Sch-Internetchronik
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Vereins- Chronik Vorwort Diese Seite ist ein Auszug aus der Festschrift, die zum 50-jährigen Gründungsjubiläum des SC Hammer 1997 zusammengestellt wurde und umfasst 50 Jahre Skigeschichte eines weit über die Grenzen Bayerns hinaus bekannten Vereins. Grundlage sind die umfassenden und akribischen Aufzeichnungen der Vereinschronik, die seit den Gründertagen vor allem von Herrn Ludwig Wihr geführt wurde. Dieses einzigartige Nachschlagewerk umfasst zur Zeit über 5600 Seiten in elf Bänden und ist für jeden Interessierten an der Clubgeschichte das Nachschlagewerk schlechthin. Die Zeit vor 1947 Ein Bild von 1937 zeigt uns, dass der Skisport und hier vor allem das Skispringen im Ham- merer Tal schon vor dem Krieg betrieben wur- de. Auf der "Förster-Leit´n" wurde damals eine Schanze errichtet, die Sprünge bis zu 36 m zu- ließ. Der Vater des Vereinsgründers, Ludwig Wihr sen., war sogar noch früher als Skiläufer unter- wegs und startete in Zell am See bei einem Ab- fahrtslauf. Die Begeisterung zum weißen Sport konnte er als Forstmann in den Saalforsten von Leogang gut gebrauchen, war man im Winter damals ansonsten nur auf Schneereifen als Fortbewegungsmittel im winterlichen Wald an- Hammerer Skispringer an der „Förster-Leit´n" gewiesen. 1937: H. Sterr (Traunstein), E. Humplmair, St. Obermayer, E. Wihr, G. Unterreiner, Würtin- Seine Söhne Ernst und Ludwig waren es dann, ger, S. Daburger, F. ? die nach dem Krieg mit ein paar gleichaltrigen Skienthusiasten 1946 Überlegungen zum Bau einer richtigen Sprungschanze anstellten, um im Dorf die Sportart Skispringen betreiben zu können. Man hielt daher Ausschau nach einem geeigneten Gelände und wurde auf dem Nordabhang oberhalb des Dorfes Hammer fündig. Der Bauer Franz Abstreiter stellte dank seiner großzügigen Einstellung Grund und Boden für die Schanze kostenlos zur Ver- fügung. 1947... ...wird dann im Frühjahr mit den Schanzenbauarbeiten begonnen, was zunächst einmal Baumfällung und Wurzelbeseitigung bedeutet. Dann erfolgen die eigentlichen Erdarbei- ten, allen voran Ludwig Wihr mit den späteren Gründungsmitgliedern und einigen Schü- lern und Jugendlichen. Das notwendige Material spenden Gönner des weißen Sports, da die Erbauer über keine eigenen Geldmittel verfügen und noch kein Verein existiert. Vor dem Wintereinbruch ist die Anlage mit Anlaufturm, Schanzentisch und künstlichem Knick soweit hergestellt, dass man sie im Winter benutzen kann. Im Herbst werden dann Überlegungen, auch von anderen Personen und vor allem aus der Jugend heraus angestellt, einen Skiclub zu gründen. Zum 20. Dezember 1947 wird im Gasthof Hörterer eine Gründungsversammlung einberufen, bei der sich ca. 30 Interessen- ten einfinden. Eine von Ludwig Wihr ausgearbeitete Satzung über Zweck und Anfang des Vereins wird besprochen und mit kleinen Änderungen gebilligt. Zum 1. Vorstand wird Si- mon Hochneder, zum 2. Vorstand Rudolf Lex gewählt. Als Kassier wird Georg Unterrainer und als Schriftführerin Zenzi Unterrainer bestellt. Die Vorstandschaft erhält den Auftrag, die notwendigen Schritte beim Landratsamt und der Militärregierung zu unternehmen, um Lizenzierung und damit die Nennung beim BLSV zu erhalten. Unter Artikel I, Zweck des Vereins, steht: "Der Verein hat den Zweck, das traditionelle Ski- laufen in der Gemeinde Hammer zu fördern und zu seiner Vervollkommnung beizutragen. Ein besonderes Augenmerk wird auf die Ausbildung des Springernachwuchses gelegt. Der Skiclub übernimmt ferner die Erhaltung der Schanzenanlage." Als Mitgliederbeiträge werden für Erwachsene 4 Reichsmark und für Jugendliche 2 Reichsmark festgelegt. 1948... ...ist es dann soweit. Unter der Nummer 7439 ist man beim BLSV eingetragen und die Li- zenznummer der Militärverwaltung lautet 31. Am 25. Januar hält man ein erstes Springen ab. Dabei gibt es bei erreichten Weiten von 27 / 28 m außerordentlich viele Stürze, die auf Mängel im Schanzenprofil schließen lassen. Man holt Architekt Fred Heiler und nach des- sen Angaben wird im Aufsprung abgegraben, das Knick aufgefüllt, bzw. mit Holz ausge- rundet und der Anlaufturm um einen Stock erhöht. Das alles geschieht nach Feierabend, an den Sonntagen, noch dazu von Hand. Notwendiges Baumaterial, vor allem Bretter, Vierkanthölzer und Pfosten werden bei den umliegenden Sägewerken zusammengebettelt und zum Teil auch "organisiert". Der Verein hat ja nach der Währungsreform keinen Pfennig Geld. Um so höher ist diese Energieleistung der Verantwortlichen zu bewerten. 1949... ...ist der Skibetrieb im vollem Gange. Das offizielle Eröffnungsspringen geht am 23. Januar über die Bühne, wobei der Schüler Helmuth Wegscheider alle erwachsenen Teilnehmer schlagen kann und mit 34 m den ersten Schanzenrekord aufstellt. Dem Sprin- gen geht am Vormittag ein Riesentorlauf an der "Förster-Leit´n" voraus, am Abend wird die Siegerehrung für beide Veranstaltungen im Rahmen eines Skikranzls durchgeführt. Die Springermannschaft mit Ludwig Wihr, Georg Unterrainer, Josef Daburger, Lorenz und Helmuth Wegscheider, Otto Straßer, Faschingsskispringen 1949 Rupert Gimpl , Kaspar Posch, Fritz Dufter, Ernst Wihr und Georg Lohwieser ist bei zahl- reichen Springen in der näheren Umgebung am Start und kann die ersten Siege mit ins Hammerer Tal heimnehmen. Ernst Wihr, Rupert Gimpl, Edi Humplmair und Peter Kiefhaber verschrieben sich mehr den alpinen Seiten des Wintersports und sind vom Hochfelln bis ins Berchtesgadener Land auf den Skipisten anzutreffen. Im Sommer wird als Abschluss an der Schanzenanlage der Kampfrichterturm errichtet und ein Sommernachtsball abgehalten. 1950... ...stoßen zu den bereits genannten Springern noch Erhard Felber, Jakob Grad, Ferdl Mitte- rer, Sepp Kumminger, Max Kurz und Sepp Reiter, die damit eine fast 20köpfige Springer- truppe stellen. Erstmalig werden Chiemgau und Bayerische Jugendmeisterschaften be- schickt, sowie am "Franz-Haslberger-Springen" in Reit im Winkl teilgenommen. Auch das Alpinquartett erfährt durch Peter Duf- ter, Theo Bittner und Hias Seehuber Verstärkung. Höhepunkt ist hier die Teilnahme an der Deut- schen Hochschulmeisterschaft in Oberammergau durch Ludwig Wihr und Peter Kiefhaber. Wie sehr diese beiden, Ludwig Wihr und Peter Kief- haber, ab diesem Zeitpunkt den Verein mitprä- gen werden, ahnt niemand. Während der eine, der "Wihr Wigg", die Geschichte des SC Hammers in den kommenden Jahren als Chronist doku- mentieren wird, schafft der andere, der spätere Die Springermannschaft des SC Hammer Arzt und Professor, mit dem Skiclub -Wappen ein 1950 beim Springen in Inzell: H. Wegscheider, B. Gimpl, E. Felber, zeitlos modernes Banner, unter dem noch so vie- le Sportler in der Folgezeit starten und siegen M. Kurz und F. Mitterer werden. Im Winter werden ein gauoffenes Springen, ein Faschingsspringen sowie ein vereinsinter- ner Abfahrtslauf am Zinnkopf abgeholten. Im Sommer veranstaltet der Skiclub ein Radrennen über 6 und 12 km und einen Sommer- nachtsball, um Geld in die Kasse zu bekommen. Ein weiteres großes Vorhaben, neben der Sprungschanze, bedeutet die Errichtung einer Abfahrtsstrecke vom Zinnkopf. Durch die gegeben "Beziehungen" des 2. Vorstandes zum Forstamt - der Vater ist Förster - gelingt es, vorhandene Schläge und Ziehwege durch Ab- holzung und Entfernen von Baumstümpfen so miteinander zu verbinden, dass eine zu- sammenhängende Strecke mit einer Länge von ca. 3300 m und einem Höhenunterschied von 560 m entsteht - zum Vergleich: die Olympia-Abfahrtsstrecke der Herren 1998 in Nagano ist kürzer und weist einen geringeren Höhenunterschied auf! Leider sollte hier nie eine Veranstaltung über der Vereinsebene hinaus durchgeführt werden, welche die mühe- volle Arbeit von ca. 20 Helfern belohnt hätte. 1951 Im vierten Jahr seit der Gründung des Skiclub Hammer stehen dem Verein die ersten Meis- terehren ins Haus. Helmuth Wegscheider läuft zu einer bestechenden Form auf und wird Chiemgau-Jugendmeister, Bayerischer Jugendmeister und als Krönung Deutscher Jugend- meister im Springen, eine wahrhafte Meisterleistung für den noch so jungen Verein. Zu den Springern gesellen sich in diesem Jahr Josef Maier, Hans-Jürgen Feltes und Hans Gimpl, der auch bei den Alpinen startet. An 28 Wettkämpfen sind die Hammerer Springer und Abfahrtläufer in diesem Jahr beteiligt; mit den Ergebnissen ist man mehr als zufrie- den. Der Club hält während des Winters zwei gauoffene Springen ab und führt die Clubmeis- terschaft in allen Disziplinen durch, u.a. auch den Abfahrtslauf vom Zinnkopf, den Rupert Gimpl in der Zeit von 4.00,6 min. beenden kann. 1952... ...gehen die Aktivitäten der Alpinen erstmals zurück. Durch Beruf oder Studium behindert, werden nur mehr 4 Wettkämpfe bestritten. Das schlägt sich auch in der Ergebnisliste der Clubmeisterschaft nieder, in der nur mehr 9 Namen vermerkt sind; hoffentlich ist es nur eine vorübergehende Flaute. Die Springer sind wieder sehr aktiv und gehen bei allen Springen im Chiemgau an den Start. Die Chronik vermeldet, dass 24 Springer dem Verein angehören, welche "sicher" über die "Sulzbergschanze" gehen können. Allen voran ist es wieder Helmuth Wegschei- der, der zum zweiten Mal Deutscher Jugendmeister der Spezialspringer wird und außer- dem 12 Einzelsiege in diesem Winter erringt. Sein Bruder Lorenz erreicht bei den Bayeri- schen Juniorenmeisterschaften einen beachtlichen 5. Platz in der Nord. Kombination und siegt siebenmal in seiner Klasse bei verschiedenen Springen. Zum ersten Mal wird in diesem Jahr, abgesehen von zwei vereinsinternen Jugendkämpfen, keine Sprungveranstaltung durchgeführt. 1953... ...wird diesem Manko postwendend abgeholfen und gleich 2 Springen kann man abhalten. Kleine