Geologie Des Gebietes Neumarkt/Steiermark — Mühlen
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ZOBODAT - www.zobodat.at Zoologisch-Botanische Datenbank/Zoological-Botanical Database Digitale Literatur/Digital Literature Zeitschrift/Journal: Jahrbuch der Geologischen Bundesanstalt Jahr/Year: 1970 Band/Volume: 113 Autor(en)/Author(s): Thurner Andreas Artikel/Article: Geologie des Gebietes Neumarkt/Steiermark - Mühlen 1-72 ©Geol. Bundesanstalt, Wien; download unter www.geologie.ac.at 1 Jahrb. Geol. B. A. Bd. 113 S. 1—72 Wien, März 1970 Geologie des Gebietes Neumarkt/Steiermark — Mühlen von Andreas THUBNEB (Graz) *) (Mit 2 Tafeln und 5 Textabbildungen) Inhalt Vorwort 2 A. Umgrenzung des Gebietes und morphologische Übersicht 2 B. Geologische Vorarbeiten 3 C. Geologische Übersicht 4 D. Petrographische Erläuterungen 5 I. Mesozonale kristalline Schiefer 5 II. Mesozonale-epizonale phyllitische Glimmerschiefer 7 III. Die Schichten des Paläozoikums 8 E. Geologische Beschreibung 15 I. Das Gebiet westlich der Olsa—Neumarkter Sattelfurche 16 1. Königreich , 16 2. Groberberg 17 3. Die Ostabfälle des Pöllauer Rückens 21 4. Der Rainberg 24 5. Das Gebiet zwischen dem Zeutschacher Becken und der Straße nach St. Lambrecht 24 6. Das Gebiet zwischen der Straße nach St. Lambrecht und dem Lambreehter Bach 26 7. Der Ostabfall des Blasenkogels 27 8. Zusammenfassung des Gebietes Königreich—-Blasenkogel Ostabfall ... 28 II. Das Gebiet östlich der Olsa—Neumarkter Sattelfurche 29 1. Die Nordabfälle des Eibl 29 2. Das Gebiet zwischen der St. Veiter Klamm—Pörtschacher Talung bis zur Furche Hammerl—Tauchendorf—Fischerbach 31 3. Das Gebiet zwischen Hammerl, Fischerbach und St. Georgner Graben. 35 4. Der Rücken zwischen Georgner und Greither Graben 39 5. Der Rücken Spielberg—Trattnerkogel 41 6. Das Kreuzeck 43 7. Der Rücken St. Marein—Forehenstein—Furtner See 46 8. Zusammenfassung des Gebietes östlich der Olsa—Furtner See-Furche . 47 DU. Die Mondorfer Leiten 47 IV. Der Schinkenbühel 52 V. Der Jakobsberg 54 VI. Die Grebenze 55 VII. Tektonisehe Zusammenfassung 58 F. Die Fazies im Murauer—Neumarkter Raum 61 G. Die Lockerablagerungen 64 H. Die Ergebnisse der Aufnahme 68 Literaturverzeichnis 69 *) Anschrift des Verfassers: Prof. Dr. Andreas THTJENKB, Universität Graz, 8010 Graz, Sporgasse 32. T. Jahrbuch Geol. B. A. (1970), Bd. 113, 1. Heit ©Geol. Bundesanstalt, Wien; download unter www.geologie.ac.at 2 Vorwort Im Anschluß an die Herausgabe des Kartenblattes Stadl—Murau (THTTRNER 1958) entschloß ich mich, das im Osten angrenzende Karten blatt Neumarkt (Nr. 160) aufzunehmen, so daß vor allem das „Paläozoikum", das große Teile um Neumarkt einnimmt, von einheitlichem Standpunkt erfaßt wird. Die Aufnahme wurde als auswärtiger Mitarbeiter der Geolo gischen Bundesanstalt Wien in den Jahren 1960—1964 durchgeführt. Als Kartengrundlage diente vor allem die alte österreichische Landes aufnahme 1 : 25.000 (Nr. 5153 1/3), dann die seit 1963 erschienene Karte 1 :50.000 (Nr. 160) und für den östlichen Teil die Karten 1 : 25.000 (Nr. 160/4). Für einzelne Gebiete standen mir auch die Entwurfskarten vom Eich- und Vermessungswesen 1:10.000 und einzelne Luftbildaufnahmen zur Verfügung. Trotz des reichen Kartenmaterials gab es oft Schwierigkeiten, da viele Wege (meist Holzwege) eingezeichnet, aber nicht mehr erhalten waren, dagegen die neuen Güter- und Forstaufschließungswege noch nicht verzeichnet sind. Da nur wenige geologische Vorarbeiten vorhanden waren, konnten zahl reiche neue Erkenntnisse gewonnen werden und es gestaltete sich die Auf nahme wie auf Neuland. Ich möchte damit auf keinen Fall die Arbeiten der Vorgänger (ROLLE, TOTJLA, GEYER) als gering schätzen; sie stellen eben den Forschungsstand von vor 70 und 100 Jahren dar. Wertvolle Unterstützung gewährte eine Aufnahme von PLOTENY (1956), die als Dissertation an der Universität Graz erschienen ist. Obwohl das Kartenblatt Neumarkt in 2—3 Jahren vollendet ist, halte ich es für notwendig, den paläozoischen Teil gesondert zu veröffentlichen, damit der Anschluß an Murau zustandekommt, so daß nun eine stratigra- phische und tektonische Zusammenfassung möglich ist. Es ist mir an dieser Stelle ein Herzensbedürfnis, Herrn Direktor Prof. Dr. KÜPPER für die Unterstützung herzlich Dank zu sagen. Recht herzlich danke ich Herrn Prof. Dr. KARL METZ, der es mir ermöglichte, die Instituts einrichtungen an der Universität Graz zu benützen und für kritische Aus sprachen stets großes Interesse zeigte. Herzlichen Dank schulde ich auch Herrn Prof. Dr. H. FLÜGEL und Herrn Chefgeologen Dr. S. PREY, die bei gemeinsamen Begehungen und Aussprachen wertvolle Anregungen gaben. A. Umgrenzung des Gebietes und morphologische Übersicht In der Arbeit wird vor allem das Gebiet zwischen Grebenze im W und den Seetaler Alpen im E behandelt. Die Grebenze, die teilweise auf dem Kartenblatt Murau liegt, erfährt in diesem Rahmen eine zusammenfassende Darstellung. Gegen E reicht die Aufnahme etwas über das Görtschitztal hinaus und umfaßt noch den Jakobsberg, die Mondorfer Leiten und den Schinkenbühel, die durch Störungen von den eigentlichen Seetaler Alpen getrennt sind. Die Südgrenze bilden die Nordabfälle des Eibl und die Südabfälle der Grebenze, die zum Teil bereits auf dem Kartenblatt Friesach (Nr. 186) liegen. Die Nordgrenze ist durch die Mur von östlich Frojach bis Scheifling gegeben. ©Geol. Bundesanstalt, Wien; download unter www.geologie.ac.at 3 Morphologisch erkennen wir auffallende Gegensätze. Zwischen den steil aufsteigenden Kämmen der Grebenze und den Seetaler Alpen (Zirbitz 2397 m) breitet sich ein hügeliges Gelände mit Rundbuckeln und Rücken aus, die Höhen bis 1200 m, nur ausnahmsweise bis 1466 m Höhe (Kreuzeck 1466 m) erreichen und morphologische Mannigfaltigkeit aufweisen. Die gesamte Neumarkter Landschaft zeigt überall Spuren der pleistozänen Vereisung. Nicht nur die Rundformen weisen daraufhin, sondern auch die zahlreichen Schotter- und Sandablagerungen geben davon Zeugnis. Die Entwässerung erfolgt im W durch die Olsa, im E durch die Görtschitz. Die Olsa sammelt die Bäche von NW vom Neumarkter Sattel (Mariahof) und von NE vom Perchauer Sattel. Die Görtschitz nimmt die Bäche von den Westabfällen der Seetaler Alpen und einige kleinere von W auf, die von Schönhof und St. Veit in der Gegend kommen. B. Geologische Vorarbeiten Überblickt man die geologische Darstellung dieses Gebietes auf den ver schiedenen geologischen Übersichtskarten (BOTJE 1835, HAIDINGEE 1845, STUB 1871, HEBITSCH 1921, VETTEBS 1932, METZ 1957), so erkennt man, wie sich allmählich die Erkenntnisse erweitert haben. Anfangs sah man, anschei nend nur auf Grund von Talwanderungen, die auffallenden Schichtglieder, wie die Kalke der Grebenze und des Pleschaitz, die „Tonschiefer" um Neu markt und die Gneise der Seetaler Alpen. Von ROLLE (1854) stammen wertvolle Beobachtungen, er unterscheidet bereits Chloritschiefer und graphitreiche Gesteine, er berichtet bereits von Dolomiten bei Mühlen. STUB (1871) bringt S. 72 zwei Profile durch das Neumarkter Becken- der eine Schnitt führt von der Grebenze über Neumarkt, Greith zur Wenzel alpe, der andere vom Kalkberg übern Bischofberg nach Greith. Die „Ton; schiefergruppe" von Neumarkt wird dabei hervorgehoben. Von Bedeutung ist die Arbeit von TOULA (1893), die von Crinoidenfunden auf der Grebenze berichtet und auf Grund von Tatocrinus werden die Kalke ins Devon gestellt. Ausführlich befaßt sich GEYEB (1893) mit dem Aufbau und der Lagerung. Er kommt zu dem Ergebnis, daß die Kalke der Grebenze unter den Phylliten liegen und muldenförmig mit den Kalken des Singerecks—Mühlen zu ver binden sind. Die Arbeiten von TOENQUIST (1916, 1917, 1921) versuchen, das Gebiet Murau—Neumarkt in Decken zu gliedern, welche Anschauung sicher etwas für sich hat, doch damals viel zu wenig durch Aufnahmen begründet war. In der Geologie von Steiermark (HEEITSCH 1921) werden hauptsächlich die Aufnahmsergebnisse von GEYEB verwertet. HABEEEELLNEB E. (1937) sieht in den Karbonatgesteinen von Mühlen fragliche Trias. R. SCHWTNNEB (1939, 1950) schuf den Namen der Norealinie, die mit der Görtschitztalstörung identisch ist (PEITSCH 1963). ©Geol. Bundesanstalt, Wien; download unter www.geologie.ac.at 4 Mit der Arbeit von PLOTENY (Dissert. 1956) tritt die Dolomit-Quarzit- serie von Mühlen als fragliche Trias wieder in den Vordergrund. Sie wird von H. FLÜGEL (1960) mit der Raasbergserie verglichen und damit groß- tektonische Folgerungen abgeleitet. Für TOLLMANN (1950, 1963) ist die fragliche Trias ein wichtiger Beleg für den Bestand der Gurktaler Decke. Ein Profil über den Trattnerkogel (1963, S. 50) kennzeichnet die Lagerung. In der geologischen Übersichtskarte des Bezirkes St. Veit a. d. Glan von BECK-MANNAGETTA (1957) kommen vom Blatt Neumarkt die nach Kärn ten gehörigen Gebiete zur Darstellung. Wertvolle Beobachtungen bringen CLAB (1951) und W. FBITSCH (1963) über den Verlauf der Görtschitztalstörungen. Von mir liegen geologische Berichte in den Verhandlungen der Geolo gischen Bundesanstalt (1960—1964) vor. Über die Geologie des Kreuzecks wurden 1958 und über die fragliche Trias von Mühlen 1964 Arbeiten ver öffentlicht. Über das Magneteisenstein-Vorkommen in der PÖllau berichten GÖTH G. (1843), CANAVAL (1930), HÖBHAGEN (1903) und REDLICH (1931) einige Tatsachen. Notizen über Magnetkies beim Bauer „Geigl" nächst Scheifling sind im Jahrbuch der Geol. B. A. Wien 1955 S. 342 enthalten (ohne Autor). Über Bleiglanzvorkommen bei Bayerdorf unweit Neumarkt schreibt SEELAN in den Verhandlungen der Geolog. Reichsanstalt (1869). JANISCH (1885) bringt historische Angaben über Bad Einöd. Das öster reichische Bäderbuch 1928 enthält Analysen über das Heilwasser von Bad