Diplomarbeit
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Die Forscherinnen in der Anfangszeit der Archäologie in Österreich von 1820 - 1938 und die Möglichkeiten, die die Österreicherin im 19. Jahrhundert nutzte, um in der Gesellschaft und der Wissenschaft anerkannt zu werden. Diplomarbeit zur Erlangung des akademischen Grades einer Magistra der Philosophie an der Karl – Franzens - Universität Graz vorgelegt von Angelika SCHÖN Am Institut für Archäologie Begutachter: HR Univ.- Doz. Dr. Bernhard Hebert Graz, 2013 Danksagung Es war mir eine Freude und Ehre diese Diplomarbeit schreiben zu dürfen. Ich habe so viel Zeit mit den Forscherinnen aus Österreich verbracht, dass sie mir fast zu Freundinnen geworden sind. Wie gerne würde ich für einen Abend in die Rolle der „Saloniére“1 schlüpfen, um sie alle in meine bescheidene Wohnung einzuladen und mich mit ihnen auszutauschen. Ich möchte mich sehr herzlich bei Mag. Susanne Tiefengraber und Mag. Astrid Steinegger bedanken, die mich dazu ermutigt haben, meine Idee der Diplomarbeit Herrn HR Univ.- Doz. Dr. Bernhard Hebert vorzustellen. Großer Dank gilt HR Univ.- Doz. Dr. Bernhard Hebert, der für meinen Vorschlag sogleich ein offenes Ohr hatte und mich stets mit seiner Freundlichkeit und Kompetenz ermutigte. Weiters danke ich meinen Eltern für die stetige finanzielle Unterstützung, die mir mein Studium sehr erleichterte. Zusätzlich spreche ich Gabriele Wogrolli meinen Dank aus, die mir so freundlich ihre Hilfe anbot und ich danke den vielen Mitarbeitern der Universität Graz, der Mediathek, besonders Rosina Harrer, der Universitätsbibliothek und all den anderen hilfsbereiten Menschen. Ich bedanke mich sehr herzlich bei den Mitarbeitern der Landesbibliothek Steiermark und vor allem den Mitarbeitern des Münz - und Antikenkabinetts des Joanneums, Mag. Karl Peitler, Dr. Barbara Porod und Mag. Daniel Modl standen mir mit Rat und Tat zur Seite. Besonders bedanke ich mich bei Herrn Dr. Manfred Kandler, der mich mit seiner freundlichen Hilfsbereitschaft sehr unterstützte. Auch bedanke ich mich bei Herrn Em. Univ.- Prof. Dr. phil. Hanns - Thuri Lorenz, Univ. - Prof. Dr. Peter Scherrer und Herrn Ao. Univ. - Prof. Mag. Dr. phil. Manfred Lehner für sehr hilfreiche Anregungen. Mein ganz besonderer Dank und meine Liebe gilt meinem Freund, der mir in allen Lebenslagen mit Liebe, Geduld und Unterstützung zur Seite steht. 1 V. v. d. Heyden - Rynsch, Europäische Salons, Höhepunkte einer versunkenen weiblichen Kultur (München 1992), 11 Ich widme meine Diplomarbeit den Wissensdurstigen, geistig Rastlosen, denen die ihr Leben mit dem Wunsch zu Sehen und zu Lernen bereichern. In ewiger Liebe unserer kleinen Erdbeere. 5 1. Einleitung 8 1.1. Zielsetzung 9 1.2. Methode 11 2. Die Möglichkeiten, die die Österreicherin im 19. Jahrhundert nutzte, um in der Gesellschaft und der Wissenschaft anerkannt zu werden. 16 2.1. Die Frau in den österreichischen landeskundlichen und geschichtlichen Vereinen 16 2.2. Überblick über die Entstehung des Vereinswesens in Österreich 17 2.3. Forschungsergebnisse der Recherche in den unterschiedlichsten Mitteilungen, Zeitschriften und Blätter zur Heimatkunde, Geschichte und Landeskunde in Österreich 23 2.3.1. „Steiermärkische Zeitschrift“ von 1821 - 1837 23 2.3.2. „Mitteilungen des historischen Vereines für Steiermark“ von 1850 - 1903 24 2.3.3. „Steirische Zeitschrift für Geschichte“ von 1903 - 1905 27 2.3.4. „Zeitschrift des Historischen Vereines“ von 1906 - 1931 27 2.3.5. „Blätter für Heimatkunde“ von 1922 - 1935 31 2.3.6. „Berichte und Mitteilungen des Altertums - Vereines zu Wien“ von 1857 - 1916 33 2.3.7. „Blätter für Landeskunde von Niederösterreich“ von 1865 - 1901 35 2.3.8. „Monatsblatt des Vereines für Landeskunde von Niederösterreich“ von 1902/03 - 1925 36 6 2.3.9. „Unsere Heimat, Monatsblatt des Vereines für Landeskunde und Heimatschutz von Niederösterreich und Wien“ von 1928 - 1930 42 2.3.10. „Zeitschrift des Ferdinandeums für Tirol und Vorarlberg“ von 1825 - 1920 43 2.3.11. „Neue Zeitschrift des Ferdinandeums für Tirol und Vorarlberg“ von 1835 - 1843 46 2.3.12. „Jahresbericht des Ausschusses des Vorarlberger Museums - Vereins in Bregenz“ 1888 - 1929 46 2.3.13. „Mittheilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde“ von 1860/ 61 - 1930 47 2.3.14. „ Burgenländische Heimatblätter“ von 1932/33 - 1935 50 2.3.15. „Carinthia I, Mitteilungen des Geschichtsvereines für Kärnten“ von 1900 - 1938 51 2.3.16. Rückschlüsse 53 2.4. Die Frau und die Forschungsreise in Österreich 57 2.4.1 Die Geschichte der weiblichen Forschungsreisenden und die ersten reisenden Österreicherinnen 58 2.4.1.1. Ida Pfeiffer 63 2.4.1.2. Alice Schalek 75 2.4.1.3. Alma Maximiliana Karlin 90 2.5. Der Salon in Österreich als Freiraum des Geistes und die Rolle der Frau 99 2.5.1. Die Entstehung der Salonkultur und ihre Anfänge in Österreich 100 2.5.2. Der Salon in Wien 102 2.5.3. Der Salon in Graz 104 7 2.6. Bildungsmöglichkeiten der Österreicherin und der Vormarsch in den Bereich der Archäologie 106 2.6.1. Ausbildungsmöglichkeiten der Mädchen und Frauen im 18. und 19. Jahrhundert 106 2.2.2. Der Aufbau der Archäologie in Österreich und die Forscherin 115 3. Die Forscherinnen in der Anfangszeit der Archäologie in Österreich von 1820 - 1938 122 3.1. Fanny von Thinnfeld 125 3.2. Marie von Plazer 137 3.3. Emma Groller von Mildensee 146 3.4. Angela Stifft - Gottlieb 149 3.5. Elise Hofmann 161 4. Ergebnisse 177 5. Quellenverzeichnis 189 5.1. Literaturverzeichnis 189 8 1. Einleitung Die Idee diese Diplomarbeit zu schreiben, erwuchs aus einer Frage, die ich mir im Zuge einer Exkursion nach Deutschfeistritz stellte: Wer war die Forscherin Fanny von Thinnfeld? Als ich mit meinen Nachforschungen begann stellte ich fest, dass es nicht so einfach war Informationen zu erhalten, wie anfangs angenommen. Ich legte mein Augenmerk auf die Zeit und das Umfeld, in dem Fanny von Thinnfeld die Geschichte ihrer Heimat erforschte, um herauszufinden, wie die Gesellschaft und Wissenschaft mit forschenden Frauen umging. Fanny von Thinnfeld veröffentlichte einige Zeitungsartikel über ihre umfangreichen Forschungen in der „Tagespost“ und stand auch mit dem Joanneum2 in Graz in regem Kontakt, doch gestaltete sich die Suche nach weiteren Österreicherinnen, die ebenfalls im Laufe des 19. Jahrhunderts archäologisch tätig waren recht ergebnislos. Diesen Faden einmal aufgenommen, begann ich mich intensiver mit der Stellung der Frau in der Archäologie in Österreich im 19. Jahrhundert zu beschäftigen. Wie ist der Umstand zu erklären, dass ich, im Zuge meiner Recherchen, erst 1930 in den „Blätter für Heimatkunde“3 auf den ersten archäologischen Bericht einer Frau stieß? Welche Möglichkeiten nutzte die Österreicherin, um sich in der Gesellschaft und Wissenschaft und somit auch in der Archäologie zu etablieren? 2 Siehe Abschnitt Fanny von Thinnfeld 3M. Grubinger, Münzfunde in Steiermark, in: Blätter für Heimatkunde, 8. Jahrgang, Heft 5 (Graz 1930), 83 - 86 9 1.1. Zielsetzung: In dieser Arbeit habe ich es mir zum Ziel gesetzt, einen wichtigen Beitrag zu der Geschichte der Archäologie in Österreich zu leisten, indem ich an einige interessante, vielseitige Forscherinnen erinnere, die mit ihrer Arbeit maßgeblich zur Entstehung der heutigen, Fächer übergreifenden Archäologie beigetragen haben. Wie oben beschrieben stellte ich mir zu Anfang einige Fragen, die sich im fortgeschrittenen Stadium meiner Forschungsarbeit verdeutlichten und zu meiner Zielsetzung führten. Wie gestaltete sich das Forschungsfeld zwischen 1820 und 1938, und wann trat die Archäologie als eigenständige Wissenschaft auf? Wie entstand das Interesse an Archäologie in Österreich und welche Möglichkeiten hatte die Frau Anteil an den Forschungen zu nehmen? Wie groß war die Rolle der aufkeimenden verschiedensten wissenschaftlichen Vereine für die Archäologie, die Forschung und die Frau, der der Zugang zur Universität lange verwehrt wurde? Warum war die Salonkultur für die Frau, die Gesellschaft und die Wissenschaft so wichtig und welche Auswirkungen hatte sie auf die Forschungstätigkeit und das Wissenschaftsinteresse der Frau? Wie schaffte es die Wissbegierige ihre Träume zu verwirklichen, sich zu etablieren und wie trug die Forscherin und Forschungsreisende, ob Hobby oder Passion, maßgeblich zur Verfestigung der Archäologie bei? Ab wann durfte die Frau an den Universitäten studieren und studierten schon die frühen Forscherinnen in Österreich? Welche Rolle spielte das Studium an der Philosophischen Fakultät für die Frau? In dieser Diplomarbeit wird näher erklärt werden, wie sich die Österreicherin im 19. Jahrhundert und am Anfang des 20. Jahrhunderts die Anerkennung in der Gesellschaft, der Wissenschaft und somit der Archäologie in Österreich sicherte und welche Möglichkeiten sie nutzte, um mit der Wissenschaft in Kontakt zu treten. Dieses umfassende Grundgerüst bildet die Basis zur Beschreibung der fünf außergewöhnlichen Forscherinnen, Fanny von Thinnfeld, Marie von Plazer, Emma Groller von Mildensee, Angela Stifft – Gottlieb und Elise Hofmann, die in dem 10 Abschnitt „Die Forscherinnen in der Anfangszeit der Archäologie in Österreich von 1820 – 1938“ näher behandelt werden. 11 1.2. Methode Um mir einen Überblick zu verschaffen, wann der erste wissenschaftliche Artikel einer Frau erschienen war, welche Frauen sich wissenschaftlich betätigt hatten und ab welcher Zeit Frauen in den Mitgliederlisten der Vereine auftraten, begann ich mit der Durchsicht und Auswertung der unterschiedlichsten Mitteilungen, Zeitschriften und Blätter zur Heimatkunde, Geschichte und Landeskunde in Österreich von etwa 1820 bis 1938. „Die Frau in den österreichischen landeskundlichen