2010 - 2012

WEIZ Der Weg zur „Sanften Mobilität“ Strategies for sustainable mobility

Local Action Plan Final Report 2012

Active travel network - LAP Lokaler Aktionsplan – auf dem Weg zur sanften Mobilität

INHALTSVERZEICHNIS

1 Allgemeines ………………………...... 3 1.1 Ausgangslage ……………...... 3 1.2 Die Stadt Weiz und die 5 Umlandgemeinden ………...... 3 1.3 Der Wirtschaftsstandort Weiz ……………...... 5 1.4 Die Schulstadt Weiz …………………………………………………………………7 1.5 Die Einkaufsstadt Weiz ………………………………………………………………9 1.6 Die Kulturstadt Weiz …………………………………………………………………10

2 Problemanalyse ………...... 11 2.1 Verkehrsinfrastruktur …………...... 11 2.2 Verkehrsbelastung…………...... 13 2.3 Die fehlende Nord-Süd-Umfahrung …………………………………………………15 2.4 Ursachen und Wirkungen …………………………………………………………19

3 Zielsetzungen ……………...... 20

4 Maßnahmen, Aktionen, Aktivitäten ……...... 21 4.1 Übersicht der geplanten Maßnahmen ……...... 21 4.2 Infrastrukturmaßnahmen …………………………………………………………22 4.21 Netzschlüsse im Geh- und Radwegenetz ……………………………………………………22 4.22 Netzschlüsse in der Stadt Weiz …………………………………………………………………25 4.23 Netzschlüsse in der Gemeinde ………………………………………………….35 4.24 Netzschlüsse in der Gemeinde Mitterdorf ……………………………………………………41 4.25 Netzschlüsse in der Gemeinde ………………………………………………….44 4.26 Netzschlüsse in der Gemeinde Naas …………………………………………………………..48 4.27 Netzschlüsse in der Gemeinde Thannhausen ………………………………………………57 4.28 Fußgängerfreundliche Zonen – Begegnungszonen …………………………………………..64 4.29 Fußgängerleitsystem ……………………………………………………………………………66 4.3 Bewusstseinsbildung …………………………………………………………………67 4.4 Öffentlichkeitsarbeit …………………………………………………………………76

5 Zusammenfassung ...... 78

Zusammenfassung in englischer Sprache ………………………………………………..80

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1. Allgemeines

1.1 Ausgangslage

Die Stadt Weiz ist Bezirkshauptstadt, regionales Zentrum und beheimatet alle wesentli- chen Einrichtungen im Bereich Verwaltung, Ausbildung, Arbeit, Versorgung und Kultur. Diese Funktionen machen die Stadt auch zum „Verkehrszentrum“.

1.2 Die Stadt Weiz und die 5 Umlandgemeinden

Mit den Gemeinden Krotten- dorf, , Mortantsch, Naas und Thannhausen grenzen ins- gesamt 5 Gemeinden an die Stadt Weiz an.

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Gemeinde Einwohnerzahl Gesamtfläche in km²

Weiz 8.943 5,06

Krottendorf 2.159 12,44

Mitterdorf an der Raab 2.002 20,98

Mortantsch 1.941 17,58

Naas 1.381 20,78

Thannhausen 2.272 33,47

Gesamt 18.698 110,31

Quelle: Gemeindeserver Land Steiermark, Werte aus 2012

Die Stadt Weiz weist mit einer Fläche von 5,06 km² in etwa eine Ausdehnung von ca. 2,5 km x 2,0 km und einen Flächenanteil von 4,6% der Gesamtfläche auf. Die 5 Umlandge- meinden bringen es gemeinsam auf rd. 9.800 Einwohner; die Stadt Weiz hat derzeit etwa 9.000 Einwohner. Im Einzugsbereich von Weiz leben ca. 50.000 bis 60.000 Einwohner. Weiz hat die „klassische Funktion“ eines regionalen Zentrums.

Die Stadt Weiz und die Umlandgemeinden in einer Luftschrägaufnahme in Blickrichtung Nord; im Vordergrund die Industriebetriebe in Preding in der Nachbargemeinde Krottendorf, im Hintergrund die Weizbergkirche

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1.3 Der Wirtschaftsstandort Weiz

Weiz hat vor allem in der Elektroindustrie, in der Metall- und Holzverarbeitung und in der jüngeren Vergangenheit auch in der Autoindustrie große Bedeutung.

Als Leitbetriebe sind unter anderem zu nennen:

 Andritz Hydro GmbH, Werk Nord und Süd

 Siemens Transformers GmbH & Co KG, Werk Nord und Süd

 Elin EBG Motoren GmbH in Preding (gemeinsam mit Andritz und Siemens ca. 2200 Mitarbeiter)  Magna Presstec AG (ca. 2.000 Mitarbeiter)

 Knill Energy Holding GmbH & Knill Technology Holding GmbH (ca. 500 Mitarbeiter)

 Weizer Parkett (ca. 400 Mitarbeiter)

 Pichler GesmbH (ca. 200 Mitarbeiter)

 Mosdorfer GesmbH (140 Mitarbeiter)

Nicht unerwähnt darf die Bauwirtschaft mit den beiden Steinbrüchen, Beton-, Asphalt- und Schotterwerken Marko und Strobl im Norden, sowie die Bauunternehmen Lieb Bau Weiz im Zentrum und Strobl - Bau und Holz im Süden bleiben.

Die „Statistik Austria“ weist für das Jahr 2010 in Summe 589 „Arbeitsstätten“ mit insge- samt 8.635 Beschäftigten in der Stadt Weiz aus.

In Summe verfügen die 6 betrachteten Gemeinden über 12.000 Arbeitsplätze.

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Krotten- Mitter- Mort- Thann- Gemeinde Weiz Naas Gesamt dorf dorf antsch hausen

Erwerbstätige am 8.635 2.116 305 270 316 432 12.074 Arbeitsort *1)

Einpendler 6.474 1.876 108 90 143 208 8.899

Nichtpendler 214 112 143 130 117 180 896

Binnenpendler 1.947 128 54 50 56 44 2.279

Auspendler 2.138 932 879 847 610 981 6.387

Erwerbstätige am 4.299 1.172 1.076 1.027 783 1.205 9.562 Wohnort *2)

Erläuterungen: Quelle „Statistik Austria“, Werte aus 2010 *1) Erwerbstätige am Arbeitsort: Ist die Zahl der Erwerbstätigen in den Betrieben einer Gemein- de, welche sich aus der Summe der Einpendler (Wohnort in anderer Gemeinde), der Nicht- pendler (Wohn- und Arbeitsort ident und in der Gemeinde) und der Binnenpendler (Wohn- und Arbeitsort in der Gemeinde, jedoch räumlich getrennt) zusammensetzt. *2) Erwerbstätige am Wohnort: Ist die Zahl der Erwerbstätigen mit Wohnort in einer Gemeinde, welche sich aus der Summe der Auspendler, der Nichtpendler und der Binnenpendler er- rechnet.

Mit 8.635 Erwerbstätigen am Arbeitsort (in einem der Betriebe in der Stadt) und 4.299 Erwerbstätigen am Wohnort (in der Stadt) hat Weiz mehr als doppelt so viele Jobs zu bie- ten, als sie selbst benötigt.

Mit einer ähnlich positiven Bilanz kann nur mehr die Gemeinde Krottendorf aufwarten (2.116 Arbeitsplätze zu 1.172 Erwerbstätigen mit Wohnsitz in der Gemeinde). Bei allen übrigen Gemeinden besteht hier ein deutlicher Saldo. Je Arbeitsplatz stehen 2,5 bis 3,8 Erwerbstätige mit Wohnsitz in der Gemeinde gegenüber. Entsprechende Zahlen an Aus- pendlern sind die Folge.

Die insgesamt 12.074 Arbeitsplätze in Summe in den 6 Gemeinden (89% davon in den Gemeinden Weiz und Krottendorf) beweisen deutlich die Wirtschaftskraft dieser Region. Dies bedingt naturgemäß einen hohen Anteil an Berufsverkehr, wobei dabei ein Anteil von über 80% auf den motorisierten Individualverkehr zuzurechnen ist. Hier liegt ein hohes Potential für die Verlagerung auf den Fußgänger- und Radverkehr, aber auch auf den öffentlichen Verkehr (Bus und Bahn).

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Krotten- Mitter- Mort- Thann- Gemeinde Weiz Naas Gesamt dorf dorf antsch hausen

Schüler/Studenten 3.656 0 77 84 157 70 4.044 am Schulort *1)

Einpendler 2.880 0 3 4 89 16 2.992

Binnenpendler 776 0 74 80 68 54 1.052

Auspendler 178 276 201 192 117 241 1.205

Schüler/Studenten 954 276 275 272 185 295 2.257 am Wohnort *2)

Erläuterungen: Quelle „Statistik Austria“, Werte aus 2010

*1) Schüler/Studenten am Schulort: Ist die Zahl der Schüler/Studenten in den Schulen einer Gemeinde, welche sich aus der Summe der Einpendler (Wohnort in anderer Gemeinde), und der Binnenpendler (Wohn- und Schulort in der gleichen Gemeinde, jedoch räumlich getrennt) zusammensetzt.

*2) Schüler/Studenten am Wohnort: Ist die Zahl der Schüler mit Wohnort in einer Gemeinde, welche sich aus der Summe der Auspendler und der Binnenpendler errechnet.

Insgesamt werden an Schulen in den 6 Gemeinden 4.044 Schüler unterrichtet, 90,4 % davon in Schulen der Stadt Weiz.

In der Stadt Weiz stehen 954 Schülern und Studenten, welche in der Gemeinde wohnen, 3.656 Ausbildungsplätze gegenüber. 2.880 (78,8%) der insgesamt 3.656 Schüler und Studenten in der Stadt Weiz pendeln für den Schulbesuch in die Stadt ein. Der überwie- gende Anteil davon reist mit öffentlichen Verkehrsmitteln an. Schüler/Studenten der Ober- stufen der allgemeinbildenden und berufsbildenden höheren Schulen benutzen jedoch auch das eigene Auto für die Anreise.

Ein hoher Anteil der Schüler/Studenten, welche in der Stadt Weiz wohnen, kommt zu Fuß oder mit dem Rad zur Schule. Teilweise werden Kinder der Volksschule auch von ihren Eltern mit dem Auto zur Schule gebracht.

In den Umlandgemeinden werden meist Kleinbusse im Gelegenheitsverkehr für den Schülertransport eingesetzt.

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1.5 Die Einkaufsstadt Weiz

Als regionales Zentrum ist die Stadt Weiz auch „Einkaufszentrum“. Die „Einkaufsstadt Weiz“ als Dachverband ist stolz auf einen bunten Mix an Einzelkaufhäusern, Fachmärkten und modernen Großmärkten.

Besonders belebt ist die Gastronomie- und Tourismusszene mit insgesamt 71 Gastrono- mie- und Beherbergungsbetrieben.

In Summe gibt es in der Stadt 205 Geschäfte und sonstige Verkaufs- und Dienstleis- tungsbetriebe:

17 Lebensmittelbetriebe 78 Mode-, Beauty- und Lifestyle-Betriebe 25 Kfz-Betriebe, Tankstellen, Taxiunternehmen 12 Sport- und Freizeitbetriebe 14 Betriebe für Kategorie „Buch, Papier und Geschenke“ 23 Betriebe für Kategorie „Haus und Garten“ 5 Banken und Finanzbetriebe 31 Sonstige Betriebe

1.6 Die Verwaltungs- und Behördenstadt Weiz

Als Bezirkshauptstadt beheimatet Weiz eine Reihe von Verwaltungs- und Behördenein- richtungen:

 Arbeitsmarktservice  Bezirksgericht  Bezirkshauptmannschaft  Bezirksschulrat  Finanzamt Oststeiermark  Kammer für Arbeiter und Angestellte  Kammer für Land- und Forstwirtschaft  Österreichischer Gewerkschaftsbund  Stadtpolizei  Steiermärkische Gebietskrankenkasse  Wirtschaftskammer Steiermark, Regionalstelle Weiz

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1.7 Die Kulturstadt Weiz

Als regionales Zentrum kommt der Stadt Weiz eine besondere Bedeutung für alle Formen der Kunst zu.

Als besonderes „Merkzeichen“ hat sich hier das Kunsthaus, entworfen vom international anerkannten Architekten Feichtinger, mitten im Altstadtzentrum etabliert.

Zahlreiche Kunstausstellungen, Theater- und Musikaufführungen der modernen und klas- sischen Kunstszene, Konzerte der beiden Stadtkapellen aber auch von weltbekannten Künstlern und Orchestern prägen das kulturelle Leben der Stadt.

Festveranstaltungen im Jahresreigen, vom Rathaussturm und der Faschingssitzung im Fasching, Kulturfestival und Mühlbratlfest im Sommer, „Summer in the city“, Altstadtfest bis hin zur Weihnachtszeit mit Weihnachtskonzerten, Krampus- und Christkindlmarkt in der Adventszeit sorgen für kulturelle und kulinarische „Hochgenüsse“.

Weiz ist eine dynamische Stadt ganz getreu ihrem Leitbild „Weiz - die Stadt voll Energie“.

Blick auf die Kunsthauspassage

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2. Problemanalyse

2.1 Verkehrsinfrastruktur

Als Hauptverkehrsachsen verlaufen durch die Stadt Weiz die Bundesstraße LB 64, Rech- berg Straße, von über Weiz nach Frohnleiten und die Bundesstraße LB 72, Birk- felder Straße, von Graz über Weiz nach . Zu häufigen Verkehrsüberlastungen kommt es vor allem im Bereich der LB 64 im Zuge der Gleisdorfer Straße, der Birkfelder Straße und der Kapruner-Generator-Straße. Kfz-Verkehrsbelastungen von teilweise mehr als 20.000 Kfz/24 Stunden und einem Lkw-Anteil von 11 % (2.200 Lkw/24 Stunden) müs- sen hier über 2 rechtwinkelige Kreuzung unter beengten Platzverhältnissen bei verkehrs- lichtsignalgesteuerten Kreuzungen „durchgeschleust“ werden.

Die LB 72 wiederum führt am Südrand der Stadt vorbei und hat deshalb kaum eine Ver- kehrsfunktion im innerörtli- chen Ziel-, Quell- und Bin- nenverkehr. Die Marburger Straße im Westen ist an die LB 72 nur mit einem „Halban- schluss“ in Richtung Graz angeschlossen. Umwegfahr- ten durch sensibles Wohnge- biet sind die Folge.

Für den Fußgänger- und Radverkehr bleibt hier vor allem entlang der Hauptver- kehrsrouten oft nicht ausrei- chend Platz. Dennoch kann die Stadt Weiz auf ein voll ausgebautes Radwegenetz von mehr als 10 km ver- weisen. Hier gilt es vor allem kritische Netzlücken zu schließen.

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Die Bahnanbindung ist durch eine Bahnlinie der Steiermärkischen Landesbahn zwischen Weiz und Gleisdorf und weiter nach Graz gegeben. Tagsüber besteht eine Bedienung im 30 Minutentakt. Nach Birkfeld führt eine Schmalspurbahn, welche jedoch nur im Güter- und im Freizeitverkehr eine Bedeutung hat.

Der Bahnhof liegt als „Kopfbahnhof“ direkt im Zentrum der Stadt. Er wurde Ende der 90iger Jahre zu einer Nahverkehrsdrehscheibe ausgebaut.

Hier erfolgt auch die Verknüpfung zwischen den regionalen Buslinien und der Bahn.

Vor allem in Richtung Graz besteht zusätzlich zur Bahn eine gut aus- gebaute, getaktete Bus- verbindung (über Maria Trost).

„Nahverkehrsdrehscheibe Weiz“ – im Hintergrund Geh- und Radwegbrücke über die Gleisanlagen des Bahnhofes Weiz

Seit Mai 2002 wird das „WASTI“ (Weizer Anruf- sammeltaxi). Zu einem kostengünstigen Tarif erfolgt „per Anruf“ die Bedienung ohne „Rou- ten- und Zeitbindung“. Diese ist auf das Stadt- gebiet von Weiz und die unmittelbar angrenzen- den Siedlungsräume der Umlandgemeinden ein- geschränkt.

Das Weizer Anrufsammeltaxi - WASTI

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2.2 Verkehrsbelastung

Als regionales Zentrum ist die Stadt Weiz auch „Verkehrszentrum“. Neben dem Einkaufs- und Erledigungsverkehr (Verwaltung, Bezirkshautstadt) ist es vor allem der Berufs- und Ausbildungspendlerverkehr, der für ein hohes Verkehrsaufkommen sorgt.

Pendlerstatistik der Statistik Austria für 2010 von und nach Weiz

Gemäß der „Statistik Austria“ pendeln an Werktagen 6.474 Berufspendler in die Stadt ein. 2.138 Erwerbstätige wiederum haben ihren Arbeitsplatz außerhalb der Gemeinde Weiz und pendeln aus. Etwa 85% dieser Berufspendler benutzen für die Bewältigung ihres We- ges von und zur Arbeitsstätte ein Kfz.

Hinzu kommen gemäß „Statistik Austria“ 3.656 Schüler und Studenten, von denen 2.880 einpendeln. 90% der „einpendelnden“ Schüler benutzen Bus und Bahn für den Weg von und zur Ausbildungsstätte. Der Kfz-Anteil liegt bei weniger als 5%. Auch hier zeigt sich ein klares Bild: Sobald die Möglichkeit besteht (Führerschein und Autobesitz) wird auch im Ausbildungsverkehr zunehmend das Kfz verwendet.

Es muss unser erklärtes Ziel sein, auch im Berufsverkehr Anteile des Pendlerverkehrs auf „Bus und Bahn“, aber auch auf „Fuß und Rad“ zu verlagern. 80% der Pendler haben ei- nen Weg kürzer als 20 km von der Wohnung zur Arbeit. „Was wir Schülern/Studenten zumuten, muss auch für Erwerbstätige möglich sein!“ Ingenieurbüro Dipl.-Ing. Johann Rauer, Bad Blumau Seite 13 Active travel network - LAP Lokaler Aktionsplan – Weiz auf dem Weg zur sanften Mobilität

Verkehrsbelastungsplan Bestand 2011 im Stadtgebiet von Weiz (Quelle: Verkehrsserver des Landes Steier- mark, Berechnung aufgrund Verkehrsmessungen und Verkehrszählungen) Mit 20.200 Kfz/24 Stunden und einem Lkw-Anteil von 10% (2.020 Lkw/24 Stunden) ist an einem durchschnittlichen Werktag die Birkfelder Straße westlich der Kapruner-Generator- Straße von allen Straßen am stärksten belastet. In der Gleisdorfer Straße werden 20.100 Kfz/24 Stunden bei einem Lkw-Anteil von 11% (2.200 Lkw/24Stunden) verzeichnet.

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2.3 Die fehlende Nord-Süd-Umfahrung

Verkehrsbelastungsplan Prognose 2011: Es wird angenommen, dass die Ortsumfahrung Preding – Weiz bereits verkehrswirksam sei

Das „Prognosemodell 2011“ unter Verkehrswirksamkeit der OUF Preding – Weiz zeigt deutlich die Entlastungswirkung vor allem im Bereich der Birkfelder Straße, Gleisdorfer Straße und Franz-Pichler-Straße.

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Hier kommt es zu einer Reduktion auf etwa 40% der heute im Bestand vorhandenen Be- lastung (7.600 anstelle 20.100 Kfz/24 Stunden). Besonders spürbar wird die Entlastung im Lkw-Verkehr, wo eine Reduktion von 2.200 auf 600 Lkw/24 Stunden (Reduktion um 73%) zu erwarten ist.

Die Verkehrsprognose für das Jahr 2021 (also in 10 Jahren im Vergleich zu den Werten aus 2011) lässt bei „linearer, trendgemäßer“ Hochrechnung einen Verkehrszuwachs von 28% bei einem jährlichen Zuwachs von 2,5% erwarten. Dies würde für die Gleisdorfer Straße und Birkfelder Straße Werte um 26.000 Kfz/24 Stunden erbringen.

Die Verkehrsanalyse zeigt eindrucksvoll, dass die Realisierung der OUF Preding-Weiz in ihrer Gesamtheit zwingend notwendig ist. Selbst wenn es gelingen würde, wie dies in die- sem LAP angestrebt wird, Anteile von 30% im Berufsverkehr auf die „sanfte Mobilität“ (Fuß, Rad, Bus, Bahn) zu verlagern, ist dennoch innerhalb von 10 Jahren bis zum Jahr 2021 mit einem Gesamtzuwachs von zumindest 15% des bisherigen Kfz- Verkehrsaufkommens zu rechnen. Dies würde für die Gleisdorfer Straße und Birkfelder Straße immerhin noch Werte um 23.200 Kfz/24 Stunden erbringen.

Tatsächlich werden bereits heute über große Zeiträume des Tages auf den Hauptver- kehrsachsen im Zentrum der Stadt Weiz die Leistungskapazitätsgrenzen erreicht. Staubil- dung und Verdrängen von Verkehr in die Seitenstraße und Wohngebiete sind die Folge. Die dadurch bedingten Umweltauswirkungen dürfen keinesfalls außer Acht gelassen wer- den. In Weiz wird bereits heute die Zahl der „erlaubten“ Tage mit Überschreitung der Feinstaubwerte überschritten.

Es ist notwendig, diesen Trends entgegen zu wirken. Hierzu ist es nicht nur notwendig neue Verkehrsinfrastruktur zu schaffen, wie die Realisierung der OUF Preding-Weiz im Abschnitt 2 und 2a und das Schließen von Lücken und die Beseitigung von Gefahrenstel- len im Geh- und Radwegenetz.

Der Erfolg einer positiven Veränderung wird auch wesentlich von der Bereitschaft für ein geändertes Verkehrsverhalten abhängen. Es muss zu einer bewussten Verkehrsmittel- wahl und zu einer wesentlichen Verlagerung vom Kfz-Verkehr zur „sanften Mobilität“, vor allem für das „Segment der kurzen Wege“ kommen. In einer Stadt, die etwa 2,5 km Aus- dehnung in „jeder Richtung“ (Nord-Süd, Ost-West) hat, müsste dies doch möglich sein.

Ohne entsprechende Öffentlichkeitsarbeit und Bewusstseinsbildung wird jedoch diese „Trendwende“ nicht herbeizuführen sein. Der LAP Weiz sieht hierfür zahlreiche Aktivitäten vor.

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Ortsumfahrung Preding – Weiz, Teil 2 und 3 (2a) gemäß vorliegender Planung des Landes Steiermark Gemäß dem vorliegenden Projektsentwurf, erstellt vom Zivilingenieurbüro Dr. Rinderer und Partner aus Graz, führt der Teil 2 von der LB 72 im Süden (Interspar) entlang der Bahn in Richtung Norden bis zur Birkfelder Straße. Große Teile der Trasse sind in Unter- flur- bzw. Tunnelquerschnitten geführt.

Für den Abschnitt 3 ist eine Untertunnelung der Kapruner-Generator-Straße bis zur Ro- seggergasse vorgesehen. Aktuell werden Konzeptentwürfe erarbeitet, die eine zeitliche Vorreihung der Umgestaltung der Kapruner-Generator-Straße erlauben.

Anschluss der OUF Teil 2 an die LB 72 im Bereich „Interspar“; die Bahnlinie Weiz – Gleisdorf und der Nord-Süd verlaufende Geh- und Radweg werden mittels Brücken über die Unterflurtrasse geführt.

Die Bahnhaltestelle „Interspar“ bleibt erhalten und wird eben- falls über eine Brücke über die OUF erreicht.

Anschlussstelle LKH – Schubertgasse mittels Kreisverkehr (Studie 2012, Dr. Rinderer)

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Regelquerschnitte für die Großteils im Tun- nel und (offenen) Einschnitt geführte Trasse der OUF Teil 2 entlang der Bahn

Anschluss der Birkfelder Straße – Kapruner-Generator-Straße an die OUF Preding Weiz, Teil 2: Der Gleiskör- per des Schleppgleises zum Tor 4 wird hier bereits getrennt von den übrigen Verkehrsfläche geführt. Dies eröffnet auch die Möglichkeit der Einrichtung einer „Stadtbahn“, weil durch den getrennten Gleiskörper, die Behinderungen und Gefährdungen durch den Bahnverkehr eingeschränkt werden.

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2.4 Ursachen und Wirkungen

Die „Ursachen“ und „Wirkungen“ lassen sich grafisch in Form eines „Problembaumes“ darstellen.

Darstellung der Problemanalyse in Form eines „Problembaumes“

Das Hauptproblem der Stadt Weiz mit den 5 Umlandgemeinden liegt im zu hohen Kfz- Verkehrsaufkommen. Wie bereits ausgeführt, tragen hierzu 9.200 Pendler im Berufsver- kehr tagtäglich bei. Zusätzliches Verkehrsaufkommen verursacht auch der Ausbildungs- verkehr, sowie der Einkauf- und Erledigungsverkehr.

Eine nicht optimale Bedienung im öffentlichen Verkehr, ausgenommen die Hauptverkehrs- routen, aber auch fehlendes Bewusstsein, führen zusätzlich zu einer vermehrten Kfz- Nutzung.

Die Auswirkungen sind eine klare Konsequenz dieser intensiven Kfz-Nutzung. Eine ver- mehrte Staubildung, vornehmlich zu den Tagesspitzen, trägt nicht nur zu großen Zeitver- lusten und Verkehrsverdrängungen in sensible Bereiche, wie Schulen und Wohngebiete bei. Zusätzlich kommt es dadurch auch zu beträchtlichen Umweltbeeinträchtigungen durch Lärm, Abgase und Feinstaub.

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3. Zielsetzungen

Im Verkehrskonzept der Stadt Weiz ist als klar definiertes Ziel „die Stadt der kurzen We- ge“ festgeschrieben. Die Kompaktheit des Gemeindegebietes mit rund 5 km² und Entfer- nungen von Stadtrand zu Stadtrand von ca. 2,5 km macht Weiz ideal für das „zu Fuß ge- hen“ und das „Radfahren“. Auch zu vielen Siedlungsbereichen in den Umlandgemeinden beträgt die Wegdistanz nicht mehr als 5 km.

Das Ziel des LAP Weiz ist es, das hohe Kfz-Verkehrsaufkommen in den kommenden 10 Jahren spürbar um bis zu 20% zu reduzieren. Im Berufsverkehr wird sogar eine Reduktion von 30% angestrebt.

Erreicht werden soll diese Verkehrsverlagerung durch ein bewusstes Verkehrsverhalten und durch eine Veränderungen in der Verkehrsmittelwahl, weg vom Kfz dominierten Indi- vidualverkehr durch eine gezielte Förderung der „sanften Mobilität“ mit zu Fuß gehen, mit dem Rad fahren und mit öffentlichem Verkehr (Bus, Bahn).

Der LAP Weiz möchte hierfür ein klares Zeichen setzen und wesentliche Maßnahmen für die Erreichung dieser Ziele anbieten.

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4. Maßnahmen, Aktionen, Aktivitäten

4.1 Übersicht der geplanten Maßnahmen

Die geplanten Maßnahmen, Aktionen und Aktivitäten umfassen insgesamt 10 Maßnah- men- und Aktivitätsbündel, welche sich in 3 Hauptgruppen gliedern lassen:

 Infrastruktur 1) Netzschlüsse im Fuß- und Radwegenetz 2) Schaffung fußgängerfreundlicher Zonen – Begegnungszonen 3) Fußgängerleitsystem

 Bewusstseinsbildung 4) Autofreie (Innen-)Stadt 5) Autofrei zum Job 6) Bewusst zu Fuß sicher zur Schule 7) Autofrei in die Stadt Weiz 8) Autofrei in der Stadt Weiz

 Öffentlichkeitsarbeit 9) Kampagne „Wir gehen zu Fuß / Wir fahren mit dem Rad“ 10) Ombudsmann für zu Fuß / mit dem Rad

Die Infrastrukturmaßnahmen zielen ausschließlich auf Maßnahmen im Bereich Fußgän- ger- und Radverkehr ab.

In den Aktivitäten zur Bewusstseinsbildung geht es um eine bewusste Verkehrsmittelwahl, weg vom Kfz hin zur „sanften Mobilität“.

Unterstützt werden diese Aktivitäten durch Aktionen im Bereich „Öffentlichkeitsarbeit“ im Sinne von Kampagnen für das „zu Fuß gehen“ und das „Rad fahren“; ein „Ombudsmann“ soll sich gezielt um die Anliegen der Fußgänger und Radfahrer kümmern.

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4.2 Infrastrukturmaßnahmen

4.21 Netzschlüsse im Geh- und Radwegenetz

Weiz hat ein gut entwickeltes Angebot an Geh- und Radwegen. In den vergangenen Jah- ren wurde das Radwegenetz wesentlich erweitert. Vor allem an wichtigen Hauptverkehrs- routen, wie der Kapruner-Generator-Straße, der Dr.-Karl-Widdmannstraße, der Birkfelder Straße, der Roseggergasse und der Marburgerstraße ist es gelungen, durchgehende Geh- und Radverkehrsanlagen anzubieten.

In den wenigen Einbahnstraßen der Stadt gibt es Radwege gegen die Einbahn, um auch hier dem Radverkehr „kurze Wege“ anbieten zu können. Gerade im Schulumfeld konnten in den letzten Jahren wesentliche Verbesserungen erreicht werden.

In den Wohnbereichen und in der Innenstadt bestehen Großteils Tempo 30-Zonen. Hier wird der Radverkehr nach dem Mischprinzip gemeinsam mit dem Kfz-Verkehr auf der Fahrbahn geführt.

Zur Hebung der Verkehrssicherheit wurde an Kreuzungen und Konfliktzonen auf den Radwegen ein roter Belag aufgebracht. Durch die rote Farbe wird der Radweg im öffentli- chen Raum besser erkennbar gemacht. Querende Radfahrer sind leichter wahrnehmbar.

Roter Belag auf Radweg in „Konfliktzonen

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In der Stadt Weiz ist es vor allem die stark belastete Hauptverkehrsachse im Zuge der Gleisdorfer Straße, in der in einigen Abschnitten aufgrund der beengten Platzverhältnisse Geh- und Radwege fehlen.

Häufig fehlen im Geh- und Radwegenetz auch die Verbindungswege zu den Nachbarge- meinden. Zumeist bestehen hier nur Straßenverbindungen, jedoch keine Geh- und Rad- weganbindungen. Zahlreiche Lücken im Geh- und Radwegenetz gibt es auch in und zwi- schen den Umlandgemeinden selbst. Diese Netzlücken erschweren das zu Fuß gehen und Radfahren. Sie führen auch zu Gefährdungen der Fußgänger und Radfaher.

Schematische Darstellung der Geh- und Radweglücken zwischen Weiz und den Umlandgemeinden

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Übersichtsplan der Maßnahmen zum Schließen der Geh- und Radweglücken

In Summe wurden für die Netzschlüsse im Geh- und Radwegenetz in Weiz und den 5 Umlandgemeinden 41 Maßnahmen konzipiert. Ingenieurbüro Dipl.-Ing. Johann Rauer, Bad Blumau Seite 24 Active travel network - LAP Lokaler Aktionsplan – Weiz auf dem Weg zur sanften Mobilität

4.22 Netzschlüsse in der Stadt Weiz

Übersicht der geplanten Maßnahmen im Stadtgebiet von Weiz

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Im Stadtgebiet von Weiz wurden in Summe 7 Maßnahmen konzipiert:  WZ 1: Anbindung Gewerbegebiet Süd – Unterführung LB 72  WZ 2: Anschlussstelle Weiz – West, Anbindung Greithgasse  WZ 3: Geh- und Radweg „Interspar“  WZ 4: Geh- und Radweg „Wegscheide“  WZ 5: Bahnunterführung/Radweganbindung Verdigasse/Schnitzlergasse  WZ 6: Geh- und Radweg „Gleisdorfer Straße“  WZ 7: Geh- und Radweg „Kapruner-Generator-Straße“

WZ 1: Anbindung Gewerbegebiet Süd – Unterführung LB 72

Unterführung der LB 72 und Weiterführung des Geh- und Radweges in Richtung Preding

Im Süden der Stadt Weiz unmittelbar angrenzend an die Gemeinde Krottendorf soll ein neues Gewerbegebiet an der LB 72 erschlossen werden. Die Zufahrt zu diesem Gewer- begebiet soll über eine neue Erschließungsstraße erfolgen, welche gegenüber dem Werksweg in die LB 72 einbindet.

Im Zuge der Herstellung dieser Anbindung ist auch die Herstellung einer Geh- und Rad- wegunterführung geplant. Fußgänger und Radfahrer können so niveaufrei die LB 72 que- ren. Der Geh- und Radweg führt vom Werksweg an der Nordseite durch die Unterführung zum neuen Gewerbegebiet und hier entlang der neuen Erschließungsstraße bis zum An- schluss des Geh- und Radweges in Preding in der Gemeinde Krottendorf (KR 1: Neuan- bindung Sportzentrum).

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WZ 2: Anschlussstelle Weiz – West, Anbindung Greithgasse

Anbindung der Greithgasse an die Marburger Straße

Die Greithgasse ist derzeit an die Auffahrtsrampe der LB 72 nur in Fahrtrichtung Graz angebunden. Fahrzeuglenker und auch Radfahrer können also derzeit von der Greithgas- se kommend nur Richtung Rechts zur LB 72 und weiter Richtung Graz abbiegen.

Hier wird vorgeschlagen, das Befahren der Auffahrtsrampe ab der Einmündung der Greithgasse auch in Richtung Marburger Straße zu gestatten. Die vorhandene Fahrbahn- breite ist hierfür ausreichend. Durch das Anbringen entsprechender Bodenmarkierungen kann so auf kurzem Weg von der Greithgasse in Richtung Stadtzentrum gefahren werden. Hierfür ist eine entsprechende Verordnung durch die BH und ein Einverständnis seitens der Landesstraßenverwaltung erforderlich.

Durch diese Maßnahme kann so auch der Radweg aus Richtung Obergreith (MI 1: LB 72, Anbindung Greithgasse – Obergreithweg) direkt an das Stadtgebiet von Weiz angebun- den werden.

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Geplanter Vollanschluss der Marburger Straße an die LB 72 (Weiz – West)

Für den Anschluss der Marburger Straße an die LB 72 ist die Herstellung eines Vollanschlusses vorgesehen. Der bestehende Halbanschluss in Richtung Graz führt für Fahrten in Richtung Gleisdorf bzw. Birkfeld zu Umwegfahrten durch das Stadtgebiet von Weiz durch Wohngebiete.

Der Vollanschluss wird über die Verlegung und Neuanbindung der Greithgasse (auch für Fußgänger und Radfahrer) und die Herstellung einer Rechtsabbiegespur und einer Links- und Rechtseinbiegespur hergestellt. Damit sind alle Abbiege- und Einbiegerelationen möglich.

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WZ 3: Geh- und Radweg „Interspar“

Geh- und Radweganschluss Richtung Süden im Zuge der OUF, Teil 1

Die OUF Preding – Weiz, Teil 2, verläuft östlich des Intersparmarktes zwischen Gleisanlage der Bahnlinie Weiz – Gleisdorf und dem Interspar-Markt. Parallel begleitend zur OUF ist die Errichtung eines Nord – Süd verlaufenden Geh- und Radweges geplant. Dieser bindet im Norden in die Schnitzlergasse ein. Im Süden bindet der Geh- und Radweg über ein Brücke in den Begleitweg zur OUF Preding – Weiz, Teil 1, ein.

Zusätzlich ist die Anbindung der Bahnhaltestelle „Interspar“ über diese Geh- und Radwegverbindung vorgesehen. Hierfür wird eine weitere Brücke über die, in Unterflur geführte OUF Teil 2 errichtet.

Diese Maßnahme stellt einen wesentlichen Netzschluss im Geh- und Radwegenetz in der Nord-Süd – Achse dar. Über die Schnitzlergasse und die Bahnunterführung (WZ 5) gelangen Fußgänger und Radfahrer fernab der Hauptverkehrsrouten ins Zentrum (LKH) von Weiz. Richtung Süden führt diese Verbindung bis Etzersdorf (KR 2).

Da vorerst die OUF nur bis zum KVP mit der LB 72 errichtet wird, ist vorläufig die Herstellung der Radweganbindung zur Schnitzlergasse einschließlich Brücke über die LB 72 erforderlich. Die Haltestelle ist vorläufig noch ohne Brücke erreichbar.

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WZ 4: Geh- und Radweg „Wegscheide“

Radweganbindung in Richtung Thannhausen auf der Wegscheide

Im Bereich der Wegscheide ist die Herstellung einer Geh- und Radweganbindung in Richtung Osten (Thannhausen/Krottendorf) vorgesehen.

Bedingt durch die beengten Platzverhältnisse ist hier nur die Ausbildung eines Geh- und Radweges durch die Inanspruchnahme von Fremdgrund möglich. Die bestehende Mauer müsste in einem Abstand von ca. 3,0 m westlich des Bestandes neu errichtet werden. Radfahrer aus Richtung Stadtzentrum kommend könnten nach Passieren des Kreisverkehrs auf der Wegscheide auf den Geh- und Radweg auffahren und sodann am östlichen Ende des Geh- und Radweges die Fahrbahn im Zuge des bestehenden Fahrbahnteilers queren. Aus Richtung Thannhausen kommend würde für Radfahrer das Fahrmanöver in gegenteiliger Richtung erfolgen. Beim Kreisverkehr würde sodann das Einordnen in den Mischverkehr erfolgen. Richtung Zentrum beginnt sodann der Radweg im Zuge der Birkfelder Straße auf Höhe der Freiligrathgasse.

In Richtung Thannhausen ist sodann die Weiterführung des Geh- und Radweges an der nördlichen Seite der Birkfelder Straße vorgesehen (TH 1: Geh- und Radweg „Wegscheide“). Sollte dieser Teilabschnitt aufgrund der fehlenden Grundstücksverfügbar- keit nicht realisierbar sein, müssten sich Radfahrer ab dem Fahrbahnteiler bereits in den Mischverkehr in Richtung Zentrum von Weiz einordnen.

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WZ 5: Bahnunterführung/Radweganbindung Verdigasse/Schnitzlergasse

Variante 1: Bahnunterführung – Anbindung Verdigasse/Schnitzlergasse an die Schubertgasse

Ein weiteres wesentliches Netzelement im Bereich der Nord-Süd – Verbindung im Zuge des Geh- und Radwegenetzes im Stadtgebiet von Weiz, stellt die Anbindung der Schnitzlergasse/Verdigasse an die Schubertgasse dar. Hier ist im Bestand eine (mangelhafte) Bahnunterführung gegeben, welche im Zuge der Errichtung der OUF Teil 2 entsprechend der Plandarstellung ausgebaut werden könnte.

Hier ist für die Errichtung des Tunnels der OUF in einer Bauzwischenetappe die Verlegung der Gleisanlagen vorgesehen. In dieser Bauphase könnte auch die Bahnunterführung in „offener Bauweise“ hergestellt werden.

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Variante 2: Direktanbindung Verdigasse/Schnitzlergasse an die Schubertgasse

Als Alternative zur Bahnunterführung wird die direkte Anbindung der Verdi- gasse/Schnitzlergasse an die Schubertgasse durch eine, parallel der Bahn verlaufende Geh- und Radwegverbindung gesehen. Für die Realisierung ist jedoch die Bereitstellung von Fremdgrund erforderlich.

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WZ 6: Geh- und Radweg „Gleisdorfer Straße“

Regelquerschnitt des Geh- und Radweges in der Gleisdorfer Straße

Nach Realisierung der OUF Teil 2 kommt es in der Gleisdorfer Straße zu einer deutlichen Verkehrsentlastung. Dennoch sollte hier nicht auf die Ausbildung eines durchgehenden Geh- und Radweges zwischen Wielandstraße (Einbindung zum Bahnhof bzw. Florianigasse) und KVP Interspar-Markt verzichtet werden.

Der kombinierte Geh- und Radweg sollte zumindest in einer Breite von 3,0 m, wie dies die Querschnittsdarstellung wiedergibt, hergestellt werden. In einigen Abschnitten wurde bereits heute der bestehende Gehsteig auf dieses Maß verbreitert. Es fehlt jedoch eine durchgehende Verbindung. Diese könnte auch bei der Übernahme der LB 64 – alt durch die Stadtgemeinde Weiz und „letztmaligen Wiederherstellung“ durch das Land Steiermark realisiert werden.

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WZ 7: Geh- und Radweg „Kapruner-Generator-Straße“

Regelquerschnitt im Bereich der Kapruner-Generator-Straße

Im Zuge der OUF Preding Weiz wirdneben dem Abschnitt 2 auch die Neugestaltung der Kapruner-Generator-Straße zwischen Birkfelder Straße und Tor 4 erfolgen. Die wesentlichen Elemente dieser Umgestaltung (Abschnitt 2a):

 Werksgeleise auf eigenem Gleiskörper, verkehrsfrei (Stadtbahn möglich)

 Technische Sicherung sämtlicher Kreuzungen mit westseitigen Einbindungen

 Herstellung von Geh- und Radwegen auf beiden Fahrbahnseiten in einer Breite von mindestens 3,0 m

 Leistungsfähiger Ausbau der Hauptfahrbahn mit den notwendigen Abbiegespuren

Die Umgestaltung der Kapruner-Geneator-Straße einschließlich aller genannnter Maß- nahmen könnte bereits vor Realisierung des Abschnittes 2 erfolgen.

Situierung des Tunnels im Bereich der Kapruner-Generator-Straße

Auch bei Untertunnelung der Kapruner-Generator-Straße (Abschnitt 3) würde die „Oberfläche“ in gleicher Weise gestaltet werden.

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4.23 Netzschlüsse in der Gemeinde Krottendorf

Übersicht der geplanten Maßnahmen im Gemeindegebiet von Krottendorf

Im Gemeindegebiet von Krottendorf sind in Summe 8 Maßnahmen vorgesehen:

• KR 1: Neuanbindung „Sportzentrum Krottendorf“

• KR 2: Geh- und Radwegverbindung „OUF Preding Weiz, Teil 1 – L 361“

• KR 3: Geh- und Radweg „Büchl - Bahnübergang“

• KR 4: Geh- und Radweg „Bahnübergang – L 360“

• KR 5: Geh- und Radweg „Forstweg bis Nöstlstraße“

• KR 6: Geh- und Radweg „Nöstlstraße bis Landgasse“

• KR 7: Geh- und Radweg „Landgasse bis Schönfeldgasse“

• KR 8: Geh- und Radweg „Anbindung Etzersdorf

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KR 1: Neuanbindung „Sportzentrum Krottendorf“

Neuanbindung „Sportzentrum Krottendorf“ mit Geh- und Radweg

Zwischen dem Ortszentrum Preding und der Neuanbindung des Gewerbegebietes Süd (WZ 1) ist auch die Herstellung eines durchgehenden Geh- und Radweges im Zuge des Sportprojektes Krottendorf vorgesehen.

Über den Weizbachweg in Preding wird der Geh- und Radweg weiter zur Nord-Süd verlaufenden Erschließungsstraße des Gewerbegebietes Krottendorf/Weiz bzw. Sportzentrums Krottendorf geführt. Hier fahren Radfahrer gemeinsam mit dem Kfz- Verkehr nach dem Mischprinzip auf der Fahrbahn weiter Richtung Norden bis zur Einmündung des Lärchenweges. Ab dem Lärchenweg wird sodann ein Geh- und Radweg an der Westseite der neuen Erschließungsstraße bis zur Unterführung der LB 72 weitergeführt (WZ 1).

Für Fußgänger wird durchgehend ein Gehsteig hergestellt.

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KR 2: Geh- und Radwegverbindung „OUF Preding – Weiz, Teil 1 – L 361“

Geh- und Radwegverbindung Richtung Etzersdorf

Die Begleitstraße, auf welcher auch der Geh- und Radweg im Zuge des Projektes OUF Preding Weiz, Teil 1, geführt wird, endet an der südlichen Grundstücksgrenze der Liegenschaft „Strobl Bau & Holz“. Das Projekt sieht keine Weiterführung in südlicher Richtung vor.

Für die Geh- und Radweganbindung in südlicher Richtung (Gemeinde Etzersdorf) sollte jedoch zwingend eine Weiterführung angestrebt werden. Andernfalls ist ein Befahren der OUF im Bereich der Anschlussstelle Preding-Süd notwednig.

Über die bereits im Zuge der OUF errichtete Begleitstraße an der L 361 sollte der Geh- und Radweg an den KVP Preding-Süd herangeführt werden. Nach Querung der Fahrbahn über einen Fahrbahnteiler könnte sodann der Geh- und Radweg an der Ostseite der OUF weiter zum geplanten Begleitweg geführt werden. Ingenieurbüro Dipl.-Ing. Johann Rauer, Bad Blumau Seite 37 Active travel network - LAP Lokaler Aktionsplan – Weiz auf dem Weg zur sanften Mobilität

KR 3: Geh- und Radweg „Büchl – Bahnübergang“

KR 4: Geh- und Radweg „Bahnübergang – L 360“

Geh- und Radwegverbindung Büchl – LB 72

Für die Herstellung einer Geh- und Radwegverbindung zwischen Büchl und Nöstl in der Gemeinde Krottendorf wird der Netzschluss zwischen Rosenweg/Hocheggstraße über den Bahnübergang der Birkfelder Bahn bis zur LB 72 – L 360 angestrebt.

Die Trasse folgt vorerst der Büchlstraße an der südlichen Seite; im Zuge des Bahnüber- ganges ist dann die Querung der Fahrbahn vorgesehen. In weiterer Folge verläuft die Trasse entlang der Birkfelder Bahn um schließlich in den Apfelweg einzubinden. Ab hier kann dann der Weg entlang der LB 72 über den Forstweg bis nach Nöstl fortgesetzt wer- den. Die Anbindung Richtung Büchl erfolgt schließlich über die Hocheggstraße bzw. nach Querung der Büchlstraße über die Bürgergasse.

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KR 5: Geh- und Radweg „Forstweg – Nöstlstraße“

KR 6: Geh- und Radweg „Nöstlstraße – Landgasse“

KR 7: Geh- und Radweg „Landgasse bis Schönfeldgasse“

Geh –und Radwegführung im Bereich „Nöstl“

Die Abschnitte KR 5, 6 und 7 stellen die Verbindung zwischen Nöstl (Forstweg) und der Landgasse bis zur Gemeindegrenze (Schönfeldgasse) entlang der LB 72 dar. Eine Reali- sierung ist nur unter Inanspruchnahme von Fremdgrund möglich.

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KR 8: Geh –und Radweganbindung „Etzersdorf“

Geh- und Radwegverbindung von Unteraichen nach Etzersdorf

Dieses Projekt stellt die Geh- und Radwegverbindung zwischen Unteraichen in der Ge- meinde Krottendorf und Etzersdorf dar.

Das 870 m lange Wegstück bildet jeweils die Fortsetzung bestehender Güterwege und würde zu einer wesentlichen Verbesserung der Anbindung des Gebietes in südöstlicher Richtung in das beitragen.

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4.24 Netzschlüsse in der Gemeinde Mitterdorf

Übersicht der geplanten Maßnahmen im Gemeindegebiet von Mitterdorf

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Im Gemeindegebiet von Mitterdorf sind in Summe 3 Maßnahmen vorgesehen:

• MI 1: Geh- und Radweg „Greithgasse – Obergreithweg“

• MI 2: Geh- und Radweg „Obergreithweg - Weinthalerweg“

• MI 3: Geh- und Radweg „Weinthalerweg - Karbergweg“

MI 1: Geh- und Radweg „Greithgasse bis Obergreithweg“

Geh- und Radweg Greithgasse – Obergreith an der LB 72

Dieser Geh- und Radwegabschnitt bildet den Anschluss zwischen Greithgasse und Obergreithweg (Tankstelle) entlang der LB 72.

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MI 2: Geh- und Radweg „Obergreithweg bis Weinthalerweg“

MI 3: Geh- und Radweg „Weinthalerweg bis Karbergweg“

Geh- und Radweg Obergreith – Karberg (Mitterdorf) an der LB 72

Die Abschnitte MI 2 und MI 3 bilden den Netzschluss zwischen dem Obergreithweg und dem Karbergweg. Ab dem Karbergweg besteht sodann die Möglichkeit des Anschlusses nach Mitterdorf über Gemeindestraßen.

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4.25 Netzschlüsse in der Gemeinde Mortantsch

Übersicht der geplanten Maßnahmen im Gemeindegebiet von Krottendorf

Im Gemeindegebiet von Mortantsch sind in Summe 4 Netzschlüsse vorgesehen:

• MO 1: L 356 „Querung Mortantschdorfweg“

• MO 2: L 356 „Gehsteig Mortantschdorfweg bis Sportplatz“

• MO 3: L 356 „Gehweg Göttelsberg, Stadlhoferweg bis Tennisplatz“

• MO 4: L 356 „Geh- und Radweg Leitnerweg bis Hauptplatz Weiz“

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MO 1: L 356 „Querung Mortantschdorfweg“

MO 2: L 356 „Gehsteig Mortantschdorfweg bis Sportplatz“

Querung Mortantschdorfweg und Gehsteig bis „Literwirt“

Qurung Mortantschdorfweg und Weiterführung des Gehsteiges

Die Querung der L 356 im Zuge des Mortantschdorfweges und die Gehsteigverbindung bis zum Sportplatz wurden bereits im Zuge der Fahrbahnsanierung der L 356 hergestellt. Damit wurde ein wesentlicher Abschnitt des Netzschlusses zwischen Mortantsch und Literwirt ausgebildet.

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MO 3: L 356 „Gehweg Stadlhoferweg bis Tennisplatz“

Gehweg an der L 356 zwichen „Literwirt“ und Tennisplatz

Dieser 474 m lange Wegabschnitt führt entlag der L 356 zwischen „Literwirt“ und Tennisplatz. Es gelangen 2 verschiedene Regelquerschnitte zur Ausführung.

Regelquerschnitte des Gehweges an der L 356

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MO 4: L 356 – Geh- und Radweg „Leitnerweg bis Hauptplatz Weiz“

Geh- und Radweg an der L 356 zwichen Göttelsberg und Hauptplatz Weiz

Ein wesentlicher Netzschluss wird durch den Geh- und Radweg zwischen dem Leitnerweg und dem Weizer Hauptplatz hergestellt. Dieser Weg kann nur bei Inanspruchnahme von Fremdgrund realisiert werden.

Die Weiterfführung in Richtung Göttelberg und Ortszentrum erfolgt über den Leitnerweg und weitere Gemeindestraßen.

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4.26 Netzschlüsse in der Gemeinde Naas

Übersicht der geplanten Maßnahmen im Gemeindegebiet von Naas

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Im Gemeindegebiet von Naas sind in Summe 7 Netzschlüsse vorgesehen; die Maßnahme TH 12 „Dr.-Karl-Widdmann-Straße – Anbindung Sturmberg“ liegt zwar in der Gemeinde Thannhausen, dient jedoch der Anbindung der Sturmbergsiedlung in der Gemeinde Naas:

• TH 12: Dr.-Karl-Widdmannstraße „Anbindung Sturmberg“

• NA 1: Geh- und Radweganbindung „Sturmbergweg“

• NA 2: Geh- und Radweg „Sportplatz“

• NA 3: Geh- und Radweg „Sturmbergweg“

• NA 4: Geh- und Radweg „Querung LB 64“

• NA 5: Geh- und Radweg „Johann-Pichler-Schulweg – In der Weiz“

• NA 6: Geh- und Radwegbrücke Affenthal „Anbindung LB 64“

• NA 7: Geh- und Radweg „LB 64 Naas“

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TH 12: Dr.-Karl-Widdmannstraße „Anbindung Sturmberg“

Geh- und Radwegverbindung nach Sturmberg: Trasse und Regelquerschnitt

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Zur Zeit besteht die Problematik, dass die Firma Weitzer Parkettböden über diesen Straßenzug einen Teil ihres Anlieferverkehrs abwickelt. Der dadurch auftretende Schwerlastverkehr macht eine Umgestaltung der Dr.-Karl-Widdmannstraße in diesem Abschnitt derzeit unmöglich.

Es ist jedoch die Herstellung einer neuen Brücke vom Werksgelände über den Weizbach vorgesehen. Die Ausfahrt des Lieferverkehrs könnte sodann direkt zur LB 64, Rechhbergstraße, erfolgen und die Dr.-Karl-Widdmannstraße vor allem vom Lkw-Verkehr entlastet werden.

Vorgeschlagen wird die Fahrbahn auf eine Breite von 4,5 m rückzubauen und so einen Gehsteig in einer Breite von 1,5 m herzustellen. Die Abgrenzung dieses Gehsteiges sollte mit Hilfe eines Schrägbordes erfolgen (Ausweichen bei der Begegnung zweier großen Fahrzeuge möglich).

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NA 1: Geh- und Radweganbindung „Sturmbergweg“ – Abschnitt Süd

NA 2: Geh- und Radweg „Sportplatz“

Geh- und Radweg „Sturmberg“ – Abschnitt Süd

Der Abschnitt Süd dieses Geh- und Radweges könnte über eine alte Trasse eines „Ausleitungsgerinnes“ geführt werden. Der Vorteil dieser Trasse liegt darin, dass kaum Steigungen überwunden werden müssen und der „Sturmberg“ quasi am Hangfuß umfahren wird. Hierfür ist jedoch eine entsprechende Grundstücksverfügbarkeit Voraussetzung.

Sollte diese nicht gegeben sein, ist eine Führung über Sturmberg möglich, wobei jedoch die vorhandenen Steigungen in Kauf genommen werden müssen.

Die Weiterführung in nördlciher Richtung erfolgt über neue Wegverbindungen im Beeich des Sportzentrums Naas (Tennisplatz und Sportplatz).

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NA 3: Geh- und Radweg „Sturmbergweg“ – Abschnitt Nord

Geh- und Radweg „Sturmberg“ – Abschnitt Nord

Für die Weiterführung des Geh- und Radweges – Abschnitt Nord ist eine Neutrassierung entlang des Weizbaches geplant. Dadurch kann die Hofdurchfahrt im Zuge der Gemeindestraße vermieden werden.

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NA 4: Geh- und Radweg „Querung LB 64“

NA 5: Geh- und Radweg „Johann-Pichler-Schulweg – In der Weiz“

Die Abschnitte NA 4 und NA 5 stellen den Netzschluss zwischen Sturmberg und dem Ortszentrum von Naas dar.

Für die Querung der LB 64 erfolgt eine Umgestaltung der bestehenden Einbindung der Gemeindestraße.

Der Geh- und Radweg wird sodann bis zum Ortszentrum von Naas durchgehend an der Westseite des Tales auf bestehenden Gemeindestraße geführt.

Geh- und Radweg „Naas“ – Abschnitt Süd

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Die Einbindung des Gemeindestraße in die LB 64 wird aufgeweitet und um ca. 5 m in Richtung Norden verlegt. Die Hangböschung in nördlicher Richtung wird abgegraben. Dadurch werden die Sichtverhältnisse an der Querungsstelle wesentlich verbessert.

Gegenüber der Einbindung wird eine „Auftrittsfläche“ für querende Fußgänger geschaffen.

Querung der LB 64 im Bereich „Sturmberg- weg – Johann-Pichler-Schulweg“

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NA 6: Geh- und Radwegbrücke Affenthal „Anbindung LB 64“

NA 7: Geh- und Radweg „LB 64 Naas“

Geh- und Radweg „Naas“ – Abschnitt Nord

Im Bereich der Zufahrt zum Gemeindeamt Naas ist die Herstellung einer Geh- und Radwegbrücke erforderlich.

Der Geh- und Radweg entlang der LB 64 weiter Richtung Norden ist durch die Verbreiterung des bestehenden Gehsteiges auf 3,0 m Gesamtbreite vorgesehen.

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4.27 Netzschlüsse im Gemeindegebiet von Thannhausen

Übersicht der geplanten Maßnahmen im Gemeindegebiet von Thannhausen

Im Gemeindegebiet von Thannhausen sind in Summe 12 Netzschlüsse vorgesehen; die Maßnahme TH 12 „Dr.-Karl-Widdmann-Straße – Anbindung Sturmberg“ liegt zwar in der Gemeinde Thannhausen, dient jedoch der Anbindung der Sturmbergsiedlung in Naas:

• TH 1: Geh- und Radweganbindung „Wegscheide“ • TH 2: Geh- und Radweg „Alleeweg bis Poniglstraße“ • TH 3: Geh- und Radweg „Poniglstraße bis Wallnerweg“ • TH 4: Geh- und Radweg „Alleeweg“ • TH 5: Verkehrssicherheitsmaßnahmen „Schlossgasse – Auerweg“ • TH 6: Geh- und Radweg „Schönfeldgasse bis Haltestellenweg Peesen“ • TH 7: Geh- und Radweg „Haltestellenweg Peesen bis LAB Peesen“ • TH 8: Geh- und Radweg „LAB Peesen“ • TH 9: Geh- und Radweg „LAB Peesen bis Alterilz“ • TH 10: Geh- und Radweg „Alterilz bis Bachl“ • TH 11: Geh- und Radweg „Bachl bis Hohenilz“

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TH 1: Geh- und Radweganbindung „Wegscheide“

Die Geh- und Radweganbindung „Weg- scheide“ stellt die Weiterführung des Geh- und Radweges von Weiz nach Thann- hausen im zuge der Birkfelder Straße dar.

Hier ist vorgesehen, den bestehenden Gehsteig auf eine Breite von 3,0 m zu verbreitern. Weiters ist die Errichtung einer Geh- und Radwegbrücke vorgesehen.

Geh- und Radweganbindung „Wegscheide“

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TH 2: Geh- und Radweg „Alleeweg bis Poniglstraße“

TH 3: Geh- und Radweg „Poniglstraße bis Wallnerweg“

TH 4: Geh- und Radweg „Alleeweg“

TH 5: Verkehrssicherheitsmaßnahmen „Schlossgasse – Auerweg“

Übersicht der geplanten Maßnahmen im Bereich Thannhausen

Der Geh- und Radweg wird ab dem Alleeweg entlang der Birkfelder Straße bis zum Poniglweg (Gemeindeamt) weitergeführt, von hier sodann weiter bis zum Wallnerweg.

Alternativ dazu ist auch eine Wegführung über den Alleeweg möglich.

Im Bereich der Kreuzung „Schlossgasse – Auerweg“ ist die Umsetzung von Verkehrssicherheitsmaßnahmen vorgesehen. Fußgänger und hier insbesondere Kinder queren hier vom Parkplatz des Schlosswirtes zum Spielplatzauf der gegenüberliegenden Straßenseite.

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Regelquerschnitt des Geh- und Radweges entlang der Birkfelder Straße

An der Birkfelder Straße könnte im Abschnitt „Alleeweg bis Poniglstraße“ der Geh- und Radweg durch einen 2,0 m breiten Grünstreifen von der Fahrbahn getrennt werden.

Der restliche Abschnitt bis zum Wallnerweg (Hofer-Markt) könnte durch Verbreiterung des bestehenden Gehsteiges auf 3,0 m hergestellt werden.

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TH 6: Geh- und Radweg „Schönfeldgasse bis Haltestellenweg Peesen“

TH 7: Geh- und Radweg „Haltestellenweg Peesen bis LAB Peesen“

Geh- und Radweg „Peesen“

Von der Gemeindegrenze zu Krottendorf im Zuge der Schönfeldgasse führt der Geh- und Radweg entlang der LB 72 in 2 Teilabschnitten bis nach Peesen. Aus für diese beiden Abschnitte ist Fremdgrundinanspruchnahme erforderlich. In einzelnen Abschnitten wird auch die Trennung des Geh- und Radweges von der Fahrbahn mit einem mindestens 2,0 m breiten Grünstreifen angestrebt.

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TH 8: Geh- und Radweg „LAB Peesen“

Geh- und Radweg „Peesen“

Im Bereich der Abzweigung der Gemeindestraßen in Peesen ist die Herstellung einer Linksabbiegespur vorgesehen, da es hier immer wieder zu einer Gefährdung abbiegender Fahrezuge (Auffahrunfälle) kommt.

Im Zuge dieses Projektes wird auch der Geh- und Radweg hergestellt.

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TH 9: Geh- und Radweg „LAB Peesen bis Alterilz“

TH 10: Geh- und Radweg „Alterilz bis Bachl“

TH 11: Geh- und Radweg „Bachl bis Hohenilz“

Geh- und Radweg „Bachl“

Jeweils entlang der LB 72 führt der Geh- und Radweg vom LAB Peesen über die Abzweigung nach Alterilz und Bachl bis zur Abzweigung Hohenilz an die Gemeinde- grenze.

Vor allem die Herstellung der Abschnitte des Geh- und Radweges entlang der LB 72 sind kostenintensiv und erfordern großteils eine Fremdgrundinanspruchnahme. In der Konzeption wird davon ausgegangen, dass diese Schritt für Schritt abschnittsweise umzusetzen sein werden, wobei mit den Gemeindeverantwortlichen eine Prioritäten- reihung in Hinblick auf die Umsetzung vorgenommen werden muss.

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4.28 Fußgängerfreundliche Zonen – Begegnungszonen

Zur Förderung des Fußgängerverkehrs muss darauf geachtet werden, dass dem schwächsten und am meisten gefährdeten Verkehrsteilnehmer die notwendigen Flächen im öffentlichen Raum eingeräumt werden.

Vor allem in der Innenstadt im Stadtzentrum, aber auch in sensiblen Bereichen, bei- spielsweise vor Schulen und in geschlossenen Wohngebieten, ist die Dominanz des Au- toverkehrs zu Gunsten von mehr Bewegungsraum für Fußgänger zurück zu drängen. Aber auch der Radverkehr hat in diesen Bereichen auf Fußgänger besondere Rücksicht zu nehmen.

Im Zuge des umfassenden Stadterneuerungsprozesses wurden bereits einige solcher Zonen geschaffen. Im Rahmen des Ideenwettbewerbes Innenstadtgestaltung Weiz, der im Herbst 2012 unter Berücksichtigung der Vorgaben des LAP gestartet wurde, ist die Gestaltung solcher fußgängerfreundlicher Zonen mit Plätzen für Aufenthalt, Kommunikati- on und zum Verweilen eine wesentliche Wettbewerbsvorgabe.

Als positives Beispiel für die bewusste Förderung des Fußgängerverkehrs ist auch der „Bankerl- weg“ zu sehen. An 10 Stationen in der Innenstadt wurden besonders gestaltete Sitzbänke situiert, die mittels gut sichtbaren QR-Codes Hinweise auf die historischen Gegebenheiten in der Um- gebung bieten.

Begehbare Bucht am Weizbach: Über Stufen und eine Rampe können Fußgänger bis ans Ufer des Weizbaches gelangen, dem Rauschen des Was- sers lauschen und die Seele baumeln lassen.

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Bucht am Weizbach in der Radmannsdorfgasse: Hier macht das zu Fuß gehen und bummeln Spaß, fernab vom Autoverkehr.

Rathausgasse im Altstadtzent- rum: Platz für Fußgänger und zum Verweilen

Besondere Möglichkeiten zur Förderung des Fußgängerverkehrs werden auch in der Um- setzung des § 76c der StVO für die „Begegnungszone“ gesehen. In einer solchen Begeg- nungszone ist zwar Auto- und Radverkehr erlaubt. Der Fußgängerverkehr hat jedoch Vor- rang und kann die gesamte Fahrbahn (ähnlich wie in Wohnstraßen) benutzen. Die erlaub- te Höchstgeschwindigkeit beträgt 20 km/h.

Damit steht ein wesentliches, einfach „handhabbares“ gesetzliches Instrumentarium für die Umsetzung fußgängerfreundlicher Bereiche zur Verfügung.

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4.29 Fußgängerleitsystem

Häufig haben ortsunkundige Fußgänger das Problem der Orientierung im Raum. Letzt- endlich wird auch jeder Autofahrer nach dem Abstellen seines Fahrzeuges zum Fußgänger. So kann es schon passieren, dass man direkt am Hauptplatz steht, aber beispielsweise den Weg zum Kunsthaus oder nahegelegenen Bahnhof nicht findet.

Ein Fußgängerleitsystem in Form von Info- Stehlen soll hier Abhilfe schaffen. Diese Stehlen sollen an allen zentralen Plätzen der Innenstadt und in sonstigen Bereichen mit hoher Fußgängerfrequenz aufgestellt werden.

Im Wesentlichen werden diese Stehlen ei- nen Kartenausschnitt des betreffenden Be- reiches beinhalten. Dieser Kartenausschnitt mit Standort- und Distanzangabe dient nicht nur der besseren Orientierung, sondern er- laubt auch Informationen über sämtliche Betriebe (Gastronomie, Beherbergung, Wirtschaft) des Planausschnittes.

Des Weiteren wird auf wesentliche Zielpunkte mittels Wegweiser hingewiesen. Der Fuß- gänger soll so die Möglichkeit haben, auf möglichst kurzer Route sein Ziel zu erreichen.

Dieses Fußgängerleitsystem soll auch die Hinweisbeschilderung für wesentliche Radrou- ten beinhalten. Beabsichtigt ist auch, dieses Leitsystem mit einem umfassenden Informa- tionssystem zu kombinieren. Das Fußgängerleitsystem ist im Ideenwettbewerb „Innen- stadtgestaltung Weiz“ Teil der Wettbewerbsaufgabe.

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4.3 Bewusstseinsbildung Wesentliche Aktivitäten sollen im Bereich „Bewusstseinsbildung“ gesetzt werden. Hier geht es darum, durch gezielte Informationskampagnen eine gezielte Änderung des Ver- kehrsverhaltens und der Verkehrsmittelwahl herbei zu führen.

4.31 Autofreie (Innen-)Stadt

Bereits heute gibt es zahlreiche „autofreie Innenstadt-Events“. Diese werden jedoch nicht im Sinne als „autofrei Stadt“ verstanden. Tatsächlich sind sie jedoch Beweis dafür, dass die Stadt Weiz (zeitweilig) beispielsweise bei Märkten oder Innenstadtfesten auch mit ei- ner autofreien Innenstadt „funktioniert“ und eine besondere Qualität für die Veranstaltung darstellen.

„Anradl’n“ mit Multi-Kulti-Fest

Ein Beispiel für einen Event mit autofreier Innenstadt ist das „Anradl’n“. Dieses Fest bildet gleichzeitig den Auftakt in die Radsaison. Dabei gibt es geführte Radtouren und ein multi- kulturelles Fest, konzentriert auf den Hauptplatz und die Dr.-Karl-Renner-Gasse. Die Wir- te bieten kulinarische Schmankerln und steirische Spezialitäten, sowie Köstlichkeiten aus aller Welt an. Dazu gibt es Musik und ein buntes Angebot für die Radfahrer, aber auch für alle „Nichtradler“. Damit soll die Lust aufs Radfahren, Laufen und Walken in Weiz und in der Umgebung angeregt werden.

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Mulbratlfest

Zu den wirklichen „Klassikern“ und den Innenstadtfesten zählt auch das Mulbratlfest. Hier treffen sich „Stadt und Land“ zu einem volkstümlichen Großevent, wobei das Mulbratl (ge- räucherter Schinken) hier die „Hauptrolle“ spielt. Dabei gehört es zur „Selbstverständlich- keit“, dass die gesamte Innenstadt für den Fahrzeugverkehr gesperrt ist.

Sommer- und Weihnachtsmärkte sind weitere Beispiele bei denen ganz ohne Autos in der Innenstadt „gelebt“ wird.

Zielsetzung ist es, in Form von Kampagnen das Bewusstsein für das Funktionieren der Innenstadt, auch ohne Autoverkehr, zu verdeutlichen. Es soll aber auch aufgezeigt wer- den, dass damit die Qualität für „Aufenthalt“ und „Kommunikation“ in der Innenstadt we- sentlich verbessert wird.

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Die „erfahrbare“ Stadt Als Alternative zu den Stadtführungen zu Fuß bietet die fahrradfreundliche Stadt Weiz von Anfang Mai bis Ende Oktober geführte Radtouren an. Es ist dies eine Möglichkeit, Kulturstätten und interessante Plätze in unserer Stadt und ihrer unmittelbaren Umgebung zu besichtigen. „Erfahren“ als kulturelles und gleichzeitig sportliches Erlebnis.

Beispiel für eine Radtour durch und rund um die Stadt Weiz

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4.32 Autofrei zum Job Bei dieser Kampagne geht es darum, Motivationsarbeit dafür zu leisten, dass der Weg von und zur Arbeitsstätte vermehrt mit dem Rad und zu Fuß bewältigt wird.

In Gesprächen mit den Mitarbeitervertretern (Betriebsräten) werden die Möglichkeiten für eine bewusste Verkehrsmittelwahl aufgezeigt.

Für Einpendler bietet sich neben dem öffentlichen Verkehr (Bus, Bahn) auch die Möglich- keit zur Bildung von Fahrgemeinschaften an. Im näheren Umkreis (bis 20 km) wohnhafte Mitarbeiter können jedoch auch auf das Fahrrad umsteigen. Das Schließen der Radweg- lücken im unmittelbaren Umkreis der Stadt Weiz soll dieses Umsteigen fördern.

Für Mitarbeiter, welche ihren Wohnsitz und ihre Arbeitsstätte in der Stadt Weiz haben, sollte es zur Selbstverständlichkeit werden, auf das Auto zu verzichten und auf „zu Fuß“ und „das Rad“ umzusteigen.

Mittelfristig wird hier eine Einsparung von 30% der Kfz-Fahrten angestrebt.

„Wer radlt, gewinnt!“

Mit dieser Aktion sollten alle Arbeitnehme- rInnen in Weiz und den Umgebungsgemein- den angeregt werden, mit dem Rad oder einem öffentlichen Verkehrsmittel zur Arbeit zu fahren oder bei Kurzstrecken auch zu Fuß zu gehen. Die Aktion war auf die Mona- te Mai und Juni beschränkt. In den verschie- denen Betrieben und Institutionen haben sich „Zweier-Teams“ gebildet (auch firmen- übergreifend möglich), die sich vornehmen, an mindestens 50 % aller Arbeitstage ohne Auto zur Arbeit zu kommen. Die Team- Mitglieder mussten nicht den gleichen Ar- beitsweg haben. Neben einer Steigerung der persönlichen Fitness beziehungsweise Ge- sundheit gab es auch schöne Preise.

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4.33 Bewusst zu Fuß, sicher zur Schule Besonders hoch ist der Anteil jener SchülerInnen, welche von außerhalb der Stadt kom- men und ihren Weg zur Schule mit öffentlichen Verkehrsmitteln bewältigen.

Die Aktion „Bewusst zu Fuß, sicher zur Schule“ richtet sich an SchülerInnen, welche in der Stadt Weiz bzw. in den unmittelbaren Umgebungsgemeinden ihren Wohnsitz haben. Zielsetzung dabei ist, auch im Schülerverkehr einen möglichst hohen Anteil auf den Fuß- gänger- und Radverkehr zu verlagern. Hierfür wurden im Schulumfeld fußgängerfreundli- che, verkehrssichere „Begegnungszonen“ eingerichtet und in einer Informationskampagne gemeinsam mit dem Elternverein und der Lehrerschaft das richtige Verkehrsverhalten auf dem Weg zur Schule gemeinsam erarbeitet.

Begegnungzone am Weizberg vor der Volksschule - Verhaltensregeln

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Das richtige Verkehrsverhalten im Verkehr muss speziell mit unseren Kleinsten geübt werden; im Bild: diszipliniertes Einsteigen in den Schulbus

ULSG – Eltern bei der Diskussion und Schulung des richtigen Verkehrsverhaltens im Schulumfeld

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Der sichere Schulweg: mit einfachen Maßnahmen mehr Sicherheit bei beengten Verhältnissen auf dem Schulweg

Darauf kommt es an: Sehen und gesehen werden

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Radfahrtraining in allen Weizer Kindergärten

In allen Weizer Kindergärten wurden Laufräder (ohne Pedale bzw. Stützräder) zur Verfü- gung gestellt. Zielsetzung dabei ist es, den Kindern spielend leicht das Radfahren zu ler- nen. Mit Hilfe der Laufräder, welche im Innenhof der Kindergärten auf den eigens einge- richteten „Spielstraßen“ genutzt werden können, wird das Balancegefühl gefördert und das Einschätzen von Geschwindigkeiten in Bewegung geübt. Schon nach wenigen Wo- chen fühlen sich die Kinder sicher und haben gelernt „Geschwindigkeit zu sehen“. Dies trägt wesentlich zur richtigen Einschätzung von Verkehrssituationen bei und ist damit ein wichtiger Beitrag zur Hebung der Verkehrssicherheit.

Das Projekt startete mit einem Workshop für die Kindergärtnerinnen. Natürlich dürfen die Kinder auch eine Prüfung ablegen und erhalten ein Zeugnis als Bestätigung ihres Kön- nens.

Kinder bei der „Zeugnisverteilung“ nach der „Prüfung“ im Kindergarten

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4.34 Autofrei in die Stadt und in der Stadt Weiz

Diese Kampagne hat das Ziel aufzuzeigen, dass für die Bewältigung von Wegen in die Stadt und in der Stadt Weiz es durchaus Alternativen zum eigenen Auto gibt.

Mit Hilfe von Radverleihsystemen kann dies verdeutlicht werden.

Pedelec-Mietsystem bei lokalen Autohändlern

Stellt man sein Auto in die Werkstätte, so erhält man üblicherweise während der Repara- turzeit ein Leihauto. Nicht so in Weiz bei sämtlichen Autowerkstätten: Den „autolosen“ Fahrzeuglenkern werden Pedelecs (Elektro-Fahrräder) kostenlos zur Verfügung gestellt.

Viele haben so das erste Mal die Gelegenheit die E-Mobilität mit Hilfe der Pedelecs zu testen und sind dabei überrascht, wie bequem und sportlich ein solches Elektro-Fahrrad zu nutzen ist. So mancher hat sich dabei aber auch schon dazu entschieden, das Auto häufiger stehen zu lassen und sich selbst ein E-Bike anzuschaffen.

Fahrradbörse

Traditionell vor Beginn der Radsaison im Frühjahr findet die Fahrradbörse statt. Ge- brauchte Fahrräder „aller Größen“ können hier von jedermann zum Verkauf angeboten bzw. günstig erworben werden. Fahrradzubehör wie Helme, Kindersitze, u. a. wie Roller- skates und Scooter können ebenfalls verkauft werden.

Traditionelle „Fahr- radbörse“ am Südti- roler Platz in Weiz

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4.4 Öffentlichkeitsarbeit

4.41 Kampagne „Wir gehen zu Fuß / Wir fahren mit dem Rad“

Ein wesentliches Element für das Errei- chen eines geänderten Verkehrsverhal- tens und den Umstieg auf die „sanfte Mobilität“ wird in einer gezielten Öffent- lichkeitsarbeit und der Durchführung entsprechender Kampagnen gesehen.

Stichwort: „Ich gehe zu Fuß, fahre mit dem Rad … meiner Stadt zuliebe“.

Diese Kampagnen sollen gezielt erar- beitet werden:

- Einbindung externer Berater - Installation einer Mobilitätsberatung - Zählmaschine (Zahl der Fußgänger/Radfahrer) - Schaffung der Marke „Fuß / Rad“

Pedelecs für Mitarbeiter der Stadtgemeinde Ein positives Zeichen wurde seitens der Verantwortlichen der Stadt Weiz gesetzt. Nicht nur der Stadt- polizei sondern auch den übrigen Mitarbei- tern der Stadtverwal- tung wurden Pede- lecs als „Dienstfahr- zeug“ bereitgestellt.

Stolze Mitarbeiter mit ihren Pedelecs

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Vorbildfunktion der Gemeindeverantwortlichen

Längst haben die Verantwortungsträger der Gemeinde erkannt, dass nicht ein geändertes Verkehrsverhalten herbeigeführt werden kann, wenn nicht selbst eine Vorbildfunktion übernommen wird.

Daher ist es Teil des Selbstverständnisses dass auch der Bürgermeister und die Stadt- und Gemeinderäte so oft als möglich auf das Auto verzichten und mit dem (Elektro-) Fahr- rad in der Stadt unterwegs sind.

RadfahrerIn des Monats Eine fixe Einrichtung im „Weiz Präsent“, der monatlich er- scheinenden Zeitung der Stadtgemeinde Weiz, ist „der Radfahrer / die Radfahrerin“ des Monats.

Vor jeder Ausgabe werden in der Stadt Radfahrer fotogra- fiert. Durch Losentscheid wird der Radfahrer / die Radfah- rerin des Monats bestimmt und ein Foto im „Weiz Präsent“ veröffentlicht. Der Gewinner erhält neben der „Ehre“ ein- mal in der Zeitung kostenlos abgebildet zu sein einen Wa- renpreis der Einkaufsstadt Weiz.

4.42 Ombudsmann für das zu Fuß gehen / mit dem Rad fahren Als Unterstützung für die Öffentlichkeitsarbeit wird Einrichtung eines „Ombudsmannes“ für das zu Fuß gehen/mit dem Rad fahren angestrebt. Der Ombudsmann soll Ansprechpart- ner für alle Probleme und Fragen im Verkehr für die Radfahrer und Fußgänger sein. Da- bei geht es um die Beseitigung von Gefahrenstellen ebenso, wie um das Schließen von Lücken im Wegenetz. Aber auch die Schaffung entsprechender Infrastruktur, wie Radab- stellanlagen oder Ladestationen für Elektro-Bikes sollten zu seinen Aufgaben zählen.

Bei allen Planungsarbeiten zu Straßenprojekten sollte der Ombudsmann ein gewichtiges Veto-Recht auf Einhaltung der Anliegen der Fußgänger und Radfahrer haben – ein An- sprechpartner für alle Anliegen des Fußgänger- und Radverkehrs.

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5. Zusammenfassung

Über 3 Jahre hinweg wurde durch das URBACT – Projekt „Active travel network“ ein in- tensiver Planungs- und Diskussionsprozess in Gang gesetzt. Die Stadt Weiz hat es sich dabei nicht leicht gemacht. Neben der Aufgabe als „Lead-Partner“ für alle Teilnehmer in der Projektgruppe hat die Stadt Weiz bewusst die 5 Umlandgemeinden in den Planungs- prozess eingebunden.

In die „Local Support Group“ wurden neben zahlreichen Aktivbürgern aller Gemeinden auch Interessensvertreter, die Einkaufsstadt, die Verwaltung und die politischen Gemein- devertreter aufgenommen.

Es war ein gedeihlicher Planungs- und Diskussionsprozess aus dem letztendlich nach einer umfassenden Problemanalyse und Festschreibung der Zielsetzungen 10 Maßnah- menpakete zur Förderung des Fußgänger und Radverkehrs hervorgingen.

Der Planungsprozess hat gezeigt, dass in der Bereitstellung von „Verkehrsinfrastruktur“ allein nicht die Lösung gesehen werden kann. Die Notwendigkeit der Realisierung der Ortsumfahrung Weiz mit dem Teilabschnitt 2 und 3 wird außer Zweifel gestellt. Das Schließen der Geh- und Radweglücken mit den Umlandgemeinden steht ebenfalls außer Streit. Immerhin wurden hierfür insgesamt 41 verschiedene Maßnahmen konzipiert.

Die Diskussion in den Meetings der LSG hat gezeigt, dass auch eine bewusste Verände- rung des Verkehrsverhaltens und der Verkehrsmittelwahl herbeigeführt werden muss. Hierfür sind vor allem auch Maßnahmen im Bereich „Bewusstseinsbildung“ und „Öffent- lichkeitsarbeit“ erforderlich.

Ein positiver Aspekt, den wir im 3-jährigen Arbeitsprozess gelernt haben, ist die Wichtig- keit einer produktiven Zusammenarbeit zwischen Stadträten, Verkehrsplaner, Bürger und speziellen Interessengruppen. Eine allgemeine Änderung der Haltung gegenüber Ver- kehrsplanung und Verkehrstechnik ist notwendig. Die Bürgerbeteiligung führt zu neuen Planungen, Ideen und Aktivitäten.

Wir haben auch gelernt, dass der Prozess starke Motivatoren benötigt. Hier sind vor allem Barbara Kulmer und Stadtrat Mag. Oswin Donnerer zu nennen, die nicht müde wurden, immer wieder den Diskussionsprozess und die Planungsarbeit „in Bewegung zu setzen“.

Die Erfahrung zeigt, dass die gemeinsame Arbeit mit den Partnern des ATN viel administ- rative Arbeit und Bürokratie benötigt.

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Für die Wirksamkeit der vorgeschlagenen Maßnahmen sollten nicht nur für die Entwick- lung eines LAP, sondern auch für die Umsetzung der Maßnahmen finanzielle Mittel be- reitgestellt werden.

Mit Hilfe unserer Partner von ATN in den anderen Ländern haben wir durch den internati- onalen Erfahrungsaustausch vom Wissen, neuen Ideen, Motivation und Best-Practice- Beispielen profitiert.

Abschließend kann festgehalten werden, dass sich die Stadt Weiz Dank des URBACT II – Projektes einem unglaublich intensivem Planungs- und Diskussionsprozess gemeinsam mit den Umlandgemeinden und den internationalen Projektpartnern gestellt hat.

Nicht nur bei den Entscheidungsträgern sondern bei vielen Gruppen der LSG wurde ein Umdenkprozess eingeleitet. Verkehrsverhalten und Verkehrsmittelwahl sind kein Zufalls- produkt, sondern bewusst steuerbar.

Unsere gemeinsame Aufgabe muss es nun sein, diesen Bewusstseinsbildungsprozess zu einem geänderten, nicht vom Zufall bestimmten Verkehrsverhalten weiter fortzusetzen und als einen kontinuierlichen Prozess weiter zu entwickeln.

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Weiz – Strategies for sustainable mobility

Local Action Plan

Final Report 2012 - Summary

Weiz (Austria)

Inhabitants: 9.000

Area: 5.07 km²

The City of Weiz

The City of Weiz is located in the eastern part of the Province of , 27 km north- east of the Province capital Graz. It lies at the beginning of a valley enclosed by the mountains of the Fischbach Alps in the north. In the southern part of this valley you can find the typical landscape of the East Styrian Hill countryside.

Weiz is the center of the of Weiz and the surrounding region.

In the URBACT – Process Weiz works to- gether with the 5 municipalities in the neighborhood.

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Weiz has a dynamic economy. The main players are Siemens, Andritz, Mosdorfer and Pichler Werke. All companies working in the field of electrical engineering (e.g. transform- ers, generators, overhead power supply lines etc.).

The construction industry and many medium sized companies are in the service industry.

Furthermore there are many shops, supermarkets and authorities such as the local ad- ministration authority for the District of Weiz.

In addition to that, Weiz has twelve schools including a grammar school and higher voca- tional schools for technology, economics and domestic science. 3,900 pupils attend these schools; many of them are commuters from the surrounding region.

The main Square of the city of Weiz

The general motto of Weiz is „Town Full Of Energy”. Weiz is regarded as a very dynamic town, making many new ideas in all fields of urban life possible.

The Gemini house – an energy house, which turns with the sun

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Local challenges and aims

The leading problem is the high volume of car traffic. Weiz is surrounded by five munici- palities (Krottendorf, Mitterdorf, Mortantsch, Naas, Thannhausen). Approximately 20,000 people live in this region. Most of them have a job in the City of Weiz or go to school here.

Every day 6,500 commuters come into the city and 2,200 commuters go out. 88 % of them use a car to commute to work, because public transport by bus and train is no useful alternative. Only around 5 % walk or use a bike because there is no closed net for walking and cycling from out to the city. 80 % of the commuters have a distance shorter than 20 km to work.

Commuting to the city of Weiz

In addition to that, 3,815 pupils attend one of the twelve schools in town every day; around 2,880 of them come from out of the city and take the bus or train to school. The remaining 935 pupils walk or cycle and around 400 of them are brought to school by car by their parents or use their own car. During rush hour in the morning and at midday traffic jams are particularly bad, which leads to air and noise pollution.

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Problem analysis with the help of the problem tree

The problem analysis with the help of the problem tree shows us the correlation between causes, problem and consequences. Here is given a causal relationship.

Local challenge and aims

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Weiz is the “Town Of Short Distances”. The area of the City of Weiz is only 5 km². The longest distances in the city are around 2.5 km. Most of the distances to the villages around Weiz are shorter than 5 km.

The local challenge is to reduce the high amount of car traffic and to promote “Alternative Mobility” through walking, cycling and using public transport. The share of car traffic should be reduced in the next ten years by 20 %.

The city of Weiz has only an area of 5 km²

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LAP - planned activities

The planned activities are divided into 3 main areas:

Planning Activities for infrastructure:

• Close the gaps in the walking and cycling net • Create walking friendly zones • Create a walking information system

Awareness Campaigns:

• Car-free center • Car-free to place of work • Walking and cycling to school • Car-free into the city • Car free in the city

Implement Public Relations:

• Campaign for “Walking and Cycling” • Install an “Office for Walking and Cycling Complaints“

A large part of the LAP is devoted to issues of infrastructure planning. One main part of this shows the options for closing the walking and cycling net.

In the center of Weiz the LAP creates walking friendly zones.

A walking information system will pedestrians help to find their destinations.

With the assistance of awareness campaigns the LAP tries to reduce car using and pro- mote walking and cycling. To get a car-free center and don’t use a car for the way to the job are also part of these awareness campaigns as “car-free traffic” into the city and in the city. Pupils should be motivated not to use car for the way to school and to walk or cycle.

A campaign for “Walking and Cycling” and the installation of an “Office for Walking and Cycling Complaints should also help to increase the proportion of walking and cycling.

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This graphic shows the gaps in the walking and cycling net (red lines) in the city of Weiz and the 5 municipalities around.

In sum there are 41 parts in the walking and cycling net, which should be closed.

The gaps in the walking and cycling net (red lines))

Plan example for a walking information system

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Example for a awareness cam- paign “car-free center”: They cel- ebrate and enjoy the “Mulbratl-Fest” in the middle of the street without any car.

Campaign “Walk- ing and cycling to school” in combi- nation with road safety measures

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Campaign “Start cycling after the win- ter”; an traditional event for cycling. Everyone can buy and sell for cycle and cycling equipment

Pedelecs for the municipal employ- ees; campaign for cycling – everyone can see, we don’t use cars.

Also a campaign for cycling: Every month someone other will be presented as “cyclist of the month” in the newspa- per of the council and win some coupons.

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How does the LAP fit to existing policies or strategic plans?

The Local Action Plan (LAP) is part of the overall strategy of the Municipality of Weiz for traffic planning. It has been decided by the city council in December 2012.

The realization of the LAP will gradually take place over the next 10 years (2012 – 2022). In addition to this, the LAP will be evaluated and further developed together with the ULSG. We consider the LAP of Weiz to be an ongoing project.

Target groups of the LAP

Our main target groups are the car drivers in the City of Weiz and in the surrounding are- as. They should change their habits of car usage. They should cycle and walk much more.

Our special target groups are commuters, pupils and shoppers.

Working with the target group “Parents and children” in front of a primary school

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Lessons learnt from ATN

One positive aspect that we learnt is the importance of installing productive cooperation between town councilors, traffic planners, citizens and special stakeholders. A general change of attitude regarding traffic planning and traffic habits was achieved through this.

The citizen’s participation led to new planning ideas and activities.

We also learnt that the working process needs strong motivators.

Working together with the partners of ATN requires much administrative work and there is too much bureaucracy.

For it to be effective there should not only be a budget for the development of LAP, but also money for the realization of it.

With the help of our partners of ATN in the other countries we benefited from the interna- tional exchange of knowledge, new ideas, motivation and best practice.

“I will miss the international con- nections and the possibilities of exchange of ideas and experience. In the process of ATN I felt Europe is a great union!”, Johann Rauer, external expert, Weiz.

Cycling at the harbor of Copenhagen in September of 2011

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