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Auf den Spuren der Hanse in Elburg, , und (NL)

von Fr. 22.05.2015 bis Mo. 25.05.2015 (Pfingsten)

Die diesjährige Studienreise zu Pfingsten führt uns wieder in die Niederlande. Dort wollen wir die alten Hansestädte Elburg, Harderwijk, Zaltbommel und Tiel besuchen.

Elburg wurde 796 erstmals erwähnt. Auch Doornspijk wird in dieser Zeit bereits urkundlich erwähnt. Nach einer Flutkatastrophe (so die Legende, jedoch in letzter Zeit angefochten) wurde die Stadt im 14. Jahrhundert als eine viereckige Festungsstadt mit Vierteln im Schachbrettmuster ganz aufs Neue erbaut. Der vom Geldener Herzog damit beauftragte Baumeister, Arent thoe Boecop, bezog 1393 ein großes, immer noch stehendes, Haus in der neuen Siedlung. Elburg war für den Fischfang und Getreidehandel berühmt, und trat der Hanse bei; es hatte sogar eine eigene Witte (Niederlassung im Ausland zur Verarbeitung von Fisch) bei der jährlichen Schonischen Messe. Elburg ist in den Niederlanden bekannt für seine gut erhaltene Altstadt. Das Heimatmuseum befindet sich im historischen Agnietenkloster (erbaut 1418). Im Museum befinden sich Eigentümer des Seehelden Jan Hendrik van Kinsbergen (* 1735), der als Rentner einige Zeit in Elburg gelebt hat und die Stadt sehr liebte. Die Stadtbefestigung ist ebenfalls gut erhalten. Die Grünanlagen von Stadtmauer und Festung wurden von der bekannten Gartenarchitektin Mien Ruys entworfen. Die Nikolaikirche datiert aus dem 15. Jahrhundert und kann im Sommer besichtigt werden. Die nur etwa 20 Hektar große Altstadt hat viele malerische alte Häuser aus der Periode 1400 - 1800. Vor den Haustüren liegen kleine, bunte und oft sehr alte Aufstiege, „keitjesstoepen“ genannt.

Das Fischtor in der Altstadt von Elburg

Harderwijk In der Umgebung von Harderwijk lag schon im Mittelalter das nicht unbedeutende Bauerndorf Selhorst. Harderwijk (Herderewich) wurde erstmals 1231 erwähnt, als Graf Otto II. von Geldern dem Marktflecken das Stadtrecht verlieh. Es entwickelte sich zu einer überregional bedeutenden Fischerei- und Hafenstadt, trat im 15. Jahrhundert der Hanse bei, und verfügte über eine verhältnismäßig gute Verbindung über Land zum Rhein (karweg, Karrenstraße nach Arnheim). Im Jahr 1584 erhielt es das Recht, die Münzen der Provinz zu prägen. Von 1647 bis 1811, als Ludwig Napoleon sie auflöste, hatte Harderwijk eine Universität. Einige berühmte Gelehrte, unter anderem Carl von Linné und Herman Boerhaave, promovierten an diesem Institut. Die Innenstadt mit der spätgotischen Liebfrauenkirche (15. Jahrhundert), dem malerischen Stadttor Vischpoort (Fischtor), dem kleinen Turm Linnaeustorentje (17. Jahrhundert) und mehreren alten

Häusern aus dem 17. bis 19. Jahrhundert wollen wir auf einem Stadtrundgang kennen lernen. Fischtor Zaltbommel Bereits im Jahr 850 ist von einem Dorf Bomela die Rede. Im Jahr 999 weilte Otto III. in Zaltbommel und verlieh dem Ort den Zoll sowie das Brau-, Markt-, Münzrecht. Graf Otto II. von Geldern verlieh Zaltbommel 1231 weitere wichtige Stadtrechte, die mit dem Recht zum Mauerbau im Jahr 1316 komplettiert wurden. Graf Rainald I. von Geldern stattete um die Wende zum 14. Jahrhundert außer Zaltbommel einige weitere Gemeinden der Region mit Stadtrechten aus. Diese Städte prosperierten in der Folge. Über die Flüsse, insbesondere den Rhein, lief ein ausgedehnter, auswärtiger Handel. Zaltbommel gehörte zum Geldernschen "Quartier" (=Amtsbezirk) Nimwegen. Die erste Silbe des Ortsnamens Zalt- hängt mit einem der bedeutendsten Handelsgüter, dem Kochsalz, zusammen. Auch Wein gehörte zu den wichtigen Handelsgütern. In Zaltbommel wurde erheblich Kapital angesammelt. Bis etwa 1600 blühte Zaltbommel. Dann folgte der Niedergang, der u. a. durch die Entstehung einer Sandbank im Fluss und die Konkurrenz von Herzogenbusch verursacht wurde. Zu neuer Blüte kam Zaltbommel im 19. Jahrhundert, als sich mehrere Industriebetriebe in der Hafenstadt niederließen. Die Zaltbommeler behaupten, dass drei weltbekannte Personen ihre Stadt besucht haben: der Meteorologe Buys Ballot (der hier als Junge tatsächlich das Gymnasium besuchte); der Komponist Franz Liszt (vermutlich ist das nicht wahr); und Karl Marx. Letzterer hat tatsächlich in Zaltbommel einen Verwandten namens Philips besucht, um von ihm finanziell unterstützt zu werden; er bekam aber nur eine Anleihe. Die Zaltbommeler Familie Philips gründete 1877 in Eindhoven den Philips- Konzern. Auf einem Stadtrundgang werden wir die Innenstadt mit der gotischen Martinikirche, eines der kunsthistorisch bedeutendsten Gotteshäuser der Niederlande, den Gasthausturm, Teile der alten Stadtbefestigung und mehrere alte Häusern aus dem 17. bis 19. Jahrhundert sehen.

Martinikirche

Tiel ist eine der ältesten Städte der Niederlande. Sie wird zum ersten Mal in einem Dokument aus dem Jahre 855 erwähnt. Darin wird Tiel "Dioli" genannt. In der zweiten Hälfte des 10. Jahrhunderts wuchs die Stadt zu einem sehr wichtigen Handelszentrum heran. Tiel bekam sogar das Recht, eigene Münzen zu prägen. Das war zur der Zeit ein mit vielen Vorteilen verbundenes Privileg. Die Münzproduktion in Tiel hatte einen außerordentlich großen Umfang. Münzen aus Tiel wurden bis weit in Russland gefunden.

Im dreizehnten Jahrhundert entstand die mächtige deutsche Hanse, ein Verbund von Handelsstädten entlang der großen Flüsse. Tiel wurde auch Mitglied der Hanse.

Nach der industriellen Revolution im 19. Jahrhundert siedelten sich viele neue industrielle Produktionsbetriebe in Tiel an. Während des Zweiten Weltkriegs sind eine Anzahl historischer Gebäude verloren gegangen. Einige markante Häuser und Kirchen blieben jedoch erhalten und sind absolut einen Besuch wert. Außerdem ist in Tiel das ursprüngliche Wegenetz aus dem Mittelalter noch vollständig intakt.

Programmpunkte: Geplant sind in den Städten diverse Führungen und Museumsbesuche. Den Abschluss bildet ein gemeinsamer Abend in einem gemütlichen Restaurant. An- und Abreise, Transfer vor Ort: Hin- und Rückfahrt (ab/bis Gevelsberg) sowie die Touren zwischen den einzelnen Städten erfolgen mit privaten PKW. Unterkunft: Die gesamte Reisegruppe wird in einem Mittelklassehotel in Elburg übernachten. Weitere Informationen und Anmeldung: Begleitet wird die Reisegruppe von einer Reiseleitung.

Leitung: Horst-Albert Jung Termin: 22.05. - 25.05.2015 Kosten: 340,00 € EZ-Zuschlag: 60,00 € Anmeldeschluss: 10.03.2015 Kurs-Nr.: 1511003