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Sendung vom 20.11.2009, 20.15 Uhr

Fritz Fischer Olympiasieger im Gespräch mit Christian Materna

Materna: Guten Abend, liebe Zuschauer. Ich begrüße Sie zum alpha-Forum, heute mit der Biathlonlegende Fritz Fischer. Fritz, Ihre Erfolge sind gar nicht alle auszuzählen. Vor allem sind Sie berühmt und bekannt geworden als Schlussläufer der Biathlonstaffel. Sind Sie damit zufrieden? Ist das eine besondere Auszeichnung, wenn man als Teamplayer bekannt wird? Fischer: Bevor wir hier weiterreden: Ich bin von uns beiden der Ältere. Es wäre nett, wenn wir beim Du bleiben würden. Deswegen kann ich einen Menschen genauso respektieren, wie wenn ich Sie sage. Mir wäre es lieber, wenn wir unser Gespräch auf "Du und Du" führen könnten. Materna: Mit einem respektvollen Du. Also Fritz: Ist es dir recht, dass man dich dafür schätzt und kennt, dass du ein Teamplayer bist und einer, der sich auch für andere einsetzt? Fischer: Bei diesem Schlussläuferthema ist mir erst im Laufe der Jahre im Nachhinein bewusst geworden, was es überhaupt heißt, Schlussläufer zu sein. Ich habe einen Standardsatz, der für mich eine Art Lebensschule ist: Mir bringt es nichts, wenn ich Weltmeister oder Olympiasieger bin, wenn ich als Mensch keinen Charakter habe. Jeder Mensch hat seine Stärken und Schwächen, ob das ein Wirtschaftsboss ist oder ob es ein Spitzensportler ist. Jeder Mensch hat eine Seite, die ihm ein innerer Antrieb ist. Bei uns im Sport ist die olympische Goldmedaille das größte aller Ziele. Andere Berufe haben andere größte Ziele. Für mich ist immer wichtig, auf welche Art und Weise man an dieses Ziel kommt. Natürlich freut es mich, wenn die Öffentlichkeit sagt: "Mensch, der Fritz Fischer war Schlussläufer! Immer, wenn es für das Team wichtig war, war er auf den Punkt fit." Ich habe im Laufe der Jahre gemerkt, dass es mir gar nicht um mich persönlich gegangen ist, sondern dass es mir auch immer um das Team, um die Mannschaft gegangen ist. Ich komme aus einer ziemlich großen Familie, wir waren sechs Kinder. Vielleicht war es mir dadurch einfach in die Wiege gelegt, füreinander da zu sein. Materna: Aber wenn du die Lebensschule ansprichst, dann ist der Spitzensport doch eher ein kritisches Thema, denn gerade im Spitzensport wird heute viel Geld verdient; das aber fördert nicht unbedingt den Charakter. Fischer: Wenn man sehr erfolgreiche Leute ansieht, die wirklich etwas bewegt haben, die wirklich etwas drauf haben, wie wir in Bayern sagen, dann reden sie nicht viel darüber, sondern tun einfach. Es heißt zwar, Geld verdirbt den Charakter, aber ich halte dem immer entgegen, dass das letzte Hemd keine Taschen hat. Es bringt dir nichts, wenn du Millionär bist, wenn du Millionen hast, und kannst nicht leben. Das größte Kapital ist die Freiheit, leben zu können, was uns der Herrgott vorgegeben hat: füreinander da zu sein. Im Spitzensport heißt es zum Beispiel immer, man müsse bei Bayern München spielen, da bekomme man fünf bis sechs Millionen Euro im Jahr. Dann reicht dir eben nicht eine Uhr, sondern du brauchst zwei Uhren, dann brauchst du nicht einfach fünf Hosen, sondern fünf Autos. Aber du bist immer du selbst. Unsere Sportart, das Biathlon, ist eine gewisse Lebensschule. Immer mehr Leute schauen sich Biathlon an und sagen: "Mensch Fritz, das ist eine super Sportart!" Ich frage natürlich immer: "Warum?" Als Biathlet kann ich nicht den coolen Macker markieren. Ich bin extrem angestrengt, ich bin kaputt und soll zum nötigen Zeitpunkt doch die Scheiben treffen. Das ist etwas, was ich in meinem Leben gelernt habe: Immer im richtigen Moment zu dir selbst ehrlich zu sein. Es bringt nichts, wenn ich andere Leute blende. Ganz aktuell können wir uns doch umschauen, wie es in der Finanzkrise um jeden Einzelnen tatsächlich steht. Ich sehe das immer wieder aus einer sportlichen Sicht: Ich werde an einem Ergebnis gemessen und mich ärgert es immer ein bisschen, wenn es heißt: "Wenn du gewinnst, bist du ein guter Mensch, und wenn du Zwanzigster wirst, bist du ein schlechter Mensch." Aber das hat mit dem Menschen doch nichts zu tun. Jeder Mensch hat Stärken und Schwächen in seinem Bereich, in seinem Beruf. Unser Beruf ist der Spitzensport, in dem man stark die Gesellschaft repräsentiert. Jetzt kommt Olympia in Vancouver, wo wieder jeder zuschaut und sich mit dem Sportler identifiziert, ohne dass er ihn selbst in der Form machen könnte. Aus dieser Perspektive sollte sich jedoch jeder Sportler ein bisschen sehen. Für mich war das ein Thema, als ich mit 17 Jahren begonnen habe. Ich war ein normaler Sportler und Schlosser, als ich auf die Sporthochschule in Köln zur Trainerausbildung ging. Ich begann mit einem Hauptschulabschluss ein Diplomtrainerstudium. Das war für mich ein Wahnsinnsthema: zwölf Fächer, unter anderem Medizin. Ich hatte den Sport bis dahin aus dem Gefühl heraus, vom Bauch her gemacht. Wenn ich ab und zu Studien aus Amerika oder woher auch immer höre, kann ich nur sagen, das größte Gehirn sitzt im Bauch. Es gilt immer noch die Alltagsweisheit: Der erste Gedanke ist der beste. Das ist das Gefühl, sich selbst zu erkennen. Will ich ein Spitzensportler sein, dann heißt das: viel Training und wenig Freizeit. Will ich ein normaler Arbeiter sein, der genau so wichtig ist, dann habe ich ab Freitagmittag frei. Wenn ich in die Fernsehstudios schaue, sehe ich, wie viele Menschen hier im Hintergrund am Samstag und Sonntag arbeiten müssen, nur damit die Menschen zu Hause im Sessel mit einem Glas Bier in der Hand Fernsehen schauen können. Das ist auch ein Job, bei dem man Arbeitszeiten rund um die Uhr hat. Materna: Warum hast du dich für den Job des Spitzensportlers entschieden? Als 17- Jähriger hast du dich wahrscheinlich nicht bewusst für den Spitzensport entschieden, aber doch immerhin für das Biathlon. Fischer: Bei mir war das ein reiner Zufall. Ich bin in Kehlheim an der Donau geboren und bin mit fünf Jahren eingeschult worden, da ich erst im September sechs geworden bin. Ich habe ganz normal mit 14 Jahren die Schule abgeschlossen. Ich war immer das kleine Küken, bei uns sagt man dazu "Groamakatzl". Das sind diejenigen, die zu spät geboren wurden. Ich war früher in der Sektion Kehlheim des Alpenvereins. Wir hatten im Sudelfeld eine Hütte. Mein Vater hatte kein Auto, wir hatten zu Hause nur Räder. Daher haben mich immer unsere Nachbarn in die Berge hinein mitgenommen. Mit 14 Jahren habe ich dann mit zwei Freunden den Mont Blanc bestiegen. Das war für mich nur Spaß. Je anstrengender es wurde, desto lockerer und lustiger wurde ich. Ich wusste gar nicht, warum das so war, bis ich dann mit 18 Jahren zur Bundeswehr gekommen bin. Durch einen ganz dummen Zufall kam ich dort zum 5000-Meter-Lauf. Damals lief es bei der Bundeswehr nur nach dem Motto "Befehl und Gehorsam". Der Hauptmann fragte: "Wer kann in dieser Gruppe 100 Meter sprinten?" Dafür hatten wir zwei Leichtathleten. Einer hat Kugelstoßen gemacht und ich habe den Befehl bekommen, 5000 Meter zu laufen. Ich sagte zu ihm: "Herr Hauptmann, seien Sie mir nicht böse, aber ich bin in meinem ganzen Leben noch nie so weit gelaufen." Dann ging es ein bisschen hin und her. Am Ende bin ich mitgelaufen und alle Rekruten haben mich angefeuert: "Pack den Offizier, pack ihn endlich!" Der Kommandeur war die letzten Jahre immer der Sieger dieses Teams gewesen. Die Offiziere haben natürlich ihren Kollegen angefeuert und gemeint: "Du wirst dich doch von diesem Rekruten nicht herunterputzen lassen?" Auf der Schlussgeraden musste ich mich entscheiden, ob ich ihn überhole und vielleicht Stress bekomme oder ihn nicht überhole. Materna: Was hast du gemacht? Fischer: Natürlich bin ich vorbeigelaufen. Ich bin meiner inneren Stimme gefolgt. Im Ziel kam er auf mich zu und fragte mich, wie mein Trainingsplan sei. Ich antwortete ihm: "Herr Kommandeur, seien Sie mir nicht böse, aber ich habe den Befehl bekommen." Am Montag darauf wäre ich eigentlich als normaler Panzerkraftfahrer nach Landsberg versetzt worden. Ich hatte Schlosser gelernt und wäre nach der Grundausbildung ganz normal meinem Beruf nachgegangen. Doch er meinte, ich sei talentiert und er hätte da einen Spezl. Mein Ziel war schon immer, in die Berge zu gehen. Ich wollte immer nach Bad Reichenhall zu den Gebirgsjägern. Mein Kommandeur hat daraufhin seinen Kollegen in Bad Reichenhall angerufen und ihm gesagt, dass er einen etwas Wahnsinnigen hätte, der Freude am Sport hätte. So bin ich über eine ganz spontane Idee nach Bad Reichenhall versetzt worden. Ich war dann zwei Jahre lang als ganz normaler Soldat im Hochgebirgszug. Im Winter mussten wir dort immer Skitouren gehen und bei Wettkämpfen bin ich damals auf den Bundestrainer Jürgen Seifert aufmerksam geworden und habe Peter Angerer kennengelernt, der verwundert fragte: "Was ist denn das für einer?" Ich bin einfach nur, durch meinen Willen angetrieben, den anderen hinterhergelaufen. Ich hatte keinen Trainingsplan. Mein Motto war einfach: Wenn der das kann, dann kann ich das auch. So hat sich das bis zu meinem ersten Weltcupeinsatz in Ruhpolding 1980 entwickelt. Kein Mensch kannte mich. Bis heute gibt es die Regel: Wenn man beim Weltcup die Top Acht erreicht, hat man ein Ticket für die Reise zur Winterolympiade. Bis dahin war die beste Platzierung der Nationalmannschaft Platz 15. Auf einmal kann dann ein Fritz Fischer auf den siebten Platz. Bruno Morowitz war damals als … Materna: Der legendäre Kommentator. Fischer: … die Stimme schlechthin bekannt. Er fragte andauernd: "Wo ist denn dieser Fritz Fischer? Wo ist denn dieser Fritz Fischer?" Ich habe das gehört. Ich habe hinter einem Baum gestanden und habe mir gesagt: "Nein, nein, da gehe ich nicht hin! Nein, ich mache kein Interview! Nein!" Von diesem Tag an war ich in der Nationalmannschaft und dann ist es losgegangen. Materna: Dann ist es losgegangen, eine Weltkarriere auf Befehl hin. Wir haben einige deiner Erfolge für einen Einspieler zusammengeschnitten. Alle Erfolge können wir nicht zeigen, da das die Sendung sprengen würde. Aber die wichtigsten haben wir zusammengefasst, zum Teil ist auch der Originalkommentar zu hören. (Berichte u. a. von Zieleinlauf und Siegerehrung bei den XV. Olympischen Winterspielen in und der Biathlonweltmeisterschaft 1991 in Lahti) Materna: Diese Weltmeisterschaft war in der gleichen Saison wie die XVI. Olympischen Winterspiele in Albertville. Jetzt sehen wir den berühmten Zieleinlauf von Albertville. Fischer: Mit dem schönen, bunten Anzug. Materna: Mit dem schönen, scheußlichen Anzug, ja! Aber ich glaube, auf den ist es damals nicht angekommen. Fischer: Nein, damals hat man sich über das Design keine Gedanken gemacht, denn das war ein historischer Olympiasieg! Nach der Wende waren Ost und West zusammengelegt worden. Ich war in meinem 37. Lebensjahr. In so einem Alter fragt man sich, ob man es mit seinem Werdegang überhaupt noch in einer solchen Mannschaft schafft. Die DDR-Mannschaft war damals sehr erfolgreich. Wir westlichen Sportler hatten damals, auch mit dem Sieg von Peter Angerer, schon Bronze und Silber gewonnen. Nur eine Goldmedaille hatte noch nie eine deutsche Mannschaft erreicht. Bis dahin hatte die UdSSR immer die Biathlonstaffeln gewonnen. Materna: Das war bis zu diesem Zeitpunkt die einzige Nation, die die Staffel gewonnen hatte? Fischer: Genau! Materna: Warum waren die so stark? Fischer: Damals war in Russland Biathlon ein Volkssport, wie bei uns Fußball. Sie hatten über 250000 Biathleten. In Deutschland haben wir mittlerweile ein paar Hundert. Insofern war einfach schon klar, dass die fünf oder sechs Besten von dort kommen. Sie hatten nur das Problem, dass die vier Besten dann auch tatsächlich an diesen Tag fit sein mussten. Wenn ich daran zurückdenke, wird mir immer deutlich, dass ich nie vergessen darf, wo ich herkomme. Ein roter Faden in meinem Leben war, dass ich immer im richtigen Moment die richtigen Leute getroffen habe, sodass ich schließlich Olympiasieger geworden bin. Warum? Das kann ich mir bis heute nicht erklären. Es ist etwas, was mich einerseits wahnsinnig ehrt, auf der anderen Seite weiß ich aber auch, wie das zustande gekommen ist. So wie du am Anfang sagtest: Ich bin ein Teamspieler. Ich gebe zuerst etwas, bevor ich etwas nehme. Das würde man sich auch heute in der Gesellschaft etwas mehr wünschen, statt dass immer nur gesagt wird: "Du, was bekomme ich? Dann mache ich es!" Das ist in der heutigen Zeit noch wichtiger, als alles andere, weil uns mit dieser Schnelllebigkeit und dieser ganzen Technologie das wahre Gefühl für die Menschen abhandenkommt. Wir sind menschliche Wesen, die meinen, mit Verstand alles zu können. Vieles lernt man aber aus der Natur heraus. Ich bin der Meinung, dass man in der jetzigen Zeit wieder einmal in unsere Natur hineinschauen sollte. Es heißt zwar, dass der Klimawandel einen großen Stress verursacht, doch es gibt auch Studien, nach denen schon vor 30000 Jahren auf Gletschern Bäume gestanden haben. Dieser Klimawandel ist schon ein Thema, auf das man achten sollte, aber was sind wir als Menschen im Berg? Materna: Sehr klein. Fischer: Das beschäftigt mich auch im Sportlerbereich immer wieder. Materna: Wir sind zwar nun nicht in der Kirche, aber "geben ist seliger als nehmen" ist sicherlich richtig. Kann man denn das über den Sport lernen? Und ist es dann nicht völlig verkehrt, dass wir in der Schule die Sportstunden reduzieren, statt sie aufzustocken? Fischer: Das ist ein wichtiges Thema, wenn man sagt, dass in jedem gesunden Körper ein gesunder Geist steckt. Auf der anderen Seite werden unsere Kinder ausgelutscht, weil man nur noch auf die Elektronik schaut und die Kinder mit dem achtjährigen Gymnasium einen Riesenstress haben. Ich bekomme das als Trainer in der Jugendarbeit mit. Sie müssen schon noch irgendwo Kinder oder Jugendliche bleiben können, mit ihren Stärken und Schwächen. Sie müssen auch noch ihre Freiheiten haben. Sie bekommen aber so einen Stress, weil die Vorgaben so hoch sind. Deutschland ist da ein Entwicklungsland. Es gibt Menschen, die stecken das super weg, es gibt aber auch andere, die kapitulieren, die das Interesse verlieren. Entscheidend ist für mich, dass jeder in Bezug auf "Geben und Nehmen" weiß: Wenn man auf den Berg gehen will, muss man zuerst einmal durch ein Tal. Wenn ich als Sportler Olympiasieger werden will oder ich ein erfolgreicher Manager oder Arbeiter sein will, dann muss ich wissen, dass es auch Regentage gibt. Ich freue mich zwar heute über den Sonnentag, es gibt aber auch vier Wochen schlechtes Wetter. Gott sei Dank kann man das Wetter nicht bestimmen, sonst hätte der eine nur Regen und der andere nur Sonne. Was uns die Natur teilweise mit dem Wetterwandel und den landschaftlichen Unterschieden vorlebt, auch bei uns im schönen Chiemgau mit dem schönen Wetter am Chiemsee, das gibt es auch beim Menschen. Als Spitzensportler muss ich wissen: Wenn ich akribisch an meinem Körper und meinen Gefühlen arbeite und auch zum Beispiel die Gabe habe, einmal Biathlonolympiasieger zu werden, dann gibt es dazwischen auch extrem harte Zeiten. Es gibt in unserem Leben auch Phasen, in denen extrem hart gearbeitet wird. Unsere Vorfahren haben extrem hart gearbeitet, sodass wir jetzt diesen Wohlstand genießen können. Jetzt kommt die Erbengeneration; sie erben, was andere erarbeitet haben. Das ist etwas, was mich in meinem Job als Biathlontrainer, einer Randsportart im Weltgeschehen, wahnsinnig beschäftigt. Nur über diese ehrliche Art und Weise miteinander zu reden bin ich wahrscheinlich auch in die Situation gekommen, damals Schlussläufer zu sein. Materna: Aber für harte Arbeit braucht man auch einen Anreiz. Es muss doch auch irgendwo eine Belohnung winken. Das ist nichts Neues, das war immer schon so. Wir haben vorhin die Bilder von dir im bunten Anzug in Albertville gesehen. Du bist als Erster mit der Fahne, der Nationalflagge, über die Ziellinie gelaufen. Ist das dann die Belohnung? Oder sieht die anders aus, ist sie mehr im Privaten zu finden? Fischer: Wahrscheinlich hat jeder sein eigenes Ego. Als Fernsehzuschauer oder als sportlicher junger Bursche sieht man die erfolgreichen Sportler, wie den FC- Bayern München. Für mich war der Skifahrer Ingemar Stenmark ein Vorbild. Ich wollte auch immer Alpiner werden. Diese Ausstrahlung, wenn er oben auf dem Siegerpodest stand und für sein Land die Hymne gespielt wurde! Da wächst man irgendwie mit hinein. Wenn man einen Job macht, ist es natürlich das Ziel, in diesem Bereich der Beste zu sein. Immer wieder kommt eine innere Stimme. Gott sei Dank lernte ich damals Peter Angerer und meinen Trainer Jürgen Seifert kennen. Ich war immer einer, der nicht von sich aus den Antrieb hatte. Ich habe immer jemanden gebraucht, der mich mitgezogen hat. Ich war von Montag bis Freitag in Bad Reichhall in der Kaserne, bin am Freitagmittag mit dem Auto nach Kehlheim gefahren und am Samstag und Sonntag mit meinem Vater zum Fischen gegangen. Das war meine Erholung – also auf der einen Seite Heimat und auf der anderen Seite Job. Der Peter Angerer und die anderen haben ihr Leben rein unter dem Blickwinkel des Sports gesehen. Für mich war das ein Job. Erst im Laufe der Jahre bin ich richtig hineingewachsen. Wenn man die Chance spürt, dass man vielleicht einmal die Fahne tragen und diese Hymne hören kann … Wenn man vor dem Fernseher hockt, denkt man sich immer, dass das ganz besondere Menschen seien, und plötzlich steht man selbst auf dem Siegerpodest oben. Dieses Gefühl kann man nicht beschreiben, das muss man erleben. Man kann so viel lügen, stehlen, verbrechen, wie man will, aber eine olympische Goldmedaille bekommt man nur aus dem eigenen Engagement heraus. Das muss man erlebt haben. Darum sind diese Sportler bei Olympia für die Allgemeinheit solche Vorbilder, weil in ihnen besondere Menschen gesehen werden. Ich sage immer, dass wir keine besonderen Menschen sind. Jemand, der ein Auto oder ein Flugzeug entwickelt oder ein Herz transplantieren kann, ist für mich genauso ein besonderer Mensch. Nur werden wir Sportler immer zum Vorbild genommen, weil in jedem Menschen ein gewisses Bedürfnis nach Aktivität steckt. Materna: Ihr steht auch in der Öffentlichkeit aus diesem Grund. Du hast den Peter Angerer angesprochen. Er war 1984 in Sarajewo Olympiasieger. Ihr seid doch wohl ziemlich unterschiedliche Charaktere? Fischer: Ja. Materna: Und trotzdem annähernd gleich erfolgreich. Wie geht das zusammen? Fischer: Der Peter war schon der Erfolgreichere. Ich durfte damals am Wochenende oft bei ihm wohnen, da meine Familie ja in Kehlheim lebte. Der Peter, seine Geschwister und Eltern waren für mich eine Art Ersatzfamilie. Und der Peter war ein Knallharter. Mein Lieblingsbeispiel dafür ist, als sein Bruder geheiratet hat. Das hat für uns einen freien Tag bedeutet. Peter meinte am Morgen zu mir, dass mich am Nachmittag nicht mehr frierenxx würde. Worauf ich entgegnete: "Peter, spinnst du? Da gehen wir in das Weinstüberl und trinken eine Halbe." Aber er meinte nur: "Nix da, heute Nachmittag sind Tempoläufe dran, zehn Mal 400 Meter." Ich antwortete ihm: "Du kannst laufen, das ist mir wurscht. Ich feiere mit deinem Bruder." Aber im Nachhinein dachte ich mir: "Der Bursche hat ein Ziel gehabt, der hat sich seinen Erfolg erarbeitet." Das war ein Thema, bei dem er sich sagte, dass er sich das jetzt vornimmt. Als Kind wurde er immer ein bisschen gehänselt: "Das schaffst du doch sowieso nicht!" Daher hat er alles darangesetzt, es zu schaffen. Das habe ich mir immer von außen angeschaut. Der Peter war Einzelolympiasieger und auch für das Team sehr erfolgreich. Er brachte viele neue Ideen mit in das Team, so wie heute ein Ole Einar Bjørndalen. Auch er hat dieses System-Fortner-Gewehr. Der Peter Fortner aus Rohrdorf hat sich mit ihm darüber unterhalten, ob man nicht etwas Besseres bauen könnte. Früher hatten Russland und die DDR diesen Unterlader. Peter Angerer war also ein Sportler, der sich auch mit diesem Bereich beschäftigt hat. Er war oft extrem egoistisch und erfolgreich. Immer, wenn wir Mannschaftslehrgänge hatten und ich merkte, dass jetzt der Lagerkoller kommt, habe ich den Kasperl gemacht. Ich war immer der "Gaudibursch". Auf der anderen Seite habe ich natürlich gemerkt, dass mir die Harmonie in diesem Team wichtiger ist, als mein eigenes Ego. Wenn man selbst läuft und selbst vorbeischießt, dann geht man in den Keller und ärgert sich – oder auch nicht. Wenn man aber Schlussläufer ist und vor mir sind drei Leute gelaufen, dann hat man immer Angst, die anderen in den Dreck zu hauen. Daher war ich sehr angespannt, weil ich befürchtet habe, für die anderen eine Enttäuschung zu sein. Ich dachte gar nicht an mich. So geht es mir auch heute mit meinem Biathloncamp. Ich bin kein klassischer Geschäftsmann, ich denke immer an das Gute im Menschen, auch wenn sich in der Gesellschaft im Augenblick das Motto "fressen und gefressen werden" immer mehr durchsetzt. Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass es eine Lebensphilosophie ist, dass man einen anderem wehtut, um erfolgreich zu sein. Jeder soll das akzeptieren, was er kann. Ich wäre so gerne Mittelstürmer beim FC-Bayern München oder ich würde so gerne mit Tiger Woods Golf spielen, aber ich bin zu blöd, um Golf zu spielen. Materna: Ach, ich habe da etwas von einem 5er-Handicap gehört. Fischer: Ja, das ist eine Zahl, aber das sagt doch nichts aus. Ich bin da schon selbstkritisch und weiß sehr wohl: Schuster, bleib bei deinen Leisten! Das sind zwar immer so Weisheitssprüche, aber wenn man etwas nachdenkt, dann ist da oft etwas Wahres dran. Materna: Peter Angerer hat viel für den Biathlonsport getan, nicht nur für euch als Mannschaft, sondern auch in der Öffentlichkeit. Er hat aber mit seinem Doping dem Biathlonsport auch geschadet. Wir waren alle nicht dabei, du schon. Ist das etwas, in das man hineinrutscht, oder ist das etwas, was man bewusst macht? Fischer: Man ist Sportler, und wenn man einen Mannschaftsarzt hat, der einen dementsprechend mit betreut und unterstützt und der in der Dopingkommission sitzt, dann macht man das mit bestem Wissen und Gewissen. Man macht in der Situation nicht bewusst etwas Unerlaubtes. In der Situation glaubt man, dass das in Ordnung ist. Im Nachhinein ist dann ein Medikament gefunden worden, von dem man vorher sagte, dass man damit nicht einmal eine Maus schneller machen könne. Damit musste man sich dann natürlich auseinandersetzen, es ist etwas passiert gewesen und der Peter Angerer ist deswegen auch bestraft worden. Er hat mir zwei Jahre danach noch erzählt, dass er immer das Gefühl hat, etwas nicht Erlaubtes gemacht zu haben, auch wenn er es nicht bewusst gemacht hatte. Das holt einen natürlich immer irgendwie ein. Wenn man sich den Sport heute ansieht, dann muss man sagen, dass das zum Sport dazugehört. Von jedem, der jetzt eine extrem gute Leistung zeigt, heißt es, dass er etwas einnimmt. Nehmen wir doch die Tour de France als Beispiel, wo es andauernd heißt, dass wieder etwas Neues gefunden wurde. Aber alleine das Dopingmittel zu nehmen, bringt es in so einer Situation auch nicht. Man muss trotzdem noch Willen aufbringen, damit man die entsprechende Leistung bringen kann. Jetzt kommt wieder das Thema durch, das es seit Adam und Eva gibt: "Beiß ja nicht in den Apfel hinein!" Seit Urzeiten heißt es allerdings auch, dass man ruhig etwas Verbotenes tun kann, dass man sich aber ja nicht erwischen lassen darf. Materna: Aber trotzdem! Das ist doch nicht der richtige Weg! "Tue etwas Verbotenes, aber lass dich nicht erwischen!" Dann kommt es zwar nicht heraus, das ist wahr. Der Sieg bei der Tour de France ist dann nach außen hin legal, wenn man nicht erwischt wird, aber dem Sportler selbst muss das doch ein schlechtes Gefühl geben. Oder ist das Geld heute zu wichtig dafür? Fischer: Das ist wieder eine Charaktersache. Der eine braucht das und betrügt, um die Kohle zu bekommen. Warum haben so viele Manager Million verschoben, für die der Steuerzahler jetzt zahlen muss? In diesem Bereich ist es doch oft noch krasser – diese Machtgier, dieses Raffen. Immer wieder erwischt man Leute dabei. Ich kann mir das nicht erklären, weil ich nicht so denke. Wenn ich nicht selbst so bin, kann ich mich auch in die Leute nicht hineindenken. Daher ist das für mich auch kein Thema. Ich kann nicht verstehen, dass man betrügt, um gut dazustehen. Das kann nicht Sinn der Menschheit sein. Solche Leute hat es aber schon immer gegeben und wird es immer geben, gerade im Bereich des Sports. Es gibt sehr gute, sehr talentierte Sportler. Nehmen wir die Sommerolympiade in Peking. Da ist natürlich viel Politik mit dabei, wenn man sagt, dass man die Spiele so durchführt, dass nur die Besten gewinnen können. Aber es sind immer wieder Sportler dabei, die es legal nicht schaffen und es deshalb irgendwie anders versuchen. Wer dann ehrlich und wirklich gut ist, wird vielleicht Dritter, Vierter oder Fünfter. Dann heißt es wieder: "Der ist nur Fünfter geworden." Materna: Wie kann man denn diese Einstellung vermitteln? Du hast viel mit Jugendlichen und Kindern gearbeitet. Du hast den Ricco Groß, den und den Andreas Birnbacher im Prinzip entdeckt und gefördert, du hast sie zu dem gemacht, was sie schlussendlich geworden sind. Wie reagiert denn ein junger Sportler darauf, der heiß auf Erfolge ist, der in das Rampenlicht möchte, der mit der Fahne über die Ziellinie laufen und auch Geld verdienen möchte? Wie kann man denn so jemandem erklären, dass er anständig bleiben soll? Akzeptieren die Sportler das? Fischer: Man kann es wie Mama und Papa nur vorleben. Früher war in den Familien die Mutter da, heute geht es um das Geldverdienen, die Kinder werden abgegeben. Das fängt schon bei der Frage an, wie ein Kind beschäftigt wird. Wenn ein Kind auf die Welt kommt, dann ist die erste Bezugsperson immer die Mutter oder der Vater. Sieht man sich die Familien heute an, dann werden die Kinder weggeben. Oft kommt dann das Thema mit der Waffengewalt, das auch bei uns im Biathlon immer ein Thema ist. Wir hatten einen Jungen, dessen Vater zehn Waffen hatte. Der Junge wuchs im Wohlstand auf, aber die Fürsorge, die man als Kind braucht, hat er nicht bekommen. Keiner hat ihn akzeptiert oder wahrgenommen. In so einer Situation haben Kinder oft einen Blackout. Das ist wie mit den Geisterfahrern auf der Autobahn. Es ist für mich unerklärlich, wie man falsch auf die Autobahn fahren kann. Ich versuche, das in meinem Job den Kindern durch Vorleben zu vermitteln, aber zuerst kommen Mama und Papa, dann die Lehrer und erst dann die Trainer. Gewisse Dinge kann man einfach nur vorleben. Mein aktuelles Thema ist, dass ich mich nicht auf den Lorbeeren ausruhen möchte. Unsere jungen Leute müssen heute das "ausbaden", was wir damals verbrochen haben: olympischen Erfolg und Goldmedaillen. Das Biathlon steht super da. Die Jungen, die jetzt nachfolgen, werden natürlich an den Erfolgen eines Michael Greis oder einer Magdalena Neuner gemessen. Für mich im Nachwuchsbereich heißt das, dass das eine Ausbildung zu einem knallharten Beruf ist. Es geht nur um den Gewinn einer Goldmedaille. Ich muss dem Kind das ganz ehrlich aufzeigen und fragen: Willst du das? Kannst du das? Magst du das? Für mich ist es eine grundsätzliche Sache, dass man das Sportliche in einem Kind fördern muss. Danach geht es dann los, dass man auch ehrlich zu sich ist. Wenn man keine Niederlagen verträgt, dann wird man auch niemals erfolgreich sein können. Daher habe ich gewisse Trainingsformen, mit denen ich versuche, einen guten Sportler hervorzubringen. So wie es der Job des Bäckers ist, eine gute Brezen zu backen, die der Verbraucher dann auch kauft, so ist es mein Job, einen guten Sportler hervorzubringen. Ich stehe in Ruhpolding am Stand eins, das Fernsehen ist da und der Moderator fragt einen Tag vor dem Start: "Sie sind Favoritin, Frau Neuner, Sie haben in letzter Zeit aber oft vorbeigeschossen. Werden Sie treffen?" Diesen Druck wird ein jeder erleben. Das habe ich damals als Schlussläufer auch erlebt. Materna: Wie simuliert man das beim Training? Fischer: Damit muss man sich einfach ehrlich auseinandersetzen. Wenn ich zum Bergsteigen gehe und die Wand sehe, kann ich sagen: "Ja, irgendwie komme ich schon hinauf. Wenn nicht, dann falle ich halt herunter!" Man muss sich bei der Wahl des Berufszweiges schon klar sein, wie es am Ende dann sein wird, egal welchen Beruf man wählt – und als Sportler wird man an seinem Erfolg gemessen. Da kann man sich auch Paul Biedermann bei der aktuellen Schwimmweltmeisterschaft ansehen. Die Öffentlichkeit erwartet Erfolg. Spielt man mit seinen Stärken und Schwächen mit, dann kann man ein ganz Großer werden – da kann man einen Michael Schuhmacher, einen Roger Federer oder einen Tiger Woods oder irgendeinen anderen dieser Weltsportler hernehmen. In meiner Sportart ist es so, dass die Sportler nicht mit einem Gameboy dastehen und rumspielen können. Man steht in Ruhpolding auf Stand eins, es sind 20000 Zuschauer da und die erwarten, dass man die Scheiben trifft. Das muss man wissen, wenn man mit 16 oder 17 Jahren anfängt. Man hat dann fünf, sechs oder sieben Jahre Zeit, das im Training zu lernen. Ich habe erst gestern wieder beim Training gesagt: "Ich bin kein Lehrer, der im Klassenzimmer hockt und redet. Lernt zuzuhorchen! Der beste Trainer ist immer der Sportler selbst. Wenn wir mit der Mannschaft zum Essen gehen und es gibt ein Riesenmenü, dann sage ich vielleicht, der Sportler soll ein Schnitzel essen, und der sagt aber, er hätte lieber Nudeln. In letzter Konsequenz entscheidet immer der Sportler selbst. Schon im Kindergartenalter fragt ein Kind die Mama, ob es etwas bekommt. Wenn die Mama Nein sagt, dann geht es zum Papa. Wenn der Nein sagt, geht es zur Oma und dann zum Opa. Das Kind weiß sehr wohl, schon mit zehn, elf oder zwölf Jahren, was es will. Man muss natürlich entsprechend darauf hingeführt werden, dass man letztendlich eine Goldmedaille gewinnen soll. Dabei spielen dann auch andere Eckdaten eine wichtige Rolle: Ski, Material und vor allem auch der Druck in dieser Weltspitze. Das ist das Gleiche wie in der Industrie. Auf dem Weltmarkt sind letztendlich alle gleich gut. Es gibt 10 bis 15 Sportler, die gleich gut sind. Die trainieren, die laufen, die schießen, die machen Krafttraining. Da gibt es keine Geheimnisse, ich kann beim Menschen alles messen. Was ich aber nicht messen kann, ist die innere Einstellung: Will ich das wirklich? Dann fährt man zu Olympia. Dort gibt es nur drei Medaillen. Wer die bekommt, das entscheidet der mentale Zustand. Wenn wir das Turnier in Wimbledon von diesem Jahr ansehen: Roger Federer hätte beinahe verloren, sein Gegner war eigentlich besser. Aber wer hat wieder gewonnen? Roger Federer! Es gewinnen immer wieder dieselben. Bernhard Langer gehört immer wieder mit zu den Besten. Da schaue ich schon über den Tellerrand meines Sports hinaus. Ich halte auch viele Vorträge bei Firmen, aber ich kann nur aus meinem Leben erzählen. Wenn ich mir aber die erfolgreichen Firmen anschaue, dann sehe ich gerade in der heutigen problematischen Zeit, dass die Firmen, die sich auf das Wesentliche besinnen, diejenigen sind, die auch in dieser Zeit bestehen werden. Als Trainer muss ich das Vertrauen haben, dass der Sportler, dem ich einen Plan gebe, wie er Biathlet wird, diesen umsetzt. Ich kann nicht mehr 50 Kilometer mitlaufen. Das muss ich auch nicht. Ich muss dem Sportler das Vertrauen geben, dass er das Training in der Form umsetzt, dass er sich sagt, dass in zwei oder drei Jahren die Weltmeisterschaft in Ruhpolding ist und er dort eine Medaille gewinnen will. Man muss an einem solchen Ziel immer gemeinsam arbeiten. Das ist genauso wie bei einem Firmenchef, der sich auf seinen Mitarbeiter im Außendienst verlassen können muss, dass er im Sinne der Firma arbeitet. Materna: Ich würde gerne in zwei Jahren Biathlonweltmeister werden, aber wenn ich dazu nicht in der Lage bin, ist es doch auch dein Job, mir das zu sagen, oder? Wie schwierig ist es, einem hoffnungsvollen Kind oder Jugendlichen zu erklären: "Tut mir leid, aber lass es lieber! Das wird nichts. Du wirst nicht erfolgreich sein." Fischer: Das ist für mich das Schwierigste, denn ich würde es jedem Menschen wünschen. Jeder sollte es einfach schaffen, denn das, was ich erlebt habe, das ist ein Geschenk des Herrgottes. Es gibt wenige Leute, die so etwas erleben konnten. Ich habe in letzter Zeit mit meinen 50 Jahren lernen müssen, zu sagen, dass ich zwar jemandem Erfolg wünsche, dass er und vor allem auch die Eltern es aber akzeptieren sollten, dass das nichts wird. Warum haben wir zum Beispiel keinen zweiten Boris Becker? Vermutlich hat es in keiner Sportart so viel Kinderarbeit und so viel Jugendförderung gegeben wie im Tennis. Doch wo stehen wir im Tennis international? Also ist vermutlich auch anderes wichtig. Ich habe viele Sportler kennengelernt und oft kommt der Punkt, an dem man sagt: "Ich glaube, es ist besser, du gehst in eine andere Richtung." Viele kommen mit dem Erwartungsdruck nicht zurecht. Diese jungen Leute sind nicht mehr locker, denn sie wollen erfolgreich sein, schaffen es aber nicht. Ich bin auf viele Sportler getroffen, die mit 18 oder 19 Jahren aufgehört haben, denen ich gesagt habe, sie sollten sich einen Beruf suchen. Wenn sie mich heute treffen, sagen sie: "Fritz, Gott sei Dank, warst du damals zu mir so ehrlich. Das hat zwar vier Wochen wehgetan, aber ich habe mir eigentlich immer selbst etwas vorgemacht." Dieses Thema kann man in solch einer Situation nicht umgehen. Im Biathlon gibt es auch viele Seiteneinsteiger. Das ist kein Sport, den man unbedingt im Alter von zehn Jahren anfangen muss. Diesbezüglich war ich das beste Beispiel. Man kann auch mit 16 oder 17 Jahren einsteigen, wenn man sportlich sehr begabt ist. Dann ist man halt erst mit 25 Jahren an der Weltspitze. Allerdings sollte man die Menschen niemals aufgeben. Ich habe immer zu diesen Sportlern gesagt, dass sie sich auch einen anderen Trainer suchen könnten. Vielleicht hat jemand einen anderen Ansatz und bringt ihn weiter voran. Ich würde immer sagen: "Versuch es einfach!" Aber irgendwann kommt man an eine Grenze, an der man erkennen muss, dass es zehn Bessere gibt. Materna: Aber kann man den Sport nicht auch ausüben, ohne der Beste sein zu wollen? Es gibt das Fritz-Fischer-Biathloncamp zum Schnupperbiathlon. Jeder kann mal nach Ruhpolding in das berühmte Biathlonzentrum kommen und jeder darf es dort einmal ausprobieren. Das geht dann sicher in die Richtung von Managementtraining und Ähnlichem. Es geht nicht darum, der beste Biathlet der Welt zu werden. Muss man denn immer diesen Ehrgeiz haben oder kann man nicht auch einmal sagen: "Ich will einfach Spaß daran haben!" Fischer: Das muss man am Anfang entscheiden. Es gibt Menschen, die wollen Biathlet werden. Dann probieren sie es und man stellt gleich am Anfang gewisse Eckdaten fest. Vielleicht können sie gut schießen und sich sehr konzentrieren, können sich aber auf der anderen Seite nicht so ausbelasten. Darum ist Biathlon momentan auch so in das Gespräch gekommen. Immer mehr Leute wollen es probieren, doch wir haben im Biathlon keine Kreisklasse oder Bezirksliga wie im Fußball. Dort kann ich den Sport in meinem Heimatverein ausüben. Beim Biathlon mache ich Spitzensport oder ich lasse es sein. Ich habe mir damals etwas von den Fußballern abgeschaut und mich entschieden, das Biathloncamp aufzubauen, in dem es jeder probieren kann, auch jemand, der nur hineinschnuppern und erklärt bekommen möchte, wie es funktioniert. Ich glaube inzwischen, dass die Skatingtechnik das beste Fitnesstraining ist, das es gibt. Man ist an der frischen Luft und bewegt den Körper. In den Jahren, in denen ich das Biathloncamp betreibe, haben mich auch viele Firmen angefragt. Es kamen schon einige mit sogenannten Führungskräften vorbei, die die Firma nach außen hin vertreten sollen. Und ich mit meiner Art habe ihnen meine Sportart quasi als Lebensschule vermittelt, mit den Eckdaten "konzentrieren", "kaputt sein" und vor allem "zu sich selbst ehrlich sein". Da waren natürlich auch einige ganz Coole dabei, die meinten, das würden sie schon schaffen. Die lagen dann am Schießstand auf der Matte und sollten die fünf Scheiben treffen, die verhältnismäßig groß sind. Ich hatte aber schon gemerkt, dass sie sich ablenken lassen. Manche werden dann arrogant, manche werden böse, manche sagen: "Ok, Fritz, es tut mir leid. Das ist schwer, ich kann es nicht. Aber ich habe dafür andere Stärken." Es gab auch welche, die sich aufregten, weil sie die Scheiben nicht trafen. Wenn das so ist, müssen sie das für sich aber akzeptieren können. Muss dieser Mensch mit anderen zusammenarbeiten und hat einen schlechten Tag erlebt und wird plötzlich aggressiv, dann kann so etwas nicht im Sinne der Firma sein. Genauso wenig kann es in meinem Sinn oder in dem des Sports sein. Denn irgendwann später wird einen so eine Situation im Beruf oder im Sportlerleben bei Olympia erwarten. Da hat man nicht nur Freunde, das wäre Wunschdenken. Diese ganze Gesellschaft ist ein Hauen und Stechen. Unter dem Strich muss ein jeder selbst wissen, ob er das mitgeht, ob er es kann, ob er den Ehrgeiz hat oder ob er es nicht kann. Immer mehr Leute wollen Biathlon einfach einmal ausprobieren, manchmal nur zwei Stunden, manchmal auch einen ganzen Wochenendkurs lang. Wenige Sportarten kann man in dieser Art einmal ausprobieren. Man kann schlecht einfach so mit einem Formel-1-Wagen fahren, man kann schlecht einfach so von einer 100-Meter-Schanze springen. Aber ein bisschen langlaufen, ein bisschen joggen und ein bisschen schießen, das geht. Zum Schießen ist auch ein bisschen Körpergefühl nötig – Auge und Finger. Das ist etwas, was im normalen alltäglichen Leben ein bisschen verloren geht. Materna: Das erfordert doch eine unglaubliche Konzentration, wenn man an den Schießstand kommt. Ein Blick auf die Uhr verrät mir zwar, dass es noch etwas früh ist, den Kreis zu schließen, aber ich würde hier doch noch einmal gerne auf Albertville zurückkommen. Das war ein unglaubliches Schießen, das war wie mit dem Maschinengewehr. Das waren fünf Schuss in weniger als fünf Sekunden. Was geht in so einem Augenblick in jemandem vor? Was hast du während des Schießens gedacht? Oder denkt man dabei gar nicht. Fischer: Das ist auch so ein Thema. In der Schule bekommt man immer gesagt: "Pass auf, du musst ein Flow-Erlebnis haben und alles ausblenden." Mir kann keiner erzählen, dass man in so einer Situation irgendetwas ausblenden dürfte. Ich hatte immer den Traum, vielleicht einmal in dieser Mannschaft dabei zu sein. Wenn ich jogge und sehe am Wegesrand ein Kreuz, dann sage ich oft: "Herrgott, danke, dass ich Sport treiben kann." Ich gehe nicht jeden Sonntag in die Kirche, aber ich glaube schon, dass man im Leben irgendwie ein bisschen geführt wird. Ich hatte mir das immer so vorgestellt: "Eines Tages, Fritz, wirst du die Chance bekommen, bei einem ganz großen Wettkampf mit 20000 bis 30000 Zuschauern dazustehen, so wie man es oft im Fernsehen zum Beispiel bei einem Fußballspiel sieht, wenn einer einen Elfmeter schießen muss. Stell dir vor, du stehst im Wald und machst fünf Trockenschuss. Eines Tages wirst du das wahrscheinlich machen müssen." Dann kam diese Situation und ich durfte der Schlussläufer sein. Ricco Groß war der Startläufer und kam auf dem zehnten oder zwölften Platz an. Ich sagte mir: "Ok, dann habe ich halt nichts mit den Medaillenrängen zu tun." Mit 37 Jahren war ich ziemlich ehrlich. Aber so etwas geht dann in einem Sportler vor. Dann lief der Jens Steinigen auf Platz Sieben vor. Ich dachte mir: "Ok, ob ich jetzt als Schlussläufer Fünfter, Sechster oder Siebter werde, das ist auch egal. Gegen einen Sergei Tschepikow oder Eirik Kvalfoss habe ich eh keine Chance." Dann kommt der Mark Kirchner und rennt auf den ersten Platz vor. Da habe ich mir gedacht: "Wahnsinn, was ist denn jetzt los!?" Wenn ich in der Wechselzone eine Schaufel gehabt hätte, dann hätte ich mir ein Loch gegraben. Jeder kam an und meinte: "Jetzt kommt der Fritz Fischer. Der ist so sicher wie die Bank von England. Heute haben wir eine Goldmedaille." Materna: Das war damals dein Image. Fischer: Aber ich hatte einen unfassbaren Druck. Oft gehen Sportler vor dem Start zum Pinkeln. Nicht einmal das konnte ich mehr. Ich war so nervös! Jetzt lief ich also da weg und führte die ersten 100 Meter ein Selbstgespräch mit mir wie noch nie: "Du Fritz, jetzt bist du es! Du wolltest doch schon immer ein ganz großer Sportler sein, ein ganz ein guter! Jetzt ergreif doch die Chance und renn weg!" Ich wusste, dass Kvalfoss und Tschepikow besser als ich waren, dass ich gegen sie läuferisch keine Chance hatte, zu bestehen. So ehrlich war ich zu mir. Meine einzige Chance war das Schießen. Ich habe bei der Staffel immer gesagt: "Liebe Leute, schaut, wie schön Biathlon ist!" – und habe die Schüsse rausgejagt. Das habe ich immer trainiert, weil mich die Reaktion der Zuschauer darauf immer so gefreut hat. Jetzt kam in Albertville die Situation, dass ich mich am Schießstand hinlegte. Ich weiß bis heute nicht, wie ich das gemacht habe. Das war etwas, wo mich von innen raus jemand hingeführt hat. Beim stehend Schießen haben die anderen beiden dann gemerkt, dass wenn ich so schnell schieße, dass sie kontern mussten. Sie haben dann Fehler gemacht und ich stand im Anschlag bei den fünf Schuss und habe gedanklich wie im Zeitraffer um jeden Schuss gebetet: "Lieber Herrgott, bitte lass mich die eine Scheibe treffen, dann habe ich nur noch vier Strafrunden … dann habe ich nur noch drei Strafrunden." So habe ich von fünf auf null heruntergezählt. Bei Olympia vorher, in Calgary, ist es mir passiert, dass ich die Scheiben so schnell wie möglich schießen wollte und bei der letzten Scheibe ging es dann daneben. Das wächst in den Jahren in dir und am Schluss funktioniert dann in der Situation, was du dir immer gewünscht hast. Da würde ich am liebsten heute noch laufen. Materna: Ja, für die eigene Fitness ist das ja in Ordnung. Du hast mit dem Biathloncamp enormen Zuspruch. Ist das etwas, was ausbaufähig ist? Kann das Biathlon dadurch wirklich zu einer Art Volkssport werden? Die Einschaltquoten im öffentlich-rechtlichen Fernsehen bei Biathlonübertragungen sind sehr hoch, das Interesse daran ist unglaublich. Die Leute wollen sich durch das Zuschauen mit den Erfolgen der Aktiven vermutlich auch ein bisschen selbst schmücken. Ist das etwa, was ein Potenzial hat, oder ist der Sport zu kompliziert und gibt es zu wenige Möglichkeiten, ihn auszuüben? Fischer: Nein, ich glaube nicht. Mit meinem Biathloncamp will ich die Verankerung in der Gesellschaft ankurbeln. Es gibt diese Laserwaffen, mit denen man auf Klappscheiben wie mit einem Laserpointer schießen kann. Ich habe in letzter Zeit mit Schulen gearbeitet und ich würde das Biathlon gerne in die Schulen bringen. Dort gibt es kaum noch Sportunterricht. Ich habe auch Tests gemacht. Kinder joggen gerne 100 bis 200xx Meter und müssen sich dann konzentrieren, um auf diese Klappscheibe zu schießen. Darüber lernen die Kinder, zu sich ehrlich zu sein, auch wenn sie cool und easy tun. Ich habe diese Versuche mit den Klassenstufen fünf bis neun durchgeführt, bei denen ich immer Staffeln mit jeweils einem Vertreter jeder Jahrgangsstufe zusammengestellt habe. Eine Staffel umfasst also immer fünf unterschiedliche Jahrgangsstufen. Sie lernen dann im Team, dass sie als Mannschaft zusammengehören, egal ob einer die Scheibe trifft oder nicht. Mein Wunsch wäre schon, dass diese Sportart, in der diese lebensnahe Philosophie steckt, etwas mehr Verbreitung fände. Man ist ausbelastet, man hat Stress, man ist gestresst in der Arbeit, kommt nach Hause zur Familie, hat Kinder – das verkörpert alles ein wenig meine Sportart. Wie kann man aus einer hohen Belastung den Puls herunterbringen? Das möchte ich gerne über mein Biathloncamp durch die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, teilweise auch mit Firmen, verankern. Ich versuche jetzt einen Partner zu finden, der mich dabei ein bisschen unterstützt, über den Sommer hinweg "Biathlon für jeden" anzubieten. Das kann man auf jedem Sportplatz machen, dazu benötigt man nicht unbedingt einen Kleinkaliberstand. Mit meinem mobilen Laserschießstand kann ich in jedes Stadion gehen und dieses Biathlongefühl Vater, Mutter und den Kindern näher bringen. Materna: Damit wäre auch der negative Aspekt, die Waffe, entschärft. Viele Menschen sehen das Kleinkalibergewehr ja als Waffe und nicht als Sportgerät. Im Ursprung war es wahrscheinlich auch so, denn der Sport kommt ja vom Skijäger. Fischer: Ja, das muss man ehrlich ansprechen. Es gab dieses Thema mit den Amokläufen und den Waffen. Aber die meisten Schützen sind sehr zufriedene Menschen. Ich würde dieses Thema aggressiv angehen. Bei den Kindern, die mit den Kleinkaliberwaffen umgehen, kenne ich keine, die irgendwie gewalttätig wurden. Ich kenne auch Schüler, die ein bisschen aggressiv waren. Auf einen bin ich zugegangen und habe zu ihm gesagt: "Ich bräuchte dich jetzt! Bitte hilf mir mit den Jüngeren." Und komischerweise war dieser ganz Coole, der eher keinen Anspruch an sich hatte, auf einmal sehr hilfsbereit. Er bekam ein Wertgefühl vermittelt: "Dieser Mensch schätzt mich, wenn ich etwas tue." Also muss man in diese Richtung weitermachen und die Leute, die etwas abseitsstehen, bei der Hand nehmen und mitziehen. Das kenne ich von mir selbst. Wir gehören alle ein bisschen zusammen. Das ist das Entscheidende. Materna: Nur deine drei Söhne hast du nicht zum Biathlon bekommen, oder? Fischer: Ja, die wollten dasselbe machen, was ich auch werden wollte. Daniel und Tommy sind beide alpine Skifahrer geworden. Materna: Und zwar gute! Fischer: Das sind gute Skifahrer, ja. Aber zwischen gut und gut gibt es Unterschiede. Ich bin natürlich ein kritischer Vater. Ich würde ihnen den Erfolg wünschen. Ski zu fahren ist natürlich schön, aber sie wollen darin auch erfolgreich sein. Der Fritzi wäre das größte Biathlontalent gewesen. Er hat aber lieber eine Fliesenlegerlehre gemacht. Er ist jetzt 19 Jahre alt, und wenn ich ihn schießen sehe, muss ich immer sagen: "Schade darum!" Aber er sagt immer: "Papa, ich habe einfach keinen Bock auf diesen Sport. Ich arbeite lieber!" Ich muss es akzeptieren, wenn er sagt: "Ok, ich kenne es zwar, aber ich arbeite lieber handwerklich." Materna: Eine solche Entscheidung ist auch ein Teil der vorhin angesprochenen "Lebensschule Biathlon": Ehrlich zu sich zu sein und zu sehen, dass man vielleicht dafür Talent hätte, aber dass es nicht das ist, was man gerne machen würde. Fischer: Ein Sportler muss im Übrigen auf nichts verzichten. Hier sind schon die Trainer gefragt, wenn sie sehr talentierte Sportler haben. Diese Sportler können genauso mit ihren Freunden weggehen. Man muss natürlich wissen, was der Trainingsplan ist und wann Ruhetag ist. Wenn ich als Trainer einen 18-Jährigen habe, der gerne einmal mit seiner Freundin in die Disco geht, dann sage ich ihm halt, er soll am Freitag oder Samstag bis in der Früh um drei oder vier Uhr weggehen. Dann kann er am Sonntag bis in den Nachmittag ausschlafen. Ich kann ihm das nicht verbieten. Das Schlimmste ist, wenn man etwas verbietet und nicht ehrlich anspricht. Die Kinder sind heute nicht mehr so dumm und machen es dann einfach heimlich. Wenn man nur daran denkt, was die 70- bis 80-Jährigen erzählen würden, was sie früher heimlich alles gemacht haben. Ich glaube, das kann langfristig gar nicht funktionieren. Wenn ich mit Jugendlichen und Erwachsenen nicht ehrlich umgehe, dann kann ich sie auch nicht alleine zur Olympiade schicken, wo sie dann in Vertretung für das ganze Land eine Goldmedaille gewinnen sollen. Wenn wir als Beispiel die Fußballweltmeisterschaft 2006 nehmen: Wenn man die elf Spieler auf dem Fußballplatz extra noch einmal motivieren muss, dass sie für Deutschland spielen, während alle Menschen Fahnen schwenkend herumfahren, wenn mir als einzelnem Sportler nicht bewusst wird, welche Aufgabe ich habe, dann bin ich auf dem falschen Weg. Materna: Beruf verfehlt. Fischer: Ich sehe meine Aufgabe als Sportler in der Randsportart Biathlon schon auch im sozialen Bereich, in dem, was im Leben wirklich wichtig ist. Ich glaube, ich kann mich da schon richtig einschätzen. Der Sport ist ein kleiner Baustein; zum Leben und damit die Welt funktioniert gehören mehr Sachen. Ich selbst kann nur meine Lebensphilosophie beisteuern. Wir sind immer noch Menschen mit Gefühlen und Gedanken. Jeder Computer, jedes Fahrzeug bleibt einmal stehen. Aber wir leben weiter, wir wollen gesund älter werden. Man kann viel Neues lernen und studieren, aber wir sollten doch zu einer Mischung kommen, die auch die älteren Menschen mit ihrer Erfahrung einbindet und die zu etwas mehr Menschlichkeit führt. Materna: Wenn wir das jetzt hören und wenn wir ehrlich miteinander umgehen, dann muss ich ehrlich sagen: Das war ein sehr schönes Gespräch. Wenn dies das Ergebnis der "Lebensschule Biathlon" ist, dann muss man wirklich schauen, dass Biathlon eine Volkssportart wird. Fritz, herzlichen Dank für das Gespräch und viel Glück für den Weg und die großen Ziele, die du hast. Hoffentlich kannst du das alles umsetzen. Fischer: Danke. Materna: Vielen Dank, liebe Zuschauer, ich hoffe, das Gespräch heute hat Ihnen so viel Spaß gemacht wie mir. Ich kenne den Fritz schon einige Zeit, habe aber sehr viel Neues erfahren. Ich hoffe, Ihnen ging es ebenso und Sie schalten beim nächsten alpha-Forum wieder ein. Dankeschön fürs Zuschauen.

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