Abhandlungen Aus Dem Westfälischen Museum Für Naturkunde
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LWL-Museum für Naturkunde Westfälisches Landesmuseum mit Planetarium Abhandlungen aus dem Westfälischen Museum für Naturkunde 89. Band · 2017 Der Schwarzstielige Streifenfarn (Asplenium adiantum-nigrum, Aspleniaceae) in Westfalen H. Wilfried Bennert, Peter Gausmann & Uwe Raabe Hinweise für Autoren In den Abhandlungen aus dem Westfälischen Museum für Naturkunde werden natur- wissenschaftliche Beiträge veröffentlicht, die den Raum Westfalen und angrenzende Regionen betreffen. Die Autoren werden gebeten, Manuskripte als WORD-Dokument per mail oder auf CD an das LWL-Museum für Naturkunde zu senden: Schriftleitung „Abhandlungen“ Dr. Bernd Tenbergen LWL-Museum für Naturkunde Sentruper Straße 285 48161 Münster [email protected] Das Manuskript sollte folgenden Aufbau haben: Überschrift, darunter Name (ausge- schrieben) und Wohnort des Autors, Inhaltsverzeichnis, kurze Zusammenfassung in deutscher und ggf. englischer Sprache, klar gegliederter Hauptteil, Literaturverzeichnis (Autoren alphabetisch geordnet), Anschrift des Verfassers. Lateinische Art- und Gattungs- namen sind kursiv zu schreiben. Alle Autorennamen im Text sowie im Literaturverzeichnis sind in Kapitälchen (z. B. RUNGE, F. (1976)) zu schreiben. Alle Tabellen und Abbildungen (Karten, Zeichnungen, Fotos) müssen eine Verkleinerung auf Satzspiegelgröße (12,6 x 19,8 cm) zulassen. Sie sollten als druckfertige pdf- und/oder Bild-Dateien eingereicht werden. Alle Abbildungen und Tabellen sind zusammen mit den Bildunterschriften bzw. Tabellenüberschriften nicht nur im Text eingebunden, sonderen auch als gesonderte Datei beizufügen. Fotos sind möglichst digital (Auflösung 300 dpi) oder in schwarzweißen Hochglanzab- zügen vorzulegen. Bei Farbaufnahmen sollte darauf geachtet werden, dass diese in der Regel schwarzweiß gedruckt werden. Das Literaturverzeichnis ist nach folgendem Muster anzufertigen: IMMEL, W. (1996): Die Ästige Mondraute im Siegerland. Natur u. Heimat 26: 117-118. ARNOLD, H. & A. THIERMANN (1967): Westfalen zur Kreidezeit, ein paläogeographischer Überblick. Natur u. Heimat 27: 1-7. Bei mehrern Autoren sind die Namen wie folgt zu nennen: MEYER, H.-J.., HUBER, A. & F. BAUER (2016): ..... Die Korrekturfahnen werden dem Autor in der Regel einmalig zugestellt. Korrekturen gegen das Manuskript gehen auf Rechnung des Autors. Für den Inhalt der Beiträge sind die Autoren allein verantwortlich. Der Autor bzw. das Autorenteam erhält 50 Sonderdrucke seines/ihres Beitrages kostenlos. Bei Sammelbänden erhalten die Autoren jeweils ein komplettes Exemplar und eine pdf- Datei des eigenen Beitrags. Autoren haben die Möglichkeit zu Sonderkonditionen das entsprechende Heft der Abhandlungen zu beziehen. Für weitere Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Schriftleitung. Abhandlungen Abhandlungenaus dem Westfälischen Museumaus dem Westfälischen Museumfür Naturkunde für Naturkunde 89. Band · 2017 89. Band · 2017 Der Schwarzstielige Streifenfarn (Asplenium adiantum-nigrum, Aspleniaceae) in Westfalen H. Wilfried Bennert, Peter Gausmann & Uwe Raabe H. Wilfried Bennert, Peter Gausmann & Uwe Raabe L WL-Museum für Naturkunde LWestfälisches Landesmuseum mit PlanetariumWL-Museum für Naturkunde Westfälisches Landesmuseum mit PlanetariumLandschaftsverband Westfalen-Lippe Landschaftsverband WestfalenMünster 2017 -Lippe Münster 2017 Impressum Abhandlungen aus dem Westfälischen Museum für Naturkunde Herausgeber: LWL-Museum für Naturkunde Westfälisches Landesmuseum mit Planetarium Sentruper Str. 285 48161 Münster Tel.: 0251 / 591-05, Fax: 0251 / 591-6098 Druck:Druck: DruckhausTecklenborg Verlag Tecklenborg,, Burgsteinfurt Steinfurt Schriftleitung: Dr. Bernd Tenbergen © 2017 Landschaftsverband Westfalen-Lippe ISBN 978-3-940726-54-4 ISSN 0175-3495 Alle Rechte vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form ohne schriftliche Geneh- migung des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe reproduziert oder unter Verwendung elektro- nischer Systeme verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden. 2 Der Schwarzstielige Streifenfarn (Asplenium adiantum-nigrum, Aspleniaceae) in Westfalen H. Wilfried Bennert, Peter Gausmann & Uwe Raabe Zusammenfassung Der Schwarzstielige Streifenfarn (Asplenium adiantum-nigrum) gehört zu den Farnarten, bei denen sowohl die Anzahl der Vorkommen als auch die Bestandsgröße in jüngerer Zeit deutlich zugenommen haben. Dieses Phänomen ist auch in Westfalen zu beobachten und war Anlass für eine umfangreiche Untersuchung, welche Literaturauswertungen und Herbarstudien, aber auch eine aktuelle Überprüfung der Vorkommen im Gelände zum Ziel hatte. Die Ergebnisse werden in einer detaillierten Auflistung dargestellt, welche geografische Daten, Angaben zum Erstfund und weitere relevante Publikationen, das Ergebnis der Überprüfung im Gelände sowie die Nennung evtl. vorhandener Herbarbelege enthält. Diese Liste umfasst insgesamt 47 Fundorte; bei zwei Beständen wurden mehrere etwas voneinander entfernte Teilpopulationen unterschieden. Veröffentlichte zweifelhafte oder nachweislich falsche Angaben wurden mit entsprechenden Hinweisen ebenfalls in die Liste aufgenommen. Im Anhang zu dieser Arbeit ist eine Fotodokumentation ent- halten, in der Pflanzen von aktuellen, aber auch von einigen erloschenen Vorkommen sowie Herbarbelege abgebildet sind. Die Nachweise aus dem 19., 20. und 21. Jahrhundert werden in drei separaten Karten dargestellt, eine vierte zeigt die aktuelle Gesamtverbreitung. Das Hauptverbreitungsge- biet von A. adiantum-nigrum in Westfalen liegt im mittleren und östlichen Ruhrgebiet im Übergangsbereich zwischen den Großlandschaften Süderbergland und Westfälische Bucht. Die Funde entlang des Ruhrtals in den Messtischblättern 4508 bis 4511 stellen mit insgesamt 17 Vorkommen einen Verbreitungsschwerpunkt von A. adiantum-nigrum dar. Er findet im westlich angrenzenden rheinischen Teil des Ruhrtals seine Fortsetzung. Im Ruhrtal liegt vermutlich auch das Ausbreitungszentrum, von dem aus die Besiedlung sekundärer Standorte im Ruhrgebiet und seiner Umgebung in den letzten Jahrzehnten seinen Ursprung genommen hat. Der älteste Nachweis in Westfalen stammt allerdings aus einem Sandsteinbruch am nordöstlichen Rand des Süderberglandes zwischen Rüthen und Altenrüthen. Die Angabe aus dem Jahr 1821 wurde lange angezweifelt, das Vorkommen ist aber durch einen Tagebucheintrag sowie in Form mehrerer Herbarbe- lege dokumentiert. Angaben zur Ausdauer der Vorkommen werden in einer Grafik dargestellt. Das Vor- kommen (mit mehreren Teilbeständen) im Bereich der Hohensyburg (Dortmund-Hörde), 3 von dem Herbarbelege aus dem Jahr 1878 existieren, ist das älteste heute noch vorhan- In einem abschließenden Kapitel werden Gefährdung und Naturschutzaspekte bespro- dene in Westfalen. Als gesichert kann weiterhin gelten, dass ein Vorkommen auf Kalk- chen. Eine Gefährdung der westfälischen Vorkommen ergibt sich vor allem durch die felsen am „Weißenstein“ bei Hagen-Hohenlimburg (welches inzwischen erloschen ist) Sanierung alter Mauern und Felssicherungsmaßnahmen. Bisher wurde A. adiantum- immerhin rund 100 Jahre lang Bestand hatte. nigrum in Nordrhein-Westfalen als gefährdet betrachtet. Aufgrund der insgesamt gese- henen deutlichen Ausbreitung der Art in neuerer Zeit ist eine landesweite Gefährdung Für 40 Bestände werden Angaben zur Bestandsentwicklung gemacht: 16 Bestände haben wohl nicht mehr gegeben. Regional betrachtet ist hingegen im Weserbergland sogar eine sich vergrößert, 8 sind konstant geblieben, bei einem Vorkommen hat die Zahl der Indivi- starke Gefährdung festzustellen, da hier aktuell nur noch ein einziges kleines Vorkom- duen abgenommen, 15 Vorkommen sind erloschen. men bekannt ist. Die Größe der aktuell in Westfalen vorhandenen Bestände ist sehr unterschiedlich und Schlagworte reicht von Einzelpflanzen über Kleinvorkommen bis zu individuenreichen Populationen mit mehr als 100, im Extrem sogar mehr als 450 Individuen. Bei den 12 Beständen mit Farnpflanzen, Felsflora, Mauerflora, Verbreitung, Populationsdynamik, Ökologie, bota- den stärksten Zuwächsen wurden die Veränderungen der Individuenzahl sowie die dafür nischer Artenschutz, Ruhrgebiet, Nordrhein-Westfalen benötigte Zeit ermittelt und daraus die durchschnittliche jährliche Zuwachsrate errech- net. Sie liegt im ungünstigsten Fall bei Werten unter 1, zumeist ergibt sich aber ein Wert zwischen 2 und 5. Die entsprechenden Bestände wachsen also im Mittel jährlich um 2 bis 5 Pflanzen. Drei Bestände weichen mit Werten zwischen 8 und 41 deutlich davon ab. Spitzenreiter ist ein Bestand in Recklinghausen-Suderwich, der sich in nur 9 Jahren The Black Spleenwort von etwa 80 Pflanzen im Jahr der Erstbeobachtung (2008) auf ca. 450 vergrößert hat. (Asplenium adiantum-nigrum, Aspleniaceae) Mauern stellen mit 56 % der Vorkommen das bedeutendste Wuchssubstrat dar. Funk- in Westphalia tionell handelt es sich dabei um sehr unterschiedliche Typen, wie Mauern von Wohn- häusern, Vorgärten, Fabrikanlagen, Friedhöfen, Bahnunterführungen, Kanalmauern und eine alte Stadtmauer. Es überwiegen Mauern aus silikatischem Gestein, die zumeist ver- Summary fugt sind. Seltener werden auch Ziegelsteinmauern besiedelt, ausnahmsweise sogar The black spleenwort (Asplenium adiantum-nigrum) is one of the fern species for which Mauern aus Kalkgestein. Vorkommen an Felsen sind deutlich seltener. In der Regel both the number of occurrences as well as the population size have increased signifi- werden die Felsen erst dann besiedelt, wenn sich darauf eine humose Auflage gebildet cantly in the recent past. This phenomenon has also been observed in Westphalia and hat. Wie bei den Mauern