<<

Kinostart: 15. März 2018

Im Verleih von UNIVERSAL PICTURES GERMANY GMBH

INHALT

Stab und Besetzung Seite 3

Technische Daten

Kurzinhalt Seite 4

Pressenotiz Seite 4

Über die Produktion Seite 5 - Die Geburt eines Films - Der Look und die Schauplätze

Über die Schauspieler Seite 17 - - - Chiwetel Ejiofor - Tahar Rahim - Denis Ménochet - Ariane Labed

Über die Filmemacher Seite 25 - - Iain Canning - - Liz Watts - Philippa Goslett - Helen Edmundson - Greig Fraser - Fiona Crombie - Jacqueline Durran

2

STAB

Regie GARTH DAVIS Produktion IAIN CANNING EMILE SHERMAN LIZ WATTS Drehbuch PHILIPPA GOSLETT HELEN EDMUNDSON Kamera GREIG FRASER Szenenbild FIONA CROMBIE Kostüme JACQUELINE DURRAN

BESETZUNG

Rolle Schauspieler Synchronstimme

Maria Magdalena ROONEY MARA Kaya Marie Möller Jesus JOAQUIN PHOENIX Tobias Kluckert Petrus CHIWETEL EJIOFOR Falilou Seck Judas TAHAR RAHIM Mehmet Ateşçi Daniel DENIS MÉNOCHET Olaf Reichmann Rachel ARIANE LABED Katharina Rivilis

Deutsches Buch und Dialogregie: Christoph Cierpka

TECHNISCHE DATEN

Hauptfilm: MARY MAGDALENE Tonformat: Dolby 5.1 Bildformat: Flat 2D 4k, CS Sprachfassungen: GV/OV/OmU Laufzeit: 120 Min. FSK: Freigegeben ab XX Jahren, feiertagsfrei XX Jahre Barrierefrei: Greta & Starks

3

KURZINHALT

Als weibliche Jüngerin in der Gefolgschaft von Jesus (Joaquin Phoenix) und als Zeugin seiner Kreuzigung, Grablegung und Auferstehung ist Maria Magdalena (Rooney Mara) eine der zentralen Figuren der Bibelgeschichte. Doch sie ist auch eine moderne, junge Frau, die selbstbewusst und mutig gegen die Geschlechterrollen und Hierarchien ihrer Zeit rebelliert. Auf der Suche nach ihrem ganz persönlichen Lebensweg sagt sie sich von ihrer Familie los, um sich dem charismatischen Jesus von Nazareth und seinen Jüngern anzuschließen. Gemeinsam machen sie sich auf eine spirituelle Reise nach Jerusalem.

PRESSENOTIZ

MARIA MAGDALENA ist das wahrhaftige und moderne Portrait einer ebenso rätselhaften wie schillernden Figur der Geschichte des Christentums, die schwer zu fassen ist und bis heute auf ganz unterschiedliche und widersprüchliche Weise interpretiert wird.

In seinem für sechs Oscars® nominierten Spielfilmdebüt Lion – Der lange Weg nach Hause begleitete Garth Davis die abenteuerliche Suche eines jungen Inders nach seiner verlorenen Familie. Nun erzählt er in MARIA MAGDALENA erneut die wahre Geschichte einer Suche nach neuen Lebensperspektiven. In seiner Verfilmung ihres bewegenden Lebensweges liefert er eine zeitgemäße Neuinterpretation der Geschichte von Maria Magdalena.

War Maria Magdalena in den kontrovers diskutierten Filmen von Martin Scorsese (Die letzte Versuchung Christi) und Mel Gibson (Die Passion Christi) noch eine weitgehend schweigende Frau am Rande der Ereignisse, rückt sie jetzt ins Zentrum. Nach Barbara Hershey und Monica Bellucci wird Maria Magdalena modern und neu interpretiert von Rooney Mara (A Ghost Story, Lion – Der lange Weg nach Hause), die hier bereits zum zweiten Mal unter der Regie von Garth Davis auftritt. Jesus wird von Joaquin Phoenix (Gladiator, Walk the Line, The Master, Her,) verkörpert. In weiteren wichtigen Rollen sind Tahar Rahim (Ein Prophet, The Cut, Die Lebenden reparieren) als Judas und Chiwetel Ejiofor (12 Years a Slave, Der Marsianer, Dr. Strange) als Petrus zu sehen.

4

ÜBER DIE PRODUKTION

Die Geburt eines Films

Die Geschichte von Jesus Christus hat ganze Generationen von Filmemachern inspiriert, von Pier Paolo Pasolinis Das 1. Evangelium Matthäus (1964) und Martin Scorseses Die letzte Versuchung Christi (1988) bis zu Mel Gibsons Die Passion Christi (2004). Sie wurde auf viele verschiedene Arten erzählt und sorgte für leidenschaftliche Reaktionen in Kunst und Kultur, in Geschichts- und Religionswissenschaft ebenso wie im Film. Gerade dank ihres thematischen Reichtums, der vielfältige Interpretationen zulässt, war es nicht überraschend, dass die Produzenten Iain Canning und Emile Sherman diese bekannte Geschichte auf neue, originelle Weise aufbereiten und sie aus einer anderen Perspektive erzählen wollten. Es war eine archäolgische Entdeckung, die ihnen dafür den letzten Anstoß lieferte.

„Wie wir alle wissen, wurde die Lebensgeschichte Jesu viele Male von unterschiedlichen Filmemachern aufbereitet“, so Canning. „Als dann in Ägypten und Griechenland Pergamentfragmente eines angeblichen Evangeliums der Maria Magdalena entdeckt wurden, kam uns die Idee, die Geschichte dieser Frau zu erzählen.“

„Jede Generation geht an die Neuversion oder Neuinterpretation einer Geschichte aus dem Blickwinkel der jeweiligen Zeit heran“, so der Produzent weiter. „Wenn du einen Film machst, dann muss er eine aktuelle Relevanz besitzen, sonst wird er kein Publikum erreichen. Nach unserem Empfinden hatten wir den nötigen Freiraum, um das Leben der Maria Magdalena zu erzählen. Das heißt, der weibliche Blick auf Leben und Tod Jesu Christi bot einen neuen Zugang zu der Geschichte und half zugleich, aktuelle Themen zu beleuchten.“

„Du hast immer eine gewisse Verantwortung, wenn du Geschichten aufbereitest, die für die Menschen unglaublich wichtig sind. Aber du musst deinem Drehbuch, deinem Filmemacher und den Schauspielern vertrauen, dass sie dazu etwas Neues und Originelles beisteuern. Auf diese Weise ist es möglich, das Ganze auf die bestmögliche Weise zu erzählen.“

Die renommierte Dramatikerin Helen Edmundson schrieb die erste Fassung des Drehbuchs, in der sie das Grundkonzept entwickelte und alle relevanten Quellentexte verarbeitete, wie Canning erklärt. „Danach arbeitete Philippa Goslett an dem Buch, um ihm einen filmischen Schliff zu verleihen und die Dynamik zwischen den Jüngern und Maria etwas zu verstärken. Auf diese Weise erweckte sie das Ganze vollends zum Leben.“

Goslett fühlte sich von dem Projekt angesprochen, weil sie einen jahrhundertealten Fehler korrigieren wollte: „Ich war immer sehr an der Geschichte von Jesus interessiert, und ich hatte das Gefühl, dass die wahre Identität von Maria Magdalena stets verzerrt wiedergegeben wurde. Hier gab es die Chance, jemand eine Stimme zu verleihen, den man so lange Zeit zum Schweigen gebracht hatte. Ich fand es sehr aufregend, die Geschichte Jesu aus einem weiblichen Blickwinkel zu betrachten und zu sehen, wie sie sich dadurch veränderte, wie die Schlüsselmomente dieser Reise eine unterschiedliche Tonalität bekamen und wie Jesu Botschaft letztlich aus dieser weiblichen Perspektive ganz anders wirkte.“

„Maria Magdalena ist jahrhundertelang ausgegrenzt worden, und wir wollten ihr wieder ihren rechtmäßigen Platz im Zentrum der Geschichte Jesu verschaffen, als einer der wichtigsten Apostel“, so Produzent Emile Sherman. „Die Geschichte, die wir erzählen, berührt den Kern aller Religionen und im Grunde die gesamte Menschheit. Maria erkennt, dass das sogenannte ‚Reich Gottes„ oder jedwede Utopie, nach der wir streben, in uns beginnen muss. Hier sitzt unser Geist

5

– und er sitzt am selben Fleck wie Liebe und Güte. Marias Botschaft ist so revolutionär wie eh und je, und wir hoffen, dass sie beim Publikum einen starken Nachhall findet.“

Goslett begab sich bei ihren Recherchen auf eine Reise in die biblische Geschichte, die neue Komplikationen mit sich brachte, aber auch die Bedeutung der zentralen Themen des Films unterstrich: „Wir führten eine ganze Reihe von Gesprächen mit Rabbis, Priestern, jüdischen Historikern, Bibelforschern und Archäologen, und jeder von ihnen hatte dazu eine andere Meinung! Das heißt, jeder hatte seine persönlichen Ansichten zur Jesusbewegung und zu ihrer Bedeutung, und das machte es so faszinierend. Aber noch faszinierender war, dass sich alle darin einig waren, dass man Maria Magdalena als Jüngerin und Apostel betrachten sollte.“

„Drehbuch und Produktion wurden von zahlreichen theologischen und historischen Texten beeinflusst“, so Produzentin Liz Watts. „Wir konsultierten eine Reihe von Bibel- und Geschichtsforschern, die wirklich fantastisch waren, aber auch sehr unterschiedliche Standpunkte zur Ideengeschichte und zu den Geschehnissen im ersten Jahrhundert vertraten – von der jüdischen Vorstellung bis zu den christlichen Schriften und ihren Überarbeitungen, vom Markusevangelium bis zum Evangelium der Maria Magdalena.“

„Wir sagen nicht, dass dieser Film in irgendeiner Weise theologisch oder historisch zu sein versucht“, so Watts weiter. „Die Geschichte kann auf verschiedenste Weise interpretiert werden, und wir erzählen in der Tat eine Geschichte, aber uns ist dabei sehr wichtig, dem Glauben der Menschen Respekt entgegenzubringen.“

Goslett erklärt die Bedeutung des Evangeliums der Maria Magdalena, das für die Arbeit der Filmemacher einer der Schlüsseltexte war: „Es zeigt Maria als entscheidende Figur innerhalb der Jesusbewegung, und zwar in Form einer Diskussion zwischen Maria und den männlichen Jüngern, bei der sich herausstellt, dass sie Jesus sehr nahe steht und dass sie einen besonderen Einblick in seine Lehre hat, die sie mit den Aposteln teilen möchte. Die Tatsache, dass sie als Frau über diese außergewöhnlichen Erkenntnisse verfügt, kommt bei einigen der Apostel, insbesondere bei Petrus, nicht gut an, und dadurch entsteht eine faszinierende Dynamik.“

„Marias Verständnis vom Reich Gottes und von Jesu Botschaft findet sich noch heute in christlichen Schlüsselbegriffen von Vergebung, Gnade und Menschlichkeit“, so Liz Watts. „Im Film haben alle Jünger leicht unterschiedliche Ansichten, wie das Reich Gottes auf Erden aussehen soll – oder vielmehr, wie es beginnt. Wie wird Jesus es etablieren und wann? Maria wird im Laufe des Films bewusst, dass Jesu Botschaft eine schlichtere Antwort bietet – dass wir uns von innen heraus ändern müssen, um die Welt um uns herum zu verändern. Sie bleibt auch während der Kreuzigung an seiner Seite, statt die Flucht zu ergreifen (wie die anderen Jünger), und auch darin besteht ein fundamentaler Unterschied. In der Diskussion zwischen Maria und Petrus, die im Film zu sehen ist, wird offenbar, dass für Marias Verständnis von Jesu Lehre auch das Konzept der Vergebung eine zentrale Rolle spielt. Wenn Jesus später den anderen Jüngern erscheint, ist darin – hier sind sich auch die anderen Evangelien einig – eine Botschaft der Vergebung zu sehen.

Für Chiwetel Ejiofor, den Darsteller des Petrus, war diese andere Perspektive enorm wichtig: „Weil das Evangelium der Maria Magdalena sich von den Evangelien des Neuen Testaments so stark unterscheidet, bietet es Einblicke in die Konflikte, mit denen die Jünger konfrontiert sind. Wir erleben die Kontroversen, die durch Maria hervorgerufen werden, und die unterschiedlichen Wahrnehmungen des Neubeginns in Jerusalem nach der Kreuzigung.“

6

Canning und Sherman behielten aber auch den kommerziellen Aspekt des Films im Auge: „Wir wollten das christliche Publikum nicht verstimmen“, so Canning, „und gleichzeitig gingen wir davon aus, dass ein Film, in dem Gleichberechtigung und Feminismus thematisiert werden, bei einem christlichen Publikum nicht auf Ablehnung stößt. Wir suchten daher nach einem Regisseur, der den Film so würde erzählen können, dass niemand ausgegrenzt wird.“

Die Filmemacher waren sich bewusst, dass ihr Film in der Art und Weise, wie er die Geschichte aufbereitet, auf der ganzen Welt für Kontroversen sorgen könnte. „Wir erzählen die Geschichte nicht chronologisch, sondern verdichten die Zeit, und unser Judas hat eine ganz andere Motivation, als man das von der traditionellen Lesart gewohnt ist“, so Goslett. „Aber das Provokanteste daran ist, dass wir die Geschichte aus einem weiblichen Blickwinkel erzählen.

Für die Regie war Garth Davis die ideale Wahl. Zuletzt hatte er die See-Saw-Produktion Lion – Der lange Weg nach Hause (2016) mit und inszeniert, die für sechs Oscars® nominiert wurde und zwei BAFTAs gewann.

„Garth ist ein besonderer Mensch, und dieser Erzählstoff braucht viel Herzblut und Sorgfalt,“ erklärt Canning. „Auch geht er die Geschichte mit einer dynamischen, neuen Sichtweise an. Seine Technik der Schauspielerinszenierung, sein Gespür für das visuelle Potenzial dieses Films – zum Beispiel ließ er die historische Architektur so originalgetreu wie möglich nachbauen – all diese Elemente bieten dem Publikum etwas Neues."

Davis‟ Motivation, sich auf den Regiestuhl zu setzen, war vielleicht etwas ungewöhnlich. „Eine der wichtigsten Inspirationsquellen für diesen Film war Malala Yousafzai“, so der Regisseur. „In ihrer Geschichte gab es etwas, das die Geschichte Marias widerspiegelt. Die Taliban schossen ihr ins Gesicht, weil sie die Schule besuchen wollte, dann gewann sie den Friedensnobelpreis, und sie hielt ihre Ansprache, in der sie den Taliban verzieh. Dieser Akt von Vergebung und Liebe wurde für mich zum Herzstück des Films. Als ich das Drehbuch las, wurde mir bewusst, wie sehr sie mich bewegt und wie viel von Marias Geschichte in der ihren steckt. In dieser Spiritualität und Liebe kann ich mich wiederfinden. Mir gefiel auch, dass das Skript so menschlich und relevant war.“

Davis wollte diesen Film aus einer völlig neuen Perspektive angehen: „Ich wollte alles vermeiden, was man schon aus früheren Filmen kennt. Die meisten Bibelfilme werden in der Wüste gedreht und befolgen eine bestimmte Etikette. Ich wollte, dass man sich mit dieser Geschichte identifizieren kann, dass sie sich relevant und aktuell anfühlt, und daher versuchte ich alle Stereotypen zu vermeiden.“

Produzentin Liz Watts erkannte, dass die Entscheidung für Davis gerade im Hinblick auf den brisanten und sensiblen Stoff goldrichtig war: „Garth ist ein großartiger, eindrucksvoller Filmemacher, und er erzählt seine Geschichten mit hoher emotionaler Intelligenz. Zu dieser Story gehören viele komplizierte historische Elemente, aber in ihrem Herzen steckt Spiritualität. Garth hat definitiv das Talent, diese Art von Geschichte aufzubereiten. Er wr brillant in der Bearbeitung des Skripts, und er geht auch hervorragend mit den Schauspielern um. Es ist ein sehr anspruchsvoller Film, der eine neue Geschichte aus einem neuen Blickwinkel erzählt – aber im Rahmen einer sehr bekannten Thematik, die schon viele Male aufbereitet wurde.”

„Diese Story handelt von einer Frau, die ihren Glaubensüberzeugungen folgt“, so Watts weiter, „und dazu gehört auch eine enorme Menge an Geschichte und Theologie, aber letztlich ist sie auch unterhaltsam, weil sie die Geschichte Jesu auf ganz neue Weise präsentiert. Ich wusste nicht viel über Maria Magdalena, und ich war fasziniert. Daher hatte ich das Gefühl, dass das

7

Publikum von dieser Geschichte ähnlich angesprochen sein würde. Es geht darin um eine sehr starke Frau, deren Selbstbild von den Normen der Gesellschaft abweicht.“

Ob dieses zentrale Thema glaubwürdig vermittelt werden kann, hängt vor allem von der Darstellerin der Maria ab. Davis und die Produzenten brauchten jemand von hoher emotionaler Intelligenz und schauspielerischer Subtilität, der die Tiefe, Komplexität und Spiritualität dieser Figur herüberbringen kann. Dafür mussten sie nicht lange suchen.

„Ich hatte bei dem Film Lion – Der lange Weg nach Hause gerade mit Rooney Mara zusammengearbeitet und sie als bemerkenswerte Schauspielerin erlebt“, so der Regisseur. „Bei diesem Projekt dachten alle Beteiligten und ich sofort an sie, weil sie so eine überirdische Ausstrahlung hat. Sie steht im Kontakt mit ganz einzigartigen, besonderen Kräften, und genau das macht für mich Maria aus. Maria muss nicht herausfinden, wer sie ist, sie trägt dieses Licht, diese Verbindung zu Gott bereits in sich, aber sie weiß nicht, wie sie das ausdrücken soll. Bei Rooney hat man das Gefühl, als stünde sie mit etwas Unsichtbarem in Verbindung, aber sie ist auch sehr stark und engagiert sich für die Menschen. Ich dachte mir, dass sie mit vielen der Themen des Films etwas würde anfangen können.“

„Rooney verleiht der Figur der Maria Magdalena eine unerschütterliche Ruhe und Anmut“, so Iain Canning. „Am Anfang des Films sagt sie nicht viel, da ihrer Figur nicht gestattet ist, sich selbst auszudrücken, aber als Schauspielerin hat sie trotzdem viel zu tun, denn man hat das Gefühl, sie wartet darauf, dass eine Flamme in ihr entzündet wird und sie endlich ihr Leben leben kann. Aus so minimalen Voraussetzungen holt Rooney auf der Leinwand so viel heraus. Gleichzeitig ist das auch eine sehr körperliche Rolle, da Maria das Zentrum des Bildes einnimmt und die Geschichte dominiert.“

Mara war auch dank ihrer enormen inneren Stärke perfekt für diese Rolle geeignet. „Rooney strahlt eine wunderbare Selbstsicherheit und Entschlossenheit aus, die man auf der Leinwand sieht und die für die Rolle nötig war“, so Produzentin Liz Watts. „Man hat das Gefühl, als wäre sie auf einer Art spirituellen Suche, und solche Qualitäten waren für Garth unabdingbar. Sie hat auch Humor, aber wir brauchten vor allem ihre Stärke. Maria muss diese Kraft haben, um sich aufzumachen und das zu vollbringen, was sie getan hat.“

Der Film richtete Maras Augenmerk auf eine neue, andere Interpretation eines Glaubenssystems, das in ihrer Kindheit eine wichtige Rolle spielte. „Ich ging auf eine katholische Schule, deshalb hatte ich viele Vorurteile über Religion im Allgemeinen und diese Geschichte im Besonderen: „Als ich das Drehbuch zum ersten Mal las, war meine Haltung ziemlich zynisch. Aber dann sprach ich mit Garth, und ich verstand, welche Art von Film er machen wollte. Er brachte mich dazu, die Geschichte beim zweiten Mal anders zu sehen, und ich erkannte die Chancen und die Schönheit, die darin stecken. Mir war klar, dass das eine großartige Gelegenheit ist, eine Version dieser Story zu erzählen, die wir noch nie gesehen haben.“

„Die meisten anderen Filme über Jesus drehen sich nur um ihn, und diesmal geht es um Maria Magdalena“, so Mara weiter. „Wir sehen immer noch vieles, was wir aus anderen Bibelfilmen kennen, aber wir sehen es durch ihre Augen. Auf diese Weise nehmen wir es in einem ganz anderen Licht wahr. Die meisten Leute kennen Maria Magdalena als Prostituierte, was nicht korrekt ist. Hier sehen wir, woher sie kommt und wer sie wirklich ist.“

In der Darstellung des Films ist Maria bereits vor ihrer Begegnung mit Jesus eine sehr starke, unabhängige und in gewisser Weise moderne Frau – die mit Anfang zwanzig immer noch nicht verheiratet ist und im Kreise ihrer Fischerfamilie lebt und arbeitet. „Wenn wir sie zum ersten Mal

8 sehen, lebt sie mit ihrer Familie in Magdala, und sie ist ganz anders als alle anderen. Ihre Familie drängt sie, zu heiraten und Kinder zu bekommen, da es für sie Zeit wird . Sie soll das tun, was man von Frauen erwartet. Aber sie wehrt sich dagegen. Sie liebt die Fischerei und sie fühlt sich Gott auf eine Weise verbunden, die sie nicht wirklich erklären kann und die sie besser verstehen möchte. Sie hat das Gefühl, dass ihr nie jemand zugehört hat. In Jesus trifft sie den ersten Menschen, der ihre Gefühle versteht. Sie ist tapfer genug, ihre Familie zu verlassen und ihm zu folgen.“

Mara wollte auch unbedingt die Chance nutzen, wieder mit Davis zu arbeiten, dessen Inszenierungsstil bei ihr großen Anklang fand: „Ich habe schon beim ersten Mal mit Garth gern zusammengearbeitet. Er hat so eine interessante, besondere Art, die ich nie zuvor bei einem anderen Regisseur oder bei einem anderen Menschen erlebt habe. Beim Casting, bei der Motivsuche und beim Dreh ist er unglaublich intuitiv, und dieser Intuition folgt er auf jeder Stufe des gesamten Prozesses. Aus diesem Grund hat man das Gefühl, dass jedes Element an seinem richtigen Platz ist. Das erlebt man bei einem Dreh nicht immer. Zum Beispiel ist die Besetzung so perfekt, dass alles andere dadurch leichter wird.“

Dass Regisseur und Hauptdarstellerin so miteinander im Einklang waren, half der Produktion ganz fundamental. „Wir hatten keinen üppigen Drehplan“, so Iain Canning. „Dass sich die beiden wie blind verstanden und einander in gegenseitigem Vertrauen und Freundschaft verbunden waren, war fantastisch und half sehr, dass alles glatt lief.“

Zu dieser kreativen Partnerschaft gehörte auch, dass die zwei die gleiche Sichtweise auf den Film hatten. „Garth war daran interessiert, einen spirituellen Film zu machen, aber keinen religiösen“, so Mara. „Für ihn war der feministische Aspekt, die Geschichte dieser Frau das Wichtigste. Maria war eine Zeitzeugin Christi, sie war dabei, als er starb und als er auferstand. Sie war ein wesentlicher Teil der Geschichte, aber man degradierte sie zur Hure, während Petrus, der Jesus dreimal verleugnete und seine Botschaft falsch verstand und vermittelte, zum Heiligen erhoben wurde, dem Kirchen auf der ganzen Welt geweiht sind. Sie ist die Hure und er der Heilige – das ist einfach unglaublich.“

Auch für Davis war die kreative Harmonie mit seiner Hauptdarstellerin offensichtlich. „Rooney und ich sind in keiner Weise religiös, und das war eine Herausforderung, schließlich wird man das als religiösen Film betrachten“, so der Regisseur. „Aber was uns wirklich angesprochen hat, das war die spirituelle Botschaft. Und diese Botschaft ist damals in gewisser Weise verloren gegangen. Wir führen die Menschen zu den Kernaussagen Jesu zurück – dass die Kraft in uns liegt, nicht außerhalb, dass es nicht um Ideologie, Regeln und Verpflichtungen geht, sondern, dass wir auf das hören, was in uns ist und dazu eine Verbindung herstellen. Das fand bei mir großen Widerhall – und möglicherweise auch bei Rooney.“

Mit am schwierigsten für Mara war die Exorzismus-Szene. Bevor sie Magdala verlässt, um Jesus zu folgen, holt Marias Familie einen Exorzisten, der an ihr eine Dämonenaustreibung vollziehen soll. Für die Familie ist das ein Akt der Liebe. Davis erklärt: „Sie können Marias Persönlichkeit und ihre Entscheidungen nicht begreifen – für sie ist das das Werk eines Dämons. Das Tragische an der Szene ist, dass die Familie glaubt, es würde ihr dadurch besser gehen, aber tatsächlich treiben sie sie dadurch erst recht weg. Das hätte eine sehr düstere und dramatische Szene werden können, aber stattdessen wurde daraus etwas sehr Komplexes.“

„Diese Szene war sehr brutal, vor allem durch die Art und Weise, wie Garth die Familie porträtierte“, so Mara. „Er hatte ein sehr liebevolles familiäres Umfeld geschaffen, in dem jeder dem anderen in tiefer Zuneigung verbunden war. Das machte dann den Exorzismus umso

9 herzzerreißender. Hier erlebst du keine Gut-gegen-Böse-Klischees. Sie lieben sie wirklich und sie glauben, sie tun das Beste für sie.“

Als die Szene gedreht wurde, machten Besetzung und Crew eine sehr bizarre und verstörende Erfahrung: „Wir alle hatten für die Vorbereitung eine Ausgabe von einer der alten Schriften“, so Davis. „Und praktisch im gleichen Moment, als wir anfingen, ins Wasser zu gehen, hörte der Wind auf. Komplett. Es gab keine Bewegung. Und plötzlich zuckten überall um uns herum Blitze. Wir waren alle total erschrocken! Ein interessanter Moment, in dem das Leben die Kunst reflektierte.”

Maria, Jesus und Petrus bilden ein komplexes Trio, das den Kern der Geschichte ausmacht. Und an der Besetzung der beiden männlichen Hauptfiguren entschied sich, ob dieser Film funktionieren würde oder nicht.

Auf Joaquin Phoenix wartete die respekteinflößende Herausforderung, Jesus zu spielen. „Ich brauchte für diese Rolle Realismus“, so Davis, „und ich wollte ihn als sehr dynamische Person zeigen. Die ganze Zeit dachte ich an Joaquin, weil er eine unglaubliche Sensibilität mitbringt und auch ein sehr spiritueller und liebevoller Mensch ist. Ich konnte mir sonst niemand dafür vorstellen. Ich hätte nicht gewusst, wie wir ohne ihn diesen Film hätten machen sollen.“

„Joaquin ist einer der mutigsten Schauspieler, die es gibt, und das macht ihn zur perfekten Besetzung“, stimmt Liz Watts zu. „Er verleiht dieser Rolle eine humanistische Anmutung. Viele unserer Unterhaltungen drehten sich darum, dass wir einen Schauspieler brauchten, der eine religiöse Glaubenspersönlichkeit mit viel menschlicher Emotion und Tiefe porträtieren kann. Und Joaquin besitzt diese Eigenschaften in höchstem Maße.“

Der Dritte im Bunde ist der Jünger Petrus, der von Chiwetel Ejiofor dargestellt wird. „Petrus war eine Schlüsselfigur des Christentums“, so der Schauspieler. „Er stand Jesus auf der letzten Reise nach Jerusalem sehr nahe. Und wie alle Jünger hatte er ein kompliziertes Verhältnis zu Maria Magdalena. Maria und Petrus machen im Verlauf der Geschichte eine sehr interessante Entwicklung durch, und letztlich empfindet er enormen Respekt und Liebe für sie.“

Ejiofor fühlte sich von dem Film angezogen, weil er ambitionierte Ziele verfolgt und die überlieferten Wahrheiten umkehrt: „Es war für mich faszinierend zu sehen, was man in diesem Kontext und Genre erreichen kann. Für mich war es auch interessant, die Geschichte Jesu aus der Perspektive von Maria Magdalena zu betrachten, aber ich war mir nicht sicher, ob das besondere, neue Erkenntnisse bieten würde. Als ich dann das Drehbuch las, begann ich Marias Entwicklung und ihr Verhältnis zu Jesus zu verstehen, und mir wurde klar, wie sehr das mit aktuellen Diskussionen über die Beziehung zwischen Mann und Frau und über alltägliche Frauenfeindlichkeit zusammenhängt. Die Thematik ist in dieser Erzählung zutiefst verwurzelt, und die Art und Weise, wie wir Maria Magdalena wahrnehmen, ist eindeutig von der männerfixierten Perspektive auf die Geschichte, insbesondere die biblische Geschichte geprägt.“

Auch der Realismus des Drehbuchs sprach Chiwetel an: „Der Film versucht diese sehr bekannte Geschichte mit einem fest umrissenen, authentischen Konzept zu interpretieren. Das fand ich aufregend. Ich hatte keine Ahnung, wie es gewesen sein muss, mit einer solchen Gruppe zu reisen, wie sich das im täglichen Leben anfühlte, wie es war, ein Wunder zu erleben. Es war sehr faszinierend, zu erkunden, was solche Erfahrungen für diese Gruppe von Männern bedeutet haben müssen. Daher drehten sich unsere ersten Gespräche um die Frage, wie man diese Erzählstränge aus der biblischen Sphäre lösen und sie in eine echte, greifbare und

10 fundierte Realität verpflanzen konnte – und zwar so ehrlich wie möglich.“

Ejiofor beschreibt Petrus als „eine Art Jedermann-Figur“, mit der sich das Publikum identifizieren kann. „Wir folgen seiner Reise mit Maria und den Entdeckungen, die er an ihrer Seite macht, und in den Entscheidungen, die er später trifft, stellen wir uns selbst in Frage. Für mich war das ein sehr interessanter, entscheidender Teil der Geschichte, der mich wirklich begeistert hat.“

Ejiofor fand auch die Aussicht, mit so großartigen Kollegen zusammezuarbeiten, sehr inspirierend: „Ich bin ein Riesenfan von Joaquin und Rooney. Beide sind ungeheuer vielseitig, sie sind wandlungsfähig, Chamäleons, und beide besitzen eine wunderbare Leichtigkeit, die mit enormer Intensität einhergeht.“

„Petrus fehlt aus meiner Sicht eine spirituelle Verbindung“, sagt Davis. „Er ist ein liebevoller, warmherziger Mensch, aber er kann nicht die einfachen Wahrheiten anerkennen, die Maria nach Christi Tod mit ihm teilen möchte. Er hat nicht den Mut, der schlichten Idee zu vertrauen, dass das Reich Gottes in uns wohnt und nicht außerhalb. Er will das Gleiche wie Maria, aber da er einen geliebten Menschen betrauert, kann er es einfach nicht akzeptieren. Er schwankt innerlich, und ein Teil von ihm will das auch glauben, aber er kann es einfach nicht, denn seine Spiritualität ist von Neid zerfressen.“

„Das ist für unsere heutige Welt höchst relevant“, so Davis weiter, „und zwar für die Debatte über das, was man tun muss, um Gott näher zu sein. Vielleicht ist alles in Wirklichkeit einfacher, und das versucht Maria auszudrücken. Darin besteht das Thema des Films: Verstricken wir uns nicht in Auseinandersetzung und Kampf, Hass und Rache, denken wir lieber daran, was wirklich wichtig ist. Lasst uns zum Wesentlichen zurückkehren.“

Aus Perus‟ Problemen mit Marias Überzeugungen, ihrer Beziehung zu Jesus und der ganzen Gruppe ergibt sich eine Hauptdynamik des Films. Während Petrus glaubt, dass Jesus die Menschen zu einer neuen Weltordnung führen will, legt Maria den Fokus auf die individuelle Spiritualität: Wenn sich jemand innerlich wandelt, dann ergibt sich daraus ein größerer Wandel für die Welt als Ganzes.

„Petrus ist Jesus‟ rechte Hand. Er ist ein engagierter und unerschütterlicher Jünger“, so Ejiofor. „Man hat definitiv das Gefühl, dass Petrus die Gruppe anführt. Er glaubt, dass ihre Reise eine Revolution bringen wird, eine richtungsweisende Veränderung in der Art und Weise, wie die Welt und der Planet funktioniert, wie die Menschen miteinander interagieren – in allem. Er hat Bedenken, eine Frau, insbesondere eine junge, auf dieser Reise mitzunehmen, was aber nichts mit Sexualität zu tun hat. Er will nicht, dass die Leute das Gefühl haben, dass sie junge Frauen aus ihrer Dorfgemeinschaft wegführen.“

Petrus‟ Haltung gegenüber Maria wird durch seine Eifersucht und seinen verletzten Stolz noch komplizierter. „Die Konflikte verändern sich, das macht diese Charaktere so interessant“, sagt Ejiofor. „Was als pragmatische Einwände beginnt, weil sie nicht die Gemeinden gegen sich aufbringen wollen, durch die sie auf ihrer Reise kommen, mündet in Petrus‟ tief verwurzelte Vorurteile, die er gegenüber einer Frau innerhalb dieser Gruppe empfindet. Maria verbindet mit Jesus eine emotionale, intellektuelle und spirituelle Intimität, mit der sich Petrus nur sehr schwer abfinden kann.“

„Jesus sieht in Maria etwas ganz Besonderes“, sagt Mara. „Er versteht sich mit ihr wie mit keinem anderen Menschen, und Petrus empfindet das als ernsthafte Bedrohung. Denn er geht an die Dinge komplett anders heran als Maria. Er ist viel pragmatischer, strukturierter, und sie ist

11 mitfühlender und intuitiver. Er ist es gewohnt, die Nummer eins zu sein, und noch dazu ist sie eine Frau, was für ihn eine Herausforderung darstellt. Sie gehen alles aus einer unterschiedlichen Perspektive an. Maria ist die Erste, die sich Sorgen macht, welchen Belastungen Jesus begegnen wird und wie er sich fühlt. Sie geht als Erste zu ihm, um sicherzustellen, dass es ihm gut geht, während die anderen Jünger vor ihm ein wenig Angst haben. Sie spricht zu ihm wie mit einem normalen Menschen, und das ist einer der Gründe, warum er sich zu ihr hingezogen fühlt.“

Dieser Konflikt führt dazu, dass Jesus Petrus und Maria in die Wüste schickt. Es ist eine Chance für die beiden, ihre Konflikte endlich zu lösen. „Sie beginnen sich miteinander zu beschäftigen“, so Ejiofor. „Petrus beginnt sie als Individuum zu sehen. Das spielt eine entscheidende Rolle für die Wertschätzung des anderen, und es ist ein entscheidender Teil ihrer Reise. Er beginnt zu begreifen, dass die Anwesenheit von einer Frau in ihrer Gruppe Jesu Botschaft nicht beeinträchtigt und dass sein Glaube, wonach nur eine gewaltsame Revolution Veränderung bringen wird, falsch ist. Maria hat eine Erkenntnis zu bieten, die die Dinge auf viel tiefgreifendere Weise zu verändern vermag.“

Nicht nur Petrus profitiert von diesem Gang in die Wüste. „Petrus und Maria wecken etwas ineinander“, so Mara. „Sie beide lernen voneinander. Er fordert sie auf, ihn herauszufordern, stark zu sein und die Position zu behaupten. Sie wiederum muss ihm die Stirn bieten und für das eintreten, was sie als richtig und wahr empfindet, und auf diese Weise lernt er von ihr Barmherzigkeit.“

Ihre Deutungen des Glaubens bleiben trotzdem ganz unterschiedlich. „Maria versteht die Botschaft nicht so wörtlich“, sagt Mara. „Die Jünger erwarten, dass das Reich Gottes tatsächlich kommen wird, und sie setzen ihr ganzes Vertrauen in Jesus, im Glauben, dass eine Person die Welt verändern wird und ‚dass er das für uns tut„. Nach Marias Verständnis wiederum liegt dieses Reich Gottes in jedem von uns. Wir müssen uns verändern, damit sich die Welt verändert. Wenn alle gut sind, dann wird die Welt gut sein. Viele warten auf den einen, dem sie folgen können, und das ist immer sehr gefährlich: Wenn du etwas im Namen einer Person tust, dann kann es leicht passieren, dass die Dinge eine dunkle Wendung nehmen. Maria glaubt, dass man Gutes um des Guten willen tun muss, nicht um einer Person, sondern um der ganzen Gemeinschaft willen.“

Die Figur des Judas wird von Tahar Rahim verkörpert. Die Filmemacher wollten dabei keine abgedroschene Karikatur, sie wollten diesen Mann in einem menschlichen Licht zeigen. Das war auch einer der Hauptgründe, weshalb sich der Schauspieler von dieser Rolle angezogen fühlte. „Ich habe Judas nie zuvor so gesehen“, sagt Rahim. „Er wird immer als der Verräter von Jesus dargestellt, aber hier ist er ein Mensch. Jeder hätte so handeln können wie er, denn letzten Endes ist er ein Familienmensch, der Jesus mehr als alle anderen verehrt und ungeduldig auf Veränderung wartet. Ich musste dabei an den israelischen Autor Amos Oz denken, der Judas fast genauso porträtiert, wie dies im Film geschieht. Ich war auch von dem Drehbuch begeistert, weil es die Geschichte aus dem Blickwinkel Marias zeigt. Und es ist eben eine andere Maria – nicht die Prostituierte, sondern die Jüngerin.“

Nachdem die Besetzung feststand, ging das Team nach Sizilien, wo der Großteil des Films gedreht wurde. Davis verbrachte mit seinen Schauspielern eine intensive Probenzeit. „Garths Technik und Arbeitsprozess, die sich aus seinem künstlerischen Background erklären, sind einzigartig und anders“, sagt Canning. „Seine Schauspieler lernen dabei eine ganz neue Art des Probens kennen. Sie wiederholen nicht einfach Szenen, Garth geht das Ganze aus einer sehr emotionalen und manchmal ungewöhnlichen Sicht an, mit der er die Darsteller aus ihrer

12

Komfortzone holt. Auf diese Weise kann etwas sehr Interessantes entstehen.“

„Garth setzt sehr viel auf Hintergrundrecherchen“, sagt Watts. „Die Ergebnisse gibt er an seine Schauspieler weiter und bespricht die Figuren eingehend mit ihnen. Bei einem Film dieser Dimensionen kann das für einen Darsteller ganz schön überwältigend sein. Garth arbeitete sehr eng mit Rooney, Joaquin und allen anderen Schauspielern zusammen, um das Geschehen in einer Atmosphäre des Naturalismus zu verankern. Die Motivation der Charaktere und die Gründe, warum wir diese Geschichte erzählen, spielten dabei eine sehr wichtige Rolle.“

Für Davis sind die Proben einer der Höhepunkte des Filmemachens: „Wahrscheinlich sind sie das, was ich am liebsten tue. Zuerst versuchten wir die Schauspieler an die Zeitepoche und die damalige Lebensweise zu gewöhnen. Wir gaben ihnen freien Zugang zu den Kostümen und Requisiten und baten sie, eine Mahlzeit aus den Zutaten zu bereiten, die seinerzeit verfügbar waren, und sie gemeinsam zu essen. Sie verbrachten einige Zeit am Drehort, im Haus, fanden für sich heraus, wie man damals schlief, und konnten sich so diese Welt zu eigen machen. Wenn ein Schauspieler das für sich entdecken und zum Leben erwecken kann, ist das für ihn großartig.“

Davis nahm seine Schauspieler auch auf Bergwanderungen mit, damit sie sich akklimatisieren und an die Landschaft sowie an die Kleider und Schuhe gewöhnen konnten. „Wie kann man nachts mit nur diesem einen Kleidungsstück schlafen? Denn die Leute hatten vermutlich nichts anderes. Es gab eine ganze Reihe von Problemlösungen und praktischen Fragen, mit denen sie sich auseinandersetzen mussten, und das war geistig befreiend.“

„Die eigentlichen Szenen probe ich nie“, so der Regisseur weiter. „Ich lasse die Schauspieler an den Beziehungen zwischen den Figuren arbeiten. Zum Beispiel mache ich eine Malübung, bei der die Darsteller, deren Charaktere einander nahestehen, den anderen auf einem großen Stück Papier skizzieren und dann daraus Porträts des anderen malen. Dieser Prozess half ihnen, eine tiefere Beziehung zueinander aufzubauen, und als wir uns die Gemälde anschauten, sagten sie viel über ihr gegenseitiges Verhältnis aus. Die Schauspieler lieben diesen Prozess.“

Der Look und die Schauplätze

Gemeinsam mit seinen Produzenten Iain Canning und Emile Sherman heuerte Garth Davis für die Aufgaben hinter den Kulissen ein Team aus vertrauten und neuen Mitstreitern an. Dazu zählten Kameramann Greig Fraser, Szenenbildnerin Fiona Crombie und Cutter Alexander de Franceschi, die mit ihm bei Lion – Der lange Weg nach Hause und/oder bei der Krimiserie „“ zusammengearbeitet hatten. Kostümdesignerin Jacqueline Durran und Make-up- Designerin Marese Langan arbeiteten hingegen zum ersten Mal mit Davis zusammen.

Laut Iain Canning wurde Monty Pythons Das Leben des Brian (1979) zu einer unerwarteten kreativen Inspiration. „Bekanntermaßen ist das eine Komödie, aber sie ist unglaublich gut gemacht. Die Kostüme und das Szenenbild sind fantastisch, das muss man erst mal überbieten. In den ersten Unterhaltungen mit den Mitgliedern des Produktionsteams ging es darum, wie sich unser Film von den bisherigen Versionen der Geschichte Jesu abheben konnte. Was die Kostüme angeht, so achteten wir auf die Details der verschiedenen Stoffarten; das Szenenbild versuchten wir schlicht zu halten. Wir wollten unbedingt die diversen Klischees vermeiden und uns dem Ganzen aus einer historischen Perspektive annähern. Wir orientierten uns nicht an dem, was die Leute in Sachen Produktions- oder Kostümdesign erwarten.“

13

Kostümdesignerin Jacqueline stellte umfangreiche historische Recherchen an: „Für meine Arbeit war es wichtig, einige Grundregeln für die Welt dieses Films aufzustellen. Und um diese zu finden, studierten wir die Geschichte der jüdischen und palästinensischen Bekleidung und das, was von den Kleidungsstücken aus biblischer Zeit bekannt ist. Wir wollten das auf die absoluten Grundelemente reduzieren, um daraus unsere Welt zu kreieren. Das Ganze basierte also zum Teil auf Fakten, zum Teil auf Fantasie und zum Teil auf Spekulation. Aber dabei respektierten wir eine Kultur, deren Zeugnisse und Lebensstil auch heute noch sehr präsent sind.“

Bei ihren Recherchen stießen Durran und ihr Team auf die perfekten Mitstreiter: „Bei unseren Kreationen bzw. Imitationen benutzten wir so weit wie möglich handgewobene Baumwolle, Hanf und Wolle sowie etwas Leinen. Alle Verzierungen wurden von Hand gefertigt. Wir hatten das Glück, ein gemeinnütziges Unternehmen zu finden – SEP, das mit palästinensischen Stickerinnen im Jerash-Camp in Jordanien arbeitet. Diese stellten für uns wunderschöne Stickereien nach antiken Vorlagen her.“ SEP besteht aus über 300 Künstlern, die es sich zum Ziel gesetzt haben, Tausenden von Flüchtlingen aus der Armut zu helfen. Die Stickerinnen hatten die Vorgabe, keinen Stickrahmen einzusetzen, um die Muster sozusagen „freihändig“ anzufertigen und auf diese Weise das Gefühl authentischer biblischer Arbeiten zu vermitteln.

„Alle Kostüme hatten die gleichen Elemente“, so Durran weiter: „Tunika, Untertunika, Schärpe, Umschlagtuch und Sandalen.“ Bei den Proben und ihren Figurenstudien suchten sich die Schauspieler aus, wie sie ihr Kostüm tragen wollten. Indem wir jedes Kleidungsstück so schlicht und authentisch wie möglich gestalteten, versuchten wir einer Welt, die altvertraut, wenn nicht abgedroschen wirken mag, wieder etwas Lebensnähe und Realismus zu verleihen.“

Die achtwöchigen Dreharbeiten fanden ausschließlich im Süden Italiens statt, insbesondere in der uralten Stadt Matera und im ländlichen Apulien, die Kanaan und Jerusalem ersetzten, sowie auf Sizilien, wo die in Galiläa spielenden Szenen entstanden.

Zunächst hatte das Team auch einige Motive in Israel recherchiert, darunter die wichtigsten historischen Schauplätze, und sich von lokalen Experten beraten lassen. „Wir sahen uns nicht nur Bauten und Landschaften an“, so Canning. „Wir versuchten auch die Lebensgewohnheiten der damaligen Zeit zu verstehen – was die Leute aßen, was sie für Kochgeräte hatten, wie ihre Häuser aussahen, welche Ressourcen sie besaßen. Wir konnten nicht in Israel drehen, aber das italienische Matera hatte die gleiche Atmosphäre und Dynamik wie Jerusalem, es war unglaublich. Wir wollten den Zuschauern helfen, sich in die damalige Zeit zu versetzen, statt alles im modernen Jerusalem nachzustellen, das heute komplett anders aussieht als zu Jesu Zeit. Die italienischen und sizilianischen Schauplätze boten uns die geografische Dynamik, die uns vom See Genezareth bis nach Jerusalem führte.“

Szenenbildnerin Fiona Crombie arbeitete eng mit Kostümdesignerin Jacqueline Durran zusammen, damit sie sich in puncto Farbgebung aufeinander abstimmen konnten: „Wir schauten uns zusammen die Stoffe an und besprachen uns wegen der Farbpalette, bevor wir mit unserer Arbeit begannen. Wir waren uns einig, dass die Palette am Anfang eher begrenzt und monochrom sein sollte. Die sizilianische Natur mit ihren staubigen, warmen Erdtönen passte wunderbar dazu. Wenn Maria Magdala verlässt, gehen wir auf eine Reise durch verschiedene Landschaften. Wir entschieden uns – teilweise rational, teilweise instinktiv –, diese Kapitel mit verschiedenen Farbpaletten zu kennzeichnen. Wir bewegen uns also vom relativ eintönigen Magdala nach Kanaan mit seiner spezifischen Landschaft und Architektur. Dort findet sich bei den Kostümen viel Schwarz, Violett und dunkle Töne. Und unsere Jünger in ihren Erdfarben hoben sich gegen diesen Hintergrund ab wie ein kleines Tier, das gegen die Gezeitenströmung

14 ankämpft.“

Garth Davis gab Fiona Crombie einen wichtigen Hinweis: „Ich solle mich nicht scheuen, minimalistisch zu sein, und Schlichtheit zulassen, statt zu übertreiben. Dank seiner Erfahrungen als Künstler und Designer plant er seine Kompositionen unglaublich intelligent. Ich vermied daher die endlosen Reihen von Karren oder Töpfen – oder versuchte es so weit wie möglich – und konzentrierte mich auf die Menschen.“

Matera in der süditalienischen Region Basilikata ist dank seiner Höhlenbehausungen in Kalksteinfelsen auch als „Unterirdische Stadt“ bekannt und wurde seit der Altsteinzeit bewohnt, was es zu einer der ältesten bewohnten Städte der Welt macht. Die spektakulären Schauplätze, an denen die in Kana und Jerusalem spielenden Szenen gedreht wurden, waren für Crombie eine sehr wichtige Inspiration: „Matera hat eine außergewöhnliche und sehr einheitliche Farbpalette. Das Gestein wirkt golden. Und es ist auch sehr interessant aufgebaut – die Straßen schlängeln sich durch den Fels, sodass sich die Landschaft dem Betrachter nur Schritt für Schritt offenbart. Und die Höhlen sind wie aus einer anderen Welt.“

„Im Film ist Jerusalem eine Handelsstadt mit hoher Bevölkerungszahl,“ so Crombie weiter. „Sie verkörpert einen Kontrapunkt zu Galiläa, wo der Film beginnt, eine fruchtbare, wunderschöne und ganz besondere Gegend. Dort wollten wir die Vorstellung vermitteln, dass die Stadt praktisch von Hand errichtet wurde, das heißt, dass jede Familie ihr eigenes Haus Felsstück für Felsstück zusammenbaute.“

Der umweltbewusste Garth Davis wollte unbedingt, dass der Film auch die Atmosphäre der natürlichen Umgebung vermittelt. „Er meinte zu uns, dass das Publikum die ganze Zeit spüren solle, wie Maria von den Mauern ihres Hauses eingeschlossen war“, sagt Crombie. „Deshalb achteten wir darauf, ein Gefühl von Stille und Schweigen zu vermitteln – was sich auch in der Innenausstattung widerspiegelte. Ein weiteres Element ist das Thema Licht und Dunkelheit. Du bist im Dunkeln, und dann trittst du ins Licht, immer und immer wieder. Das Haus in Magdala hat ein sehr dunkles Interieur, aber draußen ist es sehr hell. Garth war genau an diesen scharfen Kontrasten zwischen innen und außen interessiert.“

Eines der wichtigsten Motive war der zweite Tempel auf dem Jerusalemer Tempelberg, in dem sich einer der Höhepunkte des Films abspielt, wenn Jesus die Händler und Geldwechsler vertreibt, sich als Sohn Gottes erklärt und die kommende Zerstörung prophezeit. In früheren Kinoversionen war der Tempel immer wie ein kleiner Marktplatz gestaltet. Tatsächlich handelte es sich dabei um einen gigantischen Bau, der sich laut Davis „über eine Fläche von gut 16 Bolzplätzen“ erstreckte. „Ich war fest entschlossen, historisch korrekt zu zeigen, wie Jesus in der Mitte des Tempels steht, und dabei die ganzen Dimensionen der Anlage einzufangen.“

Die Szenen von Jesu Ankunft im Tempel entstanden in Neapel. Die Piazza del Plebiscito in der Stadtmitte, von der aus man in jede Richtung filmen kann, hatte die richtige Größe und Anmutung. Hier wollte Davis auch die Feierlichkeiten des Passah-Festes so realistisch wie möglich rekonstruieren: „Das war ein wundervolles Fest-Chaos, mit Gebeten, Liedern, Trommeln etc. Wir hatten ungefähr 400 Statisten, die wir praktisch alle von der Straße holten – viele davon Musiker. Das war fast wie ein südamerikanisches Festival. Als wir die Szene drehten, ging es nicht mehr darum, die Statisten zu dirigieren. Wir hatten einfach diese Welt geschaffen, in die wir die wichtigsten Mitglieder der Besetzung steckten. Es fühlte sich so an, als hätten wir etwas zum Leben erweckt.“

Praktisch jeder der Beteiligten war von den Schauplätzen inspiriert. Rooney Mara zum Beispiel

15 erinnert sich: „Ich konnte vor dem Dreh nach Israel reisen und sah viele der Orte, an denen sich die tatsächlichen Ereignisse abgespielt hatten. Die italienischen Drehmotive waren alle wunderschön und fühlten sich wirklich authentisch an.“

Die Filmemacher hoffen, dass der Film MARIA MAGDALENA mit seiner Botschaft Zuschauer jeglicher Couleur erreicht: „Ich hoffe, die Leute schalten nach dem Film einen Gang zurück und horchen in sich hinein. Das ist eine seiner Botschaften“, sagt Garth Davis. „Gott ist in der Stille. Stoppe die Ideologie, die Diskussionen und Unterhaltungen, gehe an einen Ort der Liebe und höre zu.“

Der Regisseur ist zuversichtlich, dass er mit dieser Botschaft Christen wie Nicht-Christen erreichen kann: „Ich hoffe, dass sich das nicht-christliche Publikum – und das schließt viele andere Glaubensrichtungen ein – von Themen wie Familie, Bewältigung von Tragödien und gesellschaftlicher Gruppendynamik angesprochen fühlt und auch den Bezug zu unserem modernen Leben erkennt. Wenn wir damit nur bei Christen auf Anklang stoßen würden, hätten wir aus unserer Sicht keinen Erfolg. Wir wollen diese unglaubliche Geschichte allen Menschen nahebringen.“

Chiwetel Ejiofor stimmt dem zu: „Der Film handelt von dem anmaßenden politischen Bestreben, die Dinge zu verändern. Er erzählt die außergewöhnliche Geschichte einer winzigen Gruppe von Menschen, die das Gefühl hatten, sie könnten die Welt verbessern. Und dafür spielt es keine Rolle, ob man religiös ist oder nicht.“

„Ich habe Garth gleich am Anfang gesagt, dass ich nicht in einem religiösen Film spielen wollte“, sagt Rooney Mara. „Und er wollte auch keinen religiösen, sondern einen spirituellen Film machen. Ich hoffe, dass wir damit nicht nur das gläubige Publikum erreichen. So wie Petrus und Maria aus Jesu Lehren ganz unterschiedliche Schlüsse zogen, so hoffe ich, dass diese beiden Publikumsschichten unterschiedliche Erkenntnisse gewinnen. Wenn die Leute ihre Vorurteile in Sachen Religion überwinden – so wie ich das musste –, können sie in Jesu Botschaft etwas Wunderschönes entdecken – nicht von Jesus als religiöse Figur, sondern als Mensch, als Heiler. Er war ähnlich wie ein Gandhi oder Martin Luther King.”

****

Den christlichen Evangelien zufolge war Maria von Magdala bei Jesu Tod und Begräbnis zugegen. Sie wird auch als die erste Person identifiziert, die dem auferstandenen Jeus begegnete.

591 bezeichnete Papst Gregor I. Maria von Magdala als Prostituierte – eine irrige Auffassung, die bis heute besteht.

2016 wurde Maria von Madala vom Vatikan formell den Jüngern als „Apostolin der Apostel“ gleichgestellt und als erste Botschafterin des Auferstandenen anerkannt.

16

ÜBER DIE SCHAUSPIELER

Rooney Mara (Maria Magdalena), die zweimal für einen Oscar® nominiert wurde, begann ihre Karriere, kurz nachdem sie sich an der New York University immatrikuliert hatte. Während ihres Studiums entschloss sie sich, ihrem Interesse an der Schauspielerei zu folgen und erhielt kleine Rollen in Independent-Filmen, bis sie schließlich nach Los Angeles zog, um daraus einen Vollzeit-Beruf zu machen.

Beim diesjährigen Filmfestival von Sundance war sie neben Joaquin Phoenix in Gus Van Sants Don’t Worry, He Won’t Get Far on Foot zu sehen. Die Adaption der gleichnamigen Memoiren von John Callahan handelt davon, wie der Autor im Alter von 21 Jahren bei einem Autounfall gelähmt wurde und das Zeichnen als Therapieform entdeckte.

In David Lowerys Film A Ghost Story, der 2017 beim Festival von Sundance Premiere hatte und zahlreiche Auszeichnungen und viel Kritikerlob erhielt, war Mara an der Seite von Casey Affleck zu sehen. 2017 würdigte der National Board of Review den Streifen als einer der zehn besten Independent-Filme des Jahres. Außerdem war A Ghost Story für den Independent Spirit John Cassavetes Award nominiert.

2016 spielte Mara an der Seite von Ben Mendelsohn in Una und Ray, der Kinoadaption von David Harrowers mit dem Olivier Award preisgekrönten Stück „Blackbird“. Der von Benedict Andrews inszenierte Film erzählt die Geschichte einer jungen Frau, die überraschend am Arbeitsplatz eines älteren Mannes auftaucht, wo sie nach Antworten sucht. Mara hatte auch eine Hauptrolle in Jim Sheridans Film The Secret Scripture mit Vanessa Redgrave und Theo James. Die irische Produktion, die ebenso wie Una und Ray 2016 ihre Premiere beim Filmfestival von Toronto feierte, handelt von dem langen Aufenthalt einer Frau in der Psychiatrie.

2017 war Mara neben Ryan Gosling, und Natalie Portman in Terrence Malicks Film Song to Song zu sehen. Der Film, der das SXSW Festival eröffnete, erzählt von zwei sich überschneidenden Dreiecksbeziehungen, sexueller Obsession und Verrat in der Musikszene von Austin, Texas. Mara spielte außerdem an der Seite von Robert Redford und Jason Segel in Charlie McDowells Film The Discovery, der 2017 in Sundance Premiere feierte und auf zu sehen ist.

2016 spielte sie in Garth Davis‟ Film Lion – Der lange Weg nach Hause mit Dev Patel und Nicole Kidman. Die Adaption von Saroo Brierleys Memoiren „A Long Way Home“ folgt dem Schicksal eines Straßenjungen aus Kalkutta, der im Waisenhaus landet, von einem australischen Ehepaar adoptiert wird und sich als Erwachsener auf die Suche nach seinen leiblichen Eltern macht. Der Film feierte 2016 beim Filmfestival von Toronto Premiere, erntete großes Kritikerlob und avancierte dann zu einem der Top-Anwärter auf die Auszeichnungen des Kinojahres.

Im selben Jahr war Mara in der Rolle der Tiger Lily in Joe Wrights Film Pan zu sehen. Ihre Kodarsteller in dem Film waren Hugh Jackman, Amanda Seyfried und der junge Levi Miller. Außerdem hatte sie eine Rolle in Stephen Daldrys Film Trash, zu dem Richard Curtis das Drehbuch schrieb. In der in den Slums von Brasilien angesiedelten Geschichte stellte sie eine NGO-Mitarbeiterin dar. Die Produktion feierte im Oktober 2014 beim Filmfestival von Rom Premiere und wurde für einen BAFTA als bester Film nominiert.

2013 spielte Mara neben Casey Affleck und Ben Foster in dem Sundance-Wettbewerbsbeitrag The Saints – Sie kannten kein Gesetz von Regisseur David Lowery, der auch das Drehbuch

17 schrieb. Das Drama dreht sich um ein junges kriminelles Paar, das mit dem Leben zurechtzukommen versucht, nachdem der Mann für ein Verbrechen ins Gefängnis wandert, das seine Partnerin begangen hat.

Im selben Jahr spielte Mara mit Channing Tatum, Jude Law und Catherine Zeta-Jones in Steven Soderberghs Film Side Effects – Tödliche Nebenwirkungen, der im Programm der Berlinale gezeigt wurde. Ebenfalls 2013 war sie in dem für den Oscar® und Golden Globe nominierten Film Her zu sehen. Die von Spike Jonze inszenierte Tragikomödie mit Joaquin Phoenix und Amy Adams erzählt die Geschichte eines Mannes, der bei der Computerstimme seines persönlichen Betriebssystems Liebe und Freundschaft findet.

Mara schlug Publikum und Kritiker zum ersten Mal 2011 mit David Finchers US-Adaption von Stieg Larssons Verblendung in ihren Bann. Dafür wurde sie vom National Board of Review für ihre „bahnbrechende Leistung“ ausgezeichnet und für einen Golden Globe und Oscar® als beste Hauptdarstellerin nominiert.

Weitere Filmrollen spielte sie in Francesca Gregorinis und Tatiana von Furstenbergs Die Mädchen von Tanner Hall, David Finchers The Social Network, Youth in Revolt und The Winning Season mit Sam Rockwell.

2016 hatte Mara eine Synchronrolle im ersten Film von LAIKAs und Focus Features‟ dreiteiliger Serie Kubo: Der tapfere Samurai. Die Geschichte handelt von dem gutherzigen Kubo, der in seinem Dorf, wo er sich um seine Mutter kümmert, ein bescheidenes Leben führt, als ihn ein Geist der Vergangenheit heimsucht und er vor Göttern und Monstern fliehen muss. Weitere Rollen in dem Film sprachen Matthew McConaughey, Charlize Theron und Ralph Fiennes.

Mara gründete die gemeinnützige Organisation Uweze, die für die notleidenden Waisen im kenianischen Kibera, dem größten afrikanischen Slum, lebenswichtige Betreuung und Unterstützung bietet.

Filmografie (Auswahl) Jahr Filmtitel Regisseur 2018 MARIA MAGDALENA Garth Davis 2018 Don‟t Worry He Won‟t Get Far On Foot Gus Van Sant 2017 Song To Song Terrence Malick 2017 A Ghost Story David Lowery 2016 Lion – Der lange Weg nach Hause Garth Davis 2015 Pan Joe Wright 2015 Carol Todd Haynes 2013 Her Spike Jonze 2014 Trash Stephen Daldry 2013 Side Effects – Tödliche Nebenwirkungen Steven Soderbergh 2013 The Saints – Sie kannten kein Gesetz David Lowery 2011 Verblendung David Fincher 2010 The Social Network David Fincher 2010 A Nightmare on Elm Street Samuel Bayer

Der in Puerto Rico geborene JOAQUIN PHOENIX (Jesus) begann seine Schauspielkarriere im Alter von acht Jahren. In seinen ersten Jahren trat er in zahlreichen Fernsehserien wie „Polizeirevier Hill Street“, „Ein Colt für alle Fälle“ und „Mord ist ihr Hobby“ auf. Er gehörte 1986

18 zur Stammbesetzung der kurzlebigen CBS-Serie „Morningstar/Eveningstar“ und drehte im selben Jahr mit Space Camp seinen ersten Spielfilm. 1987 hatte er eine Hauptrolle in dem Film Russkies, in dem er mit seiner Schwester Summer und Carole King spielte. Zwei Jahre später besetzte Ron Howard den Teenager in der Rolle von Dianne Wiests Sohn in der erfolgreichen Familienkomödie Eine Wahnsinnsfamilie. Doch erst 1995 kehrte der junge Schauspieler mit einer atemberaubenden und hochgelobten darstellerischen Leistung an der Seite von Nicole Kidman in Gus Van Sants Film To Die For zurück. Die Filmkritikerin der New York Times Janet Maslin rühmte den jungen Darsteller als „einen Schauspieler, den man im Auge behalten muss“. 1997 spielte er neben Liv Tyler, Billy Crudup und Jennifer Connelly in Die Abbots – Wenn Hass Liebe tötet. Im selben Jahr war er mit Claire Danes, Sean Penn und Jennifer Lopez in Oliver Stones Film U-Turn – Kein Weg zurück zu sehen.

1998 spielte er an der Seite von Vince Vaughn zwei komplett verschiedene Rollen: Während er in Für das Leben eines Freundes einen wegen Drogenbesitz in Malaysia inhaftierten Amerikaner darstellte, wurde er in der schwarzen Komödie Lebende Ziele von Vaughns wortgewandtem Serienmörder hereingelegt. Großes Lob erhielt er für seine Rolle als gewiefter Sexshop- Angestellter in Joel Schumachers düsterem Thriller 8mm – Acht Millimeter. Hier hilft er einem von Nicolas Cage gespielten Detektiv, die Wahrheit hinter einem vermeintlichen Snuff-Film herauszufinden.

2001 erhielt er für die Rolle des konfliktgeplagten Kaisers Commodus in Gladiator seine erste Oscar®-Nominierung. Ridley Scotts Epos, in dem Russell Crowe die Hauptrolle spielte, wurde wiederum mit dem Oscar® als bester Film ausgezeichnet. Abgesehen vom Oscar® wurde Phoenix als bester Nebendarsteller für einen Golden Globe, einen BAFTA und vom National Board of Review und der The Broadcast Films Critics Association nominiert. Danach spielte er in Philip Kaufmans Oscar®-nominiertem Film Quills – Macht der Besessenheit mit Kate Winslet und , einer Adaption von Douglas McGraths Stück über den Marquis de Sade, für die er den Broadcast Film Critics Award als bester Nebendarsteller gewann. 2000 war er überdies neben Mark Wahlberg, James Caan, Faye Dunaway, Ellen Burstyn und Charlize Theron in James Grays Film The Yards – Im Hinterhof der Macht zu sehen.

2002 spielte er eine Hauptrolle neben Mel Gibson in M. Night Shyamalans Film Signs – Zeichen, der weltweit eine halbe Milliarde Dollar einspielte. Mit Regisseur Shyamalan drehte er zwei Jahre später den Gothic Thriller The Village – Das Dorf.

In Bärenbrüder war er als Synchronsprecher zu hören. Weitere Rollen spielte er in Thomas Vinterbergs It’s All About Love, Army Go Home!, Im Feuer und Hotel Ruanda.

Für Nation Earth fungierte Phoenix als Erzähler von Earthlings, einem Videofilm über die Misshandlung von Tieren in Farmfabriken, Hundezuchtanstalten, Industrie und Forschung. Für seine Arbeit und seinen Beitrag zu Earthlings erhielt er 2005 beim San Diego Filmfestival den Humanitarian Award. 2005 war er auch Sprecher der Dokumentation I’m Still Here: Real Diaries of Young People Who Lived During the Holocaust.

2005 wurde Joaquin Phoenix für sein faszinierendes Porträt von Singer-Songwriter-Ikone Johnny Cash in James Mangolds packender Biografieverfilmung Walk the Line bejubelt. Seine darstellerische Leistung brachte ihm seine zweite Oscar®-Nominierung, diesmal als bester Hauptdarsteller, einen Golden Globe als bester Schauspieler in einem Musical und Nominierungen für einen BAFTA, SAG, BFCA und Chicago Film Critics Award ein. (Seine Partnerin in dem Film war Reese Witherspoon, die dafür einen Oscar® erhielt).

19

2007 spielte Phoenix in zwei Filmen, Helden der Nacht – We Own the Night, bei dem er wieder mit Mark Wahlberg und Regisseur James Gray zusammenarbeitete, und danach in Ein einziger Augenblick von Regisseur Terry George. 2008 drehte er zum dritten Mal mit James Gray, in dessen Two Lovers er die männliche Hauptrolle an der Seite von Gwyneth Paltrow spielte.

Am 27. Oktober 2008 kündigte Phoenix an, sich aus der Filmbranche zurückzuziehen und sich auf seine Karriere als Rapper zu konzentrieren. Tatsächlich gehörte dies aber nur zu seiner Rolle in dem Mockumentary I’m Still Here, das sein Schwager Casey Affleck inszenierte. Der Film wurde zum ersten Mal im Herbst 2010 bei den Filmfestivals von Venedig und Toronto gezeigt.

2012 kehrte er dann als Hauptdarsteller in Paul Thomas Andersons The Master zurück, wo er mit Philip Seymour Hoffman spielte. Beide erhielten beim Festival von Venedig den Coppa Volpi Cup als beste Hauptdarsteller. Darüber hinaus wurde Phoenix für einen Oscar®, einen Golden Globe und einen BAFTA nominiert. Als Nächstes spielte er neben Marion Cotillard und Jeremy Renner eine der Hauptrollen in The Immigrant – seine vierte Zusammenarbeit mit James Gray. Im selben Jahr hatte er die Hauptrolle in Spike Jonzem preisgekröntem Film Her, in dem sich seine Figur in die Stimme seines Computer-Betriebssystems (gesprochen von Scarlett Johansson) verliebt.

Zu seinen jüngsten Filmen zählt Lynne Ramsays You Were Never Really Here, die Geschichte eines Kriegsveteranen, der Frauen aus Sexsklaverei rettet, und Gus Van Sants Don’t Worry, He Won’t Get Far on Foot. Unlängst beendete er den Dreh von Jacques Audiards Film The Sisters Brothers.

Als sozialer Aktivist unterstützt Phoenix eine Reihe von humanitären Organisationen, insbesondere Amnesty International, The Art of Elysium, HEART, The Peace Alliance (eine Organisation, die sich für die Gründung eines US-Friedensministeriums einsetzt), und The Lunchbox Fund, zu dessen Vorstandsmitgliedern er zählt.

Phoenix hat auch eine Reihe von Musikvideos inszeniert – für Künstler wie Ringside, She Wants Revenge, People in Planes, Arckid, Albert Hammond Jr. und die Silversun Pickups.

Filmografie (Auswahl) Jahr Filmtitel Regisseur 2018 MARIA MAGDALENA Garth Davis 2018 Don‟t Worry He Won‟t Get Far On Foot Gus Van Sant 2015 Irrational Man Woody Allen 2014 Inherent Vice – Natürliche Mängel Paul Thomas Anderson 2013 Her Spike Jonze 2012 The Master Paul Thomas Anderson 2010 I‟m Still Here Casey Affleck 2007 Helden der Nacht – We Own the Night James Gray 2005 Walk the Line James Mangold 2004 The Village – Das Dorf M. Night Shyamalan 2002 Signs – Zeichen M. Night Shyamalan 2000 Quills – Macht der Besessenheit Philip Kaufman 2000 Gladiator Ridley Scott 2000 The Yards – Im Hinterhof der Macht James Gray 1999 8mm – Acht Millimeter Joel Schumacher 1997 U-Turn – Kein Weg zurück Oliver Stone

20

1995 To Die For Gus Van Sant

BAFTA-Preisträger Chiwetel Ejiofor (Petrus) kann auf eine große Bandbreite hoch gelobter Leistungen auf Leinwand und Bühne zurückblicken. 2018 wird er auch in der von Joshua Marston inszenierten Netflix-Produktion Come Sunday mit Lakeith Stanfield, Jason Segel und Martin Sheen zu sehen sein. Die Geschichte dreht sich um den von Chiwetel gespielten Prediger Carlton Pearson, der von seiner Kirche geächtet wird, weil er behauptet, es gäbe keine Hölle.

In der computeranimierten Neuversion des Disney-Klassikers König der Löwen aus dem Jahr 1994 spricht er die Figur des Scar. Regie führt Jon Favreau (The Jungle Book), Chiwetels Ko- Stars sind Seth Rogen, Donald Glover, Alfre Woodard und Beyonce Knowles.

Chiwetel arbeitet auch an seinem Regiedebüt, für das er mit William Kamkwamba Bryan Mealers Buch „The Boy Who Harnessed the Wind“ adaptierte. Der Film handelt von dem 13- jährigen William Kamkwamba (Maxwell Simba), der von der Schule fliegt, als sich seine Familie die Unterrichtsgebühr nicht mehr leisten kann. Trotzdem schleicht er sich wieder in die Bücherei zurück und findet in den Büchern eine Methode, mit dem Gestänge des Fahrrads seines Vaters (Chiwetel) eine Windmühle zu bauen, die sein Dorf von einer Hungersnot rettet. Joseph Marcell, Aïssa Maïga, Noma Dumezweni und Lemogang Tsipa gehören ebenfalls zur Besetzung.

Im Herbst 2016 war Chiwetel in der Rolle des Baron Mordo in dem Marvel-Film Doctor Strange zu sehen, wo er neben Benedict Cumberbatch, Tilda Swinton, Mads Mikkelsen und Rachel McAdams spielte; Regie führte Scott Derickson. Davor trat er in Jon Hillcoats Kriminalthriller Triple 9 auf. Zur illustren Besetzung gehörten auch Kate Winslet, Casey Affleck, Gal Gadot, Aaron Paul und Norman Reedus.

2016 erhielt Chiwetel einen CBE für seine Leistungen auf der Bühne. Er spielte in einer Reihe von Filmen und kehrte in „EVERYMAN“, Rufus Norris‟ Antrittsinszenierung als künstlerischer Leiter des National Theatre, ans Theater zurück. 2015 war Chiwetel in dem preisgekrönten Science-Fiction-Drama Der Marsianer – Rettet Mark Watney mit Matt Damon, Jessica Chastain und Kate Mara zu sehen. Der Film war ein großer Kassenerfolg, spielte weltweit über 600 Millionen US-Dollar ein und erhielt sieben Oscar®-Nominierungen. Chiwetel spielte auch neben Chris Pine und Margot Robbie in Craig Zobels Thriller Z For Zachariah – Das letzte Kapitel der Menschheit, der seine Premiere beim Sundance Film Festival feierte. Die Geschichte handelte von den letzten drei Überlebenden eines nuklearen Holocaust. Auch war er in dem von Billy Ray inszenierten Film Vor ihren Augen zu sehen, in dem überdies Julia Roberts und Nicole Kidman mitwirkten. Bei dem Thriller handelte es sich um ein Remake von Juan Jose Campanellas Oscar®-preisgekröntem argentinischen Film In ihren Augen.

2013 hatte Chiwetel eine Hauptrolle in Half of a Yellow Sun, einer Adaption des hochgelobten gleichnamigen Romans, in der auch Thandie Newton und Joseph Mawle spielten. Im selben Jahr trat er in Stephen Poliakoffs BBC-Serie „Dancing on the Edge“ auf, für die er eine Golden- Globe-Nominierung als bester Hauptdarsteller einer Miniserie und auch eine Nominierung für einen Emmy erhielt. Auf der Bühne war er in Joe Wrights Inszenierung von „A Season in the Congo“ am Young Vic zu sehen. Seine Leistung in der Rolle des Patrice Lumumba brachte ihm großes Kritikerlob ein.

Auf der Leinwand spielte Chiwetel außerdem in Filmen wie Salt mit Angelina Jolie und Liev Schreiber und 2009 in Roland Emmerichs Actionfilm 2012 mit John Cusack, Danny Glover und Thandie Newton. Im gleichen Jahr erhielt er für das bewegende Südafrika-Drama „Endgame“ 21 von Channel 4 eine Golden-Globe-Nominierung in der Kategorie beste Leistung eines Schauspielers in einer Mini-Serie oder TV-Movie.

2013 war ein besonders denkwürdiges Jahr für Chiwetel – dank seiner Hauptrolle in Steve McQueens Oscar®-preisgekröntem 12 Years a Slave. Er spielte darin die Rolle des Solomon Northup, für die er Nominierungen für einen Oscar®, Golden Globe und SAG Award erhielt und einen BAFTA als bester Schauspieler gewann. Chiwetel wechselt zwischen Film- und Fernsehengagements und seiner Theaterarbeit hin und her. Im Jahr 2008 war er in drei sehr unterschiedlichen Rollen zu sehen: Seine darstellerische Leistung in der Titelrolle von Michael Grandages „Othello“-Inszenierung am Donmar Warehouse – an der Seite von Kelly Reilly und Ewan McGregor – erhielt einhelliges Lob und brachte ihm verschiedene Auszeichnungen ein, so den Olivier Award als bester Schauspieler, den Evening Standard Theatre Award als bester Schauspieler ebenso wie Nominierungen für die South Bank Show Awards 2009 und die What‟s On Stage Theatregoers‟ Choice Awards. Zu seinen Bühnenarbeiten zählen auch Roger Michells Stück „Blue/Orange“ im Jahr 2000, das den Olivier Award für das beste Stück erhielt, und im gleichen Jahr Tim Supples Inszenierung von „Romeo and Juliet” mit Chiwetel in der männlichen Hauptrolle.

1996 erregte Chiwetel die Aufmerksamkeit Stephen Spielbergs, der ihn in dem Kritikererfolg Amistad – Das Sklavenschiff mit Morgan Freeman und Anthony Hopkins besetzte. 2002 kehrte er in Stephen Frears‟ Thriller Kleine schmutzige Tricks auf die Leinwand zurück. Seine Leistung in der Rolle des Okwe brachte ihm die Auszeichnung als bester Schauspieler bei den British Independent Film Awards, den Evening Standard Film Awards und den San Diego Film Critics Society Awards ein. Von 2003 bis 2005 spielte er unter anderem in Richard Curtis‟ Tatsächlich… Liebe, Slow Burn und Woody Allens Melinda und Melinda. 2007 war er in Ridley Scotts American Gangster und neben Don Cheadle in Talk to Me zu sehen. Chiwetels Filmografie umfasst außerdem den Film Kinky Boots (2005), in dem er die liebenswerte Drag Queen Lola spielte, das Großstadtdrama Vier Brüder mit Mark Wahlberg, Spike Lees Gaunerfilm Inside Man mit Clive Owen, Jodie Foster und Denzel Washington, David Mamets Redbelt sowie der Oscar®-nominierte Film Children of Men, wiederum mit Clive Owen.

Neben seiner Schauspielkarriere inszenierte Chiwetel auch zwei Kurzfilme: den Film Columbite Tantalite mit Tom Hughes, zu dem er auch das Drehbuch schrieb und der auf einer Reihe von Kurzfilmfestivals lief, darunter das Palm Springs Short Film Festival, sowie den Film Slapper, der 2008 beim Edinburgh Film Festival gezeigt wurde.

Filmografie (Auswahl) Jahr Filmtitel Regisseur 2018 MARIA MAGDALENA Garth Davis 2016 Doctor Strange Scott Derrickson 2015 Vor ihren Augen Billy Ray 2015 Der Marsianer – Rettet Mark Watney Ridley Scott 2013 Twelve Years a Slave Steve McQueen 2010 Salt Philip Noyce 2009 2012 – Das Ende der Welt Roland Emmerich 2007 American Gangster Ridley Scott 2007 Talk to Me Kasi Lemmons 2006 Inside Man Spike Lee 2006 Children of Men Alfonso Cuarón 2005 Kinky Boots Julian Jarrold 2005 Serenity – Flucht in neue Welten Joss Whedon 2005 Vier Brüder John Singleton 22

2004 Melinda und Melinda Woody Allen 2004 She Hate Me Spike Lee 2003 Tatsächlich... Liebe Richard Curtis 2002 Kleine schmutzige Tricks Stephen Frears 1997 Amistad – Das Sklavenschiff Steven Spielberg

TAHAR RAHIM (Judas) ist insbesondere für die Rolle des Malik El Djebena in Ein Prophet bekannt, einem preisgekrönten französischen Film von Jacques Audiard aus dem Jahr 2009, für den er einen César gewann. 2011 spielte er den Prinzen des Seal-Volkes in Kevin Macdonalds Der Adler der neunten Legion.

Seine erste Rolle hatte er in der von Abdel Raouf Dafri geschriebenen TV-Serie „La commune“. Dafri zeichnete auch für die erste Fassung des Skripts von Ein Prophet verantwortlich. Rahim war zudem in Liebe und blaue Flecke des chinesischen Regisseurs Lou Ye zu sehen, einer Adaption eines Romans von Jie Liu Falin.

Außerdem spielte er Hauptrollen in Die freien Menschen, der von Ismaël Ferroukhi inszenierten Verfilmung der Biografie von Si Kaddour Benghabrit, dem Gründer der Großen Moschee in Paris, Fatih Akins The Cut und Oliver Nakaches und Éric Toledanos Film Heute bin ich Samba.

2015 war er an der Seite von Samantha Morton in der von Jack Thorne geschriebenen europäischen Krimiserie The Last Panthers zu sehen. Sein nächstes Fernsehprojekt ist die Serie The Looming Tower mit Jeff Daniels und Peter Sarsgaard.

Filmografie (Auswahl) Jahr Filmtitel Regisseur 2018 MARIA MAGDALENA Garth Davis 2016 Die Lebenden reparieren Katell Quillévéré 2014 Lieber Weihnachtsmann Alexandre Coffre 2014 Heute bin ich Samba Olivier Nakache, Éric Toledano 2014 The Cut Fatih Akin 2013 Grand Central Rebecca Zlotowski 2011 Black Gold Jean-Jacques Annaud 2011 Liebe und blaue Flecke Lou Ye 2011 Der Adler der neunten Legion Kevin MacDonald 2009 Ein Prophet Jacques Audiard

DENIS MÉNOCHET (Daniel) kann auf eine über zehnjährige Karriere in Film, Fernsehen und Theater zurückblicken. Er war in einer ganzen Reihe von Filmen zu sehen, darunter insbesondere Quentin Tarantinos Oscar®-preisgekrönter Film Inglorious Basterds (2009) mit Brad Pitt und Diane Kruger, mit der er auch in Special Forces (2011) spielte, Ridley Scotts Robin Hood (2010) mit Russell Crowe und Cate Blanchett sowie Hannibal Rising – Wie alles begann (2007). Zu seinen Fernsehprojekten zählte unter anderem das für einen Golden Globenominierte TV-Movie „Coco Chanel“ (2008).

Seine jüngsten Filmprojekte waren Stephen Frears‟ The Program sowie Justin Kurzels Assassin’s Creed mit Michael Fassbender und Marion Cotillard. Sein jüngstes Kinoprojekt, José

23

Padilhas 7 Tage in Entebbe mit Rosamund Pike und Daniel Brühl, feierte unlängst auf der Berlinale Weltpremiere.

Menochet trat auch in Fernsehserien wie „Agatha Christie‟s Poirot“ von ITV mit David Suchet auf.

Filmografie (Auswahl) Jahr Filmtitel Regisseur 2018 MARIA MAGDALENA Garth Davis 2018 7 Tage in Entebbe José Padilha 2016 Assassin‟s Creed 2016 Die Tänzerin Stéphanie Di Giusto 2015 The Program – Um jeden Preis Stephen Frears 2013 Grand Central Rebecca Zlotowski 2012 In ihrem Haus François Ozon 2011 Special Forces Stéphane Rybojad 2011 Familientreffen mit Hindernissen Julie Delpy 2010 Robin Hood Ridley Scott 2008 Hannibal Rising – Wie alles begann Peter Webber 2009 Inglorious Basterds Quentin Tarantino

ARIANE LABED (Rachel) wurde als Tochter französischer Eltern in Athen geboren und wuchs in Griechenland und Deutschland auf, bevor ihre Familie wieder nach Frankreich zog.

Sie studierte Tanz bis in die Teenagerjahre und nahm dann ein Theaterstudium an der Universität der Provence Aix-Marseille auf, wo sie die Vasistas Theatertruppe gründete, bei der sie nicht nur als Schauspielerin auftritt, sondern auch als Ko-Leiterin und Choreografin fungiert.

Nach einem „Faust“-Projekt am griechischen Nationaltheater in Athen beschloss sie, in Griechenland zu bleiben, und gab ihr Debüt in der Filmbranche. Sie spielte die Hauptrolle in Athina Rachel Tsangaris Film Attenberg, für den sie beim Filmfestival von Venedig den Coppa Volpi als beste Schauspielerin erhielt. Danach drehte sie mit Regisseur Yórgos Lánthimos den Film Alpen, der im darauf folgenden Jahr ebenfalls in Venedig preisgekrönt wurde.

Ariane stand danach für eine Reihe französischer und internationaler Projekte (in verschiedenen Sprachen) vor der Kamera, darunter Richard Linklaters Before Midnight, Love Island von Jasmila Žbanić, The Forbidden Room von Guy Maddin, der Film Fidelio, Alice und das Meer von Lucie Borleteau – für den sie in Locarno als beste Schauspielerin ausgezeichnet und für einen César nominiert wurde –, The Lobster: Eine unkonventionelle Liebesgeschichte von Yórgos Lánthimos (Preis der Jury beim Filmfestival von Cannes), Die Welt sehen von Delphine und Muriel Coulin (Auszeichnung für das beste Drehbuch in der Cannes-Reihe Un Certain Regard), Malgré la nuit von Philippe Grandrieux und Assassin’s Creed von Justin Kurzel (mit Marion Cotillard und Michael Fassbender). Sie war überdies in der britischen TV-Serie „Black Mirror“ zu sehen.

Sie setzte auch die Arbeit mit ihrer Theatertruppe fort und kehrte bei den Salzburger Festspielen in Athina Rachel Tsangaris Inszenierung von Frank Wedekinds „Lulu“ auf die Bühne zurück. Zu ihren nächsten Filmprojekten zählt The Souvenir: Part I & Part II mit Robert Pattinson, inszeniert von der britischen Regisseurin Joanna Hogg .

24

Filmografie (Auswahl) Jahr Filmtitel Regisseur 2018 MARIA MAGDALENA Garth Davis 2018 The Souvenir: Part I & Part II Joanna Hogg 2016 Assassin‟s Creed Justin Kurzel 2015 The Lobster: Eine unkonventionelle Liebesgeschichte Yórgos Lanthimos 2015 The Forbidden Room Guy Maddin 2014 Love Island Jasmila Žbanić 2013 Before Midnight Richard Linklater 2011 Alpen Yórgos Lanthimos 2010 Attenberg Athina Rachel Tsangari

25

ÜBER DIE FILMEMACHER

GARTH DAVIS (Regie) war mit (Das Piano) Ko-Regisseur der ersten Staffel der hochgelobten Serie „Top of the Lake“, für die er Emmy- und BAFTA-Nominierungen erhielt. Die Hauptrollen der Produktion von See-Saw Films spielten , Peter Mullan, David Wenham und Holly Hunter. Danach inszenierte er den für sechs Oscars® nominierten und mit zwei BAFTAs ausgezeichneten Film Lion – Der lange Weg nach Hause mit Dev Patel, Oscar®- Gewinnerin Nicole Kidman und der Oscar®-nominierten Rooney Mara, ein Film, der ebenfalls von See-Saw Films produziert wurde.

Garth ist weltweit für denkwürdige und preisgekrönte Werbespots bekannt. In den letzten Jahren erhielt er die goldene Auszeichnung bei der London International Award Show und den begehrten Goldenen Löwen. 2010 war er Finalist der DGA (Directors Guild of America) in der Kategorie bester Werberegisseur. Garth Davis, der seine Karriere als Künstler und Designer begann, lotete die verschiedensten Formen des Filmemachens aus. Seine Arbeit als dramatischer Erzähler umfasst die bei Festivals erfolgreiche Dokumentation Pins, den mit dem Dendy Award ausgezeichneten Kurzfilm Alice und die hochgelobte TV-Serie „Love My Way“.

Filmografie (Auswahl) Jahr Filmtitel 2018 MARIA MAGDALENA 2016 Lion – Der lange Weg nach Hause 2013 Top of the Lake (TV) 2006 Love my Way (TV)

Der Oscar®-preisgekrönte Produzent IAIN CANNING (Produktion) gründete 2008 gemeinsam mit Emile Sherman See-Saw Films und produzierte eine Reihe von Prestigeprojekten, darunter der für sechs Oscars® nominierte und mit zwei BAFTAs ausgezeichnete Film Lion – Der lange Weg nach Hause mit Dev Patel, Oscar®-Gewinnerin Nicole Kidman und der Oscar®- nominierten Rooney Mara.

Im Jahr 2011 erhielt Canning einen Oscar® für den von inszenierten Film The King’s Speech – Die Rede des Königs. Die Hauptrollen in dem mit mehreren Oscars® ausgezeichneten Film spielten und Geoffrey Rush.

Zu den aktuellen hochkarätigen Projekten von See-Saw zählen neben MARIA MAGDALENA John Cameron Mitchells How To Talk To Girls At Parties mit und Nicole Kidman und Widows von Oscar®-Gewinner Steve McQueen mit Oscar®-Gewinnerin , , Elizabeth Debicki, Cynthia Erivo, , Colin Farrell und Robert Duvall.

Canning produzierte auch Jane Campions mit einem Emmy ausgezeichnete TV-Serie „Top Of The Lake“, das erste Projekt von See-Saws neu gegründeter Fernseh-Abteilung. Die Fortsetzung „Top Of The Lake: China Girl“, bei der ebenfalls Campion Regie führte, feierte ihre Premiere 2017 beim Filmfestival von Cannes, wo sie auf sehr positive Resonanz bei der Kritik stieß. 2018 war sie für einen Golden Globe in der Kategorie beste Miniserie oder TV-Movie nominiert. Die Serie lief in England auf BBC2 und iPlayer, in Australien auf BBC First, auf

26

Sundance TV in den USA und wird im Lauf des Jahres auf der ganzen Welt gezeigt. Elisabeth Moss war darin wieder in ihrer preisgekrönten Rolle als Detective Robin Griffin zu sehen; weitere Hauptdarstellerinnen waren Nicole Kidman und .

Zu den weiteren TV-Projekten zählen die von geschriebene und von S.J. Clarkson inszenierte Miniserie „Love, Nina“ mit und die Actionserie „The Legend of Monkey“, die See-Saw für Netflix, ABC Australia und TVNZ produzierte und die 2018 ausgestrahlt werden soll. See-Saw produziert aktuell für die BBC „The North Water“, eine Adaption des gleichnamigen Romans von Ian McGuire, bei der Andrew Haigh (45 Years) für Buch und Regie verantwortlich zeichnet.

Zuvor produzierte Canning Steve McQueens Film Shame mit Michael Fassbender und , der 2011 beim Filmfestival von Venedig den FIPRESCI Award für den besten Film erhielt und Fassbender den Coppa Volpi als bester Schauspieler einbrachte, Justin Kurzels Macbeth, Bill Condons Mr. Holmes mit Ian McKellen, Life von sowie der Film Slow West mit Michael Fassbender und Kodi-Smith McFee, der 2015 den Großen Preis der Jury beim Festival von Sundance erhielt. Cannings Filmografie wird komplettiert durch die internationalen Erfolgsfilme mit und John Currans Spuren.

Vor der Gründung von See-Saw fungierte Canning als ausführender Produzent der preisgekrönten Filme Hunger von Steve McQueen und Control von Anton Corbijn.

Abgesehen von seiner Tätigkeit für See-Saw ist Iain ein Treuhänder für Arnolfini in Bristol, eines der führenden europäischen Zentren für zeitgenössische Kunst, das 2016 für den Titel Museum des Jahres nominiert war.

Filmografie (Auswahl) Jahr Filmtitel Regisseur 2018 MARIA MAGDALENA Garth Davis 2013–2017 Top of the Lake (TV) Jane Campion, Garth Davis 2017 How to Talk to Girls at Parties 2016 Lion – Der lange Weg nach Hause Garth Davis 2015 Macbeth Justin Kurzel 2015 Life Anton Corbijn 2015 Mr. Holmes 2015 Slow West John Maclean 2012 Shame Steve McQueen 2011 The King‟s Speech – Die Rede des Königs Tom Hooper

Der Oscar®-preisgekrönte Produzent EMILE SHERMAN (Produktion) gründete mit Iain Canning 2008 die Firma See-Saw Films und produzierte eine Reihe von Prestigefilmen, darunter der für sechs Oscars® nominierte und mit zwei BAFTAs ausgezeichnete Film Lion – Der lange Weg nach Hause mit Dev Patel, Oscar®-Gewinnerin Nicole Kidman und der Oscar®-nominierten Rooney Mara.

2011 gewann Sherman einen Oscar® für den von Tom Hooper inszenierten Film The King’s Speech – Die Rede des Königs. Die Hauptrollen in dem mit mehreren Oscars® ausgezeichneten Film spielten Colin Firth und Geoffrey Rush.

27

Weitere Projekte von See-Saw: siehe Biografie Iain Canning.

Vor der Gründung von See-Saw produzierte Sherman hochgelobte Spielfilme wie Candy – Reise der Engel mit Heath Ledger und Geoffrey Rush, Schande nach dem Roman von Nobelpreisgewinner J.M. Coetzee sowie als Ko-Ausführender Produzent Philip Noyces Long Walk Home mit Kenneth Branagh.

Abgesehen von seiner Tätigkeit als Geschäftsführer von See-Saw Films fungiert Serhman als Vorstand der Tochterfirma Fulcrum Media Finance. Das auf Film- und Fernsehfinanzierung spezialisierte Unternehmen sorgt für den Cashflow des Australian Producer Offset, der Location and PDV Offsets sowie der New Zealand Screen Production Grant und des United Kingdom Film Tax Credits. Bislang hat Fulcrum für Film- und Fernsehprojekte Finanzierungsmittel von 200 Millionen US-Dollar zur Verfügung gestellt.

Sherman ist überdies Vorstandsmitglied der Tierschutzorganisation Voiceless (www.voiceless.org.au) und des Sydney Writers‟ Festivals, eines der führenden Autorenfestivals der Welt. (www.swf.org.au/about-us).

Filmografie (Auswahl) Jahr Filmtitel Regisseur 2018 MARIA MAGDALENA Garth Davis 2013–2017 Top of the Lake (TV) Jane Campion, Garth Davis 2017 How to Talk to Girls at Parties John Cameron Mitchell 2016 Lion – Der lange Weg nach Hause Garth Davis 2015 Macbeth Justin Kurzel 2015 Life Anton Corbijn 2015 Mr. Holmes Bill Condon 2015 Slow West John Maclean 2012 Shame Steve McQueen 2011 The King‟s Speech – Die Rede des Königs Tom Hooper 2008 Schande Steve Jacobs 2006 Candy – Reise der Engel Neil Armfield

LIZ WATTS (Produktion) ist eine unabhängige Produzentin und Mitbegründerin der in Sydney beheimateten Firma Porchlight Films.

Für ABC Television produzierte sie zuletzt die sechsteilige Comedy-Serie „Kiki and Kitty“ – zusammen mit deren Urheber Nakkiah Lui – , die im Dezember 2017 ausgestrahlt wurde, und fungiert als ausführende Produzentin der US-Serienadaption von „Animal Kingdom“ für TNT (John Wells, Jonathan Lisco), zu der inzwischen eine dritte Staffel in Auftrag gegeben wurde.

Ihre Filmografie als Produzentin umfasst Königreich des Verbrechens (2010, Regisseur David Michôd, 2011 nominiert für Oscar® und Golden Globe), The Home Song Stories (2007, Regisseur Tony Ayres), Little Fish (2005, Regisseur Rowan Woods), den für Cannes und Sundance ausgewählten Film Der innere Weg (2005, Regisseur Tony Krawitz), und Walking On Water (2002, Regisseur Tony Ayres).

Liz produzierte auch die deutsch-australische Koproduktion Lore von Cate Shortland und – mit Emile Sherman und Iain Canning – Tony Krawitz‟ Dead Europe, zwei Filme, die 2012 auf dem Toronto Filmfestival in Sondervorführungen gezeigt wurden. 28

Der Film The Rover mit Guy Pearce und Robert Pattinson, bei dem Liz wieder mit Autor und Regisseur David Michôd zusammenarbeitete, feierte 2014 im Wettbewerb des Festivals von Cannes Premiere und wurde in über 35 Länder verkauft.

Liz war auch ausführende Produzentin von „The Kettering Incident“ (2015), einer achtteiligen Serie für Foxtel, von Rachel Perkins‟ Film Jasper Jones (2017), für den Shaun Grant den gleichnamigen Roman von Craig Silvey adaptierte, von The Hunter (2011, Daniel Nettheim) mit Willem Dafoe, von Lou (2010, Belinda Chayko, mit John Hurt) sowie von Prime Mover (2009, David Caesar).

Ihre Filmografie umfasst außerdem „Laid“ (ABC TV, Marieke Hardy & Kirsty Fisher), Martha’s New Coat (2003, SBS, Rachel Ward), Delivery Day (2001, SBS, Jane Manning) und die Dokumentationen Buried Country (2000, SBS), The Pitch (1998, ABC) und Island Style (1999, SBS).

Filmografie (Auswahl) Jahr Filmtitel Regisseur 2018 MARIA MAGDALENA Garth Davis 2014 The Rover David Michôd 2011 The Hunter Daniel Nettheim 2010 Königreich des Verbrechens David Michôd 2007 Home Song Stories Tony Ayres 2005 Der innere Weg Tony Krawitz 2003 Martha‟s New Coat Rachel Ward 2002 Walking on Water Tony Ayres

PHILIPPA GOSLETT (Drehbuch) arbeitet besonders gerne mit Regisseuren zusammen Das zeigen auch ihre beiden jüngsten verfilmten Drehbücher zu MARIA MAGDALENA und How To Talk to Girls at Parties – ein Beleg dafür, warum sie derzeit als Autorin so gefragt ist.

Philippas erstes Drehbuch Little Ashes widmete sich der intensiven Beziehung zwischen Salvador Dali (gespielt von Robert Pattinson) und Gabriel Garcia Lorca. Der Film How to Talk to Girls at Parties, der ebenfalls von See-Saw Films produziert wurde, wurde von John Cameron Mitchellgedreht. Die Hauptrollen spielten Elle Fanning und Nicole Kidman. Aktuell entwickelt sie unter anderem einen Spielfilm für Pulse/Film4 und schreibt Pilotdrehbücher für Tiger Aspect/C4 und The Forge/Pinewood.

Filmografie (Auswahl) Jahr Filmtitel Regisseur 2018 MARIA MAGDALENA Garth Davis 2017 How to Talk to Girls at Parties John Cameron Mitchell 2009 Holy Money Maxime Alexandre 2008 Little Ashes Paul Morrison

HELEN EDMUNDSON (Drehbuch) schrieb unter anderem die Stücke „The Clearing“, das am Bush Theatre uraufgeführt wurde, „Mother Teresa is Dead“, das am Royal Court Premiere feierte, „Mary Shelley“, das 2012 zum ersten Mal von Shared Experience am West Yorkshire

29

Playhouse inszeniert wurde und dann landesweit auf Tournee ging, und „The Heresy of Love“, das von der Royal Shakespeare Company aufgeführt wurde.

Sie verfasste auch eine Reihe von Adaptionen für Inszenierungen des Shared Experience Theatre: „Anna Karenina“ und „Mill on the Floss“, die landesweit und international auf Tournee gingen, „Gone to Earth“, „Orestes“ sowie „War and Peace“, das am National Theatre Premiere feierte.

Zu ihren weiteren Arbeiten als Dramatikerin zählen „Coram Boy“ für das National Theatre, ein Stück, das auch am Broadway lief, „Zorro“ für das The Garrick Theatre, das auch auf Tournee ging, eine Neuversion von Calderons „Life is a Dream” für das Donmar Warehouse sowie eine Musical-Adaption von „Swallows and Amazons“, die sie mit Komponist Neil Hannon verfasste und die am Bristol Old Vic sowie am West End inszeniert wurde.

Helen erhielt zahlreiche Auszeichnungen, darunter ein John Whiting Award für „The Clearing“, ein TMA Award für „Anna Karenina“ sowie Time Out Awards für „Mill on the Floss“ und „Coram Boy“.

Filmografie (Auswahl) Jahr Filmtitel Regisseur 2018 MARIA MAGDALENA Garth Davis 2017 An Inspector Calls (TV) Aisling Walsh 2014 Der Verdacht des Mr. Whicher: Mein Fleisch und Blut (TV) Geoffrey Sax 2014 Der Verdacht des Mr. Whicher: Der Schein trügt (TV) David Blair

GREIG FRASER (Kamera) ist weltweit als einer der talentiertesten Kameraleute Australiens bekannt. Er ist Mitglied der renommierten America Society of Cinematographers und der Australian Cinematographers Society.

Er begann seine Filmkarriere 2005, als er für Tonny Krawitz‟ Der innere Weg den AFI Award für die beste Kameraarbeit erhielt. 2009 bekam er für Jane Campions Bright Star die Auszeichnungen der AACTA, ACS und der British Independent Film Awards. 2010 fotografierte er Let Me In, die amerikanische Adaption des viel gepriesenen schwedischen Horrorfilms So finster ist die Nacht.

2012 arbeitete er an dem für die Palme d‟Or nominierten Killing Them Softly von Andrew Dominik mit Hauptdarsteller Brad Pitt. Im gleichen Jahr fotografierte er Kathryn Bigelows Oscar®-nominierten Actionthriller Zero Dark Thirty, der weithin für seine Kameraarbeit gelobt wurde.

Für Garth Davis‟ Film Lion – Der lange Weg nach Hause wurde er für den Oscar® und den BAFTA nominiert und erhielt einen ASC Award.

Seine Arbeit war auch in Star Wars: Rogue One und Bennett Millers Oscar®-nominiertem Foxcatcher mit Steve Carrell, Mark Ruffalo und Channing Tatum zu sehen. Seine Filmografie umfasst außerdem Out of the Blue (2006), Last Ride (2009), The Boys Are Back – Zurück ins Leben (2009), Snow White and the Huntsman (2012) und The Gambler (2014).

Zuletzt fotografierte Greig Adam McKays Backseat mit Christian Bale und Amy Adams.

30

Filmografie (Auswahl) Jahr Filmtitel Regisseur 2018 MARIA MAGDALENA Garth Davis 2016 Star Wars: Rogue One Gareth Edwards 2016 Lion – Der lange Weg nach Hause Garth Davis 2014 Foxcatcher Bennett Miller 2012 Zero Dark Thirty Kathryn Bigelow 2012 Killing Them Softly Andrew Dominik 2012 Snow White and the Huntsman Rupert Sanders 2010 Let Me In Matt Reeves 2009 The Boys Are Back – Zurück ins Leben Scott Hicks 2009 Bright Star Jane Campion 2005 Der innere Weg Tony Krawitz

FIONA CROMBIE (Szenenbild) arbeitete zuletzt an Yorgos Lanthimos‟ neuem Film The Favourite. Sie gestaltete mehrere Male das Szenenbild von Filmen Justin Kurzels, darunter Macbeth und Snowtown, die beide für das Filmfestival von Cannes ausgewählt wurden. Zu ihren jüngsten Projekten zählen Benedict Andrews‟ Una und Ray mit Rooney Mara, Der Moment der Wahrheit mit Cate Blanchett, ein Film, der auf den Filmfestivals von London und Toronto lief, und Jane Campions Serie „Top of the Lake“.

Filmografie (Auswahl) Jahr Filmtitel Regisseur 2018 MARIA MAGDALENA Garth Davis 2016 Una und Ray Benedict Andrews 2015 Der Moment der Wahrheit James Vanderbilt 2014 Son of a Gun Julius Avery 2015 Macbeth Justin Kurzel 2011 Snowtown Justin Kurzel

Die bislang letzten Arbeiten von JACQUELINE DURRAN (Kostüme) waren in Joe Wrights Die dunkelste Stunde und Bill Condons Die Schöne und das Biest zu sehen, zwei Filme, die beide Oscar®-Nominierungen für das beste Kostümdesign erhielten.

Durran beendete vor Kurzem ihre siebte Zusammenarbeit mit Mike Leigh an dessen Film Peterloo. Sie entwarf auch die Kostüme für Leighs Mr. Turner – Meister des Lichts, Another Year, Happy-Go-Lucky und All or Nothing – ihr erster Film als Kostümdesignerin – und Vera Drake, ein Film, für den sie einen BAFTA gewann.

Sie erhielt einen Oscar® und BAFTA für Joe Wrights Anna Karenina, nachdem sie für dessen Stolz & Vorurteil und Abbitte für einen Oscar® und BAFTA nominiert worden war. Außerdem arbeitete sie auch an Wrights Pan.

Zuvor hatte sie mit Kostümdesignerin Lindy Hemming zusammengearbeitet, der sie bei Mike Leighs Film Topsy-Turvy – Auf den Kopf gestellt (der Hemming einen Oscar® einbrachte) assistiert hatte.

31

Ihre Filmografie umfasst außerdem David Mackenzies Young Adam – Dunkle Leidenschaft, Tomas Alfredsons Dame, König, As, Spion und Richard Ayoades The Double.

Filmografie (Auswahl) Jahr Filmtitel Regisseur 2018 MARIA MAGDALENA Garth Davis 2017 Die dunkelste Stunde Joe Wright 2017 Die Schöne und das Biest Bill Condon 2015 Pan Joe Wright 2015 Macbeth Justin Kurzel 2014 Mr. Turner – Meister des Lichts Mike Leigh 2012 Anna Karenina Joe Wright 2011 Dame, König, As, Spion Tomas Alfredson 2009 Der Solist Joe Wright 2008 Happy-Go-Lucky Mike Leigh 2005 Stolz & Vorurteil Joe Wright 2004 Vera Drake Mike Leigh 2003 Young Adam – Dunkle Leidenschaft David Mackenzie

32