Achtzehnter Und Neunzehnter Bericht Der Volksanwaltschaft an Den Salzburger Landtag (1995 - 1996)
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Achtzehnter und Neunzehnter Bericht der Volksanwaltschaft an den Salzburger Landtag (1995 - 1996) Vorwort Der vorliegende 18. und 19. Bericht der Volksanwaltschaft (VA) an den Salzburger Landtag beinhaltet die Prüfungstätigkeit der VA im Land Salz- burg im Zeitraum vom 1. Jänner 1995 bis 31. Dezember 1996, wobei aus Gründen der Aktualisierung auch vereinzelt über Beschwerdefälle berichtet wird, die erst im Jahr 1997 abgeschlossen werden konnten. Der Statistische Teil, der die Zusammenstellung der Anzahl und der Gegens- tände der in den Jahren 1995/1996 eingelangten Beschwerden sowie der im Berichtszeitraum eingeleiteten amtswegigen Prüfungsverfahren umfaßt, wird - um dem Grundsatz der Sparsamkeit zu entsprechen - nur auf Anforde- rung übermittelt. An dieser Stelle möchten die Volksanwälte allen Bediensteten von Behörden und sonstigen Verwaltungseinrichtungen im Land Salzburg für die auch in diesem Berichtszeitraum gute Zusammenarbeit danken. Dies gilt insbesonde- re für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Bezirkshauptmannschaf- ten und des Amtes der Salzburger Landesregierung, die einen wesentlichen Beitrag zur Durchführung von Sprechtagen der VA in Salzburg geleistet haben. Dieser Bericht wurde in der kollegialen Sitzung der VA am 19. Juni 1997 einstimmig beschlossen und soll entsprechend dem Gebot der Verfassung der gesetzgebenden Körperschaft einen Überblick über die Prüftätigkeit der VA, ihre Inanspruchnahme und über Schwerpunkte ihrer Wahrnehmungen liefern. Wir stehen zwecks näherer Erläuterung gern zur Verfügung. Dies betrifft sowohl die im Bericht erwähnten Einzelfälle als auch allgemeine Fragen der auszuübenden Verwaltungskontrolle bzw. die gegebenen Anregungen an die Verwaltung sowie den Gesetzgeber. Ingrid Korosec Horst Schender Hofrat Mag. Evelyn Messner Wien, im Juni 1997 1015 Wien, Singerstraße 17 Inhaltsverzeichnis 1 EINLEITUNG ..................................................................................................... 7 2 INANSPRUCHNAHME UND TÄTIGKEIT DER VA................................... 7 3 SOZIALRECHT ............................................................................................... 12 3.1 Novelle zum Salzburger Sozialhilfegesetz (LGBl.Nr. 28/1995) - Einschränkung des persönlichen Geltungsbereichs ..................................................................................................12 3.2 Kostenersatz für Aufenthalt in Seniorenwohnheim - Fremdzuschlag...................................14 3.3 Kostenbeitrag für die Inanspruchnahme sozialer Dienste - Neuberechnung der Eigenleistung ...............................................................................................................................17 4 RAUMORDNUNGS- UND BAURECHT....................................................... 19 4.1 Allgemeiner Teil..........................................................................................................................19 4.2 Raumordnung .............................................................................................................................19 4.2.1 Raumordnungsrechtliche und baurechtliche Fragen zum "Salzburg-Ring" .................................19 4.2.2 Ablichtung vom Textteil eines Flächenwidmungsplanes -Marktgemeinde Kuchl.......................24 4.2.3 Rechtswidrige Baulandwidmung - Gemeinde Elsbethen .............................................................26 4.2.4 Verhinderung beabsichtigter Bauführung durch Zurückhalten eines Antrages bzw. Erlassung einer Bausperre und eines Bebauungsplanes - Gemeinde Wals-Siezenheim ...............................27 4.2.5 Eigenmächtige Entfernung eines Würstelstandes - Gemeinde Anif.............................................30 4.2.6 Mangelhaftes Ermittlungsverfahren - Stadt Salzburg...................................................................35 4.2.7 Kanalanschlußverpflichtung - Stadt Salzburg ..............................................................................37 4.2.8 Verfahrensdauer ...........................................................................................................................38 4.2.8.1 Verspätet durchgeführte Überprüfungsverhandlung und verspäteter Mängelbeseitigungsauftrag - Marktgemeinde Grödig.................................................................................................................38 4.2.8.2 Wiederholte Säumigkeit der Baubehörden - Marktgemeinde Grödig...........................................40 4.2.8.3 Säumnis der Behörde im Zuge eines Vollstreckungs verfahrens - Amt der Salzburger Landesregierung............................................................................................................................40 4.2.8.4 Verfahrensverzögerung - Stadt Salzburg ......................................................................................41 4.2.8.5 Säumigkeit bei der Erlassung baupolizeilicher Aufträge - Gemeinde Bruck a.d. Glocknerstraße42 5 LANDES- UND GEMEINDESTRAßEN........................................................ 44 5.1 Verstoß gegen straßenrechtliche Erhaltungspflicht - Sanierung durch straßenpolizeiliche Beschränkungen ? - Gemeinde Bruck a.d. Glocknerstraße....................................................44 6 POLIZEIRECHT.............................................................................................. 46 6.1 Allgemeiner Teil..........................................................................................................................46 6.1.1 Kompetenzkonflikt VA - UVS .....................................................................................................46 6.1.2 Formalismus statt Bürgernähe ......................................................................................................47 5 7 SCHULWESEN.................................................................................................52 7.1.1 Dienstrechtliche Nachteile wegen Nichtbewilligung des beantragten Diensttausches - Mißstandsfeststellung und Empfehlung....................................................................................... 52 1 Einleitung Die gesetzliche Grundlage für die Kontrolltätigkeit der VA über die Salzburger Lan- desverwaltung ist weiterhin das Landesverfassungsgesetz LGBl. Nr. 86/1979, mit dem die VA unbefristet für diesen Zweck für zuständig erklärt worden war. Gegenstand dieses Achtzehnten und Neunzehnten Berichtes an den Salzburger Landtag sind grundsätzliche Wahrnehmungen und die exemplarische Darstellung von Einzelfällen betreffend den Bereich der Landesverwaltung einschließlich der im Bereich der Selbstverwaltung zu besorgenden Aufgaben. 2 Inanspruchnahme und Tätigkeit der VA Im Berichtszeitraum (1995/1996) wurden insgesamt 192 Beschwerden betreffend die Landes- und Gemeindeverwaltung an die VA herangetragen. Beschwerden über die Salzburger Landes- und Gemeindeverwaltung 250 200 216 193 192 150 181 169 173 170 152 153 100 50 0 79/80 81/82 83/84 85/86 87/88 89/90 91/92 93/94 95/96 Die "Beschwerdehäufung" ist nicht gleichmäßig über das Bundesgebiet verteilt. Die unterschiedliche Beschwerdehäufigkeit kann auch dadurch erklärt werden, daß kleinere Bundesländer und Bundesländer mit kleineren Bezirkshauptmannschaften relativ intensiver betreut werden, wodurch eine häufigere persönliche Kontaktmög- lichkeit mit den Volksanwälten besteht. Die Volksanwälte sind dazu übergegangen, in größeren und einwohnerstärkeren Be- zirken die Zahl ihrer Sprechtage zu erhöhen. Im Berichtszeitraum (1995/1996) hielten die Volksanwälte 17 Sprechtage in Salzburg ab. Beschwerden pro 100.000 Einwohner im Berichtszeitraum im Jahresdurchschnitt 80 70 72 71 60 50 40 49 48 48 46 44 42 30 20 26 10 0 Bgld Wien NÖ Ktn Sbg Vbg* Stmk OÖ Tirol* * nur betreffend Bundesverwaltung 8 In 56 % der Beschwerden betreffend die Landes- und Gemeindeverwaltung bedurfte es der förmlichen Einleitung eines Prüfungsverfahrens durch die VA. Damit hat sich die Zahl der durchzuführenden Prüfungsverfahren im Gegensatz zum Berichtszeit- raum 1993/1994 - wie nachstehende Grafik zeigt - nur unwesentlich verringert. Einleitung von Prüfungsverfahren 193 192 200 150 110 108 100 50 57% 56% 0 1993/1994 1995/1996 Anbringen Prüfverfahren bei Behörden Insgesamt konnten 168 der 192 an die VA im Berichtszeitraum herangetragenen Be- schwerden (Stichtag: 28.5.1997) erledigt werden. Erledigungen (Beschwerden 1995/1996): Aktenanfall 192 Beschwerde berechtigt/Beanstandung 17 Beschwerde nicht berechtigt/keine Beanstandung 94 Beschwerde unzulässig (Verwaltungsverfahren anhängig) 30 Beschwerde zurückgezogen 21 VA unzuständig 4 Zur geschäftsordnungsmäßigen Behandlung nicht geeignet 2 Gesamterledigung 168 Offene Akten 24 Die sich aus der Geschäftsverteilung der VA ergebende Zuständigkeit der Volksan- wälte und die Zahl der Prüfungsverfahren betreffend das Land Salzburg zeigt nach- stehende Übersicht: 10 Akt-Code Landes- und Gemeindeverwaltung 93/94 95/96 Aufgabenbereich der Volksanwältin HR Mag. Evelyn Messner S-LAD Landesamtsdirektion, Dienst- und Besoldungsrecht der Landes- und Gemein- 1 3 debediensteten (ohne Landeslehrer) S-GU Gesundheitswesen 14 3 S-SV Sozialhilfe, Jugendwohlfahrt 18 15 S-V Verkehrswesen der Landes- und Gemeindestraßen (ohne Straßenpolizei) 9 Zwischensumme Volksanwältin HR Mag. Evelyn Messner 33 30 Aufgabenbereich der Volksanwältin Ingrid Korosec S-G Gemeindeangelegenheiten (ohne Dienst- und Besoldungsrecht, ohne Gemein- 11 16 deabgaben) S-BT Raumordnung, Wohn- und Siedlungswesen, Baurecht, Verwaltung landeseige- 96 84 ner Gebäude und Liegenschaften sowie von Landesfonds S-U Natur- und