Der Niedersächsische Filmkanon
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Der niedersächsische Filmkanon Der niedersächsische Filmkanon – eine Sammlung von Filmen zur Filmanalyse Die Filmsprache hat ihre eigenen Regeln und will wie eine Fremdsprache erlernt werden. Filmanalyse ist dabei eine der Grundvoraussetzungen bei der Vermittlung von Medienkompetenz. In jedem Schuljahr bieten alle Medienzentren in Niedersachsen drei Spielfilme mit Unterrichtvorschlägen für den Unterricht an. Die ausgewählten Spielfilme sollen helfen die Filmanalyse als Unterrichtsgegenstand in unterschiedlichen Fächern zu etablieren. So werden im Laufe der Jahre Beispiele für die Fächer Deutsch, Fremdsprachen, Kunst und Musik angeboten, genauso wie für verschiedene Schulstufen. Die Sammlung, die im Laufe der Jahre entsteht, wird niemals endgültig oder fertig sein, sondern geprägt durch die Wandelbarkeit, die das Medium Film auszeichnet. Filmanalyse ist eine sehr komplexe Aufgabe, wenn man sie für den Unterricht aufarbeiten will. Deswegen sollen in den Filmen des Niedersächsischen Filmkanons einzelne Aspekte einer möglichen Filmanalyse schwerpunktmäßig aufgearbeitet werden. Das geschieht in der Bereitstellung von Filmausschnitten, Arbeitsblättern, Einzelbildern und Unterrichtsvorschlägen. Aufbau: Zu jedem, Filmtitel gibt es den Film in der Gesamtlänge . Auf einer zweiten didaktischen DVD wird zusätzlich eine Fülle von Materialien und Modulen angeboten, die der Lehrer oder die Lehrerin sofort und unabhängig vom Vorwissen im Unterricht einsetzen kann. Hinweise und Hilfen für eine intensivere Beschäftigung mit der Filmanalyse werden ebenso angeboten. Bisher erschienen in dieser Sammlung folgende Titel: Jahr/Länge/ Verleih- Staffel Titel Regie Farbe/ Land Genre nummer Freigabe 2001: Odyssee im 46 4 3679 Stanley Kubrick 1968/143 min/f USA/GB Science fiction Weltraum M - eine Stadt Staffel 1 46 4 2924 Fritz Lang 1931/107min/sw Deutschland Krimi sucht einen Mörder 2008 Der Untertan 46 4 0084 Wolfgang Staudte 1951/109min/sw DDR Romanverfilmung Die fabelhafte Welt 2001/117min/f/ab 46 6 1449 Jean-Pierre Jeunet Frankreich Spielfilm der Amélie 6 Staffel 2 Azur und Asmar 46 6 3128 Michel Ocelot 2006/95min/f/ab 6 Frankreich Trickfilm 2009 2006/120min/f/ab Paris, je t'aime 46 6 1450 verschiedene Frankreich Episodenfilm 6 (Filmbeschreibungen siehe unten!) Die didaktischen Schwerpunkte der 1. Staffel M – Eine Stadt sucht einen Mörder Die Parallelmontage Das musikalische Erkennungszeichen Die dramatische Zuspitzung Kameraeinstellungen 2001: Odyssee im Weltraum Musik im Film Die Zeitlupe Der Verbindungsschnitt (match-cut) Die dramatische Steigerung der Spannung Kameraeinstellungen Der Untertan Literaturverfilmung Die satirische Übertreibung Die Perspektive Das Storyboard Kameraeinstellungen Filmbeschreibungen: 2001: Odyssee im Weltraum ist ein bekannter und einflussreicher Science-Fiction-Film aus dem Jahre 1968, der auf der Kurzgeschichte The Sentinel (Der Wächter) von Arthur C. Clarke basiert und ursprünglich "Journey Beyond the Stars" heißen sollte. Er ist eine britisch-US-amerikanische Co-Produktion und entstand unter der Regie von Stanley Kubrick in England. Auf dem Mond wird ein vier Millionen Jahre alter Monolith gefunden, der Signale in Richtung Jupiter sendet. Eine Expedition wird ausgerüstet, um das Rätsel zu lösen. An Bord des Raumschiffs "Discovery" sind die Astronauten Bowman und Pool, drei Wissenschaftler im Tiefschlaf und der superintelligente Computer HAL 9000. Kurz vor dem Ziel spielt HAL 9000 verrückt und bringt die Besatzung um, nur der Astronaut Bowman überlebt. In einer kleinen Raumfähre folgt er dem riesigen Monolithen. Bowman erlebt seine Wiedergeburt ... Untertitel: deutsch, englisch, schwedisch, holländisch, norwegisch, dänisch, finnisch, isländisch, italienisch Sonstiges: Trailer. Stichworte: Odyssee im Weltraum, Weltraum, Science-Fiction, Science-Fiction-Film, Science-Fiction (für Erwachsene), Fantasy, Phantasie, Phantasiefilm, Fantasie, Fantasiefilm, Zukunft, Menschheit, Menschheitsgeschichte, Literatur, Literaturverfilmung, Medien, Medienerziehung, Filmkanon, Spielfilm, Analyse, Filmanalyse, Englisch, Bilingualer Unterricht M - Eine Stadt sucht einen Mörder (1931) von Fritz Lang mit Peter Lorre in der Hauptrolle zählt zu den bedeutendsten Werken des deutschen Films. Im geschichtlichen Rückblick erweist er sich als treffendes Abbild der vom erstarkenden Nationalsozialismus in Frage gestellten Weimarer Republik. Als eine der ersten deutschen Tonfilmproduktionen schöpfte er die Möglichkeiten dieses neuen Mediums aus. Ein unbekannter Kindermörder versetzt die Bewohner Berlins in Schrecken und Hysterie, so dass Polizei und Unterwelt seine Verfolgung aufnehmen. Er hat bereits mehrere Kinder umgebracht, auf Fahndungsplakaten ist eine Belohnung ausgesetzt. Zusatzmaterial: Portrait von Fritz Lang; Historische Aufnahmen; Fotos; Plakat (1931); Premiereneinladung. Stichworte: Film, Filmklassiker, Krimi, Kriminalfilm, Kriminalfilm (für Erwachsene), Fritz Lang, Lang; Fritz, Lang, Filmkanon, Analyse, Filmanalyse, Spielfilm, Mörder, Kindermörder, Kriminalität, Unterwelt, Medien, Medienerziehung Der Untertan ist eine Verfilmung der DEFA des gleichnamigen Romans von Heinrich Mann aus dem Jahr 1951 von Regisseur Wolfgang Staudte. Diederich Heßling ist so, wie ein guter preußischer Untertan sein sollte. Er ist autoritätsgläubig, lernt aber, dass es am angenehmsten ist, wenn man auch entsprechende Macht besitzt. Dass man auch der Macht dienen muss, wenn man selber in Bezug auf Macht vorankommen möchte, lernt er ebenso: Nach oben buckeln und nach unten treten. Er schmeichelt sich deswegen beim Regierungspräsidenten von Wulkow ein. Unter dessen Schutz intrigiert er gegen Konkurrenten und paktiert mit korrumpierten Sozialdemokraten. Am Höhepunkt seiner Macht ist er angekommen, als er ordensgeschmückt ein Kaiserdenkmal einweihen kann. Zusatzmaterial: Filmografie und Biografie von Wolfgang Staudte und Werner Peters; Dreharbeiten und Premiere von "Die Mörder sind unter uns"; Premiere von "Die Geschichte vom kleinen Muck"; Szenenfotos; Original-Kino-Plakat; Betrachtungen des Historikers Dr. Jürgen Angelow zu "Der historische Untertan". Stichworte: Literatur, Literaturverfilmung, Roman, Romanverfilmung, DEFA, Satire, Sozialkritischer Film, Heinrich Mann, Mann; Heinrich, Mann, Macht, Spielfilm, Filmkanon, Analyse, Filmanalyse, Medien, Medienerziehung, Filmbeschreibungen: Die fabelhafte Welt der Amélie (Originaltitel: Le fabuleux destin d’Amélie Poulain , dt. Das fabelhafte Schicksal der Amélie Poulain ) ist ein französischer Spielfilm aus dem Jahr 2001 von Jean-Pierre Jeunet mit Audrey Tautou in der Titelrolle. Die Filmmusik stammt von Yann Tiersen, einige skurrile Ausstattungsdetails von Michael Sowa. Der Film erzählt zunächst in urkomischen Episoden die Kindheit der Amélie. Der frühe Tod der gestrengen Mutter und die emotionale Kälte des Vaters, der nicht aus sich heraus kann, machen aus ihr ein kleines, introvertiertes Mädchen, das mit großen staunenden Augen die Welt betrachtet und sich ihren eigenen Teil hineindenkt. Jahre später ist Amélie erwachsen, sie lebt in einem stark colorierten Montmartre, aber ihre Augen sind nicht kleiner und sie selber ist nicht weniger introvertiert. Bis sie hinter einer Fliese eine Schachtel mit altem Spielzeug findet. Dieses Ereignis soll ihr Leben völlig auf den Kopf stellen, denn Amélie kommt auf die Idee, wie es denn wäre, den Eigentümer der Schachtel ausfindig zu machen. Kurz: Nach einiger Suche findet sie ihn, spielt ihm die Schachtel zu, ohne sich selber zu offenbaren. Und ein älterer, gescheiterter Herr findet diese kleine Sammlung wertvoller Dinge seiner Kindheit, allzu authentische Tränen der Rührung kommen ihm ob dieses für ihn unerklärlichen Wunders. Amélie hat einen Menschen glücklich gemacht, und dieses kleine Spielchen wird fortan ihre Passion. Denn um sie herum leben noch viele gescheiterte und unglückliche Menschen, die eine Fee brauchen, um ihrem Leben wieder etwas besonderes zu geben. Originaltitel: Le fabuleux destin d’Amélie Poulain, Frankreich, 2001 Musik: Yann Tiersen Regie: Jean-Pierre Jeunet Produktion: Jean-Marc Deschamps, Claudie Ossard Drehbuch: Jean-Pierre Jeunet, Guillaume Laurant FSK: Freigegeben ab 6 Jahren Schnitt: Hervé Schneid Länge: 117 Minuten Azur und Asmar wachsen gemeinsam bei der Mutter Asmars auf. Sie dient als Amme am Königshof von Azurs Vater. Sie erzählt ihnen Geschichten aus ihrer schönen fernen Heimat, von der Fee der Djinns, die auf ihre Befreiung wartet. Wie Brüder wachsen die beiden auf und verbringen gemeinsam ihre Kindheit. Aber als Asmar alt genug ist, wird er vom geliebten Bruder und seiner Ziehmutter getrennt. Erst als Erwachsene sehen sich die jungen Männer wieder und treten nun als Rivalen gegeneinander an. Beide wollen sie die verwunschene Fee, von der sie in ihrer Kindheit so viel hörten, retten. Doch je schwieriger sich ihre Abenteuer auf dem Weg dorthin gestalten desto stärker stellt sich ihre frühere Verbundenheit wieder ein und sie finden wieder zueinander. Zusatzmaterial: Bonusmaterial zur Nutzung des Films. Ein poetisches Märchen über die Unterschiede der Kulturen und Religionen, zugleich die Geschichte von zwei Freunden, die gerade deshalb so stark sind, weil sie verschieden sind Originaltitel: Azur et Asmar Frankreich, 2006, ca. 95 min; Farbe Regie: Michel Ocelot Drehbuch: Michel Ocelot Schnitt: Michéle Peju Musik: Gabriel Yared Produktion: Nord-Oest Production BJF-Empfehlung: ab 6 Jahren, FSK: o.A. Stichworte: Animationsfilm, Märchen, Fremde Kulturen, Abenteuerfilm (für Kinder), Freundschaft, Kinderfilm, Märchen, Trickfilm Paris, je t'aime