BRF-Bericht-2012.Pdf
Total Page:16
File Type:pdf, Size:1020Kb
Tätigkeitsbericht 2012 Inhalt Paradigmenwechsel – Ein Vorwort 4 Schwerpunkte 2012: Haushaltskonsolidierung und Strategieprozess 5 Programmeinschnitte in der Redaktion 7 Fernsehen: Ostbelgien und die Welt im Bild 13 Das Info-Portal Ostbelgiens 15 Die Musikredaktion 17 Technik: Modernisierung und Optimierung 23 Haushalt und Finanzen in einem Krisenjahr 27 BRF-Vermarktung durch media.concept 32 Die forsa-Umfrage bestätigt: Der BRF ist Ostbelgiens beliebtester Hörfunksender 33 Der BRF als Veranstalter und als Forum für Events 37 Der BRF in den Medien 40 Mitglieder des Verwaltungsrats 41 Impressum 42 3 BRF-Tätigkeitsbericht 2012 Paradigmenwechsel – Ein Vorwort Paradigmenwechsel – Ein Vorwort Das Jahr 2012 stand beim Durch mutige Entscheidungen BRF im Zeichen eines Paradig- und beherztes Eingreifen konnten menwechsels. Nach Zeiten des die Haushalte bis 2015 gesichert Wachstums, der Programmerwei- werden. Allerdings gelang dies terungen und der Angebotsdiffe- nur durch harte Einschnitte in renzierung zwang eine unabding- Personal und Programm. Insofern bare Haushaltskonsolidierung zu steht der BRF an einem Wende- strikten Sparmaßnahmen. Dazu punkt: Der Sparzwang führte zu gehörten - erstmals in der Ge- Entlassungen, Vorverrentungen schichte des Belgischen Rund- sowie der Aufgabe bewährter und funks - leider auch harte Perso- beliebter Sendungen oder Aktivi- nalentscheidungen. Ursachenfor- täten. In dieser Situation soll der schung und Schadensbegren- eingeleitete Strategieprozess un- zung beherrschten die Aktivitäten ter Einbeziehung aller Beschäftig- von Direktion und Gremien; der ten eine angepasste Neuausrich- Ausschuss II des Parlaments der tung bringen. Ein Audit zur Über- Deutschsprachigen Gemeinschaft prüfung von Organisationsstruktur hat sich eingehend mit der Situa- und Arbeitsabläufen wird diesen tion des BRF beschäftigt – man Prozess sinnvoll ergänzen. darf gespannt sein auf seinen Ab- schlussbericht. Ziel ist es, den BRF auf der Grundlage einer langfristigen so- liden Finanzplanung zur unange- fochtenen ostbelgischen Referenz für Information, Musik und Unter- haltung zu machen. Die Grundvo- raussetzungen dazu stimmen: Seriöser, kompetenter Journalis- mus hat den BRF zur Informati- onsquelle Nr. 1 in Ostbelgien ge- macht. Jetzt gilt es, das Markenzei- chen BRF unter den veränderten Rahmenbedingungen noch dy- namischer und nutzerorientierter zu gestalten. Auch die jährliche Umfrage des Meinungsfor- schungsinstituts forsa wird uns dabei helfen, die Anforderungen und Wünsche unserer Hörerinnen und Hörer, Zuschauerinnen und Zuschauer, Leserinnen und Leser noch gezielter in Hörfunk, in Fernsehen und im Web umzuset- zen. Toni Wimmer, seit 15.5.2012 Direktor des Belgischen Eupen im Februar 2013 Rundfunks. Toni Wimmer 4 Schwerpunkte 2012: Haushaltskon- solidierung und Strategieprozess VON DIRK VANDRIESSCHE UND TONI WIMMER Das Jahr 2012 war für den trotz ein Maximum an Information, Belgischen Rundfunk ein sehr er- Service und Unterhaltung bieten. eignisreiches, um nicht zu sagen: Dabei wurde bereits deutlich, dramatisches. Mit vier Entlassun- dass sich der BRF mit der Pro- gen im August und sechs Vorver- grammreform von 2011 ein über- rentungen im Dezember verlor aus effektives und modernes der Sender 14 Prozent der Voll- Programmraster zugelegt hat. zeitäquivalente seiner Beleg- Durch weitere Abstriche im Sen- schaft. Den umfangreichsten Ver- deplan - das heißt die weitere lust mussten dabei die pro- Reduzierung von Sendeplätzen, grammschaffenden Bereiche Re- einzelnen Diensten und Modera- daktion und Moderation erleben. tionen – würde der BRF sich vom Die Folge sind – wie sie alle fest- öffentlich-rechtlichen Rahmen stellen konnten – herbe Einschnit- wegbewegen hin zu den Pro- te im Programm: Sendungen grammrastern kommerzieller mussten abgesetzt werden, BRF2 Sender. Es muss in den Gremien bietet nunmehr – euphemistisch entschieden werden, ob dies ei- gesprochen – Musikgenuss pur, nen gangbaren Weg darstellt. derzeit gibt es nicht einmal mit BRF1 ein durchgehend moderier- Bei den Vorverrentungen stellte tes Hörfunkprogramm. Damit be- das Alter der Beschäftigten die wegt sich der BRF unterhalb ei- entscheidende Grundlage für de- nes zeitgemäßen öffentlich- ren Antragsberechtigung dar. Aus rechtlichen Medienangebots. diesem Grunde war der Perso- nalabbau auch nicht nach inhaltli- An dieser Stelle gebührt nach chen Notwendigkeiten plan- und Monaten des Umbruchs und der steuerbar. So verschärfte sich ein Veränderung den Beschäftigten bereits vorhandenes Problem ein aufrichtiger Dank für ihren un- noch mehr: Redaktion und Mode- ermüdlichen Einsatz und ihre ration verloren weiterhin massiv konstruktive Mitwirkung! Auch un- an Leistungsträgern, während zu- ter zusätzlichen Erschwernissen liefernde Bereiche wie Technik wie etwa langfristigen Krankheits- und Verwaltung verhältnismäßig fällen entscheidender Funktions- wenig Kräfte einbüßen mussten. träger wie des Chefredakteurs Mit anderen Worten: Es mangelt und des Studioleiters in Brüssel einerseits an den Produktgestal- wird ein enormes Engagement an tern in Redaktion und Moderation; den Tag gelegt. Dank gebührt andererseits besteht eine gewisse auch all den Kollegen, deren Überbesetzung in Technik und Sendungen zum Teil nach vielen Verwaltung. Diese Situation muss Jahren eingestellt wurden, wie dringend entschärft werden: Es etwa Olivier Krickel und Emanuel bedarf der Regelungen, wie Per- Zimmermann, die zehn Jahre den sonal umgeschichtet werden „Treffpunkt“ moderiert haben. kann. Vor allem: Erforderliche Lö- Die Entwicklungen des letzten sungen dieser Situation kann der Jahres zwingen zu grundsätzli- BRF aufgrund der statutären chen Überlegungen. Es bedarf Rahmenbedingungen nicht intern, der Umstrukturierungen. Derzeit alleine und selbständig umsetzen. laufen die Anstrengungen auf Entsprechende Verhandlungen Hochtouren, andere Sendeforma- mit der Exekutive, dem Ministeri- te zu prüfen, die mit der verblie- um und den Sozialpartnern sind benen Ressourcen nichtsdesto- dazu im Gange. 5 BRF-Tätigkeitsbericht 2012 Schwerpunkte 2012: Haushaltskonsolidierung und Strategieprozess Auch das Jahr 2013 wird vor diesem Hintergrund für den BRF ein sehr entscheidendes werden. Der laufende Strategieprozess lässt schon jetzt klar die intendier- te Ausrichtung des Hauses er- kennen: nämlich weiterhin „als Stimme Ostbelgiens“ kompetent, seriös, verlässlich und vor allem publikumsorientiert zu informieren und zu unterhalten. Das bevor- stehende Audit wird dazu weitere Optimierungen bringen und die jährliche Umfrage des Meinungs- forschungsinstituts forsa detaillier- te Angaben zu den Anforderun- gen des Zielpublikums. In diesem Zusammenhang besteht Einigkeit auch darüber, dass man sich nicht der Frage verschließen darf, ob die derzeitige Rechtsform noch geeignet erscheint – die au- genblickliche Situation zeigt sehr deutlich, dass ein schnelllebiges Medienunternehmen im Grunde sehr viel flexiblere Gestaltungs- möglichkeiten benötigt. Hier muss es gestattet sein, kritisch und er- gebnisoffen mit den Beschäftig- ten, den Gewerkschaften und der Politik sinnvolle Alternativen zu prüfen. 6 Programmeinschnitte in der Redaktion VON OLIVIER KRICKEL Das Jahr 2012 war für den Die Attraktivität des Rund- BRF geprägt von Programmein- funks besteht darüber hinaus in schnitten. Die finanzielle Lage seinem ausgewogenen Mix aus des Hauses drängte dazu, nahe- Unterhaltung und Information. Der zu alle Reformschritte des Vorjah- stete Wechsel beider Elemente res zurück zu nehmen oder in ih- lässt breite Bevölkerungsschich- rem Umfang zu reduzieren. Darü- ten am Programm und damit an ber hinaus musste der BRF weite- der Forums- und Integrationsfunk- re dramatische programminhaltli- tion des öffentlich-rechtlichen che Kürzungen für 2013 be- Rundfunks teilhaben. Dies funkti- schließen. Ihr Ausmaß ist vor al- oniert nur, wenn die Sendungsin- lem deshalb so gravierend, weil in halte verlässlich, neutral und un- erster Linie die programmschaf- abhängig die Lebenswirklichkeit fenden Abteilungen Redaktion des Nutzers abbilden, einordnen und Moderation vom durchgeführ- und dem Rezipienten eine Orien- ten Stellenabbau betroffen waren. tierung geben. Gerade weil der Rundfunk ein so pluralistisches Ungeachtet der reduzierten Publikum bedient, zählen der Kul- Programmmenge bleibt das tur- und Bildungsauftrag zum we- Selbstverständnis zur Programm- sentlichen Kern des BRF- qualität unangetastet. Das Ziel ist Selbstverständnisses. weiterhin, hintergründig, kritisch und analytisch zu berichten. Das Alleinstellungsmerkmal - ein Ge- samtpaket aus Informationen über das Inlandsgeschehen, die Welt, die EU, die Region und die Gemeinschaft anzubieten - bildet immer noch den Trumpf des BRF. Es gilt, über die Sprach- und nati- onalen Grenzen zu schauen, um Brücken zu den regionalen Nach- barn zu bauen und die Identität der DG im europäischen Kontext zu fördern. Rundfunk an sich und den öf- fentlich-rechtlichen im Besonde- ren kennzeichnet mehr als die reine Informationsvermittlung. Rundfunk ist nicht nur Träger ei- ner Botschaft, sondern gehört „Zukunft Medien“ lautete der Titel des Berufsorientie- selbst zum Kulturgut. Er ist ein rungs- und -informationstages mit Ausstellung am ständiger Begleiter durch den All- 29. April im BRF-Funkhaus. Im Bild die Podiumsdiskus- tag seiner Nutzer. Dadurch hat er sion „Medienberufe im Radio – privat oder öffentlich- im Gegensatz zu Printmedien die rechtlich?“ mit James Schindowski, Musikchef 100'5 Chance, ein Publikum zu infor- (von links), BRF-Chefredakteur Rudi Schroeder und mieren, das nicht gezielt