Nummer 19 19. Juni 2003

www. cdu.de r- Fakten und Argumente

17. Juni 1953 INHALT Aufstand für die Freiheit GESUNDHEITSREFORM: Wettbewerb statt "Kollegen reiht Euch ein - freie Wahlen und die deut- Staatsmedizin ^ir wollen freie Menschen sche Einheit. Um das An- SEITE 5-6 sein". Mit diesem Ruf gin- denken an die mutigen gen vor 50 Jahren die Men- Frauen und Männer des 17. : schen in der früheren DDR Juni zu ehren, hatte die CDU Große Arbeitsrecht- auf die Straßen und Plätze. Deutschlands zu der Veran- reform beschlossen Was als Erhebung gegen staltung „Aufstand für die SEITE 7-8 d'e Erhöhung der Arbeits- Freiheit" geladen. DOKUMENTATION nornien begann, entwickelte Ohne „Bewegung des s Gesetz zur Modernisie- 'ch binnen weniger Stun- Herzens" könne er nicht rung des Arbeitsrechts den zum Volksaufstand für über Fortsetzung Seite 2 1 HEUTE AKTUELL 17. JUNI 1953

• Wolfgang Böhmer: Erin- Fortsetzung von Seite 1 die Straße gingen und da- nerung an den 17. Juni den 17. Juni sprechen, be- für ihr Leben riskierten". 1953 bewahren (Seite 4) kannte der Festredner, Hel- Dieser Mut habe über 120 • Kampagne Mitglieder- mut Kohl, der der Einladung Menschen den Tod ge- werbung (Seite 9) • Car- der Vorsitzenden der CDU bracht, 20 seien standrecht- stensen fordert Simonis Deutschlands, Angela Mer- licherschossen worden. Ins- heraus (Seite 10) • EAK: kel, ins Konrad-Adenauer- gesamt hätten die ostdeut- neuer Haus gefolgt war. Nicht ganz schen Sicherheitsorgane in Bundesvorsitzender (Sei- emotionsfrei ließ der Alt- der Folge des Volksaufstan- te 11) • Otto Wulff: Rent- bundeskanzler den Volks- des etwa 13.000 Bürger ver- ner sind nicht „Prügelkna- aufstand kurz Revue passie- haftet, darunter Volkspo- ben" der Nation (Seite 12) ren: Die streikenden Arbei- lizisten und SED-Funktio- • CDA: Arentz wiederge- ter auf der Berliner Stalinal- näre. Auch seien über 60 wählt (Seite 13) • Bund lee, die Rufe nach Wieder- CDU-Mitglieder wegen di- der Vertriebenen: Kon- vereinigung auf Transparen- rekter oder indirekter Betei- struktiver Dia log (Seite 14) ten, der sowjetische Mi- ligung an den Demonstratio- • : Union litäreinsatz. Die Erhebung nen eingesperrt worden. hat im EU-Konvent Ent- im Juni 1953 sei der erste scheidendes erreicht mutige Versuch gewesen, (Seite 15) • Andreas das SED-Regime zu stürzen Storm: Auflösungder Ren- Bestes Kapitel und die Fesseln der Diktatur tenreserve unverantwort- deutscher Geschichte abzustreifen. Gelungen sei lich (Seite 15-16) •Hart- mut Koschyk zur Videoü- dies aber erst 1989, mehr als machte berwachung (Seite 16- 36 Jahre später. deutlich, dass das SED-Re- 17) • Martina Krogmann: Der frühere Bundeskanz- gime bereits 1953 abgewirt- Deutschland verliert An- ler Helmut Kohl: „Ein Volk, schaftet hatte. Die Men- schluss bei eGovemment das seine Geschichte nicht schen seien nicht länger be- (Seite 17) • Junge Grup- kennt, wird die Gegenwart reit gewesen, sich der Will- pe: Keine Altersgrenzen nicht begreifen und die Zu- kürherrschaft der SED mit für medizinische Leistun- kunft nicht gestalten kön- den vielen Schauprozessen gen (Seite 17-18) • Pe- nen". Deshalb sei es gut, und Säuberungswellen zu ter Paziorek, Werner Witt- dass die CDU die Erinne- beugen. Ohne das massive lich zum Pflichtpfand rung an diesen Tag wach Eingreifen der Roten Armee (Seite 18-19)« Ursula halte. „Wir bewundern den wäre das Regime deshalb Heinen zum Verbraucher- Mut unserer Landsleute, die bereits im Sommer 1953 in schutz (Seite 20) damals für die Freiheit auf sich zusammengebrochen-

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2-UID 19/2003 17. JUNI 1953 '

Angesichts der flächende- verzagt ist und nicht hilft, ckenden Erhebung der Men- wo andere um ih-re Freiheit schen sei es beschämend, ringen", erklärte Merkel. ^ie heute die Erinnerung an Die Deutschen könnten diesen großen Freiheitstag sich nicht „ausklinken und der Deutschen wach gehal- pazifistisch werden, nach- ten werde. Während über dem sie ihre eigene Freiheit 100 Straßen nach Wilhelm erlangt haben." Die Vor- Pieck und Otto Grotewohl sitzende der CDU Deutsch- benannt seien, erinnerten in lands wies außerdem darauf ganz Deutschland gerade hin, dass die CDU nicht einmal vier Straßen bzw. nur die Erinnerung an Plätzeanden 17. Juni 1953. den 17. Juni wach gehalten, „Die Taten der ostdeut- sondern auch an der ge- schen Landsleute zählen zu mein-samen deutschen den besten Kapiteln deut- lands, Angela Merkel, in Staatsbürgerschaft festge- scher Geschichte", erinnerte ihren Begrüßungsworten, halten habe. Während der Helmut Kohl. Dass die SED- die deutsche Einheit sei die Teilung der beiden deut- Diktatur die Sehnsucht der Erfüllung der Wünsche de- schen Staaten habe dies Menschen nach Freiheit rer, die am 17. Juni für licht habe abtöten können, die Freiheit aufgestanden habe sich 36 Jahre später im seien. Deutschland müsse Herbst 1989 gezeigt. Wie- daraus Lehren für die ei- der seien Hunderttausende gene Rolle in der internatio- unter großem persönlichem nalen Gemeinschaft ziehen. Risiko auf die Straße gegan- Die Deutschen seien aufge- gen, um für die Freiheit ein- fordert, sich der Freiheits- zutreten. Im Unterschied zu kämpfer des 17.Juni 1953 '953 habe die Sowjetunion würdig zu erweisen und aus unter Michael Gorbatschow ihrem Handeln zu lernen. Jedoch dieses Mal ihre Pan- Der 17. Juni sei ein wichti- zer nicht gegen die Men- ger Punkt in der deutschen schen eingesetzt und so die Geschichte, weil an diesem Wiedervereinigung in Frie- Tag Menschen für die Frei- mJ.vV- den und Freiheit mit mög- heit gekämpft hätten. ''ch gemacht. „Wegducken" und „Pazi- viele Ostdeutsche ermutigt, fismus" könnten nicht die weiter auf die Einheit zu Antwort der Deutschen auf hoffen. Anwalt aller diese Tradition sein, be- „Ohne Bundeskanzler Deutschen tonte die Partei- und Frakti- Helmut Kohl hätte es onsvorsitzende. „Ich möch- die Einheit Deutschlands Zuvor sagte die Vorsit- te niemals erleben, dass nicht gegeben", sagte CDU- zende der CDU Deutsch- Deutschland aus Feigheit Generalsekretär Laurenz

UJD19/2003 -3 17. JUNI 1953

Meyer, in seinem Schluss- WOLFGANG BÖHMER wort. Ohne Helmut Kohls Vertrauenskapital im Aus- Erinnerung an den 17. Juni land und seine staatsmänni- sche Kraft wäre die Einheit 1953 bewahren kaum Wirklichkeit gewor- den. Während die Union Der amtierende Rundes- die Wiedervereinigung nicht ratspräsident Wolfgang aufgegeben habe, hätten Böhmer hat die Deut- viele Sozialdemokraten ver- schen dazu aufgerufen, sucht, den Menschen diese die Erinnerung an den Hoffnung auszureden. Noch Volksaufstand vom 17. am 6. Juni 1989 habe Gerhard Juni 1953 für künftige Schröder in der Bild-Zeitung Generationen zu bewah- gesagt: „Nach 40 Jahren ren. Bundesrepublik sollte man Der 17. Juni müsse „als Ehrenpension zu würdigen, eine neue Generation in ein Gedenktag unserer ge- sollte nun ein lösbares Pro- Deutschland nicht über die meinsamen gesamtdeut- blem sein, sagte Böhmer Chancen der Wiedervereini- schen Geschichte" begrif- unter Beifall zum Streit um gung belügen. Es gibt sie fen werden, erinnerte der Entschädigungen. Er selbst nicht". Angesichts dieser Ministerpräsident Sach- habe es als Schüler nach Haltung sei es nicht verwun- sen-Anhalts und Mitglied dem 17. Juni 1953 als per- derlich, dass der Ruf vieler des Präsidiums der CDU sönliche Demütigung er- Ostdeutscher im Herbst 1989 Deutschlands, Wolfgang lebt, dass er sich öffentlich „Wir sind ein Volk!" die Böhmer, bei einer gemein- von seiner Mitgliedschaft westdeutsche Linke auf dem samen Gedenkfeier von in der Jungen Gemeinde falschen Fuß erwischt habe. und Bundesrat distanzieren sollte. Inzwi- zum 50. Jahrestag des schen sei das Gesellschafts- Volksaufstands. Trotz der experiment DDR Ge- Würdigung der Opfer unterschiedlichen Erfah- schichte. Jedoch müssten rungen in Ost und West auch künftige Generatio- Ausdrücklich sprach sich müsse die Chance genutzt nen mit Ungleichheit, so- Meyer fürdie Schaffung einer werden, in der DDR ver- zialen Spannungen und „Opferpension" für alle poli- borgene Tatsachen aufzu- Konflikten leben. „Wenn tisch Verfolgten in der ehe- arbeiten. Auch wenn der wir auch keine perfekten maligen DDR aus. Auch Aufstand zunächst erfolg- Lösungen für die denkba- wenn es letztlich keine Ent- los blieb, habe er doch ren Probleme der Zukunft schädigung für das zugefügte Langzeitwirkung bis zur haben, so sollten wir doch Leid gebe, könne der Staat friedlichen Revolution im vor einer Wiederholung doch zumindest dafür sorgen, Herbst 1989 gehabt, sagte von Irrwegen der Vergan- dass die Opfer „gewürdigt Wolfgang Böhmer. Die genheit warnen", mahnte werden, wenn sie schon nicht Opfer von einst mit einer Wolfgang Böhmer. besser dastehen als dieTäter".

4-UID 19/2003 BUND ESTAGS DEBATTE'

GESUNDHEITSREFORM Wettbewerb statt Staatsmedizin

Die Union ist fest entschlos- mahnte die rot-grüne Regie- sen, in die Debatte um die rung, es nicht nur bei verbalen Gesundheitsreform ihr ei- Angeboten zur Zusammenar- genes Reformkonzept um- beit zu belassen. Es sei kein fassend einzubringen. Dies politischer Stil, wenn die SPD niachte die Vorsitzende bereits jetzt drohe, das Gesetz der CDU/CSU-Fraktion mit ihrer eigenen Mehrheit und CDU-Vorsitzende, An- durchzusetzen, sollte die gela Merkel, in der Bundes- Union nicht zu einem Kom- tagsdebatte zur Gesund- promiss bereit sein. Wenn die heitsreform deutlich. könnten heute Arbeitsplätze Koalition Verhandlungen Zu Beginn ihrer Rede in und eine bessere Lage haben, wolle, müsse sie ihre Um- der Bundestagsdebatte warf wenn Sie das früher bedacht gangsformen ändern. Die Angela Merkel Rot-Grün er- hätten", sagte Angela Merkel CDU-Vorsitzende ließ darü- neut schwere Versäumnisse an die Adresse der Regie- ber hinaus erkennen,dass die auf dem Gebiet der Sozial- rungskoalition. Konsensgespräche in den und Arbeitsmarktpolitik vor. Gerade im Blick auf die Bundestagsausschüssen ge- Richtige Reformen der uni- Gesundheitsreform sei jede führt werden müssen und onsgeführten Bundesregie- Verzögerung besonders be- nicht - wie schon von der Re- rung seien beim Amtsantritt dauerlich, da die Menschen gierung vorgeschlagen - von Rot-Grün wieder zu- auf Gesundheit angewiesen außerhalb eines Parlaments- rückgenommen worden. Erst seien. Das Thema sei zudem gremiums. Die Ankündigung jetzt werde - nach den Son- bei vielen mit „sehr, sehr vie- von SPD-Fraktionschef Franz derparteitagen von SPD und len Ängsten belastet". Aus Müntefering, das Regelwerk Bündnis-Grünen - der erste diesem Grund bot Angela von Gesundheitsministerin von den angekündigten 15 Merkel der Regierung die Zu- in jedem Falle Gesetzentwürfen im Bundes- sammenarbeit an, um das, was umsetzen zu wollen, könne tag vorgelegt. „Zwischen gemeinschaftlich möglich sei, von der Union nicht als ernst- dem 14. März und dem auch gemeinschaftlich durch- haftes Angebot verstanden 15. Juni sind in Deutschland zusetzen. Die Union sei bereit. werden. Dennoch könne „so- 10.000 Betriebe in die Insol- Sie habe ein „herausragendes fort, am selben Tag, nach der venz gegangen und denen gegenfinanziertes Konzept" Debatte" mit den Gesprächen hätte geholfen werden kön- als „klare Alternative" erar- begonnen werden, kündigte nen, wenn wir mit den Geset- beitet, auf dessen Grundlage Angela Merkel an. Die Frakti- zesberatungen weiter wä- eine Verständigung eigent- ons- und Parteivorsitzende ren", kritisierte die Vorsit- lich möglich sein müsse, sagte betonte, die Union teile mit zende. „Die Erkenntnisse hät- Angela Merkel. „An uns soll der Regierung das Ziel der ten längst da sein können, und es nicht liegen", betonte die Senkung der Kassenbeiträge Millionen von Menschen Fraktionsvorsitzende. Sie auf 13 Prozent. Die Wege der

UID 19/2003 -5 BUNDESTAGSDEBATTE

Bundesgesundheitsministe- sicherung finanziert werden. Drei-Säulenmodell, das kol- rin seien aber falsch. Das Merkel sagte, dieses Modell lektive wie individuelle Ver- Konzept von Ulla Schmidt sei eine gute Möglichkeit, um sorgungsaufträge möglich tendiere zu sehr in Richtung Erfahrungen mit dieser neuen macht. „Zentralismus, Kassenhoheit Finanzierung zu sammeln. • Organisation des Gesund- und Einheitskasse", und zu „Lassen Sie uns in aller Ruhe heitswesens als Wachstums- wenig in Richtung „Wettbe- die Argumente darüber aus- und Innovationsbranche mit werb, Freizügigkeit und tauschen. „An uns soll es Teilhabe aller Versicherten Gleichheit des Arztberufes." nicht liegen", sagte Angela am medizinischen Fort- Konkret kritisierte Merkel Merkel am Ende der Debatte. schritt, deswegen Ableh- das geplante Zentrum für nung von Budgetierung und Qualität in der Medizin, das Positivlisten und Öffnung Behandlungsleitlinien erar- Leitgedanken der GKV für Wahltarife und beiten und Medikamente auf individuell vereinbarte Zu- das Kosten-Nutzen-Verhält- Im Bericht der Vorsitzen- satzleistungen. nis prüfen soll. Solche Aufga- den der CDU/CSU-Bundes- • Entlastung der Lohn- ben solle nicht ein „zentrali- tagsfraktion an die Abgeord- nebenkosten und Stabilisie- stisches Institut" überneh- neten von CDU/CSU wurden rung der Beitragssätze lang- men, sondern die Selbstver- folgende Leitgedanken des fristig bei 13 %; deswegen waltung von Ärzten und Kas- Unions-Konzeptes zur Ge- Festschreibung des Arbeitge- sen. Merkel lehnte es zudem sundheitsreform genannt: beranteils, Einführung von ab, dass der Zugang zu Haus- • Erhalt des individuellen Selbstbeteiligung und Selbst- und Fachärzten unterschied- Patienten-Arzt-Verhältnis- behalt, sachgerechte Finan- lich geregelt wird. Weiter ses, der freien Arztwahl durch zierung von „versicherungs- gehe es darum, Anreize zum den Patienten und der Thera- fremden" Leistungen wie bei sparsamen Umgang mit dem piefreiheit für den Arzt. Des- Schwangerschaft und Mut- System Gesundheit zu setzen. wegen Ablehnung jedweder terschaft außerhalb der GKV, Daher will die Union eine Zentralisierungs- und Zutei- aber Ablehnung von bloßen gleichmäßige Selbstbeteili- lungsversuche wie der Er- Verschiebebahnhöfen in der gung von 10 Prozent mit einer richtung des „Instituts für GKV - wie beim Kranken- Obergrenze von zwei Prozent Qualität in der Medizin" und geld von Rot-Grün geplant - des Bruttoeinkommens, „da- Ablehnung aller Maßnah- und von bevormundenden mit nicht bestimmte Gruppen men,dieaufdieZerschlagung und Doppelbehandlung pro- herausgenommen werden der niedergelassenen Fach- vozierenden Zuzahlungsre- und andere gar nicht betroffen ärzteschaft zielen. gelungen. sind", stellte Merkel klar. Die • Wettbewerb unter den Union werde es zudem nicht Leistungserbringern wie un- U1FB/A unterstützen, dass einzelne ter den Kassen, der durch Den Fraktionsantrag „Für ein freiheitliches Leistungen aus dem Katalog die Versicherten und Patien- humanes Gesundheits- der gesetzlichen Kassen her- ten bestimmt wird, nicht wesen - Gesundheits- ausgenommen werden. Der durch Kassenfunktionäre und politik neu denken und Zahnersatz soll über eine pri- Gesundheitsbürokratie. Des- gestalten" finden Sie auf www.cdu.de vate solidarische Pflichtver- wegen plädieren wir für ein

6-UID 19/2003 ARBEITS MARKT FRIEDRICH MERZ: Große Arbeitsrechtsreform beschlossen Anlässlich der Verabschie- beit und beschäftigungssi- dung eines eigenen Gesetz- chernde Betriebsvereinba- entwurfes zur Modernisie- rungen werden gesetzlich ab- rung des Arbeitsrechts in gesichert. der Fraktionssitzung der 2. Im Tarifvertragsgesetz CDU/CSU-Fraktion er- wird klargestellt, dass es den klärte der stellvertretende Unternehmen möglich ist, Fraktionsvorsitzende und Arbeitslose während der Mitglied des Präsidiums Probezeit unter Tarif zu be- der CDU Deutschlands: schäftigen. Mit ihrem Beschluss zur bände dagegen Einspruch er- 3. Die gerade für mittel- Modernisierung des Arbeits- heben können. Durch die ge- ständische Betriebe kosten- rechtes leitet die Unionsfrak- setzliche Klarstellung des so treibenden Teile des Geset- tion einen fundamentalen ar- genannten Günstigkeitsprin- zes zur Reform des Betriebs- beitsmarkspolitischen Sys- zips und durch den Abbau verfassungsgesetzes vom 23. temwechsel ein, der weit von Überreglementierungen Juli 2001 (BetrVerf-Reform- über die in der Agenda 2010 in verschiedenen Bereichen gesetz) werden zurückge- beschlossenen Maßnahmen des Arbeitsrechts wird damit nommen. hinausgeht. Mit der konkre- eine zentrale wirtschaftspoli- 4. Das Kündigungs- ten Umsetzung und rechtli- tische Forderung der Union schutzgesetz gilt nicht für chen Ausgestaltung der in Abstimmung zwischen Neueinstellungen bei Unter- ^.Bündnisse für Arbeit", mit Fraktion und unionsgeführ- nehmen, die weniger als 20 denen von den starren Tarif- ten Ländern in Gesetzesform Arbeitnehmer beschäftigen. Vertragsregeln abgewichen umgesetzt. Außerdem wird Arbeitneh- Werden kann, setzen wir den Ziel dieser Maßnahmen mern durch eine Öffnungs- Hebel an eine der größten ist es, das Tarifkartell in klausel die Option einge- beschäftigungshemmenden Deutschland aufzubrechen räumt, gegen die vorherige Barrieren des deutschen Ar- und endlich eine Politik zu Vereinbarung einer Abfin- beitsmarktes. Wir schaffen verfolgen, die die Schaffung dung auf Kündigungsschutz- damit eine entscheidende und den Erhalt von Arbeits- klage zu verzichten. Für Exi- Zugangserleichterung zum plätzen in den Mittelpunkt stenzgründer entfällt wäh- ersten Arbeitsmarkt und die stellt. rend der ersten vier Jahre ih- Voraussetzung für neue Ar- Die wichtigsten Punkte rer Existenz der Kündi- beitsplätze. des Gesetzentwurfes sind: gungsschutz für ihre Arbeit- In unserem Gesetzent- 1. Beschäftigungsorien- nehmer. wurfwird festgelegt, dass die tierte Abweichungen von Ta- 5. Zu weit gehende Rege- Betriebe von Flächcntarif- rifverträgen werden künftig lungen im Gesetz über Teil- yerträgen abweichen kön- unter Beachtung der Tarifau- zeit und befristete Arbeits- nen, ohne dass Gewerkschaf- tonomie zugelassen. Be- verträge vom 21. Dezember len und Arbeitgeberver- triebliche Bündnisse für Ar- 2000 werden auf das not-

UID 19/2003-7 ARBEITSMARKT

wendige und sinnvolle Maß spruch auf das dort geltende die Bezugsdauer des Ar- beschränkt. Dazu wird insbe- tarifliche Entgelt hat. beitslosengeldes im Regel- sondere der generelle Teil- 8. Um die Anreize für fall 12 Monate betragen. Für zeitanspruch auf einen Teil- Frühverrentungen zu besei- Arbeitnehmer mit einer zeitanspruch bei notwendi- tigen wird u.a. die Altersteil- höheren Zahl von Beitrags- ger Betreuung von Familien- zeitförderung durch der jahren soll diese Leistung angehörigen (Kinder und Bundesanstalt für Arbeit auf höchstens 18 Monate er- Pflegebedürftige) reduziert. zum 1.1.2004 ebenso aufge- weitert werden. Für einen 6. Teilzeitbeschäftigte hoben wie die Möglichkeit Übergangszeitraum bleibt werden bei den Schwellen- des erleichterten Erhalts von ein maximaler Leistungsan- werten für alle arbeitsrechtli- Arbeitslosengeld für ältere spruch von 24 Monaten bei chen Gesetzes und Verord- Arbeitslose. 40 Beitragsjahren bestehen. nungen nur noch anteilig 9. Zur Senkung der Lohn- Das Arbeitslosengeld wird berücksichtigt. nebenkosten wird der Bei- im ersten Monat der Ar- 7. Das Arbeitnehmer- tragssatz in der gesetzlichen beitslosigkeit um 25% abge- überlassungsgesetz wird wei- Arbeitslosenversicherung in senkt, wobei das Sozialhil- ter dergestalt geändert, dass drei Jahresschritten von der- feniveau die Untergrenze ein Leiharbeitnehmer erst zeit 6,5% auf 5% abgesenkt. darstellt. nach Ablauf des zwölften 10. Die Bezugsdauer des Weitere Informationen in Monats der Beschäftigung Arbeitslosengeldes wird der Dokumentation (Innen- beim selben Entleiher An- neu gestaltet. Künftig soll teil) und aufwww.cdu.de.

AKTUELLE K0NJUNKTURDATEN

Konjunkturprognosen er- das 2. Quartal 2003 mit ei- unter waren 9.747 Insolven- neut gesenkt: Angesichts nem leicht schrumpfenden zen von Unternehmen und der Rezession im 1. Quar- BIP. Das wäre das 3. Rezes- 14.631 von anderen Schul- tal haben in den vergange- sions-Quartal in Folge. Im dnern. Im Vergleich zum er- nen Tagen verschiedene Hinblick auf das Gesamtjahr sten Vierteljahr 2002 bedeu- Experten die Wachstums- ist laut DIW keine Erholung tet dies eine Zunahme der prognosen für 2003 erneut in Sicht. • Die Volkswirte Gesamtzahl an Insolvenzen zurückgeschraubt: der WestLB haben ihre Kon- um 27 %. Bei den Unterneh- • Das Institut für Weltwirt- junktur-Prognose von 0,75% mensinsolvenzen betrug die schaft geht davon aus, dass auf 0,25% gesenkt. (Quelle: Steigerung 9,4 % und bei den Deutschland in diesem Jahr Die Weltö.6. und 11.6.2003, Insolvenzen der übrigen ein Nullwachstum bevor- Handelsblatt 13.6.2003) Schuldner 42,2 %. Die offe- steht. Derzeit stecke Deutsch- nen Forderungen wurde von land sogar in der Rezession. Zahl der Insolvenzen in den Gerichten mit minde- • Die Bundesbank erwartet Deutschland weiter stark stens 11,7 Mrd. Euro bezif- nur noch ein Wachstum von angestiegen. fert, gegenüber 9,9 Mrd. 0,1%bis0,2%. «DasDeut- Die Insolvenzgerichte Euro im 1. Quartal 2002 (plus sche Institut für Wirtschafts- meldeten im 1. Quartal 2003 18,2 %). (Quelle: Statisti- forschung rechnet auch für insgesamt 24.378 Fälle. Dar- sches Bundesamt, 18.6.2003)

8-UID 19/2003 MlTGLIEDERWEWRBUNG Schulung der Aktionsbeauftragten Die Mitgliederwerbekam- schafter weiterzugeben, auf- nelle Tipps. Zum Schluss pagne der CDU Deutsch- tretende Probleme zu bewäl- setzten die Aktionsbeauf- lands hat mit Erfolg den er- tigen und die Kampagne vor tragten mit großem Engage- sten Meilensteinbewältigt. Ort zu organisieren. Deshalb ment das erworbene Wissen Eine Vielzahl von Kreis- sollte kein Kreisverband auf in Rollenspielen um. Zum verbänden ist dem Aufruf die Entsendungeines Vertre- Abschluss erhielten alle ent- des Schirmherrn der Kam- ters verzichten. sprechendes Material, um pagne, CDU-Generalsekre- Start der ersten Schulung Ihre Aufgabe vor Ort best- tär , gefolgt, war am 28. Mai 2003 in Stutt- möglichst durchführen zu bis zum 19. Mai Aktionsbe- gart mit 27 Teilnehmern. können. Fazit: Diese vier auftragte für die Werbe- Eröffnet wurde die Schulung Stunden waren gut inve- kampagne zu melden. mit der Vorstellung der ge- stierte Zeit. In der nächsten Phase der samten Kampagne durch ei- • Falls Ihr Verband noch Kampagne wird das Haupt- nen Mitarbeiter der Bundes- Teilnehmer/innen für die augenmerk auf der Schulung geschäftsstelle. Danach zeig- Schulungen melden möch- der Aktionsbeauftragten lie- te ein Trainer die vielfältig- te, können Sie dies gerne gen. Mit den Aktionsbeauf- sten Möglichkeiten auf, wie tun. Ansprechpartnerin in tragten steht und fällt die ein Werbegespräch zu führen der CDU-Bundesgeschäfts- Kampagne. Ihre Aufgabe ist, auf was im Einzelnen zu stelle ist Frau Rita Haß- wird sein, die Mitgliederwer- achten ist, welche Fallen be- denteufel (030-2 20 70-3 62, bekampagne im Kreisver- stehen und gab professio- [email protected]) band zu koordinieren. Aus diesem Grund hat die CDU- Datum Landesverband Ort Bundesgeschäftsstelle ein 28.5.2003 Baden Württemberg spezielles Schulungskonzept Stuttgart / 20.6. 2003 Niedersachsen/Nord entwickelt. Ziel ist es, den Bremen Aktionsbeauftragten zu hel- Delmenhorst / 21.6.2003 Niedersachsen/Süd fen, ein Werbegespräch vor- Hannover S 25.6.2003 Sachsen-Anhalt Magdeburg zubereiten, strategisch zu füh- 26.6.2003 Berlin Brandenburg ren und eventuelle Hemm- Mecklenburg-Vorpommern Berlin, KAH schwellen bei den potentiel- 27. 6. 2003 NRW (Rheinland) Düsseldorf len Neumitgliedern abzu- 28.6. 2003 NRW (Westfalen) Hamm bauen. Aus diesem Grunde 2.7. 2003 Hessen Frankfurt finden für die Aktionsbeauf- 9.7. 2003 Sachsen Dresden tragten auf Landesebene 10.7.2003 Baden-Württemberg II Stuttgart Schulungen mit professio- 6. 7. 2003 Rheinland-Pfalz Mainz nellen Rhetorik-Trainern statt. 17.7.2003 Saarland Saarbrücken Die Aktionsbeauftragten sol- 20. 8.2003 Schleswig-Holstein len die Möglichkeit erhalten, Hamburg ihr Wissen an die durch die Bad Bramstedt 21.8.2003 Thüringen Erfurt Ortsverbände benannten Bot-

UID 19/2003-9 'Aus DEN LäNDERN

SCHLESWIG HOLSTEIN Carstensen fordert Ministerpräsidentin Simonis heraus

Der schleswig-holsteini- sche CDU-Landesvorsit- zende Peter Harry Cars- tensen soll bei der Land- tagswahl 2005 als Heraus- forderer von Ministerprä- sidentin an- treten. Die Delegierten des Lan- desparteitags forderten das Mitglied des Bundesvor- stands der CDU Deutsch- lands einstimmig auf, sich als Spitzenkandidat für die Zwerg bei Schneewittchen form mit Bürokratieabbau Landtags wähl 2005 zur Ver- spielen." Zur offensichtli- kommen, „damit die Wirt- fügung zu stellen. Carstensen chen politischen Überforde- schaft wieder atmen kann". selbst erklärte sich zur Kandi- rung komme der „muffige Schließlich müsse die Infra- datur bereit: „Dieses klare Geruch eines rot-grünen Fil- struktur verbessert werden. Votum des Parteitages hat zes, der sich mit den Jahren Am Abend zuvor stand die mich berührt und ist eine um die Staatskanzlei in Kiel Aufstellung der Landesliste große Ehre für mich. Ich sage gewoben hat". In seinem Be- für die Europawahl 2004 auf ganz klar: Ich bin bereit, den richt, der mit stehenden Ova- dem Programm. Die Dele- Übergang zu gestalten und tionen bedacht wurde, nannte gierten wählten Reimer Böge anzuführen - den Übergang der Landesvorsitzende die mit 96,4 % auf Platz 1 der von der Opposition zur Re- FDP als Wunschkoalitions- Landesliste. „Wir haben mit gierung." In seiner sowohl partner. Einer Großen Koali- Reimer Böge einen der wich- staatsmännisch als auch hu- tion und auch Schwarz-Grün tigsten deutschen EU-Parla- morvoll gehaltenen Grund- auf Landesebene erteilte Car- mentarier in unseren Reihen, satzrede warf Peter Harry stensen eine Absage. Der der Schleswig-Holstein in Carstensen der Rot-grünen CDU-Landeschef sprach den Bereichen Haushalt und Landesregierung von Mini- sich für eine verstärkte Ost- Landwirtschaft hervorra- sterpräsidentin Heide Simo- seekooperation aus, für eine gend vertritt", so CDU-Lan- nis eine katastrophale Fi- intensive Zusammenarbeit deschef Peter Harry Carsten- nanzpolitik vor: „Wenn mit dem Nachbarland Ham- sen. Auf Platz zwei der Liste Heide Simonis eine Spar- burg und eine Stärkung der wurde mit 96,2 % der Euro- kommissarin ist, dann will maritimen Wirtschaft. Hinzu paabgeordnete Christian von ich in Zukunft den siebten müsse eine Verwaltungsre- Boetticher gewählt.

10-UID 19/2003 EVANGELISCHER ARBEITSKREIS ' Thomas Rachel neuer EAK-Bundesvorsitzender Der Evangelische Arbeits- billigen." Die Ganztagsschu- kreis von CDU und CSU le als Zwangsschule für alle (EAK) hat einen neuen komme nicht in Frage. Ganz- Bundesvorsitzenden. Mit tagsangebote müssten fami- 95,8 Prozent der Stimmen lienergänzend und nicht fa- wählten die Delegierten milienersetzend sein. auf der EAK-Bundesta- Thomas Rachel, bisher gung in Halle den Bundes- Landesvorsitzender des tagsabgeordneten Tho- EAK in Nordrhein-Westfa- mas Rachel zum Nachfol- len, ist Nachfolger des ger von . halb lehnen wires auch ab, le- früheren Bundeslandwirt- In seiner Rede macht der benserhaltende Maßnahmen schaftsministers Jochen neue EAK-Bundesvorsit- nur bestimmten Altersgrup- Borchert, der den EAK zende deutlich, dass das „C" pen zugänglich zu machen. zehn Jahre geleitet hat. im Namen der Union tragen- Eine Entscheidung zwischen Weitere Vorgänger von des Fundament christdemo- wertem und unwertem Le- Thomas Rachel als EAK- kratischer Politik war, ist und ben kommt nicht in Frage." Vorsitzende sind Angela bleiben werde. Das „C" Der neue EAK-Bundesvor- Merkel, , Alb- müsse als Orientierung von sitzende forderte den Ausbau recht Martin und der Politik in christlicher Verant- der Palliativmedizin und der frühere Bundespräsident wortung in den Entscheidun- Hospizarbeit in Deutsch- Roman Herzog. gen von CDU und CSU stär- land. Besonderes Augen- Neben der Wahl des ker sichtbar werden. Insofern merk müsse auch der Famili- neuen Bundesvorsitzenden sei das „C" Herausforderung enpolitik gelten. „Wer an Fa- stand die Verabschiedung und Chance. Thomas Rachel milien und Kindern spart, zweier Resolutionen auf der schlug vor, dass sich der spart an gesellschaftlicher Tagesordnung. In einer Re- EAK künftig auch der Men- Zukunftsfähigkeit", kriti- solution zum Gottesbezug schenrechtsarbeit widmen sierte der EAK-Bundesvor- der Präambel der EU-Verfas- wird. Weitere Themen wer- sitzende auf der Bundesta- sung spricht sich der EAK für den die Sicherung des Religi- gung in Halle. Eine Auswei- eine „unverzichtbare reli- onsunterrichts in Deutsch- tung der Ganztagsangebote giöse Wertbindung" der land und eine würdevolle müsse bedarfsorientiert er- zukünftigen EU-Verfassung Sterbebegleitung sein. Die folgen und von den Bedürf- aus, ohne die das „kulturelle, aktive Sterbehilfe lehnt Tho- nissen und Erwartungen des humanistische und geistige mas Rachel ab: „Der Evan- Kindes und der Familie her Erbe" Europas „wederdenk- gelische Arbeitskreis tritt für konzipiert werden. Rachel: bar wäre noch lebendig em menschenwürdiges Le- „Die „Lufthoheit über den bliebe." Außerdem verab- ben bis zuletzt ein. Das Leben Kinderbetten" werden wir schiedet wurde eine Resolu- ist ein Geschenk Gottes. Des- keiner politischen Partei zu- tion zur Friedenspolitik.

U1D 19/2003- 11 SENIOREN-UNION

OTTO WULFF: Rentner sind nicht „Prügelknaben" der Nation

Mit Nachdruck hat sich die hat. Hinzu kommt die Sen- Senioren Union gegen Ver- kung des Sparer-Freibetrags, suche ausgesprochen, die der besonders diejenigen Rentner zum „Prügelkna- trifft, die auf diese Weise für ben" für die Probleme der das Alter Vorsorgen wollen. Sozial- und Krankenversi- • Voraussetzung für jeden cherungssysteme zu ma- wirtschaftlichen Aufschwung chen. ist eine vernünftige Beschäf- „Rentenkürzungen betrü- tigungspolitik. Die massen- gen die ältere Generation um hafte Frühverrentung zur einen wesentlichen Teil ihrer • Die heutige Rentner-Ge- Schönung der Arbeitslosen- Lebensleistung", erklärte der neration ist in ihrem über- Statistik muss gestoppt wer- Bundesvorsitzende der Seni- wiegenden Teil geprägt von den. Umgekehrt muss das oren Union, Otto Wulff. „Der den Krisen des 20. Jahrhun- Berufseinstiegsalter drastisch wichtigste Grund für die Mi- derts, von den Erfahrungen gesenkt werden. Wer glaubt, sere der deutschen Sozialsy- der Inflation, der Massenar- auf Kosten der Gesellschaft steme ist die anhaltend hohe beitslosigkeit, des National- unbedingt bis zum 28. Le- Arbeitslosigkeit. Damit feh- sozialismus, des Zweiten bensjahrstudieren zu müssen len die Beiträge bei den Kran- Weltkriegs, der Zerstörung und sich damit selbst bei- ken- und Rentenkassen." Die und Teilung Deutschlands. tragsfrei stellt, der soll das heute 70- oder 80-jährigen Diese Generation hat unse- künftig selbst bezahlen. seien nicht die Verursacher ren Staat wieder aufgebaut • Ein Umdenken ist auch in der Krise in den Sozialsyste- mit einem System der sozia- der Familienpolitik notwen- men. Sie hätten vielmehr, so len Sicherheit wie nie zuvor dig. Wer Frauen die Verein- Wulff, „im Durchschnitt in der deutschen Wirtschafts- barkeit von Familie und Beruf mehr als ein Kind oft unter und Sozialgeschichte. verweigert, darf sich nicht schwierigen Bedingungen • Die jetzige Rentner-Gene- wundem, wenn von den ab groß gezogen und ihr Haus ration hat ihre Vorleistung 1965 geborenen Frauen mehr wohl bestellt hinterlassen." zur Konsolidierung der Ren- als ein Drittel kinderlos blei- Wulff betonte, dass sich die tenversicherung längst er- ben werden. Ganztägige Be- Senioren Union auf allen po- bracht. Die Null-Runde des treuung im Kindergarten und litischen Ebenen für „Gene- Jahres 2000 ist ebenso unver- die Einführung der Ganztags- rationengerechtigkeit" und gessen wie der Riester-Ab- schule - wie in den meisten „Vertrauensschutz" einset- schlag bei der Rentenberech- westeuropäischen Ländern zen werde. Unter anderem nung, der im Jahre 2003 zu ei- mit höherer Geburtenrate üb- wie es er auf folgende Punkte ner Rentenerhöhung von le- lich - sind auch in Deutsch- hin: diglich 1.04 Prozent geführt land überfällig.

12-UID 19/2003 CDA Arentz wiedergewählt Hermann-Josef Arentz Millionen Arbeitslose. „Das steht für zwei weitere Jah- ist mehr als 1933", unterstrich re an der Spitze der CDU- Hermann-Josef Arentz. Sozialausschüsse. Die Bun- Zu den größten Unge- destagung der Christlich- rechtigkeiten der letzten Demokratische Arbeitneh- Jahre zählte der alte und merschaft (CDA) bestätigte neue Vorsitzende die Steu- das Mitglied des Präsidi- erreform. Sie habe dazu ge- in der Pflege versicherung zu ums der CDU Deutschlands führt, dass Kapitalgesell- streichen. „Die Art und mit 87,33 Prozent der Stim- schaften seit dem Jahre 2001 Weise, wie wir mit Kindern men im Amt. „unterm Strich keinen Pfen- und Familien in diesem In seiner Rede ging Her- nig Steuern mehr gezahlt ha- Land umgehen, ist ein er- mann-Josef Arentz hart mit ben". Das sei „ein riesiger schütterndes Dokument der der Politik der rot-grünen Skandal". Die Steuerre- Zukunftsunfähigkeit", sagte Bundesregierung ins Gericht. formstufe 2005 müsse auf Arentz weiter. „Wir können Arentz bezeichnete die Agen- 2004 vorgezogen werden, es uns nicht länger leisten, da 2010 von Bundeskanzler forderte Arentz. Was sich im dass in Deutschland Kinder- Gerhard Schröder als „hem- sozialen Bereich unter der reichtum der sicherste Weg mungslose Wählertäuschung Regierung Schröder abge- in die Armut ist", fügte er und Wählerbetrug.". Die ar- spielt habe, „ist ein Trauer- hinzu. Eine Gesellschaft sei beitsmarktpolitische Bilanz spiel", sagte Arentz. Es sei ohne Kinder und Familien von Rot-Grün bestehe aus unanständig, wenn die Re- weder sozial noch demogra- „Pleiten, Pech und Pannen". gierung jetzt darüber nach- phisch oder moralisch zu- In Wirklichkeit gebe essieben denke, die Pflegestufe eins kunftsfähig.

Stellenausschreibung der Jungen Union Die Junge Union Nordrhein-Westfalen, mit rund 32.000 Mitgliedern der größte politische Jugendverband in NRW, sucht zum nächstmöglichen Zeitpunkt für die Landesgeschäfts- stelle in Düsseldorf eine/n . , ..._. _.., ,. Landesgeschaftsfuhrer/in • Das Aufgabengebiet umfasst u.a. Führung der Geschäfte des Verbandes, Leitung der Ge- schäftsstelle mit drei Mitarbeitern, Zuarbeit für den Landes Vorsitzenden und den Landesvor- stand, Koordinierung der Öffentlichkeitsarbeit und Kooperation mit anderen Verbänden aus dem politischen und nicht-politischen Bereich. • Bewerber/innen sollten nicht älter als 30 Jahre sein und müssen den erfolgreichen Abschluss eines Hoch- oder Fachhochschulstudi- ums oder einer kaufmännischen Berufsausbildung nachweisen können. Bereits vorhandene Berufserfahrung ist von Vorteil. • Die Vergütung erfolgt entsprechend der Qualifikation in Anlehnung an den BAT. • Interessierte richten ihre Bewerbung bitte schriftlich einschließ- lich der üblichen Unterlagen bis zum 03. Juli 2003 an den Landesvorsitzenden der Jungen Union NRW Hendrik Wüst - PERSÖNLICH - Postfach 200280 • 40100 Düsseldorf

UID 19/2003-13 BUND DER VERTRIEBENEN Konstruktiver Dialog In einem Gespräch von Vertretern der Führung der CDU/CSU-Bundes- tagsfraktion unter der Lei- tung ihrer Vorsitzenden, Angela Merkel, und des Präsidiums des Bundes der Vertriebenen (BdV) unter Leitung der Präsi- dentin, , bekräftigte Angela Merkel die Unterstützung der Unionsfraktion für die be- rechtigten Anliegen der Von links nach rechts: Erika Steinbach, Angela Merkel, Helmut Sauer, Vorsit- deutschen Heimatvertrie- zender der Ost- und Mitteldeutschen Vereinigung benen, Spätaussiedler und vor allem mit der Tschechi- Fraktion und Bund der Ver- deutschen Minderheiten. schen Republik bleiben. Das triebenen, den konstruktiven Die Fraktionsvorsitzende Recht auf die Heimat gilt. Die Dialog fortsetzen und mit ge- Angela Merkel und die Präsi- Vertreibungsdekrete sind meinsamen Initiativen gegen dentin des Bundes der Ver- Unrecht; sie stehen im Ge- Unrecht, Vertreibung und triebenen, Erika Steinbach, gensatz zu Geist und Werten Gewalt ein Zeichen für die betonten zu Beginn des Ge- der Europäischen Union und weitere Entwicklung Euro- sprächs das gute Verhältnis des Völkerrechts. Der Bund pas zu setzen. zwischen Union und BdV. der Vertriebenen wies darauf Seitens der CDU/CSU- Die vertrauensvolle Zusam- hin, dass die Beseitigung ei- Bundestagsfraktion nahmen menarbeit habe nicht nur eine ner solchen Gesetzgebung an dem Gespräch neben der lange Tradition, sondern sie schon eingedenk der vielen Fraktionsvorsitzenden der speise sich immer wieder aus betroffenen Opfer völker- stellvertretende Vorsit- gemeinsamen Überzeugun- rechtlich geboten ist. BdV zende, , gen und Initiativen, so An- und CDU/CSU-Bundestags- der innenpolitische Spre- gela Merkel. In Bezug auf die fraktion sind sich einig in der cher, Hartmut Koschyk, der Osterweiterung der Europäi- Solidarität mit den deutschen Vorsitzende der Arbeits- schen Union erklärten die Spätaussiedlern als Teil der gruppe „Vertriebene und Vertreter der CDU/CSU- Geschichte aller Deutschen. Flüchtlinge", Erwin Mar- Bundestagsfraktion, dass das Dies beinhaltet die Auf- schewski, der Aussiedlerbe- Thema der Vertreibungsde- nahme von Spätaussiedlern auftragte der Fraktion, Jo- krete auch nach dem Beitritt in Deutschland und wirk- chen Konrad Fromme, sowie nicht beendet sein werde. Es same Maßnahmen zu ihrer der stellvertretende Vorsit- werde auch weiterhin als po- Integration in die Gesell- zende der Arbeitsgruppe litische Forderung Gegen- schaft. Für die Zukunft ver- „Vertriebene und Flücht- stand von Konsultationen einbarten die Vertreter von linge", Matthias Sehling, teil-

14 UID19/2003 AUS DER CDU/CSU-BUNDESTAGSFRAKTION '

ANGELA MERKEL: ben das Prinzip der Subsi- sentlichen weiterhin durch Union hat im EU- diarität klar in der Verfas- den jeweiligen Mitglied- sung verankert und ein staat gesteuert werden kann. Konvent Entschei- Klagerecht des Bundesrates Die Union wird sich in den dendes erreicht durchgesetzt. Die Wahl des verbleibenden Verhandlun- Kommissionspräsidenten gen nachdrücklich für eine durch das Europäische Par- Lösung im Interesse Deutsch- lament, eine Verkleinerung lands einsetzen. der Kommission sowie der

Schutz der regionalen und ANDREAS STORM: kommunalen Selbstverwal- Auflösung der tung sind weitere Beispiele für die Umsetzung von Rentenreserve Ideen der Union. Auch die unverantwortlich verbesserte rechtliche Stel- lung der Kirchen geht auf die Zu den im EU-Konvent be- Forderungen von CDU und schlossenen Teilentwürfen CSU zurück. Außerdem be- einer europäischen Verfas- kennt sich die Europäische sung erklärte die Vorsit- Union nun erstmals zu ihren zende der CDU/ CSU-Bun- religiösen Überlieferungen destagsfraktion: und zu deren fortwährender Die beschlossenen Teil- Bedeutung. entwürfe für eine europäi- Kritisch bleibt zu bewer- sche Verfassung sind ein ten, dass auf dem Gebiet der großer Erfolg für Europa. Europäischen Außenpolitik Zum sog. Drei-Punkte- Und sie sind ein großer Er- die Fortschritte nur sehr be- Programm der Bundesre- folg für die Anliegen von scheiden ausfallen. Hieran gierung zur Verhinderung CDU und CSU. Der uner- hat die rot-grüne Regierung des Anstiegs des Renten- müdliche Einsatz unser Ver- insbesondere durch ihr Ver- beitrages im nächsten treter im Konvent - allen sagen während des Irakkon- Jahr, erklärte der Vorsit- voran Ministerpräsident Er- fliktes leider einen entschei- zende der Arbeitsgruppe win Teufel - haben in den denden Anteil. Gesundheit und Soziale Si- letzten Beratungen ent- Bei den noch zu verab- cherung: scheidende Verbesserungen schiedenden Teilen der eu- Offenbar laufen der Bun- 'm Interesse Deutschlands ropäischen Verfassung se- desregierung im nächsten und Europas erreicht. hen wir insbesondere bei Jahr die Rentenfinanzen Die bisher beschlossenen den Fragen der Zuwande- völlig aus dem Ruder. Heute Entwürfe tragen im Wesent- rung und des Asyls noch er- wird ein sog. Drei-Punkte- 'ichen die Handschrift der heblichen Veränderungsbe- Programm mit einem Ein- Union. So haben wir bessere darf. Wichtig ist dabei, dass sparpotential von rd. 9 Mrd. Kegeln zur Kompetenzab- die Migration auf den natio- Euro aus dem Hut gezaubert. grenzung erreicht. Wir ha- nalen Arbeitsmarkt im We- Das Programm beweist in

UID 19/2003- 15 AUS DER CDU/CS U-BUNDESTAGSFRAKTI ON

dramatischer Weise einmal Auch eine Nullrunde für mehr das endgültige Schei- die Rentner im Jahr 2004 be- tern der Rentenreform von deutet nichts anderes als Rot-Grün. eine Rente nach Kassenlage. Bei dem Vorschlag, die Offenbar hat der Finanzmi- Rentenreserve aufzulösen, nister die Bundessozialmi- drängt sich der Verdacht auf, nisterin Ulla Schmidt bei dass die Regierung den Bo- den Etatberatungen überden den bereiten will, das beste- Tisch gezogen. Der Vor- hende Rentensystem zu zer- schlag, den Anteil der Rent- schlagen. Die Reserve be- ner an den Krankenversi- Videoüberwachung ein- trägt derzeit noch rd. 7,4 cherungsbeiträgen auf 53% schließlich der Speicherung Mrd. Euro und hat die Auf- zu erhöhen, ist und bleibt des Filmmaterials durchge- gabe, Beitragssatzsteigerun- nichts anderes als eine ver- führt werden. Auch wenn gen abzupuffern. Um diese kappte Rentenkürzung. Es aufgrund der Wachsamkeit Puffer-Funktion zu erfüllen, ist haarsträubend, dass die eines Bahnangestellten und ist die Reserve eher zu nied- Rentner sich an der Finan- des professionellen Einsat- rig und müsste mittelfristig zierung des Krankengeldes zes der Beamten des Bun- angehoben werden. Eine beteiligen sollen, auf das sie desgrenzschutzes das Auflösung der Reserve ist je- selbst aber gar keinen An- Schlimmste verhindert wer- denfalls unverantwortlich. spruch haben. den konnte, darf die jetzt er- Denn dann besteht bei jeder neut offenkundig gewor-

auch nur geringfügigen HARTMUT KOSCHYK: dene Gefahr nicht weiter Konjunkturverschlechte- verdrängt werden. rung die Gefahr, dass künftig Videoüberwachung Deutschland ist ein An- der Bundesfinanzminister an gefährdeten griffsziel der Terroristen, mit Steuerngeldern einsprin- öffentlichen Plätzen und es ist dringend erforder- gen muss, damit die Renten lich, dass die notwendigen weiter gezahlt werden kön- zur Terrorabwehr Vorsichtsmaßnahmen ge- nen. Andernfalls würden die unverzichtbar troffen werden. Dazu ge- kurzfristigen Entlastungen hört, dass gefährdete Orte des Rentenbeitrages im Jahr Anlässlich des Bomben- videoüberwacht werden und 2004 durch einen nach oben funds in Dresden erklärte Uberwachungsprotokolle schnellenden Rentenbeitrag der innenpolitische Spre- geführt werden. im Jahr 2005 wieder zu- cher: In Dresden wurden unter nichtegemacht. Der Preis ei- Aus dem glücklicherwei- Berufung auf den Daten- ner Auflösung der Reserve se verhinderten Bombenat- schutz von der Deutschen wäre, dass der Finanzmini- tentat am Dresdener Bahn- Bahn AG, die im Bahnhof ster jedes Jahr über die Höhe hof muss jetzt schnell die Dresden aufgrund ihres der Rente mitentscheidet. Konsequenz gezogen wer- Hausrechts tätig wird, die Vi- Das wäre das Ende der ei- den, dass an Bahnhöfen und deoaufnahmen nicht gespei- genständigen Rentenversi- weiteren gefährdeten öf- chert, obwohl technisch die cherung. fentlichen Einrichtungen Voraussetzungen hierfür ge-

16 UID 19/2003 AUS DER CDU/CSU-BUNDESTAGSFRAKTION '

geben sind. Deshalb stehen • endlich die bestehenden keine verwertbaren Auf- Projekte in Bund, Ländern zeichnungen über das Ab- und Kommunen zu koor- stellen des Sprengstoffkof- dinieren und Standards ein- fers und damit auch keine zuführen, damit Deutsch- Hinweise auf einen eventuell land sich nicht weiter zu ei- aus dem terroristischen Um- nem digitalen Flickentep- feld stammenden Täter zur pich entwickelt, sondern ein Verfügung. Das ist umso integriertes eGovernment bedauerlicher, als Daten- aufbaut • den Ausbau der schutzvorschriften der gene- Nach der Studie, die zum Breitbandtechnologien rellen Videoüberwachung vierten Mal in Folge Online- deutschlandweit zu fördern und der entsprechenden Angebote in insgesamt 22 und damit die Basisinfra- Speicherung gerade nicht Ländern untersucht, ist struktur für Unternehmen, entgegenstehen. Deutschland nur Mittelmaß Bürger und Verwaltungen Angesichts der generel- und im Vergleich zum Vor- zu schaffen • durch die Un- len Bedrohung durch Ter- jahr sogar um einen Rang terstützung des Signatur- rorangriffe in Deutschland auf Platz 10 zurückgefallen. bündnisses von Verwaltung ist es dringend erforderlich, Der Abstand zu den führen- und Wirtschaft eine flächen- die generelle Videoüberwa- den Staaten Kanada, Sin- deckende Signatur voranzu- chung an Bahnhöfen sowie gapur und den USA ver- treiben an sonstigen gefährdeten öf- größert sich also noch mehr. GüNTER KRINGS fentlichen Einrichtungen Die Folge: Deutschland JULIA KLöCKNER: vorzunehmen. wird für Investoren weiter an Attraktivität verlieren. Keine Alters-

MARTINA KROGMANN: Denn eGovernment ist grenzen für medi- ein maßgeblicher Schlüssel Deutschland zu Entbürokratisierung, zu zinische Leistungen verliert beim einem schlanken und effizi- eGovernment enten Staat und somit zu mehr Wachstum und Be- immer mehr den schäftigung. In seiner Um- Anschluss setzung bedeutet es weniger Gesetze, schnellere Verfah- Zu der Studie „eGovern- ren und geringere Kosten. ment 2003" des Manage- Bislang hat die Bundesre- ment- und Technologie- gierung diese Chancen aller- Dienstleisters Accenture dings nicht wahrgenom- Anlässlich der Diskussion erklärte die Internet-Be- men. Wollen wir internatio- um mögliche Altersgren- auftragte: nal mithalten, sind noch er- zen für medizinische Be- Deutschland verpasst im hebliche Kraftanstrengun- handlungen erklärten der Bereich eGovernment inter- gen erforderlich. Dazu Vorsitzende der Jungen national den Anschluss! gehören: Gruppe und seine Stell-

UID 19/2003-17 'Aus DER CDU / C SU-BUNDESTAGSFRAKTI ON

Vertreterin und Mitglied nem wertvollen, jungen Le- Der Streit über das der Enquete-Kommission ben und unwertem, älteren Pflichtpfand geht weiter. Es „Ethik und Recht der mo- Leben zu unterscheiden. ist unglaublich, wie der Bun- dernen Medizin: Wir junge Christdemo- desumweltminister seinen Da die finanziellen Res- kraten treten für das christli- sturen Kurs in Sachen Ver- sourcen immer knapper che Menschenbild ein, nach packV fortsetzt. werden und mit verschiede- dem das Leben jedes Men- Statt der Wirtschaft beim nen Vorschlägen über eine schen gleich viel wert ist. schwierigen Aufbau eines Reform des derzeitigen Ge- Lebensverlängernde Maß- Pfandsystems zu helfen, legt sundheitssystems nachge- nahmen nur für junge und er die Messlatte unerreich- dacht wird, ist es umso wich- Menschen mittleren Alters bar hoch. Der Einstieg in ein tiger, sich verantwortungs- zuzulassen, ist menschen- bundeseinheitliches Pfand- voll zu äußern und bedacht- verachtend. Menschenwür- system zum 1. Oktober 2003 sam mit Vorschlägen umzu- diges Leben bis zuletzt ist ist für die meisten Einzel- gehen. Auf große Empörung das, wofür wir uns bereits in händler objektiv unerreich- und Verunsicherung ist in jungen Jahren einsetzten bar geworden. Gerade mit- der Bevölkerung, gerade bei telständische Lebensmittel- älteren Menschen, der Vor- PETER PAZIOREK kaufleute und Kioske sehen schlag von Gesundheitsöko- WERNER WITTLICH: kaum einen Ausweg. Wenn nom Friedrich Breyer und Pflichtpfand Trittin mit Bußgeld droht, von Theologie-Professor müssen sie den Verkauf von Joachim Wiemeyer ge- degradiert zum Einwegflaschen und Dosen stoßen: Für bestimmte ko- Selbstzweck ganz einstellen. Hier ist stenintensive medizinische sorgfältig zu prüfen, ob Leistungen solle es eine Al- aus der Pfandpflicht nicht tersgrenzegeben. Ab 75 Jah- ein verkapptes Verbot ren solle zum Beispiel keine wird. Herzoperation mehr gelei- Dies war aus Sicht der stet werden. Union niemals Ziel der Diese Vorschläge lehnt VerpackV. Weil verbots- die Junge Gruppe entschie- gleiche Marktbeschrän- den ab - aus ethnischen und kungen in Europa grund- rechtlichen Gründen wie Anlässlieh des Gesprächs sätzlich unzulässig sind, ist auch aus Solidarität mit un- von Bundesumweltmini- neuer Streit mit der Europäi- seren älteren Mitbürgerin- ster Trittin mit Vertretern schen Kommission vorpro- nen und Mitbürgern. Für uns der Wirtschaft zur Ver- grammiert. Um dieses De- bedeutet Generationenge- packungsverordnung saster zu tarnen, lobt Trittin rechtigkeit auch, das Recht (VerpackV) erklären der jetzt sogar öffentlich Dis- aller zu achten, eben auch umweltpolitische Spre- counter, die auch in Zukunft das der Älteren und cher und der Berichter- ganz auf Ein weg setzen wol- Schwächeren. Keine noch statter der Unionsfraktion len - die so genannte Insellö- so schlechte Finanzlage im Umweltausschuss des sung. Danach können Han- rechtfertigt es, zwischen ei- Deutschen Bundestages: delsketten oder große Dis-

UID 19/2003 counter jeweils eigene Rück- Nummerngasse für Dialer nahmesysteme aufbauen. geben. Die Verlagerung des Hier ist noch zu prüfen, in wie Missbrauchs von 0190/ weit dies mit Europarecht 0900er-Nummern auf an- vereinbar ist. Mit Umwelt- dere Gassen bei Fax und schutz hat das alles nichts Handy wird damit nicht un- mehr zu tun, die Rettung der terbunden. Pfandpflicht wird zum Darüber hinaus ist eine Selbstzweck. Regelung für sms premium Die CDU/CSU-Bundes- rate Dienste vollkommen tagsfraktion bekennt sich Union hat die Regierung ein unterblieben, eine Preisan- zum Schutz des Mehrwegs, Gesetz zur Bekämpfung des sage vor Beginn der Kosten- sie wird aber diesen umweit-, Missbrauchs mit Mehrwert- pflichtigkeit einzuführen. Verbraucher- und wirt- diensterufnummern vorge- schaftsfeindlichen Irrweg legt und dies nun mit ent- Verbraucherpolitik ist von Trittin nicht mitgehen. scheidender Nachhilfe der eine Querschnittsauf- Zustimmung der Union kann Union nachgebessert. Da- gabe. Deshalb haben nur eine Novelle der Ver- mit liegen endlich Regelun- die stellvertretende packV finden, die verbrau- gen vor, durch die der Miss- Fraktionsvorsitzende, cherfreundlich ist, Rechtssi- brauch bekämpft wird und cherheit schafft und die För- die Verbrauchern und seriö- , und derung ökologisch vorteil- sen Diensteanbietern Si- die Beauftragte für Ver- hafter Getränkeverpackun- cherheit bei der Nutzung der braucherschutz und gen klar und zukunftswei- Rufnummern geben. Lebensmittelsicherheit, send regelt. Leider sind zwei unserer Ursula Heinen, ein Po- Forderungen nur unzurei- sitionspapier erarbei- URSULA HEINEN: chend aufgenommen worden: tet, das alle Bereiche Kampf dem Das Inkassoverbot, durch des wirtschaftlichen, das Netzbetreibern das Ein- rechtlichen und ge- Missbrauch von treiben von fremden Forde- sundheitlichen Ver- Mehiwertdiensten rungen bei Einwand der Ver- braucherschutzes er- braucher untersagt worden fasst. Das „Positions- Zur Verabschiedung des wäre: Die stattdessen aufge- papierzurVerbraucher- «Gesetzes zur Bekämp- nommenen Regelungen zur politik der CDU/CSU- fung des Missbrauchs von Beweiserleichterung bei Bundestagsfraktion" 01 90/09 OOer-Mehrwert- Preisansage und Trennung sowie weiterführende diensterufnummern er- der Verbindung stellen dem- Informationen zum klärte die Verbraucher- gegenüber ein Minus dar, „Verbraucherschutz" schutzbeauftragte: denn sie lassen das Prozessri- finden Sie auf www. Was lange währt, wird siko beim Verbraucher. cdu.de unter „Politik endlich gut - das gilt auch für Die vom Gesetz erfassten A-Z", Stichwort „Ver- dieses Gesetz. Denn erst Nummerngassen: Immer- braucherschutz". lach langem Drängen der hin wird es eine eigene

UID 19/2003-19 ÖFFENTLICHKEITSARBEIT A(/F IN MW SOMMlRJ

Sommerpack Der ideale Begleiter für einen Ausflug. Bestehend aus: Stoffbeutel, eine Thermoskanne mit zwei Bechern

Bestell-Nummer: 9025 Komplettpreis: 6,00 € zzgl. MwSt.: 6,96 €

Alle Artikel sind auch einzeln zu bestellen.

Stoffbeutel Er ist mehr als nur ein Beutel. Durch die beiden seitlich zusammenziehbaren Kordeln, kann man ihn auch als Rucksack tragen. Sehr geeignet für Informationsmaterialen und Streuartikeln bei Canvassingaktionen.

Bestell-Nummer: 9026 Preis je 5 Stück: 7,50 € Thermoskanne zzgl. MwSt.: 8,70 € Kunststoffgehäuse, Thermosinnenteil aus Glas für 0,251 Inhalt.

Bestell-Nummer: 9027 Preis: 3,60 € zzgl. MwSt.: 4,18 €

Becher-Set Set besteht aus 4 Kunststoffbechern in gelb, orange, hellblau und grün.

Bestell-Nummer: 9028 Preis je Set: 4,40 € zzgl. MwSt.: 5,10 €

20 UID19/2003 Ö F F E NTLICHKEITSARBEIT '

Strandtuch „Smilie"

Bestell-Nummer: 9458 Preis je 1 Stück: 00 l*Ko inkl. MwSt: 1

RESTPOSTEN;

CDU-Spritztiere

Bestell-Nummer: 9559 Preis je 30 Stück: 15,00 € inkl. MwSt.: 17,40 €

CDU-Seemannsrucksack blau Bestell-Nummer: 9661 gelb Best.-Nr.: 9662

Preis je 1 Stück: inkl. MwSt.:

UID 19/2003 • 21 ÖFFENTLICHKEITSARBEIT

Mint-Card

Bestell-Nummer: 9830 Preis je 50 Stück: 43,00 € Frischer Wind inkl. MwSt.: 49,88 € für Deutschland.

Pustefix 36 Pustefix in einer Box.

Bestell-Nummer: 9892 Preis je Pustefix-Box: 11,00 € inkl. MwSt.: 12,76 €

Beachvolleyball

Bestell-Nummer: 9158 Preis je 1 Stück: 11,00 € inkl. MwSt.: 12,76 €

Wasserball

Bestell-Nummer: "9873 Preis je 10 Stück: 13,00 € inkl. MwSt.: 15,08 €

22-UID 19/2003 ÖFFENTLICHKEITSARBEIT I

Zu Beginn des neuen Schuljahres wird es in diesem Jahr 2 Schulplakate geben. Hierbei steht das politische Statement im Vordergrund. Es soll zum Ausdruck bringen: Wo die Union regiert, ist die Schulpolitik besser. In den anderen Bundesländern gibt es erheblichen Nachholbedarf. So eignet sich das Motiv „Willkommen in der 1. Klasse" für die Bundesländer, in de- nen die CDU die Schulpolitik bestimmt.

Willkommen in der 1. Klasse! Plakat „Willkommen in der 1. Klasse!" DIN Al Bestell-Nummer: 7679 Preis je 50 St.: 19,00 € inkl. MwSt.: 22,04 € DIN AO Bestell-Nummer: 7680 Preis je 50 St.: 28,75 € inkl. MwSt.: 33,35 €

1. Klasse - so sollte auch

Besser für die Menschen. die Schulpolitik sein.

Plakat „1. Klasse - so sollte auch die Schulpolitik sein."

DIN Al Bestell-Nummer: 7035 Preis je 50 St.: 19,00 € inkl. MwSt.: 22,04 € DIN AO Bestell-Nummer: 7036 Besser für die Menschen. Preis je 50 St.: 28,75 € inkl. MwSt.: 33,35 €

UID 19/2003-23 UD Union Betriebs GmbH Postfach 1190 53348 Rheinbach PVSt, Deutsche Post AG Entgelt bezahlt.

Miniradio für unterwegs Mit Scanfunktion für automatische Sendesuche, Gürtelhalter und separaten Kopfhörern.

Bestell-Nummer: 9829 Preis je 1 Stück: 5,00 € inkl. MwSt: 5,80 €

BESTELLANSCHRIFT

arvato logistics services Bertelsmann-Versandzentrum Postfach 1162 33759 Versmold Telefax 052 41-8 041892 e-mail: [email protected]