ENERGIEEFFIZIENZ UND ERNEU- ERBARE ENERGIEN IM GEBÄUDE- SEKTOR IN INDONESIEN 2016 Zielmarktanalyse mit Profilen der Marktakteure www.german-energy-solutions.de

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Stand März 2015

Druck EKONID

Gestaltung und Produktion EKONID

Bildnachweis Iwan S. Nasution

Redaktion / Autor/en Mike Neuber, Arnold Steven Parlaungan Napitupulu, Giovanny Tutupoly, Maximilian Vollmer

Die Zielmarktanalyse wurde im Rahmen der BMWi-Exportinitiative Energie erstellt und aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie gefördert.

Disclaimer Das Werk, einschließlich aller seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Die Zielmarktanalyse steht dem Bundesministerium für Wirtschaft und Energie und Germany Trade & Invest sowie geeigneten Dritten zur unentgeltlichen Verwertung zur Verfügung.

Sämtliche Inhalte wurden mit größtmöglicher Sorgfalt und nach bestem Wissen erstellt. Der Herausgeber übernimmt keine Gewähr für die Aktualität, Richtigkeit, Vollständigkeit oder Qualität der bereitgestellten Informationen. Für Schäden materieller oder immaterieller Art, die durch die Nutzung oder Nichtnutzung der dargebotenen Informationen unmittelbar oder mittelbar verursacht werden, haftet der Herausgeber nicht, sofern ihm nicht nachweislich vorsätzliches oder grob fahrlässiges Verschulden zur Last gelegt werden kann.

INHALT

INHALT ...... 1 1 EINLEITUNG ...... 3 2 ZUSAMMENFASSUNG ...... 5 3 ZIELMARKT ALLGEMEIN ...... 6 3.1 Länderprofil ...... 6 3.1.1 Politischer Hintergrund ...... 7 3.1.2 Wirtschaft, Struktur und Entwicklung ...... 8 3.2 Energiemarkt ...... 16 3.2.1 Energieerzeugung und Verbrauch ...... 16 3.2.2 Energiepreise (inkl. Strom) ...... 20 3.2.3 Energiepolitische Rahmenbedingungen ...... 21 3.2.4 Gesetzliche Rahmenbedingungen für Energieeffizienz ...... 23 3.2.5 Neue Entwicklungen auf dem Energiemarkt ...... 26 4 ENERGIEEFFIZIENZ IN INDONESIEN ...... 27 4.1 Energieeffizienz im Bauwesen ...... 29 4.1.1 Allgemeiner Überblick ...... 29 4.1.2 Klimatische Verhältnisse ...... 31 4.1.3 Marktentwicklung und Bedarf in den einzelnen Bausektoren ...... 32 4.1.4 Infrastrukturbau ...... 34 4.1.5 Gewerblicher Bau ...... 36 4.1.6 Wohnungsbau ...... 40 4.1.7 Instandhaltungen – Modernisierungen – An- und Umbauten ...... 42 4.1.8 Baumaterialien ...... 43 4.1.9 Aktuelle Projekte im Bereich Gebäudeeffizienz ...... 44 4.1.10 Ausblick für die Bauindustrie ...... 47 4.2 Regulatorischer Rahmen für Energieeffizienz in Gebäuden ...... 48 4.2.1 Standards, Normen und Zertifizierung ...... 49 4.2.2 Öffentliches Vergabeverfahren und Ausschreibungen ...... 52 4.2.3 Finanzierungsmöglichkeiten ...... 54 4.2.4 Fördermaßnahmen ...... 57 5 MARKTCHANCEN FÜR DEUTSCHE UNTERNEHMEN ...... 58 5.1 Marktstruktur und Marktattraktivität für Energieeffizienzmaßnahmen im Bereich Gebäudeeffizienz ...... 58 5.2 Marktbarrieren und -hemmnisse im Bereich ...... 59 5.3 Wettbewerbssituation ...... 60 5.4 Markt- und Absatzpotenziale für deutsche Unternehmen ...... 62

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5.5 Chancen und Risiken für eine Markterschließung im Bereich Gebäudeeffizienz ...... 65 5.6 Vertriebs- und Projektvergabestrukturen ...... 66 5.7 Handlungsempfehlungen für deutsche Unternehmen für einen Markteinstieg ...... 66 5.7.1 Vertriebsagenten und Händler ...... 67 5.7.2 Einrichtung einer eigenen Niederlassung in Indonesien ...... 67 5.7.3 Die „Negativ-Liste“ für geschützte Sektoren ...... 68 6 ZIELGRUPPENANALYSE ...... 70 6.1 Profile der Marktakteure ...... 70 6.2 Sonstiges ...... 96 6.2.1 Wichtige Messen im Zielland...... 96 6.2.2 Wichtige sonstige Adressen und Webseiten ...... 98 7 SCHLUSSBETRACHTUNG ...... 101 8 ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS ...... 103 9 TABELLENVERZEICHNIS ...... 105 10 BILDVERZEICHNIS ...... 106 11 QUELLENVERZEICHNIS ...... 107

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EINLEITUNG

1 EINLEITUNG

Bei der UN-Klimakonferenz in Paris 2015 fand zum ersten Mal der Buildings Day statt, der darauf abzielt, eine globale Allianz zur Senkung der Treibhausgasemissionen von Gebäuden zu formieren. Auf der Veranstaltung wurde erklärt, dass mehr als 30 Prozent der weltweiten Treibhausgase im Zusammenhang mit Gebäuden entstehen. Dieser Anteil kann sich bis zum Jahr 2050 verdoppeln, wenn keine gravierenden Veränderungen in der Praxis des Bauens und Betriebs von Gebäuden vorgenommen werden („business as usual“). Schnell voranschreitende Urbanisierung könnte das Ansteigen der Emissionen und deren Auswirkungen sogar noch beschleunigen.

Doch die gute Nachricht ist, dass der Gebäudesektor einen der kostengünstigsten und wirtschaftlich vorteilhaftesten Wege bietet, den Energiekonsum und die damit verbundenen Emissionen zu reduzieren. Häufig sind bereits einfache und kostengünstige Maßnahmen ausreichend, um spürbare Einsparungen beim Energieverbrauch zu realisieren. Darüber hinaus existiert bereits eine Vielzahl von Technologien, Politiken und Finanzierungsinstrumenten, die sich bei den Bemühungen, den Energiebedarf von Gebäuden zu reduzieren, bewährt haben.

Die Lebensdauer von Gebäuden liegt bei durchschnittlich 50 Jahren, in Industrieländern kann diese sogar 100 Jahre betragen. Als Folge dieser langen Lebensdauer liegt der Ausstoß von Treibhausgasen bei nicht nachhaltig gebauten Gebäuden über die gesamte Lebensdauer auf einem hohen Niveau. Das heißt, heute konventionell gebaute Objekte belasten die Umwelt noch 50 bis 100 Jahre in die Zukunft und treiben den Energiebedarf nach oben. Um dem wachsenden Energiebedarf zu begegnen, müssen immer neue Kraftwerke gebaut werden. Energieeffizienz stellt eine ökonomische Alternative zu diesem Model dar, denn eine Ersparnis von 1 kWh Strom ist kostengünstiger zu erzielen, als die Produktion von 1 kWh.1 Die partielle bzw. vollständige Substitution fossiler Energie durch erneuerbare Energien ist darüber hinaus eine weitere Möglichkeit, um eine Senkung der klimaschädlichen Emissionen durch Gebäude herbeizuführen.

In diesem Zusammenhang beabsichtigt die vorliegende Zielmarktanalyse, die Entwicklung von Energieeffizienz sowie die Nutzung erneuerbarer Energien in Gebäuden in Indonesien und sich daraus ergebende Geschäftsmöglichkeiten für deutsche Unternehmen zu untersuchen. Im größten Land Südostasiens wächst der Energiebedarf rasant und die inländische Energieproduktion kann diesen Bedarf nur mit Mühe decken. Es ist daher notwendig, neben der Erhöhung und Diversifizierung der Energieproduktion, Energieeinsparungen und eine produktivere Energienutzung zu fördern. Die indonesische Regierung hat diese Alternativen erkannt und sowohl erneuerbare Energien, als auch Energieeffizienz zu Prioritäten der Energiepolitik erhoben. Da Energieeffizienz in der Vergangenheit keine große Relevanz in Indonesien hatte, besteht auf diesem Gebiet großer Nachholbedarf. Daraus ergeben sich potenziell gute Möglichkeiten für ausländische Unternehmen, die mit ihrem Know-how und innovativer Technologie einen Beitrag zu einer nachhaltigen Zukunft in Indonesien leisten können. Deutsche Unternehmen profitieren dabei von ihren Erfahrungen mit den hohen Bau- und Energieeffizienzstandards und der Energiewende in Deutschland.

Im Rahmen dieser Analyse wird zunächst auf den allgemeinen Hintergrund und die wirtschaftliche Entwicklung in Indonesien eingegangen. Daraufhin folgt eine genauere Betrachtung des Energiemarktes und der gesetzlichen Rahmenbedingungen für Energieeffizienz. Das anschließende Kapitel setzt sich eingehend mit Energieeffizienz in Indonesien auseinander. Auf eine Untersuchung des Bausektors folgt eine Erläuterung des regulatorischen Gerüsts für Energieeffizienz in Gebäuden. Im abschließenden Kapitel werden die Marktchancen für deutsche Unternehmen aufgegriffen und in Form einer SWOT-Analyse den Risiken eines Markteintritts gegenübergestellt.

Für die Erstellung der Studie wurden sowohl eigens erhobene Daten als auch Sekundärquellen bemüht. Primärdaten wurden in Gesprächen mit Experten und beim Besuch des Bali Clean Energy Forums 2016 erhoben. Als Sekundärquellen wurden wissenschaftliche Artikel, Geschäftsberichte, Meldungen vertrauenswürdiger Zeitungen, Präsentationen, Webseiten sowie Statistiken und Gesetzesblätter der Regierung herangezogen. Insbesondere dienten aktuelle Berichte von Germany Trade & Investment Indonesia als Grundlage für weitere Ausarbeitungen. Aktuelle Daten sind in

1 (Khalil 2015)

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EINLEITUNG

Indonesien nicht regelmäßig verfügbar. Daher müssen immer wieder auch Daten der Vergangenheit als Grundlage aktueller Studien dienen. Auch für die aktuelle Studie wurden daher neben hochaktuellen Quellen ältere Daten verwendet. Für einige wenige Informationen lagen zum Zeitpunkt der Erstellung dieser Studie keine Daten vor.

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ZUSAMMENFASSUNG

2 ZUSAMMENFASSUNG

Die vorliegende Zielmarktanalyse untersucht den Status von Energieeffizienz in Gebäuden in Indonesien und die sich daraus ergebenden Marktchancen für kleine und mittelständische deutsche Unternehmen.

Indonesiens Wirtschaft bleibt, trotz einer leichten Eintrübung innerhalb der zurückliegenden drei Jahre, weiterhin auf Wachstumskurs. Sinkende Nachfrage nach Rohstoffen und politische Neuordnungen haben das Wirtschaftswachstum innerhalb weniger Jahre von vormals rund 6 Prozent auf nur noch 4,7 Prozent in 2015 sinken lassen. Als Resultat erhöhter Investitionen in die Infrastruktur und wachsendem Interesse des Privatsektors am indonesischen Markt, wird für die kommenden Jahre wieder ein beschleunigtes Wachstum prognostiziert.

Über lange Jahre hinweg war Erdöl der wichtigste Energieträger im nationalen Energiemix, doch mit abnehmenden Fördermengen seit Beginn der 2000er Jahre hat die Suche nach alternativen Energien an Stellenwert gewonnen. In der Stromproduktion soll der Anteil von Erdöl und -gas zugunsten der Anteile von Kohle und erneuerbaren Energien drastisch gesenkt werden. Ein drittes essentielles Standbein der indonesischen Energiepolitik, welche die zukünftige Energieversorgung der Nation sichern soll, ist Energieeffizienz.

Das Thema Energieeffizienz wurde im nationalen Masterplan für Energieeinsparungen als eine strategische Priorität der indonesischen Energiepolitik festgehalten. Der Plan identifiziert Energiesparpotenziale für verschiedene Sektoren und legt Zielvorgaben für die einzelnen Bereiche fest. Auf nationaler Ebene existiert eine Vielzahl von Regularien, welche der Umsetzung der Vorgaben des Masterplans für Energieeinsparungen dienen. Häufig mangelt es auf den untergeordneten Verwaltungsebenen an der Umsetzung und Durchsetzung nationaler Vorgaben. Diesen steht es frei nationale Vorschriften zu adaptieren oder eigene Richtlinien zu entwickeln. Unter diesen Voraussetzungen hat die Verwaltung der Hauptstadt 2012 die erste verbindliche Vorschrift für Energieeffizienz in Gebäuden eingeführt.

Indonesiens Potenzial für Energieeffizienz und die Anwendung erneuerbarer Energien in Gebäuden ist enorm. Daten und Informationen sind nur beschränkt verfügbar, doch Schätzungen zufolge sind rund 80 Prozent aller bestehenden Gebäude in Indonesien nicht energieeffizient. Hinzu kommt jährlich eine große Anzahl neuer Gebäude, bei deren Bau Energieeffizienzkriterien keine Beachtung finden bzw. nur eine untergeordnete Rolle spielen. Dies ist u. a. eine Folge unzureichender Regulierung des Bausektors und des Fehlens einer landesweit verbindlichen „grünen“ Bauordnung. Die Bauindustrie hat sich in der jüngeren Vergangenheit zu einer der Stützen des indonesischen Wirtschaftswachstums entwickelt. Alle Anzeichen sprechen dafür, dass sich dieses dynamische Wachstum in absehbarer Zukunft weiter fortsetzen wird. Der Einsatz erneuerbarer Energien im Gebäudesektor befindet sich noch in den Kinderschuhen.

Der Green Building Council Indonesia hat 2010 ein auf Indonesien zugeschnittenes Zertifikat für „grünes“ Bauen eingeführt und fördert, in Kooperation mit Behörden, Unternehmen und internationalen Organisationen, Energieeffizienz und nachhaltige Bauweisen. Die indonesische Regierung betreibt Aufklärungskampagnen, stellt Standards und Kennzeichnungspflichten für elektrische Verbraucher auf und fördert Energieeffizienz durch kostenlose Energieaudits. Eine „grüne“ Bauordnung einschließlich Energieeffizienzvorgaben ist derzeit in Entwicklung. Mangelndem Kapitalzugang soll durch eine Regulierung der indonesischen Finanzaufsichtsbehörde, die sich ebenfalls derzeit in der Entstehung befindet, entgegengewirkt werden.

Energieeffiziente Technologie muss nahezu vollständig importiert werden. Asiatische Unternehmen sind bereits stark im indonesischen Markt vertreten und bieten häufig preisgünstige, jedoch weniger energieeffiziente Produkte. Durch die voranschreitende Standardisierung wird eine Konsolidierung des Marktes erwartet. Deutsche Unternehmen sollten sich daher frühzeitig mit hochwertigen innovativen und an den Markt angepassten Technologien positionieren. In der Regel benötigen ausländische Unternehmen einen lokalen Partner für die Markterschließung. Die Auswahl eines erfahrenen und gut vernetzten Partners kann ein entscheidender Faktor für den Geschäftserfolg sein. Deutsche Unternehmen sollten daher die Ausdauer und Flexibilität mitbringen, die für den Aufbau solcher persönlicher Beziehungen notwendig sind, um langfristig von der Entwicklung im Bereich Energieeffizienz in Gebäuden in Indonesien profitieren zu können.

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ZIELMARKT ALLGEMEIN

3 ZIELMARKT ALLGEMEIN

3.1 Länderprofil

Die Republik Indonesien besteht aus mehr als 17.000 Inseln, deren Landfläche sich über 2,02 Millionen km2 erstreckt. Die größte Nord-Süd-Ausdehnung beträgt 1.870 km, während zwischen dem westlichen und dem östlichen Ende des Inselreiches 5.100 km liegen. Infolge der immensen Ost-West-Ausdehnung wird das Land von drei Zeitzonen durchzogen. Mit mehr als 250 Millionen Einwohnern ist Indonesien das viertgrößte Land der Welt. Gleichzeitig ist der Archipel das größte Land Südostasiens, und hinter den USA und Indien, die drittgrößte Demokratie der Welt. Die Hauptinseln bilden Java, Sumatra, Borneo/Kalimantan, Sulawesi, Bali und Westpapua.2

Abbildung 1: Übersichtskarte Indonesien (Fitzgerald 2016)

Mit rund 143 Millionen Einwohnern leben mehr als 50 Prozent der indonesischen Bevölkerung auf der Insel Java, die in etwa 6,6 Prozent der Gesamtfläche des Landes ausmacht. Alleine die Hauptstadtregion Jakarta beherbergt 30 Millionen Menschen. Die indonesische Bevölkerung besteht aus einer Vielzahl ethnischer Gruppen, wobei der weitaus größte Teil zu den malaiischen Völkern zählt. Darüber hinaus finden sich etwa vier Millionen Indonesier mit chinesischen Wurzeln und weitere mit indischer, arabischer und melanesischer Abstammung. Eine freie Religionswahl wird in Indonesien respektiert. Es gibt fünf staatlich anerkannte Religionen, wobei der Islam am weitesten verbreitet ist. Rund 220 Mio., d. h. 87 Prozent der Indonesier, sind gläubige Muslime. Das macht Indonesien zu dem Land mit der größten muslimischen Bevölkerung der Welt. Der weitaus größte Teil indonesischer Muslime praktiziert eine gemäßigte Form des Islam und hängt der sunnitischen Glaubensrichtung an. Daneben folgen rund 9 Prozent der Bevölkerung den Lehren des Christentums (6 Prozent evangelisch und 3 Prozent katholisch), 2 Prozent bekennen sich zum Hinduismus, 1 Prozent sind Buddhisten, Taoisten oder Anhänger der Lehren des Konfuzius und 1 Prozent der Bevölkerung praktiziert traditionelle Naturreligionen.3

2 (Auswärtiges Amt 2015-a) 3 Ebd.

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ZIELMARKT ALLGEMEIN

Tabelle 1: Basisdaten Indonesien Hauptstadt Jakarta Fläche in km2 2,02 Millionen Bevölkerung 255,5 Millionen Einwohner* Bevölkerungsdichte 134,2 Einwohner/km2* Bevölkerungswachstum in % 0,9 Geschäftssprachen Bahasa Indonesia, Englisch Wechselkurs Indonesische Rupiah (IDR) (=100 Sen) (Jahresdurchschnitt 2015) Wechselkurs: 1 Euro = 14.869,09 IDR Bruttoinlandsprodukt (BIP) in 2014: 888,6 | 2015: 872,6* | 2016: 875,8* Mrd. USD BIP je Einwohner in USD 2014: 3.524,1 | 2015: 3.415,8* | 2016: 3.383,9* Wirtschaftswachstum in % + 5,0 (2014) | +5,1 (2015)* | +5,5 (2016)* Inflationsrate in % + 6,4 (2014) | +6,8 (2015)* | +5,4 (2016)* Mitgliedschaft in regionalen ASEAN, AFTA, APEC, ASEM, ILO, IMF, Unctad, UNIDO, WTO Organisationen * Prognose bzw. Schätzung Quelle: (Auswärtiges Amt 2015-a) & (GTAI - Germany Trade & Invest 2015-e) & (Bank Indonesia 2016)

3.1.1 Politischer Hintergrund

Indonesien ist eine Mehrparteien-Präsidialdemokratie, geführt von einem Präsidenten und einem Vizepräsidenten, die für einen fünfjährigen Regierungszeitraum mehrheitlich und direkt gewählt werden. Der Präsident und Vizepräsident regieren unter Mitwirkung eines berufenen Kabinetts. Indonesiens Parlament (692 Abgeordnete) besteht aus einem Repräsentantenhaus (DPR) und einer Regionalversammlung (DPD). Dem DPR gehören 560 Abgeordnete an. Seine Hauptfunktionen sind Gesetzgebung, Haushaltsplanung und die Überwachung der Umsetzung der Gesetze durch das Kabinett. Die DPD hat eine Beratungsfunktion und besteht aus 136 Abgeordneten mit jeweils bis zu vier Abgeordneten der 34 indonesischen Provinzen. Derzeit setzt sich das Parlament aus zehn Parteien zusammen, wobei die säkularen Parteien PDI-P (Partai Demokrasi Indonesia), Golkar (Partai Golongan Karya) Gerindra (Partai Gerakan Indonesia Raya) und PD (Partai Demokrat) 56 Prozent der 560 Sitze innehaben. Parteien mit islamischer Ausrichtung besetzen rund 25 Prozent der Sitze.4

Nach 32 Jahren unter der autoritären Herrschaft Suhartos, des zweiten Präsidenten nach der Unabhängigkeitserklärung, wurde Indonesien 1998 eine Demokratie. Die darauf folgende politisch turbulente Zeit war stark von den Auswirkungen der Asienkrise geprägt. Sie fand erst 2004, mit der Wahl von Susilo Bambang Yudhoyono (SBY) zum neuen Präsidenten des Landes, ein Ende. Unter der Regierung SBYs gelang es, die noch junge Demokratie, gestützt von einer besseren wirtschaftlichen Entwicklung, zu festigen. Die im Jahr 2007 erlassenen Investitionsschutzgesetze verbesserten die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen entscheidend, so dass die durch die Krise grassierende Armut drastisch reduziert werden konnte. Der gleichzeitig konsequent verfolgte, strikte Kurs im Kampf gegen Korruption brachte SBY die Sympathien der indonesischen Bevölkerung ein und war ein entscheidender Grund für seine unumstrittene Wiederwahl. Nach zwei Amtszeiten endete die Regierungszeit SBYs im Jahr 2014 mit der Wahl des aktuellen Präsidenten Joko Widodo.

Der von seinen Anhängern „Jokowi“ genannte, ehemalige Gouverneur der Hauptstadt setzte sich in einem engen Rennen gegen den Ex-General und ehemaligen Schwiegersohn Suhartos Prabowo Subianto bei den Präsidentschaftswahlen 2014 durch. Mit ihm besetzt erstmals ein „Mann des Volkes“, der weder dem Militär noch der politischen bzw. wirtschaftlichen

4 (Auswärtiges Amt 2015-a)

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ZIELMARKT ALLGEMEIN

Elite angehört, das wichtigste Amt des südostasiatischen Staates. Mit seiner Präsidentschaft wurden sowohl seitens der Bevölkerung, als auch im Ausland sehr hohe Erwartungen an die weitere Entwicklung des Landes geweckt.5

Trotz einer anfänglich schwachen Machtbasis innerhalb der eigenen Partei (PDI-P) und einer Minderheit im Parlament, wurde die Handlungsfähigkeit der Regierung „Jokowis“ nicht entscheidend beeinträchtigt. Als eine seiner ersten Amtshandlungen wurden im Januar 2015 Kraftstoffsubventionen abgeschafft, welche den Haushalt bereits seit den 80er Jahren stark belasteten. Dies brachte “Jokowi” internationales Lob und Anerkennung. Die dadurch frei gewordenen Mittel fließen vorrangig in die Verbesserung einer vielerorts noch unzureichenden Infrastruktur sowie den Gesundheitssektor. Ganz weit oben auf der politischen Agenda steht zudem der Ausbau des Energiesektors.6 Eine weitere Priorität des Präsidenten ist es, die Anstrengungen der Vorgängerregierung im Kampf gegen Korruption und Kollusion fortzuführen. Daneben waren die Anfänge seiner Regierungszeit jedoch von einer vielfach widersprüchlichen Gesetzgebung sowie nationalistischer und populistischer Rhetorik gekennzeichnet, was auch die wirtschaftliche Entwicklung negativ beeinflusste. Im Angesicht schwacher Konjunkturdaten erfolgte daher bereits nach zehn Monaten im Amt (August 2015) eine Neubesetzung der wirtschaftsrelevanten Ministerien. Im Gegensatz zur vorangegangenen Kabinettsbildung verhinderte der Präsident bei der Umstrukturierung offenbar einen substanziellen Einfluss der Partei.7 Als Folge wurden einige der zuvor erlassenen restriktiven und protektionistischen Regelungen zurückgenommen, die insbesondere von ausländischen Unternehmen und Investoren als abschreckend wahrgenommen worden waren.

Die große Euphorie, welche die Präsidentschaft „Jokowis“ ausgelöst hatte, wurde vorerst von politischen Realitäten eingeholt. Dennoch hat sich wiederholt gezeigt, dass der neue Präsident ein Mann der Tat ist und zu seinem Wort steht. Mittlerweile konnte “Jokowi” auch Teile der politischen Opposition für sich gewinnen und verfügt über eine Mehrheit im Parlament.8 Die Entwicklung der Infrastruktur sowie die Verbesserung der Energiesituation, und dabei insbesondere der Ausbau der erneuerbaren Energien (EE), sind extrem wichtig für die weitere Entwicklung des Landes. Es wird sich zeigen, wie die neu zusammengestellte Regierung mit bestehenden und kommenden Herausforderungen umgehen wird und ob sie ihre ehrgeizigen Pläne für das Land umsetzen kann. Stabiles Wirtschaftswachstum und wachsender Wohlstand auf breiter Ebene werden auch weiterhin die Grundlage für die Festigung der drittgrößten Demokratie der Welt bilden.

3.1.2 Wirtschaft, Struktur und Entwicklung

Mit einem realen Wachstum des Bruttoinlandsproduktes (BIP) von 5 bis 6 Prozent pro Jahr in den vergangenen zehn Jahren gilt Indonesien als die größte regionale Volkswirtschaft. Da es darüber hinaus, dank einer wachsenden und konsumfreudigen Mittelschicht, über ein attraktives lokales Marktpotential verfügt, wird Indonesien zu den weltweit aufstrebenden Märkten gezählt. Das Land verfügt über einen großen Reichtum an mineralischen Rohstoffen und gehört zu den weltweit führenden Exporteuren von Kohle, Zinn, Nickel, Kupfer, Bauxit und Gold. Während Indonesien bei Gas und Kohle eine positive Exportbilanz aufweist, muss Erdöl infolge zurückgehender Fördermengen seit 2004 mehrheitlich importiert werden. Bei den agrarischen Rohstoffen nehmen vor allem Holz, Gewürze, Kaffee, Palmöl, Tabak und Kautschuk eine wichtige Rolle ein. Grundnahrungsmittel wie Reis, Mais, Soja und Zucker müssen zum Teil eingeführt werden.9 Ressourcenreichtum und eine günstige Demografie sowie politische Stabilität verleihen dem Land ein viel versprechendes Entwicklungspotenzial. Bezieht man zudem die Nähe zu den übrigen ASEAN-Märkten ein, wird deutlich, dass diese Faktoren zusammen genommen ein hochattraktives Umfeld für ausländische Investoren bilden.

5 (Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH 2015-a) 6 (Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH 2015-b) 7 (Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH 2015-a) 8 Ebd. 9 (Auswärtiges Amt 2015-b)

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ZIELMARKT ALLGEMEIN

Bruttoinlandsprodukt Bei Regierungsantritt strebte “Jokowi” danach, das Wirtschaftswachstum auf mindestens 7 Prozent zu beschleunigen. Dieses Potenzialwachstum wird dem südostasiatischen Staat von einer Reihe von Wirtschaftsexperten bescheinigt.10 In den Jahren zuvor wuchs die indonesische Wirtschaft mit durchschnittlich rund 6 Prozent. Lediglich 2009 erfuhr das Wirtschaftswachstum infolge der globalen Finanzkrise einen leichten Rückgang auf 4,5 Prozent. Dank eines stabilen Finanzsektors und einer vergleichsweise geringen Einbettung in das globale Wirtschaftsgeflecht war Indonesien eines der wenigen Länder, welche auch während der Krise mit stabilen Wachstumsraten aufwarten konnten.

Nachdem die Konjunktur sich wieder erholt 7 6,5 6,2 5,7 hatte, wurde 2011 sogar ein Wachstum von 6.5 6 5,3 4,7 Prozent erreicht. Anschließend ging das 5 Wachstum jedoch langsam aber stetig zurück. 4 Als Grund hierfür wird unter anderem eine 3 2 protektionistischere Politik der Regierung SBY 1 angeführt, welche eine zunehmend zögerliche 0 Haltung von ausländischen Investoren zur 2011 2012 2013 2014 2015 Folge hatte. Gleichzeitig sinkende Bruttoinlandsprodukt in % Rohstoffpreise infolge einer abnehmenden

Nachfrage aus China, Indien und den Abbildung 2: Entwicklung des BIP, eigene Darstellung nach (Deutsche Gesellschaft südostasiatischen Nachbarländern sowie für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH 2015-b) Signale der US-Notenbank, die bis dahin lockere Geldpolitik zu beenden, übten weiteren Druck auf die indonesische Wirtschaft aus. Die darauf folgende Wahlperiode sorgte für weitere Zurückhaltung bei Investoren. Die Regierung “Jokowi” führte den zuletzt nach innen gewandten Kurs der Vorgängerregierung weiter mit dem Ziel, den Anteil der industriellen Produktion im Land zu erhöhen. In 2015 verlangsamte sich das Wirtschaftswachstum nicht zuletzt infolge der zunehmend restriktiven Politik auf 4,7 Prozent. Als Reaktion erfolgte nach wenigen Monaten im Herbst 2015 die Wende mit der Neubesetzung der für die Wirtschaft wichtigsten Ministerien und einer Aufweichung des Arbeits- und Einwanderungsrechts. Für 2016 wird ein erneutes Anziehen der Konjunktur auf über 5 Prozent erwartet. Mittelfristig sollen die von der Regierung angestoßenen Infrastrukturprogramme ihre Wirkung zeigen und ein mögliches Wachstum von 7 Prozent ausgeschöpft werden.11

Industrielle Fertigung 11% 22% Handel, Hotels und Restaurants 8% Land-, Forstwirtschaft und Fischerei 8% Bergbau

Bauwirtschaft 18% 10% Transport und Kommunikation

10% 13% Finanz-, Immobilien und Geschäftsdienstleistungen sonstige Dienstleistunegn

Abbildung 3: Zusammensetzung des indonesischen BIP nach Anteilen einzelner Wirtschaftsbereiche, eigene Darstellung nach (MoI - Ministry of Industry 2015)

10 (GTAI - Germany Trade & Invest GmbH 2015-d) 11 (Auswärtiges Amt 2015-b) & (Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH 2015-b) & (GTAI - Germany Trade & Invest GmbH 2015-d)

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ZIELMARKT ALLGEMEIN

Die prozentualen Anteile einzelner Wirtschaftssektoren am indonesischen BIP 2014: Industrielle Fertigung rd. 21 Prozent, Handel, Hotels und Restaurants 17 Prozent, Land-, Forstwirtschaft und Fischerei 13 Prozent, Bergbau/Steinbruch sowie Bauwirtschaft jeweils knapp 10 Prozent, Transport und Kommunikation rd. 8 Prozent, Finanz-, Immobilien und Geschäftsdienstleistungen 8 Prozent, sonstige Dienstleistungen 11 Prozent.12 Der Konsum der privaten Haushalte zeichnete sich im Jahr 2014 für über die Hälfte der BIP-Verwendung (56 Prozent) verantwortlich und wächst bereits seit Jahren relativ unabhängig von der Konjunktur mit jährlich rund 5 Prozent. Exporte machen nur rund 20 Prozent des BIP aus. Dieser niedrige Wert hat eine geringe Einbindung in das globale Wirtschaftssystem und vergleichsweise marginale Auswirkungen schwankender Weltmarktpreise auf die indonesische Wirtschaft zur Folge.13

Außenhandel und Handel mit Deutschland Der Wert der indonesischen Exporte ist in der Zeit zwischen 2011 und 2014 um 13 Prozent auf 176 Milliarden US-Dollar (USD) zurückgegangen. 2015 verzeichneten die Ausfuhren einen weiteren Rückgang um rund 15 Prozent auf 150 Milliarden USD. Der erneut starke Rückgang erklärt sich durch anhaltend sinkende Rohstoffpreise, einen niedrigen Ölpreis sowie stagnierende bzw. sinkende Nachfrage von wichtigen Handelspartnern. Trotz des Rückgangs stand nach ebenfalls gesunkenen Importen am Ende ein Rekordhandelsüberschuss seit 2011 von 7,5 Milliarden USD in den Büchern. Der Rückgang der Importe dürfte vorrangig der Währungsschwäche gegenüber dem USD geschuldet sein, welche die Einfuhr von Kapitalgütern teurer werden lässt. Gleichzeitig fielen bei den anhaltend niedrigen (Energie-)Rohstoffpreisen die Einfuhren von Erdöl und von für die industrielle Produktion benötigten Vorprodukten weniger ins Gewicht.14 Wichtigste Handelspartner Indonesiens waren Stand 2014 die Volksrepublik China, Japan, Singapur, die USA, Indien, Malaysia, Thailand sowie die Republik Korea. Deutschland rangiert bei den Exporten (2,8 Mrd. USD) aus indonesischer Sicht auf dem 14. und bei den Importen (4,1 Mrd. USD) auf dem 11. Rang.15

Tabelle 2: Handelsbilanz Indonesien 2012-2015 in Milliarden USD 2012 % 2013 % 2014 % 2015* %* Import 191,7 8,0 186,6 -2,6 178,2 -4,5 142,7 -19,9 Export 190,0 -6,6 182,6 -3,9 176,3 -3,6 150,3 -14,6 -1,7 -4,0 -1,9 +7,5 * Prognose bzw. Schätzung Quelle: (Ministry of Trade Republic Indonesia 2016-a)

Das Handelsvolumen mit Deutschland verzeichnete laut Daten des indonesischen Handelsministeriums im Zeitraum von Januar-Dezember 2015 einen Rückgang von -11,5 Prozent im Vergleich zur Vorjahresperiode. Damit schrumpfte der bilaterale Handel zum zweiten Mal in Folge. Die Importe deutscher Waren und Güter schrumpften im gleichen Zeitraum um etwa -15 Prozent.16 Ein Grund dürfte die schwächelnde Rupiah gewesen sein, denn der Löwenanteil der Einfuhren aus Deutschland besteht aus kapitalintensiven Maschinen und Anlagen. Weitere wichtige deutsche Importgüter sind Kunststoffe, Gebäudetechnik, medizinische, pharmazeutische und optische Erzeugnisse sowie Kraftfahrzeuge und Komponenten für den Automobilsektor.

12 (MoI - Ministry of Industry 2015) 13 (GTAI - Germany Trade & Invest GmbH 2015-d) 14 (Ministry of Trade Republic Indonesia 2016-a) & (Ministry of Trade Republic Indonesia 2016-c) 15 (United Nations 2016) 16 (Ministry of Trade Republic Indonesia 2016-b)

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ZIELMARKT ALLGEMEIN

Maschinen und Anlagen

Chemische Erzeugnisse 29.5% 39.5% Elektrotechnik

Elektronik 3.4% 3.8% Mess-/Regeltechnik 4.1% 4.4% 15.3% Kfz und -Teile

Sonstiges

Abbildung 4: Anteil deutscher Einfuhren nach Produktgruppen in Prozent der Gesamtausfuhr(nach SITC), eigene Darstellung nach (GTAI - Germany Trade & Invest 2015-e)

Investitionen, Investitionsklima und -förderung Trotz einer schwachen Rupiah und einer allgemeinen Zurückhaltung der Investoren stiegen die Investitionen auch in 2015 signifikant an. In den Jahren 2011 und 2012 waren Investitionen mit jeweils 9 Prozent realem Zuwachs bei inländischen und ausländischen Direktanlagen noch die wesentlichen Impulsgeber für das Wirtschaftswachstum. In den beiden darauf folgenden Jahren sank die Zuwachsrate infolge der anstehenden Präsidentschaftswahlen und der verlangsamten globalen Konjunktur auf 5 bzw. 4 Prozent. In 2015 zogen die Investitionen erneut an. Sie stiegen laut der Indonesischen Investitionskoordinierungsbehörde (BKPM) um rund 18 Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf 545,4 Billionen IDR (40,7 Mrd. USD*) und übertrafen damit die Zielsetzung der Behörde um mehr als 25 Billionen IDR (1,9 Mrd. USD). Die inländischen Direktinvestitionen wuchsen mit 15 Prozent, während die ausländischen Direktinvestitionen sogar um 19,2 Prozent zunahmen. Der Anteil der ausländischen Anlagen betrug knappe 70 Prozent.17

160,0 140,0

120,0

100,0 80,0

60,0 Billionen IDR Billionen 40,0 20,0 0,0 Q I Q II Q III Q IV Q I Q II Q III Q IV Q I Q II Q III Q IV Q I Q II Q III Q IV Q I Q II Q III Q IV Q I Q II Q III Q IV 2010 2011 2012 2013 2014 2015 DDI 6,7 15,2 16,6 22,0 14,1 18,9 19,0 24,0 19,7 20,8 25,2 26,5 27,5 33,1 33,5 34,1 34,6 38,2 41,6 41,7 42,5 42,9 47,8 46,2 FDI 35,4 35,6 40,1 36,9 39,5 43,1 46,5 46,2 51,5 56,1 56,6 56,8 65,5 66,7 67,0 71,2 72,0 78,0 78,3 78,7 82,1 92,2 92,5 99,2 Total 42,1 50,8 56,7 58,9 53,6 62,0 65,5 70,2 71,2 76,9 81,8 83,3 93,0 99,8 100, 105, 106, 116, 119, 120, 124, 135, 140, 145,

Abbildung 5: Entwicklung der Direktinvestitionen zwischen 2010 und 2015 in Billionen IDR, eigene Darstellung nach (BKPM - Indonesia Investment Coordination Board 2016), DDI = Einheimische Direktinvestitionen; FDI = Ausländische Direktinvestitionen

17 (BKPM - Indonesia Investment Coordination Board 2016)

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ZIELMARKT ALLGEMEIN

Die wichtigsten Sektoren für Geldgeber waren in absteigender Reihenfolge die Bereiche „Transport, Lagerung und Telekommunikation“, „Elektrizität, Gas und Wasserversorgung“ sowie 5.9 Mrd. Singapur „Bergbau“. Investitionen aus dem Ausland flossen (20%) dabei überwiegend in den Bergbau, den Malaysia Transport- und Kommunikationssektor, in den 14.9 Mrd. 3.0 Mrd. Japan Bereich Elektrizität und Versorgung sowie in den (51%) (10%) Bereich Metall, Maschinen und Elektronik. Für Niederlande 2.9 Mrd. die inländischen Anleger waren vor allem der Republik (10%) Nahrungsmittelsektor sowie der Bereich Korea Elektrizität und Versorgung von Bedeutung. Die größten Anteile an den ausländischen 1.3 Mrd. Investorengeldern hatten Singapur (~6 Mrd. 1.2 Mrd. (5%) (4%) USD), Malaysia (~3 Mrd. USD), Japan (~2,9 Mrd. USD) und die Niederlande (~1,3 Mrd. USD). Der Abbildung 6: Ausländische Direktinvestitionen 2015 in USD und Prozent nach Anteil deutscher Direktinvestitionen belief sich Herkunft, eigene Darstellung nach (BKPM - Indonesia Investment auf lediglich ~57 Millionen USD. Damit lag Coordination Board 2016) Deutschland an 20ster Stelle der ausländischen Geldgeber.18

Die nationalistisch-protektionistisch geprägte Politik der “Jokowi”-Administration in der ersten Jahreshälfte 2015 hat laut den neuesten Zahlen von BKPM keine gravierenden Auswirkungen auf das Verhalten der Investoren ausgeübt. Andererseits können die stark angestiegenen Investitionen auf Verbesserungen des regulatorischen Umfelds zurückgeführt werden, die innerhalb der vergangenen Jahre vorgenommen wurden. So konnte sich Indonesien im viel beachteten Ease of Doing Business Ranking der Weltbank innerhalb der vergangenen Jahre vom 128. Rang (2013) auf den 109. Platz (2016) verbessern. Damit konnte Indonesien innerhalb von nur drei Jahren 19 Plätze gut machen (siehe Tabelle 3). Das Global Competitiveness Index (CGI) Ranking des Weltwirtschaftsforums sieht Indonesien indessen auf dem 37. Rang von 140 untersuchten Volkswirtschaften.19 Diese kontinuierlichen Erfolge sind Ausdruck der Regierungsbestrebungen, Indonesien für Investoren attraktiver zu machen. Die Einführung von Online-Services, Vereinfachung von Registrierungs- und Lizenzierungsprozessen sowie Steuererleichterungen sind einige der in der jüngeren Vergangenheit vorgenommenen Maßnahmen. Das Vorhaben, BKPM zu einer One-Stop-Servicestelle auszubauen, befindet sich derzeit in der Umsetzung.20 So können bspw. seit Oktober 2015 die prinzipielle Genehmigung für Investitionen (Izin Prinsip), ein Unternehmenszertifikat und eine Steuernummer, innerhalb von drei Stunden erteilt werden. Diese Neuerung richtet sich an besonders große Investitionen, während für reguläre Projekte eine Bearbeitungszeit von drei Tagen gilt. In der Vergangenheit nahm die Beschaffung dieser notwendigen Dokumente jedoch erheblich mehr Zeit in Anspruch.21 Kontinuierliche Erfolge im Kampf gegen Korruption dürften ebenfalls dazu beigetragen haben, das Vertrauen von Investoren zu stärken. Indonesien konnte sich im Corruption Perception Index von Transparency International zwischen 2013 und 2015 um vier Indexpunkte von Platz 114 auf Platz 88 verbessern.22

18 Ebd. * Wechselkurs (Jahresdurchschnitt 2015) 1 USD = 13.391,72 IDR 19 (World Economic Forum 2015) 20 (BKPM - Indonesia Investment Coordination Board 2016) & (The Jakarta Globe 2016) 21 (Antara News 2015) 22 (Transparency International 2015) & (Transparency International 2014-b) & (Transparency International 2014-a)

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Tabelle 3: Ease of Doing Business Vergleich ausgewählter Länder „Doing Business“ allgemein Nation 2014 2015 2016 Indonesien 120 114 109 Malaysia 6 18 18 Philippinen 108 95 103 Thailand 18 26 49 Vietnam 99 78 90 Indien 134 142 130 China 96 90 84 Quelle: (The World Bank 2013) & (The World Bank 2014) & (The World Bank 2016)

Tabelle 4: GCI-Vergleich Indonesiens mit asiatischen Nachbarn und BRIC-Staaten 2015/16 Indikator Indonesien Malaysia Thailand Philippinen Vietnam Brasilien Russland Indien China

GCI 37 18 32 47 56 75 45 55 28 Gesamtrating Quelle: (World Economic Forum 2015)

Gleichzeitig findet ein massiver Ausbau der landesweiten Infrastruktur statt, der als Grundlage der zukünftigen wirtschaftlichen Entwicklung dienen soll. Zu diesem Zweck erhöhte der Präsident das Budget um zwei Drittel gegenüber dem unter der Vorgängerregierung beschlossenen Haushalt. Die finanziellen Mittel für die radikalen Infrastrukturpläne stammen einerseits aus dem Abbau der Treibstoffsubventionen, andererseits sollen private Investoren rund die Hälfte der benötigten Gelder beisteuern. Doch bekanntermaßen braucht es Zeit, bis die positiven Effekte von Infrastrukturmaßnahmen greifen. Im vergangenen Jahr erwies es sich zudem als schwierig, die zugewiesenen Mittel den geplanten Vorhaben zuzuführen. Infolge der Komplexität geplanter Projekte und einer wenig effizienten Verwaltung, gelang es den zuständigen Behörden bis Ende Juli 2015 nur 14 Prozent der verplanten Mittel auszugeben. Bis zum Ende des Jahres stieg die Quote jedoch noch auf etwa 90.0 Prozent an.23 Der kürzlich bekannt gemachte Haushaltsentwurf für 2016 enthält 24 Milliarden USD an Infrastrukturausgaben, u. a. für 376 km Straßennetz, 110 km Schienennetz und elf neu zu errichtende Flughäfen. Dies entspricht einer Erhöhung des Budgets von acht Prozent gegenüber dem Vorjahr.24

Kernpunkte im Investitionssektor sind unter anderem das Investitionsgesetz (UU25/2007) und die Negativliste (DNI), eine Aufstellung der einzelnen Bereiche und deren Beschränkungen für ausländische Investoren, Präsidentenverordnungen Nr. 77/2007 und 111/2007, zunächst ersetzt durch die Präsidentenverordnung Nr. 36/2010 und derzeit aktuell durch die Präsidentenverordnung 39/2014, und die Präsidentenanweisung 5/2008.25

Die 2014 neu herausgegebene und modifizierte Negativliste (DNI), geregelt in Präsidentenverordnung Nr. 39/2014, bestimmt weiterhin, welche Bereiche für ausländische Investoren offen zugänglich, beschränkt zugänglich oder verschlossen sind. Die DNI sieht prinzipiell vor, dass Geschäftstätigkeiten außerhalb ihrer Beschränkungen zugelassen sind, in der Realität hat hier jedoch die BKPM die Entscheidungsgewalt. Ein Unsicherheitsfaktor für potenzielle Investoren ist die Beschränkung der Negativliste auf drei Jahre. Erst Anfang Februar 2016 fand eine Revision der DNI statt, in deren Rahmen 35 Bereiche für ausländisches Kapital geöffnet wurden. Gleichzeitig wurden 20 andere Bereiche stärker reguliert.26

Geldpolitik Die indonesische Rupiah geriet zu Ende des Jahres 2013 unter Druck und verlor etwa 20 Prozent an Wert gegenüber dem US-Dollar und dem Euro (EUR). Einerseits reagierten die Märkte damit auf die durch den Subventionsabbau deutlich

23 (Thomson Reuters 2015-b) & (MoF - Ministry of Finance Republic of Indonesia 2016) 24 (Indonesia Investments 2015-a) 25 Diese Regulierungen können unter http://jdih.esdm.go.id/?page=peraturan&act=search in indonesischer Sprache abgerufen werden. 26 (The Jakarta Post 2016-b)

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angestiegene Inflationsrate, andererseits kündigte die US-Notenbank das Ende ihrer bis dahin lockeren Geldpolitik an. Die Befürchtung eines Kapitalexodus aus Schwellenländern ließ den Wert des US-Dollars gegenüber den Währungen besagter „emerging markets“ anschwellen und erhöhte den Druck auf die indonesische Rupiah weiter.27 Um die Inflation einzudämmen und den Kurs der Rupiah gegenüber dem US-Dollar zu schützen, erhöhte die Indonesische Zentralbank den Leitzins Anfang 2014 auf 7,5 Prozent. Zusätzlich wurde Anfang Juli 2015 festgelegt, dass sämtliche Finanztransaktionen nur noch in Rupiah erfolgen dürfen. Mittlerweile haben diese Maßnahmen der Zentralbank ihre Wirkung entfaltet. Nachdem die Inflationsrate Ende 2014 auf mehr als 8 Prozent angestiegen war, befand sie sich ein Jahr später bei nur noch rund 3,5 Prozent. Gleichzeitig konnte sich der Wert der Rupiah stabilisieren. Als Reaktion senkte die Zentralbank den Leitzins Anfang Januar 2016 wieder leicht auf 7,25 Prozent. Kenner der indonesischen Wirtschaft rechnen damit, dass der Leitzins in den kommenden Monaten weiter schrittweise auf ein niedrigeres Niveau gesetzt wird.28

Das indonesische Bankensystem hat aus den Fehlern im Vorlauf der Asienkrise 1997/98 gelernt und gilt heute als stabil. Besonders die großen indonesischen Banken verfügen über ausreichend Liquidität. Aufgrund einer relativ hohen Risikoaversion der Finanzinstitute befindet sich der Anteil von Kreditausfällen auf einem sehr niedrigen Niveau.

Freihandelszonen und Sonderwirtschaftszonen Zurzeit existieren in Indonesien vier Freihandelszonen sowie acht Sonderwirtschaftszonen mit jeweiliger Fokussierung auf bestimmte Wirtschaftszweige. Auf diese Art und Weise sollen Investoren auf den Außeninseln angesiedelt und außerhalb der Wirtschaftszentren auf Java Arbeitsplätze geschaffen werden. In Abhängigkeit der Industrie und des Investitionsvolumens können innerhalb der designierten Gebiete Steuernachlässe und Steuerbefreiungen zwischen 20 und 100 Prozent mit einer Dauer von bis zu 25 Jahren geltend gemacht werden. Darüber hinaus können Rohstoffe umsatzsteuerfrei eingeführt und vor Ort produzierte Güter, die im Inland abgesetzt werden, mehrwertsteuerfrei vermarktet werden.

Drei von Indonesiens Freihandelszonen liegen auf den zu den Riau-Inseln gehörigen Inseln Batam, Bintan und Karimun. Durch die unmittelbare Nähe zu Singapur und Malaysia wurden ein beschleunigter Technologietransfer und verstärktes Interesse ausländischer Investoren angestrebt. Die ursprünglich als Sonderwirtschaftszonen gestarteten Inseln haben sich seit 2006, mit der Ansiedlung von mehr als 150 größeren Branchenvertretern, zum landesweiten Zentrum des Schiffbaus entwickelt. Unterstützt wird der Sektor von einer Vielzahl Zulieferer, Logistikunternehmen und anderen Dienstleistungsanbietern. Diese wiederum ziehen auch andere Branchen (u. a. die Elektroindustrie) an, so dass Batam, Bintan und Karimun zu einer der größten Wirtschaftsregionen des Landes angewachsen sind. Eine weitere Freihandelszone in Sabang, im äußersten Westen Sumatras, befindet sich momentan im Entstehungsprozess. 29

Die acht Sonderwirtschaftszonen verteilen sich über das gesamte Inselreich. Sie wurden überwiegend auf den Außeninseln eingerichtet, um die Entstehung von verarbeitenden Industrien im Umfeld der Rohstoffabbaugebiete zu fördern. Tabelle 5 zeigt die Lage und die Spezialisierung der acht einzelnen Sonderwirtschaftszonen.

Im Verlauf des Jahres 2015 kündigte Präsident “Jokowi” die Einrichtung von 17 weiteren Sonderwirtschaftszonen bis 2019 an. Zehn der geplanten Wirtschaftsstandorte sollen sich auf Tourismus fokussieren, die übrigen sollen dem Abbau von Rohstoffen, der Fischerei und diversen anderen Branchen gewidmet sein.30

27 (Auswärtiges Amt 2015-b) 28 (GTAI - Germany Trade & Invest GmbH 2016-a) 29 (Indonesia Investments 2015-c) & (ASEAN Briefing 2015) 30 (ASEAN Briefing 2015)

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Tabelle 5: Indonesiens Sonderwirtschaftszonen (Stand Januar 2016) Name und Lage Spezialisierung(-en) Sei Mangkei (Nord-Sumatra)  Palmölindustrie  Kautschukverarbeitung  Dünger und sonst. Industrien  Logistik  Tourismus Tanjung Api-Api (Süd-Sumatra)  Kautschukverarbeitung  Ölindustrie  Petrochemische Industrie Tanjung Lesung (West-Java)  Tourismus Maloy Batuta Trans Kalimantan  Palmölindustrie (Ost-Kalimantan)  Logistik Palu (Zentral-Sulawesi)  Landwirtschaft und Verarbeitung von Agrarprodukten (Kokosnuss, Kautschuk, Seetang / Algen, Rattan)  Verarbeitung von Nickel, Eisenerz und Gold  Logistik Mandalika (Lombok)  Tourismus Bitung (Nord-Sulawesi)  Fischerei und verarbeitende Industrie  Kokos-basierte Industrie- und Heilpflanzen  Diverse Industrien  Logistik Morotai (Molukken)  Tourismus  Fischerei und verarbeitende Industrie  Logistik Quelle: ( Council for Special Economic Zones 2016)

Ausblick Wirtschaftsexperten und Landeskenner prognostizieren, dass es ab 2016 mit der indonesischen Wirtschaft wieder aufwärts gehen wird. Es herrscht Einigkeit darüber, dass die seit Regierungsantritt „Jokowis“ angestoßenen Infrastrukturprogramme das Wirtschaftswachstum wieder über die 5-Prozent-Marke drücken werden. Mittelfristig soll das Potenzialwachstum von 7 Prozent ausgeschöpft werden.31 Als eine Folge der Konjunkturmaßnahmen wird außerdem erwartet, dass der Außenhandel wieder an Fahrt gewinnt. Der Ausbau der Infrastruktur soll die Nachfrage nach Maschinen und Komponenten aus dem Ausland ansteigen lassen. Der Export der einheimischen Industrien soll vor allem von der schwächeren Rupiah profitieren. Bereits in den vergangenen Jahren hat sich der positive Effekt einer geschwächten Landeswährung auf die Ausfuhr von Waren und Gütern gezeigt. So konnte die Schuhbranche ihre Ausfuhren zwischen 2010 und 2015 um 80 Prozent auf 4,5 Mrd. USD steigern und sich im Wettbewerb mit China besser behaupten. Andere Industriezweige wie die Holzindustrie , die Nahrungsmittelbranche und der Automobilsektor verzeichneten ebenfalls signifikante Steigerungen ihrer Exporte. Eine ähnliche Entwicklung wird für das aktuelle Jahr vorhergesagt. Das Konjunkturpaket der Regierung wird mehr Investitionen und einen wachsenden Bedarf an ausländischer Technik nach sich ziehen.32 Ebenfalls positive Auswirkungen auf die Investitionen und die allgemeine Wirtschaftsentwicklung dürfte das Herabsetzen des Leitzinses mit sich bringen. Der erste Schritt wurde zu Beginn des Jahres vorgenommen, weitere Zinssenkungen sollen in den kommenden Monaten folgen.33

Ende Dezember 2015 nahm der Verband Südostasiatischer Nationen (ASEAN), mit dem Inkrafttreten der ASEAN Economic Community (AEC), einen wichtigen Schritt für das Zusammenwachsen der zehn ASEAN-Mitgliedsstaaten vor.

31 (GTAI - Germany Trade & Invest GmbH 2016-a) 32 (GTAI - Germany Trade & Invest GmbH 2016-e) 33 (GTAI - Germany Trade & Invest GmbH 2016-a)

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Seit dem 31.12.2015 gilt innerhalb der ASEAN freier Verkehr von Gütern, Dienstleistungen, Investitionen, Fachkräften und Kapital. Mit der AEC entsteht ein gemeinsamer Wirtschaftsraum, der mit einer Bevölkerung von mehr als 620 Millionen Menschen, nach China und Indien, in Zukunft den drittgrößten Markt weltweit bilden wird. Gemessen am Bruttoinlandsprodukt (2014: 2,6 Billionen USD), steht die AEC im weltweiten Vergleich an siebter Stelle und soll Prognosen zufolge bis 2030 auf Platz vier aufsteigen. Doch bis es soweit ist, müssen zunächst weiterhin bestehende nicht- tarifäre Handelshemmnisse sowie nationale Regelungen, die den freien Verkehr einschränken, Schritt für Schritt beseitigt werden. Erschwert wird das Vorhaben durch einen Mangel an politischer und sozialer Integration, welcher der ASEAN- Philosophie des Konsensprinzips und der angestrebten Aufrechterhaltung staatlicher Souveränität der Mitglieder geschuldet ist. Eine Herausforderung stellt zudem die starke Heterogenität der Mitgliedsstaaten dar.34 Dennoch ist absehbar, dass der Intra-ASEAN-Handel weiter zunehmen wird und Investitionen in der ASEAN-Region signifikante Zuwächse erfahren werden. Die ASEAN profitiert von einer zurückgehenden Nachfrage in anderen aufstrebenden Märkten (z. B. Brasilien, Türkei, Russland) und einer vorteilhaften Demografie. Prognosen zufolge soll die Zahl der Menschen im arbeitsfähigen Alter (15 bis 64 Jahre) bis zum Jahr 2030 etwa 70 Prozent von dann 280 Millionen Einwohnern erreichen. Die Erschließung dieses Potenzials setzt jedoch die Erhöhung der Anzahl gut ausgebildeter Fachkräfte voraus.

Als rohstoffreiches Land mit einem großen einheimischen Markt dürfte Indonesien sich für Unternehmen als Basis für die Bearbeitung der ASEAN-Region anbieten und auf diese Weise von der wachsenden Integration profitieren. Darüber hinaus strebt Indonesiens Präsident eine Mitgliedschaft in der Transpazifischen Partnerschaft (TPP), in der Regional Comprehensive Economic Partnership (RCEP) zwischen ASEAN und sechs weiteren Ländern sowie ein bilaterales Freihandelsabkommen mit der Europäischen Union (EU) mit dem Titel Indonesia-EU Comprehensive Economic Partnership Agreement (CEPA) an.35 Die Implementierung dieser Bestrebungen dürfte Indonesiens Wirtschaft einen weiteren Schub verleihen. Entscheidende Prämissen für die anhaltende Expansion der indonesischen Wirtschaft sind die konsequente Umsetzung und Fortführung der Infrastrukturplanungen sowie eine geographische Dezentralisierung der Wirtschaftsaktivitäten. Die vielerorts noch unzureichende Infrastruktur ist bislang eine der Hauptbremsen für das Wachstum der indonesischen Wirtschaft. Dies betrifft sowohl die Verkehrsinfrastruktur, als auch den Versorgungssektor. Bedeutende Verbesserungen der Infrastrukturausstattung werden daher maßgeblich für die Entwicklung der Wirtschaft sein. Die Regierung setzt die Schwerpunkte dabei auf Wasserversorgung und den Energiesektor.

3.2 Energiemarkt

3.2.1 Energieerzeugung und Verbrauch

Indonesiens dynamische Wirtschaftsentwicklung lässt den Energiebedarf rasant ansteigen. Die Angaben zur genauen Höhe dieses Wachstums variieren stark. Nach Daten der Internationalen Energieagentur (IEA) wuchs der Primärenergieverbrauch (TPES) zwischen den Jahren 2002 und 2011 von 165 Megatonnen Öleinheiten (Mtoe) auf 211 Mtoe. Dies entspricht einer Gesamtzunahme des Energieverbrauchs um etwa 27 Prozent. Das jährliche Wachstum gibt das Institut mit rund 7 Prozent an.36 Statista beziffert das Wachstum des Energiekonsums im gleichen Zeitraum sogar auf 50 Prozent (von 107 auf 169 Mtoe).37 Zahlen des indonesischen Ministry of Energy and Mineral Resources (MoEMR) zufolge lag der Anstieg bei 42 Prozent, von rund 1.070 Millionen Barrel of Oil Equivalent (BOE) bzw. 150 Mtoe auf etwa 1.519 Million BOE bzw. 213 Mtoe. Im Jahr 2013 belief sich der Verbrauch laut MoEMR dann auf 226 Mtoe.38* Laut dem Indonesia Energy Outlook 2015 der Agency for the Assessment and Application of Technology (BPPT) und des Center for Energy Resources Development Technology (PTPSE) lag der Primärenergieverbrauch im Jahr 2013 bei knapp 200 Mtoe.39

34 (Asian Development Bank 2015) & (The Straits Times 2015) & (The Diplomat 2016) 35 (The Jakarta Post 2016-a) 36 (IEA - International Energy Agency 2014-b) * 1 BOE = 1.4⋅10-7 Mtoe 37 (Statista 2016) 38 (MoEMR - Ministry of Energy and Mineral Resources 2014) 39 (Center for Energy Resources Development / Agency for the Assessment and Application of Technology 2015) * Erneuerbare Energien: Geothermie, Wasserkraft, Bioenergie, Solarenergie, Windenergie, Meeresenergie

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Trotz der stark voneinander abweichenden Angaben wird die starke Zunahme des Energieverbrauchs deutlich, welche in den vergangenen Jahren parallel zur voranschreitenden wirtschaftlichen Entwicklung stattgefunden hat. Der Indonesia Energy Outlook prognostiziert zukünftig ein durchschnittliches jährliches Wachstum von ~5,7 Prozent und ein Ansteigen des TPES um mehr als das Sechsfache bis zum Jahr 2050. Der Primärenergieverbrauch soll dann mehr als 1.300 Mtoe betragen (siehe Abbildung 7).

Abbildung 7: Prognose des Primärenergieverbrauchs bis zum Jahr 2050, (Center for Energy Resources Development / Agency for the Assessment and Application of Technology 2015),

Im Jahr 2013 setzte sich der Primärenergieverbrauch zu mehr als 90 Prozent aus fossilen Energieträgern zusammen. Mit 36 Prozent dominiert Öl die Zusammensetzung des Primärenergieverbrauchs gefolgt von Kohle (34 Prozent) und Gas (23 Prozent). Die übrigen rund acht Prozent stammen aus neuen und erneuerbaren Energien (NRE).* Seit 2003 werden die erneuerbaren Energien in Indonesien in kommerziell entwickelte (Geothermie, Wasserkraft und Bioenergie), beschränkt entwickelte (Sonnenenergie und Windkraft) und sich im Forschungsstadium befindliche (Meeresenergie) Technologien unterschieden. Neue Energien sind bislang nicht von Bedeutung für den Energieverbrauch.

Indonesien verfügt über erhebliche Vorräte an fossilen Energieträgern. Bei Aufrechterhaltung der derzeitigen Produktionskapazitäten liegt die Reichweite von Kohle und Gas bei 72 respektive 34 Jahren. Derzeit ist Indonesien der größte Exporteur von Kohle und in den „Top Ten“ der größten Gasexporteure. Die Förderraten von Erdöl hingegen nehmen bereits seit mehr als zehn Jahren kontinuierlich ab. Seit 2004 ist Indonesien daher Nettoölimporteur. Einzig Japan importiert derzeit mehr Öl als Indonesien. Bei Ausbleiben neuer Erdölfunde werden sich die bekannten Reserven laut Indonesia Energy Outlook 2015 innerhalb der kommenden 13 Jahre erschöpfen. Der Bericht prognostiziert darüber hinaus, dass Kohle ab 2016 die Position von Erdöl als wichtigstem Energieträger im nationalen Energiemix einnehmen wird. Fossile Energieträger und im Besonderen Kohle sollen erst im Jahr 2050 von alternativen Energieträgern als dominante Energielieferanten abgelöst werden. Bis dahin soll der Anteil der erneuerbaren Energien mindestens 12 Prozent betragen.40 Dieser verhältnismäßig geringe Anteil resultiert aus einer derzeitigen starken Fokussierung auf den raschen Ausbau der Kohleenergie. Die Nutzung erneuerbarer Energieträger erfolgt dagegen zumeist noch im kleinen Maßstab und netzunabhängig. Dabei verfügt Indonesien über ein sehr großes Potenzial für den Ausbau erneuerbarer Energien. Besonders hoch ist das Potenzial bei der Nutzung von Wasserenergie. Das MoEMR geht hier von mehr als 75 GW Gesamtpotenzial aus, von denen etwa 11 Prozent genutzt werden. Mit rund 29 GW besitzt Indonesien das weltweit größte Potenzial im Bereich Geothermie. Weitere 50 GW liegen bei Bioenergie vor. Die Nutzung von Windkraft weist aufgrund der geographischen Gegebenheiten in Indonesien, im Vergleich zu anderen erneuerbaren Energieträgern, geringe Potenziale auf. Hingegen besteht infolge einer hohen Intensität der Sonneneinstrahlung, von durchschnittlich 4,80 kWh/m2/Tag, ein enormes Potenzial bei Solarenergie. Meeresenergie wird ein Erzeugungspotenzial von 61 GW

Neue Energien: Verflüssigte Kohle, Kohlenflözmethan, Kohlegas, Nuklearkraft, Wasserstoff 40 (Center for Energy Resources Development / Agency for the Assessment and Application of Technology 2015)

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zugeschrieben. Insgesamt soll sich das energetische Potenzial Indonesiens erneuerbarer Ressourcen dem MoEMR zufolge auf rund 810 GW belaufen. Die bislang erreichte Realisierung dieser Reserven beläuft sich auf lediglich rund 1 Prozent.41

Strommarkt Ausgelöst durch das verlangsamte Wirtschaftswachstum und gestiegene Strompreise nahm der Stromverbrauch im Jahr 2014 nur um 6 Prozent zu. Im Vorjahr lag dieser Wert noch bei knapp 8 Prozent.42 Insgesamt hat der Stromverbrauch dem MoEMR zufolge zwischen 2005 und 2013 um mehr als 75 Prozent zugenommen.43 Der staatliche Stromversorger PT. Perusahaan Listrik Negara (PLN) nimmt für die kommenden zehn Jahre (2015-2024) ein durchschnittliches jährlich Ansteigen der Stromnachfrage von mindestens 8,7 Prozent an.44 Bis zum Jahr 2030 soll sich der Stromverbrauch ausgehend vom gegenwärtigen Verbrauch verdreifachen.

Tabelle 6: Installierte Kapazitäten neuer und erneuerbarer Energien (Stand 2015) NRE Ressourcenpotenzial Installierte Kapazität Realisiertes Potenzial in % Wasserkraft 75.000 MW 8.111,00 MW 10,81% Erdwärme 29.475 MW 1.403,50 MW 4,8% Biomasse 32.000 MW 1.740,40 MW 5,4% Solarenergie 4,80 kWh/m2/Tag 71,02 MW - Windkraft und Hybrid 3-6 m/s 3,07 MW - Meeresenergie 61.000 MW 0,01 MW* - Nuklearkraft 3.000 MW 30,00 MW** - * Prototyp des BPPT; ** in Form einer Forschungsanlage Quelle: eigene Darstellung nach (MoEMR - Ministry of Energy and Mineral Resources 2015-b)

Geothermie Sonstige Ende 2014 lag die landesweit installierte Leistung bei 0,4% Wasserkraft 4,4% 53.585 MW. Im Jahr 2014 erreichte die Stromproduktion 6,5% 228 Terrawattstunden (TWh), der Verbrauch lag bei 199 TWh. Knapp 90 Prozent des Stroms werden mit Hilfe Öl fossiler Energieträger erzeugt. Der Anteil von Kohle ist mit 11,7% 52,8 Prozent am höchsten, gefolgt von Gas und Kohle Diesel/Heizöl mit jeweils 24,2 Prozent bzw. 11,7 Prozent. Die 52,8% Angaben zum Anteil von NRE schwanken zwischen 11 und Gas 21 Prozent (siehe Abbildung 8 und Tabelle 6*). Wie die 24,2% Daten des MoEMR zeigen, ist bei der Stromerzeugung die Nutzung von Wasserkraft und Geothermie am weitesten fortgeschritten. Biomasse trägt bereits mit knapp 1,8 GW zur Erzeugungskapazität bei, während die Anteile von Solar- Abbildung 8: Stromerzeugung nach Energieträgern 2014, eigene und Windkraft noch verschwindend gering sind. Deren Darstellung nach (MoEMR - Ministry of Energy and Mineral Nutzung erfolgt überwiegend netzunabhängig. Resources 2015-a)

Das Wachstum des Stromverbrauchs ist überwiegend auf eine kontinuierlich gestiegene Nachfrage der privaten Haushalte zurückzuführen. Anhaltendes Wirtschaftswachstum und eine damit einhergehende Verbesserung der Lebensumstände vieler Indonesier führten zu einem Zuwachs um 90 Prozent zwischen 2005 und 2013. Im Jahr 2014 zeichneten sich Privathaushalte für etwa 43 Prozent des gesamten Stromverbrauchs verantwortlich. Der Rest verteilte

41 (Agustinus 2016) 42 (PLN - PT. Perusahaan Listrik Negara (Persero) Report 2014) 43 (MoEMR - Ministry of Energy and Mineral Resources 2014) 44 (PLN - PT. Perusahaan Listrik Negara (Persero) 2015-a) * Die kumulierte installierte Kapazität von NRE beläuft sich auf rund 11 GW, was etwa 21 Prozent der Gesamtkapazität von 53 GW entspricht. ** Im Rahmen eines Forschungsprojekts.

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sich auf Industrie (33 Prozent), Gewerbe und Handel (18 Prozent) sowie den öffentlichen Sektor (6 Prozent). Es ist zu erwarten, dass die forcierte verstärkte Industrialisierung des Archipels den Stromverbrauch des Industriesektors signifikant anheben wird. Gleichermaßen wird mit einem erneuten Anziehen der Konjunktur die Nachfrage der privaten Haushalte weiter ansteigen.

Der Bereich der Stromerzeugung wird vom Öffentlicher staatlichen Stromversorger PLN dominiert. Sektor 6,0% Stand 2014 wurden 70 Prozent (37,3 GW) der installierten Leistung von PLN gestellt. Der Gewerbe Beitrag unabhängiger Stromproduzenten 18,0% betrug 20 Prozent (11 GW), während Privathaus- halte Stromproduzenten für den Eigenbedarf (PPU) 43.0% und sonstige Stromerzeuger mit einer Betriebslizenz für nicht mit Diesel betriebene Anlagen (IO non-BBM) jeweils rund 2,6 GW Industrie zur installierten Kapazität beisteuerten. Der 33,0% Bereich der Stromerzeugung ist bereits seit den 1980er Jahren für private Stromerzeuger geöffnet, Stromübertragung und -verteilung Abbildung 9: Stromverbrauch nach Sektoren im Jahr 2014, eigene Darstellung nach unterliegen jedoch weitestgehend einem (MoEMR - Ministry of Energy and Mineral Resources 2015-a) Monopol von PLN. Private Erzeuger müssen in der Regel an das staatliche Stromunternehmen verkaufen. Einzig für abgelegene Gebiete, in denen kein Zugang zum PLN-Netz vorhanden ist, sind Ausnahmeregelungen möglich. Abnahmeverträge mit PLN haben in Abhängigkeit der eingesetzten Ressourcen und Technologien Laufzeiten von bis zu 30 Jahren.

Stromnetz und Versorgung mit Elektrizität

100 Die Elektrifizierungsrate konnte in der jüngeren 80,38 84,30 73,70 76,85 Vergangenheit signifikant erhöht werden. Im 80 67,70 Zeitraum von 2010 bis Ende 2014 wuchs der 60 Grad der Stromversorgung laut PLN um 40 insgesamt 16,6 Prozent auf 84,3 Prozent an. 20 Neueste Zahlen des MoEMR sprechen von rund 0 87 Prozent landesweiter Elektrifizierung. Die 2010 2011 2012 2013 2014 hier aufgeführten Daten umfassen sowohl an das PLN-Netz angeschlossene Verbraucher, als auch Elektrifizierungsrate in % Selbstversorger. Gemessen an der Bevölkerung

Abbildung 10: Nationale Elektrifizierungsrate zwischen 2010 und 2014, von mehr als 250 Millionen bedeutet dies Quelle: (PLN - PT. Perusahaan Listrik Negara (Persero) Report 2014) jedoch, dass immer noch rund 40 Millionen Indonesier über keinen Zugang zu moderner Energie in Form von elektrischem Strom verfügen. Der Vergleich mit benachbarten aufstrebenden ASEAN-Staaten offenbart deutliche Unterschiede beim Stand der Stromversorgung. Sowohl Singapur und Brunei (je 100 Prozent), als auch Malaysia, Thailand und Vietnam (je 99 Prozent) sind Indonesien in diesem Bereich voraus. Eine der Hauptursachen für diese Entwicklung dürfte die fragmentierte Geografie des Inselstaates sein. Im aktuellen Plan zur nationalen Stromversorgung (RUPTL 2015-2024) beabsichtigt die indonesische Regierung gemeinsam mit PLN bis zum Jahr 2024 eine Elektrifizierungsrate von 99,4 Prozent zu realisieren. Diese ehrgeizige Zielsetzung erfordert ein Anheben der installierten Leistung auf 70 GW bzw. ein jährliches Wachstum von durchschnittlich 7 GW.45

45 (PLN - PT. Perusahaan Listrik Negara (Persero) 2015-a)

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Neben einem Anheben der landesweiten Erzeugungskapazitäten erfordert das Vorhaben auch eine generelle Modernisierung des bestehenden Stromnetzes sowie einen umfassenden Ausbau der energietechnischen Versorgungsinfrastruktur. Das bestehende Stromnetz besteht aus 24 Systemen, von denen Stand 2015 lediglich fünf ordnungsgemäß (Reserven >20 Prozent) funktionierten. 14 wurden mit Status Stand-by (Reserven <1 Prozent der größten Anlage) geführt und mindestens fünf galten als defizitär (partielle Stromausfälle). Das größte zusammenhängende Netz erstreckt sich über die Inseln Java, Madura und Bali. Es ist das größte von insgesamt drei Verbundsystemen und wird durch zahlreiche große Kraftwerke und Lastzentren unterstützt. Die übrigen zusammenhängenden Systeme befinden sich auf Sumatra: zum einen in den Provinzen Riau, West-Sumatra, Südsumatra und Jambi, zum anderen in Nord-Sumatra und Aceh. Die Folge sind starke regionale Differenzen in der Qualität der Stromversorgung. Insbesondere in den abgelegenen Regionen im Osten des Landes sind die Menschen aufgrund der unzureichenden Netzanbindung bzw. -qualität auf alternative Stromquellen angewiesen. Deshalb ist indonesienweit eine große Anzahl von Dieselgeneratoren im Einsatz, mit denen sich Unternehmen und Privathaushalte ihre eigene Versorgung sichern. Die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH geht in einer Studie aus dem Jahr 2013 von insgesamt rund 10 GW installierter Leistung durch die Nutzung von Diesel aus.46

Abbildung 11: Status des indonesischen Stromnetzes (Stand März 2015), Quelle: (MoEMR - Ministry of Energy and Mineral Resources 2015-a)

Die rapide wachsende Stromnachfrage und das in vielen Bereichen unzureichende Stromnetz stellen eine enorme Herausforderung für die Energieversorgung des Landes dar. Nicht zuletzt deshalb strebt die indonesische Regierung an, den Anteil erneuerbarer Energien in der Stromerzeugung wesentlich zu erhöhen, und forciert eine effiziente Nutzung der vorhandenen Elektrizität.

3.2.2 Energiepreise (inkl. Strom)

Strompreise unterliegen monatlichen Tarifanpassungen, die in Abhängigkeit von Inflationsrate, Wechselkurs der IDR zum USD und jeweils aktuellem Ölpreis vorgenommen werden. Die gesetzliche Basis für die Strompreisentstehung bildet die Ministerialverordnung 31/2014 des Energieministeriums. Sie unterscheidet zwischen verschiedenen

46 (Deutsche Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH 2013)

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ZIELMARKT ALLGEMEIN

Verbrauchergruppen, innerhalb deren unterschiedliche Grundpreise gelten. Tabelle 7 zeigt die Entwicklung der durchschnittlichen Strompreise im Zeitraum von 2006 bis 2014 für die sechs wichtigsten Verbrauchergruppen.

Tabelle 7: Entwicklung der durchschnittlichen Stromtarife nach Verbrauchergruppen in EUR/kWh (2006 - 2014)* Gewerbe Soziale Regierungsgebäude Jahr Haushalte Industrie Straßenbeleuchtung und Handel Einrichtungen und öffentlicher Sektor 2006 0,038 0,042 0,051 0,040 0,051 0,043 2007 0,039 0,042 0,052 0,039 0,050 0,044 2008 0,040 0,042 0,058 0,039 0,057 0,045 2009 0,040 0,043 0,060 0,039 0,059 0,045 2010 0,041 0,044 0,063 0,042 0,064 0,050 2011 0,042 0,047 0,064 0,044 0,063 0,053 2012 0,043 0,048 0,065 0,046 0,065 0,054 2013 0,047 0,054 0,075 0,051 0,074 0,061 2014 0,050 0,066 0,085 0,054 0,085 0,074 Quelle: (PLN - PT. Perusahaan Listrik Negara (Persero) 2015-b) * zum Jahresdurchschnitt 2015 von 1 EUR = 14.869,09 IDR

Die Tabelle zeigt das kontinuierliche Ansteigen der Strompreise seit 2006 mit den größten Veränderungen in der jüngsten Vergangenheit. Diese sind auf einen graduellen Abbau von staatlichen Stromsubventionen zurückzuführen. Trotzdem subventioniert Indonesien das staatliche Stromunternehmen PLN weiterhin, um den Ausbau des Versorgungsnetzes voranzutreiben, die Erzeugungskapazitäten zu erhöhen, die Entwicklung neuer und erneuerbarer Energien in abgelegenen Regionen zu beschleunigen und ökonomisch schlechter gestellten Haushalten den Zugang zu moderner Energie zu ermöglichen. Eine weitere Zielsetzung, die verfolgt wird, ist eine Verbesserung der Effizienz der Stromversorgung durch die Optimierung von Gas- und Kohlekraftwerken sowie die Reduktion des Treibstoffverbrauchs in bestehenden Dieselkraftwerken. Zu diesem Zweck sind für das Jahr 2016 Haushaltsmittel in Höhe von 50 Billionen IDR (~3,7 Mrd. USD) vorgesehen. In den Jahren zuvor waren die jährlichen Subventionen jedoch noch deutlich höher. 2013 betrug die Höhe der Stromsubventionen noch mehr als 73 Billionen IDR (~5,5 Mrd. USD), ein Jahr später waren es sogar 100 Billionen IDR (~7,5 Mrd. USD).47 Infolge weiterer Strompreisanpassungen für nicht subventionierte Verbrauchergruppen lag die Preisspanne für Haushalte* in 2015 bei 0,028-0,075 EUR/kWh und für die Industrie bei 0,034-0,092 EUR/kWh. Mit dem voranschreitenden Abbau der Subventionen ist mit weiterhin steigenden Stromkosten zu rechnen. Dies lässt darauf schließen, dass der Bedarf an energieeffizienten Lösungen in Zukunft stark anwachsen wird.

3.2.3 Energiepolitische Rahmenbedingungen

Der stetig wachsende Strombedarf stellt eine starke Belastung für vorhandene Erzeugungskapazitäten und Versorgungsnetze dar. Deshalb bedarf es eines raschen Ausbaus der existierenden Strominfrastruktur, einschließlich Erzeugungskapazitäten und Stromnetz. Dabei fördert die indonesische Regierung neben Kohleenergie insbesondere neue und erneuerbare Energien und nimmt Energieeffizienz verstärkt in den Fokus ihrer Aktivitäten. Diese Schwerpunkte spiegeln sich in der Regierungsverordnung 79/2014 zur Nationalen Energiepolitik (KEN) wieder.

KEN setzt verbindliche Ziele für den Anteil neuer und erneuerbarer Energien am nationalen Primärenergiemix bis zum Jahr 2050. Demnach soll dieser Anteil im Jahr 2025 mindestens 23 Prozent und 31 Prozent im Jahr 2050 betragen. Auf diesem Weg soll die Nutzung von NRE optimal entwickelt und gleichzeitig mithilfe nachhaltiger Energien die Versorgung isolierter und abgelegener Regionen innerhalb des Landes flankiert werden. KEN basiert auf der Annahme, dass die

47 (MoEMR - Ministry of Energy and Mineral Resources 2015-a) & (The Jakarta Globe 2015) * ab Kapazitäten von >1.300 Voltampere (VA); Strompreise für Haushalte mit <1.300 VA sind subventioniert und unterliegen bisher keinen marktgebundenen Tarifanpassungen

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ZIELMARKT ALLGEMEIN

Elektrifizierungsrate bis 2025 knapp 100 Prozent erreicht. Bis dahin soll die landesweit installierte Leistung 115 GW betragen und bis 2050 auf 430 GW anwachsen. Gleichzeitig soll sich der Primärenergieverbrauch pro Kopf zwischen 2013 (0,64 toe) und 2050 (3,2 toe) verfünffachen und der Pro-Kopf-Stromverbrauch um nahezu das Zehnfache ansteigen (siehe Abbildung 11).

Abbildung 12: Zielsetzungen der Nationalen Energiepolitik (KEN), Quelle: (Center for Energy Resources Development / Agency for the Assessment and Application of Technology 2015)

Mittels KEN beabsichtig die indonesische Führung, die nationale Energieversorgungssicherheit zu gewährleisten, indem die Nutzung lokal vorhandener Energieträger gestärkt und die Importe von Öl und Gas schrittweise reduziert werden. Daraus leiten sich die Priorisierung von Kohle als Hauptenergieträger der indonesischen „Energiewende“ und die Fokussierung auf die Entwicklung von NRE ab. In absoluten Zahlen bedeuten diese Zahlen eine Verdreifachung des Binnenkonsums von Kohle sowie einen Anstieg des Inlandsverbrauchs von NRE um das Elffache bis 2025. Langfristig sollen Exporte von Kohle und Erdgas daher nach und nach verringert und letztendlich komplett eingestellt werden.

Des Weiteren verfolgt KEN das Ziel, den Primärenergieeinsatz, der für ein Wachstum des BIP um ein Prozent erforderlich ist, zu verringern. Bis 2025 soll eine Veränderung des Energieaufwandes von < 1 Prozent ausreichen, um ein BIP-Wachstum von einem Prozent zu erzielen. Dies soll durch eine Förderung effizienter Energienutzung erreicht werden. Ziel ist es, die Energieintensität um mindestens 1 Prozent jährlich zu senken. Ausdruck der Umsetzung von KEN sind ein Regierungsprogramm zur Neuschaffung von 35.000 MW installierter Leistung bis 2019 und die Diversifizierung der eingesetzten Energieträger. Eine verbesserte Energieeffizienz soll u. a. durch Schaffung nationaler Effizienzstandards, Einführung von Energieeffizienzlabels und Energieeffizienzprüfungen, Verpflichtung der größten Energieverbraucher zu Energiemanagement sowie Schaffung von Bewusstsein für ein energiesparendes Verhalten im Alltag innerhalb der Bevölkerung gefördert werden.

Im Rahmen des 35.000 MW Programms sollen innerhalb von fünf Jahren 109 Kraftwerke neu entstehen. Davon sollen 74 mit einer Gesamtkapazität von 25 GW gemeinsam mit dem Privatsektor in Form von öffentlich-privaten Partnerschaften (ÖPP) gebaut werden. Die übrigen 35 Projekte mit einer Gesamterzeugungskapazität von 10 GW fallen in den Verantwortungsbereich von PLN. Schätzungen der Investitionskosten für dieses Mammutprogramm reichen von

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ZIELMARKT ALLGEMEIN

etwa 400 Trillionen IDR (~30 Mrd. USD) bis zu 1.127 Trillionen IDR (~84 Mrd. USD). Diese sollen den Planungen zufolge zu mehr als 50 Prozent vom privaten Sektor getragen werden.48

Wie Abbildung 13 illustriert, sollen 50 Prozent der anvisierten zusätzlich installierten Kapazität auf traditioneller Kohleenergie basieren, der Rest zu je 25 Prozent auf Gas und NRE. Die Regierung unterstützt das Programm mit Regulierungen, welche den Fortschritt der Umsetzung beschleunigen sollen. Darunter fallen Regelungen, die den Landerwerb erleichtern und die Preisstrukturen für unabhängige Stromproduzenten attraktiver werden lassen sollen. Ein wichtiger Schritt für die verstärkte Einbindung des Privatsektors war das Anheben der im Jahr 2009 eingeführten Einspeisetarife für eine Reihe erneuerbarer Energien. Aktuell existieren Einspeisetarife für Erdwärme, Wasserkraft, Biogas- und Biomasseenergie, Photovoltaik sowie Waste-to-Energy. Die Höhe und Dauer der von PLN bezahlten Vergütungen fallen je nach Technologie und Region unterschiedlich aus.

Gas Bioenergie 25% 3%

Solar, Wind, Meeresenergie, sonstige 10%

NRE Erdwärme 25% 5%

Kohle 50% Wasserkraft 7%

Kohle Gas Wasserkraft Erdwärme Bioenergie Solar, Wind, Meeresenergie, Sonstige

Abbildung 13: Der Energiemix des 35.000 MW Programms, eigene Darstellung nach (MoEMR - Ministry of Energy and Mineral Resources 2015- a)

3.2.4 Gesetzliche Rahmenbedingungen für Energieeffizienz

Die indonesische Gesetzgebung zu Energieeffizienz beruht vor allem auf Gesetzen der Ministerialebene und weniger auf höherrangigen Gesetzen des Parlaments.49 Rechtliche Grundlage für energiepolitische Entscheidungen, einschließlich der Umsetzung von Energieeffizienz, bildet das Gesetz Nr. 30/2007 zu Energie. Es schreibt die Priorisierung erneuerbarer Energien und effizienter Energienutzung durch nationale und regionale Verwaltungseinheiten vor. Darüber hinaus beauftragt es die Regierung zur Schaffung einer nationalen Energiebehörde (Dewan Energi Nasional-DEN), deren Aufgabe es ist, einen Nationalen Masterplan für Energie (Rencana Umum Energi Nasional – RUEN) aufzustellen. Dieser wiederum bildet das Fundament für den Nationalen Masterplan für Energieeinsparungen (Rencana Induk Konservasi Energi – RIKEN). Ferner setzt es positive und negative Anreize für den Einsatz von Energieeffizienz und erneuerbarer Energien. Das Gesetz schreibt die Regelung des Energiepreises über Marktmechanismen vor, nimmt aber durch gezielte Subventionen Rücksicht auf sozial schwächere Einkommensschichten. Eine Vielzahl von Regulierungen mit Bezug zu Energieeffizienz fußt auf dem Energiegesetz (siehe Abbildung 14). Die Wichtigsten werden im Folgenden in Kürze erläutert.

48 (Center for Energy Resources Development / Agency for the Assessment and Application of Technology 2015) & (MoEMR - Ministry of Energy and Mineral Resources 2015-a) 49 (Nachmany et al. 2015)

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ZIELMARKT ALLGEMEIN

Abbildung 14: Gesetzliche Rahmenbedingungen für Energieeffizienz in Indonesien, eigene Darstellung nach (MoEMR - Ministry of Energy and Mineral Resources 2012-b) & (MoEMR - Ministry of Energy and Mineral Resources 2015-c)

Die Regierungsverordnung Nr. 70/2009 zu Energieeinsparungen legt basierend auf dem Energiegesetz positive und negative Anreize zur Energieeinsparung für Regierung, Gemeinden, Unternehmer und Gesellschaft fest. Überdies regelt die Verordnung Pflichten für diese. Die Regierung ist verpflichtet, Regelungen zu formulieren und Kompetenzen im Bereich der Energieeinsparung aufzubauen. Pflicht der Wirtschaft ist es, Energiesparmaßnahmen umzusetzen und energieeffiziente Technologien einzusetzen, während die Öffentlichkeit dazu angehalten wird, energiesparende Maßnahmen in allen Bereichen zu ergreifen. Der Großteil der Regulierungen betrifft Energieeinsparungen im Allgemeinen. Spezielle Regelungen zur Nutzung energieeffizienter Technologien finden nur am Rand Erwähnung. Die Verordnung bildet die Grundlage für Regulierungen steuerlicher Anreize zur Förderung von Energieeffizienz von Industrieverbrauchern, die zu einem späteren Zeitpunkt eingeführt wurden. Ferner skizziert die Verordnung Prüfungen und Berichtspflichten zu Energieeffizienz, welche sich an internationalen Best-Practice-Beispielen anlehnen und zwischenzeitlich im Rahmen von Energiemanagement-Verfahren umgesetzt werden. Die entsprechenden Verfahren gelten verpflichtend für Großverbraucher (>6.000 toe oder 70 GWh pro Jahr) und sind in der zu einem späteren Zeitpunkt verabschiedeten Ministerialverordnung Nr. 14/2012 geregelt. Die Entwicklung von Minimum Energie Performance Standards (MEPS) und deren Anpassung an international geltende Normen befindet sich derzeit im Gange.

Seit 2005 ist RIKEN die nationale Rahmenplanung für die Umsetzung von Energieeinsparungen und Energieeffizienz. Er wird periodisch aktualisiert und beschreibt Strategien und Aktivitäten mit denen die Energiepolitik der Regierung implementiert wird. Diese beinhalten u. a. Informationssammlung und -verbreitung, Anreize (z. B. Steuernachlässe und zinsgünstige Kredite), Regulierungen und Preisgestaltung sowie Trainings und Schulungsprogramme. Tabelle 8 zeigt die Potenziale und Ziele für Energieeinsparungen, welche im aktuellen Entwurf des RIKEN identifiziert und festgelegt sind.

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ZIELMARKT ALLGEMEIN

Tabelle 8: Energiesparziele nach dem Entwurf des Nationalen Masterplans für Energieeinsparungen (RIKEN) Energieverbrauch je Energieverbrauch Zielsetzung für Bereich im Jahr Potenzial für Bereich je Bereich im Energieeinsparungen 2013 in Millionen Energieeinsparungen Jahr 2013 in Mtoe je Bereich bis 2025 BOE Industrie 355 (42%) 49,70 (42%) 10-30% 17% Transportsektor 324 (39%) 45,36 (39%) 15-35% 20% Haushalte 100 (12%) 14,00 (12%) 15-30% 15% Gewerbe und 36 (4%) 5,04 (4%) 10-30% 15% Handel Sonstige (Landwirtschaft, 23 (3%) 3,22 (3%) 25% - Bausektor, Bergbausektor) Quelle: Draft National Energy Conservation Master Plan (RIKEN) 2013

Insgesamt sieht der neue RIKEN bei einem Business-as-usual-Szenario, mit einem jährlichen Wachstum des Energieverbrauchs von rund 7 Prozent, Einsparungen von 17 Prozent über alle Sektoren hinweg vor. Zusätzlich wird angestrebt, die Energieintensität bis 2025 um jährlich ein Prozent zu senken und die im KEN beschriebene Verbesserung des Verhältnisses zwischen Primärenergieeinsatz und BIP-Wachstum zu realisieren.

Die Präsidentenanweisung Nr. 13/2011 schreibt Regierungsbeamten sowohl auf nationaler, als auch auf regionaler Ebene vor, innerhalb ihres institutionellen Umfeldes Wasser- und Energieeinsparungen (20 Prozent Strom, 10 Prozent Treibstoffverbrauch, 10% Wasserverbrauch) umzusetzen. Ein Jahr später erweiterte die Ministerialverordnung Nr. 13/2012 den Geltungsbereich dieser Regulierung, beschränkte sich jedoch auf Vorgaben zum Stromverbrauch. Sie sieht Einsparungen beim Stromverbrauch in Höhe von 20 Prozent bei Regierungseinrichtungen, Gebäuden staatlicher Betriebe, Dienstwohnungen und Amtssitzen von Regierungsbeamten sowie bei der Straßenbeleuchtung vor.

Abfälle Industrie und Die Green Energy Policy der Energiesektor 48 Mt Transportsektor 30 Mt Ministerialverfügung (Ministerial Decree) (6%) 9 Mt (4%) Nr. 2/2004 beschreibt Indonesiens Strategie (1%) die Nutzung erneuerbarer Energien auszuweiten und das öffentliche Bewusstsein für Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz zu erhöhen.

Seit Jahren weist Indonesien eine der Land- und Forstwirtschaft höchsten Ausstoßraten von Treibhausgasen 680 Mt* weltweit auf. Dies ist insbesondere auf (89%) jährlich auftretende Brände der Torfwälder auf Sumatra und Kalimantan zurückzuführen. Indonesien hat sich daher Abbildung 15: Angestrebte Reduktion von Treibhausgasemissionen nach Sektoren, im Jahr 2009 auf dem Treffen der eigene Darstellung nach (MoEMR - Ministry of Energy and Mineral Resources 2015-c), wichtigsten Industrie- und Schwellenländer *Mt = Megatonne (G20) in Pittsburgh und auf der UN-

Klimakonferenz in Kopenhagen (UNFCCC) dazu verpflichtet, seine Treibhausgasemissionen bis 2020 um 26 Prozent zu senken. Mit Unterstützung der internationalen Gemeinschaft sagte der ehemalige Präsident Susilo Bambang Yudhoyono sogar eine Reduktion der Klimagase um bis zu 41 Prozent zu. Das Vorhaben wurde per Präsidentenverordnungen Nr. 61/2011 und Nr. 71/2011 gesetzlich verankert und bindend wirksam.

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ZIELMARKT ALLGEMEIN

Abbildung 15 zeigt die angestrebten Emissionssenkungen in unterschiedlichen Bereichen, mit denen die Vorgaben realisiert werden sollen. Mittel zur Zielerreichung sollen u. a. verstärkter Einsatz von NRE und verbesserte Energieeffizienz sein.

3.2.5 Neue Entwicklungen auf dem Energiemarkt

Im Einklang mit den Plänen der Regierung entstehen derzeit landesweit zahlreiche neue Kraftwerke bzw. befinden sich in der Planung. Dabei handelt es sich bei der Mehrzahl um Kohle- und Gaskraftwerke, welche mit modernster Abgas- und Verbrennungstechnik ausgestattet werden, um Auswirkungen auf Mensch und Umwelt möglichst gering zu halten. Zusätzlich zu den vorgesehenen 35.000 MW neu installierter Leistung befinden sich derzeit Kraftwerke mit 7.500 MW Leistung im Bau. Somit beläuft sich die bis zum Jahr 2019 zusätzlich entstehende Kapazität auf knapp 43 GW.

Eine Reihe von Unternehmen hat bereits konkrete Absichten und Pläne für große Investitionsvorhaben im Energiesektor kundgetan. So plant die Adaro Group bis 2032 neue Kraftwerke mit einer Gesamtkapazität von 20.000 MW zu errichten. Ein noch größeres Vorhaben ist der angestrebte Bau einer der größten Energieanlagen der Welt in Zentral-Java. Dabei handelt es sich um einen Kohlekraftwerkkomplex mit einer Leistung von 5.000 MW, welcher durch PT. Jawa Energi in Kooperation mit chinesischen Investoren etappenweise gebaut werden soll. Geplant ist, den kommerziellen Betrieb der Anlage erstmals im Jahr 2018 aufzunehmen. Die Fertigstellung des Gesamtkomplexes soll sich über sieben Jahre erstrecken. Bis 2030 soll zudem das erste Kernkraftwerk Indonesiens entstehen. Experten warnen jedoch vor der Gefahr durch Erdbeben und Tsunamis.50

Im Bereich der erneuerbaren Energien tut sich ebenfalls viel. Im Dezember 2015 eröffnete Präsident “Jokowi” feierlich das mit einer Leistung von 5 MWp größte Solarkraftwerk Indonesiens. Die in Kupang im äußersten Osten des Landes gelegene Anlage wurde durch das staatliche Unternehmen PT. LEN Industri (Persero) gebaut und speist die generierte Elektrizität in das Netz von PLN ein. Etwas weiter im Westen des Archipels wurde die Insel Sumba zu einem Vorzeigeprojekt für die Entwicklung erneuerbarer Energien auserkoren. Initiiert von den Entwicklungsorganisationen Hivos International und Winrock International befindet sich dort ein Projekt in der Umsetzung, bei dessen Beendung die Energieversorgung der Insel zu 100 Prozent auf erneuerbaren Energieträgern beruhen soll. Insbesondere Solarenergie aber auch Wind- und Wasserkraft sollen die Energiequellen der zukünftigen Entwicklung Sumbas sein. Unterstützung hat die Initiative mittlerweile bei PLN, dem indonesischen Energieministerium, der Asian Development Bank und der norwegischen Botschaft gefunden. Daneben gibt es landesweit eine große Anzahl von Projekten aus allen Bereichen der NRE, welche sich in der Planung oder Umsetzung befinden.

Noch etwas weiter westlich fand vom 11-12 Februar 2016 auf Bali das erste internationale Clean Energy Forum statt. Die Veranstaltung ist als Plattform des Austauschs zwischen Entscheidungsträgern und Experten aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Vertretern der Zivilgesellschaft konzipiert, mit dem Ziel, die Entwicklung sauberer und nachhaltiger Energie auf nationaler, regionaler und internationaler Ebene zu fördern. Anlass dafür, dass die Wahl auf Bali als Veranstaltungsort fiel, war u. a. die Gründung eines indonesischen Exzellenzzentrums für saubere Energie (Center of Excellence on Clean Energy - CoE). Als hochmodernes Forschungs- und Entwicklungszentrum soll es sich zu einer der weltweit führenden Institutionen im Bereich der Förderung von NRE entwickeln und Informationen zur nationalen und internationalen Entwicklung im Energiebereich generieren. Auf diese Weise soll es zur Klarheit und Sicherheit von Investitionen, zu Austausch und Verbreitung von NRE-Technologien sowie zur Stärkung der internationalen Zusammenarbeit beitragen. Der Startschuss des CoE kennzeichnet aus Sicht von Experten einen Paradigmenwechsel für Indonesien in seinen Bemühungen einen strukturellen Wandel, von einem auf konventionellen Energieträgern beruhenden System zur Nutzung nachhaltiger Energie, herbeizuführen. Die dafür notwendigen sektorübergreifenden nationalen Kapazitäten sollen mithilfe des CoE aufgebaut werden.

50 (GTAI - Germany Trade & Invest GmbH 2016-c)

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ENERGIEEFFIZIENZ IN INDONESIEN

4 ENERGIEEFFIZIENZ IN INDONESIEN

Laut dem Energy Efficiency Market Report der IEA aus dem Jahr 2014, weist Indonesien mehr als die Hälfte (57 Prozent) des gesamten Investitionspotenzials im Bereich Energieeffizienz innerhalb der ASEAN bis 2020 auf.51 Die im RIKEN festgehaltenen Zielsetzungen für die Reduzierung des Energieverbrauchs spiegeln die Bedeutung wieder, die Energieeffizienz in Indonesien beigemessen wird. Neben der Diversifikation der eingesetzten Energieträger, ist die Verbesserung der Energieeffizienz oberste Priorität innerhalb der indonesischen Energiepolitik. Dennoch befindet sich die Entwicklung im Bereich der Energieeffizienz noch am Anfang. Infolge jahrelang subventionierter Energiepreise ist das Bewusstsein für effiziente Energienutzung innerhalb der Gesellschaft bislang gering ausgeprägt. Daher fallen Indonesiens Energieeffizienzindikatoren im internationalen Vergleich schlechter aus als in benachbarten ASEAN- Ländern.

Abbildung 16: Die für ein Prozent Wachstum des BIP erforderliche Steigerung des Energieverbrauchs in Prozent, (Indonesia Eximbank 2015)

Abbildung 17: Vergleich der Energieintensität ausgewählter Länder, (Indonesia Eximbank 2015)

Im Industriesektor sind insbesondere die Eisen-, Stahl, Zement-, Keramik-, Glas- und Textilindustrie große Energieverbraucher, die ein großes Potenzial für eine Verbesserung der Energieeffizienz aufweisen. Während der Haushaltssektor der größte Stromverbraucher ist, konsumiert der Industriesektor nahezu die Hälfte (44 Prozent) der gesamten produzierten Energie. Ein internationaler Vergleich der wichtigsten Industriebereiche deckt die Ineffizienz auf, mit der indonesische Industriebetriebe Energie verbrauchen.

Tabelle 9: Energieverbrauch diverser Industriesektoren ausgewählter Länder52 Industriebereich Ländervergleich Indonesien Indien Japan Eisen- und Stahlindustrie 650 kWh/t 600 kWh/t 350 kWh/t Indonesien Japan Zementindustrie 800 Kcal*/kg Klinker 773 Kcal/kg Klinker Indonesien Vietnam Keramikindustrie 16,6 GJ**/t 12,9 GJ/t Indonesien Republik Korea Glasindustrie 12 MJ***/t 10 MJ/t Indonesien (Spinnen) Indien (Spinnen) Textilindustrie 9,59 GJ/t 3,2 GJ/t Quelle: eigene Darstellung nach (Indonesia Eximbank 2015), *Kcal = Kilokalorien, **GJ = Gigajoule, ***MJ = Megajoule

51 (IEA - International Energy Agency 2014-a) 52 Aus einer Präsentation der Indonesia Eximbank: Die Auswahl der Länder basiert auf ihrer Bedeutung in den jeweiligen Branchen und deren Vergleichbarkeit mit den entsprechenden indonesischen Industrien.

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ENERGIEEFFIZIENZ IN INDONESIEN

Mit Unterstützung der Organisation der Vereinten Nationen für industrielle Entwicklung (UNIDO) und der Globalen Umweltfazilität, arbeitet das MoEMR gemeinsam mit dem Industrieministerium (MoI) und der Nationalen Standardisierungsbehörde (BSNI) daran, Energiemanagement- und Systemoptimierungsstandards basierend auf ISO 50001 für die Umsetzung in industriellen Betrieben zu adaptieren. Zudem bieten diverse Regierungsinstitutionen Ausbildungsprogramme und Kapazitätsaufbaumaßnahmen zu Energieeffizienz für Unternehmen.

Mit dem Wachstum der indonesischen Wirtschaft und zunehmender Bevölkerungszahl steigt die Anzahl motorisierter Fahrzeuge und der Bedarf an öffentlichen Transportmitteln. Die Folge sind wachsende Verkehrs- und Umweltbelastungen, insbesondere durch die steigende Zahl motorisierter Zweiräder. Bislang existieren keine Beschränkungen für Treibstoffverbrauch und Höhe der Abgasemissionen von Zweirädern. Nicht nur deshalb birgt der Transportsektor ein großes Potenzial zur Erhöhung der Energieeffizienz. Die indonesische Regierung hat fünf Bereiche festgelegt, in bzw. mit denen die Energieeffizienz verbessert werden soll: Ausbau öffentlicher Transportsysteme, Management der Verkehrsnachfrage, nicht motorisierter Transport, Verkehrssteuerung und Verringerung der Luftverschmutzung. Die Regulierung des Transportministeriums Nr. 201/2013 fördert die Substitution von erdölbasierten Treibstoffen durch Gas, autofreie Tage an Wochenenden, transitorientierte Entwicklungsplanung und verstärkte Nutzung nicht motorisierter Fahrzeuge. Andererseits werden Parkraumbewirtschaftung und Vergütung für Straßenbenutzung noch nicht aktiv und weiträumig praktiziert. In den Ballungszentren, und dabei insbesondere im Großraum Jakarta, finden derzeit massive Infrastrukturprojekte statt, die zu Effizienzsteigerungen führen sollen; u. a. der Bau von modernen U-Bahn- und Bahnstrecken, Neubau und Modernisierung von Flug- und Seehäfen sowie die Erweiterung und Verbesserung bestehender Stadtbussysteme.53

In allen Bereichen und Sektoren ist das Bewusstsein für Energieeffizienz noch verhältnismäßig gering ausgeprägt. Daher hat die Regierung im September 2015 eine Offensive gestartet, die über die kommenden fünf Jahre bis 2019 das Bewusstsein der Bevölkerung für Energieeffizienz schärfen und zu einer Senkung des Energieverbrauchs von 10 Prozent führen soll. Die Inhalte der Kampagne werden über Massenmedien und Social Media verbreitet. Gleichzeitig soll eine mehr als 1.000 Mann starke Energie-Brigade als Energiebotschafter fungieren und ihr Wissen an die Bevölkerung weitergeben.

Die nebenstehende Abbildung illustriert das umfassende Konzept der indonesischen Energieeffizienzoffensive. Neben der Verbreitung von Informationen und Know-how umfasst die Kampagne u. a. themenspezifische Ausstellungen, Wettbewerbe, die Integration von Energieeffizienz in Schullehrpläne, positive und negative Anreize sowie die Schaffung von Minimum Energie Performance Standards und Labelsystemen.

Eine weitere sektorübergreifende Maßnahme im Bereich Energieeffizienz ist die Umrüstung der Straßenbeleuchtung von konventionellen Leuchtmitteln auf intelligente Abbildung 18: Konzept der indonesischen Energieeffizienzkampagne, (MoEMR - Ministry of Energy and Mineral Resources 2015-c) Straßenbeleuchtungssysteme auf LED-Basis mit

Unterstützung der deutschen GIZ. Darüber hinaus ist Indonesien bestrebt, die Gründung von Energiedienstleistungsunternehmen (ESCO) durch unterstützende Regulierungen zu fördern. Bislang existieren nur wenige ESCOs, deren Tätigkeit bislang zumeist auf Pilotprojekte bei staatseigenen Unternehmen und Regierungsgebäuden begrenzt ist. Zukünftig sollen ESCOs jedoch auch eine wichtige Rolle bei der Finanzierung von Energieeffizienz einnehmen.54

53 (IEA - International Energy Agency 2015) 54 (MoEMR - Ministry of Energy and Mineral Resources 2015-d)

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ENERGIEEFFIZIENZ IN INDONESIEN

4.1 Energieeffizienz im Bauwesen

4.1.1 Allgemeiner Überblick

Indonesien weist im Gebäudebereich ein substanzielles Potenzial zur Verbesserung der Energieeffizienz auf, sowohl im Bereich „Wohnen“, als auch im kommerziellen Sektor. Laut Aussage eines Repräsentanten des Green Building Council Indonesia (GBCI) beim Bali Clean Energy Forum 2016, wird der Energieverbrauch im Gebäudebereich mit 18-25 Prozent des gesamten Endenergieverbrauchs vermutlich sogar unterschätzt. Obwohl der Anteil am Endenergieverbrauch damit verhältnismäßig gering ausfällt, bietet der Gebäudesektor aufgrund ausgereifter Technologien und eines hohen Grades der einfachen Wiederholbarkeit, gute Möglichkeiten zur Umsetzung von Energieeffizienz. Von der IEA wird er daher auch als „low hanging fruits“, die es zu pflücken gilt, betrachtet. Die dadurch erzielbaren Energieeinsparungen in Indonesiens Gebäudesektor bezifferte der Vertreter des Green Building Council Indonesia auf bis zu 40 Prozent.

400,00

350,00

300,00

250,00

200,00

150,00

100,00

50,00

0,00 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 Industrie 192,91 196,97 192,80 225,14 216,38 218,77 233,51 258,57 255,30 252,75 312,10 316,09 336,95 355,31 Haushalte 87,96 89,02 86,57 88,67 90,69 89,07 84,53 87,72 84,56 80,83 81,63 85,43 92,49 99,69 Gewerbe und Handel 19,22 20,01 20,32 20,97 23,99 24,82 24,79 26,49 27,88 29,46 31,74 33,85 34,02 35,97 Transportsektor 139,18 148,26 151,50 156,23 178,37 178,45 170,13 179,14 196,94 224,88 255,57 277,40 310,41 323,61 Sonstige 29,21 30,59 30,00 28,45 31,69 29,10 25,94 24,91 25,86 27,19 28,74 24,82 26,07 23,55

Abbildung 19: Endenergieverbrauch nach Sektoren in BOE, eigene Darstellung nach (MoEMR - Ministry of Energy and Mineral Resources 2015-c)

Abbildung 19 offenbart, dass sich der Energieverbrauch in Gebäuden seit dem Jahr 2000 kaum verändert hat. Im Gegensatz dazu, nimmt der Energiekonsum in Industrie und Transportsektor bereits seit Jahren kontinuierlich zu. Die Ursachen für diesen relativ stabilen Energieverbrauch sind vielfältig, jedoch überwiegend im Bereich „Wohnen“ zu finden. Einerseits beginnen die Anstrengungen der Regierung den Energieverbrauch zu senken erste Früchte zu tragen, andererseits substituieren moderne und effizientere Energieformen die traditionelle Nutzung von Biomasse als wichtigste Energiequelle von Haushalten. Infolge gewachsener Infrastrukturausstattung, zunehmender Urbanisierung und einem damit einhergehenden Anstieg der Nachfrage nach elektrischen Geräten wird erwartet, dass der Stromverbrauch in Gebäuden von vormals 18 Prozent (2011) auf rund 50 Prozent (2035) zunehmen soll.

Ein Vergleich des Energiekonsums von Gebäuden in Japan mit Indonesien in Abbildung 20 zeigt eine deutlich bessere Performance im Land der aufgehenden Sonne. In Japan herrscht jedoch ein kühleres Klima, was einen Dauerbetrieb von Klimaanlagen, wie in Indonesien weit verbreitet, nicht erforderlich macht. Darüber hinaus profitieren Gebäude in Japan aber auch von standardisierten Baumaterialien und besser durchgesetzten Bauvorschriften, die zu energieeffizientem Bauen verpflichten. In Indonesien befinden sich derartige Regularien derzeit noch in Entwicklung. Bislang sind Bauvorgaben nicht landesweit verbindlich und Zertifizierungen auf freiwilliger Basis angesiedelt. Die bisherigen Initiativen der Regierung zur Förderung von Energieeffizienz zielen überwiegend auf Gebäudemanagement und

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ENERGIEEFFIZIENZ IN INDONESIEN

Standardisierung von Elektrogeräten ab. Instrumente und Maßnahmen, welche im Gebäudesektor zur Erzielung von Energieeinsparungen zur Anwendung kommen, werden in den folgenden Kapiteln und Abschnitten näher erläutert.

Abbildung 20: Vergleich der Energieintensität in Gebäuden zwischen Indonesien und Japan in kWh/m2/a, (JICA - Japan International Cooperation Agency 2009)

Genaue Daten zum Energieverbrauch von Gebäuden in Indonesien sind rar. Im Bereich der Datenerhebung und -analyse besteht daher noch ein großer Nachholbedarf. Dennoch ist davon auszugehen, dass der Großteil der bestehenden Gebäude nicht energieeffizient ist. Derartige Überlegungen waren in der Vergangenheit aufgrund subventionierter Energiepreise für Bauherren und Energieverbraucher nur von geringer Relevanz.

Bürogebäude 47% 25% 22% 6%

Regierungsgebäude 55% 27% 4% 14%

Einkaufszentrum 57% 22% 5% 16%

Krankenhaus 57% 16% 14% 13%

Hotel 65% 15% 3% 17%

0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%

Klimaanlage Beleuchtung + Steckdosen Aufzug Sonstige

Abbildung 21: Energieverbrauch nach elektrischen Verbrauchern in indonesischen Gebäuden, eigene Darstellung nach (JICA - Japan International Cooperation Agency 2009)

Eine Untersuchung der japanischen Entwicklungsagentur JICA deckt auf, dass mehr als 50 Prozent des Stromverbrauchs in kommerziellen Gebäuden durch Klimatisierung verursacht werden. Für den Wohnsektor liegen keine entsprechenden Informationen vor, es kann jedoch davon ausgegangen werden, dass sich die Situation sehr ähnlich präsentiert. In Haushalten, in denen keine Klimaanlagen installiert sind, dürften Ventilatoren die Aufgabe der Klimatisierung innehaben. Trotz dessen, dass die Temperaturen in Indonesien nicht extrem heiß sind, sorgt die hohe Luftfeuchtigkeit für einen hohen Bedarf an Kühlung. Deshalb ist es neben der Anwendung effizienter Kühltechnologie Imperativ, die Gesamtwärmeübertragung (OTTV) durch an das Klima angepasste Gebäudehüllen, energieeffizientes Gebäudedesign, Baumaterialien etc. zu verringern. Die folgende Tabelle zeigt die im Zuge der Entwicklung nationaler „grüner“ Bauvorschriften ermittelten Einsparpotenziale bei Gebäuden mit unterschiedlichen Funktionen.

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ENERGIEEFFIZIENZ IN INDONESIEN

Tabelle 10: Energiesparpotenziale in Gebäuden in Indonesien Maßnahmen Büro Einzelhandel Hotel Krankenhaus Apartment Schule Photoelektr. Steuerung 18% 11% - 17% - 10% Sonnenschutz 17% 11% 18% 18% 8% 2% Hochleistungsglas 15% 6% 16% 14% 11% 5% Effiziente Kühlung 11.4% 8% 6% 7% 9% 12% Regelbare Pumpenantriebe 9% 3% 3% 5% 0,0% 0,0% Reduziertes Fenster-Wand-Verhältnis 8% 4% 9% 7% 2% 0,0% Energiesparbeleuchtung 7% 8% 7% 16% 6% 5% Begrenzung der Minimaltemperatur 2% 3% 3% 7% 6% 11% Wärmerückgewinnung 2% 5% 3% 7% 0,0% 0,0% Quelle: (Kapoor 2011) & (Institute for Building Efficiency 2012)

4.1.2 Klimatische Verhältnisse

Durch seine Lage auf dem Äquator weist Indonesien trotz seiner Größe ein relativ konstant heißes Klima auf. Nahezu über den gesamten Archipel herrscht ein tropisches Klima. Während der Regenzeit (Oktober bis April) ist es feucht-heiß, in der Trockenzeit (Mai bis September) heiß und trocken. Die Durchschnittstemperaturen reichen von 28 °C in den Küstenebenen, über 26 °C im Inland und den niederen Bergregionen, bis zu 23 °C in den höher gelegenen Bergregionen. Die Luftfeuchtigkeit liegt, mit durchschnittlich 70-90 Prozent, auf einem sehr hohen Niveau.

Der Norden des Landes (Sumatra, Kalimantan, Papua, West-Java, Sulawesi und Molukken) hat ein tropisch- immerfeuchtes Klima, mit jährlichen Niederschlagsmengen von 3.000-6.000 Millimetern und nahezu keinen Temperaturschwankungen. Unter diesen klimatischen Voraussetzungen ist hier eine der weltweit größten Ausdehnungen von tropischem Regenwald entstanden. Der trockenere Süden (Zentra-Java, Ost- Java, Kleine Sundainseln, Aru-Inseln) wird von tropischem wechselfeuchtem Monsunklimabestimmt. Hier schwanken die hohen Durchschnittstemperaturen Abbildung 22: Vergleich der klimatischen Verhältnisse in Deutschland und Indonesien, zeitweise um 6-12 °C. Mit (sunda-islands.com OHG 2016) durchschnittlich 2.000-.3000 Millimeter

fallen die jährlichen Niederschläge geringer aus als im Norden des Landes. Der überwiegende Teil davon fällt zwischen Dezember und März. Die vorstehende Abbildung zeigt einen Vergleich der Klimas in Deutschland und Indonesien. Es geht deutlich daraus hervor, dass die jährliche Niederschlagsmenge in Indonesien deutlich höher ausfällt als in Deutschland. Gleichzeitig übersteigen auch die Sonnenstunden und die Temperaturen in Indonesien die in Deutschland.

In Jakarta, Hauptstadt und Wirtschaftszentrum Indonesiens, sinkt die Temperatur nur selten unter 25 °C. Temperaturen von 28-30 °C sind das ganze Jahr über die Regel, die Luftfeuchtigkeit reicht von 75 Prozent während August und September bis 85 Prozent zwischen Dezember und Februar. Während der Regensaison kann es im Monat an bis zu 20 Tagen stark regnen. Dabei fallen große Niederschlagsmengen, die in Kombination mit unzureichender Infrastruktur am

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ENERGIEEFFIZIENZ IN INDONESIEN

Jahresanfang und Jahresende regelmäßig Überschwemmungen im Stadtgebiet auslösen. In der Trockensaison regnet es hingegen nur an fünf bis sechs Tagen monatlich.

Das ganzjährig feucht-heiße Klima bedingt, dass Klimaanlagen in indonesischen Gebäuden rund um die Uhr auf Hochtouren laufen. In diesem Zusammenhang sind insbesondere Maßnahmen, die zur Reduzierung von Kühllasten beitragen von großer Bedeutung für die Reduzierung des Energieverbrauchs. Infolge der hohen Sonnenintensität eignet sich Solartechnologie ebenfalls gut, um Energieeinsparungen zu erzielen. Die extreme Feuchtigkeit der Luft stellt hohe Ansprüche an die eingesetzten Baumaterialien und Technologien. Es ist daher Abbildung 23: Klimaübersicht für Jakarta, (WetterKontor GmbH kein Datum) bei einer Vielzahl von Energieeffizienzmaßnahmen erforderlich entsprechende Anpassungen an die vorherrschenden Klimaverhältnisse vorzunehmen, um die gewünschten Effekte dauerhaft zu erzielen.

4.1.3 Marktentwicklung und Bedarf in den einzelnen Bausektoren

Indonesiens Bausektor hat sich in den vergangenen zehn Jahren zu einer fundamentalen Stütze der indonesischen Konjunktur entwickelt. Das Wachstum der Branche überstieg in den vergangenen Jahren regelmäßig das Wachstum der Gesamtwirtschaft (siehe Abbildung 24).

7,4 Während der Sektor 2003 noch 125,3 Billionen IDR 8,0 7,1 7,0 6,2 6,5 6,3 6,6 (~9 Milliarden USD) erwirtschaftete, war diese Zahl 6,1 5,8 6,0 4,6 zehn Jahre später um nahezu das Siebenfache, auf 4,0 907,3 Billionen IDR (~68 Milliarden USD), angewachsen. Der Anteil des Sektors am nationalen BIP 2,0 beträgt mittlerweile rund 10 Prozent und die Anzeichen 0,0 2009 2010 2011 2012 2013 sprechen für einen mittelfristig anhaltenden Trend. Angetrieben durch zahlreiche, von der Regierung Bausektor BIP angestoßene Infrastrukturprojekte und einer Abbildung 24: Wachstum des BIP und des Bausektors in Prozent, (Global Business Guide Indonesia 2015) wachsenden Zahl privater Investitionen im Hochbau, wächst die Branche auch weiterhin zügig. Sowohl Hochbau, als auch Tiefbau befinden sich im Aufschwung und zahlreiche Projekte befinden sich in der Entwicklung oder bereits im Stadium der Durchführung. Daher wird basierend auf der Annahme einer fortschreitenden Urbanisierung, weiterhin steigender Einkommen und der Umsetzung der umfassenden Infrastrukturpläne der indonesischen Regierung, zwischen 2015 und 2019 ein Wachstum der Bauwirtschaft von rund 8 Prozent prognostiziert. Parallel mit der Entwicklung des Bausektors wächst auch der Bedarf an Baumaterialien. Indonesiens Bausektor gilt daher bei vielen Experten trotz diverser Einschränkungen, die eine allgemeine Bewertung des Marktes trüben, als einer der interessantesten seiner Art weltweit.

Durch vergleichsweise niedrige Lohnkosten und wachsende inländische Herstellung von Zement und anderen Baumaterialien befindet sich Indonesien zunehmend im Fokus der globalen Bauindustrie. Eine starke Zunahme von staatlichen und privaten Investitionen beschert dem Sektor eine beachtliche Entwicklung.55 Laut AECOM`s „Asia Construction Outlook 2014“ ist die indonesische Bauindustrie in 2013 schneller gewachsen als die von Ländern wie

55 (Global Business Guide Indonesia 2015)

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China, Indien oder Malaysia. Zudem wurde die Rentabilität des indonesischen Bausektors in Asien nur von China übertroffen (siehe Abbildung 25).

Abbildung 25: Die am schnellsten wachsenden Bausektoren Asiens (links); Die rentabelsten Bausektoren Asiens (rechts), (AECOM 2014)

Ein ähnliches Bild wie in Abbildung 25 zeigt sich auch beim Vergleich asiatischer Städte aus Sicht der Baubranche. Indonesiens Hauptstadt Jakarta gilt auf mittlere Sicht als am schnellsten wachsender und zweitprofitabelster Markt für Unternehmen des Sektors. Landesweit, jedoch insbesondere in der Hauptstadtregion, ging mit dem starken Wirtschaftswachstum in der jüngeren Vergangenheit ein starkes Ansteigen der Löhne einher. Daraus wiederum resultieren ein erhöhtes Verlangen nach Verbesserung der zur Verfügung stehenden Wohnmöglichkeiten bzw. der generellen Wohnsituation und gestiegene Konsumbedürfnisse der Bevölkerung. Eine Vielzahl einfacher Behausungen wird durch neu gebaute Gebäude aus Stein und Beton ersetzt und die Anzahl der Einkaufszentren in den Städten wächst, um den gestiegenen Anforderungen gerecht zu werden.

Gleichzeitig sind die Ansprüche und der Bedarf hiesiger als auch ausländischer Wirtschaftsakteure an Büro- und Produktionsgebäuden mit der wirtschaftlichen Entwicklung in die Höhe geschnellt. Im zentralen Geschäftsviertel der Hauptstadt Jakarta ging die Auslastung infolge der verlangsamten Konjunktur zwar von 97 Prozent (2014) auf 94 Prozent (2015) leicht zurück. Dennoch werden weiterhin neue Bürotürme errichtet, um dem Zustrom neuer Unternehmen Stand zu halten. Derweil treibt das Wirtschaftswachstum auch die Infrastrukturentwicklung innerhalb des Landes voran und lässt auch den Anspruch an bestehende und neu gebaute Infrastruktureinrichtungen steigen.

Während der Hochbau überwiegend von privaten Investitionen getragen wird, kommen die Impulse für den Tiefbausektor vor allem von Initiativen des Staates. Der mittelfristige Entwicklungsplan für die nationale Entwicklung (RPJMN 2015-2019) der indonesischen Regierung erfasst verschiedenste Aspekte des Infrastruktursektors und listet eine Vielzahl von Projekten auf, welche bis 2019 umgesetzt werden sollen. Darunter befinden sich auch einige Großprojekte, welche Signalwirkungen entwickeln und sich auf angrenzende Regionen auswirken sollen.

Daraus ergeben sich auch für ausländische Unternehmen zahlreiche Geschäftsmöglichkeiten. Dabei handelt es sich jedoch zumeist um japanische, chinesische oder koreanische Bauunternehmen und auch diese sind häufig bei der Durchführung von Projekten auf ein Mitwirken als Subunternehmer bzw. Zulieferer limitiert. Für Unternehmen anderer Herkunft ergeben sich jedoch immer noch vielseitige Geschäftschancen, denn die notwendige Gebäude- und Verkehrstechnik muss zu großen Teilen importiert werden. Dies betrifft insbesondere auch „grüne“ Technologien, für die eine einheimische Industrie im Grunde nicht vorhanden ist.

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4.1.4 Infrastrukturbau

Der Tiefbausektor ist der Motor der Baubranche. Angetrieben von staatlichen Investitionen entfielen 2013 rund 54 Prozent aller Bauleistungen auf Infrastrukturvorhaben. Um das zuletzt langsamer werdende Wachstum wieder auf Kurs zu bringen, ist der Ausbau der Infrastruktur zwingend notwendig. In der Vergangenheit lagen die staatlichen Investitionen in den Sektor bei lediglich rund 2,5 Prozent des BIP. Die aktuelle Administration hat erkannt, dass dies nicht ausreichend ist, um mit der dynamischen Entwicklung innerhalb des Landes und der Region Schritt zu halten. Die unzureichend ausgebaute Infrastruktur bremst vielmehr noch die Ausschöpfung des wirtschaftlichen Potenzials Indonesiens. Daher ist man bestrebt, den Anteil auf rund 4 Prozent des BIP anzuheben. Im Zeitraum von 2015-2019 werden daher erhebliche Summen in den Infrastrukturbau fließen. Nachdem der „Masterplan zur Stärkung und Beschleunigung der wirtschaftlichen Entwicklung“ (MP3EI) der Vorgängerregierung zwar nicht annulliert, jedoch bereits in einer Reihe von Aspekten durch die derzeitige Regierung aufgehoben wurde, dient der aktuelle mittelfristige Plan zur nationalen Entwicklung (RPJMN 2015-2019) als Referenz für staatliche Investitionen. Bei einer Quote von rund 4 Prozent des BIP beliefen sich die Infrastrukturausgaben im Planungszeitraum demzufolge auf nahezu 320 Milliarden USD. Sollte der Wert der indonesischen Rupiah wieder deutlich ansteigen, könnten die notwendigen Ausgaben sogar mehr als 400 Milliarden USD betragen. Während in den Vorgängerplänen der Energiesektor mit deutlichem Abstand priorisiert wurde, werden im aktuellen Plan der Wasser- und der Energiesektor mit nahezu gleichgroßen Anteilen bedacht.

Tabelle 11: Vorgesehene Infrastrukturausgaben nach RPJMN 2015-2019 in Mrd. USD* Bereich Szenario 1: 3,75% des BIP Szenario 2: 2,5% des BIP Wasserver- und -entsorgung 86,3 65,0 Energieerzeugung und -verteilung 78,8 65,5 Straßenbau 56,7 42,3 Seeverkehr 33,6 22,8 Öffentlicher Wohnungsbau 16,5 12,0 Schienenverkehr 14,8 9,3 IKT-Infrastruktur 13,3 8,7 Luftverkehr 11,0 6,7 Personennahverkehr in Städten 7,7 5,0 Insgesamt 318,7 237,4 Quelle: (GTAI - Germany Trade & Invest GmbH 2015-b), *Umrechnung zum Kurs 1 USD = 15.000 IDR

Gleichzeitig bemüht man sich das Engagement privater Unternehmen bei der Finanzierung und Umsetzung von Infrastrukturvorhaben zu steigern. Insbesondere ist die vermehrte Anwendung von ÖPP eine Zielsetzung der Regierung. Im vergangenen Jahr waren 38 Projekte im Wert von 23,5 Milliarden USD für die Umsetzung mit privaten Partnern vorgesehen. Bislang haben indonesische Behörden jedoch nur wenig Erfahrung mit der Ausschreibung und Implementierung von ÖPP, so dass es häufig zu Verzögerungen kommt. Dass hier mittlerweile Verbesserungen erzielt wurden, kann man gut am Beispiel Jakarta sehen. Die Stadt gleicht derzeit einer großen Baustelle. Der Bau des ersten Teilabschnittes einer Schnellbahnstrecke, die für Entlastung von Jakartas Straßen sorgen soll, befindet sich derzeit im Gang. Das Projekt ist eine Kooperation mit japanischen Investoren. Bei Fertigstellung, die für das Jahr 2027 geplant ist, soll die Länge der Gesamtstrecke mehr als 100 Kilometer betragen. Der Betrieb auf den ersten Streckenabschnitten soll jedoch bereits ab 2018 beginnen.56

Der Bau einer Bahnlinie von der Innenstadt Jakartas zum internationalen Flughafen wird ebenfalls eine Entspannung für die Verkehrssituation in der Hauptstadt bringen. Der derzeit stattfindende Bau eines neuen Terminals und einer weiteren Start- und Landebahn soll mehr Flugverkehr von und nach Indonesien ermöglichen. Ein weiteres Großprojekt innerhalb der Hauptstadt ist der Ausbau des unterdimensionierten Hafens. So soll es in Zukunft auch für große und hochmoderne

56 (GTAI - Germany Trade & Invest GmbH 2015-b)

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Containerschiffe möglich sein, Jakarta direkt anzufahren und ihre Fracht zu entladen. Der Ausbau des Hafens ist Teil der maritimen Achse, die von der Regierung geplant ist. Insgesamt 24 Häfen sollen im ganzen Land neu gebaut bzw. modernisiert werden, um die Logistikkosten innerhalb des Inselreiches drastisch zu senken. Richtet man den Blick über die Grenzen der Hauptstadt hinaus wird auch in anderen Städten und Regionen eifrig Infrastruktur gebaut. Zwischen Jakarta und der nahe gelegenen viertgrößten Stadt Bandung baut ein Konsortium aus indonesischen und chinesischen Unternehmen eine Hochgeschwindigkeitsbahn (LRT). Diese soll ein Ende der chronischen Staus auf der viel befahrenen Pendlerstrecke bedeuten. Die Liste der sich im Bau und in der Planung befindlichen Projekte ist lang. Eine Auswahl der größten Bauprojekte bietet Tabelle 12.

Tabelle 12: Auswahl großer Infrastrukturvorhaben in Millionen USD Projekt Investitionssumme Fortschritt Details Baubeginn 1. Teilabschnitt bis zu 2.700 km lange Autobahn auf der Trans-Sumatra bis 11.000 2014 erfolgt; Fertigstellung Insel Sumatra Gesamtprojekt 2025 U-Bahn Jakarta Baubeginn 1. Teilabschnitt japanisches Konsortium realisiert und 7.000 (MRT) 2013 erfolgt finanziert 1. Teilabschnitt Baubeginn 2013 erfolgt; Ausbau des Hauptstadthafens auf Kalibaru-Projekt 4.000 Fertigstellung 1. Phase Jahreskapazität von 18 Mio. TEU 2017/18, 2. Phase 2023 2.000-MW-Kohlekraftwerk in West- Baustart Ende 2015 erfolgt; Batang Power Plant 4.000 Java; japanisches Konsortium baut, Inbetriebnahme vor 2020 finanziert und betreibt das Projekt Sechs Mautstrecken in Baubeginn 2015/16; 3.500 sechs Mautstraßen; Gesamtlänge 70km Jakarta Inbetriebnahme 2018/19 Tanjung Enim - 375 km lange Strecke für den Tanjung Api Api 2.975 in Planung Kohletransport in Sumatra; als ÖPP- Bahnlinie Vorhaben geplant Pulau Baai - Muara in Planung; Baustart 230 km Strecke für den Kohletransport 2.300 Enim Bahnlinie voraussichtlich 2016/17 in Sumatra; als ÖPP-Vorhaben geplant Halim - Soekarno- Verbindung des Hauptstadtflughafens Projektstart 2015/16; Hatta Railway / 2.570 mit der Innenstadt; als ÖPP-Vorhaben Inbetriebnahme 2018/19 Manggarai Bahnlinie geplant Soekarno Hatta 2.200 Baustart Terminal 2013 Ausbau Hauptstadtflughafen Flughafen (GTAI - Germany Trade & Invest GmbH 2015-c)

Auch bei öffentlichen Projekten nimmt Effizienz neben den Projektkosten mittlerweile einen höheren Stellenwert ein als das in der Vergangenheit der Fall war. Öffentliche Institutionen und staatliche Unternehmen gehen mit gutem Beispiel voran. So wurde die Beleuchtung am Hauptstadtflughafen von konventionellen auf energiesparende Leuchtmittel umgerüstet. Damit können bis zu 70 Prozent der Kosten für die Beleuchtung gespart werden. Ein weiteres Beispiel für verbesserte Energieeffizienz im Infrastrukturbereich ist die Smart Street Lighting Initiative (SSLI) des Energieministeriums in Zusammenarbeit mit der GIZ und unterstützt vom indonesischen Finanzministerium sowie dem Indonesian Climate Change Trust Fund. SSLI ist eine national angepasste Minderungsmaßnahme (NAMA), wie sie bei der UN-Klimakonferenz auf Bali 2007 für Entwicklungs- und Schwellenländer beschlossen wurden. Im Zuge der SSLI soll in bis zu 22 Städten die konventionelle Straßenbeleuchtung durch LED-Leuchtsysteme ersetzt werden. Die Umsetzung des Projektes erfolgt in drei Phasen und wird von umfassenden Kapazitätsbildungsmaßnahmen begleitet.

 Demonstrationsphase Januar 2014 - Juni 2015 in zwei bis vier Städten  Erweiterungsphase Juli 2015 - Dezember 2016 in weiteren zwei bis acht Städten  Transformationsphase Januar 2017 - Dezember 2019 in weiteren fünf bis 10 Städten

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Durch die Umrüstung der Beleuchtungssysteme auf LED sollen 50-80 Prozent Energieeinsparungen und bis 2020 eine

Reduzierung der Treibhausgasemissionen von 400.000 Tonnen CO2-Äquivalent erzielt werden.57

4.1.5 Gewerblicher Bau*

Bürofläche Die gegenwärtige Situation im kommerziellen Sektor zeigt ein zweigeteiltes Bild. Während die Nachfrage nach Einkaufszentren, Hotels und Krankenhäusern weiterhin ungebremst wächst, ist die Dynamik im Bürobereich infolge der zurückgegangenen Wirtschaftsleistung etwas zum Erliegen gekommen. Doch derzeit ist immer noch eine Vielzahl von Projekten im Bau und in Planung. Laut der Germany Trade & Invest GmbH sprechen die Anzeichen dafür, dass Unternehmen, anstatt ihr Engagement zurückzuschrauben, viel eher die derzeitige Flaute nutzen und ihre Geschäftstätigkeiten von weniger attraktiven Standorten in das zentrale Geschäftsviertel der Hauptstadt verlegen werden. Jährlich werden dort etwa 500.000 m2 an neuer Bürofläche hinzugefügt. In den außerhalb des Zentrums gelegenen Geschäftsbezirken ist die Belegung von vormals mehr als 90 Prozent auf 84 Prozent gesunken. Dennoch nimmt der Flächenbestand auch dort jährlich um 300.000 m2 zu. Insgesamt soll das Angebot an Bürofläche bis 2019 von derzeit 7 auf 11,5 Millionen Quadratmeter ansteigen.

Tabelle 13: Auswahl von Projekten im Bürosektor (>50.000 m2) in Jakarta (2016-2019) Gepl. Fertigstellung Projektname Ort Fläche in m2 Stand 2016 International Finance Center 2 Rasuna Said 50.000 Im Bau 2016 Capital Palace (Office Tower @ ST Regis) Gatot Subroto 90.511 Im Bau 2016 Menara Palma 2 Rasuna Said 50.000 Im Bau 2016 Centennial Tower Gatot Subroto 100.000 Im Bau 2016 Ciputra World Jakarta 2 Satrio 70.000 Im Bau 2016 The Tower Gatot Subroto 56.492 Im Bau 2016 Cibis Tower TB Simatupang 60.800 Im Bau 2017 Mangkuluhur Tower Gatoto Subroto 53.000 Im Bau 2017 Sequis Life Tower 2 Sudirman 80.000 Im Bau 2017 Prosperity Tower @ District 8 Sudirman 71.545 Im Bau 2017 Treasury Tower @ District 8 Sudirman 139.000 Im Bau 2017 Soppo Del Tower A Kuningan 80.000 Im Bau 2017 The Sima TB Simatupang 60.000 Im Bau 2018 Sudirman 7.8 Sudirman 52.000 Im Bau 2018 Tower Two at The City Center Sudirman 101.260 Im Bau 2018 World Trade Center III Sudirman 70.000 Im Bau 2018 Tower 2 @ Ciputra World Jakarta 1 Satrio 70.000 Im Bau 2018 Thamrin Nine Thamrin 97.500 Im Bau 2018 Kota Kasablanka Office Tower 2 Casablanca 90.000 Im Bau 2019 Office Tower Lot. 10 SCBD (PCPD Tower) Sudirman 96.000 Im Bau Quelle: (Colliers International Indonesia 2015)

Tabelle 13 zeigt eine Auswahl von Projekten in Jakarta, die innerhalb der kommenden drei Jahre fertig gestellt werden. Die aufgeführten Vorhaben fallen unter die Green Building Regulierung Nr. 38/2012 und müssen somit auch Energieeffizienzkriterien erfüllen. Daneben existiert eine große Anzahl kleiner Projekte, die zum Teil nur knapp unter die Flächengrenze fallen. Doch auch bei Projekten, welche nicht durch die Green Building Regulierung Nr. 38/2012 dazu verpflichtet sind, gewinnen Umwelt- und Effizienzkriterien an Bedeutung. Laut Ranidia Leeman von PT. Holcim

57 (MoEMR - Ministry of Energy and Mineral Resources kein Datum) * Verlässliche Immobilienmarktdaten sind lediglich für Jakarta und Surabaya verfügbar.

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Indonesia Tbk., einem der führenden Zementhersteller Indonesiens, wird das Angebot von der Nachfrage nach „grüneren“ Gebäuden bestimmt. Einerseits sei dies ein Trend, der von ausländischen Unternehmen mitgebracht wurde, die sich um ein besseres Wohnumfeld für ihre Mitarbeiter bemühen. Andererseits werde diese Fürsorge auch von jungen indonesischen Unternehmen adaptiert, denn mit einem besseren Lebensumfeld werden vielseitige Vorteile für das Unternehmen verbunden; z. B. höhere Motivation und bessere gesundheitliche Verfassung etc., die in gesteigerter Produktivität resultieren.58 Auch von Seiten der Bevölkerung steigen mit wachsendem wirtschaftlichem Wohlstand die Ansprüche an die Lebensqualität. Das Ansteigen des Ölpreises und die damit einhergehende Verteuerung der Strompreise werden zukünftig weitere Impulse für Energieeffizienz bei nicht regulierten Gebäuden sein.

Zwischen Surabaya, der zweitgrößten Stadt des Landes, und Jakarta besteht noch eine große Kluft im Hinblick auf die wirtschaftliche Entwicklung. Dies zeigt sich auch daran, dass der Bestand an Bürofläche Ende 2014 laut Colliers International Indonesia nur 300.000 m2 betrug. Dies entsprach etwa vier Prozent des Flächenangebots in der Hauptstadt. Eine wesentliche Änderung dieses Zustandes soll erst ab 2017 eintreten. Dann soll eine Reihe sich derzeit im Bau befindlicher Projekte fertig gestellt sein und das Gesamtangebot an Bürofläche knapp 800.000 m2 erreichen. Wie die folgende Auflistung zeigt, fallen die Projekte in Surabayas Bürosektor nicht unter die bisher regulierten Gebäudegrößen.

Tabelle 14: Auswahl von Projekten im Bürosektor in Surabaya (2016-2019) Gepl.Fertigstellung Projektname Ort Fläche in m2 2016 MNC Tower Ade Irma Suryani 7.000 2016 The Samator Kedung Baruk 25.000 2016 Pakuwon Center Basuki Rahmat 20.260 2016 AMG Tower Dukuh Menanggal 12.000 2017 The Frontage Ahmad Yani 30.000 2017 Praxis Office Panglima Sudirman 25.000 2017 Tunjangan Planza VI Basuki Rahmat 39.740 2017 Capital Square HR Muhammad 30.000 2017 Voza Office Tower HR Muhammad 32.833 2017 Grand Sungkono lagoon Abdul Wahab Siamin 45.000 2017 Spazio Tower Bukit Darmo Boulevard 20.000 2018 Marvel City Ngagel 12.000 2018 Puncak Dharmahusada MERR, Mulyorejo 40.000 2018 One Galaxy Dharmahusada 40.000 2018 Puncak CBD Jajar Tunggal Jajar Tunggal 30.000 2018 Puncak Bukit Golf Square Bukit Dharmo Boulevard 30.000 2019 Signature Gallery Gubeng 40.000 Quelle: (Colliers International Indonesia 2014)

Trotz des stetig wachsenden heimischen Konsumsektors, verzeichneten die Einzelhandelsflächen in der jüngeren Vergangenheit kaum Zuwächse. Für 2016 wird jedoch von Marktexperten eine Trendwende erwartet. Seit Ende 2014 gab es keine nennenswerten Neueröffnungen, doch für den Zeitraum von 2016-2018 sind alleine für Jakartas Zentrum mindestens zehn Neueröffnungen geplant. Knapp die Hälfte befindet sich schon im Bau. In der Peripherie der Hauptstadt übersteigt die Anzahl der geplanten Einkaufszentren sogar noch die Entwicklung im Zentrum. Unter den Projekten finden sich auch einige Großprojekte mit Flächen von >50.000 m2. Die vorhandene Einzelhandelsfläche in Jakarta umfasst bislang rund 4,5 Millionen m2, in den Satellitenstädten belegen Einzelhändler weitere 2,3 Millionen m2. Collier International zufolge soll sich der Flächenzuwachs bis 2018 auf knapp 1,1 Millionen m2 belaufen. Neben klassischen Einkaufszentren befinden sich auch einige große Multifunktionsprojekte, so genannte Super-Blocks bestehend aus Büroräumen, Geschäften, Apartments und Restaurants, in Planung. In Bogor beispielsweise plant die Gesellschaft Megapolitan Development bis 2017 die Fertigstellung eines solchen Komplexes für mehr als 400 Millionen USD. Das

58 (Asia Green Buildings 2014-c)

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Unternehmen PT. Agung Podomoro hat in Medan, Sumatra, gar ein Großprojekt über eine halbe Milliarde USD in der Pipeline.

Tabelle 15: Ausgewählte Einzelhandelsprojekte im Großraum Jakarta (2016-2018) Gepl.Fertigstellung Projektname Ort Fläche in m2 Stand 2016 Bekasi Trade Center 2 Bulak Kapal 56.000 Im Bau 2016 Neo SOHO Mall (Podomoro City) Slipi 40.000 Im Bau 2017 New Harco Plaza Glodok 60.000 Im Bau 2017 Pondok Indah Mall Pondok Indah 60.000 In Planung 2017 Holland Village mall Cempaka Putih 40.000 In Planung 2017 Shopping Mall at Green Pramuka City Nord-Jakarta 30.000 In Planung 2018 Mal Puri Indah 2 Puri Indah 50.000 In Planung 2018 Shopping Mall at Podomoro Park Buaran 40.000 In Planung 2018 AEON Mall Garden City Cakung 90.000 In Planung 2018 AEON Mall Deltamas Deltamas 90.000 In Planung 2018 Lippo Grand Mall Karawaci 120.000 In Planung 2018 Kota Harapan Indah Bekasi 51.000 In Planung Quelle: (Colliers International Indonesia 2015)

Während zwischen 2012 und 2014 in Surabaya keine neuen Einzelhandelsflächen auf den Markt gelangten, sollten bis Ende 2015 knapp 1 Million m2 hinzukommen. Danach sagt Colliers International Indonesia bis 2018 ein jährliches Wachstum von 31 Prozent bei den Einzelhandelsflächen voraus. Bis dahin sollen 14 neue Einkaufszentren mit knapp 400.000 m2 ihre Pforten öffnen.

Tabelle 16: Ausgewählte Einzelhandelsprojekte in Surabaya Gepl.Fertigstellung Projektname Ort Fläche in m2 Stand 2016 Tunjangan Plaza V Zentrum 19.000 Im Bau 2016 Supermal Pakuwon 2 West-Surabaya 40.000 Im Bau 2017 Tunjangan Plaza VI Zentrum 33.000 In Planung 2017 The Frontage Süd-Surabaya 30.000 In Planung 2017 Ciputra World Surabaya 2 Zentrum 34.000 In Planung 2017 Maspion Square 2 Süd-Surabaya 30.000 In Planung 2017 One Galaxy Mall Galaxy Mall 3 Ost-Surabaya 60.000 In Planung 2018 Mall Pasar Atum 2 Nord-Surabaya 40.000 In Planung 2018 Puncak CBD Jajar West-Surabaya 30.000 In Planung Quelle: (Colliers International Indonesia 2014)

Überwiegend handelt es sich bei den aufgeführten Projekten um Prestigevorhaben, bei welchen hochmoderne Technik und fortschrittliches Design zur Anwendung kommen. Angefangen von der Beleuchtung über Gebäudeisolierung und Shading hin zu Sensortechnik und effizienter Kühltechnik bestehen vielfältige Möglichkeiten für ausländische Technologielieferanten bei derartigen Projekten mitzuwirken. In der Planungsphase sind Experten gefragt, die energieeffiziente Designlösungen präsentieren können. Nach Fertigstellung dient moderne Mess- und Steuertechnik der Kontrolle und Steuerung des Energieverbrauchs.

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Hotels Indonesien hat im vergangenen Jahr seine Einreisebestimmungen für Touristen wesentlich erleichtert. Stand Ende 2015 war es Besuchern aus 90 Ländern möglich mit einem kostenfreien „Visa on Arrival“ nach Indonesien einzureisen. Für 2016 ist vorgesehen weitere 84 Länder zu dieser Liste hinzuzufügen. Nicht zuletzt deshalb wird mit stark ansteigenden Besucherzahlen aus dem Ausland gerechnet. Doch auch der inländische Tourismus ist angesichts steigender Einkommen in den vergangenen fünf Jahren konstant gewachsen. Folgerichtig rüstet sich die Tourismusindustrie mit dem Bau zahlreicher neuer Hotels für den Ansturm. Marktbeobachter schätzen daher, dass bis 2022 landesweit 600-800 neue Hotels eröffnet werden. PT. Lippo Karawaci Tbk, einer der größten lokalen Immobilienentwickler, plant mit 50 Neueröffnungen im Luxus- und Oberklassesegment bis 2020. Die namhafte Swiss-Belhotel International Hotelmanagementkette beabsichtigt ihre zurzeit mehr als 50 Hotels in Indonesien innerhalb der kommenden Jahre auf 97 aufzustocken. Auch Accor beabsichtigt seine Präsenz zu verstärken und seine Position als Marktführer zu verteidigen. Die derzeit 85 Häuser in 24 Städten sollen bis 2020 auf 200 Häuser mehr als verdoppelt werden. Bei den beabsichtigten Projekten handelt es sich überwiegend um Vier- bis Fünfsternehäuser mit moderner technischer Ausstattung.

Tabelle 17: Ausgewählte Hotelprojekte im Vier- und Fünfsternesegment in Jakarta (2016-2018) Gepl.Fertigstellung Sterne Projektname Ort Zimmer 2016 4 SwissBelhotel – Kirana Commercial Avenue Boulevard Kelapa Gading 300 2016 4 Holiday Inn Hotel & Suites Jakarta Gajah Mada Gajah Mada 447 2016 4 Santika Yos Sudarso 150 2017 4 Aloft Wahid Hasyim 170 2017 4 Hotel @ Perintis South Tower Mega Kuningan 112 2016 5 St. Regis Gatot Subroto 124 2016 5 Ammi Hotel Kebayoran Baru 180 2017 5 The Langham SCBD 200 2017 5 Rosewood Satrio 200 2018 5 W Hotel @ Ciputra World 2 Satrio 250 2018 5 Regent Gatot Subroto 126 2018 5 Sofitel Mega Kuningan 212 2018 5 Waldorf Astoria Thamrin 200 Quelle: (Colliers International Indonesia 2015)

Die Hauptstadt absorbiert einen großen Teil der geplanten Hotels, der größte Zuwachs wird jedoch in anderen Städten und Tourismusdestinationen erwartet. An diesen Standorten ist der Bestand an modernen und gut ausgestatteten Unterkünften häufig nicht ausreichend und die Nachfrage wächst.

Tabelle 18: Ausgewählte Hotelprojekte in Tourismusdestinationen (2016-2017) Gepl. Fertigstellung Projektname Ort Zimmer 2016 Parkroyal Pecatu Bali 445 2016 Aston Condotel Lombok 411 2016 Shangri-La Bali 310 2016 Novotel Seminyak, Bali 294 2016 Renaissaince Resort Gili Inseln, Lombok 200 2017 Club Med Mandalika Lombok 250 (GTAI - Germany Trade & Invest GmbH 2016-b)

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Krankenhäuser Der Bau von Krankenhäusern zeigt landesweit eine dynamische Entwicklung, nachdem Anfang 2014 erstmals eine allgemeine und universell gültige Krankenversicherung eingeführt wurde. Mittelfristiges Ziel ist es, die gesundheitliche Grundversorgung der gesamten Bevölkerung zu sichern. Zu diesem Zweck muss eine große Anzahl neuer Krankenhäuser errichtet werden. Bereits vor Einführung der Krankenversicherung wuchs die Gesamtanzahl der Hospitäler zwischen 2010 und 2014 um nahezu 50%, während die Anzahl der Betten sogar um 70% zulegte. Stand 2014 waren somit 2.400 Krankenhäuser über den Archipel verteilt. Im Angesicht der aktuellen Entwicklungen dürfte sich an diesem Wachstumstrend mittelfristig nichts ändern. Insbesondere soll die Zahl privater Anbieter stark zunehmen. So prognostiziert Frost & Sullivan bis 2018 einen Zuwachs von knapp 190 privaten Krankenhäusern, während im selben Zeitraum lediglich zehn staatliche Gesundheitseinrichtungen geplant sind. Auf der privaten Seite stechen insbesondere die Aktivitäten der Lippo Karawaci Gruppe hervor, die bis 2018 den Betrieb von insgesamt 45 Krankenhäusern anvisiert. Aktuell sind es landesweit 20 Gesundheitseinrichtungen, die unter der Lippo Karawaci Gruppe operieren.

4.1.6 Wohnungsbau

Im Wohnungsbau ist im vergangenen Jahr eine leichte Flaute eingetreten. Als Resultat des langsameren Wirtschaftswachstums in den vergangenen drei Jahren ist die Nachfrage nach neuen Immobilien in diesem Bereich zurückgegangen. Die Währungsschwäche der Rupiah hat die Baukosten in die Höhe getrieben, gleichzeitig sorgte die Erhöhung des Leitzinses für eine Verteuerung von Krediten. Die seit 2013 vorgeschriebene Anzahlung von 40 bis 50 Prozent des Kaufbetrages für Zweit- und Drittimmobilien war infolge dessen für viele Interessenten nicht aufzubringen. Dennoch kam auch 2015 wieder eine große Anzahl an neuen Wohnungen auf den Markt. Colliers International beziffert die Anzahl der Apartments, die für die Fertigstellung vorgesehen waren, auf 30.000. Nachdem der Markt in den Vorjahren boomte, hat sich die Situation abgekühlt und es besteht mittlerweile ein Angebotsüberhang. Dies betrifft jedoch überwiegend den oberen Mittelklassebereich und darüber liegende Segmente. In den darunter liegenden Marktsegmenten besteht laut Marktbeobachtern hingegen ein enormer Rückstand. Indonesia Investments beziffert die Zahl der fehlenden Eigenheime in diesem Bereich auf 13,5 Millionen. Im Rahmen eines Regierungsprogramms sollen daher zwischen 2015 und 2019 zehn Millionen neuer Wohnungen und Häuser im unteren und mittleren Marktsegment gebaut werden. Dies kündigte Präsident “Jokowi” beim Startschuss des so genannten „One Million Houses Programm“ an.59

Die Regierung und die Zentralbank haben indes weitere Schritte unternommen, um der Entwicklung entgegenzuwirken. Neben der Senkung des Leitzinses am Jahresanfang 2016, hat die Zentralbank die Beleihungsquote für Erstkäufer von vormals 70 auf 80 Prozent angehoben. Bei Zweitkäufen und Drittkäufern stellten sich ebenfalls 10-prozentige Erhöhungen auf 70 bzw. 60 Prozent ein. In einem weiteren Schritt erhöhte die Regierung die Schwelle für die Luxussteuer von 2 Milliarden IDR auf 10 Milliarden IDR. Darüber hinaus gestattet die indonesische Regierung Ausländern mit Wohnsitz in Indonesien seit 2015 den Besitz von Luxusapartments (>750.000 USD) und, für die Dauer von bis zu 80 Jahren, von bebauten Grundstücken (landed houses). Zu guter Letzt wurde im Januar 2016 die Schwelle für staatlich geförderte Hypotheken bei Erstkäufen von 4,5 Millionen IDR monatlichem Einkommen auf 7 Millionen heraufgesetzt. Dies bedeutet, dass mehr Erstkäufer im unteren und mittleren Marktsegment von günstigeren Zinsen profitieren.

Inzwischen strömen in den Jahren bis 2019 weiterhin neue Apartments auf den Markt, die noch in den Boomjahren geplant wurden. Viele der Projekte befinden sich bereits im Bau und werden trotz der Abkühlung des Marktes nicht gestoppt. Immerhin erreichte der Absatz der fertig gestellten Wohnungen im dritten Quartal 2015 86 Prozent und lag damit nur geringfügig unter dem Vorjahreswert. Im zentralen Geschäftsviertel belief sich die Quote sogar auf knapp 97 Prozent. Colliers International listet für den Zeitraum von 2016-2019 insgesamt 133 Vorhaben mit mehr als 70.000 Wohneinheiten auf. Damit steigt der jetzige Bestand von rund 160.000 Einheiten auf knapp 250.000 Einheiten an. Die nachfolgende Tabelle zeigt eine Auswahl der Projekte.

59 (GTAI - Germany Trade & Invest GmbH 2016-f) & (Indonesia Investments 2016-b)

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Tabelle 19: Auswahl von Bauprojekten im privaten Wohnungsbau in Jakarta Gepl. Fertigstellung Projektname Ort Zimmer 2016 The Green Pramuka (1-3) Zentral-Jakarta 3.000 2016 The H Residence Kemayoran Amethyst Zentral-Jakarta 800 2016 Sentosa Residence Zentral-Jakarta 687 2016 Signature Park Grande Ost-Jakarta 1.100 2016 Bassura City (2 Türme) Ost-Jakarta 1.200 2016 Pluit Seaview (3 Türme) Nord-Jakarta 1.450 2016 District 8 (2 Türme) Süd-Jakarta 680 2016 Green Park View Tower West-Jakarta 1.200 2016 Madison Park West-Jakarta 1.200 2017 Anandamaya Residences (3 Türme) Zentral-Jakarta 500 2017 The Green Pramuka (Tower Nerine) Zentral-Jakarta 1.000 2017 Menteng Park Zentral-Jakarta 756 2017 Green Signature Apartment Ost-Jakarta 800 2017 Podomoro Park Ost-Jakarta 3.000 2017 Bassura City (3 Türme) Ost-Jakarta 2.700 2017 Puri Orchad (3 Türme) West-Jakarta 3.000 2017 Vittoria Residence (3 Türme) West-Jakarta 1.100 2017 Taman Anggrek Residence (6 Türme) West-Jakarta 3.000 2018 Sedayu City (Tower Berlin) Nord-Jakarta 912 2018 Gold Coast Apartment (3 Türme) Nord-Jakarta 1.800 2018 Casa Grande Residence 2 (3 Türme) Süd-Jakarta 1.050 2018 45 Antasari Tower Süd-Jakarta 1.924 2018 Synthesis Residence Kemang Süd-Jakarta 1.100 2018 West Vista (2 Türme) West-Jakarta 2.840 2019 Menara Jakarta (2 Türme) Zentral-Jakarta 1.256 2019 Fatmawati City Center Süd-Jakarta 900 2019 The Linq Zentral Jakarta 922 Quelle: (Colliers International 2015)

Während in Jakarta eine Vielzahl von Projekten geplant ist und regelmäßig neue Apartmentgebäude gebaut werden, waren es in Surabaya im Jahr 2014 nur zwei Neueröffnungen mit etwa 1.800 Wohnungen. Damit betrug der Gesamtbestand an Wohneinheiten Ende 2014 etwa 18.000. Bis 2019 befinden sich zehn weitere Vorhaben in Planung, die zusammen fast 8.000 Apartments umfassen. Überwiegend handelt es sich dabei um große Projekte mit mehr als 1.000 Wohneinheiten.

Tabelle 20: Auswahl von Bauprojekten im privaten Wohnungsbau in Surabaya Gepl. Fertigstellung Projektname Ort Einheiten 2017 Gunawangsa Tidar (zwei Türme) Surabaya 1.200 2017 Apartemen Taman Melati Surabaya 1.053 2017 Puri City Tower (Tower C) Surabaya 550 2017 The Capital Square Surabaya 453 2018 Supermall Mansion (Anderson Tower) Surabaya 1.130 2018 Pavillion Permata (Tower II) Surabaya 507 2018 The City Square (Tower II) Surabaya 400 2019 Puncak MERR Surabaya 2.200 Quelle: (GTAI - Germany Trade & Invest GmbH 2015-c)

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4.1.7 Instandhaltungen – Modernisierungen – An- und Umbauten

Im Jahr 2005 wurden erstmals national gültige Bauvorschriften Tabelle 21: Regulierung Nr. 38/2012 im Detail erlassen, mit denen verpflichtende Standards für Gebäude und die Gebäudetyp Fläche Bauwirtschaft geschaffen werden sollten. Diese wirken neben Büro-, Apartmentgebäude, Gesetz Nr. 28/2002, welches u. a. die Anforderungen an Gebäude Einkaufszentren, >50.000 m2 sowie deren Funktion festlegt. Regierungsverordnung Nr. Multifunktionsgebäude 36/2005 ist eine übergeordnete nationale Vorschrift für Grünes Hotels und Krankenhäuser >20.000 m2 Bauen. Sie enthält u. a. Regulierungen zu verpflichtenden Bildungseinrichtungen >10.000 m2 Energieeffizienzmaßnahmen für bestimmte Gebäudetypen. Die Quelle: eigene Darstellung (Hutapea 2014) Inhalte und Vorgaben dieser Vorschriften konnten jedoch bis heute nicht ausreichend durchgesetzt werden. Ein wesentlicher Grund hierfür ist, dass die Adaption in der Verantwortung der regionalen Verwaltungen liegt, die zudem das Recht haben eigene regionale Standards aufzustellen. Untersuchungen haben gezeigt, dass 70 Prozent der unteren Verwaltungsebenen eigene Bauregulierungen verwenden. Diese dienen jedoch vorrangig als Einkommensquellen, während nahezu keine technischen Spezifikationen enthalten sind.60

Während im restlichen Indonesien verbindliche Vorgaben für energieeffizientes Bauen also faktisch noch nicht existieren, hat der jetzige Präsident Joko „Jokowi“ Widodo bereits während seiner Zeit als Gouverneur von Jakarta, im April 2012 verpflichtende Green-Building-Standards für die Hauptstadt aufgestellt. Die Gouverneurs-Verordnung Nr. 38/2012 verpflichtet Neubauten und bestehende Gebäude in Jakarta ab einer bestimmten Fläche (siehe Tabelle 21) zur Einhaltung einer Reihe von Green-Building-Kriterien (u. a. Energieeffizienz, Wassereffizienz, Luftqualität etc.). Durchgesetzt wird die Vorschrift mit der Erteilung oder Verweigerung von Bau- und Betriebsgenehmigungen. Zusätzlich können die Gebäude auf freiwilliger Basis nach „grünen“ Kriterien zertifiziert werden (siehe Kapitel 4.2.1). Anfang 2015 wurde mit der Regulierung Nr. 02/2015 des Ministeriums für öffentliche Bauarbeiten ein erster Schritt getan, um „grüne“ Bauvorschriften auch für andere Städte zu geltend zu machen.

Genaue Angaben über den Gebäudebestand in Indonesien sind nicht verfügbar. Ebenso wenig existieren Statistiken und Analysen zur Qualität von Gebäuden. Der Green Building Council Indonesia geht davon aus, dass etwa 80 Prozent aller Objekte nicht energieeffizient sind. Obwohl bereits in den 1980er Jahren erste Bestrebungen auf dem Gebiet des Energiesparens von Seiten der Regierung stattfanden, gab es in der Vergangenheit keine Anreize entsprechende Weisungen umzusetzen. Als Bürger eines ölreichen Landes mit stark subventionierter Energie war die Notwendigkeit Energie zu sparen nur bedingt gegeben. Die Nachwirkungen dieser Zeit sind auch heute noch an dem gering ausgeprägten Energiesparbewusstsein der Bevölkerung zu erkennen. Hohe Zerstörungsraten bei Erdbeben in der Vergangenheit haben zudem gezeigt, dass viele Gebäudestrukturen als Folge fehlender Bauregulierungen eine mangelhafte Qualität aufweisen.61

Der Bedarf an Instandhaltungen, Modernisierungen sowie An- und Umbauten und das Potenzial für Nachrüstung energieeffizienter Technologien dürfte daher sehr hoch sein. Eine Realisierung dieses Potenzials erscheint infolge bislang fehlender Anreize und verpflichtender Regelungen zum jetzigen Zeitpunkt nur bedingt möglich zu sein. Eine Ausnahme bildet jedoch die Hauptstadt Jakarta, wo bestimmte Gebäudetypen Energieeffizienzmaßnahmen umsetzen müssen. Angesichts der Größe und Bedeutung von Jakarta dürfte es sich dabei um ein nicht zu unterschätzendes Potenzial handeln. Studien haben zudem gezeigt, dass auch bei Gebäudetypen, für die derzeit keine Verpflichtung zu Energieeffizienzmaßnahmen besteht, diesen im Rahmen von Modernisierungen etc. zunehmend Beachtung geschenkt wird.62

60 (Nathan Associates Inc. 2013) 61 (Gunawan 2009) & (PropertiData 2015) 62 (USAID Indonesia 2015)

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4.1.8 Baumaterialien

Die Verwendung und Qualität von Baumaterialien ist in indonesischen Bauvorschriften praktisch nicht geregelt. Es existieren nur wenige national gültige Standards für Baumaterialien. Bewertung und Kennzeichnung erfolgt derzeit nur für Beleuchtungs- und Klimaanlagen (siehe Kapitel 4.2.1). Zudem sind Material- und Testlabore nur in geringer Anzahl vorhanden und diese verfügen über stark begrenzte Kapazitäten. In einer Untersuchung der BCI Media Group in 2014, bei der 523 Vertreter der Bausektoren Südostasiens befragt wurden, gaben indonesische Vertreter als wichtigstes Argument gegen Green Building die höheren Materialpreise an.63

Zement64 Obwohl Indonesiens Zementkonsum im ersten Halbjahr 2015 zum ersten Mal seit 2009 einen leichten Rückgang verzeichnete, befindet sich die Branche derzeit wieder im Aufwind. Lokale Branchenvertreter investieren in neue Produktionsanlagen und bauen ihre Kapazitäten stark aus. Alleine im laufenden Jahr sollen vier neue Zementfabriken den Betrieb aufnehmen. Noch kann die inländische Nachfrage durch die einheimische Zementproduktion befriedigt werden, doch der Verbrauch soll bis 2018 jährlich um rund 8-9 Prozent ansteigen. In den vergangenen Jahren ist der Pro-Kopf-Zementkonsum innerhalb weniger Jahre von 166 kg (2009) auf etwa 250 kg (2014) dynamisch angestiegen. Aktuell liegt der Pro-Kopf-Zementverbrauch mit rund 250 kg noch weit unter dem Niveau asiatischer Nachbarn. Angetrieben vom Ausbau der Infrastruktur ist mittelfristig mit anhaltendem Wachstum der Nachfrage und der Branche zu erwarten.

Der Markt ist unter sieben Unternehmen aufgeteilt, von denen drei rund 85 Prozent des Marktes beherrschen. Infolge des großen Marktpotenzials strömen jedoch in der jüngeren Zeit mehr ausländische Zementhersteller auf den Markt. Es wird erwartet, dass der verstärkte Wettbewerb zu sinkenden Zementpreisen führen wird. Die führenden Zementhersteller engagieren sich aktiv in den Bereichen Green Building und Energieeffizienz und bemühen sich ihre Produkte umweltfreundlicher zu machen. Laut einem lokalen Sektorexperten werden lokal überwiegend die umweltfreundlichen Zementvarianten PPC (Portland Pozzolanic Cement) und PCC (Portland Composite Cement) hergestellt. Ein weiteres Beispiel für diese Bestrebungen ist der Holcim Award für nachhaltiges Bauen, der von der PT. Holcim Indonesia Tbk, dem drittgrößten Zementproduzenten, vergeben wird. Holcim-Zement der Marke Serba Guna führt zudem seit Mitte 2015 das Green Label des Singapore Environment Council. Derweil setzt der Branchenprimus PT. Semen Indonesia (Persero) Tbk in einigen seiner Produktionsstätten Wärmerückgewinnungsanlagen zur Stromerzeugung ein und baut eine „grüne“ Zementfabrik in Zentral-Java.

Eisen, Stahl und Aluminium65 Ebenso wie die Zementindustrie werden die Hersteller von Stahl, Aluminium und Eisen von den weit reichenden Infrastrukturplänen der Regierung profitieren. In diesem Industriefeld ist jedoch die ausländische Konkurrenz stärker vertreten, als dies in der Zementproduktion der Fall ist. Rund 60 Prozent der indonesischen Stahlnachfrage werden mit Importen, insbesondere aus China, gedeckt. Die globalen Überkapazitäten im Stahlsektor und insbesondere in China haben die Preise soweit nach unten gedrückt, dass der Preis von importiertem Stahl unter dem der lokalen Produktion liegt. Darüber hinaus genießt im Ausland produzierter Stahl einen besseren Ruf. Doch das Industrieministerium hat der Industrie seine Unterstützung zugesagt, um die Position der einheimischen Stahlindustrie nicht weiter zu schwächen.

Während China angekündigt hat seine Stahlproduktion zurückfahren zu wollen, rüstet sich Indonesiens Stahlsektor für eine verstärkte Nachfrage. Krakatau Steel, Indonesiens führender Stahlproduzent baut im Rahmen eines Joint Ventures mit dem koreanischen Stahlgiganten Posco in zwei Phasen ein integriertes Stahlwerk in West-Java. Die erste Phase mit einer Kapazität von 3 Millionen Tonnen jährlich wurde 2013 abgeschlossen. Bei dem Projekt kommt hochmoderne und effiziente Technik zum Einsatz. Wie Tabelle 9 jedoch aufzeigt, besteht innerhalb des Sektors noch großer Nachholbedarf auf dem Gebiet der Energieeffizienz.

63 (BCI Media Group PTY Ltd. 2014) 64 (GTAI - Germany Trade & Invest GmbH 2016-d) & (Indonesia Investments 2016-d) & (Asia Green Buildings 2014-b) 65 (Indonesia Investments 2016-c)

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Keramik, Glas, Plastik und Farben66 Neben Zement- und Stahlherstellern profitieren die Glas, Keramik, Plastik- und Farbenindustrie von dem anhaltenden Bauboom. Große einheimische Rohstoffvorkommen ermöglichen es den Herstellern, die lokale Nachfrage aus eigener Kraft zu befriedigen. Stand 2012 war Indonesien das sechstgrößte Keramik produzierende Land weltweit. Seitdem ist die Produktion mit durchschnittlich mehr als 10 Prozent im Jahr gewachsen und die Branche erlebte regelmäßig Umsatzwachstum im zweistelligen Bereich. Im vergangenen Jahr durchlebte die Branche infolge der Flaute im Hochbaugeschäft einen Einbruch, doch mit der Erholung des Hochbausektors und massivem Zuwachs der Nachfrage aus der Tiefbausparte dürfte sich das Wachstum in diesem Jahr wieder stabilisieren. Ähnliches gilt für die Glas-, Plastik- und Farbenindustrie.

Gebäudetechnik und Gebäudeautomation Hochwertige und moderne Gebäudetechnik muss grundsätzlich aus dem Ausland eingeführt werden. Indonesische Hersteller verfügen nicht über das notwendige Know-how und entsprechende Kapazitäten, um den hohen Bedarf zu decken. Am größten ist klimabedingt die Nachfrage nach Klimaanlagen. Während in kleinen Gebäuden und Apartmenthäusern vor allem einfache Split-Anlagen eingebaut werden, kommen in den Bürotürmen und Multifunktionsgebäuden der Metropolen in der Regel zentral gesteuerte Anlagen zum Einsatz. Der Markt für Klimageräte wird von asiatischen Herstellern dominiert. Weit mehr als die Hälfte aller Klimasysteme werden aus den ASEAN- Nachbarn Malaysia und Thailand importiert.

Ein weiterer großer Markt liegt im Bereich der Sicherheitstechnik. Die schrecklichen Ereignisse der Terroranschläge zu Beginn der 2000er Jahre haben das Sicherheitsbewusstsein stark ansteigen lassen. Heutzutage gehören elektronische Zugangssysteme, Alarmanlagen und Videoüberwachungsanlagen bereits zum Standard bei Mittelklassebauprojekten. Metalldetektoren, Durchleuchtungsgeräte und Gebäudeautomation sind hingegen häufig den höherwertigen Bauten vorbehalten. Dort gehören diese jedoch mittlerweile auch zum Standard. Sicherheitstechnik wird überwiegend aus der Volksrepublik China eingeführt.

Aufzüge und Fahrsteige werden ebenfalls fast zu 100 Prozent importiert. Die Produktionsaktivitäten der lokalen Branche beschränken sich auf die Montage importierter Komponenten. Die Mehrzahl der Importe stammt abermals aus China. Dies ist jedoch darauf zurückzuführen, dass ihre Produktionsstätten von Herstellern aus anderen Ländern in China lokalisiert sind. Denn sieht man sich den Markt an sind es vorwiegend japanische, koreanische und europäische Unternehmen, die anzutreffen sind.

Im August des vergangenen Jahres wurde der Green Product Council Indonesia ins Leben gerufen. Die Organisation beabsichtigt die Entwicklung und Vermarktung umweltfreundlicher und energieeffizienter Produkte zu fördern. Darüber hinaus ist geplant eine unabhängige „grüne“ Produktzertifizierung zu entwickeln.67

4.1.9 Aktuelle Projekte im Bereich Gebäudeeffizienz

BSD City Im Südwesten Jakartas gelegen, wächst mit BSD City bereits seit knapp 20 Jahre eine auf nachhaltigen Prinzipien gebaute Stadt heran. Die Stadtentwicklung befindet sich derzeit in der zweiten Phase, welche bis 2020 abgeschlossen werden soll. Den Plänen zufolge sollen Bau und Entwicklung, der bis dahin 6.000 Hektar umfassenden Stadt, nach einer dritten Phase, bis zum Jahr 2035 abgeschlossen sein. Dabei setzt das Projekt neue Standards für modernes und nachhaltiges Wohnen und Leben. In den kommenden zehn Jahren sollen in BSD 150.000 neue Häuser errichtet werden. Wichtige Themenfelder, die im Rahmen des Gesamtprojektes Beachtung finden sind u. a. Wasser und Energie. BSD City strebt mithilfe von Wassermanagement und umfangreichen Grünanlagen nach einer nahezu autarken Wasserversorgung. Die Filterung von Abwasser für die Wiederverwendung in diversen Bereichen hat sich bislang als sehr effektiv erwiesen. Durch angepasste Orientierung und reflektierende Dachoberflächen wird die Wärmeentwicklung im Inneren von

66 (GTAI - Germany Trade & Invest GmbH 2015-a) & (Indonesia Investments 2016-a) 67 (Greeners.co 2015)

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Gebäuden möglichst gering gehalten. Kreatives Design dient dazu natürliche Ventilation und Beleuchtung zu optimieren. Darüber hinaus kommen energieeffiziente Baumaterialien und Solartechnologie zum Einsatz, mit denen weitere Energieeinsparungen erzielt werden können. Unter http://www.bsdcity.com/site/ sind weitere Informationen zu dem ambitionierten Projekt zugänglich.

Signature Tower Der Signature Tower ist ein Multifunktionskomplex, der im Herzen Jakartas als zukünftiges Wahrzeichen der Stadt entstehen soll. Mit einer Höhe von 638 m und 111 Stockwerken soll die Anlage das höchste Gebäude Indonesiens sein. Nachdem es lange Zeit still geworden war um das Megaprojekt, wurde im September 2015 der Baubeginn für Ende 2016 angekündigt. Die erst kurz zuvor genehmigten Planungen der integrierten Anlage umfassen neben einem Apartment- und Bürokomplex auch ein Hotel und ein Einkaufszentrum. Der Gebäudekomplex soll nach modernsten Standards errichtet werden und dabei insbesondere eine effiziente und nachhaltige Bauweise umsetzen. Das Design ist so konzipiert, dass es Themen wie Energieverbrauch und Umweltverträglichkeit berücksichtigt. Im Zuge der Baumaßnahmen soll der Einsatz von recycelten Materialien maximiert werden und nachhaltige Baustoffe zur Verwendung kommen. Bei der Innen- und Außenbeleuchtung dieses Prestigebauwerks werden hocheffiziente LED-Leuchtsysteme für die Illumination sorgen. Die Webseite http://signature-tower.com/site/ hält weitere Informationen zu dem zukünftigen Aushängeschild der Hauptstadt bereit.

Peruri 88 Fast noch spektakulärer ist der Bau einer „vertikalen Stadt“, dessen Grundsteinlegung für das erste Quartal 2016 geplant ist. Das mit Peruri 88 bezeichnete Projekt bezieht sich auf den Bau eines spektakulären Gebäudekomplexes mit 88 Etagen, welcher 389 m in die Höhe ragen soll. Auch zum Entwicklungsstand dieses Projektes war lange Zeit nichts zu vernehmen, doch im September 2015 kündigte der Direktor der indonesischen Gelddruckerei Perum Percetakan Uang Republik Indonesia (Peruri) die Realisierung des Vorhabens an. In dem Bauwerk werden u. a. ein Amphitheater, ein Luxushotel, eine Moschee, Büro- und Wohnflächen sowie Einzelhändler untergebracht sein. Der Bau soll nach nachhaltigen Prinzipien erfolgen. Ein Video sowie weitere Informationen zum innovativen und nachhaltigen Design des Vorhabens finden Sie hier http://archpapers.com/peruri-88-a-vertical-city-for-jakarta-by-mvrdv/.

Abbildung 26: 3D-Modell-Entwürfe des Peruri 88-Gebäudekomplexes, (Archpapers.com 2015)

Thamrin Nine Tower 1 Beim Thamrin Nine Tower 1 handelt es sich um einen Wolkenkratzer, der zukünftiger Bestandteil des Thamrin 9 Mehrzweckkomplexes ist. Mit 71 Stockwerken und 330 m Höhe wird er bis zur Fertigstellung des Signature Towers oder des Peruri 88 Projekts das höchste Gebäude Indonesiens sein. Bei diesem Projekt werden effizientes und kreatives Design sowie State-of-the-Art-Technik wie bei den bereits vorhandenen Gebäuden des Komplexes fortgeführt. Ein Beispiel ist der Einsatz intelligenter und energieeffizienter Aufzugstechnik der Schweizer Schindler AG. Der Bau hat bereits begonnen, Zeitpunkt der Fertigstellung soll 2018 sein. Im vergangenen Jahr ereignete sich ein Brand, der Verzögerungen der geplanten Baubeendigung zur Folge haben könnte. Die Webseite des Thamrin Nine Projekts

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(http://www.thamrinnine.com/) enthält leider kaum Informationen zum Baufortschritt. Detailinformationen zu dem geplanten Projekt finden sich unter http://skyscrapercenter.com/building/thamrin-nine-tower-1/15505.

Abbildung 27: 3D-Modell des Thamrin Nine Tower 1 und Baufortschritt, (Schindler Group 2015) & (Skyscrapercity.com 2015)

Citra Towers Bei dem Projekt Citra Towers handelt es sich um einen integrierten, energieeffizienten Bürokomplex, der bis zum Jahr 2018 in Kemayoran, Jakarta, fertiggestellt werden soll. Der Bau setzt sich aus zwei 24-stöckigen Bürotürmen und einem 5-stöckigen Gebäudeteil, der für den Einzelhandel konzipiert ist, zusammen. Das Vorhaben verbindet die Anwendung smarter und energieeffizienter Technologien mit richtungsweisendem Design. Dadurch sollen bis zu 27 Prozent höhere Energieeffizienz und bis zu 65 Prozent höhere Wassereffizienz erzielt werden. Technologien, die dabei genutzt werden sind u. a. ein reduziertes Verhältnis von Fensterflächen zu Wandflächen, Hochleistungsglas, energiesparende Leucht- und Kühlsysteme sowie wassersparende Armaturen und Abbildung 28: Entwurf der Citra Towers, (JKTProperty.com 2014) Toilettenspülungen. Der Einsatz von bis zu 37 Prozent weniger energieintensiven Baumaterialien ist eine weitere Maßnahme, die Teil der grünen Philosophie des Projekts ist. Das Citra Towers Projekt wurde im November 2014 als erstes Gebäude im südostasiatischen Raum mit dem EDGE-Zertifikat (Excellence in Design for Greater Efficiencies) der International Finance Corporation (IFC) ausgezeichnet. Informationen zu dem Projekt sind über die Projektseite http://citratowers.com/ sowie auf der EDGE- Webseite http://www.ifc.org/wps/wcm/connect/2a7ef6004887cf2d9072f5299ede9589/Snapshot+- +PT+Ciputra.pdf?MOD=AJPERES zugänglich. Die Webseite der Entwicklungsgesellschaft des Projektes http://ciputraresidence.com/projects/ informiert darüber hinaus über weitere grüne Vorhaben.

Pertamina Energy Tower Das Flaggschiff-Projekt im Bereich Green Building und Energieeffizienz ist der neue Hauptsitz des staatlichen Öl- und Gasunternehmens PT. Pertamina (Persero). Dem Design des Pertamina Tower liegen Energieeinsparungen und Energieeffizienz als primäre Motive zugrunde. Der Bau ist als der erste Nullenergie-Wolkenkratzer der Welt konzipiert. Die konisch geformte Spitze des Gebäudes soll einen Trichter bilden, der die Energie von Höhenwinden einfangen kann. Durch Shading der Gebäudefassade soll die Wärmeübertragung durch Sonnenstrahlung reduziert werden, während das

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Design gleichzeitig lichtdurchlässig ist und eine natürliche Beleuchtung ermöglicht. Die Anlage soll ein autarkes Erdwärmekraftwerk besitzen, welches durch in der näheren Umgebung und am Gebäude positionierte Photovoltaikanlagen ergänzt wird. Im Inneren des Pertamina Energy Tower sollen mithilfe von modernster Technik, nachhaltigem Design und Recycling weitere Energieeinsparungen bzw. -gewinne erzielt werden. Das Gebäude beabsichtigt ein Modell für nachhaltiges Bauen und Energieeffizienz zu sein. Der Spatenstich für den Bau fand bereits im Jahr 2014 statt, die Fertigstellung war für 2020 geplant. Infolge des gesunkenen Ölpreises wurde der Bau jedoch Ende 2015 zunächst auf unbestimmte Zeit verschoben. Dennoch hat Pertamina angekündigt das Bauwerk vollenden zu wollen. Allerdings sollen die Ausmaße des ursprünglich mit 99 Stockwerken und 530 m Höhe geplanten Gebäudes reduziert werden.

Abbildung 29: Entwürfe des Pertamina Energy Towers, (ArchDaily 2013)

Bei den hier aufgeführten Vorhaben handelt es sich lediglich um eine Auswahl einer Vielzahl von prestigeträchtigen Projekten im Bereich Energieeffizienz. Darüber hinaus existiert eine große Anzahl weiterer Projekte, sowohl neue als auch bereits existierende Gebäude, bei denen Energieeffizienz eine tragende Rolle spielt. Die Recherche hat jedoch gezeigt, dass es schwierig ist einen Überblick dieser Projekte zu gewinnen, da bislang keine Informationsplattform zum Thema vorhanden ist.

4.1.10 Ausblick für die Bauindustrie

Wie in den vorangegangenen Kapiteln bereits mehrmals angeschnitten befindet sich der indonesische Bausektor seit Jahren in einer Boomphase. Prognosen sehen mittelfristig ein Anhalten dieses Trends voraus. Die wichtigsten treibenden Kräfte für dieses Wachstum sind Wirtschaftswachstum, Infrastrukturbau, Industrialisierung und Urbanisierung. Die leichte Schwächephase der Bauwirtschaft im vergangenen Jahr verdeutlicht den Zusammenhang zwischen Wirtschaftswachstum und der Nachfrage im Bausektor. Infrastrukturmaßnahmen zeigen ihre Wirkung auf die Wirtschaft in der Regel mit zeitlichen Verzögerungen. Die seit Regierungswechsel angestoßenen Infrastrukturmaßnahmen sollen Marktbeobachtern zufolge ihre positive Wirkung im laufenden Jahr entfalten und der Bauindustrie weiteren Auftrieb verleihen. Infolge voranschreitender Urbanisierung wird der Anteil der Menschen in den Städten laut namhaften Beratungsgesellschaften von mehr als 50 Prozent bis 2030 auf über 70 Prozent ansteigen.68 Dieser Zuwachs wird sich zu einem großen Teil in den städtischen Zentren außerhalb Javas vollziehen. In absoluten Zahlen bedeutet dies, dass zusätzliche Unterkünfte für rund 50 Millionen Menschen gebraucht werden. Zudem wächst die Nachfrage aus dem Tourismus- und dem Gesundheitssektor rapide. Die Regierung hat zudem zuletzt gezeigt, dass sie gewillt ist den Bausektor mit geeigneten Maßnahmen zu unterstützen. Das „One Million Houses Programm“, die Senkung des Leitzinses etc. werden dem zuletzt langsamer wachsenden Hochbausegment zu Gute kommen. Im Angesicht dieser Fakten sind die

68 (McKinsey Global Institute 2012) & (Metrotvnews.com 2015)

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Aussichten für den Bausektor sehr gut, vorausgesetzt, dass die Regierung das Wirtschaftswachstum aufrechterhalten bzw. beschleunigen kann.

IHS Technology prognostiziert, dass der Wohngebäude indonesische Bausektor unter den Baubranchen 12% Südostasiens zwischen 2014 und 2019 das höchste Wachstum aufweisen wird. In diesem Zeitraum sollen die Investitionen in den indonesischen Bausektor ein durchschnittliches jährliches Wachstum von 10,2 Prozent aufweisen. Im Hochbau Infrastruktur sollen Nichtwohngebäude die treibende Kraft des 49% Wachstums der Branche sein, allem voran der Bau von Bürofläche. Diese Aussichten werden weiterhin Nichtwohn- gebäude ausländische Unternehmen und Investoren 39% anziehen, welche die Entwicklung der indonesischen Baubranche weiter stimulieren werden. Abbildung 30: Prognose der indonesischen Baubranche in 2016 nach Sektoren, (IHS Technology 2016)

4.2 Regulatorischer Rahmen für Energieeffizienz in Gebäuden

Wie bereits in Kapitel 4.1.7 beschrieben, hat Indonesien faktisch keine landesweit gültige Bauordnung. Die Umsetzung der nationalen Bauordnung für „grünes“ Bauen (Regierungsverordnung Nr. 36/2005) ist den Verwaltungen auf den unteren Ebenen größtenteils freigestellt. Ebenso wenig liegen mit Ausnahme der für Jakarta geltenden Regulierungen Nr. 38/2012 und Nr. 02/2015 keine Vorschriften zu Energieeffizienz in Gebäuden vor. Gesetz Nr. 28/2002 geht auf Vorschriften zur Vergabe von Baugenehmigungen ein, diese werden jedoch von der Mehrzahl lokal geltender Regulierungen ignoriert. Während die nationale Bauordnung Gebäudefunktionen, Anforderungen an Gebäude, Bauprozesse, Sanktionen etc. adressiert wird auf den unteren Ebenen häufig lediglich der monetäre Teil für den Erhalt von Baugenehmigungen berücksichtigt. Dies geht soweit, dass nicht für alle Gebäude eine Baugenehmigung vorliegen muss bzw. dass sich Gebäude, für welche eine Genehmigung erforderlich ist, nicht an die gestellten Anforderungen halten müssen. Trotz dessen, dass Indonesiens Bauordnung sich bemüht umfassende Vorschriften, Baunormen und Richtlinien in das Regelwerk einzuarbeiten, mangelt es an der Durchsetzung der Regularien. Daraus resultiert ein Mangel an Bauvorgaben, Sicherheitsstandards und Designregulierungen. Die Mehrzahl der in der Bauordnung aufgeführten Standards wird von den Vorgaben der Nationalen Standardisierungsbehörde (BSNI) adaptiert.69

69 (APEC - Asia-Pacific Economic Cooperation 2013)

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ENERGIEEFFIZIENZ IN INDONESIEN

Tabelle 22: Systematik der existierenden „grünen“ Bauordnung Geltungsbereich (national, Schwellenwert der Gebäudegröße regional, local, etc.) Wohngebäude Neue Gebäude National (Gesetz Nr. 36/2005; ≥ 500 m2 mit bestimmter Komplexität, mehr als 8 Regierungsverordnung Nr. Stockwerke und mit Keller 36/2005) < 500 m2 und/oder maximal 2 Stockwerke Nachrüstungen bei bestehenden - - Gebäuden*

Kommerziell genutzte Gebäude Neue Gebäude National (Gesetz Nr. 36/2005; Der Standard adressiert Gebäude mit hoher Komplexität Regierungsverordnung Nr. einschließlich Gebäude mittlerer Höhe und Hochhäuser 36/2005) oder Gebäude > 5.000 m2 und maximal 2 Stockwerken Nachrüstungen bei bestehenden - - Gebäuden* Quelle: (Global Buildings Performance Network 2013), *bei bestehenden Gebäuden ist die Umsetzung von „grünen“ Bauvorschriften und Prüfmaßnahmen nur erforderlich sofern machbar

Eine „grüne“ Bauordnung befindet sich derzeit im Entwicklungsprozess. Das Ministerium für Öffentliche Bauarbeiten hat die folgenden Schwerpunkte vorgeschlagen:

 Senkung der CO2-Emissionen von Gebäuden bis 2020  „Grüne“ Zertifizierung für 50 Prozent aller Gebäude im Staatsbesitz  Verbesserung von Energieeffizienz, Wassereffizienz um je 20 Prozent sowie Reduktion der Abfälle in Low-Cost- Häusern um 20 Prozent70

4.2.1 Standards, Normen und Zertifizierung

Standards für Gebäude und elektrische Verbraucher BSNI entwickelt verpflichtende und national gültige Standards (SNI) für den Bausektor. Die Mehrzahl ist von britischen, australischen, singapurischen und von internationalen (ASTM International) Standards abgeleitet. Für Gebäude sind derzeit mindestens 40 verbindliche Standards festgelegt. Deutlichen Bezug zu Energieeffizienz weisen den verfügbaren Quellen nach lediglich vier Standards auf. Die bisher etablierten Energieeffizienzstandards betreffen und regeln Gebäudehülle, Beleuchtung, Klimatisierung und Energieprüfungen. Die nachfolgende Tabelle zeigt Indonesiens nationale Standards für Energieeffizienz in Gebäuden.

70 (Global Buildings Performance Network 2013)

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ENERGIEEFFIZIENZ IN INDONESIEN

Tabelle 23: Energieeffiziensstandards für Gebäude Beschreibung SNI-Bezeichnung Energieeinsparungen bei der Gebäudehülle (OTTV & SNI 03-6389-2011 RTTV* ≤ 35 W/m2 Energieeinsparungen bei Klimaanlagen in Gebäuden SNI 03-6390-2011 (Temperatur: 24°C - 27°C und Luftfeuchtigkeit 60% ±5% Energieeinsparungen bei Beleuchtungssystemen in SNI 03-6497-2011 Gebäuden (Standard für Beleuchtungsstärke in Büros, Industrie, Krankenhäusern, Einkaufszentren, im Wohnbereich, etc.) Energieprüfungsverfahren bei Gebäuden SNI 03-6196-2011 Quelle: (Global Buildings Performance Network 2013), *RTTV=Roof Thermal Transfer Value/Wärmeübertragung am Dach

Basierend auf Regierungsverordnung Nr. 70/2009 zu Energieeinsparungen hat Indonesien mit dem „Standard and Labeling Plan“ ein Kennzeichnungs- und Standardisierungsverfahren für die Energieeffizienz von elektrischen Verbrauchern eingeführt. Der Plan sah eine schrittweise Standardisierung von Elektrogeräten zwischen 2011 und 2015 vor.

Tabelle 24: „Standard and Labeling Plan“ 2011-2015 Art des elektrischen Verbrauchers Jahr 2011 2012 2013 2014 2015 Kompaktleuchtstofflampen Kühlschränke und Klimageräte Elektr. Vorschaltgeräte, Ventilatoren und TV-Geräte Reiskocher und Elektromotoren Elektr. Bügeleisen und Waschmaschinen Quelle: (MoEMR - Ministry of Energy and Mineral Resources 2012-a)

Mit der Einführung des Verfahrens verfolgt die indonesische Regierung zwei unterschiedliche Zielsetzungen. Einerseits sollen Konsumenten über die Energieeffizienz von Elektrogeräten informiert werden, andererseits sollen Hersteller von Elektrogeräten dazu angehalten werden, die Energieeffizienz der für den indonesischen Markt bestimmten Geräte zu verbessern. Wie aus Tabelle 24 hervorgeht, umfasst das Kennzeichnungsprogramm Kompaktleuchtstofflampen, Klimageräte, Kühl- und Gefrierschränke, Reiskocher, Waschmaschinen, Bügeleisen, Vorschaltgeräte, Fernseher und Ventilatoren. Kennzeichnungspflicht besteht bislang jedoch lediglich für Kompaktleuchtstofflampen und Klimageräte. Für Kühl- und Gefrierschränke ist die Kennzeichnung auf freiwilliger Basis. Für die übrigen aufgeführten Verbraucher werden entsprechende Vorgaben derzeit entwickelt.

Das Kennzeichnungsverfahren ist durch den nationalen Standard SNI 04-6958-2003 geregelt und verwendet ein Bewertungssystem mit Vergabe von bis zu vier Sternen für die Energieeffizienz eines Produktes. Die jeweilige Anzahl der Sterne zeigt die Energieeffizienz eines Produktes im Verhältnis zu ähnlichen Produkten. Die Bewertung wird von einer akkreditierten und unabhängigen Testeinrichtung durchgeführt. Inzwischen wurde der Standard von acht Herstellern für Hausgeräte umgesetzt. Mindestnormen für Energieeffizienz (MEPS) sind zurzeit durch Ministerialverordnung Nr. 07/2015 Abbildung 31: Das indonesische Energieeffizienzlabel, (MoEMR - Ministry of Energy and Mineral Resources 2016) nur für Klimageräte in gegeben.71

71 (MoEMR - Ministry of Energy and Mineral Resources 2016) & (MoEMR - Ministry of Energy and Mineral Resources 2015-d)

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ENERGIEEFFIZIENZ IN INDONESIEN

Zertifizierung Verbindliche Normen und Standards für Gebäude bieten nur wenig Anreiz danach zu streben, diese zu übertreffen. Zertifizierungssysteme auf freiwilliger Basis ermöglichen dies, indem sie hervorheben, welche Gebäude mehr leisten als nur die Mindestanforderungen zu erfüllen und den Gebäuden damit einen Mehrwert verleihen. Die in Indonesien gängigsten Zertifizierungen für „grüne“ Gebäude sind GREENSHIP (Indonesien), GREENMARK (Singapur) und LEED (USA).

GREENSHIP wird seit 2010 vom Green Building Council Indonesia (GBCI) vergeben und bewertet neue und existierende Gebäude nach insgesamt 46 Kriterien in folgenden Kategorien: Energieeffizienz und -einsparung, Raumluftqualität, angemessene Standorterschließung, Materialien und Recycling, Wassereinsparungen und Gebäudemanagement, wobei Energieeffizienz und -einsparung am stärksten gewichtet wird. Je nach Grad der Erfüllung der vorgegebenen Kriterien werden Gebäude in vier Klassen (Bronze, Silber, Gold, Platin) unterteilt zertifiziert.

Abbildung 32: Kriterien für die GREENSHIP-Zertifizierung durch den Green Building Council Indonesia, (Sulaiman 2016)

Der GBCI ist eine unabhängige Organisation, die von Sektorexperten und Fachleuten gegründet wurde, arbeitet aber eng mit Regierungsinstitutionen zusammen. Das GREENSHIP-Zertifikat ist im Gegensatz zu anderen Zertifizierungen an die besonderen Gegebenheiten in Indonesien angepasst. So bezieht es im Gegensatz zu LEED den Grad der Innovation nicht in seine Kriterien ein, gewichtet jedoch Wassereinsparungen deutlich höher, da sich die Versorgung der Bevölkerung mit sauberem Wasser zunehmend schwierig gestaltet.

Bislang hat der GBCI Bewertungsverfahren für neue und existierende Gebäude sowie für Innenräume entwickelt. Weitere Bewertungsverfahren für u. a. Hotels und Datenzentren werden derzeit erstellt. Seit seiner Einführung hat GREENSHIP beträchtlichen Zuwachs erfahren. Eine Untersuchung der BCI Media Group im Jahr 2014 hat gezeigt, dass 80% aller Befragten in Indonesien GREENSHIP gegenüber anderen Zertifikaten vorziehen. Gegen Ende 2014 waren lediglich 8 Gebäude mit einem GREENSHIP-Zertifikat ausgezeichnet. Bis Dezember 2015 war die Anzahl der mit GREENSHIP zertifizierten Gebäude auf 39 gestiegen. Weitere 136 Objekte hatten sich für die Zertifizierung registriert oder befanden sich bereits im Zertifizierungsprozess. Die nachfolgende Tabelle zeigt Art und Anzahl der jeweils registrierten bzw. bereits zertifizierten Objekte.72

72 (BCI Media Group PTY Ltd. 2014) & (Asia Green Buildings 2014-a)

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ENERGIEEFFIZIENZ IN INDONESIEN

Tabelle 25: Status der GREENSHIP-Zertifizierung (Stand Dezember 2015) Gebäude im Zertifizierungsprozess Zertifizierte Gebäude Registrierungsstatus Anzahl GREENSHIP Anzahl Anfrage 49 Neue Gebäude 9 Registrierungsprozess 29 Existierende Gebäude 6 Projektanfangsphase 51 Innenräume 1 Projektendphase 7 Anerkennung des Designs 23 Gesamt 136 Gesamt 39 Quelle: eigene Darstellung nach (Sulaiman 2016)

Der GBCI ist bemüht das Bewusstsein für Energieeffizienz und „grünes“ Bauen im öffentlichen und privaten Sektor zu stärken und erstellt Zertifizierungsrichtlinien für Projektentwickler und Eigentümer von Gebäuden. Die Resultate der BCI Untersuchung weisen darauf hin, dass dies dringend erforderlich ist. Auf die Frage warum eine Zertifizierung nicht angestrebt wird, gaben knapp 60 Prozent der Befragten aus Indonesien Informationsmangel zu den Voraussetzungen der Zertifizierung als Hauptursache an. Damit wurde Informationsmangel noch vor den Kosten des Zertifizierungsprozess als wichtigster Grund genannt.73 Die Internetseite des GBCI bietet umfangreiche Informationen zu den Anforderungen von GREENSHIP. Darüber hinaus findet sich eine Liste aller Projekte im Prozess bzw. mit GREENSHIP-Zertifikat.

Neben den mit GREENSHIP ausgezeichneten Objekten führen laut Green Building Information Gateway mindestens 12 Gebäude ein LEED-Zertifikat, weitere 15 sind für die LEED-Zertifizierung registriert. Lediglich 4 Objekte wurden bisher mit GREENMARK zertifiziert.74

Im Juni 2015 wurde das Zertifizierungssystem EDGE des IFC unter Mitwirkung des GBCI in Indonesien eingeführt. EDGE ist eine kostenlose und anwenderfreundliche Software, welche Bauherren und Gebäudeeigentümer dabei unterstützt, höhere Energieeffizienz, geringeren Wasserkonsum und eine Reduktion der Treibhausgasemissionen zu erzielen. Gleichzeitig gibt das Tool Auskunft über den ökonomischen Nutzen der realisierten Einsparungen. Anwender können mittels einer Software online die Energieeffizienz und Nachhaltigkeit eines Objektes prüfen. Anschließend steht es Ihnen frei sich von einem autorisierten Prüfer zertifizieren zu lassen. EDGE wurde speziell für die Anwendung in Schwellenländern konzipiert. Durch geringere Kosten sollen mehr Bauunternehmer und Gebäudeinhaber dazu angeregt werden ihr Gebäude nach „grünen“ Kriterien zu bauen und zu zertifizieren. Im Januar 2016 waren bereits 19 Objekte in Indonesien für die Zertifizierung registriert.75

4.2.2 Öffentliches Vergabeverfahren und Ausschreibungen

Die Auftragsvergabe für ein Mitwirken in öffentlichen Projekten erfolgt in der Regel über öffentliche Ausschreibungen. Nur in Ausnahmefällen werden Projekte und Aufträge direkt an ein Unternehmen vergeben. Die Teilnahme an öffentlichen Ausschreibungen ist indonesischen Unternehmen vorbehalten, d. h. ausländische Unternehmen können nur auf indirektem Weg an öffentlichen Ausschreibungen teilnehmen. Für ein Engagement in öffentlichen Projekten ist es für ausländische Unternehmen Voraussetzung, mit einem indonesischen Partnerunternehmen zu kooperieren. Eine solche Zusammenarbeit kann entweder in Form eines Joint Ventures durch die Gründung einer Projektgesellschaft oder als Subunternehmer eines indonesischen Unternehmens erfolgen.

Grundvoraussetzung für die Teilnahme an öffentlichen Ausschreibungen ist die Gründung einer Gesellschaft mit begrenzter Haftung (Perseroan Terbatas/PT). Da die Gesellschaftsanteile einer ausländischen Firma im Bausektor durch die Negativliste reguliert sind, ist dies nur in Form eines Zusammenschlusses mit einem lokalen Unternehmen möglich. Die Negativliste beschränkt die zulässigen Anteile von ausländischen Unternehmen im Bausektor auf 67 Prozent für

73 (BCI Media Group PTY Ltd. 2014) 74 (GBIG - Green Building Information Gateway 2016) 75 (World Business Council for Sustainable Development 2016)

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ENERGIEEFFIZIENZ IN INDONESIEN

Bauleistungen und 55 Prozent für Baudienstleistungen (Beratung, Design, Architektur-, Ingenieursdienstleistungen, etc.).76 Alternativ können ausländische Unternehmen eine ausländische Baurepräsentanz gründen. Diese ist jedoch nicht zur Teilnahme an öffentlichen Ausschreibungen berechtigt. Infolge der Komplexität beim Erwerb einer Geschäftslizenz für die Bereitstellung von Bau(dienst)leistungen, entscheidet sich die Mehrzahl ausländischer Unternehmen für die Einrichtung einer ausländischen Baurepräsentanz und anschließender Kooperation auf Projektbasis mit einem lokalen Unternehmen.77

Ausschreibungen werden in der Regel durch die jeweilige Instanz veröffentlicht. Dabei kann es sich um Institutionen aller Verwaltungsebenen, staatliche Unternehmen oder sonstige staatliche Einrichtungen handeln. Die Veröffentlichung erfolgt in der Regel auf elektronischem Weg. Die Teilnahme an Ausschreibungen erfordert die Registrierung des teilnehmenden Unternehmens im jeweiligen Zuständigkeitsbereich der ausschreibenden Instanz. Im Folgenden werden die wichtigsten Plattformen und Instanzen genannt und in Kürze vorgestellt.

 Elektronischer Beschaffungsdienst - Layanan Pengadaan Secara Elektronik (LPSE) https://lpse.lkpp.go.id/eproc4

LPSE ist eine Untereinheit von Ministerien, Behörden, regionalen Arbeitseinheiten, Institutionen und weiteren Nutzern, welche für die Organisation von elektronischen Ausschreibungen zuständig ist. Das System soll den für die Beschaffung zuständigen Stellen die Suche nach geeigneten Lieferanten erleichtern. Zudem soll die Transparenz der Beschaffungsprozesse verbessert und Verantwortlichkeiten innerhalb der Prozesse klarer definiert werden. Die elektronische Organisation der Beschaffung von Gütern und Dienstleistungen strebt danach, den Informationszugang zu erleichtern, einen fairen Wettbewerb zu fördern, die Effizienz von Beschaffungsvorgängen und Projekten zu steigern, Monitoring- und Auditprozesse zu unterstützen sowie durch Echtzeit-Informationszugang die Qualität der Regierungsarbeit zu fördern.

 INAPROC (National Procurement Portal) https://inaproc.lkpp.go.id/v3/

INAPROC ist die nationale Suchmaschine für öffentliche Ausschreibungen von Gütern und Dienstleistungen für öffentliche Projekte. Die Plattform wird von der Beschaffungseinheit für Güter und Dienstleistungen der indonesischen Regierung (Lembaga Kebijakan Pengadaan Barang/Jasa Pemerintah - LKPP) betrieben und sammelt Informationen zu landesweiten Ausschreibungen des öffentlichen Sektors

Das Informationsportal hält Informationen zu Beschaffungsplanungen und aktuelle Ankündigungen von Ministerien, Regierungsinstitutionen, Lokalregierungen und Behörden bereit. Darüber hinaus bietet INAPROC Zugang zu allen elektronischen Beschaffungsdiensten (LPSE), Güterkatalogen für die elektronische Beschaffung sowie zu einer schwarzen Liste von gesperrten Lieferanten.

Der General Procurement Data Plan (RUP) enthält grundlegende Informationen und Daten zu den Beschaffungsplänen der nationalen Beschaffungseinheit für Güter und Dienstleistungen der indonesischen Regierung (http://sirup.lkpp.go.id/sirup).

 Eproc Indonesia https://www.eproc.id/##

Eproc Indonesia ist die größte privat betriebene Plattform für die Bekanntgabe elektronischer Ausschreibungen in Indonesien. Über eine Suchmaschine können Unternehmen mithilfe relevanter Stichwörter nach passenden

76 (Yudhoyono 2014) 77 (Thomson Reuters 2015-a)

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ENERGIEEFFIZIENZ IN INDONESIEN

öffentlichen Projekten suchen. Die Seite verlinkt dann zu den jeweiligen ausschreibenden Instanzen (LPSE). Neben öffentlichen Ausschreibungen kann auch nach Ausschreibungen des Privatsektors gesucht werden.

 Indo Tender http://www.indotender.com/en/home.html

Wie Eproc Indonesia ist Indotender ein privater Informationsdienstleister, welcher umfassende Marktforschungsaktivitäten betreibt, um täglich aktualisierte Informationen zu Ausschreibungen in Indonesien bereitzustellen. Die Nutzung der angebotenen Informationsdienstleistungen ist kostenpflichtig und erfordert den Abschluss eines Abonnements.

 Tender Indonesia http://www.tender-indonesia.com/tender_home/aboutus.php http://tender-indonesia.com/Project_room/category_form.php?option=tend&CAT=CT0003

Tender Indonesia ist eine kostenpflichtige Webseite, die geschaffen wurde, um Lieferanten und Bauunternehmen bei der Suche nach Projektausschreibungen zu unterstützen, insbesondere nach Projekten in den Bereichen Öl & Gas, Bergbau, Elektrizität, Telekommunikation und Infrastruktur. Die Webseite enthält täglich aktualisierte Informationen zu mehr als 1.000 Projekten in Indonesien.

 Tender Indonesia Org (Free) http://tenderindonesia.org/

Frei zugängliche Informationen zu Ausschreibungen für die Beschaffung von Gütern und Dienstleistungen. Nach Registrierung erhält der Nutzer Zugang zu Informationen über die neuesten Ausschreibungen innerhalb Indonesiens sowie zu Analysen der Ausschreibungen.

 Global Tender http://www.globaltenders.com/

Global Tenders verfügt über eine der größten Datenbanken für internationale und nationale Ausschreibungen, Beschaffungsnachrichten und weltweite Projektinformationen. Auf der Webseite können aktuelle Ausschreibungen nach Land und Sektor gesucht werden. Der Zugang zu detaillierten Projektinformationen ist kostenpflichtig.

Einige der aufgeführten Plattformen veröffentlichen Ausschreibungen des Privatsektors. Für gewöhnlich werden Aufträge im Privatsektor jedoch direkt vergeben. Daher sind ein weit reichendes Netzwerk und gute Kontakte unerlässlich für eine erfolgreiche Geschäftstätigkeit in Indonesien.

4.2.3 Finanzierungsmöglichkeiten

Seit des Zusammenbruchs des indonesischen Finanzsektors während der Asienkrise Ende der 90er Jahre, verhalten sich indonesische Finanzinstitute sehr zurückhaltend bei der Vergabe von Krediten. Banken vergeben überwiegend kurzfristige Kredite mit hohen Sicherheitsanforderungen. Die Finanzierung von Energieeffizienzprojekten bzw. von Investitionen in erneuerbaren Energien wird von indonesischen Kreditinstituten als Geschäft mit hohen Risiken und langen Amortisationszeiten wahrgenommen. Generell sind Finanzinstitute nicht mit den Kosten und Nutzen von Energieeffizienzprojekten vertraut, sodass sie sich gegenüber diesen Projekten eher zögerlich verhalten. Mangel an Regulierungen sowie deren Durchsetzung bedingen ein noch wenig förderliches Umfeld für Projekte in diesem Bereich.

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ENERGIEEFFIZIENZ IN INDONESIEN

Grundsätzliche Finanzierungsmöglichkeiten, die sich anbieten sind kommerzielle Finanzierungen, öffentlich-private Finanzierungen und Finanzierung durch Mittel aus nationalen Entwicklungsprogrammen bzw. Programmen internationaler Geberorganisationen.

Infolge der Anhebung des Leitzinses und der Anzahlungsregelung für Immobiliengeschäfte aus dem Jahr 2013 hat die private Finanzierung von Immobilien einen leichten Dämpfer erhalten. Dies hat sich insbesondere durch die geschwächte Währung negativ auf die Nachfrage nach neuen Immobilien ausgewirkt. Wie in Kapitel 4.1.6 beschrieben, haben die verantwortlichen Institutionen jedoch bereits Maßnahmen eingeleitet, mit denen Immobilienfinanzierung wieder attraktiver werden soll. Im Bereich der kommerziellen Finanzierung kommt in Indonesien überwiegend traditionelle Unternehmensfinanzierung (corporate financing) als Finanzierungsschema zur Anwendung. Projektfinanzierung, wie sie in Europa weit verbreitet ist, steckt in Indonesien, aufgrund von fehlendem Know-how und starker Risikoaversion der Banken, noch in den Kinderschuhen. Innovative Finanzierungsmethoden durch Energiedienstleister (ESCO) sind in Indonesien bislang faktisch nicht existent. Dies liegt zum einen daran, dass die Anzahl der vorhandenen ESCOs im Verhältnis zur Größe des Marktes sehr gering ist. Obwohl Indonesien im regionalen Vergleich das höchste Investitionspotenzial im Bereich Energieeffizienz aufweist, ist das Verhältnis von der Anzahl der ESCOs zur Landesgröße das geringste im gesamten ASEAN-Raum. Andererseits ist dieser Zustand auf Energiesubventionen zurückzuführen, welche die Amortisationszeiträume von Investitionen in Energieeffizienz verlängern. In der Folge sind Banken nicht Abbildung 33: Vergleich der Energiedienstleistungssektoren innerhalb gewillt ESCOs bzw. Investitionen in Energieeffizienz zu der ASEAN, (ReExCapitalAsia 2011) finanzieren. Darüber hinaus sind Energieleistungsverträge, bei denen die durch Energieeffizienzmaßnahmen erzielten Einsparungen als Sicherheiten dienen, noch ein weitgehend fremdes Konzept für indonesische Banken. Gleichzeitig verliert der Markt an Attraktivität für ESCOs.78 Der kontinuierliche Abbau bzw. die Reduktion der Energiesubventionen wird den ESCO Markt zukünftig weiter an Attraktivität gewinnen lassen.

Im Gegensatz zum Tiefbau wird die Hochbausparte primär durch den Privatsektor dominiert. ÖPP spielen als Folge im Bereich der Finanzierung von Energieeffizienz und erneuerbaren Energien bei Gebäuden nur eine untergeordnete Rolle. Daher wird im Rahmen dieser Studie nicht näher auf diese Option der Finanzierung eingegangen.

Die Entwicklung von Instrumenten für die Finanzierung von Energieeffizienzprojekten befindet sich laut einer Studie des European Commission Joint Research Centre noch in einer sehr frühen Entwicklungsphase. Dennoch gibt es erste interessante Ansätze entsprechende Instrumente in den indonesischen Markt einzuführen. In der Regel sind die treibenden Kräfte Entwicklungsorganisationen sowie multilaterale Geberorganisationen bzw. bilaterale und multilaterale Kooperationen mit Energieeffizienzinstitutionen anderer Länder (z. B. Deutschland, Dänemark, Niederlande, Japan etc.). Ein Beispiel ist ein Programm der Asian Development Bank (ADB) und der Indonesia Exim Bank zur Finanzierung von Energieeffizienzprojekten. Allerdings richtet sich das Programm speziell an Industriebetriebe.79

Allgemeiner sind die Ziele, die mithilfe des Clean Technology Fund erreicht werden sollen. Dabei handelt es sich um einen Mitteltopf, der 72 Entwicklungs- und Schwellenländer bei der Bewältigung kommender Herausforderungen des Klimawandels unterstützen soll. Indonesien erhält insgesamt 400 Millionen USD aus dem Fond zur Förderung gezielter Programme in den Bereichen Energieeffizienz und erneuerbare Energien. 300 Millionen USD sind für die Förderung erneuerbarer Energien und 100 Millionen USD für Energieeffizienzprojekte bestimmt. Es wird angestrebt, dass mithilfe dieser Mittel weitere Gelder in Höhe von bis zu 2,7 Milliarden USD mobilisiert werden können. Durch die Finanzierung

78 (European Commission Joint Research Centre 2013) & (ReExCapitalAsia 2011) 79 (European Commission Joint Research Centre 2013)

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ENERGIEEFFIZIENZ IN INDONESIEN

von Energieeffizienz soll die Rentabilität der Projekte demonstriert werden. Gleichzeitig stattfindende technische Zusammenarbeit bei der Bewertung von Projekten und Entwicklung von Finanzinstrumenten sollen in einem verbesserten Kapitalzugang resultieren.80

Ein weiterer Fond mit Fokussierung auf Energieeffizienz ist der vom Deutschen Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) und der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) initiierte Global Climate Partnership Fund (GCPF). Weitere Mitwirkende sind die IFC und die dänische Agentur für internationale Entwicklungszusammenarbeit (DANIDA). GCPF ist eine ÖPP, die sich der Reduzierung von Treibhausgasemissionen in Entwicklungs- und Schwellenländern widmet. Dabei konzentriert sich der Fond auf die Finanzierung von Energieeffizienz- und NRE-Projekten in Zusammenarbeit mit lokalen Finanzinstituten. Die finanziellen Mittel gelangen entweder in Form von indirekten (via lokalen Banken) oder direkten vergünstigten Krediten zu den Kreditnehmern und sind an kleine und mittlere Unternehmen (KMU), Privathaushalte und kleine Projekte auf dem Gebiet der erneuerbaren Energien gerichtet. Die Finanzierungen werden ebenfalls von Kapazitätsbildungsmaßnahmen in den Zielländern begleitet. Indonesien ist eines der Schwerpunktländer unter den Adressaten des Fonds. Ein Beispielprojekt ist das Emission Reduction Investment Programme (ERI), welches Kredite an KMU für Investitionen in umweltfreundliche Technologien vergibt.81

Der Verband indonesischer ESCOs Apkenindo überprüft derzeit die Möglichkeit der Schaffung eines Garantieprogramms unter Mitwirkung der IFC und der Globalen Umweltfazilität als Zuschussgeber für die Finanzierung von ESCOs. Neben den genannten Programmen bietet noch eine Reihe von Entwicklungshilfe- und Finanzinstitutionen weitere Finanzierungskonzepte an.

Als einer der größten und wachstumsstärksten Märkte Südostasiens besitzt Indonesien auch einen der höchsten

Kohlendioxid-Ausstöße der Region. Mehr als 30 Prozent der globalen CO2-Emissionen entstehen in Zusammenhang mit Gebäuden und dieses Niveau könnte sich bis 2050 verzwei- oder gar verdreifachen. Energieeffiziente Gebäude können einen wesentlichen Beitrag zur Reduktion dieser Emissionen beitragen. Daher ist der als „Clean Development Mechanism“ bekannte Emissionshandel des Kyoto-Protokolls als Finanzierungsmöglichkeit in Betracht zu ziehen. Dabei kaufen Industrienationen Emissionsrechte von Entwicklungs- und Schwellenländern, da diese dort meist kostengünstiger eingespart werden können. Erworben werden die Emissionsrechte durch die Umsetzung von emissionssenkenden Projekten in den Zielländern. Ende 2014 waren in Indonesien 146 Projekte im Rahmen des Clean Development Mechanisms registriert. Voraussetzung ist die erfolgreiche Anerkennung eines Projekts durch den Clean Development Mechanism. Grundlegendes Kriterium ist die „Zusätzlichkeit“ des Projekts: Hierbei muss glaubwürdig nachgewiesen werden, dass das Vorhaben ohne den Anreiz des Clean Development Mechanism nicht umgesetzt würde.

Die indonesische Regierung bietet bislang keine direkte finanzielle Förderung für Energieeffizienzprojekte. Ebenso existieren weder Steueranreize noch Subventionen oder Zuschüsse für die Umsetzung von Energieeffizienz. Staatliche Finanzinstitute bieten keine auf Energieeffizienz zugeschnittenen Finanzierungsmöglichkeiten an. Zudem gibt es keine Ausnahmeregelungen hinsichtlich vergünstigter Kredite oder einer Reduzierung der benötigten Sicherheiten. Im November 2015 kündigte die indonesische Finanzaufsichtsbehörde an bis 2018 die Finanzierung von nicht nachhaltigen Investitionen zu untersagen. Die Behörde beabsichtigt im laufenden Jahr die notwendigen Regulierungen zu entwickeln. Dies dürfte zukünftig für Banken ein starker Anreiz sein „grüne“ Finanzierungen in ihr Portfolio aufzunehmen.82

Indonesiens Staatsfond Pusat Investasi Pemerintah (PIP) hat eine Katalysatorfunktion für die Beschleunigung der Infrastrukturentwicklung inne. Das Betätigungsfeld des PIP ist jedoch nicht auf Infrastrukturinvestitionen beschränkt, obgleich der Infrastrukturbereich priorisiert wird, sondern erfasst Investitionen mit abschätzbaren Risiken in allen strategischen Sektoren, welche das nationale Wirtschaftswachstum stimulieren können. Ein wichtiges Aufgabenfeld ist die Unterstützung der Entwicklung bei der Nutzung erneuerbarer Energien und die effiziente Energienutzung. Seit 2013 hat die Einrichtung den Fokus ihres Wirkens auf die Handlungsfelder Biomasse und Energieeffizienz ausgerichtet.

80 (Clean Technology Fund 2012) 81 (Volz et al 2015) 82 (RenewableEnergyWorld.com 2015)

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ENERGIEEFFIZIENZ IN INDONESIEN

4.2.4 Fördermaßnahmen

Neben zuvor erläuterten Fördermaßnahmen wie Kampagnen zur Sensibilisierung der Bevölkerung, der Aufstellung von Standards und der Verpflichtung der größten Energieverbraucher sowie von Regierungseinrichtungen zu Energiemanagement fördert die indonesische Regierung Energieeffizienz vorrangig im Rahmen eines ÖPP-Programmes. Das Partnership Programme on Energy Conservation offeriert kostenlose Energieuntersuchungen für Industriebetriebe und Gebäude, die anstreben ihren Energiekonsum durch effizientere Energienutzung zu senken. Im Zeitraum von 2003- 2014 wurden insgesamt 1.274 Objekte untersucht. Dabei wurde ein Einsparungspotenzial von 4.852 GWh, 210 Millionen

USD und 4,25 Millionen Tonnen CO2 identifiziert. Die tatsächlichen Einsparungen fielen geringer aus, da aus Kostengründen mehrheitlich lediglich No-Cost- und Low-Cost-Effizienzmaßnahmen realisiert wurden.83

Abbildung 34: Erzielte Resultate des Partnership Programme on Energy Conservation (2003-2013), (Hutapea 2014)

Im Zusammenhang mit der Verpflichtung von Konsumenten mit einem Verbrauch von ≥ 6.000 toe zu Energiemanagement wurden die Voraussetzungen für eine Zertifizierung von Energiemanagern und Energieprüfern geschaffen. Die Zertifizierung wird von einer Expertenvereinigung (LSP HAKE) aufgrund von neu geschaffenen Standards durchgeführt. In diesem Zusammenhang wurde seit 2013 auch ein Trainingsprogramm für Energiemanager in Form einer ÖPP und unter Mitwirkung von u. a. dem TÜV Nord Indonesia und der Deutsch-Indonesischen Industrie- und Handelskammer (EKONID) durchgeführt. Stand Anfang 2014 waren laut der Zertifizierungsinstitution 106 Energiemanager und 66 Energieprüfer zertifiziert.8485

Als zentrale Anlaufstelle wurde gemeinsam mit der dänischen Entwicklungsagentur DANIDA im Energieministerium das Energy Efficiency and Conservation Clearing House Indonesia (EECCHI) eingerichtet. Es soll Energieeffizienz in der Öffentlichkeit bewerben und Informationen über das Thema verbreiten. Unter anderem wurden Richtlinien zur energieeffizienten Planung von Gebäuden entwickelt, die sich an Gebäudeeigentümer und Bauunternehmer richten. Allerdings sind diese Richtlinien nicht einfach über die Webseite des Ministeriums abrufbar. Darüber hinaus wurden im Rahmen eines Pilotprojektes für energieeffiziente Gebäude die Büroräumlichkeiten des EECCHI nach Energieeffizienzkriterien nachgerüstet. Die erzielte Senkung des Energieverbrauchs erreichen 40 Prozent. Das EECCHI dient als Demonstrationsobjekt für Energieeffizienzmaßnahmen.86

83 (Yunanto 2016) 84 (HAKE - Himpunan Ahli Konservasi Energi 2015) & (Uplift 2013) 85 http://www.upliftindonesia.com/home.html 86 (Hutapea 2014) & (MoEMR - Ministry of Energy and Mineral Resources 2011)

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MARKTCHANCEN FÜR DEUTSCHE UNTERNEHMEN

5 MARKTCHANCEN FÜR DEUTSCHE UNTERNEHMEN

5.1 Marktstruktur und Marktattraktivität für Energieeffizienzmaßnahmen im Bereich Gebäudeeffizienz

Der Markt für Energieeffizienz befindet sich in Indonesien noch in einer frühen Entwicklungsphase. Obwohl erste Bemühungen in diesem Bereich bereits seit den 1980er Jahren stattfanden, wurden wichtige Weichenstellungen für das Wachstum des Marktes erst in der jüngsten Vergangenheit vorgenommen. Innerhalb weniger Jahre konnte Indonesien bereits erste Erfolge vorweisen, wie die Etablierung eines „grünen“ Zertifikats für Gebäude und eine stetig wachsende Anzahl an Energieeffizienzprojekten und -initiativen. Bei neuen Gebäuden nimmt Energieeffizienz eine immer bedeutendere Rolle ein. Wie die Analyse des Bausektors gezeigt hat, ist die Branche auf Expansionskurs. Jedes Jahr kommt eine große Anzahl neuer Gebäude auf den Markt und während bis vor wenigen Jahren bei der Planung nur in Ausnahmefällen Energieeffizienzkriterien bedacht wurden, ist es heute zunehmend gängige Praxis neue Objekte unter Einbeziehung von Energieeffizienz zu bauen. Dies gilt insbesondere für Hochhäuser, Mehrzweckkomplexe, Einkaufszentren, Hotels und öffentliche Einrichtungen. Die Attraktivität dieses Marktsegments erfuhr mit der Einführung der für Jakarta geltenden Verpflichtung von bestimmten Gebäudetypen zum Energiesparen einen beträchtlichen Schub. Denn diese zielt nicht nur auf Neubauten, sondern adressiert ebenfalls existierende Gebäude. Hier besteht infolge der jahrelangen Vernachlässigung des Themas ein sehr großer Nachholbedarf. Die intensiven Kampagnen, mit denen ein verstärktes Bewusstsein für Energieeffizienz innerhalb der indonesischen Gesellschaft geschaffen werden soll, und steigende Energiepreise werden für eine wachsende intrinsische Nachfrage sorgen. Derzeit sich in der Entwicklung befindliche steuertechnische und finanzielle Anreize könnten die entscheidenden Impulse für eine rasch voranschreitende Expansion des Marktes setzen.

Der Markt für energieeffiziente Technologien wird von ausländischen Unternehmen dominiert. Vor allem asiatische Hersteller aus China, Japan, Malaysia, Thailand und Korea sind in den Bereichen Klimatechnik, Automation, Beleuchtung sowie Sicherheits- und Brandschutztechnik stark vertreten. Kostengünstige asiatische Technik wird überwiegend dort eingesetzt, wo die Anforderungen und Ansprüche eher niedrig sind. Bei modernen Mehrzweckkomplexen, Hochhäusern und Luxushotels werden in der Regel Technologien nach dem neuesten Stand der Entwicklung verwendet. Dieses Marktsegment bietet zahlreiche Geschäftschancen für ausländische Anbieter von hoch entwickelter Gebäudetechnik. Deutsche Technik genießt einen sehr guten Ruf in Indonesien, weshalb die Chancen deutscher Technologieanbieter für erfolgreiche Geschäfte in Indonesien gut sind.

Der Markt für Energiedienstleistungen ist derzeit noch unterentwickelt. Es existieren nur wenige Unternehmen, die Energiedienstleistungen anbieten. Der indonesische Verband der ESCOs Apkenindo zählt lediglich 16 Mitglieder, wovon 4 dem staatlichen und 12 dem privaten Sektor angehören. Einige der Mitglieder sind internationale Unternehmen, die eher aus strategischen Überlegungen heraus im indonesischen Markt präsent sind, als infolge der Nachfrage nach Energiedienstleistungen. Allgemein kann festgehalten werden, dass der indonesische ESCO Sektor nur über begrenztes Know-how und beschränkte Kapazitäten verfügt. Die häufigsten Aktivitäten von ESCOs in Indonesien bestehen aus einfachen Installationen von energieeffizienten Technologien, nicht aber in der Bereitstellung von Energiedienstleistungen im eigentlichen Sinne. In diesem Bereich bedarf es staatlicher Regulierungen, welche die Qualität von ESCOs standardisieren und die Entwicklung des Marktes für Energiedienstleistungen fördern. 87

87 (European Commission Joint Research Centre 2013) & (Eang, Lee Siew 2015)

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MARKTCHANCEN FÜR DEUTSCHE UNTERNEHMEN

5.2 Marktbarrieren und -hemmnisse im Bereich88

Einige der Missstände, die einer schnelleren Entwicklung des Marktes für Energieeffizienz in Gebäuden entgegenstehen, wurden in den vorangegangenen Kapiteln bereits angeschnitten. Manche werden bereits von den zuständigen Behörden und Institutionen angegangen, andere wiederum finden noch zu wenig Beachtung. Im Folgenden werden die wichtigsten Barrieren im Bereich Energieeffizienz erläutert.

Stromsubventionen und niedrige Energiepreise Während Anfang des Jahres 2015 die langjährigen Benzinsubventionen abgeschafft und Dieselsubventionen auf ein Fixum von 1.000 IDR/Liter festgesetzt wurden, gab es bei Stromsubventionen zunächst keine einschneidenden Veränderungen. Zwar wurden auch diese beschnitten, insbesondere für Großverbraucher, trotzdem belief sich das Budget für Stromsubventionen im vergangenen Jahr noch auf 66,2 Billionen IDR (~ 5 Milliarden USD). Zudem ruderte die Regierung infolge des langsamen Wirtschaftswachstums wieder etwas zurück und senkte den Stromtarif für die Industrie sowie die Preise einer Reihe von Treibstoffen. Im ASEAN-Vergleich weist Indonesien obgleich der Subventionskürzungen immer noch einen der niedrigsten Strompreise auf. Für das laufende Jahr ist eine weitere Senkung des Budgets für Stromsubventionen auf nur noch 38,4 Billionen IDR (~2,9 Milliarden USD) geplant.89

Mangelndes Bewusstsein für Energieeffizienz Als Resultat der niedrigen Energiepreise ist das Bewusstsein für Energiesparen und Energieeffizienz nur in geringem Ausmaß vorhanden. Die Regierung ist bestrebt durch die Durchführung umfassender Kampagnen und Sensibilisierungsmaßnahmen diesen Zustand zu ändern. Steigende Energiepreise werden ebenfalls maßgeblich zur Bewusstseinsschaffung beitragen.

Mangelndes Know-how im Bausektor Energieeffizient ist noch ein relativ neues Konzept innerhalb der Bauindustrie. Als Resultat fehlender Regulierung bzw. mangelnder Durchsetzung existierender Vorgaben, hat sich in der Vergangenheit nur wenig Know-how auf diesem Fachgebiet angesammelt. Zudem sind Erfahrungswerte und Daten zu Gebäudebestand, Energieverbrauch, etc. nur in beschränktem Ausmaß verfügbar. Der GBCI hat es sich zur Aufgabe gemacht Wissen zu „grünem“ Bauen zu verbreiten und übernimmt eine Schlüsselrolle in der Bildung der indonesischen Baubranche. Die Etablierung verpflichtender Vorschriften auch außerhalb Jakartas kann die Grundlage eines landesweiten Schubes für die Wissensbildung im Bereich „grünes“ Bauen sein.

Hohe Investitionskosten Generell werden mit Energieeffizienzmaßnahmen bzw. mit energieeffizienten Bauweisen höhere Kosten verbunden. Die erforderlichen Investitionen werden als höher wahrgenommen, als bei herkömmlicher Bauweise. Hier zeigt sich eine Kurzsichtigkeit im Denken, die darüber hinwegsieht, dass energieeffiziente Gebäude über die Lebensdauer gerechnet niedrigere Kosten aufweisen. Dennoch werden die notwendigen Anfangsinvestitionen häufig gescheut. Sowohl die indonesische Regierung, diverse internationale Organisationen, als auch der GBCI verbreiten Wissen und demonstrieren Best-Practice-Beispiele, um eine Änderung dieses Denkens herbeizuführen.

Mangelndes Know-how indonesischer Banken und fehlender Kapitalzugang Indonesische Banken sind mit der Finanzierung von Energieeffizienzmaßnahmen nicht vertraut und generell sehr risikoscheu. Darlehen sind für Interessenten nur gegen sehr hohe Sicherheiten erhältlich. Innovative Finanzierungskonzepte wie Energieleistungsverträge werden bei indonesischen Finanzinstitutionen nicht akzeptiert, da das Verständnis für die Vorteile dieser Finanzierungsvariante fehlt. Generell mangelt es an Finanzierungsinstrumenten, die auf Energieeffizienz zugeschnitten sind. Diverse Banken einschließlich KfW, ADB und Weltbank führen Kapazitätsbildungsmaßnahmen durch, um zur Entwicklung „grüner“ Finanzierungsinstrumente bei indonesischen Banken beizutragen und springen in die Bresche bei der Finanzierung von Energieeffizienzprojekten.

88 (Eang, Lee Siew 2015) & (European Commission Joint Research Centre 2013) & (Hutapea 2014) 89 (Indonesia Investments 2015-b)

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Mangel an Anreizen Derzeit existieren keine Anreize für Energieeffizienz und nachhaltiges Bauen neben dem Angebot kostenloser Energieprüfungen. Branchenvertreter fordern vor allem die Einführung von Steueranreizen oder finanzieller Förderung in Form von Zuschüssen für Bauherren und Eigentümer. Infolge wahrgenommener höherer Anfangsinvestitionen und langer Amortisationszeiten scheuen sowohl Bauherren, als auch Eigentümer existierender Gebäude häufig ein Engagement im Bereich Energieeffizienz. Eine Hauptursache für das Nichtvorhandensein von weiteren Anreizen ist ein Mangel an Koordination zwischen den zuständigen Stellen. Neben der Einführung finanzieller Anreize, können insbesondere Aufklärungsmaßnahmen zum ökonomischen Nutzen von Energieeffizienz bewirken, dass die Nachfrage weiter ansteigt.

Unverbindliche Regulierung von Energieeffizienz in Gebäuden Bis zur Verabschiedung der Gouverneursverordnung Nr. 38/2012 gab es in Indonesien keine verbindlichen Vorschriften mit Bezug zu Energieeffizienz in Gebäuden. Bei den bereits bestehenden Vorgaben mangelte es an Durchsetzung. Die Verordnung war daher ein wichtiger erster Schritt für die weitere Entwicklung des Sektors. Durch die Einschränkung des Geltungsbereichs auf die Hauptstadt Jakarta und auf große Gebäude, ist der Effekt auf die Entwicklung des nationalen Marktes für Energieeffizienz jedoch stark limitiert. Regulierung Nr. 02/2015 des Ministeriums für öffentliche Bauarbeiten erweitert den Geltungsbereich der Verordnung auf weitere Gebäudetypen und strebt danach die Verpflichtung zum „grünen“ Bauen und Energieeffizienz auf weitere Städte und Regionen auszudehnen. Daneben waren zum Zeitpunkt der Erstellung dieser Studie keine weiteren verbindlichen Regulierungen in Kraft.90

Fehlende Unterstützung für die Entwicklung eines ESCO-Marktes Die zuvor beschriebenen Stromsubventionen haben einen erheblichen Einfluss auf das Wachstum der ESCO-Branche. Der ESCO-Markt ist noch sehr jung und es mangelt noch an einer geeigneten Regulierung des Sektors. Bislang gibt es zudem keine Zertifizierung und Akkreditierung von ESCOs und somit keine Qualitätskontrolle innerhalb der Branche. Der Finanzsektor zeigt sich gegenüber der Finanzierung von ESCOs bisher wenig aufgeschlossen. ESCOs werden aller Voraussicht nach von steigenden Energiepreisen und wachsendem Bewusstsein der Bevölkerung für Energieeffizienz profitieren. Die Gründung eines Energieeffizienz-Treuhandfonds und/oder die Einrichtung eines Garantieprogramms mithilfe des IFC und der Globalen Umweltfazilität können ebenfalls entscheidende Impulse für das Wachstum der Branche sein. Darüber hinaus betreibt das Energieministerium Werbung für Energiedienstleistungsverträge und ESCOs. Für April 2016 hat es die Veröffentlichung einer Rahmenregulierung für ESCOs angekündigt, die mit der Unterstützung des US ESCO-Verbandes (NAESCO) entwickelt wurde.

5.3 Wettbewerbssituation

Das Potenzial des indonesischen Marktes im Bereich Energieeffizienz ist enorm, dessen sind sich Unternehmen des Sektors bewusst. In Indonesien werden nahezu keine energieeffizienten Technologien für den Einsatz in Gebäuden entwickelt oder produziert. Daher finden sich die führenden ausländischen Unternehmen der jeweiligen Marktsegmente auf dem Markt. Der Markt für relativ einfache Technologien in den Bereichen Klimatechnik, Beleuchtung, Sicherheits- und Brandschutztechnik wird von asiatischen Marktteilnehmern beherrscht. Im High-End-Spektrum sind eine Reihe europäischer und amerikanischer Hersteller vertreten, aber auch japanische und koreanische Unternehmen. Auch wenn der Wettbewerb vor Ort bereits stark vertreten ist, eröffnen das frühe Entwicklungsstadium und die Größe des indonesischen Energieeffizienzmarktes mannigfaltige Geschäftschancen für weitere Marktteilnehmer, insbesondere für Anbieter von Technologien mit hoher Komplexität und individualisierten Lösungen.

HVAC (Heating, Ventilation, and Air Conditioning) Prognosen besagen, dass der indonesische HVAC-Markt bis 2018 ein jährliches Wachstum im zweistelligen Bereich von rund 13 Prozent erfahren wird. Die bisherige Penetrationsrate von Klimageräten ist noch sehr gering, doch dank einer stetig wachsenden Mittelschicht wächst der Bedarf. Der Großteil der in Indonesien abgesetzten Klimatechnik muss importiert werden, davon stammt die Mehrheit aus der ASEAN-Region. Asiatische Hersteller sind besonders stark

90 (Kompas.com 2015)

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vertreten. Die wichtigsten Vertreter sind LG Electronics Indonesia (Marktführer), PT. Sharp Electronics Indonesia, Toshiba Corporation, PT. Gobel Indonesia, PT. Hitachi Modern Sales Indonesia, PT. Samsung Electronics Indonesia, PT. Hartono Istana Teknologi (Indonesien) und Changhong Indonesia. Seit 2012 sind auch Mitsubishi und Daikin im indonesischen Markt aktiv. Die wichtigsten Vertreter nicht-asiatischer Herkunft schließen u. a. Carrier (United Technologies), Honeywell, Schneider Electric, Trane, Siemens, Bosch, Rehau, Johnson Controls und Voltas ein.

Split-Systeme sind die am häufigsten vorkommenden Varianten. In diesem Bereich sind asiatische Hersteller besonders stark vertreten. Dabei dominieren koreanische und chinesische Fabrikate. Bei zentral gesteuerten Anlagen und dort wo hohe Ansprüche an Energieeffizienz und Luftqualität gestellt werden, kommen Hersteller anderer Herkunft zum Zug. Einer Studie des Marktforschungsunternehmens SciTech zufolge wird erwartet, dass mit dem wachsenden Bewusstsein für Energiesparen die Nachfrage nach energieeffizienter Klimatechnik zunehmen wird. Diese Annahme einer wachsenden Nachfrage nach energieeffizienten Lösungen wird durch die neu eingeführten Energiesparlabel und MEPS für Klimaanlagen gestützt.91

Auf dem indonesischen HVAC-Markt herrscht ein intensiver Wettbewerb mit einer großen Anzahl von Anbietern. Doch in Zukunft werden zunehmend energieeffiziente Geräte nachgefragt werden. Daraus ergeben sich für deutsche Anbieter von energieeffizienter Technik und innovativen, individuellen Lösungen sehr gute Geschäftsmöglichkeiten. Die Nachfrage nach einfachen Standardlösungen wird wohl auch weiterhin von asiatischen Herstellern bedient werden.

Energieeffiziente Beleuchtung Im Jahr 2011 wurden mit Leuchtmitteln (General Lighting) Umsätze in Höhe von rund 55 Milliarden Euro erzielt. Bis 2020 soll der Wert der jährlichen Umsätze auf 83 Milliarden Euro ansteigen. Der Anteil von LED-Leuchtmitteln betrug laut Informationen des Verbandes der indonesischen Beleuchtungsindustrie APERLINDO im Jahr 2015 lediglich 10 Prozent. Im laufenden Jahr sollte sich laut einem Vertreter des indonesischen Verbandes der Leuchten- und Elektrogerätehersteller (AILKI) das Marktvolumen für LED-Leuchten in 2016 auf 37 Milliarden Euro belaufen und bis 2020 auf 64 Milliarden Euro nahezu verdoppeln. Die Verkäufe von Kompaktleuchtstofflampen beliefen sich auf 320 Millionen Einheiten, wobei 80 Prozent importiert wurden. Hauptsächlich werden Leuchtmittel aus China, Korea und Taiwan eingeführt, darunter eine Vielzahl von Produkten mit minderwertiger Qualität.92 Im Markt sind darüber hinaus die global führenden Unternehmen Philips, General Electrics und Osram stark vertreten. Des Weiteren sind u. a. Panasonic, LG, Megaman, Pierlite (Gerard Lighting), Toshiba, Mitsubishi, Cree, Artolite (Indonesien) und Ligman vor Ort.

Auch dieser Markt ist hart umkämpft. Noch dominieren ältere energiesparende Technologien wie Kompaktleuchtstoffleuchten, doch ein rapides Wachsen des LED-Marktes ist nur eine Frage der Zeit. Die Kennzeichnungspflicht für Leuchtmittel und die derzeit entwickelten Mindeststandards werden für eine Konsolidierung des Marktes sorgen. Indonesische Verbraucher werden erstmals zwischen billigen, wenig energieeffizienten und qualitativ hochwertigen Produkten unterscheiden können. Dies wird Anbieter minderer Qualität voraussichtlich mit der Zeit vom Markt verdrängen und Anbietern hochwertiger Produkte einen großen Absatzmarkt eröffnen. Deutsche Hersteller können sich vor allem im Bereich von SMART-Lighting oder mit anderen innovativen und energieeffizienten Leuchtsystemen positionieren.

Gebäudeautomation Die Automationsindustrie in Indonesien wächst mit jährlich rund 10-15 Prozent. In 2013 betrug das Marktvolumen Schätzungen zufolge 158 Millionen USD. Die Nachfrage stammte überwiegend aus dem expandierenden Industriesektor. Aber auch in immer mehr Gebäuden werden hoch entwickelte Building Automation Systems (BAS) eingesetzt. Das größte Wachstum der Nachfrage findet vorrangig in der Hauptstadt Jakarta statt, wo Platzmangel und zunehmender Wettbewerb die Modernisierung antreiben. Zukünftig ist dank der fortschreitenden Urbanisierung außerhalb Jakartas auch in weiteren aufstrebenden Städten Indonesiens mit ansteigender Nachfrage zu rechnen. Frost & Sullivan sagt voraus, dass der indonesische Markt für Automation und elektronische Steuerung bis 2018 knapp 240 Millionen USD

91 (TechSci Research 2014) 92 (LEDinside 2015) & (Moeharyoso 2014) & (Moeharyoso, Lighting Industry Development in Indonesia 2013)

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umfassen soll. Der Markt ist fest in der Hand von europäischen und japanischen Unternehmen, die sich gemeinsam rund 80 Prozent der Marktanteile teilen.93 Die wichtigsten Vertreter der Industrie sind Azbil, Honeywell, Johnson Controls, LSIS, Omron, Rockwell, Schneider Electric, Siemens, United Technologies und Yokogawa. Infolge der Größe des Marktes und der erwarteten Nachfragesteigerungen bestehen auch für neue Marktakteure gute Chancen auf erfolgreiche Geschäfte in Indonesien.

Baumaterialien Die inländischen Direktinvestitionen in die nicht-metallische Mineralindustrie (welche zu großen Teilen die Herstellung von Baumaterialien repräsentiert) haben sich seit 2012 fast verdoppelt. Im Basisjahr beliefen sie sich laut BKPM noch auf 10,7 Billionen IDR, Ende 2015 waren es 20,5 Billionen IDR. Zusätzlich strömten ausländische Mittel in Höhe von 1,6 Milliarden USD in die Industrie.94 Dieser enorme Zuwachs deutet auch unter der Berücksichtigung von Währungsschwankungen während dieses Zeitraums auf den Expansionskurs in den zugehörigen Branchen hin. Der Markt für Baumaterialien ist durch das Vorhandensein von großen lokalen Unternehmen charakterisiert. Bei einigen der größten Marktakteure handelt es sich zudem um Unternehmen im Staatsbesitz. Einige dieser Unternehmen engagieren sich aktiv im Bereich Energieeffizienz, indem sie Produktionsprozesse energieeffizient gestalten und innovative Material(kombination)en entwickeln. Besonders stark sind staatliche Unternehmen in der Zement- und der Stahlindustrie vertreten. Doch auch internationale Schwergewichte, wie Heidelberg Cement oder LafargeHolcim gehören zu den führenden Marktakteuren.

Energieeffiziente Türen und Fenster werden bislang nur bei vergleichsweise wenigen Projekten verwendet. Potenzielle Abnehmer sind Luxusimmobilien und Projekte mit Pilotfunktion. Daher finden sich in diesem Bereich nur vergleichsweise wenige Hersteller auf dem indonesischen Markt, z. B. Rehau und AGC. Ähnliches gilt für energieeffiziente Beschichtungen und Farben. Diese werden auch nur bei wenigen Projekten eingesetzt. Ein bekannter Hersteller, der sich in Indonesien engagiert, ist AkzoNobel.

Bei energieeffizienten Baumaterialien liegen die Chancen für deutsche Unternehmen vorrangig in den Bereichen, welche nicht durch indonesische und internationale Großunternehmen abgedeckt sind. Noch handelt es sich dabei um Nischenmärkte, doch mit steigenden Energiepreisen und wachsendem Bewusstsein für Energieeffizienz werden sich auch hier mannigfaltige Geschäftsmöglichkeiten auftun.

ESCOs Wie bereits in Kapitel 5.1 erläutert, ist der ESCO-Markt in Indonesien noch stark unterentwickelt. Es gibt nur wenige „echte“ ESCOs und die Kapazitäten des Sektors sind begrenzt. Daher besteht ein enormes Potenzial für erfahrene Unternehmen auf diesem Gebiet.

5.4 Markt- und Absatzpotenziale für deutsche Unternehmen

In den vorangegangenen Kapiteln wurde gezeigt, dass der indonesische Bausektor sich in einer anhaltenden Wachstumsphase befindet. Dies gilt auf mittelfristige Sicht für alle Bereiche der Baubranche. Gleichzeitig wird danach gestrebt den Stellenwert von Energieeffizienz innerhalb der Gesellschaft und der Bauindustrie aufzuwerten. Schrittweise werden entsprechende Regulierungen entwickelt und die Standardisierung von Energieeffizienzkriterien vorangetrieben. Trotz immer noch unzureichender Regulierung, verzeichnet die Nachfrage nach Energieeffizienz beim Bauen, infolge von Aufklärungsmaßnahmen und steigenden Energiepreisen, kontinuierliche Anstiege. Für deutsche Unternehmen ergeben sich daraus gute Möglichkeiten als Subunternehmer oder Technologielieferanten in Erscheinung zu treten. Nachfolgend werden die Marktchancen für deutsche mittelständische Unternehmen in ausgewählten Technologiebereichen erläutert.

9393 (LS Holdings 2013) & (PR Newswire 2015) & (PT. Cekindo Bisnis Grup kein Datum) 94 (BKPM - Indonesia Investment Coordination Board 2016)

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HVAC (Heating, Ventilation, and Air Conditioning) Die hohe Luftfeuchtigkeit in Indonesien macht die Nutzung künstlicher Kühlsysteme für eine angenehme Lebensweise unverzichtbar. Daher werden in nahezu allen Gebäudetypen Klimaanlagen installiert. Je nach Anwendung unterscheiden sich die dabei zur Anwendung kommenden Systeme und Technologien. Im Bereich „Wohnen“ wird in der Regel auf einfache dezentrale Technik gesetzt. Vorwiegend sind die Technologien der Wahl aus Kostengründen einfache und wenig effiziente Split-Systeme. In Apartmenthäusern wird jede Wohnung mit einer bestimmten Anzahl von Klimaanlagen ausgestattet, welche die Bewohner selber steuern und warten können. Bei solchen Geräten für den Hausgebrauch handelt es sich oft um koreanische, chinesische oder japanische Produkte. Hier können sich durch die eingeführten Mindeststandards neue Geschäftsmöglichkeiten für Hersteller hochwertiger dezentraler Anlagen eröffnen.

In modernen Einkaufszentren, Bürogebäuden, Multifunktionskomplexen und hochklassigen Hotels werden jedoch zentral gesteuerte Anlagen verbaut, die hohe Anforderungen an Planung, Anbau und Wartung stellen. Lokalen Unternehmen fehlen die Kapazitäten, um dies zu leisten, so dass hier ausländische Unternehmen mit ihrer Technologie und Expertise in die Bresche springen. Während bei neuen Gebäuden, insbesondere in Jakarta, mittlerweile energieeffiziente Anlagen verbaut werden, wurden in der Vergangenheit, aufgrund mangelnder Anreize, fast ausschließlich ineffiziente Kühltechnologien installiert. Häufig sind die Anlagen zudem überdimensioniert und schlecht gemanagt. Schätzungen besagen, dass der Energiekonsum durch Kühlgeräte in Indonesien mit moderner Technologie um 15-20 Prozent gesenkt werden kann. In diesem Bereich offenbaren sich gute Geschäftsmöglichkeiten für Anbieter solcher Technologielösungen. Moderne Strahlungskühlungssysteme können in diesem Segment ebenfalls Abnehmer finden.

Energieeffiziente Beleuchtung Im Bestreben Energieeinsparungen auf nationaler Ebene zu erzielen, werden landesweit in mindestens 22 Städten smarte LED-Leuchtsysteme konventionelle Leuchten ersetzen. Auch in Gebäuden werden zunehmend energiesparende Leuchtsysteme eingesetzt. Kompaktleuchtstofflampen sind weit verbreitet und werden bereits bei allen Gebäudetypen eingesetzt. Der Markt für LED liegt insbesondere im kommerziellen Gebäudesektor und bei Gebäuden, die Eigentum der öffentlichen Hand sind und zu Energieeffizienz angehalten sind. Die teilweise riesigen Einkaufzentren verlangen enorme Mengen an Leuchtmitteln für die Illumination der Innenräume und der Fassaden. Die Stromkosten bei derartigen Objekten sind dementsprechend hoch. Energiesparende LED-Leuchtsysteme können hier in großen Zahlen abgesetzt werden. Gleiches gilt für Hotels der Mittelklasse und aufwärts. Generell gilt, je höherwertiger das Gebäude und je höher das Prestige, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass LED-Leuchtsysteme eingesetzt werden. Generell besteht ein hohes Potential für Leuchtmittel im kommerziellen Sektor, insbesondere wenn den Verbrauchern und Investoren bewusst wird, dass die Stromkosten mit energiesparenden Lampen signifikant gesenkt werden können. Das Potenzial für LED im Bereich „Wohnen“ ist ebenfalls sehr groß. Bislang werden jedoch noch die kostengünstigeren Kompaktleuchtstofflampen von privaten Verbrauchern bevorzugt. Mit der Einführung von Mindeststandards und der Kennzeichnungspflicht für Leuchtmittel werden sich die Möglichkeiten der Erschließung dieses Segments voraussichtlich stark verbessern. Es darf jedoch nicht vergessen werden, dass Unternehmen in diesem Markt mit chinesischen und anderen asiatischen Herstellern konkurrieren, deren Produkte häufig erheblich kostengünstiger angeboten werden.

Gebäudeautomation Die Absatzpotenziale für Automationstechnologie lassen sich klar auf Neubauten im High-End-Bereich des kommerziellen Sektors und neue Apartmentgebäude der Oberklasse eingrenzen. Beispiele für Technologien, welche häufig bei derartigen Projekten bedacht werden, sind automatische Zugangskontrollen und intelligente Schalt- und Regeltechnik für Klimaanlagen, Leuchtsysteme, Verschattungsvorrichtungen, Aufzugsysteme, etc.. Der Markt für Automationstechnologie ist vorrangig in Jakarta lokalisiert, wo die Anzahl von Projekten der Oberklasse am höchsten ist, aber auch aufstrebende Metropolen, wie Surabaya, Bandung, Medan und Makassar bergen große Absatzpotenziale. Neue Marktteilnehmer können mit Innovationen und individualisierten Lösungen punkten.

ESCOs Der ESCO-Markt ist noch weitestgehend unerschlossen. Neben internationalen Technologieanbietern finden sich lediglich einige lokale und ausländische Pioniere. Der Markt bietet deutschen Unternehmen daher ein relativ unberührtes Terrain. Allerdings ist der regulatorische Rahmen noch nicht gesteckt und es mangelt an Bewusstsein und Verständnis

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für Energiedienstleistungen bei Gebäudeeigentümern, Bauunternehmern und Banken. Wie bereits erläutert ergreifen die zuständigen Behörden die notwendigen Schritte, um eine Entwicklung des Marktes zu orchestrieren. Auch wenn der Markt noch in den Kinderschuhen steckt, ist ein frühes Engagement zu empfehlen. Auf diese Weise können zwingend erforderliche Kontakte aufgebaut und das eigene Unternehmen bereits in einer frühen Phase der Marktentwicklung bekannt gemacht werden.

Erneuerbare Energien Der Einsatz erneuerbarer Energien in Gebäuden ist bisher größtenteils auf Solartechnologie limitiert. Zwar verfügt Indonesien über das größte Erdwärmepotenzial weltweit, eine Nutzung im Gebäudebereich findet jedoch nahezu ausschließlich bei Pilotprojekten und Demonstrationsobjekten statt. Dasselbe lässt sich für Bioenergie sagen, obwohl insbesondere Hotels mit einem großen Anfall von Lebensmittelabfällen oder Apartmentgebäude, wo menschliche Exkremente in großen Mengen anfallen, sicherlich potenzielle Nutzer sein könnten. Solartechnologie hingegen ist bereits weiter verbreitet. Solarthermie-Anlagen zur Warmwasseraufbereitung finden sich vorwiegend bei Wohnhäusern der Mittel- und Oberklasse. Großes Marktpotenzial besteht auch für die solare Klimatisierung, bei der Sonnenenergie zur Kühlung eingesetzt wird. Sowohl für Gebäudeklimatisierung mit Solarstrom, als auch mit Solarwärme besteht ein großes Marktpotenzial.

Aufdach- und Fassaden-Photovoltaik-Anlagen sind weitere Anwendungsmöglichkeiten erneuerbarer Energien, welche sich für den indonesischen Markt eignen. Angesichts dessen, dass derzeit keine Einspeiseregelung für PV-Strom in Kraft ist, ist das Interesse an solchen Anlagen jedoch bislang noch verhalten. Für Anlagenbesitzer besteht jedoch die Möglichkeit, ihren eingespeisten Strom mit dem von PLN gelieferten Strom über ein Guthabenkonto zu „verrechnen“. Gut situierte Privathaushalte und Tourismuseinrichtungen in den abgelegenen Regionen des Landes stellen bislang das Gros der Absatzmöglichkeiten für PV-Technologien an Gebäuden dar. Eine Einspeiseregelung für Aufdachanlagen ist zurzeit im Entwicklungsprozess. Die indonesische Regierung geht zudem mit gutem Beispiel voran und errichtet seit dem vergangenen Jahr PV-Anlagen auf Regierungsgebäuden und an Flughäfen im sonnenreichen Osten Indonesiens. Zudem soll die Verbreitung von PV-Aufdachanlagen durch ein geplantes PV-Rooftop-Programm weiter gefördert werden. Zum aktuellen Stand des Programms waren zum Zeitpunkt der Studienerstellung keine Informationen verfügbar.

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5.5 Chancen und Risiken für eine Markterschließung im Bereich Gebäudeeffizienz

Stärken Schwächen

 Stabile politische Situation, freie  Relativ langwierige und komplexe Prozesse beim Marktwirtschaft mit leicht protektionistischen Markteintritt (Doing Business) Zügen  Mangel an Regulierungen zu Energieeffizienz bei  Konstantes Wirtschaftswachstum von rund 6% Gebäuden in den vergangenen zehn Jahren, gut  Bestehende Förderung und Anreize nicht aufgestellte Finanzwirtschaft ausreichend  Größe des Marktes mit mehr als 250 Millionen  Geringer Organisationsgrad der Branche potenziellen Nutzern  Mangel an Datenverfügbarkeit und zugänglichen  Indonesien eignet sich als Hub, um andere Informationen südostasiatische Märkte zu bedienen  Abhängigkeit der Branche von Importen  Enormes Potenzial für die Nutzung  Derzeit noch unterentwickelte Infrastruktur in erneuerbarer Energien, insbesondere weiten Teilen des Landes Erdwärme, Bioenergie, Solarenergie und  Mangelnde Rechtssicherheit Wasserkraft  Fachkräftemangel  Hohes Ansehen deutscher Technologie und  Keine kommerziellen Finanzierungskonzepte für Expertise Energieeffizienz  National angepasstes Zertifizierungssystem für  Energiesubventionen „grüne Gebäude“, welches stetigen Zuwachs  Keine Einspeiseregelung für Solar-PV verzeichnen kann  Jährlich hoher Gebäudezuwachs  Heißes Klima bedingt den Einsatz von Klimatechnik und ermöglicht die Nutzung von Solarenergie  Stetige Verbesserungen des Geschäftsumfeldes Chancen Risiken

 Know-how und Kapazitäten indonesischer  Wertverluste der indonesischen Währung, welche Unternehmen gering ausgeprägt, daher vom zu einer Verteuerung von Importen führen Import von Technologie und Expertise abhängig  Restriktive Politik (z.B. Importzölle, Local  Voranschreitende Urbanisierung Content Vorgaben)  Schnell wachsende Anzahl von Gebäuden  Ausländische Konkurrenz fokussiert den  Hoher Nachholbedarf in so genannten Second- indonesischen Markt stärker Tier-Cities  Asiatische Produkte mit erheblich niedrigerem  Infrastrukturprogramme der Politik fördern die Preisniveau Entwicklung des Bausektors  Bürokratie und Korruption  Starke Konsumneigung der Bevölkerung,  Inflationsrisiko welche den Bau von Einkaufszentren fördert  Schwache Konjunktur  Expandierende Tourismusindustrie und allgemeine Krankenversicherung, die den Bau von Hospitälern fördert  Energieeffizienz und erneuerbare Energien sind Prioritäten der Energieagenda der Regierung  Schaffung einer grünen Bauordnung  Einführung einer Einspeiseregelung für PV- Strom  Wachsendes Bewusstsein für Energieeffizienz

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 Verabschiedung landesweit verbindlicher Vorgaben für Energieeffizienz  Voranschreitende Standardisierung und Kennzeichnungspflicht von elektrischen Verbrauchern  ESCO-Markt noch relativ unerschlossen  Vollständiger Abbau von Energiesubventionen und daraus wachsender Bedarf an energieeffizienten Lösungen  Frühe Positionierung im Markt in einem jungen Markt ermöglicht Imagebildung und Mitwirkung bei der Marktgestaltung  Aktivitäten des GBCI und internationaler Organisationen beschleunigen die Entwicklung

5.6 Vertriebs- und Projektvergabestrukturen

Je nach Auftraggeber unterscheiden sich die Verfahren der Auftragsvergabe. Staatliche Projekte werden in der Regel über öffentliche Ausschreibungsverfahren vergeben. Präsidentenerlass (Presidential Decree) Nr. 70/2012 reguliert alle Ausschreibungen von Regierungsinstitutionen und regierungsnahen Einrichtungen, einschließlich Staatsbetrieben, Militär und Polizei. Ausschreibungen sind auf den in Kapitel 4.2.2 beschriebenen Informationsportalen einsehbar. Hauptvoraussetzung für die Teilnahme an öffentlichen Ausschreibungen ist die Kooperation mit einem lokalen Unternehmen. Dies ist unter anderem auch deshalb erforderlich, weil die Auftragsvergabe auf dem Nachweis von bereits erfolgreich durchgeführten Projekten beruht. Häufig entscheidet auch die Qualität der Beziehungen zwischen der Regierungseinrichtung und dem indonesischen Partner über den Zuschlag für ein Projekt. Nur in Ausnahmefällen erfolgt die Vergabe staatlicher Aufträge auf direktem Weg.

Im Privatsektor werden Projekte nur selten öffentlich ausgeschrieben. Hier ist ein gutes Beziehungsnetzwerk ein entscheidender Faktor. Daher wird auch bei privaten Projekten dringend zur Zusammenarbeit mit einem erfahrenen lokalen Distributor oder Agenten geraten. Für neue Unternehmen ist es ohne lokale Unterstützung schwer an Informationen zu aktuellen Geschäftsmöglichkeiten zu gelangen.

5.7 Handlungsempfehlungen für deutsche Unternehmen für einen Markteinstieg

Indonesiens Kultur ist stark beziehungsorientiert. Diese Beziehungsorientierung drückt sich sowohl im Alltagsleben als auch in Geschäftsgepflogenheiten aus. Gute Beziehungen und ein weit reichendes Netzwerk sind nahezu immer der ausschlaggebende Faktor für erfolgreiche Geschäfte in Indonesien. Diese Beziehungen müssen zunächst aufgebaut und anschließend gepflegt werden. Diese Voraussetzungen implizieren, dass in Indonesien Geschäfte nur in den seltensten Fällen von heute auf morgen zum Abschluss kommen. Vielmehr benötigt ein Engagement in Indonesien Zeit und Ausdauer. Häufig entstehen zwischen Geschäftspartnern freundschaftliche Verhältnisse, die weit über das rein Geschäftliche hinausgehen. Doch wenn ein solches Beziehungsnetzwerk einmal aufgebaut wurde, profitieren beide Seiten auf langfristige Sicht davon.

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5.7.1 Vertriebsagenten und Händler

Die Zusammenarbeit mit Agenten und Händlern ist die am weitesten verbreitete und einfachste Möglichkeit für einen direkten Einstieg in den indonesischen Markt. In diesem Fall muss das ausländische Unternehmen einen einheimischen Importeur für den Vertrieb seiner Produkte autorisieren. Bei dieser Art der Zusammenarbeit profitiert das exportierende Unternehmen vom Netzwerk und dem Know-how des lokalen Partners. Gleichzeitig sinken das Marktrisiko, der Zeitaufwand und die Kosten, die mit dem Eintritt in den Markt verbunden sind. Ein erfolgreicher Markteintritt wird daher entscheidend durch die Auswahl des lokalen Vertriebspartners beeinflusst. Dieser muss über die korrekte, dem Importgut entsprechende Importlizenz verfügen (API). Für gewöhnlich vertreten die lokalen Vertriebspartner mehr als ein ausländisches Unternehmen. Ein lokaler Distributor sollte sowohl über gute Kontakte zu den lokalen Industrien und zu staatlichen Behörden verfügen, als auch aktuelle Marktentwicklungen und Konsumtrends kennen.

5.7.2 Einrichtung einer eigenen Niederlassung in Indonesien

Ausländische Produzenten können den Markteintritt auch ohne die Dienste eines lokalen Agenten durch die Einrichtung einer eigenen Auslandsvertretung bewerkstelligen. Durch die Neudefinierung der Rolle der indonesischen Investitionsbehörde BKPM als One-Stop-Service soll der Prozess der Unternehmensgründung in Indonesien entscheidend vereinfacht und beschleunigt werden. Folgende Möglichkeiten existieren für die Einrichtung einer Auslandsvertretung in Indonesien:

 Repräsentanz (Representative Office)

Ausländische Unternehmen der Sektoren Handel, Dienstleistungen, Öl und Gas, Bergbau und Bankwesen dürfen in Indonesien eine Repräsentanz eröffnen. Im Vergleich zu einer Gesellschaft mit begrenzter Haftung (PT. PMA) unterliegt eine Repräsentanz diversen Einschränkungen. So darf Marketing betrieben, jedoch keine Gewinne erzielt werden. Eine Ausnahme gilt für die Baubranche.

Außer im Bankwesen sind Zweigstellen ausländischer Unternehmen in Indonesien grundsätzlich nicht erlaubt.

Das indonesische Recht kennt drei Arten von Repräsentanzen:

- Nationale Repräsentanz (geeignet als einfache Vertriebslösung bei Direktimporten)95 - Regionale Repräsentanz96 - Baurepräsentanz zur Umsetzung von Bauprojekten.

Die Abgrenzungen zwischen den drei Varianten verwischen zunehmend. Sie unterscheiden sich jedoch beispielsweise bei den Voraussetzungen und Genehmigungsprozessen.

 Indonesische haftungsbeschränkte Gesellschaft ( PT. PMA)

Diese Rechtsform ist bei Investitionen beliebt. Die Gründung einer PT. PMA (Perseroan Terbatas, Penanaman Modal Asing), einer haftungsbeschränkten Gesellschaft mit ausländischer Beteiligung, muss bei der indonesischen Investitionsbehörde (BKPM) beantragt werden. Der Gründungsprozess kann bis zu sechs Monate beanspruchen.

Eine PT. PMA kann entweder als rechtlich unabhängiges Tochterunternehmen der ausländischen Gesellschaft oder als Joint Venture zwischen einem ausländischen Investor und einer indonesischen natürlichen oder juristischen Person gegründet werden. In letzterem Fall muss die indonesische Person mindestens 5% des Eigenkapitals der PT. PMA besitzen.

95 Gültigkeit beschränkt auf 5 Jahre; kann gegründet werden, wenn das Unternehmen keine weiteren Repräsentanzen im Ausland betreibt. 96 Gültigkeit auf 4 Jahre und 2 Monate limitiert; wird gegründet, wenn das Unternehmen bereits Repräsentanzen im Ausland besitzt.

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Es muss mindestens ein Direktor und eine weitere bevollmächtige Person bestimmt werden, wobei der Direktor die Geschäfte der PT. PMA führt und der Bevollmächtigte den Direktor kontrolliert.

Auch bei reinen Importunternehmungen ist die Gründung einer PT. PMA anzuraten, weil die Anzahl ausländischer Mitarbeiter im Gegensatz zu einer Repräsentanz nicht limitiert ist. Ein reiner Importeur darf nicht direkt an Endkunden verkaufen, sondern muss den Absatz über lokale Distributoren organisieren. Solche Importniederlassungen können sich zu 100% im Besitz des ausländischen Unternehmens befinden. Alternativ dazu besteht die Möglichkeit als Distributor aufzutreten. Distributoren ist es erlaubt Direktverkäufe zu tätigen und mit anderen Distributoren zu kooperieren. Darüber hinaus dürfen Distributoren auch After Sales Dienstleistungen des ausländischen Unternehmens durchführen. Hier ist der zugelassene Anteil ausländischer Unternehmen seit Anfang 2014 jedoch auf 33% beschränkt. Weiterführende Informationen zur detaillierten Vorgehensweise bei der Einrichtung einer Niederlassung in Indonesien finden sich z.B. in den Publikationen „Investment Guide Indonesia“ (Rödl & Partner)97, „Taxation and Investment in Indonesia 2014“ (Deloitte Touche Tohmatsu Limited 2013) „Investing in Indonesia 2013“ (KPMG 2013) und „Doing Business in Indonesia“ (HSBC Bank & PWC 2012).

5.7.3 Die „Negativ-Liste“ für geschützte Sektoren

Die „Negativ-Liste“ bezeichnet eine Regulierung, in welcher die vor ausländischen Investoren geschützten Bereiche der indonesischen Wirtschaft definiert werden. Die zurzeit gültige Negativ-Liste basiert auf dem präsidentiellen Erlass 39/2014.

Die Negativ-Liste unterscheidet drei Kategorien:

1. Sektoren, die für indonesische und ausländische Unternehmen gesperrt sind.

2. Sektoren, die nur für ausländische Unternehmen gesperrt sind.

3. Sektoren, die ein Joint Venture mit einem indonesischen Partner erfordern.

Mit der Ausnahme von Investitionen in ESCOs (95 Prozent) und Unternehmen, deren primäre Geschäftstätigkeit aus Leasing oder anderen Finanzierungsgeschäften besteht (85 Prozent), existieren keine Beschränkungen für Investitionen in Energieeffizienz. Einfache Bauarbeiten mit dem Einsatz von Low-Cost-Technologie, geringem Risiko oder einem Wert von < 1 Milliarde IDR sind indonesischen KMU vorbehalten. Bei Bauleistungen, mit hoch entwickelten Technologien, hohem Risiko oder einem Wert von > 1 Milliarde IDR ist der Anteil ausländischer Unternehmen auf 67 Prozent limitiert. Der zugelassene Anteil ausländischer Unternehmen bei Beratungsleistungen im Bauwesen beträgt 55 Prozent.

Kleinste, kleine und mittelständische Unternehmen und Genossenschaften sind in Indonesien nach Reglement 20/2008 und 25/1992 folgendermaßen definiert:

97 Abrufbar unter http://indonesien.ahk.de/fileadmin/ahk_indonesien/Netzwerk_Recht_und_Steuern/investment-guide_indonesia_Roedl-Partner- eng.pdf

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. Kleinstunternehmen (micro enterprises)

Reinvermögen pro Jahr: weniger als 50 Millionen IDR (ca. 5.000 USD) Umsatz pro Jahr: weniger als 300 Millionen IDR (ca. 30.000 USD)

. kleine Unternehmen (small enterprises)

Reinvermögen pro Jahr: 50 Mio. – 500 Mio. IDR (ca. 5000–50.000 USD) Umsatz pro Jahr: 300 Mio. – 2,5 Mrd. IDR (ca. 50.000–250.000 USD)

. Mittelständische Unternehmen (medium enterprises)

Reinvermögen pro Jahr: 500 Mio. – 10 Mrd. IDR (ca. 50.000 – 1 Mio. USD) Umsatz pro Jahr: 2,5 Mrd. – 50 Mrd. IDR (ca. 250.000 – 5 Mio. USD)

In allen Fällen empfehlen wir die Zusammenarbeit mit einem erfahrenen Partner oder Berater.

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ZIELGRUPPENANALYSE

6 ZIELGRUPPENANALYSE

6.1 Profile der Marktakteure

Administrative Instanzen und wichtige Marktakteure

Investitionskoordinierungsbehörde (BKPM) http://www.bkpm.go.id/

Als Schnittstelle zwischen Unternehmen und Regierung ist BKPM damit beauftragt das Investitionsklima für lokale und ausländische Direktinvestitionen zu fördern. Das Ziel der Agentur zur Investitionsförderung liegt aber nicht nur in der Suche nach weiteren Investitionsmöglichkeiten um die Zahl der Investoren zu vergrößern, sondern auch qualitativ Felder für Investitionen zu finden, um die soziale Ungleichheit und Arbeitslosigkeit zu verringern. Seit 2015 bietet BKPM eine Geschäftslizenz für Stromanbieter an.

PT. Perusahaan Listrik Negara (PLN) http://www.pln.co.id/eng/

PT. Perusahaan Listrik Negara ist das nationale Stromversorgungsunternehmen Indonesiens, welches für den Hauptanteil der Stromerzeugung verantwortlich ist und exklusive Rechte bei der Übertragung, Verteilung und der Versorgung der Bevölkerung mit Strom hat. PLN untersteht dem Energieministerium, dem Ministerium für staatliche Unternehmen und dem Finanzministerium.

Ministry of Energy and Mineral Resources (MoEMR) http://www.esdm.go.id/

Das MoEMR ist für die Durchsetzung der indonesischen Energiepolitik und die Regulierung des Energiesektors durch das Generaldirektorat für Strom (Directorate General of Electricity) und das Generaldirektorat für erneuerbare Energien und Energiesparen (Directorate General of New and Renewable Energy and Energy Conservation) zuständig. Das Ministerium ist weiterhin für den nationalen Stromplan (RUKN) und für die Vorbereitung von Gesetzen und Regularien in Bezug auf Strom und der nationalen Tarif- und Subventionspolitik verantwortlich.

Ministry of Finance (MoF) http://www.kemenkeu.go.id/

Das MoF stellt finanzielle Ressourcen aus dem Haushalt zur Energieeinsparung bereit. Das bezieht sich auf alle Sektoren auf regionaler- und nationaler Regierungsebene.

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ZIELGRUPPENANALYSE

Ministry of Industry (MoI) http://www.kemenperin.go.id/

Das MoI verabschiedete Richtlinien zur Einführung von Energiesparmaßnahmen im industriellen Sektor. Das Ministerium ist zuständig für die Entwicklung von Initiativen, um Energieeffizienz sowohl in der Industrie und im Gewerbe als auch die Herstellung energieeffizienter Produkte zu fördern.

Ministry of Public Works (MPW) http://www.pu.go.id/

Das Ministry of Public Works verabschiedet Regularien in Hinblick auf die Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden und Richtlinien zur Anwendung von Energiesparmaßnahmen in Gebäuden. Diese Standards und Maßstäbe basieren auf dem Standar Nasional Indonesia (SNI).

Ministry of Research and Technology http://www.ristek.go.id/

Das Ministry of Research and Technology, welchem auch die Agency for Assessment and Application of Technology (BPPT) untersteht, ist verantwortlich für die Verbreitung von Informationen über energiesparende Technologien und für die Entwicklung von Initiativen, die energiesparende Prozesse, Technologien und Geräte veranschaulichen.

Ministry of State Owned Companies (MoSOE) http://www.bumn.go.id/

Das Ministerium für staatliche Unternehmen überwacht die Geschäftsführung von PLN, setzt die Umsatzziele und bewilligt das jährliche Budget.

Ministry of Trade (MoTr) www.kemendag.go.id

Das Ministry of Trade entwickelt Maßnahmen zur Aufsicht und Förderung von Energiesparprodukten. Es verfolgt damit das Ziel, Anreize für die Vermarktung solcher Produkte zu schaffen.

National Energy Council (DEN) http://www.den.go.id/

Der National Energy Council wurde im Jahr 2009 gegründet um die nationale Energiepolitik zu entwickeln, den nationalen Energieplan festzulegen und Maßnahmen im Falle einer zukünftigen Energiekrise zu entwickeln. Den Vorsitz im Rat haben der Präsidenten, der Vizepräsidenten und der Energieminister als Exekutivdirektor. Der Rat hat 15 Mitglieder welche sich aus Ministern, Regierungsbeamten aus den Bereichen Transport, Verteilung und Erzeugung von Strom und anderen Interessensverbänden zusammensetzen.

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National Standardisation Agency (BSNI) http://www.bsn.go.id/

Die National Standardisation Agency legt Leitlinien für die SNI Energiestandards und Kennzeichen fest.

HAKE – Fachgesellschaft für Energieeinsparung (Energy Conservation Expert Association)

HAKE zertifiziert Energieberater und Manager für Energieeinsparung.

PT. Penjaminan Infrastruktur Indonesia (PII) or PT. Indonesian Infrastructure Guarantee Fund (IIGF) http://www.iigf.co.id/

IIGF wurde 2009 gegründet um Garantien für die Infrastrukturprojekte anzubieten. Darüber hinaus agiert er als strategischer Berater für die Regierung und als Transaktionsmanager/Konsortialführer für Infrastrukturprojekte.

PT. Sarana Multi Infrastruktur (IIF) or PT. Indonesia Infrastructure Financing (IIF) http://www.ptsmi.co.id/

PT. Sarana Multi Infrastruktur wurde 2009 gegründet um die Finanzierung der indonesischen Infrastruktur zu unterstützen. Es ist eine kommerziell ausgerichtete Finanzintermediäre mit dem Fokus auf Infrastrukturfinanzierungsprojekte.

Verbände

Es gibt 15 Verbände in Indonesien, welche sich mit Energieeffizienz in Gebäuden beschäftigen. Die fünf wichtigsten Verbände sind folgende:

APITU – Indonesian Air Conditioning System Association

Die Indonesian Air Conditioning System Association ist einer der Verbundpartner der bevorstehenden Messe HVACR & Energy Efficiency 2016. Der Verband ist mit 11 Büros in Indonesien vertreten.

Addresse JL. Raya Pulogebang N0. 21 A, Cakung Jakarta, Indonesien Telefon - Fax - E-Mail [email protected] Webseite http://apitu.org/

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ZIELGRUPPENANALYSE

APTEK – Verband indonesischer Maschinenbauer und Elektroingenieure (Mechanical and Electrical Engineering Association of Indonesia)

Der Verband indonesischer Maschinenbauer und Elektroingenieure wurde 2003 gegründet und hat mehr als 900 Mitglieder.

Addresse Komplek Perkantoran Majapahit Permai Blok C/107 Jl. Majapahit No.18-22 10160 Jakarta, Indonesien Telefon +62 21 384 1122/3366 +62 21 380 8768/69 Fax +62 21 380 8770 E-Mail [email protected] Webseite http://www.aptekindonesia.com http://aptek.or.id/

BEA – Indonesischer Verband für Gebäudetechnik (Indonesian Building Engineering Association)

Der indonesische Verband für Gebäudetechnik bietet seinen Mitgliedern Weiterbildungen an, um die Standards der technischen Kompetenz im Bereich des Bauingenieurwesens zu erreichen.

Addresse Jalan Moch Khafi 2 No 16, Jagakarsa 12640 Jakarta, Indonesien Telefon +62 21 970 03972 Fax +62 21 788 86086 E-Mail [email protected] Webseite http://bea-indonesia.org

GAPEKSINDO – Nationaler indonesischer Verband des Baugewerbes (Indonesian National Construction Association)

Der nationale indonesische Verband des Baugewerbes ist eine Organisation aus Unternehmen die Baudienstleistungen anbieten. Diese beinhalten die Felder, Architektur sowie Bauwesen, Maschinenbau, Elektrotechnik und Umwelttechnik.

Addresse Jl. Minangkabau No.35F, Manggarai 12970 Jakarta, Indonesien Telefon +62 21 837 87219 Fax +62 21 837 87218 E-Mail [email protected] Webseite http://gapeksindo.co.id/id/

GAPENRI – Verband nationaler indonesischer Ingenieursgesellschaften (The Association of Indonesian National Engineering Companies)

Der Verband nationaler indonesischer Ingenieursgesellschaften besteht aus Unternehmen in Indonesien, die Baudienstleistungen anbieten und steht allen EPC (Engineering-Procurement-Construction) offen, ob nationalen oder ausländischen Firmen. Der Verband besteht aus 35 Mitgliedern.

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Addresse Kompleks Perkantoran Buncit Mas Blok B-11 Jl. Mampang Prapatan Raya No 108 12760 Jakarta, Indonesien Telefon +62 21 794 6375 Fax +62 21 798 0554 E-Mail [email protected] Webseite http://gapenri.or.id/2012/

Weitere Verbände sind in der folgenden Übersicht zu finden:

Name Webseite

AILKI – Association of Indonesian Luminer and Electrical Industry -

AKI – Verband indonesischer Bauunternehmer (Indonesian Contractors http://www.aki.or.id Association)

AKLI – The Association of Indonesian Electrical Contractors http://www.akli.org/

APBI – Verband indonesischer Gebäudeinstandhalter (Indonesian Building - Maintenance Association)

APERLINDO – The Indonesian Electrical Lighting Industry Association http://www.aperlindo.org/

APERSI – Association of Indonesian House and Real Estate Developer http://apersi.or.id/

APLSI - The Independent Power Producers Association -

APPI – Indonesian Electric Manufacturers Association http://appi-electric.co.id/

ASHRAE Indonesia Chapter http://www.ashrae.or.id/

INAGA – The Indonesian Geothermal Association http://inaga.org/

GAPENSI – Nationaler Verband indonesischer Bauunternehmer (National http://www.gapensi.org/index.ph Construction Contractor Association of Indonesia) p

HAKI – Gesellschaft indonesischer Bauingenieure und Statiker (Indonesian http://haki.or.id Society of Civil and Structural Engineers)

https://groups.yahoo.com/neo/g HAMKI – Construction Management Association of Indonesia roups/hamki/info

KADIN – Indonesische Industrie- und Handelskammer (Indonesian Chamber http://www.kadin- of Commerce and Industry) indonesia.or.id/

MKI - Indonesia Electric Power Society http://mki-online.or.id/

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Unternehmen die bereits im Zielmarkt als Anbieter der untersuchten Marktsegmente im Bereich Energieeffiezienz tätig sind

Bauunternehmen und Projektentwickler

PT. PP (Persero) Anschrift Plaza PP - Wisma Subiyanto Jl. Letjend. TB. Simatupang No. 57 Pasar Rebo, Jakarta 13760 - Indonesia

Kontaktdaten Tel: +62 21 840 3883 Fax: +62 21 840 3936 Email - Webseite www.pt-pp.com Gründungsjahr 1953 Mitarbeiterzahl Ansprechpartner Ir. Bambang Triwibowo

PT. PP (Persero) Tbk ist tätig im Bereich der Bauwirtschaft, insbesondere im Hochbau, Straßen- und Brückenbau, sowie der Errichtung von Wasserkraft- und Kohlekraftwerken. Das Unternehmen ist ebenfalls im Immobilienbereich tätig. Über strategische Partnerschaften ist PT. PP am Bau, Verkauf und Vermietung von Wohngebäuden, Hotels, Büros, Einkaufs- und Handelszentren beteiligt. Das Unternehmen ist an der Börse Jakarta gelistet, mit dem indonesischen Staat als größtem Anteilseigner.

 Das Unternehmen hat in den letzten Jahren verschiedene Auszeichnungen erhalten:  2015: "Top 10 Best Electricity Indonesia" , "The Best Listed Company Construction Sector“ , and "Top Performing Listed Companies 2015“;  2014: "Best of The Best Award 2014", "Most Powerful and Valuable Company Award 2014", "The Best Performance in Innovation", und “The Winner of ASEAN Best Practice Awards for Energy Efficient Building, New and Existing Building Category". Das Unternehmen steht auf Platz 25 der 100 wertvollsten Marken in Indonesien.  2013: ”The Best Product Innovation of Infrastructure Sector” und “The Best Innovation of Green Technology” im "Green Building/Green Construction Award".  2012: INDOCEMENT AWARD 2012 und Indocement Contractor Award: “Big Scale The Best Innovation In Green Development”, und weitere.

Projekte von PT. PP (Persero) Name Ort Hauptgebäude des Ministry of Public Works Jakarta Ambarukmo Palace Hotel Yogyakarta PP Plaza Jakarta Internationaler Flughafen Cengkareng Jakarta Jakarta

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PT. Pakuwon Jati Tbk Anschrift Gandaria 8 Office Tower 32nd floor Jl. Sultan Iskandar Muda 5 No. 8 Jakarta Selatan 12240 Kontaktdaten Tel: +62 21 29008000 Fax: +62 21 29053000 Email - Webseite www.pakuwon.com Gründungsjahr 1986 Mitarbeiterzahl 4.000 Ansprechpartner Ir. Richard Adisastra

Pakuwon Jati ist ein diversifizierter Immobilienentwickler mit Fokus auf Jakarta und Surabaya. Das Unternehmen ist seit 1998 an der Börse in Jakarta gelistet. Das Portfolio umfasst Wohnanlagen, Einzelhandels- und Büroflächen sowie Hotels.

Das Unternehmen hat das in Indonesien inzwischen sehr erfolgreiche Konzept des „Superblock“ eingeführt. Dabei handelt es sich um große ganzheitliche Immobilienentwicklungskonzepte, die Einkaufszentren, Wohngebäude und bspw. Hotels unter einem Dach vereinen. Pakuwon Jati hat die Gebäude des Hotels Sheraton in Surabaya gebaut. Der Gebäudekomplex hat in 2015 für sein Energiemanagement den „Nationalen Energieeffizienz Preis“ erhalten.

PT. ENKA Serana Internasional (Green Property Development Indonesia) Anschrift ANZ Tower Jl. Jendral Sudirman Kav. 33A 10220 Jakarta, Indonesia Kontaktdaten Tel: + 6221 – 98763588 Fax: - Email [email protected] Webseite www.gpdi.co.id Gründungsjahr - Mitarbeiterzahl - Ansprechpartner -

Das Unternehmen spezialisiert sich in der Entwicklung nachhaltig gebauter Immobilien. In diesem Aufgabenfeld kooperiert PT. ENKA mit international anerkannten Architekten, Designern und Partnerunternehmen, um nachhaltig gebaute Gebäude kombiniert mit Komfort und innovativem Design zu schaffen. Das Unternehmen wirbt damit, bei seinen Projekten indonesische Standards für „grünes“ Bauen zu übertreffen.

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PT. Lippo Karawaci Tbk Anschrift 7 Boulevard Palem Raya #22-00 Menara Matahari Lippo Karawaci Central, Tangerang 15811 Kontaktdaten Tel: +62 21 2566 9000 Fax: +62 21 2566 9098/99 Email [email protected] Webseite www.lippokarawaci.co.id Gründungsjahr 1986 Mitarbeiterzahl 4.000 Ansprechpartner Jenny Kuistono

PT. Lippo Karawaci Tbk gehört zu den größten Immobilienentwicklern in Indonesien. Durch die Zusammenführung von acht Immobilienunternehmen in 2004 hat sich das Portfolio stark vergrößert. Zu dem Konzern gehören u.a. die Krankenhausgruppe „Siloam“ sowie die hochwertigen Immobilienprojekte Lippo Village, Lippo Cikarang, Kemang Village und St. Moritz Penthouses & Residences. Bei solchen Projekten arbeitet Lippo häufig mit internationalen Architekten zusammen, um hohe Qualitätsstandards sicherstellen zu können.

Zusammen mit japanischen Investoren wurde gerade das Projekt „Orang County“ in der Industriestadt Cikarang im Osten von Jakarta begonnen. Dabei handelt es sich ebenfalls um ein Großprojekt mir Apartments, Einkaufszentrum, Bürogebäude und Hotel. Zielgruppe sind insbesondere ausländische Fachkräfte internationaler Investoren, die in der Nähe der Produktionsstandorte leben möchten.

PT. Bumi Serpong Damai Tbk Anschrift Sinar Mas Land Plaza, Wing B, 3rd floor Jl. Grand Boulevard, BSD Green Office Park BSD City, Tangerang 15345 Kontaktdaten Tel: +62 21 5036 8368 Fax: +62 21 537 3008 Email [email protected] Webseite www.sinarmasland.com Gründungsjahr 1984 Mitarbeiterzahl 4.000 Ansprechpartner Hermawan Wijaya – [email protected]

PT. Bumi Serpong Damai ist eine Tochter der Konzerngruppe Sinar Mas. Mit einer Marktkapitalisierung von 2,3 Mrd. USD (Oktober 2015) gehört das Unternehmen ebenfalls zu den größten Immobilienentwicklern in Indonesien. Das Portfolio umfasst Investitionen in neuen großen Städten, darunter mehrere Großprojekte bestehend aus Wohn-, Büro- und Einzelhandelsflächen. Im Großraum Jakarta verfügt das Unternehmen über 27 ha kommerziell nutzbare Grundstücke. Das Unternehmen ist Eigentümer des Messegeländes Indonesia Convention Exhibition (ICE). Das ICE hat 2015 den vierten Nationalen Energieeffizienz-Preis gewonnen.

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PT. Grahaniaga Tatautama Anschrift Graha CIMB Niaga Lantai 20 Jl. Jend. Sudirman Kav. 58 Jakarta 12190 Kontaktdaten Tel: +62 21 2505 250 Fax: +62 21 2505 150 Email - Webseite www.grahaniaga.co.id Gründungsjahr 1993 Mitarbeiterzahl - Ansprechpartner Fakky Ismail Hidayat

Das Unternehmen betreibt das Gebäude Graha CIMB Niaga, welches von der New Yorker Architekturgesellschaft Kohn Pederson Fox Associates (KPF) entworfen wurde. Das Gebäude wurde in 2011 von BCA Green Mark aus Singapur mit Gold und in 2015 mit Platin-Status zertifiziert. Das Platin-Zertifikat wurde erreicht nachdem umfangreiche Verbesserungen an der Gebäudeinfrastruktur vorgenommen haben. Wichtige Elemente waren bspw. die Nutzung alternativer Wasserreserven (Regenwasser, Kondenswasser von Klimaanlagen), verbessertes Recycling zur Wiederverwertung der Abfälle sowie die Erneuerung der Klimatisierungstechnologie.

Summarecon Serpong Anschrift Plaza Summarecon Serpong Jl. Boulevard Raya Gading Serpong Blok M5 No. 3 Tangerang 15810 Kontaktdaten Tel: +62 21 5421 0008 Fax: +62 21 2505 150 Email - Webseite www.summaareconserpong.com Gründungsjahr 1975 Mitarbeiterzahl - Ansprechpartner -

Das Unternehmen ist bekannt geworden durch ein 10 ha Projekt, dass auf einem ursprünglich sumpfartigen Untergrund im Norden von Jakarta gebaut wurde. Zwei Projekte der Firma haben Auszeichnungen für Energieeffizienz erhalten: “Apartemen Scentia Recidences Sumarecon” wurde mit dem Nationalen Energiepreis 2015 für das Energiemanagement ausgezeichnet. „Universitas Multimedia Nusantara” hat den Nationalen Energiepreis 2013 in der Kategorie “Neue Gebäude” gewonnen.

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ZIELGRUPPENANALYSE

Agung Podomoro Group Anschrift APL Tower I 43rd - 46th Floor | Podomoro City Jl. Let. Jen. S. Parman Kav.28 Jakarta Barat 11470 Kontaktdaten Tel: +62 21 290 - 34567 Fax: +62 21 290 - 34555 Email - Webseite www.agungpodomoro.com Gründungsjahr 1969 Mitarbeiterzahl - Ansprechpartner -

Die Agung Podomoro Gruppe wurde 1969 als Tochter der Fa. PT. Sunter Agung gegruendet und ist heute ebenfalls einer der grössten Immobilienentwickler des Landes und bekannt für das 22 ha Projekt „Podomoro City“ in Westjakarta, direkt an der Autobahn zum Flughafen. Die Gruppe hat äber 500 ha Land in Wohnkomplexe, Lagerhäuser und Industrieparks umgewandelt. Weitere bekannte Projekte sind Kalibata City, Seasons City, CBD Pluit Apartment, Thamrin City, Peak @ Sudirman.

KIimatechnik

PT. LG Electronics Indonesia Anschrift Jl Jend Sudirman Kav 52-53 Lot 3 & 5 One Pacific Place 11th fl, Suite 1101 Jakarta 12190 Kontaktdaten Tel: +62 21 5797 3113 Fax: +62 21 5797 3103 Email [email protected] Webseite www.lg.com Gründungsjahr 1990 Mitarbeiterzahl - Ansprechpartner Ardi Kemara Pradipta

LG ist seit 2005 in Indonesien marktführend im Bereich Klimatechnik. 2012 betrug der Marktanteil des Unternehmens knapp 28 Prozent. Dahinter folgten Panasonic mit knapp 25 Prozent, sowie Sharp und Samsung mit jeweils rund 20 Prozent. Infolge des wachsenden indonesischen Marktes für Klimatechnik, hat LG 2014 eine eigene Produktionsstätte errichtet.

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ZIELGRUPPENANALYSE

PT Metropolitan Bayutama Anschrift Jl. Jembatan Tiga No. 36 FS - FT Jakarta 14450 Kontaktdaten Tel: +62 21 661 1034 Fax: +62 21 661 1037 Email - Webseite www.bayutama.co.id Gründungsjahr 1987 Mitarbeiterzahl - Ansprechpartner Ir. Paulus Gunawan Winata

Die Aktivitäten des Unternehmens konzentrieren sich auf Klima- und Gefriertechnik sowie verwandte Produkte, für energieeffizientere Gebäude und Fabriken. Das Unternehmen vertreibt HITACHI Klimatechnik, Klimatechniksteuerungssysteme diverser Hersteller sowie Plattenwärmeübertrager.

PT. RBB Alpha Energy Anschrift Gedung Nindya , 4 floor, Suite 402 Jalan MT. Haryono Kav. 22 –Cawang Jakarta Timur 13630 Kontaktdaten Tel: +62 21 809 7921 Fax: +62 21 809 7922 Email [email protected] Webseite www.rbb-alpha.co.id Gründungsjahr - Mitarbeiterzahl - Ansprechpartner -

RBB-Alpha Energy agiert als Agent für die amerikanische Articmaster Inc. Und vertreibt deren energieeffiziente Technologien in Indonesien. Die Produkte des Unternehmens haben sich vielfach bei der Reduzierung des Energieverbrauchs von Klima- und Gefriertechnik bewährt und erreichen Effizienzverbesserungen von 20-40 Prozent. Die Produkte können mit einer Vielzahl unterschiedlicher Klimatechniksysteme kombiniert werden und eignen sich besonders für Klimaanlagen mit luft- bzw. wassergekühlten Kondensatoren. Zu den bisher durchgeführten Projekten gehören Banken, Datenzentren, große Produktionshallen, große kommerziell genutzte Gebäude, Einkaufszentren, Restaurants, Lebensmittellager, etc.

Generell eignen sich die Produkte für Klimaanlagen aller Art, mit der Ausnahme von Zentrifugal- und Dampfabsorptionssystemen (centrifugal and vapor absorption systems). Das Portfolio des Unternehmens umfasst die folgenden Produkte: Patented passive condenser controller product, Refrigeration Management System, Flute Valve, and Smart Energy Controller.

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Beleuchtungstechnik

PT. Philips Indonesia Anschrift Gedung Philips Jl. Buncit Raya Kav. 99 Jakarta 12510 Kontaktdaten Tel: +62 21 2965 1333 Fax: +62 21 794 00 30 Email - Webseite www.philips.co.id Gründungsjahr 1895 Mitarbeiterzahl - Ansprechpartner -

PT. Philips Indonesia betreibt bereits seit 1940 eigene Produktionsanlagen in Surabaya und ist seit 2011 einer der Pioniere im Bereich LED-Beleuchtung in Indonesien. Die Leuchtmittel des Unternehmens erreichen Energieeinsparungen von bis zu 85 Prozent und eine maximale Lebensdauer von 15 Jahren.

Projekte von PT. Philips Indonesia Name Ort National Monument Jakarta Suramadu Bridge Surabaya Rathaus Palembang Mautstraße Surabaya-Mojokerto Surabaya

PT. OSRAM Indonesia Anschrift KEM Tower 12th fl. Jl. Landasan Pacu Barat B10 Kav.2, Kemayoran Jakarta 10610 Kontaktdaten Tel: +62 21 65704100 Fax: +62 21 65704101 Email [email protected] Webseite www.osram.co.id Gründungsjahr 1997 Mitarbeiterzahl - Ansprechpartner -

PT. Osram begann seine Geschäftsaktivität in Indonesien mit der Übernahme eines lokalen Unternehmens. Ende 2013 hat das Unternehmen seine Produktion von traditionellen Glühlampen von Indonesien nach China verlegt. Das Unternehmen fokussiert im indonesischen Markt den Absatz von LED-Lampen und Leuchtstofflampen.

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Gebäudeautomatisierung

PT. Siemens Indonesia Anschrift Arkadia Office Park Tower F, Level 18 Jalan T.B. Simatupang Kav. 88 Jakarta 12520, Indonesia Kontaktdaten Tel: +62 21 27543000 Fax: +62 21 27543333 Email [email protected] Webseite http://www.siemens.com/entry/id/en/ Gründungsjahr 1909 Mitarbeiterzahl - Ansprechpartner Ms. Trista Prihartini Efendi [email protected]

Das erste Büro eröffnete Siemens im Jahre 1909 in Surabaya, seitdem hat das Unternehmen mehr als 200 Millionen EUR investiert. Siemens bietet eine große Palette von Lösungen und Dienstleistungen in den Bereichen der Elektrifizierung, Automatisierung und Digitalisierung. Der Umsatz in Indonesien lag im Jahr 2014 insgesamt bei 258 Millionen EUR.

Ein weiterer Schwerpunkt des Unternehmens liegt auf Energieeffizienz. Dabei stellt ein Meilenstein bei der Etablierung energieeffizienter Systeme zur Gebäudeautomatisierung und Steuerung (BACS) in Indonesien der Bau des PT. Pertamina (Persero) Hauptsitzes dar, bei dem unter Verwendung dieser Systeme, die Energieeffizienz gesteigert werden konnte.

PT. Schneider Indonesia Anschrift Ventura Building, 7th fl. Jl. R.A. Kartini Kav.26 Cilandak, Jakarta 12430 Kontaktdaten Tel: +62 21 750 4406 Fax: +62 21 750 4415 Email [email protected] Webseite www.schneider-electric.co.id Gründungsjahr 1988 Mitarbeiterzahl 4.000 Ansprechpartner Ir. Banuarli Tjiradjaja [email protected]

PT. Schneider Indonesia betreibt drei Fabriken in Cikarang, Pulo Gadung, Batam Island, und die Neueste in Cibitung. 75 Prozent der Produktion werden exportiert.

Das Unternehmen produziert Produkte in den Bereichen Automatisierung und Steuerung, Gebäudemanagement und Sicherheit, Elektrizitätsverteilung, Montagesystem und Steuerung, Energieautomatisierung und weitere Produkte, die zur Steigerung der Energieeffizienz beitragen. Der “Occupancy Sensor” ist dabei der einfachste Weg um Energie zu sparen, da dieser entsprechend das Licht automatisch an/aus schaltet bzw. dimmt, wenn er Bewegung in einem definierten Bereich feststellt.

Weitere Produkte zur Steigerung der Energieeffizienz im Portfolio des Unternehmens sind: Acti 9 and Smartstruxure.

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ZIELGRUPPENANALYSE

FESTO Indonesia Anschrift Jl. Tekno V Blok A/1 Sektor XI Kawasan Industri BSD Serpong-Tangerang 15314 Kontaktdaten Tel: +62 0804-1-2-FESTO (33786) Fax: +62 0804-1-4-FESTO (33786) Email [email protected] Webseite www.indonesia-muda.com Gründungsjahr 1989 Mitarbeiterzahl - Ansprechpartner -

PT. Festo Indonesia verfügt seit Juli 2012 über eine eigene Fabrik und ist mit fünf Büros in Jakarta, Surabaya, Bandung, Medan, und Semarang sowie zwei Repräsentanten in Batam und Makassar vertreten.

Energieeffizienz stellt dabei einen der Geschäftszweige dar, da die Automatisierung der Netzinfrastruktur ein großes Einsparpotential beim Stromverbrauch bereithält.

PT. Indonesia Muda Engineering Anschrift Jln. Alu-Alu No. 08. Rawamangun Kel. Jati, Kec. Pulogadung Jakarta Timur 13220 Kontaktdaten Tel: +62 21 298 34166 Fax: +62 21 298 34165 Email [email protected] Webseite www.indonesia-muda.com Gründungsjahr 2011 Mitarbeiterzahl - Ansprechpartner -

PT. Indonesia Muda Engineering bietet Gebäudelösungen für innovative, kosteneffiziente Ansätze ohne auf Komfort, Sicherheit oder Energieeffizienz zu verzichten. Das Angebot umfasst: Vertrieb, Installation, Prüfung, Inbetriebnahme, Training, Engineering, Design und Beratung nach Bedarf und Budget.

Die Produkte des Unternehmens sind: Gebäudeautomatisierungssysteme, HVAC-Systeme und Sicherheitssysteme.

Projekte von PT. Indonesia Muda Engineering Name Ort Pertamina HQ Jakarta British Embassy Jakarta JW Mariott Hotel Surabaya Bank Indonesia Complex Jakarta

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ZIELGRUPPENANALYSE

PT. Fuji Electric Indonesia Anschrift Gedung SUCACO, 2nd Floor. Jl. Kebon Sirih No. 71 Jakarta 10340 Kontaktdaten Tel: +62 21 298 34166 Fax: +62 21 298 34165 Email - Webseite http://www.id.fujielectric.com/ Gründungsjahr 2011 Mitarbeiterzahl - Ansprechpartner Naoto Noda

Das Technologieunternehmen mit seiner führenden Leistungselektronik verfolgt das Ziel die Energietechnologie weiterzuentwickeln. Sie bieten Verteilungs- und Steuerungsinstrumente wie magnetische Schaltvorrichtungen und Leistungsschalter für Fertigungsmaschinen, Fabriken, Maschinen und Gebäude.

Himalaya Group Anschrift Gedung Nindya , 4 floor, Suite 402 Jalan MT. Haryono Kav. 22 –Cawang Jakarta Timur 13630 Kontaktdaten Tel: +62 21 809 7921 Fax: +62 21 809 7922 Email [email protected] Webseite www.hej.co.id Gründungsjahr - Mitarbeiterzahl ≥500 Ansprechpartner -

Die Himalaya Group besteht aus in Indonesien ansässigen Firmen, die mit mehr als 500 Mitarbeitern für weltweit bekannte Marken aus der Elektrotechnik als im Importeur, Exporteur, Händler oder Produzent agieren. Die Gruppe besteht aus 6 Unternehmen und repräsentiert 46 Auftraggeber. Das Produktsortiment deckt unter anderem folgende Bereiche ab: Automatisierung, Elektro- und Elektronikgeräte, Pneumatik, Pumpen und Armaturen und Energieübertragung.

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ZIELGRUPPENANALYSE

PT. Pura Mayungan Anschrift Jl. Hayam Wuruk No. 4 E-G-I Jakarta Pusat 10120 Kontaktdaten Tel: +62-21-386 6228 Fax: +62-21-345 6879 Email [email protected] Webseite http://www.puramayungan.com Gründungsjahr 1975 Mitarbeiterzahl 350 Ansprechpartner Mr. IR. Suryono Limputra

Einer der Schwerpunkte des Unternehmens sind Lösungen im Bereich Energieeffizienz. Sie vertreiben CIRCUTOR's Electrical Energy Efficiency Software, welche alle Instrumente beinhaltet die zur Bedienung von elektronischen Kontrollinstrumenten notwendig sind: von Elektrizität, Gas- und Wasserzählern über Energiekompensationssystemen, leistungsstarken Netzwerkanalysatoren bis hin zu Schutz-Parametern, Blitz-und Überspannungsschutz.

PT. Jaga Citra Inti Anschrift JAGA BUILDING Jl. Tomang Raya No. 40A Jakarta 11430 Kontaktdaten Tel: +62 21 567 1966 Fax: +62 21 567 2356 Email [email protected] Webseite www.jagacitra.com Gründungsjahr 1989 Mitarbeiterzahl 8 Ansprechpartner Agus H. Ibrahim - [email protected]

PT. Jaga Citra Inti ist eines von Indonesiens führenden Unternehmen in den Bereichen Mechanik und Elektrik, Gebäudeautomation und intelligente Gebäudesysteme.

 BNI 46 Building  Bank Mandiri Head Office  BNI City Tower  Bank International Indonesia (BII) Complex  Bapindo Tower  Jakarta Stock Exchange Building  World Trade Center  Jamsostek Building  Taman Anggrek Complex

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ZIELGRUPPENANALYSE

Legrand Indonesia Anschrift Setiabudi Building II Lt. 6 Suite 603 Jl.H.R. Rasuna Said, Kav 62. Jakarta 12920 Kontaktdaten Tel: +62 21 525 0608 Fax: +62 21 525 5935 Email [email protected] Webseite www.legrand.co.id Gründungsjahr 1970 Mitarbeiterzahl - Ansprechpartner -

Das Unternehmen ist bekannt für elektrische und digitale Gebäudeinfrastruktur. Derzeit hat das Unternehmen Niederlassungen in Medan, Bandung und Surabaya bietet seine Leistungen indonesienweit an. Eines der Produkte des Unternehmens mit Bezug zu Energieeffizienz ist der Watt-Stopper: Das Produkt ermöglicht die energieeffiziente Nutzung von Lichtsystemen im Wohnbereich und in kommerziellen Gebäuden.

Das genannte Produkt wurde bereits in einigen für Energieeffizienz ausgezeichneten Gebäuden installiert, z. B. Hauptquartier Bank Indonesia, Bakrie Office Tower und das Grove Apartment – Rasuna Epicentrum Jakarta.

PT. Omron Electronics (OEP-ID) Anschrift Menara Bidakara 1, Lt. 22 Jl. Jend. Gatot Subroto Kav. 71-73 Pancoran Jakarta 12870 Kontaktdaten Tel: +62 21 2949 7500 Fax: +62 21 2949 7555 Email [email protected] Webseite http://www.omron.id/ Gründungsjahr 1994 Mitarbeiterzahl - Ansprechpartner Mr. Yoshihito Yamada

Das Unternehmen spezialisiert sich in hoch entwickelter Automationstechnologie, Sensorik und Steuertechnik sowie häuslicher Pflege. Produkte mit Energieeffizienzbezug sind Aufzugs- und Fahrtreppensteuerung sowie Steuertechnologie für Klimatechnik.

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ZIELGRUPPENANALYSE

Zement

PT. Holcim Indonesia Tbk Anschrift Talavera Suite 15th floor Talavera Office Park Jl. TB Simatupang No.22 - 26 Jakarta 12430 Indonesia Kontaktdaten Tel: +62 21 4 298 61000 Fax: +62 21 298 63333 Email Webseite www.holcim.co.id Gründungsjahr 1971 Mitarbeiterzahl 2.800 Ansprechpartner Farida Helianti Sastrosatomo

 Das Unternehmen unterhält drei Zementwerke in Narogong-West Java, Cilacap-Central Java, Tuban 1-East Java und ein Mahlwerk in Ciwandan-Banten mit einer Maximalauslastung von 11 Millionen Tonnen Zement.  Der Zement der Marke Holcim „Serba Guna“ ist mit dem „Green Label” des Singapore Environment Council (SEC) unter anderem aus folgenden Gründen ausgezeichnet worden:

a) Holcim Serba Guna Zement hat die Vorrausetzungen sowohl für die nationalen als auch internationalen Standards in Hinblick auf Umweltverträglichkeit und Spezialisierung innerhalb des Produktionsprozesses erfüllt. Holcim setzt zudem auf ein Umweltmanagementsystem und Qualitätszertifizierung. b) Durch die Verwendung von alternativen Brennstoffen und erneuerbarer Energie werden bei der Produktion von Holcim Serba Guna Zement weniger Emissionen verursacht c) Holcim Serba Guna bietet laut nationalem (SNI) als auch internationalen (ASTM) Standard eine gute Qualität. Nach dem von der USEPA durchgeführten TCLP-Test wurde die Umweltverträglichkeit des Holcim Serba Guna Zement sowie die Sicherheit für Verbraucher bestätigt

PT. Indocement Tunggal Prakarsa Tbk. Anschrift Wisma Indocement, Level 13 Jl. Jenderal Sudirman Kav. 70-71 Jakarta 12910, Indonesia Kontaktdaten Tel: +62 21 251 2121 Fax: +62 21 251 0066 Email [email protected] Webseite www.indocement.co.id Gründungsjahr 1975 Mitarbeiterzahl - Ansprechpartner Christian Kartawijaya; Pigo Pramusakti Kusdiharjo

Im Jahre 2014 verfügte Indocement über eine Produktionskapazität von 20,5 Mt Zement, 5,0 Millionen M3 RMC, 41 Mischanlagen und 706 Mischfahrzeuge, neben einer jährlichen Gesamtproduktion von 2,8 Mt Zuschlagstoffen mit Gesamtreserven von 80 Mt aus zwei Minen. Indocement ist das erste Unternehmen in Südostasien welches im Rahmen der Clean Development Mechanism (CDM) das mit dem CER (Certified Emission Reduction) - Zertifikat ausgezeichnet wurde. Zudem ist es das erste Unternehmen in Indonesien welches Hüttensand und Stahlwerksschlacke bereits einige Jahre nach der Einführung von Mischzement verwandte. Dieses zementartige Material findet in der Zementherstellung

Anwendung, um den Anteil von Abfallprodukten (clinker) und CO2 Emissionen zu verringern.

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ZIELGRUPPENANALYSE

Glas & Isolierung

PT. Asahimas Flat Glass Tbk Anschrift Jl. Ancol IX / 5 Ancol Barat Jakarta 14430, Indonesia Kontaktdaten Tel: +62 21 690 4041 Fax: +62 21 691 8709 Email [email protected] Webseite www.amfg.co.id Gründungsjahr 1973 Mitarbeiterzahl - Ansprechpartner Mampei Chiyoda [email protected]

Asahimas begann seine Glasherstellung im April 1973 mit der Produktion von einfachem Fensterglas nach dem traditionellen Foucault Verfahren. Das Unternehmen ist eine gemeinsame Unternehmung zwischen der Asahi Glass Co. Ltd und PT. Rodamas. Mit einer vorhandenen Gesamtproduktionskapazität von 570.000 t Flachglas, 4.500.000 m2 Sicherheitsglas und 2.400.000 m2 Spiegelglas ist Asahimas der größte Glashersteller Südostasiens.

Im Bereich der Energieeffizienz in Gebäuden verfügt das Unternehmen über zwei hochleistungsfähige Produkte: Stopsol and Sunergy. Stopsol, ein Wärme und Licht reflektierendes Glas, ist von hoher Qualität und dauerhafter Leistungsfähigkeit, welches sowohl in kommerziell- als auch in privat genutzten Gebäuden Verwendung findet. Sunergy, ein niedrig reflektierendes Glas, zeichnet sich durch sein erstklassiges Erscheinungsbild und Sichtkomfort aus. Im Jahr 2014 lag der Umsatz bei 3,67 Billionen IDR, was einen Anstieg um 14 Prozent im Vergleich zum Vorjahr darstellt. Weiterhin konnten die Exporte um 22 Prozent gesteigert werden.

PT. Prosper Rekanda Anschrift Jl. Biak 20A-22, Roxy Jakarta Pusat 10150 Kontaktdaten Tel: +62 21 6385 2588 Fax: +62 21 6385 2587 Email [email protected] Webseite www.pivici.com Gründungsjahr - Mitarbeiterzahl - Ansprechpartner August Halim

Das Unternehmen hat seinen Schwerpunkt in der modernen Bauindustrie. Das Unternehmen stellt PVC Fenster und Türen unter der Marke "PIVICI - The Fenestration System“ her. Die Produktion der Systeme erfolgt unter Verwendung von original VEKA AG uPVC-Profilen, Roto-Frank AG & Dr. Hahn Hardware-Zubehör und weiteren sehr hochwertigen Materialen.

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ZIELGRUPPENANALYSE

PT. Solartek Anschrift Jl. Taman Pendidikan raya No. 2 Trogong - Cilandak Barat, Jakarta Selatan 12430 Kontaktdaten Tel: +62 21 751 1303 Fax: +62 21 751 1314 Email [email protected] Webseite www.solartek.co.id Gründungsjahr 1995 Mitarbeiterzahl - Ansprechpartner -

Das Unternehmen ist auf den Vertrieb und die Installation von Industrieisolierung spezialisiert. Dabei finden alle Arten von Produkten zur Isolierung wie Isogenopac, PIB, Aliclad und H&V Anwendung. Die PT. Solartek hat bereits Projekte in Krankenhäusern, Universitäten, Schule, Lagerhäusern, Fabriken, Militärgebäuden, Wohnblöcken, Abwasseranlagen und überall sonst, wo Heiß- und Kaltwasserverteilung benötigt wird, umgesetzt.

Das Unternehmen vertreibt Kooltherm ™, AIR-CELL Insulbreak, und Solartek Foil.

PT. Willich Isolasi Pratama Anschrift Central Cikini Building Jalan Cikini Raya 60 J Jakarta 10330 Kontaktdaten Tel: +62 21 3193 8065 Fax: +62 21 3193 8070 Email - Webseite www.willichisolasi-indonesia.com Gründungsjahr 1984 Mitarbeiterzahl - Ansprechpartner -

Das Unternehmen verfügt bereits über langjährige Erfahrung auf lokalen- und internationalen Märkten als Lieferant und Zulieferer in den Bereichen Isolation, Flammschutzmittel, Akustik, feuerfesten Materialien und Rohrbeschichtungen. Ihre Auftraggeber sind: F. Willich Gmbh + Co, Sam Hwa Chemicals Co.,Ltd, Rockwool Asia “Roxul” und Alta Altene S.R.L. Ihre umfangreiche Liste von Kunden umfasst unter anderem: Indocement, JGC Indonesia, Thiess Indonesia und PT. Adhi Karya.

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ZIELGRUPPENANALYSE

Aufzüge, Fahrtreppen und Fahrsteige

PT. Cita Otis Indonesia Anschrift Wisma Otis Jl. Buncit Raya no. 36 Pasar Minggu - Jakarta 12550 Kontaktdaten Tel: +62 21 7884 0000 Fax: +62 21 7884 4000 Email - Webseite www.otis.com/site/id/pages/default.aspx?menuId=1 Gründungsjahr 1964 Mitarbeiterzahl - Ansprechpartner Dwi Himawan - [email protected]

PT. Cita Otis Indonesia ist Weltmarktführer für Aufzüge, Fahrtreppen und Fahrsteige. Die Produkte des Unternehmens sind für ihren sparsamen Energiekonsum und eine lange Lebensdauer bekannt. Die Produktionsprozesse des Unternehmens sind energieeffizient und umweltfreundlich gestaltet, mit Einsparungen des Energie- und Wasserverbrauchs um 60 Prozent. Das Vorzeigeprodukt des Unternehmens im Bereich Energieeffizienz ist der GeN2- Regen Aufzug, mit dem Energieeinsparungen von mehr als 50 Prozent erzielt werden können.

PT. KONE Indonesia Anschrift KEM Tower, 7th Floor, Jl. Landasan Pacu Barat Blok B10 Kav.2, Gunung Sahari Selatan, Kemayoran, Jakarta Pusat 10610 Kontaktdaten Tel: +62 21 6570 3990 Fax: +62 21 6570 3950 Email Website www.kone.co.id Gründungsjahr 1995 Mitarbeiterzahl Ansprechpartner

KONE ist eines der weltweit führenden Unternehmen in der Aufzugsbranche. In Indonesien betreibt das Unternehmen drei Niederlassungen, in Surabaya, Bali und Makassar. In einigen der größten Immobilienprojekte Indonesiens sind Lösungen von KONE installiert, darunter im Fünf-Sterne-Hotel Mulia und im Wisma Mulia Bürogebäude.

Der KONE MonoSpace® 500 erreicht nahezu 90 Prozent höhere Energieeffizienz als KONE Aufzüge aus den 1990er Jahren.

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ZIELGRUPPENANALYSE

PT. Berca Schindler Lifts Anschrift Menara Rajawali, 2nd fl Jl. DR Die Anak Agung Gde Agung. Lot.5.1, Kawasan Mega Kuningan, Jakarta 12950 Kontaktdaten Tel: +62 21 576 1476 Fax: +62 21 576 1844 Email [email protected] Webseite www.schindler.com Gründungsjahr 2000 Mitarbeiterzahl - Ansprechpartner -

PT. Berca Schindler Lifts ist ein Joint Venture der Central Murdaya Group und der Jardine Schindler Group. Das Unternehmen vertreibt Schindler Aufzüge, Fahrtreppen und Fahrsteige in Indonesien. Einige der bekanntesten und bedeutendsten Gebäude in Indonesien haben Schindlers Technologien installiert. Darunter sind Menara BCA, Gudang Garam Bürogebäude, Central Park Mark-APL Tower, World Trade Center 2, Ciputra World 1 und viele mehr. Kürzlich hat Schindler den Zuschlag für die Bestückung eines zukünftigen neuen Wahrzeichens Jakartas, des Thamrin Nine Tower 1 Projekts, erhalten.

PT Superhelindo Jaya Anschrift Jl. KH. Moch. Mansyur 19B ( Jembatan Lima) Jakarta- 10140 Kontaktdaten Tel: +62 21 631 8444 Fax: +62 21 632 6288 Email [email protected] ; [email protected] Webseite www.superhelindo.co.id Gründungsjahr 1993 Mitarbeiterzahl Ansprechpartner Ir. Winata Margaluhur

Das Unternehmen Vertritt als autorisierter Händler den koreanischen Hersteller Hyundai Elevator und hat mehr als 3.000 Aufzüge, Fahrtreppen und Fahrsteige in Indonesien installiert. Die Niederlassungen des Unternehmens sind in den großen Städten des Landes lokalisiert, z. B. Bandung, Bali, Makassar, Surabaya, Batam, Medan und Semarang. Der Aufzug LUXEN verfügt über einen getriebelosen Antrieb und realisiert hocheffiziente Steuerung und Energieeinsparungen.

Einige sehr bekannte Gebäude in Indonesien nutzen Hyundai Fahrstuhltechnologie, darunter Grand Indonesia, Green Bay Pluit, Gedung Pertamina, Ciputra World Surabaya, etc.

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ZIELGRUPPENANALYSE

Design, Beratung und Zertifizierung

PT. SGS Indonesia Anschrift Cilandak Commercial Estate #108C Jl. Raya Cilandak KKO Jakarta Selatan, 12560 Kontaktdaten Tel: +62 21 781 8111 Fax: +62 21 7818222 Email [email protected] Webseite http://www.sgs.co.id/ Gründungsjahr 1985 Mitarbeiterzahl >400 Ansprechpartner Bambang Indi Nugroho

SGS ist das weltweit führende Unternehmen in den Bereichen Inspektion, Verifikation, Prüfung und Zertifizierung. In Indonesien hat das Unternehmen seinen Sitz im Süden Jakartas, mit Niederlassungen in einer Reihe indonesischer Städte, einschließlich Medan, Balikpapan, Samarinda, Banjarmasin, Manado, Surabaya und Semarang. SGS ist eine akkreditierte Zertifizierungsstelle für das ISO 50001 Energiemanagementsystem. SGS offeriert in diesem Zusammenhang Zertifizierung, Leistungsbeurteilung und Trainingslösungen für seine Klienten. Die Trainings mit Bezug zum ISO 50000 Energiemanagementsystem umfassen Sensibilisierung, Umsetzung, Schulungen für interne Prüfer und IRCA akkreditierte Trainings für leitende Revisoren (Lead Auditor Course).

Sucofindo Anschrift Graha Sucofindo 1st floor. Jl. Raya Pasar Minggu Kav. 34 Jakarta 12780 Kontaktdaten Tel: +62 21 7983666 Ext. 1116, 1124 Fax: +62 21 7986473, 7983888 Email [email protected] Webseite www.sucofindo.co.id Gründungsjahr 1956 Mitarbeiterzahl 2.646 Ansprechpartner Bachder Djohan Buddin

SUCOFINDO ist das erste Prüfinstitut in Indonesien. Das Unternehmen befindet sich zu 95 Prozent im Besitz des indonesischen Staates und führt unter anderem Prüfungen von Gebäuden durch. Die Leistungen umfassen Inspektion von Fundaments, Tragkonstruktion, Wänden, Dächern und Böden. Prüfung der Installation von Sicherheitstechnik, Elektroinstallation, Heiz-und Klimatechnik, Baubetreuung, Vergleich technischer Daten mit nationalen und internationalen Standards, etc.

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ZIELGRUPPENANALYSE

PT. Energy Management Indonesia (Persero) Anschrift Jl. Wolter Monginsidi No.4 / 6 Kebayoran Baru, Jakarta Selatan 12160 Kontaktdaten Tel: +62 21 726 8881 Fax: +62 21 726 8880 Email [email protected] Webseite www.emipersero.co.id Gründungsjahr 1987 Mitarbeiterzahl - Ansprechpartner -

PT. Energy Management Indonesia ist ein Staatsunternehmen, das im Rahmen der Umsetzung der Regierungspläne in den Bereichen Energie- und Wassereffizienz tätig ist. Das Unternehmen bietet Dienstleistungen in den Bereichen: Energieberatung, technische Bewertung und Umsetzung, Trainings, Simulation, Konstruktion, Diversifikation, Beschaffung von energiesparenden Technologien, Kooperation in Form von ESCO-Konzepten und Wassermanagement. Derzeit ist die Firma zudem an der Entwicklung eines nationalen Monitoringsystems für die Erfassung des Energieverbrauchs von Gebäuden in Indonesien beteiligt.

Synergy Efficiency Solutions (SES) Anschrift Jl. Sekuta, Denpasar Sel. Kota Denpasar, Bali 80228 Kontaktdaten Tel: +62 361 271 292 Fax: - Email [email protected] Webseite http://www.synergyefficiency.solutions Gründungsjahr 1994 Mitarbeiterzahl - Ansprechpartner Mr. Steve Piro

Das Unternehmen ist auf energieeffiziente Lösungen spezialisiert. Zu den angebotenen Dienstleistungen gehören Building Performance Simulation, Energieprüfungen, Green Building Certification, und ESCO Finanzierung. SES hat das energieeffizienteste Gebäude in Südostasien entworfen und geplant. Das ist ein Inkubator für junge Unternehmen und Teil des Kampus der Universitas Multimedia Nusantara.

Weitere Gebäude, die von SES entworfen wurden sind: Indonesia Convention Exhibition (ICE), Senopati 46, and Adi Husada Hospital.

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ZIELGRUPPENANALYSE

PT. Enercon Equipment Company Anschrift Gedung Aldevco Octagon II - 4th Floor Jalan Warung Jati Barat Raya No. 75 Jakarta 12740 Kontaktdaten Tel: +62 21 794 1182 Fax: +62 21 7941184 Email [email protected] Webseite www.enercon.co.id Gründungsjahr - Mitarbeiterzahl - Ansprechpartner -

Das Unternehmen ist Anbieter von energieeffizienten und umweltfreundlichen Lösungen und repräsentiert Hersteller wie Integra, Donaldson Ultrafilter, AAF International, Daikin und McQuay International. Die umfassende Dienstleistungs- und Produktpalette des Unternehmens reicht von Energiebewertung und Unterbreitung von Vorschlägen zur Reduzierung des Energiekonsums bis zur Bereitstellung und Beschaffung in den Bereichen Clean Air, Druckluft, Klimatechnik und Motorsteuerung.

PT. Gaya Optima Lingkar Dunia (GOLD) Anschrift Graha ARTI Jl. Kemang Raya No. 28 B Jati Cempaka Pondok Gede 1741 Kontaktdaten Tel: + 6221 – 98763588 Fax: - Email [email protected] Webseite www.gayaoptima.com Gründungsjahr 2015 Mitarbeiterzahl - Ansprechpartner -

Das Unternehmen wurde primär mit dem Ziel gegründet, die Verbreitung erneuerbarer Energien, insbesondere von Solarenergie, zu fördern. PT. GOLD kooperiert auf dem Gebiet der Energieeffizienz mit Synergy Efficiency Solutions (SES). Eine weitere Zusammenarbeit mit Help Link Tech aus Singapur konzentriert sich u. a. auf Gebäudemanagementsysteme und Solar-Warmwasserbereitung.

Das Unternehmen führt Installationen und Wartung von PV- und Solar-Warmwassersystemen durch und handelt mit energieeffizienten Technologien aus diesem Bereich. Als Dienstleistungen im Bereich Energieeffizienz offeriert PT. GOLD Energieprüfungen, Nachrüstungen sowie Bauberatung für nachhaltiges Bauen.

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ZIELGRUPPENANALYSE

AFO Green Build Anschrift Grand Slipi Tower, Level 42 G-H Jl. S. Parman, Kav. 22-23, Slipi Jakarta Barat 11480, Indonesia Kontaktdaten Tel: +62 21 2949 1996 Fax: +62 21 2949 1995 Email [email protected] Webseite www.afogreenbuild.com Gründungsjahr - Mitarbeiterzahl - Ansprechpartner -

AFO Green Build ist ein in Singapur ansässiges Unternehmen mit Niederlassung in Jakarta, Indonesien. Die Firma bietet Beratungsleistungen für „grünes“ Bauen und zu Zertifizierung durch GREENSHIP, LEED und GREENMARK, etc. an. Darüber hinaus gehören auch Gebäudesimulationen und -analysen sowie weitere Beratungen zur Thematik des nachhaltigen Bauens zu den Leistungen des Unternehmens..

PT. Airkon Pratama Anschrift Jalan Raya Pasar Minggu KM.17, NO.5A Komp. Ruko Wisma Makmur Jaya Jakarta – Indonesia 12740 Kontaktdaten Tel: +62 21 798 7374 Fax: +62 21 798 6410 Email [email protected] Webseite www.airkonpratama.com Gründungsjahr 1997 Mitarbeiterzahl - Ansprechpartner -

Das Unternehmen hat sich auf das Anbieten von „grünen“ Komplettlösungen spezialisiert und strebt an, der bevorzugte Anbieter für Gebäudeanwendungen und Ingenieursdienstleistungen für den Immobiliensektor und die Industrie zu werden. Das Portfolio des Unternehmens besteht aus Energieprüfungen und Bewertung von Gebäuden, Wartung und Betrieb, Zustandserhebungen, nachhaltige und energieeffiziente Planung, Tests und Simulationen sowie Wartung und Reparatur von Kühlsystemen.

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ZIELGRUPPENANALYSE

6.2 Sonstiges

6.2.1 Wichtige Messen im Zielland

INALIGHT 2016 18 – 20 May 2016 Jakarta International Expo (JIExpo) www.inalight-exhibition.net/

INAGREENTECH 2016 18 – 20 May 2016 Jakarta International Expo (JIExpo) http://www.inagreentech-exhibition.net/

IndoBuildTech 2016 25 – 29 May 2016 Indonesia Convention Exhibition (ICE) www.indobuildtech.com

INDORENEGY 2016 20 – 22 July 2016 Grand City Convex, Surabaya www.indorenergy.com/

Indonesia Smart City Smart Building Week 2016 27 – 29 July 2016 Jakarta International Expo (JIExpo) www.indonesia-smartcitybuilding.com/

HVACR & Energy Efficiency 2016 27 – 29 July 2016 Jakarta International Expo (JIExpo) www.ina-hvacrcoldchain.com/index.html

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ZIELGRUPPENANALYSE

2nd Indonesia Light & Building Expo 2016 27 – 29 July 2016 Jakarta International Expo (JIExpo) www.ina-lightbuilding.com/

Refrigeration & HVAC Indonesia 2016 28 – 30 September 2016 Jakarta International Expo (JIExpo) www.refrigeration-hvacindonesia.com/

INDO LED & LIGHTING Expo 2016 05 – 08 October 2016 Jakarta International Expo (JIExpo) www.indoledexpo.com/

Trade Expo Indonesia 2016 12 – 16 October 2016 Jakarta International Expo (JIExpo) www.tradexpoindonesia.com

The Big 5 Construct Indonesia 09 – 11 November 2016 Jakarta Convention Center www.thebig5constructindonesia.com/

HVACR Indonesia 2016 23 - 25 November 2016 Jakarta International Expo (JIExpo) www.hvacrseries.com/southeastasia/

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ZIELGRUPPENANALYSE

Electric, Power & Renewable Energy Indonesia 2017 13 - 16 September 2017 Jakarta International Expo (JIExpo) www.electricindonesia.com/

Construction Indonesia 2017 20 – 23 September 2017 Jakarta International Expo (JIExpo) www.constructionindo.com/

6.2.2 Wichtige sonstige Adressen und Webseiten

Asia Green Buildings (Englisch) http://www.asiagreenbuildings.com/

„Asian Green Buildings“ ist die erste Online-Plattform, die den Fokus strategisch auf „grüne” Gebäude in Asien legt. Auf der Webseite finden Fachleute und Interessierte, die sich mit den Märkten für „grünes“ Bauen in Asien auseinandersetzen, umfassende Informationen zu dieser Thematik.

Automate Indonesia Magazine http://automateindo.com/

„Automate“ ist ein auf den indonesischen Markt zugeschnittenes Magazin zu den Themen Automation, Robotik, Elektrik und Produktionsindustrie. Das Magazin schickt sich an, Indonesier über die neuesten Trend auf dem Gebiet der Automation zu unterrichten und wirbt mit aktuellen Nachrichten der Branche, exklusiven Interviews sowie Artikeln zu Technologie- und Produktneuheiten.

Building Engineering Association (BEA) Magazine (Indonesisch und Englisch) http://bea-indonesia.org

Building Indonesia Magazine (Indonesisch) http://buildingindonesia.co.id/

Das Building Indonesia Magazin behandelt Themen wie Wohnungen, Häuser, Apartments, Einrichtung, Hotels, Villen, Bürogebäude, Bildung, gemischte Anwendungen, Infrastruktur, Produkte, Profile, Projektinformationen und Neuigkeiten.

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ZIELGRUPPENANALYSE

Colliers International Indonesia (Indonesisch und Englisch) http://www.colliers.com/en-gb/indonesia

Colliers International Indonesia ist das größte Immobilienberatungsunternehmen in Indonesien.

FuturArc Journal | The Voice of Green Architecture in Asia http://www.futurarc.com/

FuturArc ist auf “grüne” Architektur und “grünes” Design spezialisiert. Das Magazin berichtet über bekannte Projekte und veröffentlicht themenspezifische Diskurse sowie Kommentare von Interesse für Architekten und andere Experten der Branche. Bei der Erstellung und Komposition der Inhalte wird FuturArc von Marktforschern der BCI Media Group unterstützt, die ihre Informationen aus erster Hand von Branchenkennern und Experten aus Hong Kong, Indonesien, Malaysia, den Philippinen, Singapur, Thailand und Vietnam beziehen.

Green Building Council Indonesia (Indonesisch) http://gbcindonesia.org/

Der Green Building Council Indonesia ist eine Nicht-Regierungsinstitution, welche sich der Bewusstseinsschaffung für Energieeffizienz sowie Bildungsaufgaben im Hinblick auf umweltfreundliche und nachhaltige Baupraktiken und Energienutzung widmet. Mit GREENSHIP hat der Green Building Council Indonesia ein auf Indonesien zugeschnittenes Zertifizierungstool entwickelt, welches wachsenden Zuspruch findet. Darüber hinaus bewirbt und vergibt die Organisation das EDGE-Zertifikat des IFC. Im Rahmen des Energy Efficiency in Buildings Laboratory (EEB Lab), einer Kooperation auf internationaler Ebene, wirkt der Green Building Council Indonesia aktiv bei der Entwicklung von Aktionsplänen zur Überwindung der wichtigsten Barrieren für Energieeffizienz in Gebäuden mit.

Housing Estate (Indonesisch) http://www.housing-estate.com/

Housing Estate ist ein Online-Immobilienportal, welches täglich mit Neuigkeiten und Informationen zu aktuellen Entwicklungen der Immobilienbranche aufwartet.

Jones Lang Lasalle (Indonesisch und Englisch) http://www.jll.co.id/indonesia/en-gb/

Jones Lang Lasalle ist eine professionelle Dienstleistungs- und Vermögensverwaltungsgesellschaft, die u. a. spezialisierte Dienstleistungen für den Immobiliensektor anbietet.

Majalah Energi (Indonesisch) http://majalahenergi.com/

„Majalah Energi” ist ein monatlich erscheinendes Online-Magazin zum Thema “Nachhaltige Energie”. Das Magazin veröffentlicht aktuelle Nachrichten zu nationalen Entwicklungen und bietet eine Platt für Diskussionen zu spezifischen Diskussionen zum Thema „Energie“.

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ZIELGRUPPENANALYSE

Majalah Kontraktor (Indonesisch) http://majalahkontraktor.com/

Majalah Kontraktor ist ein Online-Magazin und eine Informationsquelle für Unternehmen der Baubranche. Unter anderem finden sich auf der Webseite aktuelle Informationen zu geplanten Bauprojekten.

Majalah Techno Konstruksi www.technokonstruksi.com

Majalah Techno Konstruksi ist ein Print- und Onlinemedium für die Baubranche. Das Magazin berichtet über die neuesten Entwicklungen im Bausektor und bietet Detailinformationen zu aktuellen und geplanten Bauprojekten.

Indonesian Energy Conservation & Efficiency Society (MASKEII) http://maskeei.or.id/

MASKEEI ist eine Organisation, die sich aus individuellen Mitgliedern und Organisationen zusammensetzt. Gemeinsam streben sie die Sicherung der nationalen Energieversorgung und nachhaltiges Wachstum mittels verbesserter Energieeffizienz und verstärkter Nutzung erneuerbarer Energien an. MASKEEI ist eine Plattform für die Verbreitung von Energieeffizienz und erneuerbarer Energien durch eine Reihe von Aktivitäten unter der Mitwirkung von Wirtschaftsrepräsentanten, politischen Entscheidern, Gelehrten, Energieexperten, Energiekonsumenten und weiteren Interessensgruppen.

Indonesian Renewable Energy Society (METI) http://www.meti.or.id/

Es handelt sich um ein Kommunikations-, Beratungs-, und Kooperationsforum für Experten mit dem Ziel, die Nutzung erneuerbarer Energien zu fördern, um der nationalen Nachfrage nach Energie nachzukommen und die Umweltbelastung durch den Einsatz fossiler Brennstoffe zu reduzieren. Die Mitglieder sind Wissenschaftler, Pädagogen, Mitarbeiter der Aufsichtsbehörde, Geschäftsleute, Organisationen, NGOs und andere Stakeholder. METI veranstaltet Workshops, Seminare, Trainings und Diskussionen rund um das Thema erneuerbare Energien. Die Organisation arbeitet eng mit dem MoEMR, EBTKE und weiteren Regierungsinstitutionen zusammen und übt Beratungsfunktionen bei der Entwicklung von Regularien und Planungen für erneuerbaren Energien aus.

The World Business Council for Sustainable Development (WBCSD) http://www.wbcsd.org/home.aspx

Der WBCSD ist eine Organisation von rund 200 zukunftsorientierten internationalen Unternehmen mit dem Ziel, die internationale Geschäftswelt für die Schaffung einer nachhaltigen Zukunft, für Wirtschaft, Gesellschaft und Umwelt, zu einen.

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SCHLUSSBETRACHTUNG

7 SCHLUSSBETRACHTUNG

Indonesiens Wirtschaft hat seit der Einführung der Demokratie ein beeindruckendes Wachstum gezeigt. Gestützt vom Rohstoffreichtum der größten Volkswirtschaft Südostasiens ist das Bruttoinlandsprodukt innerhalb der vergangenen zehn Jahre mit rund 6 Prozent gewachsen. Zuletzt ist das starke Wirtschaftswachstum infolge einer gedämpften Weltkonjunktur, schwacher Rohstoffnachfrage der Hauptabnehmerländer und einer politischen Übergangsphase etwas abgeflaut. Für das laufende Jahr wird jedoch ein erneutes Anziehen der wirtschaftlichen Entwicklung vorhergesagt. Hauptursache für diese optimistischen Prognosen ist der von der indonesischen Regierung initiierte massive Ausbau der Infrastruktur, mit dem im vergangenen Jahr begonnen wurde. Anhaltende Verbesserungen des Investitionsumfeldes sollen zudem Impulse für ein verstärktes Engagement privater Unternehmen setzen.

Die wirtschaftliche Entwicklung der jüngeren Vergangenheit hat vielfältige Verbesserungen für die indonesische Bevölkerung gebracht und die Entstehung einer stetig wachsenden konsumfreudigen Mittelschicht gefördert. Gleichzeitig hat sie den Energiebedarf rapide ansteigen lassen. Basierend auf der vorhergesagten ökonomischen Entwicklung sollen Energiebedarf und Stromnachfrage auf absehbare Zeit auch weiterhin starke Anstiege verzeichnen. Trotz dessen, dass Indonesien über große Vorkommen fossiler und erneuerbarer Energieträger verfügt, ist das Land derzeit kaum in der Lage, den wachsenden Energiebedarf aus eigener Kraft zu decken. Nachdem die eigenen Ölvorräte sich dem Ende zuneigen, hat in der Energiepolitik ein Umdenken stattgefunden. Neben der Ausweitung des Anteils von Kohle an der Stromerzeugung, sollen vor allem der vermehrte Einsatz erneuerbarer Energie n und eine effiziente Energienutzung entscheidende Faktoren für die Sicherung der Energieversorgung sein. Diese Bestrebungen finden Ausdruck in einer Reihe von verbindlichen und nicht verbindlichen Regulierungen sowie der Entwicklung von Fördermaßnahmen für Energieeffizienz. Ein wesentlicher Schritt ist der konsequente Abbau von Energiesubventionen, mit welchem seit Antritt der neuen Regierung begonnen wurde. Die steigenden Energiekosten stellen starke Anreize für eine zunehmende Bedeutung von Energiesparen und Energieeffizienz dar.

Energieeffizienz in Gebäuden gilt gemeinhin als vergleichsweise einfach und kostengünstig umsetzbar. In Indonesien wird das Einsparpotenzial durch Energieeffizienz in neuen und existierenden Gebäuden auf bis zu 40 Prozent geschätzt. Jährlich strömt eine große Anzahl neuer Gebäude auf den Markt, welche vielfältige Möglichkeiten für die Verbesserung der Energieeffizienz durch „grünes“ Bauen oder die Anwendung energieeffizienter Technologien bergen. Sowohl neu gebaute als auch existierende Wohnhäuser, Bürogebäude, Einkaufszentren, Hotels und Krankenhäuser sind potenzielle Zielobjekte für Energieeffizienzmaßnahmen. Das Bewusstsein für Energieeffizienz ist jedoch bislang bei Bauherren, Bauunternehmen und Hauseigentümern noch gering ausgeprägt. Bisher sind vor es allem Gebäude der Oberklasse und Prestigeobjekte, die für eine Zertifizierung durch den Green Building Council Indonesia registriert werden. Doch seit der Einführung des Zertifikats kann die Organisation eine kontinuierlich wachsende Zahl der Registrierungen verzeichnen.

Die Nachfrage nach energieeffizienten Gebäuden wächst insbesondere in den Städten, allen voran Jakarta. In der Landeshauptstadt bestehen seit 2012 verbindliche Energieeffizienzanforderungen für große Gebäude, welche die Nachfrage stimulieren. Doch wie im Rest des Landes, mangelt es an Daten zum Gebäudebestand und dem Energiekonsum von Gebäuden. ESCOs, die einen wesentlichen Beitrag zur Datenerhebung leisten könnten, sind bislang nur in geringer Anzahl vorhanden.

Das Potential für erneuerbare Energien im Gebäudesektor ist enorm. Insbesondere Solarkraft erscheint aufgrund der hohen Sonneneinstrahlung geeignet, um den Anteil fossiler Energie im Gebäudesektor zu reduzieren. Aber auch Erdwärme, Biomasse und Windenergie sind mögliche Alternativen, deren Nutzung den Umweltfußabdruck von Gebäuden in Indonesien maßgeblich verbessern kann. Zurzeit befindet sich die Entwicklung in diesem Bereich jedoch noch in einem frühen Entwicklungsstadium. Erneuerbare Energien finden bislang überwiegend Anwendung in Pilot- und Leuchtturmprojekten. Weitere Einsatzfelder sind Bauten der Oberklasse und abgelegene Tourismuseinrichtungen. Eine weitergehende kommerzielle Entwicklung wurde bisher durch fehlende Anreize und niedrige Energiepreise behindert. Die Einführung attraktiver Einspeiseregelungen und die Schaffung eines förderlichen Rahmens stehen hier noch aus. Mit

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SCHLUSSBETRACHTUNG

der Ankündigung eines PV-Rooftop-Programmes und der Installation von Aufdachanlagen bei Regierungsgebäuden geht die Regierung mit gutem Beispiel voran und beweist den Willen erneuerbare Energien im Gebäudesektor zu fördern.

Neben der stark eingeschränkten Datenverfügbarkeit, sind mangelhafte Qualität von Bauvorschriften und deren inkonsequente Durchsetzung wesentliche Faktoren, die eine schnellere Marktentwicklung bisher behindert haben. Gepaart mit dem Nichtvorhandensein finanzieller Förderung, resultiert daraus ein Mangel an Anreizen zur Umsetzung von Energieeffizienzmaßnahmen. Doch die indonesische Regierung und die zuständigen Behörden unternehmen bereits Anstrengungen, um die Attraktivität von Energieeffizienz zu steigern. Landesweit geltende Bauvorschriften für „grünes“ Bauen sowie finanzielle Anreize werden derzeit diskutiert und voraussichtlich noch in diesem Jahr entschieden. Zudem betreibt die Regierung eine umfassende Kampagne, mit der das Bewusstsein für Energieeffizienz innerhalb der Gesellschaft entwickelt werden soll.

Die wichtigsten Bereiche für die Anwendung energieeffizienter Technologien in Gebäuden in Indonesien sind Klimatechnik, Beleuchtung und Automation. Diese lassen sich im Idealfall mit erneuerbaren Energien, insbesondere Solarenergie, kombinieren. Zurzeit entwickeln die zuständigen Behörden Mindeststandards und eine Kennzeichnungspflichten für elektrische Verbraucher. Es ist zu erwarten, dass die Standardisierung und Kennzeichnung mittelfristig für die Verdrängung von nicht energieeffizienten Geräten sorgen wird.

Dadurch eröffnen sich gute Marktchancen für neue Anbieter energieeffizienter Technologien. Während die asiatische Konkurrenz überwiegend kostengünstige Standardlösungen anbietet, sind deutsche Technologien und Expertise bei komplexen und innovativen Lösungen gefragt. Das Potenzial für deutsche Anbieter liegt insbesondere bei Gebäuden der oberen Mittelklasse bis Oberklasse, einschließlich Wohngebäuden und Nichtwohngebäuden. Deutsche Unternehmen profitieren im Wettbewerb vom guten Ruf deutscher Technik und deutscher Expertise bei indonesischen Entscheidungsträgern.

Noch befindet sich der Markt in einer frühen Entwicklungsphase, doch angesichts der vielseitigen Anstrengungen der Regierung, zukünftig steigender Energiepreise und der Energieknappheit, mit der sich Indonesien konfrontiert sieht, ist es nur eine Frage der Zeit, bis sich der Markt dynamisch entwickelt. Wer in den indonesischen Markt einsteigen will, muss sich darüber im Klaren sein, dass ein Markteinstieg in Indonesien Zeit und Ausdauer benötigt. Geschäftsbeziehungen bauen vielfach auf persönlichen Beziehungen auf. Mittels eines frühen Markteinstieges können die erforderlichen Kontakte geknüpft, gepflegt und der Bekanntheitsgrad des eigenen Unternehmens im Land erhöht werden. Die Wahl eines erfahrenen lokalen Partners, der über gute Kontakte zu Behörden und Entscheidungsträgern verfügt, ist dabei ein wichtiger Faktor für eine erfolgreiche und nachhaltige Geschäftstätigkeit in Indonesien.

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ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS

8 ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS

ADB ...... Asian Development Bank AEC ...... ASEAN Economic Community APERLINDO ...... Verband der indonesischen Beleuchtungsindustrie ASEAN ...... Verband Südostasiatischer Nationen

BAS ...... Building Automation System BIP ...... Bruttoinlandsprodukt BKPM ...... Badan Koordinasi Penanaman Modal/Indonesische Investitionskoordinierungsbehörde BOE ...... Barrel of Oil Equivalent BSNI ...... Badan Standardisasi Nasional Indonesia/Nationale Standardisierungsbehörde

CGI ...... Global Competitive Index

DEN ...... Dewan Energi Nasional/Nationale Energiebehörde DNI ...... Daftar Negatif Investasi/Negativliste für Auslandsinvestitionen

EE ...... Erneuerbare Energien EECCHI ...... Energy Efficiency and Conservation Clearing House ESCO ...... Energy Service Company/Energiedienstleister EUR ...... Euro

GBCI ...... Green Building Council Indonesia GW ...... Gigawatt

IDR ...... Indonesische Rupiah IEA ...... Internationale Energieagentur IFC ...... International Finance Corporation INAPROC ...... Nationales Beschaffungssystem

KEN ...... Kebijakan Energi Nasional/Nationale Energiepolitik KMU ...... Kleine und mittlere Unternehmen

MEPS ...... Minimum Energy Performance Standards/Mindestnormen für Energieeffizienz MoEMR ...... Ministry of Energy and Mineral Resources/Energieministerium MoI ...... Ministry of Industry/Industrieministerium MP3EI ...... Master Plan for the Acceleration and Expansion of Indonesia’s Economic Development Mtoe ...... Megatonne Öleinheiten

NAMA ...... National angepasste Minderungsmaßnahme

ÖPP ...... Öffentlich-Private Partnerschaft OTTV ...... Overall Thermal Transfer Value/Gesamtwärmeübertragung

PIP...... Pusat Investasi Pemerintah PPP ...... Public Private Partnership PPU ...... Private Power Utilities/Stromproduzenten für den Eigenbedarf PT PMA ...... Indonesische haftungsbeschränkte Gesellschaft mit ausländischer Beteiligung

ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS

RIKEN ...... Nationaler Masterplan für Energieeinsparungen RPJMN ...... Mittelfristiger Plan zur nationalen Entwicklung RUEN ...... Nationaler Masterplan für Energie

SNI ...... Standar Nasional Indonesia/Nationale Standards SSLI ...... Smart Street Lighting Initiative

TPES ...... Primärenergieverbrauch TWh ...... Terrawattstunden

UNIDO ...... Organisation der Vereinten Nationen für industrielle Entwicklung USD ...... US-Dollar

VA ...... Voltampere

TABELLENVERZEICHNIS

9 TABELLENVERZEICHNIS

Tabelle 1: Basisdaten Indonesien ...... 7 Tabelle 2: Handelsbilanz Indonesien 2012-2015 in Milliarden USD ...... 10 Tabelle 3: Ease of Doing Business Vergleich ausgewählter Länder ...... 13 Tabelle 4: GCI-Vergleich Indonesiens mit asiatischen Nachbarn und BRIC-Staaten 2015/16 ...... 13 Tabelle 5: Indonesiens Sonderwirtschaftszonen (Stand Januar 2016) ...... 15 Tabelle 6: Installierte Kapazitäten neuer und erneuerbarer Energien (Stand 2015) ...... 18 Tabelle 7: Entwicklung der durchschnittlichen Stromtarife nach Verbrauchergruppen in EUR/kWh (2006 - 2014) ...... 21 Tabelle 8: Energiesparziele nach dem Entwurf des Nationalen Masterplans für Energieeinsparungen (RIKEN) ...... 25 Tabelle 9: Energieverbrauch diverser Industriesektoren ausgewählter Länder ...... 27 Tabelle 10: Energiesparpotenziale in Gebäuden in Indonesien ...... 31 Tabelle 11: Vorgesehene Infrastrukturausgaben nach RPJMN 2015-2019 in Mrd. USD...... 34 Tabelle 12: Auswahl großer Infrastrukturvorhaben in Millionen USD ...... 35 Tabelle 13: Auswahl von Projekten im Bürosektor (>50.000 m2) in Jakarta (2016-2019) ...... 36 Tabelle 14: Auswahl von Projekten im Bürosektor in Surabaya (2016-2019) ...... 37 Tabelle 15: Ausgewählte Einzelhandelsprojekte im Großraum Jakarta (2016-2018) ...... 38 Tabelle 16: Ausgewählte Einzelhandelsprojekte in Surabaya ...... 38 Tabelle 17: Ausgewählte Hotelprojekte im Vier- und Fünfsternesegment in Jakarta (2016-2018) ...... 39 Tabelle 18: Ausgewählte Hotelprojekte in Tourismusdestinationen (2016-2017) ...... 39 Tabelle 19: Auswahl von Bauprojekten im privaten Wohnungsbau in Jakarta ...... 41 Tabelle 20: Auswahl von Bauprojekten im privaten Wohnungsbau in Surabaya ...... 41 Tabelle 21: Regulierung Nr. 38/2012 im Detail...... 42 Tabelle 22: Systematik der existierenden „grünen“ Bauordnung ...... 49 Tabelle 23: Energieeffiziensstandards für Gebäude ...... 50 Tabelle 24: „Standard and Labeling Plan“ 2011-2015 ...... 50 Tabelle 25: Status der GREENSHIP-Zertifizierung (Stand Dezember 2015) ...... 52

BILDVERZEICHNIS

10 BILDVERZEICHNIS

Abbildung 1: Übersichtskarte Indonesien ...... 6 Abbildung 2: Entwicklung des BIP ...... 9 Abbildung 3: Zusammensetzung des indonesischen BIP nach Anteilen einzelner Wirtschaftsbereiche ...... 9 Abbildung 4: Anteil deutscher Einfuhren nach Produktgruppen in Prozent der Gesamtausfuhr...... 11 Abbildung 5: Entwicklung der Direktinvestitionen zwischen 2010 und 2015 in Billionen IDR ...... 11 Abbildung 6: Ausländische Direktinvestitionen 2015 in USD und Prozent nach Herkunft ...... 12 Abbildung 7: Prognose des Primärenergieverbrauchs bis zum Jahr 2050 ...... 17 Abbildung 8: Stromerzeugung nach Energieträgern 2014 ...... 18 Abbildung 9: Stromverbrauch nach Sektoren im Jahr 2014 ...... 19 Abbildung 10: Nationale Elektrifizierungsrate zwischen 2010 und 2014 ...... 19 Abbildung 11: Status des indonesischen Stromnetzes (Stand März 2015) ...... 20 Abbildung 12: Zielsetzungen der Nationalen Energiepolitik (KEN) ...... 22 Abbildung 13: Der Energiemix des 35.000 MW Programms ...... 23 Abbildung 14: Gesetzliche Rahmenbedingungen für Energieeffizienz in Indonesien ...... 24 Abbildung 15: Angestrebte Reduktion von Treibhausgasemissionen nach Sektoren ...... 25 Abbildung 16: Die für ein Prozent Wachstum des BIP erforderliche Steigerung des Energieverbrauchs in Prozent ...... 27 Abbildung 17: Vergleich der Energieintensität ausgewählter Länder ...... 27 Abbildung 18: Konzept der indonesischen Energieeffizienzkampagne ...... 28 Abbildung 19: Endenergieverbrauch nach Sektoren in BOE ...... 29 Abbildung 20: Vergleich der Energieintensität in Gebäuden zwischen Indonesien und Japan in kWh/m2/a ...... 30 Abbildung 21: Energieverbrauch nach elektrischen Verbrauchern in indonesischen Gebäuden ...... 30 Abbildung 22: Vergleich der klimatischen Verhältnisse in Deutschland und Indonesien ...... 31 Abbildung 23: Klimaübersicht für Jakarta ...... 32 Abbildung 24: Wachstum des BIP und des Bausektors in Prozent ...... 32 Abbildung 25: Die am schnellsten wachsenden Bausektoren Asiens; Die rentabelsten Bausektoren Asiens ...... 33 Abbildung 26: 3D-Modell-Entwürfe des Peruri 88-Gebäudekomplexes ...... 45 Abbildung 27: 3D-Modell des Thamrin Nine Tower 1 und Baufortschritt ...... 46 Abbildung 28: Entwurf der Citra Towers ...... 46 Abbildung 29: Entwürfe des Pertamina Energy Towers ...... 47 Abbildung 30: Prognose der indonesischen Baubranche in 2016 nach Sektoren ...... 48 Abbildung 31: Das indonesische Energieeffizienzlabel ...... 50 Abbildung 32: Kriterien für die GREENSHIP-Zertifizierung durch den Green Building Council Indonesia ...... 51 Abbildung 33: Vergleich der Energiedienstleistungssektoren innerhalb der ASEAN ...... 55 Abbildung 34: Erzielte Resultate des Partnership Programme on Energy Conservation (2003-2013) ...... 57

QUELLENVERZEICHNIS

11 QUELLENVERZEICHNIS

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