RP Kopfbogen
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Regierungspräsidium Kassel Regierungspräsidium Kassel · 34112 Kassel Aktenzeichen 21/1 – 93b 02-05 Nr. 03/17 Mit Empfangsbekenntnis Bearbeiter/in Herr Zierau/ Herr Knauß Durchwahl 0561 106-3113/ -3120 Magistrat der Fax 0561 106-1641 Stadt Hünfeld E-Mail [email protected] [email protected] Konrad-Adenauer-Platz 1 Internet www.rp-kassel.de 36088 Hünfeld Ihr Zeichen ohne Ihre Nachricht 27.01. u. 30.03.2017 Besuchsanschrift Steinweg 6, Kassel Datum .04.2017 In dem landesplanerischen Verfahren nach § 6 Abs. 2 Raumordnungsgesetz (ROG) i.V.m. § 8 Hess. Landesplanungsgesetz (HLPG) des Magistrats der Stadt Hünfeld Antragstellerin, wegen Zulassung einer Abweichung vom Regionalplan Nordhessen 2009 (RPN), hat der Zentralausschuss der Regionalversammlung Nordhessen in seiner Sitzung am 24.04.2017 folgende landesplanerische Entscheidung getroffen: I. Dem Antrag vom 27.01.2017 auf Zulassung einer Abweichung vom RPN gemäß § 8 HLPG für die Erweiterung des Regionalen Logistikzentrums „Logistikpark Hess. Kegelspiel“, Stadtteil Michelsrombach, Stadt Hünfeld, Landkreis Fulda, wird in der mit Schreiben vom 30.03.2017 beantragten reduzierten Größe von ca. 17 ha entsprochen. Der beiliegende Übersichtsplan, der aktuelle Bebauungsplanentwurf sowie eine Gebietsdar- stellung im Luftbild (alle ohne Maßstab) werden Bestandteile dieses Bescheides. Wir sind telefonisch mo. - do. von 08:00 - 16:30 Uhr und fr. von 08:00 - 15:00 Uhr ständig erreichbar. Besuche bitte möglichst mo. - do. in der Zeit von 09:00 - 12:00 Uhr und von 13:30 - 15:30 Uhr, fr. von 09:00 - 12:00 Uhr, oder nach tel. Vereinbarung. Postanschrift: Steinweg 6 · 34117 Kassel · Vermittlung 0561 106-0. Das Dienstgebäude Steinweg 6 ist mit den Straßenbahnlinien 3, 4, 6, 7 und 8 sowie verschiedenen Buslinien zu erreichen (Haltestelle Altmarkt). - 2 - II. Maßgaben: 1. Unter Berücksichtigung der bestehenden Lärmprognosen ist zu untersuchen, welche zusätzlichen Lärmimmissionen durch den Erweiterungsbereich hinzukommen und dann durch die Festsetzung flächenbezogener Schallleistungspegel sicherzustellen, dass für die Wohnbebauung im Stadtteil Michelsrombach die entsprechenden immis- sionsschutzrechtlichen Grenzwerte eingehalten werden. 2. Das durch die Erweiterung des Regionalen Logistikzentrums "Logistikpark Hess. Kegelspiel" erzeugte Verkehrsaufkommen ist in der ursprünglichen Leistungsfähig- keitsberechnung aus dem Jahre 2011 für das vorhandene Plangebiet nicht enthalten; deshalb ist die Verkehrsuntersuchung fortzuschreiben und insbesondere die Leistungs- fähigkeit der in der Stellungnahme von Hessen Mobil genannten direkt betroffenen Knotenpunkte und Strecken in den nachfolgenden Bauleitplanungen nachzuweisen. 3. Durch städtebauliche Verträge oder im Rahmen der Grundstückskaufverträge ist durch die Stadt Hünfeld verbindlich zu regeln, dass - sobald neu zu errichtende Dachflächen eines Betriebes eine zweifelsfrei raumbedeutsame Größenordnung erreichen und 10.000 m² oder mehr betragen - mindestens die Hälfte dieser neu entstehenden Fläch- en im Bereich dieser Abweichungszulassung zusätzlich für die Installation von Anla- gen zur Gewinnung solarer Strahlungsenergie (Fotovoltaik oder Solarthermie) genutzt werden. Ausnahmen von dieser Regelung dürfen nur für den Fall zugelassen werden, dass ihre Umsetzung wirtschaftlich unzumutbar wäre. 4. In dem Geltungsbereich der Abweichungszulassung sind im zugehörigen gemeindli- chen Bebauungsplan Wohnnutzungen verbindlich auszuschließen. 5. Der Flächenverlust für die Landwirtschaft ist insoweit zu minimieren, dass notwendi- ge Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen als Kompensation für den Eingriff nicht auf landwirtschaftlich genutzten Ackerflächen ausgeführt werden dürfen. 6. Im Zuge der nachfolgenden Bauleitplanung ist durch eine Sondergebietsausweisung als SO-Logistik und damit den definitiven Ausschluss des Einzelhandels mit zentren- relevanten Sortimenten zu gewährleisten, dass an diesem siedlungsfernen Standort keine raumordnerisch oder städtebaulich unerwünschten Handelsbetriebe entstehen können. - 3 - III. Hinweise: 1. Die im Verfahren beteiligten Forstbehörden weisen darauf hin, dass es sich bei dem im RPN dargestellten, ca. 0,5 ha großen Vorranggebiet Forst um ein wertvolles Eichen- wäldchen handelt, das im Sinne der Minimierungsgebotes des § 12 Abs. 1 Hess. Waldgesetz mit einer angemessenen Pufferzone dauerhaft erhalten werden sollte. Nach der Empfehlung der Fachbehörden soll der Logistikpark dann um diese Fläche herum entwickelt werden. 2. Die Regionalplanung empfiehlt weiterhin, Teile des Logistikparks interkommunal zumindest mit der Nachbargemeinde Burghaun; ggf. auch mit weiteren Mitglieds- gemeinden des Kegelspiels zu entwickeln. IV. Begründung: 1. Sachverhalt Am 27.01.2017 beantragte der Magistrat der Stadt Hünfeld die Zulassung einer Abweichung vom Regionalplan für eine Erweiterung des Regionalen Logistikzentrums „Logistikpark Hess. Kegelspiel“, Stadtteil Michelsrombach, Stadt Hünfeld, Landkreis Fulda um ca. 23 ha. Als Begründung für die Erweiterung wurde von der Antragstellerin vorgetragen, dass im Logis- tikgebiet Hessisches Kegelspiel mit rund 35 ha neben einer ca. 20 ha großen, von der Firma Tegut optionierten Baufläche nur noch Restflächen von ca. 3 ha zur Verfügung stehen, die den aktuellen Bedarf nicht mehr decken können und für kleinere Betriebsansiedlungen vorge- halten werden. Die Firma Tegut Lebensmittel GmbH & Co. KG, Fulda will nach ersten Über- legungen im Jahr 2011 jetzt ihren deutschlandweiten zentralen Logistikstandort dort realisie- ren, was bis zu 700 Arbeitsplätze im Landkreis Fulda im Wesentlichen sichern, teilweise auch neu entstehen lassen würde. Sie benötigt für die Umsetzung ihres Ansiedlungs- und Verlage- rungswunsches die bereits zugesagten ca. 20 ha für die dort dann gebündelten Lager- und Kühlbereiche; außerdem möchte Tegut noch eine Erweiterungsfläche von 5 bis 7 ha, um als weiteren Schritt z. B. die Backwarenproduktion hierher verlagern zu können. - 4 - Daneben wollen zwei weitere regionale Logistiker ebenfalls große Betriebs- und Lagergebäu- de in dem Logistikpark errichten bzw. errichten lassen. Der eine Logistiker ist bereits ansässig und möchte eine weitere Halle zur Lagerung und deutschlandweiten Verteilung von Waren realisieren. Ein zweiter Logistiker, der bisher an einem anderen Standort in der Region unter- gebracht ist -allerdings in einem Mietobjekt, das keinerlei Erweiterungsmöglichkeiten bietet- möchte seinen Betrieb ebenfalls in den Logistikpark umsiedeln. Sie benötigen jeweils rd. 8 bzw. rd. 5 ha Fläche. Nachdem der Stadt Hünfeld die im Rahmen der Beteiligung der Träger öffentlicher Belange im Zuge des Abweichungsverfahrens eingegangenen Stellungnahmen und hier insbesondere die Stellungnahmen der Unteren und Oberen Landwirtschaftsverwaltung übermittelt wurden, hat diese mit Schreiben vom 30.03.2017 mitgeteilt, dass sie zur Verringerung der möglichen Auswirkungen auf den Belang Landwirtschaft auf die Ansiedlung eines der beiden regionalen Logistikbetriebe und damit zugleich auf die Inanspruchnahme von gut 5 ha überwiegend be- sonders guter landwirtschaftlicher Flächen verzichten will, und den weiterhin beantragten Abweichungsbereich auf ca. 17 ha reduziert. Zugleich teilt sie mit, dass sie außerdem auf die bislang als eine Kompensationsmaßnahme vorgesehene Extensivierung von ca. 2,5 ha guter Ackerflächen am Rand des Abweichungsbereichs verzichten und stattdessen in Abstimmung mit den Naturschutzbehörden u. a. Naturschutzmaßnahmen wie Uferrandstreifen im Bereich der Haune entwickeln will. Die Antragstellerin befindet sich darüber hinaus in Gesprächen mit den Nachbarkommunen bezüglich einer interkommunalen Zusammenarbeit und die Nachbargemeinde Burghaun hat mitgeteilt, dass sie prüft, ob sie sich an der Gebietsentwicklung beteiligen will. Ausweisungen im RPN 2009: Vorranggebiet für Landwirtschaft (überwiegend) Vorbehaltsgebiet für Landwirtschaft (tlw.) Vorranggebiet für Forstwirtschaft (ca. 0,5 ha) Hochspannungsleitung (110-kV-Bahnstromleitung Fulda-Körle) Bundesfernstraße mindestens vierstreifig-Bestand, BAB 7 (grenzt an) Anschlussstelle Bundesfernstraße Bestand (in unmittelbarer Nähe) Vorranggebiet für Industrie und Gewerbe Bestand und regionales Logistikzentrum Planung (grenzen an) Bei der Stadt Hünfeld handelt es sich um ein Mittelzentrum. - 5 - Ergänzend zu den mit der Antragstellung vorgelegten Stellungnahmen aus der frühzeitigen Behördenbeteiligung mit den Trägern öffentlicher Belange aus dem Bauleitplanverfahren (6. Änderung des Bebauungsplanes Nr. 16 „Gewerbegebiet an der Autobahn/Logistikpark, Hessisches Kegelspiel“ (Sondergebiet Logistik) sowie der 9. Änderung des Flächennutzungs- planes im Stadtteil Michelsrombach der Stadt Hünfeld) wurden am 07.02.2017 Hessen Mobil Straßen- und Verkehrsmanagement in Kassel sowie in Fulda, der Kreisausschuss des Land- kreises Fulda, das Regierungspräsidium Gießen, die Industrie- und Handelskammer Fulda, das Hessisches Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie, das Eisenbahn-Bundes- amt, die DB Energie GmbH, die Städte Fulda und Schlitz, die Gemeinden Burghaun, Eiter- feld, Hofbieber, Rasdorf, Nüsttal, Petersberg und Burghaun, die Obere Landwirtschafts- sowie die Obere Naturschutzbehörde und die Obere Forstbehörde sowie die Abteilung Umwelt- und Arbeitsschutz beim RP Kassel um Stellungnahme gebeten. Das Hess. Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung wurde nachrichtlich am Verfahren beteiligt. Die Anhörungsfrist lief bis zum 10.03.2017. 2. Auswertung der Stellungnahmen Die überwiegende Zahl der Träger öffentlicher