Zur Wiedergabe Von Helsinkier Toponymen in Den
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View metadata, citation and similar papers at core.ac.uk brought to you by CORE provided by Helsingin yliopiston digitaalinen arkisto UNIVERSITÄT HELSINKI Institut für moderne Sprachen Germanistik Zur Wiedergabe von Helsinkier Toponymen in den deutschen Übersetzungen von drei finnischen Romanen Magisterarbeit Betreuerin: Prof. Dr. Irma Hyvärinen Vorgelegt von Johanna Liukkonen am 4. Mai 2011 Inhaltsverzeichnis 1 Einleitung......................................................................................................................4 2 Theoretische Grundlagen ............................................................................................6 2.1 Definitionen.............................................................................................................6 2.1.1 Realienbezeichnungen ......................................................................................6 2.1.2 Toponyme.........................................................................................................6 2.2 Toponyme als übersetzerisches Problem in schönliterarischen Texten....................................................................................9 2.2.1 Polyfunktionalität der Toponyme.....................................................................9 2.2.2 Toponyme als Träger von Authentizität und Lokalkolorit.............................10 2.2.3 Konnotationen.................................................................................................10 2.2.4 Metonymische und metaphorische Verwendung der Toponyme ............................................................................11 2.2.5 Fiktive Toponyme...........................................................................................12 2.2.6 Wertigkeit eines Toponyms............................................................................13 2.3 Normale Vorgehensweisen beim Übersetzen der Toponyme ............................... 14 2.3.1 Fremdwortübernahme.....................................................................................14 2.3.2 Übersetzbarkeit der Toponyme.......................................................................16 2.3.2.1 Lehnübersetzung.......................................................................................19 2.3.2.2 Halblehnübersetzung ................................................................................20 2.3.3 Explikation......................................................................................................21 3 Namensplanung für Helsinki ....................................................................................23 3.1 Zur Geschichte der Helsinkier Toponyme ............................................................23 3.2 Heutige Trends ......................................................................................................25 4 Material und Methode der empirischen Analyse....................................................28 4.1 Korpus ...................................................................................................................28 4.2 Prototypologie der Übersetzungslösungen als Klassifikationsgrundlage...................................................................................31 5 Analyse anhand der Prototypologie: die Strategien beim Übersetzen von Toponymen....................................................36 5.1 Fremdwortübernahme............................................................................................36 2 5.2 Lehnübersetzung....................................................................................................44 5.3 Halblehnübersetzung .............................................................................................51 5.4 Erklärendes Übersetzen: Explikation und Umschreibung.....................................55 5.5 Anwendung einer Analogie in der Zielsprache .....................................................61 5.6 Hyperonymische Übersetzung...............................................................................62 5.7 Kohyponymische und hyponymische Übersetzung ..............................................67 5.8 Assoziative Übersetzung .......................................................................................69 5.9 Auslassung.............................................................................................................71 6 Schlussfolgerungen der empirischen Analyse .........................................................75 7 Zusammenfassung......................................................................................................79 Literaturverzeichnis...................................................................................................81 Anhänge .......................................................................................................................87 3 1 Einleitung Toponyme, d.h. geographische Eigennamen, die eine Subklasse der Eigennamen sind, zählen zur Gruppe von Realienbezeichnungen, die wiederum kulturgebundene Elemente sind. Außer anderen Realienbezeichnungen tauchen auch Toponyme häufig in literari- schen Werken auf. Beim Übersetzen von literarischen Werken stellen Realienbezeich- nungen für den Übersetzer Probleme dar, weswegen sie nach wie vor ein beliebtes Un- tersuchungsthema in der Übersetzungswissenschaft sind. In den Untersuchungen sind meistens alle Realienbezeichnungen mit ihren unterschiedlichen Subklassen erforscht worden, wobei Toponyme oft nur ein Problem unter vielen anderen dargestellt haben. In der vorliegenden Arbeit werden nur Toponyme untersucht, weil auf sie in translatori- schen Studien bisher nur wenig Aufmerksamkeit gerichtet worden ist, obwohl sie dem zielsprachigen Leser eines literarischen Werks Fremderfahrungen einer anderen Kultur anbieten. Gerade das angemessene Vermitteln des Fremden in die Zielkultur stellt große Herausforderungen an den Übersetzer. In der vorliegenden Arbeit wird erforscht, wie geographische Eigennamen, Na- men von öffentlichen Gebäuden, die als Orientierungspunkt dienen, und von bekannten Standorten in der Gegend von Helsinki in drei schönliterarischen Werken aus dem Fin- nischen ins Deutsche übersetzt worden sind. Diese Namen werden in dieser Arbeit als Toponyme bezeichnet; der Terminus wird im Theorieteil (Kapitel 2) der Arbeit genauer definiert. Als Korpus dieser Arbeit dienen die folgenden finnischsprachigen Romane: 1) Perhoskerääjä von Joel Haahtela 2) Juoksuhaudantie von Kari Hotakainen und 3) Punainen pallotuoli von Outi Pakkanen sowie deren deutschsprachige Übersetzungen 1) Der Schmetterlingssammler, übersetzt von Sandra Doyen, 2) Aus dem Leben eines unglücklichen Mannes, übersetzt von Stefan Moster und 3) Der rote Sessel, übersetzt von Regine Pirschel. Nach der Vorstellung der Begriffe ‚Realienbezeichnungen‘ und ‚Toponyme‘ werden in den theoretischen Grundlagen (Kapitel 2) übersetzungswissenschaftliche Theorien unter dem Gesichtspunkt der Wiedergabe von Eigennamen in literarischen Werken behandelt. Toponyme werden als übersetzerisches Problem thematisiert, die sog. normalen Vorgehensweisen werden vorgestellt und die Übersetzbarkeit der Toponyme wird im diesem Zusammenhang betrachtet. In Kapitel 3 wird kurz auf die Onomastik eingegangen und ein Überblick über sowohl Geschichte als auch Gegenwart der Namensplanung für Helsinki gegeben. 4 Die Analyse des Korpus, das in Kapitel 4 vorgestellt wird, basiert vor allem auf der „Prototypologie“, die Bödeker und Freese (1987) entwickelt haben und die von Kujamäki (1998) in seinen Untersuchungen weiterentwickelt worden ist (Kapitel 5). In der empirischen Analyse, die mit Kapitel 5 den Kern der vorliegenden Studie ausmacht, werden Strategien beim Übersetzen der Toponyme in ihrem Kontext analysiert und nach der von Kujamäki weiterentwickelten Prototypologie klassifiziert. Implizitheit bzw. Explizitheit der Übersetzungslösungen, Übertragung der möglichen Konnotation des Toponyms in den Zieltext und das Beibehalten oder Ausblenden des Lokalkolorits des Werkes werden anhand der Prototypologie analysiert. Das Hauptziel dieser Untersuchung besteht darin, Übersetzungsstrategien bei der Wiedergabe von Helsinkier Toponymen in schönliterarischen Texten zu erforschen, wobei die von den Übersetzerinnen bzw. Übersetzern verwendeten Strategien eine wichtige Rolle spielen. Die jeweiligen Übersetzungslösungen werden nach ihrer Zweckmäßigkeit und Funktionalität analysiert. Es ist zu erwarten, dass die Überset- zungsstrategien je nach Übersetzer/Übersetzerin variieren. Der Zweck der vorliegenden Arbeit ist, Beispiele von Wiedergabetypen der Toponyme möglichst eingehend darzu- stellen und dabei zu erörtern, wie man mit Toponymen beim Übersetzen adäquat umge- hen könnte. D.h. die Arbeit ist eine deskriptiv-qualitative Untersuchung. 5 2 Theoretische Grundlagen 2.1 Definitionen 2.1.1 Realienbezeichnungen Realien sind landeskonventionelle, im weiteren Sinne kulturspezifische Elemente. Rea- lien werden durch Realienbezeichnungen versprachlicht. Realienbezeichnungen sind also Ausdrücke für politische, institutionelle, sozio-kulturelle und geographische Sach- verhalte, die spezifisch für ein bestimmtes Land sind. (Koller 2004, 232) Markstein (1998, 288) fügt in die Definition der Realien noch hinzu, sie seien „Identitätsträger ei- nes nationalen/ethnischen Kultur – im weitesten Sinne – und werden einem Land, einer Region, einem Erdteil zugeordnet“. Bödeker und Freese (1987, 138) definieren Realien als „cultural terms“ nach der Feststellung von Newmark (1981, 70); Realien sind also „konkrete