Bebauungsplan Nr. 72 "Auf Dem Kampen", Armstorf
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SAMTGEMEINDE BÖRDE LAMSTEDT - LANDKREIS CUXHAVEN - BEBAUUNGSPLAN NR. 72 "AUF DEM KAMPEN", ARMSTORF - IM VERFAHREN NACH § 13 B BAUGB - BEGRÜNDUNG - ENTWURF - SAMTGEMEINDE BÖRDE LAMSTEDT BEBAUUNGSPLAN NR. 72 „AUF DEM KAMPEN", ARMSTORF INHALT SEITE 1. EINFÜHRUNG 2 2. PLANUNGSRECHTLICHE RAHMENBEDINGUNGEN 3 2.1 Regionales Raumordnungsprogramm 3 2.2 Bodenschutzklausel und Umwidmungssperrklausel 6 2.3 Voraussetzungen für die Durchführung des Verfahrens nach § 13 b BauGB 7 3. VORBEREITENDE BAULEITPLANUNG 8 4. STÄDTEBAULICHES KONZEPT 9 4.1 Räumlicher Geltungsbereich 9 4.2 Städtebauliche Gesamtsituation 9 4.3 Ziel und Zweck der Planung 9 5. STÄDTEBAULICHE INHALTE 10 5.1 Verkehrliche Erschließung 10 5.2 Bauliche Nutzung, Bauweise und Baugrenzen 11 5.3. Örtliche Bauvorschriften über Gestaltung 11 5.4 Grünstrukturen 12 5.5 Städtebauliche Flächenbilanz 12 6. IMMISSIONEN 12 7. BELANGE VON NATUR UND LANDSCHAFT 17 7.1 Ermittlung und Bewertung planungsbedingter Eingriffe 17 7.2 Vorkehrungen zur Vermeidung und Verminderung erheblicher Beeinträchtigungen 23 von Natur und Landschaft 8. ARTENSCHUTZRECHTLICHE BETRACHTUNG 24 9. BELANGE DER DENKMALPFLEGE 28 10. BELANGE DER LANDWIRTSCHAFT 28 11. WALDBELANGE 29 12. ALTABLAGERUNGEN UND ALTSTANDORTE 30 13. VER- UND ENTSORGUNG 30 14. BODENORDNUNG 32 15. VERFAHREN 32 16. ANHANG 33 Planzeichnung des Bebauungsplanes Nr. 72 „Auf dem Kampen“ (Auszug) Planzeichenerklärung Textliche Festsetzungen, Hinweise und Nachrichtliche Übernahmen Anpassung des Flächennutzungsplanes 1980 der Samtgemeinde Börde Lamstedt im Wege der Berichtigung nach § 13 A Abs. 2 Satz 1 Nr. 2 BauGB Immissionsgutachten zur Einwirkung von Geruchsimmissionen aus landwirtschaftlichen Betrieben In Armstorf, Samtgemeinde Börde Lamstedt auf Flächen des Bebauungsplanes Nr. 72 "Auf dem Kampen" - Landwirtschaftskammer Niedersachsen, Bremervörde 06.2019 Bodengutachten - Dr. Jens-Peter Jacobsen, Bad Bederkesa 04.2019 Potentialabschätzung für Fledermäuse und Avifauna sowie Artenschutzrechtliche Betrachtung für den Bereich des B-Planes Nr. 72 „Auf dem Kampen“ Armstorf, Samtgemeinde Börde Lams- tedt -Dipl. Biol. Dr. Dieter von Bargen, Bremen 2019 Stand: 08.2019 PLANUNGSBÜRO DÖRR GBR - ARCHITEKTUR • STÄDTEBAU • ÖKOLOGIE 1 SAMTGEMEINDE BÖRDE LAMSTEDT BEBAUUNGSPLAN NR. 72 „AUF DEM KAMPEN", ARMSTORF 1. EINFÜHRUNG Der Samtgemeindeausschuss der Samtgemeinde Börde Lamstedt hat in seiner Sitzung am 17.06.2019 den Aufstellungsbeschluss für den Bebauungsplan Nr. 72 "Auf dem Kampen", Armstorf gefasst, um ein Wohngebiet in der Gemeinde Armstorf zu entwickeln. Die Aufstellung des Be- bauungsplanes erfolgt dabei nach § 13 b BauGB. Dem Bebauungsplan Nr. 72 "Auf dem Kampen", Armstorf liegen das Baugesetzbuch (BauGB), die Baunutzungsverordnung (BauNVO), die Niedersächsische Bauordnung (NBauO) sowie das Nieder- sächsische Kommunalverfassungsgesetz (NKomVG), in der jeweils gültigen Fassung, zugrunde. ohne Maßstab Übersichtskarte mit Darstellung der Lage des Plangebietes PLANUNGSBÜRO DÖRR GBR - ARCHITEKTUR • STÄDTEBAU • ÖKOLOGIE 2 SAMTGEMEINDE BÖRDE LAMSTEDT BEBAUUNGSPLAN NR. 72 „AUF DEM KAMPEN", ARMSTORF 2. PLANUNGSRELEVANTE RAHMENBEDINGUNGEN 2.1 Regionales Raumordnungsprogramm Die Bauleitpläne sind gemäß § 1 Abs. 4 des Baugesetzbuches (BauGB) den Zielen der Raum- ordnung anzupassen. Das Regionale Raumordnungsprogramm RROP 2012/ 2017 des Landkreises Cuxhaven weist der Gemeinde Armstorf keine zentralörtliche Funktion zu. Damit ist eine bauleitplanerische Siedlungs- entwicklung nur im Rahmen der sogenannten Eigenentwicklung zulässig. Für die Gemeinde Armstorf ist unter Berücksichtigung der vorhandenen Infrastruktur ein Orientie- rungswert von 1,5 Wohneinheiten (WE) pro Jahr pro Tausend Einwohner für die Eigenentwicklung von Wohnbauflächen als angemessen anzunehmen. Für Armstorf mit 661 Einwohnern im Jahr 2019 (Landesamt f. Statistik Niedersachsen) ist somit rd. 1,0 Wohneinheit pro Jahr (661 Einwohner * 1,5 WE/ Jahr und 1.000 Einwohner = 0,99 WE) als Ei- genentwicklung angemessen. Damit ergibt sich für die nächsten 10 bis 15 Jahre ein Bedarf von rd. 15 Wohnbaugrundstücken für die Gemeinde einschl. der Ortsteile Langenmoor und Dornsode. Dabei ist insbesondere berücksichtigt worden, dass sich in Langenmoor und Dornsode aufgrund der räumlichen Lage und der Siedlungsstrukturen keine umfassende Siedlungsentwicklung be- gründen lässt. Armstorf verfügt mit der Grundschule, der Kindertagesstätte, den Sport- und Freizeiteinrichtungen, dem Jugendzentrum, einigen Versorgungsmöglichkeiten (z. B. Schuhe, Tankstelle, Café) sowie dem Anschluss an den ÖPNV über wesentliche Infrastruktureinrichtungen. Darüber hinaus bietet Armstorf eine intakte Dorfgemeinschaft, direkte Nachbarschaftsbeziehungen mit einem Netz sozia- ler Kontakte, ein aktives Vereinsleben mit ehrenamtlichen Engagement und wohnungsnahe, land- schaftsbezogene Erholungsmöglichkeiten. In Verbindung mit den vor Ort vorhandenen Arbeits- und Ausbildungsplätzen in den ansässigen Unternehmen (z. B. Metallbau, Landmaschinen- u. Kfz- Gewerbe, Einzelhandel, Tischlerei, Baubranche) sowie den landwirtschaftlichen Betrieben ist die Gemeinde im ländlichen Raum, auch mit Blick auf den demografischen Wandel und die Bindung von Einwohnern, gut aufgestellt. Zugleich ist dabei davon auszugehen, dass die Gemeinde auf- grund der Infrastruktureinrichtungen und der sozioökonomischen Strukturen auch für junge Familien attraktiv ist. Dementsprechend hat die Gemeinde in der Vergangenheit zum einen entsprechende Investitionen in den Erhalt und den Ausbau der Einrichtungen der Daseinsvorsorge und Infrastruktur (z. B. Ausbau des Kindergartens, Erneuerung von Erschließungsstraßen) vorgenommen. Zum ande- ren ist die gemeindliche Entwicklung über die Bauleitplanung durch die Bereitstellung von Wohn- baugrundstücken positiv beeinflusst worden. Diese positive Entwicklung belegen auch die Einwoh- nerzahlen von Armstorf die seit 2013 von 631 Einwohnern um rd. 4,75 % auf 661 Einwohner im Jahr 2019 gestiegen sind (Landesamt f. Statistik Niedersachsen). Der Anteil jüngere Einwohner im Alter zwischen 15 und 30 Jahren, die als potenziell Bauwillige einzustufen sind, lag im Jahr 2018 dabei bei rd. 15%. Um die positive Entwicklung weiter fortzusetzen, eine Abwanderung von vor allem jüngeren Ein- wohnern mit entsprechenden negativen Auswirkungen auf vorhandenen Einrichtungen (z. B. Grundschule, Sportverein, Feuerwehr) und örtliche Unternehmen (Verlust von Arbeitskräften) zu vermeiden und möglichen Folgen des demografischen Wandels entgegenzuwirken, ist aus Sicht der Gemeinde daher auch zukünftig eine moderate Siedlungsentwicklung zur Bindung der jünge- ren Einwohner sowie für ein gewisses Wachstum der Einwohnerzahl erforderlich. Darüber hinaus möchte sich die Gemeinde auch im Hinblick auf die sich verändernden Wohnbedürfnisse (z. B. selbstbestimmtes Wohnen im Alter, Wohnen mit hoher Lebensqualität) als attraktiver Standort posi- tionieren. Da in Armstorf rechtskräftigen Bebauungsplänen nach § 30 BauGB keine Baugrundstücke mehr zu Verfügung stehen, im Innenbereich existierende Baulücken aufgrund der erheblichen Geruchsimmissionsbelastungen durch landwirtschaftliche Tierhaltungen auch mittel- bis langfristig nicht bebaubar sind und außerdem kein signifikanter Leerstand von Gebäuden besteht, ist die PLANUNGSBÜRO DÖRR GBR - ARCHITEKTUR • STÄDTEBAU • ÖKOLOGIE 3 SAMTGEMEINDE BÖRDE LAMSTEDT BEBAUUNGSPLAN NR. 72 „AUF DEM KAMPEN", ARMSTORF Entwicklung eines Wohnbaugebietes auf der hier in Rede stehenden Fläche aus Sicht der Ge- meinde zur Stärkung der Gemeinde als Wohn- und Arbeitsort sowie dem Erhalt der Infrastrukturein- richtungen erforderlich. Um den Vorgaben des RROP gerecht zu werden, wird das geplante Wohngebiet mit etwa 24 Baugrundstücken in zwei Bauabschnitten gegliedert. Der 1. Bauabschnitt umfasst dabei rd. 15 Grundstücke, so dass der Eigenentwicklung Rechnung getragen wird. Der 2. Bauabschnitt mit etwa 9 Baugrundstücken wird erst realisiert, wenn im 1. Bauabschnitt keine Baugrundstücke mehr verfügbar und keine unzumutbaren Geruchsimmissionen aus dem benachbarten landwirtschaftli- chen Betrieb mehr feststellbar sind. Die mögliche Anzahl der Baugrundstücke wird dabei durch die Festsetzung einer Mindestgrundstücksgröße von 1.000 m² begrenzt. Da im noch dörflich gepräg- ten Bereich von Armstorf gelegentlich noch zwei Generationen in einem Wohnhaus zusammenle- ben, werden von der Gemeinde pro Wohngebäude zwei Wohneinheiten zugelassen. Nach der Wohngebäudestatistik des Landesamtes für Statistik Niedersachsen lag der Anteil der Wohnge- bäude mit 2 Wohnungen in Armstorf in den letzten Jahren bei ca. 8,5 % (222 Wohngebäude, davon rd. 19 mit 2 Wohnungen), so dass auch für das geplante Wohngebiet davon auszugehen ist, dass bei rd. 24 Grundstücken nur etwa 2 Gebäude mit 2 Wohneinheiten ausgestattet werden. Dies ist unter Berücksichtigung der Infrastrukturausstattung der Gemeinde und der positiven Ent- wicklung der jüngeren Vergangenheit mit der Eigenentwicklung vereinbar. Plangebiet Ausschnitt aus dem RROP 2012/ 2107 des Landkreises Cuxhaven PLANUNGSBÜRO DÖRR GBR - ARCHITEKTUR • STÄDTEBAU • ÖKOLOGIE 4 SAMTGEMEINDE BÖRDE LAMSTEDT BEBAUUNGSPLAN NR. 72 „AUF DEM KAMPEN", ARMSTORF Im RROP 2012/ 2017 ist östlich der Horner Straße eine Vorbehaltsfläche Wald dargestellt. Das Plan- gebiet selbst liegt ferner innerhalb eines Vorbehaltsgebietes Landwirtschaft. In der beschreibenden Darstellung des RROP wird unter Ziffer 3.2.1.2 Nr. 05 dargelegt, dass Wald sowie sämtliche Waldränder einschl. einer Übergangszone grundsätzlich von Bebauung freizuhal- ten sind. Mit Bebauungen oder sonstigen