Heute auf Seite 3: Polens Generalprobe ®$m SftptcuümWatt UNABHÄNGIGE WOCHENZEITUNG FÜR DEUTSCHLAND

Jahrgang 36 — Folge 49 Erscheint wöchentlich Landsmannschaft Ostpreußen e. V. Postvertrlebsstück.Gebühr bezahlt 7. Dezember 1985 Parkallee 84/86. 2000 Hamburg 13 C5524C

Dr. Herbert Hupka MdB: Gebietshoheit ist keine Souveränität Vor 15 Jahren: Abschluß des Warschauer Vertrages Je älter der Warschauer Vertrag vom 7. Dezem• Gebiet abgetreten hat noch ihrerseits in Eigentum ber 1970 wird, um so größer wird die Neigung, aus eingegriffen oder solche Eingriffe durch dritte Staa• diesem Vertrag zwischen der Bundesrepublik ten gebilligt oder anerkannt, sondern allenfalls als Deutschland und der Volksrepublik Polen einen tatsächliche Lage hingenommen hat". Wie könnte Vorfriedensvertrag, einen Anerkennungsvertrag auch die Bundesregierung das durch Verbrechen werden zu lassen. Die Kommunisten in Warschau gegen das Völkerrecht — Vertreibung und Anne• nicht anders, denn die Herren in Moskau und alle xion — entstandene Unrecht, also einen Unrechts• Satellitenregierungen des Ostblocks haben von tatbestand anerkennen! Anbeginn im Warschauer Vertrag die Bestätigung Die mit dem Warschauer Vertrag lauthals ver• der endgültigen Anerkennung der Oder-Neiße-Li• kündete .Normalisierung" des deutsch-polnischen nie als Polens Westgrenze gesehen. Daran hat sich Verhältnisses ist immer noch nicht eingetreten, es bis heute nichts geändert, nach kommunistischem sei denn, man will den Austausch von Botschaften Selbstverständnis auch begreifbar, denn es ging bereits als den Vollzug der Normalisierung betrach• und geht den Machthabern im sowjetischen Impe• ten. Bekanntlich gehört zum Warschauer Vertrag rium um die Legalisierung der Kriegsbeute von als sogenannte Geschäftsgrundlage die .Informa• 1945, und zwar durch Demokraten. tion" über die Ausreise aufgrund der Familienzu• Aber das Betrübliche, Bestürzende und Empö• sammenführung und unbestreibarer deutscher rende ist, daß der Ablauf von 15 Jahren bei unsinder Volkszugehörigkeit. Erst als sich die Regierung Bundesrepublik Deutschland Politiker und Medien 1975 zur Zahlung von 2,3 Milliarden DM bereit er• veranlaßt hat und dahingehend bestimmt, den klärte, gelang wenigstens für einen Zeitraum von Warschauer Vertrag in kommunistischer Lesart vier Jahren 125 000 Deutschen die Ausreise. Heute auszulegen. Es wird erklärt, daß in diesem Vertrag kommt kaum noch jemand mit dem Ausreisevisum Unterzeichnung des Warschauer Vertrages In Warschau: Modus vivendi für besseres Neben• über Deutschlands Ostgrenze entschieden worden als Aussiedler in Friedland an, vielmehr sind es über einander Foto: Archiv sei, daß der Vertrag auch morgen, wenn es zu einem 90 Prozent, die mit dem Visum eines Besuchers hier Friedensvertrag kommen sollte, verbindlicher Text eintreffen, abergleichzeitig ihre Familienmitglieder bleiben werde, daß überhaupt schon heute nichts zurücklassen müssen. Ausder Familienzusammen• mehr in Frage gestellt werden dürfe, es sei denn, führung isteine Familienzerreißung geworden, man man wolle mit dem Gedanken eines Dritten Welt• spricht von nahezu 100000 zerrissenen Familien. Nur getroffene Hunde bellen... krieges spielen. Diese Über- und Falschinterpreta• Außerdem sind allein dem Deutschen Roten Kreuz tion des Warschauer Vertrages muß entschieden über 140000 ausreisewillige Deutsche namentlich H. W. — Das ist in der Tat ein berechtigtes und der Sowjetunion geklärt seien: Sie sind zurückgewiesen werden. Man darf in den Vertrag bekannt. Soll man das eine Normalisierung nen• Sprichwort. Nur derjenige, dessen politisches noch nicht einmal angesprochen, und was soll• nicht mehr hineinlegen, als sein Inhalt 1970 gewe• nen? Gedankenspiel der Öffentlichkeit bekannt• te die sowjetischen Überlegungen ausräumen, sen ist und heute auch ist. Dieser Vertrag ist ein Ver• Ferner: Den Deutschen daheim ist immer noch gemacht wird, zeigt sich erregt — eben des• daß »die Kontrolle über ganz Deutschland es trag des Modus vivendi, also dazu bestimmt, daß nicht das Recht einer Volksgruppe eingeräumt. Vier halb, weil ihm in die Karten geschaut und auf• den restlichen freien Staaten Westeuropas beide Seiten, Deutsche und Polen, besser miteinan• Tage vor Brandts Kniefall in Warschau erklärte der auskommen. Man sprach von einem Prozeß der gezeigt wird, wie die Dinge richtig liegen. Wer unmöglich machen würde, sich zu verteidi• Bundesaußenminister Scheel, .daß die Familienzu• sich also «erdreistet", die sowjetische Politik Normalisierung, der durch den Vertrag eingeleitet sammenführung nur eine Seite des Problems dar• gen". worden sei. Allerdings muß gleich der erste Wider• stellt und daß die Lage der verbleibenden Deut• beim Namen zu nennen, muß damit rechnen, spruch, der noch zu erklären ist, angemeldet wer• schen ebenso gewichtige Fragen stellt. Beide Kom• daß die Propagandakanonen geladen und in .Das heißt aber, diese Staaten gerieten in den. Dieser Vertrag ist ein Vertrag des Gewaltver• plexe sind letztlich eine Frage der Normalisierung". seine Richtung gefeuert werden. Er mag sich Abhängigkeit, zumal mit dem Fortfall der zichtes. Hier können gerade auch die Vertriebenen Ferner: Es ist uns Deutschen bis heute versagt, dabei des Wortes Otto von Bismarcks erin• Bundesrepublik Deutschland aus dem westli• Ja sagen, denn sie haben in der Charta der deut• die Kriegsgräber unserer gefallenen Soldaten zu nern, der einmal sinngemäß sagte, daß irgend chen Verteidigungsbündnis die Frage nach schen Heimatvertriebenen bereits 1950 feierlich pflegen. Der nationalistische Haß macht auch vor etwas faul sei, wenn man von seinen Gegnern der Präsenz der Amerikaner in West-, mög• auf jede Androhung und Anwendung von Gewalt den Gefallenen nicht halt. Noch war es nicht mög• gelobt werde. licherweise auch in Südeuropa verbunden verzichtet. Schließlich beschreibt der Vertrag die lich, ein Goethe-Institut in Warschau zu errichten, Nun hat Ende November der Parlamentari• sein könnte. Der Rückzug der Vereinigten Situation des Jahres 1970, und diese istauch die von weil dies die DDR nicht erlauben will. Noch gibt es 1985: aufgrund von Okkupation, Vertreibung und sche Staatssekretär beim Bundesministerium Staaten aus Europa aber wäre gleichbedeu• keine Gedenkstätte in Kreisau, wo der Widerstand tend mit der sowjetischen Hegemonialstel- Annexion reicht das sowjetische Imperium und in gegen Hitler durch Helmuth James Graf von Moltke für innerdeutsche Beziehungen, Dr. Ottfried diesem die Volksrepublik Polen bis zur Oder und und Graf Peter Yorck von Wartenburg konzipiert Hennig, vor dem World Affairs Council of lung über ganz Europa, gleichgültig, in welcher Görlitzer Neiße. worden ist (soeben ist zu Recht daran erinnert wor• Northern California über »Amerika und die Form und mit welchen Mitteln sie realisiert Wäre der Warschauer Vertrag ein vorwegge• den). Noch wird eindeutsch-polnischer Jugendaus• deutsche Teilung" gesprochen, und er hat würde. Damit aber wäre eine Forderung erfüllt, nommener Friedens- und Anerkennungsvertrag tausch verweigert. Und immer wieder wählt die dabei seinen Zuhörern in San Franzisco einen die sich aus dem Anspruch Moskaus nach der Oder-Neiße-Linie als Polens Westgrenze, hätte polnische Seite zwischen ihr genehmen und nicht Abriß der politischen Situation in Europa ge• gleicher Sicherheit gegenüber den Vereinig• dessen Text vor dem Bundesverfassungsgericht nie genehmen deutschen Politikern aus. Die einen sind geben und dabei nüchtern die Realitäten auf• ten Staaten fast von selbst ergibt: die Verdrän• und nimmer bestehen können, denn die Bundesre• willkommen, die anderen werden grundlos als Re• gezeigt, die durch die mehr als 36jährige Tei• gung der anderen Weltmacht von der eurasi- publik Deutschland darf nicht auf Teile Deutsch• vanchisten beschimpft. lung unseres Vaterlandes gegeben sind. schen Landmasse, der Basis der eigenen lands irgendeinen Verzicht aussprechen, darf kei• Gewiß, die Volksrepublik Polen besitzt heute die Macht." nen gesamtdeutschen Souverän, worunter das ge• Gebietshoheit über Ostdeutschland jenseits von samte deutsche Volk und dessen demokratisch le• Oder und Neiße, nicht aber die territoriale Souve• Unverrückbares Ziel Wen wundert es, wenn eine solche klare und gitimierte Regierung gemeint sind, binden. Es war ränität. Dies besagt, daß Polen zwar Besitzer Ost• .Daß diese Grenze unnatürlich ist", so sagte immer wieder der damalige Bundesaußenminister deutschlands ist, nicht aber Eigentümer. Der Frie• für jedermann verständliche Darstellung der Dr. Hennig, .wissen nicht nur wir Deutschen. politischen Situation in Europa in Moskau mit Walter Scheel, der vor jeglicher Falschauslegung densvertragsvorbehalt, Artikel IV des Warschauer Auch die Sowjets haben es so lange betont, wie des Warschauer Vertrages in Richtung Friedens• Vertrages, ist gültig. .Die Verträge nehmen eine Unbehagen registriert und von der amtlichen vertrag, in Richtung Anerkennung des gegenwärti• friedensvertragliche Regelung für Deutschland sie hofften, sich nicht auf die Unterwerfung Agentur TASS als .eine boshafte, in den gen Zustandes aus gutem Grund gewarnt hat. nicht vorweg und schaffen keine Rechtsgrundlage und kommunistische Umformung ihrer Zone schlimmsten Traditionen des .kalten Krieges' Aus der jüngsten Entscheidung des Bundesver• für die heute bestehenden Grenzen", dies Absatz 2 beschränken zu müssen, sondern ganz gehaltene antisowjetische Erklärung" be• fassungsgerichts in Karlsruhe vom 30. Mai 1983 sei, der Gemeinsamen Entschließung des Deutschen Deutschland in die Hand bekommen zu kön• zeichnet wird. Natürlich kann eine solch reali• um den Warschauer Vertrag verfassungskonform Bundestages vom 17. Mai 1972. nen." stische Darstellung unserer geopolitischen auszulegen, zitiert, daß .die Bundesrepublik Übrigens geht es der Volksrepublik Polen gar .Das liegt einige Zeit zurück; heute spre• Lage und der sowjetischen Absichten nur der Deutschland mit den genannten Verträgen (Mos• nicht um die Oder-Neiße-Linie als Grenze, sondern chen sie von Abrüstung. Das ist aber kein um die Sicherung des sowjetischen Imperiums .krankhaften Einbildungskraft eines profes• kauer und Warschauer Vertrag) weder deutsches Grund zu glauben, Moskau habe seine ur• sionellen Revanchisten und eines Feindes der durch die Elbe-Werra-Fulda-Linie. Ein Sejm-Ab• sprünglichen Ziele aufgegeben. So wenig sich geordneter nannte die Oder-Neiße-Linie lediglich Sowjetunion" entspringen. Wenn schon je• eine geographische Grenze, die Demarkationslinie ein Hund freiwillig bereitfindet, auf die Hälfte mand davon träume, so TASS, den eigenen Aus dem Inhalt Seite zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der eines Schinkens zu verzichten, so wenig gibt es Hegemonialbereich auszuweiten, so doch DDR hingegen Polens .Sicherheitsgrenze". Darum für die Sowjetunion einen Grund, sich mit der wohl Hennig und seine »Gesinnungsgenos• In Ost-Berlin wackeln einige Sessel .. 2 auch das Aufheulen, wenn die deutsche Frage nach Kontrolle über den kleineren Teil des deut• sen", eben jene »Führer der Revanchisten", wie Deutschlandpolitik: Heiße Luft In wie vor für offen erklärt wird. schen Volkes und seiner Wirtschaftskraft zu• alle pauschaliert werden, die sich für einen ge• der Grenzkommission 4 Der Warschauer Vertrag ist, auch wenn wir be• friedenzugeben, wenn sich ihm die Möglich• rechten Frieden auf der Grundlage von Recht Vor 95 Jahren wurde der Bildhauer stätigen, daß wir ihn einzuhalten haben, ein keit bietet, sich auch den größeren Teil einzu• und Selbstbestimmung einsetzen. Hermann Brachert geboren 9 schlechter Vertrag, abgeschlossen zum Nachteil für verleiben." Junge Leute „stehen auf Berlin" 10 Deutschland und zum Gewinn für den Kommunis• Wenngleich auch angenommen werden Eine deutsche Stadt an der mus, wofür schon unabhängig vom Inhalt die unter- Die wütende Attacke aus Moskau beweist, Weichsel: Marienwerder 13 schiediche Auslegung sorgt. Darüber hinaus ist je• kann, daß das Zusammentreffen von Reagan daß in der Tat hier der getroffene Hund bellt, DDR: Karabiner als Lehrmittel 15 dermann bekannt, daß eine Verständigung zwi• und Gorbatschow eine atmosphärische Kli• und zwar deshalb, weil es den Sowjets ein Dorn Adalbert Softer: Der Dichter schen freien Deutschen und freien Polen bis zur maverbesserung bewirkt haben könnte, so im Auge ist, darauf hingewiesen zu werden, des Schönen 20 Stunde gar nicht möglich ist, weil esdie freien Polen, wäre es dennoch verfehlt zu glauben, daß nun »daß die amerikanische Präsenz in Europa der Gott sei es geklagt, nicht gibt. bereits alle offenen Fragen zwischen den USA entscheidende Faktor ist, der einer Auswei- 7. Dezember 1985 - Folge 49 - Seite 2 Politik £GS £fttntufimblQtt tung der sowjetischen Machtsphäre über die Mitteldeutschland: 1945 erreichten Grenzen entgegensteht..." Die sowjetischen Propagandisten erregen sich deshalb, weil hier präzise auf den entschei• denden Punkt hingewiesen wird. In Ost-Berlin wackeln einige Sessel Noch etwas anderes in der Rede Hennigs mag TASS besonders geärgert haben. Sein Zwei hochrangige Politbüromitglieder gefeuert — Wer wird Naumanns Nachfolger? Hinweis darauf, daß die DDR für Honecker und die SED zwar Selbstzweck ist, dagegen für die der Kampfreserve der Partei" stand, einschließlich Konrad Naumann, langjähriger Weggefährte von auch der gerade 55jährige Professor Herbert Häber eines Studiums an der Moskauer Komsomol-Hoch• Sowjetunion jedoch nur eine Funktion zu er• SED-Chef Erich Honecker und viele Jahre zum das Politbüro nach nureineinhalbjähriger Mitglied• füllen hat. Schwerlich kann man in Ost-Berlin schaft wieder verlassen mußte — ein Vorgang ohne schule 1951/52. Anschließend FDJ-Chef in Frank• Kreis von dessen möglichen Nachfolgern gerech• furt an der Oder bis 1957. Dann 2. Sekretär des FD J- annehmen, Washington werde für den Erhalt net, hat mit Sicherheit schon viele fröhlichere und Beispiel inder SED-Geschichte. AuchalsZK-Sekre- des Status quo eintreten, «schon gar nicht für eventuell auch feuchtere Geburtstage gefeiert, als tär für Westfragen und innerdeutsche Beziehungen Zentralrats, also oberster Sicherheitsfunktionär den Status quo, den eine Kolonialmacht ge• seinen 57. Denn drei Tage zuvorhatte ihm das Polit• räumte er den Sessel. Angeblich ist Häber krebs• dieser Organisation. In gleicher Funktion schickte schaffen hat. Die kommunistische Zwangs• büro, dessen Vollmitglied er 1976 geworden war, krank. Aber war das nicht schon im Mai vergange• ihn die Partei dann zur SED-Bezirksleitung in Ost- herrschaft ist aber ein Kolonialsystem, das den Laufpaß gegeben, »aus gesundheitlichen" nen Jahres bekannt, als er unter Überspringen der Berlin. Mittel- und Osteuropa überzieht... Die Ame• Gründen", wie es hieß und was Leber-Speziali• Kandidaten-Hürde gleichzeitig Politbüromitglied Am 16. Mai 1971,13 Tage nach dem Abtritt Wal• ter Ulbrichts, schien dann die große Stunde ge• rikaner würden sich selbst verleugnen, wenn sten bestätigen dürften. Eine Parallele also zum und ZK-Sekretär wurde? »Fall Grigori Romanow", als Michail Gorbat• Sucht man nach Gemeinsamkeiten zwischenden schlagen zu haben: Die erste wichtige Personalent• sie sich ausgerechnet in Europa zu Verbünde• scheidung des frisch gewählten SED-Chefs Erich ten der kommunistischen Zwingherren ma• schow seinen trinkfreudigen Rivalen ebenfalls aus beiden gestürzten Ost-Berliner Top-Funktionären, »gesundheitlichen Gründen" ausbootete? so gibt es letztlich nur eine: Beide hatten und pfleg• Honecker betraf Naumann. Er machte seinen chen würden". Die Analyse des Sturzes von Naumann, der ten Kontakte mit dem Staatssicherheitsdienst. Für Kampfgefährten zum Berliner SED-Chef. Zwei gleichzeitig auch sein Amt als Sekretär des SED- Häber, den später so erfolgreichen Bonn-Reisen• Jahre später war er Kandidat des Politbüros, 1974 Erkannte Gefahr Zentralkomitees für die 750-Jahr-Feier Berlins in den, ist das spätestens aus seiner Zeit als Direktor durfte er die Gedenkrede für. Rosa und Karl" halten, zwei Jahren verlor, wird nicht dadurch leichter, daß des Instituts für Internationale Politik und Wirt- erhielt den Vaterländischen Verdienstorden in Noch bevor Ronald Reagan nach Genf ging, Gold und vertrat die Partei beim KP-Parteitag in erklärte er mit Blick auf die Situation in Euro• Kongo-Brazzaville. Im Jahr darauf reiste er in die pa: „Ein Frieden, der sich auf Teilung gründet, Schweiz und in die Mongolei, 1976 nach Belgien. kann kein wahrer Frieden sein. Um es einfach 1976 kam er auch ins Politbüro. zu sagen: Nichts kann die noch immer beste• Früher als andere Genossen bekam er bereits zu hende dauernde Teilung des europäischen seinem 50. Geburtstag den wohldotierten Karl- Kontinents rechtfertigen." Marx-Orden. Der Aufstieg zum Nachfolger Ho• Wir dürfen sicherlich davon ausgehen, daß neckers zumal nach dem Tode von Werner Lam- der amerikanische Präsident diese Gedanken berz in Libyen 1978 schien unaufhaltbar. Noch 1980 auch seinem sowjetischen Gesprächspartner zählte ihn Honecker in seiner Autobiografie zu den .erfahrenen Politikern" der DDR. Westliche Dar• vermittelte. Es fällt schwer zu glauben, daß stellungen sprachen allerdings von einer.typischen seine Worte bereits einen Wandel der sowj eti- Ap pa ra te ka rriere". schen Politik bewirken. Aber selbst wenn wir Vielleicht brach Naumann sein persönlicher Le• das Ende der Teilung unseres Landes noch benswandel das Genick — vermutlich inzwischen nicht abzusehen vermögen, „darf uns das nicht zur Freude Honeckers, der den Scharfmacher zu• zu dem Trugschluß führen, darauf zu verzich• nehmend als Stolperstein für seine in manchen ten, für Freiheit und Selbstbestimmung, für die Punkten nostalgische Politik empfinden mußte. Geschlossenheit der Allianz" einzustehen, die Von seiner Frau Vera Oelschlegel, die wie er aus von Moskau erstrebte Abkoppelung West- Leipzig stammt, lebt er schon seit Jahren getrennt. Europas von Amerika zu verhindern und Sie wurde als Intendantin des »Theaters im Palast" damit die Voraussetzung für die Erhaltung des (TiP) abgefunden. Naumann wandte sich verstärkt Friedens zu schaffen. wechselnden Freundinnen zu, zumal der attrakti• ven Sängerin Regina Toss. Seit sie sich Naumanns zeichnung aus »Berliner Morgenpost" Gunst erfreute, erschien ihr Bild auffallend häufig in schaft (IPW) Anfang der 70er Jahre belegt. Nau• DDR-Zeitschriften. Südtirol: manns Hang zu den »Organen* ist ohnehin unbe• Naumann warf sich gerne in eine Art Uniform, stritten. Seine beiden Söhne dienen schließlich wenn er beispielsweise SED-Kampfgruppen be• beim SSD. sichtigte. Die alljährliche Kommandeurskonferenz Mag man bei Häber zu dem Ergebnis kommen, am 14. November war es dann, die westliche Beob• daß tatsächlich gesundheitliche Gründe ausschlag• achter aufmerken ließ. Naumann hatte dort — als Bittere Bilanz zum Jahresende gebend gewesen sein könnten — oder auch ein Leiter der Bezirkseinsatzleitung — nie gefehlt. Zu Roms Verzögerungstaktik kommt nun eine Repressionskampagne Wink aus dem Kreml —, so gilt beides für Naumann Diesmal sprachen Helmut Müller, der 2. Sekretär, nicht. Eine denkbare Erklärung, die zu Honeckers und Wolfgang Herger, der Leiter der Sicherheitsab• ausgewogener Personalpolitik passen würde: teilung im ZK. Am vergangenen Wochenende — In Italiens deutscher Provinz Südtirol stellt sich fassungsgerichtshof etwa 70 Klagen Südtirols gegen Wenn ich meinen »Läufer" Häber opfern muß, dann nach dem Sturz Naumanns — kam Müller wieder Ende des Jahres 1985 die Frage, wie die Zusammen• die römische Zentralregierung. entledige ich mich auch des lästigen .Turms" Nau• auf einer Betriebswahlversammlung der SED zu arbeit mit der italienischen Zentralregierung fort• Südtirols deutsche Politiker nehmen kein Blatt mann, zumal die neuen puristischen Herren im Worte. Zwar hat Naumann seine Funktion als 1. Se• gehen soll, nachdem kein Zweifel besteht, daß die mehr vor den Mund, wenn es um das Verhältnis mit Kreml nichts dagegen vorbringen können. kretär der SED-Bezirksleitung noch nicht offiziell italienischen Behörden nicht gewillt sind, die in dem Rom geht. Der Abgeordnete der „Südtiroler Volks• Naumann kann man rund 30 Jahre als einen verloren, doch das dürfte nur noch eine Frage kurzer .Paket" vom Juli 1971 vertraglich festgelegten Be• partei" (SVP), Dr. Erich Achmüller, Vizepräsident „Mann Honeckers" ansehen. Eine lupenreine FDJ- Zeit sein. Wird Müller dann sein Nachfolger? Genug dingungen der Südtirol-Autonomie zu erfüllen. des Regionalrates Trentino-Südtirol, stellte eine Karriere in jenen Jahren, als Honecker an der Spitze Indizien gibt es. wona Alle Mahnungen und Warnungen aus Südtirol sind „regelrechte Stimmungsmache" gegen Südtirol in in Rom auf taube Ohren gestoßen: Während des den italienischen Medien fest. 13 Jahre nach Errin• ganzen Jahres erfolgte nicht ein einziger Schritt in gung des Autonomie-Statuts seien wesentliche Antisemitismus: Richtung auf volle Autonomie. Dabei erbittert die Punkte, vor allem die Gleichstellung der deutschen Südtiroler besonders, daß ihre Muttersprache Sprache, immer noch nicht verwirklicht Deutsch bei den Behörden immer noch nicht Zur Verzögerungstaktik Roms ist in den letzten gleichberechtigt neben dem Italienischen steht. Wochen eine vermutlich zentral gesteuerte Re• Opfer des polnischen Faschismus pressionskampagne spürbar geworden. Es begann Sobald die deutschgeführte Regierung der damit, daß des Deutschen mächtige italienische «Autonomen Provinz Bozen-Südtirol" einen Ge• Bedienstete der öffentlichen Hand plötzlich die Jüdische Bücher über Martyrium in Polen werden totgeschwiegen setzentwurf beschließt und ihn verfassungsgemäß Muttersprachstete dee der röffentliche Südtirolern nich Hant mehd nlotzhcr verstehenh die. Sobald von Juden die Rede ist, denkt ma" n an das Summen von ihren Opfern..o . Sogar ,der odeutsch e in Rom vorlegt, kommt von dem den italienischen Dann stellte der Ermittlungsrichter des Bozener Deutsche Reich zur NS-Zeit und an die Judenver• Gendarm wurde in manchen Fällen zum Beschützer Staat in Bozen vertretenden Regierungskommissar Landgerichtes, Dr. Franco Paparella, Südtirols folgung. Auch heute noch wird den Deutschen die vor einem Überfall einheimischer Antisemiten'. Dr. Mario Urzi die gleichbleibende Antwort (selbst• Landtagspräsidentin und vier Landesräte (Mini• Grausamkeit, mit der die Juden ermordet wurden, Ringelblum wurde von einem Polen an die Gestapo verständlich auf italienisch — Deutsch ist keine zu• ster) unter Anklage: Sie hätten Dienstfahrzeuge vorgeworfen, und noch immer haben viele Juden verraten. gelassene Amtssprache): »Ich teile Ihnen mit, daß auch für Parteizwecke benutzt und bei Namhaftma- Angst vor einem neuen Antisemitismus in Deutsch• sich die Regierung dem weiteren Instanzenweg des chung ihrer Verteidiger Briefpapier und Porto der land — eine Furcht, die sich aber ausschließlich auf Kurmann berichtet über polnische Pfarrer (!), die randvermerkten Gesetzentwurfes widersetzt." Landesregierung in Anspruch genommen. Der Er• die Bundesrepublik bezieht. Man möchte fast mei• permanent von der Kanzel den Antisemitismus Nach diesem Verfahren ist ein ganzes Bündel von mittlungsrichter Dr. Edoardo Mori teilte mit, man nen, daß die »Theorie von der Alleinschuld der Ju• predigten. Sie forderten die Gemeinden kaum ver• Maßnahmen, die in Richtung des Ausbaus der habe einen (mehrfach vorbestraften) Südtiroler in denverfolgung durch die Deutschen" durchaus be• brämt zum Plündern jüdischer Läden auf; solche Autonome zielen, 1985 blockiert worden. Aber Haft, der »freiwillig" gestand 1984 einen Hochspan• rechtigt ist, wird sie doch überall propagiert. Plünderungen seien an der Tagesordnung gewesen. auch die Südtiroler Landesregierung sieht sich zu• nungsmast gesprengt zu haben. Jetzt fragt man in Hierdurch wird das Verhältnis der Polen zu den Allzu viele Polen hätten es anscheinend nur allzu• nehmend gezwungen, von Rom erlassene Gesetze Bozen: Glaubt Rom, die Südtiroler so unter Druck Juden jedoch vollkommen verschleiert. Wo hört gern gesehen, wenn die Deutschen ihr Versprechen anzufechten, da sie das Autonomie-Abkommen un• setzen zu können, daß sie den Kampf um ihre Auto• man schon mal, daß das junge Vorkriegspolen in gehalten und die Judenfrage auch für sie gelöst hät• tergraben. So laufen am Jahresende vor dem Ver• nomie aufgeben? H.O.L seinem nationalistischen Geist nicht nur die Volks• ten.' So Kurmann. deutschen und Ukrainer drangsalierte, sondern vor .Während der Bombardierung von Warschau allem auch die Juden unterdrückte? Hier trat im• wurde Juden vielfach kein Schutz in Luftschutzkel• manenter Antisemitismus noch deutlicher zutage lern gewährt. Bei der Verteilung von Wasser wur• ^Sos öflpKUfHnblait als zu Beginn des Dritten Reiches. Juden wurdenaus den getrennte jüdische und arische Reihen gebildet. UNABHÄNGIGE WOCHENZEITUNG FÜR DEUTSCHLAND dem wirtschaftlichen Leben gedrängt und hatten so Auf 50 Arier wurden fünf Juden zugelassen. Wenn viele Repressalien zu erdulden, daß viele von ihnen Chefredakteur: Hugo Wellems diese mit Wasser zurückkehrten, wurden sie umge• das Land verließen. Ein Leserbrief, den »Die Welt" in stoßen geschlagen, das Wasser ausgegossen. Als Verantwortlich für den redaktionellen Teil diesen Tagen veröffentlichte, macht das besonders die NSV (deutscher Wohlfahrtsverband) nach der deutlich. Hier heißt es z. B.: »So haben u. a. die polni• Besetzung Warschaus an die Bevölkerung kosten• Kultur, Unterhaltung, Frauenseite: Ostpreußische Familie: Ruth Geede schen Juden Emanuel Ringelblum und Dan Kur• los Brot und Suppe ausgab, denunzierten Polen die Silke Osman Dokumentation, politische Literatur, mann über ihr polnisches Martyrium vor und wäh• in der Schlange stehenden Juden'." Jugend: rend des Krieges erschütternde Berichte vorgelegt. Geschichte, Landeskunde, Ansgar Graw Doch obwohl ihre Bücher auch in deutscher Über• Doch nicht etwa, daß Polen heute vorgekommene Soziales und Aktuelles: setzung vorliegen, werden sie bei uns in demutsvol• Grausamkeiten eingestehen würde, wie das in Zeitgeschehen, Leserbriefe: Deutschland der Fall ist. In einer anderen Leserzu• Horst Zander Kirsten Engelhard ler Rücksicht auf wütende polnische Proteste totge• schwiegen. schrift an die. Frankfurter Allgemeine" heißt es: »Da Heimatkreise, Gruppen, Bonner Büro: Clemens J. Neumann hat es noch nach Auschwitz Ausschreitungen Zu diesem Thema schreibt Ringelblum u.a.: n (J uden r Mitteldeutschland: Anzeigen und Vertrieb: i o5ß 1 P°g om in Kielce am 14. Juli ,Dem polnischen Faschismus und seinem Antise• 194b 41 T Susanne Deuter Helmut Grunow — °te) gegeben. Juden sind später dann mitismus ist die Mehrzahl des jüdischen Volkes vertrieben worden (1968/69 wurden 15000 Juden zum Opfer gefallen... Ihnen ist es zuzuschreiben, Anschrift für alle: Postfach 323255,2000 Hamburg 13. Verlag: Landsmannschaft Ostpreußen e.V.. Parkallee 84/86, 2000 gezwungen, wegen des von staatlichen Behörden Hamburg 13. Bundesgeschäftsführer Friedrich-Karl Miithaler Das Ostpreußenblatt ist das Organ der Landsmannschaft daß Zehntausende von jüdischen Kindern nicht ge• rettet und von polnischen Familien oder Heimen gelorderten Antisemitismus das Land zu verlas• Ostpreußen und erscheint wöchentlich zur Inf ormation der Mitglieder des Förderkreises der Landsmannschaft Ostpreu• sen). Von Protesten des jetzigen Papstes gegen den ßen. — Bezugspreis Inland 7,50 DM monatlich einschließlich 7 Prozent Mehrwertsteuer. Ausland 9,00 DM monatlich. aufgenommen worden sind und daß Polen höch• Bankkonto: Landesbank Hamburg BLZ 200 500 00, Konto-Nr. 192344, Postscheckkonto für den Vertrieb Postscheckamt stens ein Prozent der jüdischen Opfer von Hitlers polnischen Antisemitismus ist übrigens nichts be• Hamburg 8426-204, für Anzeigen Postscheckamt Hamburg 90700-207. — Für unverlangte Einsendungen wird nicht kannt. Und auch heute noch sind Polens staatliche ~ gehaftet. Rücksendung erfolgt nur, wenn Porto beiliegt. — Druck Gerhard Rautenberg, 2950 Leer Verfolgung Asyl gewährt haben.' Nicht genug damit: .Bald bildeten die Polen weitverbreitete /.eitungen voll von antisemitischen Artikeln, von der jedoch in der Weltöffentlichkeit weniger Notiz Für Anzeigen gilt Preisliste Nr. 21 Banden, sogenannte .Schmalcomniki'. Erpresser, die jeden Juden, der sich nicht freikaufen konnte] genommen wird. Erkennbares Ziel ist, die Furcht A Telefon (040) 446541 (mit Anrufbeantworter) und 446542 der Gestapo verrieten. Sie verlangten horrende vor den Deutschen zu schüren und damit von dem eigenen Verhalten abzulenken. 7. Dezember 1985 — Folge 49 — Seite 3 £us CfipraifitnblaH Dokumentation

ie von dem Mitarbeiter dieser Wochenzei• Maßes entbehrende und die Grundbedingung des tung, Dr. Alfred Schickel, geleitete Zeitge• Waffenstillstandes mißachtende Entscheidung, die Dschichtliche Forschungsstelle Ingolstadt ihm anstatt eines Friedens der Gerechtigkeit zu ge• deckte kürzlich in einer Studie des Schweizer Histo• währen, den Vernichtungswillen der Diktatmächte rikers Wolfgang Hänel auf, daß es sichbei Hermann zeigte. Die Entscheidung mußte um so unverständ• Rauschnings als Standardwerk über das Dritte licher sein, als noch im Winter 1918 bei den Diktat• Reich betrachtetem Buch .Gespräche mit Hitler" mächten Vorstellungen über die Grenzregelungen um eine reine Geschichtsfälschung handelt: Der herrschend waren, die eine wesentlich gerechtere ehemalige Danziger Senatspräsident hatte dieses Lösung verbürgten. Noch im November 1918 hatte Ragout aus Phantasie und Plagiat im Jahre 1939 als der polnische Propagandist Roman Dmowski fest• Emigrant in Paris geschrieben und damit viel Geld stellen müssen, daß nach Wilsons Absicht West• verdient. preußen ungeteilt bei Deutschland bleiben würde. Rauschningaberwar nicht immerein Geschichts• Die Zusicherung eines Zuganges zum Meere sollte fälscher. Kurz sein Lebensweg zuvor: 1887 in keinesfalls durch eine Gebietsabtretung westpreu• Thorn/Westpreußen geboren, Studium in Mün• ßischen Bodens erfüllt werden. Bis in den August chen und Berlin, im Ersten Weltkrieg schwer ver• 1918 hinein hatte Wilson sogar nicht einmal an die wundet, 1920—26 Leiter des freien Volksbildungs• Abtretung von Teilen der Provinz Posen gedacht." wesens in Posen im Auftrag des .Deutschtumsbun• Aus dem nächsten Kapitel „Die Entwicklung des des zur Wahrung der Minderheitsrechte", 1926 polnischen Entdeutschungssystems" wieder nur Der ehemalige Danziger erzwungene Aussiedlung nach Danzig, landwirt• wenige Zitate: „Als Polen seinen nationalen Staat schaftliche Tätigkeit. Dort Schrieberdas 1930 veröf• auszubauen begann, fand es sich nicht in dem aus Senatspräsident Her• fentlichte Buch .Die Entdeutschung Westpreußens der Erinnerung an das alte Reich erträumten Natio• mann Rauschning do• und Posens — Zehn Jahre polnischer Politik". nalstaat, sondern in einem ausgeprägten Nationali• kumentierte in einem Wolfgang Hänel schreibt darüber: .Ein bemer• tätenstaate. Fast 40 Prozent seiner Gesamtbevölke- kenswertes, auf gründlichem Studium beruhendes rung waren Angehörige fremden Volkstums." 1930 erschienenen Buch Buch." Damals hatte Rauschning auch noch nichts „Trotz der schwierigen, auf allen Grenzen ungefe• die rücksichtslose Ent- mit der NSDAP im Sinn, sondern war bis 1931 Mit• stigten und im Innern verworrenen Lage war es das glied der Deutschnationalen Volkspartei. Aus die• Hauptziel der damaligen polnischen Politik, zu• deutschungspolitik der ser nüchternen, fast wissenschaftlichen Dokumen• nächst seine Grenzen möglichst weit vorzuschie• polnischen Regierung in tation .Die Entdeutschung Westpreußens und ben. Dies wirkte sich nichtnurausden Erfahrungen Posens" (Verlag von Reimar Hobbing, Berlin 1930) der ostpreußischen Abstimmung heraus in Ober• dem ohne Volksab• seien im folgenden einige Zitate gebracht, zeigen sie schlesienaus, wo Polen unter allen Umständeneine stimmung von Deutsch• doch, welchen imperialistischen Drang der polni• ähnliche Niederlage vermeiden wollte, sondern land abgetrennten Ge• sche Staat schon seit 1919 nach allen Seiten hatte, auch im Osten des Reiches, wo der ukrainische insbesondere aber nach den reichen deutschen Grenzkrieg durch einen gefährlichen Krieg mit So• bieten: In Posen — unser Ostprovinzen. Zu bedenken ist dabei stets, daß die wjetrußland abgelöst worden war." Bild aus heutiger Zeit Entdeutschung nach dem Ersten Weltkrieg in Ost• „Diese Weckung und Vertiefung geschah am oberschlesien mit gleicher Schärfe vorangetrieben nachträglichsten durch die Agitation der Geistlich• zeigt das prächtige Rat• wurde, auch wenn Rauschning in seiner Untersu• keit. War sie schon das Rückgrat des Widerstandes haus bei Nacht — chung nur Westpreußen und Posen behandelt. Aus zu preußischer Zeit gewesen, so wurde sie jetzt die heutiger Sicht mutet es an, als ob das polnische Quelle, aus der die ständige Verhetzung der breite• kämpfte Rauschning für Treiben nach dem Ersten Weltkrieg nur die Gene• ren polnischen Volksmassen gegen die Deutschen das Deutschtum, aber es ralprobe gewesen wäre zu den noch größeren Ver• Nahrung zog. Wenn der polnische Pfarrer in Adel- war ebenso vergeb• brechen nach dem Zweiten Weltkrieg. nau am 26. August 1920 in einer Ansprache wörtlich Gleich in der Einleitung heißt es: „In den von sagte: ,Alle Deutschen, die sich in Polen befinden, lich... Deutschland infolge des Versailler Friedensvertra• müssen aufgehängt werden', wenn in einem Got• ges an Polen abgetretenen Gebietsteilen West• tesdienst in der katholischen Kirche zu Neuenburg preußens und Posens wohnten vor dem Kriege etwa der Pfarrer erklärte, das Volk solle sich beruhigen Fotos Graw (1), Archiv (1) 1 200 000 Deutsche. Gegenwärtig sind es nur noch und keine Grundstücke von den Deutschen kaufen, 350000. Dem Verlust von mehr als 800000 Perso• die Deutschen würden von ihren Grundstücken ver• auch Ostpreußen für Polen.' Und die Gazeta Gdans- nauen Zahlen die Vertreibung der ukrainischen nen, die überwiegend nach Deutschland zurückge• jagt werden und diese dann den Polen zufallen, so ka (vom 11.4. 1926) umreißt die wünschenswerte Bauern von ihren Höfen in Ostgalizien, Wolhynien, wandert sind, steht ein Verlust an landwirtschaftli• mag man sich die Wirkung bei der Autorität der Politik: ,Wir können uns mit Rußland leicht ver• Podiasien, Polesien und dem Cholmgebiet durch chem Grundbesitz privater Hand von etwa 500 000 Kirche unschwer vorstellen. Der Druck nahm denn ständigen und Rußlands Expansionsgelüste auf zwangsweise polnische Kolonisation. ha zur Seite. Während die ländliche Bevölkerung in auch Formen an, die man als Pogrome bezeichnen Delhi und Kalkutta lenken, während wir selbst un• Guts- und Gemeindebezirken 55 Prozent ihres Be• Aus den Kapiteln „Der Kampf um staatsbürgerli• muß." seren Marsch auf Stettin und Königsberg richten. che Gleichberechtigung und persönliche Freiheit" standes verlor, ging das städtische Deutschtum um „Als am 27. Dezember 1921 in Anwesenheit des Die natürliche Grenze Polens ist im Westen die und „Der Kampf um die deutsche Kulturpflege" 85 Prozent zurück. Die Städte wurden nach dem Ur• Staatschefs Pilsudski die Feier des dritten Jahresta- Oder... Unsere jetzige Parole lautet: von Stettinbis ganz wenige Beispiele aus der Fülle: „So erschießt teil des polnischen Statisükers Krzywicki zu Mittel• ein polnischer Arbeiter den deutschen Direktor Ja- punkten der Degermanisation und verloren ihre cobsen der Zuckerfabrik Kulmsee. Das Gericht er• Jahrhunderte innegehabte Bedeutung als deut• Nach dem Ersten Weltkrieg: kennt auf Freispruch, obwohl es sich um klaren, vor• sche Kulturstätten. Die Abwanderung eines derar• sätzlichen Mord handelt. Ein polnischer Polizist in tig beträchtlichen Bevölkerungsteiles von reichem Graudenz erschießt den deutschen Handwerks• wirtschaftlichem und sozialem Gefüge war bisher in meister Oddey, angeblich aus Versehen. Es wird hochzivilisierten Ländern in solch kurzem Zeitraum von der Behörde nicht einmal der Versuch gemacht, nicht beobachtet worden. So erhebt sich die Frage ihn gerichtlich für die Folgen zur Rechenschaft zu nach den Ursachen der so schnellen und gründli• ziehen. Frei und unbehelligt darf er seinen Dienst chen Entdeutschung eines Gebietes, das in sieben• Polens Generalprobe weiter tun, indes die Witwe vergeblich Behörde hundertjähriger Geschichte zwar mannigfache nach Behörde angeht, um eine Entschädigung oder Ebben in der deutschen Besiedlung, niemals aber Der Entdeutschung Posens und Westpreußens folgte die Vertreibung Rente zu erlangen." eine derartige Krisis in dem Bestände des immer be• trächtlichen deutschen Anteils an der Bevölkerung „Die evangelischen Geistlichen waren in ganz be• aufwies." ges des Posener Aufstandes gefeiert wurde, hielt Polangen. Deutschland ist machtlos.' Und mit klar• sonderem Maße Terrorakten, Überfällen, ja Miß• Im Kapitel „Die polnische Frage im Versailler nachdemdurchdenKardinal-Erzbischof im Posener ster Deutlichkeit lehnt der Posener Dziennik jede handlungen ausgesetzt. Nicht nur, daß mit Stöcken Friedensvertrage" lesen wir: „Deutschland hatte Dom zelebrierten Pontifikalamt der Domherr Aussöhnung mit Deutschland ab: ,Das einzige Ver• und Flinten in Pfarrhaus und Kirche eingedrungen sich im Waffenstillstand auf die 14 Punkte der Wil- Prondzynski eine Haßpredigt gegen das Germa- hältnis, das zwischen uns und ihnen (den Deut• wird, daß Geistliche durch Steinwürfe, durch An• sonschen Botschaft vom 8. Januar 1918als Grundla• nentum.indererzum Schlußausführte:,Nochist un• schen) obwalten kann, ist das des Hasses und des speien erniedrigt wurden, daß sie Überfällen, wie ge des Friedens unter Berücksichtigung einiger Ab• sere Aufgabe nicht erfüllt. Das Innere ist zu befesti• Kampfes. Die Deutschen irren, die da meinen, daß der^Pfarrer Skierlo, ausgesetzt waren, die erniedri• eine sogar redliche, sogar gewichtige Zugeständ• gende Behandlung wurde von den Behörden gebil• änderungen verpflichtet. Punkt 13 sah die Errich• gen, Wilna, Lemberg sind noch sicherzustellen, ligt und selbst angewandt, wie bei den internierten tung eines unabhängigen polnischen Staates vor, Danzigs müssen wir uns durch Einflüsse bemächti• nisse mit sich bringende Politik dieses grundsätzli• Geistlichen." ,der die von einer unbestreitbar polnischen Bevöl• gen." che Verhältnis geändert hätte.' Die Ohnmacht kerung bewohnten Gebiete umfassen soll'. Mit der „Wie inzwischen die Entdeutschung gewirkt Deutschlands ist der Anreiz zu der polnischen Ent- „Schließlich fehlte es in der polnischen Staats• Errichtung eines selbständigen polnischen Staates hatte, erhellt aus Augenblicksbildern, wie der Be• deutschungspolitik gewesen, sie unterstützt den schule neben der geistigen Vergewaltigung auch waren die Mittelmächte diesem Kriegsziel bereits grüßung des Posener Wojewoden in der vor weni• polnischen Imperialismus." nicht an direkten Mißhandlungen. So wären die vorausgegangen. — Als mit dem Vertragsentwurf gen Jahren zu fast 90 Prozent deutschen Stadt Schon damalsgingenalso die räuberischen Gelü• Mißhandlungen der beiden Grabowski, die gegen die vorgesehenen deutsch-polnischen Grenzen be• Bromberg. Der Vorsitzende der Handelskammer ste auf den Besitz der reichen deutschen Ostprovin• den Willen der Eltern in eine polnische Schule kannt wurden, die fast die ganze Provinz Posen ein• konnte dabei ausführen, daß seine Kammer es sich zen bis zur Oder! Aus Platzgründen müssen wir es gehen müssen, zu erwähnen. Ein deutsches sieben• schließlich einiger Bezirke Schlesiens, den größten zur Ehre anrechnen könne, daß sie in ihrer Mitte uns leider versagen, aus den folgenden Kapiteln jähriges Kind muß vor der Schultafel knieend, mit Teil Westpreußens mit Teilen Ostpreußens und auch nicht einen einzigen Vertreter der nationalen „Der Kampf um Heimat- und Staatsbürgerrecht", dem polnischen Lehrer hinter sich, unter Stock• Pommerns Polen gaben und Danzig als Freie Stadt Minderheit habe." „Die Verdrängung vom wirtschaftlichen Lebens• schlägen das Vaterunser polnisch hersagen. Und aus dem Bereich Deutschlands herauslösten, stand „Knapp und eindeutig sagt Roman Dmowski in raum" und „Die Vernichtung des deutschen Grund• das in einer Schule, die unter rund 30 deutschen nur das deutsche Volk erschüttert als vor einem Unfaß• seinerschonerwähnten Denkschrift:,Die polnische besitzes" aufschlußreiche Auszüge zu bringen. Nur 5 polnische Kinder enthielt." baren über die, seiner Meinung jedes gerechten Frage ist eine Gebietsfrage, und sie beansprucht ein paar kurze Zitate wegen der Parallelen zur Ge• Zum Schluß seiner Dokumentation gibt Rausch• genwart: „Bei dem ersteren Wirtschaftsziel (Autar• ning zwei Äußerungen von westlichen Politi• kie) wird man nicht zu übersehen haben, daß Polen kern über die zu erwartenden Folgen des Versailler bis 1924 nur von seiner Substa nz gelebt hat, und zwar Unrechts wieder: „So wird man sich der fast leiden• vornehmlich von den ihm in den früheren preußi• schaftlichen Äußerung Lloyd Georges vom 19. März schen Gebieten zufallenden deutschen Vermö• 1919 im Rat der Vier zu erinnern haben: ,Der Vor• genswerten. Nachdem diese Quellen ausgeschöpft schlag der polnischen Kommission, daß wir waren, zeigte sich die Verarmung, hätte sich aber 2 100 000 Deutsche der Autorität eines Volkes mit auch für den durch keine Entdeutschungsziele be• einer anderen Religion unterstellen sollen, eines lasteten Wirtschaftspolitiker zeigen müssen, daß Volkes, das im Lauf seiner Geschichte niemals ge• die Voraussetzungen für eine Autarkie nicht gege• zeigt hat, daß es sich zu regieren versteht, dieser ben waren. Darüber hatte das zugebrachte Natio• Vorschlag würde uns früher oder später zu einem nalvermögen, das in den ersten fünf Jahren verwirt• neuen Kriege im Osten Europas führen.' Und man schaftet worden war, nur zeitweise hinwegtäuschen wird sich nicht minder der Äußerung General Smuts können." an Lloyd George erinnern: ,Ich bin überzeugt, daß „Wohnungen Deutschstämmiger wurden durch wir bei der ungebührlichen Vergrößerung Polens Exekutivorgane zwangsweise geräumt und mit nicht nur das Verdikt der Geschichte umstürzen, vielköpfigen polnischen Familien belegt, um damit sondern einen politischen Kardinalfehler begehen, allmählich die Deutschen abzudrängen." der sich noch im Lauf e der Geschichte rächen wird.' Zum Boykott wurde immer wieder nicht nur Diese Befürchtungen haben sich in den zehn Jahren gegen die Deutschen, sondern auch gegen die des neuen polnischen Staates als begründet erwie• Juden aufgerufen: „Die Abwanderung der deut• sen. Ideell gibt die dauernde Verletzung der schen Geschäftsinhaber aber war, soweit sie nicht Schutzbestimmungen des Versailler Vertrages durch die geschilderte allgemeine Lage notwendig durch Polen Deutschland die Handlungsfreiheit geworden war, auch durch direkten Boykott veran• wieder, mag auch inzwischen durch die Folgen der laßt. Flugblätter, Veröffentlichungen an Anschlag• Entdeutschungspolitik sich das Bevölkerungsver• säulen verkündeten, daß alle Polen, die bei Deut• hältnis in den strittigen Gebieten zuungunsten des schen oder Juden kaufen würden, in einer schwar• deutschen Volkes verändert haben. Es ist damit zen Liste als Verräter am Vaterlande veröffentlicht eine Lage geschaffen worden, die nun nicht mehr würden." durch Teillösungen ihre Erledigung linden kann." ...wie auch in Westpreußen: Blick auf Bromberg mit der Theaterbrücke Rauschning belegt auch immer wieder mit ge• Martin Jenke 7. Dezember 1985 - Folge 49 - Seite 4 Politik Xxis £ftmxufitnblaii

Mit Fernglas Würzburg: und Lupe „Vertreibung und Vertreibungsverbrechen" Haben die Massenmedien in Westeuropa International anerkannte Experten diskutieren über die deutschen Ostgebiete und insbesondere in der Bundesrepublik ner in Nicaragua) durch Theodor Veiter, Innsbruck, Deutschland einen Geburtstag verpaßt? Das Die Vertreibung der deutschen Bevölkerung in hatte Prof. Dieter Blumenwitz, Ordinarius für Völ• oder die Beschreibung der sozialen und psychi• den Jahren nach 1945 aus den Gebieten jenseits von kerrecht und Allgemeine Staatslehre, dem es ge• muß man sich fragen, nachdem sie doch den schen Folgen der Vertreibung durch Felix Ermaco- seltsamen geschichtlichen Anlaß eines »Vier•Oder und Neiße widersprach jedem geltenden Völ• lungen war, eine Reihe international anerkannter kerrecht. Das erklärte der in Genf bei den Vereinten Vertreibungsexperten als Referenten zu verpflich• ra, Wien, wären ohne das deutsche Beispiel frag• zigsten" von der sowjetischen Propaganda mentarisch geblieben. übernommen hatten und den 8. Mai als »Be• Nationen arbeitende Völkerrechtler und Historiker ten. Hier wurde rasch deutlich, daß der Komplex Alfred de Zayas während einer Tagung an der Uni• „Flucht und Vertreibung" nicht auf die an der ost• Die in Würzburg behandelte Problematik von freiungstag" groß feierten. Doch die Moskauerversitä t Würzburg zum Thema „Vertreibung und deutschen Zivilbevölkerung begangenen Verbre• Vertreibung und Vertreibungsverbrechen" scheint, Werbefachleute machen auf der Vierziger- Vertreibungsverbrechen". Bei der Einschätzung chen zu beschränken ist, sondern eine Fülle politi• wenn man die Spezialthemen gewidmeten Vorträ• Welle weiter. So brachte das Regierungsorgandiese s in der Weltgeschichte bisher einmaligen scher und juristischer Fragen aufwirft, die auch 40 ge überdenkt, unerschöpflich zu sein. Mit dem vol• Jswestija" vom 17. bis 20. November 1985 eine Vorgehens gegen ein besiegtes Volk müsse man Jahre nach Kriegsende noch ungeklärt sind. So se tz- kerrechtswidrigen Akt der Vertreibung in den er• breit ausgewalzte Folge zum Nürnberger Pro•davon ausgehen, daß die Siegermächte des Zweiten te sich Blumenwitz selbst mit den vermögensrecht• sten Nachkriegsjahren wurden schließlich politi• zeß, der am 20. November 1945 begonnen Weltkriegs die „Haager Landkriegsordnung" und lichen Folgen von Flucht und Vertreibung ausein• sche und soziale Prozesse eingeleitet, die noch hatte und mehr als zehn Monate dauern sollte.ihr e Bestimmungen negiert hätten und für das be• ander, wobei er von deutschen Vermögenswerten heute aufgearbeitet werden müssen. Die mögliche Bestrafung von Vertreibungsverbrechen, wozu Haben die westlichen Transmissionsriemendingungslo s kapitulierende Deuschland eine „oc• innerhalb der Reichsgrenzen von 1937, im heute cupatio sui generis" beansprucht hätten, die nur polnisch verwalteten Gebiet also, und außerhalb, in OttoTriffterer, Salzburg, Vorschläge unterbreitete, versagt, um diesen Gedenktag mitfeiern zu noch machtpolitisch interpretierbar sei. Während den einst besiedelten Teilen der Tschechoslowakei, war ein solches Thema, während Sigrid Krülles, können? Oder haben doch Bedenken überwo• in Artikel XIII des Potsdamer Protokolls vom 2. Au• sprach. Auch durch den Warschauer Vertrag von Stuttgart, die über „Umsiedlungs- und Optionsver• gen, nachdem es inzwischen über 130 Kriege gust 1945 von der „Ordnungsgemäßen Überführung 1970 sei die Frage deutschen Eigentums in den träge" vor und nach der Französischen Revolution auf der Erde ohne deutsche Beteiligung gege•deutscher Bevölkerungsteile" gesprochen wurde, Oder-Neiße-Gebieten nicht geklärt worden, auch 1789 sprach, den historischen Kontext erarbeitete. ben hat, ohne daß ein neuer Nürnberger Pro• womit die Vertreibung von zwölf Millionen Deut• wenn man dort heute von der Überlagerung zweier Wenn die deutschen Ostgebiete seit 1945 nicht zeß über die Schaubühne ging? schen gemeint war, wurde in den am 20. November Rechtssysteme, des deutschen und des polnischen, nur polnisch und sowjetrussisch verwaltet, sondern 1945 beginnenden „Nürnberger Prozessen" die zwi• ausgehen müsse. schon mit dem Potsdamer Protokoll fremdem Im Dienst der Politik schen 1939 und 1944 im besetzten Polen inszenierte Die Vertreibung von Völkern und Volksgruppen Staatsgebiet einverleibt wurden, dann hätte das Vertreibung, Zwangsumsiedlung und Verschlep• ist heute ein weltweit zu beobachtender Vorgang. auch Folgen für die Staatsangehörigkeit der Betrof• In der sowjetischen Propaganda ist alles mitpun g polnischer Bevölkerungsteile angeklagt und Die Würzburger Vorträge waren deshalb auch fenen haben müssen. Wie Hans von Mangoldt, Tü• der gerade nützlichen Kreml-Politik abge• verurteilt. Ausdrücklich wurde das „Recht auf Hei• kaum auf die deutsche Problematik einzugrenzen. bingen, aber nachweisen konnte, wurden die Deut• stimmt. So weiß jeder Beobachter, daß auchmat" , wie es von der polnischen Exilregierung in Fritz Münch, Heidelberg, konnte freilich bei der schen jenseits von Oder und Neiße nach dem 2. Au• diese Serie über den Nürnberger Prozeß gena u London immer wieder gefordert worden war, aner• Definition der Rechtsbegriffe „Flucht, Vertreibung, gust 1945 nicht als Polen und Sowjetbürger klassifi• zum Klima vor dem Genfer Gipfeltreffen zwi•kannt, der Bevölkerung des Kriegsgegners aber Deportation" keinen Präzedenzfall in der Weltge• ziert. Noch heute begründet die Sowjetunion ihre schen Parteichef Gorbatschow und US-Präsi•verweigert. schichte benennen, der mit dem, was 1945 in starke Militärpräsenz im schlesischen Liegnitz mit dent Reagan paßte, nämlich den Westen an Eingeladen zu dieser Würzburger Tagung, auf der Deutschland geschehen ist, zu vergleichen war. der Besetzung Deutschlands 1945, was den Verwal• den ehemaligen gemeinsamen Feind zu erin•in zehn Vorträgen das breite Spektrum von Vertrei• Auch die Aufzählung von Vertreibungsverbrechen tungsstatus der Ostgebiete unterstreicht und was nern und zur Rückkehr an die seligen .Ent- bung und Vertreibungsfolgen geklärt werden sollte, in Afrika, Asien und Lateinamerika (Miskito-India- dann auch mit der Einschätzung der Bundesregie• spannungs"-Zeiten der 70er Jahre zu ver• rung, auch nach dem Warschauer Vertrag von 1970, locken. übereinstimmt O berschleißheim: Einschnitte durch die Vertreibung gab es auch für In der Jswestija'-Folge fehlt demnach die kirchenrechtliche Situation, wie Prälat Winfried nichtsvonaltbekanntenSchablonen und The• König, Münster, ausführte. Aber das war schon Teil• sen. Den Zweiten Weltkrieg gegen Deutsch• aspekt der Integration der Flüchtlinge und Vertrie• land hat offenbar nur die Sowjetunion geführt Baugenehmigung für Mahnmal erteilt benen, die Prof. Wilfried Schlau, Mainz, ausführlich und gewonnen, dennnursie — bestenfalls.mit behandelte. Er sah, nach einer Phase der sozialöko- Verbündeten" — wird als Entscheidungsträ• nomischen und gesellschaftlichen Eingliederung ger genannt. Der sich in Deutschenhetze über•Dokumentarische Symbole zum Gedenken an Flucht und Vertreibung schlagende II ja Ehrenburg wird wiederholt als Mit Bescheid vom 30. 10. un*d Zustellungsnach• tag) zum Volkstrauertag erschallt, ist — so laute°t Phasder Ostdeutschene der Diffamierun, eing e wirksaseit 2m0 Jahresein, nwi wirksame sie zume kluger Kommentator zitiert, das Massaker anwei s vom 8.11.1985 erteilte das Landratsamt Mün• ihre Bestimmung, die ihrem ersten Erklingen in 40. Jahrestag des Kriegsendes 1985 ihren Höhe• polnischen Offizieren bei Katyn den Deut• chen die „bauaufsichtliche Genehmigung zur Er• Oberschleißheim am 8. Mai 1985, dem 40. Jahrestag punkt gefunden habe. Auch das sind Spätwirkun• schen in die Schuhe geschoben, und in der richtung eines Pionierlandungsbootes, einer Ge• der Beendigung des Zweiten Weltkrieges, mitgege• gen eines unerhörten Vorgangs, der, wie Prof. Otto Kimminich, Regensburg, betonte, vom Völker• Aufzählung all der deutschen Verbrechen dür• dächtnismauer sowie eines Glockenturmes" an der ben wurde — „Mahnung und Verpflichtung zu• Ferdinand-Schulz-Allee in Oberschleißheim — „da gleich zum Frieden und zur Versöhnung und Ver• recht ausdrücklich mit Verbot belegt sei, aber den• fen selbst die berüchtigten .Lampenschirme das Vorhaben den öffentlich-rechtlichen Vorschrif• ständigung unter den Menschen wie unter den Völ• noch weltweit praktiziert werde. aus menschlicher Haut' nicht fehlenlln einemte n entspricht". Das von der Ost- und Westpreu• kern". R. K. Jörg Bernhard Bilke Resümee heißt es: .An Nürnberg soll sich auch ßenstiftung in Bayern in Pilotfunktion für die Hei• derjenige erinnern, der bewaffnete Überfälle mat vertriebenen auf dem ehemaligen historischen plant, in fremde Länder einfällt, sein Volk un• Flugplatz Schleißheim angelegte Mahnmal „Flucht Deutschlandpolitik: terdrückt, blutige Diktatoren sollen daran und Vertreibung" hat somit seine volle „ Rehabilitie• denken, Revanchisten, israelische Zionistenrung " erfahren, nachdem im Sommer dieses Jahres und Rassisten in Südafrika. Nürnberg war und eine Reihe von spektakulären Pressemeldungen die Heiße Luft in der Grenzkommission bleibt eine furchtbare Warnung für die KräfteAnlag e voreilig zu mutmaßlich nicht genehmigten des Bösen" Worauf man in aller Kürze nur be• „Schwarz-Bauwerken" hochstilisiert hatte. Grenze am Elbufer durch DDR-Dokumente nicht in Frage gestellt merken kann: Archipel Gulag und Afghani• Zweck der Errichtung dieser Mahnmalstätte ist stan lassen grüßen! es, „aller Opfer von Flucht und Vertreibung zu allen Viel Lärm um nichts — so könnte man das jüngste haben die Ost-Berliner Machthaber leider nicht Zeiten in in aller Welt" zu gedenken. Als dokumen• Kapitel in den Auseinandersetzungen um den Ver• verraten. So stellte denn auch das Bundesinnenmi• tarisches Symbol hierfür gilt ein von der Stiftung lauf der deutsch-deutschen Grenze an der Elbe nisterium fest, daß es in den Schriftstücken „keinen Was Taft dazu sagte nach Bayern, dem Patenland der Ostpreußen, ge• überschreiben. Für das Nachrichtenmagazin „Der Hinweis" in dieser Richtung gäbe. Im Gegenteil: Be• Wie fragwürdig das Nürnberger Verfahren holtes ehemaliges Pionierlandungsboot — das letz• Spiegel" bahnte sich bereits eine Erschütterung der stätigung für die Rechtmäßigkeit der bundesdeut• selbst in den USA erschien, drückte der da• te bis heute erhalten gebliebene seines Typs — das bundesdeutschen Position an, als die Vertreter der schen Auffassung vom Grenzverlauf am Nord-Ost- in der Endphase des Zweiten Weltkrieges im Einsatz DDR in der gemeinsamen Grenzkommission im Ufer der Elbe ergab die Sichtung von Unterlagen, mals führende republikanische Senator Ro•an der Ostsee nachweislich Tausenden von Flücht• September 26 Dokumente übergaben, die ihre Auf• die die britische Regierung Bonner Experten zur bert A. Taft nach der Urteilsverkündung aus lingen und Verwundeten das Leben rettete. Es fassung vom Grenzverlauf in der Strommitte un• Verfügung gestellt hatte. (zitiert nach Diwald .Geschichte der Deut• wurde vor dem „ Haus der Ost- und Westpreußen in termauern sollten. Auch zu einem anderen „Spiegel"-Artikel zur schen", S. 135): .Ein von den Siegern über die Bayern" auf zwei Betonsockeln aufgestellt. Was zunächst wie eine Sensation anmutete, er• Frage der Grenzziehung an der Elbe nahm das Bun• Besiegten geführter Prozeß kann nicht unpar• Die dazugehörige, auf vorhandenen Ruinenfun• wies sich jedoch im nachhinein als heiße Luft. desinnenministerium Stellung. Das Nachrichten• teiisch sein, in welchen Rechtsformen er auchdamente n errichtete Gedächtnismauer dient der Nach Aussage des Bundesinnenministeriums, dem magazin hatte ein Angebot des SED-Generalsekre• gehalten wird. Ich halte es für fraglich, ob sichAnbringun g von Gedenktafeln, die an die Ret• die fachliche Beurteilung zusteht, kann nämlich von tärs Erich Honecker an den SPD-Vorsitzenden jemand abhalten lassen wird, einen Angriffs•tungseinsätze 1944/45 der Marine und u. a. bayeri• einer Positionsveränderung der Bundesregierung Willy Brandt, wonach Ost-Berlin im Gegenzug für krieg zu entfesseln, wenn man jene, die ,diesche r Großverbände wie der 7. Panzerdivision oder überhaupt keine Rede sein. Zwar bestreite man ein Elbe-Abkommenbereit sei, über Fischereirechte der 4. Infanteriedivision erinnern. Hinzu kommen nicht die Echtheit der vorgelegten Dokumentenko• für die Bundesrepublik in Ostseegewässern zu ver• Führer' des deutschen Volkes waren, auf• sollen nach und nach weitere Tafeln auch anderer pien. Allerdings besäßen diese weder Aussagekraft hängt, so verachtenswert sie gewesen sind; handeln, als große Neuigkeit verkauft. Diese Nach• Verbände und Institutionen, deren opferbereiter noch seien sie geeignet, den Rechtsstreitpunkt der richt ist jedoch, so das Bundesinnenministerium, denn niemand unternimmt einen Angriffs•Einsatz dazu beitrug und -trägt, Flüchtlingsnot und DDR zu unterstützen. Vielmehr fänden sich in den ein „alter Hut". Mit ihrem „Angebot", das in Bonn krieg, der sich nicht den Sieg davon erhofft.Vertreibungselen d zu mildern oder zu verhindern. Schriftstücken Formulierungen, die eher die Bonner seit langem auf dem Tisch liege, wolle die DDR Über diesem ganzen Verfahren schwebt der Der neben der Gedenkmauer aus Eichenholzbal• Auffassung vom Grenzverlauf am Nord-Ost-Ufer durch das Eingehen geringfügiger Konzessionen Geist der Rache, und Rache ist selten identischke n errichtete Glockenstuhl ist vorläufiger Standort der Elbe bekräftigten. So sei dort beispielsweise von Statusveränderungen erreichen. mit Recht. Die Hinrichtung der elf Verurteilten für zwei über den Zweiten Weltkrieg hinaus erhal• der „Grenze an der Elbe" — nicht etwa auf der Elbe — und von der „sowjetischen Seite der Elbe" die Die Bundesregierung lege Wert darauf, daß ledig• wird ein dunkler Punkt in der nordamerikani•ten gebliebene historische Glocken aus den Jahren lich die „Grenzfeststellung" in ihre Kompetenzfalle. schen Geschichte sein, den wir lange bedauern162 2 und 1652 der Kirche Kiwitten in Ostpreußen, Rede. An einer anderen Stelle heiße es, die Sowjets sollten nicht aggressiv reagieren, wenn jemand „in Der DDR ginge es dagegen um eine „Grenzfestle• werden. Wir haben in diesem Prozeß die russi•die der Stiftung für das Mahnmal treuhänderisch gung", um sich als „souveräner Staat" herauszustel• überlassen wurden. die Nähe des Ufers" kommen sollte. sche Auffassung akzeptiert, derzufolge der len. Die Bundesregierung hat damit deutlich ge• Das Geläut der kleineren Glocke, das nur zu be• Wie mit Hilfe dieser Textstellen die These vom macht, daß sich an ihrer Rechtsauffassung nichts Zweck von solchen Prozessen in der Regie•sonderen Anlässen wie z. B. jetzt (am letzten Sonn• Grenzverlauf inder Strommitte zu untermauern ist, rungspolitik besteht und nicht in der Rechts• geändert hat. sprechung ..." Es stellt sich allerdings die Frage, was mit solchen Gerüchten um eine Annäherung deutsch-deut• scher Positionen eigentlich erreicht werden soll. Wie kam es zum Krieg? Auch auf anderen Gebieten —• sei es der Status Wie kam es zum Zweiten Weltkrieg? Dazu West-Berlins auf den Moskauer Weltjugendfest• heißt es sogar in der vom Moskauer Verlag für spielen oder die Anerkennung einer DDR-Staats- fremdsprachige Literatur 1947herausgegebe• burgerschaft, die einige Politiker meinen immer nen .Geschichte der Diplomatie" (3. Band, S. wieder ins Spiel bringen zu müssen — wird durch 757): Berlin schlug Warschau im Oktober 1938 Gesten, Verlautbarungen und Gerüchte eine Inter- pretierbarkeit der völkerrechtlichen Lage vorge• folgendes vor: Danzig kehrt zu Deutschland tauscht, obwohl die in Wirklichkeit eindeutig ist. zurück; durch den Korridor erhält Deutsch• land eine exterritoriale Autobahn und Eisen• Man könnte vermuten, daß hier viele Worte, der Lärm um nichts, eine Erosion von gültigen Rechts• bahn nach Ostpreußen; Polen erhält das Glei• auflassungen und Positionen bewirken sollen, frei che im Danziger Gebiet sowie einenFreihafen; nach dem Motto, es gehe ja bei der Elbgrenze nur beide Seiten erkennen die Grenzen an; der Dieser Herr um ein paar Quadratkilometer Wasser, und aller deutsch-polnische Vertrag von 1934 wird für bestätigte „Formelkram" sei schließlich der Verständigung ur 25 Jahre verlängert. Polens Antwort: .Daß jeg• mir gerade, daß ich " hinderlich. Wie diese Flexibilität mit dem Ost• liche weitere Verfolgung dieser deutschen block-Glaubenssatz von der Unveränderlichkeit recht habe Pläne, insbesondere soweit sie eine Rückkehr der europäischen Nachkriegsgrenzen zu vereinba• Danzigs zum Reich beträfen, den Krieg mit ren ist haben die Verantwortlichen in Ost-Berlin Zeh hnung aus und Moskau bislang noch nicht verraten. Polen bedeute". Martin Jenke „Hamburger Abendblatt" Henni Wiese 7. Dezember 1985 — Folge 49 — Seite 5 XXIS £XiDmi6cnbluii Aus aller Welt

Seoul: Juden' Südkorea braucht westliche Hilfe Meinungen Internationale Expertenkonferenz befaßte sich mit der sowjetischen Strategie in Asien NEUE OSNABRÜCKER ZEITUNG Uber die sowjetische Expansions- und Ag• auch in Ostasien die Amerikaner die Sicher• Mittlere Osten und Europa systematisch in Verwaschenes in Saarbrücken gressionspolitik in Ost-, Mittelasien und Euro• heit der ganzen Region. Die USA haben zur die sowjetischen Welteroberungspläne ein• Osnabrück — „Nirgendwo ist Gemeinsam• pa führte der „International Security Council" Zeit 40000 Soldaten in Südkorea stationiert. bezogen sind. Als heutige Brennpunkte des keit mehr vonnöten als in der Deutschlandpo• New York, drei Konferenzen in Seoul, Brüssel Das amerikanische Engagement ist in Korea Weltgeschehens wurden von den Experten litik. Aber auf eine Einigung von der verwa• und Lissabon durch, zu denen rund 150 Exper- wie auch in Europa seit Reagans Regierungs• festgestellt: Westeuropa, der Mittlere Osten, schenen Art, wie sie jetzt im Saarländischen tenaus Asien, Nord- und Südamerika, Austra• antritt stärker geworden. das südliche Afrika, Asien und der Pazifik. Landtag erzielt wurde, hätte die Opposition lien und Europa geladen waren. Die politischen Beziehungen zwischen der Hier gibt es besondere explosive Zonen, zu besser verzichtet. Diese Resolution schadet Die Republik Korea erinnerte während die• Bundesrepublik Deutschland und Südkorea denen die pazifische Inselwelt, das geteilte Eu• nur, statt zu nützen — es sei denn, man erhofft ser Tagungen an das Jahr 1950, wodie Sowjets sind traditionell gut, sie gründen sich vor allem ropa, Afghanistan, Pakistan, die Persische Golf• sich Lohn aus Ost-Berlin. CDU und FDP haftet in Asien und mit der Blockade Berlins ver• auf das von koreanischer Seite stark empfun• region und Südafrika gehören. der schwere Makel an, daß sie einen unver• suchten, die westlichen Nachkriegspositionen dene ähnliche Schicksal der Teilung der Län• Im militärischen Kräftevergleich wurde antwortlich hohen Preis für eine Überein• aus den Angeln zu heben. der. Es besteht eine starke Zuneigung auf kul• festgestellt, daß keine der bedrohten Regionen stimmung gezahlt haben, die nur Pseudo-Cha- Als am 25. Juni 1950 kommunistische Ver• turellem Gebiet. Zur Zeit lernen 580 000 Schü• sich allein gegen die sowjetische Macht ver• rakter hat, weil jeder aus dem Text herausle• bände aus Nordkorea — geführt von den So• ler und Studenten deutsch. teidigen können. Politische, militärische und sen kann, was ihm paßt. Vor allem für den Ver• wjets — nach dem Süden vorstießen, wurde Die Konferenz in Seoul untersuchte in wirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen zicht auf den ursprünglichen Kernsatz, daß der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen mehrtägiger Sitzung die sowjetische Gesamt• den freien westlichen Nationen und den USA sich der Landtag in Übereinstimmung mit dem einberufen. Er stimmte einer Resolution der strategie seit Beginn der 50er Jahre. Es wurde sei unabdingbare Notwendigkeit. Grundgesetz zu einer deutschen Staatsbür• USA zu, die den sofortigen Rückzug der Inva• festgestellt, daß Ostasien, Südostasien, der Hans Edgar Jahn gerschaft bekennt, gibt es keinerlei überzeu• sionstruppen forderte. Sechzehn Staaten folg• gende Begründung. Die jetzt beschlossenen ten damals diesem Aufruf und stellten Trup• Formulierungen über die Rechte der DDR- pen zur Verfügung: Äthiopien, Australien, Polnischer Machtbereich: Bürger als .Inländer' mögen sich im gleichen Belgien, Frankreich, Griechenland, Großbri• Sinne interpretieren lassen, ihnen fehlt jedoch tannien, Kanada, Kolumbien, Luxemburg, die unzweideutige Klarheit, die in dieser Frage Neuseeland, die Niederlande, die Philippinen, unverzichtbar ist. So viel Nebel sah man selten Republik Südafrika, Thailand, Türkei und die Deutsche Volksgruppe als Reizthemaau s einer deutschlandpolitischen Entschlie• USA. ßung aufsteigen und die Standpunkte bis zur In schweren Kämpfen gelang es den als UN- „Anerkennung betrachten wir als Anknüpfung an die Politik Hitlers" Unkenntlichkeit einhüllen. Zufrieden mit die• Streitmacht deklarierten Truppen, die kom• Ein ständiges Reizthema für die Warschau• regung, hier endlich etwas zu unternehmen, ser Lösung dürfen nur Oscar Lafontaine und munistischen Invasionseinheiten bis an den er Führung ist die deutsche Volksgruppe in doch — wie man es selbst macht — eine deut• seine SPD sein." chinesisch-koreanischen Grenzfluß Yalu zu• Oberschlesien und Ostpreußen. Ständig müs• sche Volksgruppe anzuerkennen. rückzudrängen. sen sich damit die Medien, Deutschlandexper• Die DDR hält sich aus dieser Diskussion franffurterjlllgemeinf Nach 500 Sitzungen, der von Sowjets gefor• ten und nicht zuletzt die Führung selbst befas• heraus: Für sie ist sie eher peinlich, zumal es derten Waffenstillstandsverhandlungen, wur• sen. Nicht nur aus den eigenen Reihen, son• keine Ausreisebestrebungen in die DDR gibt. Anders als Honecker de am 27. Juli 1953 der Waffenstillstand ge• dern vornehmlich aus den Reihen der Ost• Es gab solche Ende der 50er Jahre. Die Erfah• Frankfurt — „Und sollte Honecker wirklich schlossen. Als Demarkationslinie wurde der blockführer der „sozialistischen Bruderländer" rungen waren nicht gut: Entweder setzten sich 38. Breitengrad festgelegt. Seit Abschluß des mit der UdSSR an der Spitze, wird Staats- und glauben, durch die von ihm in Gang gesetzte die Leute bald in den Westen ab, weil sie fest• .Aneignung' der gesamten deutschen Ge• Waffenstillstands stellte das UN-Kommando KP-Chef Jaruzelski auf einen ständigen Wi• stellten, vom Regen in die Traufe gekommen zu über 73000 Verletzungen der Waffenstill• derspruch aufmerksam gemacht: Offiziell gibt schichte die Abgrenzung zu fördern, ein sozia• sein, oder sie galten als aufmüpfiges Element. listisches Geschichtsbewußtsein oder gar ein standsvereinbarungen durch die Nordkorea• es diese Minderheit nicht, wird sie gar ener• Zum ersten Mal gab jüngst ein führender Hi• ner fest. gisch bestritten, doch anderseits reisen per• Bewußtsein von der »sozialistischen deutschen storiker und Deutschlandexperte der KP die Nation' zu erreichen, dann kennt er seine Das weltpolitische Schicksal Koreas und manent polnische Staatsbürger in Richtung Existenz einer deutschen Minderheit zu. Doch Deutschen schlecht, die in der Entdeckung der Deutschlands ist ähnlich. Moskau verhindert Bundesrepublik Deutschland aus, bekennen gleichzeitig schränkte er ein, daß sich Polen deutschen Geschichte ganz im Gegenteil eine die Wiedervereinigung beider Staaten. Die sich zum Deutschtum. Oder sie bleiben illegal die Anerkennung aus geschichtlichen und ak• Bestätigung für die Existenz der Einheit der Außenpolitik Koreas ist bestimmt durch die nach einem Besuch im Westen in der Bundes• tuellen Gründen nicht leisten könne. Es han• Nation sehen. Honecker gehört einer Genera• Teilung im geopolitischen Kräftefeld der republik. delt sich um den Direktor des wichtigsten tion von deutschen Kommunisten an, der noch kommunistischen und westlichen pazifischen Von sowjetischer, rumänischer und tsche• Deutschlandkundeinstituts, des „Westinsti• ein Bewußtsein von der Einheit Deutschlands Großmächte. Wie in Europa so garantieren choslowakischer Seite kommt daher die An- tuts" in Posen, Prof. Dr. Antoni Czubiriski. eigen ist, die für ihre marxistischen Ideale ge• Czubinski bestritt im Stettiner KP-Organ kämpft und unter den Nationalsozialisten ge• „Glos Szczecinski" (Stettiner Stimme) zuerst litten hat. Krenz kennt nur die DDR, hat wegen die Meinung des Blattes und vieler Menschen seiner Weltanschauung nie Leiden, sondern Sowjetunion: im In- und Ausland, daß Polen in puncto deut• nur Privilegien empfangen. Er hat Karriere sche Minderheit überempfindlich sei. Doch gemacht, weil er nicht aneckte. Wenn er sich erklärte er schließlich: „Wir Polen erinnern auch jetzt noch an Loyalität gegenüber dem Gegen Geschichtsheroisierung uns jedoch daran, welche politische Rolle eine Generalsekretär nicht übertreffen läßt, man• deutsche Minderheit in den Absichten deut• ches wird er sicher anders machen als Ho• Der „Vaterländische Krieg" verführte zum Alkoholmißbrauch scher Revisionisten nach dem I. und in der necker. Ob das besser sein wird für die Deut• Vorbereitung des II. Weltkrieges spielte. Diese schen in Ost und West, steht dahin." Versuche des Eindämmens von gefährlichem Al• jüngsten sowjetischen Geschichte zu. In einem ent• traurigen Erfahrungen veranlassen uns zur koholmißbrauch in der Sowjetunion lassen jetzt of• sprechenden Beitrag in der November-Ausgabe Behauptung, daß das Problem der deutschen fenbar auch kritischere Betrachtungsweisen der des in Moskau auch in deutscher Sprache erschei• Minderheit bereits gelöst wurde. Wiederum: BERLINER MORGENPOST bisher ausschließlich heroisiert wiedergegebenen nenden Unterhaltungsmagazins „Sputnik" heißt es Die Forderung der Bundesrepublik Deutsch• wörtlich: „Der große Vaterländische Krieg und land nach Anerkennung dieser Minderheit, Kein Oscar für Oskar seine Folgen führten zu steigendem Alkoholver• Alienstein: brauch." betrachten wir als Anknüpfen an die Politik Berlin — „Einen Oskar hat sich Lafontaine Daß dieser „Verbrauch" auch mehr als 40 Jahre Hitlers, als Versuch, in Polen einen deutschen mit seiner deutschlandpolitischen Parforce- nach Kriegsende nocht steigt und nach den Vorstel• Brückenkopf zu verankern, der bei betreffen• tour nicht verdient. So wenig wie seine Regie• lungen von Kreml-Chef Michail Gorbatschow sogar dem Anlaß entsprechend genutzt werden rung, die sich gerade in Sachen Tempolimit Wolfsplage erwartet eine Art Alkohol-Null-Lösung notwendig macht, könnte... Wir müssen eben an unsere Erfah• unter dem Eindruck des angedrohten Bundes• Noch keine Gefahr für Menschen läßt das Heft zwar unerwähnt. Mit dem entschuldi• rungen stets denken und daraus die Schlußfol• zwanges nebelkerzenwerfend auf den Rück• genden Hinweis darauf, daß die Sowjetführung un• gerungen ziehen." zug macht. Von Erfolgen in bezug auf Arbed Obwohl noch kein Winter sei, mache sich in mittelbar nach ihrer Machtergreifung im Jahre 1917 Ostpreußen schon jetzt eine neue Wolfsplage Mit anderen Worten: Die polnische Staats• hat man auch nichts gehört. Einen offensiven dem überstarken Alkoholkonsum in Rußland den Wahlkampf führen ist eben eine Sache, ein bemerkbar, berichtet die Warschauer Wo• Kampf angesagt habe, anschließend, nämlich 24 räson verlangt dies. Und: Es gibt zwar de facto chenendzeitung „Kulisy" (Die Kulissen). Dies Jahre später, aber der „Vaterländische Krieg" da• eine deutsche Volksgruppe, darf sie aber de problembeladenes Bundesland regieren eine vor allen Dingen in der Region Allenstein, wo zwischen gekommen sei, läßt „Sputnik" zwischen jure nicht geben. Joachim Görlich ganz andere." die Jäger bereits unruhig auf den ersten den Zeilen das bisherige Scheitern der Sowjetfüh• Schnee warten, um zur Großjagd auf die Raub• rung bei der versuchten Beseitigung des „größten tiere zu starten. Denn schon jetzt sei der Scha• sozialen Übels" unzweideutig erkennen. den unter dem Reh- und Rotwildbestand Entsprechend wenig überzeugend versichert enorm. Und die Wölfe seien sogar so dreist, „Sputnik", daß es „in Rußland seit 1750eine Statistik über den Alkoholverbrauch gebe, in der der Pro• daß sie nun Haustiere überfallen. Binnen kür• zentsatz der vom Alkohol Abhängigen.immerzwei- zester Zeit seien 30 Schafe und drei Kälber ge• bis dreimal niedriger als in Westeuropa" gewesen rissen worden. Die Jäger des Jagdkreises sei. Erst die Übernahme des Handelsmonopols für „Wildsau" in Wartenburg haben schon drei Alkoholdurchdie.zaristische Regierung" habedas Wölfe erlegt. Man wisse noch nicht, wie viele Volk „förmlich zum Trinken verleitet". Das Alko• Wölfe bereits aus dem Osten (UdSSR) in die holmonopol liegt auch heute noch beim Staat. Region Alienstein gekommen seien. Der „Pol• Weit weniger Sorgen scheint sich die Sowjetfüh• nische Jägerverband" in Allenstein hat Mel• rung allerdings um den Alkoholmißbrauch außer• dungen, wonach es bereits 25 seien. Verbands• halb der Sowjetunion zu machen. Sohäufen sich Be• richte aus dem westafrikanischen Land Angola, chef Wladyslaw Komorowski erklärte dazu: nach denen viele der dort als „Berater" tätigen so• „Das sind entschieden zu viele." Die Wölfe wjetischen Offiziere und Soldaten hochprozentigen vermehrten sich nämlich rapide. So habe man Alkohol selbst herstellen und in Umlauf bringen. schon zwei Wölfinnen mit je fünf Jungen ange• Aus der nordangolanischen Stadt Uige (dem frü• troffen. Woanders hätten zwei Wölfinnen heren Carmona) verlautete kürzlich, daß mehrere ebenso eine noch nicht festgestellte Zahl von sowjetische Offiziere, die dort Soldaten der kom• Jungwölfen geworfen. munistischen MPLA-Regierung ausbilden, Teile ehemaliger Kaffeeplantagen mit Kartoffeln bebau• Bis zum August einschließlich waren die en ließen. Aus diesen „Erdäpfeln" brannten sie an• Wölfe im Bezirk Allenstein als „Waldsanitä• schließend Schnaps, den sie, wie es heißt, „für be• ter" geschützt gewesen. Das müsse anders trächtliche Summen in die eigene Tasche" in der werden. Allerdings: Die Waldspaziergänger angolanischen Hauptstadt Luanda verkauften. und Pilzesammler könnten beruhigt sein, denn Ähnliche Praktiken sowjetischer Offiziere und bisher sei noch keiner dieser Menschen von Mannschaften werdenauchausdem Ende 1979von einem Wolf angefallen worden, heißt esin„Ku- der Sowjetunion Überfallenen und seither besetzt lisy" abschließend. gehaltenen Afghanistan berichtet. wona ,Dem Ehrenbürger der Sowjetunion ein langes Lebenl" Zeichnung aus „Welt am Sonntag" 7. Dezember 1985 - Folge 49 - Seite 6 Frau und Familie Sw CftpmißmblDli

ichon als Junge in meiner westpreußi- .sehen Heimat, in der alten Ordens- und 'Hansestadt Elbing am Frischen Haff, Der Duft von Tanne und Kerzen habe ich mich lange vor der Zeit auf Weih• nachten gefreut. Auch jetzt freue ich mich Weihnachten einst und jetzt - Was von damals lebendig blieb - Erzählt von Bernhard Heister schon lange, lange vorher. Wir besitzen noch einen alten Ständer für Abend die Kerzen an dem Adventskranz auf der Adventskerzen gehen unsere Gedanken immer den den Adventskranz, richtig aus Holz, nicht aus diesem Ständer, erst eine, dann zwei, dann drei zurückindieKindheitundHeimaUndasLand Weihnachter,mneuem^^an^ederd^war jenseits der Weichsel und in die sudetendeut- Unsere TochterlÄngst en^chwn tat Plastik oder irgendeinem anderen Kunststoff. und schließlich alle vier Kerzen. Er stammt aus meinem Elternhaus und ist das Ja, der Adventskranz, der hatte sich bei uns sehe Heimat meiner Frau, nach Gablonz in ^^^^^^^^ Nordböhmen, ins Isergebirge. Immer sehen ?f Irlich kommt maer Einzige, das uns von dort verblieb, auf einer im Osten erst in den zwanziger Jahren unseres ihrer Puppenkinder zu uns, und die Mutter wir in der Erinnerung die weihnachtliche Hei weiten Odyssee wieder zu uns gekommen. Jahrhunderts eingebürgert. Er trat damals ja kleidet sie neu ein, natürlich „stilgerecht", ge• auch einen Siegeszug durch den ganzen deut• mat tief verschneit. Ob tatsächlich immer Durch die ganze Adventszeit hindurch leuch• gebenenfalls unter Zuhilfenahme von alten ten in unserem Wohnzimmer fast jeden schen Sprachraum in Europa an. Beim Schein Schnee lag zu Weihnachten, ist zweifelhaft. Jedenfalls gab es im Gebirge und auch bei uns Modejournalen. im Nordosten mehr weiße Weihnachten als in Wohl schrieben wir zu Hause in Elbing oder Berlin, wo wir heute leben. in Gablonz an unsere Freunde Weihnachts• karten. Der Freundeskreis ist mit den Jahren In unseren Gedanken lebt noch der alte groß geworden und verstreut in alle Welt. Da Brauch der Adventsmütterchen, die in der entsteht jetzt alljährlich im Atelier meiner Vorweihnachtszeit durch die Straßen Elbings Frau — sie ist ja Grafikerin — eine weihnacht• wanderten und von den Kindern deren Weih• liche Zeichnung, die wir als Postkarte drucken nachtswünsche zur Weiterleitung an den lassen. Diese Karten gehen an all unsere Freun• Weihnachtsmann oder das Christkind entge• de, wie wir mit ihnen in der Weihnachtszeit gennahmen, wofür sie sich gern als Botenlohn überhaupt ein großes Gespräch führen, nicht etwas in ihre großen Henkelkörbe oder auch in nur so „herzliche Weihnachtsgrüße" austau• ihre Sammelbüchsen geben ließen. schen. Doch ich möchte erzählen, was bei uns noch In Elbing gingen wir am ersten Feiertag zum heute wie zu Hause ist. Wie einst können wir Weihnachtsgottesdienst in die ehrwürdige uns kein Weihnachtsfest ohne einen Weih• alte St.-Marien-Kirche. In Gablonz gingen wir nachtsbaum, einen Christbaum, denken, und es in der Heiligen Nacht zur Christmesse in die muß ein richtiger Tannenbaum oder wenig• Herz-Jesu-Kirche. stens eine Fichte sein, nicht aus Plastik. Der Zu unserer Weihnacht gehört heute wie Weihnachtsbaum mit echten Kerzen — kei• einst, daß wir in die Kirche gehen, in der Heili• ne elektrischen — gehört bei uns in die gen Nacht durch die dann auch stillen Berliner Weihnachtsstube, nicht auf den Balkon, nur Straßen — da und dort strahlt noch das Licht durch das Fenster zu betrachten. Weihnach• weihnachtlicher Kerzen aus den Fenstern —• ten, da muß es bei uns wie in der Kindheit nach zur Rosenkranz-Basilika in Steglitz wandern, Tanne und Kerzen duften. die Weihnachtsbotschaft hören und in das Dicht beim Weihnachtsbaum steht die Lied einstimmen, das aus einem Salzburger Krippe, eine neue allerdings, die uns die Toch• Dorf in alle Welt ging: „Stille Nacht, heilige Elbing: Die »Adventsmütterchen" wandern durch die Stadt Nacht". Foto aus «Westpreußen in 144 Bildern", Verlag Gerhard Rautenberg, Leer ter schenkte, aus dem Berliner Zinnfiguren- Kabinett. Das Licht einer Kerze läßt die Zinnfi• guren silbern schimmern. Vielleicht sind wir altmodisch, aber zu unse• ... wie die Kinder singen Der Junge und der Tannenbaumrem Weihnachtsfest gehört wie einst bei der Über die weißen Felder Mutter die Weihnachtsbäckerei, soviel Mühe tönt nun heller Gesang. Eine Begegnung im Advent — Eine Erzählung von Siegfried Waiden und Arbeit sie meiner Frau auch macht. Auch Bis in die dunklen Wälder Königsberger Randmarzipan, Teekonfekt und hörte ich ihren Klang. Marzipankartoffeln entstehen in unserer ie Straßen und Häuser waren ver• „Es wird ein armer Junge sein", sagte eine Küche. Wälder und Felder tragen schneit, die Bäume schüttelten sich im junge Frau, und ein alter Mann sprach: „Ob glitzernden Weihnachtsschnee. Dkalten Wind, und dann und wann fiel der arm oder nicht, es ist Diebstahl. Was soll aus Was ganz und gar nicht fehlen darf, das ist Heute sind alle Klagen Schnee von den Adventskränzen in den Haus• einem Jungen werden, der die Weihnacht mit unter dem Weihnachtsbaum der Bunte Teller fern und still alles Weh. eingängen. Mit hochgeschlagenem Mantel• einem gestohlenen Baum verbringt?" voller Äpfel, Nüsse, Marzipan, Thorner Katha- Horcht, wie die Kinder singen! kragen stapften die Menschen an den von den „Schon gut", sagte ein anderer Passant, „er rinchen, Apfelsinen. Jubelnder Überschwang!— Dachrinnen herabhängenden Eiszapfen vor• muß ein armer Junge sein, lassen wir es damit Am Ersten Weihnachtsfeiertag gibt es wie Uralte Glocken schwingen bei, an den eingeschneiten Autos und — dem doch gut sein." einst in Elbing eine Weihnachtsgans gefüllt hinter der Wolkenbank. Platz mit den Tannenbäumen, die dort mit Auch Kriminalkommissar Wolters kam zu mit Äpfeln, und dazu trinken einen guten Rot• einem Seil zusammengebunden standen. einem Schluß, der ihm allerdings nicht leicht wein, Rotspon hieß er bei uns. Leuchten solln eure Kerzen Es fand kein Verkauf statt, und es war auch fiel, aber es gab für ihn nur diese Entscheidung: hell nun am Weihnachtsbaum! keine Aufsicht da. Aber ein „Käufer" stand im Ein Kind hatte gestohlen und würde es viel• In der vorweihnachtlichen Zeit blieben die Manchmal in Kinderherzen Tannenbaumlager, einkleiner Junge. Die Pas• leicht wieder tun, wenn es sein Unrecht nicht Eltern am Abend lange auf und reparierten wird zur Wahrheit der Traum. santen sahen ihn, einige blieben stehen. Auch vorgehalten bekäme. Wolters folgte dem Jun• und verschönerten die Puppenstube der Hans Bahrs (f) Kriminalkommissar Wolters sah den Jungen. gen in die elterliche Wohnung. Schwester und meinen Kaufmannsladen, was Der Kleine zog einen Baum durch die Seilab• „Klaus hat den Baum gefunden", sagte die sperrung und begutachtete ihn. Dann zog er Mutter, „bitte, verstehen Sie mich. Es geht uns einen anderen Baum heraus, schaute sich um nicht gut, und ich hatte Klaus gebeten, er solle, und lief mit diesem Baum schnell davon. wenn er an einem Tannenbaumstand vorbei• Die Sache mit der verräterischen Nase »Haben Sie das gesehen?" sagte ein Passant, kommt, nach ein paar Zweigen fragen. Ich „diese Dreistigkeit am hellichten Tage?" habe dem Jungen nicht den Auftrag gegeben, Oder: Wenn der Weihnachtsmann kommt — Von Edith Beyer-Gampert einen Baum mitzunehmen." Der Junge weinte, als er sagte: „Ich wollte s weihnachtete schon sehr. Das heißt — mann in voller Größe vor uns. Aber ganz so Weihnachten nicht ohne Tannenbaum sein, die Adventszeit neigte sich dem Ende zu. groß und furchteinflößend, wie wir ihn uns vor• Mutü." EUnd wir -waren noch in einem Alter, in gestellt hatten, war er eigentlich gar nicht — Rösselsprung „Das ist nicht gut, was du getan hast, Junge", dem man an Wunder glaubt — etwa an das trotz hoher bunter Kopfbedeckung, die der erwiderte die Mutter, „bitte, tu so etwas nie Christkind und den Weihnachtsmann. Letzte• grauslichen Kälte wegen weit über die Ohren wieder." rerwürde wohl demnächst mal bei uns vorbei• und fast bis zu den Augen herabgezogen war. „Deine Mutter meint es gut, Junge", sagte sehen, hatte Mutter wiederholt bedeutungs• Die untere Hälfte des Gesichtes verschwand Wolters. „Ich weiß, daß es dir schwer fallen voll verlauten lassen. Bekanntlich belohnte er hinter einem weißen wolligen Bart, und auch tal be es gibt wird, das in diesem Augenblick zu verstehen. die artigen Kinder mild lächelnd und die ande• sonst stimmte alles — bis hinunter zu den der• Du hast einen Baum genommen, der dir nicht ren bestrafte er ziemlich rüde. Irgendwie soll• ben Stiefeln — wie es sich gehörte. Nur die gehört Könntest du in der Weihnacht an ten ihre Andeutungen sicher eine kleine War• Nase, diese Nase, die mir irgendwie bekannt man aus das Lie einem gestohlenen Baum beten und singen?" nung für uns sein. Denn so ganz rein war unser vorkam, war freigeblieben. Gewissen nun auch wieder nicht. „Nein, nein", rief der Junge, „daran habe ich Während wir unsere Gedichte aufsagten ist sen auch nicht gedacht." An einem Nachmittag, es dämmerte schon, und brummend ermahnt wurden, uns nicht P« Wolters hatte die Wohnung verlassen. Sei• verabschiedete sich Muttchen hastig von uns, mehr so viel zu kabbeln und schließlich kleine nen gesetzlichen Auftrag hatte er erfüllt, aber weil sie noch etwas zu besorgen hatte. „Aber Geschenke in Empfang nehmen durften — lieh wenn ein nur das menschliche Problem nagte an seinem wenn der Weihnachtsmann vielleicht heute auch Marie, die dauernd gnidderte, bekam Gewissen. Er sah etwas, das ihm sehr nahe kommt", gab meine ältere Schwester ah• etwas —, überlegte ich krampfhaft, an wen ging: Über die verschneite Straße, vorbei an nungsvoll zu bedenken. Die Aussicht, diesem mich der Weihnachtsmann bloß erinnerte! ka zin wirk bringt den Dachrinnen mit den Eiszapfen und den bärtigen Gesellen ohne Mutters Schutz ge• Dann machte er sich polternd wieder auf den eingeschneiten Autos ging ein kleiner Junge, genüberzutreten, war beunruhigend genug. Weg, und wir liefen Mutter strahlend entge• der einen Tannenbaum unter dem Arm trug. Marie wäre ja da, und sie selbst würde be• gen, die ein Weilchen später erhitzt und ein V. und F. Vierkötter Er ging zum Tannenbaumlager und stellte den stimmt bald zurück sein. Damit ließ sie uns mit bißchen echauffiert, aber sehr fröhlich von Baum wieder hinter die Seilabsperrung. Marie allein, die in der Küche mit dem Ge• ihren Besorgungen zurückkam. Über unser Er• Wie das Rössel beim Schach (einmal Wolters fühlte, wie hier ein Jungenherz zu schirr klapperte und uns, in bezug auf den lebnis staunte sie nicht schlecht — und noch gerade, einmal schräg) starten Sie an zerbrechen drohte. Erinnerungen an den Hei• Weihnachtsmann, als Rückendeckung, recht viel mehr über mich, weil ich plötzlich aufge• der markierten Stelle und springen ligen Abend kamen auf, den er als Kind stets fragwürdig erschien. regt herausplatzte: „Muttchen, weißt du, wie immer auf ein übernächstes Feld, Alle mit einem buntgeschmückten Tannenbaum Und gerade, als wir über dem Spiel dieses der Weihnachtsmann aussah?!" „Wie du! Er Silben — sinnvoll geordnet — ergeben verleben durfte. Der Kriminalist kehrte um, Problem völlig vergessen hatten, polterte es hatte genau dieselbe Nase!" einen Spruch von Robert Lembke. notierte von dem Schild an dem Tannenbaum• verdächtig an der Wohnungstür. Wir erstarr• stand die Adresse des Eigentümers, begab sich ten. Wenn ER das nun war?! „Mariechen, Muttchen schüttelte verdutzt den Kopf: Auflösung Rösselsprung: dort hin und bestellte einen Tannenbaum. mach' lieber nicht' auf!" Doch da hatte sie es „Das ist ja allerhand!" Im nächsten Jahr würde a^quia-j iiaqog „Du bekommst deinen Tannenbaum, Junge", schon getan. sie wohl jemand anders mit diesem Amt be• trauen müssen, oder — eine Vondiesen gräßli• •jqtSsne iptpjiiM ipne sa upui uuaM sagte der Kommissar für sich, „aber den du dir Wir hörten sie losprusten, als eine tiefe '}8uuq uasut2 jnu sep selbst geholt hast, konnte ich dir nicht lassen." chen Larven vors Gesicht binden — vorausge- Stimme wissen wollte, ob die Kinder zu Hause *h SP* Glaube an dle Existenz des guten 'l^ideji uia jsi aqan — Fröhlich summte Wolters ein Weihnachts• wären; und wir fragten uns zitternd, was es da lied. alten Mannes war inzwischen noch nicht er• zu lachen gebe? Dann stand der Weihnachts• schüttert worden. t i Jahrgang 36 IMS Cfijmu&mblail 7. Dezember 1985 - Folge 49 - Seite 7

ANNEMARIE IN DER AU J&as (^-esuskinB^in Ostpreußen

Titelzeichnung Ewald Hennek

1. Fortsetzung zig Tage verbringen muß, ist so trostlos groß. war, in welchem Teil Ostpreußens das Wald• ausgerichtet nach groß und klein, auf den Was bisher geschah: Das JesusAind ha/ie Natürlich ist der Wüstensand längst nicht der hüterhäuschen gestanden hat. Überall, wo es schneebestäubten Tannen rings um das gerade das Licht dieser Welt erblickt, als Sanes d der Nehrung, aber immerhin doch Sand. Wald gab, kann behauptet werden, es sei hier Waldhüterhäuschen und wippten und auch schon von dem Gedanken besessen war,Auc h vom Wasser werde ich genug haben. und nirgendwo anders gewesen. Aber, wo gab schnippten und jauchzten und juhuten und be• eben diese Welt auch kennenzulernen. Erzen•Denke daran, daß ich sogar auf dem Wasser es in Ostpreußen keinen Wald! — jubelten Gottes Schöpfung auf eine ganz neue, gel Michael nahm die Aufgabe an und flog mitwandel n muß. Aber Wälder — Wälder. — Ich Nach und nach waren über dem Wald auch eigene Weise. Sie hätten das wahrscheinlich Maria, Josef und dem Jesuskind davon. Gott•möchte einmal in meinem Leben den Wald all die kleinen Engel eingetroffen, die Gottva• so bis zum jüngsten Tag getrieben, wenn nicht vater aber ließ jede irdische Stunde diesersehen. " ter ins Gefolge des Erzengels beordert hatte. der Erzengel Michael mit erzendster Stimme Nacht zu einem vollen Tag werden. Und bald Jetzt hatte das Jesuskind wahrhaftig ganz Bis das letzte Engelchen angekommen, hatten dazwischengefahren wäre. Trotzdem dauerte war Michael mit dem Jesuskind über seinemsehnsüchtig e Augen bekommen. Und obwohl sich die ersten noch schnell und ganz unpro• es noch eine ganze Weile, ehe sich die pflicht• Lieblingsland, über Germaniens nordöstlich• es sie schnell schloß, damit es niemand be• grammäßig in der klaren Winterluft mit Ha• vergessenen Engel soweit beruhigt hatten, daß stem Zipfel... merken sollte, hatte Erzengel Michael es doch schen vergnügt. Aber dann hatte der Oberen• sie sich dem schlafenden Jesuskind nähern .Weißt du", fuhr Michael schnell fort, als das gesehen. Ganz hingerissen davon, preßte er gel in sein kleines goldenes Horn gestoßen, durften. Jesuskind sein Stirnchen runzelte und die das Jesuskind an sich, ehe er die letzten Bogen und die Menge der himmlischen Heerscharen Lippchen verzog, .dieses Land ist wie ein flog, um einen geeigneten Platz zu suchen. machte den eleganten Sturzflug des Erzengels Stück der paradiesischen Ewigkeit. Schau nur! So also kam das Jesuskind nach Ostpreu• zur Waldlichtung nach. In Liebe erglüht Der Schnee, der jetzt über ihm liegt, ist rein wie ßen. Ja, geübt ist geübt, wollte gerade der Ober• die Ewigkeit. Die Flüsse und Seen steigen wie Der Erzengel landete nun elegant und engel stolz verkünden, als ausgerechnet er auf Zu dieser Zeit war auch der Komet ange• aus der Unergründlichkeit der Ewigkeit. Der schnell in einer Waldlichtung genau vor einem einem vorwitzigen Tannenast statt korrekt in kommen. Er hatte es einfach nicht über sein weiße feine Sand der Nehrung leuchtet hell Waldhüterhäuschen, dessen Türen weit of• Formation vor der Hütte landete. Der Tannen• Flimmerherz gebracht, dem Jesuskind auch wie die Verheißung der Ewigkeit. Und die fenstanden, damit die Tiere des Waldes in ihm ast, verwundert über diese unvorhergesehene nur einen Augenblick fern zu bleiben. So sehr Wälder schweigen wie sie. — Überhaupt: mit in der schlimmsten Wintersnot ein Obdach plötzliche Belastung, wippte in die Tiefe und war er nicht nur in Liebe erglüht, sondern auch den Wäldern hat Gottvater hier sein Meister• finden konnten. dann wieder in die Höhe und warf dadurch den seiner hohen Sendung bewußt. Er hatte ein werk hingesetzt. Das wirst du zugeben müs• Im Winter war das Waldhüterhäuschen von Oberengel wie eine Feder hoch, fing ihn auf, Stück seines langen Schweifes abgebrochen sen. Sieh doch diese großartige Mischung aus den Menschen verlassen. Sie besuchten es nur warf ihn wieder hoch — der Tannenast fand und kunstvoll über dem Stall von Bethlehem Geheimnisdunkel und Lieblichkeit, von aske• gelegentlich, um den Rehen, Hirschen und augenscheinlich Vergnügen an dem Spiel. angeheftet. Die Heiligen Drei Könige sollten tischer Strenge und Üppigkeit. Das gibt es nir• Hasen und nicht zu vergessen den Vögeln „Au!" posaunte der Oberengel, und das nicht unnötig auf den Gedanken kommen, er gendwo sonst in der Welt. — Und in Sand, Heu, Kastanien, Rüben und Körner bereitzu• ohne Hilfe seines goldenen Horns. Nicht so habe sie falsch geführt und sich nun — seinen Fluß, See und Wald lauschen die Menschen legen. Manchmal vergaßen sie es wohl auch sehr, weil die Tannennadeln ihn piekten, son• Irrtum bemerkend — einfach aus dem Ster- dieses Landes hinein, wie zu einem Gespräch oder kamen nicht — wie sie meinten — durch dern weil es ihn ärgerte, wie die Engelchen im nenstaube gemacht. Nein, ein Teil von ihm, mit deinem Vater." die riesigen Schneeberge hindurch. Dann Schnee lagen und sich vor Wonne über diesen immerhin hell genug, um alle andern Sterne zu „Ich wollte eigentlich noch nicht so schnell wurde die Wintersnot unter den Tieren groß. ungewöhnlichen Anblick einfach kugelig la• überstrahlen, war in Bethlehem geblieben. Er in die Ewigkeit eingehen", scherzte das Jesus• Doch zu dieser Stunde war alles wohl gefüllt chen wollten. „Au, laß mich los!" selber jedoch war hier. kind. und bestens bestellt. Gottvater hatte sie gewiß Aber der Tannenast konnte sich nicht so Erst hatte er eine Weile über der Stätte ge• „Es ist natürlich nur eine irdische Vorstel• wieder einmal rechtzeitig zwischen Frühling schnell beruhigen, selbst wenn der Befehl dazu kreist, um ihr die nötige Weihe zu geben und lung von der Ewigkeit, keine himmlische", be• und Sommer ein wenig hungern lassen, damit auch von einem Oberengel kam. sich nebenbei auch einen guten Ruheplatz eilte sich der Erzengel mit seiner Versiche• sie an andere Hungernde zu denken wußten,, „Ich will das auch, ich will das auch!" rief auszusuchen. Das Dach des Waldhüterhäus• rung. Er fürchtete, das Jesuskind könne doch wenn es notwendig war, stellte Erzengel Mi• plötzlich das kleinste aller Engelchen, das ei• chens erschien ihm für seine strahlende Fülle wieder anderen Sinnes werden. Aber das Je• chael mit Genugtuung fest, während er das gentlich nur halb zählte, und hopste — hast du doch zu wackelig zu sein. Nun saß er behutsam suskind nickte Michael freundlich zu. eingeschlummerte Jesuskind in die reich mit nicht gesehen — auf den nächstbesten Tannen- auf der äußersten Spitze einer hohen Tanne „Soll ich an der See landen oder im Sand der Heu gefüllte Krippe legte und Maria und Josef ast und versuchte das gleiche Spiel wie der und bemühte sich, seinen auf der langen Reise Nehrung oder...? behutsam und ohne ihren Schlaf zu stören Oberengel. arg mit Sternenstaub verschmutzten Schweif „Laß mich den Wald sehen!", bat das Jesus• sanft ins umherliegende Stroh bettete. „Ich auch, ich auch, laß mich auch!" So wieder auf Hochglanz zu polieren und das un• kind. „Sand werde ich in meinem kurzen Da• Übrigens muß an dieser Stelle gesagt wer• jauchzte sofort die gesamte Engelsheerschar regelmäßig abgebrochene Schweifende ein sein genug erleben. Die Wüste, in der ich vier• den, daß es nicht mehr genau zu erforschen durcheinander. Und bald saßen alle Engel, un- wenig zu verstecken. Fortsetzung folgt

Unser Kreuzworträtsel Ausschneiden und gleich absenden an DAS OSTPREUSSENBLATT, Postfach 32 3255, 2000 Hamburg 13 •in« d.ältesten Keimselle1 Gewässer Ozean 1 Landgemeinden im Nummer Berg• in Musik• ^7 Hiermit bestelle ich bis auf Widerruf ein Abonnement der unabhängigen Wochenzeitung Kreis Orteisburg V Autoz. (Abk.) mann Masuren stück m.Vor- Köln <9 2115 tfiprnißmljlflii b V V V V V V Vor- und Zuname . Straße Jugend• Ost schrift• (Abk.) > Zeich.f. Erbium PLZ Ort steller > Kanton (Karl) (Abk.) Der Bezugspreis von monatlich 7,50 DM wird von mir nach Eingang Ihrer Auftragsbestätigung + 1912 V und der Abonnenten-Nummer bezahlt, V Grund• und f war im farbe Lastschrifteinzugsverfahren vom Girokonto Nr. 1 *

ostpr. bei 1 1 - • ii- BLZ Dichter griech. V bzw. (Rolf) , Buch• Postscheckamt • 195^ | > stabe oder per Götter- ' Dauerauftrag öder Einzelüberweisüng auf das Konto Nr. 192 344 def Hamburgischen Lan• trank ital. desbank (BLZ 20050000) oder das Postscheckkonto Hamburg 84 26-204. munter, Strom >v lebhaft Erd• trabant Mein Heimatkreis ist Ich bin Jahre alt. Bitte berechnen Sie mein Abonnement im voraus für Ein• Fahrt• siedler V V • 1 Jahr = 90,00 DM QU Jahr = 43,00 DM •'/< Jahr = 22,50 DM • 1 Monat = 7,50 DM richtung > norw. Eilzug Dichter Datum Unterschrift des neuen Abonnenten (Abk.) > Auflösung V ital. Ich habe den neuen Abonnenten geworben: Artikel HEI El Vor- und Zuname

UUUUImUUUI£J El El • III El B19M E l Baum• im, in Brannt• Straße wein V cjoouaa ei straße (Abk.) > > ••• forte UE1 ULI HU ULI PLZ Ort Patenstadt von ULI ••••• Inaterburg (Abk.) Bitte senden Sie mir als Werbegeschenk n 13113151 nun • .Erinnerungen an Ostpreußen", ein Großdruckbuch für ältere Leser V OflDU (DUM • k> • .Geschichte des Preußenlandes", von Fritz Gause • • Dunkelblaue Krawatte mit dem Wappen der Provinz Ostpreußen • BK 910-591 • Dunkelblaues Damenhalstuch mit dem Wappen der Provinz Ostpreußen • (Bitte kreuzen Sie Ihren Wunsch an) 49 Auflösung in der nächsten Folge 7. Dezember 1985 - Folge 49 - Seite 8 Unterhaltung tus £ftytni6mblatt

zusammen. Die Flüchtlingsfamilie, die sich auf ie folgende Erzählung beruht im wesent• seinem Hof befand, war, nachdem sie eine ge- lichen auf einer wahren Begebenheit an Heinrich Sulimma Sgne™ Arbeit gefunden hatte, im Oktober DWeihnachten 1945. Namen von Perso• fortgezogen. Nach Weihnachten wollte sich nen wurden geändert und sind somit rein zufäl• Kurt nach einer Hilfe für seine Mutter umse• lig. Mögen diese Worte der Ausdruck eines hen. Sein Sohn Heinz war aufgrund einer Ver• Dankes sein an all jene, die mit offenen Armen wundung in den letzten Kriegstagen schon im mit ihrer Opferbereitschaft versuchten, die Das Licht der HoffnungJuni vo n den Engländern entlassen worden. Not der großen Zahl der Heimatvertriebenen Seine Frau hatte Kurt Wenzien durch ein tra• zu lindern. gisches Unglück 1942 verloren. Die ganzen Das schicksalsschwere Jahr 1945 neigt sich Jahre war es einsam um ihn geblieben. An die• seinem Ende entgegen, und greifbar nahe ist sem Heiligen Abend hatte man von einem schon das Weihnachtsfest herangerückt. Kirchgang abgesehen, da es Zuwachs im Stall Schwer bedrückt von der großen Sorge, der gab So saß die Familie Wenzien schon sehr man allenthalben begegnet. Davon nicht ver• früh um den Weihnachtsbaum. Oma Wenzien schont wird auch Barbara Engelhardt, einund• ließ all die schönen vertrauten Weihnachts• vierzig Jahre alt, eine Flüchtlingsfrau aus Ost• lieder auf dem Harmonium erklingen, wäh• preußen, der schönen Landschaft Masuren. rend Opa Wenzien sich an einem guten Gläs• Trotz der vielen Not ungebeugt, stolz, mutig, chen Wein erfreute. unverzagt, ihr Schicksal fest in die Hand zu Fritz Wenzien war auf dem Hof seines Bru• nehmen. Dieser unbeugsame Wille hat ihr die ders Kurt angekommen und sprang eilends Kraft gegeben, allein als Frau alle Gefahren vom Wagen, um seinen Bruder über das Ge• und die Last der Flucht von Ostpreußen bis schehene kurz zu informieren. August Lenzian Niedersachsen zu überstehen. Von all ihren — auch ein Flüchtling — blieb bei den Pferden. Lieben noch an ihrer Seite: ihre Tochter Ange• Liebevoll nahm Käthe Wenzien Mutter und lika, mit zwanzig Jahren ein schönes, stolzes, Tochter bei der Hand und führte sie ins Haus. ihrer Mutter ebenbürtiges Mädchen. Von seinem Bruder kurz unterrichtet, standen In diesen Tagen der Vorweihnachtszeit saß Kurt und Heinz Wenzien auf, um den ange• Barbara Engelhardt in einem ihr überlassenen kündigten Besuch zu empfangen. Oma und Heim gedankenversunken in der weit entrück- Opa Wenzien drehten sich dem Geschehen am Eingang zu. Käthe Wenzien ging auf ihren Erinnerungen an Zuhause Schwager zu und flüsterte ihm leise zu: „Kurt, ich bringe dir zu Weihnachten das ten lieben schönen Heimat und schaffte an Glück ins Haus." einem Pullover, der für ihre Tochter zu Weih• Nun bat Kurt Barbara und Angelika Engel• nachten gedacht war. Müde legte sie ihre hardt ins Weihnachtszimmer zu kommen. Arme in den Schoß und verweilte im tiefen Andachtsvoll trat Barbara in den Raum ein. Nachsinnen ihres Lebens daheim. Ihr Man war .Mein Gott!" Tief drinnen in ihrem Herzen in den dreißiger Jahren an den Folgen der Be• fühlte sie einen Stich. Die ganze Familie ver• schwerden des Ersten Weltkrieges gestorben. sammelt um den Lichterbaum im weihnachtli• Allein mit ihrer Tochter blieb sie auf dem Hof chen Frieden. In der Tiefe ihrer Seele stieg in der Eltern. Die Mutter starb mit über 80 Jahren Barbara eine Wehmut auf, wenn sie an Weih• in den ersten Kriegstagen. Ihr Vater wurde nachten daheim dachte. Still in Ehrfurcht, ver• später in den Wirren der Flucht vermißt. So harrte sie eine Weile, eintauchend in den hel- schrieb man den Januar 1945. Bei grimmiger Kälte hieß es, alles was einem lieb und teuer war zu verlassen und einem ungewissen Ein hoffnungsfrohes Weihnachtsfest Schicksal entgegenzugehen. War es eine Vor• sehung, die dieses Handelns kurz vor der Flucht bestimmte, ein eigenes dreieinhalb jäh• len Glanz des Weihnachtsbaumes, ohne zu riges Pferdegespann rein zufällig gegen zwei merken, daß sich Tränen aus ihren Augen lö• fünf- und sechsjährige Pferde der Wehrmacht sten. einzutauschen? Mit tiefem Empfinden nahm Kurt Wenzien Nun war sie im Kreis Harburg mit ihrer all dies in sich auf. Stumm sah er ihr in die Tochter angekommen. Hilfreiche Hände Augen. Da geschah es, daß Kurt Wenzien, schenkten ihr verständnisvoll eine Bleibe. ohne daß er dies wollte, auf Barbara zuging und Auch ihre zwei Pferde durften sie behalten. seine beiden Hände auf ihre Schultern legte Gern überließ man ihnen leichte Lohnfahrten und mit sanften Worten zu ihr sagte: «Seid uns und etwas Land. Ein kleiner Anfang zu neuem in meinem Hause von Herzen willkommen." Leben. Doch mit dem sich neigenden Jahr fiel Foto Bruno Schmidt Und plötzlich formten seine Lippen ungewollt ein bitterer Tropfen in dieses kleine, geordnete das „Du". »Barbara, darf ich dich bitten, mit Leben. So gab man Barbara — wenn auch Damit ging auch dieser Tag zur Neige, und zum herrlich — so richtigweihnachtlich . Freudig in deiner Tochter immer bei uns zu bleiben?" — schonend — zu verstehen, sie möge sich lang• Heimfahren wurde es auch zu spät. Wieder Gedanken versunken, stapften beide durch .O Gott!" Dies war für Barbara zu viel. Aus der sam nach einer anderen Bleibe umsehen, da verbrachten sie eine Nacht auf einem fremden den Schnee und nahmen es gar nicht wahr, daß Tiefe ihrer Seele lösten sich Tränen des Dan• man den Wohnraum gern für eine inzwischen Hof. sie langsam der Nebel einhüllte. Zu spät kam kes. Mit tränenschimmernden Augen formten verheiratete Tochter haben wollte. Um die Heimreise antreten zu können, be• ihr Erwachen, als sie bemerkten, daß sie vom ihre Lippen mühsam die Worte:. Bauer, du bit• Nach der Heimkehr ihrer Tochter Angelika gaben sich Barbara und Angelika am nächsten Weg abgekommen waren und nun schon drei test uns, bei dir zu bleiben? — O, du großer gü• wurde noch am gleichen Abend der Entschluß Morgen zum nächsten Dorf. Bei der Ankunft Stunden im Wald herumirrten. Nach fast vier tiger Gott." — Dankbar wollte Barbara vor Kurt gefaßt: Noch vor Weihnachten — es waren bis mußten sie zu ihrem Leidwesen erfahren, daß Stunden erreichten sie endlich ein Dorf und Wenzien auf die Knie fallen, doch Kurts starke dahin noch sechs Tage — sich nach einer eine Möglichkeit zur Weiterfahrt erst am mußten zu ihrer Enttäuschung feststellen, daß Arme ergriffen sie. Im Erheben flüsterten seine neuen Bleibe umzusehen. Die Pferde würde Nachmittag um halb vier bestand. Es blieb es der Ort ihres Ausgangs war. Ein Weiter• Lippen Barbara liebevoll zu: »Liebe Barbara, August — auch ein Flüchtling — schon verse• ihnen somit nichts anderes übrig, als diese kommen war nun — selbst bei allem guten bleibe du für immer bei mir." Zwei Augenpaare hen. Bis zum Heiligen Abend wollte man dann Wartezeit in der Bahnhofsgaststätte zu ver• Willen — nicht mehr möglich, deshalb be• gaben sich hier die Antwort, daß es so recht zurück sein. bringen. Im angenehmen Gespräch mit den schloß man, diesen Heiligen Abend in der war. So machten sich in der Frühe des nächsten Wirtsleuten offenbarte nun Barbara ihr ganzes Gaststätte zu verbringen und dort zu über• Angelika stand immer noch vor der Stufe, Tages Barbara und Angelika auf die Reise. Es Mißgeschick, ihr geplantes Vorhaben. So ge• nachten. Am ersten Weihnachtsfeiertag wollte die in das Zimmer es zu überschreiten galt, ihre war kein leichtes Vorhaben. Überall waren die schah es, daß Fritz Behrens, der Wirt, nach man dann heimfahren. Hände zum Gebet gefaltet, zum Dank dafür, Höfe mit Flüchtlingen überbelegt. Es war aufmerksamen Zuhören Barbara Engelhardt Somit war es nun Heiligabend geworden. daß all ihr Flehen und Bitten erhört worden gewiß auch keine Böswilligkeit, daß man für vorschlug, im übernächsten Ort ihr Glück auf Nach der weihnachtlichen Andacht trafen war. Da wandte sich Heinz Wenzien ihr zu und ihren Wunsch kein Verständnis zeigte. So gern dem Hof von Kurt Wenzien zu versuchen. Dort sich die bäuerlichen Familien aus den umlie• ging, beide Hände hinreichend, dem Mädchen man auch gewollt hätte — es ging einfach bestünde durchaus die Möglichkeit, zu bleiben. genden Dörfern im Wirtshaus, um einander entgegen. Und freundlich forderte er sie auf, nicht. Verständnisvoll gewährte man beiden Bis dorthin waren es wohl noch etwa sieben Ki• frohe Weihnacht zu wünschen. Da geschah es, doch einzutreten. Welch ein Staunen beim gern Essen und Übernachtung. Von Tag zu Tag lometer; doch wenn man den Weg durch den daß am Tisch von Barbara und Angelika Fritz Anblick dieses schönen Mädchens, wobei entfernten sie sich mehr von ihrem vorüber• Wald nahm, waren es nur drei Kilometer. Zeit Wenzien mit seiner Frau Käthe Platz nahm. Heinz eine Weile wie erstarrt in diesem An• gehenden Zuhause. Doch das Glück wollte dafür war noch genug da, und so nahm Barbara Die dann folgende Unterhaltung berührte Bar• blick verharrte. Nicht anders erging es Angeli• und wollte sich ihrer nicht erbarmen. Und am den Rat an. bara sehr angenehm und weckte in ihr ein tie• ka. nächsten Tag war schon der Heilige Abend. Der Weg durch den winterlichen Wald war fes Vertrauen zu diesen fremden Menschen. Da plötzlich wandte sich Heinz Wenzien um Im weiteren Verlauf offenbarte Barbara den und ging mit schnellen Schritten auf Barbara beiden ihr ganzes Schicksal. Dabei fand sie in zu. Freudig kam es von seinen Lippen: .Liebe der Familie Wenzien sehr angenehme und Barbara, ich wollte, ich dürfte schon jetzt in Das Lächeln ihres Grußes wurde matt, aufmerksame Zuhörer. Besonders in Käthe diesem Augenblick Mutter zu dir sagen." — und langsam starb es aus den bleichen Zügen. Wenzien, die sich im Verlauf der Unterhaltung Barbara und Kurt sahen sich stumm an. Worte (Warum schickt Gott mir seinen Engel, statt zu ihrem Mann beugte und ihm etwas zuflü• vermögen dies nicht auszudrücken, was Augen sterte. Die daß alle Dinge sich natürlich fügen?) einander verstehen lassen. Ergriffen streckte Sie sank verwirrt und hilflos in die Knie, Wie in einem Erwachen ergriff Fritz Wen• Barbara Heinz ihre Arme entgegen und liebe• abwehrend hob, beschwörend sie die Hände. zien plötzlich das Wort: »Frau und Tochter En• volle Worte lösten sich von ihren Uppen: Verkündigung Durch ihrer Tränen Schleier spürte sie: gelhardt, ihr beiden setzt euch miteinander .Komm, mein lieber Junge, du darfst dies mählich verblaßten ihres Hauses Wände, mit uns auf meinen Wagen, und dann fahren schon in diesem Augenblick sagen." — Dabei und eine Fläche rings wie Wüste war, wir alle noch heute abend zu meinem Bruder ruckte sie ihn warmherzig und mütterlich an darüber ungezählter Mütter Wandern. Kurt. Woll'n sehen, ob dort nicht was zu ma• sich. Opa Wenzien holte tief Luft: .Meinen Sie selbst allein, getrennt von jenen andern, chen ist. Wenn es nicht klappt, feiert ihr Weih• Segen sollt ihr haben", sagte er, griff nach sei• mit denen Kinder liefen, lustumstäubt, nachten bei uns in unserem Hause. Nicht, nem Glas und trank einen kräftigen Schluck. wahr Käthe?" Auf der anschließenden Fahrt folgend der Lockung eines hellen Lichtes. Oma Wenzien wandte sich langsam ihrem fand man immer mehr Vertrauen zueinander. Ihr eigner Knabe nur... Sie sah betäubt Harmonium zu, und leise klang es an diesem Barbara konnte dies immer noch nicht fassen, die schwere Trauer seines Angesichtes. Heiligen Abend durch den weihnachtlichen VON daß ihr dieses Ehepaar begegnete, das sich Kaum: .Es ist ein Ros' entsprungen." HEINRICH EICHEN Tief beugte sich ihr Herz und war verzagt. ihrem Schicksal so Verständnis- und liebevoll Ein Flügel streifte tröstend ihre Wange. annahm. Uns mögen die Worte dieses wahren Ge• schehens an Weihnachten 1945 eine Erinne• Sie sprach: ,/ch bin des Herrn getreue Magd.' Kurt Wenzien — 45 Jahre alt — lebte auf rung an Not und Hilfe sein. In dem tiefen Dun• Der Engel schied. Maria weinte lange. seinem Hof, 80 Hektar groß, mit seinem Sohn, kel der Not strahlte das Licht der Hoffnung. - dreiundzwanzig Jahre alt, und seinen Eltern Das ewige Licht der Weihnacht. 7. Dezember 1985 — Folge 49 — Seite 9 iMs OftpmifimMatf Kultur Ein Künstlerleben in Ostpreußen Vor 95 Jahren wurde der Bildhauer Hermann Brachert geboren

eine künstlerische und technische Bega• setzt der industriellen Verarbeitung solche bung war sehr breit angelegt. Sie reichte Schwierigkeiten entgegen wie Bernstein. Svon der Monumentalplastik bis zum Me• Noch 1930 lebte diese Industrie von Formvor• daillenschnitt. Für seine Schüler ein Gewinn, bildern aus der Zeit um die Jahrhundertwen• vor allem, da seine Lehrmethode ganz und gar de. 1931 wurde mir der Auftrag erteilt, Vor• nicht akademisch zu nennen war" (Prof. Rudolf schläge und Entwürfe für eine Umstellung der Daudert, Bildhauer). Die Rede ist von Her• Erzeugung zu machen [...] in Königsberg kam mann Brachert, dem Bildhauer aus Stuttgart, es darauf an, durch eigene handwerkliche Mit• der in diesen Tagen, am 11. Dezember, 95 arbeit erzieherisch zu wirken und die Werks• Jahre alt geworden wäre und dem Ostpreußen, leitungen über die Möglichkeiten der Formge• dort vor allem Königsberg, so sehr viel zu ver• bung sowie über die Grenzen derselben zu be• danken hat, lagen doch 25 Jahre reichen Schaf• raten." Eine ähnliche Funktion übte Brachert fens des Stuttgarters in Ostpreußen. übrigens auch in der Staatlichen Kunstgieße• rei Gleiwitz aus. „Rückblickend", so Brachert selbst einmal, „will mir in meinem Bildhauerleben in Ost• Vorher jedoch war der Stuttgarter (1919) als preußen — neben meiner Lehrtätigkeit — die Leiter der Bildhauerklasse an die Kunst- und Tatsache als besonders wesentlich erschei• Gewerkschule Königsberg berufen worden, nen, daß dort die Auseinandersetzung mit den wo er zeitweilig auch an der Metallabteilung künstlerischen Zeitproblemen in der Durch• lehrte. Kein Wunder, denn Bra chert war durch führung gestellter Aufgaben erfolgte. Das nach seine Ausbildung als Ziseleur ohne Zweifel dem Ersten Weltkrieg in raschem Aufbau be• besonders prädestiniert für eine solche Tätig• griffene Land, insbesondere die Stadt Königs• keit. berg, boten dem Bildhauer ein ungewöhnlich reiches Arbeitsfeld." So entstanden in den ost• Es war im Jahr 1931, als Hermann Brachert preußischen Jahren in enger Zusammenarbeit aufgefordert wurde, eine Plastik zu Ehren des mit den Architekten Hopp, Lahrs und Lieben• Malers Lovis Corinth zu schaffen. Es sollte thal etwa 20 überlebensgroße Figuren und seine letzte große Arbeit in Ostpreußen sein. Hermann Brachert: Gruppen in Stein, Bronze und Eisen für Bauten Unvollendet stand die Skulptur später in Ge- Erinnerung wie die Universität, das Haus der Technik, den orgenswalde, wohin Brachert sich 1933 zu• rückgezogen hatte. Aber auch nach der Ver• an Ostpreußen Hauptbahnhof und die Bahnpost, für das Flug• hafengebäude in Devau, für die Mädchenge• treibung aus seiner Wahlheimat, bei der Bra• (Bronze) und... werbeschule und den Handelshof. Auch in chert alle Zeugnisse seines Schaffens aus 25 Pillkallen und Rauschen fanden sich Arbeiten Jahren zurücklassen mußte, ließ ihn das von Brachert, der übrigens der erste war, der Thema der begonnenen Arbeit nicht mehr los. Büsten aus Stahl goß (die Bildnisbüste des Als Rektor und Professor an der Stuttgarter preußischen Ministerpräsidenten Otto Braun). Akademie für Bildende Künste, die er nach Schimmer der Glückseligkeit dem Krieg wieder aufbaute, und als künstleri• Neben den monumentalen Werken, die scher Berater der Kunstgießerei der Schwäbi• Anmerkungen zu zwei neu aufgelegten Werken von Ernst Wiechert wohl kaum den Zweiten Weltkrieg überstan• schen Hüttenwerke fehlte ihm jedoch zu• ingebettet in die grenzenlosen Wälder, in drei oben genannten Bücher. Warum gerade den haben dürften, schuf Brachert auch zahl• nächst die Zeit, das Werk zu vollenden. Erst zu den Lauf der Jahreszeiten, in die Liebe diese? Wiechert sieht sich außerstande, diese reiche dekorative kleinere Arbeiten, so ist seinem 80. Geburtstag stand die endgültige Eeiner kleinen Gemeinschaft, früh dem Frage zu beantworten: „Ich weiß nur", kommt etwa die Kant-Medaille zu nennen, die im Fassung im Modell fest. Den Bronzeguß dieser Leid und den Träumen hingegeben, früher Er• er zu dem Schluß, „daß es gleichsam die Stadtgeschichtlichen Museum zu sehen war, Arbeit findet man heute in den mittleren An• schütterung fähig, fromm und doch sünden• Menschwerdung meines jungen Lebens war, oder aber die „Schwebende", eine kostbare lagen in Stuttgart. Hermann Brachert gab ihr los." So urteilt Ernst Wiechert, der unverges• und daß ich damals schon auf eine kindliche Bernsteinschnitzerei, die heute im Ostpreußi• wenige Monate vor seinem Tod am 2. Juni 1972 sene Dichter und Sohn Masurens, über seinen Weise alle Erkenntnisse der Zukunft erfahren schen Jagd- und Landesmuseum Lüneburg zu Charakter. Und weiter: „Aber alles schon leise haben muß: daß alles Leben schwer ist und daß bewundern ist, oder der „Windsbrautkasten" beschattet von einer gegenstandslosen Sehn• neben der sichtbaren Welt eine andere ist, in — heute im Museum Haus Königsberg in sucht, dem Alltag nicht immer gewachsen, der das größere Leid ist, die tiefere Wahrheit, Duisburg. kein Held und kein Eroberer, mehr betrach• die brennendere Sehnsucht: die Welt des Bu• tend als tätig, früh geneigt, Besonderes zu ver• ches." Die Beschäftigung mit dem „Gold der Ost• klären und vor dem Wirklichen in das Un• Ohne Zweifel eine Welt, die Ernst Wiechert see" kam nicht von ungefähr, war Brachert wirkliche zu flüchten..." Entnommen wurden mit seinem Schrifttum bereichert hat wie doch — mit einer dreijährigen Pause — von diese Zeilen dem Band „Wälder und Men• kaum ein anderer ostdeutscher Dichter seiner 1930 bis 1944 künstlerischer Berater der Staat• schen" aus dem Jahr 1936, der neben„Das ein• Zeit SiS lichen Bernsteinwerke Königsberg, „deren um fache Leben" (1939) dank des Engagements Ernst Wiechert, Wälder und Menschen. Eine Ju• 1925 entstandene Staatliche Bernsteinmanu• des Langen Müller Verlages wieder aufgelegt gend. Langen Müller Bibliothek, München. 219 Sei• faktur neben ihrer eigenen Erzeugung mit ge• wurde. ten, Leinen, 28 DM schäftlichen Zielen auch einwirken sollte auf das Formniveau der privaten Bernsteinbetrie• In beiden Werken begegnet man immer Ernst Wiechert, Das einfache Leben. Roman. Langen Müller Bibliothek, München. 394 Seiten, be", so Brachert. „Kaum ein in der kunstge• wieder dem Menschen Ernst Wiechert, und es Leinen, 34 DM werblichen Industrie verarbeiteter Werkstoff ist eine wertvolle, nachhaltige Begegnung — auch 30 Jahre nach dem Tod des Dichters noch wirkungsvoll und beeindruckend. Grund genug, einmal dem Menschen Wiechert auf die Spur zu kommen. Und was liegt da näher, Interessante Forschungsergebnisse als in einem der neu aufgelegten Bücher zu blättern? Interessant seine erste Begegnung Der Philosoph Immanuel Kant hatte eine badische Urgroßmutter mit der Kunst, genauer gesagt mit der Musik, s ist nicht nur jenes wohl einzige erhalten gen, Immenstaad, Herdwangen, Heiligenberg, erinnert sie doch an eine ähnliche Episode aus gebliebene Königsberger Kant-Portrait, Frickingen und Markdorf verbreitet. Ihr Vater dem Leben der Agnes Miegel, die durch das Edas einst für den Buchhändler Kanter von war der Schuhmacher Jakob Nothelfer, dessen „Lied des Nock" zauberhaft berührt wurde. Becker in öl gemalt, dessen Buchladen zierte, Vater wiederum Bartie Nothelfer aus Hart• Wiechert schildert eine Begebenheit aus wie später auch bei der Nachfolgefirma und wang bei „Uiberling" stammte. früher Jugend, da ein entfernter Verwandter Deutschlands größter Buchhandlung Gräfe & Den Forschungsergebnissen nach handelt im väterlichen Haus zur Flöte griff: „Und als Unzer, Königsberg, das durch den Ankauf aus es sich dabei um den Ort Herdwangen bei dann die erste Melodie unter seinen Händen Familienbesitz nun im Schiller-National-Mu- Überlingen in der Richtung nach Pfullingen, geboren wurde und sich aufhob und den gan• seum Marbach seinen Platz gefunden hat und wo der Großvater von Kants Urgroßmutter in zen Raum mit ihrer dunklen Schönheit erfüllte, damit eine Beziehung von jener östlichsten den Akten des Generallandesarchiv Karlsruhe erbebte etwas in mir, das ich bis dahin nicht Provinz zu diesem südwestdeutschen Bundes• durch Beitragsleistungen zur damaligen gekannt hatte und vor dem es eine Rettung nur land herstellt. Es sind auch blutsmäßige Bin• Reichskontribution des Dreißigjährigen Krie• in dem geben konnte, was ich die ersten .seli• dungen dieses größten Philosophen Immanuel ges nachweisbar ist. Weitere Kantahnen gen Tränen' nennen möchte... eine neue Welt Kant (1724—1804), der väterlicherseits und waren dort Richter, Bürger, Wirte von Schupf• hatte zum erstenmal ihre Tore vor mir aufge• mütterlicherseits ehrbaren Handwerkerfami• lehen und Eigengütchen. tan, und niemand wußte, daß ich ihr verfallen lien entstammt, nach Süddeutschland und in Der badische Tropfen im Geblüt des großen, bleiben würde." den badischen Raum nachweisbar, wie dies deutschen Philosophen ist auf alle Fälle sicher, einem Beitrag in der „Badischen Familienfor• so steht es in jener Abhandlung der „ Badischen Die Bibel, ein Gedichtband und ein Buch mit ...Die Schwebende (Bernstein): Vielseitige schung", einer Zeitschrift des Landesvereins Familienforschung", denn die Herkunftsanga• dem Titel „ Platt Land" waren es, die Ernst Wie• Begabung chert einige Jahre später mit der Dichtkunst Badische Heimat, Freiburg, zwischen beiden be des Bräutigams Jakob Nothelfer bei der Be• vertraut machten, einer Kunst, die er als eine Kriegen zu entnehmen ist. stellung seines Nürnberger Aufgebotes be• „dunkle Kunst" bezeichnet und von derersagt: Kant war der Sohn eines biederen Königs• zieht sich unzweifelhaft auf das kleine Dorf in Schlaitdorf, Kreis Nürtingen, die Inschrift: „Alles bezauberte, vieles ergriff, manches er• berger Riemermeisters, also Sattlers, dessen Herdwangen bei Überlingen. Ortsvorsteher „Erinnerung an Ostpreußen." schütterte mich." Und er schreibt weiter: „Die• Abstammung sich in den Memeler Raum ver• Alois Amann ist im Zuge seiner Familienfor• Hans Hopp, der Gefährte aus Königsberger ser mein Eintritt in eine Welt, in der ich später folgen läßt. Seine Mutter, ebenfalls eine gebür• schung um die Auswanderung aus der Gem- Jahren, sagte einmal über diese letzte Arbeit zu Hause sein sollte, die Welt des Verstandes tige Königsbergerin, war aber die Tocher des ming'schen Herrschaft nach Ungarn auf diese des Bildhauers: „Die Figur bedeutet für mich und der Phantasie, der ersten Wissenschaft Nürnberger Riemermeisters Kasper Reuter, frühen badischen Familienforschungsergeb• eine überaus treffende Darstellung des ost• und der ersten Kunst, ist mir in der Erinnerung der in die ostpreußische Hauptstadt gezogen nisse gestoßen und gab sie dem Landes- und preußischen Schicksals. Die Verhaltenheit, von einem unvergänglichen Schimmer der war und dort geheiratet hat. Er entstammte Kreisvorsitzenden der Landsmannschaft Ost• die ernste Verschlossenheit und auch zugleich Glückseligkeit umgeben. Es mag wohl sein, einer alten Nürnberger Färbersippe und seine preußen zur Kenntnis, wo derartige Beziehun• das Vorwärtsdrängen dieser Menschen ist vor• daß der Durst ganzer Geschlechter, die in ein Großmutter, also Kants Urgroßmutter und gen von Ostpreußen zu Pforzheim, Baden und trefflich dargestellt..." Nicht zuletzt setzte tätiges Leben gezwungen worden waren, sich Ehefrau des Schwarzfärbers und Mangmei• dem südwestdeutschen Bundesland in dem in Brachert mit diesem eindrucksvollen Werk in mir gesammelt hatte und daß meine Seele sters Hans Reuter, war die aus badischem Ge• Vorbereitung befindlichen „Haus der Lands• ein Zeichen, das Land im Osten nicht der Ver• nun trank, was so viele andere meines Blutes schlecht in der Seegegend von Überlingen mannschaften" in der Brötzinger Kirchenstra• gessenheit anheimfallen zu lassen, es vielmehr vor mir nicht hatten trinken dürfen." stammende Anna Maria Nothelfer. Name und ße in einer ständigen Ausstellung besondere im Herzen zu tragen und von seiner Unver- Herausstellung erfahren sollen. bx. Tief beeindruckten Wiechert damals die Geschlecht sind noch heute im Raum Überlin• gänglichkeit zu künden. Silke Osman 7. Dezember 1985 - Folge 49 - Seite 10 tus £ftptni§mbla!t

Junge Leute „stehen auf Berlin Immer mehr Klossenfahrten in die geteilte Houpcscadc - fluch DDA-ßesuche nehmen zu

Berlin ist .in"! Immer mehr Schulklassen und Ju• gendgruppen besuchen die geteilte Reichshaupt• Kinos, Kabaretts, Cafes und Kneipen. stadt, um Berliner Luft zu schnuppern und den be• rühmten nächtlichen Ku'Damm-Bummel zu erle• Dies ist aber natürlich nur die eine Seite der Stadt, ben, sicher aber auch, um sich an diesem politisch vielleicht die erfreulichste, sicher aber nicht die brisanten Ort über die deutsche Teilung und den wichtigste. Denn wichtiger ist es zweifellos, die Si• Ost-West-Konflikt zu informieren. tuation der alten Reichshauptstadt zu begreifen und Schon das Jahr 1984 brachte mit 269 000 Jugend• ihre Teilung - die zugleich exemplarisch für die Salvete amicil lichen einen Besucherrekord, am Ende dieses Jah• Teilung Deutschlands steht — zu erleben. Ein Blick Casars.de hello gallico" war mir schon ein res wird man eine weitere Steigerung feststellen auf die Mauer und auf das Bra ndenburger Tor gehört ziemlicher Greuel, als ich noch die Schul• können: Schon in den ersten sechs Monatenkamen zu jedem Berlin-Besuch. Und erfreulicherweise bank drückte. Darum habe ich den lateini• 170 423 junge Leute als Teilnehmer von Gruppen- bleibt es, gerade bei jungen Leuten, meist nicht nur schen Schinkenauch nie ganz gelesen.Hält' und Klassenreisen, die vom Informationszentrum bei diesem. Blickkontakt mit drüben . Denn über 80 ich das getan, wäre mein Entse tzen wohl ab• Berlin betreut wurden. Im gleichen Zeitraum 1984 Prozent der jugendlichen Berlin-Besucher legen solut gewesen l waren es .nur" 155 732 Teilnehmer gewesen. Und: von ihrem oft nicht gerade üppigen Taschengeld Denn neulich wies mich ein befreundeter Schon im Sommer dieses Jahres ließ sich anhand die 30,— DM für einen Tagesbesuch in Ost-Berlin Elch auf eine ganz schlimme Aussage in dem der bis dahin vorliegenden weiteren Anmeldungen beiseite, um dabei festzustellen, daß dieser Teil der Werk dieses römischen Herrschers hin. Da ein neuer Rekord prognostizieren. Stadt einfach, dazugehört". Schinkels Neue Wache, schreibt doch dieser Typ: .Das auffallendste Bonn hat auf dieses Zeichen des Interesses junger der Fernsehturm, das Pergamon-Museum und die Tier des rechtsrheinischen Mittelgebirges ist Leute bereits reagiert: 1986 wird mit 16,4 Mio. DM 1 i \ B Statue des Alten Fritz, der seit einigen Jahren wie• der Elch.. .Das Geweih ist mißgebildet (wen ein noch höherer Etat für die finanzielle Unterstüt• der Unter den Linden.reiten darf, sind ebenso Teile meint der Rom-Heini? I ?). Die Hinterläufe zung von Klassenreisen nach Berlin und an die in• Berlins wie der Reichstag, das Schloß Charlotten• haben keine Gelenke; der Elch kann sich nerdeutsche Grenze zur Verfügung stehen als in burg und die Ruine der Gedächtniskirche im We• deshalb nicht hinlegen, sondern lehnt sich diesem Jahr, in dem aber immerhin schon 15,8 Mio sten. zum Schlafen stehend an einen Baum." Und DM für diesen Zweck ausgegeben wurden. Ein Ver• Ost-Berlin: Brandenburger Tor und Fernseh• Die zahlreichen Fahrten nach Berlin gleichen dann verkauft der große Imperator mich und gleich: 1982 bewilligte die damalige sozial-liberale meine Familie für absolut dämlich: .Obwohl turm Foto Graw möglicherweise einiges aus, was im Schulunterricht Regierung lediglich 11,7 Mio. DM. an Informationen über die deutsche Frage unterlas• er sehr schnellfüßig ist, kann ihn der Jäger Es ist auf den ersten Blick erstaunlich, daß sich so ber wurde dank einer Vereinbarung mit der DDR doch leicht erbeuten, wenn er den Schlaf• sen wird. Und genauso sind auch die Klassenfahrten viele Klassen bei der Planung ihrer Reisen für Berlin unterbunden, was als ein Faktor zur Stützung der nach Mitteldeutschland zu bewerten, deren Ten• baum unmerklich ansägt, so daß dieser samt entscheiden, obwohl die geteilte Stadt in den letz• These gelten kann, daß auch der Drogenmarkt in dem Tier umfällt, wenn dieses sich daran• Berlin langfristig eingeschränkt wird — aber denz ebenfalls steigend ist und die — genau wie die ten Jahren häufig negative Schlagzeilen gemacht Berlin-Fahrten — von Bonn verstärkt gefördert lehnt.' hat: Von dem eingemauerten Asphaltdschungel dennoch hat Berlin gerade auf dem Gebiet der Aus• Habt Ihr da noch Töne?! Mir fehlen sie. länderpolitik (was jedoch für die gesamte Bundes• werden: Die Zahl jugendlicher DDR-Besucher er• über die Rauschgiftmetropole bis hin zur Krawall• reicht zwar nicht die gleiche Größenordnung wie im Fast jedenfalls. Ich kann nur feststellen, daß stadt mit blutigen Demonstrationen, zerborstenen republik Deutschland gilt) weiter großen Nachhol• der Cäsar wohl eine hohle Nuß war. Das Schaufensterscheiben und ausgebuddelten Pfla• bedarf. Falle Berlins, aber in diesem Jahr waren immerhin könnt ihr auch eurem Latein-Pauker sagen, stersteinen hat es fast jedes Schreckensbild für die Insgesamt aber stehen wieder positive Punkte im rund 40000 junge Bundesdeutsche in Mittel• mit einem Gruß von mir. Na, is' doch wahr! Stadt an der Spree gegeben. Berichte und Zahlen Vordergrund. So vor allem der neuentdeckte Welt• deutschland — während leider nur 800 Altersge• Auch wenn der alte Römer nichts außer Ty• über den bei weitem überproportionalen Anteil von stadt-Flair der Metropole, die mit einem reichen An - nossen von dort für einige Tage nach hier durften. rann gelernt hat, kann man ja wohl doch Ausländern, über die Hausbesetzungen und wirt• gebot kultureller Einrichtungen wie Museen und Berlin ist in, Mitteldeutschland ist in. Bleibt zu etwas Allgemeinbildung, mit anderen Wor• schaftliche Schwierigkeiten verdüsterten das Ausstellungen, aber auch mit einer vielseitigen Mu• fordern, daß Bonn auch finanzielle Unterstützungen ten: Wissen über das Leben der Elche, ver• Image weiter. sik-Szene und den urgemütlichen Jazz-Pinten für Klassenfahrten in die ostdeutschen Gebiete jen• langen l Zumindest auf einigen Gebieten hat sich der Ruf internationales Publikum und vorallem die Jugend seits von Oder und Neiße gewährt. Damit sich end• Mensch, Cäsar — hätten's Euch nicht sei• inzwischen wieder gebessert: Die letzten Krawalle lockt. Polizeistunden gibt es hier nicht. .Berlin hat gültig sagen läßt: Deutschland ist in. nerzeit schon die ollen Germanen besorgt, liegen weit zurück, bei den Hausbesetzern hat In• durchgehend geöffnet", wie es auch in einem Werbe- Olaf Hürtgen dann würden jetzt die Elche kommen und nensenator Heinrich Lummer über den vielbe• Euch auf die Schaufel nehmen. schworenen Dialog das Handeln nicht vergessen Es verbleibt entzürnt, Elcus Lorbaß und tatkräftig aufgeräumt. Der völlig ungezügelte Zustrom beispielsweise tamilischer Asylbewer- „Mehr als nur Stammtischspruche1 1 Diskussion und Aktion beim 2. BdV-Jugendkongreß In Karlsruhe Der Leiter der Präsidial• CtteCKPOtMT CHfNRUG gruppe, Junge Generation" des Bundes der Vertriebe• nen, Hans-Günther Parp- US-Rock-Star protestiert gegen Berliner Mauer: Steven von Zandt lies, ist rückblickend mit Mit einer zweitweise bis zu zehnköpfigen Begleit• dem von ihm organisierten gruppe machte er zunächst 1982 mit seiner ersten Jugendkongreß in Karlsru• Soloplatte,Men without women" als Little Steven & he sehr zufrieden: »Darum the disciples of soul auf sich aufmerksam. Nach sollte diese Einrichtung einer großangelegten Welttournee und zwei Live- auch im nächsten Jahr un• Auftritten im WDR-Rockpalast, schaffte er 1984 bedingt fortgesetzt werden den Durchbruch als Einzelinterpret mit seinem — auf diese Weise kann der Album „Voice of America", das auch den Titel BdV Jugendliche überzeu• .Checkpoint Charlie" enthält. Alle Titel dieser Plat• gen und für die Mitarbeit te hatte Little Steven selber geschrieben, produziert gewinnen." Ähnlich dach• und arrangiert. ten offensichtlich auch die Das getragene, von Synthesizerklängen und meisten der rund 200 jun- Bass-Figuren bestimmte »Checkpoint Charlie" gendlichenTeilnehmer, die mutet nicht zuletzt durch den einfühlsamen Gesang in Karlsruhe beim 2. BdV- Jugendkongreß dabei waren Steven van Zandts wehmütig an. .Treue zu Deutschland' Kongreß-Eröffnung in Karlsruhe Bei seinem Auftritt in der Rockpalastveranstal• (wir berichteten in Folge 46, tung im vorigen Jahr, die life von der Loreley- Seite 2). An dem Wochen• Foto Donecker Freilichtbühne aus St. Goarshausen übertragen ende war in Gesprächen am Rande immer wieder zu es, die Mitglieder verschiedener landsmannschaft• wurde, erinnerte der Sänger aus New Jersey vor hören, daß vor allem das Programm als sehr anspre• licher Jugendorganisationen und befreundeter chend empfunden wurde: In Arbeitskreisen und Verbände zusammenzuführen, um Gemeinsamkei• Werkstätten (Workshops), die aufgrund ihrer gro• ten in der Arbeit und den Zielen zu verdeutlichen. ßen Zahl immer einen jeweils durchaus überschau• Kongreßleiter Helmut Sauer MdB, Vizepräsident Checkpoint Charlie baren Teil der jungen Leute zusammenfaßten, blieb des Bundes der Vertriebenen, kommt dann auch zu• Checkpoint Charlie, Mauern so weit, daß ich sie viel Raum zum Diskutieren und zur Eigenarbeit. sammenfassend zu dem Schluß: »Die jungen Leute nicht umgehen kann. Mauern so hoch, daß ich nicht »Das ist viel besser, als wenn man sich die ganzen ausdeneinzelnen Landsmannschaften ziehen doch vermag sie zu übersteigen. Mauern, die einstürzen Tage übernur die Referate von irgendwelchen VIPs alle am gleichen Strang. .Treue zu Deutschland', das müssen. Checkpoint Charlie, Brüder und Schwe• (= very important persons) anhören muß", so ein Karlsruher Motto, gilt für sie alle. Damit das nicht stern lebenauf der anderen Seite im Schatten dieserjunge r Schlesien vergessen wird, halte ich einen weiteren Kongreß

gewaltigen Mauer und das bringt mich zum Wei• Von dieser Möglichkeit wurde reichlich Ge• auch 1986 für wichtig." ag nen. Ich weiß, daß wir eines Tages zusammenleben brauch gemacht. Die Eigenarbeit etwa aus einem werden, wenn wir es wirklich wollen. Nichts, das unsWerkstattkreis , der eine Umfrage zur Deutschland• verletzt, hat für immer Bestand. Warum lassen wir espoliti k vorbereitet hatte, wurde am Sonnabend in nicht geschehen? Oder kümmert es uns nicht, wennde r Karlsruher Innenstadt umgehend »an den Mann „Klopse in Oksböl" jemand für die Verbrechen seiner Väter bestraft gebracht". Andere Teilnehmer standen hinter Info- wird? Checkpoint Charlie, Mauern so weit, daß ich Tischen und eine dritte Gruppe schließlich infor• sie nicht umgehen kann. Mauern so hoch, daß ich mierte in einem Stadtteil mit ostdeutschen Stra• Deutsch-dänisches Schulerseminar nicht vermag sie zu übersteigen. Mauern, die ein• ßenbezeichnungen die Anwohner über Ursprung 17 Jugendliche aus der GJO (Gemeinschaft Jun• stürzen müssen. All' diese Mauern müssen fallen! und Bedeutung dieser Namen. »Gesamtdeutsche ges Ostpreußen) und von der Realschule Beckum Sprüche am Stammtisch klopfen kann jeder", so ein nahmen am deutsch-dänischen Schülerseminar in .Brüder und Schwestern leben auf der anderen GJO-Mitglied, .aber viel wichtiger ist es doch, vor Oksböl teil, das diesmal unter dem Thema .Flücht• Seite im Schatten dieser gewaltigen Mauer und Ort etwas zu tun, mit den Leuten zu diskutieren." linge" stand. In Referaten, Film- und Videovorfüh• das bringt mich zum Weinen... Checkpoint Char• 15 000 Zuschauern im Stadion und Millionenan den rungen, Diskussionen und Gesprächen informier• lie, Mauern so hoch, daß ich nicht vermag sie zu Bildschirmen in seiner Ansage an die bestehende Von der Diskussionsbereitschaft der Teilnehmer ten sich die deutschen und dänischen Teilnehmer übersteigen. Mauern, die einstürzen müssen!" Teilung Deutschlands. Zu den Klängen von konnten sich auch die Referenten in Karlsruhe über das Flüchtlingslager Oksböl. Das weltweite Diese Zeilen stammen nicht etwa aus der Feder .Checkpoint Charlie" entzündeten Hunderte von überzeugen. So etwa der Parlamentarische Staats• Flüchtlingsproblem nahm einen besonderen Stel• deutscher Liedermacher, für die die deutsche Frage jungen Besuchern mitgebrachte Lichter, die den sekretär aus dem baden-württembergischen Kul• lenwert ein. In Arbeitskreisen suchte man nach mit wenigen Ausnahmen tabu ist. Autor ist viel• Abendhimmel über dem Rhein durch ein ein• tusministerium, Prof. Dr. Theo Balle, der nach sei• Gründen und Lösungen des Problems, das in der mehr ein amerikanischer Rockmusiker, der sich drucksvolles Lichtermeer erhellten. nen Ausführungen über »Die Deutschlandfrage in Bundesrepublik Deutschland und Dänemark glei• dieses Themas in seiner Muttersprache angenom• Steven van Zandt sieht sich selbst als Patriot, der den Schulen" viel Beifall erhielt, sich aber auch fun• chermaßen brisant und aktuell ist. men hat: Steven van Zandt, ein 35jähriger Gitarrist sich jedoch nicht politisch vereinnahmen läßt. dierten und nicht immer bequemen Fragen zu stel• und Sänger aus New Jersey, ist der Autor des (Textzeile: .Ich bin weder Kommunist noch Kapita - len hatte. Auch der Unionsabgeordnete im Europa- Zur Erheiterung der Teilnehmer dienten Volks• Stückes .Checkpoint Charlie", in dem er die list, ich kenne nur die eine Partei, die Freiheit heißt; Parlament, Elmar Brök, wurde in eine kontroverse tanzabende und ein gemeinsamer Abschlußabend Gefühle, die viele Deutsche beim Anblick der tren• ich bin ein Patriot.") Diskussion verwickelt, weil es einigen Jugendli• mit einer originellen Idee: Die jungen Ostpreußen nenden Mauer hegen, einfühlsam nachempfindet. Während sich deutsche Schlager- und Rockmu• chen nicht deutlich genug geworden war, auf wel• sorgten mit .Königsberger Klopsen" für das leibli• che Wohl. Untergebracht waren die deutschen Der vielseitige Musiker und Songschreiber hatte siker allzuoft in textlichen Platitüden und abge• che Weise die Einigung (West-)Europas zur Über• droschenen Reimphrasen verlieren, hält ein Ame• windung der deutschen Teilung beitragen könne. Teilnehmer in dänischen Gastfamilien. So konnte sich nach jahrelangem Mitwirken in Bruce Spring• auch in diesem Jahr jungen Deutschen das Leben in steens E-Street Band und zahlreichen Engagements rikaner mit diesem Lied in aller Welt die Erinnerung Kontroverse Ansichten auszutauschen war auch als Produzent, Arrangeur und Komponist für be• an eine Absurdität wach: Eine Mauer trennt ein einer dänischen Familie nähergebracht werden. Ein eines der Ziele der Veranstalter dieses Kongresses. kleiner Beitrag zur Völkerverständigung. kannte Musiker selbständig gemacht Volk in seinem eigenen Land. Robert Erfen Ein zweites und ebenfalls geglücktes Anliegen war Carsten Elchenberger 7. Dezember 1985 — Folge 49 — Seite 11 £us tfnmufimblatt Literatur

ohe und höchste [Verdienste um rXrlangclVcgihH ;Ostpreuße n hat In der Redaktion sich Willi Fährmann er• Auf der Suche nach dem Vater worben, der dieser deut• Der dritte Ostpreußen-Jugend-Roman von Willi Fährmann eingetroffene schen Provinz im Osten Neuerscheinungen unseres Vaterlands im „Kristina, vergiß nicht..." (Aussiedlung 1968 gründeten ostpreußischen Dorf Liebenberg Jugendbuch ein blei• aus Ostpreußen), sondern um die Vorfahren (wo Fährmann 1979 optisches Quellenstu• bendes literarisches Beuchert, Marlanne / Nickig, Ma• der Bienmann im 19. Jahrhundert. Dadurch dium betrieb), über das Angeln im zugefrore• rlon: Von Lilien bezaubert — mit Rosen Denkmal gesetzt hat. wird das dritte Buch praktisch zum ersten. nen See, über das harte Dasein der Zimmerleu• Und das nicht nur in verführt Zwölf Blumenporträts. Eugen te und Segelschiffer, über Auswanderer usw. Diederichs Verlag, Köln. 72 Seiten, 14 Deutschland: Von sei• Auch hier steht verständlicherweise ein In die überaus spannende Handlung ist aber nem dritten Ostpreu• Junee im Mittelpunkt der Handlung. Es ist Farbbilder, gebunden, 19,80 DM auch amerikanische Geschichte (z. B. Skla• Dworetzki, Gertrud: Heimatort Freie ßen-Jugend-Roman, der Lukas — dessen Vater eines Tages spurlos venbefreiung 1864) und deutsche (National• selbst für Erwachsene fesselnd ist, sind bisher verschwunden war, der mit der Mutter bei den Stadt Danzig. Mit „Gdarisk — Danzig — versammlung 1848, Reichsgründung 1871) Gdahsk: Rückblicke" von Thomas bereits Übersetzungen in Dänemark, Schwe• Großeltern lebt. Als in den siebziger Jahren verwoben, so daß das Buch in jeder Hinsicht den, Spanien, England, Japan und in den für des vorigen Jahrhunderts die Verdienstmög• Omansen. Droste Verlag, Düsseldorf. ein Gewinn für den Leser ist. Faszinierend sind 260 Seiten, 82 Fotos, Efalin mit Schutz• solche Literatur schwer zugänglichen Verei• lichkeiten geringer werden und der Großvater alle Handlungsabläufe, alles ist so getreu dar• nigten Staaten erschienen, ja, sogar im kom• die Schulden seines unauffindbaren Sohns umschlag, 38,— DM gestellt, daß jeder Laie alles gedanklich nach• Ferdinand, Horst (Hrsg.): Beginn in munistischen Jugoslawien. Und, was uns alle nicht mehr bezahlen kann, bittet er den Guts• vollziehen kann. Willi Fährmann hat immer• sicher am meisten freut, auch die DDR hat das besitzer von Knabig um zwei Jahre Aufschub Bonn. Erinnerungen an den ersten Deut• hin vier Jahre in allen (!) Bereichen recher• schen Bundestag. Herder Verlag, Frei• Buch „Der lange Weg des Lukas B." in einer Li• und geht mit elf Zimmerleuten und seinem chiert. Auch dafür sei ihm Dank gesagt. zenzausgabe herausgebracht. Enkel nach Amerika. Schon auf der Überfahrt burg. Herderbücherei, Band 1235. 156 mit einem der letzten Segelschiffe von Danzig Leschinen, Liebenberg, Orteisburg, Allen• Seiten, 12 Berichte von Augenzeugen, Damit haben unsere hinter dem Eisernen nach New Orleans entdeckt der Junge Spuren stein, Danzig — nicht nur diese vertrauten Sta• Geleitwort des Bundestagspräsidenten, Vorhang lebenden Landsleute ebenfalls die seines Vaters, der ein begnadeter Maler ist und tionen im Leben der Bienmanns sprechen den Lebensläufe der Autoren, Zeittafel zur Möglichkeit, am Schicksal der ostpreußischen deshalb nicht Zimmermann werden wollte, ostpreußischen Leser an, sondern vor allem Tätigkeit des ersten Deutschen Bundes• Familie Bienmann teilzunehmen. Denn das B. wie er sollte. Da beschließt er, ihn in den Verei• die heimatliche Atmosphäre, die der Enkel des tages, Taschenbuch, 8,90 DM im Titel des Buches steht für Bienmann. Aller• nigten Staaten zu suchen. Lukas Bienmann, nämlich Willi Fährmann, Gerdau, Kurt: Goya — Rettung über dings geht es hier nicht um ein Gegenwarts• beispielhaft eingefangen und festgehalten hat. See. Die größte Schiffskatastrophe der schicksal dieser Familie, wie im „Jahr der Doch bevor es dazu kommt, erfährt der Es ist eine Lektüre, die sich die Großeltern oder Welt. Koehlers Verlagsgesellschaft, Wölfe" (Flucht 1945 aus Ostpreußen) und in Leser alles über das Leben in dem 1654 ge- die Eltern von ihren Enkeln oder Kindern nach Herford, 176 Seiten, 25 Fotos, 12 Abbil• den Feiertagen ausleihen sollten, nachdem sie dungen, Daten zur Goya, Chronik des ihnen das Buch zu Weihnachten geschenkt Schiffes, Glossar und Quellenverzeich• haben... Horst Zander nis. Efalin mit Schutzumschlag, 24,80 DM Willi Fährmann, Der lange Weg des Lukas B. Ein Felszeichnungen und Runensteine Goodall, Daphne Machin: Die Pferde Jugendroman. Arena Verlag, Würzbure. 334 Seiten, mit der Elchschaufel. Das Schicksal der Ein Reiseführer in die Heimat der Wikinger und Nordgermanen Trakehner. 5. Auflage. Verlagsbuch• S.'S^ÄSSÄT^Ä^ handlung Paul Parey, Berlin. 112 Seiten, ikingfahrt" — Das klingt nach Aben• jekte — viel Berühmtes 33 Fotos, 1 Landkarte, gebunden, 32,— teuer, nach rauhen Kämpfen und Le• ist darunter, doch wird DM Wgenden. Und doch ist es kein Roman, der Reisende auch auf Günther, Helmut: Das Auge der Divi• sondern ein Reiseführer, dem es allerdings al• Sehenswertes aufmerk• Die letzten Tage sion. Die Aufklärungsabteilung der SS- lein der Titel verbietet, sich in der üblichen sam gemacht, das ab• Königsberg und Pillau 1945 Panzer-Grenadier-Division „Götz von Form zu präsentieren. seits der Touristikpfade Berlichingen". K. W. Schütz Verlag, liegt. Übersichtlich auch einz Schön, Verfasser der dreibändi• Schon in der Einführung des Autors Wolf• Preußisch Oldendorf. 368 Seiten, 68 der Aufbau des Buchs, gen Dokumentation „Rettungswerk ram zu Mondfeld wird der besondere Charak• Fotos, 8 Abbildungen, 8 Reproduktio• das ja als Reiseführer HOstsee 1944/45" mit den Titeln „Ost• ter des Buchs deutlich. Da ist nämlich die Rede nen von Dokumenten im Anhang, Lei• praktisch zu handhaben see '45, Menschen — Schiffe — Schicksale", von Vorurteilen, mit denen das Volk der Ger• nen mit Schutzumschlag, 38,— DM sein muß. Im ersten Teil „Die Gustloff-Katastrophe — Bericht eines manen behangen sei wie kein anderes (auch Hansen, Günter: Der Fall Richter. sind in alphabetischer Uberlebenden" und „Die Flucht über die Ost• ich denke ja sofortan„rauhe Kämpfe" und „ge• Seitensprünge enden tödlich. Koehlers Reihenfolge die Objekt• see 1944/45 im Bild — Foto-Report über das hörnte Helme"). Attribute wie „unmenschlich Verlagsgesellschaft, Herford. 224 Sei• typen beschrieben, die größte Rettungswerk der Seegeschichte", und unrechtsstaatlich" müssen genauso zur ten, Paperback, 19,80 DM man in Dänemark, Norwegen und Schleswig- ausgezeichnet von der Landsmannschaft Beschreibung unserer Ahnen herhalten wie Hinz, Erich: Pferde mit mir und gegen Holstein antrifft. Der zweite Teil gibt Auskunft Westpreußen mit dem „Marienburg-Preis für „treuund tapfer, rein und recht". Und Experten mich. Fröhliches von Pferden und Solda• über die Fund- und Standorte der verschiede• Dichtung und Publizistik 1984", sucht zur sind sich bis heute nicht einig, ob sie es mit ten. Herausgeber: Erich Hinz, Vilicher nen Objekte von „Aggersborg" bis „Ydby Vervollständigung seines Ostsee-Archivs (der „tumben Totschlägern" oder „germanischen Straße 73,5205 St. Augustin 2.132 Sei• Hede" und schließlich sind zur besseren wohl größten privaten Dokumentarsammlung Herrenmenschen" zu tun haben. über die Flucht über die Ostsee 1944/45) wei• ten, 15 Zeichnungen von Peter Haak, Orientierung im dritten Teil sieben Karten ab• broschiert, 14,— DM gedruckt. teres dokumentarisches Material. Gesucht Der bekannte Schiffsexperte und Kultur• werden vor allem Berichte, Tagebuchauf• Kramp, Willy: Ich habe gesehen. Ge• wissenschaftler zu Mondfeld versucht, sich Übrigens: Im Frühjahr 1986 erscheint der zeichnungen und Fotos über die letzten Tage dichte, Quell Verlag, Stuttgart. 64 Sei• von Vorurteilen zu befreien und „fernab jegli• zweite Teil der „Winkingfahrt", ein Kultur- der Ostseehäfen Königsberg und Pillau im ten, Efalin, 19,80 DM cher politischer und sonstiger Polemik, ger• Reiseführer durch Schweden, Gotland und April 1945 sowie Schilderungen von Überle• Lyrik und Prosa vom Hohen Ufer, manische Realität aufzuzeigen und es Ihnen zu öland. Andrea Wolf benden über die Besetzung von Königsberg Band III. Moorburg Verlag, Hannover. überlassen, entsprechende Schlüsse daraus Wolfram zu Mondfeld, Wikingfahrt. Kulturreise• und Pillau durch sowjetische Truppen. Wer 332 Seiten, Lyrik, Prosa und Kurzbio• zu ziehen." Interessant ist die Auswahl der Ob- führer Dänemark, Norwegen, Schleswig-Holstein. graphien von 47 Autoren, broschiert, Koehlers Verlagsgesellschaft, Herford. 196 Seiten, entsprechendes Material zur Verfügung stel• 200 Abbildungen, 7 Übersichtskarten, Sachregister, len möchte, wird gebeten, sich mit Heinz 25,— DM Ortsregister, Namensregister, Efalin-Einband, Schön, 4902 Bad Salzuflen 1, Auf dem Sepp 19, Meyer-Friese, Boye: Der Marinema• Allen voran der Mensch 39,80 DM in Verbindung zu setzen. K. ler Schmidt-Hamburg. Herausgegeben von Altonaer Museum in Hamburg, Reiseerlebnisse einer Westpreußin Norddeutsches Landesmuseum, Pro• fessor Dr. Gerhard Kaufmann. Koehlers ichts ist so inter• „Tue recht und scheue niemand" Verlagsgesellschaft, Herford. 168 Sei• essant wie die ten, 48 farbige und 80 s/w Gemäldere• NMenschen" stellt Erinnerungen eines deutschen Arztes an englische Internierungslager produktionen, Paperback 34,—DM, Efa• Ursula Hafemann- lin mit Schutzumschlag 49,80 DM Wiemann für sich in flichtgefühl war es, aus dem heraus reichen. Die Hungersnot Müller, Veronika: Schnell kochen — ihrem Büchlein „Reisen das Buch „Arzt hinter Stacheldraht" ent• stellte die im Kranken• gut essen. Reizvolle Rezepte und zeit• — Erlebnisse und Be• Pstanden ist. Dieses Pflichtgefühl trug dem haus wirkenden Helfer, sparende Tips. Gräfe und Unzer Verlag, gegnungen" fest. Men• Autor auf, ein wenig zur historischen Wahr• und vor allem den ver• München. 120 Seiten, 30 Farbfotos, ge• schen sind es dann auch, heit des damaligen Geschehens beizutragen antwortlichen leitenden bunden, 29,80 DM Mediziner, vor immer Ohsam, Bernhard: Paris mit Damen mit denen die in Elbing und veranlaßte ihn, „das ihm bei der Entlas• Arzt hinter St.ichctüraht geborene reiselustige sung aufgezwungene Versprechen, nichts neue Probleme. „Infolge und Ganoven. Heitere Reiseerzählun• Westpreußin in den ver• über das Lager zu veröffentlichen, nach all der der mangelhaften Le• genaus fünf Kontinenten. Kösler Verlag, schiedensten Ländern Zeit als gegenstandslos zu betrachen". Vierzig bensmittelzufuhr und Köln. 220 Seiten, 7 Illustrationen von ihre —- zumeist guten —Erfahrungen machte. Jahre nach der Internierung in zwei westdeut• der trostlosen Gesamt• Steffen Köpf, broschiert, 9,80 DM Wenn einer eine Reise tut, kann er bekanntlich schen Lagern schildert Dr. Erich Möllenhoff, situation mit den phy• Pahlow, Mannfried: Das große Buch etwas erzählen. Ursula Hafemann-Wiemann Westfale des Jahrgangs 1900, sachlich und sischen und psychi• der Hellpflanzen. Gesund durch die schildert im Plauderton Reisen nach Schwe• unverblümt eigenes Erleben. schen Belastungen erlebten wir Ärzte Krank• Heilkräfte der Natur. Gräfe und Unzer den, Ost- und Westpreußen, in die Sowjetuni• Im Lager Recklinghausen begann 1945 seine heitserscheinungen, die wir nur teilweise aus Verlag, München. 500 Seiten, 230 Farb• on, die Vereinigten Staaten oder die Steier• Internierungszeit, die sehr bald in Staumühle den Lehrbüchern theoretisch kannten." fotos, 240 Zeichnungen. Leinen mit mark. Ob mit der Bundesbahn oder mit dem bei Paderborn fortgesetzt wurde. 12 000 Men• Stimmungsberichte, vom Autor in damali• Schutzumschlag im Schuber, 78,— DM eigenen Pkw, die Hauptsache ist für die An• schen, darunter 1100 Frauen, befanden sich gen Tagen niedergeschrieben, wichtige Do• Patzelt-Hennig, Hannelore: ...und fang 60jährige die Grundeinstellung, mit der am Ort. In bezug auf die englischen Dienststel• kumente, die er hat retten können, geben die immer wieder Grenzen. S. Hirschberger sie derartige Fahrten unternimmt. Menschen, len habe er Kenntnis erhalten von den schwe• Situation noch eindringlicher wieder. Mit der Verlag, Heidenheim/Brenz. 110 Seiten, die mit gesunder Neugier und einer Offenheit ren inneren Kämpfen des einzelnen in dem Zahl der Internierten nahm auch der Aufga• Efalin, 16,80 DM gegenüber unbekannten Lebensformen und Konflikt, entweder den erteilten Befehlen benbereich von Dr. Möllenhoff an Umfang zu Studnitz, Hans-Georg von: Men• -räumen behaftet sind, scheinen auch dem• nachzukommen oder deren Ausführung aus und damit der Kampf seiner inneren Stimme schen aus meiner Welt Ullstein-Verlag, entsprechend mehr zu erleben und den Zufall moralischen Gründen mit der sich daraus er• gegen sein Wirken im Interesse der englischen Berlin. 158 Seiten, Efalin mit Schutzum• herauszulocken. In Korsika zum Beispiel stand gebenden Gefahr für das eigene Leben und das Leitung. schlag, 29,80 DM dem Ehepaar Wiemann in Gestalt eines Schicksal der Familie zu verweigern. Seelische Im Februar 1948 wurde Erich Möllenhoff aus Tltzck, Rudolf / Hinrichs, Nickels Autowerkstatt-Chefs ein Landsmann aus Bi• Tiefs, Selbstmorde, tragische Einzelschicksa• der Isolation wieder zu seiner Familie nach Peter: Segelschulschiff Gorch Fock. schofswerder (Kreis Rosenberg, Westpreu• le, damit galt es fertigzuwerden. Köln entlassen. Das Leben hinter Stacheldraht Koehlers Verlagsgesellschaft, Herford. ßen) gegenüber. „Es gibt ja noch so viele Län• Am 1. Oktober 1945 wurde Erich Möllenhoff hatte ein Ende. Die ihm auferlegte Pflicht, tief• 112 Seiten, 25 Farbfotos, 72 s/w Abbil• der, die wir kennenlernen möchten", so die an Leiter des Zentral-Hospitals Staumühle. Nun gehende und heute mahnende Erlebnisse wei• dungen, Efalin mit Schutzumschlag, Und und Leuten interessierte, stets wachsa• hatte er, was seine Berichte unterstreichen, um terzugeben, nahm ihren Anfang. 39,80 DM me Westpreußin. so mehr die Aufgabe und Pflicht, seiner Le• Susanne Deuter Die Redaktion behält sich vor, den bensmaxime „Tue recht und scheue niemand" Erich Möllenhoff, Arzt hinter Stacheldraht. As- einen oder anderen Titel ausführlich zu Ursula Hafemann-Wiemann, Reisen — Erleb• treu zu sein. Er focht manchen Kampf, um bes• nisse und Begegnungen. The World of Books Ltd., kania Verlagsgesellschaft, Lindhorst. 272 Seiten, 15 besprechen. London. 64 Seiten, 5 Zeichnungen, kart., 12,80 DM sere Verhältnisse im Holzbarackenlager zu er- Abbildungen, broschiert, 29,50 DM 7. Dezember 1985 - Folge 49 - Seite 12 Geschichte £tis £fipnuRmblai!

Die äußere Gestaltung der Burggebäude ie Kette Danziger entsprach der üblichen Ordensarchitektur mit ) Merkwürdigkeiten großen Wandflächen, die durch spitzbogige Dii n der Geschichte Fenster, Wehrgangsluken und durch Muster ist lang. Sie reicht von aus gesinterten Steinen aufgelockert wurden. den Anfängen, als fort• An drei Ecken der hohen Satteldächer kann während neue Wellen man sich Stufengiebel mit hohen Spitzbogen• germanischer Einwan• blenden vorstellen, wie sie auch m Rehden derer die zuvor angesie• neben den Ecktürmen vorhanden waren. An delten verdrängten, bis einem Ende der Nogatfront liefen die Dächer Komturei-Siegel i die Gegenwart, in der n bei dem großen Bergfried zusammen. Wo sich die jahrhundertealte deutsche Stadt durch die nach Abbruch der Burg im Artushof und im Vertreibung ihrer Bevölkerung polonisiert Krantor wiederverwendeten Pfeiler und worden ist. Sicher hat auch früher die günstige Sockel früher befunden haben und welche Lage an einer geschützten Ostseebucht, nahe Gewölbe, Ornamente und plastische Kunst• dem schiffbaren, bis an die Beskiden reichen• formen in der Burg Anwendung fanden, läßt den Weichselstrom die Begehrlichkeit frem• sich im einzelnen nach den wenigen Funden der Eroberer geweckt. Dennoch konnte sich nicht mehr feststellen. die preußische Hansestadt lange Zeit ein hohes Maß an Selbständigkeit bewahren. Die mächtige Danziger Burg hatte gut aus• Aber auch eigenwilliger Selbständigkeits• gebaute äußere Befestigungsanlagen. Nörd• anspruch hat seinen Preis, denn die auf ein lich und westlich des grabenumflossenen Mindestmaß beschränkte Oberherrschaft bie• Haupthauses lag die hakenförmige Vorburg, tet in Notzeiten nicht immer ausreichenden die wiederum von einem tiefen Hakengraben Schutz. Weder der Deutsche Orden noch die und von Wehrmauern geschützt war. Das polnische Krone, weder Preußen noch der große Areal der Vorburg konnte viel Kriegs• Völkerbund konnten die Freie Stadt jederzeit volk auf nehmen. An ihren dem Haupthaus ab• verteidigen. Vielleicht wollten sie es auch gewendeten Seitenmauern lehnten Wirt• nicht so konsequent, wie man aus der Frage schaftsgebäude. Vielfach erwähnen alte Un• des französischen Soldaten von 1939 schließen terlagen die Firmarie, die an der Westseite kann, die lautete: „Mourir pour Danzig?" zum Fischmarkt zu neben einem Turm gelegen Die Inbesitznahme Danzigs und Pommerel• haben soll. Dort befand sich auch ein Friedhof. lens um 1309 durch den Deutschen Orden war Das langgestreckte Gebäude am westlichen Vorburggraben war ein großer Pferdestall mit ein Beispiel listenreicher Politik. Der Pomme• So könnte das Ufer der Mottlau im Mittelalter ausgesehen haben: Krantor (links) und Ordens• Sattelhaus und Schmiede. Ferner lagen Spei• rellenherzog Mestwin hatte seinen wechseln• burg (hinten) nach einer Rekonstruktion von Otto Kloeppel (1930) den Bundesgenossen das Erbe des Landes in cher, Kornhaus, Schnitzhaus und andere Wirt• Aussicht gestellt, wenn er kinderlos stürbe. schaftsgebäude im Vorburgbereich. Zwei Als der Erbfall 1294 eintrat, meldeten außer Brücken überquerten im Westen und im dem Orden Brandenburg, Böhmen, Rügen, Ku- Nordosten den mittleren Graben, dem hinter einem schmalen Landrücken ein weiterer äu• Burgen in Ost- und Westpreußen (35): ßerer Graben folgte, der an der Stelle der Bra- Besetzung durch Brandenburger bank Anschluß an die Mottlau hatte. Nur im Osten lag zwischen beiden Vorburggraben ein großes unbebautes Vorfeld. jawien und pommerellische Fürsten Ansprü• che an. Als der Deutsche Orden nach der Beset• Die westliche Brücke beschirmte ein auf zung durch die Brandenburger von den Danzig dem schmalen Landrücken stehender starker Mitbewerbern zur Hilfe gerufen wurde, ver• trieb er sie alle, kaufte im Soldiner Vertrag die brandenburgischen Ansprüche auf und bot Die Wehrbauten des Deutschen Ordens einst und jetzt Bilder wurden nicht überliefert auch Herzog Wladislaw Lokietek eine Geld• entschädigung an. Erst nach kriegerischen und VON FRIEDRICH BORCHERT Wehrturm. Beide Gräben wurden in einer prozessualen Auseinandersetzungen erkann• Flucht überquert Von hier aus verlief der te König Kasimir von Polen im Frieden von Ka• Burgweg am Altstädtischen Graben entlang iisch den von Kaiser und Papst urkundlich bis zum Haustor der Rechtstadt. Die in Urkun• bestätigten Übergang Danzigs und Pommerel• den und Nachrichten erwähnte kleine Pforte lens auf den Ordensstaat an. Hier wie in ande• rungen im Zweiten Weltkrieg, vor allem nach flügel des Hauses herüberführte. Wie üblich zur Stadt dürfte am Wehr in der Nähe des ren Fällen hatten die Polen die böswillige Me• den von den sowjetischen Eroberern planmä• lag im quadratischen Burghof der Brunnen, Fischmarkts beim Fischturm, dem späteren thode der Verleumdung angewendet, indem ßig vorgenommenen Verheerungen, konnten und der Zugang zu den Räumen war über den Schwanenturm, gelegen haben. Vom Nordtor sie den Deutschen Orden der Tötung von die Polen vor dem allmählich einsetzenden zweigeschossigen Laubengang möglich. weiß man nur, daß ein Wehrturm den Zugang zehntausend Danziger Bürgern bezichtigen. Wiederaufbau der Stadt systematische Aus• Die Lage der Innenräume ist nicht überlie• sicherte. Nach dem Niedergang der Ordensherr• grabungen und Bohrungen durchführen. Sie fert, doch läßt sie sich nach Lage des Hauses, Bilder von der Ordensburg Danzig sind nicht schaft waren Danzig und andere Städte bereit, stießen an vielen Stellen auf Bodenspuren und nach dem Schema der Ordensarchitektur und überliefert Es wird aber vermutet, daß das im sich der polnischen Krone unterzuordnen, Einzelfunde von der alten Ordensburg. nach einigen Nachrichten mit einiger Sicher• Artushof zu Danzig befindliche Bild „ Das Schiff weil ihnen mehr Freiheiten, günstigere Bedin• Die Geschichte der Ordensburg zu Danzig heit bestimmen. Burgkapelle und Kapitelsaal in der Kirche" aus der 2. Hälfte des 15. Jahr• gungen und geringere Abgaben versprochen beginnt mit der Übernahme der alten pomme- dürften im Nordflügel gelegen haben, weil hunderts in seiner linken oberen Ecke eine wurden. Geschürt von der polnischen Agita• rellischen Herzogsburg. Es war eine Holzburg diese Front mit den großen Fenstern durch die Darstellung der Burg enthält. Selbst wenn dies tion brach 1454 in Thorn der Aufruhr des Preu• mit Gräben und Wällen, die noch fast drei Vorburg geschützt war und für den immer erste Jahrzehnt nach Abriß der Burg gemalte ßischen Bundes mit der Erstürmung der dorti• Jahrzehnte dem Danziger Ritterkonvent als nach Osten ausgerichteten Altarraum der Bild wirklich die Mottlaufront des Ordensnau• gen Ordensburg los. In Danzig verlief dagegen Unterkunft dienen mußte. Seit 1338 war der Ostgiebel zur Verfügung stand. Im Ostflügel ses zeigt, so ist daraus nicht allzuviel zu ent• die Übergabe der Burg nach freiem Abzug der tatkräftige spätere Hochmeister Winrich von ist das Dormitorium zu vermuten, weil an die• nehmen. Sein Aussagewert dürfte denjenigen Burgbesatzung völlig friedlich. Sie wurde erst Kniprode Komtur in Danzig, der zusammen ser Angriffsseite am wenigsten Mauerdurch• der Rekonstruktionszeichnung von Otto einige Wochen später auf Anraten des Danzi• mit dem bauwilligen Hochmeister Dietrich brüche erwünscht waren. Kloeppel nicht wesentlich übertreffen, weil der ger Gesandten in Krakau abgebrochen, der von Altenburg mit dem Neubau in Stein be• Sicher wurde der Südflügel entlang der Vorteil der Zeitnähe durch die Unübersicht• gann. Er entstand auf dem alten Burgplatz am Mottlau für Wohn- und Gasträume genutzt lichkeit der Darstellung aufgehoben wird. linken Mottlau-Ufer, kurz vor ihrer Einmün• denn Sonnenlicht und Aussicht standen da am Von all dem, das die Ordensritter in Danzig Hoher Turm an der Mottlau dung in die Weichsel, so daß beide Flußläufe meisten zur Verfügung. Dort ist auch der Turm erbaut hatten, blieb nur die große Ordensmüh• von ihr aus beherrscht werden konnten. Die zu suchen, in dem die Räume für den Hoch• le erhalten. Dennoch hat der Deutsche Orden ihre Benutzung durch den polnischen König alten Gebäude der Herzogsburg befanden sich meister lagen. Über die Lage des Torwegs mit hier und in den östlichen preußischen Landen gegen die Stadt fürchtete und schrieb: auf dem Platz der späteren Vorburg und wur• dem Hauptportal bestehen unterschiedliche die deutsche Kultur so tief in die Erde gepflanzt .... so rade wy ju up allen rat, dat gy breken den während der Bauzeit des neuen Hauses Annahmen, ob es im Nord- oder im Westflügel und so fest verwurzelt, daß sie noch heute und jo eher jo lever und jo er wy heyme comen, weiterhin bewohnt gelegenhat. Nach Anordnung der Außenbefe• in Zukunft das Land zeichnet. In Danzig sind wennte denn hern konyge henget de Junge Zunächst baute man die äußeren Wehran• stigungen und nach den Wegeverhältnissen ihre unverlierbaren Wahrzeichen die Marien• sere up Danczik." lagen mit Mauern, Tünnen und Toren. Hierzu zwischen Rechtstadt und Altstadt scheint der kirche und das Krantor, der Artushof und das

(HSo raten wir Euch auf alle Fälle, daß Ihr sie war es erforderlich, eine ausreichende Was-Zugang vom Westen eher wahrschein/ich. Rathaus, die vielen Bürgerhäuser, Kirchen, )e eher ie lieber und ehe wir heimkommen ab• serzuiuhr iür das neue dreifache Graben• Über dem Torweg mit FaUgaUer lag vermut• Türme, Tore und Speicher, die auch dem heu• brecht, denn dem Herrn König hängt die system sicherzustellen. Deshalb verlegten die lich der übliche kleine Raum des Hauskomturs tigen Besucher auf Schritt und Tritt begegnen. und daneben der Konventsremter. Lunge sehr auf Danzig.") Ritter um 1339 den Zufluß der Radaune auf • DAS OSTPREUSSENBLATT Von dem Abbruch blieben insbesondere einer Strecke von etwa 28 km übereinen Müh• der hohe Turm an der Mottlau sowie Teile der lenkanal an derneuen Burg vorbei indie Mott• Umfassungsmauern verschont und wurden in lau. Sie erreichten damit eine gute Frischwas• 'die Stadtbefestigung einbezogen. serversorgung, den nötigen Antrieb für die P«. MM TO« Läßt sich die Geschichte der Danziger Burg Mühlen und die Bewässerung der Burggräben. noch hinlänglich verfolgen, so sind die Kennt• Das neue Haus wurde fast gleichzeitig mit nisse über ihre Gestalt recht dürftig. Es wurden den in Stein neu ausgebauten Burgen Schlo- keine Grundrisse und Abbildungen überlie• chau (1325), Strasburg (1330) und Rehden fert. Die später angefertigten Bilder beruhen (1338) errichtet Es ist deshalb wie diese dem mehr auf Spekulation als auf Rekonstruktion. Konventshausstil der reichen Epoche zuzu• Sicher waren die Möglichkeiten, durch Aus• rechnen und wird starke Ähnlichkeit mit grabungen Lage und Einzelheiten des Bau• ihnen gehabt haben. Nach den Fundaments• werks festzustellen, infolge der früh einset• resten und Überlieferungen kann davon aus• zenden Bebauung des Geländes zu unserer gegangen werden, daß die Hauptburg aus Zeit sehr beschränkt. Erst nach den Zerstö- einem quadratischen Kastell mit Ecktürmen und hohen Satteldächern bestand. Ein hoher Bergfried deckte die südöstliche Flußseite. Das Gebäudeviereck von etwa 50 Meter Sei• Burg Mewe tenlänge war von einem knapp 10 Meter brei• In Folge 44, Seite 12, hat sich in dieser Serie ten Parcham umgeben. Zu dem umlaufenden ein bedauerlicher Setzfehler eingeschlichen. inneren Graben war er durch Wehrmauern Danzig DIE RFCHTE STADT Es muß richtig heißen: Ein letzter germani• begrenzt, die Ecktürme besaßen. Auf der östli• VA\ I4O0 scher Volksschub erreichte im 9. Jahrhundert chen Parchammauer befand sich der Danzker, mit den Wikingern Ost- und Westpreußen. dessen Gang mit einem weiten Bogen vom Ost• Danzig um 1400: Stadtplan mit Ordensburg (rechts oben) Zeichnungen Kloeppel 7. Dezember 1985 — Folge 49 — Seite 13 £>os CfipnufirnblQil Landeskunde / Das neue Buch

u den wertvollsten Dokumentationen, M.incnsNeiikr zdi e hier im Westen *<.">! pn-ulkn unseres Vaterlandes über Eine deutsche Stadt an der Weichsel die deutschen Ostgebie• te erschienen sind, darf Die Heimatbücher über Marienwerder und den Landkreis gehören zu den wertvollsten Dokumentationen man die Heimatbücher der Stadt und des Land• dieses Werk noch umfangreicher ist, als der kreises Marienwerder erste Band: Dem „Leben in der Heimat bis zählen. Die Material• 1945", dem 300 Seiten gewidmet sind, wurden sammlung des Stadt• Beiträge über das Kreisgebiet und seine buchs nahm verständ• „Grenzen in der Geschichte des Preußen• licherweise viele Jahre lands", die „landschaftliche Gliederung des in Anspruch, vor allem Höhengebiets und die Gewäser im Kreis", die auch, weil die Erlebnisgeneration immer we• „Weichselniederung — ihr Landschaftsbild im niger wird. Um so mehr ist es Dr. Franz Neu• Wandel der Zeiten" und ein Überblick über die mann und Otto Gründer zu danken, daß sie das „Kreisbesiedlung bis zum Ende des 18. Jahr• von Studienrat Dr. Walter Ritz begonnene hunderts" vorangestellt. Werk nach dessen Tod vollendeten. Der Dank „Einblicke in verschiedene Lebens- und Be• des Heimatkreistags der Stadt Marienwerder tätigungsgebiete" vermitteln u. a. die Beiträge gilt aber auch Charlotte Wodaege, die die letz• über die Vogelwelt des Kreises, über Sitten ten Korrekturen vornahm, und dem Leiter des und Bräuche zu Weihnachten und Neujahr, Stadtarchivs Celle, Dr. Michael Guenter. über die Schützenvereine, Postkutschen und Die enge Verbundenheit der Patenstadt Ostbahn, das Deichwesen, den Tabakanbau, Celle mit Marienwerder kommt auch in dem die Torfgewinnung, die Landfrauenarbeit und Geleitwort von Oberbürgermeister Dr. Hel- noch vieles mehr. muth Hörstmann und Oberstadtdirektor Dr. Nicht nur für die früheren Bewohner von be• Ulrich von Witten zum Ausdruck: „Am 18. Ok• sonderem Wert sind sicher die Berichte über tober 1953 übernahm die Stadt Celle für die die 15 Amtsbezirke mit ihren Gemeinden. Sie Stadt und den Kreis Marienwerder/Westpr. sind allerdings nicht alphabetisch behandelt, die Patenschaft. Damit bekundete sie ein• sondern unter dem Gesichtspunkt topogra• dringlich den Willen, das Gefühl der Zusam• phischer Zusammengehörigkeit. mengehörigkeit mit den Heimatvertriebenen Die Schlußkapitel sind dem Abschied von und der angestammten Bevölkerung des deut• der Heimat gewidmet, der Flucht mit dem schen Ostens, um das heimatliche Kulturgut Treck, der Verschleppung in den Ural und der der Vertriebenen zu bewahren und ihnen hier Vertreibung. einen Sammlungspunkt und ein Zugehörig• keitsgefühl zu geben." Das Kirchspiel Niederzehren Dritte Stadt im Preußenland Außer diesen beiden Eindeutig ist auch das klare Bekenntnis zur großen Heimatbüchern jahrhundertealten deutschen Geschichte des westpreußischen Westpreußens: .Möge das vorliegende Hei• Kreises Marienwerder matbuch dazu beitragen, daß das 750 Jahre liegt auch eine komplet• Stadtgründung vor über 750 Jahren durch den Deutschen Orden: Marienwerder mit Blick auf te Chronik des Kirch• alte Erbe einer deutschen Kultur im Osten wei• die Kaffeetreppe Abbildung aus „ Marien werder/Westpreußen" ter gepflegt wird und erhalten bleibt." spiels Niederzehren vor, in Loseblattausgabe mit Auch bei dieser Dokumentation ist wichtig, dem Kapitel „Sitz vieler Behörden" der Beitrag Darüber hinaus kommen aber auch alle die• 22 Folgen — aber eine daß sie nicht nur die Marienwerderer und „Das war Marienwerder um 1820 in meiner Ju• (HKoMk jenigen auf ihre Kosten, die sich über die Kir• beachtliche Leistung. deren Nachkommen erreicht, sondern alle, die gendzeit", den Ratsherr und Ehrenbürger H. chen, die Schulen, das kulturelle und wirt• Trotz mancher Rück• kir

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Neuerscheinung: ^ßltr gratulieren — Hörfunk und Fernsehen Sonntag, 8. Dezember, 8.15 Uhr, WDR 1: Um des Alte und neue Heimat. Der Krippen• zum 98. Geburtstag Tarowsky, Gertrud, aus Kuckerneese (Kaukeh- schnitzer. Reportage über eine ost• Glaubens Engelhardt, Johannes, Oberstudienrat A. D., men), Kreis Elchniederung, jetzt Kurstift, App. deutsche Tradition. Oberstleutnant d. R., aus Osterode, Spangen• 1208, 8788 Bad Brückenau, am 9. Dezember Wannags, Olga, geb. Raudonat, aus Liebenfelde SonnCs Detember. 14.30 Uhr, WDR willen bergstraße, jetzt Eilenriede-Stift, Bevenser Weg 3- Wir waren gute DDR-Bürger — 10, Haus G 018, 3000 Hannover 61, am 11. De• (Mehlauken), Kreis Labiau, Wehlauer Straße, jetzt sind wir gute Bürger der Bun• Preußens Toleranz am zember jetzt Himmelshorst 45,2070 Großhansdorf, am 2. Beispiel der Hugenot• Dezember desrepublik". Das erste Jahr im We• ten und Salzburger. zum 95. Geburtstag sten — Übersiedler geben zu Proto• Alexander, Florentine, geb. Rudzick, aus Labiau zum 88. Geburtstag koll, von Michael Wolff. Von Hans-Georg und Wehlau, Bahnhof, jetzt bei ihrer Tochter Bendowski, Otto, aus Hirschfeld, Kreis Preußisch Montag, 9. Dezember, dann jeden Tautorat Herta Didjurgeit, Schleswiger Straße 43, 2390 Holland, jetzt St.-Jürgen-Straße 1,2448 Burg, am Werktag (17 Folgen), 15.30 Uhr, Hes• 27. November Flensburg, am 1. Dezember sen 2: Ulrich Braken Der arme Mann Die wegen ihres Freiheitsstrebens in ihrer Hei• Graun, Max, Postamtmanna. D., aus Preußisch Hol• Cziesla, Maria, geb. Wilzevski, aus Kruglanken, mat grausam verfolgten und vertriebenen Hu• Kreis Angerburg, und Königsberg, Fasanenstra• in Trockenburg, gelesen von Her• land, jetzt Weberstraße 5a, 3300 Braunschweig, mann Schömberg. Ein Soldat Fried• genotten und Salzburger waren dort, wo sie am 7. Dezember ße 26, jetzt Wilhelm-Busch-Straße 16,4950 Min• Aufnahme fanden, in Brandenburg und Preußen, den, am 11. Dezember richs des Großen erzählt. zugleich Wegbereiter für Freiheit und Toleranz. zum 94. Geburtstag Domscheit, Willi, Bürgermeister, aus Elchwerder Montag,9. Dezember, 21.15 Uhr, I. Fern• Hier wird spannend und umfassend ein Thema Barth, Carl, aus Schloßberg, jetzt Obere Vorstadt (Nemonien), Kreis Labiau, jetzt Kapellestraße 9, sehprogramm (ARD): Bilder einer behandelt, in dem sich die Verflochtenheit von 39, 8883 Gundelfingen, am 11. Dezember 7471 Straßberg/Siegmaringen, am 18. Novem• Jugend. Sozialistische Erziehung am deutscher und europäischer Geschichte wider• Neufang, Fritz, aus Ragnit, Kreis Tilsit-Ragnit, jetzt ber Beispiel CSSR, von Dieter Möller. spiegelt. Friedehorst, Haus 16a, 2820 77 Drescher, Friedrike, geb. Marczynowski, aus Lyck, Yorckstraße 20a, jetzt Mainzer Straße 25, 5407 Dienstag, 10. Dezember, 15.30 Uhr, B II: Ein Buch, das alle Ostpreußen angeht, denen an Osteuropa und wir. zum 93. Geburtstag Boppard, am 10. Dezember der Geschichte ihrer Heimat gelegen ist. 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Dezember Lapuhs, Fritz, aus Romansgut, Kreis Heiligenbeil, Spell, Julius, aus Willenberg, Kreis Orteisburg, jetzt des ersten Chefs des DDR-Staatssi• Von Johannes Juhnke 12,80 DM jetzt Van-Gils-Straße 5,5010Bergheim/Erft, am Alfred-Delp-Straße 14, 4840 Rheda, am 13. No• cherheitsdienstes, von Ulrich Gro• 11. Dezember vember Am Puls der Zeit Gedanken zu Problemen Nareyek, Anna, aus Widminnen, Kreis Lotzen, jetzt ber. der Gegenwart Alexanderstraße 62, Lambertistift, 2900 Olden• Weitschat, Martha, aus Mecken, Kreis Ebenrode, Sonnabend, 14. Dezember, 9 Uhr, VB II: Von Hugo Wellems 14,80 DM burg, am 13. Dezember jetzt Krähenstraße 9/11, 2400 Lübeck 1, am 14. „Liebes, altes Königsberg..." Bild Dezember Orzessek, Marie, geb. Posdzech, aus Wallen, Kreis einer europäischen Stadt, von Hans- Von Versailles bis Potsdam. Ein unbeque• Orteisburg, jetzt In der Lake 15, 4800 Bielefeld Ulrich Engel. zum 87. Geburtstag mes Buch für umerziehende Historiker 15, am 14. Dezember Sonntag, 15. Dezember, 8.15 Uhr, WDR Von Hugo Wellems 28,— DM Prystuppa, Marie, aus Waiden, Kreis Lyck, jetzt Bönigk, Herta, geb. Ehlert, aus Heiligenbeil, Rid- dershof 5,4650 Gelsenkirchen, am 13. Dezember 1: „So wird mein Herz nicht alt", Lie• Friedrich der Große. Besinnung auf den Westfalenstraße 54, 5272 Wipperfürth, am 12. besbrief an ein schlesisches Tal, von Dezember Herrmann, Maria-Magdalena, geb. Kabick, aus Staat Liebenfelde (Mehlauken), Kreis Labiau, Alte Richard Wolf. — Helfen — erhalten Von Dr. Heinz Burneleit 8,80 DM Schule, jetzt Dürerstraße 11,2909 Bad Zwischen• — geben. En vorweihnachtliches zum 92. Geburtstag ahn, am 11. November Gespräch. Und die Meere rauschen. Deutsches Schaf• Herholz, Ida, aus Seeburg, Kreis Rößel, jetzt Flie- Klausien, Max, aus Lotzen, jetzt Fichtenstraße 18, Sonntag, 15. Dezember, 7.03 Uhr, Süd• fen an den Gestaden der Ostsee genbuschweg 17, 4300 Essen, am 8. Dezember 3590 Bad Wildungen-Reinhardshausen, am 9. funk 2: „Maria ging über's Gebirge". Von Silke Steinberg 14,80 DM Kloß, Friedrich-Wilhelm, aus Suleiken, Kreis Treu• Dezember Vorweihnachtliche Weisen aus Ostpreußen — Geschichte und Geschich• burg, jetzt Nikolaus-Ehlen-Weg 14,5020 Frechen, Krüger, Margarete, aus Ostseebad Cranz, Kreis Mähren, dem Erzgebirge und der ten. Von der Memel bis zur Weichsel am 9. Dezember Samland, jetzt Tierparkallee 30, 2000 Hamburg Lungenhausen, Lina, geb. Grahn, aus Reichau, Kreis 54, am 12. Dezember Gottschee. Von Paul Brock 14,80 DM Mohrungen, jetzt Beckerweg 24, 3510 Hann.- Neumann, Kurt, aus Orteisburg, jetzt Klopstock- Ostpreußische Schriftsteller — heute. Er• Münden 16, am 27. November straße 39, 7000 Stuttgart 1, am 10. Dezember zählungen und Geschichte der Gegenwart Nlederlehner, Emma, geb. Palfner, aus Mecken, Thiesies, Maria, geb. Gesper, aus Ratswalde, Kreis Von Silke Steinberg 14,80 DM Kreis Ebenrode, jetzt Junkeräckerstraße 6,7540 Labiau, jetzt Pappelstraße 3, 2863 Ritterhude, Neuenbürg, am 9. Dezember zum 86. Geburtstag Bannat, Anna, geb. Schulze, aus Trappönen, Kreis am 21. November Über die Zeit hinaus. Ostpreußens Beitrag Noetzel, Max, aus Raging (Rogainen), Kreis Elch• Tullney, Marie, geb. Dannenberg, aus Grünhayn, zur abendländischen Kultur, Band II. niederung, jetzt Burgstaaken 42,2448 Burg a. F., Tilsit-Ragnit, jetzt Im Immenbusch 9, 2000 Hamburg 52, am 11. Dezember Kreis Wehlau, jetzt Ringstraße 9, 2381 Schuby, Von Silke Steinberg 12,80 DM am 2. Dezember am 13. Dezember Schubert, Anna, geb. Plaumann, aus Königsberg, Brand, Frieda, geb. Ebel, aus Deumenrode, Kreis Ihre Spuren verwehen nie. Ostpreußens Lyck, jetzt Flurstraße 28, 5608 Radevormwald, jetzt Seelhorststraße 20, 3100 Celle, am 14. De• zum 84. Geburtstag Beitrag zur abendländischen Kultur, Band I. zember am 9. Dezember Dietrich, Karoline, geb. Dobbertin, aus Tapiau, Bartsch, Karl, aus Fuchsberg, Landkreis Königs• Von Ruth Maria Wagner berg, jetzt Mühlenstraße 28, 2205 Bokel, am 13. und Hans-Ulrich Stamm 12,80 DM zum 91. Geburtstag Hindenburgstraße 17, Kreis Wehlau, jetzt Mör• schinger Allee 75, Haus Betiianien, 2400 Lübeck, Dezember Schicksal in sieben Jahrhunderten. Aus Falke, Agnes, geb. Wenzel, aus Kuckerneese (Kau- Brandt, Berta, geb. Kownatzki, aus Weidicken, kehmen), Kreis Elchniederung, jetzt Heidmüh• am 9. Dezember der leidvollen Geschichte Ostpreußens Dombrowski, Berta, geb. Brosch, aus Mingfen, Kreis Kreis Lotzen, jetzt Lerchenstraße 18,2362 Wald• lenweg 13, 2200 Elmshorn, am 4. Dezember stedt, am 12. Dezember Von Hans-Ulrich Stamm 12,80 DM Ramsauer, Gertrud, aus Königsberg, jetzt Mun- Orteisburg, jetzt Gerhart-Hauptmann-Straße 21, 8580 Bayreuth, am 9. Dezember Growe, Fritz, aus Groß Ottenhagen, Kreis Königs• Sie kamen übers Meer. Die größte Ret• dingstraße 4, 8900 Augsburg, am 11. Dezember berg-Land, jetzt Bleicherhof 13, 4030 Ratingen, Stürmer, Elisabeth, aus Rastenburg, jetzt Leon• Knuth, Gertrud, geb. Krug, aus Sielkeim, Kreis La• tungsaktion der Geschichte biau, jetzt Brüxerstraße 17,8400 Regensburg, am am 13. Dezember Von Ernst Fredmann, broschiert 14,80 DM hardtstraße 10,1000 Berlin 19, am 9. Dezember Hardt, Erna, geb. Felsberg, aus Lyck, jetzt Feldstra• Wojahn, Erna, geb. Droeger, aus Ostseebad Cranz, 5. Dezember Leinen 24,80 DM Krisch, Martha, aus Wolfsee, Kreis Lotzen, jetzt St- ße 13b, 8906 Gersthofen, am 12. Dezember Kreis Samland, jetzt Chlodwigplatz 6, 5160 Kueßner, Berta, aus Tapiau, Schleusenstraße, Kreis Düren, am 11. Dezember Annen-Straße 16, 4570 Quakenbrück, am 13. Schwarzes Kreuz auf weißem Mantel. Die Dezember Wehlau, jetzt Gudowaweg 68, 2410 Mölln, am Kulturleistung des Deutschen Ordens in 10. Dezember zum 90. Geburtstag Laskowski, Gottliebe, aus Lehlesken-Abbau, Kreis Preußen Orteisburg, jetzt Haus Simeon, Michaelshoven, Mattisseck, Berta, aus Trappöhnen, Kreis Tilsit- Von Hans-Georg Tautorat 13,80 DM Bogdahn, Auguste, geb. Kowalzik, aus Bartendorf, 5000 Köln 50, am 12. Dezember Ragnit, jetzt Lohbrügger Kirchstraße 46, 2050 Kreis Lyck, jetzt Posener Straße 3, 4019 Mon• Hamburg 80, am 12. Dezember heim, am 8. Dezember Lengwenus, Meta, geb. Benmkus, aus Lakendorf, Staats- und Wirtschaftspolitische Kreis Elchniederung, jetzt Friedrichsorter Stra• Murzin, August, aus Johannisburg, jetzt Wilhelm- Broszonn, Gustav, aus Kastaunen, Kreis Elchniede• Wisser-Straße 74,2420 Eutin, am 12. Dezember Gesellschaft e. V. rung, jetzt An der Schafbahn 3, 3000 Hannover ße 22, 2303 Gettorf, am 11. Dezember Postfach 323128, 2000 Hamburg 13 Obitz, Frieda, aus Lotzen, jetzt Pommernweg 43, Niske, Otto, aus Neu-Lapienen, Kreis Elchniede• 73, am 8. Dezember rung, jetzt Wilhelm-Anton-Hospital AK III, Czychon, Adam, aus Heldenfelde, Kreis Lyck, jetzt 2370 Büdelsdorf, am 8. Dezember Riedel, Dr. Wilhelm, aus Fischhausen, Kreis Sam• Voßheider Straße 214, 4180 Goch I, am 14. De• Altenheim, Baseler Straße 139,7850 Lörrach, am zember 10. Dezember land, jetzt Breitestraße 5, 2241 Wöhrden, am 9. Dezember Ollech, Emilie, aus Orteisburg, jetztlachthaus- Hermann, Helene, aus Neukirch, Kreis Elchniede• Vierthaler, Helene, aus Trakehnen, Kreis Inster- straße 36, 5800 Lüdenscheid, am 15. Dezember Hiermit bitte ich um Zusendung von rung, jetzt zu erreichen über Herrn Horst Preuß, Bruno, Hauptlehrer i. R., aus Bürgersdorf, Frischmuth, Hildesheimer Straße 119, 3000 burg, jetzt bei Köpf, Hofmark Gerzen, 8313 Ger• zen, am 6. November Kreis Wehlau, jetzt Amsel weg 2, 2411 Sterley, ^Exemplar(e) Hannover 1, am 11. Dezember am 10. Dezember Raudonat, Friedrich, aus Heiderode (Schillgallen), .]e. .DM Kreis Labiau, jetzt Altenheim, Lichtensee, Oet• zum 85. Geburtstag zum 83. Geburtstag jendorfer Weg, 2070 Hoisdorf, am 22. November Grigull, Emma, geb. Kujehl, aus Groß Friedrichs• .Exemplar(e). Wnuck, Erich, aus Königsberg, j etzt Wilhelm-Allee Bentrup, Käthe, geb. Krause, aus Tapiau, Königs• dorf, Kreis Elchniederung, jetzt Langenholzen, berger Straße, Kreis Wehlau, jetzt Rheinallee 319, 3500 Kassel, am 8. Dezember Kirchtor 10, 3220 Alfeld, am 4. Dezember .je. .DM Zakrze wski, Johann, aus Schranau, Kreis Neiden• 45c, Ernst-Barlach-Haus 311, Zimmer 10, 4800 Lampe, Else, geb. Prellwitz, aus Gumbinnen, Bis• Bielefeld 11, am 14. Dezember .Exemplar(e). burg, jetzt Schwarzer Weg 3, 3143 Bardowick, marckstraße 43, jetzt Albert-Schweitzer-Straße am 8. Dezember Bethke, Gertrude, geb. Neumann, aus Schakendorf 22, 2160 Stade, am 11. Dezember (Schakuhnen), Kreis Elchniederung, jetzt Fried- .je. .DM Mikisch, Anna, aus Nordenburg, Kreis Gerdauen, nch-Neelsen-Straße 2, 2082 Uetersen, am 9. De• zum 89. Geburtstag jetzt Amtsfreiheit 1,3414 Hardegsen, am 6. De• zember .Exemplar(e). Galda, Johann, aus Sonnau, Kreis Lyck, jetzt Bür• zember gerweide 19, 2223 Meldorf, am 8. Dezember Blaluch, Maria, geb. Kallis, aus Lilienfelde, Kreis Or- .DM Otte, Charlotte, geb. Schmidte, aus Königsberg, .je. Haupt, Maria, aus Possessern, jetzt Löhlstraße 2, jetzt Badische Straße 82,4600 Dortmund-Eving, telsburg, jetzt Spitzwegstraße 4, 5650 Solingen, 6740 Landau, am 7. Dezember am 15. Dezember am 9. Dezember Kompa, Ida, aus Altkirchen, Kreis Orteisburg, jetzt Petschulat, Anna, geb. Kemsat, aus Hasselberg, Hohmann, Martha, aus Rehhof, Kreis Stuhm, jetzt Hubertusweg 3, Altenheim, 3510 Hann.-Mün• Kreis Schloßberg, jetzt Langenberger Straße Am Beckerkamp 34, 2050 Hamburg 80, am 10. Name, Vorname den 22, am 14. Dezember 202, 5620 Velbert 1, am 13. Dezember Dezember Paasch, Martha, aus Allenstein, Kniprodestraße 16, Prawdzik, Auguste, aus Auersberg, Kreis Lyck, jetzt Huhmann, Otto, aus Linglack, Kreis Rößel, jetzt jetzt Hoher Weg 10, 2400 Lübeck 1, am 10. De• Im Kamp 1,2061 Bargfeld-Stegen, am 8. Dezem• Maikammer 1,5603 Wülfrath, am 14. Dezember zember ber ? or;£U£uste'aus 0ster°de, jetzt Dunckernbek Straße Schewitz, Lydia, geb. Nikolaus, aus Ibenhorst, Rohmann, Maria, aus Faszen, Kreis Sensburg, jetzt 2, 2420 Eutin, am 11. Dezember Kreis Elchniederung, jetzt Kranichstraße 8,4590 Richard-Wagner-Straße 6a, 2400 Lübeck, am 3. Klausien. Max, aus Lotzen, Markt 23, jetzt Fichten• Cloppenburg, am 4. Dezember Dezember straße 18,3590 Bad Wildungen-West, am 9. De• zember Syska, Auguste, geb. Roßlan, aus Seedanzig, Kreis Saborowski, Gustav, aus Waldwerder, Kreis Lyck, Postleitzahl, Wohnort 4985 Klein, Maria, aus Gr. Lindenau, Kreis Königsberg- Orteisburg, jetzt Bösingfelder Straße 40, 4650 jetzt Kraneburg 4,4350 Ibbenbüren 1, am 15. De• Land, jetzt Bahnhofstraße 58, 3112 Ebstorf, am Gelsenkirchen, am 14. Dezember zember 10. Dezember Fortsetzung auf Seite 16 7. Dezember 1985 — Folge 49 — Seite 15 XM5 Dfinnufjrnbluit Mitteldeutschland

Karabiner als Lehrmittel Gezielte Nachwuchsgewinnung der DDR für militärische Berufe as SED-Regime hat jetzt erneut die Volkspolizei und der NVA aktiv unterstützt. Das passende Weihnachtsgeschenk Notwendigkeit der Auffüllung der .Na• Nicht selten werden die jungen Mitteldeut• Dtionalen Volksarmee" (NVA) der DDR schen — während ihres Aufenthalts in so mit Berufssoldaten sowie einer wirksamen po• einem vormilitärischen Ausbildungslager — litischen Arbeit zur .Nachwuchssicherung" in Manöverspiele der .Nationalen Volksar• Gesucht — und gefunden! unterstrichen. In diesem Zusammenhang soll mee" (NVA) fest mit eingeplant. Sie werden die DDR-Jugendorganisation .Freie Deutsche dann als Kundschafter, Funker oder im Sani• Jugend" (FD J) ihre Bemühungen um die Wehr• tätsdienst eingesetzt. Während eines solchen Gesucht wird: Ein ideales Weihnachtsgeschenk für erziehung der Jugend weiter verstärken. Aber Einsatzes werden Jugendliche feldmarsch• auch die Lehrer in der DDR sollen die Nach• mäßig ausgerüstet und auch bewaffnet. alle Freunde Ostpreußens, das ein ganzes Jahr lang wuchsgewinnung für militärische Berufe noch wirksamer als bisher unterstützen. In diesem Zusammenhang wurde aber auch bekannt, daß die Grenztruppen der DDR, un• - Woche für Woche Freude bereitet Immer neue Aufrufe, ermunternde Artikel mittelbar an der innerdeutschen Grenze, und öffentlich geleistete .freiwillige Erklärun• Schüler zwischen 12 und 15 Jahren ausbilden. - über aktuelles Zeitgeschehen informiert gen" zur Erhöhung der Kampfkraft machten in Sogenannte .Schießzirkel" lehren die Kinder den letzten Monaten zunehmend deutlich, wie den Umgang mit der Schußwaffe; Gelände• die Militarisierung des Lebens in der DDR um - aus der Geschichte und Landeskunde Ostpreußens aus• spiele sollen die Schüler dazu bewegen, sich in sich greift. In einer .Richtlinie zur politisch• einiger Zeit als sogenannte Helfer der Grenz• führlich berichtet ideologischen Arbeit" hat die FDJ-Führung truppen zu fühlen. jetzt nachdrücklich bekräftigt, der wichtigste Beitrag der Jugendorganisation zur sozialisti• .Helfer", das bedeutet im SED-Jargon, Spit• - Neues aus den Heimatkreisen schnell und übersicht• schen Wehrerziehung bestehe darin, .konti• zel für die Volkspolizei zu sein und vor allem lich bringt nuierlich klassenmäßige Wehrmotive auszu• jeden zu denunzieren, der möglicherweise aus prägen". Angesichts der von der NATO ver• dem grenznahen Heimatort flüchten möchte. - Wissenswertes aus dem kulturellen Bereich bietet schärften internationalen Lage sei es erforder• .Helfer" bedeutet aber auch, mit dem abge• lich, alle .jungen DDR-Bürger von der richteten Suchhund dabei zu sein, wenn die NotwendigkeitdesSchutzesunseressozialisti- gnadenlose Jagd auf einen Menschen beginnt, Gefunden: Ein Abonnement für das Ostpreußenblatt schen Vaterlandes zu überzeugen und ihre der sich in den .Grenzsicherungsanlagen" ver• Fähigkeit zur Verteidigung durch zielstrebig fangen hat und tot oder lebendig an die Volks• Also: Schenken Sie Freunden und Verwandten ein organisierte vormilitärische Ausbildung zu polizei ausgeliefert werden soll. Wie aus gut Abonnement Ihrer Heimatzeitung vervollkommnen", heißt es in der Richtlinie. informierten Kreisen zu erfahren war, haben Entsprechend dieser Argumentation setzt die DDR-Grenztruppen allein in den Jahren mit Beginn des fünften Schuljahrs eine gezielte 1983 und 1984 über 650 sogenannte .Schieß• außerschulische Förderung jener jungen zirkel" mit Schülern durchgeführt. Schüler ein, an denen die Armee interessiert Nach den neuen Richtlinien, die für alle Leh• W £>as £flprttt|Mfolt ist. So werden die .auserwählten" Jungen bei• rer in der DDR verbindlich sind, soll nun die spielsweise zu .Ferienlagern" eingeladen, in Wehrerziehung an den mitteldeutschen Schu• denen die militärsportliche Ertüchtigung len weiter intensiviert werden. Auf Tagungen zum Jahresbezugspreis von 90,00 DM (Ausland 108,00 DM). einen Vorrang hat. Nach Angaben eines Aus• der sogenannten Volksbildungsaktive wurden bilders sieht der Tagesablauf in den Lagern für die Lehrer in den letzten Wochen aufgefordert, vormilitärische Ausbildung so aus: .Sechs Uhr insbesondere die Nachwuchsgewinnung für Natürlich können Sie diese Summe auch in Teilbeträ• aufstehen, Frühsport, Revierreinigen, Betten• militärische Berufe zu unterstützen und in die• gen überweisen, z. B. zu Beginn jedes Quartals 22,50 DM. bau, Morgenappell, Frühstück. Ausbildung bis sem Zusammenhang die wehrpolitische Über• elf Uhr dreißig. Eine Stunde Mittagspause, zeugungskraft zu verstärken. Damit die nachmittags wieder Ausbildung bis gegen Wehrdienstvorbereitung noch gründlicher er• Falls Sie unseren Vorschlag aufgreifen möchten, senden sechzehn Uhr, dann Sport, Putz- und Flick• folgen kann, sollen an allen Schulen in der Sie uns bitte den untenstehenden Geschenkbestellschein stunde, Abendappell, Abendbrot, Freizeit. DDR spezielle Sektionen der vormilitärischen Zweiundzwanzig Uhr ist Bettruhe". Ein soge• .Gesellschaft für Sport und Technik" (GST) zu und fordern Sie die hübsche Geschenkkarte an, die Sie nannter Ausgang ist nicht vorgesehen. oder .Arbeitsgemeinschaften Sozialistischer der oder dem zu Beschenkenden zu Weihnachten über• Die Lager für vormilitärische Ausbildung — Wehrerziehung" gebildet werden. von denen es nach westlichen Erkenntnissen Die Jugend in der DDR muß also auch künf• reichen können. Wir beginnen die Lieferung mit der 32sei- etwa 246 in der DDR gibt — werden in der tig verstärkt weiter marschieren. Die mittel• tigen Festausgabe. Regel von Funktionären der .Gesellschaft für deutschen Schüler müssen sich weiter den Sport und Technik" (GST) geleitet. Die GST- vormilitärischen Zwängen beugen, weil es die Als Dank von uns erhalten Sie ein Geschenk. Kreuzen Funktionäre werden jedoch von Offizieren der SED so bestimmt hat. Georg Bensch Sie im Bestellschein an, was Ihnen gefällt. Sonderbriefmarke „Fritz Reuter" W £>a$ Äfiprni(Smb(aii Vertriebsabteilung Der Mundartdichter wurde vor 175 Jahren in Mecklenburg geboren ine Ausnahme Zu seinem eigenen Lieblingswerk soll Fritz gemacht und da• Reuter seine Verserzählung. Kein Hüsung" er• Emit der Person koren haben. Einen hohen literarischen Rang Bitte deutlich schreiben und senden an Das Ostpreußenblatt, Abteilung Vertrieb, Post• einen besonderen erlangte er mit seinem Roman aus bäuerli• fach 3232 55, 2000 Hamburg 13 Stellenwert zugeord• chem Milieu ,Ut mine Stromtid". Fritz Reuter, net hat die Bundes• der Bewahrer von niedersächsischem Platt in post mit der kürzlich I der Literatur, starb am 12. Juli 1874 in Eise• Geschenkbestellschein herausgegebenen nach. Dort befindet sich heute ein Fritz-Reu• Sonderbriefmarke ter-Museum. Darüber hinaus können sich In• Ich bestelle für .Fritz Reuter". Anlaß teressierte im Heimatmuseum Dömitz, in der Vor- und Zuname: ______dazu gab dessen 175. Gedenkstätte Neubrandenburg und im Fritz- Reuter-Literaturmuseum Stavenhagen auf die Geburtstag. Kein \ 4U.« - * •> <• Straße und Ort: .runder", was zu bedenken und in der Reihe Spuren des bedeutenden niederdeutschen Er• von Sonderbriefmarken außergewöhnlich ist. zählers begeben. S.D. ab für 1 Jahr bis auf Widerruf Die in Erinnerung an den deutschen Schrift• steller entstandene, hier abgebildete Brief• marke (nach einer Holzschnittzeichnung von ^ txis £ftjmi|icntilau Aug. Neumann) zum Wert von 80 Pfennigen wurde von Prof. Peter Steiner, Stuttgart, ent• Nach Warnemünde Unabhängig« Wochanzattung für Deutschland worfen. Er ging als Sieger aus 33 Mitstreitern hervor. Vier Fahrten mit der „Nordbrise" Den Bezugspreis überweise ich nach Eingang Ihrer Bestätigung auf das Konto Nr. 192 344 der Von einer .Harmonie der Bildelemente" iermal wird die .Nordbrise" (491 BRT) Hamburgischen Landesbank (BLZ 20050000) oder das Postscheckkonto Hamburg 8426-204 spricht Wilhelm Rabe, Parlamentarischer der Reederei Peter Deimann (Am Ha• Staatssekretär beim Bundesminister für das Vfensteig 19, 2430 Neustadt in Holstein, Bankleitzahl. Konto-Nr. Post- und Fernmeldewesen. Das Motiv ver• Telefon 054 61/6041) im kommenden Früh• binde das zeitgenössische Porträt und die jahr auf Ostseekreuzfahrten Warnemünde/ Name und Vorname des Bestellers: Handschrift Reuters mit moderner Typogra• Rostock anlaufen. Die erste und dritte Reise phie. Wenn es darüber hinaus fleißigen Post• (30. April bis 15. Mai und 25. Mai bis 8. Juni) Straße: kunden und Schreibwütigen eine Anregung führt von Neustadt nach Helsinki, aber dort sein könnte, sich mit Leben und Werk des geht es mit dem Fährschiff .Finnjet" (25 043 Wohnort: Mundartdichters zu befassen, wenigstens BRT) zurück nach Travemünde. Warnemünde einmal hineinzuschnuppern, wäre das kein wird am 1. und 26. Mai jeweils von 7 bis 16 Uhr Bitte senden Sie mir Vdem neuen Abonnenten* umgehend die Geschenkkarte für den neuen Bezie• langweiliges Unterfangen. Im Gegenteil, Fritz besucht. Bei den Reisen zwei und vier (11. bis her zu. Mir ist bekannt, daß dies Abonnement nur gilt, wenn die Bezugsgebühr eingezahlt wird. Reuter, am 7. November 1810 im mecklenbur• 25. Mai und 5. bis 19. Juni) geht es umgekehrt zuerst mit der,Finnjet" von Travemünde nach Als Werbegeschenk wünsche ich mir gischen Stavenhagen geboren, verbreitet in • .Erinnerungen an Ostpreußen" ein Großdruckbuch für ältere Leser seinen Werken einen Humor von der urwüch• Helsinki und zurück nach Neustadt mit der • .Nordbrise", die am 24. Mai und 18. Juni je• • .Geschichte des Preußenlandes", von Fritz Gause • sigen Art. Sein Leben im deutschen Osten, # Dunkelblaue Krawatte mit dem Wappen der Provinz Ostpreußen nicht ohne magere Zeiten und nur von 20 weils von 13 bis 22 Uhr in Warnemünde fest• • macht. Ein Ausflug nach Rostock ist bei allen # Dunkelblaues Damenhalstuch mit dem Wappen der Provinz Ostpreußen • schaffensreichen Jahren erfüllt, bot ihm die (Bitte kreuzen Sie Ihren Wunsch an) ideale Umgebung und ideale Typen als Anre• vier Besuchen vorgesehen. Die .Nordbrise" 49 gung für sein literarisches Wirken. Er war Rea• war das erste Schiff, mit dem im Sommer 1976 list, mit beiden Beinen auf der Erde stehend die inzwischen so beliebten Tagesfahrten von Datum Unterschrift und sich nie ganz und gar in der Künstlerwelt Häfenan der holsteinischen Ostseeküste nach verlierend, dann gewiß eher im Humor. Warnemünde aufgenommen wurden. BfH 7. Dezember 1985 — Folge 49 — Seite 16 Heimatkreise !Da$ DOptnißfnblaH

doch die Lohn- und Rentenerhöhungcn mit den ken Jäger, später Oberjäger und dann Feldwebel, Prelssteigcrungeninkeiner Weise Schntt gehalten. gern erinnern. Als außerordentlich talentierter Die Zwangsbewirtschaftung der Grundnahrungs• Aus den Heimatkreisen ... Sportsmann errang er so manchen Lorbeer. Nach mittel ist zwar weitgehend abgebaut (nur noch vielen Siegen in verschiedenen Disziplinen stieg er Di« Kartei de? Helmatkreisei braucht Ihre Anschrift. Melden Sie deshalb jeden Wohnungs• Fleisch und Zuckeraul Karten), doch sind die Preise bis zum Gaumeister im Fünfkampf auf. Dankseiner dermaßenhochgeschnellt daßsich die Notlage von wechsel. Bei allen Schreiben bitte stets den letzten Heimatort angeben. gutgeratenen soldatischen Gestalt durfte er die Ba• Rentnern, Kleinverdienern, Alleinstehenden und taillonsfahne tragen und später auch die Regi• Großfamilien noch verschärft hat. Schlangestehen mentslahne des I. R. 2. Bei der Begegnung der beiden gehört auch heute noch zum Alltag. Es herrscht schehen. Leider ist bislang noch kein Heima tlreund Diktatoren Hiller und Franconachdem Frankreich• immer noch erheblicher Mangel an Gebrauchsarti• Fischhausen feldzug Im Sommer 1940 in Biaritz, trug er die KrelsveiirelenLouls-Ferdlnand Schwärt. GeachB flutte) - bereitgewesen, unserem Schriftleiter, Lm. Kurt Kol- keln jeglicher Art Besonders betroffen ist die Land• lak, einen geeigneten Beitrag einzusenden. Bitte, Fahne eines ost preußischen Regiments für bevölkerung, und auch hier sind es wiederum die le: Gisela Hufifeld. Tclefod |0 41 Ol12 2037 (dl. — fr. 8 bis Deutschland. In einer Sendung des ZDF, die vor 12 Uhr), Postfach 17 05. 2080 Pinneberg liebe Lycker Landsleute, bringt etwas aus der Hei• Altenund Kranken, denenesoftam Notwendigsten mat zu Papier oder stellt uns Fotos (gegen Rückga• einigen Jahren ausgestrahlt wurde, wurde dieser lehlt. Der Bedarf an Ober- und Unterbekleidung be) mit einem ausführlichen Bericht zur Verfügung. Abschnitt deutscher Geschichte gezeigt wobei er sowie an Schuhzeug ist nach wie vor groß. Liebe Heimatbrief — Die 88. Folge und Weihnachts• sich ganz zufällig wiedersah. Nach schwierigen ausgabe des Heimatbriets .Unser schönes Sam• Auch haben verschiedene Ortstreffen stattgefun• Undsleute, Weihnachten steht vor der Tür. Hellt den, über die sich Interessant berichten ließe. Jeder Verhandlungen mit der Sendeanstalt gelanges Ihm, uns bei unserem Bemühen, unseren Dabeigeblie• land' wird mit einer erhöhten Seitenanzahl In der diese Aufnahme zu erwerben. Die Kreisgemein- ersten Dezemberhälfte zum Versand kommen und Beitrag ist uns willkommen und würde den Hagen- benen und deren Nachkommen mit einem Weih• Lycker Brief noch beliebter machen. Einsendungen schalt Ortelsburg trauert um einen treuen Zeitge• nachtspaket ein frohes Fest zu bereiten. Sie werden die ständigen Bezieher und Empfänger auch im eu• fährten, der seine Landsleute beiden Heimattreffen ropäischen Ausland und den Vereinigten Staaten, bitte an Kurt Kollak, Trollingerweg 3,7129 Neukar- es Euch danken. Anschriften von Landsleuten im wesüieim. mit dem Jagdhorn, seinem Lieblingsinstrument, zu Heimatkreis vermittelt auf Anfrage: Kurt Hübner, Kanada, Afrika, Australien und Neuseeland zum begrüßen pflegte. Weihnachtsfest erreicht haben. Mit Berichten und Telefon (0431) 726431, Schönberger Straße 110, Erinnerungen aus der Heimat — durch Fotos und Neidenburg 2300 Kiel 14. Wer aber selber ein Paket nicht Zeichnungen ergänzt — melden sich Landsleute schicken kann oder will, der sollte — sofern er dazu Krellvertreter: W'otf-Joachim Becker, Telefon (0211) finanziell in der Lage Ist — unsere Paketaktion un• aus vielen Ortschaften der beiden samländischen 306954, Martin itrafle 93, 4000 Düiaeldori 1 Kreise Fischhausen und Königsberg-Land zu Wort. Osterode terstützen (Bankverbindungen: Konto-Nr. 432 1 90, Erzählungen und Worte der Besinnung lenken die Klein Schläfken — Im Juli dieses Jahrs — 40 Krellvertreter: Walter Baaelau, Tel. (0511) 737765. bei der Kieler Spar- und Leihkasse, BLZ 210 501 70, Gedanken auf das Weihnachtsfest und den bevor• Jahre nach der Vertreibung — trafen sich die Klein Ntederrader Allee 4, 3012 Langenhagen. und Postgirokonto Nr. 3013 66-204, BLZ 200100 20, stehenden Jahreswechsel. Allgemeine Hinweise Schläfker erstmals bei Lm. Helmut Borchert in Dorfschaftstreffen Gr. Leh walde—Alle Lehwal- Kennwort: .Paketaktion"). und Informationen, Such- und Familienanzeigen, Bonn-Beuel. Fast 50 Landsleute waren mit ihren der treffen sich mit ihren Freunden, Bekannten und Glückwünsche zu verschiedenen Anlässen sowie Angehörigen aus nah und fem zusammengekom• Nachbarn am 8J9. März 1986 im Gemeinschafts• Anregungen und Wissenswertes über unsere Hei• men. Viele Erinnerungen wurden wach, aber auch haus in Unna-Massen. Am 8. März beginnt dasTref- matsind weitere Beiträge. Eine beigefügte Liste mit Wehmut kam auf, als Bilder von früher und von Be• fen um 16 Uhr. Nähere Auskunft erteilt Anni Beet - Rastenburg Namen der Spender bestätigt den Spendeneingang sucheninder Heimataus jüngsterZelt gezeigt wur• sehen. Im Gemeindegrund 13,4200Oberhausen 14, Kreisvertreter: Hubertus Hllgendorif, Telefon (041 41) lür den Zeitraum vom 1. Juli bis 30. September die• den. Alle Anwesenden waren von dieser Zusam• die dieses Treffen leitet 3377, WleaenstraSe 7, 2160 Stade ses Jahres. Wer von den ständigen Beziehern und menkunft begeistert und beschlossen, ein weiteres Panzerfägerkameradschaft P 21 — Im Rahmen Das Treffen der Korschener findet am 7. und 8. Empfängern den Heimatbrief bis spätestens zum Treffen in 2 Jahrenstattfindenzu lassen. Die Adres• des Kreistreffens In Osterode am kamen die Juni 1986 im Bürgerhaus Kirdorf, Stedterstraße 40, Weihnachlsfest wegen Wohnort- oder Woh• sen sammelt Herbert Danlowski, Humboldtstraße ehemaligen Angehörigen der Panzerjäger-Abt 21 Bad Homburg v. d. H, statt nungswechsel oder anderen Gründen nicht erhal• 77, 5090 Leverkusen-Opladen, früher Santop. Wer im Hotel .Zum Röddenberg" zusammen, um fürden ten hat, wird gebeten, dieses der Geschäftsstelle mit beim nächsten Mal dabei sein will, diesmal aber leider zu früh verstorbenen Obmann Kurt Wölk Rößel Angabe der gültigen Postanschrift mitzuteilen, keine Einladung erhalten hat, wende sich daher bitte an Lm. Danlowski. einen Nachfolger zu wählen. Einstimmig wurde Krelsvertreter: Aloys Sommerfeld, Viktoria Straß« 12a. damit eine Nachsendung erfolgen kann. Am Hei• Bernhard Berger zum neuen Obmann gewählt, sein 7500 Karlsruhe 1. Kartei: Helm Saiten.Telefon (0 2374) matbrief Interessierte, die Bezieher oder Wiederbe• Stellvertreter wurde Kurt Ellwardt Irmgard Ko- 35 36, Kampstr. 28, 5860 Iserlohn zieher werden möchten, wenden sich ebenfalls an Orteisburg nopka, die nach dem Tode ihres Mannes die Kasse Kreistagswahl — Gemäß § 6 unserer Satzung fin• die Geschäftsstelle. Kreis Vertreter: Guatav Heybowftz, Telefon (05258) verwaltete, wurde Schatzmeisteria Bernhard Ber• det in diesem Jahr unsere Kreistagswahl statt Der 7882, Am Elchenwald 7, 4796 SalikoUen-ThOle ger konnte den Kreisvertreter Walter Baselau und Kreistag besteht aus 18 Mandats trägem. Da sieben den Vorsitzenden des Traditionsverbandes der 21. Heinrich Deptolla f. Vom Scheitel bis zur davon in separater Wahl in den Kreisausschuß ge• Gumbinnen Infanterie-Division, Dr. Fritz Scheunemann, begrü• wählt werden, gilt es jetzt elf weitere Landsleute in Sohle, und das nicht allein mit seiner stattlichen Ge• ßen, der die Ehrennadel der 21. ID mit goldenem Ei• Krelsvertreür: Dlpl-Ing. Dietrich Goldbeck, Telefon stalt, sondern auch mit seinerinnerlichen Haltung den Kreistag zu wählen. Folgende Kandidaten sind chenlaub an Otto Pfeifler und Otto Penger, die Eh• dafür gemäß Absatz 5der Wahlordnung vom Kreis• (0521) 44 10 SS, Wlnterberger Str. 14,4800 Bielefeld 14 verkörperte Heinrich Deptolla den Typus eines rennadel mit silbernem Elchenlaub Irmgard Ko- Yorck sehen Jägers. Nach langem Leiden als Folge ausschuß vorgeschlagen worden: Ewald Brieskorn, Ostpreußenfahrt vom 10. bis 21. August 1986 — nopka, Erich Reuter, Hans Mey, Wilhelm Jedamski Gerthen; Aloys Krause, Frankenau; Johannes Bereits beim Hauptkrefstreffen In Bielefeld wurde einer schweren KopfVerwundun g bei der Verteidi• und Heinz Endrejat überreichte. Die Kamerad• gung unserer ostpreußischen Heimat, wurde Hein• Heinrichs, Bischofstein; Dr. Hans Kulbatzki, Bi• das Vorhaben einer gemeinsamen Fahrt nach Ost• schaft bedauertdas Ableben folgender Kameraden: schofsburg; Werner Lingk, Bischofstein; Clemens preußen im August 1986 bekanntgegeben. Einige rich Deptolla Im Alter von 72 Jahren zur großen Heinrich Andexer, Christian Munenhoff, Franz Armee abberufen. Er entstammt einer Bauernfami• Lange, Wangst; Ilse von Marquardt, Adlig Potritten; Landsleute haben sich bereits angemeldet Die Konopka, Paul Raudonat Kurt Wölk. Josef Grün• Curt Rüggebrecht, Bischofsburg; Ferdinand Wag• Fahrt wird von Lm. Gerhard Politt und seiner Ehe- lie aus Treudorf (Sendrowen), die zu den ältesten felder, Karl-Heinz Krüger. Ehre ihrem Andenken. Irau Herta, geb. Schupp (Gumbinnen), organisiert, Familien des Kreises Orteisburg zählt Deptolla ner, Seeburg; Bruno Zaremba. Rößel. Ein Kandidat wurde Soldat bei den Yorck'schen Jägern, wo auch fehlt noch. Weitere Bewerber um eine Kandidatur die bereits mehrfach solche Fahrten mit Erfolg Pakete nach Ostpreußen — Wenn die Versor• durchgeführt haben. Das Programm sieht folgendes seine sportliche Laufbahn begann. Viele Landsleu• können sich bis zum 15. Dezember unter Angabe te und Sportfreunde werden sich an den schmuk- gungslage Im deutschen Osten sich gegenüber den von Vor- und Zuname, Geburtsdatum, Beruf, Her• vor (hier In Kurzfassung): Einsatz des Reisebusses in Vorjahren auch merklich gebessert hat, so haben Bochum, dann über Hannover, Hamburg, Lübeck- kunftsortinder Heimat und jetziger Anschrift beim Travemünde, Einschiffung nach Danzig, Sensburg Kreis Vertreter melden. Die Bewerber müssen das (Ziel und Standquartierim Vier-Sterne-Hotel). Ent• 25. Lebensjahr vollendet haben. Gehen keine weite• sprechend die Rückfahrt. Besichtigungen und Aus• ren Bewerbungen ein, gelten gemäß Absatz 7 unse• flüge: Danzig (dort eine Übernachtung bei Hin• rer Wahlordnung die genannten Kandidaten als fahrt), Marienburg, Frauenburg, Haffüberfahrt nach gewählt Die Wahl gilt für vier Jahre, also bis ein• Kahlberg, Braunsberg, Fahrt durchs Ermland. Rund• piix gratulieren... schließlich 1989. fahrten: Angerburg-Goldap, Heiligelindc, Rasten• burg, Steinort, Schiffsfahrt Rudczanny — Spirding- PIK see — Johannisburg, Staatsgut Popielnen (Wild- Schloßberg (PiUkallen) pferde, Hirsche), sonntags evangelischer Gottes• Krelsvertreter: Georg Schiller. Geschäftsstelle: Telefon dienst in Lotzen, Nachmittagskaffeeauf einem Bau• Fortsetzung von Seite 14 Kurkowskl, Hildegard, geb. Gronau, aus Eydtkau, (0 41 71) 2400, Eckennannstr. 20a, 2090 Winsen (Luhe) ernhof. .Er lebender Landschalt dort, wo Unkundige Kossln, Emilie, aus Gumbinne,., jetzt Elswigstraße Kreis Ebenrode, jetzt Holsteinring 4,2202 Barm• Kinder- und Ferienlager In — Im Ju• nie hinkommen." Kosten einschließlich Unterkunft 66, 2400 Lübeck 1, am 8. Dezember stedt, am 8. Dezember gend- und Schullandheim der Stadt Braunschweig und Halbpension bei Auslastung mit mindeste ns45 Koller, Bruno, Oberinspektor i. R., aus Ortelsburg, Lindau, Anna, geb. Schietz, aus Lotzen, jetzt Jo• in Braunlage im wunderschönen Harz und am Nord• Personen 1365 DM, bei Vollauslastung 49 Personen jetzt Am Dobben 148,2800 Bremen 1, am 11. De• hann-Jansen-Straße 65,2800 Bremen-Aumund, rand der Stadt gelegen, verbrachten 31 Kinder 1331 DM (kleine Änderungen vorbehalten). Bu• zember am 10. Dezember Schloßberger Herkunft mit fünf Betreuern aufre• chung in Reihenfolge der Anmeldungen und des Krafzlk, Helene, aus Auglitten, Kreis Lyck, jetzt Mrotzek, Paul, aus Schnippen, Kreis Lyck, jetzt Un• gende und erlebnisreiche Ferientage. An den ver• Eingangs einer Anzahlung von 100 DM aul das Hauptstraße 32, 5512 Serrig, am 10. Dezember tere Gartenstraße, 7110 Öhringen, am 10. De• schiedenen Mundarten der Jungen und Mädchen Konto.Dorfgemeinschaft Goldensee', Alte Marner zember war zu erkennen, daß sie aus dem gesamten Bun• Sparkasse, Konto-Nr. 100/038439, BLZ 21851720), Lau, Maria, geb. Mertsch, aus Tapiau, Kreis Wehlau, jetzt Pappelallee 33, 3580 Fritzlar, am 14. De• Pukrop, Anna, aus Stettenbach, Kreis Lyck, jetzt desgebiet angereist waren. Vom Sammelpunkt Bad 2222 Marne/Holstein. Erforderlich: Reisepaß mit Harzburg ging's mit dem Bus gemeinsam zum Gültigkeit für mindestens ein weiteres Halbjahr, zember Schillerstraße 1,72% Glatten, am 11 Dezember Makowka, Wilhelm, aus Neu Keykuth, Kreis Or• Römelk, Julius, aus Elbing, jetzt Glacistraße 22a, Schullandheim Braunlage. Die knappen zwei Wo• zwei Paßbilder für Visa-Anträge. Letzte Anmelde• chen brachten tagliche Abwechslung durch eine lrist: 3. Januar 1986. Alle Angemeldeten erhalten telsburg, jet2t Elchenweg 13, 4992 Espelkamp, 6740 Landau, am 18. November am 14. Dezember Busfahrt durch den Harz, eine Besichtigung des ausführliche Informationen. Anmeldungen nur an Roppel, Albert, aus Kl. Rauschen, Kreis Lyck, jetzt Sachsenstollens, der Inzwischen stillgelegt Ist der Herta Polltt-Schupp, Telefon (0 48 51) 32 95, nach 19 Praetorius, Anna, geb. Janz, aus Neukirch, Kreis Birkenallee 18, 3524 Immenhausen, am 8. De• Besteigung eines Folter- und Gefängnisturms und Uhr (0 48 51) 12 26, Mittelstraße 5,2222 Marne / Hol - Elchniederung, jetzt Hebelstraße 3, 7832 Ken- zember etwasHeimatkundemltelnem Mal Wettbewerb. Die stein. zingen, am 3. Dezember Schul/kl, Rosa, geb. Fuge, aus Bischofstein, Abbau schönste Zeichnung der Provinz Ostpreußen Raudles, Paul, aus Stobingen, Kreis Elchniederung, 17, Kreis Rößel, jetzt Fürsteider Straße 6, 8904 bekam einen Preis; auch eine Wanderung auf den jetzt Kutscherweg 1,2804 Lilienthal, am 13. De• Friedberg-West am 11. Dezember Wurmberg wurde unternommen, eine Kaserne in zember Stryewskl, Konrad, aus Lübeckfelde, Kreis Lyck, Osterode besichtigt und auf dem Rückweg eine Johannisburg Scherenberger, Ida, geb. Wittmoser, aus Stallupö- jetzt A. d. Hohen Ufer 65,2820 Bremen 70, am 13. Rutschpartie in St Andreasberg gemacht Eine Krelsvertreter: Gerhard Wippten. Kartellteile: Walti- nen, Kreis Ebenrode, Königsberg, Allenstein, Dezember Forstbegehung, Disco-Abende, allerlei Spiele, Fuß• strafie 1, 2390 Flensburg. Schriftführerin: Roiwllha jetzt Dietrichsstraße 29, 3110 Uelzen Wl nd t Luise, aus Mulden, jetzt Kokedahler Weg 60, gänger-Rallye, Schlittschuhlaufen. Schwimmen Im Thomsen. Fasanenweg 14, 7012 Fellbach Stockhau*, Marie, geb. Siska, aus Schwiewenau, 2262 Leck, am 8. Dezember Waldbad, Minigolf, Teilnahme an einem Schützen• Der Farbbildband .Unsere Heimat Masuren — Kreis Wehlau, jetzt Aggerstraße 23, 5204 Loh• fest mit Feuerwerk usw. gehörten ebenso zum Pro• ein Naturparadies" von Gerhard ßosk und Gerhard mar, am 14. Dezember zum 81. Geburtstag gramm. Der Höhepunkt warder Abschlußabend, an Wippich wird täglich an viele Ost- und Nicht-Ost• Tonnlus, Emil, aus Andergrund, Kreis Ebenrode, Arndt Albert, aus Stollen, Kreis Mohrungen, Garb• dem zahlreiche Eltern teilnahmen. Auch der Bür• preußen verschickt. Eine große Anzahl Anerken- jetzt Mittelschlag 29, 2400 Lübeck 1, am 1. De• nicken und Königsberg, Moltkestraße 21, jetzt germeister und Kurdirektor sowie Vertreter der nungs- und Dankesbriefe erreichten die Autoren, zember Birkenweg 8, 2082 Tomesch, am 4. Dezember Stadt Braunschwelg und das Heimelternpaar Win• die auf diesem Wege herzlich dafür danken. Zur terwaren erschienen, die alle Freude und Ärgermit Zeit kostet der Bildband 48,50 DM zuzüglich 4,30 Wheland, Margarete, aus Lyck, jetzt Pfingstanger Bender, Irma-Martha, geb. Lemke, aus Lyck, jetzt uns teilten und Immer hilfsbereit waren. Der stell• DM Verpackungs- und Portokosten. Er wird später 18, 3388 Bad Harzburg, am 9. Dezember Straifstraße 22,7000 Stuttgart 70, am 8. Dezem- vertretende Krelsvertreter Gerd Schattauer über• teurer abgegeben werden müssen. Bestellungen ber brachte die Grüße der Kreisgemeinschalt Schloß- bitte nuran Gerhard Bosk, Immenweg 3,2358 Oers• zum 82. Geburtstag Buchsteiner, Fritz, Studiendirektor I. R., aus Lyck, berg und des Patenkreises Harburg und sprach dorf, Bildarchiv des Kreises Johannlsburg/Ostpr., Bahr, Friedrich, aus Rübenzahl, Kreis Lotzen, jetzt jetzt Fritz-von-Wille-Straße 3,4000 Düsseldorf allen, die zum guten Gelingen des Kinderferienla- richten. Der Versand erfolgt postwendend. Der I. Bonifatiusstraße 21,4630 Bochum-Langendreer, 30, am 9. Dezember Bildband .Heimat, umgeben von Wäldem und am 8. Dezember David, Anna, aus Eydtkau, Kreis Ebenrode, jetzt

Seen" — ein Dokumentarbildband mit 900 Fotos Behr, Erna, geb. Schaak, aus Klemenswalde und Friedrich-Stamper-Straße 16, 6000 Frankfurt/ Rere ß elr 8en haben selnen Dar aus allen Orten des Kreises Johannisburg (aus der Hoheneiche (Budehlischken), Kreis Elchniede• Main 56, am 13. Dezember ?£!, , ? ' * Im Som• Zeit vor 1945) — istnoch lieferbar, ebenfalls als Ge• mer 1986 gibt es ein Wiedersehen mit Braunlage, rung, jetzt Eugenstraße 29,7050Waiblingen,am Freitag, Olga, aus MensguÜi, Kreis Ortelsburg, jelzt denn besser können die Kinder kaum unterge- dichtband .Unvergessene Heimat — Für die Enkel 2. Dezember Brandenburger Straße 5,4040 Neuss, am 11 De• brach sein.Esgrüßtalle.dieslchgcrnandieZeitin der Ostpreußen gesammelt und bewahrt". Alle Be• Filz, Minna, geb. Kogel, aus Friedrichsrode (All- zember Braunlage erinnern, Eure Constanze, genannt .Au• stellungen nur an Gerhard Bosk. Sussemilken), Kreis Labiau, jetzt Am Bankloh Gallein, Franz, aus Neuwiese, Kreis Labiau, jetzt gust . 21, 5800 Hagen, am 8. Dezember Kammerbusch 20, 2165 Harsefeld, am 8. De• Gosse, Ida, geb. Puzich, aus Groß Borken, Kreis Or• zember Treuburg Lyck telsburg, jetzt Jürgensstraße 30,2930 Varel 1. am Gauer, Helene, aus Ortelsburg, jetzt Bismarckstra• Krels%*rtreter: Reinhard von Gehren. Geschäftsführer: Amtierender Krel•Vertreter: Gerd Bandlila, Agnea-Mle- 9. Dezember ße 7, 3423 Bad Sachsa,.am 14. Dezember gel-Straße 6,5042 ErlUtadl-Frleshelm. Geschäfts! ührer: Groeben, Peter von der, aus Langheim, jetzt Graw, Ella, geb. Nuckel, aus Berghofen (Bielken), 2L 5000 Köln'oO° ,02203>,4007-Heldber8w** Allred Masuhr, Telefon (0 40) 6 72 47 15, Ret nickend orfe r Kirchweg 25,3100 Celle-Boye, am 9. Dezember Kreis Labiau, und Königsberg, Zeppelinstraße, Straße 43a, 2000 Hamburg 73. Klein, Erich, aus Königsberg-Ponarth, Palvestraße jetzt Durschstraßc 15,7210 Rottweil, am 31. Ok• Ehrungen — Aufgrund ihrer langjährigen Lei• tober stungen in der Öffentlichkeitsarbeit lür die Lands• Heimatbrief — In unserem diesjährigen Hagen- 180a (Beob. Abt. 1), jetzt Lange Straße 39, 3300 mannschaft und konstruktiven Mitarbeit in der Lycker Brief wurden die Landsleute aus Stadt und Braunschweig, am 12. Dezember Gusek, Frieda, aus Markshöfen, Kreis Ortelsburg, Kreisgemeinschaft wurde das Ehrenzeichen in Sil• Kreis Lyck gebeten, sich an der Gestaltung des Wein, Helene, geb. Krüger, aus Ostseebad Cranz, jetzt Jahnstraße 2, 3342 Schladen I, am 8. De• ber an Paul Saworra (Gordeiken). Witten, und Hel• Heimatbriefeszu beteiligen. Dieses solltedurch Be• Kreis Samland, jetzt Induslriestraße 7. 5200 zember mut Winkelmann (Rr-imannswalde/Kiöwen), Suh- richte, Erzählungen und Fotos aus der Heimat ge• Siegburg, am 14. Dezember Fortsetzung nächste Folge Icndorf, verliehen. 7. Dezember 1985 — Folge 49 — Seite 17 IMS IXttmu^mblati Landsmannschaftliche Arbeit

Aus der landsmannschaftlichen Arbeit in Erinnerungsfoto 572

Hamburg aus, daß, solange Tausende von Ostpreußen sich im Kommissarischer Vorsitzender der Landesgruppe Gün• freienTeil Deutschlandsalle drei Jahre zu Pfingsten ter Stanke, Telefon (0 41 09) 90 14, Dorfstraße 40 2000 treffen, um ein Bekenntnis für die Heimat abzule• Tangstedt gen, Ostpreußen in den Herzen der Landsleute wachgehalten werden würde. Narrenfreiheit auf LANDESGRUPPE dem Gebiet der Deutschlandpolitik verneinte Schwarzgenauso wie absurde Vorstellungeneiniger Bundestagsabgeordneter zum aktuellen Deutsch• Noch bis zum 23. Dezember auf den weih• landbild. Neben Gerhard Endrejat ist Dieter nachtlich geschmückten Alsterschiffen Nr. Schwarz, der kürzlich mit der silbernen Ehrennadel 2,6 und 8, am Jungfernstieg, dienstags, mitt• ausgezeichnet wurde, u. a. auch Sprecher des Kura• wochs und freitags, um 15 und 16 Uhr toriums .Preußische Tafelrunde" in Lübeck. ostdeutsche Märchenstunden. Niedersachsen Vorsitzender: Ernst Rohde. Nord: Werner Hoffmann, BEZIRKSGRUPPEN Telefon (05822) 8 43. Max-Eyth-Weg 3, 3112 Ebstorf. Barmbek/Uhlenhorst/Winterhude — Sonn• Süd: Ernst Rohde. Telefon (053 21/2 3950). Hubertus• abend, 7. Dezember, 15 Uhr, Gemeindesaal der Hei• weg 45, 3380 . Weser-Ems: Fredl Jost. Telefon landskirche, Winterhuder Weg 132 (Bus 106,108 bis (054 31) 3517, Hasestraße 60, 4570 Quakenbrück Hofweg/Winterhuder Weg), weihnachtliche Dar• Braunschwelg — Mittwoch, 11. Dezember, 19 bietungen mit einem Singkreis und musizierenden Uhr, Kolpinghaus, Kasernenstraße 30, Adventsfei• Aussiedlerkindern. Anmeldungen für die Besche• er. — Auf dem letzten Heimatabend lasen die stell• rung der Kinder an Ursula Meyer-Semlies, Telefon vertretende Vorsitzende, Landsmännin Ringe, und (040) 2211 28. Landsmännin Dolinga Briefe aus den Jahren Farmsen/Walddörfer — Donnerstag, 5. Dezem• 1914/1915 vor, die großes Interesse fanden. ber, 17 Uhr, Vereinslokal des Farmsener TV, Berner Cloppenburg — Sonntag, 15. Dezember, 15 Uhr, Heerweg 187b, Weihnachtsfeier. Gemeindezentrum (Schwedenheim), Adventsfeier. Turnverein Jahn In Ebenrode (Stallupönen) — »Außer der vielen glücklichen Erinne• Hamburg-Nord — Freitag, 13. Dezember, 15.30 Anmeldungen sind bis zum 7. Dezember an Erika rungen an die unbeschwerten Tage einer sorglosen Jugend in Stallupönen, finde ich Uhr, Bürgerhaus Langenhorn, Tangstedter Land- Link, Telefon (044 71) 34 39, erbeten. unter den wenigen Belegen aus jener Zeit dieses Bild. Es zeigt die Teilnehmer des Deut• strße 41 (U-Bahn Langenhorn-Markt), Hamburg 62, Göttingen — Dienstag, 17. Dezember, 15 Uhr, schen Turnvereins Jahn in Stallupönen bei der Sonnwendfeier nach einem Schautur• Vorweihnachtsfeier, gemeinsam mit der Frauen• Ratskeller, Adventsfeier der Frauengruppe. nen am Marinowosee am 23. (?) Juni 1928 mit dem Turnwart Schmidtke (letzte Reihe gruppe. Goslar — Sonntag, 8. Dezember, 15 Uhr, Paul- Gerhardt-Haus, Martin-Luther-Straße 1 (neben links, mit Hut)", schreibt uns der Einsender des Fotos, Heinrich E. Müller, der jetzt in Hamm/Horn — Sonntag, 15. Dezember, 15.30 dem .Abendfrieden"), Heimatnachmittag zum Ad• Österreich lebt. Dem Bild nach zu urteilen, war es wirklich eine fröhliche Zeit im Kreis Uhr, Gaststätte Rosenburg, Riesserstr. 11, Sehling, vent unter Mitwirkung des ostdeutschen Singkrei• der Turnerriege. Heinrich E. Müller erinnert sich gern an die Kameraden: »Gerne würde Weihnachtsfeier. Gemeinsame Kaffeetafel mit ge• ses Goslar. Die Mitglieder sind zur Kaffeetafel einge• ich mit den Schwestern und Brüdern aus dem Turnverein Verbindung aufnehmen." mütlichem Beisammensein, Weihnachtsansprache laden. Auf dem Programm steht auch eine Königs• Zuschriften unter dem Kennwort .Erinnerungsfoto 572" an die Redaktion des Ostpreu• des Vorsitzenden und Tombola. Weihnachtslieder berger Schwermer Marzipan-Verlosung. — Auf ßenblatts, Postfach 32 32 55, 2000 Hamburg 13, leiten wir gern an ihn weiter, aw und -gedichte sowie die Bekanntgabe der Sieger des dem vorigen Heimatnachmittag konnte Vorsitzen• Preisquizes mit Preisverteilung stehen auf dem Pro• der Ernst Rohdeauch die 92jährige Agnes Kreysern gramm. und den 97jährigen Emil Schmadtke willkommen Harburg/Wilhelmsburg — Sonnabend, 30. No• heißen. Die alljährliche Mitgliederehrung wurde Scheeßel — Etwa 200 Dias, kommentiert von tung ist es der Gruppe gelungen, zusammen mit den vember, 15.30 Uhr, Gasthof Zur grünen Tanne, Bre• zum Mittelpunkt der Veranstaltung. Ausgezeich• Irmgard Cordes.löstenbeidenZuschauern Freude, in Aachen ansässigen Oberschlesiern eine Kinder• mer Straße 307, Harburg, Adventsfeier nach hei• net wurden Agnes Kreysern, Albert Anklam, Edu• aber auch wehmütiges Erinnern aus. In diesem Jahr gruppe ins Leben zu rufen. Geplant sind regelmäßi• matlicher Art. ard Fillenberg, Kurt Melsa und Kurt Steiner. Den wurden Aufnahmen aus Stettin, Danzig, Sensburg, ge Treffen, Ausflüge, Theaterbesuche, Wanderun• Geehrten widmete Rohse das Gedicht .Heimat", Thorn usw. gezeigt, die auf einer Busreise mehrerer gen und Volkstanzstunden. Die Gruppe von rund 60 HEIMATKREISGRUPPEN Betty Fenske schloß ein auf dem Klavier vorgetra• Mitglieder im Sommer dieses Jahres entstanden Kindern nennt sich .Elche". — Dienstag, 10. De• Gumbinnen — Sonntag, 8. Dezember, 15 Uhr, genes Musikstück an, der Vorsitzende spielte sind. Zum Programm der Reise gehörtenein Besuch zember, 20 Uhr, Karl-Arnold-Haus, Martinstraße 8, Landhaus Walter, im Stadtpark, Hindenburgstraße Mundharmonika. Ein Heimatquiz brachte wichtige auf dem Gestüt Liski, ein Orgelkonzert Heiligelinde, Diskussionsabend der Ost- und Mitteldeutschen 2 (U-Bahn Borgweg), Hamburg 60, Adventsfeier. Es Erkenntnisse, die Beteiligten erhielten ein kleines eine Dampferfahrt Nikolaiken-Lötzen, Rundfahr• Vereinigung mit Rüdiger Goldmann (MdL) zum wird gebeten, für die Tombola Päckchen mitzubrin• Präsent. — Am Volkstrauertag versammelten sich ten durch Masuren und ins Landesinnere. Thema »Die Deutschen und ihre polnischen und gen. die landsmannschaftlichen Gruppen im BdV zum Stade — Montag, 23. Dezember, 12.30 Uhr, ab Re•tschechischen Nachbarn". — Sonntag, 15. Dezem• Heiligenbeil — Sonntag, 8. Dezember, 15 Uhr, 30. Mal am Mahnmal der Vertriebenen bei der Kai• gierung, Fahrt der Frauengruppe zum Hansa-Thea• ber, 15 Uhr, Weihnachtsfeier mit großer Tombola, Lokal Rosenburg, Riesserstraße 11, Hamburg 26, serpfalz. Nach dem Geläut der Heimkehrerglocke ter Hamburg. Anmeldungen und Auskünfte bei Musikdarbietungen, Gedichten und Weihnachts• Advents- und Weihnachtsfeier mit Kaffeetafel. sang der ostdeutsche Singkreis, und ein Gedicht• Agnes Platow, Telefon 6 22 62, oder bei Hilde Spin- märchen. Osterode — Sonnabend, 7. Dezember, 16 Uhr, vortrag leitete über zur Ansprache des Kreisvorsit• zig, Telefon 61315 (vormittags). Bad Godesberg — Im vollbesetzten Parksaal der ETV-Stuben, Bundesstraße 96, Hamburg 13 (U- zenden Ernst Rohde. Er rief zur Versöhnung über Stadthalle Bad Godesberg fand eine Autorenlesung Bahn Schlump bzw. Christuskirche, Bus 182 oder den Gräbern auf, die nicht teilbar sei, damit der Nordrhein-Weslfalen mit Reinhard Hausschild, Autor von fast 30 Bü• 183, Bundesstraße/Ecke Hohe Weide). Zu Beginn Frieden in Freiheit in der Welt erhalten bleibe. Den Vors. der Landesgruppe: Alfred Mikolelt Geschäftsstel• chern, statt. 1921 in Koblenz geboren, wurde Haus• Weihnachtsandacht und Weihnachtsmusik. Für Kranz legten Helga Steinbrink, aus Pommern, und le: Tel. (02 11) 395763, Neckarstr. 23, 4000 Düsseldorf schild nach dem Abitur zunächst zum Reichsar• Kaffee und Kuchen wird gesorgt. Es wird gebeten, Hermann Worm, aus dem Sudetenland, nieder, Aachen — Sonnabend, 7. Dezember, 20 Uhr, beitsdienst am Westwall, später zur Wehrmacht Kinder für die Weihnachtsüberraschung anzumel• während der Chor .Ich bete an die Macht der Liebe" Neue Galerie, Komphausbadstraße, Konzert mit eingezogen. Er diente ausschließlich in ostpreußi• den und Julklapp-Päckchen mitzubringen. sang und die Heimkehrerglocke läutete. dem Rosenau-Trio, Baden-Baden, anläßlich des schen Divisionen und erlebte das Kriegsende. Über Hannover — Sonnabend, 14. Dezember, 15 bis 18 35jährigen Bestehens der Gruppe. Karten sind im den Untergang der Provinz Ostpreußen handelt sein Stadtgemeinschaft Königsberg — Sonnabend, Vorverkauf zum Preis von 6 DM erhältlich bei allen 14. Dezember, 15.30 Uhr (Einlaß 15 Uhr), Landhaus Uhr, Restaurant Ihmeblick (Ruderclubheim), Roe- neues Buch »Flammendes Haff". Die erschüttern• sebeckstraße 1, Adventsfeier mit gemeinsamer Kaf• Vorstandsmitgliedern, im Restaurant des Deut• den letzten Kriegstage, aber auch Momentaufnah• Walter, Hindenburgstraße (U-Bahn Borgweg), schen Ostens, Franzstraße, und bei ELZKI-Reisen, Stadtpark, vorweihnachtliche Kaffeetafel mit Ruth feetafel und anschließendem Programm, das vom men einer tragischen Liebesgeschichte und die Er• Akkordeon-Volksmusikkreis Osterwald unter Lei• Krakaustraße 5, Telefon 2 37 87. An der Abendkasse fahrungen von Treue und Kameradschaft werden Geede als Gast. Anmeldungen bis 12. Dezember er• tung des Ehepaars Gox gestaltet wird. Für Mitglie• kosten die Karten 8,— DM. — Gemeinsam mit der geschildert. Die Landsleute lauschten nachdenk• beten an Ursula Zimmermann, Telefon 4 60 4076 der gibt es eine Überraschung, dafür sind Mitglie• örtlichen Gruppe der Landsmannschaft Schlesien lich den Ausführungen des heute in Frankfurt leben• (nach 19 Uhr), Klärchenstraße 21, Hamburg 60. derausweise mitzubringen. wurde ein Vortragsabend unter dem Thema »Bern• den Journalisten, besonders die jüngeren Jahrgän• Lüneburg — Donnerstag, 12. Dezember, 14 Uhr, stein — das Gold Ostpreußens" durchgeführt. Bern• ge, die den Zweiten Weltkrieg nur von Erzählungen FRAUENGRUPPEN Hotel Scheffler, Bardowicker Straße, Zusammen• steinschleifer Zehmke, Köln, demonstrierte in einer kennen, zeigten tiefe Betroffenheit. Farmsen/Walddörfer — Dienstag, 12. Dezem• kunft der Frauengruppe zu einer heimatlichen, be• Verkaufsausstellung die Bearbeitung von Bern• ber, 15.30 Uhr, Vereinslokal des Farmsener TV, Ber• sinnlichen Vorweihnachtsfeier mit Gesangseinla• stein. Ein weiterer Vortrag informierte über die Ku• Burgsteinfurt — Mittwoch, 11. Dezember, 14 Uhr, ner Heerweg 187b, Weihnachtsfeier. gen von Hildegard Kollmitt. rische Nehrung. — Nach mehrjähriger Vorberei- Busfahrt nach Ibbenbüren zur Ausstellung »Bern• Wandsbek — Donnerstag, 5. Dezember, 17 Uhr, stein — das Gold der Ostsee". — Sonntag, 15. De• Gesellschaftshaus Lackemann, Hinterm Stern 14, zember, 15 Uhr, Martin-Luther-Haus, vorweih• Adventsfeier. Es wird darum gebeten, Julklappäck- nachtliche Feier. — »Bäume in unserem Leben", so chen im Wert von 10 DM mitzubringen. lautete der Titel des Farbdia-Vortrages von Lm. Berndt, Gartenbaudirektor i. R., den er im Novem• ber vor der gut besuchten Versammlung hielt. Far• Bremen Grüße zu Weihnachten und Neujahr... benprächtige Bilder wechselten mit solchen, die Vorsitzender der Landesgruppe: Gerhard Prengel, Tel. bedauerliche Verstümmelungen von Bäumen zeig• (04221) 72606, Alter Postweg 51. 2805 Stuhr-Varrel ten. Nach dem reichen Beifall für den Referenten Bremen-Mitte — Einen breitgefächerten, gut ge• ... an alle Verwandten, Freunde und Bekannten zu schicken, ist eine schöne alte Sitte. berichtete Vorsitzender Malskies über die Vorbe• lungenen Lichtbildervortrag über Tilsit, die Stadt DAS SOLLTEN SIE AUCH DIESMAL NICHT VERSÄUMEN. reitungen für die Vereinigung der landsmannschaft• am Memelstrom, hielt Ingolf Köhler, Kiel, vor lichen Gruppen in Burgsteinfurt, die für März 1986 einem erwartungsfrohen Publikum. Die Besucher Zum Beispiel in Form einer Anzeige im CftDIXUßfnblQll vorgesehen ist. Vorträge und Ausstellungen wer• sahen zu Beginn die nach der Vertreibung 60000 in der Rubrik, Wir wünschen ein gesegnetes Weihnachtsfest und einglücklichesneues den in Zukunft alle ostdeutschen Landschaften be• Einwohner zählende Stadt mit ihren baumgesäum• Jahr": rücksichtigen. Geplant ist ferner die Gründung ten, breiten Straßen aus der Vogelperspektive. Auf• einer Frauengruppe. nahmen von der Luisenbrücke folgten Bilder von Düsseldorf — Montag, 16. Dezember, 13 Uhr, der Memel mit ihren sandigen Buchten und den sie Familie Fritz Josupeit Fahrt nach Wülfrath in das Niederbergische Mu• eingrenzenden Uferweiden. Tilsit in der kalten und aus Grünheide, Kreis Sensburg seum und zur Heimatstube Tiegenhof. Leore Gedat Tilsit in der wärmeren Jahreszeit zeigte Ingolf Köh• Birkenweg 4, 3054 Rodenberg ler in seiner Lichtbilderreihe und erweckte damit aus Königsberg wird Weihnachtsgeschichten vor• die entsprechenden Erinnerungen. Mehrfach be• lesen, anschließend findet eine Kaffeetafel, die Be• gutachtet werden konnte auch der Wochenmarkt. sichtigung des Museums und der Heimatstube Selbst die Jahrmarktbuden waren nicht vergessen Und so wird's gemacht: Sie erhalten diese Anzeige zum einmaligen Sonderpreis von statt. Ferner wird ein Film gezeigt. Kostenbeitrag für 20,— DM einschließlich Mehrwertsteuer, wenn Sie eine Zahlkarte ausfüllen und den Fahrt, Kaffeetafel und Programm 16,50 DM. Anmel• worden. Zu sehen auch Aufnahmen vom Heimat• dungen bis spätestens 9. Dezember im HdO, 4. fest von 1930, bei dem ein Zeppelin über der Stadt Betrag auf das Postscheckkonto Hamburg 90700-207 überweisen. Stock, Zimmer 401. — Donnerstag, 19. Dezember, schwebte, wie ein Bild zeigte. Schließlich sahen die Den Text für die Anzeige schreiben Sie in der abgebildeten Form auf die Rückseite der 15 Uhr, Eichendorff-Saal im HdO, Adventsfeier. — Besucher auch Bilder vom heutigen Tilsit. Zahlkarte, also auf den für den Empfänger bestimmten Abschnitt. Bitte verwenden Sie Freitag, 20. Dezember, 18 Uhr, Neanderkirche, Hin• möglichst Druckbuchstaben, damit sich keine Setzfehler einschleichen. gerstraße, Ost- und Mitteldeutscherökumenischer Schleswig-Holstein Der Betrag und der Text für die Anzeige müssen bis spätestens 12. Dezember bei uns Advents-Gottesdienst. — Die Kreisgruppe feierte Vorsitzender der Landesgruppe: Günter Petersdorf. Ge• eingegangen sein — also bitte bis zum 9. Dezember einzahlen. das schon fast traditionelle Weinfest. Lm. Lindenau schäftsstelle: Telefon (0431) 553811. Wllhelmlnen- plauderte über die Trinkgewohnheiten in Ostpreu• straße 47/49, 2300 Kiel ßen, Margareta Koch erfreute die Anwesenden mit Lübeck — Bürgermeister Dieter Schwarz ist er• Anekdoten aus der Heimat. Vor dem stimmungs• neut zum Vorsitzenden der örtlichen Kreisgruppe ^ £«s öftjmu^tnbiatf vollen Bühnenbild von Max Tintemann bot der gewählt worden. Der 46jährige Königsberger hat Chanty-Chor unter Leitung von Günther Heister• sich der Deutschlandpolitik verschrieben und gilt Anzeigenabteilung hagen Weinlieder zum Mitsingen und Schunkeln. als Verfechter einer wahrheitsgemäßen Politik auf Postfach 32 32 55, 2000 Hamburg 13 Für die gute Stimmung sorgte nebendem hervorra• diesem Sektor. Schwarzführte während der Jahres• genden Programm auch ein guter Tropfen Wein. hauptversammlung vor begeisterten Landsleuten 7. Dezember 1985 — Folge 49 — Seite lb Landsmannschaftliche Arbeit £u5 £fttmu^mblatt

Eschweiler — Dienstag, 17. Dezember, 15 Uhr, Recklinghausen — Gruppe Tannenberg: Sonn• Ostdeutsche Heimatstube, Hehlrather Straße 15, tag, 15. Dezember, 16 Uhr, Gaststätte Henning, Ad• Adventsnachmittag. ventsfeier. Den Kuchen stellt wie immer die Grup• Essen — Sonnabend, 21. Dezember, 15.30 Uhr, pe, Kaffee zahlt jeder selbst. Redaktions- und Anzeigenschluß Vereinshaus West, Ecke Düsseldorfer/Leipziger Viersen — Sonntag, 15. Dezember, 15.30 Uhr, Straße, Kulturveranstaltung unterdem Motto„Kul- Kolpinghaus, Geschwister-Scholl-Straße 1, Weih• turelles Erbe" gekoppelt mit einer Vorweihnachts• nachtsfeier. Alle Mitglieder mit Kindern und Enkel• Wegen der wenigen Arbeitstage zwischen Weihnachten und Neu jähr leier für jung und alt. Nach der Kaffeetafel wird der kindern sind eingeladen. — Das traditionelle Eis• Weihnachtsmann die Kinder überraschen. Tüten bein- und Fleckessen fand großen Zuspruch. Beim müssen aus technischen Gründen Redaktions- und Anzeigenschluß tur für Gästekinder sind rechtzeitig beim Vorstand zu offiziellen Teil des Abends überreichte das Mitglied die letzte Folge 1985 und für die erste Folge 1986 vorgezogen werden. bestellen. des Landesvorstandes, Herbert Frenzen, Verdienst• Gladbeck — Sonntag, 22. Dezember, 16 Uhr, Kol- abzeichen an die Mitglieder Elfriede Blan, Erwin pinghaus, gemeinsame Kaffeetafel zum 4. Advent Neumann und Wilhelm Tillmann. Anschließend Folge 51/52: Redaktionsschluß 11. Dezember, 12 Uhr, mit musikalischen Darbietungen des Frauenchors berichtete das Vorstandsmitglied Karl Grätsch von Schluß für Textteilanzeigen 11. Dezember, 12 Uhr, und des Mandolinenorchesters. Ferner steht ein seiner diesjährigen Reise nach Danzig und Elbing kleines Spiel, vorgetragen von Kindern, auf dem und führte eindrucksvolle und aktuelle Lichtbilder Schluß für alle übrigen Anzeigen 16. Dezember, Programm sowie der Besuch des Weihnachts• vor. Mit einem gemütlichen Beisammensein klang 12 Uhr. manns. Für Mitglieder kostet das Kaffeegedeck 3 der Abend aus. Folge 1/1986: Redaktionsschluß 18. Dezember, 12 Uhr, DM, für Nichtmitglieder 7 DM. Die „bunte Tüte" ko• stet 3 bzw. 10 DM. Um rechtzeitige Anmeldung wird Hessen Schluß für Textteilanzeigen 18. Dezember, 12 Uhr, gebeten. Vors. der Landesgruppe: Anneliese Franz, geb. Wlott- Schluß für alle übrigen Anzeigen 23. Dezember, Herford — Sonntag, 15. Dezember, 15 Uhr, kowski, Tel. (027 71) 5944, Hohl 38, 6340 Dillenburg 1 12 Uhr. Stadtgarten Schützenhof, Adventsfeier mit Pastor Dillenburg — Freitag, 6. Dezember, 15.30 Uhr, Kaleschke und der Bläsergruppe der Christuskir• Stadthalle, Adventsfeier. che. Nach einer gemeinsamen Kaffeetafel folgt der Frankfurt — Sonnabend, 7. Dezember, Haus Wir bitten, dies vor allem bei den Meldungen für die Seiten Glück• „familiäre" Teil mit Vorträgen, Gesangs- und Musik• Dornbusch, Eschersheimer Landstraße 248, vor• wünsche, Heimatkreise und landsmannschaftliche Arbeit zu berück• einlagen. Verbindliche Anmeldung bis zum 7. De• weihnachtliche Stunde. Es wird gebeten, Päckchen zember bei G. u. E. Herter, Telefon (05221)84614, im Wert von 5 DM mitzubringen. Den musikali• sichtigen. Verlag und Redaktion erbeten. schen Ton gibt Landsmännin Steinorth an. — Mon• Herzogenrath — Sonntag, 15. Dezember, Bür• tag, 9. Dezember, 15 Uhr, Diavortrag von Hermann gerhof, gemeinsame Weihnachtsfeier. Neuwald über die Studienreise der Gruppe ins Lüdenscheid — Sonntag, 15. Dezember, 15 Uhr, Münsterland. — Donnerstag, 12. Dezember, 9 Uhr, Jugendheim Petrus und Paulus, ehemalige Holzkir• Haus Dornbusch, Abfahrt zum Christkindelmarkt Sonntag, 22. Dezember, 15 Uhr, Waldhaus Saar• Garmisch-Partenkirchen — Mittwoch, 11. De• che, Honselerstraße 68, Weihnachtsfeier. Anmel• nach Rothenburg o. d. Tauber. Fahrpreis 20 DM. brücken, Meerwiesertalweg, Weihnachtsfeier. zember, 15 Uhr, Hotel Vierjahreszeiten, Bahnhofs• dungen nehmen bis zum 9. Dezember Landsmännin Anmeldungen nimmt Hermann Neuwald, Telefon platz, Dia-Vortrag von Erwin Scharfenorth „Wan• Mann, Telefon 8 33 26, und Lm. Ramminger, Telefon 52 20 72, Hügelstraße 184, entgegen. — Montag, 16. Baden-Württemberg derung durch Königsberg". 295 51, entgegen. — Vom 23. Mai bis 6. Juni 1986 Dezember, 14 Uhr, Haus Dornbusch, großer Weih• Vorsitzender der Landesgruppe: Werner Buxa, Tel. München/Gruppe Ost-West — Montag, 9. De• fährt die Gruppe nach Ostpreußen. Die Standorte nachtsspielnachmittag mit Skat, Romee, Scrabble. (0 72 37) 78 53, Postach 351,7530 Pforzheim. Landesge• zember, 14 Uhr, Haus des Deutschen Ostens, Ad• werden Allenstein, Lotzen oder Sensburg und Dan• Bei Kaffee und Kuchen wird „gereizt". Um Anmel• schäftsführer: Harald Rebner, Telefon (071 32) 42378, ventsfeier der Werker. — Mittwoch, 11. Dezember, zig sein. Von dort werden Rundfahrten mit Bus und dung wird gebeten. HäldenstraBe 42, 7107 Neckarsulm 3 15 Uhr, Haus des Deutschen Ostens, Adventsfeier Schiff unternommen. Ferner ist ein Tag in Kahlberg Fulda — Sonntag, 15. Dezember, 14.30 Uhr, Ad• Heidelberg — Sonntag, 15. Dezember, 15 Uhr, des Damenkreises. — Sonntag, 15. Dezember, 15 auf der Frischen Nehrung geplant. Um rechtzeitige ventsfeier. Lutherkirche, Vangerowstraße, ostpreußischer Ad• Uhr, Haus des Deutschen Ostens, Adventsfeier der Anmeldung bei Jutta Scholz, Telefon 1 4548, oder ventsgottesdienst. Anschließend Beisammensein Gruppe. beim Vorsitzenden Lm. Mayer, Telefon 81942, wird Rheinland-Pfalz im Gemeindehaus. Passau — Sonnabend, 14. Dezember, 19 Uhr, gebeten. Peschl-Terrasse, Weihnachtsfeier. Vorsitzender der Landesgruppe: Otto Moratzky, Telefon Bayern Münster — Dienstag, 10. Dezember, 15 Uhr, (063 72) 4786, Talstraße 24, 6791 Bechhofen/Pfalz Regensburg — Sonntag, 15. Dezember, 15 Uhr, Vors. der Landesgruppe: Hermann Rosenkranz, Telefon „Münchener Hof", besinnliche Adventsfeier. Aegidiihof, Weihnachtsfeier der Frauengruppe. — Frankenthal — Sonntag, 15. Dezember, 15 Uhr, Sonntag, 15. Dezember, 15 Uhr, Kolpinghaus, (091 31) 385 39, Erwin-Rommel-Straße 6,8520 Erlangen Schweinfurt — Sonntag, 15. Dezember, 15 Uhr, Gemeindehaus Moersch, Kreuzstraße 1, Weih• Augsburg — Sonnabend, 7. Dezember, 19.30 Uhr, Weihnachtsfeier mit Kaffee und selbstgebackenem nachtsfeier. Clubräume der Dreieinigkeitskirche, vorweih• Kuchen, Gedichten, Gesang und Darbietungen des Römerkeller, Gögginger Straße, Kegeln. — Sonntag, nachtliche Feier mit Selbstbewirtung. — Auf der Ermlandschors. 8. Dezember, 15 Uhr, Gewerkschaftshaus, Schael- gut besuchten Hauptversammlung wurde der bis• Neuss — Sonntag, 8. Dezember, 16 Uhr, Haus Saarland zerstraße, Weihnachtsfeier mit Basar. herige Vorstand einstimmig bestätigt. Im Anschluß Reuschenberg, Adventsfeier mit Kaffee und selbst• Vorsitzende der Landesgruppe: Edith Jochem, Telefon Bamberg — Sonntag, 15. Dezember, Gasthof an die Wahlen fand ein Grützwurstessen statt. — Im gebackenem Kuchen. Gedichte und Lieder umrah• (0 68 35) 79 91, Friedhof str. 47,6645 Beckingen-Haustadt „Sternla", Adventsfeier. zweiten Halbjahr standen unter anderem eine Fahrt men die Feier, auch der Nikolaus bringt einige Saarbrücken — Dienstag, 10. Dezember, 15 Uhr, Fürstenfeldbruck — Sonntag, 8. Dezember, TuS- zum Bezirkstreffen in Ilmbach und ein Erntedank• Überraschungen mit. Bahnhofsrestaurant, Treffen der Frauengruppe. — Heim „Auf der Lände", Adventsfeier. fest auf dem Programm.

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Trotz der weiten Ferne erreichbarAu s der polnischen Presse Wiedersehen mit der Heimat — erste Bekanntschaft mit Masaren / Von Renate Stein Wassermangel in vielen Dörfern and der dunklen Wälder und kristall'nen fand diese Worte eindrucksvoll bestätigt und gönnt und keinen Schniefke, wer nuscht wie Seen, über weite Felder lichte Wunder Allenstein — Von den über 1200 Dörfern der wurde von Masuren gefangengenommen. ramschen und rachullen tut, der is und bleibte Wojewodschaft Allenstein besitzen nur 211 Lgeh'n..." Mit diesen Zeilen beginnt das richt'ger Gniefke..." .Ostpreußenlied", das in hervorragender Es wird auch in erster Linie die unverwech• Wasserleitungen, schreibt ineinem kritischen Weise ein Land charakterisiert, das durch den selbare Landschaft Masurens sein, die den Die Besucher wurden konfrontiert mit den Artikel die Allensteiner Zeitung, Gazeta Olsz- Zweiten Weltkrieg in weite Ferne gerückt, Johannisburgern künftig als Wurzel ihrer Problemen, die den Alltag der heutigen deut• tynska". In 390 Dörfern bestehe entweder aber dennoch zum Teil erreichbar ist. Ost• Heimatverbundenheit in Erinnerung bleibt. schen Minderheit in der Heimat ausmachen. ständig oder zeitweise ein spürbarer Wasser• preußen mit der seinen südlichen Teil beherr• Dazu sind natürlich ostpreußische Mundart Andererseits waren sie immer wieder über• mangel, der den dort wohnenden Menschen schenden Masurischen Seenplatte ist die und ostpreußische Küche gegenwärtig, sind wältigt von der ganz selbstverständlich ihnen das Dasein erschwere. Es sei daher kein Wun• Heimat vieler Menschen, die nach Flucht und und bleiben ein Stück vertrauter Heimat. Ob angebotenen Gastfreundschaft. Und über der, »daß die Menschen aus jenen Gebieten Vertreibung oder späterer Aussiedlung im Marjellchen oder Lorbaß, Gnubbel oder Dä• allem stand der Wunsch nach Versöhnung mit fliehen, um sich dort anzusiedeln, wo man Westen seßhaft wurden und hier mittlerweile melsack, alles sind Begriffe, die noch in Ge• dem Schicksal, nach Völkerversöhnung. leichter leben kann." Auch sei der Hauptgrund ein neues Zuhause gefunden haben. brauch sind und davon zeugen, daß man an Mit einer großen Fülle an Eindrücken und für den rapiden Rückgang der Viehzucht Wer von ihnen eines Tages nach Erledigung »zweifellos der Wassermangel", heißt es weiter aller Formalitäten sich auf den Weg in dieses in der Zeitung. »Wir haben wohl ein Programm Land macht, der unternimmt eine .Reise in die für die Wasserversorgung der Dörfer bis zum Vergangenheit", ist erfüllt von den unter• Jahre 2000", wonach bis 1990 weitere 190 Dör• schiedlichsten Gefühlen, wozu Heimat ebenso fer an Wasserleitungen angeschlossen wür• gehört wie Wehmut. Für die meisten sind es vier den. Doch müßten trotzdem mit Hilfe der Jahrzehnte, die zwischen der Vertreibung aus Armee »öffentliche Brunnen" gebaut werden, der Heimat und dem Heute liegen. .Was wolle man dem Wassermangel schnell und bringt das Wiedersehen?", so lautet darum die wirkungsvoll begegnen. Häufige Über• bang-erwartungsvolle Frage. schwemmungen im Frühjahr könnten die Wasserversorgung der Bevölkerung keines• falls verbessern. An der Spitze der Kreispräsident Silberschatz im Keller Der Landkreis Schleswig-Flensburg unter• hält seit dreißig Jahren eine Patenschaft zur Stolp — »Einen sensationellen Fund" mach• Kreisgemeinschaft Johannisburg in der ten die Bewohner eines Hauses in Stolp (Pom• Landsmannschaft Ostpreußen. Die Anfänge mern), schreibt die Allensteiner Zeitung.Ga• des Patenschaftsverhältnisses reichen sogar zeta Olsztynska". Unter dem Bretterfußboden noch länger zurück, bis in das Jahr 1945 näm• des Kellers fanden sie einen aus 450 silbernen lich, denn damals war der Johannisburger Gegenständen bestehenden Schatz »von gro• Landrat Ziemer für einige Monate Landrat im ßem Wert". Unter anderem befanden sich dar• schleswig-holsteinischen Kreis Flensburg- unter »überschwenglich verzierte" silberne Land. Schüsseln, Krüge, Leuchter, ein Samowar aus Nun, vierzig Jahre nach Kriegsende, fand dem 19. Jahrhundert, Sahnekännchen, auf Initiative des Instituts für Weiterbildung Zuckerdosen, Löffel in verschiedenen Größen im Kreis Schleswig-Flensburg die erste .Ken• und vieles mehr. »Als wertvollster Fund" habe nenlernfahrt" nach Ostpreußen statt. Eine sich ein kleiner Becherpokal aus der Frühre• Woche lang waren nach Westen verschlagene naissance erwiesen, der von einem Augsbur• Ostpreußen, insbesondere solche, die im Kreis ger Handwerker gefertigt worden sei und die Johannisburg das Licht der Welt erblickten, in eingravierte Jahreszahl 1599 trage. Viele der ihrer Heimat mitten im Herzen von Masuren Silbergegenstände seien mit den Wappen der unterwegs, um hiesigen Kommunalpolitikern, Familien von Puttkammer und von Kleist ver• an ihrer Spitze Kreispräsident Andreas Fran- sehen. Abschließend schreibt das Blatt, der zen und der stellvertretende Landrat Wolf• Fund bleibe Eigentum des polnischen Staates Hat den Zweiten Weltkrieg relativ unbeschadet überstanden und wird jetzt erneuert: Das und werde »das Museum in Stolp bereichern". gang Börnsen, zu zeigen, woran ihr Herz hängt, Rathaus in Johannisburg Foto Stein wohin es ihre Seele und Erinnerung zieht. Park „der bildenden Künste" .Nicht Polen oder Deutsche, sondern Polen derben Worten nicht spart, aber sehr wohl Empfindungen kehrte die Reisegruppe zurück Königsberg — Auf der Pregelinsel inmitteri und Deutsche", so hatte es nachdrücklich der auch sensibel für Gefühle ist. in den Kreis Schleswig-Flensburg. Jeder für der Stadt Königsberg wurde mit dem Baueines Johannisburger Kreisvertreter Gerhard Wip• sich wird einige Zeit brauchen, um zu verarbei• »Parks der bildenden Künste" begonnen. Nach pich betont und damit klargestellt, wie die Be• ten, zu verstehen, Resümee zu ziehen. Fest für Wer sich sagen lassen muß, daß er «zu seiner Fertigstellung sollen dort auf einem 20 ziehung zur Heimat heute ist. alle steht, daß diese Reise in die Vergangenheit nuscht nich zu gebrauchen" ist, der hat es mit Hektar großen Gelände über 100 Plastiken von ein erster Schritt war, um aus dem Gestern her• einem Ostpreußen verdorben, während mit Künstlern aus der gesamten Sowjetunion auf• aus das Heute zu begreifen, die Gegenwart zu Anhängung der Silbe .chen" oftmals Zärtlich• gestellt werden. In gesonderten Abteilungen „Das Land, an dem wir hängen" verstehen, sie zu akzeptieren. Nur im Mitein• keit und Zuneigung ausgedrückt werden. Wer werde man die Kunstwerke zu verschiedenen ander der Völker, nur durch persönliche Be• »Was war, was ist und wo ist unser Land, von aus Ostpreußen und speziell aus dem Raum Themen, wie »Eroberung des Kosmos", »Frie• gegnung von Menschen und gegenseitiges dem wir reden, an dem wir hängen" — unter Johannisburg stammt, der nimmt kein Blatt denskampf, »Porträts berühmter Wissen• Verstehenlemen kann es gelingen, Frieden zu diesem Motto stand die Reise in die Vergan• vor den Mund: »Wer immer bloßig auf 'em schaftler und Künstler" betrachten können. erreichen, ihn beständig zu gestalten. genheit in der Gegenwart. Sie wurde für jene Geldsack huckt, wer keinen Schnaps sich Den Mittelpunkt des Parks werden symbolisch Teilnehmer der Fahrt, die in Westdeutschland fünf Plastiken für »Arbeit — Frieden — Wohl• geboren wurden und die Heimat ihrer Freunde stand — Mutterschaft und schöpferisches nur vom Erzählen kennen, zur Begegnung mit Wirken" bilden, meldet die in Königsberg er• einer ganz anderen Welt. Nach dem Krieg zum Dorf herabgestuft scheinende Zeitung .Kaliningradskaja Praw Diese Teilnehmer wurden zugleich aber da" (Königsberger Wahrheit). auch Zeugen einer Wiederbegegnung, sie er• Westpreußens Freystadt soll wieder Stadt werden — Exklusivbericht lebten die Reaktion gebürtiger Ostpreußen Wetterwarte wird Museum beim Wiedersehen ihrer Heimat. Und wie sich Elbing — »Was haben wir schon davon? Es nige Menschen gelebt zu haben, denn, wie die dieses Wiedersehen gestaltete, das rührte an wird sich doch nichts zum Besseren ändern", Zeitung unumwunden zugibt — habe Frey• Hirschberg — Der Holzbau der im Jahre — und das Verständnis dafür wuchs, daß das antwortete ein Bewohner der heutigen Dorf• stadt »ihre intensivste Entwicklung" erst im 19. 1900 auf dem Gipfel der Schneekoppe im Rie• Ostpreußen von einst im Herzen lebendig gemeinde Freystadt (Kisielice) im Kreis Ro• Jahrhundert erfahren. Die Bevölkerungszahl sengebirge errichteten Wetterwarte wird, wie bleibt. senberg resigniert einem Reporter der Danzi• wuchs von 800 am Anfang des Jahrhunderts die Breslauer Zeitung .Slowo Polskie" berich• Natürlich ist das heutige Ostpreußen nicht ger Zeitung »Glos Wybrzeza" auf die Frage, auf rund 2800 gegen Ende des 19. Jahrhun• tet, im kommenden Jahr (1986) .sorgfältig de• mehr das von einst, der Krieg hat Wunden und was er davon halte, daß die Gemeinde nach 39 derts. In diese Zeit falle auch der Bau der Ei• montiert" und in Krummhübel (Niederschle• Narben hinterlassen. Viele Wohnhäuser und Jahren wieder Stadtrechte bekommen soll. senbahnverbindungen der Stadt mit Marien• sien) wieder zusammengebaut. Der 85 Jahre Schulen von damals gibt es nicht mehr, an Andere meinten, mit einer Stadt ginge man »da werder, Riesenburg und Jablonowo (in Rich• alte Holzbau sei — nachdem dort vor etwa 10 ihrer Stelle stehen Neubauten oder wuchert oben" respektvoller um. „Außerdem fühlen wir tung Thorn). Nicht zuletzt habe dieser Eisen• Jahren eine neue Wetterwarte erbaut wurde Unkraut. So konnte sich mancher in der ehe• uns mehr als Städter..." bahnknotenpunkt sowie die Nähe einiger — auf der Schneekoppe überflüssig geworden. dem so vertrauten Umgebung nur schwer zu• Hierbei müsse festgestellt werden, heißt es Städte — nach Rosenberg sind es 15 Kilome• .Die hervorragend erhaltene, einmalige Holz• rechtfinden. Wenngleich der Verstand sagte, weiter in dem Zeitungsbericht, daß Freystadt ter, nach Deutsch Eylau 21 Kilometer — be• konstruktion" erlaube ohne weiteres „einen daß dies kaum anders sein kann, so wehrte sich auf eine jahrhundertealte Stadttradition zu• wirkt, »daß die Bedeutung der heutigen Dorf• solchen Umzug ins Tal", heißt es in dem Blatt. die Seele doch dagegen. rückblicken könne. Im Jahre 1946 sei auf An• gemeinde wieder zu wachsen begann", In dem wertvollen Baudenkmal soll später eine weisung des damaligen Wojewoden von Al• schreibt das Blatt weiter. Ausstellung über die Geschichte der seit 1824 lenstein die „annähernd zu 80 Prozent zerstör• Abgesehen davon, daß Freystadt eine »ty• auf der Schneekoppe tätigen Wetterbeobach• Von der Kreisgemeinschaft betreut te Stadt" zum Dorf degradiert worden. Dies sei pisch städtische Bebauung aufweist", verfüge tung gezeigt und ein kleines Rasthaus für Tou• risten eröffnet werden. Im Kreis Johannisburg leben heute noch nicht ohne Grund geschehen. »Von den 3080 der Ort über eine »komplette technische Infra• rund zweihundert Deutsche — einst waren es Einwohnern im Jahre 1939 blieben in dem struktur", wie Wasserleitung, Kanalisation, Bernsteinzimmer wird rekonstruiert siebenundfünfzigtausend — die von der Städtchen ganze 240." Gegenwärtig leben dort Kläranlage sowie genügend Bauland für et• Kreisgemeinschaft Johannisburg betreut 2160 Menschen. waige Erweiterung der Stadt. Königsberg — Nach einem Bericht der in werden. Im Laufe der Jahre ist diese tatkräftige Die Entwicklung von Freystadt schildert das Alles in allem könne man sagen, daß eine Danzig erscheinenden Zeitung. Glos Wybrze• Hilfe auch auf polnische Bürger ausgedehnt Danziger Blatt, ohne auf die deutsche Ge• Weiterentwicklung der künftigen Stadt eine za" (Stimme der Küste) haben sowjetische worden — ein gutes Beispiel dafür, daß schichte einzugehen, wie folgt: Im Jahre 1331 Belebung der Wirtschaft, namentlich der Bildhauer in Königsberg damit begonnen, das Menschlichkeit und Miteinander Grenzen zu hätten ihr die Brüder Johann und Ludwig Landwirtschaft zur Folge haben werde. Das nach Kriegsende verschwundene Bernstein• überwinden in der Lage sind. Stango die Stadtrechte verliehen. Die Grün• wichtigste sei, so das polnische Blatt abschlie• zimmer nach vorhandenen Skizzen und Grafi• Zum Kennenlernen von Masuren und dem dung der Ortschaft selbst mußte jedoch we• ßend, daß die Schaffung neuer Arbeitsplätze in ken zu rekonstruieren. Das Kunstwerk des einstigen Kreis Johannisburg gehörte es, in die sentlich früher erfolgt sein, denn im gleichen der Leichtindustrie „mit Sicherheit den Ab• Bildhauers Andreas Schlüter war ein Ge• Stille dieser einmaligen Landschaft mit ihren Jahre bestanden bereits im Ort unter anderem wanderungsprozeß der Bevölkerung in nahe schenk Friedrich Wilhelms I. an Zar Peter den unzähligen Seen und dunklen Wäldern, der ein Stadttor, eine Schule und eine Kirche. Im Städte stoppen wird". Großen. Es schmückte vor dem Krieg einen Heide und den Mooren .hineinzuhorchen". Thorner Frieden von 1525 sei Freystadt zum Wenn die Bemühungen der örtlichen Ver• Saal in der ehemaligen Sommerresidenz des .Masuren ist eine Landschaft mit Persön• Eigentum der preußischen Herzöge erklärt waltungsbehörden, ihrer Gemeinde wieder Zaren in Puschkino bei Leningrad. Von dort lichkeit, eine Landschaft, die bindet und Ge• worden, obwohl in der Stadt „die polnische Be• Stadtrechte zu gewähren, erfolgreich sein aus wurde es von deutschen Truppen nach duld vermittelt", so hatte es zu Reisebeginn völkerung dominierte". werden, dann erhalte die Wojewodschaft El• Königsberg geschafft und konnte nach Kriegs• geheißen. Wer offen und empfänglich war, der Es scheinen jedoch zu jener Zeit relativ we• bing ihre 16. Stadt. Jan Paulson ende nicht wiedergefunden werden. Jahrgang 36 7. Dezember 1985 — Folge 49 — Seite 20 tm £fttmu6mblatt

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HANS KRÄMER Der Elchwald gemeinsame Ehejahre in Tilsit, In- sterburg, Trempen und Hamburg- Jahre als Quell und Hort Wandsbek feiern am 7. Dezmber wird am 6. Dezember 1985 1985 Frau Grete Freudenreich Elchwald ostpreußischer Jagd: Gerda Killat geb. Wichmann geb. Liehr aus Königsberg (Pr) LAND, LEUTE, ^OD Das vierzig Jahre nach dem Verlust der ostpreus- und Apotheker sischen Heimat in zweiter, überarbeiteter Auflage Liebes Mütterchen, zu diesem Tag Gerhard Killat meine herzlichsten Segenswün• erschienene Buch 'Elchwald' schildert eine einzig• sche, für alles ein Dankeschön. artige Landschaft des nördlichen Ostpreußens, Imi, Stuttgart den Elchwald, seine reiche Tier- und Pflanzen• Eickhoffweg 26, 2000 Hamburg 70 welt und die Menschen, die hier noch vor einigen V ' V Jahrzehnten lebten. Der 1982 verstorbene Autor Hans Kramer, Leiter Am 12. Dezember 1985 feiern wir mit meiner lieben Frau, unserer des Oberforstamtes Elchwald und letzter Elchja- guten Mutter, Schwiegermutter, Oma und Uroma germeister Deutschlands, laßt vor unseren Augen Maria Roßmann, geb. Engling das ehemals größte Naturschutzgebiet des Deut• aus Pr. Holland, Greißinger Str. 10 schen Reiches und das über 100 000 ha umfas• jetzt Grabenäckerstr. 47, 7730 VS-Schwenningen sende Staatsjagdrevier wieder erstehen. Ein liebe• in großer Zufriedenheit den volles Gedenken widmet Hans Kramer den hier einst lebenden Menschen, den Betreuern von Geburtstag. Wald und Wild und den Bewohnern der benach• barten Ortschaften. Zahlreiche vorzügliche Fotos Wir wünschen für die Zukunft alles Gute und bitten, nicht mehr so viel zu .schaffen'. sind einmalige Dokumente einer vergangenen Es gratulieren herzlich und wünschen Gottes Segen Zeit. ihr Mann, die Kinder, Schwiegertochter, ]AI>-IJ^KLmjWHW-SlJLZBEIO>UCAU Enkel und Urenkel Zweite, vom Verfasser selbst verbesserte Auflage, 25 x 17 cm, 365 Seiten, 203 Fotos, 16 Künstler- büder, davon 4 farbig, mit einer topographischen Landkarte über den Elchwald. Leg' alles still in Gottes Hände, Leinenband 1985, Ladenpreis DM 68,00 das Glück, den Schmerz, den Anfang und das Ende. Zu beziehen durch: Nach langer, schwerer Krankheit, die er mit großer Geduld getragen hat, entschlief am 14. November 1985 mein lieber Mann, unser guter Rautenbergsche Buchhandlung Vater, Schwieger- und Großvater, Onkel und Vetter 2950 Leer Postfach 1909 Max Przywara aus Talussen, Kreis Lyck, Ostpreußen im Alter von 81 Jahren. „Am Puls der Zeit" In stiller Trauer Gedanken zu Problemen der Gegenwart im Namen aller Angehörigen Von Hugo Wellems in Gold und Silber. Martha Przywara, geb. Biemath Aktuelle Berichte zu Zeitproblemen, kritisch und zeitnah. Schriften• Bitte Farbkatalog anfordern! Konigsberg/Pr. m reihe .Dokumente — Analysen — Kommentare", Band 22. 8011 Baldham vor München 206 Seiten, 16 Fotos 17,_ DM In 3 Wochen Ist Bahnhofplatz 1 Gehrskamp 5, 3004 Isernhagen KB Staate- und W irtechaftspolitlsche Gesellschaft (swg) e.V. Weihnachten! Die Beerdigung hat am 19. November 1985 stattgefunden. Postfach 323128, 2000 Hamburg 13 Tel. (08106)8753

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Neu Im Kösel-Verlag Am 23. November 1985 verstarb plötzlich und unerwartet meine liebe Frau, unsere gute Mutter, Schwiegermutter Da lacht der Elch und Großmutter Bitte Endlich haben seine waschechten Ostpreußen Humorverwandte ge• schreiben Sie deutlich! Jahre Charlotte Gröning funden, nämlich die wackeren geb. Ewald wird am 9. Dezember 1985 Schwaben. Wie das zugeht, lesen unsere liebe Mutter, Frau Sie im aus Dietrichswalde und Kl. Schönau, Ostpreußen Schwäbisch ostpreußisches Antonie Seemann Humorbuch, geb. Meier im 64. Lebensjahr. DM 29,80 frei Haus —Geschenk• buchdienst, Versandbuchhandel aus Königsberg (Pr) etc. Jahre Luisenallee 53 a In stiller Trauer jetzt Moltkestraße 16 im Namen aller Angehörigen Bitte Bücherliste anfordern wird am 12. Dezember 1985 2350 Neumünster Erich Gröning Versandbuchhandel Klaus Ochs Doris Brankhane Grlegstraße 29,2000 Hamburg 50 geb. Danowski Zu diesem seltenen Ehrentage gratulieren recht herzlich und wün• schen weiterhin Gottes Segen aus Königsberg (Pr) Willmannstraße 21 deine Kinder Wolfram und Sabine Das Geschenk jetzt Krayer Straße 73 und alle Verwandten und Bekannten Briefständer, Eiche massiv mit Ost• 4300 Essen 14 Plinkstraße 69, 2200 Elmshorn preußen wappen als Flachschnitzerei in Herzliche Glückwünsche von dei• Trauerfeier war am Freitag, dem 29. November 1985, um 10 Uhr inder echter Mooreiche 52.— DM, mit Städte• Friedhofskapelle Elmshorn, Friedensallee. wappen 65,— DM, mit 2 Elchen oder nem lieben Lebensgefährten Pferden 72,— DM. Ostpr.-Wappen, Erich Hoff mann Städtewappen, Wandteller, Ostpr.-Uh- Unsere liebe Mutter, Schwiegermutter und Großmutter ren, Sonderanfertigungen, Rückgabe• recht. Bruno Gerlck, Tischlermeister, Schwe• Martha Lenz rtner Straße 8,4803 Steinhagen, Tel.: geb. Heyne 93 Heute entschlief unsere liebe Tante und Großtante nach einem er• (0 52 04) 66 38 (bis 22 Ihr), früher Kr. aus Zinten, Kreis Heiligenbeil Helliberg. »*i füllten Leben. Jahre wurde im 91. Lebensjahr durch einen sanften Tod von den Beschwer• wird am 7. Dezember 1985 den des Alters erlöst. Alice Dilba unsere liebe Mutti, Schwiegermut• Berufsberaterin Polnische Urkunden ter, Oma und Uroma u. a. Schriftstücke übersetzt und beglaubigt In Dankbarkeit geb. 19. 8. 1903 in Stallupönen preiswert Klara Zipplies Eva Weiß, geb. Lenz zuletzt Ebenrode, Ostpreußen Alf Buhl gest. 22. 11. 1985 in Eddelak Vereid. Dolmetscher geb. Durchholz Müllerweide 10 f, 2000 Hamburg 65 Anglstr. 19 E.839I Salz weg, Tel. 0851/4 1254 aus Linnemarken, Elsa Landmann, geb. Lenz Kreis Angerapp, Ostpreußen In Liebe und Dankbarkeit nehmen Abschied jetzt bei ihrer Tochter Regina, Rathausstraße 10, 5840 Schwerte Robert-Koch-Str. 18, Waldemar und Karin Lenz Wolfgang Dilba HEIMATWAPPEN 8450 Amberg/Opf. Bergstraße 67, 5303 Bornheim 4 und alle Neffen, Großneffen und Nichten Farbenprächtige Ausführung mit 4 Enkel und 8 Urenkel In Liebe und Dankbarkeit gratulie• 2226 Eddelak, den 22. November 1985 dekorativen Holzrahmen, Prosp. ren kostenlos. Heinz Dembski, Talstr. Bad Oeynhausen, 26. November 1985 Die Trauerfeier hat in aller Stille stattgefunden. 87,7920 Heidenheim, Tel. 0 73 21 / ihre 3 Töchter, Schwiegersöhne 4 1593 (früher Tannenberg, Ostpr.) Enkel und Urenkel Gertrud Naujoks Betroffen und traurig geben wir den Tod von In liebevollem Gedenken haben wir Abschied genommen von meiner Lehrerin geliebten Frau, unsererguten Mutter, Schwiegermutter und Großmut• • 20.11.1903 f 23. 11.1985 Annelies Stankuweit ter, Frau aus Schwalbental, Kreis Insterburg aus Schloßberg, Ostpreußen Dora Noeske Fern der geliebten Heimat rief Gott der Herr sie aus unse- • 12.11.1926 f 11. 11. 1985 rer Mitte in den ewigen Frieden. geb. Augstein Wir gedenken ihrer in Liebe und Dankbarke.t. bekannt. aus Königsberg (Pr) Im Namen der Hinterbliebenen Anneliese war uns eine liebenswürdige Mitschülerin und unterneh• " 23. 6. 1902 in Pronittea Kreis Labiau mungsfreudige Mitarbeiterin. Anna Müller, geb. Naujoks f 6. II. 1985 Brandenburger Straße 25 2110 Buchholz/Nordheide Wir werden sie sehr vermissen und sie nicht vergessen. Fritz Naujoks, Oberstleutnant a. D. und Frau Gerda Moltkestraße 2a, 7840 Müllheim/Baden Schüler-Vereinigung In stiller Trauer Dipl.-Ing. Erich Noeske Friedrich-Wilhelm-Oberschule 4150 Krefeld, den 23. November 1985 Schloßberg, Ostpreußen Helga Saßmannshausen, geb. Noeske Die Urnenbeisetzung findet zu einem späteren Zeitpunkt auf dem mit Familie Friedhol in Lägerdorf/Holst, statt. Ingeborg Böttger, geb. Noeske, mit Familie und Anverwandte

Ich bin die Auferstehung und das Leben, wer an mich glaubt, der wird leben, — ob er gleich stürbe. Erna Gerlach Am Weidengraben Nr. 50, 5500 Trier Joh. 11,25 geb. 14. 1. 1917 gest. 24. 11. 1985 Am 28. November 1985 ist unsere liebe Mutter und Die Urne wurde im engsten Familienkreis beigesetzt. Großmutter In Liebe und Dankbarkeit Lydia Wirsching geb. Dettmann Heinz und Edith Lechner geb. Gerlach In stillerTrauer nahmen wir Abschied von meiner lieben Frau, Mutter, aus Urbszen, Kreis Stallupönen/Ostpr. im 85. Lebensjahr heimgegangen. Ursula Ebbinghaus, geb. Gerlach Schwiegermutter, Großmutter, Urgroßmutter, Schwester, Schwägerin In Liebe und Dankbarkeit Roll und Almut Lechner, geb. Wecks und Tante Wolf gang Wirsching mit Felix und Marelke Norbert Wirsching Emil und Gabriele Beller Martha Schemmerling Christa Steindorff, geb. Wirsching geb. Lechner geb. Holz Wolf Steindorff Wolf Ernst Steindorff mit Annelle und Katharina aus Dietrichsdorf, Kreis Gerdauen Christina Steindorff Jörg Lechner • 11. 1. 1909 f 13. 11. 1985 Aul dem Großen Ruhm 116, 2057 Reinbek Friedrich-Wilhelm Ebbinghaus Die Beerdigung fand am Mittwoch, dem 4. Dezember 1985, um 14 Uhr auf dem Reinbeker Friedhof statt. In Liebe und Dankbarkeit Von Beileidsbesuchen bitten wir abzusehen. Am Oberberg 22, 7342 Bad Ditzenbach Harry Schemmerling Siegfried und Elke Schemmerling, Steinhude Die Trauerfeier und Urnenbeisetzung finden im engsten Familien• Gerhard und Ruth Schemmerling, Barsinghausen kreis statt. Herbert und Elisabeth Schemmerlins, Denver, USA Erwin und Lisa Schemmerling,'Otternhagen Am 23. November 1985 hat uns mein lieber Mann, unser lieber Vater, Otto und Sandra Schemmerling, Aurora, USA Bruder, Onkel und Schwager Adolf und Juliana Schemmerling, Killingworth, USA Großkinder und Urgroßkinder Heinz Kahl Ich bin die Auferstehung und das Leben Helmut, Herta und Gertrud Holz, als Geschwister Wer an mich glaubt wird leben, geb. 26. 6. 1910 auch wenn er gestorben ist. in Schulen, Ostpreußen Johannes 11, 25 für immer verlassen. Am 12. November 1985 verstarb plötzlich und unerwartet unsere Masurenplatz 4, 3050 Wunstorf 2 liebe Mutter und Großmutter Die Beisetzung fand am 16. November I985auf dem Friedhof inStein• In Liebe und Dankbarkeit Dora Hochleiter hude statt. Gerda Kahl, geb. Richter geb. Ulrich Susanne und Martina und alle Angehörigen * 10. 4. 1904 in Tilsit Witwe des Pfarrers Kurt Hochleiter Nach langem, mit Geduld ertragenem Leiden entschlief am 20. No• vember 1985 mein lieber Mann, unser guter Vater, Großvater und Bru• Schöne Aussicht 16, 2320 Plön-Neutramm aus Jurgaitschen, Königskirch, Kreis Tilsit-Ragnit der im gesegneten Alter von 81 Jahren. Sie ging heim im festen Glauben an ihren Erlöser. Otto Weiß Fleischermeister Gott nahm heim in seinen Frieden unseren geliebten, treusorgenden In Liebe und Dankbarkeit nahmen wir Abschied. aus Königsberg (Pr), Norder-Roßgarten 23 Vater und Schwiegervater Im Namen der Familie Inge Lenssen, geb. Hochleiter im Alter von 84 Jahren. Wolfgang Lenssen Erhard v. Queis-Wossau • 8.9.1895 f 30. 11. 1985 aus Lyck, Ostpreußen In Liebe und Dankbarkeit An der Lohe 20, 5060 Bergisch Gladbach 2 Ann! Weiß, geb. Bartsch Oberstleutnant a. D. Die Beerdigung fand am 18. November 1985 auf dem evangelischen Ingrid Jaap, geb. Weiß, und Familie ehem. Kürassler-RegL Graf Wrangel Friedhof in Bergisch Gladbach statt. Wolfgang Weiß und Familie Rechtsritter des Johannlterordens Anna Gutzeit, geb. Weiß

Dyprand v. Queis

Nach einem voll Liebe und Sorge für die Ihren erfüllten Dr. Dietrich und Gunda v. Queis Leben ist heute meine liebe Frau, unsere liebe Mutti, geb. Wulff Schwiegermutti und Oma Mittelstraße 18b, 2000 Norderstedt Die Trauerfeier hat am Donnerstag, dem 28. November 1985, um 14.00 Ella Danapel Uhr in der Kapelle des Friedhofes Glashütte stattgefunden. Quedlinburger Weg 2. 2000 Hamburg 61 geb. Szemkus

* 13. 10. 1910, Gumbinnen. Ostpreußen t 9. 10. 1985, Osnabrück

Trägerin des silbernen Ehrenzeichens Sie O Tod, wie wohl tust du dem, der Landsmannschaft Ostpreußen der alt und schwach ist.

fern ihrer geliebten Heimat heimgegangen. Fern seiner geliebten und unvergessenen Heimat starb heute, nach lanßer starben schwerer Krankheit, mein treusorgender Mann, im 98. Lebensjahr.

In stiller Trauer Willy Danapel Otto Kobialka Hans-Jürgen Danapel und Frau Gisela fern geb. Barte I Ehem. Sägewerksbesitzer Herzogsmühle, Krs. Treuburg In Ostpreußen Horst Danapel und Frau Dagmar geb. Kubiak Im Glauben an den Schöpfer aller Dinge hofft er, seine Lieben wiederzusehen. und die Enkelkinder der In stiller Trauer Gertrud Kobialka, geb. Grust und alle Anverwandten Heimat Schwanenburgstraße 49, 4500 Osnabrück Im Buschoien 4, 5165 Hürtgenwald-Kleinhau, den 25. November 1985 7. Dezember 1985 — Folge 49 — Seite 23 £os COptrufimblaU Aktuelles Patenschaft für das Kirchspiel Powunden Gerettete ostdeutsche Glocke führte zu einer bemerkenswerten Verbindung mit westdeutscher Gemeinde Bad Kreuznach — Für jeden Heimatkreis Inschrift auf der Glocke jedoch zweifelsfrei ge• Ruddenstein, Pfarrer; Christof Glaubith, Chri• Ostpreußens und für viele Städte unserer klärt werden, daß sie aus dem gleichnamigen stof Seek, Andreas Klinger, Michael Kadgien. Heimat gibt es Patenschaften, aber es ist wohl Ort im Kreis Königsberg stammt. Aus dem Zwischen den Zierleisten eingegossen ist „Me einmalig, daß eine evangelische Kirchenge• Altpreußischen Evangelischen Pfarrbuch geht fudit Georgius Bernhardus Kinder Regiomonti meinde für ein ostpreußisches Kirchspiel eine nämlich hervor, daß in der Zeit von 1718 bis anno Domini 1727". Patenschaft übernommen hat. Dies ist ge• 1742 in Powunden ein Pfarrer Ruddenstein Im Zweiten Weltkrieg mußten viele schehen für das Kirchspiel Powunden im oder Ruppenstein amtierte. Die Glockenauf• Glocken für Rüstungszwecke abgegeben wer• Landkreis Königsberg (Pr), und zwar durch die schrift mit dem Hinweis auf den Vogt von den, auch die in Hüffelsheim/Nahe und in Po• evangelische Kirchengemeinde Hüffelsheim- Fischhausen deutet ebenfalls auf diesen Ort, wunden. Zum Kriegsende waren aber noch Traisen bei Bad Kreuznach an der Nahe. denn er gehörte zur Inspektion Neuhausen. nicht alle eingeschmolzen, darunter auch die Anlaß dazu war eine dort als Leihgabe vor• Die Powunder Glocke trägt am oberen Rand Powundener. handene ostdeutsche Kirchenglocke. Durch zwei Zierleisten, zwischen denen zu lesen ist Durch den »Ausschuß für die Rückführung das Ostpreußenblatt erfuhr Herbert Zies- .Gloria in excelsis deo et in terra pax homini- der Glocken e. V." wurde der Gemeinde Hüf• mann, daß die Glocke in Hüffelsheim aus Po• bus bonavoluntas". Mitten auf der Glocke ist felsheim die Powundener Glocke als Leihgabe wunden stamme, und nahm an, daß es sich um das Bild Christi am Kreuz. Auf der anderen 1952 überlassen. Sie ruft die Gläubigen zum das Dorf im Kreis Bartenstein handele. Bei Seite stehen die Kirchenväter H. Friedrich von Gottesdienst und verkündet frohe und trauri• einem Besuch konnte durch die vorhandene Tettau, Vogt zu Fischhausen; H. Bartholomae ge Ereignisse in einer Kirche, die 1706 errichtet wurde. Nachdem die Powundener Landsleute von* dieser Glocke erfuhren, regte der Sprecher des Kirchspiels, Dipl.-Ing. Alfred Becker, an, mit Humor ist sein Lebenselexier der Kirchengemeinde Hüffelsheim-Traisen eine Patenschaft einzugehen. Er setzte sich mit Lycks Kreisältester Hellmuth Rathke vollendete 75. Lebensjahr Urkundlich besiegelte Patenschaft: Pfarrer Pfarrer Johannes Police in Verbindung, das Johannes Polke und stellvertretender Kreis• Flensburg — Am 3. De• Presbyterium beriet den Vorschlag und war Heide aus Kiel entsprossen zwei Kinder, Helga vertreter Herbert Ziesmann Foto Pätzer zember 1910 in Bolken, und Hans-Henning. Nach dem Tod seiner Frau einstimmig dafür. Kreis Treuburg, als zwei• 1975 fand er in Inge Quellhorst eine neue Le• Zur Übernahme der Patenschaft erschienen ter Sohn des Pfarrers bensgefährtin, die er 1976 heiratete. viele Powundener und nahmen an dem vor• In seiner Festansprache beschrieb der stell• Bruno Rathke und des• Zeit seines Lebens hat Rathke Freude an hergehenden Gottesdienst mit Abendmahls• vertretende Kreisvertreter, Studiendirektor sen Ehefrau Gertrud ge• Gedichten mit Humor und am Leben in guter feier teil, bei der Pfarrer Fritz aus Adlig Heyde a. D. Herbert Ziesmann, der für den verhinder• boren, konnte Hellmut und fröhlicher Kameradschaft. 1967 brachte er bei Powunden mitwirkte. Eingeleitet wurde ten Kreisvertreter Lobst erschienen war, den Rathke mit seinen Brü• einen Gedichtband »Marine-Masuren-Man- die Feier von Alfred Becker mit einem Spruch Hüffelsheimern das Kirchspiel Powunden in dern Reinhard und cherlei — Heiteres und Besinnliches in bunter von Ruth Storm: »Wir kamen entwurzelt, hat• seiner geographischen, wirtschaftlichen und Ewald in Lyck, wohin Folge" heraus. ten keine Heimat mehr, wir kamen aus Trüm• kirchlichen Beschaffenheit. Er schilderte sein Vater 1916 berufen Nachdem Hellmut Rathke bereits 1971 das mern, die Hände leer, verweht waren wir aus Flucht, Vertreibung, Neueingliederung und wurde, eine glückliche Amt des stellvertretenden Kreisvertreters der Süd und Ost und Nord, Gott aber blieb unsere berichtete, daß die Powundener sich jährlich und unbeschwerte Ju• Kreisgemeinschaft Lyck übernahm, löste er Zuversicht und Hort." zu einem Treffen zusammenfinden. Der ge• gendzeit verbringen. Er 1973 den Gründer der Lycker Gemeinschaft, Der Bürgermeister der Gemeinde Hüffels• meinsame Besitz der Glocke war, so führte besuchte dort das Gymnasium und war ein be• Otto Skibowski, im Amt des Kreisvertreters heim führte in seinen Grußworten aus, daß Herbert Ziesmann weiter aus, der Ansatz• geisterter Segler und Sportruderer. Bereits als ab. Nach Vollendung seines 70. Geburtstags durch diese Glocke Verbindungen mit der punkt, anläßlich der 660-Jahr-Feier der Kir• Obersekundaner war er Vorsitzender des gab er dieses Amt in jüngere Hände, und seine Heimat geschaffen werden. Die Gemeinde chengemeinde Powunden eine Patenschaft Gymnasial-Rudervereins und Mitglied der Landsleute wählten ihn zum Kreisältesten. wolle mithelfen, den Akt der Patenschaft zu mit Hüffelsheim anzustreben, und sagte fer• Bismarckjugend. Nach dem Abitur trat er am Gleichzeitig legte er auch den Vorsitz der Ma• vertiefen und das Band der Freundschaft zu fe• ner: »Wir möchten, daß diese Patenschaft die 1. April 1930 als Seekadett in die Reichsmarine rinekameradschaft Flensburg im Deutschen stigen. Erinnerung an das Kirchspiel Powunden ein. Marinebund nieder, den er seit 1972 innehatte. Pfarrer Polke zitierte aus der Festrede anläß• wachhält und pflegt und da die Bevölkerung Nach der Ausbildungszeit auf dem Segel• 1975 hat ihm der Bundespräsident für seine lich der Übernahme der Glocke im Jahr 1952, beider Kirchengemeinden durch diese Glocke schulschiff »Niobe" hatte Rathke folgende Arbeit in der Vertriebenenorganisation und für daß es glücklicherweise auch damals noch einander verbunden wird und verbunden Kommandos: Kreuzer »Leipzig", Torpedoboot die Initiative der „Masurenhilfe" das Bundes• Menschen gab, denen der Klang der Glocken bleibt. Wir hoffen sehr, daß sich daraus eine „Greif" und Schulkreuzer „Emden", zuletzt als verdienstkreuz am Bande verliehen. Von der lieber war als das Donnern der Kanonen. So wahrhafte Freundschaft entwickelt." Aus die• Adjutant. Landsmannschaft Ostpreußen wurde er mit war es möglich, daß Hüffelsheim, das seine sem Grunde soll im nächsten Jahr das Powun• Bei Ausbruch des Krieges 1939 war Hellmut der Silbernen Ehrennadel ausgezeichnet. Glocke nicht wiederbekam, die aus Powunden dener Kirchspieltreffen in Hüffelsheim statt• Rathke Torpedo-Lehroffizier an der Marine• E.R. im Landkreis Königsberg erhielt. finden. ZP schule Mürwik (Flensburg) und ab 1941 Kom• mandant von «U 352". Im Mai 1942 wurde sein U-Boot in flachen Gewässern vor der amerika• nischen Küste von den Amerikanern geortet und mit Wasserbomben belegt. Die Mann• Unermüdlich für Ostpreußens Land und Leute tätig schaft mußte aussteigen und kam in amerika• LO-Bundesvorstandsmitglied Georg Vögerl vollendet am 11. Dezember das 65. Lebensjahr nische Gefangenschaft. 1948 aus Amerika heimkehrend, betätigte Berlin—Am 11. Dezember vollendet Georg er als Fliegeroffizier und Vertrieb zu einem erheblichen Teil Kreis• er sich vorübergehend als Handelsvertreter Vögerl, Buggestraße 6,1000 Berlin 41, sein 65. kennen. Als er dort auch vertreter Vögerl zu danken ist. und nahm gleichzeitig an einem Kursus zur Lebensjahr. Der Jubilar ist nicht nur den Ilse Krause, Tochter des Anläßlich der Sitzung des Heiligenbeiler kaufmännischen Ausbildung teil. Kurz darauf Landsleuten der Kreisgemeinschaft Heiligen• Lehrers Krause, 1944 Kreistagsam 13. Juni 19.80 in Burgdorf trat Vö• gründete er einen Großhandel für Straßenbau• beil, sondern auch in Berlin seit langen Jahren heiratete, wurde aus ihm gerl von seinem Amt als Kreisvertreter zurück. stoffe und anschließend vier weitere Firmen In bestens bekannt. Er wurde zwar in Bremerha• ein eingeschworener Neun Jahre hatte er es zu aller Zufriedenheit den Sektoren Straßen-, Tief-und Hochbau. ven geboren, ist aber seit Jahrzehnten Ost• Heiligenbeiler — bis geführt. Wenn er auch den Vorsitz abgegeben Seiner 1936 geschlossenen Ehe mit Inge preuße mit Leib und Seele. Heiligenbeil lernte zum heutigen Tag. hat, so gehört er weiterhin als Mitarbeiter dem Nachdem Georg Vö• Kreisausschuß an und engagiert sich bei der gerl aus Gefangenschaft Pflege der Patenschaftsbeziehungen. heimgekehrt war (im In der Spitze der Landsmannschaft Ost• Krieg hatte er mehrere preußen arbeitete Georg Vögerl viele Jahre Eine historische Reise ins Baltikum Verwundungen über• aktiv im Prüfungsausschuß mit. Auf der Professor Dr. Norbert Angermann referierte über deutsches Wirken lebt, zahlreiche Auszeichnungen erhalten, Herbsttagung 1980 wählten die Delegierten darunter das Ritterkreuz), machte er sich in der Ostpreußischen Landesvertretung Georg Auch habe diese Region eine große Rolle im seinem erlernten Beruf als Importkaufmann in Vögerl als ständiges Mitglied in den Bundes• Lüneburg — Im Rahmen der Veranstal• vorstand der Landsmannschaft Ostpreußen, internationalen Handel zwischen Ost und Fischen und Fischerei-Erzeugnissen selbstän• tungsreihe Lüneburger Vorträge zur Ge• Siegfried Dreher schichte Ostdeutschlands und der Deutschen West gespielt, man denke nur an die Häfen dig. Als Wohnsitz wählte das Ehepaar Vögerl in Osteuropa gab Professor Dr. Norbert An• Riga und Reval. Ferner wurde im Referat die Berlin. Mit der ihm eigenen Aktivität und mit germann, Universität Hamburg, im Brömse- kulturelle Seite nicht vernachlässigt. Im Zu• dem fachlichen Wissen erreichte seine Firma Haus einen historischen Überblick über »Die sammenhang damit sprach der Referent über nicht nur nationale, sondern auch internatio• Veranstaltungen baltischen Länder". das Wirkungsfeld von Deutschen, die die ost• nale Bedeutung. Obwohl sein Unternehmen, verschiedene Fachverbände und die Grüne Der Vortrag veranschaulichte u. a. die heu• deutsche Landesgeschichte prägten und so einen großen Einfluß auf die baltische Ge• Woche in Berlin ihn sehr beanspruchten, Märchen und S agen aus der Heimat tige Stellung der gewaltsam annektierten bal• widmete Vögerl seine verbliebene Freizeit tischen Republiken innerhalb der UdSSR und schichte nahmen. mehr und mehr der Arbeit für Ostpreußen und Hamburg —• Bis zum 23. Dezember führen behandelte insbesondere die Wirtschafts- und Abschließend richtete Angermann die den Kreis Heiligenbeil. Er wurde Mitglied in auf neun Schiffen der Alsterflotte, die am Jung- Sozialgeschichte dieses 109000 Quadratkilo• Aufmerksamkeit der Zuhörer auf die heutzu• der Landsmannschaft Ostpreußen, gehört in fernstieg und Ballindamm vor Anker liegt, die meter großen und 800 Jahre alten Gebiets. So tage vermehrte russisch-ukrainische Zuwan• Berlin der dortigen Heiligenbeiler Gruppe Hamburger Theater Szenen aus Weih• hörte der historisch Interessierte von der be• derung, die durch politische und wirtschaftli• viele Jahre an, war jahrelang stellvertretender nachtsmärchen auf. Neben Vorführungen und drückenden Leibeigenschaft im 18./19. Jahr• che Gründe bedingt ist, und auf die abneh• und seit dem Frühjahr Vorsitzender der Lan• Spielaktionen werden auch Märchenlesungen hundert, zu der Proteste von deutsch-balti• mende Geburtenrate der Letten und Esten. desgruppe Berlin. gehalten. Die Landeskulturreferentin des BdV, schen Autoren wie dem Livländer Garlieb Seine Feststellung eines ständigen Russifizie- Gerda Braemer, stellte 30 »Märchen und Sagen Merkel laut wurden, vom Bauernaufstand im rungsdrucks in den Schulen gab zusätzlichen Der Kreistag von Heiligenbeil wählte ihn aus unserer Heimat" zusammen. Gemeinsam Jahr 1840 und von der lettisch-estischen Na• Diskussionsstoff. schon in den sechziger Jahren in den Kreisaus• tionalbewegung. schuß. Georg Vögerl wurde 1. Stellvertreter mit den Kulturreferenten der ost- und mittel• Als Mitglied des Vorstands der baltisch-hi• Veranstaltet wurde der Vortrag vom Institut und, nach dem Ausscheiden von Landsmann deutschen Landesgruppen der Landsmann• storischen Kommission ist Angermann der Nordostdeutsches Kulturwerk e.V. Mit einer August Knorr, am 12. Juni 1971 Kreisvertreter. schaften werden die Geschichtchen vorgetra• einzige Spezialist an Uni versitäten des gesam• Veröffentlichung der Lüneburger Ostdeut• Jahre unermüdlicher Arbeit für den Kreis folg• gen: Am Jungfernstieg, Schiff 8, Freitag, 6. De• ten Bundesgebiets, der kontinuierlich Vorle• schen Dokumentationen will das Institut zu• ten. Er baute das bestehende Patenschafts Ver• zember, 15 Uhr; Dienstag, 10. Dezember, sungen und Seminare zur baltischen Ge• sätzliche Materialien u.a. der allgemeinen hältnis mit dem Kreis Burgdorf, später Land• 16 Uhr; Mittwoch, 11. Dezember, 15 Uhr, Frei• schichte anbietet. Der Vortragende betonte, Kulturgeschichte Ostdeutschlands und Ost• kreis Hannover, zu einer harmonischen und tag, 13. Dezember, 16 Uhr; Dienstag, 17. De• daß das Geschehen im Baltikum Ausgangs• mitteleuropas erschließen und die wissen• freundschaftlichen Verbindung aus, das bis zember, 16 Uhr, sowie Mittwoch, 18. Dezem• punkt bedeutender Konflikte bei russischen, schaftliche Beschäftigung der Kultur- und heute unveränderlich gut ist. In die Amtszeit ber, 15 und 16 Uhr. Am Ballindamm, Schiff 2, schwedischen, dänischen und litauischen Ak• Landesgeschichte dieser Regionen fördern. von Georg Vögerl fiel die Drucklegung des Freitag, 20. Dezember, 16 Uhr, und Montag, 23. tivitäten war. Susanne Kollmitl Kreisbucht von Guttzeit, dessen Herstellung Dezember, 15 Uhr. 7. Dezember 1985 - Folge 49 — Seite 24 Geistige Welt £ü5 £H"tprai6mblaii

In Briefen prophezeite er, der wie Risach die ein Wort ist in der neuesten Zeit so oft und seelische Formung im Hause des Frei• werde ich etwas", sagte der behäbige, korpu• Dinge nicht mehr in ungetrübter Klarheit sah, ausgesprochen worden als das Wort herrn von Risach. Der alte Mann läßt seinem lente Mann als er seine schriftstellerischen ständig die bevorstehende Trennung. Nicht Freiheit; aber man kann ohne Übertrei• jungen Gast eine behutsame erzieherische Fähigkeiten selbst noch nicht kannte. Das In- K nach Vollendung der Verbindung strebend, bung behaupten, daß unter hundert, die es Führung angedeihen und wirkt im Sinne unmit• Worte-Kleiden dessen, was sein Malerauge sondern in Resignation verfallend, sprach er ausgesprochen, kaum einer ist, der weiß, was das telbarer Belehrung als Vorbildfigur. Nur ein• wahrnahm, hat ihm den Titel «poetischer von seinen Gefühlen als „Torheit und der Be• sei. Viele meinten, weil wir unter der vorigen mal läßt Stifter ihn eine deutliche Sprache Maler" eingebracht. Regierung nicht frei waren, so gelte jetzt alles sprechen, Risach legt Bildungsweg und Bil• Wie er in den äußeren Dingen des Lebens ziehung als „ Kartenhaus", das vom Wind „über nichts mehr, was früher gegolten hat; andere dungsziel unverhüllt dar: »Ihr solltet zu Eue• das Kleine suchte, so hielt er auch beim Men• kurz oder lang umgeblasen" werde. Aus Angst, meinten, die Freiheit bestehe darin, daß man rem Wesen eine breite Grundlage legen. schen das Unscheinbare für das Wesentliche. die junge Frau zu verlieren, brachte er die alles tun dürfe, was man nur wolle. Die Wenn die Kräfte des allgemeinen Lebens zu• „Die großen Taten der Menschen sind nicht Freundschaft zum Scheitern. Unter dieser Er• menschliche Freiheit ist etwas ganz anderes gleich in allen oder vielen Richtungen tätig die, welche lärmen, obgleich zuweilen die fahrung hat Stifter bis an sein Lebensende ge• als pure Ausgelassenheit... sind, so wird der Mensch, eben weil alle Kräfte Wunder des Augenblicks, z. B. plötzliche Auf• litten. Wenn er sich später verheiratete und Darum verlangt gerade die echte Freiheit wirklich sind, weit eher befriedigt und erfüllt, opferung, Hingebung und dergleichen groß eine harmonische Ehe führte, so war dieses die meiste Selbstbeherrschung, die Bändigung als wenn eine Kraft nach einer einzigen Rich• sein können; aber in der Regel sind sie Einge• eher eine Ergebenheit in das Schicksal. Seiner seiner Begierden, die Gerechtigkeit, und daß tung hinzielt. In der Jugend muß man sich all• bungen von Affekten, die ebensogut und sogar ehemaligen Verlobten Fanni schrieb er weni• man für sich eher zu wenig fordere als zu viel." seitig üben, um als Mann gerade für das Ein• meistens Schwäche sein können. Darum ist ir• ge Wochen vor seiner Hochzeit: „Es gibt nur Große Schriftsteller zeichnen sich dadurch zelne tauglich zu sein... Schaut auch die un• gendeine Heldentat unendlich leichter und eine, eine einzige Liebe, und nach der keine aus, daß sie, wenn sie Erscheinungen und Pro• bedeutenden, ja nichtigen Erscheinungen des auch öfterda, alsein ganzes Leben voll Selbst• mehr." bezwingung, unscheinbarem Reichtum und bleme ihrer Zeit und ihrer Welt in Worte klei• Lebens an." In seinem großen Bildungsroman, der Le• freudigem Streben." den, Grundsätzliches und Allgemein-Mensch• Die vordergründig unbedeutenden, nichti• bensbeschreibung des jungen Heinrich Dren• Stifter haßte unkontrollierte Gemütsbewe- liches berühren. Die voranstehenden Betrach- gen Erscheinungen haben in Stifters literari- dorf, der eine immer größere geistige und see• lische Vervollkommnung erfährt, spiegelt Adalbert Stifter sich selbst, oder besser gesagt, das Wunschbild seiner selbst. „Ich habe ein Profile: tieferes und reicheres Leben als es gewöhnlich vorkommt, in dem Werke zeichnen wollen und zwar in seiner Vollendung und zum Über• blicke darliegend", schrieb er an seinen Verle• ger. Adalbert Stifter war nicht der mit sich selbst Der zufriedene Idylliker, dessen Leben geprägt war von Leidenschaftslosigkeit, Ruhe und Harmo• nie, es gab Nöte, Sorgen und Selbstquälereien. Dichter Die Kunst muß idealisieren Während der letzten Lebensjahre verfiel Stif• ter in schwere Depressionen. Er suchte die Schuld für die nicht erreichte Vervollkomm• nung seines Lebens bei seiner Umgebung. Am 28. Januar 1868 setzte er nach langer Krank• Schönen heit seinem Leben selbst ein Ende. Wie bei vielen großen Künstlern wurde Stif• ters Begabung von den Zeitgenossen kaum Vor 180 Jahren wurde der „poetische Maler" Adalbert Stifter in Böhmen geboren geschätzt. In einer Welt, die auf Fortschritt, Technik und materiellen Gewinn ausgerichtet war, fand sich für die Botschaft des „Dichters der Stille" kein Publikum. Erst mit dem Ersten tungen über eine falsch verstandene Freiheit schem Werk einen hohen Stellenwert. Das gungen und Verhaltensweisen wie Disziplin• Weltkrieg waren die Leser offen für Sehnsucht wurden in der ersten Hälfte des 19. Jahrhun• Göttliche, sagt der Dichter, sei nicht das Über• losigkeit, Zorn, Gier und ohnmächtige Hinga• nach menschlicher Vollkommenheit. derts niedergeschrieben und stammen aus der wältigende, das Unerhörte, das Einzigartige, be an die Leidenschaft. Leidenschaft war für Feder eines der größten deutschen Dichter, sondern die klare, die einfache Selbstver• ihn ein „andauerndes Begehren mit Hinweg• Kritisiert worden ist die Dichtung stets von Adalbert Stifter. ständlichkeit. Das weltumspannende Gesetz setzung alles anderen", das Tierische im Men• der politischen Linken. Schon zu Lebzeiten, Mitten im Böhmerwald, an der oberen Mol• manifestiere sich im Allgemeinen, Gewöhnli• schen, der Versuch, sich selbst zum Maß aller wurde Stifter vorgeworfen, er sei von einem er• dau in dem kleinen Ort Oberplan, wurde Adal• chen, Alltäglichen. Gottfried Keller nannte Dinge zu machen. Verbindungen, die eher auf staunlichen Egoismus und einer nicht minder erstaunlichen Borniertheit, da er die politi• bert Stifter am 23. Oktober 1805 geboren. Als Stifter wegen seiner Neigung, das Selbstver• Leidenschaft denn auf Liebe basieren, seien schen Ereignisse und sozialen Probleme der Schuljunge empfing Stifter wesentliche An• ständliche zu beobachten, auf sich wirken zu zum Scheitern verurteilt. Stifters eigene Erfah• Zeit ignoriere. stöße insbesondere für seine späteren natur• lassen und im Detail zu beschreiben, herablas• rung mit der Frau, die er liebte, der er aber in kundlichen Forschungen von seinem Lehrer in send einen Tüfftler. Stifters Verleger Gustav Leidenschaft verfallen war, arbeitet er in sein Auch in der DDR wurde Stifters Werk als der Oberplaner Dorfschule. Vertieft wurden Heckenast warf ihm Umständlichkeit und literarisches Werk ein. Die Beziehung des „bloße Beschreibungskunst" abgewertet. In Bildung und geistige Anregungen im Stifts• Weitschweifigkeit vor, und Friedrich Hebbel Freiherrn von Risach zu Mathilde wird erst jüngster Zeit versucht man in Mitteldeutsch• gymnasium der Benediktinerabtei Krems• schimpfte den „Nachsommer" ein mißratenes dann „ein zartes Gewebe aus Vernunft und land jedoch, Stifter als „Dichter innerer Emi• münster. 1826 begann die Universitätszeit in Buch. .Was wird hier nicht alles weitläufig be• Sitte", wird „eine stille, aufrichtige Freund• gration", der die Ideale des klassischen Huma• Wien, wo Stifter, obwohl er als Jurist einge• trachtet und geschildert", kritisiert er, „es fehlt schaft, die über alles Lob und über allen Tadel nismus gegen die Bourgeoisie verteidigt habe, schrieben war, mehr Naturwissenschaft, Phy• nur noch die Betrachtung der Wörter, womit erhaben ist", wird Liebe, als sie die Leiden• für das nationale Erbe in Anspruch zu nehmen. sik, Mathematik und Astronomie als Rechts• man schildert, und die Schilderung der Hand, schaft überwunden haben. Die moderne westdeutsche Dichtung von wissenschaften studierte. Der bildungshung• womit man diese Betrachtung niederschreibt, Thomas Mann bis Peter Handtke hat Adalbert rige junge Mann beschäftigte sich weiter mit so ist der Kreis vollendet." Stifter hatte als 24jähriger Student Fanni Stifter neu entdeckt. Thomas Mann bezeich• Literaturwissenschaft, Kunstgeschichte, mit Stifter hat zur Verteidigung gegen den Vor• Greipel, die älteste Tochter eines reichen nete ihn als „einen der merkwürdigsten, hin• Musik und Malerei. „Glückseelige Studenten• wurf, er würde sich nur mit Nichtigkeiten be• Kaufmannes, kennengelernt. Wie Risach im tergründigsten, heimlich kühnsten und wun• zeit" , schrieb er später, „wenn du nur das ganze fassen, eine Art Rechtfertigung seiner Samm• „Nachsommer" war er so von Leidenschaft er• derlich packendsten Erzähler der Weltlitera• Leben dauern könntest — aber da vergeht sie lung von Erzählungen, die unter dem Titel faßt, daß er nicht mehr Herr seiner Worte war. tur." Gaby Mendorf wie der Rauch auf den Bergen, und der kahle „Bunte Steine" erschienen ist, vorangestellt: Broterwerb steht da." „Das Wehen der Luft, das Rieseln des Wassers, Als Sohn des bereits 1817 verstorbenen Lei• das Wachsen der Getreide... halte ich für nenwebers Johann Stifter wuchs Adalbert groß: das prächtig einherziehende Gewitter, Stifter in bescheidenen Verhältnissen auf. Die den Blitz, welcher Häuser spaltet, den Sturm, verwitwete Mutter sah sich nicht in der Lage, der die Brandung treibt, den feuerspeienden Berg, das Erdbeben, welches Länder verschüt• tet, halte ich nicht für größer als obige Erschei• Das Große ist oft unscheinbar nungen, ja ich halte sie für kleiner, weil sie nur Wirkungen viel höherer Gesetze sind. Nur au• dem Studierenden finanziell unter die Arme genfälliger sind diese Erscheinungen und rei• zu greifen. Den Lebensunterhalt verdiente ßen den Blick des Unkundigen und Unauf• sich der junge Mann daher als Hauslehrer ad• merksamen mehr an sich, während der Gei• liger Familien. steszug des Forschers vorzüglich auf das Zeitlebens empfand Stifter seine ökonomi• Ganze und Allgemeine geht und nur in ihm al• sche Abhängigkeit und kleinbürgerliche Her• lein Großartigkeit zuerkennen vermag, weil es kunft als Makel, wie seine Dichtungen zeigen, allein das Welterhaltende ist." in denen die Sehnsucht nach sozialem Auf• So finden sich in Stifters Werken lange Aus• stieg und Wohlstand stets eine zentrale Rolle führungen über Rosenzucht, Bäume und Grä• spielen. So durchlebt die Figur des Heinrich ser, Tiere, deren Lebensgewohnheiten und Drendorf in Stifters 1857 erschienenen Nutzen für den Menschen, über Gebäude und Hauptwerk, dem Roman „Der Nachsommer", Landschaften und insbesondere über die den nach Auffassung des Dichters idealen Bil- Kunst, die nach seiner Auffassung die höchste dungs-und Reifungsprozeß, indemerals Sohn Form des Lebens darstellt. Die Erfassung und wohlhabender Kaufleute jenseits sozialer Be• Beschreibung des Schönen, darum ging es Stif• drängnis Studien im Allgemeinen betreiben ter in seinen Werken. kann. Heinrichs Bildungsweg ist der exempla• Er gehörte zu den oft zitierten Doppelbega• rische Gegenentwurf zum Spezialistentum; er bungen und machte sich auch als Maler einen verkörpert den Gelehrten im humanistischen Namen. Man kennt von ihm die Ölbilder mit Sinne, den umfassend gebildeten Menschen, Motiven aus seiner böhmischen Heimat, aus bei dem Intellekt, Wissen, Tugend und sittli• den Alpen Berchtesgadens und des Salzkam• che Reife eine Einheit bilden. merguts. „Als Schriftsteller bin ich nur ein Di• Die Romanfigur erfährt die wissenschaftli• lettant, und wer weiß, ob ich es auf diesem che, geistige, künstlerische, charakterliche Felde weiterbringen werde, aber als Maler Im Gosautal Stifter 1834