereinbarten Zielsetzungen zu erreichen. Daher sind grobe Abweichungen, wie z.B. Neuwidmung bei ausreichenden Baulandreserven sowie lockere Bauformen zu hinterfragen.

In Bezug auf die Stellschraube „Mobilisierung und Nachnutzung“ stimmt die Sicht der Gemeinden mit dem Leitbild zu 100% überein. Das ist vor allem deshalb so, da sich die Mehrheit der Ortschaften zu der Priorität bekennt und dies auch aus Sicht des Leitbildes zu unterstützen ist. Nachdem im Leitbild eine einheitliche Mobilisierungsrate von einem Drittel angenommen wurde, können hier keine genaueren Aussagen im Sinne eines Zielwertes pro Katastralgemeinde getroffen werden. Sechs Katastralgemeinden haben der Baulandmobilisierung keine Bedeutung beigemessen, deshalb wurde auch im Leitbild keine Priorität gesetzt. Es wurde darauf vertraut, dass die Gemeinden die Baulandverfügbarkeit besser einschätzen können. Auch in Hinblick auf die Option zur Verwendung dichterer Bauformen und kleinerer Grundstücke ist die Übereinstimmung zwischen Gemeinden und Leitbild groß (70%). Im Gegensatz dazu steht die Option der „Neuwidmung“. Laut Leitbild ist nur in wenigen Gemeinden eine Neuwidmung von Bauland notwendig, viele haben es dennoch als Priorität in der Siedlungsentwicklung angegeben. Nach dem Leitbild sollte dies jedoch die letzte Option sein, nachdem alle anderen Möglichkeiten ausgeschöpft wurden. Vor allem in Ortschaften, die mit öffentlichen und individual Verkehrsmitteln weniger gut erreichbar sind bzw. mit Infrastruktureinrichtungen schlechter ausgestattet sind, sollte – im Sinne der Umsetzung der beschlossenen Grundprinzipien - die Neuwidmung vermieden werden.

Übereinstimmung Gemeindesicht - Leitbild Antworten gesamt neuwidmen mobilisieren/nachnutzen dichtere Wohnformen 42 (100%) 13 (30%) 42 (100%) 30 (70%)

Modul 2 | Szenarien, Leitbild 50

Regionale Leitplanung Nordraum Wien

8. VERZEICHNISSE

8.1 ABBILDUNGSVERZEICHNIS Abbildung 1: Entwicklungsleitbild – Schwerpunkte der Siedlungsentwicklung ...... 6 Abbildung 2: Bebauungsformen und Wohndichte ...... 9 Abbildung 3: Entwicklungsleitbild – Regionale Standorträume zur Betriebsgebietsentwicklung ...... 11 Abbildung 4: Drei Stellschrauben der Siedlungsentwicklung ...... 16 Abbildung 5: Bevölkerungsszenarien und Aufnahmekapazität ...... 17 Abbildung 6: Flächenbedarf Bad Pirawarth bis Korneuburg ...... 21 Abbildung 7: Flächenbedarf Kreuttal bis Wolkersdorf ...... 22 Abbildung 8: Interpretation der Modellrechnung zum Flächenbedarf ...... 23 Abbildung 9: Wohndichte – Distance to target ...... 25 Abbildung 10: Dichtebeispiel 200 EW/ha – Gemeindezentrum Wilfersdorf ...... 27 Abbildung 11: Dichtebeispiel 200 EW/ha – Wohnhausanlage Spillern ...... 28 Abbildung 12: Dichtebeispiel 85 EW/ha – Sonnenpark Mistelbach ...... 29 Abbildung 13: Dichtebeispiel 80 EW/ha – Reihenhäuser Eibesbrunn ...... 30 Abbildung 14: Dichtebeispiel 75 EW/ha – gekuppelte Einfamilienhäuser Mistelbach ...... 31 Abbildung 15: Dichtebeispiel 30 EW/ha – Einfamilienhäuser Eggersdorf ...... 32 Abbildung 16: Erschließungskosten Nordraum Wien bis 2025 - Investitionskosten ...... 36 Abbildung 17: Erschließungskosten Nordraum Wien bis 2025 – jährliche Erhaltungskosten ...... 36 Abbildung 18: Prioritäten der Siedlungsentwicklung laut Leitbild – 10 vor Wien ...... 38 Abbildung 19: Prioritäten der Siedlungsentwicklung laut Leitbild – Region um Wolkersdorf ...... 42 Abbildung 20: Prioritäten der Siedlungsentwicklung laut Leitbild – Weinviertel um Mistelbach ...... 47

8.2 TABELLENVERZEICHNIS Tabelle 1: Übersicht standörtlich differenziertes Wachstum und Dichte ...... 7 Tabelle 2: SRO - Szenario Strukturierte Stadtregion (Fassmann & Görgl, 2010) ...... 8 Tabelle 3: Verteilung der Bevölkerung nach Standortkategorien ...... 8 Tabelle 4: Bebaute und unbebaute Flächen der größten Betriebsgebiete ...... 12 Tabelle 5: Grundlagen zur Berechnung des Bürgermeisterszenarios ...... 15 Tabelle 6: Bevölkerungsszenarien und Aufnahmekapazität ...... 18 Tabelle 7: Annahmen zur Berechnung des Flächenbedarfs – Trend und Leitbild ...... 19 Tabelle 8: Erschließungskosten nach Bebauungstyp ...... 33 Tabelle 9: Kostenvergleich Innen- und Außenentwicklung ...... 34 Tabelle 10: Varianten zur Berechnung der Erschließungskosten im Nordraum Wien ...... 34 Tabelle 11: Wohnungsanzahl im Gebäude – Niederösterreich 2001(Statistik Austria, 2001) ...... 35 Tabelle 12: Investitions- und Erhaltungskosten bis 2025 im Nordraum Wien ...... 35 Tabelle 13: Kriterien zum Setzen von Prioritäten in der Siedlungsentwicklung ...... 37 Tabelle 14: Prioritäten der Siedlungsentwicklung laut Leitbild – 10 vor Wien ...... 39 Tabelle 15: Prioritäten der Siedlungsentwicklung laut Leitbild – Region um Wolkersdorf ...... 43 Tabelle 16: Prioritäten der Siedlungsentwicklung laut Leitbild – Weinviertel um Mistelbach ...... 48 Tabelle 17: Dichte - Distance to Target auf Ebene der Katastralgemeinden in aufsteigender Reihenfolge...... 53 Tabelle 18: Reserven im Wohnbauland auf Ebene der Katastralgemeinden in aufsteigender Reihenfolge (Rückmeldungen der Gemeinden) ...... 55

Modul 2 | Szenarien, Leitbild 51

Regionale Leitplanung Nordraum Wien

8.3 LITERATURVERZEICHNIS Amt der NÖ Landesregierung. (2012). gis-gestütze Baulandbilanz. Fassmann, H., & Görgl, P. (2010). Endbericht: Szenarien der räumlichen Entwicklung der Stadtregion (Modul 2). Wien. Institut für Landes- und Stadtentwicklungsforschung. (2008). Kosten und Nutzen der Siedlungsentwicklung. Dortmund. Österreichische Raumordnungskonferenz. (2010). ÖROK-Regionalprognosen. Planungsgemeinschaft Ost. (2010). Strategien zur räumlichen Entwicklung der Ostregion. Wien. Salzburger Institut für Raumordnung und Wohnen. (2007). Infrastrukturkostenstudie Salzbur. SIR- Konkret . Statistik Austria. (2001). GWZ 2001 Zeitreihen 71-01.

Modul 2 | Szenarien, Leitbild 52

Regionale Leitplanung Nordraum Wien

ANHANG

Tabelle 17: Dichte - Distance to Target auf Ebene der Katastralgemeinden in aufsteigender Reihenfolge Ziel 2025 Dichte 2011 Leitbild Gemeinde KG (EW/ha) (EW/ha) Dichte DTT Korneuburg Korneuburg 72,9 80 7,1 Gerasdorf bei Wien Kapellerfeld 50,0 60 10,0 Großebersdorf Putzing 28,4 40 11,6 Bisamberg Kleinengersdorf 28,3 40 11,7 Wolkersdorf im Weinviertel Münichsthal 27,4 40 12,6 Hagenbrunn Flandorf 26,4 40 13,6 Leobendorf Unterrohrbach 26,4 40 13,6 Stockerau Oberzögersdorf 26,3 40 13,7 Kreuttal Unterolberndorf 24,0 40 16,0 Stockerau Unterzögersdorf 23,1 40 16,9 Kreuttal Hornsburg 22,8 40 17,2 Gaweinstal Schrick 22,4 40 17,6 Mistelbach Eibesthal 22,3 40 17,7 Leobendorf Oberrohrbach 21,5 40 18,5 Kreuttal Hautzendorf 21,1 40 18,9 Ulrichskirchen - Schleinbach Kronberg 20,6 40 19,4 Großebersdorf Manhartsbrunn 20,5 40 19,5 Harmannsdorf Seebarn 20,4 40 19,6 Großebersdorf Eibesbrunn 20,2 40 19,8 Leobendorf Tresdorf 20,1 40 19,9 Harmannsdorf Würnitz 19,6 40 20,4 Gaweinstal Martinsdorf 19,5 40 20,5 Wolkersdorf Riedenthal 19,3 40 20,7 Hochleithen Wolfpassing an der Hochleithen 19,3 40 20,7 Bisamberg Bisamberg 39,1 60 20,9 Großrußbach Karnabrunn 19,1 40 20,9 Harmannsdorf Hetzmannsdorf 19,0 40 21,0 Mistelbach Paasdorf 18,9 40 21,1 Gaweinstal Atzelsdorf 18,6 40 21,4 Wolkersdorf Pfösing 18,6 40 21,4 Enzersfeld Königsbrunn 18,0 40 22,0 Mistelbach Kettlasbrunn 18,0 40 22,0 Wilfersdorf Bullendorf 18,0 40 22,0 Harmannsdorf Kleinrötz 17,7 40 22,3 Gaweinstal Pellendorf 17,7 40 22,3 Harmannsdorf Mollmannsdorf 17,6 40 22,4 Wilfersdorf Ebersdorf an der Zaya 17,4 40 22,6 Ladendorf Eggersdorf 17,3 40 22,7

Modul 2 | Szenarien, Leitbild 53

Regionale Leitplanung Nordraum Wien

Großrußbach Kleinebersdorf 17,1 40 22,9 Ladendorf Neubau 16,9 40 23,1 Gaweinstal Gaweinstal 36,7 60 23,3 Mistelbach Siebenhirten 16,7 40 23,3 Großrußbach Hipples 16,6 40 23,4 Hochleithen Bogenneusiedl 16,5 40 23,5 Hochleithen Traunfeld 16,2 40 23,8 Harmannsdorf Obergänserndorf 16,1 40 23,9 Gaweinstal Höbersbrunn 15,9 40 24,1 Stockerau Stockerau 55,7 80 24,3 Kreuzstetten Streifing 15,6 40 24,4 Ladendorf Herrnleis 15,6 40 24,4 Kreuzstetten Oberkreuzstetten 14,9 40 25,1 Leobendorf Leobendorf 34,8 60 25,2 Großrußbach Weinsteig 14,4 40 25,6 Großrußbach Wetzleinsdorf 14,3 40 25,7 Mistelbach Hörersdorf 14,2 40 25,8 Ladendorf Grafensulz 13,3 40 26,7 Ladendorf Pürstendorf 13,2 40 26,8 Stetten Stetten 33,2 60 26,8 Gerasdorf bei Wien Gerasdorf 32,1 60 27,9 Großebersdorf Großebersdorf 31,6 60 28,4 Mistelbach Frättingsdorf 10,6 40 29,4 Bad Pirawarth Pirawarth 28,5 60 31,5 Ladendorf Garmanns 8,4 40 31,6 Harmannsdorf Rückersdorf, Harmansdorf 27,9 60 32,1 Ulrichskirchen - Schleinbach Ulrichskirchen 26,6 60 33,4 Wilfersdorf Wilfersdorf, Hobersdorf 25,6 60 34,4 Bockfließ Bockfließ, Wendlingerhof 25,5 60 34,5 Groß-Engersdorf Großengersdorf 24,9 60 35,1 Pillichsdorf Pillichsdorf, Reuhof 24,5 60 35,5 Enzersfeld Enzersfeld 24,5 60 35,5 Ulrichskirchen - Schleinbach Schleinbach 24,5 60 35,5 Hagenbrunn Hagenbrunn 24,3 60 35,7 Langenzersdorf Langenzersdorf 41,7 80 38,3 Gerasdorf bei Wien Seyring 20,8 60 39,2 Großrußbach Großrußbach 20,4 60 39,6 Ladendorf Ladendorf 19,8 60 40,2 Wolkersdorf Wolkersdorf, Obersdorf 39,3 80 40,7 Kreuzstetten Niederkreuzstetten 19,0 60 41,0 Mistelbach, Ebendorf, Lanzendorf, Mistelbach Hüttendorf 37,7 80 42,3 Spillern Spillern 36,9 60 23

Modul 2 | Szenarien, Leitbild 54

Regionale Leitplanung Nordraum Wien

Tabelle 18: Reserven im Wohnbauland auf Ebene der Katastralgemeinden in aufsteigender Reihenfolge (Rückmeldungen der Gemeinden) Wohnbauland (ha) Reserven Gemeinde KG Gesamt bebaut unbebaut (%) Langenzersdorf Langenzersdorf 213,9 199,9 14,1 7% Stockerau* Stockerau 299,08 268,89 30,19 10% Gerasdorf bei Wien* Seyring 90,59 79,92 10,67 12% Stockerau* Oberzögersdorf 10,7 9,42 1,28 12% Mistelbach* Hörersdorf 32,33 28,15 4,18 13% Mistelbach* Siebenhirten 34,22 29,77 4,45 13% Wolkersdorf im Weinviertel Münichsthal 29,8 25,7 4,1 14% Wilfersdorf* Ebersdorf an der Zaya 12,91 11,1 1,81 14% Bockfließ* Bockfließ, Wendlingerhof 62,78 53,67 9,11 15% Mistelbach* Kettlasbrunn 34,9 29,83 5,07 15% Gerasdorf bei Wien* Kapellerfeld 59,1 50,17 8,93 15% Wolkersdorf im Weinviertel Riedenthal 27,6 23,4 4,2 15% Großebersdorf Putzing 19,49 16,5 2,99 15% Wilfersdorf* Wilfersdorf, Hobersdorf 63,96 54,11 9,85 15% Mistelbach* Paasdorf 48,52 40,81 7,71 16% Wilfersdorf* Bullendorf 32,99 27,69 5,3 16% Großrußbach Großrußbach 55,17 46,1 9,06 16% Großrußbach Hipples 17,95 14,98 2,96 16% Mistelbach* Frättingsdorf 27,88 23,1 4,78 17% Ladendorf Herrnleis 10,58 8,74 1,83 17% Leobendorf* Oberrohrbach 46,26 38,22 8,04 17% Spillern Spillern 78,15 64,54 13,61 17% Kreuttal Hautzendorf 37,65 31,05 6,6 18% Bad Pirawarth Pirawarth, Kollnbrunn 81 66,6 14,4 18% Korneuburg Korneuburg 213,8 175,1 38,7 18% Wolfpassing an der Hochleithen* Hochleithen 38,16 31,15 7,01 18% Ulrichskirchen – Schleinbach* Kronberg 26,18 21,35 4,83 18% Hochleithen* Bogenneusiedl 11,88 9,67 2,21 19% Groß-Engersdorf Großengersdorf 69,42 56,24 13,18 19% Hagenbrunn Flandorf 25,69 20,7 4,99 19% Wolkersdorf im Weinviertel Wolkersdorf, Obersdorf 170,3 137,1 33,2 19% Mistelbach, Ebendorf, Mistelbach* Lanzendorf, Hüttendorf 257,04 206,85 50,19 20% Ladendorf Grafensulz 12,69 10,13 2,56 20% Stetten Stetten 46,05 36,63 9,42 20% Stockerau* Unterzögersdorf 15,04 11,96 3,08 20% Mistelbach* Eibesthal 42,48 33,74 8,74 21% Gaweinstal* Pellendorf 29,1 23,06 6,04 21% Ulrichskirchen – Schleinbach* Ulrichskirchen 54,21 42,64 11,57 21% Wolkersdorf im Weinviertel Pfösing 15,9 12,5 3,4 21% Gaweinstal* Gaweinstal 52 40,5 11,5 22% Großrußbach Karnabrunn 24,19 18,84 5,36 22%

Modul 2 | Szenarien, Leitbild 55

Regionale Leitplanung Nordraum Wien

Kreuzstetten* Niederkreuzstetten 63 48,93 14,07 22% Großrußbach Kleinebersdorf 22,33 17,32 5,01 22% Ladendorf Eggersdorf 7,73 5,98 1,75 23% Gerasdorf bei Wien* Gerasdorf 240,92 186,21 54,71 23% Großebersdorf Großebersdorf 57,17 43,83 13,34 23% Harmannsdorf* Obergänserndorf 55,45 42,38 13,07 24% Pillichsdorf* Pillichsdorf, Reuhof 58,4 44,6 13,8 24% Großebersdorf Eibesbrunn 15,58 11,88 3,7 24% Hochleithen* Traunfeld 30,16 22,92 7,24 24% Großebersdorf Manhartsbrunn 29,06 21,98 7,08 24% Gaweinstal* Schrick 52,64 39,71 12,93 25% Leobendorf* Unterrohrbach 23,21 17,44 5,77 25% Ladendorf Pürstendorf 8,78 6,59 2,19 25% Bisamberg* Bisamberg 128,26 95,86 32,4 25% Hagenbrunn* Hagenbrunn 78,41 58,57 19,84 25% Gaweinstal* Atzelsdorf 22,31 16,62 5,69 26% Ladendorf Ladendorf 99,81 74,29 25,52 26% Ulrichskirchen – Schleinbach* Schleinbach 55,96 41,51 14,45 26% Harmannsdorf* Würnitz 55,35 41,02 14,33 26% Kreuzstetten* Oberkreuzstetten 37,07 27,28 9,79 26% Großrußbach Weinsteig 20,58 14,88 5,7 28% Kreuttal Unterolberndorf 40,69 29,42 11,27 28% Enzersfeld Königsbrunn 40,3 29,1 11,2 28% Gaweinstal* Martinsdorf 21,48 15,41 6,07 28% Kreuttal Hornsburg 16,63 11,91 4,72 28% Enzersfeld Enzersfeld 61,3 43,8 17,5 29% Gaweinstal* Höbersbrunn 28,03 19,96 8,07 29% Großrußbach Wetzleinsdorf 24,36 17,29 7,08 29% Leobendorf* Tresdorf 48,94 34,38 14,56 30% Ladendorf Garmanns 16,32 11,45 4,87 30% Harmannsdorf* Mollmannsdorf 24,75 17,36 7,39 30% Harmannsdorf* Hetzmannsdorf 20,33 14,24 6,09 30% Leobendorf* Leobendorf 113,09 79,11 33,98 30% Harmannsdorf* Seebarn 16,17 11,29 4,88 30% Ladendorf Neubau 29,71 20,74 8,97 30% Kreuzstetten* Streifing 16,71 11,25 5,46 33% Harmannsdorf* Rückersdorf, Harmansdorf 66,56 42,78 23,78 36% Harmannsdorf* Kleinrötz 32,84 19,79 13,05 40% Bisamberg* Kleinengersdorf 38,74 22,54 16,2 42% Nordraum Wien 4350,77 3462,14 888,72 22% * Daten laut gis-gestützer Baulandbilanz (Amt der NÖ Landesregierung, 2012)

Modul 2 | Szenarien, Leitbild 56