JASCHA HORENSTEIN REFERENCE RECORDINGS

BARTOK BEETHOVEN BRAHMS BRUCH BRUCKNER HINDEMITH JANÁČEK LISZT MAHLER RAVEL SCHOENBERG STRAUSS STRAVINSKY WAGNER

Claudio Arrau David Oistrakh Bamberger Symphoniker Pro Musica Orchester Wien London Symphony Orchestra JASCHA HORENSTEIN REFERENCE RECORDINGS

CD 1 CD 2 CD 3 CD 4 (1860 – 1911) Gustav Mahler (1860 – 1911) (1824 – 1896) (1895 – 1963) SYMPHONY No. 3 IN D MINOR SYMPHONY No. 3 IN D MINOR SYMPHONY No. 8 IN C MINOR SYMPHONY „MATHIS DER MALER“ Sinfonie Nr. 3, d-Moll Sinfonie Nr. 3, d-Moll Sinfonie Nr. 8, c-Moll 1. I. Concert of Angels / Engelkonzert 9'25 1. I. Kräftig. Entschieden 30'29 1. VI. Adagio 21'14 (1890 Version) Ruhig bewegt. Ziemlich lebhafte Halbe 2. II. Tempo di Menuetto. Sehr mäßig 8'40 1. I. Allegro moderato 13'40 2. II. Entombment / Grablegung 4'57 SYMPHONY No. 1 IN D MAJOR („Titan“) 3. III. Comodo. Scherzando 16'09 2. II. Scherzo: Allegro moderato 14'59 Sehr langsam Sinfonie Nr. 1, D-Dur 4. IV. Sehr langsam. Misterioso 8'52 3. III. Adagio: Feierlich langsam, 3. III. The Temptation of St. Antony / 5. V. Lustig im Tempo und keck im Ausdruck 4'07 2. I. Langsam. Schleppend 16'47 doch nicht schleppend 25'26 Versuchung des Hl. Antonius 15'09 (cont. on disc 2) 3. II. Kräftig bewegt, doch nicht zu schnell 8'13 4. IV. Finale: Feierlich, nicht schnell 22'35 Sehr langsam. Frei im Zeitmaß. Sehr lebhaft 4. III. Feierlich und gemessen, Helen Watts, contralto/Alt (4) ohne zu schleppen 11'35 Pro Musica Orchester, Wien (1864 – 1949) Highgate School Choir, Orpington Junior Singers (5) 5. IV. Stürmisch bewegt 20'53 conductor / Dirigent: Jascha Horenstein 4. DON JUAN 16'36 Dennis Egan, posthorn / Denis Wick, trombone recorded / aufgenommen: 1954 Tone poem after Nikolaus Lenau for large orchestra London Symphony Orchestra and Chorus Dennis Egan, posthorn / Denis Wick, trombone (1) Tondichtung nach N. Lenau für großes Orchester conductor / Dirigent: Jascha Horenstein London Symphony Orchestra (1) Total time CD 3: 76'43 recorded / aufgenommen: 1961, Live Pro Musica Orchester Wien (2 – 5) Max Bruch (1838 – 1920) conductor / Dirigent: Jascha Horenstein SCOTTISH FANTASIA, Op. 46 Total time CD 1: 68'21 recorded: 1953 (2 – 5), 1961 (1), Live Schottische Fantasie, op. 46 Total time CD 2: 78'54 5. I. Grave. Adagio cantabile 8'39 6. II. Scherzo: Allegro 5'19 7. III. Andante sostenuto 7'44 8. IV. Finale: Allegro guerriero 9'26

David Oistrakh, violin (5 – 8) Orchestre Radio Symphonique, Paris (1 – 3) Bamberger Symphoniker (4) London Symphony Orchestra (5 – 8) conductor / Dirigent: Jascha Horenstein recorded / aufgenommen: 1954 (1 – 4), 1962 (5 – 8) Total time CD 4: 77'19 2 3 CD 5 CD 6 CD 7 Igor Stravinsky (1882 – 1971) Arnold Schoenberg (1874 – 1951) Maurice Ravel (1875 – 1937) Leoš Janáček (1854 – 1928) L’OISEAU DE FEU 7. VERKLÄRTE NACHT, Op. 4 29'07 PIANO CONCERTO IN G MAJOR SINFONIETTA The Firebird / Der Feuervogel Stimulated by Richard Dehmel‘s Konzert für Klavier und Orchester, G-Dur 1. I. Allegretto (Fanfare) 3'26 Suite (1919) „Women and the World“ Angeregt durch 1. I. Allegramente 8'03 2. II. Andante 6'50 1. Introduction – L‘Oiseau de feu et sa danse 3'35 „Weib und Welt“ von Richard Dehmel 2. II. Adagio assai 9'28 3. III. Moderato 6'17 The Firebird and his dance / 3. III. Presto 4'19 4. IV. Allegretto 2'59 Der Feuervogel und sein Tanz 8. CHAMBER SYMPHONY 5. V. Andante con moto 8'28 2. Variation de L‘Oiseau de feu 1'11 IN E FLAT MAJOR, Op. 9 26'26 4. PIANO CONCERTO FOR THE LEFT HAND 18'24 Change of the Firebird / Verwandlung Kammersinfonie, Es-Dur, op. 9 Konzert für Klavier und Orchester TARAS BULBA des Feuervogels für die linke Hand 6. The Death of Andrei/Andrijs Tod 10'11 3. Ronde des princesses (Khorovode) 4'28 Südwestfunk-Sinfonieorchester Baden-Baden 7. The Death of Ostapov/Ostapovs Tod 5'17 Round dance of the princesses / conductor / Dirigent: Jascha Horenstein Béla Bartok (1881 – 1945) 8. The Prophesy and Death of Taras Bulba 8'52 Reigen der Prinzessinnen recorded / aufgenommen: 1956 VIOLIN CONCERTO No. 2, Sz.112 (1938) Prophezeihung und Tod von Taras Bulba 4. Danse infernale du Roi Kachtcheï 4'57 Konzert für Violine und Orchester Nr. 2 Total time CD 5: 76'38 (1813 – 1883) Infernal dance of King Kashchei / 5. I. Allegro non troppo 14'47 Höllentanz des Königs Kaschtchej 6. II. Andante tranquillo 9'04 5. Berceuse 3'36 7. III. Allegro molto 10'54 9. Prelude/Vorspiel Act 1 8'10 Lullaby / Wiegenlied 6. Finale 3'11 Vlado Perlemuter, piano (1 – 4) TRISTAN UND ISOLDE Ivry Gitlis, violin (5 – 7) 10. Prelude and Isolde‘s Liebestod, Act 3 17'09 Orchestre de la Association des Vorspiel und Isoldes Liebestod Concerts Colonne, Paris (1 – 4) Pro Musica Orchester Wien (5 – 7) Pro Musica Orchester Wien (1 – 8) conductor/Dirigent: Jascha Horenstein Bamberger Symphoniker (9, 10) recorded/aufgenommen: 1955 conductor / Dirigent: Jascha Horenstein recorded / aufgenommen: 1956 (1 – 8), 1954 (9, 10) Total time CD 6: 75'05 Total time CD 7: 77'52

4 5 CD 8 CD 9 CD 10 Johannes Brahms (1833 – 1897) Richard Wagner (1813 – 1883) (1770 – 1827) PIANO CONCERTO No. 1 IN D MINOR, Op. 15 1. A FAUST OVERTURE 10'10 SYMPHONY No. 3 IN E FLAT MAJOR, Op. 55 („Eroica“) Konzert für Klavier und Orchester Nr. 1, EINE FAUST-OUVERTÜRE Sinfonie Nr. 3, Es-Dur, op. 55 d-Moll, op. 15 1. I. Allegro con brio 16'43 Franz Liszt (1811 – 1886) 1. I. Maestoso 23'44 2. II. Marcia funebre. Adagio assai 17'12 2. II. Adagio 15'06 A FAUST SYMPHONY 3. III. Scherzo: Allegro vivace 6'07 3. III. Rondo: Allegro non troppo 12'29 In Three Character Portraits (after Goethe) 4. IV. Finale: Allegro molto 12'52 Eine Faust-Sinfonie Claudio Arrau, piano In drei Charakterbildern (nach Goethe) Richard Strauss (1864 – 1949) Orchestre National de la Radiodiffusion- 2. I. Faust 25'23 5. DEATH AND TRANSFIGURATION 23'58 Télévision Fraçaise 3. II. Gretchen 18'33 Tone poem for large orchestra conductor / Dirigent: Jascha Horenstein 4. III. Mephistopheles & Final Chorus 23'33 Tod und Verklärung recorded / aufgenommen: 1962, Live Mephisto & Schlusschor Tondichtung für großes Orchester

Gustav Mahler (1860 – 1911) Ferdinand Koch, tenor (2 – 4) Pro Musica Orchestra Wien (1 – 4) Südwestfunk-Sinfonieorchester Baden-Baden (1 – 4) Bamberger Symphoniker (5) 4. Nun will die Sonn‘ so hell aufgeh‘n 5'44 und Chor (2 – 4) conductor / Dirigent: Jascha Horenstein 5. Nun seh‘ ich wohl, warum so conductor / Dirigent: Jascha Horenstein recorded / aufgenommen: 1955 (1 – 4), 1954 (5) recorded / aufgenommen: 1956 dunkle Flammen 5'08 Total time CD 10: 77'02 6. Wenn dein Mütterlein tritt zur Tür herein 5'04 Total time CD 9: 77'42 7. Oft denk‘ ich, sie sind nur ausgegangen 3'47 8. In diesem Wetter, in diesem Braus 7'09

Heinrich Rehkemper, / Bariton Orchester der Staatsoper conductor / Dirigent: Jascha Horenstein recorded / aufgenommen: 1928 (first recording)

Total time CD 8: 78'23

6 7 Bevor Gustav Mahler und Anton Bruckner ihren Als Kulturmetropole war Berlin in den 1920er Jahren In der Folgezeit dirigierte er an wechselnden Orten dem Pianisten Vlado Perlemuter und die glückliche dauerhaften Platz in den Konzertprogrammen ge- das Zentrum der Welt. Doch die Aufbruchstimmung in Europa, kam sogar bis Australien, und ließ sich Zusammenarbeit mit den funden hatten, war der Dirigent Jascha Horenstein jener Jahre übertrug sich auch auf viele Landesteile 1939, unmittelbar vor Kriegsbeginn, in New York Bamberger Symphonikern, wobei er seine gesam- (1898 – 1973) schon zu einem ihrer wichtigsten Weg- und Städte. In Berlin hatte Horenstein die unge- nieder. Doch zu einer neuen Heimat wurden ihm melten Erfahrungen partnerschaftlich einbringen bereiter geworden. Mit ihnen beginnt deshalb auch wohnten Klangkompositionen von Weill, Krenek, die Vereinigten Staaten wohl nicht. Hauptsächlich konnte. Im Mittelpunkt stehen jedoch die Stu- diese Dokumentation, die viele seiner Referenzauf- Berg, Janáček, Hindemith, Schönberg und anderen musste er sich mit Dirigaten bei Provinzorchestern dio-Produktionen aus Wien und Baden-Baden. Das nahmen in Erinnerung ruft. kennen gelernt. Wohl auch deshalb engagierte das durchschlagen. 1947 kehrte er nach Europa zurück. nach Ernest Bour vor allem durch Hans Rosbaud Geboren wurde Horenstein als 13. von 16 Kindern modern geführte Theater in Düsseldorf ihn 1929 als Zunächst stand er in Paris am Pult, danach in Wien, auf höchsten europäischen Standard gebrachte einer musikliebenden jüdischen Familie in Kiew. Musikdirektor. Eine dortige „Wozzeck“-Inszenierung in Bamberg und ganz besonders erfolgreich in Ba- SWR-Orchester zeigt sich unter Horensteins Leitung Nachdem die Familie 1905 nach Königsberg um- brachte sogar zu einem begeisterten Brief den-Baden, wo der Südwestfunk seinen Sitz hatte, in Bestform. In Wien hingegen haben sich unter dem gesiedelt war, erhielt Jascha auf der Violine seinen an die Intendanz, in dem er diese Aufführung allen dessen Programme der Musik des 20. Jahrhunderts Namen Pro Musica mehrheitlich wohl Musiker der ersten Musikunterricht. Ein weiterer Umzug nach anderen von ihm gesehenen vorzog. einen herausragenden Platz einräumten. Die letzte Wiener Symphoniker zusammengeschlossen, mit de- Wien (1911) bot umfassendere musikalische Studi- Das immer stärkere Auftreten von SA und NSDAP – und vielleicht auch glücklichste – Phase seiner nen das große europäische Konzertrepertoire aufge- enmöglichkeiten – neben anderen auch bei Franz erschwerten jedoch auch in Düsseldorf zunehmend Karriere erlebte Horenstein in London als Dirigent nommen wurde – oft auch mit außergewöhnlichen Schreker. Als dessen Weg 1920 nach Berlin führte, eine freie künstlerische Arbeit. Nach einer Gedenk- des London Symphony Orchestra. Solisten wie Alfred Brendel und Ivry Gitlis. Aber es schloss Horenstein sich an. Zwei Jahre später fühlte feier zu Richard Wagners 50. Todestag fragte die Die in dieser Kollektion zusammengestellten Aufnah- entstanden auch wichtige frühe Einspielungen der er sich ermutigt, in Wien als Konzertdirigent zu de- NS-Presse lautstark, warum ein solches deutsches men machen den Weg dieses außergewöhnlichen Mahler- und Bruckner-Sinfonien. Den Schlusspunkt bütieren. Offenbar mit Erfolg, denn in Berlin übertrug Ereignis durch den jüdischen Dirigenten Jascha Dirigenten hörbar. Beginnend mit der von ihm 1928 setzen die Aufnahmen mit dem London Symphony ihm Wilhelm Furtwängler Gastdirigate bei seinem Horenstein entweiht werden durfte. Nachdem auch in Berlin geleiteten ersten Schallplattenaufnahme Orchestra vom Anfang der 1960er Jahre. Besonde- Philharmonischen Orchester. Mit diesem machte eine von ihm geleitete „Fidelio“-Aufführung durch der „Kindertotenlieder“ von Gustav Mahler, über die re Bedeutung hat hierbei der Live-Mitschnitt von Horenstein 1928/29 auch seine ersten Schallplat- SA-Horden vor dem Abbruch stand, floh Horenstein interessanten Pariser Einspielungen mit der „Mathis“- Mahlers 3. Sinfonie, die damit erstmals unter der tenaufnahmen. nach Frankreich. Sinfonie von Hindemith, den Ravel-Konzerten mit Leitung von Jascha Horenstein aufgezeichnet wurde.

8 9 Well before Gustav Mahler and Anton Bruckner be- In the 1920s Berlin was the primary cultural centre He subsequently conducted orchestras in various Perlemuter through to his collaboration with the came a permanent fixture on concert programmes, of the world. The euphoric mood of the era spread locations around Europa, and travelled as far afield as Bamberg Symphony Orchestra, a mutually apprecia- the conductor Jascha Horenstein (1898 – 1973) to many regions and cities throughout the country. Australia. In 1939, immediately prior to the outbreak tive relationship to which he brought his accumulat- was already blazing a trail for them. That is why In Berlin, Horenstein had made the acquaintance of war, he settled in New York. However, the United ed experience. The spotlight shines throughout on this account, which recalls many of his benchmark of new composers such as Kurt Weill, Ernst Krenek, States hardly became a second home to him. He the studio recordings made in and Baden- recordings, begins with him. Alban Berg, Leoš Janáček, Paul Hindemith, Arnold was reduced to making ends meet by Baden. Under Horenstein’s baton, the South West Jascha Horenstein was the thirteenth of sixteen chil- Schoenberg and others. That is probably one of provincial orchestras and in 1947 he returned to German Radio Symphony Orchestra, first nurtured dren in a music-loving Jewish family in Kiev. When the reasons why the modernist theatre in Düssel- Europe. First he was up on the rostrum in Paris, then by Ernest Bour and then elevated to the highest in 1905 the family had moved to Königsberg (now dorf engaged him in 1929 as its Music Director. A in Vienna, in Bamberg and to much acclaim in Baden- European standard by Hans Rosbaud, plays at its very Kaliningrad, a Russian enclave in the European Un- production of Wozzeck there even prompted Alban Baden, the home of the Südwestfunk broadcasting best. In Vienna, where musicians mainly from the ion), young Jascha was given his first violin lessons. Berg to write an enthusiastic letter to the theatre’s company, whose programmes featured a great deal had come together under the A further move in 1911 to Vienna offered much more management declaring that he preferred their per- of twentieth-century music. Horenstein experienced name Pro Musica, he recorded the great European extensive opportunities for music studies – with formance over all others. the last – and perhaps happiest – phase of his career concert repertoire – often including exceptional Franz Schreker, among others. When Schreker moved The increased presence of the SA and the Nazi Party in London as conductor of the London Symphony soloists such as Alfred Brendel and Ivry Gitlis. At to Berlin in 1920, Horenstein joined him. Two years in Düsseldorf however began to make life as a free- Orchestra. the same time, he made important, early record- later, he felt confident enough to make his conduct- lance artist more and more/increasingly difficult. The recordings featured in this collection audibly ings of the Mahler and Bruckner symphonies. The ing debut in Vienna, apparently with success, since After an event celebrating the fiftieth anniversary of illustrate this exceptional conductor’s life and career. programme is rounded off by the recordings with back in Berlin, Wilhelm Furtwängler offered him Richard Wagner’s death, the Nazi press wondered Beginning with the first recording for gramophone the London Symphony Orchestra from the early the chance to appear as guest conductor with his aloud how such a very German event could have of Gustav Mahler’s “Kindertotenlieder”, which he 1960s, the live recording of Mahler’s Third under the Philharmonic Orchestra. It was with that ensemble bee desecrated by the Jewish conductor Jascha directed in Berlin in 1928, they continue with the direction of Jascha Horenstein, recorded for the first that Horenstein made his first sound recordings Horenstein. After a performance of Fidelio conducted interesting Paris recordings of Hindemith’s “Mathis” time ever, representing a special highlight. in 1928/29. by him was threatened with disruption by a gang of Symphony, the Ravel concertos with pianist Vlado Translation: Janet & Michael Berridge, Berlin SA thugs, Horenstein fled to France.

10 11 Recordings: 1928 – 1962

Re-Mastering: THS Studio Holger Siedler

Graphic Arts: SPIESZDESIGN Neu-Ulm

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