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BEBAUUNGSPLAN VIERDEN NR. 5 IPPENSEN FARM II“

INHALTSVERZEICHNIS

BEGRÜNDUNG

1 RECHTSGRUNDLAGEN 3 2 VERFAHREN 3 2.1 UVP-Pflicht 3 2.2 Umweltbericht 3 2.3 Beschlüsse zum Aufstellungsverfahren IStand des Verfahrens 4 3 RÄUMLICHERGELTUNGSBEREICH 4 4 VERANLASSUNG/ZIELUNDZWECK 4 5 ÜBERGEORDNETE PLANUNGEN 6 5.1 Flächennutzungsplan (FNP) 6 5.2 Landschaftsrahmenplan (LRP) 7 5.3 Landschaftsplan (LP) 7 6 BESTANDSBESCHREIBUNG 7 6.1 Gegenwärtige Nutzung und Zustand 7 6.2 Naturräumlicher Bestand / Arten- und Biotopschutz 7 6.3 Schutzgebiete / Denkmalschutz 7 6.4 Altlasten / Bodenbelastungen 7 7 STÄDTEBAULICHEKONZEPTION/ FESTSETZUNGEN 8 7.1 Allgemeines Wohngebiet (WA - § 9 (1) Nr. 1 BauGB) 9 7.2 Maß der baulichen Nutzung (9 (1) Nr.1 BauGB) 9 10 7.3 Höhe baulicher Anlagen ( 9(1) Nr. 1 BauGB) 7.4 Bauweise / überbaubare und nicht überbaubare Grundstücksflächen ( 9 (1) Nr. 2 BauGB) 10 7.5 Mindestgrößen der Baugrundstücke ( 9(1) Nr. 3 BauGB) 10 7.6 Verkehrsfläche ( 9(1) Nr. 11 BauGB) 10 7.7 Spielplatz nach NSpPG ( 9(1) Nr. 15 BauGB) 12 7.8 Regelung des Regenwasserabflusses ( 9 (1) Nr. 16 BauGB) 12 7.9 Maßnahmen zum Schutz und Entwicklung von Natur und Landschaft ( 9 (1) Nr. 20 BauGB) 12 7.10 Immissionen ( 9(1) Nr.24 BauGB) 12 7.11 Grünordnung ( 9(1) Nr. 25 BauGB) 13 8 ÖRTLICHE BAUVORSCHRIFTEN ÜBER DIE GESTALTUNG 14 9 TECHNISCHEVER-UNDENTSORGUNG 15 9.1 Energieversorgung 15 9.2 Kommunikationsmedien 16 9.3 Wasserversorgung 16 9.4 Schmutzwasserbeseitigung 16 9.5 Oberflächenentwässerung / Versickerung von Niederschlagswasser 16 9.6 Abfallbeseitigung 16 9.7 Altlasten / Bodenschutz 17 10 UMWELTBERICHT/ EINGRIFFSREGELUNG 17 Q 11 AUSWIRKUNGEN 17 12 FLÄCHENBILANZ 18 13 SONSTIGES PLANRECHT 18

ANLAGEN: - Ausschnitt Flachen nutzungsplan SG. Sittensen - Umweltbericht — erstellt vom Büro Bülow, HH 2008

ANHANG: - Baugrunduntersuchung zur Versickerungsfahigkeit - erstellt von Ing-Gesellschaft Dr.-lng. M. Beuße, 10/2007 - lmmissionsgutachten GIRL- erstellt von der LWKNiedersachsen, Bezirksstelle BRV 03/2010 (Die Berichte können bei Bedarf bei der Gemeinde angefordert werden !)

- 2- Stand : 05/2011 - § 10 BEBAUUNGSPLAN VIERDEN NR. 5 IPPENSEN FARM II

BEGRÜNDUNG

BEBAUUNGSPLAN VIERDEN NR. 5 ‘IPPENSEN FARM II‘ OT GROSS IPPENSEN mit Örtlichen Bauvorschriften über die Gestaltung (NBauO)

SAMTGEMEINDE SITTENSEN - LANDKREIS ROTENBURG (W)

1 RECHTSGRUNDLAGEN

- Baugesetzbuch (BauGB) - Baunutzungsverordnung (BauNVO) - Planzeichenverordnung (PlanzV) - Niedersächsische Bauordnung (NBauO) jeweils in der zzt. geltende Fassung.

2 VERFAHREN

2.1 UVP-Pflicht Die Umweltprüfung (UP) ist nunmehr entsprechend § la und 2a BauGB anzuwenden. Daher sind entsprechende Regelungen zu beachten - das Niedersächsische Gesetz über die Umweltvertraglichkeitsprüfung (NUVPG) vom 05.09.2002. Die vorliegende Planung ermöglicht keine Einzel-Vorhaben (Projekt-UVP) im Sinne der Anlage 1 NUVPG, die UVP-pflichtigwaren. Ein Antrag auf Feststellung der Pflicht zur Um weltverträglichkeit entfallt damit. - Die bauplanungsrechtliche UVP-Pflicht (Plan-UVP) im Sinne der UVP-Änderungsrichtlinie i.d.F. des UVPG vom 03.08.2001 betrifftdiese stadtebauliche Planung ebenfalls nicht, da der Prüf wert - unterer Schwellenwert (Ziffer 18.7.2) - im Sinne der Ziffer 18.7 der Anlage 1 UVPG für ein sonstiges Städtebau projekt im Außenbereich nicht erreicht wird. Im Sinne des § 3 (2) Satz 2 BauGB wird darauf hingewiesen, dass für die vorliegende Planande rung keine UVP durchzuführen bzw. durchgeführt worden ist.

2.2 Umweltbericht O Umweltschutzbelange, auf die die Durchführung dieser Planungsabsicht voraussichtlich erhebliche Umweltauswirkungen haben könnten, sind zusammenfassend Gegenstand des Umweltberichtes. Die Schutzgüter im Sinne des UVP-Gesetzes werden in geeigneter Weise beschrieben und mittels der Eingriffsregelung in Anlehnung an die Systematik zum Umweltbericht ( 2a BauGB) bewertet. Erforderlich ist die Beschreibung der zu erwartenden erheblichen nachteiligen und abwägungsrele vanten Umweltauswirkungen / Wirkfaktoren des Vorhabens unter Berücksichtigung des allgemei nen Kenntnisstandes und der allgemein anerkannten Prüfungsmethoden. Grundsatzlich ist der Geltungsbereich des Bebauungsplanes der Untersuchungsraum. Je nach Betroffenheit müssen ggf. einzelne Schutzgüter darüber hinaus gesondert betrachtet werden. Nach Abschluss des Verfahrens nach § 4 (1) BauGB liegen dazu aber keine besonderen Erkennt nisse vor, sodass keine weitergehende Betrachtung erforderlich ist.

2.2.1 Eingriffsregelung Das Schutzgut Natur ist im Sinne der Konzeption des BauGB im Rahmen der Eingriffsregelung nach § la (3) BauGB zu ermitteln. Der Paragraph regelt auch, wie der Ausgleich der zu erwarten den Eingriffe in Natur und Landschaft planerisch verwirklichtwerden soll.

Stand : 05/2011 - § 10 -3- BEBAUUNGSPLAN VIERDEN NR. 5 ‘IPPENSEN FARM II“

Die v.g. Eingriffsregelung sieht eine Erfassung der Biotopstrukturen anhand der Obereinheiten des „Kartierschlüssels für Biotoptypen in Niedersachsen‘ (Breuer 2006) vor. Die Bewertung der Fakto ren des Naturhaushaltes (Boden, Wasser, Klima, Biotoptypen) und des Landschaftsbildes wird nach der „LeitlinieNaturschutz und Landschaftspflege inVerfahren nach dem Flurbereinigungsge setz“ durchgeführt (vgl. Anlage - Kap. 4 im Umweltbericht).

2.3 Beschlüsse zum Aufstellungsverfahren / Stand des Verfahrens - Aufstellungsbeschluss durch den Rat der Gemeinde Vierden vom 27.03.2007 - Interne Abstimmung / Beratung der Gemeinde mit den betroffenen Anliegern - Beteiligung der Behörden und sonstiger Träger öffentlicher Belange i. S. von § 4 (1) BauGB (Scoping) mit Anschreiben vom 17.07.2007 - Beteiligung der Öffentlichkeit i. 5. v. § 3 (1) BauGB vom 02.07.2008 - Beteiligung der Behörden und sonstiger Träger öffentlicher Belange i. S. v. § 4 (2) BauGB mit Anschreiben vom 24.09.2008. - Beschluss zur Beteiligung der Öffentlichkeit nach § 3 (2) BauGB nach Beratung der abwä gungserheblichen Stellungnahmen der Behörden durch den Rat der Gemeinde am 17.12.2008 - Änderung der Siedlungswirtschaft gem. Anforderung des NWG auf Veranlassung der SG. Sittensen mit aktueller Auswirkung auch auf diesen Geltungsbereich Q - Beschluss des Rates der Gemeinde vom 23.06.2010 zur erneuten Beteiligung der Öffentlich keit nach § 3 (2) BauGB nach ortsüblicher Bekanntmachung vom - Satzungsbeschluss gem. § 10 BauGB nach Beratung der abwägungserheblichen Stellungnah men durch den Rat der Gemeinde am 23.02.2011 - Ortsübliche Bekanntmachung gem. § 10 BauGB imAmtsblatt für den LKROW am 31.03.2011 und damit rechtsverbindlich seit 31.03.2011.

3 RÄUMLICHERGELTUNGSBEREICH

Das neue Baugebiet erweitert die rechtsverbindliche Wohnbebauung des Bebauungsplanes Nr. 1 “Farm“ von 1979 nach Norden in den Außenbereich. Der räumliche Geltungsbereich des Bebauungsplanes in der Flur 2 der Gemarkung Vierden mit einer Fläche von ca. 2,64 ha umfasst folgende Flurstücke: 30/51 und 30/71 (beide als Spielplatz Bebauungsplan Nr. 1 “Farm“), 30/79 (Feldgehölz / Wald), 30/103 (Acker), 30/104 tlw. (Acker) und 50/1 tlw. (Wirtschaftsweg “Im Vieh“).

4 VERANLASSUNG/ ZIEL UND ZWECK Die Gemeinde betreibt im Rahmen ihres Aufgabenbereichs Bauleitplanung zugunsten ihrer Bürger, sobald und soweit es für die städtebauliche Entwicklung und Ordnung erforderlich ist. Aufgrund ihrer Zuständigkeit für das Wohl ihrer Bürger sieht sich die Gemeinde u. a. veranlasst, Wohnbaufläche für den Eigenbedarf zu entwickeln, um auch langfristig eine angemessene Vorsor ge für den Wohnungsmarkt sicherstellen zu können. Das vielerorts angewandte Einheimischenmo dell gilt als kommunales Steuerungsinstrument. Das Prinzip ist denkbar einfach. Um Ortsansässi gen den Erwerb und die Bebauung von Grundstücken zu erleichtern, erwirbt eine Gemeinde Bau grundstücke und veräußert diese dann unter dem gängigen Marktwert an Einheimische, in der Regel junge Familien. Diese müssen ausschließlich zum Eigenbedarf bauen oder zumindest das Haus einige Jahre selbst bewohnen. Ein einheitliches Einheimischenmodell gibt es nicht, doch ähneln sich alle vom Inhalt des Regelungsbedarfs. Dabei darf nicht gegen die im EG-Vertrag garantierte Niederlassungsfreiheit und die Freiheit des Kapitalverkehrs verstoßen werden. Der Regelungsbedarf ist in jenen Kommunen in attraktiven ländlichen Gebieten angezeigt, die zusehends unter einem Verdrängungswettbewerb Ortsfremder zu Lasten einheimischer Bauplatz interessenten leiden.

Stand: 05/2011 - §10 -4- BEBAUUNGSPLAN VIERDEN NR. 5 “IPPENSEN FARMII“

Das Szenario trifftoft junge Familien gegenüber auswartigen, vermögenden Kaufern, die dann kaum eine Chance besitzen, in ihrer Gemeinde ein Grundstück zu erwerben. Diese Situation störe und zerstöre u.a. auch die gewachsene Sozialstruktur und Dorfkultur,wenn in der Feuerwehr oder in den Vereinen sich kein heimisch bekennender Bürger mehr engagiert. Ein derartiger Zusammenhang kann nach Auffassung der Gemeinde Vierden für dieses Baugebiet aber nicht abgeleitet werden. Dennoch ist vorrangig Eigenentwicklung mit besonderer Rücksicht auf die gewachsene Sozialstruktur beabsichtigt. Die Aufstellung des Bebauungsplanes soll daher vorrangig eine Verbesserung des Wohnrauman gebotes für die örtliche Bevölkerung erreichen. Die der Ortslage nahe gelegenen Flächen sind für eine Bebauung mit Einzelhäusern mit insgesamt ca. 15 bis 17 Wohnbaugrundstücken in bedarfsgerechten Bauabschnitten vorgesehen. Aus der W-Darstellung des wirksamen FNP möchte die Gemeinde ein ortsnah orientiertes Wohnen im Zusammenhang bzw. in Ergänzung mit den angrenzenden Wohnnutzungen realisieren. Mitder Einbeziehung von disponibler landwirtschaftlicher Produktionsfläche sowie bereits durch Wohnbauentwicklung bzw. Planrecht nach § 30 BauGB vorgeprägten Situation sollen insgesamt die Voraussetzungen für die Erweiterung von Wohnbauflächen sowie die Arrondierung der Ortsla ge mit abschließender Ortsrandentwicklung geschaffen werden. Ziel der Planung ist ca. 15 - 17 Wohnbaugrundstücke für Einzelhäuser mit maximal 2 Wohneinhei ten in bedarfsgerechten Bauabschnitten im Sinne der Eigenentwicklung realisieren zu können. Die Planung in Form eines qualifizierten Bebauungsplanes nach § 30 (1) BauGB ist erforderlich, um innerhalb der Gemeinde Vierden eine mit dem Bebauungsplan Nr. 1 begonnene städtebauliche Entwicklung fortzuführen und zu sichern, die das dörfliche Leben hinsichtlich seiner Vielfältigkeit in der Bebauungsstruktur und Nutzung erhält. Voraussetzungen zur Anwendung von § 34 BauGB sind hier eindeutig nicht gegeben. Mitder Planungsabsicht im Zusammenhang stehen Maßnahmen zum Erhalt von Natur und Land schaft sowie eine nachhaltige Ortsrandeingrünung. Der planungsrechtliche Eingriffin die Schutzgü ter von Natur und Landschaft kann aufgrund der Bilanzierung als nicht erheblich bewertet werden (vgl. Anlage - Kap. 4.1 des Umweltberichtes) und wird aufgrund der Kompensationsstrategie im Planbereich Ausgleich finden. Da die landwirtschaftliche Fläche im Rahmen aktueller Betriebsplanung eines örtlichen Betriebes der Landwirtschaft zur Disposition stellt wird, kann die formulierte Planungsabsicht bzw. die Erwei terung des bereits bestehenden Wohngebietes “Farm“ umgesetzt werden, ohne dass o. g. Belange der tätigen Landwirtschaft eingeschränkt werden. Alternative Flächen bzw. weitere im FNP ausgewiesene Wohnbaupotentiale sind allesamt Flächen im Außenbereich, d.h. Flächen für die Landwirtschaft, die zurzeit noch Belangen der landwirtschaft lichen Produktion örtlicher Betriebe unterliegen. Lückenbebauung innerhalb der zusammenhän genden Ortslage im Sinne von § 34 BauGB ist erschöpft oder steht aus Gründen von Entwick lungsschutzabständen zugunsten einiger weniger landwirtschaftlicher Betriebe dem Immobilien- markt nicht zur freien Verfügung. Die Gemeinde beabsichtigt mit der Umsetzung ihrer kommunalen Aufgabe die Entwicklung der Ortslage Groß Ippensen bzw. die Ansprüche ihrer Bürger auf Wohnbaufläche im Sinne des Grund- rechtes nach GG umsichtig und vorausschauend fördern. Aus dem zuvor beschriebenen wird deutlich, dass im weitesten Sinne Bürger der Gemeinde das neue Quartier im Rahmen einer Eigenentwicklung zur Verfügung gestellt werden soll. Mitder Planung soll auch erreicht werden, dass sich vorrangig nachfolgende Generationen in ihrer Hei matgemeinde etablieren können, um so u. a. der Überalterung der örtlichen Bevölkerung entgegen zuwirken. Zweck der planungsrechtlichen Bestimmungen nach § 30 (3) BauGB ist es, dass zum einen sich im Wesentlichen eine ländlich angepasste Wohnform entwickeln kann und zum anderen verbind lich den Darstellungen der FNP-Änderung von 2003 entsprochen werden kann. Zweck dieser Planung ist es weiterhin, die für eine Bebauung erforderlichen Flächen im Rahmen einer geordne ten städtebaulichen Nutzung und Gestaltung zu sichern und die rechtlichen Voraussetzungen für gesunde Wohnverhältnisse im Sinne des BauGB sowie die Erschließung dieses Baugebietes für einen kurz- mittel- bis langfristigen Zeitraum zu schaffen. Dabei ist die Verträglichkeit der Nachbarschaften zwischen Wohnen und der westlich des Wirt schaftsweges ‘im Vieh“ vorhandenen Landwirtschaft durch Gutachterliche Stellungnahme der LWK Niedersachsen bewertet worden (vgl. Anhang - Kap. 7.10 der Stellungnahme).

Stand: 05/2011 - §10 -5- BEBAUUNGSPLAN VIERDEN NR. 5 “IPPENSEN FARM II

Die Erforderlichkeit für ein Aufstellungsverfahren eines Bebauungsplanes nach § 30 BauGB in Verbindung mit § 8 (2) BauGB bzw. Erweiterung des bestehenden Wohngebietes Nr. 1 “Farm“ um ca. 2 ha ist gegeben, da zur Zeit innerhalb der Gemeinde Vierden keine Wohnbaugrundstücke angeboten werden können. Das zuletzt realisierte Baugebiet Vierden Nr. 4 “Am Schloss“ von 2000 ist überwiegend umgesetzt. Die Größe des Planbereiches ist erforderlich, - um den nördlichen Ortsrand von Groß Ippensen im Sinne des Flachennutzungsplanes einer städtebaulich Ordnung zuführen zu können. - damit die zur Disposition stehenden Flächen in ein zusammenhängendes und für die Ver- und Entsorgungsmedien zweckmäßiges Erschließungskonzept eingebunden werden können (vgl. u.a. Stellungnahme Wasserverband im Rahmen der Beteiligung nach § 4 (2) BauGB). - um für die Entwicklung der Ortsrandlage ein zusammenhängendes grünordnerisches Konzept entwickeln zu können. Die zuvor beschriebene Planungsabsicht kann mit Satzungsrecht nach § 34 Absatz 4 BauGB nicht umgesetzt werden, daher ist ein planungsrechtliches Regelungsbedürfnis für diesen Bereich erfor derlich. Die Größe des Planbereiches ergibt sich aus der derzeit disponiblen Fläche. Erstens ist sie für die Herstellung einer kostengünstigen und wirtschaftlicher Herstellung der technischen Erschließung geeignet und zweitens zur Arrondierung des Ortsrandes erforderlich. 0

5 ÜBERGEORDNETE PLANUNGEN

5.1 Flächennutzungslan (FNP) Der wirksame FNP der Samtgemeinde Sittensen in der Fassung der 16. Änderung von 2003 stellt den Geltungsbereich dieses Bebauungsplanes Nr. 5 als Wohnbaufläche (W) nach der allgemeinen Art der baulichen Nutzung dar. Nördlich daran grenzt Fläche für die Landwirtschaft bzw. Außenbe reichsflächen an. Die SG. Sittensen ist dem Antrag der Gemeinde Vierden gefolgt, hier unter Berücksichtigung der Kriterien zur Eigenentwicklung weitere Wohnbaufläche auszuweisen.

Der FNP ist gern. § 1 (4) BauGB mit Genehmigung der 16. Änderung den Zielen der regionalen Raumordnung (RROP) angepasst. Dem Hinweis der Regionalplanung zum Thema Eigenentwick lung wird entsprochen und durch die Bildung von wirtschaftlichen Bauabschnitten gefolgt. Gerade Gemeinden haben öffentliche Verantwortung zum wirtschaftlichen und sorgsamen Umgang mit Haushaltsmitteln und daher wird im Eigeninteresse der Erschließungsaufwand für das Baugebiet nur in wirtschaftlich und finanziell überschaubaren Zeiträumen bzw. inAbhängigkeit vom Bedarf im Sinne des Einheimischenmodells realisiert. Die 2-Stufigkeit der Bauleitplanung ( 8 (2) BauGB) ist gewährleistet. Der wirksame Flächennut zungsplan (FNP) in der Fassung der 16. Änderung von 2003 der Samtgemeinde Sittensen stellt den Änderungsbereich nach der allgemeinen Art der baulichen Nutzung im Sinne des § 1 (1) der Baunutzungsverordnung (BauNVO) als Wohnbaufläche (W) dar. Im wirksamen FNP können die Ziele der Regionalplanung und des Landschaftsrahmenplanes etc. berücksichtigt werden, wenn die Flächen dem langfristigen Bedarf gern. Einheimischenmodel zur Verfügung stehen.

Alternativen Die Standortentscheidung ist auf der Ebene des FNP erfolgt. Alternative Flächenpotenziale stehen danach nicht zur Disposition. Als Alternative besteht im Sinne der Umweltplanung nur eine Nuliplanung. Da aber dieser Standort am nördlichen Ortsrand bereits durch die vorbereitende Bauleitplanung der städtebaulichen Abwä gung unterlag, wird an diesem Standort bedarfsgerecht insgesamt eine Abrundung durch mögliche Flächenoptionen angestrebt. Adäquate Angebote für Geschoßwohnungsbau, die eine Nullplanung rechtfertigen könnten, stehen dem v. g. Bedarf nicht zur Verfügung. Ferner ist von Belang, dass Wohnnutzungen / Einzelhausbebauung diesen Bereich vorprägen und die Erschließung gesichert ist. Die Konfliktsituation in Bezug auf die angrenzende Landwirtschaft kann planungsrechtlich bewältigt werden.

-6- Stand : 05/2011 - § 10 BEBAUUNGSPLAN VIERDEN NR. 5 IPPENSEN FARM II“

Die aktuelle Änderung der zur Beurteilung vorgesehenen Geruchsimmissions-Richtlinie (GlRL) wird aufgrund geänderter Grenzwerte ein verträgliches Miteinander zwischen Wohnen und die örtlichen Situation der Landwirtschaft erwarten lassen (vgl. Anlage - Kap. 7.10 der Gutachterlichen Stellungnahme der LWKNiedersachsen).

5.2 Landschaftsrahmenplan (LRP) Der Landschaftsrahmen plan (LRP) des LK ROW bestätigt für den Geltungsbereich kein Konflikt potenzial. Gesonderte Darstellungen sind nicht verzeichnet.

5.3 Landschaftsplan (LP) Ein Landschaftsplan (LP) auf der Ebene der Samtgemeinde liegt nicht vor.

6 BESTANDSBESCHREIBUNG

6.1 Gegenwärtige Nutzung und Zustand Die beabsichtigte Aufstellung eines Bebauungsplanes erfasst in der Gemarkung Ippensen über wiegend eine als Acker genutzte Außenbereichsfläche. Ferner enthält der Geltungsbereich vor handene Gehölzstrukturen im Bereich des Wirtschaftsweges “ImVieh sowie ein Feldgehölz / Fläche für Wald westlich der Kreisstraße. Als Gewässer ist nur ein Grabenrelikt im Bereich des Wirtschaftsweges „ImVieh zu nennen. Der Straßenrandgraben parallel zur Kreisstraße liegt außerhalb dieses Planbereiches. Die städtebauliche Situation ist geprägt durch Betriebe der örtlichen Landwirtschaft südwestlich des Plangebietes sowie das südlich unmittelbar angrenzende Wohnbaugebiets Nr. 1 Farm‘. Nördlich und östlich der Kreisstraße 134 schließen sich Acker- und Grünlandflächen an.

6.2 Naturräumlicher Bestand / Arten- und Biotopschutz Der anstehende Boden ist durch die historisch angelegte landwirtschaftliche Nutzung stark über- prägt. Die Grundwassersituation ist aufgrund der Nutzung sehr wenig bis wenig beeinträchtigt (vgl. u. a. Kap. 4.3 zum Umweltbericht). Aufgrund der Nutzung / Bewuchses bietet die Fläche nur in geringem Umfang Vögeln und Klein- säugern Lebensraum. Hinsichtlich des Schutzgutes Arten und Lebensgemeinschaften ist die Ackerfläche als geringwertig einzustufen. Gehölzstrukturen sind entlang der Wirtschaftswege auf der westlichen Seite sowie das an der Q Kreisstraße 134 gelegene Feldgehölz/ Fläche für Wald vorhanden. Das Landschaftsbild ist durch den überwiegend fehlenden Ortsrand überformt. Die nördlich gele genen landwirtschaftlichen Flächen sind großflächig und ungegliedert.

6.3 Schutzgebiete / Denkmalschutz Faktische Schutzgebiete / Schutzobjekte bzw. Anlagen des Denkmalschutzes / Kulturgüter sind erkennbar nicht vorhanden.

6.4 Altlasten / Bodenbelastungen Der Geltungsbereich ist auf den Verdacht von Altlasten nicht untersucht worden. Hinweise auf Altlastenverdachtsflächen bzw. örtliche Erkenntnisse diesbezüglich sind der Gemeinde aktuell nicht bekannt. Aufgrund der bisherigen Nutzungen sind erhebliche Bodenbelastungen nicht zu erwarten. Sollten im Rahmen der Planrealisierung oder anderweitig sich Verdachtsmomente aufdrängen, ggf. durch Geruch oder Sedimentverfärbung etc., so ist unverzüglich die zuständige Abteilung - Amt für Wasserwirtschaft und Straßenbau - des LK Rotenburg (W) schriftlich zu verständigen und alle Arbeiten bis auf weiteres einzustellen.

Stand: 05/2011 - §10 -7- BEBAUUNGSPLAN VIERDEN NR. 5 IPPENSEN FARM II“

7 STÄDTEBAULICHEKONZEPTION / FESTSETZUNGEN Das Aufstellungsverfahren nach BauGB für diesen Bebauungsplan Nr. 5 beabsichtigt eine weiteres Wohnbaugebiet im Rahmen der Eigenentwicklung (sogen. Einheimischenmodell) nordwestlich des Ortsrandes von Groß Ippensen planungsrechtlich zu sichern. Dieser Bebauungsplan Nr. 5 im Sinne von § 30 BauGB soll die bestehende rechtsverbindliche Bauleitplanung Nr. 1 ‘Farm“ in der Fassung der 1. Änderung von 1979 nördlich der Kreisstraße / Dorfstraße erweitern. Dazu ist es erforderlich, einen Teilbereich des bestehenden Satzungsrechtes neu zu ordnen und mit diesem Teilbereich in den Geltungsbereich dieses Bebauungsplanes Nr. 5 zu übernehmen. Für den v.g. Teilbereich der öffentlichen Grünflache mit der Zweckbestimmung Spielplatz (Flurstück 30/51) und öffentliche Verkehrsfläche (Weg — Flurstück 30/71) werden daher die bestehenden Festsetzungen ersatzlos aufgehoben und durch die Festsetzungen zum Planin halt des neuen Geltungsbereiches ersetzt. Die beabsichtigte Wohnbauflache für Einfamilienhauser (Einzelhäuser i. S. v. § 22 BauNVO) erhält eine innere Erschließung mit Wendeanlage, die direkt an den Wirtschaftsweg ‘ImVieh“ anbindet und somit nicht das vorhandene Wohngebiet “Farm durch Ziel- und Quellverkehre belastet. Ein Fuß- und Radweg bindet das Neubaugebiet an die Ortslage an. Damit wird einerseits auf kurzem Wege eine innerörtliche Verbindung hergestellt, andererseits eine sichere Erreichbarkeit der aus dem Baugebiet “Farm“ heraus verlegten öffentlichen Grünfläche mit der Zweckbestimrnung Spiel platz gewährleistet. Die Fläche des Feldgehölzes /Wald westlich der Kreisstraße dient einerseits dem gern. DIN 18005 (Lärmschutz im Städtebau) erforderlichen Lärmschutz gegenüber dem Wohnbaugebiet. Anderer seits dient das Feldgehölz / Fläche für Wald u.a. durch Beseitigung der Bauruine (vgl. Stellung nahme des LKROW im Rahmen der Beteiligung nach § 4 (2) BauGB) der Biotopaufwertung und Ausgleichsmaßnahme sowie der Eingrünung des nördlichen Ortsrandes und somit dem beabsich tigten Erhalt und Pflege des Orts- und Landschaftsbildes. Das Feldgehölz / Fläche für Wald hält einerseits Abstände zur nächsten Baugrenze ein, andererseits ist ein Umbau des Gehölzbestandes in Bezug auf die Belange der Anlieger hinsichtlich Brandschutz und Windwurf fachgerecht im Sinne der festgesetzten Maßnahme erforderlich. Darüber hinaus dient der Erhalt der Verbesserung des Wohnumfeldes sowie ökologischen Belan gen in Bezug auf den Ausgleich von erheblichen Beeinträchtigungen aufgrund des planungsrechtli chen Eingriffes im Sinne des § la BauGB auf die Schutzgüter Boden, Wasser, Landschaftsbild und Pflanzen und Tiere innerhalb des Planbereiches. Im Rahmen dieses Planungsansatzes ist auch davon auszugehen, dass im Umkreis die erforderli che Verträglichkeit des Verkehrslärms der Kreisstraße gegenüber der Wohnnutzung durch den gegebenen Abstand anzunehmen ist und somit erkennbar keine erheblichen Störungen für die () neue Wohnbebauung zu erwarten sind. Bei der städtebaulichen Betrachtung des Plangebietes sind unterschiedliche Konzeptionen entwi ckelt und beraten worden. Aufgrund der Vorgabe zu sparsamer verkehrlichen Erschließung, einer kostengünstigen technischen Erschließung und der städtebaulichen Ausformung ist der vorliegen de Entwurf zur beabsichtigten Realisierung herangezogen worden. Dabei ist auch von Belang, dass die Gemeinde das Baugebiet selbst im Sinne ihrer Aufgabe bzw. der Vorgabe des RROP nach dem Einheimischenmodell entwickelt werden soll. Der Entwurf ist charakterisiert durch die v. g. innere Erschließung, die wechselseitige Grundstück zuschnitte und eine Verbindung zu den vorhandenen Wohnbauflächen herstellt. Die Wohnbaugrundstücke haben alle direkte Belegenheit zur Planstraße. Diese wird in ihrer Funk tion und Leistungsfähigkeit als Anliegerstraße geeignet sein, den allgemein nutzungsbedingten Ziel- und Quellverkehr aufnehmen zu können und über den als Wohnsammelstraße ergänzten Wirtschaftsweg „ImVieh an das überörtliche Straßennetz anzubinden. Ferner ist beabsichtigt, die städtebauliche Struktur des Bebauungsplanes Nr. 1 “Farm‘ von 1979 fortzuführen, die ebenfalls eine selbstständige interne Erschließung aufweist. Andererseits kann so auch den Bedingungen der technischen Ver- und Entsorgung entsprochen werden. Im Sinne des Grundsatzes planerischer Zurückhaltung / Vermeidung überhöhter Regelungsdichte sind für den Geltungsbereich folgende Festsetzungen aus dem Katalog des § 9 BauGB zur Umset zung der Planungsabsicht vorgesehen.

Stand: 05/2011 - §10 -8- BEBAUUNGSPLAN VERDEN NR. 5 “IPPENSEN FARM II

7.1 Allgemeines Wohngebiet (WA - 9 (1) Nr. 1 BauGB) Im Geltungsbereich des Bebauungsplanes werden die Bauflächen als Allgemeines Wohngebiet (WA) im Sinne von § 4 BauNVO nach der besonderen Art der baulichen Nutzung festgesetzt. Damit wird die Absicht dokumentiert, dass hiesige Flächenpotential für Wohnzwecke zu nutzen und den Siedlungsbereich u.a. mit dem Baugebiet “Farm“ durch eine geordnete städtebauliche Ent wicklung zu arrondieren. Durch die eingeschossige Bauweise für freistehende Einzelhäuser mit maximal 2 Wohneinheiten (Wo) wird ein differenziertes Angebot an Wohnforrnen erreicht. Vermieden werden sollen einerseits klassische Doppelhäuser, als Spiegelung eines Grundrisses. Andererseits soll das „Generationen Haus‘ mit wenigstens 2 Wohnungen ermöglicht werden. Die Entwicklung eines Reinen Wohngebietes (WR - § 3 BauNVO) scheidet aufgrund der örtlichen irnmissionssituation der im Umfeld angrenzenden landwirtschaftlichen Betriebe einschließlich der nördlich gelegenen und intensiv genutzten Betriebsflächen im Außenbereich aus. Mitder Ausweisung von Flächen für Allgemeines Wohngebiet (WA - §4 BauNVO) nach der be sonderen Art der baulichen Nutzung ist sichergestellt, dass diese Flächen künftig vorwiegend dem Wohnen dienen. Die Nutzungsart Allgemeines Wohngebiet wurde auch gewählt, um nicht störende Nutzungen u. a. in der Art von digitalem Dienstleistungsgewerbe zu ermöglichen. Insgesamt kann mit den allgemein bzw. ausnahmsweise zulässigen Nutzungen im Sinne der beabsichtigten Art der baulichen Nutzung eine verträgliche Erweiterung der Ortslage bzw. der vorhandenen Bebauung Q erreicht werden. Für ausnahmsweise zulässige Nutzungen gern. § 4 (3) BauNVO (u. a. Tankstellen und Gartenbau betriebe etc.) bestehen Angebotsflächen in anderer Lage der Gemeinde. Ein Ausschluss der Ausnahmen wird nicht für erforderlich gehalten, da diese sich aufgrund der Lage des Planberei ches nicht aufdrängen. Die sonstigen Nutzungen nach §4 (2) BauNVO sollen zulässig sein, weil bei der beabsichtigten individuellen Nutzung im Einzelfall davon ausgegangen werden kann, dass ein im Sinne der beab sichtigten Nutzung verträgliches Verkehrsaufkommen bzw. keine erheblichen nachbarschaftlichen Störungen dadurch zu erwarten sind. Die v. g. Festsetzung und die weitere Bestimmung zur Begrenzung der zulässigen Zahl der Woh nungen (2 Wo) in einem Einzelhaus entspricht dem Planungsziel, einem dem ländlich geprägten Siedlungsgefüge angepasstes Verdichtungsmaß, dem örtlichen Charakter der Wohnformen in den umliegenden Quartieren sowie der Möglichkeit bzw. Förderung von “Generationen-Wohnen“. Darüber hinaus entspricht die Ausweisung dem Bedarf der örtlichen Wohnungswirtschaft, um die Eigenentwicklung zustärken bzw. dem negativen demographischen Trend entgegen zu wirken.

7.2 Maß der baulichen Nutzung ( 9 (1) Nr.1 BauGB) Das Maß der baulichen Nutzung ist durch die getroffenen Festsetzungen zur Zahl der Vollge hinreichend Q schosse (Z = 1)sowie der Größe der Grundfläche (GR) im Sinne von § 16 BauNVO genau definiert. Die im Geltungsbereich festgesetzte Grundfläche (GR) erscheint ausreichend in Hinblick auf das Planungsziel und erfolgt in Anlehnung an die benachbarte Bausubstanz. Die hier vorgesehene überbaubare Grundfläche (GR) von 200 qm erreicht damit nicht den Höchstwert nach § 17 (1) BauNVO, aber ein diesem ländlich geprägten Wohnstandort angemessenes Verdichtungsmaß. Unabhängig von der Grundstücksgröße können so unterschiedliche Nutzungsmaße zugunsten eines homogenen Baugebietes vermieden werden. Berücksichtigt werden damit auch die örtlich vorzufindende Bebauungsstruktur sowie eine transpa rente und offene Bauweise mit großzügigem Freiflächenanteil. Des Weiteren kann hierdurch mit Hinblick auf die südlich des Plangebiets vorhandene Bebauung eine höhere bauliche Verdichtung und damit eine Überprägung der homogenen Struktur verhindert werden. Dennoch besteht in Bezug auf die heutigen gesellschaftlich relevanten Wohnbedürfnisse eine ausreichend Bebauungs bzw. Ausnutzungsmöglichkeit der Grundstücke. Um den Charakter der Einfamilienhausstruktur und des Ortsbildes zu wahren, ist darüber hinaus festgesetzt, dass eine Beschränkung der Wohneinheiten (Wo) gern. § 9 Abs. 6 BauGB einzuhalten ist (vgl. Textliche Festsetzungen). Die Beschränkung der Zahl der Wohneinheiten (Wo) soll die vorhandene Siedlungsstruktur berücksichtigen und u. a. eine den Baukörper mögliche Überfor mung verhindern. Unterstützt wird diese Absicht durch die Festsetzung zur offenen Bauweise (o - § 22 BauNVO).

Stand: 05/2011 - §10 -9- BEBAUUNGSPLAN VIERDEN NR. 5 “IPPENSEN FARM ii“

7.3 Höhe baulicher Anlagen ( 9 (1) Nr. 1 BauGB) Mitder textlichen Festsetzung Ziffer 1.4 wird vorgegeben, dass die Oberkante des Erdgeschoss Fertigfußbodens (OK FFEG) von Neubauten im Mitteleine Höhe von 0,5 m, gemessen von der Mitte der Straßen zugewandten Gebaudeseite zur Oberkante der nächstgelegenen Erschließungsstras se, nicht überschreiten darf. Hiermit soll erreicht werden, dass mit Rücksicht auf nachbarschaftliche Belange keine aus dem Erdreich herausragenden Keller o. ä. entstehen. Außerdem soll verhindert werden, dass notwendig werdende Geländeaufschüttungen (z. B. für Terrassen und Auffahrten) Veränderungen im Gelände bewirken, die dann ebenfalls zu einer Beeinträchtigung des Orts- und Straßenbildes führen könnten.

7.4 Bauweise / überbaubare und nicht überbaubare Grundstücksflächen ( 9 (1) Nr. 2 BauGB) Die v. g. offene Bauweise (o) im Sinne von §23 BauNVO ist im Hinblickauf eine Erschließung abgestellt, die für jedes Baugrundstück möglichst eine Belegenheit vorsieht. Damit ist u.a. das beabsichtigte Erschließungssystem begründet. Die überbaubaren Flächen haben unterschiedliche Bautiefen und bieten somit einen hinreichenden Spielraum, sowohl für eine flexible Gestaltung der Hauptbaukörper, als auch bei der Anordnung von Garagen und Nebenanlagen in Form von Gebäuden. Garagen im Sinne von § 12 BauNVO und Nebenanlagen im Sinne von § 14 (1) BauNVO in Form von Gebäuden außerhalb der überbaubaren Flächen parallel zur Straßenbegrenzungslinie sind Q ausgeschlossen, um den ‘halböffentlichen“ Straßenbereich des Wohngebietes visuell als unbebau te Vorgartenstruktur im Sinne eines ländlich geprägten Straßenbildes zu erhalten. Bauliche Anla gen in diesem Bereich könnten das beabsichtigt dörfliche Straßenbild beeinträchtigen und als Sichtbehinderung und damit die Erlebbarkeit des Straßenraumes u. U. erheblich beeinträchtigen. Davon ausgenommen sind Nebenanlagen im Sinne von § 14 (2) BauNVO für technische Ver- und Entsorgungsanlagen. Notwendige Stellplätze für Kraftfahrzeuge sind auf dem jeweiligen Grundstück unterzubringen. Die Ausführung hinsichtlich zu Materialwahl und Größe sollte möglichst nicht störend auf das Straßen- bildwirken, um den Wohnwert der benachbarten Gebäude nicht zu beeinträchtigen. Die Abgrenzung der überbaubaren und nicht überbaubaren Flächen wird ausschließlich durch Baugrenzen vorgenommen. Diese wiederum bilden zusammenhängende Baufenster als überbau- bare Flächen und gliedern so u. a. das Wohngebiet.

7.5 Mindestqrößen der Baugrundstücke ( 9 (1) Nr. 3 BauGB) In Ergänzung der zulässigen Grundfläche (GR) sind Festsetzungen für die Mindestgrundstücks größe festgesetzt worden, um das Siedlungsgefüge des Umfeldes nicht zu sprengen. In dem Plangebiet ist die Mindestgröße der Baugrundstücke für die beabsichtigte Einzelhausbebauung auf mindestens 700 qm festgesetzt worden (vgl. Ziffer 1.1 der Textlichen Festsetzung). Zusätzlich soll für diese Bestimmung klargestellt sein, dass die zulässige 2. Wohneinheit (Wo) kein eigenständi ges Einzelhaus bilden darf. Einerseits soll die Festsetzung ferner dazu beitragen, die charakteristi sche Bebauung zu bewahren. Andererseits soll ein vertretbarer baulich-räumlichen Übergang vom bebauten Siedlungsrand zum unbebauten Außenbereich gesichert werden. Die überbaubaren Flächen sind so angelegt, dass eine optimale Bebauung, Baukörperstellung und Besonnung auf den Grundstücken möglich ist. Die Baugrenzen sind überwiegend mit 3 bzw. 5 Meter Abstand von der Straßenbegrenzungslinie der Planstraße zur Bildung eines ländlichen Straßenraumes festgesetzt.

7.6 Verkehrsfläche ( 9(1) Nr. 11 BauGB)

7.6.1 Äußere Erschließung Das neue Wohngebiet wird über die im Bebauungsplan Nr. 1 festgesetzte Wohnsammelstraße „Im Vieh“erschlossen. Damit ist das Baugebiet über das örtliche Straßennetz „ImVieh“der Ortlage mittelbar an den überörtliche Verkehr der Kreisstraße (Groß Ippensen - K 134) angeschlossen. Der Wirtschaftsweg „ImVieh“ ist zu diesem Zweck als Wohnsammelstraße nach Norden zu verlängern und ca. 40 Meter entsprechend EAE auszubauen. Die erforderliche Ausbaubreite ist planungs rechtlich gesichert.

Stand: 05/2011 - §10 -10- BEBAUUNGSPLAN ViERDEN NR.5 1PPENSEN FARM II

7.6.2 Innere Erschließung Die entstehenden Grundstücke des Plangebietes werden über die dargestellte Planstraße vom jetzigen Wirtschaftsweg bzw. der Wohnsammelstraße “ImVieh aus erschlossen. Die innere Er schließung des Geltungsbereiches wird über die Planstraße vorgenommen. Insgesamt ist ein verkehrsberuhigter Ausbau vorgesehen. Die insgesamt neu in das Plangebiet hinein zu führende Straßenverkehrsfläche (Planstraße) erhält zur Gewährleistung der ordnungsgemäßen Erschlie ßungsfunktion eine Wendeanlage, die der Anforderungen der EAE entspricht. Auf die Festsetzung Verkehrsfläche besonderer Zweckbestimmung im Sinne von § 9 (1) Nr. 11 BauGB wird verzichtet, da es sich um öffentliche Verkehrsflächen handeln wird, die dem örtlichen Ausbaustandart der planenden Gemeinde unterliegen werden. Die Vorgabe der gewählten Fest setzung kann im Rahmen der Detailplanung hinreichend genau beachtet werden. Ein Fuß- / Radweg ermöglicht u.a. eine Verbindung zur südlich gelegenen Anhiegerstraße “Ippen sen Farm“ des bestehenden Wohngebietes “Farm. Dazu dient u.a. auch die Wegparzelle 30/71. Diese erschließt zzt. und abweichend von der Festsetzung des Bebauungsplanes Nr. 1 das Grund stück 30/92 mit dem Haus Nr. 37. Der neue Fuß- / Radweg stellt damit die Verbindung zum verlegten Spielplatz her und sollte im Materialaufbau so ausgebaut sein, dass sie im Notfallauch Belastungen von Rettungsfahrzeugen standhalten. Im Rahmen der Alternativenplanung zum Erschließungskonzept ist dieser Ausbau für notwendig erachtet worden. Flächen für Versorgungsanlagen (u.a. für evtl. Trafostation) und für Baumbepflanzungen sind innerhalb der Planstraße / Wendeanlage vorgesehen. Für den technischen Ausbau gelten die Grundsätze der Gestaltung bei Mischung der Verkehrsar ten. Die Flächen, die gemeinsam von Fußgängern und Fahrzeugen benutzt werden, sind in Wohn gebieten die befahrbaren Wohnwege und die Fußgängerbereiche. Sie dienen sowohl dem gebiets- bezogenen Verkehr als auch dem Aufenthalt der Bewohner und sind verkehrsberuhigte Bereiche im Sinne des Zeichens 325 StVO; sie haben überwiegend Kommunikationsfunktion. Die Mischung der Verkehrsarten ist daher als übergeordneter Entwurfsgrundsatz zu betrachten und durch Ent wurfsmaßnahmen - wie Verzicht auf Hochborde, keine durchgehende Aufteilung des Straßenquer schnittes in einzelne Verkehrsräume, Anschluss an Straßen mit Gehwegüberfahrten - zum Aus druck zu bringen. Die Verträglichkeit der verschiedenen Nutzungen ist im Detail mit entsprechenden Gestaltungs maßnahmen bei der Ausführung sicherzustellen. Hierdurch soll die Dominanz der nicht motorisier ten Verkehrsteilnehmer und der nicht verkehrlichen Nutzung des gesamten Straßenraumes deut lich werden, damit das Zeichen 325 StVO “verkehrsberuhigter Bereich“ angewendet werden kann. Mitder vorgesehenen Erschließungsform und den v. g. Aufweitungen soll eine angemessene Gestaltung des öffentlichen Straßenraumes / Freiflächen u. a. mit Großgrün und damit ein qualita tiv gestaltetes Wohnumfeld erreicht werden. Zur Unterstützung dieser Planungsabsicht ist in die sem Zusammenhang auch das Pflanzgebot für Einzelbäume im Vorgartenbereich der Bau grundstücke zu nennen (vgl. Ziffer3.2 der Textlichen Festsetzung).

7.6.3 Ruhender Verkehr Öffentliche Stellplatzflächen sind innerhalb der öffentlichen Verkehrsfläche nicht festgesetzt, da es erfahrungsgemäß sinnvoller ist, die genaue Lage dieser Flächen der Detailplanung (Pflasterplan) zu überlassen. Die Detailplanung wird im Rahmen der Erschließungsmaßnahmen erstellt und hat u. a. die Einfahrten der Grundstücke wie auch die Gestaltung der Verkehr beruhigenden Elemente zu berücksichtigen. Die erforderlichen privaten Stellplätze pro Wohneinheit bzw. Betrieb sind auf den jeweiligen Grundstücken (vgl. Ziffer 2.2 der Textlichen Festsetzung) zu schaffen. Hierdurch kann die Entlas tung der öffentlichen Verkehrsfläche durch abgestellte PKW erreicht werden sowie ein sparsamer Ausbau der Verkehrsflächen erfolgen.

7.6.4 Sichtfelder An der Einmündung der Planstraße in den Wirtschaftsweg / Wohnsammelstraße “ImVieh“ sind innerhalb des Geltungsbereiches keine Flächen für Nutzungsbeschränkung als Sichtfelder (An fahrsichtweiten) mit der Zweckbestimmung zur Verkehrssicherheit festgesetzt, da sie innerhalb der festgesetzten öffentlichen Verkehrsflächen liegen.

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Die v. g. Sichtfelder innerhalb der Straßenseitenraume sind zwischen 0,8 m und 2,5 m Höhe über Mitte Oberkante Straße von ständigen Sichthindernissen und Bewuchs freizuhalten. Einzelbäume können innerhalb der Sichtfelder im beschränkten Umfang zugelassen werden, sofern die Sicherheit (Anfahrsicht) und Leichtigkeit des Verkehrs gewährleistet ist.

7.7 Siielplatz nach NSpPG ( 9 (1) Nr. 15 BauGB) Das Niedersächsische Spielplatzgesetz (NSpPG) hat der Gesetzgeber ersatzlos aufgehoben. Dennoch fühlt die Gemeinde u.a. aus Gründen der Jugendwohlfahrt verpflichtet, bei dieser rechts- verbindlichen Bauleitplanung ausreichend öffentliche Grünfläche mit der Zweckbestimmung Spiel- flächen für Kinder auszuweisen. InAnlehnung an die Vorgaben der v.g. Vorschrift wird der Spielplatz in das Neubaugebiet verlegt und kann dann beiden Wohnquartieren dienen und bedarfsgerecht im Sinne des obsoleten NSpPG hergestellt und dem Spielbedürfnis von Kindern dienen.

7.8 Regelung des Regenwasserabflusses ( 9 (1) Nr. 16 BauGB) Auf eine im 1. Entwurf vorgesehene Rückhaltefläche (RRB) für unverschmutztes Regenwasser konnte verzichtet werden, da das System der Siedlungswasserwirtschaft grundlegend geändert worden ist. Aufgrund der zentralen Ableitung von Abwasser mit Anschluss an die ARA Sittensen können die Flächen der bisherigen TKAzur Rückhaltung von Regenwasser umgenutzt werden. 0 Das unverschmutzte Niederschlagswasser von Dachflächen kann auf den privaten Baugrundstü cken nur bedingt zur Versickerung gebracht werden (vgl. Anhang - Untersuchung zur Versicke rungsfähigkeit der Ing-Gesellschaft Dr.-lng. M. Beuße vom 31.10.2007). Zitat aus dem Kap. 6 - Zusammenfassung des v. g. Berichtes zur Untersuchung der Versickerungsfähigkeit: Nach den angetroffenen Bodenverhältnissen ist lokal keine Niederschlagsversickerung mög lich. Die oberflächennah erbohrten, schluffigen Sande, Geschiebedecksande sowie Geschiebe lehme erfüllen die Kriterien hinsichtlich des geforderten Durchlässigkeitsbeiwertes nicht und sind somit als nicht versickerungsfähig einzustufen. Daher ist ein öffentlicher Anschlusszwang mit Ableitung an die zentrale Rückhaltung vor Ort erfor derlich. Der Anschlusszwang ist der v. g. Umrüstung der TKAIppensen geschuldet. Die private Nutzung und Speicherung von Regenwasser auf den Baugrundstücken bleibt davon unberührt

7.9 Maßnahmen zum Schutz und Entwicklung von Natur und Landschaft ( 9 (1) Nr. 20 BauGB) Vorrangig ist der Ausgleich innerhalb der Eingriffsfläche / Geltungsbereich beabsichtigt, sofern das Eingriffsdefizit sich indie städtebauliche Konzeption einfügen lässt. Die vorliegende städtebauliche Konzeption sieht 2 Maßnahmen vor, die geeignet erscheinen das Planungsziel erreichen zu kön nen. Die eine stellt das vorhandene Feldgehölz bzw. die Fläche für Wald (aktuelle Bewertung durch die UNB des LKROW — vgl. Stellungnahme des LKROW im Rahmen der Beteiligung nach § 4 (2) BauGB) im nordöstlichen Bereich im Sinne von Vermeidung dar. Die 2. Maßnahme soll als standortgerechte Feldhecke zur nachhaltigen Ortsrandgestaltung beitra gen. Ein Geh- und Fahrrecht zugunsten der Gemeinde dient der Sicherung und Pflege der Maß nahme. Mitden v. g. Maßnahmen kann der planungsrechtliche Eingriffzur Ausweisung von WA-Fläche innerhalb des Geltungsbereiches ausgeglichen werden (vgl. Anlage — Umweltbericht).

7.10 lmmissionen ( 9 (1) Nr. 24 BauGB) • Immissionen Verkehr Akute Lärmbelastungen sind aufgrund des Abstandes (vorhandenes Feldgehölz / Fläche für Wald) zur Kreisstraße 34 nicht zu unterstellen. Die lmmissionssituation durch Verkehrlärm in Bezug auf den Planbereich ist durch den anliegenden Wirtschaftsweg als Wohnsammelstraße und der Kreis straße (Groß Ippensen / K 34) geprägt. Besondere Lärmschutzmaßnahmen werden nicht für erforderlich gehalten, da einerseits die Belastung des Wirtschaftsweges gering und anderseits ein lärmtechnisch ausreichender Abstand zur K 134 gegeben ist.

Stand: 05/2011 - §10 -12- BEBAUUNGSPLAN VIERDEN NR. 5 “IPPENSEN FARM11“

Aus v. g. Gründen und da es sich in diesem Fall um Neubauten handelt, sind für die beabsichtigte Wohnbebauung keine Festsetzungen für aktive bzw. passive Lärmschutzmaßnahmen vorgesehen. Im Allgemeinen müssen für die Zulässigkeit aller Bauteile die Anforderungen der NBauO gelten und werden damit mindestens den Anforderungen zum Lärmpegelbereich IIIder DIN4109 ent sprechen. Dadurch ist nach allgemeinem fachlichem Kenntnisstand ein ausreichender Schailschutz für Aufenthaltsräume nach NBauO gegeben.

Immissionen Landwirtschaft Im Rahmen des Beteiligungsverfahrens nach §4 (1) BauGB wurde bereits seitens der Landwirt schaftskammer Hannover auf den vorhandenen landwirtschaftlichen Betrieb Kaiser im Vollerwerb hingewiesen. Danach sind landwirtschaftliche Emissionen, die von Rindviehhaltung im Allgemeinen ausgehen, damit nicht gänzlich ausgeschlossen. Die Haltung von Rindvieh bedingt in der Regel aber nicht generell wesentliche oder erhebliche Immissionen für WA. Zur Klärung des sachgerechten Abwägungsmaterials ist eine gutachterliche Stellungnahme nach der Geruchsimmissions-Richtlinie (GIRL) zur Geruchsstoffhäufigkeit erfolgt. Nachfolgend wird aus dem Kap. 7 - Zusammenfassung - der Gutachterlichen Stellungnahme der LWKvom 01.03.2010 zitiert: Die Gemeinde Vierden plant die Ausweisung des Bebauungsplanes Nr. 5 „Ippensen Farm II“ Westlich des Plan gebietes befindet sich ein landwirtschaftlicher Betrieb mit insgesamt ca. 100 Jungviehaufzuchtplätzen. Die AG Immissionsschutz der Landwirtschaftskammer Niedersachsen wurde im Zuge der Überprüfung des Vorhabens durch die Gemeinde Werden gebeten, eine immis sionsschutzrechtliche Beurteilung der zu erwartenden Geruchsimmissionssituation nach Maßga ben der GIRL vorzunehmen. Da der Standort des Bebauungsplanes an der Westseite in beengter Lage in Bezug auf die Ab standsanforderungen der VDI-Richtlinienbefindet und der nach Maßgaben der VDI-Richtlinien Emissionsminderung Tierhaltung zu ermittelnde Abstand zu den nächstgelegenen Nachbarwohn häusern nicht eingehalten werden kann, war eine Sonderfallprüfung nach der Geruchsimmissions richtlinie (GIRL) durchzuführen. Die Ermittlung der Geruchsbelastung erfolgte nach den Grundsät zen der GIRL und hier hinsichtlich der Ermittlung und Bewertung der Immissionshäufigkeiten auf Basis der aktuellen GIRL vom 23.07.2009. Ausgehend von dem Ergebnis der Geruchsausbreitungsrechnung kann festgestellt werden, dass die zulässigen Grenzwerte im geplanten Wohngebiet eingehalten werden.

Weitere erhebliche Störungen seitens der im Außenbereich tätigen Landwirtschaft, die über den hinzunehmenden Rahmen des ortsüblichen Maßes hinausgehen, sind zzt. nicht erkennbar. Unter den v.g. Bedingungen sind für das WA-Gebiet gesunde Wohn- und Arbeitsverhältnisse im Sinne des BauGB zu erwarten.

7.11 Grünordnung ( 9(1) Nr. 25 BauGB) Neben der allgemeinen Ortsrandeingrünung gegenüber dem nördlichen Außenbereich ist auf den privaten Baugrundstücken eine Anpflanzung von Einzelbäumen festgesetzt, und zwar im Vorgar tenbereich, um so eine nachhaltige Durchgrünung des Baugebietes zu unterstützen. Abschließend ist hier die Entwicklung eines nachhaltigen Ortsrandes an dieser Stelle vorgesehen. Die Ortsrandeingrünung u. a. zum Zwecke des Windschutzes hat mit Rücksicht auf die angrenzen de Landwirtschaft zu erfolgen. Nach guter fachlicher Praxis in der Landwirtschaft wäre nördlich und parallel zum Geltungsbereich die Ausweisung eines Ackerrandstreifens zu erwarten. Um eine Durchgrünung der Wohnbauflächen selbst sowie eine Minderungsstrategie für das Umfeld zu erreichen, wird die Anpflanzung von Bäumen festgesetzt. Die Qualität der Bauflächen wird durch den Zusammenhang zwischen neu zu entwickelnder Bebauung und den anzupflanzenden Bäumen maßgeblich beeinflusst. Auch eine Fassadenbegrünung könnte zur Gliederung und Ges taltung des geplanten Wohngebietes beitragen bzw. zur Verbesserung des Mikroklimas beitragen. Gleichzeitig wird durch die beabsichtigten Anpflanzungen und der Erhalt des Feldgehölzes / Fläche für Wald die Grundlage für abwechslungsreiche Freiräume geschaffen, die u. a. zur Erholung der Bewohner genutzt werden können.

Stand: 05/2011 - §10 -13- BEBAUUNGSPLAN VIERDEN NR. 5 IPPENSEN FARM II

Hierzu im Einzelnen Durch die Verwendung von standortheimischen Gehölzarten wird erreicht, dass Neupflanzungen sich in vorhandene Vegetationsstrukturen einpassen und so der Orts- und Landschaftsbild pragen de Charakter erhalten bleibt. Außerdem sollen durch diese Pflanzungen wildlebenden Tieren soweit möglich artgerechte Lebensmöglichkeiten erhalten werden. Standortfremde Gehölze (z. B. Platanen und Koniferen) passen nicht in das angestrebte Ortsbild und erfüllen nicht adaquate ökologische Funktionen. Die Festsetzung von Mindestqualitäten zum Stammumfang von hoch stämmigen Einzelbaumen trägt dazu bei, dass in absehbarer Zeit durch ausreichende Vegetati onsmasse eine sichtbare Wirkung für das Orts- und Straßenbild erzielt wird, um dieses Planungs ziel zu unterstützen. Mitder Ziffer 3 der Textlichen Festsetzungen ist vorgegeben, dass auf privaten Baugrundstücken je Wohneinheit ein großkroniger Laubbaum anzupflanzen ist. Begründet ist die Festsetzung damit, dass Bäume durch Schattenwurf und Verdunstungskälte die Aufheizung befestigter Flächen min dern und nachweisbar Staub und Schadstoffe aus der Luftfiltern. Gleichzeitig kann eine gestalteri sche Einbindung der Gebäude in das ländliche Ortsbild erfolgen. Damit die zuvor beschriebenen planerischen und ökologischen Ziele langfristig gesichert werden, ist in der Textlichen Festsetzung Ziffer3 aufgeführt, dass Gehölze fachgerecht zu pflegen und nach DIN 18916 dauerhaft Schutz zu gewährleisten ist. Bei Abgang von Gehölzen ist durch entsprechenden Ersatz die Bepflanzung zu ersetzen, um letztlich durch die v.g. Maßnahmen insgesamt ein für die Region typisches Orts- und Landschafts bild nachhaltig zu schützen. Die Bepflanzungsrnaßnahmen sind nach Abschluss der Erschließungsmaßnahmen herzustellen bzw. in der darauf folgenden Vegetationsperiode. Die Gemeinde hat dabei die Möglichkeit bzw. ein Instrument gern. § 178 BauGB um auch die Eigentümer zur Durchführung der vorgegebenen Anpflanzungen zu verpflichten.

8 ÖRTLICHE BAUVORSCHRIFTEN ÜBER DIE GESTALTUNG

Gern. § 1 (6) BauGB dient die städtebauliche Planung u.a. auch der Gestaltung des Orts- und Landschaftsbildes und insbesondere der Ortsrandgestaltung. Daher müssen aus vorgenannten Gründen die Interessen der privaten Grundstückseigentümer bezüglich der Gestaltung der bauli chen Anlagen gegenüber dem Interesse der Öffentlichkeit zurückstehen. Diese Gestaltungsvor schriften sollen die Grundsätze zur Bauleitplanung unterstützen und ergänzen. Durch die örtlichen Bauvorschriften wird ein Rahmen gesetzt, innerhalb dessen die Bauherren und Entwurfsverfasser ausreichend Raum für eigene Initiativengenerieren können. Damit kann bei verständiger Handha bung der Gestaltungsvorschriften das entstehen, was für die Maßstäblichkeit und Behaglichkeit / Geborgenheit wesentlich ist, eine Vielzahl individuell gestalteter Einzelbauten, die jedoch einander O zugeordnet sind und soviel Gemeinsames ausweisen, dass sie eine harmonische Einheit im Sinne einer Siedlungs- / Dorfgemeinschaft bilden. Die Nds. Bauordnung (NBauO) ermächtigt zum Erlass gestalterischer Vorschriften, die über die Abwehr bloßer Verunstaltungen hinausgehen dürfen. Nach § 56 NBauO sind daher gestalterische Anforderungen in örtlichen Bauvorschriften nicht auf die Abwehr von Verunstaltungen (ein hässli cher, das ästhetische Empfinden des Beschauers nicht bloß beeinträchtigender, sondern verlet zender Zustand) beschränkt, sondern dürfen auch darauf gerichtet sein, Unschönheiten abzuweh ren, Störungen architektonischer Harmonie zu verhindern und ästhetisch unerwünschte Erschei nungen aus dem Orts- und Landschaftsbild fernzuhalten. Ziel und Zweck der Gestaltungsfestsetzungen ist, das Ortsbild zu erhalten bzw. neu zu gestalten und eine zusammenhanglose Vielfaltdurch Gestaltungsmerkmale zu vermeiden. Die durch diese Planung beabsichtigte Bebauung mit dem direkten Anschluss an den Außenbereich soll den orts und landschaftstypischen Baukriterien in Maßstab und Materialwahl möglichst entsprechen. Um einen Mindestrahmen für die Gestaltung zu setzen, sind für das Plangebiet folgende örtliche Bauvorschriften (Festsetzungen) getroffen worden:

Stand: 05/2011 - §10 -14- BEBAUUNGSPLAN VIERDEN NR. 5 IPPENSEN FARM II‘

8.1.1 Material und Farbe der Außenwande Für die überwiegende Flache des Planbereiches wird durch die Festsetzung des Materials und der Farbe der Außenwände eine orts- und landschaftstypische Ansicht geschaffen und ein ausgewo genes Ortsbild erreicht. Speziell die zulässige Holzbauweise, bei der öffentliche Belange u.a. zum Erhalt eines traditionellen Ortsbildes sowie dem privaten Belang zur Wirtschaftlichkeit zusammen treffen, gilt es aufgrund der vielfältigen Angebote zu definieren. Wesentlich ist im Sinne des v.g. öffentlichen Belang die sichtbare Holzbauweise, die entsprechend der Vorgaben einzuhalten sind. Für kleinere Bauten (Nebengebäude, Garagen und offene Garagen (Carports) sind die Außen wandmaterialien zu verwenden, wie sie auch für das Hauptgebäude zulässig sind. Ausgenommen hiervon sind untergeordnete Bauteile, Liberdachungen, Wintergärten, Garten- und Gewächshäuser, um filigrane oder gesonderte Konstruktionen zu berücksichtigen.

8.1.2 Dachneigung und Dachform Dachneigungen und Dachformen für Hauptgebäude und überdachte Stellplätze sind das verbin dende Element der Einzelbauten und nehmen die Gestaltung der umliegenden vorhandenen Häuser auf. Die festgesetzten Dachneigungen und -formen haben sich für das Ortsbild als ange messen hinsichtlich des Bestandes herausgestellt. Außerdem sind für kleinere Bauten (offene Garagen, bzw. so genannte Carports) größere Gestal tungsmögtichkeiten bzw. Befreiung von der Mindestdachneigung vorgesehen.

8.1.3 Höhe baulicher Anlagen (vgl. a. Textliche Festsetzung Ziffer 1.4)

Für die Oberkante Fertig-Fußboden der Erdgeschosse (OK FF EG) als Höhe baulicher Anlagen ist eine Bezugsebene zur Planstraße hergestellt.

Mitder Festsetzung zur Oberkante Fertig-Fußboden der Erdgeschosse (OK FF EG) soll erreicht werden, dass ein zu hohes Kellergeschoß oder Terrassenaufschüttungen über Geländeoberfläche als untypische Bauform das Ort- und Straßenbild überformen.

8.1.4 Solaranlagen Die Vorschrift dient der Gestaltung des Orts- und Straßenbildes und soll bewirken, dass der Ein druck der überwiegend vorhandenen und geschlossenen Dachflächen erhalten bleibt. Damit wird erreicht, dass sich Solaranlagen in ihrer Wirkung angemessen in die städtebauliche Gestalt des ländlich geprägten Gebietes einpassen.

8.1.5 Empfehlung zu Antennenanlagen Moderne Antennenanlagen wirken vielfach durch ihre flächenhafte bzw. „Schüssel-form störend auf das Straßen- und Ortsbild. Um diesem gestalterischen Belang zu entsprechen, sollten diese (3 Anlagen möglichst so angebracht bzw. farblich gestaltet werden, dass sie auf den öffentlichen Straßenraum möglichst unauffällig wirken. Mitdieser Unterordnung der Antennenanlagen wird dem gestalterischen Ziel unter Abwägung der funktionellen Erfordernisse entsprochen.

Auf die Ahndung von Ordnungswidrigkeiten gern. NBauO als Folge der Nichteinhaltung v. g. Vor schriften wird gesondert hingewiesen.

9 TECHNISCHE VER- UND ENTSORGUNG

9.1 Energieversorgung Die Versorgung der Haushalte mit elektrischer Energie und Gas erfolgt durch die EWE AG. Die Versorgung der Haushalte mit Gas ist geplant.

Stand: 05/2011 - §10 -15- BEBAUUNGSPLAN VIERDEN NR. 5 “IPPENSEN FARM II“

9.2 Kommunikationsmedien Die Versorgung ist durch das Netz der Deutschen Telekom sichergestellt. Für den rechtzeitigen Ausbau des Fernmeldenetzes und für die Koordinierung der Baumaßnahmen der anderen Lei tungsträger ist Voraussetzung, dass Beginn und Ablauf der Erschließungsmaßnahmen im Planbe reich so früh wie möglich, möglichst 9 Monate vor Baubeginn, schriftlich dem zuständigen Fern- meldeamt angezeigt werden.

9.3 Wasserversorgung Die Trink- / Brauchwasserversorgung ist durch Anschluss an das Leitungsnetz des Trinkwasser versorgungsbandes Bremervörde sichergestellt. Aus Gründen der wirtschaftlichen Bereitstellung der technischen Erschließung wird vom Medienträger die erstmalige Herstellung insgesamt ange regt (vgl. Stellungnahme des Wasserverband im Rahmen der Beteiligung nach § 4 (2) BauGB).

9.4 Schmutzwasserbeseitigung Das häuslich anfallende Schmutzwasser kann z.T. im Freigefälle und dann durch Anschluss an das vorhandene Leitungsnetz (Druckleitung) im Bereich Ippensen Farm der Abwasserreinigungs anlage der SG. Sittensen zugeführt und ordnungsgemäß behandelt und entsorgt werden. () 9.5 Oberflächenentwässerung / Versickerung von Niederschlagswasser Der Grundsatzparagraph des Nds. Wasserhaushaltsgesetzes fordert, dass „ jedermann verpflichtet ist, eine mit Rücksicht auf den Wasserhaushalt gebotene sparsame Verwendung des Wassers zu erzielen Regenwasser ist für die Grundwasseranreicherung und somit zur Trinkwassergewinnung dringend erforderlich. Städtebauliche Planungen und Maßnahmen zur Minderung von Versiegelung gewin nen unter ökologischen aber auch ökonomischen Gesichtspunkten an Bedeutung. In diesem Zusammenhang bietet die naturnahe Regenwasserbewirtschaftung vielfältige Möglichkeiten insbe sondere zur Erhaltung eines natürlichen Wasserhaushaltes. Versiegelung jeglicher Art wirkt sich negativ auf das Kleinklima aus. Höhere Durchschnittstempera turen und verringerte Luftfeuchtigkeit sind die Folge. Die traditionell technische Maßnahme (ungezügelte Ableitung in Vorfluter) zur schadlosen Beseiti gung von Regenwasser führt zu negativen ökologischen und wasserwirtschaftlichen Auswirkungen in unserer Umwelt. Daher ist die Möglichkeit zur Versickerung von Regenwasser auf den Baugrundstücken geprüft (vgl. Anhang - Gutachten Dr-Ing. Beuße) und festgestellt worden, dass aufgrund der anstehenden Bodenarten eine Versickerung nicht garantiert werden kann. Anfallendes Niederschlagswasser von Dachflächen der privaten Baugrundstücke und den befestig ten öffentlichen Verkehrsflächen müssen daher gefasst werden und durch Kanal einer zentralen Rückhaltung (ehemalige TKA-Flächen) zur Versickerung oder Verdunstung zugeführt werden. Im Planbereich ist daher keine unmittelbare Versickerung des unverschmutzten Regenwassers von Dachflächen als ökologischer Faktor zur Sicherung des Wasser- und Naturhaushaltes gern. NBauO auf den privaten Baugrundstücken vorgesehen. Die private Nutzung und Speicherung bleibt davon aber unberührt. Dennoch sollte unverschmutz tes Regenwasser soweit möglich durch die Verwendung von Rasengittersteinen, die in Verbindung mit Rasenflächen erstellt werden oder durch Öko-Pflaster ermöglicht werden, um die Grundwas serneubildung zu fördern (Minderungsmaßnahme als Empfehlung). Siehe hierzu auch die Broschü re des Nds. Sozialministers “Entsiegelung von Flächen, Humanisierung im Städtebau“. Es wird darüber hinaus empfohlen, dass die Anwendung von chemischen Pflanzenbehandlungs mitteln auf allen nicht überbaubaren Flächen möglichst unterbleibt, um bei der geplanten dezentra len Versickerung und Sammlung des Oberflächenwassers in (durch Pflanzen geprägten) Gräben / Mulden und eine Schädigung für Pflanzen- und Tierwelt sowie Boden- und Grundwasserbelastun gen auszuschließen. Die Selbstreinigungsfunktion der Gewässer wäre durch den Eintrag chemi scher Stoffe bzw. deren Rückstände gefährdet (giltso als Empfehlung 1).

9.6 Abfallbeseitigung Die umweltschonende Beseitigung von Hausmüll, Wertstoffen und Sperrmüll ist durch die Erfas sung im Auftrage des Landkreises Rotenburg (W) sichergestellt.

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9.7 Altlasten / Bodenschutz Der Planbereich ist auf den Verdacht von Altlasten hin nicht überprüft worden. Örtliche Erkenntnis se und Hinweise auf Altlasten oder Verdachtsflachen im Plangebiet liegen beim LKRotenburg (W) nicht vor. Sollten sich im Rahmen der Planrealisierung oder anderweitig Verdachtsmomente auf drangen, ggf. durch Geruch oder Sedimentverfärbung etc., so ist unverzüglich die zustandige Abteilung - Amt für Wasserwirtschaft und Straßenbau - des LKRotenburg (W) zu verständigen.

10 UMWELTBERICHT/ EINGRIFFSREGELUNG An dieser Stelle wird der Umweltbericht (UB) integriert (vgl. Anlage) Ein Fazit aus dem Umweltbericht soll hier zur inhaltlichen Übersicht und Verständnis des Pla nungsinhaltes beitragen. Das Kapitel 9 des UB wird daher hier zitiert: Die Umsetzung des Bebauungsplans hat geringfügige Auswirkungen auf die Schutzgüter Tiere und Pflanzen durch die Beseitigung eines Teilstücks einer Strauch- Baumhecke im Straßenbe reich. Die geplanten Maßnahmen für Natur und Landschaft wirken sich übetwiegend positiv aus. Die Zunahme der Bodenversiegelung ist unvermeidlich und nachteilig für die Boden funktionen, wird aber durch Beschränkung der überbaubaren Grundfläche minimiert. Die Beeinträchtigungen des Naturhaushaltes können im Plan gebiet einschließlich der externen C) Maßnahme (vgl. Zuordnungsfestsetzung) ausgeglichen werden. Die Auswirkungen auf das Landschaftsbild, Klima/ Luft und die Menschen sowie auf Kultur- und sonstige Sachgüter werden als nicht erheblich prognostiziert.

11 AUSWIRKUNGEN Die geplante Wohnnutzung ist mit dem vorhandenen Quartier verträglich. Die Aufstellung des Bebauungsplanes wird vorrangig eine Verbesserung des Wohnraumangebotes für die örtliche Bevölkerung erreichen. Die diese hier betroffene Ortsrandlage abschließende Bebauung mit Ein zelhäusern ist für insgesamt ca. 15 bis 17 Wohnbaugrundstücken in bedarfsgerechten Bauab schnitten vorgesehen. Kommunale Einrichtungen und Infrastruktur werden daher nur unwesentlich belastet bzw. können langfristig besser ausgelastet werden. Die beabsichtigte Wohnbauentwicklung wird sich in Umfang und Nutzung auf die betroffene Orts- lage nicht wesentlich auswirken. Erklärter Wille der Gemeinde ist eine gesteuerte Eigenentwick lung, um den Vorgaben der Regionalplanung zu entsprechen, aber auch um insbesondere dem Bedarf der Bevölkerung zu decken. Die aktuellen Bedingungen werden sicherlich keinen „Run“ auf Baugrundstücke auslösen, dennoch wird die Gemeinde eine Vergabe von Baugrundstücken im Sinne des Einheimischenmodells künftig vornehmen sowie Bauflächen nur in überschaubaren Erschließungsabschnitten freigeben. Die beabsichtigte Wohnbaunutzung wird zu weiterem bzw. zusätzlichen Zu- und Abgangsverkehr im Bereich der innerörtlichen Straßen führen. Diese zusätzlichen Ziel- und Quellverkehre werden sich voraussichtlich nicht wesentlich auf die Ortslage mit der bestehenden innerörtlichen Verkehrs- situation auswirken. Nutzungskonflikte mit landwirtschaftlichen Betrieben bestehen hinsichtlich der Flächenverfügbar keit nicht. Die Emissionsprobleme nach GIRL sind zwischen dem mittelbar angrenzenden Voller werbsbetrieb Kaiser gegenüber dem geplanten Wohngebiet aufgrund des Abstandes nicht gege ben (vgl. Gutachterliche Stellungnahme der LWKNiedersachsen). Möglichen Immissionen aus der intensiven Ackernutzung (Staub, Pflanzenschutzmittel, Gerüche) wird mit der geplanten Feldhecke am Nordrand des Plangebietes ausreichend entgegengewirkt. Der Abstand der geplanten Wohnbebauung zur Kreisstraße von mindestens 60 m ist hinsichtlich der Lärmimmissionen ausreichend, so dass auf eine detaillierte lärmtechnische Untersuchung verzichtet werden konnte. Die Umsetzung des Bebauungsplans hat geringfügige Auswirkungen auf die Schutzgüter Tiere und Pflanzen durch die Beseitigung eines Teilstücks einer Strauch- Baumhecke im Straßenbereich.

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Die geplanten Maßnahmen für Natur und Landschaft wirken sich überwiegend positiv aus. Schutz- würdig im Sinne umweltbezogener Auswirkungen auf den Menschen sind alle Bereiche, in denen sich Menschen nicht nur vorübergehend aufhalten, im Wesentlichen also die (vorhandenen und geplanten) Wohngebiete und öffentlichen Grünflächen (hier der Spielplatz). Das Schutzgut Mensch wird daher durch den Belang Wohnen nicht negativ berührt. Im Gegenteil, infrastrukturelle Einrich tungen und Anlagen könnten durch die städtebauliche Entwicklung gesichert und Sozialstruktur einschließlich Dorfkultursowie Vereinsleben könnten gestärkt werden. Der Eingriff in die Schutzgüter Boden, Wasser, Klima, Landschaftsbild und Arten und Lebensge meinschaften werden aufgrund von Erhalt und Entwicklung neuer Gehölzstrukturen innerhalb des Geltungsbereiches gemindert. Die überplante Ackerfläche hat keine Funktionen hinsichtlich der Erholungsnutzung.

12 FLACHENBILANZ

Fläche / Nutzung Flächenansätze ha Allgemeines Wohngebiet (WA) 7.967 qm + 6.312 qm 1,43 ha davon überbaubare Fläche (5.371 + 4.155 qm) = 0,95 ha Maßnahme Erhalt Feldgehölz / Wald 2.895 qm Maßnahme Entwicklung Waldsaum 1.235 gm 0,41 ha 0 Fläche für Anpflanzung Ortsrand 2.547 gm 0,25 ha Verkehrsfläche, 3.448 qm 0,34 ha davon - vorhanden als Wirtschaftsweg ‚ImVieh“ 536 qm - vorhanden_als_Wegstück_„Ippensen_Farm“ 160_gm Fläche mitGeh- und Fahrecht zugunsten der Gemeinde 1.410 gm 0,14 ha öffentliche Grünfläche / Spielplatz 617 qm 0,06 ha Gesamtfläche / Geltungsbereich 26.381 qm 2,63 ha 2,05 Abgang aus landwirtschaftliche Fläche 1

13 SONSTIGES PLANRECHT Rechtsverbindliche Satzungen befinden sich in mittelbarer Umgebung und zwar der Bebauungs planes Nr. 1 “Farm von 1979 südlich des Plangebietes. Teile des Geltungsbereiches sowie der Festsetzungen werden überplant und im Rahmen dieser Satzung ersetzt. Im Übrigen sind die Grenzen der Geltungsbereiche entsprechend abgestimmt.

VIERDEN, den 23.02.2011 vI

- Unterschrift 3

Für die Gemeinde Vierden aufgestellt:

GULEKE + PARTNER BÜRO FÜR KOMMUNALE EN1WICKLUNGSPLANUNG 21640 HORNEBURG VORDAMM 12 04163/7731 [email protected] Das Team für Ihre Plane

Stand: 05/2011 - §10 - 18- ANLAGE 16-08-01 Teiländerungsfläche Sittensen zur FNP Darstellungen Änderung 16. Zeichnerische

Ausschnitt Ö 3 7 3 5 9 3 7 2 2 2 2 2 2 10 10 10 11 11 10 10 10 11

Auswirkungen

(W) II“

Bepflanzungen Farm Landschaft nachteiligen Gesundheit Sachgüter

der Rotenburg der Auswirkungen sonstigen seine - (Wümme) und

sonstige „Ippensen

und zum

Fachplane 5 02.2011 Ausgleich und / Naturhaushalt

Entwicklung Landkreis und

erheblichen Nr. - und Rotenburg zur der 04.2010 Sträuchern Menschen (RROP) und Vieh Kulturgüter den

Im Vierden Stand

Vielfalt Umweltbericht Landkreis auf Fachgesetze auf -

Pflege Sittensen Bäumen, Verringerung Bebauungsplans zur von Überwachung (LRP) des Auswirkungsprognose (FNP) zur Umweltprüfung biologische Ziele und Schutz, Umweltbericht Straßenbereich der Einzelbäumen Auswirkungen (BauGB) Auswirkungen und Bülow Vermeidung, im und

umweitrelevante Bebauungsplan Anpflanzen zum Raumordnungsprogramm von

zur 20259 Samtgemeinde 7, Umfang zum Maßnahmen

Inhalt BÜLOW Manfred Pflanzen und beachtende Boden Regionales Landschaftsrahmenplan Flächen Baugesetzbuch Landschaft Maßnahmen Neupflanzung Flachennutzungsplan Tiere, Wasser Anpflanzen Inhalt Umweltbezogene Bestandsaufnahme Maßnahmen Umweltbezogene Geplante Standort, Zu Quellenangaben Zusammenfassung Geograf buero-buelow.de

040/43180159 BÜRO 1 10 Dipl.- [email protected] 7.3 Inhaltsverzeichnis 5 7.1 8 3.1 3.2 7 7.4 3 3.3 3.4 7.2 9

Tegetthoffstraße Tel. 4.2 6 www. 2 4.1

4 4.3 4.4 () Bebauungsplan Vierden Nr.5 Umweltbericht

1 Standort, Inhalt und Ziele des Bebauungsplans Der Geltungsbereich des Bebauungsplanes Nr. 5 befindet sich am nördlichen Rand des Ortsteils Groß lppensen in der Gemeinde Vierden. Die Flache wird im Westen von der Straße Im Vieh und im Osten von der Kreisstraße K 134 begrenzt. Im Süden befindet sich das Allgemeine Wohngebiet des Bebauungsplans Nr. 1 „Farm. Die Flurbezeichnung lautet In den Farmen. Es sollen Flachen für den Wohnungsbau zur Eigenentwicklung bereitgestellt und als Allgemeines Wohngebiet festgesetzt werden. Ein benachbartes Waldstück soll als standortgerechter Wald, auch als Immissionsschutz gegen die K 134 gesichert und entwickelt werden. Zum Schutz und zur nachhaltigen Gestaltung des Ortsrandes ist eine 10 m breite Anpflanzungsfläche im Norden vorgesehen. Die Erschließung erfolgt über eine Stichstraße mit Anschluss an die Straße Im Vieh. Die Gesamterschließung ist aufgrund raumordnerischer Vorgaben in drei zeitlichen Bauabschnitten von West nach Ost vorgesehen. Das Plangebiet hat eine Größe von ca. 2,5 ha.

2 Inhalt und Umfang der Umweltprüfung Die Umweltprüfung ist eine Darstellung der Belange des Umweltschutzes im Sinne der § 1 Abs. 6 Nr. 7 und la des Baugesetzbuches (BauGB). Der Umfang und Detaillierungsgrad der Umweltprüfung ist von der Samtgemeinde Sittensen unter Beteiligung der Trager öffentlicher Belange festgelegt worden. Nach § 2 Abs. 4 bezieht sich die Umweltprüfung auf das, was nach gegenwärtigem Wissensstand und allgemein anerkannten Prüfmethoden sowie nach Inhalt und Detaillierungsgrad des Bauleitplans angemessener Weise verlangt werden kann. Das Ergebnis der Umweltprüfung ist in der Abwagung zu berücksichtigen. Es ist zu beachten, dass gemaß der Abschichtungsregel nach § 2 Abs. 4 BauGB im Bebauungsplan nur zusätzliche und andere erhebliche Auswirkungen zu betrachten sind, die noch nicht Gegenstand der vorausgegangenen 16. Änderung des Flächennutzungsplans (FNP) waren. Die Bestandsaufnahmen und Auswirkungsprognosen zur FNP-Änderung werden daher für diesen Umweltbericht übernommen und gegebenenfalls ergänzt. Der Bebauungsplan entwickelt sich aus dem Flächennutzungsplan, bei dessen Änderung festgestellt wurde, dass Alternativflächen für den Eigenbedarf zurzeit nicht zur Verfügung stehen. Eine Alternativensuche ist daher nicht Gegenstand der Umweltprüfung.

3 Zu beachtende umweltrelevante Fachgesetze und Fachpläne

3.1 Baugesetzbuch (BauGB) Der § 1 Abs. 7 des BauGB verpflichtet den Träger der Bauleitplanung, die Belange des Umweltschutzes, auch durch die Nutzung erneuerbarer Energien, des Naturschutzes und der Landschaftspflege, insbesondere des Naturhaushaltes, des Wassers, der Luftund des Bodens einschließlich seiner Rohstoffvorkommen, sowie das Klimabei der Aufstellung eines Bauleitplanes zu berücksichtigen. Diese Regelungen werden durch § la BauGB ergänzt und konkretisiert. Wesentliche Vorgaben sind auch der sparsame und schonende Umgang mit Grund und Boden sowie die Begrenzung der Bodenversiegelung ( la Abs. 1 BauGB) und die Vermeidung und der Ausgleich der zu erwartenden Eingriffe in Natur und Landschaft ( la Abs. 2 Nr. 2 BauGB).

3.2 Regionales Raumordnungsprogramm (RROP) Das RROP 2005 für den Landkreis Rotenburg (Wümme) stellt für den Planbereich zwar noch „Vorsorgegebiet für Landwirtschaft“ dar, üblicherweise werden aber vergleichbare Flächen mit der nachrichtlichen Darstellung : „In rechtskräftigen Flächennutzungsplänen ausgewiesene Bauflächen“ ausgewiesen.

3.3 Landschaftsrahmenplan (LRP) Landkreis Rotenburg (Wümme) Im LRP erhält das Plangebiet in der Karte „Anforderungen an Nutzungen von Natur und Landschaft“ die Darstellung „Allgemeine Anforderungen an die Landwirtschaft entsprechend Kapitel 6.7“. Anforderungen an den Bebauungsplan lassen sich hieraus nicht ableiten. Der Ort Groß Ippensen hat die Kennzeichnung „Erhalt landschaftstypischer Siedlungsränder“. Letzteres erfordert aus der Sicht des Landschaftsbild-Schutzes einen schonenden Umgang mit der Siedlungserweiterung.

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3.4 Flächennutzungsplan (FNP) Für den Bebauungsplan sind die Darstellungen des FNP gern. § 8 (2) BauGB unmittelbar bindend. Irn FNP der Samtgemeinde Sittensen ist der Geltungsbereich als Anderungsflache 16-08-01 der 16. FNP-Anderung bereits entsprechend den Planabsichten dargestellt. Somit ist auch die Alternati vensuche bereits Gegenstand der Ebene der vorbereitenden Bau Ieitplanung (FNP). Bei der aktuellen FNP-Anderung wurde allerdings davon ausgegangen, dass der naturschutzrechtli che Eingriff im Plangebiet ausgeglichen werden kann.

4 Bestandsaufnahme und Auswirkungsprognose Naturhaushalt Bei der Umsetzung des Bebauungsplanes kommt es zu einer Veranderung der bisherigen Gestalt und Nutzung der Flachen, die zu erheblichen Beeinträchtigungen der Leistungsfähigkeit des Naturhaushaltes und des Landschaftsbildes führen können. Dies macht nach § la (3) des Baugesetzbuches eine Eingriffsregelung erforderlich. Die Durchführung der vorliegenden Eingriffsregelung und Biotopbewertung erfolgt nach der „LeitlinieNaturschutz und Landschaftspflege in Verfahren nach dem Flurbereinigungsgesetz“ (Niedersächsisches Landesamt für Ökologie, Informationsdienst Naturschutz Niedersachsen, 2/2002) sowie ergänzend nach Breuer (2006). Für die Anwendung der Eingriffsregelung ist ein Ausgleich nicht erforderlich, soweit die Eingriffe 0 bereits vor der planerischen Entscheidung erfolgt sind oder zulässig waren.

4.1 Tiere, Pflanzen und biologische Vielfalt Es wurde eine Biotoptypenkartierung nach Drachenfels (2004) durchgeführt. Die folgende Abbildung zeigt die vorhandenen Biotoptypen nach der Bestandsaufnahme der FNP-Anderung (ergänzt)

0

Abbildung 1: Biotoptypen laut FNP (ergänzt und teilw. geändert), Maßstab 1: 5000, Erläuterung s. Tabelle

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Tabelle 1: Beschreibung der Biotoptypen Kürzel Biotoptyp Wertstufe Beschreibung

A Acker II zz. Maisanbau, s. Kap. 4.4, Bilder 1 und 2 * WCIWPI Mesophiler III - IV, Nebentypen: WP - Pionier und Sukzessionswald, WL - WLx— Eichen- und Bodensaurer Buchenwald (nur Krautschicht) Hainbuchen- Bäume (Durchmesser in cm): Stieleiche (50-70), wenige: Mischwald, / Sandbirke (25), Rosskastanie (30), Fichte (25-45), Salweide (nur Nebentypen, randlich), Bergahorn (30, nur an Kreisstraße) erheblicher Sträucher: Holunder (Sambucus nigra), Brombeere (Rubus Fremdholzanteil, fruticosus agg.), Eberesche (Sorbus aucupana), Stechpalme (IIex schlechte aquifollum, lx), Rose (Rosa spec.), Hasel (Cotylus avellana) Auspragung Krautschicht: Goldnessel (Lamium galeobdolon), Giersch (Aegopodium podagrana), Vielblütige Weißwurz (Polygonatum multiflorum), Große Brennnessel (Urtica dioica), Schöllkraut (Chelidonlum majus), Lanzettblättrige Aster (Aster Ianceolatum, Neophyt) Die aufgeführten Pflanzenarten lassen keine eindeutige Bestimmung eines Biotoptyps zu, da der Waldbestand zu klein ist und daher Randeffekte überwiegen. Außerdem liegen starke 0 Störungen wie Müllablagerung vor. In dem Waldstück befindet sich das Kellergeschoss und Reste des Dachgerüstes eines verfallenen Hauses. Diese trägt zur Minderung der Biotopqualität bei, da es eine Versiegelung darstellt und auch zur Falle für Kleintiere werden kann. * HFM Strauch- III, Nebenbiotoptyp: Graben (FG) Baumhecke Die Hecke befindet sich auf einem ca. 4-5 m breiten Streifen zwischen der Straße und dem Acker. Herrschende Baumart sind Eichen (Quercus robur) mit 0,2 — 1,0 m Durchmesser, im Anschlussbereich der Planstraße ist eine 3- stämmige Eiche mit 0,6 m Durchmesser und einem Kronendurchmesser von 8 m vorhanden. Der Bestand ist lückig. Weitere Baum- Straucharten: Birke (Betula pendula), Holunder (Sambucus nigra), Hainbuche (Carpinus betulus), Brombeere (Rubus fruticosus agg.) s. Kap. 4.4, Bild4

PS Sport-/Spiel- 1 Spielplatz (s. Kap. 4.4, Bild3) Erholungsanlage

OEL Locker bebautes 1 Einzelhausgebiet ODL Ländlich geprägtes Dorfgebiet PHZ Neuzeitlicher Ziergarten

Erläuterungen: Die Bewertung richtet sich nach der Naturnähe, Gefährdung, Seltenheit und der Bedeutung des Biotops als Lebensraum für Pflanzen und Tiere. Wertstufen nach Bierhals et al. (2004): - geringe Bedeutung II - allgemeine bis geringe Bedeutung III- allgemeine Bedeutung IV- besondere bis allgemeine Bedeutung V - besondere Bedeutung * - nach Zerstörung schwer regenerierbar (bis 150 Jahre Regenerationszeit)

Gebiete gemeinschaftlicher Bedeutung (FFH- oder EU-Vogelschutzgebiete) oder besonders geschützte Biotope nach § 28 a+b NNatG werden durch die Planung nicht berührt. Es liegen keine Hinweise auf eine besondere Bedeutung der Eingriffsfläche für gefährdete und/oder geschützte Tierarten vor.

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Auswirkungen Nach NMELF(2002) ist in der Regel davon auszugehen, dass Eingriffein Biotope der Wertstufen III bis V eine erhebliche Beeintrachtigung des Schutzgutes Tiere und Pflanzen bedeuten. Eine solche Beeintrachtigung liegt nur vor in dem Bereich, in dem die Planstraße an die Straße Im Vieh angeschlossen wird. Hierfürwird die Rodung eines Teils der Strauch-Baum-Hecke (ca. 12 m) erforderlich sein, In diesem Abschnitt befindet sich eine mehrstammige Eiche mit einem Durchmesser von 0,6 m (über alle Stamme gemessen, Lage s. Einmessung / Darstellung im Planbild). Der hiermit verbundene Eingriffmuss gleichwertig ausgeglichen werden. Nach Verwirklichung des Vorhabens wird sich die Biotopsituation für Tiere und Pflanzen verbessert haben, da mit der Anlage einer Feldhecke und mit der Waldrandgestaltung innerhalb der Maßnahmenflache deutlich höherwertige Biotope entstehen als sie vorher hier vorhanden waren.

Minderungs- und Kompensationsmaßnahmen Als Minderungs- und Kompensationsmaßnahmen (Einzelbeschreibung s. Kap. 7) für die Schutzgüter Tiere und Pflanzen sind anzusehen • die Neupflanzung von 12 m Strauch-Baum-Hecke im Straßenrandbereich der Straße Im Vieh nördlich des Geltungsbereichs des Bebauungsplans, • die Pflanzung einer Feldhecke zur Ortsrandgestaltung, C) • die Pflanzung von drei Einzelbäumen nördlich des geplanten Spielplatzes, • die Festsetzung von drei zu erhaltenden Einzelbäumen (Eichen mit 20 — 30 cm Durchmesser) im Randbereich der Straße Im Vieh.

Eingriffs- / Ausgleichsbetrachtung Die Maßnahmen auf der Anpflanzungsflache sowie die Gestaltung eines Waldrandes innerhalb der Maßnahmenflache werden rechnerisch als Ausgleich für das Schutzgut Boden (s. u.) betrachtet. Darüber hinaus kommt es zu einer deutlichen Aufwertung des Waldbiotops durch die Vergrößerung der Waldfläche. Im Waldbestand werden sich dadurch ein deutlicheres Waldklima und eine entsprechende Vegetation einstellen, die weniger von Randeinflüssen geprägt ist. Der Eingriffin die Strauch-Baumhecke im Westen des Plangebietes wird durch Neupflanzungen ausgeglichen. Insgesamt ist daher die Bilanz für Tiere und Pflanzen deutlich positiv.

4.2 Boden Nach der Geologischen Übersichtskarte (1:200.000) liegt das Plangebiet im Bereich der Grundmoränenablagerungen aus dem Drenthe-Stadium der Saale-Eiszeit. Der Bodentyp ist laut Boden-Übersichtskarte (BÜK5O,2008) eine Pseudogley-Braunerde. Der Pseudogley als Nebentyp zeigt an, dass örtlich Staunässemerkmale durch länger anhaltende Feuchtigkeit im Unterboden auftreten kann. Der Haupttyp ist die Braunerde, ein Boden, in dem durch tiefgründige Verwitterung eine relativ günstige Bodenstruktur und Nährstoffversorgung gegeben ist. Im Rahmen einer Baugrunduntersuchung (BEUI1E2007) mit sechs Bohrsondierungen wurde festgestellt, dass unter einer bis zu 60 cm mächtigen Mutterbodenschicht Grundmoräne (Geschiebelehm / Geschiebemergel) ansteht, die von Geschiebedecksand überlagert sein kann. Die Bodenfeuchte kann von „schwach trocken bis „stark frisch“ schwanken und liegt damit im mittleren, für den Ackerbau gut geeigneten Bereich. Der Grundwasserstand liegt laut Bodenübersichtskarte ständig tiefer als 2 m unter Flur. Bei der Baugrunduntersuchung im wurden November 2007 abweichend davon jedoch Grund- bzw. Schichtwasserstände von 0,70 bis 1,25 m unter Gelände gefunden. Die Bodenschätzungskarte enthält die Angaben: Sand, hohe Leistungsfähigkeit, Ackerzahl 30, Bodenzahl 27. Das ackerbauliche Ertragspotenzial wird mit „mittel“(mittlere Klasse von insgesamt sieben Klassen von „äußert gering“ bis „äußerst hoch“) angegeben.

Es werden nach BREuER (2006) im Sinne der Eingriffsregelung 2 Wertstufen bei der Böden unterschieden

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Tabelle 2: Allgemeine Bewertung Böden Böden mit Böden mit besonderen Standorteigenschaften/Extremstandorte (u. a. sehr nährstoffarme besonderer Böden, sehr nasse Böden, sehr trockene Böden) Bedeutung naturnahe Böden (z. B. alte Waldstandorte, nicht/ wenig entwässerte Hoch- und Niedermoorböden) Böden mit kulturhistorischerBedeutung (z. B. Plaggenesch, sofern selten; Wölbäcker) Böden mit naturhistorischer und geowissenschaftlicher Bedeutung sonstige seltene Böden (landesweit oder in Naturraum/Bodengroßlandschaft ein Anteil unter 1 % als Orientierungswert). übrige Böden alle übrigen Böden, insbesondere Böden mit gefährdeter oder beeinträchtigter Funktionsfähigkeit.

Der Boden im Plangebiet weist keines der oben genannten Merkmale auf, so dass von einem Boden ohne besondere Bedeutung auszugehen ist. Weitere Hinweise zu einer besonderen Bedeutung liefert die Karte „Suchräume für schutzwürdige Böden“ des LBEG (Kartenserver, Kartenserie Boden 2006, auf Basis von GUNDREBEN & BOESS2003). Das Plangebiet befindet sich nicht in einem solchen Such raum. Die Versiegelung von Böden ist immer eine erhebliche Beeintrachtigung, auch wenn es sich um einen Boden mit gefährdeter oder beeinträchtigter Funktionsfähigkeit handelt. Die Versiegelung eines 0 Bodens zerstört fast alle mit dem Boden verbundenen Funktionen und Werte des Naturhaushalts. Die übrigen Böden werden, sofern sie unversiegelt sind, im Verhältnis 1: 0,5 (versiegelte Fläche zu Ausgleichsfläche) ausgeglichen. Ausgleich ist möglich durch Entsiegelung oder durch Extensivierung der Nutzung auf intensiv landwirtschaftlich genutzten Flächen.

Die ausgleichspflichtige Neuversiegelung und deren Ausgleich errechnen sich wie folgt:

Tabelle 3 : Eingriffs- / Ausgleichsberechnung Boden Eingriff versiegelbare Ausgleichsbedarf = Fläche versiegelbare Fläche * 0,5 Bauliche Anlagen im Allgemeinen Wohngebiet: 5.100 qm 2.550 qm Grundfläche je Grundstück 200 qm + 50% für Nebenanlagen (nach BauNVO): 17 (Grundstücke) * 300 qm = Verkehrsfläche, üblicherweise zu ca. 80% versiegelt: 2.127 qm 1.063 qm 2.659 qm * 80 % =

(die neu hinzukommende Verkehrsfläche von 2.659 qm errechnet sich aus der gesamten Verkehrsfläche 3.355 qm abzüglich 696 qm bereits vorhandener Verkehrsfläche) Summe Ausgleichsbedarf 3.613 qm

Ausgleich Fläche fürAnpflanzungOrtsrand / Feldhecke als 2.547 qm Extensivierung eines intensiv genutzten Ackerbodens Maßnahme Entwicklungeines Waldsaums auf bisher 1.235qm intensiv genutztem Ackerboden Summe Ausgleichsmaßnahmen 3.782 qm

Bilanz Der Eingriffdurch Versiegelung ist mit(3.782 - 3.613) = 169 qm geringfügig überkompensiert.

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Altlasten Es bestehen aus abfall- und bodenschutzrechtlicher Sicht keine Bedenken. Die zustandige Bodenschutzbehörde des Landkreises Rotenburg (Wümme) hat derzeit keine Hinweise auf Altlasten oder Verdachtsflachen im Plangebiet. Sollten bei der Realisierung des Vorhabens unnatürliche Bodengerüche, Bodenverfärbungen oder die Ablagerung von Abfallen festgestellt werden, so sind diese dem Landkreis Rotenburg (Wümme), Amt für Wasserwirtschaft und Straßenbau, Amtshof, 27356 Rotenburg (Wümme), unverzüglich anzuzeigen und die weiteren Arbeiten bis auf weiteres einzustellen.

4.3 Wasser Natürliche Oberflachengewässer kommen im Plangebiet nicht vor. Die Situation der Grundwasserflurabstände wurde in Abschnitt 4.3 beschrieben. Nach der Manuskriptkarte Grundwasserneubildung des LBEG (2006) liegt die Grundwasserneubildungsrate im Bereich von 200 — 250 mm/a. Dies ist naturräumlich gesehen ein mittlerer Wert. Der Landschafts rahmenplan bezeichnet Grundwasserneubildungsraten über 300 mm/a als „hoch. Das Schutzpotenzial der Grundwasserüberdeckung ist laut LBEG 2008 „hoch“ (Kartenserie Hydrogeologie des Kartenservers des LBEG). Diese Bewertung charakterisiert Verhältnisse bei denen entweder undurchlässige Schichten das Grundwasser schützen oder die ungesättigte Zone so mächtig ist, dass darin ausreichende Reinigungsprozesse stattfinden können. Das Plangebiet befindet () sich nicht in einem Trinkwasser-Schutzgebiet.

Auswirkungen Entsprechend der zunehmenden Versiegelung wird sich auch die Grundwasserneubildung verringern. Aufgrund der Kleinflächigkeitwird dies jedoch keine großräumigen Auswirkungen haben. Die überwiegenden Grundstücksflächen werden weiterhin unversiegelt bleiben, so dass hier weiterhin eine Grundwasserneubildung stattfindet. Der Wasserhaushalt der Waldfläche bleibt unverändert. Die Niederschlagsabflüsse des geplanten Wohngebietes sowie der Straßenverkehrsflächen bis zu einem DTVbis zu 5.000 Kfz/Tag sind nach ATW-DVWK(2002) nicht schädlich verunreinigt. Laut Baugrunderkundung ist bei den angetroffenen Bodenverhältnissen lokal keine Niederschlags versickerung möglich, weil sie nicht die geforderte Durchlässigkeit besitzen. Über ein zentrales Regenrückhaltebecken (vgl. Abwasserkonzept) werden die Niederschlagsabflüsse verzögert an den Vorfluter abgegeben. Der Bebauungsplan setzt daher keine Fläche für die Rückhaltung von Regenwasser mehr fest. Die Auswirkungen auf das Wasser sind insgesamt aufgrund der insgesamt geringen versiegelbaren Grundfläche nicht erheblich negativ.

4.4 Landschaft Unter Landschaftsbild versteht man die die äußere, sinnlich wahrnehmbare Erscheinung von Natur und Landschaft. Das Ortsbild der besiedelten Bereiche ist Teil des Landschaftsbildes. Der im Naturschutzrecht vorgegebene Schutz von Vielfalt, Eigenart und Schönheit von Natur und 1 und Landschaft ( 1 Abs. Nr. 4 BNatSchG) zielt unmittelbar auf das Landschaftsbild dessen Funktion für die Erholungsnutzung ab. Der Landschaftsrahmenplan (2003) bewertet das Landschaftsbild, dort bezeichnet mit: „Voraussetzungen für das Landschaftserleben — Teilaspekt Landschaftsbild“ als ‚eingeschränkt — vorrangige Verbesserung“. Dieser Bewertung ist eine vierstufige Skala zugeordnet, die die folgenden

Stufen umfasst : „stark eingeschränkt, eingeschränkt, mäßig eingeschränkt, wenig eingeschränkt“. Außerdem erhält die Siedlung Groß Ippensen im Landschaftsrahmenplan die symbolische Darstellung „Siedlungsrand mit harmonischem Übergang“. Die hohe Bewertung des Siedlungsrandes kann allerdings für den Ortsrand südlich des Plangebietes nicht gelten, da dort oft die Gebäude bis fast an die Ackerfläche heranreichen oder nur durch Ziergehölze abgeschirmt sind (vgl. Bilder 1 und 5). Lediglich die noch nicht bebauten Grundstücke weisen einen standortgerechten Baumbewuchs auf, es ist jedoch damit zu rechnen, dass sich dies bei Bebauung der Grundstücke ändert. Das Landschaftsbild wird im Sinne der Eingriffsregelung je nach seiner naturraumtypischen Vielfalt und Eigenart in die drei Wertstufen besondere, allgemeine und geringe Bedeutung eingeteilt. Eine besondere Bedeutung besitzen Bereiche, die sehr wenig beeinträchtigt sind. Die folgende Tabelle zeigt die Beschreibung dieser Wertstufen sowie die Zuordnung der Elemente des Plangebietes in dieses System.

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Bild 1: Blickvon der Straße Im Vieh in östliche Richtung über Bild 2: Blick über die K 134 auf den östlichen Teil des das Plangebiet nach Süden, im Hintergrund links das Plangebietes mit dem vorhandenen Waldstück vorhandene Waldstück.

Bild 3: Spielplatz an der Ippensen Farm, Verlagerung geplant Bild 4: Strauch-Baumhecke an der Straße Am Vieh, Blick nach Süden

Bild 5: Ortsrand südlich des Plangebietes

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Bebauungsplan Vierden Nr.5 Umweltbericht

Bewertung des Landschaftsbildes Wertstufe Beschreibung, Beispiele Zuordnung von Bereichen im Plangebiet und Umfeld Besondere Sehr wenig beeinträchtigte Landschaftsbildbereiche (Bereiche, Ortsrand mit Großbäumen Bedeutung die weitgehend der naturraumtypischen Vielfalt, Eigenart und westlich des Plangebietes, Schönheit entsprechen), z. B.: Bereiche mit hohem Anteil Straße ImVieh mit natürlicher und naturnaher Biotopeund Vegetation (z. B. beidseitigen Hecken, Waldflächen, Baumgruppen, Heckensysteme, Alleen, Waldfläche im Plangebiet Biotopabfolgenan Fließgewässern) insbesondere in (mitEinschränkung) Verbindung mit Landschaftsbild prägenden Oberflächenformen (Komplexwirkung)Bereiche traditionellerKulturlandschaften bzw. historische Landnutzungsformen (z. B. Wallheckengebiete Obstbaumflächen um Ortschaften, Eschlagen, Grünland in Niederungsgebieten) Allgemeine Beeinträchtigte Landschaftsbildbereiche (Bereiche, deren Ortsrand südlich des Bedeutung naturraumtypische Vielfalt, Eigenart und Schönheit zwar Plangebietes vermindert oder überformt, im Wesentlichen aber noch erkennbar ist) Geringe Stark beeinträchtigte Landschaftsbildbereiche (Bereiche, deren weitgehend ungegliederte Bedeutung naturraumtypische Vielfalt,Eigenart und Schönheit weitgehend Ackerlandschaft im zerstört, nivelliertoder überformt ist), z. B. Bereiche ohne oder Plangebiet und nördlich nur mit sehr geringem Anteilnaturbetonter Biotoptypen(z. B. davon 0 ausgeräumte Ackerlandschaften mit lntensivnutzung) Industrie und Gewerbegebiete ohne Eingrünung und ohne regionaltypisches Erscheinungsbild oder charakteristische Silhouette

Auswirkungen Bei Ausführung der Planung wird die bisherige, für das Landschaftsbild gering zu bewertende Ackerflache durch eine Siedlungsflache ersetzt werden. Das Allgemeine Wohngebiet an der Ortsrandlage würde eine erhebliche Beeintrachtigung darstellen, wenn es nicht zur freien Landschaft hin eingegrünt wäre. Die festgesetzten Anpflanzungen auf der Nordseite sorgen für eine entsprechende Eingrunung des Plangebietes. Auf dem zur Verfügung stehenden 10 m breiten Streifen lässt sich ein qualitätsvoller Ortsrand mit Großbäumen und Strauchgehölzen entwickeln. Die Festsetzung der Pflanzung eines Einzelbaumes je Wohngrundstück trägt zur weiteren Minderung der Auswirkungen bei. Bedeutende Blickbeziehungen werden durch das Vorhaben nicht unterbrochen. Die Unterbrechung der Feldhecke im Norden entlang des geplanten Spielplatzes durch drei Einzelbäume ohne Unterpflanzung mit Sträuchern schafft einen Ausblick in die freie Landschaft von einem öffentlich zugänglichen Ort aus. 0 Bei Verwirklichung der geplanten Maßnahmen sind die Auswirkungen auf das Landschaftsbild nicht als erheblich zu bezeichnen.

5 Umweltbezogene Auswirkungen auf den Menschen und seine Gesundheit Schutzwürdig im Sinne umweltbezogener Auswirkungen auf den Menschen sind alle Bereiche, in denen sich Menschen nicht nur vorübergehend aufhalten, im Wesentlichen also die (vorhandenen und geplanten) Wohngebiete und öffentlichen Grünflächen (hier der Spielplatz). Die geplante Wohnnutzung ist mit der vorhandenen verträglich. Nutzungskonflikte mit landwirtschaftlichen Betrieben sind ebenfalls nicht gegeben, da direkt an das geplante Wohngebiet kein landwirtschaftlicher Vollerwerbsbetrieb angrenzt (vgl. Anhang zur Begründung - Gutachterliche Stellungnahme der LWK Niedersachsen 03/2010). Möglichen Immissionen aus der intensiven Ackernutzung (Staub, Pflanzenschutzmittel, Gerüche) wird mit der geplanten Feld hecke am Nordrand des Plangebietes ausreichend entgegengewirkt. Der Abstand der geplanten Wohnbebauung zur Kreisstraße von mindestens 60 m ist hinsichtlich der Lärmimmissionen ausreichend, so dass auf eine detaillierte lärmtechnische Untersuchung verzichtet werden konnte. Auswirkungen auf das Landschaftsbild, das in Wechselbeziehung mit der Erholungsnutzung steht, werden in Kap. 4.4 behandelt. Die überplante Ackerfläche hat keine Funktionen hinsichtlich der Erholungsnutzung.

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6 Umweltbezogene Auswirkungen auf Kulturgüter und sonstige Sachgüter Wie bereits bei der Festlegung von Umfang und Detaillierungsgrad der Umweltprüfung durch die Gemeinde erkannt wurde, sind keine umweltbedingten Auswirkungen auf Kultur- und sonstige Sachgüter zu erwarten. Ur- und Frühgeschichtliche Bodenfunde, die im Zuge von Erdarbeiten gemacht werden, sind unverzüglich der unteren Denkmalschutzbehörde des Landkreises Rotenburg (Wümme) mitzuteilen. Maßnahmen, die zur Beeinträchtigung und Zerstörung von Fundstellen führen, sind zu unterlassen.

7 Maßnahmen zur Vermeidung, Verringerung und Ausgleich der nachteiligen Auswirkungen

7.1 Flächen zum Anpflanzen von Bäumen, Sträuchern und sonstigen Bepflanzungen Am Nordrand des Plangebietes wird eine Anpflanzungsfläche definiert (s. Textliche Festsetzung), die auf der Höhe des Spielplatzes durch Einzelbaumanpflanzungen unterbrochen ist. Die Auswahl unterschiedlicher standortgerechter Baum- und Straucharten dient dazu, trotz der Länge der Anpflanzung ein möglichst aufgelockertes Erscheinungsbild zu erzeugen. Es sind zwei Baumarten der ersten Ordnung (Eiche, Vogelkirsche) und drei Arten zweiter Ordnung (Wuchshöhe bis 10 m Salweide, Hainbuche, Eberesche) vorgesehen. Die Sträucher sollen in Gruppen gepflanzt werden, damit auch Arten, die unter den gegebenen Bedingungen konkurrenzschwächer sind, angesiedelt werden können.

7.2 Anpflanzen von Einzelbäumen Die Anpflanzung von Einzelbäumen nach § 9 (1) Nr. 25a BauGB dient ebenfalls der Eingrünung des Ortsrandes, allerdings soll hier keine geschlossene Sichtbarriere entstehen, sondern eine Art Land schaftsfenster mit Sichtmöglichkeit auf die freie Landschaft. Der Spielplatz stellt hierfür einen guten Standort da, weil er für alle Bewohner öffentlich zugänglich ist. Als Solitärbäume sind Eichen oder Buchen geeignet. Beide heimischen Eichenarten (Stieleiche und Traubeneiche) sind verwendbar. Um die Auswirkungen auf Tiere und Pflanzen sowie auf das Landschaftsbild weiter zu mindern, wird festgesetzt, dass pro Baugrundstück mindestens ein großkroniger, standortheimischer Laubbaum zu pflanzen ist. Dies ist als eine Mindestforderung für die Durchgrünung anzusehen.

7.3 Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung der Landschaft Durch Pflanzung einheimischer und standortgerechter Sträucher nach § 9 (1) Nr. 20 BauGB soll westlich des bestehenden Waldstücks ein Waldsaum entstehen. Laut der Begründung zur FNP-Änderung war zwar vorgesehen, an dieser Stelle eine Eigenentwick lung zuzulassen, dies hätte aber wahrscheinlich zur Folge, dass sich hier Bäume erster Ordnung wie z. B. Eichen aus dem benachbarten Wald heraus ausbreiten würden. Da der Waldsaum aber den notwendigen Abstand von 35 m zwischen Hochwald und Wohnbebauung schaffen soll, kann auf eine gezielte Anpflanzung von Straucharten nicht verzichtet werden. Ein vorgelagerter Strauchsaum trägt auch wesentlich zur Abbremsung umstürzender Bäume bei. Die Sträucher sind in Gruppen zu pflan zen, um auch konkurrenzschwächere Arten zu etablieren. Der Ziel-Biotoptyp ist eine Mesophiles Gebüsch (BM),die Anpflanzung kann als Ausgleich für das Schutzgut Boden angerechnet werden, da sie gegenüber der bestehenden, intensiven Ackernutzung eine Extensivierung darstellt. Für sämtliche Pflanzungen ist ein Wildschutzzaun (Knotengeflecht, Höhe 160 cm) empfehlenswert, der nach 5 — 8 Jahren wieder abgebaut werden kann.

7.4 Neupflanzung im Straßenbereich Im Vieh Die Neupflanzung von 12 m Strauch-Baum-Hecke im Straßenrandbereich der Straße Im Vieh kann nicht im Bebauungsplan festgesetzt werden, da sie außerhalb des Geltungsbereichs liegt. Die Gemeinde als Trägerin der Straßenbaulast wird hier vorhandene Lücken im Heckenbereich beidseitig der Straße neu bepflanzen. Die genaue Lage der Bepflanzungen wird durch Ortsbegehung festgestellt. Die Maßnahme dient zum Ausgleich für die Bäume und Sträucher, die im Einmündungsbereich der Planstraße gefällt werden müssen. Als Baum- und Straucharten werden Eichen (Quercus robur), Birke (Betula pendula), Holunder (Sambucus nigra), Hainbuche (Carpinus betulus) verwendet. Seite 10/11 Bebauungsplan Vierden Nr.5 Umweltbericht

8 Geplante Maßnahmen zur Überwachung der erheblichen Auswirkungen Die Überwachung im Sinne des §4c des Baugesetzbuches dient nicht der umfassenden Vollzugskontrolle des gesamten Bauleitplans. Sie dient vielmehr dazu, die prognostizierten erheblichen Umweltauswirkungen der Planung zu überprüfen um in der Lage zu sein, bei unvorhergesehenen nachteiligen Auswirkungen geeignete Abhilfemaßnahmen zu ergreifen. Die Überwachung kann sich auch nur auf unvorhergesehene Auswirkungen erstrecken, wenn sie nach Art und Intensität nicht bereits Gegenstand der Abwägung waren. Es ist also nur auf Umweltauswirkungen abzustellen, bei denen innerhalb dieses Umweltberichts eine Prognoseungenauigkeit besteht. Um die fachgerechte Umsetzung der Kompensationsmaßnahmen zu erreichen, wird eine erste Überprüfung zwei Jahre nach Inkrafttreten des Bebauungsplans und eine weitere drei Jahre später durchgeführt.

9 Zusammenfassung Umweltbericht Die Umsetzung des Bebauungsplans hat geringfügige Auswirkungen auf die Schutzgüter Tiere und Pflanzen durch die Beseitigung eines Teilstücks einer Strauch- Baumhecke im Straßenbereich. Die geplanten Maßnahmen für Natur und Landschaft wirken sich überwiegend positiv aus. Die Zunahme der Bodenversiegelung ist unvermeidlich und nachteilig für die Bodenfunktionen, wird aber durch Beschränkung der überbaubaren Grundfläche minimiert. Die Beeinträchtigungen des Naturhaushaltes können im Plangebiet ausgeglichen werden. Die Auswirkungen auf das Landschaftsbild, Klima / Luft und die Menschen sowie auf Kultur- und sonstige Sachgüter werden als nicht erheblich prognostiziert.

10 Quellenangaben

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