Gemeinde Schwabbruck Landkreis Weilheim-Schongau Begründung Zum Bebauungsplan Mit Grünordnung „Burggener Straße“ ENTWURF
Total Page:16
File Type:pdf, Size:1020Kb
GEMEINDE SCHWABBRUCK BEBAUUNGSPLAN “BURGGENER STRASSE“ Gemeinde Schwabbruck Landkreis Weilheim-Schongau Begründung zum Bebauungsplan mit Grünordnung „Burggener Straße“ ENTWURF Fassung vom: 26.03.2018, 18.06.2018 Planverfasser: Frank Bernhard REIMANN, Dipl.-Ing. Univ. Architekt+Stadtplaner Stadelbergerstraße 24a, 82256 Fürstenfeldbruck, Tel: 0 81 41 - 4 25 73 Grünordnung: Ilka SIEBENEICHER, Dipl.-Ing. FH Landschaftsarchitektin, Stadtplanerin Katharinenstraße 53 1/3, 86899 Landsberg am Lech, Tel: 0 81 91 - 401 83 83 Inhalt: 1. Einführung 2 2. Ausgangsituation 2 3. Derzeitige planungsrechtliche Gegebenheiten 10 4. Verfahren 13 5. Planerischen Konzepts 14 6. Planinhalt 15 7. Auswirkungen der Planung 21 8. Sonstige abwägungsbedürftige Belange 24 FRANK BERNHARD REIMANN FASSUNG VOM 18.06.2018 DIPL.-ING. UNIV. ARCHITEKT+STADTPLANER BEGRÜNDUNG - SEITE 1/28 GEMEINDE SCHWABBRUCK BEBAUUNGSPLAN “BURGGENER STRASSE“ Einführung 1.1. Lage des Plangebiets Der Geltungsbereich befindet sich am südwestlichen Ortsrand von Schwabbruck, nördlich der „Burggener Straße“ (WM 3). Im Osten schließt er an den bebauten Ortsbereich an. Die Entfernung zum Rathaus beträgt ca. 750 m. Einrichtungen zur Kinderbetreuung (Kindertageseinrichtung) befinden sich im Rathaus. Die Grundversorgung mit Gütern des täglichen Bedarfes ist in Schwabbruck (Bäcker, Metzger) und in der Gemeinde Altenstadt in ca. 4,4 km bzw. Stadt Schongau in ca. 6,2 km sichergestellt. Abb. 1: Auszug aus dem Digitalen Ortskarte (DOK 2015), © BVV (rot: Geltungsbereich) 1.2. Anlass des Bebauungsplanes Nachdem die Gemeinde Schwabbruck das letzte Wohnungsbaugebiet vor über 10 Jahren ausgewiesen hat und nach einer Umfrage durch die Gemeinde acht Anfragen von Gemeindebürgern oder ehemaligen Gemeindebürgern zu Baugrundstücken vorliegen, ist es Ziel und Zweck der Aufstellung des Bebauungsplanes kurz- bis mittelfristig ein neues kleines Wohngebiet auszuweisen und so den Gemeindebürgern weiter den Lebensmittelpunkt in ihrer Gemeinde zu ermöglichen. Damit soll der Bedarf der örtlichen Bevölkerung an Wohneigentum gedeckt und zugleich ein verträglicher Rückzug von ehemaligen Gemeindebürgern ermöglicht werden, um so das soziale Zusammengehörigkeitsgefühl und die Bewahrung der ortsspezifischen Kultur, Tradition und des Brauchtums zu stärken. Darüber hinaus sollen die Belange der Versorgung der Bevölkerung mit Wohnraum (§ 13a Abs. 2 Satz 1 Nr. 3 BauGB), die Belange der Wohnbedürfnisse der Bevölkerung (§ 1 Abs. 6 Nr. 2 BauGB), insbesondere die Bedürfnisse der Familien, der jungen, alten und behinderten Menschen (§ 1 Abs. 6 Nr. 3 BauGB), der Eigentumsbildung weiter Kreise der Bevölkerung sowie die Anforderung an kostensparendes Bauen (§ 1 Abs. 6 Nr. 2 BauGB), des sparsamen und schonenden Umgangs mit Grund und Boden (§ 1a Abs. 2 Satz 1 BauGB), die Belange des Orts- und Landschaftsbildes (§ 1 Abs. 6 Nr. 5 BauGB) und des Hochwasser- schutzes (§ 1 Abs. 6 Nr. 12 BauGB) berücksichtigt werden. Hierzu wird „Allgemeines Wohngebiet“ (ca. 8.800 m²), „Öffentliche Straßenverkehrsfläche“ (ca. 2.180 m²) „Straßenbegleitgrün“ (ca. 665 m²) „Private Grünfläche“ (ca. 1.550 m²) und „Flächen für die Niederschlags- wasserrückhaltung“ (ca. 12.840 m²) festgesetzt. 2. AUSGANGSITUATION 2.1. Abgrenzung und Größe Das Planungsgebiet umfasst die Fl.-Nrn. 458, 461/2, 461/3 und die Teilflächen der Fl.-Nrn. 402, 459, 461, 462/1 und 462 der Gemarkung Schwabbruck mit einer Fläche von ca. 26.025 m² mit Kernabmessungen im Mittel von ca. 205 m auf ca. 90m über ca. 145 m bis ca. 110 m. Das Gelände weist ein leichtes Gefälle von Süden nach Norden (ca. 1,1 %, 2,13 Höhenmeter) auf, wobei es von Westen nach Osten als eben zu FRANK BERNHARD REIMANN FASSUNG VOM 18.06.2018 DIPL.-ING. UNIV. ARCHITEKT+STADTPLANER BEGRÜNDUNG - SEITE 2/28 GEMEINDE SCHWABBRUCK BEBAUUNGSPLAN “BURGGENER STRASSE“ betrachten ist. Die Höhenlage liegt zwischen ca. 733,37 m ü.NN1. (Kr WM 3 Süden) und 731,24 m ü.NN (Norden). Der Geltungsbereich wird begrenzt: − Im Norden durch eine ca. 6 m tiefe Parallele auf der Trasse der ehem. Bahnlinie „Kaufbeuren- Schongau“ (Fl.-Nr. 402) bzw. einer ca. 145 tiefen Parallele zum begradigten Verlauf der östlichen „Burggener Straße“ (Kreisstraße WM3, Fl.-Nr. 241/5), − im Westen durch die östlichen Grenzen der Fl.-Nrn. 461 und 462, − im Südwesten durch die nördliche Grenze der Fl.-Nr. 462, − im Süden durch die nördliche Grenze der „Burggener Straße“ (Kreisstraße WM3, Fl.-Nr. 241/5) und − im Osten durch die westliche Grenze der Fl.-Nr. 457 bzw. 457/5 (Burggener Straße Nr. 23), Der Geltungsbereich ist unbebaut, wird landwirtschaftlich genutzt (Grünland) und weist keinen Gehölzbestand auf. 2.2. Umgebende Bebauung und Nutzung Der Geltungsbereich schließt im Osten zum Teil an eine eineinhalbgeschossige Wohnbebauung mit Satteldach an. Im Süden grenzt die Kreisstraße „Burggener Straße“ an; darüber hinaus schließt sich im Westen und Norden die freie Landschaft und im Südosten der großmaßstäbliche Gewerbe- /Handwerksbetrieb (Autohaus) mit seinem zweigeschossigen Wohnhaus und seinen ein- bis eineinhalbgeschossigen Ausstellungs- und Werkstattgebäuden an. Abb. 2: Bestandsaufnahme mit DOP20 vom 04.06.2015 (rot: Geltungsbereich) 2.3. Eigentumsverhältnisse Die im Geltungsbereich liegenden Flächen befinden sich in gemeindlichem Eigentum. 2.4. Vorbelastung des Plangebietes 2.4.1. Altlasten/Altlastenverdachtsfläche Von Seiten der Gemeinde sind keine Unterlagen und Erkenntnisse über Altlasten/Altstandorte vorhanden. Im Rahmen eines durchgeführten Bodengutachtens wurde im Bereich des verfüllten ehem. Teichs (westlicher Geltungsbereich vorwiegend auf Fl.-Nr. 462) eine Schürfe (ScH1/17) durchgeführt. Diese Schürfgrube beinhaltete vereinzelt Steingut-, Ziegel- und Glasbruch. Im Herbst 2017 wurden in Zusammenarbeit mit dem Büro test2safe nochmals Bodenschürfen im Bereich des verfüllten ehem. Teichs durchgeführt. Dabei wurden vereinzelt Auffüllungen von Fremdmaterial (Reste von Ziegelbruch) angetroffen, die als nicht relevant eingestuft wurden. 2.4.2. Kampfmittel Von Seiten der Gemeinde sind keine Hinweise auf eine potentielle Kampfmittelbelastung bekannt. 1 Die Angaben in m ü. NN entsprechen dem DHHN92 FRANK BERNHARD REIMANN FASSUNG VOM 18.06.2018 DIPL.-ING. UNIV. ARCHITEKT+STADTPLANER BEGRÜNDUNG - SEITE 3/28 GEMEINDE SCHWABBRUCK BEBAUUNGSPLAN “BURGGENER STRASSE“ 2.4.3. Verkehrsgeräusche Das Gebiet wird durch den Verkehrslärm der „Burggener Straße“ (Kreisstraße WM 3) beeinträchtigt. Straße Zählstelle Jahr DTV Kfz DTV SV ∆ DTV ∆ Prozentual 2015 861 27 -6 -0,7% 2010 867 65 -11 -1,3% WM 3 81309760 2005 878 67 -139 -13,7% 1.017 102 1017 31,1% 2000 Tab. 1: Straßenverkehrszählungen2 Im Zuge der Aufstellung des Bebauungsplanes wurde durch das Ingenieurbüro Greiner eine schalltechnische Verträglichkeitsuntersuchung (Schallschutz gegen Verkehrsgeräusche)3 erstellt, das zu folgender Zusammenfassung kommt: „Im Rahmen der schalltechnischen Untersuchung zum Bebauungsplanverfahren ist die Verkehrsgeräusch- belastung an der geplanten Bebauung zu ermitteln und gemäß der DIN 18005 zu beurteilen. Es sind die gegebenenfalls erforderlichen aktiven und passiven Schallschutzmaßnahmen auszuarbeiten, sodass die einschlägigen Anforderungen an den Schallschutz eingehalten werden. Untersuchungsergebnisse Aufgrund der Verkehrsgeräusche der Burggener Straße treten innerhalb der geplanten Bauräume Beurteilungspegel von maximal ca. 54 dB(A) tags und ca. 44 dB(A) nachts auf. Die schalltechnischen Orientierungswerte der DIN 18005 für WA-Gebiete (55 dB(A) tags und 45 dB(A) nachts) werden im Wesentlichen unterschritten bzw. eingehalten. Lediglich in einem kleinen Bereich der Bauparzelle 7 werden Beurteilungspegel von maximal 56 dB(A) tags und 47 dB(A) nachts erreicht. Hier treten Überschreitungen der schalltechnischen Orientierungswerte von bis zu 1 dB(A) tags und 2 dB(A) nachts auf. Die fassadenabhängig berechnete Geräuschbelastung für ein dort beispielhaft gewähltes Wohngebäude zeigt, dass die Überschreitungen ausschließlich an der straßenzugewandten Südostfassade auftreten. An den übrigen Fassaden werden die Orientierungswerte eingehalten bzw. unterschritten. Schallschutzmaßnahmen Die Festsetzung von aktiven und/oder passiven Schallschutzmaßnahmen ist aufgrund der vorliegend wesentlichen Einhaltung der schalltechnischen Orientierungswerte nicht notwendig. Trotzdem sollten Empfehlungen für einen erhöhten Schallschutz der Bauparzellen Nr. 2 bis 7 in die Satzung des Bebauungsplanes aufgenommen werden (vgl. Punkt 6 Textvorschlag für die Satzung [der schalltechnischen Verträglichkeitsuntersuchung]). Fazit Aus schalltechnischer Sicht bestehen keine Bedenken gegen die Aufstellung des Bebauungsplanes „Burggener Straße" in der Gemeinde Schwabbruck, sofern die unter Punkt 6 [der schalltechnischen Verträglichkeitsuntersuchung] genannten Empfehlungen zum Schallschutz entsprechend beachtet werden. 2.4.4. Landwirtschaftliche Immissionen Von den nördlich, südlich und westlich gelegenen landwirtschaftlichen Flächen können durch Windverfrachtung Emissionen, auch bei der ordnungsgemäßen Bewirtschaftung in Form von Geruch, Geräusch, Staub etc. auftreten. Da der angrenzende Außenbereich nach § 35 BauGB dazu dient, privilegierte Vorhaben wie diesen landwirtschaftlichen Betrieben unterzubringen, müssen Eigentümer von Wohnhäusern, wie hier vorhanden, im Randgebiet zum Außenbereich generell mit der Ansiedlung solcher Betriebe rechnen. Insofern ist ihre Schutzwürdigkeit und Schutzbedürftigkeit gegenüber einer Wohnnutzung, die sich inmitten einer Ortslage befindet, deutlich herabgesetzt. 2.5. Verkehrliche Anbindung Die verkehrliche