Kletter-Araceen Im Terrarium. Reptilia 114, NT-Verlag
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Mit zunehmender Höhe vergrößert sich auf die Namen von zwei Kletter-Araceen, 20 und 30 °C, nachts sollte das Thermo - die Blattfläche, die Blätter werden länglicher die als besonders anspruchslos und robust meter nicht unter 14 °C fallen. Wichtig ist und asymmetrisch, mit nach unten ge - gelten. Es ist dies einerseits der Kletternde eine mäßige bis hohe Luftfeuchtigkeit. In richteter Blattspitze. Außerdem stehen sie Baumfreund ( Philodendron scandens ) sowie trockener Luft sterben die Blattspitzen ab. nun vom Stamm des Stützbaumes ab. So - die Efeutute ( Epipremnum aureum ). Im Vergleich zu anderen Araceen ist abgew bald die Pflanze ausgewachsen ist, verändert P. scandens nur schwach giftig (Toxizitäts - st ä Baumfreund ( Philodendron ) ron chs sie ihre Blattform und -größe grundlegend: index +). Der Pflanzensaft kann Hautrei - A e Es entstehen sogenannte „Fensterblätter“. Philodendron scandens stammt aus den zungen und allergische Reaktionen her - Kletter-Araceen Diese besitzen eine am Rand meist tief tropischen Regenwäldern Mittelamerikas vorrufen ( ROTH et al. 2012). eingeschlitzte Blattspreite mit mehr oder und der Karibik. Die Art gehört seit Jahr - Sehr ähnlich wie P. scandens ist P. mela - weniger großen Löchern. Außerdem be - zehnten zum Standard-Zimmerpflanzen - nochrysum (= P. andreanum ) aus Kolum - sitzen die Blätter einen langen, recht steifen sortiment und ist fast in jedem Pflanzenshop bien. Auch diese Art eignet sich sehr gut Blattstiel. Mit der Blattform ändert sich erhältlich. Im Terrarium kann nur die re - als Terrarienpflanze. Im Gegensatz zu • • häufig auch die Blattfarbe: Sind die jungen lativ kleinblättrige Jugendform kultiviert den glänzend dunkelgrünen Blättern von im um Blätter hellgrün und türkis gemustert, wer - werden. Diese besitzt herzförmige Blätter P. scandens besitzt P. melanochrysum dun - Terrari den die großen Fensterblätter einfarbig mit einer markanten Tropfspitze. Der kelbronzegrüne Blätter mit hellen Blatt - Zu den Aronstabgewächsen gehören einige der beliebtesten Zimmer- und Terrarienpflanzen. In Teil 1 dieser Artikelreihe in dunkelgrün. Vermehrt man Monstera Kletternde Baumfreund ist ausgesprochen rippen und einer samtartigen Oberfläche. REPTILIA Nr. 113 hat unser Autor Beat Akeret einen Überblick über diese Pflanzenfamilie gegeben und auch auf die wenig dubia bereits als Jungpflanze vegetativ, wüchsig und rankt mit Hilfe seiner Haft - Die Ansprüche der beiden Arten sind ähn - bekannte Problematik hingewiesen, dass diese Gewächse giftig sind, was in der Terraristik oft nicht berücksichtigt wird. In diesem zweiten Teil nun werden die terraristisch besonders interessanten kletternden Araceen vorgestellt. bleiben die Stecklinge in der Jugendform, wurzeln an Stämmen und der Terrarien - lich, wobei P. melanochrysum allerdings was im Zimmerterrarium fast immer der rückwand hoch. Man muss die Pflanzen mehr Licht benötigt und etwas weniger Text und Fotos von Beat Akeret Fall ist. Ähnliche Wechsel der Blattform deshalb regelmäßig zurückschneiden. Von schnell wächst. und z. T. auch -farbe kennt man auch Terrarientieren heruntergerissene Triebe Die Gattung Philodendron umfasst noch von diversen anderen Kletter-Araceen. werden schnell ersetzt. Man kann abge - eine große Anzahl weiterer Arten, von Eine ganze Reihe kletternder Aronstab - brochene Stängel einfach in feuchtes Bo - denen die meisten allerdings deutlich grö - In tropischen und subtropischen Regen - Wasser- und Nährstoffversorgung zuständig Ranke, die auf der Bodenoberfläche in gewächse sind beliebte Zimmer- bzw. Ter - densubstrat stecken, wo sie Wurzeln schla - ßere Blätter bilden als P. scandens und wäldern findet man eine große Vielfalt sind. Richtung einer schattigen Stelle wächst. rarienpflanzen. Wer in Fachforen für Ter - gen und neue Triebe bilden. Philodendron P. melanochrysum . Die großblättrigen Ar - kletternder Aronstabgewächse. Diese Pflan - Eine Besonderheit mancher Kletter-Ara - Man bezeichnet dieses Phänomen als „Sko - rarienpflanzen sucht, stößt immer wieder scandens bevorzugt Temperaturen zwischen ten benötigen deshalb deutlich mehr Platz, zen entfliehen dem Lichtmangel in Bo - ceen, wie z. B. Monstera dubia , ist die Fä - totropismus“. Sobald der junge Trieb auf dennähe, indem sie an Baumstämmen oder higkeit, bereits als Keimling einen Stütz - den anvisierten Stamm trifft, beginnt er, Felswänden in die Höhe ranken und so baum zu finden. Monstera dubia bildet daran hochzuranken. Erst hier werden Mit Farnen, Cissus discolor und Scindapsus pictus bepflanztes Regenwaldterrarium für Nackenstachler ( Acanthosaura armata ) eine bessere Lichtversorgung erzielen. Für hierfür große, nährstoffreiche Samen. Blätter gebildet. Zunächst sind diese recht diese spezielle Lebensweise mussten die Keimt ein solcher, so erscheint kein kon - klein und cordat, d. h. breit rundlich- Pflanzen eine Reihe von Anpassungen ent - ventioneller Keimling, sondern eine lange herzförmig. Sie schmiegen sich eng an wickeln: So besitzen alle kletternden Araceen die Unterlage. Klettert die Pflanze lange, rankenförmige Triebe. Spezielle Haft - den Stamm hoch, werden wurzeln fixieren die Ranken am die Blätter größer, während Untergrund. Oftmals die Form zunächst fast un - wachsen diese Wurzeln verändert bleibt. am Untergrund ent - lang bis zum Erdbo - den. Zusätzlich bilden manche Arten spezielle Luftwurzeln, die für die nötige Philodendron elegans aus dem tropischen Südameri - ka ist eine robuste Kletter- Aracee für große Regen - waldterrarien Pflanzen 52 REPTILIA REPTILIA 53 Pflanzen sodass sie zur Bepflanzung kleiner Terrarien nicht geeignet sind. In Großterrarien kön - nen etwa P. bipennifolium , P. elegans , P. erubescens oder P. sagittifolium ausge - sprochen attraktive Schaupflanzen sein. Efeututen ( Epipremnum und Scindapsus ) Die Efeutute ( Epipremnum aureum ; oft auch als E. pinnatum oder Scindapsus aureus bezeichnet) ist ein Aronstabgewächs von den Salomonen nordöstlich von Aust - ralien. Mittlerweilen ist die Art allerdings als Zier- und Gartenpflanze in den Tropen weltweit verbreitet. Epipremnum aureum ist wie P. scandens eine Pflanze aus dem Standardsortiment. Meist wird die grün und gelb marmorierte Kulturvariante ver - kauft. Die einfarbig grüne Naturform ist dagegen im Handel deutlich schwieriger zu finden. Epipremnum pinnatum aus den Regenwäldern Südostasiens wird oft mit dem südamerikanischen Es gibt kaum eine unverwüstlichere Ter - Fensterblatt Monstera deliciosa verwechselt rarienpflanze als die Efeutute. Solange sie ausreichend feucht und relativ warm kul - tiviert wird, kommt sie selbst mit widrigsten E. aureum und S. pictus nur mäßig giftig Gemäß ROTH et al. (2012) gehört M. deli - Bedingungen zurecht, wie mäßiger Be - (Toxizitätsindex +). Der Kontakt mit Pflan - ciosa zu den nur mäßig giftigen Araceen leuchtung oder Terrarientieren, die sie un - zensaft kann zu Hautreizungen führen. (Toxizitätsindex +). sanft behandeln. Bietet man E. aureum Eine besonders hübsche Monstera -Art, im Tropenterrarium ausreichend Licht, Fensterblätter ( Monstera ) deren kleinblättrige Jugendform selbst in bildet sie Blätter, die deutlich größer werden Eine weitere, sehr interessante Araceen- mittelgroßen Terrarien gut kultiviert werden als diejenigen der üblichen Jungpflanzen. Gattung mit rund 22 Arten ist Monstera . kann, ist M. dubia . Die Blätter der Ju - In der Altersform (ab 10 m Höhe) bildet Als Zimmerpflanze allgemein bekannt und gendform dieser Art sind rundlich bis breit Monstera friedrichsthalii ist ein Fensterblatt aus den tropischen Regenwäldern Lateinamerikas E. aureum Blätter mit einer Länge von mit seinen großen (bis 1 m Durchmesser), herzförmig mit einer dunkelgrünen und 75 cm ( RüCKER 1998). Die Vermehrung geschlitzten und durchlöcherten Blättern türkisfarbenen Marmorierung. Sie stehen Von Syngonium podophyllum ist im Handel eine Vielzahl an Kulturvarianten mittels Blattstecklingen ist ausgesprochen sowie den langen bis fingerdicken Luft - wechselständig in kurzen Abständen links mit oftmals bunt marmorierten Blättern erhältlich einfach, sodass man abgerissene oder ab - wurzeln sehr auffällig, eignet sich das Köst - und rechts am Trieb und schmiegen sich Shingle-Plant im Handel, ist Rhaphidophora cryptantha aus Süd - gebrochene Triebe leicht wieder zu einer liche Fensterblatt ( M. deliciosa ) nur für wie große Schuppen dicht an die Unterlage. ostasien. Bei guter Beleuchtung wächst diese Pflanze in einem neuen Pflanze heranziehen kann. riesige Großterrarien und Gewächshäuser. Aufgrund dieser besonderen Wuchsform warm-feuchten Regenwaldterrarium gut, wenn auch langsam. Ebenfalls gut zur Bepflanzung von Re - Nahe verwandt mit M. deliciosa , aber etwas zählt man M. dubia zu den sogenannten Leider verschwindet mit zunehmendem Alter der Triebe die genwaldterrarien geeignet, wenn auch nicht kleiner ist M. friedrichsthalii . Bei dieser Schindel-Araceen. Im Internet wird sie ent - hübsche Marmorierung, und die Pflanze bildet einfarbig grüne so schnellwüchsig wie E. aureum , ist Scin - Art besitzen die Blätter ebenfalls große Lö - sprechend oft als „Shingle-Plant“ angeboten. Blätter. Für eine erfolgreiche Kultur ist neben einer guten dapsus pictus aus Südostasien. Auch bei cher. Im Gegensatz zu M. deliciosa ist der In der Natur siedeln sich im schmalen Beleuchtung wichtig, dass sich die Triebe, wie bei M. dubia , an dieser Pflanze wird meist nur die klein - Blattrand aber nicht geschlitzt, sondern Hohlraum zwischen den Blättern und dem einem breiten Stamm oder an der Terrarienrückwand festhalten blättrige Jugendform kultiviert. Scindapsus ganzrandig.