Die Archaeoregion Nordeifel 30 Archäologische Entdeckertipps
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LVR-Amt für Bodendenkmalpflege Ihre Partner für die Region: im Rheinland Touristinformation Oberes Kylltal Burgberg 22 54589 Stadtkyll Tel 06597 2878 [email protected] www.obereskylltal.de Monschauer Land Touristik e. V. Seeufer 3 52152 Simmerath Tel 02473 9377-0 [email protected] www.eifel-tipp.de Naturpark Nordeifel e. V. Bahnhofstr. 16 53947 Nettersheim Tel 02486 911117 [email protected] www.naturpark- hohesvenn-eifel.de Die ArchaeoRegion Nordeifel 30 archäologische Entdeckertipps Die ArchaeoRegion Nordeifel Die Nordeifel zeichnet sich durch eine Vielfalt an her- ausragenden archäologischen Denkmälern aus. Das Projekt „ArchaeoRegion Nordeifel“ nimmt Bodendenk- mäler unterschiedlichster Zeitstellung in den Fokus. 400 Millionen Jahre alte Fossilien und Fundplätze der Altsteinzeit spielen hier ebenso eine Rolle wie Über- reste des Westwalls aus der Zeit der NS-Diktatur. Besonders häufig sind Relikte aus römischer Zeit wie Siedlungsreste, Heiligtümer und Aufschlüsse des Rö- merkanals, der einst Köln mit Quellwasser aus der Eifel versorgte. Auch mittelalterliche Burgen sind zahlreich zu nennen, ebenso Zeugnisse des Bergbaus, der über Jahrhunderte Landschaft und Menschen der Nordeifel prägte. An 22 Bodendenkmälern der „ArchaeoRegion Nord- Impressum eifel“ stehen neue Hinweistafeln, weitere wurden in Herausgeber: Kooperation mit dem Projekt „Römerkanal-Wander- LVR-Amt für Bodendenkmalpflege im Rheinland (LVR-ABR) weg“ beschildert. [email protected] Ausführliche Informationen zu den Bodendenkmälern Text & Redaktion: Ulrike Müssemeier, LVR-ABR finden Sie im Internet unter Fotos: Michael Thuns, LVR-ABR (Titelbild, Impressum, Nr. 2, 5, 6, 9, 10, www.archaeoregion-nordeifel.lvr.de 12, 13, 15, 16, 23, 25, 28–30), Wolfgang Wegener, LVR-ABR (Nr. 1, 4), Axel sowie unter www.kuladig.lvr.de. Thünker DGPh, Bad Münstereifel (Nr. 3, 21), Conrad Franz (Nr. 7, 11), Ulrike Müssemeier, LVR-ABR (Nr. 8, 22), Felizius Poth (Nr. 14), Stadt Mechernich (Nr. 17, 20), Waldemar Haberey (Nr. 18), Klaus Grewe Hinweise zu den in der Broschüre verwendeten (Nr. 19), Gemeinde Nettersheim (Nr. 24, 26), Erich Schell (Nr. 27) touristischen Symbolen: Gestaltung, Satz: Christine Fleischmann Grafik, Köln Druck: PEIPERS–DruckZentrumKöln WEST Lage und Anfahrt Foto Titelseite: Matronenheiligtum Bad Münstereifel-Nöthen Hinweis für Menschen mit Foto Impressum: Abbauspuren an den Katzensteinen bei Mechernich- Katzvey eingeschränkter Mobilität Lage an Hauptwanderwegen, Themen- und örtlichen Wanderwegen Lage an Radrouten besonderer Hinweis Europäischer Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländli- chen Raums: Hier investiert Europa in die ländlichen Gebiete. Tourist-Information Hürtgenwald Dreilägerbach- 2 talsperre 3 1 Roetgen 4 Simmerath Rurtalsperre 15 5 Urfttalsperre 22 Mechernich Fossilien 16 6 7 12 17 Verkehr 18 Rur 8 19 Bad Münstereifel 20 23 Industrie Monschau Schleiden Olef 21 Kall 13 9 Zweiter Weltkrieg Nettersheim Oleftalsperre 14 24 Erft 26 25 Burg Hellenthal 10 steinzeitlicher Fundplatz 11 27 römische Ansiedlung Urft 28 29 Steinbruch Blankenheim 30 Ahr Erzbergbau und Verhüttung Kyll Dahlem Heiligtum Wasserversorgung 1 Eisenhütte Hürtgenwald-Simonskall 17 Aquäduktbrücke Mechernich-Vussem 2 Sanitätsbunker Hürtgenwald-Simonskall 18 Sammelbecken Mechernich-Eiserfey 3 Panzersperre bei Roetgen 19 Brunnenstube „Klausbrunnen“ bei Mechernich-Kallmuth 4 Bunker bei Simmerath 20 Aquäduktbrücke Mechernich-Vollem 5 Panzersperre bei Simmerath 21 Kartsteinfelsen mit Kakushöhle bei Mechernich- 6 Rahmenberg Monschau Dreimühlen 7 Dorfwüstung Wollseifen im Nationalpark Eifel bei Schleiden 22 römische Kalkbrennerei Bad Münstereifel-Iversheim 8 Wasserburg Dreiborn bei Schleiden 23 Matronenheiligtum „Heidentempel“ bei 9 Eisenhütte Schleiden-Oberhausen Bad Münstereifel-Nöthen 10 Burgwüstung „Altenberg“ bei Hellenthal-Wollenberg 24 Brunnenstube „Grüner Pütz“ bei Nettersheim 11 Burg und befestigte Burgsiedlung Hellenthal- 25 „Eifelmarmor“ von St. Margareta in Nettersheim-Frohngau Reifferscheid 26 römischer vicus Nettersheim und Matronenheiligtum 12 römischer Steinbruch Kall „Görresburg“ 13 Durchlass des Römerkanals bei Kall-Dalbenden 27 Tiergartentunnel Blankenheim 14 Marmorsteinbruch Kall-Urft 28 Römervilla Blankenheim 15 „Katzensteine“ bei Mechernich-Katzvey 29 Motte „Zehnbachhaus“ bei Dahlem-Schmidtheim 16 Römerkanal bei Mechernich-Breitenbenden 30 „Agrippa-Straße“ bei Dahlem 1 2 Der Sanitätsbunker Die einstige Eisenhütte des Simon Kremer in Hürtgenwald- in Hürtgenwald-Simonskall Simonskall Der heutige Erholungsort Simonskall hat seinen Der Sanitätsbunker in Simonskall wurde im Zuge der Ursprung in einer 1608 op der callen gegründeten zweiten Ausbauphase des Westwalls 1938 errichtet. Glashütte und Seifensiederei. Bereits 1612 wurde Er war für vier Sanitäter zur Erstversorgung von 20–30 die Anlage zu einer Eisenhütte und einem Hammer- Verwundeten ausgelegt. Im Herbst 1944 befand sich werk umgebaut. 1622 war Simon Kremer I. alleiniger die Hauptkampflinie im Hürtgenwald nahe Simons- Besitzer dieses Eisenwerks; auf ihn geht der Orts- kall. Bereits am 4. November gelang es dem 3. Batail- name Simonskall zurück. Die einstigen Industrie- lon des US-Infanterie-Regiments 110, den Ort und den anlagen am Kallbach sind verschwunden, die Bunker zu besetzen. Der Sanitätsbunker ist heute von stattlichen Wohnbauten der frühneuzeitlichen einem modernen Haus überbaut und kann besichtigt Unternehmerfamilien prägen aber bis heute das werden. Ortsbild. Hürtgenwald-Simonskall, Hürtgenwald-Simonskall, Simonskall 17, gegenüber Simonskall 1 (Talschenke); unter einem Privathaus das einstige Hüttengelände liegt am Kallbach. Westwall-Weg, Historischer Wanderweg im Kalltal, Vom Tafelstandort am Parkplatz ist das Bachtäler-Höhenroute einstige Hüttengelände zu überblicken. Kallbach Radtour Historischer Wanderweg im Kalltal, Bachtäler-Höhenroute Führungen von März – November jeden ersten Samstag im Monat von 14.00 – 15.00 Uhr Kallbach Radtour und nach Absprache unter Tel 02429 7241 (Herr Scholl) Rureifel-Tourismus e. V. Rureifel-Tourismus e. V. An der Laag 4 An der Laag 4 52396 Heimbach 52396 Heimbach Tel 02446 80579-14 Tel 02446 80579-14 [email protected] [email protected] www.rureifel-tourismus.de www.rureifel-tourismus.de 3 4 Die Panzersperre über den Grölisbach bei Roetgen Die Bunker im Waldgebiet „Buhlert“ bei Simmerath Die Panzersperre bei Roetgen gehört zu einer Aus- Die Bunker im „Buhlert“ zählen zu den wenigen noch bauphase des Westwalls von 1939, die die Stadt annähernd vollständig erhaltenen Westwallbunkern. Aachen einschloss („Vorstellung Aachen“). Der Sie wurden im Zuge der zweiten Ausbauphase des etwa 100 m lange, fünfzügige Abschnitt sollte die Westwalls 1938 errichtet. Anfang Februar 1945 besetz- Talenge des Grölisbachs mit der nach Norden füh- ten aus Westen zurückweichende deutsche Einheiten renden Straße absperren. Roetgen war der erste der 272. Volks-Grenadier-Division kurzfristig diese Ort in Deutschland, der von amerikanischen Trup- Anlagen. Am 5. Februar erfolgte die Einnahme durch pen eingenommen wurde. Der 3. US-Panzer-Division amerikanische Soldaten der 78. US-Infanterie-Division gelang hier am 13. September 1944 der erste Durch- auf ihrem Vormarsch nach Schmidt. bruch durch den Westwall. Nördlich Roetgen, Hauptstraße 207, An der L 246 zwischen Simmerath-Strauch und Schmidt, Parkplatz am Filterwerk (WAG Nordeifel mbH); Wanderparkplatz „Buhlert“; folgen Sie vom Tafelstandort aus auf dem Eifelsteig folgen Sie vom Tafelstandort aus der Beschilderung. ca. 500 m Richtung Roetgen der Beschilderung „Westwall“. örtlicher Rundweg zu den Bunkern, Westwall-Weg Eifelsteig, örtlicher Rundwanderweg A1 Hier überwintern Fledermäuse – das Betreten der Bunker-Innenräume ist in der Zeit vom 1. Oktober bis Gemeinde Roetgen 31. März verboten. Bitte stören Sie die Tiere nicht in Hauptstraße 55 ihrem Winterquartier! 52159 Roetgen Tel 02471 18-0 und 18-43 Rursee-Touristik GmbH [email protected] Seeufer 3 www.roetgen.de 52152 Simmerath Tel 02473 93770 [email protected] www.rursee.de 5 6 Monschau und der Rahmenberg – Die Panzersperre im Naturschutzgebiet von der vorindustriellen Tuchmanufaktur „Kranzbach“ bei Simmerath zur frühindustriellen Produktion Die Panzersperre bei Simmerath gehört zu einer Der Aufstieg der Stadt Monschau (bis 1918 Mont- Ausbauphase des Westwalls von 1939, die die Stadt joie) war verbunden mit der Entfaltung der Tuch- Aachen einschloss („Vorstellung Aachen“). Nach- manufaktur seit der ersten Hälfte des 17. Jahrhun- dem amerikanische Truppen die deutsch-belgische derts. Ihre Blüte lag im 18. Jahrhundert: Durch eine Grenze am 12. September 1944 überschritten hatten, ständige Qualitätsverbesserung wurden Feintuche zogen sich die Kämpfe um Ortschaften und Bunker- aus Monschau zu einem Markenartikel, der auch über stellungen am Westwallabschnitt Simmerath-Mon- Europa hinaus vertrieben wurde. Auf den Terrassen schau bis Anfang Februar 1945 hin. Der bei Simme- des Rahmenbergs stellte man die gewalkten Tuche rath ausgeschilderte Rundweg führt ein Stück ent- in Rahmen gespannt zum Trocknen auf. Die Terrassen lang dieser Panzersperre vorbei an gesprengten und sind heute als Bodendenkmal unter Schutz gestellt übererdeten Bunkern. und erinnern, wie die Baudenkmäler der Altstadt, an die einstige Tuchmacherei. Simmerath, Walter-Bachmann-Straße, Wanderpark- Der Rahmenberg liegt im Norden der autofreien platz; folgen Sie vom Tafelstandort aus der Beschilde- Altstadt von Monschau; bitte nutzen Sie das Parkhaus rung zur Panzersperre. „Seidenfabrik“ oder den Parkplatz