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71. (76.) Jahrgang Hannover, den 14. 4. 2021 Nummer 13

I N H A L T

A. Staatskanzlei RdErl. 14. 4. 2021, Richtlinie über die Gewährung von Zu- Bek. 6. 4. 2021, Honorarkonsuln in der Bundesrepublik wendungen zur Förderung von Vorhaben zur Erhaltung, Ent- Deutschland ...... 599 wicklung und Wiederherstellung von Lebensräumen und Arten der ländlichen Landschaften im Land Niedersachsen B. Ministerium für Inneres und Sport und in der Freien Hansestadt Bremen (Förderrichtlinie „Erhalt und Entwicklung von Lebensräumen und Arten — EELA“) 604 28100 C. Finanzministerium RdErl. 14. 4. 2021, Richtlinie über die Gewährung von Zu- RdErl. 24. 3. 2021, Niedersächsische Beihilfeverordnung wendungen zur Förderung spezieller Arten- und Biotop- (NBhVO); Präexpositionsprophylaxe (PrEP) ...... 599 schutzmaßnahmen in der Agrarlandschaft im Land 20444 Niedersachsen und in der Freien Hansestadt Bremen (För- derrichtlinie „Spezieller Arten- und Biotopschutz — SAB“) 605 D. Ministerium für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung 28100

E. Ministerium für Wissenschaft und Kultur L. Ministerium für Bundes- und Europaangelegenheiten F. Kultusministerium und Regionale Entwicklung

G. Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr Amt für regionale Landesentwicklung Lüneburg und Digitalisierung Bek. 22. 3. 2021, Anerkennung der „Linda von Tycowicz- Stiftung“ ...... 606 H. Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz Bek. 6. 4. 2021, Eröffnung des Verfahrens zur Einreichung Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie von Projektskizzen gemäß Nummer 7.5 der Richtlinie über Bek. 26. 3. 2021, Öffentliche Bekanntgabe gemäß § 3 Abs. 3 die Gewährung von Zuwendungen für die Tätigkeiten Ope- EinwirkungsBergV ...... 606 rationeller Gruppen im Rahmen der Europäischen Innovati- onspartnerschaft „Produktivität und Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft“ (EIP Agri) in Niedersachsen ...... 599 Niedersächsische Landesmedienanstalt Bek. 5. 3. 2021, Satzung zur Konkretisierung der Bestim- I. Justizministerium mungen des Medienstaatsvertrags über Medienplattformen und Benutzeroberflächen (MB-Satzung) ...... 608 K. Ministerium für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz Erl. 29. 3. 2021, Überwachungsplan für industrielle Abwas- Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, serbehandlungsanlagen gemäß Artikel 23 der Richtlinie Küsten- und Naturschutz 2010/75/EU des Europäischen Parlaments und des Rates und den §§ 8 und 9 IZÜV ...... 600 Bek. 31. 3. 2021, Veröffentlichung gemäß § 83 Abs. 4 Satz 1 28200 Nr. 3 WHG; Anhörungsdokument zu dem Entwurf des In- ternational koordinierten Bewirtschaftungsplans 2022— RdErl. 14. 4. 2021, Richtlinie über die Gewährung von Zu- 2027 für die Flussgebietseinheit Rhein ...... 612 wendungen zur Förderung von Vorhaben des Hochwasser- schutzes im Binnenland im Land Niedersachsen und in der Freien Hansestadt Bremen (RL Hochwasserschutz im Bin- Niedersächsisches Landesamt für Denkmalpflege nenland — HWS) ...... 601 28200 Bek. 31. 3. 2021, Schatzregal gemäß § 18 Niedersächsisches Denkmalschutzgesetz; Sammlung Gerald Neumann, Grasberg 612 Erl. 14. 4. 2021, Richtlinie über die Gewährung von Zuwen- dungen zur Förderung von Vorhaben zur Gewässerschutz- beratung in Trinkwassergewinnungsgebieten und in Ziel- Staatliches Fischereiamt Bremerhaven gebieten der EG-Wasserrahmenrichtlinie im Rahmen des AV 6. 4. 2021, Ausweisung von Muschelkulturbezirken Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des (Muschelfischereibetrieb Jörg Christoffers, Norden) ...... 612 ländlichen Raums (ELER) (Gewässerschutzberatung Land- bewirtschaftung) ...... 601 28200 Staatliches Gewerbeaufsichtsamt Oldenburg RdErl. 14. 4. 2021, Richtlinie über die Gewährung von Zu- Bek. 29. 3. 2021, Genehmigungsverfahren nach dem BImSchG; wendungen zur Förderung der Fließgewässerentwicklung Öffentliche Bekanntmachung (Georgsmarienhütte GmbH) 613 (RL Fließgewässerentwicklung — FGE) ...... 602 28200 RdErl. 14. 4. 2021, Richtlinie über die Gewährung von Zu- Stellenausschreibung ...... 614 wendungen zur Förderung von Vorhaben der Seenentwick- lung (RL Seenentwicklung — SEE) ...... 602 28200 Bekanntmachungen der Kommunen RdErl. 14. 4. 2021, Richtlinie über die Gewährung von Zu- VO 9. 3. 2021, Verordnung über das Naturschutzgebiet wendungen zur Förderung von Vorhaben in Übergangs- „Breites Moor“ (NSG LÜ 26) in der Gemeinde Eschede, und Küstengewässern (RL Übergangs- und Küstengewässer Landkreis , und der Stadt Celle ...... 615 — ÜKW) ...... 603 VO 9. 3. 2021, Verordnung über das Naturschutzgebiet 28200 „Großes Moor bei Becklingen“ (NSG LÜ 134) in der Stadt RdErl. 14. 4. 2021, Richtlinie über die Gewährung von Zu- Bergen im Landkreis Celle sowie in der Gemeinde Wietzen- wendungen zur Förderung der Zusammenarbeit in der Land- dorf im Landkreis Heidekreis ...... 624 schaftspflege und dem Gebietsmanagement in Niedersach- VO 25. 3. 2021, Verordnung über das Landschaftsschutz- sen und Bremen (Richtlinie Landschaftspflege und Gebiets- gebiet „Bruchbach“ (LSG CE 35) in der Gemeinde Winsen management — RL LaGe) ...... 604 (Aller) und der Stadt Bergen im Landkreis Celle und der 28100 Stadt Celle ...... 632

597 Nds. MBl. Nr. 13/2021

Herausgegeben von der Niedersächsischen Staatskanzlei Verlag: Schlütersche Fachmedien GmbH — Ein Unternehmen der Schlüterschen Mediengruppe, Hans-Böckler-Allee 7, 30173 Hannover; Postanschrift: 30130 Hannover, Telefon 0511 8550-0, Telefax 0511 8550-2400. Druck: Umweltdruckhaus Hannover GmbH, Langenhagen. Erscheint nach Bedarf, in der Regel wöchentlich. Laufender Bezug und Einzelstücke können durch den Verlag bezogen werden. Bezugspreis pro Jahr 130,40 €, einschließlich 8,53 € Mehrwertsteuer und 12,80 € Portokostenanteil. Bezugskündigung kann nur 6 Wochen vor Jahresende schriftlich erfolgen. Einzelnummer je angefangene 16 Seiten 1,55 €. ISSN 0341-3500. Abonnementservice: Christian Engelmann, Telefon 0511 8550-2424, Telefax 0511 8550-2405 Einzelverkaufspreis dieser Ausgabe 4,65 € einschließlich Mehrwertsteuer zuzüglich Versandkosten

598 Nds. MBl. Nr. 13/2021

A. Staatskanzlei 2. Dieser RdErl. tritt am 1. 4. 2021 in Kraft und mit Ablauf des 31. 12. 2026 außer Kraft. Honorarkonsuln in der Bundesrepublik Deutschland An die Bek. d. StK v. 6. 4. 2021 — 203-11700-6 JAM — Dienststellen der Landesverwaltung Kommunen und der Aufsicht des Landes unterstehenden Körper- schaften, Anstalten und Stiftungen des öffentlichen Rechts Die Bundesregierung hat Herrn Henning Kohrs am 25. 3. 2021 das Exequatur als Honorarkonsul von Jamaika in Ham- — Nds. MBl. Nr. 13/2021 S. 599 burg erteilt. Der Konsularbezirk umfasst die Länder Hamburg, Nieder- sachsen, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein. Die Kontaktdaten lauten wie folgt: Eiffestraße 68 H. Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft 20537 Hamburg und Verbraucherschutz Tel.: 040 25195017 Fax: 040 25195040 Eröffnung des Verfahrens zur Einreichung E-Mail: [email protected] von Projektskizzen gemäß Nummer 7.5 Öffnungszeiten: Mo bis Fr von 10.00 bis 12.00 Uhr, der Richtlinie über die Gewährung von Zuwendungen Mi von 15.00 bis 17.00 Uhr für die Tätigkeiten Operationeller Gruppen im Rahmen der Europäischen Innovationspartnerschaft — Nds. MBl. Nr. 13/2021 S. 599 „Produktivität und Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft“ (EIP Agri) in Niedersachsen

Bek. d. ML v. 6. 4. 2021 — 304-60012/5 —

Bezug: Erl. v. 6. 11. 2017 (Nds. MBl. S. 1487), geändert durch Erl. v. 10. 10. 2019 (Nds. MBl. S. 1836) C. Finanzministerium — VORIS 78000 —

Niedersächsische Beihilfeverordnung (NBhVO); Hiermit wird das fünfte Verfahren zur Einreichung von Pro- Präexpositionsprophylaxe (PrEP) jektskizzen nach Nummer 7.5 der Richtlinie über die Gewäh- rung von Zuwendungen für die Tätigkeiten Operationeller RdErl. d. MF v. 24. 3. 2021 Gruppen im Rahmen der Europäischen Innovationspartner- — VD3-03540/01/038, 03540/01/045 — schaft „Produktivität und Nachhaltigkeit in der Landwirt- schaft“ (EIP Agri) in Niedersachsen eröffnet. — VORIS 20444 — Das für die Teilnahme am Auswahlverfahren notwendige Projektskizzenformular kann ab sofort bei der 1. Im Vorgriff auf eine beabsichtigte Änderung der NBhVO wird Folgendes geregelt: Landwirtschaftskammer Niedersachsen, FB Agrarförderung SG 2.1.1, 1.1 Aufwendungen für eine medikamentöse Präexpositions- Mars-la-Tour-Straße 1—13, prophylaxe (PrEP) zur Verhütung einer Ansteckung mit 26121 Oldenburg (Oldenburg), dem Humanen Immundefizienz-Virus (HIV) sind für Bei- Tel. 0441 801-409 oder -333, hilfeberechtigte und ihre berücksichtigungsfähigen Ange- Fax 0441 801-205, hörigen beihilfefähig, wenn sie das 16. Lebensjahr vollen- E-Mail: [email protected], det haben und ein substanzielles Risiko für eine Infektion mit HIV besteht. Beihilfefähig sind die Aufwendungen für angefordert oder von der Internetseite der LWK unter www. lwk-niedersachsen.de und dort über den Pfad „Förderung w 1.1.1 die ärztliche Beratung über Fragen der PrEP, Europäische Innovationspartnerschaft ,Produktivität und Nach- 1.1.2 die aufgrund der Beratung ärztlich verordneten ver- haltigkeit in der Landwirtschaft‘ (EIP-Agri)“ heruntergeladen schreibungspflichtigen Arzneimittel für die PrEP, werden. 1.1.3 die vor und während der Anwendung der für die PrEP Die Projektskizze ist in Papierform (auch möglich als Fax des verordneten Arzneimittel erforderlichen Untersu- unterschriebenen Originals) sowie per E-Mail bei der o. g. chungen und Adresse einzureichen. Die Frist zur Einreichung der Projekt- 1.1.4 die risikoadaptierte Untersuchung auf Lues, Gonor- skizzen endet am 25. 6. 2021, 12.00 Uhr. rhoe oder Chlamydien als Begleitdiagnostik. Die thematischen Schwerpunkte für diesen Aufruf sind 1.2 Die beihilfefähigen Aufwendungen für die ärztlich ver- ebenfalls unter dem o. g. Pfad auf der Internetseite der LWK ordneten verschreibungspflichtigen Arzneimittel für die zu finden. Die Projekte sind in der Regel mehrjährig und spä- PrEP mindern sich um einen Eigenbehalt entsprechend testens zum 30. 4. 2025 abzuschließen. § 45 Abs. 1 Satz 1 NBhVO. — Nds. MBl. Nr. 13/2021 S. 599

599 Nds. MBl. Nr. 13/2021

K. Ministerium für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz

Überwachungsplan für industrielle Abwasserbehandlungsanlagen gemäß Artikel 23 der Richtlinie 2010/75/EU des Europäischen Parlaments und des Rates und den §§ 8 und 9 IZÜV

Erl. d. MU v. 29. 3. 2021 — 25-62004/200/0003 —

— VORIS 28200 —

Bezug: Erl. v. 2. 10. 2014 (Nds. MBl. S. 646), zuletzt geändert durch Erl. v. 27. 8. 2019 (Nds. MBl. S. 1293) — VORIS 28200 —

Anhang 1 der Anlage des Bezugserlasses erhält mit Wirkung vom 29. 3. 2021 folgende Fassung:

„A n h a n g 1

Liste der Industriekläranlagen nach der IZÜV

Name PLZ Ort Straße Inspektions- intervall in Jahren Dow Deutschland Anlagengesellschaft mbH 21683 Stade Bützflether Sand 9 1“. Werk Stade DDP Specialty Products GmbH & Co. KG 29699 Bomlitz August-Wolff-Straße 13 1“. Honeywell Specialty Chemicals Seelze GmbH 30926 Seelze Wunstorfer Straße 40 1“. e4 Umwelt & Service GmbH 49201 Dissen am Teutoburger Wald Versmolder Straße 49 3“. Industriepark Nienburg GmbH 31582 Nienburg/Weser Große Drakenburger 1“. Straße 93—97 Salzgitter Flachstahl GmbH 38239 Salzgitter Eisenhüttenstraße 99 1“. Volkswagen AG 38440 Wolfsburg Berliner Ring 2 1“. IVH Industriepark und Verwertungszentrum 38642 Goslar Hüttenstraße 6 2“. Harz GmbH Chemitas GmbH 38644 Goslar Lange Wanne 8 2“.

An den Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz Nachrichtlich: An die Region Hannover, Landkreise, kreisfreien und großen selbständigen Städte — Nds. MBl. Nr. 13/2021 S. 600

600 Nds. MBl. Nr. 13/2021

Richtlinie vom 16. 2. 2017 (ABl. EU Nr. L 107 S. 1), sowie die Durch- über die Gewährung von Zuwendungen führungsverordnung (EU) Nr. 809/2014 der Kommission zur Förderung von Vorhaben des Hochwasserschutzes vom 17. 7. 2014 mit Durchführungsbestimmungen zur im Binnenland im Land Niedersachsen Verordnung (EU) Nr. 1306/2013 des Europäischen Parla- und in der Freien Hansestadt Bremen ments und des Rates hinsichtlich des integrierten Verwal- (RL Hochwasserschutz im Binnenland — HWS) tungs- und Kontrollsystems, der Maßnahmen zur Entwick- lung des ländlichen Raums und der Cross-Compliance RdErl. d. MU v. 14. 4. 2021 — 22-62619, 62626/2/200 — (ABl. EU Nr. L 227 S. 69; 2017 Nr. L 14 S. 18), zuletzt ge- ändert durch Durchführungsverordnung (EU) 2020/1009 — VORIS 28200 — der Kommission vom 10. 7. 2020 (ABl. EU Nr. L 224 S. 1), Bezug: RdErl. v. 15. 4. 2016 (Nds. MBl. S. 536) Anwendung.“ — VORIS 28200 — 4. In Nummer 8 wird das Datum „31. 12. 2023“ durch das Datum „31. 12. 2025“ ersetzt. Der Bezugserlass wird mit Wirkung vom 14. 4. 2021 wie folgt geändert: An die Dienststellen der Wasserwirtschafts- und Naturschutzverwaltung 1. Nummer 1.1 Abs. 2 erhält folgende Fassung: Kommunen und Zusammenschlüssen von Kommunen in der Rechts- „Zusätzliche Grundlagen für die Förderung sind form juristischer Personen des öffentlichen Rechts Träger von Maßnahmen der Wasserwirtschaft — das GAKG i. d. F. vom 21. 7. 1988 (BGBl. I S. 1055), zu- letzt geändert durch Artikel 1 des Gesetzes vom 11. 10. — Nds. MBl. Nr. 13/2021 S. 601 2016 (BGBl. I S. 2231), nach Maßgabe der dazu jeweils geltenden Fördergrundsätze für wasserwirtschaftliche Maßnahmen, Richtlinie — bei finanzieller Beteiligung der EU die Verordnung (EU) über die Gewährung von Zuwendungen Nr. 1305/2013 des Europäischen Parlaments und des zur Förderung von Vorhaben zur Gewässerschutzberatung Rates vom 17. 12. 2013 über die Förderung der ländlichen in Trinkwassergewinnungsgebieten und in Zielgebieten Entwicklung durch den Europäischen Landwirtschafts- der EG-Wasserrahmenrichtlinie im Rahmen fonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) des Europäischen Landwirtschaftsfonds und zur Aufhebung der Verordnung (EG) Nr. 1698/ für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) 2005 (ABl. EU Nr. L 347 S. 487; 2016 Nr. L 130 S. 1), (Gewässerschutzberatung Landbewirtschaftung) zuletzt geändert durch Delegierte Verordnung (EU) 2021/399 der Kommission vom 19. 1. 2021 (ABl. EU Erl. d. MU v. 14. 4. 2021 — 23-62626/2/021 — Nr. L 79 S. 1), und der Verordnung (EU) Nr. 2020/2220 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 23. 12. — VORIS 28200 — 2020 mit Übergangsbestimmungen für Förderung aus dem Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Ent- Bezug: Erl. v. 29. 3. 2016 (Nds. MBl. S. 422) wicklung des ländlichen Raumes (ELER) und dem Eu- — VORIS 28200 — ropäischen Garantiefonds für die Landwirtschaft (EGFL) in den Jahren 2021 und 2022 und zur Änderung der Der Bezugserlass wird mit Wirkung vom 14. 4. 2021 wie Verordnungen (EU) Nr. 1305/2013, (EU) Nr. 1306/2013 folgt geändert: und (EU) Nr. 1307/2013 in Bezug auf Mittel und An- 1. Nummer 1.1 erhält folgende Fassung: wendbarkeit in den Jahren 2021 und 2022 und der Ver- „1.1 Das Land Niedersachsen und die Freie Hansestadt ordnung (EU) Nr. 1308/2013 hinsichtlich der Mittel Bremen gewähren unter finanzieller Beteiligung der EU nach und der Aufteilung dieser Förderung in den Jahren 2021 Maßgabe dieser Richtlinie und der VV/VV-Gk zu § 44 LHO und 2022 (ABl. EU Nr. L 437 S. 1).“ sowie auf der Grundlage der Verordnung (EU) Nr. 1305/ 2. In Nummer 2.4.4 werden die Worte „(ABl. EU Nr. L 347 2013 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 17. 12. S. 320), geändert durch Verordnung (EU) 2015/1839 des 2013 über die Förderung der ländlichen Entwicklung durch Europäischen Parlaments und des Rates vom 14. 10. 2015 den Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwick- (ABl. EU Nr. L 270 S. 1),“ durch die Worte „(ABl. EU Nr. lung des ländlichen Raums (ELER) und zur Aufhebung der L 347 S. 320; 2016 Nr. L 200 S. 140), zuletzt geändert Verordnung (EG) Nr. 1698/2005 (ABl. EU Nr. L 347 S. 487; durch Verordnung (EU) 2020/2221 des Europäischen Parla- 2016 Nr. L 130 S. 1), zuletzt geändert durch Delegierte ments und des Rates vom 23. 12. 2020 (ABl. EU Nr. L 437 Verordnung (EU) 2021/399 der Kommission vom 19. 1. 2021 S. 30),“ ersetzt. (ABl. EU Nr. L 79 S. 1), und der Verordnung (EU) Nr. 2020/ 3. Nummer 6.1 Satz 1 erhält folgende Fassung: 2220 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 23. 12. 2020 mit Übergangsbestimmungen für Förderung aus dem „Für die Berechnung von Verwaltungssanktionen finden Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung die Verordnung (EU) Nr. 1306/2013 des Europäischen Par- des ländlichen Raumes (ELER) und dem Europäischen Ga- laments und des Rates vom 17. 12. 2013 über die Finanzie- rantiefonds für die Landwirtschaft (EGFL) in den Jahren rung, die Verwaltung und das Kontrollsystem der Gemein- 2021 und 2022 und zur Änderung der Verordnungen (EU) samen Agrarpolitik und zur Aufhebung der Verordnungen Nr. 1305/2013, (EU) Nr. 1306/2013 und (EU) Nr. 1307/2013 (EWG) Nr. 352/78, (EG) Nr. 165/94, (EG) Nr. 2799/98, (EG) in Bezug auf Mittel und Anwendbarkeit in den Jahren 2021 Nr. 814/2000, (EG) Nr. 1290/2005 und (EG) Nr. 485/2008 und 2022 und der Verordnung (EU) Nr. 1308/2013 hin- des Rates (ABl. EU Nr. L 347 S. 549; 2016 Nr. L 130 S. 9; sichtlich der Mittel und der Aufteilung dieser Förderung 2017 Nr. L 327 S. 83), zuletzt geändert durch Verordnung in den Jahren 2021 und 2022 (ABl. EU Nr. L 437 S. 1), Zu- (EU) 2020/2220 des Europäischen Parlaments und des Ra- wendungen für Vorhaben zum Gewässerschutz.“ tes vom 23. 12. 2020 (ABl. EU Nr. L 437 S. 1), und die dazu ergangene Delegierte Verordnung (EU) Nr. 640/2014 der 2. In Nummer 5.5 wird die Jahreszahl „2021“ durch die Jah- Kommission vom 11. 3. 2014 zur Ergänzung der Verordnung reszahl „2023“ ersetzt. (EU) Nr. 1306/2013 des Europäischen Parlaments und des 3. Nummer 7.7 Satz 1 erhält folgende Fassung: Rates in Bezug auf das integrierte Verwaltungs- und Kon- „Für die Berechnung von Verwaltungssanktionen finden trollsystem und die Bedingungen für die Ablehnung oder die Verordnung (EU) Nr. 1306/2013 des Europäischen Par- Rücknahme von Zahlungen sowie für Verwaltungssank- laments und des Rates vom 17. 12. 2013 über die Finanzie- tionen im Rahmen von Direktzahlungen, Entwicklungs- rung, die Verwaltung und das Kontrollsystem der Gemein- maßnahmen für den ländlichen Raum und der Cross-Com- samen Agrarpolitik und zur Aufhebung der Verordnungen pliance (ABl. EU Nr. L 181 S. 48), zuletzt geändert durch (EWG) Nr. 352/78, (EG) Nr. 165/94, (EG) Nr. 2799/98, (EG) Delegierte Verordnung (EU) 2017/723 der Kommission Nr. 814/2000, (EG) Nr. 1290/2005 und (EG) Nr. 485/2008

601 Nds. MBl. Nr. 13/2021

des Rates (ABl. EU Nr. L 347 S. 549; 2016 Nr. L 130 S. 9; im Bereich der Wasserpolitik (ABl. EG Nr. L 327 S. 1), zu- 2017 Nr. L 327 S. 83), zuletzt geändert durch Verordnung letzt geändert durch Richtlinie 2014/101/EU der Kommission (EU) 2020/2220 des Europäischen Parlaments und des Ra- vom 30. 10. 2014 (ABl. EU Nr. L 311 S. 32), (EG-Wasser- tes vom 23. 12. 2020 (ABl. EU Nr. L 437 S. 1), und die dazu rahmenrichtlinie — im Folgenden: EG-WRRL —).“ ergangene Delegierte Verordnung (EU) Nr. 640/2014 der 2. In Nummer 5.2.1 Abs. 1 werden die Worte „[ABl. EU Nr. Kommission vom 11. 3. 2014 zur Ergänzung der Verord- L 347 S. 320], geändert durch Verordnung [EU] 2015/1839 nung (EU) Nr. 1306/2013 des Europäischen Parlaments des Europäischen Parlaments und des Rates vom 14. 10. 2015 und des Rates in Bezug auf das integrierte Verwaltungs- [ABl. Nr. L 270 S. 1]“ durch die Worte „[ABl. EU Nr. L 347 und Kontrollsystem und die Bedingungen für die Ableh- S. 320; 2016 Nr. L 200 S. 140], zuletzt geändert durch Ver- nung oder Rücknahme von Zahlungen sowie für Verwal- ordnung [EU] 2020/2221 des Europäischen Parlaments und tungssanktionen im Rahmen von Direktzahlungen, Ent- des Rates vom 23. 12. 2020 [ABl. EU Nr. L 437 S. 30]“ ersetzt. wicklungsmaßnahmen für den ländlichen Raum und der 3. Nummer 6 wird wie folgt geändert: Cross-Compliance (ABl. EU Nr. L 181 S. 48), zuletzt geän- dert durch Delegierte Verordnung (EU) 2017/723 der Kom- a) Nummer 6.1 Satz 2 erhält folgende Fassung: mission vom 16. 2. 2017 (ABl. EU Nr. L 107 S. 1), sowie die „Für die Berechnung der Sanktionen finden bei Vorha- Durchführungsverordnung (EU) Nr. 809/2014 der Kom- ben, die mit ELER-Mitteln finanziert werden, die Ver- mission vom 17. 7. 2014 mit Durchführungsbestimmun- ordnung (EU) Nr. 1306/2013 des Europäischen Parla- gen zur Verordnung (EU) Nr. 1306/2013 des Europäischen ments und des Rates vom 17. 12. 2013 über die Finan- Parlaments und des Rates hinsichtlich des integrierten zierung, die Verwaltung und das Kontrollsystem der Verwaltungs- und Kontrollsystems, der Maßnahmen zur Gemeinsamen Agrarpolitik und zur Aufhebung der Entwicklung des ländlichen Raums und der Cross-Com- Verordnungen (EWG) Nr. 352/78, (EG) Nr. 165/94, (EG) pliance (ABl. EU Nr. L 227 S. 69; 2017 Nr. L 14 S. 18), zu- Nr. 2799/98, (EG) Nr. 814/2000, (EG) Nr. 1290/2005 letzt geändert durch Durchführungsverordnung (EU) 2020/ und (EG) Nr. 485/2008 des Rates (ABl. EU Nr. L 347 1009 der Kommission vom 10. 7. 2020 (ABl. EU Nr. L 224 S. 549; 2016 Nr. L 130 S. 9; 2017 Nr. L 327 S. 83), zu- S. 1), Anwendung.“ letzt geändert durch Verordnung (EU) 2020/2220 des 4. In Nummer 9 wird das Datum „31. 12. 2023“ durch das Europäischen Parlaments und des Rates vom 23. 12. 2020 Datum „31. 12. 2025“ ersetzt. (ABl. EU Nr. L 437 S. 1), sowie das dazu ergangene Fol- gerecht Anwendung.“ An b) In Nummer 6.2 werden die Worte „geändert durch Durch- den Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- führungsverordnung [EU] 2016/669 der Kommission und Naturschutz vom 28. 4. 2016 [ABl. EU Nr. L 115 S. 33]“ durch die — Nds. MBl. Nr. 13/2021 S. 601 Worte „zuletzt geändert durch Durchführungsverord- nung [EU] 2021/73 der Kommission vom 26. 1. 2021 [ABl. EU Nr. L 27 S. 9]“ ersetzt. Richtlinie 4. In Nummer 8 Satz 1 wird das Datum „31. 12. 2023“ durch über die Gewährung von Zuwendungen das Datum „31. 12. 2025“ ersetzt. zur Förderung der Fließgewässerentwicklung An die (RL Fließgewässerentwicklung — FGE) Dienststellen der Wasserwirtschafts- und Naturschutzverwaltung in Niedersachsen RdErl. d. MU v. 14. 4. 2021 — 24-62629/0050-0002 — Gebietskörperschaften, Körperschaften des öffentlichen Rechts Träger von Vorhaben der Wasserwirtschaft und des Naturschutzes — VORIS 28200 — — Nds. MBl. Nr. 13/2021 S. 602 Bezug: RdErl. v. 17. 5. 2016 (Nds. MBl. S. 609) — VORIS 28200 —

Der Bezugserlass wird mit Wirkung vom 14. 4. 2021 wie Richtlinie folgt geändert: über die Gewährung von Zuwendungen zur Förderung von Vorhaben der Seenentwicklung 1. Nummer 1.1 Abs. 1 erhält folgende Fassung: (RL Seenentwicklung — SEE) „Das Land Niedersachsen gewährt, ggf. unter finanzieller Beteiligung der EU, nach Maßgabe dieser Richtlinie und RdErl. d. MU v. 14. 4. 2021 — 24-62629/0410-0002 — der VV/VV-Gk zu § 44 LHO sowie auf der Grundlage der Verordnung (EU) Nr. 1305/2013 des Europäischen Parla- — VORIS 28200 — ments und des Rates vom 17. 12. 2013 über die Förderung der ländlichen Entwicklung durch den Europäischen Land- Bezug: RdErl. v. 30. 3. 2016 (Nds. MBl. S. 495) — VORIS 28200 — wirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) und zur Aufhebung der Verordnung (EG) Nr. 1698/ Der Bezugserlass wird mit Wirkung vom 14. 4. 2021 wie 2005 (ABl. EU Nr. L 347 S. 487; 2016 Nr. L 130 S. 1), zu- folgt geändert: letzt geändert durch Delegierte Verordnung (EU) 2021/399 der Kommission vom 19. 1. 2021 (ABl. EU Nr. L 79 S. 1), 1. Nummer 1.1 Abs. 1 erhält folgende Fassung: — im Folgenden: ELER-Verordnung — und der Verordnung „Das Land Niedersachsen gewährt, ggf. unter finanzieller (EU) Nr. 2020/2220 des Europäischen Parlaments und des Beteiligung der EU, nach Maßgabe dieser Richtlinie und Rates vom 23. 12. 2020 mit Übergangsbestimmungen für der VV/VV-Gk zu § 44 LHO sowie auf der Grundlage der Förderung aus dem Europäischen Landwirtschaftsfonds Verordnung (EU) Nr. 1305/2013 des Europäischen Parla- für die Entwicklung des ländlichen Raumes (ELER) und ments und des Rates vom 17. 12. 2013 über die Förderung dem Europäischen Garantiefonds für die Landwirtschaft der ländlichen Entwicklung durch den Europäischen Land- (EGFL) in den Jahren 2021 und 2022 und zur Änderung wirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums der Verordnungen (EU) Nr. 1305/2013, (EU) Nr. 1306/2013 (ELER) und zur Aufhebung der Verordnung (EG) Nr. 1698/ und (EU) Nr. 1307/2013 in Bezug auf Mittel und Anwend- 2005 (ABl. EU Nr. L 347 S. 487; 2016 Nr. L 130 S. 1), zu- barkeit in den Jahren 2021 und 2022 und der Verordnung letzt geändert durch Delegierte Verordnung (EU) 2021/399 (EU) Nr. 1308/2013 hinsichtlich der Mittel und der Auftei- der Kommission vom 19. 1. 2021 (ABl. EU Nr. L 79 S. 1), lung dieser Förderung in den Jahren 2021 und 2022 (ABl. und der Verordnung (EU) Nr. 2020/2220 des Europäischen EU Nr. L 437 S. 1), Zuwendungen für Vorhaben der Fließ- Parlaments und des Rates vom 23. 12. 2020 mit Übergangs- gewässerentwicklung i. S. der Richtlinie 2000/60/EG des bestimmungen für Förderung aus dem Europäischen Land- Europäischen Parlaments und des Rates vom 23. 10. 2000 wirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raumes zur Schaffung eines Ordnungsrahmens für Maßnahmen (ELER) und dem Europäischen Garantiefonds für die Land-

602 Nds. MBl. Nr. 13/2021

wirtschaft (EGFL) in den Jahren 2021 und 2022 und zur Verordnung (EU) Nr. 1305/2013 des Europäischen Parla- Änderung der Verordnungen (EU) Nr. 1305/2013, (EU) ments und des Rates vom 17. 12. 2013 über die Förderung Nr. 1306/2013 und (EU) Nr. 1307/2013 in Bezug auf Mittel der ländlichen Entwicklung durch den Europäischen Land- und Anwendbarkeit in den Jahren 2021 und 2022 und der wirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums Verordnung (EU) Nr. 1308/2013 hinsichtlich der Mittel (ELER) und zur Aufhebung der Verordnung (EG) Nr. 1698/ und der Aufteilung dieser Förderung in den Jahren 2021 2005 (ABl. EU Nr. L 347 S. 487; 2016 Nr. L 130 S. 1), zu- und 2022 (ABl. EU Nr. L 437 S. 1), Zuwendungen für Vor- letzt geändert durch Delegierte Verordnung (EU) 2021/399 haben der Seenentwicklung i. S. der Richtlinie 2000/60/EG der Kommission vom 19. 1. 2021 (ABl. EU Nr. L 79 S. 1), des Europäischen Parlaments und des Rates vom 23. 10. 2000 und der Verordnung (EU) Nr. 2020/2220 des Europäischen zur Schaffung eines Ordnungsrahmens für Maßnahmen Parlaments und des Rates vom 23. 12. 2020 mit Über- im Bereich der Wasserpolitik (ABl. EG Nr. L 327 S. 1), zuletzt gangsbestimmungen für Förderung aus dem Europäischen geändert durch Richtlinie 2014/101/EU der Kommission Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen vom 30. 10. 2014 (ABl. EU Nr. L 311 S. 32), (EG-Wasser- Raumes (ELER) und dem Europäischen Garantiefonds für rahmenrichtlinie — im Folgenden: EG-WRRL —). die Landwirtschaft (EGFL) in den Jahren 2021 und 2022 2. In Nummer 5.2.1 Abs. 1 werden die Worte „geändert durch und zur Änderung der Verordnungen (EU) Nr. 1305/2013, Verordnung [EU] 2015/1839 des Europäischen Parlaments (EU) Nr. 1306/2013 und (EU) Nr. 1307/2013 in Bezug auf und des Rates vom 14. 10. 2015 [ABl. EU Nr. L 270 S. 1]“ Mittel und Anwendbarkeit in den Jahren 2021 und 2022 durch die Worte „zuletzt geändert durch Verordnung [EU] und der Verordnung (EU) Nr. 1308/2013 hinsichtlich der 2020/2221 des Europäischen Parlaments und des Rates Mittel und der Aufteilung dieser Förderung in den Jahren vom 23. 12. 2020 [ABl. EU Nr. L 437 S. 30]“ ersetzt. 2021 und 2022 (ABl. EU Nr. L 437 S. 1), Zuwendungen für Maßnahmen in Übergangs- und Küstengewässern i. S. der 3. Nummer 6 wird wie folgt geändert: Richtlinie 2000/60/EG des Europäischen Parlaments und a) Nummer 6.1 Satz 2 erhält folgende Fassung: des Rates vom 23. 10. 2000 zur Schaffung eines Ordnungs- „Für die Berechnung der Sanktionen finden bei Vorha- rahmens für Maßnahmen der Gemeinschaft im Bereich der ben, die mit ELER-Mitteln finanziert werden, die Ver- Wasserpolitik (ABl. EG Nr. L 327 S. 1), zuletzt geändert ordnung (EU) Nr. 1306/2013 des Europäischen Parla- durch Richtlinie 2014/101/EU der Kommission vom 30. 10. ments und des Rates vom 17. 12. 2013 über die Finan- 2014 (ABl. EU Nr. L 311 S. 32), (EG-Wasserrahmenricht- zierung, die Verwaltung und das Kontrollsystem der linie — im Folgenden: EG-WRRL —), und i. S. der Richt- Gemeinsamen Agrarpolitik und zur Aufhebung der Ver- linie 2008/56/EG des Europäischen Parlaments und des ordnungen (EWG) Nr. 352/78, (EG) Nr. 165/94, (EG) Rates zur Schaffung eines Ordnungsrahmens für Maßnah- Nr. 2799/98, (EG) Nr. 814/2000, (EG) Nr. 1290/2005 men der Gemeinschaft im Bereich der Meeresumwelt vom und (EG) Nr. 485/2008 des Rates (ABl. EU Nr. L 347 17. 6. 2008 (ABl. EU Nr. L 164 S. 19), geändert durch S. 549; 2016 Nr. L 130 S. 9; 2017 Nr. L 327 S. 83), zu- Richtlinie (EU) 2017/845 der Kommission vom 17. 5. 2017 letzt geändert durch Verordnung (EU) 2020/2220 des (ABl. EU Nr. L 125 S. 27) (Meeresstrategie-Rahmenricht- Europäischen Parlaments und des Rates vom 23. 12. 2020 linie — im Folgenden: EG-MSRL —).“ (ABl. EU Nr. L 437 S. 1), sowie das dazu ergangene Fol- 2. In Nummer 5.2.1 Abs. 1 werden die Worte „geändert durch gerecht Anwendung.“ Verordnung [EU] 2015/1839 des Europäischen Parlaments b) In Nummer 6.2 werden nach dem Klammerzusatz und des Rates vom 14. 10. 2015 [ABl. EU Nr. L 270 S. 1]“ „[ELER]“ die Worte „[ABl. EU Nr. L 227 S. 18], zuletzt ge- durch die Worte „zuletzt geändert durch Verordnung [EU] ändert durch Durchführungsverordnung [EU] 2021/73 2020/2221 des Europäischen Parlaments und des Rates der Kommission vom 26. 1. 2021 [ABl. EU Nr. L 27 S. 9]“ vom 23. 12. 2020 [ABl. EU Nr. L 437 S. 30]“ ersetzt. eingefügt. 3. Nummer 6 wird wie folgt geändert: 4. In Nummer 8 wird das Datum „31. 12. 2023“ durch das a) Nummer 6.1 Satz 2 erhält folgende Fassung Datum „31. 12. 2025“ ersetzt. „Für die Berechnung der Sanktionen finden bei Vorha- An die ben, die mit ELER-Mitteln finanziert werden, die Ver- Dienststellen der Wasserwirtschafts- und Naturschutzverwaltung ordnung (EU) Nr. 1306/2013 des Europäischen Parla- Gebietskörperschaften, Körperschaften des öffentlichen Rechts Träger von Vorhaben der Wasserwirtschaft und des Naturschutzes ments und des Rates vom 17. 12. 2013 über die Finan- zierung, die Verwaltung und das Kontrollsystem der — Nds. MBl. Nr. 13/2021 S. 602 Gemeinsamen Agrarpolitik und zur Aufhebung der Ver- ordnungen (EWG) Nr. 352/78, (EG) Nr. 165/94, (EG) Nr. 2799/98, (EG) Nr. 814/2000, (EG) Nr. 1290/2005 und (EG) Nr. 485/2008 des Rates (ABl. EU Nr. L 347 Richtlinie S. 549; 2016 Nr. L 130 S. 9; 2017 Nr. L 327 S. 83), zu- über die Gewährung von Zuwendungen letzt geändert durch Verordnung (EU) 2020/2220 des zur Förderung von Vorhaben in Übergangs- Europäischen Parlaments und des Rates vom 23. 12. 2020 und Küstengewässern (ABl. EU Nr. L 437 S. 1), sowie das dazu ergangene Fol- (RL Übergangs- und Küstengewässer — ÜKW) gerecht Anwendung.“ RdErl. d. MU v. 14. 4. 2021 — 24-62629/0410-0003 — b) In Nummer 6.2 werden nach dem Klammerzusatz „[ABl. EU Nr. L 227 S. 18]“ ein Komma und die Worte — VORIS 28200 — „zuletzt geändert durch Durchführungsverordnung [EU] 2021/73 der Kommission vom 26. 1. 2021 [ABl. EU Bezug: RdErl. v. 7. 12. 2016 (Nds. MBl. S. 1173) Nr. L 27 S. 9]“ eingefügt. — VORIS 28200 — 4. In Nummer 8 wird das Datum „31. 12. 2023“ durch das Der Bezugserlass wird mit Wirkung vom 14. 4. 2021 wie Datum „31. 12. 2025“ ersetzt. folgt geändert: An 1. Nummer 1.1 Abs. 1 erhält folgende Fassung: die Dienststellen der Wasserwirtschafts- und Naturschutzverwaltung „Das Land Niedersachsen gewährt, ggf. unter finanzieller Gebietskörperschaften, Körperschaften des öffentlichen Rechts Träger von Vorhaben der Wasserwirtschaft und des Naturschutzes Beteiligung der EU, nach Maßgabe dieser Richtlinie und der VV/VV-Gk zu § 44 LHO sowie auf der Grundlage der — Nds. MBl. Nr. 13/2021 S. 603

603 Nds. MBl. Nr. 13/2021

Richtlinie Compliance (ABl. EU Nr. L 227 S. 69; 2017 Nr. L 14 über die Gewährung von Zuwendungen S. 18), zuletzt geändert durch Durchführungsverord- zur Förderung der Zusammenarbeit nung (EU) 2020/1009 der Kommission vom 10. 7. 2020 in der Landschaftspflege und dem Gebietsmanagement (ABl. EU Nr. L 224 S. 1)“ ersetzt. in Niedersachsen und Bremen c) In Nummer 7.6 Abs. 1 wird die Angabe „Verordnung (Richtlinie Landschaftspflege und Gebietsmanagement (EU) Nr. 640/2014“ durch die Worte „Delegierte Ver- — RL LaGe) ordnung (EU) Nr. 640/2014 der Kommission vom 11. 3. 2014 zur Ergänzung der Verordnung (EU) Nr. 1306/ RdErl. d. MU v. 14. 4. 2021 — 26-22620/01 — 2013 des Europäischen Parlaments und des Rates in — VORIS 28100 — Bezug auf das integrierte Verwaltungs- und Kontroll- system und die Bedingungen für die Ablehnung oder Bezug: RdErl. v. 24. 11. 2015 (Nds. MBl. S. 1550) Rücknahme von Zahlungen sowie für Verwaltungs- — VORIS 28100 — sanktionen im Rahmen von Direktzahlungen, Entwick- lungsmaßnahmen für den ländlichen Raum und der Der Bezugserlass wird mit Wirkung vom 14. 4. 2021 wie Cross-Compliance (ABl. EU Nr. L 181 S. 48), zuletzt ge- folgt geändert: ändert durch Delegierte Verordnung (EU) 2017/723 der 1. Nummer 1.1 erhält folgende Fassung: Kommission vom 16. 2. 2017 (ABl. EU Nr. L 107 S. 1),“ „1.1 Das Land Niedersachsen und die Freie Hansestadt ersetzt. Bremen gewähren unter finanzieller Beteiligung der EU nach 4. In Nummer 8 wird das Datum „31. 12. 2023“ durch das Maßgabe dieser Richtlinie und der VV/VV-Gk zu § 44 LHO Datum „31. 12. 2024“ ersetzt. sowie auf der Grundlage der Verordnung (EU) Nr. 1305/ 2013 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 17. 12. An 2013 über die Förderung der ländlichen Entwicklung durch die Unteren Naturschutzbehörden den Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- den Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwick- und Naturschutz lung des ländlichen Raums (ELER) und zur Aufhebung der — Nds. MBl. Nr. 13/2021 S. 604 Verordnung (EG) Nr. 1698/2005 (ABl. EU Nr. L 347 S. 487; 2016 Nr. L 130 S. 1), zuletzt geändert durch Delegierte Verordnung (EU) 2021/399 der Kommission vom 19. 1. 2021 (ABl. EU Nr. L 79 S. 1), und der Verordnung (EU) Nr. 2020/ Richtlinie 2220 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 23. 12. über die Gewährung von Zuwendungen 2020 mit Übergangsbestimmungen für Förderung aus dem zur Förderung von Vorhaben zur Erhaltung, Entwicklung Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung und Wiederherstellung von Lebensräumen und Arten des ländlichen Raumes (ELER) und dem Europäischen Ga- der ländlichen Landschaften im Land Niedersachsen rantiefonds für die Landwirtschaft (EGFL) in den Jahren und in der Freien Hansestadt Bremen 2021 und 2022 und zur Änderung der Verordnungen (EU) (Förderrichtlinie „Erhalt und Entwicklung Nr. 1305/2013, (EU) Nr. 1306/2013 und (EU) Nr. 1307/2013 von Lebensräumen und Arten — EELA“) in Bezug auf Mittel und Anwendbarkeit in den Jahren 2021 und 2022 und der Verordnung (EU) Nr. 1308/2013 hin- RdErl. d. MU v. 14. 4. 2021 — 26-22620/1/010 — sichtlich der Mittel und der Aufteilung dieser Förderung in den Jahren 2021 und 2022 (ABl. EU Nr. L 437 S. 1), Zu- — VORIS 28100 — wendungen für die Förderung der Zusammenarbeit von Akteuren des Agrarsektors, des Forstsektors oder der Nah- Bezug: RdErl. v. 28. 8. 2015 (Nds. MBl. S. 1199) rungsmittelkette mit Akteuren des Naturschutzes und der — VORIS 28100 — Landschaftspflege.“ Der Bezugserlass wird mit Wirkung vom 14. 4. 2021 wie 2. In Nummer 5.8 wird das Datum „31. 12. 2023“ durch das folgt geändert: Datum „31. 12. 2024“ ersetzt. 1. Nummer 1.1 erhält folgende Fassung: 3. Nummer 7 wird wie folgt geändert: „1.1 Das Land Niedersachsen und die Freie Hansestadt a) In Nummer 7.1.3 werden die Worte „Verordnung (EU) Bremen gewähren unter finanzieller Beteiligung der EU Nr. 1306/2013 des Europäischen Parlaments und des nach Maßgabe dieser Richtlinie und der VV/VV-Gk zu § 44 Rates vom 17. 12. 2013 über die Finanzierung, die Ver- LHO sowie auf der Grundlage der Verordnung (EU) waltung und das Kontrollsystem der Gemeinsamen Nr. 1305/2013 des Europäischen Parlaments und des Rates Agrarpolitik (ABl. EU Nr. L 347 S. 549), geändert durch vom 17. 12. 2013 über die Förderung der ländlichen Ent- Verordnung (EU) Nr. 1310/2013 des Europäischen Par- wicklung durch den Europäischen Landwirtschaftsfonds laments und des Rates vom 17. 12. 2013 (ABl. EU Nr. für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) und zur L 347 S. 865),“ durch die Worte „Verordnung (EU) Nr. Aufhebung der Verordnung (EG) Nr. 1698/2005 (ABl. EU 1306/2013 des Europäischen Parlaments und des Rates Nr. L 347 S. 487; 2016 Nr. L 130 S. 1), zuletzt geändert vom 17. 12. 2013 über die Finanzierung, die Verwal- durch Delegierte Verordnung (EU) 2021/399 der Kommis- tung und das Kontrollsystem der Gemeinsamen Agrar- sion vom 19. 1. 2021 (ABl. EU Nr. L 79 S. 1), und der Ver- politik und zur Aufhebung der Verordnungen (EWG) ordnung (EU) Nr. 2020/2220 des Europäischen Parlaments Nr. 352/78, (EG) Nr. 165/94, (EG) Nr. 2799/98, (EG) Nr. und des Rates vom 23. 12. 2020 mit Übergangsbestimmun- 814/2000, (EG) Nr. 1290/2005 und (EG) Nr. 485/2008 gen für Förderung aus dem Europäischen Landwirtschafts- des Rates (ABl. EU Nr. L 347 S. 549; 2016 Nr. L 130 fonds für die Entwicklung des ländlichen Raumes (ELER) S. 9; 2017 Nr. L 327 S. 83), zuletzt geändert durch Ver- und dem Europäischen Garantiefonds für die Landwirtschaft ordnung (EU) 2020/2220 des Europäischen Parlaments (EGFL) in den Jahren 2021 und 2022 und zur Änderung und des Rates vom 23. 12. 2020 (ABl. EU Nr. L 437 der Verordnungen (EU) Nr. 1305/2013, (EU) Nr. 1306/2013 S. 1),“ ersetzt. und (EU) Nr. 1307/2013 in Bezug auf Mittel und Anwend- b) In Nummer 7.5 Satz 1 wird die Angabe „Verordnung barkeit in den Jahren 2021 und 2022 und der Verordnung (EU) Nr. 809/2014“ durch die Worte „Durchführungs- (EU) Nr. 1308/2013 hinsichtlich der Mittel und der Auftei- verordnung (EU) Nr. 809/2014 der Kommission vom lung dieser Förderung in den Jahren 2021 und 2022 (ABl. 17. 7. 2014 mit Durchführungsbestimmungen zur Ver- EU Nr. L 437 S. 1), Zuwendungen für die Ausarbeitung ordnung (EU) Nr. 1306/2013 des Europäischen Parla- und Aktualisierung von Plänen zum Schutz und zur Be- ments und des Rates hinsichtlich des integrierten Ver- wirtschaftung von Natura 2000-Gebieten und sonstigen waltungs- und Kontrollsystems, der Maßnahmen zur Gebieten mit hohem Naturwert sowie für die Durchfüh- Entwicklung des ländlichen Raums und der Cross- rung von Vorhaben zur Erhaltung, Entwicklung und Wie-

604 Nds. MBl. Nr. 13/2021

derherstellung von Lebensräumen und Arten der ländli- sowie auf der Grundlage der Verordnung (EU) Nr. 1305/ chen Landschaften sowie zur Verbesserung der biologi- 2013 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 17. 12. schen Vielfalt.“ 2013 über die Förderung der ländlichen Entwicklung durch 2. Nummer 7 wird wie folgt geändert: den Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwick- lung des ländlichen Raums (ELER) und zur Aufhebung der a) In Nummer 7.6 Satz 1 werden die Worte „Verordnung Verordnung (EG) Nr. 1698/2005 (ABl. EU Nr. L 347 S. 487; (EU) Nr. 1306/2013 und der Verordnung (EU) Nr. 809/ 2016 Nr. L 130 S. 1), zuletzt geändert durch Delegierte 2014,“ durch die Worte „Verordnung (EU) Nr. 1306/2013 Verordnung (EU) 2021/399 der Kommission vom 19. 1. 2021 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 17. 12. (ABl. EU Nr. L 79 S. 1), und der Verordnung (EU) Nr. 2020/ 2013 über die Finanzierung, die Verwaltung und das 2220 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 23. 12. Kontrollsystem der Gemeinsamen Agrarpolitik und zur 2020 mit Übergangsbestimmungen für Förderung aus dem Aufhebung der Verordnungen (EWG) Nr. 352/78, (EG) Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung Nr. 165/94, (EG) Nr. 2799/98, (EG) Nr. 814/2000, (EG) des ländlichen Raumes (ELER) und dem Europäischen Ga- Nr. 1290/2005 und (EG) Nr. 485/2008 des Rates (ABl. rantiefonds für die Landwirtschaft (EGFL) in den Jahren EU Nr. L 347 S. 549; 2016 Nr. L 130 S. 9; 2017 Nr. L 327 2021 und 2022 und zur Änderung der Verordnungen (EU) S. 83), zuletzt geändert durch Verordnung (EU) 2020/ Nr. 1305/2013, (EU) Nr. 1306/2013 und (EU) Nr. 1307/2013 2220 des Europäischen Parlaments und des Rates vom in Bezug auf Mittel und Anwendbarkeit in den Jahren 23. 12. 2020 (ABl. EU Nr. L 437 S. 1), und der Durch- 2021 und 2022 und der Verordnung (EU) Nr. 1308/2013 führungsverordnung (EU) Nr. 809/2014 der Kommission hinsichtlich der Mittel und der Aufteilung dieser Förde- vom 17. 7. 2014 mit Durchführungsbestimmungen zur rung in den Jahren 2021 und 2022 (ABl. EU Nr. L 437 S. 1), Verordnung (EU) Nr. 1306/2013 des Europäischen Par- Zuwendungen zur Durchführung von nicht-produktiven laments und des Rates hinsichtlich des integrierten speziellen Arten- und Biotopschutzmaßnahmen zur Erhal- Verwaltungs- und Kontrollsystems, der Maßnahmen tung, Entwicklung und Wiederherstellung von wertvollen zur Entwicklung des ländlichen Raums und der Cross- Lebensräumen der Agrarlandschaft.“ Compliance (ABl. EU Nr. L 227 S. 69; 2017 Nr. L 14 S. 18), zuletzt geändert durch Durchführungsverordnung (EU) 2. Nummer 7 wird wie folgt geändert: 2020/1009 der Kommission vom 10. 7. 2020 (ABl. EU a) In Nummer 7.6 Satz 1 werden die Worte „Verordnung Nr. L 224 S. 1),“ ersetzt. (EU) Nr. 1306/2013 und der Verordnung (EU) Nr. 809/ b) In Nummer 7.7 Abs. 1 wird die Angabe „Verordnung 2014,“ durch die Worte „Verordnung (EU) Nr. 1306/2013 (EU) Nr. 640/2014“ durch die Worte „Delegierte Ver- des Europäischen Parlaments und des Rates vom 17. 12. ordnung (EU) Nr. 640/2014 der Kommission vom 11. 3. 2013 über die Finanzierung, die Verwaltung und das 2014 zur Ergänzung der Verordnung (EU) Nr. 1306/ Kontrollsystem der Gemeinsamen Agrarpolitik und zur 2013 des Europäischen Parlaments und des Rates in Aufhebung der Verordnungen (EWG) Nr. 352/78, (EG) Bezug auf das integrierte Verwaltungs- und Kontroll- Nr. 165/94, (EG) Nr. 2799/98, (EG) Nr. 814/2000, (EG) system und die Bedingungen für die Ablehnung oder Nr. 1290/2005 und (EG) Nr. 485/2008 des Rates (ABl. Rücknahme von Zahlungen sowie für Verwaltungssank- EU Nr. L 347 S. 549; 2016 Nr. L 130 S. 9; 2017 Nr. tionen im Rahmen von Direktzahlungen, Entwicklungs- L 327 S. 83), zuletzt geändert durch Verordnung (EU) maßnahmen für den ländlichen Raum und der Cross- 2020/2220 des Europäischen Parlaments und des Rates Compliance (ABl. EU Nr. L 181 S. 48), zuletzt geändert vom 23. 12. 2020 (ABl. EU Nr. L 437 S. 1), und der Durch- durch Delegierte Verordnung (EU) 2017/723 der Kom- führungsverordnung (EU) Nr. 809/2014 der Kommission mission vom 16. 2. 2017 (ABl. EU Nr. L 107 S. 1),“ ersetzt. vom 17. 7. 2014 mit Durchführungsbestimmungen zur 3. In Nummer 8 wird das Datum „31. 12. 2023“ durch das Verordnung (EU) Nr. 1306/2013 des Europäischen Par- Datum „31. 12. 2025“ ersetzt. laments und des Rates hinsichtlich des integrierten Verwaltungs- und Kontrollsystems, der Maßnahmen An zur Entwicklung des ländlichen Raums und der Cross- die Unteren Naturschutzbehörden Compliance (ABl. EU Nr. L 227 S. 69; 2017 Nr. L 14 S. 18), den Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- zuletzt geändert durch Durchführungsverordnung (EU) und Naturschutz 2020/1009 der Kommission vom 10. 7. 2020 (ABl. EU — Nds. MBl. Nr. 13/2021 S. 604 Nr. L 224 S. 1),“ ersetzt. b) In Nummer 7.7 Abs. 1 wird die Angabe „Verordnung (EU) Nr. 640/2014“ durch die Worte „Delegierte Ver- Richtlinie ordnung (EU) Nr. 640/2014 der Kommission vom 11. 3. über die Gewährung von Zuwendungen 2014 zur Ergänzung der Verordnung (EU) Nr. 1306/ zur Förderung spezieller Arten- und 2013 des Europäischen Parlaments und des Rates in Biotopschutzmaßnahmen in der Agrarlandschaft im Bezug auf das integrierte Verwaltungs- und Kontroll- Land Niedersachsen und in der Freien Hansestadt Bremen system und die Bedingungen für die Ablehnung oder (Förderrichtlinie „Spezieller Arten- und Biotopschutz — SAB“) Rücknahme von Zahlungen sowie für Verwaltungs- sanktionen im Rahmen von Direktzahlungen, Entwick- RdErl. d. MU v. 14. 4. 2021 — 26-22620/2/010— lungsmaßnahmen für den ländlichen Raum und der Cross-Compliance (ABl. EU Nr. L 181 S. 48), zuletzt ge- — VORIS 28100 — ändert durch Delegierte Verordnung (EU) 2017/723 der Kommission vom 16. 2. 2017 (ABl. EU Nr. L 107 S. 1),“ Bezug: RdErl. v. 28. 8. 2015 (Nds. MBl. S. 1204) ersetzt. — VORIS 28100 — 3. In Nummer 8 wird das Datum „31. 12. 2023“ durch das Der Bezugserlass wird mit Wirkung vom 14. 4. 2021 wie Datum „31. 12. 2025“ ersetzt. folgt geändert: 1. Nummer 1.1 Abs. 1 erhält folgende Fassung: An die Unteren Naturschutzbehörden „Das Land Niedersachsen und die Freie Hansestadt Bre- den Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- men gewähren unter finanzieller Beteiligung der EU nach und Naturschutz Maßgabe dieser Richtlinie und der VV/VV-Gk zu § 44 LHO — Nds. MBl. Nr. 13/2021 S. 605

605 Nds. MBl. Nr. 13/2021

Amt für regionale Landesentwicklung Lüneburg

Anerkennung der „Linda von Tycowicz-Stiftung“

Bek. d. ArL Lüneburg v. 22. 3. 2021 — LG.07-11741/553 —

Mit Schreiben vom 22. 3. 2021 hat das ArL Lüneburg als zuständige Stiftungsbehörde gemäß § 3 NStiftG die durch eine Verfügung von Todes wegen gegründete „Linda von Tycowicz- Stiftung“ mit Sitz in Buxtehude gemäß den §§ 83 und 80 BGB als rechtsfähig anerkannt. Zweck der Stiftung ist die Förderung des Tierschutzes und mildtätiger Zwecke. Die Anschrift der Stiftung lautet: Linda von Tycowicz-Stiftung c/o Sparkasse Harburg-Buxtehude Sand 2 21073 Hamburg. — Nds. MBl. Nr. 13/2021 S. 606

Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie

Öffentliche Bekanntgabe gemäß § 3 Abs. 3 EinwirkungsBergV

Bek. d. LBEG v. 26. 3. 2021 — L1.5/L67934-02 10/2021-0002 —

Die STORAG Etzel GmbH hat aufgrund § 3 Abs. 1 Nr. 2 Ein- wirkungsBergV für den in der als Anlage beigefügten Karte dargestellten Bereich einen Einwirkungsbereich i. S. des § 120 Abs. 1 BBergG für die Kavernenanlage Etzel ermittelt. Der Ein- wirkungsbereich wurde durch das LBEG geprüft und wird ge- mäß § 3 Abs. 3 EinwirkungsBergV bekannt gegeben. Weitere Informationen sind auf der Homepage des LBEG unter www.lbeg.niedersachsen.de und dort über den Pfad „Häufig gestellte Fragen w Fragen und Antworten w Bergbauliche Einwirkungsbereiche“ einzusehen. — Nds. MBl. Nr. 13/2021 S. 606

606 Nds. MBl. Nr. 13/2021

Anlage

607 Nds. MBl. Nr. 13/2021

Niedersächsische Landesmedienanstalt

Satzung zur Konkretisierung der Bestimmungen des Medienstaatsvertrags über Medienplattformen und Benutzeroberflächen*) (MB-Satzung)

Bek. d. NLM v. 5. 3. 2021 — 10/2021 —

Bezug: Bek. v. 1. 12. 2016 (Nds. MBl. S. 1230) 1. Tatsächliche tägliche Nutzer einer nicht infrastrukturge- bundenen Medienplattform oder einer Benutzeroberfläche Die Versammlung der NLM hat am 5. 3. 2021 die in der An- sind Nutzer, die innerhalb eines Tages die Medienplatt- lage abgedruckte Satzung beschlossen. form oder die Benutzeroberfläche besuchen. Mehrfache Aufrufe eines Nutzers sind einfach zu zählen (Unique — Nds. MBl. Nr. 13/2021 S. 608 User); 2. Maßgeblich ist der Aufruf der ersten Auswahlebene einer Medienplattform oder einer Benutzeroberfläche. Ist hinge- Anlage gen die Medienplattform abgrenzbarer Teil eines Mischan- gebotes, sind die Unique User-Zahlen der abgrenzbaren Satzung Funktion maßgeblich; zur Konkretisierung der Bestimmungen 3. Wird der Aufruf von Rundfunkprogrammen, rundfunkähn- des Medienstaatsvertrags über Medienplattformen lichen Telemedien oder Telemedien i. S. des § 19 Abs. 1 und Benutzeroberflächen*) MStV ausschließlich von einer Registrierung oder einem (MB-Satzung) vom 05.03.2021 LogIn abhängig gemacht, ist für die Bemessung der Unique User der Aufruf der nach der Registrierung oder dem LogIn Aufgrund von §§ 84 Abs. 8, 88 Medienstaatsvertrag (MStV) erreichbaren ersten Auswahlebene maßgeblich; vom 14. bis 28. April 2020 (Nds. GVBl. 2020, S. 289) erlässt 4. Soweit keine Angaben zu den tatsächlichen täglichen Nut- die Niedersächsische Landesmedienanstalt übereinstimmend zern gemacht werden können, wird bei Benutzeroberflä- mit den übrigen Landesmedienanstalten die folgende Satzung: chen die Anzahl der verkauften Geräte zugrunde gelegt; 1. Abschnitt: Allgemeine Vorschriften 5. Für die obenstehenden Berechnungen des Monatsdurch- schnitts wird ein Zeitraum von sechs Monaten zugrunde § 1 gelegt. Zweck, Anwendungsbereich (6) Der Anbieter hat das Vorliegen der Voraussetzungen ge- (1) 1Diese Satzung regelt gemäß §§ 84 Abs. 8, 88 MStV Einzel- mäß § 78 Satz 2 Nrn. 1 und 2 MStV darzulegen. heiten zur inhaltlichen und verfahrensmäßigen Konkretisierung der gesetzlichen Vorschriften des V. Abschnitts 2. Unterab- § 2 schnitt des MStV über Medienplattformen und Benutzerober- Anzeige 2 flächen (§§ 78 bis 88 MStV). Sie dient der positiven Siche- 1 rung der Meinungsvielfalt (Angebots- und Anbietervielfalt). (1) Anbieter, die eine Medienplattform oder Benutzerober- fläche anbieten wollen, müssen dies mindestens einen Monat (2) 1Die Bestimmungen dieser Satzung gelten für Medien- 2 vor Inbetriebnahme der zuständigen Landesmedienanstalt an- plattformen und Benutzeroberflächen. Mit Ausnahme der zeigen. 2Soweit die Inbetriebnahme des Angebots nicht im Ver- §§ 1, 2, 3, 12 ff. dieser Satzung gelten sie nicht für Medien- antwortungsbereich des Anbieters liegt, ist für die Anzeige- plattformen und Benutzeroberflächen, deren Bedeutung für 3 pflicht nach Satz 1 auf den Zeitpunkt des Inverkehrbringens die Angebots- und Meinungsvielfalt gering ist. Dies ist in der abzustellen. Regel der Fall, wenn die Medienplattform oder die Benutzer- oberfläche die in § 78 Satz 2 Nr. 1 und 2 MStV vorgesehenen (2) Im Rahmen der Anzeige sind insbesondere folgende An- Schwellen unterschreitet. gaben zu machen sowie Unterlagen vorzulegen: (3) 1Infrastrukturgebunden sind Medienplattformen, bei de- 1. Darlegung des Angebots; dies umfasst auch Angaben zur nen der Anbieter der Medienplattform zugleich die Übertra- Infrastrukturgebundenheit der Medienplattform bzw. An- gungsinfrastruktur vom Einspeisepunkt bis zum Netzabschluss- gaben, ob es sich um eine Benutzeroberfläche einer infra- punkt kontrolliert. 2Die Kontrolle kann auch aufgrund einer strukturgebundenen Medienplattform handelt; vertraglichen Vereinbarung zwischen dem Anbieter und dem 2. Benennung der natürlichen oder juristischen Person des Inhaber der Übertragungsinfrastruktur erfolgen. Anbieters der Medienplattform oder Benutzeroberfläche (4) Die Ermittlung der angeschlossenen Wohneinheiten für sowie des Wohnsitzes oder Sitzes; kabelnetzgebundene Medienplattformen und deren Benutzer- 3. Vorlage eines gesetzlichen Führungszeugnisses zur Vorlage oberflächen nach § 78 Satz 2 Nr. 1 MStV erfolgt nach Maß- bei einer Behörde oder eines vergleichbaren ausländischen gabe der folgenden Bestimmungen: Dokuments für die Person des Anbieters der Medienplatt- 1. Es werden alle zurechenbaren Netze eines Anbieters einer form oder Benutzeroberfläche bzw. die ihn gesetzlich oder kabelnetzgebundenen Medienplattform zusammengefasst satzungsmäßig vertretende Person, das bei Vorlage nicht betrachtet; älter als ein halbes Jahr ist. Bei mehreren ihn gesetzlich 2. Angeschlossene Wohneinheiten i. S. des § 78 Satz 2 Nr. 1 oder satzungsmäßig vertretenden Personen ist die Vorlage MStV sind bei kabelnetzgebundenen Medienplattformen eines Dokuments im Sinne von Satz 1 für diejenigen Ver- Wohneinheiten, in denen ein physischer Netzabschluss- tretenden ausreichend, die für die Auswahl der Angebote punkt vorliegt, an dem einem Endnutzer der Zugang zu ei- oder die Gestaltung der Übersicht verantwortlich sind; nem Kabelnetz bereitgestellt wird, soweit für den Netzab- 4. Angaben zur technischen und voraussichtlichen Nutzungs- schlusspunkt eine Vereinbarung besteht, nach der der End- reichweite. Hierzu gehören insbesondere die zur Überprü- nutzer berechtigt ist, Rundfunkprogramme in Anspruch fung von § 78 Satz 2 MStV sowie § 1 Abs. 4 bis 6 dieser zu nehmen. Satzung erforderlichen Angaben. (5) Für die Ermittlung der tatsächlichen täglichen Nutzer (3) Hat der Anbieter der Medienplattform oder Benutzer- i. S. von § 78 Satz 2 Nr. 2 MStV gelten die folgenden Bestim- oberfläche seinen Wohnsitz oder Sitz nicht in Deutschland, mungen: einem sonstigen Mitgliedstaat der Europäischen Union oder einem anderen Vertragsstaat des Abkommens über den Euro- päischen Wirtschaftsraum, hat er im Rahmen der Anzeige ei- nen Bevollmächtigten nach § 79 Abs. 1 Satz 2 MStV unter *) Notifiziert gemäß der Richtlinie (EU) 2015/1535 des Europäischen Vorlage eines Dokuments nach Abs. 2 Nr. 3 zu benennen. Parlaments und des Rates vom 9. September 2015 über ein Informa- tionsverfahren auf dem Gebiet der technischen Vorschriften und (4) Die zuständige Medienanstalt kann darüber hinaus die der Vorschriften für die Dienste der Informationsgesellschaft (ABl. Vorlage weiterer Unterlagen und Informationen verlangen, L 241 vom 17. September 2015, S. 1). die für die Beurteilung der Anzeige erforderlich sind.

608 Nds. MBl. Nr. 13/2021

§ 3 (2) Der sachlich rechtfertigende Grund für eine Ungleichbe- Signalintegrität, Überlagerungen handlung muss vor dem Leitziel der Sicherung der Meinungs- und Skalierungen vielfalt Bestand haben. (1) Eine technische Veränderung i. S. des § 80 Abs. 1 Nr. 1 MStV liegt auch vor, wenn technisch bereitgestellte HbbTV- § 7 Signale von Medienplattformanbietern nicht weitergeleitet Zugangsberechtigungssysteme werden. (1) Ein Zugangsberechtigungssystem ist (2) Einer Überlagerung i. S. des § 80 Abs. 1 Nr. 2 MStV stehen 1. jede technische Maßnahme, akustische oder visuelle Einblendungen gleich, die zeitlich 2. jedes Authentifizierungssystem und/oder unmittelbar nach Anwahl durch den Nutzer und vor Beginn des Rundfunkprogramms erfolgen (Pre-Roll). 3. jede Vorrichtung, (3) 1Eine Veranlassung im Einzelfall i. S. des § 80 Abs. 2 die bzw. das den Zugang zu einem geschützten Hörfunk- oder Satz 2 und 3 MStV erfolgt durch eine eindeutige Handlung des Fernsehprogramm in unverschlüsselter Form von einem Nutzers, mit der freiwillig, für die konkrete Nutzungssituation Abonnement oder einer anderen Form der vorherigen indivi- und unmissverständlich bekundet wird, dass der Nutzer die duellen Erlaubnis abhängig macht. Überlagerung oder Skalierung auslösen will. 2Dies ist insbe- (2) Für Zugangsberechtigungssysteme i. S. von § 82 Abs. 2 sondere der Fall, wenn der Nutzer entsprechend gekennzeich- Nr. 1 MStV gilt, dass allen Berechtigten die Nutzung der benö- nete visuelle oder akustische Bedienelemente zum Auslösen tigten technischen Dienste zur Nutzung dieser Systeme zu er- der Überblendung oder der Skalierung verwendet. möglichen sowie die dafür erforderlichen Auskünfte zu chan- cengleichen, angemessenen und nicht-diskriminierenden Be- 2. Abschnitt: Belegungsvorgaben dingungen zu erteilen sind.

§ 4 § 8 Belegungsvorgaben für infrastrukturgebundene Zugangsbedingungen Medienplattformen (1) Die Ausgestaltung der Zugangsbedingungen i. S. von §§ 82 Eine angemessene Berücksichtigung der Angebote nach § 81 Abs. 2 Nr. 4, 83 Abs. 2 MStV umfasst insbesondere die Art Abs. 2 Satz 1 Nr. 1 lit. b und c MStV sowie § 81 Abs. 3 Satz 1 und Weise, mit der ein Anbieter von Medienplattformen Nr. 1 lit. b MStV setzt voraus, dass durch finanzielle und technische Vorgaben über den Zugang 1. nachgewiesen wird, dass die Kapazität zur Belegung nach eines Angebots i. S. von § 82 Abs. 2 MStV zur Medienplatt- § 81 Abs. 2 Satz 1 Nr. 1 MStV nicht ausreicht, die Verbrei- form bestimmt. tungsverpflichtungen nach § 81 Abs. 2 Satz 1 Nr. 1 MStV (2) 1Begehrt ein Rundfunkveranstalter Zugang zu einer Me- sowie nach § 81 Abs. 3 Satz 1 Nr. 1 MStV vollumfänglich dienplattform, sind in die Prüfung von Diskriminierungsfrei- zu erfüllen; heit und Chancengleichheit alle geldwerten Leistungen, die 2. Programme, die in unterschiedlichen Standards verbreitet im mittelbaren oder unmittelbaren sachlichen Zusammenhang werden, nur einmal angerechnet werden; zum Zugang ausgetauscht werden oder ausgetauscht werden 2 3. Programme nach § 81 Abs. 2 Satz 1 Nr. 1 MStV und § 81 sollen, einzubeziehen. Hierzu gehören insbesondere, Abs. 3 Satz 1 Nr. 1 MStV, die nicht für das jeweilige Ver- 1. Entgelte und Tarife, die der Anbieter einer Medienplatt- breitungsgebiet gesetzlich bestimmt sind, nachrangig gegen- form von zugangsnachfragenden Rundfunkveranstaltern über Angeboten nach § 81 Abs. 2 Satz 1 Nr. 1 lit. b und c erhebt oder erheben will; MStV sowie § 81 Abs. 3 Satz 1 Nr. 1 lit. b MStV verbreitet 2. Vergütungen, die der Anbieter einer Medienplattform auf werden; Grund der Signalüberlassung an den Rundfunkveranstal- 4. Angebote nach § 81 Abs. 2 Satz 1 Nr. 1 lit. b und c MStV ter entrichtet oder vertraglich entrichten soll, inklusive sowie § 81 Abs. 3 Satz 1 Nr. 1 lit. b MStV nicht vollständig Rückflüsse in HD-CPS Modellen. verdrängt werden. (3) 1Soweit zur Bewertung der Zugangssituation erforderlich, können zusätzlich auch Vereinbarungen über die Einräu- 3. Abschnitt: Zugangsbedingungen für Medienplattformen mung und Vergütung von Rechten, die der Anbieter einer Me- dienplattform auf Grund von Urheber- oder Markenrechten § 5 mit dem Rundfunkveranstalter schließt oder schließen will, in Chancengleichheit die erforderliche Gesamtbetrachtung einbezogen werden. 2Die (1) Anbieter von Medienplattformen müssen den Zugang zu Vorschriften des Gesetzes über Urheberrecht und verwandte ihren Medienplattformen so anbieten, dass Angebote im Rah- Schutzrechte (UrhG), des Gesetzes über die Wahrnehmung men von § 82 Abs. 2 MStV weder unmittelbar noch mittelbar von Urheberrechten und verwandten Schutzrechten durch bei der Verbreitung oder Vermarktung unbillig behindert wer- Verwertungsgesellschaften (VGG) und des Gesetzes gegen den. Wettbewerbsbeschränkungen (GWB) sowie die hiermit ver- (2) Die Unbilligkeit einer Behinderung ist bei umfassender bundenen Zuständigkeiten bleiben unberührt. Abwägung der Interessen der Beteiligten und unter Berück- sichtigung der auf die Sicherung der Meinungs- und Angebots- § 9 vielfalt gerichteten Zielsetzung des MStV und dieser Satzung Offenlegung festzustellen. (1) Anbieter von Medienplattformen sind verpflichtet, (3) Eine unbillige Behinderung liegt insbesondere vor, wenn 1. mit Überschreiten der in § 78 MStV genannten Regulie- Medienplattformen im Rahmen des technisch Möglichen und rungsschwellen Zugangsbedingungen i. S. von § 82 Abs. 2 wirtschaftlich Zumutbaren keine realistische Chance auf Zu- MStV und § 8; gang eröffnen oder die Zugangsbedingungen zu einer struktu- rellen Benachteiligung von Angeboten nach § 82 Abs. 2 MStV 2. im Fall von § 81 Abs. 2 Satz 2 MStV Angaben über die für führen. die digitale Verbreitung von Fernsehprogrammen oder von Hörfunk zur Verfügung stehende Gesamtkapazität § 6 auf Anfrage gegenüber der zuständigen Landesmedienanstalt Diskriminierungsfreiheit offenzulegen. (1) 1Anbieter von Medienplattformen dürfen Angebote im (2) Die Offenlegung hat durch Vorlage geeigneter Unterlagen Rahmen von § 82 Abs. 2 MStV gegenüber gleichartigen Ange- zu erfolgen. boten nicht ohne sachlich gerechtfertigten Grund unterschied- (3) 1Insbesondere hat die Offenlegung Angaben zu folgenden lich behandeln. 2Dies ist insbesondere der Fall, wenn ein Punkten zu enthalten: Anbieter einer Medienplattform den Zugang zu Medienplatt- Im Fall von Abs. 1 Nr. 1 formen einem Angebot nach § 82 Abs. 2 MStV zu anderen Zu- 1. alle technischen Parameter und technischen Rahmenbe- gangsbedingungen anbietet, als einem Unternehmen, dass dingungen, deren Kenntnis für die Beurteilung des Zu- dem Anbieter der Medienplattform zuzurechnen ist, es sei gangs nach § 82 Abs. 2 Nr. 1 und 2 MStV erforderlich sind; denn, es liegt hierfür ein sachlich rechtfertigender Grund vor. 3Unternehmen sind zuzurechnen, mit denen Anbieter von 2. die von Anbietern von Medienplattformen geforderten Ent- Medienplattformen unmittelbar oder mittelbar durch Beteili- gelte und Tarife, samt ihrer Berechnung zugrundeliegen- gung oder in sonstiger Weise verbunden sind. 4§ 62 MStV ist den Daten und betriebswirtschaftlichen Annahmen; entsprechend anzuwenden. 3. eine Beschreibung der angewendeten Vergütungssystematik.

609 Nds. MBl. Nr. 13/2021

2Im Fall von Abs. 1 Nr. 2 3. auf Auswahlebenen, die nur oder überwiegend rundfunk- 1. Angaben, welche Möglichkeiten zur effizienten Nutzung ähnliche Telemedien oder ihrer unmittelbaren Ansteue- der Kapazitäten genutzt wurden; rung dienende softwarebasierte Anwendungen präsentie- ren, die Telemedienangebote und softwarebasierten An- 2. ob und in welchen unterschiedlichen Verbreitungsstan- wendungen nach § 84 Abs. 4 MStV. dards ein Programm verbreitet wird. 2Der Rundfunk in seiner Gesamtheit muss auf der ersten Aus- 4. Abschnitt: Regelungen für Benutzeroberflächen wahlebene ohne wesentliche Zwischenschritte erreicht wer- den können, in der Regel mit nur einer Handlung. 3Werden § 10 Rundfunkprogramme abgebildet oder akustisch vermittelt, die Auffindbarkeit in Benutzeroberflächen Fensterprogramme (§ 59 Abs. 4 MStV) aufzunehmen haben, 1 sind in dem Gebiet, für das die Fensterprogramme zugelassen (1) Maßgeblich für die Auffindbarkeit von Angeboten und oder gesetzlich bestimmt sind, die Hauptprogramme mit Fens- Inhalten in Benutzeroberflächen sind vor allem die Sortierung, terprogramm gegenüber dem ohne Fensterprogramm ausge- Anordnung und Präsentation von Angeboten und Inhalten strahlten Hauptprogramm und gegenüber den Fensterpro- ebenso wie sonstige der Auffindbarkeit dienende textliche, 2 grammen, die für andere Gebiete zugelassen oder gesetzlich bildliche und akustische Formen der Darstellung. Angebote bestimmt sind, vorrangig darzustellen. sind einzelne Rundfunkprogramme, rundfunkähnliche Tele- 1 medien, Telemedien nach § 19 Abs. 1 MStV sowie im Wesent- (7) Unabhängig von den Voreinstellungen müssen Angebote lichen der unmittelbaren Ansteuerung der vorgenannten und Inhalte vom Nutzer selbst leicht und schnell sortiert und angeordnet werden können (z. B. durch eine Favoritenliste). Angebote dienende softwarebasierte Anwendungen in ihrer 2 Vollständigkeit. 3Inhalte sind abgrenzbare, insbesondere sepa- In der Regel können Angebote oder Inhalte leicht und schnell sortiert oder angeordnet werden, wenn dies offensichtlich ist rat benannte oder wahrnehmbare Teile von Angeboten wie 3 beispielsweise Sendungen. oder leicht verständlich erklärt wird. Die vom Nutzer vorge- nommene Sortierung oder Anordnung darf nur von ihm selbst (2) Hinsichtlich der Anforderungen an die Auffindbarkeit und insbesondere nicht durch Updates geändert werden kön- in und die Bedienung von Benutzeroberflächen ist in den nen. nachfolgenden Regelungen das Verständnis eines Durch- 1 schnittsnutzers maßgeblich, der nicht über spezifische techni- (8) Die Absätze 4 bis 7 gelten nicht, wenn der Anbieter der sche Kenntnisse verfügt. Benutzeroberfläche nachweist, dass eine Umsetzung technisch 1 unmöglich oder nur mit unverhältnismäßigem Aufwand mög- (3) Gleichartige Angebote oder Inhalte müssen chancen- 2 2 lich ist. Maßgeblich für die Bestimmung unverhältnismäßi- gleich und diskriminierungsfrei auffindbar sein. Eine Un- gen Aufwands ist eine Gesamtabwägung, bei der insbesondere gleichbehandlung ist nur dann erlaubt, wenn es hierfür einen die finanzielle Leistungsfähigkeit des Anbieters, der Aufwand überprüfbaren sachlichen Grund gibt, der dem Ziel der Viel- 3 für sonstige der Auffindbarkeit dienende Funktionen der Be- faltssicherung nicht entgegensteht. Zulässige Kriterien für die nutzeroberfläche sowie Art und Umfang des bei Nichtumset- Sortierung oder Anordnung von Angeboten und Inhalten sind zung begangenen Verstoßes berücksichtigt werden. 3Unver- insbesondere: hältnismäßig ist der Aufwand nur bei einem groben Missver- 1. Alphabet, hältnis. 2. Genres wie Information, Bildung, Kultur, Regionales oder 5. Abschnitt: Transparenzanforderungen Unterhaltung oder 3. Nutzungsreichweite. § 11 4Die Möglichkeit zur Weiterentwicklung der Kriterien bleibt 5 Transparenz unberührt. Eine Diskriminierung besteht insbesondere dann, 1 wenn der Anbieter der Benutzeroberfläche von seinen eige- (1) Anbieter von Medienplattformen und Benutzeroberflä- 6 chen haben die Informationen i. S. von § 85 MStV transparent nen zulässigen Kriterien abweicht. Der Anbieter muss den 2 Landesmedienanstalten die Überprüfbarkeit der Kriterien und zu machen. Die Informationen sind in deutscher Sprache so deren Einhaltung gewährleisten, insbesondere im Einzelnen vorzuhalten, dass sie für den Nutzer leicht wahrnehmbar, un- darlegen, welche Kriterien verwendet und welche Informatio- mittelbar erreichbar und ständig verfügbar sind. nen hierbei zugrunde gelegt werden. 7Nicht zulässig ist in der (2) Hinsichtlich der Anforderungen an die Umsetzung der Regel Transparenzvorgaben ist das Verständnis eines durchschnitt- 1. eine Sortierung oder Anordnung, die durch Entgelt oder lichen Nutzers maßgeblich, der nicht über spezifische techni- sche Kenntnisse verfügt. eine ähnliche Gegenleistung beeinflusst wird oder 1 2. die Bevorzugung eigener Angebote und Inhalte des Anbie- (3) Leicht wahrnehmbar sind die Informationen, wenn sie ters der Benutzeroberfläche, es sei denn, dass für die Nut- bei der Nutzung der Medienplattform oder Benutzeroberflä- zung ein Entgelt geleistet wird. che einfach und schnell zu finden sind, da sie beispielsweise 1 hervorgehoben dargestellt und durch einen unmissverständli- (4) Benutzeroberflächen müssen die Möglichkeit vorhalten, chen Begriff gekennzeichnet werden. 2Die konkrete Ausgestal- die Gesamtheit aller Angebote auf bestimmte Angebote hin 2 tung zur Gewährleistung leichter Wahrnehmbarkeit ist im durchsuchen zu können (Suchfunktion). Das Ergebnis der Lichte der Art, des Umfangs und der sonstigen Gestaltung des Suche einschließlich der während des Suchvorgangs gemach- Dienstes vorzunehmen. 3Erfolgt die Nutzung des Dienstes über- ten Suchvorschläge (z. B. durch eine Autocomplete-Funktion) 3 wiegend sprachgesteuert, sollen die Informationen auf Anfor- muss diskriminierungsfrei sein. Darüber hinaus kann eine derung des Nutzers auch akustisch wiedergegeben werden, Benutzeroberfläche auch die Möglichkeit der Suche nach In- wobei ein akustischer Hinweis, wo die Informationen vorge- halten vorhalten; Abs. 3 Satz 1 gilt entsprechend. halten werden, genügt. 1 (5) Leicht auffindbar sind Angebote in Benutzeroberflä- (4) 1Unmittelbar erreichbar sind die Informationen, wenn chen, wenn sie einfach und schnell zu finden sind, da sie bei- sie in einer Weise zur Verfügung gestellt werden, dass sie in- spielsweise vorangestellt oder hervorgehoben präsentiert wer- 2 nerhalb der Medienplattform oder der Benutzeroberfläche ohne den, beispielsweise durch einen eigenen Button. Wie eine wesentliche Zwischenschritte abrufbar sind. 2Erfolgt die Nutzung leichte Auffindbarkeit im Einzelfall gewährleistet werden kann, des Dienstes über das Internet, kann dies auch durch eine Ver- richtet sich nach Art, Umfang und Ausgestaltung der Benut- linkung erfolgen. zeroberfläche sowie der konkreten Abbildung oder sonstigen Präsentation von Angeboten und Inhalten. 3In der Regel ist für (5) Ständig verfügbar sind die Informationen, wenn sie dau- die leichte Auffindbarkeit der entsprechenden Angebote not- erhaft und ohne zeitliche Begrenzung zur Verfügung gestellt wendig aber nicht ausreichend, dass diese ebenso einfach und werden. schnell zu finden sind, wie die restlichen Angebote. 6. Abschnitt: Verfahrensvorschriften (6) 1Leicht auffindbar müssen in Benutzeroberflächen sein: 1. Auf der ersten Auswahlebene der Rundfunk in seiner Ge- § 12 samtheit, sofern auf dieser Ebene nicht nur Rundfunkpro- ZAK gramme auswählbar sind, (1) 1Für die im Rahmen dieser Satzung zu erfüllenden Auf- 2. innerhalb des Rundfunks die gesetzlich bestimmten bei- gaben dient die Kommission für Zulassung und Aufsicht tragsfinanzierten Programme, die Rundfunkprogramme, die (ZAK) der zuständigen Landesmedienanstalt als Organ (§ 104 Fensterprogramme (§ 59 Abs. 4 MStV) aufzunehmen haben, Abs. 2 Satz 1 Nr. 1, § 105 Abs. 1 Satz 1 Nrn. 8 und 9 MStV sowie die privaten Programme, die in besonderem Maß ei- i. V. m. der Geschäfts- und Verfahrensordnung der ZAK — nen Beitrag zur Meinungs- und Angebotsvielfalt im Bun- GVO ZAK). 2§ 81 Abs. 5 Satz 3 i. V. m. § 105 Abs. 2 Satz 1 desgebiet leisten und Alt. 2 MStV bleibt unberührt.

610 Nds. MBl. Nr. 13/2021

(2) 1Die zuständige Landesmedienanstalt leitet Anzeigen nach (5) Soweit Zugangsberechtigungssysteme und Schnittstel- § 2 und Beschwerden nach § 14 unverzüglich über die ge- len für Anwendungsprogramme betroffen sind, leitet die zu- meinsame Geschäftsstelle an die ZAK weiter und informiert ständige Landesmedienanstalt im Rahmen des mit der Bun- sie über Prüfungen vom Amts wegen. 2Die zuständige Landes- desnetzagentur (BNetzA) verabredeten Verfahrens (Verfah- medienanstalt führt das Verfahren bis zur Entscheidungsreife. rensbeschreibung vom 20. April 2010) die Beschwerde an die BNetzA weiter, bei der das Verfahren geführt wird. § 13 (6) 1Die Beschwerde ist an die Landemedienanstalt zu rich- Verfahren ten, bei der die Medienplattform oder Benutzeroberfläche an- (1) Die zuständige Landesmedienanstalt prüft durch die gezeigt ist. 2Besteht zum Zeitpunkt der Beschwerde keine An- ZAK auf Grundlage einer Beschwerde eines Berechtigten nach zeige, gilt für bundesweit ausgerichtete Angebote § 106 Abs. 1 § 14 oder von Amts wegen, ob der Anbieter einer Medien- MStV entsprechend. plattform oder Benutzeroberfläche die Bestimmungen der §§ 79 bis 85 MStV oder der §§ 2 bis 6 und 10, 11 dieser Sat- § 15 zung verletzt. Erteilung einer Unbedenklichkeitsbescheinigung (2) Bestehen konkrete Anhaltspunkte für einen Verstoß, ist nach § 87 MStV der Anbieter einer Medienplattform oder Benutzeroberfläche 1 verpflichtet, der zuständigen Landesmedienanstalt die zur (1) Wird ein Antrag auf Bescheinigung der Unbedenklich- Überprüfung erforderlichen Informationen und Unterlagen keit nach § 87 Satz 1 MStV gestellt, so informiert die zuständige unverzüglich vorzulegen. Landesmedienanstalt die Anbieter der nach § 84 Abs. 3 Satz 2 1 und Abs. 4 MStV privilegierten Angebote über die Einleitung (3) Stellt die zuständige Landesmedienanstalt durch die des Verfahrens. 2Die Information kann auf elektronischem ZAK gemäß Abs. 1 einen Verstoß fest, kann sie dem Anbieter Weg erfolgen. der Medienplattform oder Benutzeroberfläche unter Setzung einer angemessenen Frist Gelegenheit zur Nachbesserung ge- (2) 1Die zuständige Landesmedienanstalt leitet den Antrag ben. 2Werden die gesetzlichen Anforderungen danach weiter- über die gemeinsame Geschäftsstelle an die ZAK weiter. 2Die hin nicht erfüllt, trifft die zuständige Landesmedienanstalt auf zuständige Landesmedienanstalt führt das Verfahren bis zur Beschluss der ZAK sowie im Falle des § 81 Abs. 5 Satz 3 MStV Entscheidungsreife. auf Beschluss der GVK die nach § 109 Abs. 1 MStV erforderli- (3) 1Während der Laufzeit der Unbedenklichkeitsbescheini- chen Maßnahmen. gung hat der Anbieter der Medienplattform oder Benutzer- oberfläche die zuständige Landesmedienanstalt über alle we- § 14 sentlichen Änderungen zu unterrichten, die auf der Medien- Beschwerde im Rahmen der Aufsicht plattform oder an der Benutzeroberfläche vorgenommen wer- (1) 1Beschwerdeberechtigt sind Anbieter von Rundfunk, den. 2Die zuständige Landesmedienanstalt prüft von Amts wegen, rundfunkähnlichen Telemedien oder Telemedien nach § 19 ob die Voraussetzungen der Unbedenklichkeitsbescheinigung Abs. 1 MStV, die weiterhin vorliegen. 1. auf einer Medienplattform verbreitet werden, oder 2. Zugang zu einer Medienplattform begehren, um Rundfunk, 7. Abschnitt: Schlussbestimmungen rundfunkähnliche Telemedien oder Telemedien nach § 19 Abs. 1 MStV anzubieten oder zu vermarkten, oder § 16 3. von der Darstellung in Benutzeroberflächen im Sinne von Barrierefreiheit § 2 Abs. 2 Nr. 15 MStV selbst betroffen sind. Anbieter von Benutzeroberflächen und Anbieter von Medi- 2Beschwerdegegner können Anbieter von Medienplattformen enplattformen sollen im Rahmen der technischen und ihrer fi- nach § 2 Abs. 2 Nr. 19 MStV und Anbieter von Benutzerober- nanziellen Möglichkeiten den barrierefreien Zugang zu Fern- flächen nach § 2 Abs. 2 Nr. 20 MStV sein. sehprogrammen und fernsehähnlichen Telemedien unterstüt- (2) Beschwerdeberechtigte nach Abs. 1 können bei der zu- zen (§ 21 MStV). ständigen Landesmedienanstalt schriftlich unter Angabe kon- kreter Anhaltspunkte für das Vorliegen eines Verstoßes gegen § 17 die Bestimmungen der §§ 80 bis 84 MStV oder der §§ 3 bis 6 und 10 dieser Satzung und unter Darlegung des zugrunde lie- Inkrafttreten, Außerkrafttreten genden Sachverhalts Beschwerde einlegen. (1) 1Diese Satzung tritt am 1. Juni 2021 in Kraft. 2Der Vorsit- (3) Bei Einlegung der Beschwerde haben Berechtigte darzu- zende der Direktorenkonferenz der Landesmedienanstalten legen und glaubhaft zu machen, dass sie auf eine Klärung der (DLM) veröffentlicht im Internetauftritt unter der Dachmarke streitigen Position mit dem Anbieter der Medienplattform „die medienanstalten“, ob alle Landesmedienanstalten bis da- hin übereinstimmende Satzungen erlassen und veröffentlicht oder Benutzeroberfläche hingewirkt haben. 3 (4) 1Die zuständige Landesmedienanstalt kann zunächst ver- haben. Abweichend von Satz 1 treten § 10 Abs. 5 bis 7 dieser suchen, unter den Beteiligten auf eine sachgerechte Lösung Satzung am 1. September 2021 in Kraft. hinzuwirken. 2In den Fällen des § 83 Abs. 3 MStV hat die zu- (2) Gleichzeitig tritt die Satzung über die Zugangsfreiheit zu ständige Landesmedienanstalt vor dem Beschwerdeverfahren digitalen Diensten und zur Plattformregulierung gemäß § 53 eine Mediation durchzuführen. Rundfunkstaatsvertrag vom 14. Dezember 2016 außer Kraft.

611 Nds. MBl. Nr. 13/2021

Niedersächsischer Landesbetrieb Staatliches Fischereiamt Bremerhaven für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz Ausweisung von Muschelkulturbezirken Veröffentlichung gemäß § 83 Abs. 4 Satz 1 Nr. 3 WHG; (Muschelfischereibetrieb Jörg Christoffers, Norden) Anhörungsdokument zu dem Entwurf des International koordinierten Bewirtschaftungsplans 2022—2027 AV d. Staatlichen Fischereiamtes Bremerhaven für die Flussgebietseinheit Rhein v. 6. 4. 2021 — 65438-4-1-3 —

Bek. d. NLWKN v. 31. 3. 2021 Auf Antrag des Muschelfischereibetriebes Jörg Christoffers, — 34.62004-2.13-14 — Alter Dörper Weg 12, 26506 Norden, ist aufgrund des § 17 Abs. 2 Nds. FischG in der derzeit geltenden Fassung die nach- Hiermit wird das Anhörungsdokument zu dem Entwurf des folgend genannte Fläche als Miesmuschelkulturfläche geneh- International koordinierten Bewirtschaftungsplans 2022—2027 migt worden. gemäß § 83 Abs. 4 Satz 1 Nr. 3 WHG vom 31. 7. 2009 (BGBl. I Diese Fläche wird hiermit gemäß § 17 Abs. 3 Nds. FischG S. 2585), zuletzt geändert durch Artikel 1 des Gesetzes vom zum Muschelkulturbezirk erklärt. 19. 6. 2020 (BGBl. I S. 1408), für die Flussgebietseinheit Rhein Mit der Erteilung dieser Genehmigung ist gleichzeitig die bekannt gemacht: Nutzungsbefugnis nach § 1 Abs. 3 Satz 3 WaStrG durch das Land Niedersachsen übertragen worden. Eine Befischung darf Flussgebietseinheit Rhein nur durch den o. g. Fischereibetrieb oder seine Beauftragten — Entwurf – International koordinierter Bewirtschaftungs- erfolgen. plan 2022—2027 für die internationale Flussgebietsein- Bezeichnung der Miesmuschelkulturfläche: heit Rhein (Teil A = übergeordneter Teil). „Memmertbalje-Nordland“ (K EMS 009). Der Link zu dem Anhörungsdokument ist im Internetange- bot des NLWKN unter www.nlwkn.niedersachsen.de veröf- Geografische Lage auf der Grundlage von WGS 84: fentlicht. Das Anhörungsdokument liegt in der Zeit vom 16. 4. 1. 53° 37,940' N/006° 56,220' E bis zum 16. 10. 2021 bei dem nachfolgend genannten Stand- 2. 53° 37,810' N/006° 56,370' E ort der NLWKN-Betriebsstelle zur Einsichtnahme und zur 3. 53° 37,828' N/006° 57,121' E Stellungnahme aus. Die Möglichkeit zur Stellungnahme be- steht bis zum 16. 10. 2021. Aufgrund aktueller Beschränkun- 4. 53° 38,050' N/006° 57,123' E. gen im Zuge der COVID-19-Pandemie zum Zutritt des Dienst- Die Größe der Kulturfläche beträgt ca. 30,57 ha. gebäudes des NLWKN ist eine vorherige telefonische Termin- Die Unterschutzstellung dieser Kulturfläche beginnt am 13. 4. absprache unter der nachfolgend angegebenen Telefonnum- 2021 und endet am 12. 4. 2031. mer zwingend erforderlich. Widerrufsvorbehalt: NLWKN, Betriebsstelle Brake-Oldenburg, Standort Oldenburg: Diese Genehmigung kann widerrufen werden, wenn Rechts- Im Dreieck 12, 26127 Oldenburg (Oldenburg), Tel. 0441 mittel aufgrund der gleichzeitig vom Staatlichen Fischereiamt 95069-133. Bremerhaven zu veranlassenden Bek. als AV innerhalb eines Stellungnahmen können auch vom 16. 4. bis zum 16. 10. 2021 Monats nach Veröffentlichung im Nds. MBl. eingelegt und als auf dem Postweg an den Niedersächsischen Landesbetrieb für begründet angesehen werden. Die Nutzung dieser Genehmi- Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz, Betriebsstelle gung vor Unanfechtbarkeit erfolgt auf Risiko des o. g. Berech- Lüneburg, GB III, Adolph-Kolping-Straße 6, 21337 Lüneburg tigten. Diese Genehmigung kann ganz oder teilweise wider- oder per E-Mail an [email protected] geschickt rufen werden, wenn es zur Erhaltung der Bundeswasserstraße werden. in einem für die Schifffahrt erforderlichen Zustand oder zur Über die E-Mail-Adresse [email protected] oder Abwehr von Gefahren für die Sicherheit und Leichtigkeit des über den Postweg an den Niedersächsischen Landesbetrieb Verkehrs oder für die Sicherstellung von Maßnahmen des In- für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz, Betriebsstelle sel- und Küstenschutzes notwendig ist. Lüneburg, GB III, Adolph-Kolping-Straße 6, 21337 Lüneburg, Rechtsbehelfsbelehrung: kann zudem eine Zusendung des Anhörungsdokuments bean- Gegen diesen Bescheid kann innerhalb eines Monats nach Be- tragt werden. kanntgabe Klage beim Verwaltungsgericht Oldenburg, Schloß- — Nds. MBl. Nr. 13/2021 S. 612 platz 10, 26122 Oldenburg, erhoben werden. Die Klage muss die Klägerin oder den Kläger, den Beklagten und den Gegen- stand des Klagebegehrens bezeichnen. Sie soll einen bestimm- ten Antrag enthalten und die zur Begründung dienenden Tatsachen und Beweismittel sollen angegeben werden. Die Klage kann schriftlich oder zur Niederschrift der Urkundsbe- amtin oder des Urkundsbeamten der Geschäftsstelle des Ver- Niedersächsisches Landesamt waltungsgerichts erhoben werden. Der Klage sollen dieser für Denkmalpflege Bescheid im Original oder in Kopie und so viele Abschriften Schatzregal gemäß § 18 der Klage mit ihren Anlagen beigefügt werden, dass alle Betei- Niedersächsisches Denkmalschutzgesetz; ligten eine Ausfertigung erhalten können. Die Klage kann auch Sammlung Gerald Neumann, Grasberg mit qualifizierter elektronischer Signatur durch Zuleitung über EGVP erhoben werden. Bek. d. Niedersächsischen Landesamtes — Nds. MBl. Nr. 13/2021 S. 612 für Denkmalpflege v. 31. 3. 2021 — 57731-1.2 —

Das Niedersächsische Landesamt für Denkmalpflege hat am 31. 3. 2021 für die Sammlung Gerald Neumann, Grasberg, als Sachgesamtheit gemäß § 18 Niedersächsisches Denkmalschutz- gesetz das Schatzregal wegen der hervorragenden wissen- schaftlichen Bedeutung der gesammelten Funde angewendet. Die Sammlung ist damit Eigentum des Landes Niedersach- sens geworden. — Nds. MBl. Nr. 13/2021 S. 612

612 Nds. MBl. Nr. 13/2021

Staatliches Gewerbeaufsichtsamt Oldenburg

Genehmigungsverfahren nach dem BImSchG; Öffentliche Bekanntmachung (Georgsmarienhütte GmbH)

Bek. d. GAA Oldenburg v. 29. 3. 2021 — OL20-203-01 —

Die Firma Georgsmarienhütte GmbH, Neue Hüttenstraße 1, — Artenschutzrechtliche Beurteilung des Bauvorhabens 49124 Georgsmarienhütte, hat mit Schreiben vom 23. 12. 2020 „Projekt Spelle“ im Rahmen des vorzeitigen Baubeginns die Erteilung einer Genehmigung zur Errichtung und zum Be- auf dem Grundstück „Hafenstraße 16“ in 48489 Spelle trieb einer Abfallbehandlungsanlage zur Lagerung, Behandlung vom 2. 3. 2021, ökoplan Bredemann und Fehrman, und für den Umschlag von Elektrolichtbogenofen-Schlacken — Bericht über den Ausgangszustand (AZB) vom 11. 12. 2020, (EOS) mit einer Durchsatzkapazität von 1 000 t/d auf dem Grund- Dr. Heckemans & Gardberg GmbH, stück in 48080 Spelle, Hafenstraße 16, Gemarkung Spelle, Flur 28, — Stellungnahme der LEA Gesellschaft für Landeseisenbahn- Flurstücke 12/40, 90/17, 12/59, 12/50 und 12/53, beantragt. aufsicht mbH vom 11. 1. 2021, Die Änderung umfasst folgende Maßnahmen: — Stellungnahmen des Staatlichen Gewerbeaufsichtsamtes — Behandlung von nicht gefährlichen Abfällen (Elektrolicht- Osnabrück vom 25. 1. 2021 und 22. 3. 2021, bogenofen-Schlacken (EOS) von 1 000 t/d, — Stellungnahme des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes — Errichtung einer Anlage zur Lagerung von EOS (160 000 t) Westdeutsche Kanäle vom 3. 2. 2021, und Zunder (15 000 t) mit einer Gesamtlagerkapazität von 175 000 t. — Stellungnahme des Landkreises Emsland vom 5. 2. 2021 und 22. 3. 2021 und Die Errichtung und der Betrieb der Anlage bedürfen der Ge- nehmigung gemäß den §§ 4 und 10 BImSchG i. V. m. § 1 so- — Stellungnahme der Samtgemeinde Spelle vom 26. 2. 2021. wie den Nummern 8.11.2.3 (G/E) und 8.12.2 (V) des Anhangs 1 Das beantragte Vorhaben ist in der Anlage 1 UVPG nicht ge- der 4. BImSchV. Es handelt sich bei der Anlage zur Behand- nannt. Die Durchführung einer Umweltverträglichkeitsprü- lung von EOS um eine Anlage gemäß Artikel 10 der Richtlinie fung war nicht erforderlich. 2010/75/EU des Europäischen Parlaments und des Rates vom Die Vorhabenfläche befindet sich im Geltungsbereich des 24. 11. 2010 über Industrieemissionen (integrierte Vermei- Bebauungsplans „Hafen IV“ Nr. 80 der Samtgemeinde Spelle dung und Verminderung der Umweltverschmutzung) — sog. und ist dort als Sondergebiet Hafen/hafenbezogene Gewerbe- Industrieemissions-Richtlinie — (ABl. EU Nr. L 334 S. 17; und Industriebetriebe ausgewiesen. Die mit der beantragten 2012 Nr. L 158 S. 25). Für diese Anlagen gilt die BVT- Anlage verbundene Errichtung von baulichen Anlagen be- Schlussfolgerung „Abfallbehandlungsanlagen“. schränkt sich auf die Errichtung von Lagerflächen und einer Gemäß Nummer 8.1 der Anlage ZustVO-Umwelt-Arbeits- Lagerhalle nebst Nebengebäude (Containeraufstellung für So- schutz ist das GAA Oldenburg die zuständige Genehmigungs- zialräume). behörde. Die vorliegende Immissionsprognose für Staubentwicklung Das geplante Vorhaben wird hiermit gemäß § 10 Abs. 3 (einschließlich der Staubdeposition und der Bewertung der BImSchG öffentlich bekannt gemacht. möglichen Staubinhaltstoffe) hat ergeben, dass an den Beur- Der Behörde liegen als Bestandteil der Antragsunterlagen teilungspunkten innerhalb des Beurteilungsgebietes keine derzeit folgende entscheidungserheblichen Berichte und Emp- Überschreitungen der Immissionswerte gemäß TA Luft aus fehlungen vor: dem Betrieb der geplanten Anlage zu erwarten sind. — Stellungnahme zur Einstufung von Elektroofenschlacke Die Schallausbreitungsbetrachtung hat ergeben, dass die der Georgsmarienhütte GmbH als „nicht wassergefährdend“ zulässigen Geräuschimmissionspegelanteile des Bebauungs- gemäß der Verordnung über Anlagen zum Umgang mit plans um mindestens 1,2 dB(A) tagsüber am Aufpunkt höchs- wassergefährdenden Stoffen (AwSV) vom 23. 5. 2014, Insti- ter Belastung, bzw. der Immissionswert der TA Lärm um tut für Baustoff Forschung, 11,7 dB(A) tagsüber, unterschritten werden. Nachts finden keine Tätigkeiten statt. — Schlackeneinstufung — Bewertung von Selbsteinstufun- gen von festen Stoffgemischen vom 6. 7. 2015, Umwelt- Erhebliche Auswirkungen auf empfindliche Ökosysteme in bundesamt, der Nähe der Anlage durch Stickstoffoxide, Schwefeldioxide — E-Ofen-Schlacke Proben für FEhS vom 6. 7. 2020, Georgs- und Kohlenmonoxid der Verbrennungsmotoren der Fahrzeuge marienhütte GMH Gruppe chem. Labor, und sonstigen Antriebe können ausgeschlossen werden. Im weiteren Umfeld sind Stickstoffdepositionen nicht relevant. — Prüfbericht chem. Analyse Feststoff vom 14. 7. 2020, Eu- rofins Umwelt Nord GmbH, Bei Durchführung des Vorhabens werden keine Verbotstat- bestände nach § 44 BNatSchG vorliegen. — Stellungnahme zur Einstufung von Zunder der Georgsma- rienhütte GmbH als „nicht wassergefährdend“ gemäß Ent- Der Antrag auf Erteilung der Genehmigung und die An- wurf für eine Verordnung über Anlagen zum Umgang mit tragsunterlagen nach § 4 der 9. BImSchV liegen in der Zeit wassergefährdenden Stoffen (AwSV) vom 23. 5. 2014, Insti- vom 21. 4. bis einschließlich 21. 5. 2021 bei den folgenden tut für Baustoff Forschung, Stellen zu den angegebenen Zeiten zur Einsichtnahme öffent- lich aus: — Chemische Analyse Walzzunder vom 26. 10. 2020, Georgs- marienhütte GMH Gruppe, — Staatliches Gewerbeaufsichtsamt Oldenburg, Theodor-Tant- zen-Platz 8, 26122 Oldenburg (Oldenburg), Zimmer 433, — Gutachtliche Stellungnahme Prognose der Emissionen und während der Dienststunden, Immissionen im Rahmen des immissionsschutzrechtlichen Genehmigungsverfahrens zur Errichtung und zum Betrieb montags bis donnerstags einer Anlage zur Zwischenlagerung und Behandlung von in der Zeit von 7.30 bis 16.00 Uhr, mineralischen Abfällen der Georgsmarienhütte GmbH auf freitags in der Zeit von 7.30 bis 12.00 Uhr; dem Gelände des Hafens Spelle-Venhaus vom 3. 3. 2021 — Samtgemeinde Spelle (Rathaus), Fachbereich Bauen, Pla- proterra Umweltschutz- und Managementberatung GmbH nung und Umwelt, Hauptstraße 43, 48480 Spelle, Raum 44, Umweltgutachter, während der Dienststunden, — Schalltechnische Prognose für das Projekt „Aufbereitung montags bis mittwochs Spelle“ der Georgsmarienhütte Projekt-Nr.: 2001004/01 in der Zeit von 7.30 bis 12.30 Uhr und vom 14. 12. 2020, Kramer Schalltechnik GmbH, 14.00 bis 17.00 Uhr,

613 Nds. MBl. Nr. 13/2021

donnerstags in der Zeit von 7.30 bis 12.30 Uhr und Findet der Erörterungstermin statt, werden die form- und 14.00 bis 18.00 Uhr, fristgerecht erhobenen Einwendungen anlässlich dieses Ter- freitags in der Zeit von 7.30 bis 12.30 Uhr. mins am Aufgrund aktuell möglicher Einschränkungen beim Betre- Dienstag, dem 13. 7. 2021, ab 10.00 Uhr, ten des Landesbehördenzentrums oder des Rathauses der im Ratssaal der Samtgemeinde Spelle, Samtgemeinde Spelle hinsichtlich der COVID-19-Pandemie Hauptstraße 43, ist vorab telefonisch ein Termin zur Einsichtnahme unter 48480 Spelle, Tel. 0441 799-2419 (GAA Oldenburg) oder Tel. 05977 937-440 (Samtgemeinde Spelle) zu vereinbaren. erörtert. Sollte die Erörterung am 13. 7. 2021 nicht abge- Diese Bek. ist auch im Internet unter https//:www.gewerbe- schlossen werden können, wird sie an den darauffolgenden aufsicht.niedersachsen.de und dort über den Pfad „Bekannt- Werktagen (ohne Samstag) zur gleichen Zeit am selben Ort machungen w Oldenburg — Emden — Osnabrück“ ein- fortgesetzt. sehbar. Der Erörterungstermin dient dazu, die rechtzeitig erhobe- Etwaige Einwendungen gegen das Vorhaben sind während nen Einwendungen zu erörtern, soweit dies für die Prüfung der Einwendungsfrist, diese beginnt am 21. 4. 2021 und endet der Genehmigungsvoraussetzungen nach dem BImSchG von mit Ablauf des 21. 6. 2021, schriftlich bei den genannten Aus- Bedeutung sein kann. Er soll denjenigen, die Einwendungen legungsstellen geltend zu machen. Mit Ablauf dieser Frist sind erhoben haben, Gelegenheit geben, ihre Einwendungen zu für das Genehmigungsverfahren alle Einwendungen ausge- erläutern. Die Einwendungen werden auch dann erörtert, schlossen, die nicht auf besonderen privatrechtlichen Titeln wenn die Antragstellerin oder die Personen, die Einwendun- beruhen (§ 10 Abs. 3 Satz 5 BImSchG). gen erhoben haben, zu diesem Erörterungstermin nicht er- Gemäß § 12 Abs. 2 der 9. BImSchV sind die Einwendungen scheinen. der Antragstellerin und, soweit sie deren Aufgabenbereich be- Einwendungen, die auf besonderen privatrechtlichen Titeln rühren, den nach § 11 der 9. BImSchV beteiligten Behörden beruhen, werden im Erörterungstermin nicht behandelt. bekannt zu geben. Es wird darauf hingewiesen, dass auf Ver- Findet ein Erörterungstermin nicht statt, so wird die Öffent- langen der Einwenderin oder des Einwenders deren oder des- lichkeit gesondert informiert. sen Name und Anschrift vor der Bekanntgabe unkenntlich ge- Es wird darauf hingewiesen, dass die Entscheidung gemäß macht werden sollen, wenn diese zur ordnungsgemäßen Durch- § 10 Abs. 7 und 8 BImSchG und § 21 a der 9. BImSchV öffent- führung des Genehmigungsverfahrens nicht erforderlich sind. lich bekannt gemacht wird und die öffentliche Bekanntma- Nach Ablauf der Einwendungsfrist entscheidet die Geneh- chung die Zustellung der Entscheidung ersetzen kann. migungsbehörde nach Ermessen, ob ein Erörterungstermin durchgeführt wird. — Nds. MBl. Nr. 13/2021 S. 613

Stellenausschreibung

Bei der Stadt Stadthagen (rd. 22 500 Einwohnerinnen und Einwoh- ner), Kreisstadt im Landkreis Schaumburg, ist zum nächstmöglichen Zeitpunkt folgende Stelle unbefristet zu besetzen: Sachgebietsleitung Stadtplanung (w/m/d) (BesGr. A 13/EntgeltGr. 13 TVöD). Die ausführliche Stellenausschreibung finden Sie im Internet unter www.stadthagen.de und dort über den Pfad „Aktuelles w Stellenange- bote“. Bitte richten Sie Ihre aussagekräftige Bewerbung mit den üblichen Unterlagen bis zum 3. 5. 2021 an die Stadt Stadthagen, Fachbereich Zentrale Dienste, Rathauspassage 1, 31655 Stadthagen oder per E-Mail an [email protected]. Für Auskünfte steht Ihnen die Leiterin des Fachbereiches Planen und Bauen, Frau Dr. Ruprecht, Tel. 05721 782-132, zur Verfügung.

— Nds. MBl. Nr. 13/2021 S. 614

614 Nds. MBl. Nr. 13/2021

Bekanntmachungen der Kommunen

Verordnung über das Naturschutzgebiet „Breites Moor“ (NSG LÜ 26) in der Gemeinde Eschede, Landkreis Celle, und der Stadt Celle vom 09.03.2021

Aufgrund der §§ 20 Abs. 2 Nr. 1, 22 Abs. 1 und 2, 23, 32 Abs. 2 Die Erklärung zum NSG bezweckt insbesondere und 3 Gesetz über Naturschutz und Landschaftspflege (Bun- 1. den Erhalt und die Entwicklung naturnaher Hoch-, desnaturschutzgesetz — BNatSchG) vom 29.07.2009 (BGBl. I Übergangs- und Quellhochmoorflächen einschließlich S. 2542) zuletzt geändert durch Art. 5 des Gesetzes vom ihrer im Komplex vorkommenden feuchten Heiden, 25.02.2021 (BGBl. I S. 306) i. V. m. den §§ 14, 15, 16 Abs. 1, 23, Pfeifengraswiesen und Torf-Schlenken sowie naturna- 32 Abs. 1 und Abs. 2 Nds. Ausführungsgesetz zum Bundesna- her Moorrandbereiche wie trockene Heiden mit ihrer turschutzgesetz (NAGBNatSchG) vom 19.02.2010 (Nds. GVBl. standorttypischen Vegetation in allen Altersstadien, S. 104), zuletzt geändert durch Art. 1 des Gesetzes vom 2. den Erhalt und die Entwicklung von Moorwäldern und 11.11.2020 (Nds. GVBl. S. 451), sowie § 9 Abs. 5 Nds. Jagdge- -gebüschen sowie zwergstrauchreicher Kiefernwälder setz (NJagdG) vom 16.3.2001 (Nds. GVBl. S. 100, zuletzt geän- und naturnaher Laubwälder und Waldlichtungen, dert durch Art. 1 ÄndG vom 25.10.2018 (Nds. GVBl. S. 220, ber. 2019 S. 26), wird im Einvernehmen mit der Stadt Celle 3. den Erhalt und die Entwicklung offener bis halboffener verordnet: extensiver, artenreicher Grünländer oder sich selbst ent- wickelnden Sukzessionsflächen sowie von Landschafts- elementen, § 1 4. den Erhalt und die Entwicklung offener naturnaher Naturschutzgebiet nährstoffarmer und/oder dystropher Gewässer mit gu- (1) Das in den Absätzen 2 und 3 näher bezeichnete Gebiet wird ter Wasserqualität, zum Naturschutzgebiet (NSG) „Breites Moor" erklärt. 5. den Erhalt und die Wiederherstellung eines moortypi- (2) Das NSG liegt im Naturraum Südheide in der naturräum- schen Wasserhaushalts mit moortypischer Grundwas- lichen Einheit „Lüneburger Heide“. Es befindet sich zum sersituation und naturnahen Standortbedingungen, großen Teil in der Gemarkung Habighorst, Gemeinde 6. den Schutz und die Förderung der wild lebenden Eschede, im Landkreis Celle und mit einem kleineren Teil Pflanzen wie der Moorlilie und Tiere wie insbesondere in der Gemarkung Garßen im Stadtgebiet Celle. Es wird auch der Vögel, der Amphibien wie Moorfrosch, Laub- durch die Bundesstraße 191 in zwei Teile getrennt. Das NSG frosch, der Reptilien wie Kreuzotter, Zauneidechse, der „Breites Moor“ ist ein naturnahes Hoch- und Übergangs- Libellen (Östliche Moosjungfer (Leucorrhinia albifrons), moor mit Hochmoorvegetation, Moordegenerationsstadien, Kleiner Blaupfeil (Orthetrum coerulescens) und Keil- Moorgewässern, ehemaligen Torfstichen, Moorwäldern und fleck-Mosaikjungfer (Aeshna isoceles)), der Tag- und -gebüschen, Moorgrünland sowie extensiv genutzten Fisch- Nachtfalter, der Fledermäuse sowie ihrer Lebensge- teichen. meinschaften und Lebensstätten, (3) Die Lage des NSG ist der mitveröffentlichten Übersichts- 7. den Erhalt und die Entwicklung der besonderen Eigen- karte im Maßstab 1:25.000 (Anlage 1) zu entnehmen. Die art, hervorragenden Schönheit, Ruhe und Ungestört- Karte ist Bestandteil dieser Verordnung. heit zum Zwecke des ruhigen Landschaftserlebens und in Bezug auf Ruhe und Ungestörtheit für die Sicherung (4) Die Grenze des NSG ergibt sich aus der maßgeblichen und der hierauf angewiesenen Arten und Lebensgemein- nicht mitveröffentlichten Karte im Maßstab 1:5.000 (An- schaften, lage 2). Sie verläuft auf der Innenseite des dort dargestell- ten grauen Rasterbandes. Die Karten sind Bestandteil die- 8. den Erhalt und die Entwicklung der maßgeblichen Le- ser Verordnung. Sie können von jedermann während der bensraumtypen und Arten gem. Abs. 3 dieser Verord- Dienststunden bei der Gemeinde Eschede, beim Landkreis nung, Celle — untere Naturschutzbehörde — sowie bei der Stadt 9. den Erhalt und die Entwicklung der Moorböden, insbe- Celle — untere Naturschutzbehörde — unentgeltlich ein- sondere als CO2-Speicher. gesehen werden. (2) Das NSG ist Teil des kohärenten europäischen ökologi- (5) Das NSG ist identisch mit dem Fauna-Flora-Habitat- schen Netzes „Natura 2000“; die Unterschutzstellung trägt (FFH-)Gebiet Nr. 85 „Breites Moor“ (DE 3227-301) gemäß dazu bei, den günstigen Erhaltungszustand der maßgebli- der Richtlinie 92/43/EWG (FFH-Richtlinie) des Rates vom chen Lebensraumtypen und Arten im FFH-Gebieten Nr. 85 21.5.1992 zur Erhaltung der natürlichen Lebensräume so- „Breites Moor“ insgesamt zu erhalten oder wiederherzu- wie der wild lebenden Tiere und Pflanzen (ABl. EG Nr. L 206 stellen. S. 7; 1996 Nr. L 59 S. 63), zuletzt geändert durch Richtli- (3) Erhaltungsziele des FFH-Gebietes im NSG sind die Erhal- nie 2013/17/EU des Rates vom 13.5.2013 (ABl. EU Nr. L 158 tung und Wiederherstellung günstiger Erhaltungszustände, S. 193). insbesondere (6) Das NSG hat eine Größe von ca. 122 ha. 1. der prioritären Lebensraumtypen (Anhang I FFH-Richt- linie) 91D0* Moorwald § 2 a) als naturnahe, strukturreiche, zumindest in Teilen Schutzzweck unbewirtschaftete Wälder auf nassen bis morastigen, (1) Allgemeiner Schutzzweck für das NSG ist nach Maßgabe nährstoffarmen bis mäßig nährstoffreichen Standor- der §§ 23 Abs. 1 und 32 Abs. 3 BNatSchG i. V. m. § 16 ten, mit einem möglichst unbeeinträchtigtem Was- NAGBNatSchG die Erhaltung, Entwicklung und Wieder- serhaushalt sowie naturnahem Relief, möglichst herstellung von Lebensstätten, Biotopen und Lebensgemein- intakter Bodenstruktur und mit lebensraumtypi- schaften nachfolgend näher bestimmter, wild lebender, schen Baumarten in einer mosaikartigen Struktur schutzbedürftiger Tier- und Pflanzenarten und der Schutz aus möglichst allen Entwicklungsphasen und einer von Natur und Landschaft aus besonderen wissenschaftli- lebensraumtypischen Strauch-, Kraut- und Moos- chen, naturgeschichtlichen und landeskundlichen Gründen schicht sowie einem kontinuierlich ausreichendem sowie wegen ihrer Seltenheit, besonderen Eigenart, Vielfalt Anteil an Altholz, Habitatbäumen sowie starkem und hervorragenden Schönheit. liegenden als auch starkem stehenden Totholz. Die

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charakteristischen Tier- und Pflanzenarten der Moor- pratensis), Sumpf-Schafgarbe (Achillea ptarmica) wälder u. a. Moorbirke (Betula pubescens), Wald- und Geflecktes Knabenkraut (Dactylorhiza macula- kiefer (Pinus sylvestris), Gagelstrauch (Myrica gale), ta) kommen in stabilen Populationen vor, Torfmoose (Sphagnum spp.), Scheidiges Wollgras d) 7120 Renaturierungsfähige degradierte Hochmoore (Eriophorum vaginatum), Glockenheide (Erica tetra- als von durch Entwässerung degenerierte Hoch- lix) sowie u. a. Kranich (Grus grus), Kreuzotter (Vi- moore mit möglichst nassen, nährstoffarmen, weit- pera berus) und Großer Abendsegler (Nyctalus noc- gehend waldfreien Teilflächen, die durch typische tula) kommen in stabilen Populationen vor, torfbildende Hochmoorvegetation gekennzeichnet b) 7110* Lebende Hochmoore sind, einschließlich ihrer charakteristischen Tier- und als naturnahes, waldfreies, wachsendes Hochmoor Pflanzenarten. Die charakteristischen Arten wie mit einem stabilen und intakten Wasserhaushalt Rosmarinheide (Andromeda polifolia), Gewöhnliche und seinen charakteristischen Arten. Die charakte- Moosbeere (Vaccinium oxycoccos), Rundblättriger ristischen Arten wie Rosmarinheide (Andromeda Sonnentau (Drosera rotundifolia), Mittlerer Sonnen- polifolia), Gewöhnliche Moosbeere (Vaccinium tau (Drosera intermedia), Weißes Schnabelried oxycoccos), Rundblättriger Sonnentau (Drosera ro- (Rhynchospora alba), Glocken-Heide (Erica tetralix), tundifolia), Mittlerer Sonnentau (Drosera interme- Moorlilie (Narthecium ossifragum), Magellans Torf- dia), Weißes Schnabelried (Rhynchospora alba), moos (Sphagnum magellanicum), andere Torfmoos- Glocken-Heide (Erica tetralix), Moorlilie (Narthe- arten (Sphagnum spp.), Kranich (Grus grus), Hoch- cium ossifragum), Magellans Torfmoos (Sphagnum moor-Perlmuttfalter (Boloria aquilonaris), Torf-Mo- magellanicum), andere Torfmoosarten (Sphagnum saikjungfer (Aeshna juncea), Hochmoor-Mosaik- spp.), Kranich (Grus grus), Hochmoor-Perlmutt- jungfer (Aeshna subarctica elisabethae) und Arkti- falter (Boloria aquilonaris), Torf-Mosaikjungfer sche Smaragdlibelle (Somatochlora arctica) kommen (Aeshna juncea), Hochmoor-Mosaikjungfer (Aeshna in stabilen Populationen vor, subarctica elisabethae) und Arktische Smaragdli- e) 7140 Übergangs- und Schwingrasenmoore belle (Somatochlora arctica) kommen in stabilen als naturnahe und waldfreie Moore mit offenen Populationen vor, Schlenken, mit torfmoosreichen Seggen- und Woll- 2. der übrigen Lebensraumtypen (Anhang I FFH-Richt- gras-Rieden, mit ihren charakteristischen Arten, auf linie) nassen, nährstoffarmen Standorten überwiegend im a) 3160 Dystrophe Stillgewässer Komplex mit nährstoffarmen Stillgewässern und an- deren Moortypen. Die charakteristischen Arten wie als Gewässer mit nährstoffarmem, huminsäurerei- Faden-Segge (Carex lasiocarpa), Schnabel-Segge chem Wasser mit guter Wasserqualität, naturnahen (Carex rostrata), Schmalblättriges Wollgras (Erio- Gewässerstrukturen, ungestörter sowie standortty- phorum angustifolium), Gewöhnliche Moosbeere pischer Verlandungsvegetation und seinen charak- (Vaccinium oxycoccos), Torfmoosarten (Sphagnum teristischen Arten. Die charakteristischen Arten wie spp.), Hochmoor-Mosaikjungfer (Aeshna subarctica Fadensegge (Carex lasiocarpa), Schmalblättriges Woll- elisabethae), Kleine Moosjungfer (Leucorrhinia du- gras (Eriophorum angustifolium), Glänzende Seerose bia), Große Moosjungfer (Leucorrhinia pectoralis) (Nymphaea candida), Knöterich-Laichkraut (Pota- kommen in stabilen Populationen vor, mogeton polygonifolius), Kleiner Wasserschlauch (Utricularia minor), Moorfrosch (Rana arvalis), Torf- f) 7150 Torfmoor-Schlenken mit Schnabelried-Gesell- Mosaikjungfer (Aeshna juncea), Kleine Binsenjung- schaften fer (Lestes virens) und Schwarze Heidelibelle (Sym- als nasse, nährstoffarme Torfschlammflächen mit petrum danae) kommen in stabilen Populationen vor, niedriger, lückiger Vegetation aus Schnabelried-Ge- b) 4010 Feuchte Heiden mit Glockenheide sellschaften im Komplex mit Hoch- und Übergangs- mooren, Feuchtheiden oder nährstoffarmen Still- als struktur- und artenreiche Feucht- beziehungs- gewässern, mit ihren charakteristischen Arten. Die weise Moorheiden, mit einem hohen Anteil von charakteristischen Arten wie Weißes Schnabelried Glocken-Heide sowie den weiteren charakteristi- (Rhynchospora alba), Braunes Schnabelried (Rhyn- schen Moor- und Heidearten, einem weitgehend chospora fusca), Mittlerer Sonnentau (Drosera in- ungestörten Bodenwasserhaushalt, biotoptypischen termedia), Rundblättriger Sonnentau (Drosera Nährstoffverhältnissen, mit wenig oder keiner Ver- rotundifolia) und Sumpf-Bärlapp (Lycopodiella in- buschung sowie einer engen räumlich-funktionalen undata) kommen in stabilen Populationen vor, und ökologischen Verzahnung mit standörtlich ver- wandten Pflanzengesellschaften und Kontaktbioto- 3. der übrigen Tierart (Anhang II FFH-Richtlinie) pen. Die charakteristischen Arten wie Glocken-Heide Große Moosjungfer (Leucorrhinia pectoralis) in einer (Erica tetralix), Moorlilie (Narthecium ossifragum), vitalen, langfristig überlebensfähigen Population in Torfmoos-Knabenkraut (Dactylorhiza sphagnicola), mesotrophen, mäßig sauren, besonnten, fischfreien na- Lungen-Enzian (Gentiana pneumonanthe), Sparrige turnahen Moorgewässern, mit dunklem, frostfreiem Binse (Juncus squarrosus), Hirsen-Segge (Carex pa- Grund und relativ geringer Tiefe, einzelnen senkrech- nicea), Waldeidechse (Zootoca vivipara), Kreuzotter ten Halmen von Röhricht- oder Riedpflanzen wie Schna- (Vipera berus), Lungenenzianbläuling (Phengaris belsegge, oft mit einer lockeren bis dichten Schwimm- alcon ssp. alcon) und Kurzflügelige Beißschrecke blatt- oder aufragenden Unterwasservegetation und da- (Metrioptera brachyptera) kommen in stabilen Po- zwischen freien Wasserfläche. pulationen vor, (4) Die Umsetzung der vorgenannten Schutzzwecke und Er- c) 6410 Pfeifengraswiesen haltungsziele sowie der Pflege- und Entwicklungsmaßnah- men kann aufbauend auf die nachfolgenden Schutzbe- als artenreiche vielfältig mosaikartig strukturierte stimmungen auch durch Angebote des Vertragsnatur- Wiesen auf stickstoffarmen, mäßig basenarmen, schutzes unterstützt werden. feuchten bis nassen Standorten mit Übergängen zu Borstgrasrasen, Kleinseggenrieden und Feuchtgrün- § 3 land. Die chrakteristischen Tierarten wie Schmet- terlinge und Heuschrecken und Pflanzenarten wie Verbote Pfeifengras (Molinia carulea), Spitzblütige Binse (1) Gemäß § 23 Abs. 2 Satz 1 BNatSchG sind alle Handlungen (Juncus acutiflorus), Lungen-Enzian (Gentiana pneu- verboten, die zu einer Zerstörung, Beschädigung oder Ver- monanthe), Gewöhnliche Natternzunge (Ophioglos- änderung des NSG oder seiner Bestandteile oder zu einer sum vulgatum), Gewöhnlicher Teufelsabbiss (Succisa nachhaltigen Störung führen können.

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Insbesondere werden folgende Handlungen untersagt: wie deren Beauftragte zur Erfüllung dienstlicher 1. Hunde unangeleint, an Schleppleinen oder an Leinen Aufgaben, mit mehr als 5 m Länge und abseits der Wege laufen b) durch Bedienstete anderer Behörden und öffentli- zu lassen, mit Ausnahme von Dienst-, Hüte- und Jagd- cher Stellen sowie deren Beauftragte zur Erfül- hunden im Einsatz, lung der dienstlichen Aufgaben dieser Behörden, 2. wildlebende Tiere oder die Ruhe der Natur durch c) zur Wahrnehmung von Maßnahmen der Gefah- Lärm, Licht oder auf andere Weise zu stören, renabwehr oder der Verkehrssicherungspflicht, 3. Pflanzen oder Tiere, insbesondere gebietsfremde oder d) zur Durchführung von Maßnahmen zum Schutz, invasive Arten, auszubringen oder anzusiedeln, zur Pflege und Entwicklung sowie Untersuchung 4. Pflanzen aller Art und Pilze oder Teile davon abzu- und Kontrolle des Gebietes im Auftrag, auf An- schneiden, abzupflücken, zu beschädigen, auszurei- ordnung oder mit vorheriger Zustimmung des ßen oder auszugraben, Landkreises Celle oder der Stadt Celle als zustän- 5. wildlebende Tiere oder ihre Entwicklungsformen zu dige Naturschutzbehörde, fangen, zu töten oder zu entnehmen sowie Nester und e) zur wissenschaftlichen Forschung und Lehre so- sonstige Brut- und Wohnstätten solcher Tiere fortzu- wie Information und Bildung mit vorheriger Zu- nehmen oder zu beschädigen, stimmung des Landkreises Celle oder der Stadt Celle als zuständige Naturschutzbehörde, 6. gentechnisch veränderte Organismen einzubringen, f) zur Beseitigung und zum Management von inva- 7. die nicht dem öffentlichen Verkehr gewidmeten Stra- siven, gebietsfremden Arten mit vorheriger Zu- ßen, Wege und Flächen mit Kraftfahrzeugen zu befah- stimmung des Landkreises Celle oder der Stadt ren oder Kraftfahrzeuge dort abzustellen, Celle als zuständige Naturschutzbehörde, 8. im NSG und in einer Zone von 100 m Breite um das 3. die Durchführung von Maßnahmen zum Schutz, zur NSG herum unbemannte Luftfahrzeuge (z. B. Flugmo- Pflege und Entwicklung sowie Untersuchung und delle, Drohnen) oder Drachen zu betreiben oder mit Kontrolle des Gebiets auf landeseigenen Flächen bemannten Luftfahrzeugen (z. B. Ballonen, Hängeglei- durch den Niedersächsischen Landesbetrieb für Was- tern, Gleitschirmen, Hubschraubern) zu starten und, serwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) abgesehen von Notfallsituationen, zu landen; hiervon mit Anzeige einen Monat vorher beim Landkreis Celle unberührt bleiben die Befugnisse der Bundeswehr oder der Stadt Celle als zuständige Naturschutzbe- und NATO-Streitkräfte nach § 30 Luftverkehrsgesetz hörde, (LuftVG), 4. die Durchführung von organisierten Veranstaltun- 9. organisierte Veranstaltungen durchzuführen, gen mit vorheriger Zustimmung des Landkreises Celle 10. zu zelten, zu lagern, zu grillen oder offenes Feuer zu oder der Stadt Celle als zuständige Naturschutzbe- unterhalten oder zu entzünden, hörde; allgemein freigestellt sind Veranstaltungen, 11. den Wasserhaushalt innerhalb und außerhalb des die ausschließlich auf Wegen stattfinden und die Schutzgebietes zu ändern, soweit nachteilige Auswir- wild lebende Tiere oder die Ruhe der Natur nicht kungen auf den Schutzzweck nicht ausgeschlossen durch Lärm, Licht oder auf andere Weise stören, werden können oder es zu einer verstärkten Entwäs- 5. das Betreiben von Luftfahrzeugen aller Art in einer serung des Gebiets oder von Teilflächen kommen Höhe von unter 150 m im NSG und in einer Zone kann, von 100 m Breite um das NSG mit vorheriger Zu- 12. zusätzliche Entwässerungsmaßnahmen durchzuführen, stimmung des Landkreises Celle oder der Stadt Celle 13. Bohrungen aller Art niederzubringen, als zuständige Naturschutzbehörde; allgemein freige- 14. Einzelbäume außerhalb des Waldes, Hecken, Gebü- stellt sind der Drohneneisatz zwecks Kitz- und Jung- sche und sonstige Gehölzbestände zu beseitigen oder tierrettung sowie der Drohneneinsatz durch Behör- erheblich zu beeinträchtigen, den im Rahmen der Erfüllung ihrer dienstlichen Aufgaben; unberührt bleiben die Regelungen der 15. die Gewässer zu nutzen, dazu gehört auch das Befah- Luftverkehrs-Ordnung (LuftVO) bezüglich der Min- ren, destflughöhen bemannter Luftfahrzeuge, 16. bauliche Anlagen, auch wenn sie keiner Genehmigung 6. die ordnungsgemäße Unterhaltung der Wege in der bedürfen, zu errichten oder wesentlich zu ändern, vorhandenen Breite mit kalkfreiem milieuangepass- 17. Stoffe aller Art wie z. B. Müll, Schutt, Gartenabfälle tem Material; die Erhaltung des Lichtraumprofils hat sowie Bodenbestandteile zu lagern, aufzuschütten durch einen fachgerechten Schnitt zu erfolgen, oder einzubringen. 7. die Instandsetzung von Wegen ausschließlich mit (2) Das NSG darf außerhalb der Wege nicht betreten oder auf kalkfreiem, millieuangepasstem Material, wenn diese sonstige Weise aufgesucht werden. Als Wege gelten nicht mindestens einen Monat vorher dem Landkreis Celle Trampelpfade, Wildwechsel, Waldschneisen und Rücke- oder der Stadt Celle als zuständige Naturschutzbe- gassen. hörde angezeigt worden ist, (3) § 23 Abs. 3 und § 33 Abs. 1 a BNatSchG sind zu beachten. 8. der Neu- und Ausbau von Wegen ausschließlich mit kalkfreiem, millieuangepasstem Material nur mit § 4 vorheriger Zustimmung des Landkreises Celle oder Freistellungen der Stadt Celle als zuständige Naturschutzbehörde, (1) Die in den Abs. 2 bis 10 aufgeführten Handlungen oder 9. die ordnungsgemäße Gewässerunterhaltung der in Nutzungen sind von den Verboten des § 3 Abs. 1 und 2 der maßgeblichen Karte dargestellten und gekenn- freigestellt. zeichneten Randgräben (Gewässer III. Ordnung) (2) Freigestellt sind nach den Grundsätzen des Wasserhaushaltsgesetzes (WHG) und des Niedersächsischen Wassergesetzes 1. das Betreten und Befahren des Gebietes durch die Ei- (NWG) unter Berücksichtigung des Schutzzwecks gentümer und Nutzungsberechtigten sowie deren gem. § 2 sowie des Maßnahmen- und Management- Beauftragte zur rechtmäßigen Nutzung oder Bewirt- planes und unter besonderer Berücksichtigung des schaftung der Grundstücke, Artenschutzes; die Unterhaltung der sonstigen Ge- 2. das Betreten und Befahren des Gebietes sowie die wässer III. Ordnung nur mit vorheriger Zustimmung Durchführung der genannten Maßnahmen des Landkreises Celle oder der Stadt Celle als zustän- a) durch Bedienstete des Landkreises Celle oder der dige Naturschutzbehörde; die Handräumung bedarf Stadt Celle als zuständige Naturschutzbehörde so- keiner Zustimmung,

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10. die Entnahme von Wasser aus oberirdischen Gewäs- g) ohne das Einbringen von gentechnisch veränder- sern oder Grundwasser mit vorheriger Zustimmung ten Organismen, des Landkreises Celle oder der Stadt Celle als zustän- h) ohne den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln, dige Naturschutzbehörde, i) mit Mahd oder Mulchen einseitig oder von innen 11. die rechtmäßige Nutzung und Unterhaltung der be- nach außen, stehenden rechtmäßigen Anlagen und Einrichtun- j) mit Düngung mit einer Rein-Stickstoff-Menge von gen; die Instandsetzung ist zulässig, wenn die beab- max. 60 kg pro Hektar und Jahr, ohne organischen sichtigten Maßnahmen dem Landkreis Celle oder der Dünger aus der Geflügelhaltung, Stadt Celle als zuständige Naturschutzbehörde min- destens einen Monat vor Umsetzung angezeigt wur- k) mit Kalkung nur als Erhaltungskalkung, den, l) ohne Lagerung von Boden-, Silagemieten, Mist oder 12. die Errichtung oder wesentliche Änderung von tou- sonst. Stoffen und Geräten, ristischer Infrastruktur für die landschaftsbezogene m) mit Unterhaltung und Instandsetzung bestehender Erholung, insbesondere von Schutzhütten, Bänken, Weidezäune und Viehtränken sowie deren Neuer- Bild- und Schautafeln sowie Leiteinrichtungen, nur richtung in ortsüblicher Weise, mit vorheriger Zustimmung des Landkreises Celle n) mit Unterhaltung und Instandsetzung rechtmäßig oder der Stadt Celle als Naturschutzbehörde, bestehender Viehunterstände; die Neuerrichtung 13. die Holzentnahme aus Gehölzbeständen außerhalb in ortsüblicher Weise ist mit vorheriger Zustim- des Waldes in der Zeit vom 01.10. bis zum 28.02. des mung des Landkreises Celle oder der Stadt Celle Folgejahres mit vorheriger Zustimmung des Land- als zuständige Naturschutzbehörde freigestellt. kreises Celle oder der Stadt Celle als zuständige Na- 3. Die Nutzung der in der maßgeblichen Karte als Grün- turschutzbehörde, land mit dem Lebensraumtyp 6410 Pfeifengraswiesen 14. die Erstaufforstungen nur mit vorheriger Zustim- dargestellten Fläche mung des Landkreises Celle oder der Stadt Celle als a) ohne Umwandlung von Grünland in Acker, zuständige Naturschutzbehörde. b) ohne Entwässerungsmaßnahmen, insbesondere (3) Freigestellt ist die ordnungsgemäße landwirtschaftliche durch Maßnahmen zur Absenkung des Grundwas- Bodennutzung nach guter fachlicher Praxis gem. § 5 Abs. 2 serstandes und durch die Neuanlage von Gräben, BNatSchG sowie nach folgenden Vorgaben: Grüppen sowie Drainagen, 1. Die Nutzung der in der maßgeblichen Karte (siehe An- c) ohne Instandsetzung und ohne Unterhaltung von lage 2) dargestellten Intensivgrünländer bestehenden Drainagen, a) ohne Umwandlung von Grünland in Acker, d) ohne das Einbringen von gentechnisch veränder- b) Grünlanderneuerung nur mit Zustimmung des ten Organismen, Landkreise Celle oder der Stadt Celle als zuständige e) ohne den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln, Naturschutzbehörde, f) ohne Grünlanderneuerung, c) ohne zusätzliche Entwässerungsmaßnahmen ins- g) ohne Über- oder Nachsaaten, besondere durch Maßnahmen zur Absenkung des h) ohne Veränderung des Bodenreliefs, insbesondere Grundwasserstandes und durch die Neuanlage durch Verfüllen von Bodensenken, -mulden und von Gräben, Grüppen sowie Drainagen, -rinnen oder durch Einebnung und Planierung, d) die Instandsetzung von bestehenden Drainagen i) ohne Bodenbearbeitung wie Walzen, Schleppen bedarf der Anzeige mindestens zehn Werktage oder Striegeln, vorher beim Landkreises Celle oder der Stadt Celle j) ohne Mulchen oder Schlegeln, als zuständige Naturschutzbehörde; die Unterhal- tung der Drainagen ist zulässig, k) einmalige Mahd erst ab 01.09. eines jeden Jahres, einseitig oder von innen nach außen und nur mit e) ohne das Einbringen von gentechnisch veränder- Abtransport des Mähgutes, ten Organismen, l) ohne Weidenutzung, f) der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln nur mit Zu- stimmung des Landkreises Celle oder der Stadt m) ohne N-Düngung, die Düngung mit Phosphor und Celle als zuständige Naturschutzbehörde. Kali nur mit vorheriger Zustimmung des Landkrei- ses Celle oder der der Stadt Celle als zuständige 2. Die Nutzung der in der in der maßgeblichen Karte Naturschutzbehörde, (siehe Anlage 2) dargestellten Extensivgrünländer (ar- tenarmes bis feuchtes Extensivgrünland, feuchtes me- n) mit Kalkung nur als Erhaltungskalkung, sophiles Grünland) o) ohne Lagerung von Boden-, Silagemieten, Mist oder sonst. Stoffen und Geräten. a) ohne Umwandlung von Grünland in Acker, 4. Die Wiederaufnahme der Bewirtschaftung von vorüber- b) ohne Grünlanderneuerung, gehend nicht oder nur extensiv genutzten Flächen c) ohne Über- oder Nachsaaten; die Beseitigung von nach Nr. 1 bis 3, sofern diese an einem landwirt- Wildschäden durch Über- oder Nachsaaten aus- schaftlichen Extensivierungs- und Stilllegungspro- schließlich im Scheiben- oder Schlitzdrillverfah- gramm teilgenommen haben; die Wiederaufnahme ist ren oder in Handeinsaat ist zulässig, dem Landkreis Celle oder der Stadt Celle als zuständige d) ohne zusätzliche Entwässerungsmaßnahmen ins- Naturschutzbehörde einen Monat vorher anzuzeigen. besondere durch Maßnahmen zur Absenkung des Der Erschwernisausgleich nach § 42 Abs. 4 und 5 Grundwasserstandes und durch die Neuanlage NAGBNatSchG richtet sich nach den Vorschriften der Er- von Gräben, Grüppen sowie Drainagen, schwernisausgleichsverordnung — Grünland. e) die Instandsetzung von bestehenden Drainagen (4) Freigestellt ist die ordnungsgemäße Forstwirtschaft im bedarf der vorherigen Zustimmung des Landkrei- Wald im Sinne des § 5 Abs. 3 BNatSchG und des § 11 ses Celle oder der Stadt Celle als zuständige Natur- Niedersächsisches Gesetz über den Wald und die Land- schutzbehörde; die Unterhaltung der Drainagen ist schaftsordnung (NWaldLG) einschließlich der Errichtung zulässig, und Unterhaltung von Zäunen und Gattern und der Nut- f) ohne Veränderung des natürlichen Bodenreliefs, zung und Unterhaltung von sonst erforderlichen Einrich- insbesondere durch Verfüllen von Bodensenken, tungen und Anlagen sowie nach folgenden Vorgaben auf -mulden und -rinnen oder durch Einebnung und Waldflächen, die keinen maßgeblichen FFH-Lebens- Planierung, raumtyp 91D0* darstellen, soweit

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1. kein Umbau von Laubwaldbeständen aus standorthei- hörde angezeigt worden ist; ausgenommen ist eine mischen Arten in Bestände aus nicht standortheimi- zur Einleitung einer natürlichen Verjüngung erfor- schen Arten sowie kein Umbau von Laub- in Nadel- derliche plätzeweise Bodenverwundung, wald erfolgt, 10. ein flächiger Einsatz von Herbiziden und Fungiziden 2. die aktive Einbringung und Förderung von invasiven vollständig unterbleibt und von sonstigen Pflanzen- und potenziell invasiven Baumarten im NSG unter- schutzmitteln dann unterbleibt, wenn dieser nicht bleibt, mindestens zehn Werktage vorher dem Landkreis 3. die Einbringung gentechnisch veränderter Organismen Celle oder der Stadt Celle als zuständige Natur- unterbleibt, schutzbehörde, angezeigt worden und eine erhebli- 4. eine Düngung unterbleibt, che Beeinträchtigung i. S. des § 33 Abs. 1 S. 1 und des § 34 Abs. 1 BNatSchG nachvollziehbar belegt 5. eine Bodenschutzkalkung unterbleibt, wenn diese ausgeschlossen ist, nicht mindestens einen Monat vorher dem Landkreis Celle oder der Stadt Celle als zuständige Naturschutz- 11. eine Instandsetzung von Wegen unterbleibt, wenn behörde angezeigt worden ist, diese nicht mindestens einen Monat vorher dem Landkreis Celle oder der Stadt Celle als zuständige 6. eine Instandsetzung von Wegen unterbleibt, wenn Naturschutzbehörde angezeigt worden ist; freige- diese nicht mindestens einen Monat vorher dem Land- stellt bleibt die Wegeunterhaltung einschließlich des kreis Celle oder der Stadt Celle als zuständige Natur- Einbaus von nicht mehr als 100 kg milieuangepass- schutzbehörde angezeigt worden ist; freigestellt bleibt tem kalkfreiem Material pro Quadratmeter, die Wegeunterhaltung mit milieuangepasstem Material, die Erhaltung des Lichtraumprofils hat durch fachge- 12. ein Neu- oder Ausbau von Wegen nur mit milieuan- rechten Schnitt zu erfolgen, gepasstem Material und nur mit vorheriger Zustim- mung des Landkreises Celle oder der Stadt Celle als 7. der Neu- oder Ausbau von Wegen nur mit vorheriger zuständige Naturschutzbehörde erfolgt, Zustimmung des Landkreises Celle oder der Stadt Celle als zuständige Naturschutzbehörde und nur mit mi- 13. eine Entwässerungsmaßnahme nur mit vorheriger lieuangepasstem Material, Zustimmung des Landkreises Celle oder der Stadt Celle als zuständige Naturschutzbehörde erfolgt, 8. ein flächiger Einsatz von Herbiziden und Fungiziden nur mit vorheriger Zustimmung des Landkreises Celle 14. eine dem Erhalt oder der Entwicklung höherwertiger oder der Stadt Celle als zuständige Naturschutzbe- Biotop- oder Lebensraumtypen dienende, nicht nur hörde, erfolgt und ein flächiger Einsatz von sonstigen einzelstammweise Holzentnahme, nur mit vorheri- Pflanzenschutzmitteln dann unterbleibt, wenn dieser ger Zustimmung vom Landkreis Celle oder der Stadt nicht mindestens zehn Werktage vorher dem Land- Celle als zuständige Naturschutzbehörde erfolgt, kreis Celle oder der Stadt Celle als Naturschutzbe- 15. beim Holzeinschlag und bei der Pflege hörde angezeigt wurde und eine erhebliche Beein- a) ein Altholzanteil von mindestens 20 % der Lebens- trächtigung im Sinne des § 33 Abs. 1 Satz 1 und des raumtypfläche des jeweiligen Eigentümers erhal- § 34 Abs. 1 BNatSchG nachvollziehbar belegt ausge- ten bleibt oder entwickelt wird, schlossen wurde, 9. eine Entwässerungsmaßnahme nur mit vorheriger Zu- b) je vollem Hektar der Lebensraumtypfläche des je- stimmung des Landkreises Celle oder der Stadt Celle weiligen Eigentümers mindestens drei lebende als zuständige Naturschutzbehörde, erfolgt. Altholzbäume dauerhaft als Habitatbäume mar- kiert und bis zum natürlichen Zerfall belassen (5) Freigestellt ist die ordnungsgemäße Forstwirtschaft im oder bei Fehlen von Altholzbäumen auf 5 % der Wald im Sinne des § 5 Abs. 3 BNatSchG und des § 11 Lebensraumtypfläche des jeweiligen Eigentümers NWaldLG einschließlich der Errichtung und Unterhal- ab der dritten Durchforstung Teilflächen zur Ent- tung von Zäunen und Gattern und der Nutzung und Un- wicklung von Habitatbäumen markiert werden; terhaltung von sonst erforderlichen Einrichtungen und artenschutzrechtliche Regelungen zum Schutz von Anlagen sowie nach folgenden Vorgaben auf Waldflä- Horst- und Höhlenbäumen bleiben unberührt, chen, die dem maßgeblichen FFH-Lebensraumtyp (LRT) 91D0* (siehe Anlage 2) darstellen, soweit c) je vollem Hektar Lebensraumtypfläche des jewei- ligen Eigentümers mindestens zwei Stück stehen- 1. die Einbringung gentechnisch veränderter Organis- des oder liegendes starkes Totholz bis zum men unterbleibt, natürlichen Zerfall belassen werden, 2. die aktive Einbringung und Förderung von invasiven d) auf mindestens 80 % der Lebensraumtypfläche und potenziell invasiven Baumarten im NSG unter- des jeweiligen Eigentümers lebensraumtypische bleibt, Baumarten erhalten bleiben oder entwickelt wer- 3. ein Kahlschlag unterbleibt und die Holzentnahme den, nur einzelstammweise vollzogen wird, 16. bei künstlicher Verjüngung ausschließlich lebens- 4. auf befahrungsempfindlichen Standorten und in Alt- raumtypische Baumarten und dabei auf mindestens holzbeständen die Feinerschließungslinien einen 80 % der Verjüngungsfläche lebensraumtypische Mindestabstand der Gassenmitten von 40 Metern zu- Hauptbaumarten angepflanzt oder gesät werden. einander haben, Die Maßnahmen nach Abs. 4 Nrn. 6 bis 9 sowie Abs. 5 5. eine Befahrung außerhalb von Wegen und Feiner- Nrn. 9 bis 14 sind freigestellt, wenn und solange der Zeit- schließungslinien unterbleibt, ausgenommen sind punkt und die Dauer der Maßnahmen sowie die Art der Maßnahmen zur Vorbereitung der Verjüngung, Durchführung durch einen Bewirtschaftungsplan i. S. 6. in Altholzbeständen die Holzentnahme und die Pfle- des § 32 Abs. 5 BNatSchG festgelegt sind, der vom Land- ge in der Zeit vom 01. März bis 31. August nur mit kreis Celle oder der Stadt Celle als zuständige Natur- vorheriger Zustimmung des Landkreises Celle oder schutzbehörde oder mit deren vorheriger Zustimmung der Stadt Celle als zuständige Naturschutzbehörde, erstellt worden ist. erfolgt, Der Erschwernisausgleich nach § 42 Abs. 4 und 5 7. eine Düngung unterbleibt, NAGBNatSchG richtet sich nach den Vorschriften der Er- 8. eine Bodenschutzkalkung unterbleibt, schwernisausgleichsverordnung Wald. 9. eine Bodenbearbeitung unterbleibt, wenn diese nicht (6) Freigestellt ist die ordnungsgemäße Nutzung der recht- mindestens einen Monat vorher dem Landkreis Celle mäßig betriebenen Fischteiche gemäß der guten fachli- oder der Stadt Celle als zuständige Naturschutzbe- chen Praxis sowie gemäß § 5 Abs. 4 BNatSchG im

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Bereich der Stadt Celle unter größtmöglicher Schonung § 6 der natürlichen Lebensgemeinschaften im Gewässer und Anordnungsbefugnis an seinen Ufern, insbesondere der vorkommenden Was- ser-, Schwimmblatt- und Röhrichtvegetation sowie nach Gemäß § 2 Abs. 1 Satz 3 und Abs. 2 NAGBNatSchG können folgenden Vorgaben: der Landkreis Celle oder die Stadt Celle als zuständige Natur- schutzbehörde die Wiederherstellung des bisherigen Zu- 1. Die Entnahme von Wasser aus oberirdischen Gewäs- stands anordnen, wenn gegen die Verbote des § 3 oder die sern oder Grundwasser zur Speisung von Fischtei- Zustimmungs- oder Anzeigepflichten des § 4 dieser Verord- chen ist nur in Einzelfällen und zum Ausgleich von nung verstoßen wurde und Natur oder Landschaft rechtswid- Verdunstungsverlusten mit wasserbehördlicher Er- rig zerstört, beschädigt oder verändert worden sind. laubnis und Zustimmung der Stadt Celle als Natur- schutzbehörde zulässig. § 7 2. Das Entleeren von fischereilich genutzten Teichen ist Pflege-, Entwicklungs- nicht zulässig, es sei denn es liegt in Einzelfällen eine und Wiederherstellungsmaßnahmen wasserbehördliche Erlaubnis und Zustimmung der Stadt Celle als zuständige Naturschutzbehörde vor. (1) Grundstückseigentümer und Nutzungsberechtigte haben die Durchführung von folgenden, durch den Landkreis 3. Das Kalken sowie die Anwendung von Dünge- und Celle oder der Stadt Celle als zuständige Naturschutzbe- Futtermitteln der in der maßgeblichen Karte darge- hörde angeordneten oder angekündigten Maßnahmen zu stellten Teiche mit dem Lebensraumtyp 3160 ist nur dulden, es erfolgt eine vorherige Abstimmung: mit vorheriger Zustimmung der Stadt Celle als zustän- dige Naturschutzbehörde zulässig. 1. Maßnahmen zur Erhaltung, Pflege, Entwicklung und Wiederherstellung des NSG oder einzelner seiner Be- (7) Freigestellt ist die ordnungsgemäße Ausübung der Jagd standteile und nach folgenden Vorgaben: 2. das Aufstellen von Schildern zur Kennzeichnung des 1. Die Neuanlage von NSG und seiner Wege sowie zur weiteren Information a) Wildäckern, Wildäsungsflächen, Kirrungen und He- über das NSG. gebüschen, (2) Zu dulden sind insbesondere b) mit dem Boden fest verbundenen jagdwirtschaftli- 1. die in einem Managementplan, Maßnahmenplan, Maß- chen Einrichtungen sowie nahmenblatt oder Pflege- und Entwicklungsplan für c) anderen jagdwirtschaftlichen Einrichtungen, das NSG dargestellten Maßnahmen; es erfolgt eine vor- sofern ein geschütztes Biotop oder ein FFH-Lebens- herige Abstimmung mit dem Grundstückseigentümer raumtyp betroffen ist, bedarf der vorherigen Zustim- und/oder Nutzungsberechtigten sowie mung des Landkreises Celle oder der Stadt Celle als 2. regelmäßig anfallende Erhaltungs- und Pflegemaßnah- zuständige Naturschutzbehörde; freigestellt ist das men wie die Beseitigung von Gehölzanflug auf Moor- zeitweise Aufstellen von Ansitzböcken sowie von an- flächen und Moorheiden; es erfolgt eine vorherige Ab- deren jagdlichen Ansitzvorrichtungen, die nur mit stimmung mit dem Grundstückseigentümer und/oder Erdnägeln, Holzpfählen oder Ähnlichem mit dem Bo- Nutzungsberechtigten. den befestigt sind und in landschaftsangepasster Art (3) §§ 15 und 39 NAGBNatSchG sowie § 65 BNatSchG blei- errichtet werden. ben unberührt. 2. Die Umwandlung von Wildwiesen in Wildäcker be- darf der vorherigen Zustimmung des Landkreises Celle § 8 oder der Stadt Celle als zuständige Naturschutzbehör- Umsetzung von Erhaltungs- den. und Wiederherstellungsmaßnahmen (8) Die erforderliche Zustimmung ist bei den in den Absät- (1) Die in den §§ 3 und 4 dieser Verordnung enthaltenen Re- zen 2 bis 7 genannten Fällen vom Landkreis Celle oder gelungen entsprechen in der Regel Maßnahmen zur Erhal- der Stadt Celle als zuständige Naturschutzbehörde zu er- tung eines günstigen Erhaltungszustandes der im NSG teilen, wenn und soweit keine Beeinträchtigungen oder vorkommenden FFH-Lebensraumtypen. nachhaltige Störungen des NSG oder seiner für die Erhal- tungsziele oder den Schutzzweck maßgeblichen Bestand- (2) Die in § 7 Abs. 1 und 2 dieser Verordnung beschriebenen teile zu befürchten sind. Die Erteilung der Zustimmung Maßnahmen dienen darüber hinaus der Erhaltung oder kann mit Regelungen zu Zeitpunkt, Ort und Ausführungs- Wiederherstellung eines günstigen Erhaltungszustandes weise versehen werden. Eine Zustimmung der Natur- der im NSG vorkommenden FFH-Lebensraumtypen. schutzbehörde ersetzt nicht eine aus anderen Rechts- (3) Als Instrumente zur Umsetzung der in § 7 dieser Verord- grundlagen erforderliche Genehmigung. nung vorgesehenen Maßnahmen dienen insbesondere: (9) Weitergehende Vorschriften des § 30 BNatSchG und des 1. Pflege-, Entwicklungs- und Wiederherstellungsmaßnah- § 24 NAGBNatSchG sowie die artenschutzrechtlichen men des Landkreises Celle oder der Stadt Celle als zu- Bestimmungen des § 44 BNatSchG bleiben unberührt. ständige Naturschutzbehörde, (10) Bestehende und rechtmäßige behördliche Genehmigun- 2. freiwillige Vereinbarungen, insbesondere im Rahmen gen, Erlaubnisse oder sonstige Verwaltungsakte bleiben des Vertragsnaturschutzes und unberührt. 3. Einzelfallanordnungen nach § 15 Abs. 1 NAGBNatSchG.

§ 5 § 9 Befreiungen Ordnungswidrigkeiten (1) Von den Verboten dieser Verordnung können der Land- (1) Ordnungswidrig im Sinne von § 23 Abs. 2 Satz 1 kreis Celle oder die Stadt Celle als zuständige Naturschutz- BNatSchG i. V. m. § 43 Abs. 2 Nr. 1 NAGBNatSchG han- behörde, nach Maßgabe des § 67 BNatSchG i. V. m. § 41 delt, wer vorsätzlich oder fahrlässig gegen die Verbote in NAGBNatSchG Befreiung erteilen. § 3 Abs. 1 und 2 dieser Verordnung verstößt, ohne dass die (2) Eine Befreiung zur Realisierung von Plänen oder Projekten Voraussetzungen einer Freistellung nach § 4 Abs. 2 bis 7 kann gewährt werden, wenn sie sich im Rahmen der Prü- dieser Verordnung vorliegen oder eine Zustimmung nach fung nach § 34 Abs. 1 Satz 1 BNatSchG i. V. m. § 26 § 4 Abs. 8 erteilt oder eine Befreiung gewährt wurde. Die NAGBNatSchG als mit dem Schutzzweck dieser Verord- Ordnungswidrigkeit kann nach § 43 Abs. 3 NAGBNatSchG nung vereinbar erweisen oder die Voraussetzungen des mit einer Geldbuße von bis zu 50.000 Euro geahndet wer- § 34 Abs. 3 bis 6 BNatSchG erfüllt sind. den.

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(2) Ordnungswidrig im Sinne von § 43 Abs. 2 Nr. 7 NAGBNatSchG handelt, wer vorsätzlich oder fahrlässig entgegen § 23 Abs. 2 Satz 2 BNatSchG i. V. m. § 16 Abs. 2 NAGBNatSchG und § 3 Abs. 2 dieser Verordnung das NSG außerhalb der Wege betritt oder auf sonstige Weise aufsucht, ohne dass die Voraussetzungen für eine Freistellung nach § 4 Abs. 2 bis 7 vorliegen oder eine erforderliche Zustimmung nach § 4 Abs. 8 erteilt oder eine Befreiung gewährt wurde. Die Ordnungswidrigkeit kann nach § 43 Abs. 3 NAGBNatSchG mit einer Geldbuße von bis zu 25.000 Euro geahndet wer- den.

§ 10 Inkrafttreten (1) Diese Verordnung tritt am Tag nach ihrer Verkündung im Niedersächsischen Ministerialblatt in Kraft. (2) Gleichzeitig tritt die Verordnung über das NSG LÜ 026 „Breites Moor“ vom 31. Januar 1975 (Abl. der Bezirksregie- rung Lüneburg 1975, S. 42) außer Kraft.

Hinweis auf die Jahresfrist zur Geltendmachung von Verfah- rensfehlern Eine Verletzung der in § 14 Abs. 1 bis 3 des NAGBNatSchG genannten Verfahrensvorschriften ist unbeachtlich, wenn sie nicht innerhalb eines Jahres nach Verkündung der Rechtsver- ordnung schriftlich unter Angabe des Sachverhalts, der die Verletzung begründen soll, beim Landkreis Celle als zuständi- ge Naturschutzbehörde geltend gemacht wird.

Celle, den 18.03.2021

Az: 66/N 332-310 LÜ 26

Landkreis Celle

Der Landrat gez. Wiswe L. S.

— Nds. MBl. Nr. 13/2021 S. 615

621 Nds. MBl.

Nds. MBl. Nr. 13/2021

Landkre

Stadt Celle

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Nds. MBl. Nr. 13/2021 Anlage 1

Karte zur Verordnung vom 09.03.2021 über das Naturschutzgebiet "Breites Moor" NSG LÜ 26

Übersichtskarte

Landkreis Celle Gemeinde Eschede, Gemarkung Habighorst Stadt Celle, Gemarkung Garßen

Grenze des Naturschutz- gebietes (Die Innenseite des grauen Rasterbandes kennzeichnet die Grenze des Naturschutzgebietes) eis Celle

Grenze Landkreis Celle - Stadt Celle

LANDKREIS CELLE

Anlage 1 - Karte zur Verordnung vom 09.03.2021 über das Naturschutzgebiet "Breites Moor" NSG LÜ 26

Übersichtskarte

Celle, den 18.03.2021 Maßstab 1:25.000 Landkreis Celle - Der Landrat ±

Meter gez. Wiswe L.S. 02100 00400623 Kartengrundlage TK25 Quelle: Auszug aus den Geobasisdaten der Niedersächsischen Ó Vermessungs- und Katasterverwaltung 2013 Nds. MBl. Nr. 13/2021

Verordnung über das Naturschutzgebiet „Großes Moor bei Becklingen“ (NSG LÜ 134) in der Stadt Bergen im Landkreis Celle sowie in der Gemeinde Wietzendorf im Landkreis Heidekreis vom 09.03.2021

Aufgrund der §§ 20 Abs. 2 Nr. 1, 22 Abs. 1 und 2, 23, 32 Abs. 2 Die Erklärung zum NSG bezweckt insbesondere und 3 Gesetz über Naturschutz und Landschaftspflege (Bun- 1. den Erhalt und die Entwicklung naturnaher Hoch- desnaturschutzgesetz — BNatSchG) vom 29.07.2009 (BGBl. I moorflächen mit der standorttypischen Vegetation in S. 2542) zuletzt geändert durch Art. 5 des Gesetzes vom allen Stadien, 25.02.2021 (BGBl. I S. 306) i. V. m. den §§ 14, 15, 16 Abs. 1, 23, 32 Abs. 1 und 2 Nds. Ausführungsgesetz zum Bundesna- 2. den Erhalt und die Entwicklung von Moorwäldern, turschutzgesetz (NAGBNatSchG) vom 19.02.2010 (Nds. GVBl. 3. den Erhalt und die Entwicklung naturnaher nährstoff- S. 104), zuletzt geändert durch Art. 1 des Gesetzes vom armer Stillgewässer sowie der Meiße als naturnaher 11.11.2020 (Nds. GVBl. S. 451) sowie § 9 Abs. 5 Nds. Jagdge- Bach mit guter bis sehr guter Wasserqualität, setz (NJagdG) vom 16.3.2001 (Nds. GVBl. S. 100), zuletzt ge- 4. den Erhalt und die Entwicklung der Heiden trockener ändert durch Art. 1 ÄndG vom 25.10.2018, Nds. GVBl. S. 220; und feuchter Ausprägung sowie unterschiedlicher Al- ber. 2019 S. 26) wird im Einvernehmen mit dem Landkreis tersstufen, Heidekreis verordnet: 5. den Erhalt und die Entwicklung von moortypischem § 1 Feucht- und Nassgrünland, Naturschutzgebiet 6. den Erhalt und die Entwicklung zwergstrauchreicher (1) Das in den Abs. 2 und 3 näher bezeichnete Gebiet wird Kiefernwälder und von naturnahen Laubwäldern, zum Naturschutzgebiet (NSG) „Großes Moor bei Becklingen“ 7. den Erhalt und die Wiederherstellung einer moortypi- erklärt. Es ist weitgehend deckungsgleich mit dem ehema- schen Grundwassersituation sowie von naturnahen ligen NSG „Großes Moor bei Becklingen“. Hoch- und Niedermoorböden mit den für sie kenn- (2) Das NSG liegt im Naturraum Südheide in der naturräum- zeichnenden Bodenfunktionen und klimarelevanten lichen Einheit „Wietzendorfer Bruch- und Moorgebiet“. Es Potentialen, befindet sich in der Stadt Bergen im Landkreis Celle sowie 8. den Schutz und die Förderung der wild lebenden in der Gemeinde Wietzendorf im Landkreis Heidekreis ca. Pflanzen und Tiere, insbesondere der Weißen Wald- 2,5 Kilometer östlich der Ortschaft Becklingen. hyazinthe (Platanthera bifolia) und der Gewöhnlichen Das NSG „Großes Moor bei Becklingen“ ist ein Geesthoch- Natternzunge (Ophioglossum vulgatum), der Vögel moor mit unterschiedlichen Moormächtigkeiten. Das durch wie Birkhuhn (Tetrao tetrix), Brachvogel (Numenius Entwässerungen und umfangreiche Wiedervernässungsmaß- arquata), Kranich (Grus grus), Bekassine (Gallinago nahmen geprägte Hochmoor zeichnet sich in seinen zen- gallinago), und Kiebitz (Vanellus vanellus), der Am- tralen Bereichen durch großflächig hervorragend ausge- phibien wie Moorfrosch (Rana arvalis), der Reptilien prägte Moorheiden, alte Torfstiche und Torfmoos-Wollgras- wie Kreuzotter (Vipera berus) und Schlingnatter (Co- Moorstadien aus. In den Bereichen ohne bislang erfolgte ronella austriaca) der Tag- und Nachtfalter wie Kup- Wiedervernässung dominieren Pfeifengrasdegenerations- ferglucke (Gastropacha quercifolia), Einfarbiger Sack- stadien und Grünlandkomplexe sowie insbesondere in den träger (Canephora hirsuta), Wegerich-Scheckenfalter Randbereichen Moor- und Kiefernwälder. (Melitaea cinxia), Klee-Widderchen (Zygaena trifolii) (3) Die Lage des NSG ist der mitveröffentlichten Übersichts- und Rotrandbär (Diacrisia sannio), der Fledermäuse, karte im Maßstab 1:25.000 (Anlage 1) zu entnehmen. Die der Libellen sowie ihrer Lebensgemeinschaften und Karte ist Bestandteil dieser Verordnung. Lebensstätten, (4) Die Grenze des NSG ergibt sich aus der maßgeblichen Karte 9. die Erhaltung und Entwicklung der besonderen Eigen- im Maßstab 1:5.000. Sie verläuft auf der Innenseite des art, hervorragenden Schönheit, Ruhe und Ungestört- dort dargestellten grauen Rasterbandes. Die Karten sind heit zum Zwecke des ruhigen Landschaftserlebens Bestandteil dieser Verordnung. Sie können von jedermann und in Bezug auf Ruhe und Ungestörtheit für die Si- während der Dienststunden bei der Stadt Bergen, der Ge- cherung der hierauf angewiesenen Arten und Lebens- meinde Wietzendorf sowie bei den Landkreisen Celle und gemeinschaften, Heidekreis — jeweils untere Naturschutzbehörde — un- 10. den Erhalt und die Entwicklung der maßgeblichen Le- entgeltlich eingesehen werden. bensraumtypen mit ihren charakteristischen Arten (5) Das NSG ist identisch mit dem Fauna-Flora-Habitat- gem. Abs. 3 dieser Verordnung. (FFH-)Gebiet Nr. 82 „Großes Moor bei Becklingen“ (DE (2) Das NSG ist Teil des kohärenten europäischen ökologischen 3125-301) gemäß der Richtlinie 92/43/EWG (FFH-Richt- Netzes „Natura 2000“; die Unterschutzstellung trägt dazu linie) des Rates vom 21.5.1992 zur Erhaltung der natürli- bei, den günstigen Erhaltungszustand der maßgeblichen chen Lebensräume sowie der wild lebenden Tiere und Lebensraumtypen und Arten im FFH-Gebiet Nr. 82 „Gro- Pflanzen (ABl. EG Nr. L 206 S. 7; 1996 Nr. L 59 S. 63), zu- ßes Moor bei Becklingen“ insgesamt zu erhalten oder wie- letzt geändert durch Richtlinie 2013/17/EU des Rates vom derherzustellen. 13.5.2013 (ABl. EU Nr. L 158 S. 193). (3) Erhaltungsziele des FFH-Gebietes im NSG sind die Erhal- (6) Das NSG hat eine Größe von ca. 799 ha. tung und Wiederherstellung günstiger Erhaltungszustän- de, insbesondere § 2 1. des prioritären Lebensraumtyps (Anhang I FFH-Richt- Schutzzweck linie) (1) Allgemeiner Schutzzweck für das NSG ist nach Maßgabe der §§ 23 Abs. 1 und 32 Abs. 3 BNatSchG i. V. m. § 16 91D0 Moorwälder NAGBNatSchG die Erhaltung, Entwicklung und Wieder- als naturnahe, strukturreiche, möglichst unzerschnitte- herstellung von Lebensstätten, Biotopen und Lebensgemein- ne Wälder auf nassen bis morastigen, nährstoffarmen schaften nachfolgend näher bestimmter, wild lebender, bis mäßig nährstoffreichen Standorten, mit einem mög- schutzbedürftiger Tier- und Pflanzenarten und der Schutz lichst unbeeinträchtigten Wasserhaushalt sowie natür- von Natur und Landschaft aus besonderen wissenschaftli- lichem Relief, intakter Bodenstruktur und mit lebens- chen, naturgeschichtlichen und landeskundlichen Grün- raumtypischen Baumarten in einer mosaikartigen den sowie wegen ihrer Seltenheit, besonderen Eigenart, Struktur aus allen Entwicklungsphasen und einer le- Vielfalt und hervorragenden Schönheit. bensraumtypischen Strauch-, Kraut- und Moosschicht

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sowie einem hohen Anteil an Altholz, Habitatbäumen e) 7150 Torfmoor-Schlenken mit Schnabelried-Gesell- sowie liegendem sowie stehendem Totholz, mit seinen schaften charakteristischen Arten wie Rosmarinheide (Andro- als nasse, nährstoffarme Torf- beziehungsweise Sand- meda polifolia), Gewöhnliche Moosbeere (Vaccinium flächen mit niedriger, lückiger Vegetation aus oxycoccos) und Rauschbeere (Vaccinium uliginosum), Schnabelried-Gesellschaften im Komplex mit Hoch- 2. der übrigen Lebensraumtypen (Anhang I FFH-Richt- und Übergangsmooren, Feuchtheiden oder nähr- linie) stoffarmen Stillgewässern, mit ihren charakteristi- a) 3160 Dystrophe Seen und Teiche schen Arten wie Weißes Schnabelried (Rhynchos- pora alba), Schmalblättriges Wollgras (Eriophorum als Gewässer mit Nährstoffarmut, einer guten Was- angustifolium), Scheiden-Wollgras (Eriophorum va- serqualität, naturnahen Gewässerstrukturen, unge- ginatum), Rundblättriger und Mittlerer Sonnentau störter sowie standorttypischer Verlandungsvege- (Drosera rotundifolia, D. intermedia), Gewöhnliche tation und seinen charakteristischen Arten wie Moosbeere (Vaccinium oxycoccos), Torfmoose (Spha- Schmalblättriges Wollgras (Eriophorum angustifoli- gnum spp.), Kranich (Grus grus), Moorfrosch (Rana um), Scheiden-Wollgras (Eriophorum vaginatum), arvalis), Speer-Azurjungfer (Coenagrion hastulatum), Kleiner Wasserschlauch (Utricularia minor), Schna- Kleine Moosjungfer (Leucorrhinia dubia), Nordische bel-Segge (Carex rostrata), Rundblättriger und Mitt- Moosjungfer (Leucorrhinia rubicunda), Hochmoor- lerer Sonnentau (Drosera rotundifolia, D. intermedia), Bodeneule (Coenophila subrosea), Pfeifengras- Krickente (Anas crecca), Moorfrosch (Rana arvalis), Trauereule (Apamea aquila), Sonnentau-Federmotte Speer-Azurjungfer (Coenagrion hastulatum), Kleine (Buckleria paludum), Großer Heufalter (Coenonym- Moosjungfer (Leucorrhinia dubia), Nordische Moos- pha tullia) und Braunfleckiger Perlmutterfalter jungfer (Leucorrhinia rubicunda) und Scharlachli- (Boloria selene). belle (Ceriagrion tenellum), (4) Die Umsetzung der vorgenannten Schutzzwecke und Er- b) 4030 Trockene europäische Heiden haltungsziele, insbesondere auf land- und forstwirtschaft- als strukturreiche, teils gehölzfreie und teils auch lichen Flächen, sowie von Pflege- und Entwicklungsmaß- von Baumgruppen durchsetzte Zwergstrauchheiden, nahmen kann aufbauend auf die nachfolgenden Schutzbe- mit einer Dominanz von Besenheide (Calluna vul- stimmungen auch durch Angebote des Vertragsnatur- garis) in unterschiedlichen Altersstadien (von Pio- schutzes unterstützt werden. nier- bis Degenerationsstadien), offenen Sandflächen sowie niedrig- und hochwüchsigen Heidebeständen § 3 mit ihren charakteristischen Arten wie Englischer Verbote Ginster (Genista anglica) und Behaarter Ginster (Ge- nista pilosa), Neuntöter (Lanius collurio), Heideler- (1) Gemäß § 23 Abs. 2 Satz 1 BNatSchG sind alle Handlungen che (Lullula arborea), Schwarzkehlchen (Saxicola verboten, die zu einer Zerstörung, Beschädigung oder Ver- rubicola), Ziegenmelker (Caprimulgus europaeus), änderung des NSG oder seiner Bestandteile oder zu einer Bluthänfling (Carduelis cannabina), Ginster-Streck- nachhaltigen Störung führen können. fuß (Dasychira fascelina) und Purpurbär (Rhyparia Insbesondere werden folgende Handlungen untersagt: purpurata), 1. Hunde unangeleint oder an Schleppleinen laufen zu c) 7120 Noch Renaturierungsfähige degradierte Hoch- lassen, mit Ausnahme von Dienst-, Hüte- und Jagd- moore hunden im Einsatz, als von durch Entwässerung degenerierte Hoch- 2. wild lebende Tiere oder die Ruhe der Natur durch moore mit möglichst nassen, nährstoffarmen, weit- Lärm, Licht oder auf andere Weise zu stören, gehend waldfreien Teilflächen, die durch typische 3. Pflanzen oder Tiere, insbesondere gebietsfremde oder torfbildende Hochmoorvegetation gekennzeichnet invasive Arten, auszubringen oder anzusiedeln, sind mit ihren charakteristischen Arten wie Rosma- 4. Pflanzen aller Art und Pilze oder Teile davon abzu- rinheide (Andromeda polifolia), Gewöhnliche Moos- schneiden, abzupflücken, zu beschädigen, auszureißen beere (Vaccinium oxycoccos), Rauschbeere (Vacci- oder auszugraben, nium uliginosum), Scheiden-Wollgras (Eriophorum vaginatum), Glocken-Heide (Erica tetralix), Weißes 5. wildlebende Tiere oder ihre Entwicklungsformen zu Schnabelried (Rhynchospora alba), Torfmoose (Spha- fangen, zu töten oder zu entnehmen sowie ihre Fort- gnum spp.), Kranich (Grus grus), Kiebitz (Vanellus pflanzungs- oder Ruhestätten zu beschädigen oder zu vanellus), Bekassine (Gallinago gallinago), Schwarz- entnehmen, kehlchen (Saxicola rubicola), Bluthänfling (Carduelis 6. gentechnisch veränderte Organismen einzubringen, cannabina), Kreuzotter (Vipera berus), Hochmoor- 7. die nicht dem öffentlichen Verkehr gewidmeten Stra- bläuling (Plebeius optilete), Hochmoor-Bodeneule ßen, Wege und Flächen mit Kraftfahrzeugen zu befah- (Coenophila subrosea), Pfeifengras-Trauereule (Apa- ren oder Kraftfahrzeuge dort abzustellen, mea aquila), Sonnentau-Federmotte (Buckleria palu- 8. im NSG und in einer Zone von 100 m Breite um das dum), Großer Heufalter (Coenonympha tullia) und NSG herum unbemannte Luftfahrzeuge (z. B. Flugmo- Braunfleckiger Perlmutterfalter (Boloria selene), delle, Drohnen) oder Drachen zu betreiben oder mit d) 7140 Übergangs- und Schwingrasenmoore bemannten Luftfahrzeugen (z. B. Ballonen, Hängeglei- als naturnahe und waldfreie Moore mit offenen tern, Gleitschirmen, Hubschraubern) im Gebiet zu Schlenken, mit torfmoosreichen Seggen- und Woll- starten und, abgesehen von Notfallsituationen, zu lan- gras-Rieden, auf nassen, nährstoffarmen Standorten den; hiervon unberührt bleiben die Befugnisse der überwiegend im Komplex mit nährstoffarmen Still- Bundeswehr nach § 30 LuftVG, gewässern und anderen Moortypen, mit ihren cha- 9. organisierte Veranstaltungen durchzuführen, rakteristischen Arten wie Schmalblättriges Wollgras 10. zu zelten, zu lagern, zu grillen oder offenes Feuer zu (Eriophorum angustifolium), Scheiden-Wollgras (Erio- unterhalten oder zu entzünden, phorum vaginatum), Schnabel-Segge (Carex rostrata), Torfmoose (Sphagnum spp.), Kranich (Grus grus), 11. den Wasserhaushalt innerhalb und außerhalb des Bekassine (Gallinago gallinago), Krickente (Anas Schutzgebietes zu ändern, soweit nachteilige Auswir- crecca), Bluthänfling (Carduelis cannabina),Kreuz- kungen auf den Schutzzweck nicht ausgeschlossen otter (Vipera berus), Große Moosjungfer (Leucorrhinia werden können, pectoralis) und Kleine Moosjungfer (Leucorrhinia 12. bauliche Anlagen, auch wenn sie keiner Genehmi- dubia), gung bedürfen, zu errichten oder wesentlich zu ändern,

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13. Stoffe aller Art, wie z. B. Müll, Schutt, Gartenabfälle, rung in Deutschland üben, soweit dies zur ordnungs- land- und forstwirtschaftliche Abfälle sowie Bodenbe- gemäßen Nutzung und Sicherung der außerhalb des standteile zu lagern, aufzuschütten oder einzubringen, NSG gelegenen, bestehenden Feuerstellung erforder- 14. Einzelbäume außerhalb des Waldes, Hecken, Gebü- lich ist, sche und sonstige Gehölzbestände sowie Röhrichtbe- 5. die ordnungsgemäße Unterhaltung der Wege und stände abzuschneiden, zu beseitigen oder erheblich Straßen in der vorhandenen Breite, mit dem bisheri- zu beeinträchtigen. gen Deckschichtmaterial ohne Verwendung von Bau- (2) Das NSG darf außerhalb der Wege nicht betreten oder auf und Ziegelschutt, nicht milieuangepasstem, kalkhal- sonstige Weise aufgesucht werden. Als Wege gelten nicht tigem Material sowie Teer- und Asphaltaufbrüchen; Trampelpfade, Wildwechsel, Waldschneisen, Rückegassen die Erhaltung des Lichtraumprofils hat durch einen und Dämme. fachgerechten Schnitt zu erfolgen, (3) § 23 Abs. 3 und § 33 Abs. 1 a BNatSchG sind zu beachten. 6. die Instandsetzung von Wegen und Straßen ist dem Landkreis Celle und/oder Heidekreis als Natur- § 4 schutzbehörde mindestens einen Monat vorher an- zuzeigen, Freistellungen 7. die ordnungsgemäße Gewässerunterhaltung, soweit (1) Die in den Abs. 2 bis 7 aufgeführten Handlungen oder sie der Entwässerung land- und forstwirtschaftlicher Nutzungen sind von den Verboten des § 3 Abs. 1 und 2 Nutzflächen dient, unter Beachtung der Grundsätze freigestellt. des WHG und des NWG und unter besonderer Be- (2) Freigestellt sind rücksichtigung des Schutzzwecks gem. § 2 sowie des 1. das Betreten und Befahren des Gebietes durch die Ei- Artenschutzes, gentümer und Nutzungsberechtigten sowie deren 8. freigestellt ist die Entnahme von Wasser aus Oberflä- Beauftragte zur rechtmäßigen Nutzung oder Bewirt- chengewässern gem. § 25 WHG in Verbindung mit schaftung der Grundstücke, § 32 Abs. 1 NWG zum Vieh tränken, 2. das Betreten und Befahren des Gebietes sowie die 9. die Nutzung und Unterhaltung der bestehenden Durchführung der genannten Maßnahmen rechtmäßigen Anlagen und Einrichtungen; die In- a) durch Bedienstete der Landkreise Celle und Hei- standsetzung ist zulässig, wenn die beabsichtigten dekreis als Naturschutzbehörde sowie deren Be- Maßnahmen dem Landkreis Celle und/oder Heide- auftragte zur Erfüllung dienstlicher Aufgaben, kreis als Naturschutzbehörde mindestens einen Mo- nat vor Umsetzung angezeigt wurden, b) durch Bedienstete anderer Behörden und öffentli- cher Stellen sowie deren Beauftragte zur Erfül- 10. die Errichtung oder wesentliche Änderung von touris- lung der dienstlichen Aufgaben dieser Behörden, tischer Infrastruktur für die landschaftsbezogene Er- holung, insbesondere von Park-, Grill- und Spielplät- c) durch Bedienstete der Bundeswehr, Truppen von zen, Schutzhütten, Aussichtstürmen, Bänken, Bild- NATO-Vertragsstaaten und Truppen von Staaten, und Schautafeln sowie Leiteinrichtungen, nur mit die aufgrund einer sonstigen Vereinbarung in vorheriger Zustimmung des Landkreises Celle und/ Deutschland üben, soweit dies zur ordnungsge- oder Heidekreis als Naturschutzbehörde, mäßen Nutzung und Sicherung der außerhalb des NSG gelegenen, bestehenden Feuerstellung 11. schonende Rück- und Pflegeschnitte von Hecken und erforderlich ist, Bäumen sowie ein abschnittsweises Zurückschnei- den von Röhrichtbeständen in der Zeit vom 01.10. d) zur Wahrnehmung von Maßnahmen der Gefah- bis zum 28.02. des Folgejahres, renabwehr oder der Verkehrssicherungspflicht, 12. die Bewirtschaftung der vorhandenen Hofstelle im e) zur Durchführung von Maßnahmen zum Schutz, Bereich Tannensieksberg sowie der Heidelbeerplan- zur Pflege und Entwicklung sowie Untersuchung tage; die Bestimmungen des Absatzes 3 finden hier- und Kontrolle des Gebietes im Auftrag, auf An- zu Anwendung. ordnung oder mit vorheriger Zustimmung des (3) Freigestellt ist die ordnungsgemäße landwirtschaftliche Landkreises Celle und/oder Heidekreis als Natur- Bodennutzung auf den in der maßgeblichen Karte darge- schutzbehörde, stellten Acker- und Grünlandflächen nach guter fachli- f) zur wissenschaftlichen Forschung und Lehre so- cher Praxis gem. § 5 Abs. 2 BNatSchG sowie nach folgen- wie Information und Bildung mit vorheriger Zu- den Vorgaben stimmung des Landkreises Celle und/oder Heide- 1. die Nutzung rechtmäßig bestehender und in der maß- kreis als Naturschutzbehörde, geblichen Karte (siehe Anlage 2) dargestellten Acker- g) zur Beseitigung und zum Management von inva- flächen sowie der Sonderkulturfläche siven oder gebietsfremden Arten mit vorheriger a) ohne Einbringung von gentechnisch veränderten Zustimmung des Landkreises Celle und/oder Hei- Organismen, dekreis als Naturschutzbehörde, b) ohne zusätzliche Entwässerungsmaßnahmen ins- 3. die Durchführung von organisierten Veranstaltun- besondere durch Maßnahmen zur Absenkung des gen mit vorheriger Zustimmung des Landkreises Celle Grundwasserstandes und durch die Neuanlage und/oder Heidekreis als Naturschutzbehörde; allge- von Gräben, Grüppen sowie Drainagen, mein freigestellt sind Veranstaltungen, die ausschließ- lich auf Straßen, Wegen oder Rastplätzen stattfinden c) die Unterhaltung und Instandsetzung von beste- und die wild lebende Tiere oder die Ruhe der Natur henden Drainagen unter Beibehaltung der bisheri- nicht durch Lärm oder auf andere Weise stören, gen Leistungsfähigkeit ist zulässig, 4. das Betreiben von unbemannten Luftfahrzeugen in- d) ohne Düngung, Kalkung oder Einsatz von Pflan- nerhalb sowie in einer Zone von 100 m Breite um zenschutzmitteln innerhalb eines Abstandes von das NSG mit vorheriger Zustimmung des Landkrei- 2,5 m entlang von Gewässern II. Ordnung, gemes- ses Celle und/oder Heidekreis als Naturschutzbe- sen von der Böschungsoberkante, hörde; allgemein freigestellt sind der Drohneneisatz e) ohne Düngung, Kalkung oder Einsatz von Pflanzen- zwecks Kitz- und Jungtierrettung sowie der Droh- schutzmitteln innerhalb eines Abstandes von 2 m neneinsatz durch Behörden zur Erfüllung ihrer entlang von Gewässern III. Ordnung, gemessen dienstlichen Aufgaben sowie durch die Bundeswehr, von der Böschungsoberkante, Truppen von NATO-Vertragsstaaten und Truppen f) unter jederzeitiger Sicherstellung der Vermeidung von Staaten, die aufgrund einer sonstigen Vereinba- von Dünge-, Kalk- und Pflanzenschutzmittelein-

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trägen in angrenzende Grünland-, Moor-, Gehölz- g) mit Düngung gemäß Düngemittelbedarfsermitt- und Waldlebensräume, lung, jedoch mit maximaler Stickstoffdüngung g) ohne Veränderung des natürlichen Bodenreliefs, von 40 kg/N pro Jahr und Hektar, insbesondere durch Verfüllen von Bodensenken, h) ohne Düngung oder Kalkung innerhalb eines Ab- -mulden und -rinnen oder durch Einebnung und standes von 2,5 m entlang von Gewässern II. Ord- Planierung, nung, gemessen von der Böschungsoberkante, h) die Umwandlung von Acker in Grünland und die i) ohne Düngung oder Kalkung innerhalb eines Ab- anschließende Nutzung gem. Nr. 2 bis 3 ist zulässig, standes von 2 m entlang von Gewässern III. Ord- 2. die Nutzung der in der maßgeblichen Karte (siehe An- nung, gemessen von der Böschungsoberkante, lage 2) dargestellten Grünlandflächen Typ A (Inten- j) ohne Einsatz von Pflanzenschutzmitteln, sivgrünländer) k) unter jederzeitiger Sicherstellung der Vermeidung a) ohne Umwandlung von Grünland in Acker, von Dünge- und Kalkeinträgen in angrenzende Grünland-, Moor-, Gehölz- und Waldlebensräume, b) ohne Grünlanderneuerung, l) ohne Einbringung von gentechnisch veränderten c) Über- oder Nachsaaten und die Beseitigung von Organismen, Wildtierschäden sind freigestellt, m) ohne Veränderung des natürlichen Bodenreliefs, d) ohne zusätzliche Entwässerungsmaßnahmen ins- insbesondere durch Verfüllen von Bodensenken, besondere durch Maßnahmen zur Absenkung des -mulden und -rinnen oder durch Einebnung und Grundwasserstandes und durch die Neuanlage von Planierung, Gräben, Grüppen sowie Drainagen und Brunnen, n) ohne Lagerung von Boden-, Silagemieten, Mist oder e) die Unterhaltung und Instandsetzung von beste- sonstigen Stoffen und Geräten, henden Drainagen unter Beibehaltung der bisheri- gen Leistungsfähigkeit ist zulässig, 4. die Unterhaltung und Instandsetzung bestehender Weidezäune und Viehtränken sowie deren Neuerrich- f) eine Kalkung ist als Erhaltungskalkung zulässig, tung in ortsüblicher Weise, g) mit Düngung gemäß Düngemittelbedarfsermitt- 5. die Unterhaltung und Instandsetzung rechtmäßig be- lung, stehender Viehunterstände; die Neuerrichtung in orts- h) ohne Düngung, Kalkung oder Einsatz von Pflan- üblicher Weise ist mit vorheriger Zustimmung des zenschutzmitteln innerhalb eines Abstandes von Landkreises Celle und/oder Heidekreis als Natur- 2,5 m entlang von Gewässern II. Ordnung, gemes- schutzbehörde freigestellt, sen von der Böschungsoberkante, 6. die Wiederaufnahme der Bewirtschaftung von vorüber- i) ohne Düngung, Kalkung oder Einsatz von Pflan- gehend nicht genutzten Flächen, die an einem land- zenschutzmitteln innerhalb eines Abstandes von 2 wirtschaftlichen Extensivierungs- und Stilllegungs- m entlang von Gewässern III. Ordnung, gemessen programm teilgenommen haben sowie von vorüberge- von der Böschungsoberkante, hend nicht genutzten Ackerflächen; die Wiederauf- j) mit Einsatz von Pflanzenschutzmitteln nach vor- nahme ist dem Landkreis Celle und/oder Heidekreis heriger Zustimmung des Landkreises Celle und/ als Naturschutzbehörde einen Monat vorher anzuzei- oder Heidekreis als Naturschutzbehörde, gen. k) unter jederzeitiger Sicherstellung der Vermeidung (4) Freigestellt ist die ordnungsgemäße Forstwirtschaft im von Dünge-, Kalk- und Pflanzenschutzmittelein- Wald im Sinne des § 5 Abs. 3 BNatSchG und des § 11 trägen in angrenzende Grünland-, Moor-, Gehölz- NWaldLG einschließlich der Errichtung und Unterhal- und Waldlebensräume, tung von Zäu-nen und Gattern und der Nutzung und Un- terhaltung von sonst erforderlichen Einrichtungen und l) ohne Einbringung von gentechnisch veränderten Anlagen sowie nach folgenden Vorgaben Organismen, 1. auf Waldflächen, die keinen maßgeblichen FFH-Le- m) ohne Veränderung des natürlichen Bodenreliefs, bensraumtyp 91D0 darstellen, soweit insbesondere durch Verfüllen von Bodensenken, -mulden und -rinnen oder durch Einebnung und a) kein Umbau von Waldbeständen in Bestände aus Planierung, nicht standortgerechten Arten erfolgt, b) die aktive Einbringung und Förderung von invasi- 3. die Nutzung der in der maßgeblichen Karte (siehe An- ven und potenziell invasiven Baumarten im NSG lage 2) dargestellten Grünlandflächen Typ B (exten- unterbleibt, sive, mesophile Grünländer und Nassgrünländer) c) keine gentechnisch veränderten Organismen ein- a) ohne Umwandlung von Grünland in Acker, gebracht werden, b) ohne Grünlanderneuerung, d) eine Düngung unterbleibt, c) Über- oder Nachsaaten ab einer Fläche von 500 qm e) eine Bodenschutzkalkung unterbleibt, wenn diese sind nur nach vorheriger Zustimmung durch den nicht mindestens einen Monat vorher dem Land- Landkreis Celle und/oder Heidekreis als Natur- kreis Celle und/oder dem Landkreis Heidekreis als schutzbehörde zulässig, die Beseitigung von Wild- Naturschutzbehörde angezeigt worden ist, schäden und punktuellen Lücken in der Grün- landnarbe v 500 qm sind freigestellt, f) ein flächiger Einsatz von Herbiziden und Fungizi- den nur mit vorheriger Zustimmung des Landkreises d) ohne zusätzliche Entwässerungsmaßnahmen ins- Celle und/oder Heidekreis als Naturschutzbehörde besondere durch Maßnahmen zur Absenkung des erfolgt und ein flächiger Einsatz von sonstigen Grundwasserstandes und durch die Neuanlage Pflanzenschutzmitteln dann unterbleibt, wenn von Gräben, Grüppen sowie Drainagen und Brun- dieser nicht mindestens zehn Werktage vorher nen, dem Landkreis Celle und/oder dem Landkreis Hei- e) die Unterhaltung von bestehenden Drainagen ist dekreis als Naturschutzbehörde angezeigt wurde zulässig; die Instandsetzung der Drainagen bedarf und eine erhebliche Beeinträchtigung im Sinne der vorherigen Zustimmung des Landkreises Celle des § 33 Abs. 1 Satz 1 und des § 34 Abs. 1 BNatSchG und/oder Heidekreis als Naturschutzbehörde, nachvollziehbar belegt ausgeschlossen wurde, f) Kalkung nur nach vorheriger Zustimmung durch g) eine Instandsetzung von Wegen unterbleibt, wenn den Landkreis Celle und/oder Heidekreis als Na- diese nicht mindestens einen Monat vorher dem turschutzbehörde zulässig, Landkreis Celle und/oder Heidekreis als Natur-

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schutzbehörde angezeigt worden ist; freigestellt ob) je vollem Hektar der Lebensraumtypfläche bleibt die Wegeunterhaltung einschließlich des des jeweiligen Eigentümers mindestens drei Einbaus von nicht mehr als 100 kg milieuangepas- lebende Altholzbäume dauerhaft als Habitat- stem kalkfreiem Material pro Quadratmeter, bäume markiert und bis zum natürlichen Zer- h) ein Neu- oder Ausbau von Wegen nur mit Zustim- fall belassen oder bei Fehlen von Altholz- mung des Landkreises Celle und/oder Heidekreis bäumen auf 5 % der Lebensraumtypfläche des als Naturschutzbehörde erfolgt, jeweiligen Eigentümers ab der dritten Durch- forstung Teilflächen zur Entwicklung von Ha- i) eine Entwässerungsmaßnahme nur mit Zustim- bitatbäumen markiert werden; artenschutz- mung des Landkreises Celle und/oder Heidekreis rechtliche Regelungen zum Schutz von Horst- als Naturschutzbehörde erfolgt, und Höhlenbäumen bleiben unberührt, 2. auf Waldflächen, die den maßgeblichen FFH-Lebens- oc) je vollem Hektar Lebensraumtypfläche des je- raumtyp (LRT) 91DO Moorwald (siehe Anlage 2) dar- weiligen Eigentümers mindestens zwei Stück stellen, soweit stehendes oder liegendes starkes Totholz bis a) ein Kahlschlag unterbleibt und die Holzentnahme zum natürlichen Zerfall belassen werden, nur einzelstammweise oder durch Femel- oder Lochhieb vollzogen wird, od) auf mindestens 80 % der Lebensraumtypflä- che des jeweiligen Eigentümers lebensraum- b) auf befahrungsempfindlichen Standorten und in typische Baumarten erhalten bleiben oder Altholzbeständen die Feinerschließungslinien einen entwickelt werden, Mindestabstand der Gassenmitten von 40 Metern zueinander haben, p) bei künstlicher Verjüngung ausschließlich lebens- raumtypische Baumarten und dabei auf mindes- c) eine Befahrung außerhalb von Wegen und Feiner- tens 80 % der Verjüngungsfläche lebensraumtypi- schließungslinien unterbleibt, ausgenommen sind sche Hauptbaumarten angepflanzt oder gesät wer- Maßnahmen zur Vorbereitung der Verjüngung, den. d) in Altholzbeständen die Holzentnahme und die Der Erschwernisausgleich nach § 42 Abs. 4 und 5 Pflege in der Zeit vom 01. März bis 31. August nur NAGBNatSchG richtet sich nach den Vorschriften der Er- mit Zustimmung des Landkreises Celle und/oder schwernisausgleichsverordnung-Wald. Heidekreis als Naturschutzbehörde erfolgt, (5) Freigestellt ist die imkereiliche Nutzung im bisherigen e) eine Düngung unterbleibt, Umfang; Änderungen bedürfen der vorherigen Zustim- f) eine Bodenbearbeitung unterbleibt, wenn diese mung des Landkreises Celle und/oder Heidekreis als Na- nicht mindestens einen Monat vorher dem Land- turschutzbehörde. kreis Celle und/oder Heidekreis als Naturschutzbe- (6) Freigestellt ist die ordnungsgemäße Ausübung der Jagd hörde angezeigt worden ist; ausgenommen ist eine nach folgenden Vorgaben: zur Einleitung einer natürlichen Verjüngung erfor- derliche plätzeweise Bodenverwundung, Die Neuanlage von g) eine Bodenschutzkalkung unterbleibt, 1. Wildäckern, Wildäsungsflächen, Kirrungen und Hege- büschen, sofern hier ein FFH-Lebensraumtyp gem. h) ein flächiger Einsatz von Herbiziden und Fungizi- Anhang I der FFH-Richtlinie oder ein gesetzlich ge- den vollständig unterbleibt und von sonstigen schütztes Biotop gem. § 30 BNatSchG betroffen ist, Pflanzenschutzmitteln dann unterbleibt, wenn dieser nicht mindestens zehn Werktage vorher 2. mit dem Boden fest verbundenen jagdwirtschaftli- dem Landkreis Celle und/oder Heidekreis als Na- chen Einrichtungen, dies umfasst nicht Befestigungen turschutzbehörde angezeigt worden und eine er- mit Erdankern, Holzpfählen oder Ähnlichem, die in hebliche Beeinträchtigung i. S. des § 33 Abs. 1 S. 1 landschaftsangepasster Art erstellt werden, sowie und des § 34 Abs. 1 BNatSchG nachvollziehbar be- 3. anderen jagdwirtschaftlichen Einrichtungen, die in legt ausgeschlossen ist, nicht ortsüblicher landschaftsangepasster Art erstellt i) eine Instandsetzung von Wegen unterbleibt, wenn werden sollen, diese nicht mindestens einen Monat vorher dem bedürfen der vorherigen Zustimmung des Landkreises Landkreis Celle und/oder Heidekreis als Natur- Celle und/oder Heidekreis als Naturschutzbehörde. schutzbehörde angezeigt worden ist; freigestellt (7) Freigestellt ist die sonstige ordnungsgemäße fischereili- bleibt die Wegeunterhaltung einschließlich des che Gewässernutzung Einbaus von nicht mehr als 100 kg milieuangepas- 1. unter größtmöglicher Schonung der natürlichen Lebens- stem kalkfreiem Material pro Quadratmeter, gemeinschaften im Gewässer und an seinen Ufern, j) ein Neu- oder Ausbau von Wegen nur mit Zustim- insbesondere der natürlich vorkommenden Wasser- mung des Landkreises Celle und/oder Heidekreis und Schwimmblattvegetation, als Naturschutzbehörde erfolgt, 2. ohne Anwendung von Dünge- und Futtermitteln so- k) eine Entwässerungsmaßnahme nur mit Zustim- wie chemischen Mitteln und ohne Kalkung, mung des Landkreises Celle und/oder Heidekreis 3. ohne Fischbesatz. als Naturschutzbehörde erfolgt, (8) Die erforderliche Zustimmung ist bei den in den Abs. 2 l) eine dem Erhalt oder der Entwicklung höherwerti- bis 7 genannten Fällen vom Landkreis Celle und/oder ger Biotop- oder Lebensraumtyp dienende Holz- Heidekreis als Naturschutzbehörde zu erteilen, wenn entnahme und diese nur mit Zustimmung vom und soweit keine Beeinträchtigungen oder nachhaltige Landkreis Celle und/oder Heidekreis als Natur- Störungen des NSG oder seiner für die Erhaltungsziele schutzbehörde erfolgt, oder den Schutzzweck maßgeblichen Bestandteile zu be- m) die aktive Einbringung und Förderung von invasi- fürchten sind. Die Erteilung der Zustimmung kann mit ven und potenziell invasiven Baumarten im NSG Regelungen zu Zeitpunkt, Ort und Ausführungsweise unterbleibt, versehen werden. n) keine gentechnisch veränderten Organismen ein- (9) Weitergehende Vorschriften des § 30 BNatSchG und des gebracht werden, § 24 NAGBNatSchG sowie die artenschutzrechtlichen o) beim Holzeinschlag und bei der Pflege Bestimmungen des § 44 BNatSchG bleiben unberührt. oa) ein Altholzanteil von mindestens 20 % der (10) Bestehende, rechtmäßige behördliche Genehmigungen, Lebensraumtypfläche des jeweiligen Eigentü- Erlaubnisse oder sonstige Verwaltungsakte bleiben unbe- mers erhalten bleibt oder entwickelt wird, rührt.

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§ 5 Wiederherstellung eines günstigen Erhaltungszustandes Befreiungen der im NSG vorkommenden FFH-Lebensraumtypen. (1) Von den Verboten dieser Verordnung kann der Landkreis (3) Als Instrumente zur Umsetzung der in § 7 dieser Verord- Celle und/oder Heidekreis als Naturschutzbehörde nach nung vorgesehenen Maßnahmen dienen insbesondere: Maßgabe des § 67 BNatSchG i. V. m. § 41 NAGBNatSchG 1. Pflege-, Entwicklungs- und Wiederherstellungsmaßnah- Befreiung erteilen. men des Landkreis Celle und/oder Heidekreis als Na- (2) Eine Befreiung zur Realisierung von Plänen oder Projekten turschutzbehörde, kann gewährt werden, wenn sie sich im Rahmen der Prü- 2. freiwillige Vereinbarungen, insbesondere im Rahmen fung nach § 34 Abs. 1 Satz 1 BNatSchG i. V. m. § 26 des Vertragsnaturschutzes und NAGBNatSchG als mit dem Schutzzweck dieser Verord- 3. Einzelfallanordnungen nach § 15 Abs. 1 NAGBNatSchG. nung vereinbar erweisen oder die Voraussetzungen des § 34 Abs. 3 bis 6 BNatSchG erfüllt sind. § 9 Ordnungswidrigkeiten § 6 (1) Ordnungswidrig im Sinne von § 23 Abs. 2 Satz 1 Anordnungsbefugnis BNatSchG i. V. m. § 43 Abs. 2 Nr. 1 NAGBNatSchG han- Gemäß § 3 Abs. 2 BNatSchG i. V. m. § 2 Abs. 1 Satz 3 und delt, wer vorsätzlich oder fahrlässig gegen die Verbote in Abs. 2 NAGBNatSchG kann der Landkreis Celle und/oder Hei- § 3 Abs. 1 und 2 dieser Verordnung verstößt, ohne dass die dekreis als Naturschutzbehörde die Wiederherstellung des Voraussetzungen einer Freistellung nach § 4 Abs. 2 bis 8 bisherigen Zustands anordnen, wenn gegen die Verbote des dieser Verordnung vorliegen oder eine Zustimmung nach § 3 oder die Zustimmungs- oder Anzeigepflichten des § 4 die- § 4 Abs. 8 erteilt oder eine Befreiung gewährt wurde. Die ser Verordnung verstoßen wurde und Natur oder Landschaft Ordnungswidrigkeit kann nach § 43 Abs. 3 NAGBNatSchG rechtswidrig zerstört, beschädigt oder verändert worden sind. mit einer Geldbuße von bis zu 50.000 Euro geahndet werden. (2) Ordnungswidrig im Sinne von § 43 Abs. 2 Nr. 7 § 7 NAGBNatSchG handelt, wer vorsätzlich oder fahrlässig Pflege-, Entwicklungs- entgegen § 23 Abs. 2 Satz 2 BNatSchG i. V. m. § 16 Abs. 2 und Wiederherstellungsmaßnahmen NAGBNatSchG und § 3 Abs. 2 dieser Verordnung das NSG (1) Grundstückseigentümer und Nutzungsberechtigte haben außerhalb der Wege betritt oder auf sonstige Weise auf- die Durchführung von folgenden, durch den Landkreis sucht, ohne dass die Voraussetzungen für eine Freistellung Celle und/oder Heidekreis als Naturschutzbehörde ange- nach § 4 Abs. 2 bis 10 vorliegen oder eine erforderliche ordneten oder angekündigten Maßnahmen zu dulden. Es Zustimmung nach § 4 Abs. 11 erteilt oder eine Befreiung erfolgt eine vorherige Abstimmung: gewährt wurde. Die Ordnungswidrigkeit kann nach § 43 1. Maßnahmen zur Erhaltung, Pflege, Entwicklung und Abs. 3 NAGBNatSchG mit einer Geldbuße von bis zu Wiederherstellung des NSG oder einzelner seiner Be- 25.000 Euro geahndet werden. standteile und 2. das Aufstellen von Schildern zur Kennzeichnung des § 10 NSG und seiner Wege sowie zur weiteren Information Inkrafttreten über das NSG. (1) Diese Verordnung tritt am Tag nach ihrer Verkündung im (2) Zu dulden sind insbesondere: Niedersächsischen Ministerialblatt in Kraft. 1. die in einem Managementplan, Maßnahmenplan, Maß- (2) Gleichzeitig tritt die Verordnung über das NSG LÜ 134 nahmenblatt oder Pflege- und Entwicklungsplan für „Großes Moor bei Becklingen“ (Abl. der Bezirksregierung das NSG dargestellten Maßnahmen; es erfolgt eine vor- Lüneburg Nr. 24 vom 15.12.1985, S. 337) außer Kraft. herige Abstimmung mit dem Grundstückseigentümer und/oder Nutzungsberechtigten sowie Hinweis auf die Jahresfrist zur Geltendmachung von Verfah- 2. regelmäßig anfallende Erhaltungs- und Pflegemaßnah- rensfehlern men wie Beseitigung von Gehölzanflug und Mahd auf Eine Verletzung der in § 14 Abs. 1 bis 3 des NAGBNatSchG Moor- und Heideflächen; es erfolgt eine vorherige Ab- genannten Verfahrensvorschriften ist unbeachtlich, wenn sie stimmung mit dem Grundstückseigentümer und/oder nicht innerhalb eines Jahres nach Verkündung der Rechtsver- Nutzungsberechtigten. ordnung schriftlich unter Angabe des Sachverhalts, der die (3) §§ 15 und 39 NAGBNatSchG sowie § 65 BNatSchG blei- Verletzung begründen soll, beim Landkreis Celle und/oder ben unberührt. Heidekreis als Naturschutzbehörde geltend gemacht wird.

§ 8 Celle, den 18.03.2021 Umsetzung von Erhaltungs- 66/N 332-303/11-082 und Wiederherstellungsmaßnahmen (1) Die in den §§ 3 und 4 dieser Verordnung enthaltenen Re- Landkreis Celle gelungen entsprechen in der Regel Maßnahmen zur Erhal- tung eines günstigen Erhaltungszustandes der im NSG Der Landrat vorkommenden FFH-Lebensraumtypen. gez. Wiswe L. S. (2) Die in § 7 Abs. 1 und 2 dieser Verordnung beschriebenen Maßnahmen dienen darüber hinaus der Erhaltung oder — Nds. MBl. Nr. 13/2021 S. 624

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Landkreis Celle

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Anlage 1 Karte zur Verordnung Landkreis Heidekreis vom 09.03.2021 über das Naturschutzgebiet "Großes Moor bei Becklingen" NSG LÜ 134 Blatt 1 Übersichtskarte

Landkreis Celle Stadt Bergen Gemarkungen Becklingen, , und Wardböhmen Landkreis Heidekreis Gemeinde Wietzendorf Gemarkungen Wietzendorf und Marbostel bei Wietzendorf

Grenze des Naturschutz- gebietes (Die Innenseite des grauen Rasterbandes kennzeichnet die Grenze des Naturschutzgebietes)

Blatt 2

Landkreisgrenze

LANDKREIS CELLE

Anlage 1 - Karte zur Verordnung vom 09.03.2021 über das Naturschutzgebiet "Großes Moor bei Becklingen" NSG LÜ 134

Übersichtskarte

Celle, den 18.03.2021 Maßstab 1:25.000 Landkreis Celle - Der Landrat ± Meter 0250500125 gez. Wiswe L.S.

Kartengrundlage TK25 Quelle: Auszug aus den Geobasisdaten der Niedersächsischen Ó 631 Vermessungs- und Katasterverwaltung 2013 Nds. MBl. Nr. 13/2021

Verordnung über das Landschaftsschutzgebiet „Bruchbach“ (LSG CE 35) in der Gemeinde Winsen (Aller) und der Stadt Bergen im Landkreis Celle und der Stadt Celle vom 25.03.2021

Aufgrund der §§ 20 Abs. 2 Nr. 4, 22 Abs. 1 und 2, 26, 32 Abs. 2 Entwicklung und Wiederherstellung der Leistungs- und und 3 Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) vom 29.7.2009 Funktionsfähigkeit des Naturhaushalts sowie der Regene- (BGBl. I S. 2542) zuletzt geändert durch Art. 5 des Gesetzes rationsfähigkeit und nachhaltigen Nutzungsfähigkeit der vom 25.02.2021 (BGBl. I S. 306) i. V. m. den §§ 14, 15, 19, 23, Naturgüter, einschließlich des Schutzes von Lebensstätten 32 Abs. 1 und 2 Nds. Ausführungsgesetz zum Bundesnatur- und Lebensräumen nachfolgend näher bestimmter wild le- schutzgesetz (NAGBNatSchG) 19.02.2010 (Nds. GVBl. S. 104), bender Tier- und Pflanzenarten und der Schutz von Natur zuletzt geändert durch Art. 1 des Gesetzes vom 11.11.2020 und Landschaft wegen der Vielfalt, Eigenart und Schön- (Nds. GVBl. S. 451) sowie § 9 Abs. 4 Nds. Jagdgesetz (NJagdG) heit und Ungestörtheit der Landschaft und wegen ihrer Be- vom 16.03.2001 (Nds. GVBl. S. 100), zuletzt geändert durch deutung für die ruhige landschaftsbezogenen Erholung Gesetz vom 25.10.2018 (Nds. GVBl. S. 220 ber. 2019 S. 26) sowie für das Landschaftsbild. wird im Einvernehmen mit der Stadt Celle verordnet: Der Gebietscharakter des LSG Bruchbach ist geprägt durch den naturnahen bis mäßig ausgebauten kiesgeprägten Geest- § 1 bach „Bruchbach“, mit guter Wasserqualität und ausge- Landschaftsschutzgebiet prägter Wasservegetation sowie seiner Nebengewässer und (1) Das in den Absätzen 2 und 3 näher bezeichnete Gebiet wird seiner land- und forstwirtschaftlich genutzten Talniede- zum Landschaftsschutzgebiet (LSG) „Bruchbach“ erklärt. rung mit vielfach extensiver Grünlandnutzung sowie durch (2) Das LSG liegt im Naturraum „Südheide“ in der naturräum- biotopvernetzende Hecken, Feldgehölze und Baumreihen. lichen Einheit „Lüneburger Heide und Wendland“. Es be- Fließgewässerbegleitende Auwälder wechseln mit offenen findet sich in der Gemeinde Winsen (Aller) und der Stadt Bereichen mit Uferstaudenfluren und Röhrichten ab. Die Bergen sowie mit kleinen Teilflächen im Stadtgebiet Celle „Wittbecker Teiche“ mit angrenzenden Moorwäldern sind und schließt im Süden an das Schutzgebiet „Entenfang Bestandteil des Schutzgebietes. Die auentypischen Lebens- Boye und Grobebach“ der Stadt Celle an. Das LSG „Bruch- räume stellen in ihrer Ungestörtheit und Ruhe wichtige bach“ ist ein ca. 11 km langer Gewässerabschnitt des Hei- Lebensstätten für schutzbedürftige Arten dar. debaches „Bruchbach“ (in der Örtlichkeit auch als Heid- (2) Besonderer Schutzzweck des LSG ist: graben oder Wittbeck bezeichnet) zwischen und Boye mit teilweise einbezogenen Nebengewässern (Unter- 1. der Erhalt und die Entwicklung des Bruchbachs als na- lauf der Warmbeck und Unterlauf des Kohlenbachs) und turnaher kiesgeprägter, sommerkalter Heidebach mit Gräben wie dem Geilgraben, Auebereichen einschließlich guter bis sehr guter Wasserqualität, seiner Wasservege- der bachbegleitenden Uferlebensräume wie Staudenfluren, tation und seines naturnahen Uferbewuchses, Gehölzbeständen, der Grünländer der Talauen und der 2. der Erhalt und die Entwicklung der anderen naturna- Auenwälder, Bruchwälder und Moorwälder sowie der „Witt- hen Fließ- und Stillgewässer mit guter Wasserqualität, becker Teiche“ mit ihren charakteristischen Tierarten wie 3. der Erhalt und die Entwicklung naturnaher Waldbe- dem Fischotter, Amphibien und Libellen. reiche, insbesondere der Erlen-Eschen-Auwälder sowie (3) Die Lage des LSG ist aus der mitveröffentlichten Über- -Galeriewälder, Erlen-Bruchwälder, Moorwälder und sichtskarte im Maßstab 1:50.000 (Anlage 1) zu entnehmen. sonstiger Wälder aus standortheimischen Baumarten Die Karte ist Bestandteil dieser Verordnung. einschließlich naturnaher Waldränder und -säume so- (4) Die Grenze des LSG ergibt sich aus den maßgeblichen wie der Sümpfe, feuchten Hochstaudenfluren, Feucht- nicht mitveröffentlichten Karten im Maßstab 1:5.000 (An- und Moorgebüsche, Feldgehölze und Einzelbäume, lage 2). Sie verläuft auf der Innenseite des dort dargestell- 4. der Erhalt und die Entwicklung von artenreichen Grün- ten grauen Rasterbandes. Die Karten sind Bestandteil ländern aller Art, insbesondere von artenreichem dieser Verordnung. Sie können von jedermann während Feuchtgrünland und mesophilem Grünland, der Dienststunden bei der Gemeinde Winsen (Aller), der Stadt Bergen sowie der Stadt Celle — untere Naturschutz- 5. der Schutz und die Förderung der wild lebenden Pflan- behörde — und beim Landkreis Celle — untere Natur- zen und Tiere, insbesondere des Fischotters, der Vögel schutzbehörde — unentgeltlich eingesehen werden. Wo wie Seeadler, Schwarzstorch, Kranich und Eisvogel, das LSG nicht das Gewässer einschließlich seiner Gehölz- der Fischbiozönose, der Amphibien, der Libellen, der bestände und breiteren Auenflächen beinhaltet, umfasst es Heuschrecken, der Tag- und Nachtfalter sowie ihrer eine Mindestbreite von jeweils 5 m beidseitig ab der Ufer- Lebensgemeinschaften und Lebensstätten; bei den Tie- linie und einschließlich des Gewässers Bruchbachs sowie ren als Lebensraum mit Fortpflanzungs-, Nahrungs- an der Warmbeck. und Ruhestätten, Jagdrevier sowie barrierefreien und (5) Teile des LSG sind Bestandteil des Fauna-Flora-Habitat- deckungsreichen Wanderkorridoren, (FFH-)Gebietes Nr. 301 „Entenfang Boye und Bruchbach“ 6. der Erhalt und die Entwicklung der besonderen Eigen- (DE 3226-331) gem. der Richtlinie 92/43/EWG (FFH-Richt- art, hervorragenden Schönheit, Ruhe und Ungestört- linie) des Rates vom 21.05.1992 zur Erhaltung der natürli- heit zum Zwecke des ruhigen Landschaftserlebens und chen Lebensräume sowie der wild lebenden Tiere und in Bezug auf Ruhe und Ungestörtheit für die Sicherung Pflanzen (ABl. EG Nr. L 206 S. 7; 1996 Nr. L 59 S. 63), zu- der hierauf angewiesenen Arten und Lebensgemein- letzt geändert durch Richtlinie 2013/17/EU des Rates vom schaften, 13.05.2013 (ABl. EU Nr. L 158 S. 193). 7. der Erhalt und die Entwicklung der maßgeblichen Le- In der Verordnungskarte sind die Flächen des LSG, die im bensraumtypen und Arten gem. § 2 Abs. 4 dieser Ver- FFH-Gebiet Nr. 301 liegen und der Umsetzung der FFH- ordnung. Richtlinie dienen, gesondert gekennzeichnet. (3) Das LSG ist Teil des kohärenten europäischen ökologischen (6) Das LSG hat eine Größe von ca. 134 ha. Netzes „Natura 2000“; die Unterschutzstellung des „Bruch- bachs“ als Teilgebiet des FFH-Gebietes „Entenfang Boye § 2 und Bruchbach trägt dazu bei, den günstigen Erhaltungs- Schutzzweck und Charakter zustand der maßgeblichen Lebensraumtypen und Arten (1) Allgemeiner Schutzzweck des LSG ist nach Maßgabe der im FFH-Gebiet 301 „Entenfang Boye und Bruchbach“ ins- §§ 26 Abs. 1 und 32 Abs. 3 BNatSchG der Erhalt und die gesamt zu erhalten oder wiederherzustellen.

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(4) Erhaltungsziele des FFH-Gebietes im LSG sind die Erhal- mit Röhrichten) sowie allenfalls lückigem Gehölz- tung und Wiederherstellung günstiger Erhaltungszustän- bewuchs an Gewässerufern und feuchten Waldrän- de, insbesondere dern. Die charakteristischen Tier- und Pflanzenarten 1. der prioritären Lebensraumtypen (Anhang I FFH-Richt- wie z. B Echtes Mädesüß (Filipendula ulmaria), Ge- linie) wöhnlicher Gilbweiderich (Lysimachia vulgaris), Wasserdost (Eupatorium cannabium), Sumpf-Ziest a) 91D0* Moorwälder (Stachis palustris) sowie Fischotter (Lutra lutra) und als naturnahe, strukturreiche, möglichst unzerschnit- Gebänderte Prachtlibelle (Calopterix splendens) tene Wälder auf nassen bis morastigen, nährstoffar- kommen in stabilen Populationen vor, men bis mäßig nährstoffreichen Standorten, mit 3. der Tierarten (Anhang II FFH-Richtlinie) einem möglichst unbeeinträchtigten Wasserhaus- halt sowie naturnahem Relief, möglichst intakter a) Fischotter (Lutra lutra) Bodenstruktur und mit lebensraumtypischen Baum- als vitale, langfristig überlebensfähige Population, arten in einer mosaikartigen Struktur, zumindest in u. a. durch Sicherung und Entwicklung naturnaher Teilen unbewirtschafteten Moorwäldern, aus mög- barrierefreier Gewässer und Auen (natürliche Ge- lichst allen Entwicklungsphasen und einer lebens- wässerdynamik mit strukturreichen Gewässerrän- raumtypischen Strauch-, Kraut- und Moosschicht dern, stellenweise gehölzbestandene Ufer mit viel- sowie einem kontinuierlich ausreichendem Anteil fältigen Deckungsmöglichkeiten, hohe Gewässer- an Altholz, Habitatbäumen sowie starkem liegen- güte, Fischreichtum) sowie durch die Erhaltung und dem sowie stehendem Totholz. Die charakteristischen Förderung eines störungsarmen, weitgehend unzer- Arten wie Moor-Birke (Betula pubescens), Kiefer schnittenen Lebensraums mit gefahrenfreien Wan- (Pinus sylvestris), Gagel (Myrica gale), Sumpf-Veil- dermöglichkeit entlang von Fließgewässern im Sinne chen (Viola palustris), Schmalblättriges Wollgras des Biotopverbunds (z. B. Bermen, Umfluter, Gewäs- (Eriopherum angustifolium) und Torfmoose (Sphag- serrandstreifen), num ssp.) kommen in stabilen Populationen vor, b) Grüne Flussjungfer (Ophiogomphus cecilia) b) 91E0* Auenwälder mit Erle und Esche als vitale, langfristig überlebensfähige Population, als naturnahe, feuchte bis nasse Erlen-Eschen-Au- u. a. durch Sicherung und Entwicklung naturnaher, wälder mit Übergängen zu Erlen-Bruchwäldern besonnter Fließgewässer mit stabiler, feinsandig- möglichst aller Altersstufen mit einem naturnahen kiesiger Gewässersohle und Flachwasserbereichen Wasserhaushalt, weitgehend intakter Bodenstruk- vegetationsfreien Sandbänken und hoher Gewäs- tur, einem Anteil forstlich nicht genutzter Wälder, sergüte als Lebensraum der Libellen-Larven sowie lebensraumtypischen Baumarten, einem kontinu- Erhalt und Förderung einer strukturreichen Gewäs- ierlich ausreichenden Anteil an Alt- und Totholz, serumgebung als Jagdlebensraum, Höhlenbäumen sowie spezifischen Habitatstruktu- c) Bachneunauge (Lampetra planeri) ren (Quellen, Tümpel, Verlichtungen, feuchte Sen- als vitale, langfristig überlebensfähige Population in ken). Die charakteristischen Arten wie Schwarz- einem naturnahen, durchgängigen, stellenweise ge- Erle (Alnus glutinosa), Gewöhnliche Esche (Fraxi- hölzbestandenen, sauberen und lebhaft strömenden nus excelsior), Wechselblättriges Milzkraut (Chry- Bruchbach, mit unverbauten Ufern und einer viel- sosplenium alternifolium), Gegenblättriges Milzkraut fältigen Sohlstruktur, insbesondere einer engen Ver- (Chrysosplenium oppositifolium), Winkelsegge (Carex zahnung von kiesigen Bereichen als Laichareale remota), Großes Springkraut (Impatiens nolitangere), und Feinsedimentbänken als Larvalhabitate. Entwick- Scharbockskraut (Ranunculus ficaria) sowie Fisch- lung und Erhaltung vernetzter Teillebensräume, die otter (Lutra lutra) und Eisvogel (Alcedo atthis) kom- geeignete Laich- und Aufwuchshabitate verbinden men in stabilen Populationen vor, und den Austausch von Individuen innerhalb des 2. der übrigen Lebensraumtypen (Anhang I FFH-Richt- Gewässerlaufs ermöglichen, linie) d) Groppe (Cottus gobio) a) 3260 Fließgewässer mit flutender Wasservegetation als vitale, langfristig überlebensfähige Population in als naturnahe kiesgeprägte Fließgewässer mit un- einem naturnahen, durchgängigen, teilweise ge- verbauten Ufern, vielfältigen Sedimentstrukturen (in hölzbestandenen, sauerstoffreichen, sauberen und der Regel Wechsel zwischen feinsandigen, kiesigen lebhaft strömenden Bruchbach, mit unverbauten und grobsteinigen Bereichen), guter Wasserqualität, Ufern und einer reich strukturierten Sohlstruktur natürlicher Dynamik des Abflussgeschehens, einem und einem hohen Anteil an Hartsubstraten (Tot- durchgängigen überwiegend unbegradigtem Verlauf holz, Kiese, Steine). Entwicklung und Erhaltung und zumindest abschnittsweise naturnahem ufer- vernetzter Teillebensräume, die den Austausch von begleitenden Auwald- und Gehölzbereich sowie gut Individuen innerhalb der Gewässerläufe sowie zwi- entwickelter flutender Wasservegetation an besonn- schen Haupt- und Nebengewässern ermöglichen, ten Stellen. Die charakteristischen Arten wie Sumpf- besonders durch die Verbesserung der Durchgän- Wasserstern (Callitriche palustris agg.), Schmal- gigkeit. blättriger Merk (Berula erecta), Einfacher Igelkolben (5) Eine natur- und landschaftsverträgliche Land-, Forst- und (Sparganium emersum), Flutender Wasserhahnen- Fischereiwirtschaft gem. § 5 BNatSchG hat für den Erhalt fuß (Ranunculus fluitans), Pinselblättriger Wasser- des LSG „Bruchbach“ mit seinem Natura 2000-Gebiet und hahnenfuß (Ranunculus penicillatus) sowie Fisch- die Entwicklung der einzelnen Bestandteile des Schutzge- otter (Lutra lutra), Schwarzstorch (Ciconia nigra), bietes eine zentrale Bedeutung. Die Umsetzung der vorge- Eisvogel (Alcedo atthis), Groppe (Cottus gobio), nannten Schutzzwecke und Erhaltungsziele, insbesondere Bachneunauge (Lampetra planeri), Gemeine Keil- auf land- und forstwirtschaftlichen Flächen, sowie von jungfer (Gomphus vulgatissimus), Zweigesteifte Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen kann aufbauend Quelljungfer (Cardulegaster boltonii), Blauflügel- auf die nachfolgenden Schutzbestimmungen auch durch Prachtlibelle (Calopteryx virgo), Gebänderte Pracht- Angebote des Vertragsnaturschutzes unterstützt werden. libelle (Calopteryx splendens) und Grüne Keiljung- fer (Ophiogomphus cecilia) kommen in stabilen § 3 Populationen vor, Verbote und Schutzbestimmungen b) 6430 Feuchte Hochstaudenfluren (1) Gem. § 26 Abs. 2 BNatSchG sind unter besonderer Beach- als artenreiche und neophytenfreie Hochstauden- tung des § 5 Abs. 1 BNatSchG sowie der Bestimmungen fluren (einschließlich ihrer Vergesellschaftungen gem. § 32 Abs. 3 S. 3 BNatSchG und nach Maßgabe nähe-

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rer Bestimmungen alle Handlungen verboten, die den b) Wasser aus oberirdischen Gewässern oder Grund- Charakter des Gebietes verändern oder dem besonderen wasser zu entnehmen; davon ausgenommen ist Schutzzweck inklusive den Erhaltungszielen des Natura die Entnahme von Wasser aus Oberflächenge- 2000-Gebietes zuwiderlaufen. wässer gem. § 25 WHG in Verbindung mit § 32 Darüber hinaus sind gem. § 33 Abs. 1 BNatSchG alle Ver- Abs. 1 NWG zum Viehtränken sowie für Übun- änderungen und Störungen verboten, die zu einer erheb- gen der Feuerwehr, lichen Beeinträchtigung der Natura 2000-Gebiete in den c) den Grundwasserstand abzusenken oder in die für die Erhaltungsziele oder den Schutzzweck maßgeb- bestehenden Verhältnisse im Wasserhaushalt in lichen Bestandteilen führen können, auch dann, wenn der Art einzugreifen, dass es zu einer zusätzli- sie von außen in das Gebiet hineinwirken. § 33 Abs. 1a chen Entwässerung des Schutzgebietes oder von BNatSchG ist zu beachten. Teilflächen kommen kann; davon ausgenommen (2) Im LSG sind neben den Verboten und Einschränkungen sind die Unterhaltung und Instandsetzung von aus anderen gültigen Rechtsvorschriften insbesondere die Drainagen nach den Maßgaben des Abs. 4, nachfolgenden Handlungen der Abs. 3 bis 7 verboten. d) Gewässer aktiv zu verändern, zu überbauen, zu (3) Allgemein ist es verboten: verrohren oder sonst zu beeinträchtigen, 1. ohne Zustimmung des Landkreises Celle oder der 10. Stoffe aller Art, wie z. B. Müll, Schutt, Gartenabfälle Stadt Celle als zuständige Naturschutzbehörde zu la- sowie Bodenbestandteile zu lagern, aufzuschütten gern, zu campen oder zu zelten, oder einzubringen, 2. ohne Zustimmung des Landkreises Celle oder der 11. zum Schutz der Biotope und der Arten sowie der Bio- Stadt Celle als zuständige Naturschutzbehörde Feuer topvernetzungsstrukturen zu machen oder zu grillen, a) Bäume außerhalb des Waldes, Hecken, Baumrei- 3. die nicht dem öffentlichen Verkehr gewidmeten hen, Feldgehölze, Weidengebüsche, Röhricht, Straßen, Wege und Flächen mit Kraftfahrzeugen zu Seggenrieder, Brachflächen, Ruderalfluren oder befahren oder Kraftfahrzeuge dort abzustellen; das Wegeseitenräume ohne Zustimmung des Land- Verbot gilt nicht für: kreises Celle oder der Stadt Celle als zuständige a) Eigentümerinnen und Eigentümer, Nutzungsbe- Naturschutzbehörde in eine andere Nutzungsart rechtigte sowie deren Beauftragte zur rechtmäßi- zu überführen, erheblich zu beeinträchtigen oder gen Nutzung oder Bewirtschaftung der Grund- zu zerstören, stücke, b) Rück- und Pflegeschnitte von Bäumen, Hecken, b) Bedienstete des Landkreises Celle oder der Stadt Gebüschen und sonstigen Gehölzbeständen in Celle als zuständige Naturschutzbehörde sowie der freien Landschaft zwischen dem 01.03. bis deren Beauftragte zur Erfüllung dienstlicher Auf- zum 30.09. eines Jahres durchzuführen; außer- gaben, halb dieser Zeit hat der Rück- und Pflegeschnitt c) Bedienstete anderer Behörden und öffentlicher möglichst schonend zu erfolgen, Stellen sowie deren Beauftragte zur Erfüllung der c) Röhrichtbestände in der Zeit vom 01.03. bis zum dienstlichen Aufgaben, 30.09. eines Jahres zurückzuschneiden; außer- d) Personen bei der Wahrnehmung von Maßnah- halb dieser Zeiten dürfen Röhrichte nur in Ab- men der Gefahrenabwehr oder der Verkehrssi- schnitten zurückgeschnitten werden, cherungspflicht, 12. gem. Anhang I der FFH-Richtlinie geschützte Le- e) Personen bei der Durchführung von Maßnahmen bensraumtypen oder Lebensräume von Arten des zum Schutz, zur Pflege und Entwicklung sowie Anhang II auch indirekt oder schleichend zu verän- Untersuchung und Kontrolle des Gebietes im dern, zu beeinträchtigen oder zu zerstören, Auftrag, auf Anordnung oder mit vorheriger Zu- 13. Wege und Straßen stimmung des Landkreises Celle oder der Stadt Celle als zuständige Naturschutzbehörde, a) unter Verwendung von Teer- oder Asphaltauf- brüchen zu unterhalten, soweit dieses Material 4. Hunde unangeleint, an Schleppleinen oder an Lei- an dieser Stelle noch nicht eingebaut worden ist, nen, die länger als 5 m sind, laufen zu lassen; das Verbot gilt nicht für: b) ohne Anzeige einen Monat vorher beim Land- a) Jagd- und Diensthunde im Rahmen ihres bestim- kreis Celle oder der Stadt Celle als zuständige Na- mungsgemäßen Einsatzes, turschutzbehörde instand zu setzen oder zu erneuern, b) Herden- und Hüteschutzhunde im Rahmen ihres bestimmungsgemäßen Einsatzes, c) ohne Zustimmung des Landkreises Celle oder der Stadt Celle als zuständige Naturschutzbehörde 5. wildlebende Tiere oder die Ruhe der Natur ohne ver- neu zu bauen oder wesentlich zu ändern, nünftigen Grund im Sinne des § 39 Abs. 1 BNatSchG durch Lärm, Licht oder auf andere Weise zu stören, 14. bauliche Anlagen, auch wenn sie keiner Genehmi- 6. Pflanzen aller Art und Pilze oder Tiere, insbesondere gung bedürfen, ohne vorherige Zustimmung des gebietsfremde oder invasive Arten auszubringen oder Landkreises Celle oder der Stadt Celle als zuständige anzusiedeln; davon ausgenommen sind die ordnungs- Naturschutzbehörde, zu errichten, zu erweitern oder gemäße landwirtschaftliche und forstwirtschaftliche ihre Nutzung zu ändern; das Verbot gilt nicht für: Nutzung nach den Maßgaben der Abs. 4 und 5, a) die Errichtung und Unterhaltung von Weidezäu- 7. Maßnahmen zur Beseitigung und zum Management nen und Viehtränken in ortsüblicher Weise im von invasiven gebietsfremden Arten ohne vorherige Rahmen der ordnungsgemäßen Landwirtschaft, Zustimmung des Landkreises Celle oder der Stadt b) jagdliche Einrichtungen wie Hochsitze, Ansitze Celle als zuständige Naturschutzbehörde, nach den Maßgaben des Abs. 6, 8. gentechnisch veränderte Organismen einzubringen, 15. bauliche Anlagen in, an, über und unter oberirdi- 9. zum Schutz grundwasserabhängiger Biotope und Le- schen Gewässern, ohne Zustimmung des Landkreises bensräume ohne vorherige Zustimmung des Land- Celle oder der Stadt Celle als zuständige Natur- kreises Celle oder der Stadt Celle als zuständige schutzbehörde instand zu setzen, Naturschutzbehörde 16. Bohrungen aller Art ohne Zustimmung des Land- a) zusätzliche Entwässerungsmaßnahmen durchzu- kreises Celle oder der Stadt Celle als zuständige Na- führen, turschutzbehörde niederzubringen,

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17. Windenergieanlagen oder Mobilfunkmasten im LSG b) keine zusätzlichen Entwässerungsmaßnahmen, und in einem Umkreis von 100 m zu errichten, insbesondere keine Maßnahmen zur Absenkung 18. organisierte Veranstaltungen ohne vorherige Zustim- des Grundwasserstandes und zur Neuanlage von mung des Landkreises Celle oder der Stadt Celle als Gräben, Grüppen sowie Drainagen; die Unterhal- zuständige Naturschutzbehörde durchzuführen; das tung und Instandsetzung von bestehenden Draina- Verbot gilt nicht für: gen ist zulässig, a) Veranstaltungen, die ausschließlich auf Wegen c) eine Umwandlung von Acker in Grünland und die einschließlich gekennzeichneter Wander-, Reit- anschließende Nutzung gem. Nr. 2 ist zulässig. und Radwege, stattfinden, 2. Vorgaben für die in der maßgeblichen Karte als Grün- b) tradierte Veranstaltungen im bisherigen Umfang land dargestellten Flächen: unter besonderer Berücksichtigung des Schutz- a) keine Umwandlung von Grünland in Acker, zwecks gem. § 2, b) Belassung eines mindestens 2,5 m breiten Ufer- 19. Schutzhütten und Rastplätze ohne Zustimmung des randstreifens entlang der Gewässer II. Ordnung Landkreises Celle oder der Stadt Celle als zuständige und eines mindestens 1 m breiten Uferrandstrei- Naturschutzbehörde zu errichten oder wesentlich zu fens entlang der Gewässer III. Ordnung, gemessen ändern; die Unterhaltung und Instandsetzung ist von der Böschungsoberkante aus, der landwirt- freigestellt, schaftlich ungenutzt bleibt und in dem kein Dün- 20. die Gewässer zu befahren und außerhalb der tradier- ger ausgebracht und keine Pflanzenschutzmittel ten Badestellen zu baden, angewendet werden; im Bereich von Weiden mit bestehenden ortsfesten Einzäunungen ist die Ufer- 21. eine Grundräumung oder Krautung des Bruchbachs randstreifen-Regelung nicht einzuhalten, oder der Warmbeck ohne vorherige Zustimmung des Landkreises Celle oder der Stadt Celle als zuständige c) keine zusätzlichen Entwässerungsmaßnahmen Naturschutzbehörde durchzuführen; die sonstige ord- insbesondere durch Maßnahmen zur Absenkung nungsgemäße Gewässerunterhaltung an und in Ge- des Grundwasserstandes und durch die Neuanlage wässern II. und III. Ordnung nach den Grundsätzen von Gräben, Grüppen sowie Drainagen, des WHG und des NWG unter besonderer Berück- d) eine Instandsetzung von Drainagen ist nur nach sichtigung des Schutzzwecks gem. § 2, des Maßnah- Anzeige mindestens zehn Werktage vorher beim men- und Managementplanes und des Artenschut- Landkreis Celle oder der Stadt Celle als zuständige zes ist freigestellt, Naturschutzbehörde; die Unterhaltung von beste- 22. ohne vorherige Zustimmung des Landkreises Celle henden Drainagen zulässig, oder der Stadt Celle als zuständige Naturschutzbe- e) die Errichtung neuer Viehunterstände nur mit vor- hörde unbemannte Luftfahrzeuge aller Art (z. B. heriger Zustimmung des Landkreises Celle oder Flugmodelle, Drohnen), Drachen zu betreiben sowie der Stadt Celle als zuständige Naturschutzbehör- mit bemannten Luftfahrzeugen (z. B. Ballone, Hänge- de; die Unterhaltung und Instandsetzung ist frei- gleiter, Gleitschirme, Hubschrauber) zu starten und, gestellt. abgesehen von Notfallsituationen, zu landen; hier- Von den unter Nr. 1 und 2 formulierten Bewirtschaf- von unberührt bleiben die Regelungen der Luftver- tungsauflagen darf nicht abgewichen werden, auch, wenn kehrs-Ordnung (LuftVO) bezüglich der Mindestflug- diese Flächen zuvor an einem landwirtschaftlichen Ex- höhen bemannter Luftfahrzeuge sowie die Befugnis- tensivierungs- und Stilllegungsprogramm teilgenommen se der Bundeswehr und der Nato-Streitkräfte nach haben. § 30 Luftverkehrsgesetz (LuftVG); das Verbot gilt Auf Antrag kann der Landkreis Celle oder die Stadt Celle nicht für als zuständige Naturschutzbehörde Ausnahmen von den a) den Drohneneinsatz zwecks Kitz- und Jungtier- Regelungen der in Nummer 1 und 2 genannten Bewirt- rettung, schaftungsauflagen zustimmen. b) den Drohneneinsatz durch Behörden im Rahmen (5) Im Bereich der ordnungsgemäßen Forstwirtschaft im der Erfüllung ihrer dienstlichen Aufgaben Wald im Sinne des § 5 Abs. 3 BNatSchG und des § 11 23. Erstaufforstungen ohne vorherige Zustimmung des NWaldLG ist es verboten, Waldflächen ohne Beachtung Landkreises Celle oder der Stadt Celle als zuständige der folgenden Vorgaben zu nutzen. Naturschutzbehörde durchzuführen, 1. Vorgaben für Waldflächen, die keinen der maßgebli- 24. Anpflanzungen von Weihnachtsbaumkulturen, Kurz- chen FFH-Lebensraumtypen 91E0* oder 91D0* dar- umtriebsplantagen oder anderer Sonderkulturen stellen: ohne Zustimmung des Landkreises Celle oder der a) kein Umbau von Laubwaldbeständen aus stand- Stadt Celle als zuständige Naturschutzbehörde vor- ortheimischen Arten in Bestände aus nicht stand- zunehmen, ortheimischen Arten sowie keine Umwandlung (4) Im Bereich der ordnungsgemäßen Landwirtschaft ist eine von Laub- in Nadelwald, Bewirtschaftung außerhalb der unter Nr. 1 und 2 genann- b) keine aktive Einbringung und Förderung von inva- ten und in der maßgeblichen Karte dargestellten Flächen siven und potenziell invasiven Baumarten im LSG, sowie in den nicht dargestellten linienhaften Flächen des c) kein flächiger Einsatz von Herbiziden und Fungi- Gewässerrandstreifens in der bisherigen Nutzungsform ziden ohne vorherige Zustimmung des Landkrei- ohne Beachtung der folgenden Vorgaben sowie ohne Be- ses Celle oder der Stadt Celle als zuständige Natur- achtung der guten fachlichen Praxis gem. § 5 Abs. 2 schutzbehörde; ein flächiger Einsatz von sonstigen BNatSchG verboten. Pflanzenschutzmitteln ist unzulässig, wenn dieser 1. Vorgaben für die rechtmäßig bestehenden und in der nicht mindestens zehn Werktage vorher dem Land- maßgeblichen Karte dargestellten Ackerflächen: kreis Celle oder der Stadt Celle als zuständige Na- a) Belassung eines mindestens 2,5 m breiten Ufer- turschutzbehörde angezeigt und eine erhebliche randstreifens entlang der Gewässer II. Ordnung Beeinträchtigung i. S. des § 33 Abs. 1 S. 1 und des und eines mindestens 1 m breiten Uferrandstrei- § 34 Abs. 1 BNatSchG nachvollziehbar belegt aus- fens entlang der Gewässer III. Ordnung, gemessen geschlossen wurde, von der Böschungsoberkante aus, der ungenutzt d) keine Entwässerungsmaßnahme ohne vorherige bleibt und in dem kein Dünger ausgebracht und Zustimmung des Landkreises Celle oder der Stadt keine Pflanzenschutzmittel angewendet werden, Celle als zuständige Naturschutzbehörde,

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e) kein Neu- oder Ausbau von Wegen ohne Zustim- dritten Durchforstung Teilflächen zur Ent- mung des Landkreises Celle oder der Stadt Celle wicklung von Habitatbäumen markiert; arten- als zuständige Naturschutzbehörde, schutzrechtliche Regelungen zum Schutz von 2. Vorgaben für Waldflächen, die einen der maßgebli- Horst- und Höhlenbäumen bleiben unberührt, chen FFH-Lebensraumtypen (LRT) 91E0* und 91D0* ac) werden je vollem Hektar Lebensraumtypflä- (siehe Anlage 2) darstellen: che des jeweiligen Eigentümers mindestens a) kein Kahlschlag und die Holzentnahme erfolgt nur zwei Stück stehendes oder liegendes starkes einzelstammweise oder durch Femel- oder Loch- Totholz bis zum natürlichen Zerfall belassen, hieb, ad) bleiben auf mindestens 80 % der Lebens- b) auf befahrungsempfindlichen Standorten und in raumtypfläche des jeweiligen Eigentümers le- Altholzbeständen haben die Feinerschließungs- bensraumtypische Baumarten erhalten oder linien einen Mindestabstand der Gassenmitten von werden entwickelt, 40 Metern zueinander, o) bei künstlicher Verjüngung werden ausschließlich c) keine Befahrung außerhalb von Wegen und Fein- lebensraumtypische Baumarten und dabei auf min- erschließungslinien; ausgenommen sind Maßnah- destens 80 % der Verjüngungsfläche lebensraum- men zur Vorbereitung der Verjüngung, typische Hauptbaumarten angepflanzt oder gesät, d) keine Holzentnahme und Pflege in Altholzbestän- Maßnahmen nach Nr. 1 Buchstabe c) und d) sowie Nr. 2 den in der Zeit vom 01.03. bis 31.08. ohne Zustim- Buchstaben f) — k) und m) sind freigestellt, wenn und so- mung des Landkreises Celle oder der Stadt Celle lange der Zeitpunkt und die Dauer der Maßnahme sowie als Naturschutzbehörde, die Art ihrer Durchführung durch einen Bewirtschaf- tungsplan im Sinne des § 32 Abs. 5 BNatSchG festgelegt e) keine Düngung, sind, der vom Landkreis Celle oder der Stadt Celle als zu- f) keine Bodenbearbeitung, wenn diese nicht min- ständige Naturschutzbehörde oder mit deren vorheriger destens einen Monat vorher dem Landkreis Celle Zustimmung erstellt worden ist. oder der Stadt Celle als zuständige Naturschutzbe- (6) Im Bereich der ordnungsgemäßen Ausübung der Jagd ist hörde angezeigt worden ist; ausgenommen ist eine es verboten, zur Einleitung einer natürlichen Verjüngung erfor- derliche plätzeweise Bodenverwundung, 1. eine Neuanlage von g) keine Bodenschutzkalkung, wenn diese nicht min- a) Wildäckern, Wildäsungsflächen, Kirrungen und destens einen Monat vorher dem Landkreis Celle Hegebüschen, oder der Stadt Celle als zuständige Naturschutzbe- b) mit dem Boden fest verbundenen jagdwirtschaftli- hörde angezeigt worden ist; beim Lebensraumtyp chen Einrichtungen, dies umfasst nicht Befestigun- 91D0* erfolgt keine Bodenschutzkalkung, gen mit Erdankern, Holzpfählen oder Ähnlichem h) kein flächiger Einsatz von Herbiziden und Fungi- sowie ziden; kein flächiger Einsatz von sonstigen Pflan- c) anderen jagdwirtschaftlichen Einrichtungen, zenschutzmitteln, wenn dieser nicht mindestens auf Flächen, die ein besonders geschütztes Biotop gem. § 30 zehn Werktage vorher dem Landkreis Celle oder BNatSchG oder § 24 NAGBNatSchG oder einen in der der Stadt Celle als zuständige Naturschutzbehörde maßgeblichen Karte dargestellten Lebensraumtyp gem. angezeigt und eine erhebliche Beeinträchtigung Anhang I der FFH-Richtlinie darstellen ohne vorherige i. S. des § 33 Abs. 1 S. 1 und des § 34 Abs. 1 Zustimmung des Landkreises Celle oder der Stadt Celle BNatSchG nachvollziehbar belegt ausgeschlossen als Naturschutzbehörde vorzunehmen; auf den übrigen wurde, Flächen ist die Neuanlage der in Nr. 1 b — c) genannten i) keine Instandsetzung von Wegen, wenn diese Fälle freigestellt, wenn sie in ortsüblicher landschaftsan- nicht mindestens einen Monat vorher dem Land- gepasster Art erstellt werden, kreis Celle oder der Stadt Celle als zuständige Na- 2. die Fangjagd mit Totschlagfallen auszuüben, turschutzbehörde angezeigt worden ist; freigestellt 3. Lebendfallen so einzusetzen und auszustatten, dass sie bleibt die Wegeunterhaltung einschließlich des zu einer Gefährdung von Fischotter führen können; Einbaus von nicht mehr als 100 kg kalkfreiem, mi- zum anschließenden Abfangen von Wild aus Lebend- lieuangepasstem Material pro Quadratmeter, fallen sind Totschlagfallen zulässig; bei der Fallenjagd j) kein Neu- oder Ausbau von Wegen ohne Zustim- sind nur abgedunkelte Lebendfallen (z. B. einklappige mung des Landkreises Celle oder der Stadt Celle Betonrohr- oder Kastenfallen, jedoch keine Drahtge- als zuständige Naturschutzbehörde, flechte) erlaubt, sofern sichergestellt ist, dass sie täg- k) keine Entwässerungsmaßnahme ohne Zustimmung lich bzw. bei elektronischem Auslösungssignal unver- des Landkreises Celle oder der Stadt Celle als zu- züglich kontrolliert bzw. geleert werden. ständige Naturschutzbehörde, (7) Im Bereich der ordnungsgemäßen fischereilichen Nut- l) keine aktive Einbringung und Förderung von inva- zung und Teichwirtschaft gemäß § 5 Abs. 4 BNatSchG siven und potenziell invasiven Baumarten im LSG, unter größtmöglicher Schonung der natürlichen Lebens- m) beim Lebensraumtyp 91D0* ist eine mehr als ein- gemeinschaften im Gewässer und an seinen Ufern, insbe- zelstammweise Holzentnahme nur mit vorheriger sondere der am und im Gewässer vorkommenden Vege- Zustimmung des Landkreises Celle oder der Stadt tation, ist es verboten, Celle als zuständige Naturschutzbehörde zulässig, 1. in Fließgewässern Fischbesatzmaßnahmen ohne Be- n) beim Holzeinschlag und bei der Pflege achtung der Grundsätze des Nds. Fischereigesetzes und der Binnenfischereiordnung vorzunehmen, aa) bleibt ein Altholzanteil von mindestens 20 % der Lebensraumtypfläche des jeweiligen Ei- 2. Futtermittel in Fließgewässer einzubringen; nicht un- gentümers erhalten oder wird entwickelt, ter das Verbot fällt das maßvolle Einbringen von Lock- futter zum Angeln, ab) werden je vollem Hektar der Lebensraumtyp- fläche des jeweiligen Eigentümers mindes- 3. ohne vorherige Zustimmung des Landkreises Celle tens drei lebende Altholzbäume dauerhaft als oder der Stadt Celle als zuständige Naturschutzbehör- Habitatbäume markiert und bis zum natürli- de befestigte Angelplätze einzurichten, chen Zerfall belassen oder bei Fehlen von Alt- 4. Fanggeräte und Fangmittel einzusetzen, die zu einer holzbäumen werden auf 5 % der Lebensraum- Gefährdung des Fischotters (einschließlich seiner Jung- typfläche des jeweiligen Eigentümers ab der tiere) oder tauchender Vogelarten führen können,

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5. fischereilich genutzte Teiche ohne vorherige Zustim- 9. Maßnahmen zur Pflege und Entwicklung des LSG, die mung des Landkreises Celle oder der Stadt Celle als mit Zustimmung der unteren Naturschutzbehörde zuständige Naturschutzbehörde zu entleeren, solange oder durch diese durchgeführt werden, der Austrag von Sand, Schlamm, Nährstoffen, nährstoff- 10. Maßnahmen zum Zwecke des Monitoring/der Bestands- belastetes und/oder erwärmtes Wasser sowie nicht ge- kontrolle sind im Rahmen der Hegeverpflichtungen wässertypischen und/oder invasiven Arten in Fließge- unter größtmöglicher Schonung der Gewässersohle. wässer nicht unterbunden wird; im Übrigen ist die ordnungsgemäße Nutzung der rechtmäßig betriebe- § 5 nen Fischteiche freigestellt. Befreiungen Die Wiederaufnahme der fischereilichen Nutzung ist auf den zwischenzeitlich als Acker genutzten Flächen der (1) Von den Verboten dieser Verordnung kann der Landkreis „Wittbecker Teiche“ gemäß den Vorgaben des § 3 Abs. 7 Celle oder die Stadt Celle als zuständige Naturschutzbe- Nr. 5 mit vorheriger Anzeige beim Landkreis Celle als Na- hörde nach Maßgabe des § 67 BNatSchG i. V. m. § 41 turschutzbehörde zulässig. NAGBNatSchG Befreiung erteilen. (8) Die Zustimmung ist unbeschadet anderer Rechtsvor- (2) Eine Befreiung zur Realisierung von Plänen oder Projekten schriften auf Antrag vom Landkreis Celle oder der Stadt kann gewährt werden, wenn sie sich im Rahmen der Prü- Celle als Naturschutzbehörde zu erteilen, wenn die fung nach § 34 Abs. 1 Satz 1 BNatSchG i. V. m. § 26 Handlung nicht geeignet ist, den Charakter des Gebietes NAGB-NatSchG als mit dem Schutzzweck dieser Verord- zu verändern oder dem besonderen Schutzzweck gem. § 2 nung vereinbar erweisen oder die Voraussetzungen des der Verordnung zuwiderläuft. Die Zustimmung kann mit § 34 Abs. 3 bis 6 BNatSchG erfüllt sind. Nebenbestimmungen, insbesondere mit Regelungen zu Zeitpunkt, Ort und Ausführungsweise versehen werden. § 6 Eine Zustimmung der Naturschutzbehörde ersetzt nicht Anordnungsbefugnis eine aus anderen Rechtsgrundlagen erforderliche Geneh- Gemäß § 2 Abs. 1 Satz 3 und Abs. 2 NAGBNatSchG kann der migung, sondern ist ergänzend dazu erforderlich. Landkreis Celle oder die Stadt Celle als zuständige Natur- (9) Weitergehende Vorschriften des § 30 BNatSchG und des schutzbehörde die Wiederherstellung des bisherigen Zu- § 24 NAGBNatSchG unter Berücksichtigung ggf. vorhan- stands anordnen, wenn gegen die Verbote des § 3 dieser dener Einzelfallregelungen sowie die artenschutzrechtli- Verordnung verstoßen wurde und Natur oder Landschaft chen Bestimmungen des §§ 39 und 44 BNatSchG sind zu rechtswidrig zerstört, beschädigt oder verändert worden sind. beachten. (10) Bestehende, rechtmäßige behördliche Genehmigungen, § 7 Erlaubnisse oder sonstige Verwaltungsakte bleiben unbe- Pflege-, Entwicklungs- rührt. und Wiederherstellungsmaßnahmen § 4 (1) Grundstückseigentümer und Nutzungsberechtigte haben Zulässige Handlungen die Durchführung von folgenden, durch den Landkreis Celle oder die Stadt Celle als Naturschutzbehörde angeord- (1) Nicht erfasst von den Verboten und Schutzbestimmungen neten oder angekündigten Maßnahmen zu dulden, es er- des § 3 sind, unbeschadet anderer gültiger Rechtsvor- folgt eine vorherige Abstimmung: schriften und der Rechte Dritter, der Abs. 2 Nr. 1 bis 10. 1. Maßnahmen zur Erhaltung, Pflege, Entwicklung und (2) Freigestellt sind Wiederherstellung des LSG oder einzelner seiner Be- 1. das Baden an den tradierten Badestellen unter größt- standteile und möglicher Schonung der Uferböschung und -vegeta- 2. das Aufstellen von Schildern zur Kennzeichnung des tion sowie des Gewässerbetts im Bereich der Ortschaft LSG und seiner Wege sowie zur weiteren Information Eversen, über das LSG. 2. der fachgerechte Gehölzrückschnitt zur Erhaltung des (2) Zu dulden sind insbesondere Lichtraumprofiles an Straßen, Wegen und genutzten Grundstücken im Rahmen der allgemeinen Verkehrs- 1. die in einem Managementplan, Maßnahmenplan, Maß- sicherungspflicht sowie fachgerechte Pflegemaßnah- nahmenblatt, Pflege- und Entwicklungsplan oder Be- men an Hecken jeweils in den Monaten Oktober bis wirtschaftungsplan für das LSG dargestellten Maßnah- Februar, soweit innerhalb eines Zeitraums von 5 Jah- men; es erfolgt eine vorherige Abstimmung mit dem ren nicht mehr als ein Drittel der Länge einer zusam- Grundstückseigentümer und/oder Nutzungsberechtig- menhängenden Hecke auf den Stock gesetzt wird, ten sowie 3. das Fällen von Bäumen oder das fachgerechte Entfer- 2. regelmäßig anfallende Erhaltungs- und Pflegemaßnah- nen von Ästen, soweit dies zur Erfüllung der Ver- men; es erfolgt eine vorherige Abstimmung mit dem kehrssicherungspflicht erforderlich ist, unter Beach- Grundstückseigentümer und/oder Nutzungsberechtig- tung der Anforderungen des Artenschutzrechts, ten. 4. die Errichtung oder Änderung von Messanlagen im (3) §§ 15 und 39 NAGBNatSchG sowie § 65 BNatSchG blei- Sinne des Niedersächsischen Wassergesetzes, ben unberührt. 5. Maßnahmen zur Gefahrenforschung im Rahmen der Altlastensanierung und Kampfmittelbeseitigung so- § 8 wie Maßnahmen zur Gefahrenabwehr und Verkehrs- Umsetzung von Erhaltungs- sicherung, und Wiederherstellungsmaßnahmen 6. Maßnahmen zur Durchführung geowissenschaftlicher (1) Die in den §§ 3 und 4 dieser Verordnung enthaltenen Re- Untersuchungen zum Zwecke der amtlich geologischen gelungen entsprechen in der Regel Maßnahmen zur Erhal- und bodenkundlichen Landesaufnahme, tung eines günstigen Erhaltungszustandes der im LSG 7. die Unterhaltung von Brücken sowie die Unterhaltung vorkommenden, in § 2 genannten FFH-Lebensraumtypen und Instandsetzung an sonstigen rechtmäßig beste- und Anhang II-Arten. henden Anlagen, (2) Die in § 7 Abs. 1 und 2 dieser Verordnung beschriebenen 8. die imkereiliche Nutzung ohne bauliche Anlagen. Bei Maßnahmen dienen darüber hinaus der Erhaltung oder der Errichtung und Instandsetzung ortsfester Bienen- Wiederherstellung eines günstigen Erhaltungszustandes körbe sind die Bestimmungen des § 3 Abs. 3 Nr. 14 der im LSG vorkommenden, in § 2 genannten FFH-Le- dieser Verordnung zu beachten, bensraumtypen und Anhang II-Arten.

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(3) Als Instrumente zur Umsetzung der in § 7 dieser Verord- Die Ordnungswidrigkeit kann gemäß § 69 Abs. 7 BNatSchG nung vorgesehenen Maßnahmen dienen insbesondere: mit einer Geldbuße bis zu 50.000 € geahndet werden. 1. Pflege-, Entwicklungs- und Wiederherstellungsmaßnah- men des Landkreises Celle oder der Stadt Celle als Na- § 10 turschutzbehörde, Inkrafttreten 2. freiwillige Vereinbarungen, insbesondere im Rahmen (1) Diese Verordnung tritt am Tage nach ihrer Verkündung im des Vertragsnaturschutzes, Niedersächsischen Ministerialblatt in Kraft. 3. Einzelfallanordnungen nach § 15 Abs. 1 NAGBNatSchG (2) Gleichzeitig werden die Verordnung über das Landschafts- und schutzgebiet „Südheide im Landkreis Celle“ vom 15.06.2016 (66/N-332-321-CE 25/31) sowie die Verordnung über das 4. geeignete Kompensationsmaßnahmen aus privatrecht- Landschaftsschutzgebiet „Südheide im Gebiet der Stadt lichen oder öffentlichen Verpflichtungen, wenn die Ent- Celle“ vom 16.06.2016 im räumlichen Geltungsbereich wicklungsmaßnahmen über den reinen Erhalt, für den dieser Verordnung aufgehoben. eine Verpflichtung besteht, hinausgehen. Ihre Durch- führung bedarf der Zustimmung des Landkreises Celle Hinweis auf die Jahresfrist zur Geltendmachung von Verfah- oder der Stadt Celle als Naturschutzbehörde. rensfehlern Eine Verletzung der in § 14 Abs. 1 bis 3 des NAGBNatSchG § 9 genannten Verfahrensvorschriften ist unbeachtlich, wenn sie Ordnungswidrigkeiten nicht innerhalb eines Jahres nach Verkündung der Rechtsver- (1) Ordnungswidrig nach § 26 Abs. 2 BNatSchG i. V. m. § 43 ordnung schriftlich unter Angabe des Sachverhalts, der die Abs. 2 Nr. 4 NAGBNatSchG handelt, wer vorsätzlich oder Verletzung begründen soll, beim Landkreis Celle als zuständi- fahrlässig gegen die Verbotsregelungen in § 3 dieser Ver- ge Naturschutzbehörde geltend gemacht wird. ordnung verstößt, ohne dass eine Zustimmung gem. § 3 Abs. 8, eine Freistellung gem. § 4 oder eine Befreiung gem. Celle, den 29.03.2021 § 5 dieser Verordnung vorliegt. Die Ordnungswidrigkeit 66/N 332-303/11-301 kann nach § 43 Abs. 3 NAGBNatSchG mit einer Geldbuße bis zu 25.000 Euro geahndet werden. Landkreis Celle (2) Ordnungswidrig handelt darüber hinaus, wer gem. § 69 Abs. 3 Nr. 6 BNatSchG eine Veränderung oder Störung Der Landrat vornimmt, die zu einer erheblichen Beeinträchtigung des gez. Wiswe L. S. Natura 2000-Gebiets in seinen für die Erhaltungsziele oder den Schutzzweck maßgeblichen Bestandteile führen kann. — Nds. MBl. Nr. 13/2021 S. 632

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VAKAT

639 Nds. MBl.

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Eve

Bla

Wolthausen Blatt 3

Winsen (Aller)

Stedden

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Nds. MBl. Nr. 13/2021 Anlage 1 Karte zur Verordnung vom 25.03.2021 über das Landschaftsschutzgebiet "Bruchbach" LSG CE 35

Übersichtskarte ersen Blatt 1 Landkreis Celle Stadt Bergen, Gemarkung Eversen Gemeinde Winsen (Aller), Gemarkungen Wolthausen und Stedden Stadt Celle, Gemarkungen Hustedt und Groß Hehlen

Grenze des Landschaftsschutz- gebietes (Die Innenseite des grauen Rasterbandes kennzeichnet die Grenze des Landschaftsschutzgebietes.)

FFH-Gebiet 301: Entenfang Boye und Bruchbach

att 2

Grenze Stadt Celle - Landkreis Celle

Gemeindegrenzen

LANDKREIS CELLE

Anlage 1 - Karte zur Verordnung vom 25.03.2021 über das Landschaftsschutzgebiet "Bruchbach" LSG CE 35

Übersichtskarte

Celle, den 29.03.2021 Maßstab 1:50.000 Landkreis Celle - Der Landrat ±

Meter Celle 0 250 500 1.000 gez.Wiswe L.S. 641 Kartengrundlage TK25 Quelle: Auszug aus den Geobasisdaten der Niedersächsischen Ó Vermessungs- und Katasterverwaltung 2013 VAKAT VAKAT