Unabhängiges Wirtschaftsmagazin für Salzburg, Tirol und Vorarlberg – 6/2019

DAS HEFT IM HEFT: GEWERBE-REPORT Vorarlberg 2030 Salzburg Tirol FLÄCHEN Strategisches Leitbild für Masterplan Tourismus Richtige Personalauswahl räumliche Entwicklung spart Geld

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r n t e t t n h e c v i r d h a c / a m n s o t c f . a k h c c o s t t S r i i irtschaftsnachrichten Zeitschriftenverlagsges.m.b.H.

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15:13 eDitoriAL

Lachen, um nicht zu weinen

„Schade um Österreich!“ Die Frankfurter gende Stimme des geschassten Innenministers Allgemeine Zeitung hat es auf den Punkt ge - hat den letzten Zweifel daran verblassen lassen, bracht. Und wir nehmen Anleihe bei Heinrich dass dieser Mann je auch nur eine Minute ge - Heine: „Denk‘ ich an Österreich in der Nacht, eignet war, das Innenministerium zu führen. bin ich um den Verstand gebracht.“ Der 186. Über das Ranzige eines Peter Pilz legen wir das Misstrauenstrag, der im Nationalrat seit 1945 Bahrtuch des Schweigens. eingebracht wurde, war der Erste, der gezündet hat und er führte zum Ende der Bundesregie - Ja, Bundeskanzler Kurz hatte mit dem Milieu rung unter . Gut zwei Wochen des Nationalrats gefremdelt und agierte keines - nach dem Bekanntwerden des Ibiza-Videos falls immer sauber, wenn es darum ging, Ge - wurde mit , Präsidentin des Ver - setze durchzudrücken. Aber ganz ehrlich: Hatte fassungsgerichtshofs, die erste Bundeskanzlerin er eine andere Chance in seinem Bemühen, die der Republik angelobt. Sie steht der von Bun - höchst notwendigen Reformen zumindest an - despräsident Alexander Van der Bellen beauf - zustoßen? Hier haben beide Seiten zu lernen tragten Übergangsregierung bis zur Angelobung und die Abgeordneten des Nationalrats sind gut eines neuen Kabinetts nach der Nationalrats - beraten, ihre Verantwortung dem Wähler gegen - über zu optimieren und ihr Standing aufzupo - lieren. Die Abgeordneten des National - rats sind gut beraten, ihre Verant - Wenn schon die Modernisierung Österreichs wortung dem Wähler gegenüber zum ungünstigsten Zeitpunkt gekappt und auf zu optimieren und ihr Standing Eis gelegt wurde, was Wirtschaft und Gesell - aufzupolieren. schaft auf Jahre zurückwirft, dann soll das Par - lament in Wien die Zeit nutzen, um sich mit der eigenen Hygiene auseinanderzusetzen, was al - wahl im kommenden Herbst vor. Soweit die klar len Parteien gut zu Gesichte stehen würde. Den umrissene Faktenlage. Ein aufmerksamer Blick Fragen der Parteienfinanzierung ist jetzt auf den auf das Atmosphärische der vergangenen Wo - Grund zu gehen. Diese Chance darf auf gar kei - chen offenbart ein beschämendes Sittenbild der nen Fall ungenutzt verstreichen. Alles andere im Nationalrat vertretenen Parteien. Thomas wäre eine weitere Selbstbeschädigung. Drozda erdreistet sich am Abend der Europa - wahl, die erfreulich hohe Wahlbeteiligung als Verkehrte Welt, wenn das Vergehende das Kom - ein erreichtes Wahlziel der SPÖ zu verkaufen, mende stürzt. Aber es geht immerhin um soziale und kurz danach ist Pamela Rendi-Wagner nicht Gerechtigkeit und um günstiges Wohnen als imstande, in angemessener Haltung, Sprache zentrale Positionen der SPÖ, wie die Chefin in und Mimik die bevorstehende Abwahl der Bun - Permanenz betont. Und der Rest ist Schweigen desregierung zu verkünden, eine Unfähigkeit, – oder was? Es ist nicht zum Lachen, es ist zum die sich im Plenarsaal am Montag fortsetzte, wo Weinen, findet sie keinesfalls Meisterin der eigenen Worte war. Das im Schnelldurchlauf abgespulte Prozedere hat einem Abrichtplatz für Vierbeiner alle Ehre gemacht. Der Würde des Hohen Hauses und Siegfried Hetz dem politischen Vorgang angemessen wäre eine Redakteur persönliche Abstimmung gewesen. Die 2. Na - tionalratspräsidentin Doris Bures wirkte wäh - rend dieser Dressurminuten wie die Abteilungs - leiterin einer strengen Kammer mit der Attitüde einer Rachegöttin. Um im Bild von Abrichtplatz und Dressur zu bleiben. Die sich fast überschla -

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 6/2019 3 iNhALt

Coverstory 8 Die ökologische Geschäftsreise 50 EU-Binnenmarkt fördert Wohlstand Geschäftsreisen sind oft nicht nur teuer und unvermeidlich, sondern Je offener die Grenzen sind, umso besser floriert die Wirtschaft. Trotz auch nicht gerade ökologisch. Oft greifen Unternehmen dabei auf der in vielfacher Hinsicht unbestreitbaren Vorteile, die die EU mit Flugreisen ihrer Mitarbeiter zurück. Doch diese Praxis stößt nicht sich bringt, wird sie auch von der heimischen Politik oft als Sünden - nur auf zunehmende Kritik, sondern ist nicht selten sogar die inef - bock missbraucht. Dabei wäre es unsere vordringliche Aufgabe, die fizienteste Art zu reisen. EU zu stärken.

Flüssiges Gold – Mythos Bier 54 Masterplan Tourismus 2019 12 Bierkunst auf höchstem Niveau: In der Brauerei Puntigam in Graz Die Nächtigungszahlen boomen und eilen von einem Rekord zum wird die Tradition des Bierbrauens seit jeher gepflegt und hochge - nächsten. Einzelne Hotspots ächzen unter der Last zu vieler Touris - halten. Obwohl inzwischen moderne Technik zum Einsatz kommt, ten. Andererseits müssen Zimmer immer wieder unter den marktüb - ist die Kunst der Bierherstellung immer noch solide Handwerksar - lichen Preisen angeboten werden. Der Tourismus stellt einen der beit. Von der Tradition bis hin zum Mythos Braumeister – eine span - wichtigsten Wirtschaftszweige Österreichs dar, das in den Top-15 nende Reise in die Welt des Bieres. der beliebtesten Reiseziele der Welt rangiert. Nur Veränderung sichert die Erfolgsgeschichte auch weiterhin. Impressum 58

Neues SalzburgerLand Herkunfts-Zertifikat 15 Immer mehr Konsumenten wollen zu Recht wissen, woher die Le - Mehr Studienplätze bensmittel stammen, die sie in ihren Einkaufskorb legen. Mit dem am Management Center Innsbruck 59 neuen SalzburgerLand Herkunfts-Zertifikat, das nun ins Leben ge - MCI-Rektor Andreas Altmann ist erleichtert: Das Bildungs- und Wis - rufen wurde, soll dies ab sofort leichter gelingen. senschaftsministeriums hat kürzlich eine Ausschreibung lanciert, um weitere 330 bundesfinanzierte FH-Studienplätze im MINT-Bereich einzurichten. Damit erfolgt ein weiterer wichtiger Schritt in die Zu - Fachkräfteoffensive für Vorarlberg 18 kunft Tirols. Vor Kurzem hat Landeshauptmann Markus Wallner eine verstärkte Fachkräfteoffensive für Vorarlberg angekündigt. Dabei bezeichnete er den Vorstoß als entscheidend für den künftigen wirtschaftlichen Richtige Personalauswahl spart Geld 60 Erfolg des Produktions- und Wirtschaftsstandorts. Im Rahmen des vom Bildungsconsulting der Wirtschaftskammer Ti - rol organisierten „Expertenforums Personal“ beleuchtete Wirtschafts - psychologe Uwe Kanning typische Schwachstellen in der Personal - Europawahl 2019 20 arbeit. Er erläuterte, warum eine strukturierte Personalauswahl weit - Im Schatten der innerparteilichen Turbulenzen, aber mit umso grö - aus erfolgversprechender ist, als sich auf das „Bauchgefühl“ zu ver - ßerem persönlichem Einsatz schritten die Österreicher zu den Wahl - lassen. urnen. So funktioniert Demokratie – nur schade, dass es dazu eines nationalen Debakels bedurfte. Vorarlbergs nachhaltiger Umgang mit Energie und Ressourcen 70 Österreich 17 Monate in Türkis-Blau 24 Die zahlreichen und großteils freiwilligen Bemühungen der Wirt - Den Zeithorizont von zwei Legislaturperioden oder zehn Jahren an schaft in Sachen Energieeffizienz und Treibhausgas-Ausstoß haben der Macht hatte die türkis-blaue Bundesregierung bei Amtsantritt im positive Auswirkungen auf die Umwelt. Dies ist anhand einiger er - Visier. Das jähe Ende bedeutet nicht nur abermaligen Stillstand in folgreicher Beispiele aus Vorarlberg dokumentiert und lässt sich an - der Republik, sondern auch viele Reformen, die nicht mehr beschlos - hand konkreter Daten nachweisen. sen oder erst gar nicht angegangen worden sind.

Der Zukunft Raum geben 72 Schattenwirtschaft 30 Die Landesregierung hat das Raumbild Vorarlberg 2030 nun be - Die Schattenwirtschaft in Österreich ist rückläufig und am niedrigsten schlossen. Damit liegt nach einem umfangreichen kooperativen Pro - im EU-Vergleich. Trotzdem könnte der Pfusch noch weiter einge - zess erstmals ein strategisches Leitbild für die räumliche Entwicklung dämmt werden. Die Abschaffung der kalten Progression wäre ein des Landes vor. Mit dem Raumbild wurde nun ein tragfähiger und Anfang. ganzheitlicher Rahmen für die Gestaltung der kommenden Jahre ge - schaffen.

Cityjet eco 46 Siemens und ÖBB arbeiten an einem batterie-betriebenen Personen - zug. Was es im 19. Jahrhundert schon gab, wird nun auf eine ganz neue Ebene gehoben. Der Zug bietet eine umweltfreundliche Alter - native zum Dieselantrieb, die Mehrkosten liegen bei 25 Prozent.

4 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 6/2019 H b m G

n e f a h g u l F

r e g r u b z l a S

: o t o F Der Flughafen hat eine neue Piste: Salzburger Airport wieder in Betrieb

Es war ein sorgfältig geplantes und gut durchdachtes Projekt, welches der Bereichsleiter der Technik, Flughafendirektor-Stellvertreter Rudolf Lipold, mit seinen Kollegen bereits seit 2015 auf den Weg gebracht hat. Trotz widriger Wetterumstände konnte eines der größten Bauprojekte der letzten Jahre zeitgerecht fertiggestellt werden. Von Christian Wieselmayer

m Abend des 28. Mai, pünktlich um erst einmal sehr froh, dass es vorbei ist und Nächte um die Ohren geschlagen, damit der 21 Uhr war es so weit. Die erste Ma - ich in den nächsten Wochen – wie auch viele Fertigstellungstermin gehalten werden kann. Aschine – ein Airbus der Lufthansa- andere, die an der Baustelle beteiligt waren Ihnen möchte ich besonderen Dank für ihren Tochter Eurowings aus Stuttgart – landete – auf Urlaub gehen kann. Aber rückblickend Einsatz und ihre Ausdauer aussprechen“, so auf der generalsanierten schwarzen Asphalt - muss ich schon sagen, ich bin stolz auf das Bettina Ganghofer. Neben der Großbaustelle piste des Salzburger Flughafens und wurde Projekt und die Menschen, die daran betei - wurde die fünfwöchige „Pause“ für zahlrei - – wie bei Erstlandungen üblich – mit einem ligt waren,“ so Flughafenprojektleiter Flo - che Instandhaltungsarbeiten am und um das Wasserbogen begrüßt. „Über drei Jahre rian Höll anlässlich der Übergabe der gene - Flughafenterminal genutzt. So wurden etwa wurde sorgfältig geplant. Die letzten fünf ralsanierten Piste an die Geschäftsführung die Lüftungs- und Kälteanlagen und die Wochen haben allen Projektbeteiligten un - des Salzburger Flughafens. Rauch- und Wärmeabzugsanlagen erneuert glaublich viel abverlangt. Da heißt es Danke sowie diverse Brandschutzmaßnahmen Präzise Planung durchgeführt. Auch in den einzelnen Shops Wenn ein solches Bauprojekt in der Umset - fanden Umbauarbeiten statt. Daneben wurde Bei schönem Wetter kann’s zungsphase möglichst störungsfrei laufen die Oberflächen-Entwässerung am Parkplatz jeder soll, heißt es bereits Jahre davor planen, pla - P1 erneuert und die Ringstraße im Bereich Helmut Atzlinger, Geschäftsführer nen und nochmals planen: Informationen der O-Bushaltestellen neben dem Parkhaus ARGE STRABG/PORR und Vergleiche von Flughäfen einholen, die saniert. zz solche Projekte bereits realisiert haben, tech - nische Variantenvergleiche, Generalunter - nehmerausschreibung, genaue Verkehrsweg - sagen – in Großbuchstaben – für großartige lösungen, Ausfallsszenarien, begleitende Info Flughafenbaustelle Leistungen. Der Flughafen ist wieder start - Medienarbeit und Anrainerinformation bis klar, mit interessanten und auch neuen Zielen hin zur Eröffnungsfeier – all das muss auf - ‰ Täglich von 6 bis 22 Uhr Baustelle, in der direkt von Salzburg aus“, freut sich Flugha - einander abgestimmt und vorgeplant wer - Nacht nur Begleitarbeiten fen-Geschäftsführerin Bettina Ganghofer den. „Ich bin begeistert und beeindruckt, ‰ Knapp 120.000 Tonnen Asphalt für vier über die Wiederinbetriebnahme des Airports. welch tolle Arbeit unter den Begleitumstän - Asphaltschichten (= ca. 70 Fußballfelder) „Was ein toll eingespieltes und hochmoti - den des Wetters hier geleistet wurde. Meine ‰ Über 100 Lkws waren für die Mischgutlie - viertes Team leisten kann, haben wir die letz - Projektleiter Florian Höll, Stefan Höllbacher ferungen im Dauereinsatz ten fünf Wochen gespürt und täglich beob - und Martin Hemetsberger haben sich mit ‚ih - ‰ In den Spitzenzeiten fuhr alle drei Minuten achten können. Ganz ehrlich: Ich bin jetzt rer Piste‘ total identifiziert und teilweise die ein Lkw auf die Baustelle

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 6/2019 5 Das WIFI-Kursbuch kommt dieses Jahr als Miniaturmodell aus dem 3-D-Drucker. Foto: WIFI/Hechenberger Karriereschub mit dem WIFI: Neues Kursangebot ist da

Über 2.700 Seminare und Lehrgänge bieten eine große Auswahl an Aus- und Weiterbildung. Online sind die Kurse unter wifisalzburg.at zu finden und auch das druckfrische WIFI-Kursbuch 2019/20 liegt bereit.

issen schafft Zukunft. Das neue WIFI-Kursangebot er - Und beim Diplomlehrgang „Recruiting“ werden verschiedene Per - möglicht neue Chancen auf dem Arbeitsmarkt und bildet sonalbeschaffungsstrategien präsentiert wie Online- und Offline-Re - Wdie Basis für einen Karriereschub. Im WIFI finden Bil - cruiting, Social-Recruiting, Mobile-Recruiting und Headhunting. dungshungrige mehr als 2.700 Kurse, Seminare, Lehrgänge und Mas - terprogramme, deren Inhalte praxisnah vermittelt werden“, schildert Wachsendes Segment: Onlinehandel WIFI-Leiterin Dr. Renate Woerle-Vélez Pardo bei der Präsentation E-Commerce-Kaufleute sind in Handelsbetriebe für die Betreuung des neuen Kursprogramms. Die Aus- und Weiterbildungspalette ist der Onlineshops zuständig. Auf eine Lehrabschlussprüfung im zwei - umfangreich und reicht von berufsspezifischen Branchenkursen, Be - ten Bildungsweg bereitet der neue Kurs „E-Commerce Kaufmann/- triebswirtschaft, Management, Sprachen und Informationstechnolo - frau“ vor. Dabei lernt man, Online-Bestellungen der Kunden zu be - gie über Technik, Design, Lehrlingskurse, Berufsreifeprüfung und arbeiten, und organisiert die termingerechte Auslieferung der bestell - Werkmeisterschulen bis hin zu Persönlichkeit sowie Gesundheit und ten Waren. Wellness. Im Bereich „Werbung und Marktkommunikation“ wird in der Werbe- Design-Akademie (WDA) die „Meisterklasse Kommunikation“ neu Neu: Lehrgang „Employer Branding“ und „Recruiting“ angeboten. In zwei Semestern werden Seminare unter dem Motto Erstmalig angeboten werden die Lehrgänge „Employer Branding“ „Lernen von den Besten“ absolviert. Um diesem Motto gerecht zu und „Recruiting“. Denn im Zuge des Fachkräftemangels wird es im - werden, engagiert die WDA die besten Werber aus dem deutschspra - mer wichtiger, sich um die Weiterentwicklung der eigenen Arbeit - chigen Raum als Trainer. Ziel ist es, Know-how aufzubauen, um in - gebermarke zu bemühen, um einen Wettbewerbsvorteil gegenüber tegrierte Kommunikation mit verschiedenen Medien planen, gestal - seinen Marktbegleitern zu schaffen. Dabei wird vermittelt, wie man ten und managen zu können. zz eine Arbeitgebermarke aufbaut. Es geht um Generationenmanage - g n

Kursbuch bestellen unter: u ment, Informationsverhalten, Anwendungsmöglichkeiten von So - b r e

cial-Media-Kanälen, Personalauswahl und Bewerbungsmanagement. 0662 8888-411 oder Kurse online buchen unter wifisalzburg.at W

6 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 6/2019 + WEITER SO Wegweiser im Wirrwarr

Wie halten wir es mit der E-Mobilität? Angesichts des stetig steigenden CO 2-Ausstoßes führt kein Weg darum herum. Aber welche Probleme bringen die Batterien mit sich? Um bezüglich Umweltfreundlichkeit der E-Mobilität Klarheit zu schaffen, hat das Land Vorarlberg die vielen Stu - dien zu diesem Thema aus - werten lassen. In einer neuen Broschüre sind die Fakten übersichtlich und leicht ver - ständlich dargestellt. Landes - rat Christian Ganter präsen - tierte kürzlich in der Mobili - tätszentrale der Vorarlberger Kraftwerke AG, vkw, in Bregenz das Ergebnis. „Es zeigt sich, dass Elektro - autos tatsächlich umweltfreundlicher als Benzin- und Dieselfahrzeuge sind. Das bestätigt den in Vorarlberg eingeschlagenen Weg, die Weiter - entwicklung der Elektromobilität konsequent zu fördern.“ Das Institut KAIROS hat im Auftrag des Landes die Inhalte und Aussagen der Unter - suchungen kritisch hinterfragt. In der neuen Broschüre werden die ver - schiedenen Aspekte, die für und gegen Elektrofahrzeuge sprechen, im Detail erläutert. In der Gesamtabrechnung bleiben bei den Auswirkun - gen auf die Umwelt entscheidende Pluspunkte für die Elektromobilität. Landesrat Gantner verwies auf die Vorreiterrolle Vorarlbergs: „Vorarl - berg war die erste Modellregion der Elektromobilität mit Strom aus 100 Prozent erneuerbaren Energien, mit VLOTTE von illwerke vkw gibt es ei - nen starken regionalen Partner. Wir wollen den Anteil an Elektrofahr - r k n o zeugen kontinuierlich steigern und die erforderliche Infrastruktur – m

i Personenschützerin s / sprich Ladestationen – überall zur Verfügung stellen.“ Trotzdem sei die m o c . Elektromobilität nur ein Teil der Lösung der Herausforderungen im Stra - k c o t

S ßenverkehr, so Gantner: „Wir müssen auch unsere Bemühungen, den i

: o t Pkw-Individualverkehr wo immer möglich zu reduzieren, fortsetzen.“ zz o F – ENTBEHRLICH Umverteilung funktioniert schlecht

Der Umverteilungsweltmeister Österreich lahmt. Nicht so sehr, was die Summe der Transferleistungen betrifft, sondern was ihre Effizienz an - geht. 2015 wurden knapp zehn Milliarden Euro für Transferleistungen an Familien ausgegeben. Wie aus der jüngsten Umverteilungsstudie des Wirtschaftsforschungs - Yoga-Lehrerin instituts, Wifo, hervorgeht, sind junge Familien mit Kindern in Österreich zuse - hends vom sozialen Abstieg bedroht. Die finanzielle Si - tuation von Jungfamilien mit Eltern unter 45 und mindestens einem Kind hat sich zwischen 2010 und 2015 wahrnehmbar verschlechtert. Wifo-Ökonomin Silvia Rocha-Akis führt dazu aus, dass fast die Hälfte aller Jungfamilien – gemessen am Primäreinkommen – im ärmsten Drittel der Bevölkerung landeten. Als Grund dafür wird der hohe Zeitaufwand der Eltern für die Kinderbetreu - ung genannt, was sich in hohen Teilzeitquoten und niedrigen Löhnen auswirkt. Die nominellen Einkommen junger Eltern sind seit 2010 um vier Prozent gesunken. 2010 lag dieser Anteil lediglich bei 39 Prozent. Mit ein Grund für diese Schieflage ist die Belastung durch die Mehrwert - steuer, da finanzschwächere Haushalte einen höheren Anteil ihres Ein -

e kommens in den Konsum stecken. Bei den Primäreinkommen, die öster - y

e Das neue Kursbuch ist da. s n reichische Haushalte durch Arbeit, verzinstes Kapital und Pensionen er - o l e m zielen, gibt es immer noch recht große Unterschiede. Die untersten zehn a Jetzt bestellen unter h c / Prozent erzielen im Schnitt nur 272 Euro im Monat. Nach dem Eingriff m o c . des Staates steigen die Monatseinkommen auf knapp über 1.000 Euro. T 0662 8888-411 oder k c o t

S Das ist ein Fünftel dessen, was den vermögendsten zehn Prozent nach i

: o wifisalzburg.at t der großen Umverteilungsaktion bleibt. zz o F

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 6/2019 7 Foto: iStock.com/AdrianHancu

eU-Binnenmarkt fördert Wohlstand Je mehr Europa, umso stärker die Länder

Je offener die Grenzen sind, umso besser floriert die Wirtschaft. Die Zahlen sprechen für sich. Trotz der in vielfacher Hinsicht unbestreitbaren Vorteile, die die EU mit sich bringt, wird sie auch von der heimischen Politik oft als Sündenbock missbraucht. Dabei wäre es unsere vordringliche Aufgabe, die EU zu stärken. Allerdings müssen der Erzählung vom Friedensprojekt neue Kapitel angefügt werden. Von Siegfried Hetz

Die Wahl ist geschlagen. Wie es nicht ebenso dringend braucht, sind eine auffri - unseren Wohlstand wirkt, ähnlich wie die anders zu erwarten war, ist die Lage schende Zelltherapie und ein neues Kapitel Marktwirtschaft: Nicht jeder profitiert glei - 0durch die Zersplitterung der Parteien - in der Erzählung über die Europäische chermaßen, aber alle gewinnen.“ Um diesen landschaft unübersichtlicher als zuvor. Selbst Union. Für die nachwachsenden Generatio - Faktor zu stabilisieren und weiter auszu - wenn das prolongierte Theater um den Brexit nen ist das „hohe Lied vom großen Friedens - bauen, ist der Austausch auf breiter Ebene noch die eine oder andere Farce auf dem Re - projekt“ nicht mehr wirklich sexy. Was da - zu intensivieren, insbesondere auch auf so - gieplan haben sollte, das faszinierendste gegen mehr ankommt, weil es sich positiv zialer, kultureller und wissenschaftlicher. In Staatengefüge der Welt wird sich in den auf die unmittelbare Lebenswirklichkeit aus - Regionen, wo dieser intensive Austausch be - kommenden Monaten politisch neu aufstel - wirkt, ist die Betonung, wie positiv sich der reits stattfindet, profitiert davon nicht nur der len. Dass das nicht ganz ohne Kraftmeierei EU-Binnenmarkt auf den Wohlstand aus - Wirtschaftsstandort. Michaela Petz-Michez, vonstattengehen wird, liegt auf der Hand, so - wirkt. Aart de Geus, Vorstandsvorsitzender Leiterin der EU-Salzburg-Vertretung in lange der „Bestellmodus“ für die Besetzung der Bertelsmann-Stiftung, bringt es auf den Brüssel, macht in diesem Zusammenhang der Spitzenämter nicht einvernehmlich ge - Punkt, wenn er schreibt, dass „der EU-Bin - deutlich, dass Salzburg Netto-Empfänger ist regelt ist. Was Europa aber mindestens nenmarkt als einer der größten Treiber für und mehr Fördergeld erhält, als es einzahlt.

8 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 6/2019

Der Binnenmarkt steigert das Bruttoinlandsprodukt, BIP, in Österreich um 1583 Euro, während der EU-Durchschnitt bei 840 Euro liegt. Vorarlberg und Salzburg zählen zu den Regionen mit den höchsten Zuwachsraten. Vorarlberg liegt mit 2.062 Euro an der Spitze, gefolgt von Salzburg mit 2.038 und Tirol mit 1937 Euro. Quelle: BertelsmannStiftung

Alte Grenzen, liegt dieser Wert bei 840 Euro, in Deutsch - neue Wirtschaftsräume land bei 1.046 Euro. Für Österreich ist Gelungene Beispiele dafür sind die Boden - Europa der wichtigste Handelspartner, wie see-Region mit Vorarlberg, Schweiz, Studienleiter Dominic Ponattu ausführte. Al - Deutschland und Liechtenstein, die Europa - lein ein Drittel der Exporte geht nach region Tirol, Südtirol, Trentino sowie ihr Deutschland. „Je wichtiger Europa als Han - Pendant Salzburg, Berchtesgadener Land delspartner ist, desto höher sind die Einkom - und Traunstein. Selbstverständlich ist es ein - mensgewinne durch den Binnenmerkt.“ In - facher, wenn die einzelnen Regionen auf teressant ist dabei auch ein Blick auf die eine gemeinsame Geschichte zurückblicken Nachbarregionen Österreichs im Ausland. können, wie das für Tirol und Salzburg der So liegt der Zuwachs durch den Binnen - Fall ist. Kaum ein europäisches Land hat markt in Oberbayern mit knapp 1.500 Euro nicht zumindest teilweise eine gemeinsame um ein Drittel unter jenem von Salzburg Geschichte mit den Nachbarländern. Hier ist (2.038 Euro). Auch Südtirol und Trentino verstärkt anzuknüpfen. Aufbauend auf den profitieren erheblich weniger als Nordtirol. vier Grundfreiheiten – freier Waren-, Perso - Vorarlberg liegt österreichweit mit 2.062 nen-, Dienstleistungs- und Kapitalverkehr – Euro zwar an der Spitze, wird aber von der müssen die Bürgerinnen und Bürger der ein - Ostschweiz mit 2.758 Euro um ein Viertel zelnen Länder in einen intensiveren Aus - überrundet. tausch untereinander treten. Angesichts Salzburg mit 4,1 Prozent an der Spitze der neuer Grenzbalken im Kopf und auf der österreichischen Bundesländer. Zuspruch und Ablehnung Straße eine besondere Herausforderung. Laut einer vor Kurzem veröffentlichten Stu - Der demokratiepolitische Reifeprozess Aber es ist notwendig und es ist machbar, die der Bertelsmann-Stiftung sind die großen Europas schreitet voran, wenn auch nur in um der Hydra von Populismus und Radika - Gewinner des EU-Binnenmarktes kleine kleinen Schritten. Ein Ausdruck davon ist, lismus konstruktiv entgegenzutreten. Öster - Länder, die viel Handel treiben und beson - dass die beiden großen Parteienfamilien reich ist generell ein Land, das wie andere ders international ausgerichtet sind. Der Bin - EVP (Europäische Volkspartei) sowie S & kleine Exportnationen stark vom EU-Bin - nenmerkt, so die Studie, steigert in Öster - D (Sozialdemokraten) erstmals seit 40 Jah - nenmarkt profitiert. Dabei stehen Vorarlberg reich das Bruttoinlandsprodukt, BIP, pro ren keine absolute Mehrheit mehr errungen mit 4,6 Prozent, Tirol mit 4,4 Prozent und Kopf um 1.583 Euro. Im EU-Durchschnitt haben. Gemeinsam erreichten sie 426 der

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 6/2019 9 Foto: iStock.com/koya79 gerieren zu wollen, zu Hause, in Europa und in der Welt liefe es besser, wenn die nationale Politik im Vordergrund stünde. Wie groß die EU-Kommission Politik zu ma - chen imstande ist, hat sie in Zusammenarbeit mit Rat und Parlament im Zuge der Brexit- Verhandlungen nachhaltig unter Beweis ge - stellt. Sie kann es. Und deshalb sollte sie es

Kommentar: Wir alle sind Europa

Das ist weder ein Marketingschmäh noch so dahingesagt. Das ist die Wirklichkeit, die ernst genommen werden will, und das nicht erst seit gestern. Die jüngste Wahl zum Europäischen Parlament hat es uns ein weiteres Mal dras - tisch vor Augen geführt. Das Anwachsen des insgesamt 751 Sitze, was einem Stimmen - beteiligung in Österreich und das überra - rechtspopulistischen Lagers und die Aufsplitte - anteil von 43,3 Prozent entspricht. An dritter schend gute Abschneiden der ÖVP und der rung der Parteienlandschaft sind Warnzeichen, auf die zu hören ist. Es geht ums Klima inner - Stelle findet sich die Allianz der Liberalen Grünen sind selbstverständlich den innenpo - halb der EU. Ja, um die dringend notwendige mit 107 Sitzen, was einem Stimmenanteil litischen Ereignissen geschuldet und haben Reduzierung des CO 2-Ausstoßes geht es selbst - von 14,2 Prozent entspricht. Die Rechtspo - nur wenig mit der Europa-Wahl an sich zu verständlich auch, aber hier ist vom Klima im pulisten sind mit insgesamt 58 Sitzen (7,5 tun. Dass der SPÖ-Bundesgeschäftsführer übertragenen Sinn die Rede. Die Erzählung Prozent) weit hinter ihren Erwartungen zu - Thomas Drozda die hohe Wahlbeteiligung vom großen Friedensprojekt, zu dem die EU rückgeblieben, wenn sie auch in einigen als ein erreichtes Wahlziel der SPÖ verkauft, seit ihrer Gründung geworden ist, ist ausge - Ländern wie Frankreich, Italien, Ungarn und ist als Ausdruck von Realitätsverweigerung schöpft und verlangt nach einer neuen Ge - Polen deutlich aufgezeigt haben. Das macht zu werten und beschreibt den Zustand der schichte. Und die könnte damit beginnen, auch deutlich, dass der Anteil der Stamm - Sozialdemokratie sehr nachhaltig. dass das neue Mantra lautet: Wir alle sind wähler rechtspopulistischer Parteien wie Europa. Das heißt, die gesellschaftlichen Ver - auch der FPÖ im Vergleich zum vergangenen Märchen vom Regulierungswahn werfungen, die im starken Zulauf zu den „po - Wahlkampf erheblich zugenommen hat. Der Wahlkampf in Österreich hatte auch erst pulistischen Rattenfängern“ gipfeln, wie wir In vielen EU-Staaten – auch in Österreich – nach dem Auftauchen des Ibiza-Videos samt sie in Italien und Frankreich, aber auch in Po - ist es nach wie vor Realität, dass national - den dazugehörigen innenpolitischen Verwer - len und Ungarn beobachten, betreffen uns staatliche Befindlichkeiten das jeweilige EU- fungen so richtig an Fahrt aufgenommen. auch hierzulande. Wir haben nur ein Europa, Wahlergebnis prägen. Die relativ hohe Wahl - Zuvor griff selbst Bundeskanzler Sebastian und das lässt sich nicht beliebig ersetzen. Da - mit sich das faszinierendste Staatengefüge der Kurz in die wahltaktische Trickkiste und Welt weiterentwickeln kann, müssen wir die setzte die so häufig angesprochene „Regu - Grenzen in unseren Köpfen abbauen und die Rechtspopulisten auf lierungswut“ der Brüsseler Behörden Schlagbäume vor den Herzen entfernen. Das zwecks Mobilisierung auf die Agenda. Er Europa von heute verlangt ein neues Bezugs - dem Vormarsch? „fühlte“ sich von Brüssel bevormundet und system, eines, das mit den kommunizierenden forderte die Streichung von 1.000 EU-Ver - Röhren, wie wir sie aus der Physik kennen, ver - In Italien ist die Lega von Innenminister Mat - ordnungen, weil er sich nicht vorschreiben gleichbar sein sollte. Das Fundament für die teo Salvini mit 34,9 Prozent als Siegerin her - lassen möchte, wie wir unsere Schnitzel und Säulen des politischen Systems der EU ist neu vorgegangen. gebackenen Erdäpfel zubereiten. Die Forde - zu sichern. Das erfordert viel Anstrengung und In Frankreich hat die Rechtspopulistin Marine rung von Kurz war nichts anderes als eine wird nicht von heute auf morgen gehen. Ein Le Pen die Wahl knapp vor der Regierungspar - Entsprechung zum FPÖ-Sager, sie würde Anfang wäre gemacht, wenn sich nach Klärung tei von Präsident Emanuel Macron gewonnen. zahlreiche Kompetenzen von Brüssel nach der Brexit-Frage die Zusammenarbeit einzel - Im Vereinigten Königreich konnte die EU- Österreich zurückholen. Für den „Regulie - ner Mitgliedsstaaten neu organisieren ließe, feindliche Brexit-Partei unter Nigel Farage mit rungswahnsinn“, so davon überhaupt gespro - und zwar nach dem Muster, dass sich nach ei - 31,6 Prozent einen Erdrutschsieg einfahren. chen werden kann, sind selbstredend die ein - nem rotierenden System einzelne Gruppen In Ungarn hat die Fidesz-Partei von Premier zelnen EU-Mitgliedsstaaten – auch Öster - von Mitgliedsländern vertiefend sich den aktu - Victor Orban mit 52 Prozent die Wahl für sich ellen Herausforderungen stellen und auf die reich – verantwortlich, weil jeder National - entschieden. Suche nach Lösungen machen. Darüber hi - staat möglichst stark auf den Prozess der Ver - Die rechtsnationalistische Regierungspartei naus ist das Miteinander auf gesellschaftlicher, PiS von Jaroslaw Kaczynski hat in Polen mit einheitlichung einwirken will. kultureller und wissenschaftlicher Ebene drin - 45,38 Prozent die Wahl gewonnen. gend auszubauen. Und noch etwas: In der Be - Die AfD (Alternative für Deutschland) kam Groß in großen Dingen richterstattung über die EU hat ein Richtungs - deutschlandweit mit einem Plus von 3,9 Pro - Die Größe der EU-Kommission im Sinne wechsel stattzufinden. Verzichten wir auf das zent auf einen Gesamt-Stimmenanteil von elf von politischer Gestaltungskraft auf die Si - laufende Messen der Phonzahl fortwährend Prozent. syphusarbeit der Vereinheitlichung zu redu - produzierter Rülpser aus dem populistischen Die Verluste der FPÖ hielten sich trotz des zieren hieße ja nichts anderes, als sie auf ein Lager und richten wir unsere Aufmerksamkeit Ibiza-Skandals in Grenzen. Mit einem Stim - schlichtes Sandkastenformat zu reduzieren. dorthin, wo konstruktives Miteinander ge - menanteil von 17,3 Prozent erzielte der ehe - Nationale Politiker bedienen sich gerne die - deiht, um die positiven Botschaften zu verviel - malige Koalitionspartner von Ex-Kanzler Se - ses Tricks, um Brüssel zu Hause verächtlich fältigen und Stoff für eine schöne neue Erzäh - bastian Kurz ein respektables Ergebnis. zu machen und damit fälschlicherweise sug - lung zu produzieren. fm

10 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 6/2019 Foto: iStock.com/Rawf8

auch öfter unter Beweis stellen und nicht nur, und China einnehmen. Mammutaufgaben, Blüten der von Trump angezettelte Wirt - wenn es darum geht, sich gegen ein abtrün - für die es die Kräfte zu bündeln heißt. Wer schaftskrieg treibt. Auch die weitere Ausge - niges Mitglied zu stellen. den Vorsitz in der EU-Kommission ein - staltung des Verhältnisses der bilateralen Be - Die neu zu wählende Kommission und der nimmt, ist letztlich zweitrangig, wenn die ziehungen zwischen China und der EU so - zu bestimmende Ratsvorsitzende sind in der Frage auch medial auf eine Art und Weise wie die Ausgestaltung des Freihandelsab - kommenden Legislaturperiode vor mächtige aufgeblasen wird, als sei das zukünftige kommens mit Japan sind existenziell. Herausforderungen gestellt, die außerdem Schicksal der EU davon abhängig. Viel Bezogen auf das teilweise beängstigend gute noch von sehr unterschiedlicher Natur sind. wichtiger ist die Frage nach der Zusammen - Abschneiden der Populisten und Rechten ist Die Top-Platzierungen müssen neben der setzung der Kommission. Welche Länder in jedem Fall ist ein pragmatischer Umgang umweltpolitischen Existenzfrage einer CO 2- stellen einen Kommissar bzw. eine Kommis - notwendig. Ein wesentlicher Pluspunkt für Reduzierung, der Eindämmung des stetig zu - sarin mit welchen Zuständigkeiten. die EU ist zweifellos der Misserfolg des ehe - nehmenden Nationalismus und Rechtspopu - Die große Bewährungsprobe der EU besteht maligen Trump-Beraters und Rechtspopulis - lismus vor allem auch die bilateralen Bezie - aktuell darin, wie sich das zukünftige Ver - ten Stephen Bannon, das rechte Lager für hungen zwischen EU und USA sowie EU hältnis mit den USA gestaltet und welche seine Zersetzungstaktiken zu gewinnen. zz

SATELLITEN- PORTRÄT- HOLOGRAMM WASSERZEICHEN Kippen Sie die Banknote. Hält man die Banknote gegen Ganz oben im Folienstreifen das Licht, werden das Porträt bewegen sich €-Symbole um der mythologischen Gestalt die Wertzahl. Unter dir ektem Europa, ein Fenster und die Licht sind die €-Symbole Wertzahl sichtbar. besser zu erkennen.

SMARAGDZAHL PORTRÄT- Kippen Sie die Banknote. Ein FENSTER Lichtbalken bewegt sich auf Betrachten Sie die Banknote der Zahl auf und ab. Außerdem gegen das Licht. Das im Holo- verändert die Zahl ihre Farbe gramm enthaltene Fenster wird von Smaragdgrün zu Tiefblau durchsichtig. In ihm e rscheint ein und es sind €-Symbole auf ihr Porträt der mythologischen Gestalt zu erkennen. Europa, das von beiden Seiten des Geldscheins zu erkennen ist. SICHERHEITSFADEN Hält man die Banknote gegen das Licht, %BT1BQJFSGáIMUTJDIHSJøHVOEGFTUBO PAPIER UND RELIEF wird ein dunkler Streifen mit €-Symbol und Wertzahl sichtbar. Auf der Vorderseite kann man am linken und rechten Rand erhabene Linien ertasten. Auch Hauptmotiv, Schrift und große Wertzahl haben ein fühlbares Relief.

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c &6304:45&. i l t l e g t n E DieFÜHLEN neue – SEHEN 100-Euro-Banknote– KIPPEN Drei einfache Schritte, um die Echtheit einer Banknote zu erkennen. Wir haben tourismus im Blut Eckpfeiler des Tourismus-Masterplans 2019

Die Nächtigungszahlen boomen und eilen von einem Rekord zum nächsten. Einzelne Hotspots äch - zen unter der Last zu vieler Touristen. Andererseits müssen Zimmer immer wieder unter den marktüblichen Preisen angeboten werden. Der Tourismus stellt einen der wichtigsten Wirtschafts - zweige Österreichs dar, das in den Top 15 der beliebtesten Reiseziele der Welt rangiert. Nur Verän - derung sichert die Erfolgsgeschichte auch weiterhin. Von Siegfried Hetz

rotz seines hohen Stellenwertes für die fehlte, trat erst ins Bewusstsein, als die Po - Prüfstand. Der monatliche Wettlauf um Re - wirtschaftliche Entwicklung Öster - litik den Tourismus als Melkkuh entdeckte. korde sei von gestern. „Ehrlicher wäre es, Treichs blieb der Tourismus viel zu einmal im Jahr Bilanz zu ziehen und mit ei - lange sich selbst überlassen, was wohl auch Plan T – Masterplan für Tourismus nem Indikatoren-Set offen und objektiv die damit zu begründen ist, dass sich vor allem Mit dem Masterplan für Tourismus „will sich Entwicklung zu diskutieren, so die ehema - die Ferienhotellerie überwiegend aus kleinen Österreich nachhaltig für die Zukunft auf - lige Ministerin. und kleinsten Familienbetrieben entwickelte stellen. Wir brauchen ein umfassendes und – mit allen Vor- und Nachteilen. Auf der Ha - vor allem auf die Zukunft ausgerichtetes In - Miteinander von Gästen ben-Seite war der Pioniergeist zu verbuchen, dikatorensystem, das uns anzeigt, ob wir auf und Bevölkerung dagegen stand eine viel zu langsame Perso - dem richtigen Weg sind“, so die ehemals zu - Als ein wesentliches Ziel der Strategie wird nalpolitik, die nicht ausschließlich nach Ei - ständige Ministerin Elisabeth Köstinger. Im das zukünftige Miteinander von Gästen und gentümer-Interessen ausgerichtet war. Dass Zentrum stehen höhere Umsätze, Erträge, der Bevölkerung genannt. Die deutlich an - sich der Tourismus wie andere Wirtschafts - mehr Wertschöpfung und Arbeitsplätze so - steigenden Ankünfte von Touristen aus dem zweige auch nur dann ideal herauskristal - wie breite Akzeptanz. Es sei an der Zeit, so asiatischen und arabischen Raum, insbeson - liert, wenn er als Teil eines Ganzen gesehen Köstinger, sich Eckpunkte für die Zukunft dere aus China, bringen nicht nur Herausfor - wird, hat sich erst in den letzten Jahren ent - neu zu überlegen. Auch die Erfassung tou - derungen an die einheimische Bevölkerung wickelt. Wie sehr eine unterstützende Lobby ristischer Statistiken stehe damit auf dem mit sich, sondern vor allem auch an die Be -

12 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 6/2019 Standorte auszuweiten ist. Es wäre völlig un - gesund, Hotspots wie Salzburg, Hallstatt oder Wien noch weiter auszureizen. Da sind Info die Tourismusverbände auf Landes- und Ortsebene gefordert, erweitere Landkarten Zwischen November 2017 und Oktober 2018 mit neuen Angeboten zu erstellen, wobei die konnten fast 7,9 Millionen Gäste im Land Salz - burg begrüßt werden, die im Schnitt 3,7 Tage blieben. Das bedeutete 29,3 Millionen Nächti - gungen. Im Vergleich zum Vorjahr schuf dies es gilt, die Wertschöpfung der ein Plus von 4,6 Prozent bei den Ankünften Betriebe im Auge zu behalten. und 4,4 Prozent bei den Nächtigungen. LH Wilfried Haslauer Gleichzeitig sank die Aufenthaltsdauer leicht, und zwar um 0,2 Prozent.

Ein Blick auf die Statistik der Herkunftsländer zeigt folgendes Bild: Mit 39 Prozent aller Galerie an historisch interessanten Orten, an Nächtigungen liegen die Gäste aus Deutsch - Sehenswürdigkeiten und Naturschauspielen land ganz vorne im Ranking, gefolgt von den ja beinahe unerschöpflich ist. Selbstverständ - Österreicherinnen und Österreichern (22 Pro - lich gilt es auch, die Mitarbeiter entspre - zent) und den Niederländern (8 Prozent). Wäh - chend zu schulen und mit den jeweiligen kul - rend zum Wintersport auch viele Leute aus turellen Besonderheiten vertraut zu machen. Tschechien, dem Vereinigten Königreich und Es liegt ja auch ein gewisser Reiz darin, bis - Dänemark zu uns kamen, waren es in der lang fremde Kulturen kennenzulernen und Sommersaison Urlauber aus dem arabischen dadurch den eigenen Horizont zu erweitern. Raum, Tschechien und den Vereinigten Staa - Auch im kulinarischen Bereich wird es eine ten, die Natur und Kultur genossen haben. Am Annäherung geben, die weit über die Miso- längsten blieben übrigens – mit durchschnitt - Suppe, die schon heute bei keinem Buffet lich 5,3 Tagen – die Niederländer sowie Gäste fehlt, hinausgehen aus Island (5,2 Tage) und Luxemburg (5,1 Tage) in Salzburg, während es die Taiwanesen wird. (1,2 Tage), Chinesen und Südkoreaner (1,3 Foto: iStock.com/DieterMeyrl Die Abhaltung Tage) eher eilig hatten. der Olympi - herbergungs- und Gastronomiebetriebe. Die schen Winter - Wirtschaftsnachrichten haben über diese und spiele im wer zurückgegriffen wird, bedeutet sicher - andere Herausforderungen und Fragen zur Februar 2022 lich auch für den Wintertourismus einen Entwicklung der Tourismus- und Freizeit- in Peking, wo - Boom an chinesischen Gästen, worauf sich Branche mit Petra Nocker-Schwarzenbacher für jetzt schon einzelne Destinationen besonders vorzube - gesprochen. Die Sparten-Obfrau der Wirt - umfangreich reiten haben. schaftskammer kennt die Branche wie kaum auf österreichische eine andere, kommt die Hotelierin doch aus Expertise und Optimierung der Angebotsqualität einem klassischen Familienbetrieb, den sie Manpo - Landeshauptmann Wilfried Haslauer, der in demnächst an ihre Tochter übergeben wird. der Salzburger Landesregierung auch für das Wenn Touristen in größeren Grup - Ressort Tourismus zuständig ist, hat gefor - pen auftreten, kann das immer dert, den Fokus nicht nur auf Statistik als al - aufs Neue zu Spannungen füh - lein gültigen Indikator für touristischen Er - ren. Da sind Takt und Fingerspit - folg zu legen. „Vielmehr gilt es“, so Has - zengefühl besonders gefragt. lauer, „auch die Wertschöpfung der Betriebe Das war auch bei den skandi - im Auge zu behalten.“ Für ihn kann diese navischen Winterstouristen der nur durch qualitative Angebote – von der 1960er- und 1970er-Jahre so, Beherbergung über die Gastronomie bis zur wenn nach ausgiebigem Al - Infrastruktur und den Veranstaltungsange - koholkonsum die Zimmer - boten – gewährleistet werden. Diese For - einrichtung gelitten hat. derung wird von Petra Nocker-Schwar - Wohl aber sei es dringend zenbacher voll und ganz unterstützt, wo - geboten, so Nocker- bei sie ergänzend hinzufügt, dass selbst - Schwarzenbacher, dass die verständlich auch darauf zu achten ist, Angebotsgalerie beliebter dass immer auch die gesamte Ange - botsstruktur einer Destination im Auge zu behalten ist, wobei sie insbesondere an Einkaufsmöglichkeiten und spezi - fische Dienstleistungen denkt. Aktuell lässt sich die Angebotsstruk - tur so darstellen, dass ein Drittel aller Hotelierin Petra Nocker- Betriebe stets auf der Höhe der Zeit Schwarzenbacher, Spartenob - ist, was die Optimierung von Hard- frau Tourismus und Freizeitwirt - und Software betrifft. Das zweite schaft, WKO Drittel ist bemüht, mit den Entwicklun - Foto: WKO gen Schritt zu halten, und das dritte Drit -

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 6/2019 13 werber erschwert. Der Gedanke, dass das ei - genständige Flair eines Hauses und die be - sondere Note im Angebot zwangsläufig kei - nen Schaden nehmen müssen, wenn gemein - sam geworben wird und gemeinsame Ab - schlüsse mit Reiseveranstaltern getroffen werden, muss sich erst noch durchsetzen. Auch das Miteinander von Hotels und Ver -

Österreichs bekanntes Kultur - image soll um Natur- und A lpinangebote erweitert werden. Petra Stolba, Österreich Werbung

anstaltern im Sport- und Freizeitbereich ist durchaus noch ausbaufähig. Eine weitere ganz wesentliche Ebene, auf der es einer Intensivierung der Zusammen - arbeit bedarf, ist der Wareneinkauf auf der einen und das Angebot regionaler Produkte auf der anderen Seite. Der Gast von heute erwartet sich eine möglichst hohe Authenti - zität im Angebot und dazu gehören selbst - verständlich auch Produkte aus der Region und wenn möglich sogar aus dem jeweiligen Ort. Auch hier fordert die Spartenobfrau auf beiden Seiten ein Denken, das über den Tel - lerrand hinausreicht.

Wir haben Tourismus im Blut Auf die Frage, wie sie die Entwicklung der österreichischen Ferienhotellerie in zehn Jahren sieht, hat Petra Nocker-Schwarzen - bacher sehr spontan geantwortet und betont, Die ehemalige Tourismusministerin Elisabeth Köstinger und Landeshauptmann Wilfried Haslauer anläss - dass „wir weiterhin top gerankt sein werden. lich der Präsentation des neuen Masterplans „Plan T“ für Österreichs Tourismus Wir haben den Tourismus im Blut und spü - Foto: Land Salzburg/Neumayr ren alles andere als Müdigkeit.“ Darüber hi - naus wies sie auf den Umstand hin, dass die neue Unternehmergeneration vor allem in tel setzt sich aus jenen Betrieben zusammen, schen Entwicklung des Tourismus in Öster - der Hotellerie von einem ungleich weiteren die sich, vom Erfolg verwöhnt, nicht opti - reich hat. Die entsprechende Gleichung lau - Horizont profitiert, was auch mit dem höhe - mieren wollen und jenen, die aus unter - tet: Einzelkämpfer ist gleich Individualist, ren Grad der Akademisierung zusammen - schiedlichen Gründen auf dem Status quo was wiederum die Zusammenarbeit mit dem hängt. Das bringt neue Sichtweisen mit sich beharren. Mitbe - und führt zu Ergebnissen, die wir uns In diesem Zusammenhang gilt es aber auch heute vielleicht noch gar zu berücksichtigen, dass trotz der An - nicht vorstellen kön - gebotsverbesserung die Preis - nen. zz struktur in der Waage bleibt, um im Wettbewerb mit den Nachbarländern nicht den Kürzeren zu zie - hen. So ist Deutsch - land zu einem sehr ernst zu nehmenden Mitbewerber gewor - den, ebenso wie Des - tinationen in Ländern des ehemaligen Ost - blocks.

Optimierung von Angebots strukturen Tourismusunternehmer sind häufig Einzel - kämpfer, was seinen Grund in der histori - Foto: iStock.com/Josef Reiter

14 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 6/2019 „Wissen, wo’s herkommt“ Neues SalzburgerLand herkunfts-Zertifikat

Immer mehr Konsumenten wollen zu Recht wissen, woher die Lebensmittel stammen, die sie in ih - ren Einkaufskorb legen. Mit dem neuen SalzburgerLand Herkunfts-Zertifikat, das nun ins Leben ge - rufen wurde, soll dies ab sofort leichter gelingen. Von Felix Meiner

ereits ab 1. Juni 2019 erkennt man die wertvollen Lebensmittel aus der Re - Bgion. Das „SalzburgerLand Her - kunfts-Zertifikat“, das in den Regalen leuch - tet, ist viel mehr als nur ein Logo. Es ist Teil einer längerfristigen Strategie des Landes Salzburg und des Vereins Salzburger Agrar Marketing für mehr Wertschöpfung durch eine enge Zusammenarbeit zwischen Tou - rismus, Gastronomie, Handel und Landwirt - schaft. „So wird durch die Zertifizierung der Produkte auch eine Bezugsquellenliste samt Produktdatenblättern für den Lebensmittel - handel, die Gemeinschaftsverpflegung und den Gastronomie-Großhandel erstellt. Die ausgezeichnete SalzburgerLand-Lebensmit - tel-Palette wird dadurch sichtbar für Sorti - mentsmanager, eigenständige Kaufleute, Markt- und Filialleiter, Küchenchefs und Gastronomen“, so Gerald Reisecker, Ge - schäftsführer des Salzburger Agrar Marke - tings. Die gemeinsame Strategie für mehr Wertschöpfung verbindet Bauern, Produzen - ten, Metzger, Tourismus, Gastronomie, Ein - zel- und Großhandel sowie Konsumenten.

Regionalität ist Trumpf Die Teilnahme am Herkunfts-Zertifikat ist Präsentation des neuen SalzburgerLand Herkunfts-Zertifikats (v.l.n.r.): Gerald Reisecker, Geschäftsführer kostenlos und erfolgt für Produzenten, Metz - Salzburger Agrar Marketing; LR Josef Schwaiger; Gertraud Schober, Mattigtaler Hofkäserei; Rupert Que - ger, Kaufleute, aber auch für Gastronomen henberger, Präsident der Landwirtschaftskammer Salzburg, und Leo Bauernberger, Geschäftsführer der auf freiwilliger Basis. Bis 2022 soll so das SalzburgerLand Tourismus GmbH. Foto: neumayr.cc Bundesland Salzburg auf nationaler und in - ternationaler Ebene weiterhin als Spitzen - destination für Genuss und Kulinarik posi - „Neben den Vorteilen für die Konsumenten tioniert werden. Die Auszeichnung Salzbur - bringt die neue Marke aber auch für Salz - Info gerLand Herkunfts-Zertifikat wird zum burgs Bäuerinnen und Bauern eine deutli - Wegweiser für Konsumenten, aber auch für chere Wertschätzung ihrer Arbeit“, so LK- 30 Betriebe mit rund 200 Produkten sind für Gäste, die Salzburg auf dem Teller genießen Präsident Rupert Quehenberger. „Wir kön - den neuen Herkunftsnachweis bereits zertifi - möchten. „Wir werden als Nächstes mit in - nen in Salzburg stolz auf unsere bäuerliche ziert. Im kommenden Jahr sollen es doppelt so teressierten Wirten und Küchenchefs ein ge - Landwirtschaft sein und ich bin überzeugt, viele sein. Als Mindestkriterium für das Zertifi - meinsames Konzept erstellen. Unser Ziel ist dass wir Weltmeister in der Erzeugung von kat gilt bei Rind- oder Kalbfleisch: geboren, es, dass für den Gast auf den ersten Blick auf naturnahen und hochwertigen Lebensmitteln aufgezogen und geschlachtet in Salzburg. Bei der Speisekarte ersichtlich ist, welche Ge - sind. Die bäuerlichen Strukturen und die oft - Milch und Käse müssen die Milchlieferanten richte mit Lebensmitteln aus dem Salzbur - mals schwierigen natürlichen Bedingungen für das Produkt zu 80 Prozent aus dem Salz - burger Land sein und dürfen im Einzelfall nur gerLand zubereitet werden“, so Reisecker im Berggebiet bedeuten aber auch einen zu - zu maximal 20 Prozent aus angrenzenden Re - abschließend. sätzlichen höheren Aufwand bei der Produk - gionen kommen. Die Eier werden von Hennen tion von Lebensmitteln. Umso wichtiger ist im Salzburger Land gelegt, während für Obst Wir können in Salzburg stolz auf es uns, dass sich diese Produkte im Geschäft und Gemüse gilt: angebaut, geerntet und ver - unsere bäuerliche Landwirt - auf den ersten Blick von importierter Mas - arbeitet in Salzburg. schaft sein. senware unterscheiden lassen.“ zz LK-Präsident Rupert Quehenberger

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 6/2019 15 Perron Tower Salzburg eröffnet Hotel, Büros und Geschäfte im neuen Businessquartier

Direkt zwischen Gleis 1 des Salzburger Hauptbahnhofs und der Rainerstraße steht unübersehbar der neue Perron Tower, eine Immobilienentwicklung des Kufsteiner Bauunternehmens Bodner.

er Begriff „Perron“ leitet sich vom Französischen ab und bedeutet D„Bahnsteig“ oder „Freitreppe“ und ist so sinngebender Namensstifter für dieses zukunftsweisende Projekt am Hauptbahnhof Salzburg. Auf dem Grundstück entstand mit einer Bruttogeschoßfläche von ca. 20.000 m² der fünf-stöckige Langbau, in welchem u.a. die Salzburger Sparkasse ihr Business-Quar - tier für 200 MitarbeiterInnen bezogen hat

Die Firma Bodner investierte insgesamt rund 50 Millionen euro in das Projekt Perron.

sowie das hypermoderne Fitness-Studio Fi - tInn auf 1.500 m², im Erdgeschoß einige we - nige Gastro- und Shopflächen. Das 15-stö - ckige Glashochhaus, welches seit Frühling 2019 ein Arte-Hotel der privaten Hotelgrupp „IPP Hotels“ beherbergt, öffnete kürzlich seine Zimmer und als Highlight die Skybar Hugo14 im 14. Stockwerk hoch über den Dächern der Stadt. Weiters entstanden 14 sonnige Mietwohnungen im 5. Stock des Langbaus. Die Firma Bodner investierte ins - gesamt rund 50 Millionen Euro in das Pro - jekt Perron, ist in der Rainerstraße bereits baut wurde, mussten ca. 80 Personen unter - tunden fertiggestellt, wobei Techniker- und Eigentümer des EKZ Kiesel und beschäftigt schiedlichster Gewerke und Firmen durch Polierstunden in dieser Zahl nicht berück - in ihrer Salzburger Niederlassung für den die örtliche Bauleitung der Firma Bodner ko - sichtigt sind. Die Firma Bodner ist hier nicht Hoch- und Tiefbau in Wals, welche im Jahr ordiniert werden. Den klassischen Rohbau nur Grundstückseigentümer, Projektenwick - 2016 am ehemaligen Alpine-Gelände neu haben die Bauarbeiter in ca. 85.000 Manns - ler und Betreiber des Perron, sondern war als gebaut wurde, rund 250 Mitarbeiter. Im Bauherr auch Generalunternehmer und bau - Tochterunternehmen Salzburger Fertigteil - ausführendes Unternehmen. In diesem Zu - werk SFW in Bergheim beschäftigt die Bod - sammenhang gilt der besondere Dank allen ner Gruppe weitere 50 Mitarbeiter. Den klassischen rohbau haben am Bau beteiligten eigenen Mitarbeitern und die Bauarbeiter in ca. 85.000 allen Subunternehmern und beauftragten Ge - Enorme Herausforderungen Mannstunden fertiggestellt. werken sowie dem Architektenteam des An Spitzentagen, wo gleichzeitig am Roh - Salzburger Architekturbüros Halle 1und den bau, am Ausbau und an der Glasfassade ge - involvierten Salzburger Behörden. zz

16 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 6/2019 Beteiligte Firmen: t a . r e n u a z n a f e t s . w w w

: s o t o F

Highlights zur ARED, Bergheim Maier KG, Schladming Baustelle: Ausweger Walter Ing., Hallein Minimax Mobiles Services, Wien Bachner Brunnen- Spezialtiefbau, Molln Moosleitner, Salzburg Die Baugrube: Baucon ZT, Zell am See Moßhammer, Bergheim • Sicherung mittels Schlitzwänden mit 0,80 m Stärke und einer Gründungstiefe von 16 m Bauphysik Team Zwittlinger, Salzburg Muigg, Mühlbachl • Bohrpfahlgründung (21 Stk.) des Hotels mit Bauschutz, Wels Munitionsbergung Bartosch, Hohenau ca. 60 m langen und 1,50 m im Durchmesser BEX, Wien Nähr Schlosserei, Bad Hofgastein breiten Bohrpfählen • Bodenplatte wurde ca. mit 1,50 m Stärke be - Bruckbauer Wilhelm, Rosenheim PKS Sicherheitssysteme, Salzburg toniert Buchberger, D-Hofstetten Porr, Wien • Das Langhaus wurde mit einer Bodenplatte von ca. 70 cm Stärke hergestellt Dr. Pfeiler GmbH, Graz Rail Randacher, Bad Ischl • Grundwasserspiegel steht bei ca. 2,50 m von EMA, Wels RECUS Beschichtung, Graz der Rainerstraße aus gemessen Erdbau Abdichtungs GmbH, Anthering Reindl Kältetechnik, Salzburg • Grundwasserhaltung mittels Vakuumpump - verfahren F&M Zechner, Neumarkt am Wallersee Riml Systemboden, Reith bei Seefeld Fensterbau Salzburg Ruhl, D-Marktbreit Die gesamte Baustellen-Logistik bzgl. des beengten Bauplatzes: FM Zechner, Neumarkt Saller Metallbau, Bischofshofen • Die Inselbaustelle in Mitte der Rainerstraße, Fuchs Johann Salzburg AG, Salzburg sprich die Herstellung der Tiefgaragenanbin - Gratzel Lichtdesign, Innsbruck Schröckeneder, Eugendorf dung an die Bestandszufahrt der Salzburger Parkgaragengesellschaft. Dies ist naturgemäß Gruber Martin Fliesen, Mauterndorf Silent Gliss, Wien mit einer Vielzahl an Auflagen und Genehmi - GU Beschläge, Hallwang Spirk + Partner Salzburg gungen verbunden, da die Rainerstraße als Hauptzubringer zum Bahnhof fungiert. Täglich Haas Landschaftsbau, Wallsee SPL Powelines, Wolkersdorf fahren hier bis zu 780 O-Busse, für die auch Haid Lichthaus, Innsbruck Stahlbau Fritz, Innsbruck die Anbindung zum Bahnhof erhalten werden Hlawna, Salzburg Strobl Malerei, St. Johann in Pongau musste. • Die Bahnsteigsanierung an der ÖBB-Seite Hölscher Wasserbau, D-Unterschleißheim Tomsits Malermeister, Thalgau (die ÖBB erwiesen sich in diesem Punkt als Huter & Söhne, Innsbruck Tortec, Wolfsegg sehr angenehmer Partner). • Gleichzeitiges Versetzen der Glaselemente IBS Brandschutztechnik, Linz VBT Systems Gleitbau, Salzburg und Fertigstellung der Rohbauarbeiten. ICC Fassadentechnik, Mondsee Wannenwetsch, D-Meiningen Ing.Büro Kainz PlanunggsgmbH, Innsbruck Wärme-Technik GmbH, Traun Die Witterungsbedingungen generell: • Extrem kalter Winter – kein Einbau der Bau - Kahmann Frilla, Altengbach wellness-anlagenbau gmbh stoffe möglich Kohlhofer ZT, Salzburg Wenger Schlosserei, Salzburg • Extrem heißer Sommer – Überhitzung Kraft Abdichtung, Salzburg Werner Consult, Salzburg Investment: Lichtdesign Gratzel, Innsbruck Wiebecke, Grödig g

Rund 50.000.000 Euro n u

LIDL ZT, Salzburg XERVON Austria, Traun b r e W

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 6/2019 17 Landeshauptmann Markus Wallner kündigt verstärkte Fachkräfte- offensive für Vorarlberg an. Foto: VLK

Fachkräfteoffensive Vorarlberg Spezialisten entscheidend für wirtschaftlichen erfolg

Vor Kurzem hat Landeshauptmann Markus Wallner eine verstärkte Fachkräfteoffensive für Vorarl - berg angekündigt. Dabei bezeichnete er den Vorstoß als entscheidend für den künftigen wirt - schaftlichen Erfolg des Produktions- und Wirtschaftsstandorts. Von Christian Wieselmayer

orarlbergs Wirtschaft ist gut in Fahrt, nerte er an die starken Bemühungen zur wei - GASCHT und dem Bäuerlichen Schul- und was auch die aktuelle Entwicklung teren Attraktivierung der dualen Ausbildung Bildungszentrum im Entstehen ist. Mit dem Vam Arbeitsmarkt deutlich belegt. Nie in Vorarlberg. Darunter würden auch die neuen Campus soll das Miteinander von zuvor waren mehr Menschen in Beschäfti - jährlichen Investitionen in die Bausubstanz Tourismus und Landwirtschaft auch in der gung und der Trend in Richtung Vollbeschäf - und die technische Infrastruktur an den Vor - Aus- und Weiterbildung verstärkt zum Aus - tigung hält an. „Was die heimische Wirt - arlberger Berufsschulen fallen. Allein in die druck kommen. schaft in ihrer hohen Wachstumsdynamik Landesberufsschule Dornbirn 2 sollen in den aber zunehmend ausbremst, ist der Mangel nächsten Jahren mehr als 10,1 Millionen Die Arbeitswelt von morgen – an dringend benötigten Fachkräften“, führte Euro investiert werden. Zudem wird der In - Digitalisierung Wallner aus. Geht es nach Landeshauptmann frastruktur- und Studienangebot-Ausbau an Wallner wies auch auf die Anstrengungen im der Fachhochschule Vorarlberg vorangetrie - Bereich der Digitalisierung hin. „Sie wird ben. Rund 48 Millionen Euro werden für die die Arbeitswelt von morgen verändern“, so Wir müssen Vorarlberg zum geplante bauliche Erweiterung aufgewendet. Wallner. Man habe mit der Digitalen Agenda Land der besten Fachkräfte erste Antworten formuliert. Ein neuer Studi - machen. Landeshauptmann Neue Ausbildungsformen und engang an der FH, ein digitaler Campus, eine Markus Wallner Berufsfelder Digitalisierungsoffensive im Bildungswesen Eine weitere Antwort auf die Herausforde - bilden den Anfang. Wir müssen hier aber si - rungen sind neue Ausbildungsformen und cher noch mehr tun. Wallner kündigte an, die Wallner, sollen die zielgerichteten Anstren - Berufsfelder, die es zu entwickeln gelte. bisherigen Anstrengungen fortzuführen. gungen im Land von allen Seiten weiter in - Diesbezüglich erneuerte der Landeshaupt - „Wir werden aber sicher noch einen Gang tensiviert werden. „Wir müssen Vorarlberg mann seine Forderung an den Bund nach ei - zulegen müssen.“ Man arbeite an einer brei - zum Land der besten Fachkräfte machen. Im ner Pflegelehre als zusätzlichem Angebot, ten Fachkräfteoffensive in enger Abstim - Bereich der Lehre sind wir bereits Weltspitze um den stetig wachsenden Bedarf an ausge - mung mit den Sozialpartnern in Vorarlberg. – hier müssen wir ansetzen“, so Wallner. Vie - bildeten Pflegekräften lindern zu können. Es gehe darum, die Kräfte zu bündeln und les dafür befinde sich bereits auf Schiene, Ebenso verwies Wallner auf den Campus für in den kommenden Jahren der Frage noch anderes gelte es zügig auszuarbeiten und Regionalität und Nachhaltigkeit, der in Ho - mehr Aufmerksamkeit zu schenken. zz umzusetzen. In dem Zusammenhang erin - henems mit der neuen Tourismusschule

18 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 6/2019 g

bmf.gv.at n k u c t l o a t h S c e s b n i o E d

A e / h F c i l M t l B

e : g o t t n o F E

Zolltipps: Das Service für Ihre Reise

Urlaube gehören zu den schönsten Ereignissen im Jahr. Umso wich- tiger ist, bei der Rückkehr keine unangenehmen Überraschungen erleben zu müssen. Beim Einkaufen in Urlaubsdestinationen wird oft nicht bedacht, dass viele der erworbenen Waren nicht so ein- fach in die Heimat mitgenommen werden dürfen.

Um Schmuggel und die Fälschung von Markenprodukten unter Missachtung BMF-Webseite von Urheber- und Markenrechten zu Auf bmf.gv.at/zoll/reise finden Sie nützliche Hinweise zu Zollangelegenheiten. bekämpfen, sind Zollkontrollen im Informieren Sie sich vor Ihrer nächsten Reise über geltende Bestimmungen. Reiseverkehr unerlässlich. Sie tragen außerdem zum Schutz von Umwelt und BMF-App Gesundheit sowie zur Sicherung von Nutzen Sie unsere verschiedenen Services im Zollbereich auch von unterwegs. Arbeitsplätzen bei. Die BMF-App informiert Sie über Zollbestimmungen, die bei der Einreise nach Österreich zu beachten sind. Sie steht im jeweiligen Smartphone-Store gratis Bei Reisenden herrscht oft Unsicherheit als Download zur Verfügung. über die Art, die zulässige Menge und den Wert der Waren, die nach Öster- Zentrale Auskunftsstelle Zoll reich eingeführt werden dürfen. Um Zollamt Klagenfurt Villach: Ackerweg 19, 9500 Villach durch Unwissenheit bedingte Verstöße E-Mail: [email protected] gegen Zollbestimmungen zu vermeiden, Telefon: +43 (0) 50 233 740 informieren wir Sie gerne über Einfuhr- beschränkungen und -verbote. Darüber BMF-Folder hinaus bieten unsere Services zahlreiche Zahlreiche Tipps und umfassende Informationen finden Sie auch in unseren Tipps im Umgang mit Urlaubssouvenirs diversen Foldern. Diese sind online unter bmf.gv.at/services/publikationen und klären über geschützte Tier- und abrufbar oder in Ihrem Finanzamt, in den Zollämtern sowie auf den Flughäfen Pflanzenarten sowie die Risiken von erhältlich. gefälschten Produkten auf. EU-Wahl – mehr als die Summe ihrer Mitglieder

Im Schatten der innerparteilichen Turbulenzen, aber mit umso größerem persönlichem Einsatz schritten die Österreicher zu den Wahlurnen. So funktioniert Demokratie – nur schade, dass es dazu eines nationalen Debakels bedurfte.

ie Europawahl 2019 hat europaweit zent beteiligt. Zwei Drittel der Sitze gehen Sozialdemokraten herbe Verluste hinneh - mehr Menschen an die Urnen ge - nach dieser Wahl an Pro-EU-Parteien. Die men. Dlockt als die vergangenen Abstim - Grünen profitierten von der höheren Wahl - Während in Deutschland die Union massiv mungen. Das Europäische Parlament vertritt beteiligung in mehreren Ländern, allen voran an Stimmen verlor, jedoch mit 28,9 Prozent die Interessen der Bevölkerung in den Mit - in Deutschland. Aber auch rechtsgerichtete ihre Stellung als stärkste Kraft behauptete, gliedsstaaten der EU. In Österreich ist die Gruppierungen konnten deutlich an Wähler - landete die französische „La République en Wahlbeteiligung im Vergleich zur letzten stimmen zulegen. Marche“ (LREM) von Präsident Emmanuel EU-Wahl um 14 Prozentpunkte auf 59,3 Pro - Bemerkenswert ist, dass erstmals seit 40 Jah - Macron mit 22,4 Prozent knapp hinter den zent gestiegen. Mit einer Wahlbeteiligung ren den beiden großen Parteienfamilien des Rechtspopulisten von Marine Le Pens „Ras - von mehr als 50 Prozent – verteilt auf alle größten Mitgliedslandes der Europäischen semblement National“ (RN) auf Platz zwei. 28 Mitgliedsstaaten – ist dies auch der Gemeinschaft, nämlich Deutschland, im EU- In Griechenland kündigte Ministerpräsident höchste Wert seit der Abstimmung von 1994. Parlament ihre rechnerische absolute Mehr - Alexis Tsipras Neuwahlen an, nachdem sich Ab der ersten Wahl zum Europäischen Par - heit abhandengekommen ist. Zwar wurden seine linke Syriza-Partei auf Platz zwei hin - lament im Jahr 1979 war die Wahlbeteili - die Konservativen mit ihrem Spitzenkandi - ter den oppositionellen Konservativen der gung stetig gefallen. Beim letzten Urnen - daten Manfred Weber (CSU) erneut stärkste Nea Dimokratia wiederfand. Nationalisti - gang im Jahr 2014 hatten sich nur 42,61 Pro - Kraft, mussten aber wie die zweitplatzierten sche und europaskeptische Parteien, die Teil

20 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 6/2019 Die Wahl zum Europäischen Parlament ist geschlagen – die Mitglieder des Europäischen Parlaments werden Europäische Union Wie geht es nach geschlage - die Bevölkerung der Mitgliedsstaaten für die nächsten ner EU-Wahl weiter? fünf Jahre in Brüssel vertreten. Die Europawahl 2019 war die neunte Direkt - Foto: Symbol wahl zum Europäischen Parlament. Stimmbe - Die neu gewählten Europa-Abgeordneten ha - rechtigt waren rund 427 Millionen Menschen. ben nach der Wahl Verhandlungen über die Das neu gewählte Parlament wird erstmals am Bildung von Fraktionen aufgenommen. Eine 2. Juli 2019 zusammentreten. Fraktion muss mindestens 25 Mitglieder aus mindestens einem Viertel der Mitgliedsstaa - ten umfassen. Es gibt jedoch auch Abgeord - nete, die fraktionslos sind. Der 2. Juli ist der erste Tag der 9. Wahlperiode des Parlaments und die Abgeordneten treffen sich zu ihrer konstituierenden Sitzung in Straß - burg. Sie wählen die Präsidentin, den Präsi - denten, die 14 Vizepräsidentinnen bzw. -präsi - denten sowie fünf Quästoren (Verwaltungs- und Finanzaufgaben). Zudem entscheiden die Abgeordneten über die Anzahl und Zusam - mensetzung der ständigen Ausschüsse des Eu - ropäischen Parlaments. Die Mitglieder des Europäischen Parlaments werden alle fünf Jahre gewählt. Zu den wich - tigsten Aufgaben des Europäischen Parla - ments zählen die Gesetzgebung, die Aus - übung demokratischer Kontrollrechte und das Haushaltsrecht. Die Direktwahl ermöglicht es den Bürgerinnen und Bürgern, die künftige politische Zusammensetzung des Europäi - schen Parlaments direkt zu beeinflussen. Das Mandat der derzeit amtierenden Europäi - schen Kommission endet mit 31. Oktober 2019.

von Regierungen sind, schnitten hingegen gut ab, wie die Ergebnisse etwa aus Ungarn und Polen zeigten. Mehr als ein Drittel der Stimmen konnte in Österreich die von Ex-Bundeskanzler Sebas - tian Kurz geführte konservative ÖVP auf sich vereinigen. Sein rechtsgerichteter ehe - maliger Koalitionspartner FPÖ kam auf rund 17 Prozent der Stimmen, verlor damit zwar allerdings weniger, als nach der Ibiza-Affäre erwartet wurde.

Klimapolitik als Wahlgewinner Ein starkes Lebenszeichen gaben die Grü - nen, die 2017 aus dem Nationalrat ausge - schieden sind, mit einem zweistelligen Er - gebnis von sich. Auf ihr Ergebnis dürfte sich

Wir schenken uns nichts.

Steuerberatung Wirtschaftsprüfung www.tpa-group.at Unternehmensberatung das zunehmende Interesse der Bevölkerung EU-Binnenmarkt ist Gold wert wert. Auch wenn in Österreich gerne über für Klimapolitik ausgewirkt haben. Dieses „Österreich profitiert generell vom EU-Bin - Brüssel geschimpft wird, so geht das Land schlug sich auch in Ergebnissen anderer EU- nenmarkt“, zu diesem Befund kommt der insgesamt doch als klarer Gewinner des ge - Länder wie Deutschland oder Frankreich heimische Thinktank Agenda Austria. „Vor meinsamen Wirtschaftraums hervor. Der nieder. Für ihre Fraktion im EU-Parlament allem Vorarlberg schneidet dabei hervorra - Wettbewerb hat Österreich produktiver und bedeutet dies ein Plus von 18 Sitzen. gend ab und liegt im Bundesländer-Vergleich wohlhabender gemacht“, sagt Hanno Lo - an der Spitze. Speziell für kleine, export - renz, Ökonom der Agenda Austria. starke Länder ist der EU-Binnenmarkt Gold

Was meinen die Exponenten der Wirtschaft zum Ausgang der Wahl?

EU muss Stillstand wieder auflösen chen keine Einigkeit erzielen können, werde Fokus auf Industriepolitik „Die Entscheidungsfindung in der EU zu es schwierig zu argumentieren, warum sie in „Die gestiegene Wahlbeteiligung als positives vereinfachen und öfters mit Mehrheiten an - der jetzigen Form weiterexistieren solle, Signal“ lobt der Präsident der Industriellen - statt dem Einstimmigkeitsprinzip zu arbeiten sieht Kocher hier eine für die EU existen - vereinigung (IV), Georg Kapsch. „Die Öster - ist dringende Notwendigkeit. Durch die zielle Herausforderung. „Da müsste man reicher haben mehrheitlich jene Parteien ge - Wahl ergibt sich auch eine stärkere Fragmen - wirklich Fortschritte erzielen, weil man da wählt, die grundsätzlich proeuropäisch aus - tierung des EU-Parlaments. Es wird schwie - einen langen Rückstand hatte. Aufgrund des gerichtet sind. Europa braucht allerdings ei - riger werden, im Parlament Mehrheiten zu Brexits kam es in den letzten Jahren auf EU- nen stärkeren Fokus auf die Industriepolitik, finden“, ist Kochers Analyse. Ebene zu einem Stillstand, da hat sich eini - um auch künftig erfolgreich zu sein.“ Dazu kommt noch, dass es keine Einheitlich - ges aufgestaut, das man mit einer neuen Das österreichische Ergebnis mit einem keit bei den Parteien der Regierungen der Kommission auflösen müsste." deutlichen Sieg der ÖVP könnte auch als EU-Länder gebe. Während früher eher die Wunsch nach – innenpolitischer – Stabilität meisten Regierungschefs von einer politi - Proeuropäische Mehrheit erfreulich verstanden werden, meint Kapsch. „Klar ist schen Richtung gewesen seien, gebe es diese „Das sind gute Voraussetzungen, um weite - auch, dass die Bevölkerung die Reformen, Einheitlichkeit nicht mehr. Gleichzeitig ver - ren Zerfallserscheinungen entgegenwirken die von Bundeskanzler Sebastian Kurz ini - laufen die Linien für die praktischen Themen zu können, und gute Rahmenbedingungen tiiert wurden, offensichtlich als wichtig und zunehmend eher entlang von Ländergrenzen für eine konstruktive Diskussion über die Zu - notwendig erachtet“, zeigt er Unterstützung und Interessen als von Parteien. „Die ganz kunft der EU“, so die Expertin, die, nach für den Kurs der – nun geplatzten – türkis- große Reform muss aber ohnehin von den dem EU-Votum die proeuropäische Mehr - blauen Regierung. Mitgliedsstaaten ausgehen“, meint Kocher heit im nächsten EU-Parlament begrüßt. Mehr als bedenklich schätzt er hingegen die

Martin Kocher, Margit Schratzen - Georg Kapsch, Direktor des Insti - staller, stellvertre - Präsident der tuts für Höhere tende Leiterin des Industriellen- Studien (IHS) Wirtschaftsfor - vereinigung (IV) Foto: APA/Herbert Pfarrho - schungsinstituts Foto: APA/Hans Klaus Techt fer (WIFO) Foto: APA/Barbara Gindl

in einem Gespräch mit der APA. Für Österreich sei die europäische Integra - gesamteuropäische Entwicklung ein, wenn „Die erste große Nagelprobe der nächsten tion etwas Positives, wie die unlängst veröf - er warnt: „Der weitere Aufstieg der rechts - EU-Kommission sieht er im Budget für die fentlichte WIFO-Studie über die gesamtwirt - populistischen Parteien, die eine Spaltung Folgejahre. Der mehrjährige Finanzrahmen schaftlichen Effekte der EU seit dem Beitritt Europas fordern und die Grundfreiheiten in - läuft nächstes Jahr aus, dann muss man sich Österreichs gezeigt habe. So sei das reale frage stellen, ist eine Gefahr für den allge - einigen, wo mehr und wo weniger Geld hi - Bruttoinlandsprodukt (BIP) Österreichs im meinen Wohlstand und die Zukunft der EU.“ neingesteckt wird. Vorarbeiten dafür seien Zeitraum zwischen 1995 und 2014 insge - Die EU-Befürworter künftig besser mobili - schon unter der österreichischen EU-Präsi - samt um rund 16 Prozent höher ausgefallen, sieren und die Vorteile und Stärken der EU dentschaft erfolgt, die große Arbeit komme als dies ohne einen EU-Beitritt der Fall ge - besser ins Zentrum rücken sieht Kapsch als aber erst. wesen wäre. Dank der schneller wachsenden Notwendigkeit. Kocher nennt drei große Themenkreise, die Wirtschaft sei außerdem die Beschäftigung Den Wohlstand in Europa schafft in großem idealerweise auf EU-Ebene geregelt werden gestiegen. Ausmaß die Industrie. Der produzierende müssten und in denen die EU daher Einigkeit „Die proeuropäische Mehrheit ist wichtig, Bereich steht für rund 62 Millionen Arbeits - erzielen solle: „Klima und Umweltpolitik weil es eine Reihe von Reformbaustellen plätze und zwei Drittel der gesamten F&E- und die diesbezügliche Steuerpolitik ist ein gibt, wo es positive Zusammenarbeit Aktivitäten in Europa. „Daher müssen nun großes europäisches Thema. Zweitens geht braucht.“ Als Beispiele nennt Schratzenstal - die Weichen für ein starkes, wettbewerbsfä - es um Sicherheit, Grenzen und Schengen, ler im APA-Interview etwa ein neues EU- higes und nachhaltiges Europa 2030 gestellt denn der jetzige Kompromiss ist eigentlich Budget für die Jahre 2021 bis 2027 sowie werden. Dafür müsste die EU handlungsfä - nur ein Übergangsszenario und bei der Koordinierungsinitiativen im Steuerbereich, higer werden, etwa indem unter anderem die nächsten größeren Krise auch nicht mehr etwa in der Unternehmensbesteuerung, der EU-Kommission effizient aufgestellt und das tragbar. Und drittens geht es um die Fiskal - gemeinsamen Körperschaftssteuer-Bemes - Einstimmigkeitsprinzip neu geregelt wird. politik und den Euro: Wie müssen die Fis - sungsgrundlage. Auch die Frage nach der Statt undifferenzierter Kritik an einzelnen kalregeln umgesetzt werden, und gibt es so Besteuerung von digital erzeugter Wert - Unternehmen braucht Europa vielmehr ei - etwas wie ein Budget für die Eurozone.“ schöpfung – Stichwort Digitalsteuer – ge - nen stärkeren Fokus auf die Industriepoli - Sollte die EU bei diesen drei großen Berei - höre dazu. tik“, ist Wunsch der IV. zz

22 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 6/2019 AIT – All-Time-High in der Unternehmensgeschichte

Zweistellige Zuwachsraten im Jubiläumsjahr. Von Marie-Theres Ehrendorff

ehn Jahre konsequente tion mit 49,54 Prozent Gesell - Aufbau- und Entwick - schafter des AIT sind. Zlungsarbeit haben sich ge - lohnt: Das Austrian Institute of Investitionen in zweistelli - Technology (AIT) legt einen be - ger Millionenhöhe eindruckenden Jahresabschluss Mit 15,4 Millionen Euro Kosten vor. weist das AIT Investitionen aus, Mit vollen Auftragsbüchern und wovon 3,1 Millionen in Grund - dem besten Ergebnis in seiner stücke und Gebäude und 8,3 Mil - zehnjährigen Unternehmensge - lionen Euro in technische Anla - schichte hat sich Österreichs gen gingen. „Zu den unterneh - größte außeruniversitäre For - mensinternen Highlights des ver - schungseinrichtung zu einem gangenen Berichtsjahres zählen „Technologie-Bauhaus“ entwickelt, das den Prof. Dr. Wolfgang Knoll, AIT Managing Director, die Eröffnung des neuen AIT-Flagship- kooperierenden Unternehmen jene Techno - Dr. Hannes Androsch, Aufsichtsratspräsident, Standortes in Wien Floridsdorf, die Erweite - logie liefert, die sie benötigen, um interna - Mag. Alexander Svejkovsky, CFO, DI Anton Pli - rung des Standortes Seibersdorf durch Eco - tional wettbewerbsfähig zu sein. mon, Managing Director, bei der Bilanz-Presse - plus und die Übernahme von 51 Prozent der Deutliche Erlössteigerungen konnte das AIT konferenz des Austrian Institute of Technology Unternehmensanteile von PROFACTOR“, vor allem im Bereich der Auftragsforschung (AIT) in Wien. Foto: AIT/APA/Ludwig Schedl sagt AIT-Geschäftsführer Anton Plimon. generieren. Personalwachstum und eine sta - „Am neuen AIT-Flagship-Standort in Wien bile Ergebnisentwicklung prägen das abge - Giefinggasse arbeiten und forschen insge - laufene Geschäftsjahr. kerung des Instituts am Markt interpretiert samt über 800 Mitarbeiterinnen und Mitar - „Österreich hat Aufgaben zu bewältigen, die wird. Erlöse aus kofinanzierter Forschung in beiter auf einer Gesamtfläche mit Büro-, La - für die weitere Zukunft unseres Landes von der Höhe von knapp 35 Millionen Euro, ein bor- und Hallenflächen von rund 26.000 entscheidender Bedeutung sein werden. Es Plus von vier Prozent gegenüber 2017, ver - Quadratmetern in modernster Büro- und La - muss uns gelingen, endlich an das Spitzen - stärken dieses positive Resultat. borinfrastruktur.“ feld der innovativen Länder aufzuschließen. „Die Erlöse aus der Auftragsforschung ha - „Es geht zunehmend darum, Talente zu fin - Das AIT leistet mit zukunftsorientierten Ant - ben damit erstmals die vom Bund stammen - den, zu fördern und zu halten. Mitarbeiterin - worten auf die Infrastrukturthemen von mor - den Mittel mit 50,4 Millionen Euro über - nen und Mitarbeiter des AIT sind hochattrak - gen einen wesentlichen Beitrag dazu“, betont holt.“ Die Grundfinanzierung von 40 Prozent tiv für die Industrie und werden laufend am AIT-Aufsichtsratspräsident Hannes des Budgets aus öffentlicher Hand hat nach AIT entwickelt und weiterqualifiziert. Denn Androsch. Ansicht von Androsch „sicher noch Luft die besten Köpfe entscheiden mit, ob ein Die Betriebsleistung der Forschungseinrich - nach oben“, vor allem im internationalen Thema mit dem entsprechenden Exzellenz - tung stieg 2018 auf 159 Millionen Euro Vergleich. „Diese stabile Unterstützung so - anspruch in Angriff genommen werden (2017: 146 Millionen Euro) und das Ergeb - wie die Tatsache, dass man unabhängig und kann“, erklärt Wolfgang Knoll, der wissen - nis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit ohne Einfluss von der Politik agieren konnte, schaftliche Geschäftsführer des AIT. (EGT) lag bei 3,6 Millionen Euro (2016: drei hat jedenfalls zum Erfolg beigetragen“, be - Auch für die kommenden Jahre erwartet die Millionen Euro), berichtet AIT-Finanzchef dankt sich Androsch bei den beiden Eigen - Geschäftsführung des Forschungsinstituts Alexander Svejkovsky. Besonders erfreulich tümervertretern des AIT. Das sind das stabile Umsätze. So finden sich 179 Millio - ist die Steigerung der Auftragsforschung um BMVIT, das mit 50,46 Prozent, und die In - nen Euro in den Auftragsbüchern von 2018 knapp 15 Prozent gegenüber 2017 auf 52,1 dustriellenvereinigung, die mit dem Verein der AIT-Gruppe, das sind um rund zehn Pro - Millionen Euro, was als zunehmende Veran - zur Förderung von Forschung und Innova - zent mehr als im Jahr davor. zz

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Jetzt kostenlos die Broschüre bestellen und profitieren: www.tpa-group.at/steuern Österreich 17 Monate in Türkis-Blau Was bleibt vom Kabinett Kurz?

Den Zeithorizont von zwei Legislaturperioden oder zehn Jahren an der Macht hatte die türkis- blaue Bundesregierung bei Amtsantritt im Visier. Das jähe Ende bedeutet nicht nur abermaligen Stillstand in der Republik, sondern auch viele Reformen, die nicht mehr beschlossen oder erst gar nicht angegangen worden sind.

n ihrem ersten Jahr 2018 brachte die neue position, da dies nur Besserverdiener ent - Bundesregierung zwei größere Reformen laste, beschlossen. Iauf den Weg: die von Wirtschaft und In - Eine „Trendwende“ läutete die Regierung dustrie geforderte und von Arbeitnehmerver - mit dem Budget 2019 ein, das einen ausge - tretern scharf kritisierte Arbeitszeitflexibili - glichenen Haushalt bringen soll. Das Null - sierung, den „12-Stunden-Tag“, sowie die defizit wurde bereits 2018 erreicht, was auch 2019 angelaufene Fusion der Gebietskran - der guten Konjunktur geschuldet war. In kenkassen samt einem Zurückdrängen der Summe sollte die im April präsentierte Steu - Arbeitnehmerseite. Beides wurde zügig erreform 6,5 Milliarden Euro schwer wer - durchgezogen, von der Opposition jedoch den. Kernpunkt ist eine Senkung der Lohn- als rasch durchgewunken bemängelt. und Einkommensteuer, die gestaffelt in Kraft Ebenso zügig kippte die türkis-blaue Regie - tritt. Auch niedrigere Gewinnsteuern für Fir - rung das von der Vorgängerregierung be - men waren darin vorgesehen. schlossene Rauchverbot in der Gastronomie. „Für die nächste Regierung weht derzeit Dieser Schritt war eine der zentralen Forde - noch viel wirtschaftspolitischer Rücken - rungen des Koalitionspartners FPÖ und wind“, meint Franz Schellhorn, Leiter der scheint im Zuge der derzeitigen Beamten- Agenda Austria. Das Wirtschaftswachstum Übergangsregierung wieder korrigiert zu ist nach einer längeren Stagnation zwischen werden. Der „Familienbonus“, der Steuerer - 2012 und 2015 wieder höher und dank spru - leichterungen von jährlich rund 1.500 Euro delnder Steuereinnahmen macht der Staat pro Kind bringt, wurde unter Kritik der Op - erstmals seit Jahrzehnten keine neuen Schul -

Durch das plötzliche Ende der türkis-blauen Re - gierung bleiben viele Reformen unerledigt. Die Erleichterungen für die heimische Wirtschaft und KMU sollten erst später relevant werden. Foto: APA_Roland Schlager

den. „Eine künftige Regierung sollte sich vornehmen, die guten Rahmenbedingungen mit Reformen abzusichern, die den Standort stärken und die Steuerzahler entlasten.“

Manche Vorhaben blieben auf der Strecke Im Regierungsprogramm finden sich noch zahlreiche Themen, die allesamt unerledigt

24 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 6/2019 geblieben oder fallen gelassen worden sind. Darunter fällt u.a. die Abschaffung der Mehrfachversicherung, die Neugestaltung Chronologie der Ereignisse der Pensionsversicherungsanstalt als erste Säule einer neuen Sozialversicherung, die 17.Mai: Um 18 Uhr veröffentlichen „Spiegel“ und „SZ“ das vieldiskutierte Ibiza-Video mit FPÖ-Chef Kürzung bzw. vollständige Sperre der Sozi - Heinz-Christian Strache und FPÖ-Klubobmann Johann Gudenus vom Juli 2017. alhilfe bei Verletzung der Arbeits- und Teil - habepflichten sowie die Einführung einer 18. Mai: Zu Mittag gibt Strache seinen Rücktritt bekannt. Wenig später erklärt auch Gudenus via Aus - Staatszielbestimmung Wirtschaftsstandort. sendung den Rückzug aus allen Ämtern. Am Abend kündigt Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) die Wirtschaft wettert Koalition mit der FPÖ auf. Die SPÖ verlangt eine Nationalratssondersitzung, die später zum Misstrau - gegen Wahlzuckerl ensantrag gegen die Regierung führen wird. Der Wahlkampf zur Nationalratswahl im September 2019 hat nicht nur bereits begon - 19. Mai: Bundespräsident Alexander Van der Bellen kündigt Neuwahlen für September an. Die FPÖ designiert Verkehrsminister Norbert Hofer zum Nachfolger Straches als Parteichef. Kurz erklärt, die Ent - lassung von zu beantragen.

20. Mai: Die restlichen blauen Minister melden ihren Rücktritt. Kurz kündigt eine Übergangsregierung mit Experten an. Die Liste JETZT will einen Misstrauensantrag gegen Kurz in der Nationalratssondersit - zung einbringen.

21. Mai: Van der Bellen stimmt der Entlassung Kickls samt den Rücktritten der übrigen FPÖ-Minister zu. Die parteifreie Außenministerin Karin Kneissl bleibt im Amt. Am Abend werden die neuen Minister bekannt: Eckart Ratz folgt auf Kickl, Walter Pöltner übernimmt die Agenden von Beate Hartinger-Klein, Johann Luif, stellvertretender Generalstabschef und Leiter der Generalstabsdirektion, beerbt Verteidi - gungsminister Mario Kunasek, die Chefin der Flugsicherung Austro Control, Valerie Hackl, übernimmt von Norbert Hofer das Infrastrukturministerium. Finanzminister Hartwig Löger (ÖVP) wird statt Strache Vizekanzler.

22. Mai: Diese Übergangsregierung wird vom Bundespräsidenten angelobt.

27. Mai: SPÖ, FPÖ und die Liste JETZT bringen mit einem Misstrauensvotum in einer historischen Na - tionalratssitzung die Regierung Kurz zu Sturz.

28. Mai: Van der Bellen enthebt das Kabinett Kurz des Amtes, um es gleich darauf mit der interimisti - schen Fortführung der Amtsgeschäfte unter der Führung von Hartwig Löger zu betrauen. Kurz scheidet sofort aus.

30. Mai: Van der Bellen stellt VfGH-Präsidentin Brigitte Bierlein als künftige erste Bundeskanzlerin Österreichs bis zur Bildung einer neuen Regierung nach den Wahlen im September vor. Vizekanzler und Justizminister soll Ex-VwGH-Präsident Clemens Jabloner werden, Botschafter Alexander Schallen - berg Außenminister.

2. Juni: Bierlein gibt die Namen ihres verkleinerten Kabinetts bekannt: zwölf Minister und keine Staatssekretäre.

3. Juni: Die Angelobung der neuen Regierung in der Präsidentschaftskanzlei.‚

Die Jahre vergehen.

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Citoyen Hannes Androsch, Industrieller und Präsident des Rats für Forschung und Technologieent - wicklung (RFTE), plädiert für eine Regierung mit fachlicher Kompetenz sowie nötiger Zukunftsper - spektive. Er hat in der Ära Kreisky als Finanzminister und Vizekanzler die Geschicke Österreichs ge - lenkt und ist in Wirtschafts- und Politikfragen häufig konsultierte Autorität.

Die abberufene Regierung, das Kabinett Schweden – aber ganz sicher nicht Öster - Kurz I, war in jedem Fall reformfreudig. reich, und das war früher anders. Was ist ihr dabei gelungen? ‰ Einen Eindruck zu erwecken, der den Tat - Die nun amtierende Regierung soll ver - sachen nicht entsprochen hat. Erstens, sie ha - walten. ben eine Harmonie vorgegaukelt, die nicht ‰ Zunächst einmal bietet auch eine soge - existiert hat. Und zweitens haben sie Ankün - nannte Verwaltungsregierung Handlungs - digungen gemacht und Versprechungen ge - spielraum, den man nutzen könnte. Also zum geben, die sie nicht eingehalten haben. Zwei Beispiel die Umsetzung der Exzellenzinitia - Beispiele dafür: Sie haben am 16. August ei - tive ist budgetär kein weltbewegendes nen umfassenden Ministerratsvortrag be - Thema, könnte man verwirklichen. Die Do - schlossen zu Forschung, Technologie, Wis - tierung des Nationalfonds und des Öster - senschaft, Innovation, ausgenommen die nö - reichfonds laufen mit Ende dieses Jahres aus, tigen Mittel zur Umsetzung dafür bereitzu - das könnte und müsste man verlängern. Das stellen. Die wurden später versprochen, um Rauchverbot gehört wieder im Interesse der bei einem FTI-Gipfel am 7. Mai nachgelie - Gesundheit eingeführt. Also es gibt eine fert zu werden. Dieser wurde jedoch abge - ganze Liste von sinnvollen Maßnahmen sagt. ohne oder ohne große budgetäre Auswirkun - Diese Regierung hat außerdem versprochen, gen, die Verbesserungen bringen würden und die kalte Progression zu beseitigen. Davon die man also auch in einer Übergangsregie - sollte keine Rede mehr sein. Der Spitzen - rung umsetzen kann und umsetzen soll. steuersatz sollte bleiben, sodass die Progres - Eine künftige Regierung – wenn sie Erfolg sion sich sogar noch verschärft hätte – und haben will – wird auf Kooperation und Zu - die zu einem späteren Zeitpunkt angedachten Hannes Androsch sammenhalt und nicht auf Konflikt und Spal - Entlastungen hätte in der Zwischenzeit durch Foto: Simonis tung ausgerichtet sein müssen. Das ist ein die heimliche Steuererhöhung, die kalte Pro - Appell, der sich an alle Beteiligten richtet. gression, der Steuerzahler längst schon sel - ber wieder bezahlt, sodass sicherlich daraus Beim Wettbewerbsranking des Schweizer Was muss dennoch getan werden? a) keine Verringerung der Gesamtsteuerbe - IMD sind wir jetzt von Platz 18 wieder auf ‰ Was zu tun ist, ist überhaupt keine Frage. lastung eingetreten wäre und b) auch der rie - 19 gerutscht. Österreich war bereits unter Das ist sowohl vom Währungsfonds als auch sige Steuerkeil zwischen Arbeitskosten und den ersten zehn vor einigen Jahren. Wer - von der OECD in ihren Länderberichten auf - Bruttolohn sich nicht verändert hätte. den wir mit einer schlechteren Wirt - gelistet. Und auch die EU-Kommission be - schaftslage in den nächsten Jahren nicht schreibt es. Was die erforderlichen Inhalte Im Bereich Bildung hat sich wenig bewegt … automatisch noch weiter zurückrutschen? anlangt, sind die Vorschläge am Tisch oder ‰ Man hat sicher Verständnis, dass Projekte, ‰ Wir kommen aus dem Mittelfeld nicht he - liegen in der Schublade im Schreibtisch. die hohe Ausgaben verursachen, nicht aus raus. Es geht uns offensichtlich alles in allem Aber Politik heißt zukunftsorientiertes Ge - dem Ärmel geschüttelt werden können. Aber gesehen vergleichsweise gut. Wenn man es stalten, also ist das, was ohnehin längst als das Rauchverbot aufgehoben zu haben hat mit der Schweiz oder den Niederlanden oder wichtig und wünschenswert erkannt wurde, mit Budgetbelastungen überhaupt nichts zu Schweden vergleicht, könnte es uns besser einfach umzusetzen. Dazu gehört auch der tun, ist aber zugleich gesundheitspolitisch gehen, wenn wir unsere Hausaufgaben ge - aus Österreich kommende Regulierungs - ein Schlag ins Kontor und eine zynische Ne - macht hätten oder machen würden. Da wir wahn und seine bürokratischen Auswüchse. gierung von mehr als 900.000 Unterschrif - das aber weiterhin nicht tun, sondern nur Das gilt auch für EU-Vorschriften, die bei ten. Vor allem bei der Bildung ist ein ekla - selbstdarstellende Scheinaktivitäten produ - uns dermaßen umgesetzt werden, dass es tanter Rückschritt eingetreten. Statt die ver - zieren, droht es uns schlechter zu gehen, selbst in Brüssel Kopfschütteln auslöst – schränkte Ganztagsschule und die ganztä - denn durch alle möglichen Ausnahmen hat Stichwort: Golden Plating. Wir sind päpstli - gige elementarpädagogische vorschulische man dem Ansehen Österreichs mehr als ge - cher als der Papst. Und in zynischer Schmäh - Betreuung zu intensivieren, ist man nach schadet und das Land mit einer unüberlegten tandlerei sagen wir, die böse EU. Wir sind rückwärts losgegangen und hat ein schlech - Europa- und Außenpolitik in die Isolierung es aber selbst, müssen uns also bei der eige - tes Schulsystem weiter verschlechtert und gebracht. Wenn Sie schauen, wo heute inter - nen Nase nehmen. die Integration und die soziale Durchlässig - nationale Treffen stattfinden und wer als Ver - keit zusätzlich behindert. mittler gebeten wird, so ist das die Schweiz, ist das Norwegen, ist das Finnland, ist das

26 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 6/2019 nen, sondern ist voll im Gange. Die Gefahr, Gegen teure Wahlzuckerl haben sich Wirt - len und wirtschaftlichen Erfolg des gesamten dass der Kampf um die Stimmen im Natio - schafts- und Landwirtschaftskammer, die In - Landes verfolgt. Von kurzfristiger Parteitak - nalrat mit Wahlzuckerl versüßt wird, wäre dustriellenvereinigung und mehrere andere tik getriebene Maßnahmen konterkarieren nichts Neues. Herrn und Frau Österreicher Lobbygruppen sowie IHS und WIFO in einer hingegen die Zukunftschancen unseres Lan - sind teure Beschlüsse schon mehrfach sauer gemeinsamen Erklärung ausgesprochen. des und seiner Menschen. Allein der Wahl - aufgestoßen, wie wir das aus der jüngeren „Österreich braucht eine auf Sachlichkeit be - taktik geschuldete Mehrausgaben vor Neu - Vergangenheit noch wissen. ruhende Politik, die den langfristigen sozia - wahlen müssen von den Österreicherinnen und Österreichern spätestens in der nächsten Gesetzgebungsperiode zurückgezahlt wer - den – etwa durch Sparpakete oder höhere Steuern“, heißt es in der von den jeweiligen Chefs gezeichneten Erklärung. zz

SPÖ seit 1945 am längsten an der Macht

Durchgehend 32 Jahre und vier Monate agier - ten ÖVP-Politiker in Ministerien. Davon acht Jahre und fünf Monate im Kanzleramt bzw. 11.815 Tage im Vizekanzleramt – von der An - gelobung am 21. Jänner 1987 bis zur Abberu - fung durch den Bundespräsidenten einen Tag, nachdem der Nationalrat der gesamten Über - gangsregierung der ÖVP das Vertrauen ent - zog. 1987 hatte es die ÖVP – nach der langen Pause während der SPÖ-Alleinregierung – Jörg Haider zu danken, dass sie wieder zu Regie - rungsehren kam. Als er 1986 die FPÖ über - nahm, ließ Kanzler Franz Vranitzky Rot-Blau platzen. Er schmiedete mit Alois Mock als Vize - kanzler die am 21. Jänner 1987 erstmals an - gelobte Große Koalition, die in der Folge 13 Jahre lang regierte. Zur Jahrtausendwende beendete Wolfgang Schüssel die rot-schwarze Zweckehe. Die SPÖ musste die Regierungsposten räumen, die ÖVP blieb. Die FPÖ unter Jörg Haider überließ der knapp hinter ihr als Dritte aus der Wahl hervorgegangenen ÖVP den Kanzlerposten – und somit kam es zu Schwarz-Blau. Am 4. Feb - ruar 2000 Angelobung der Koalition, die FPÖ stürzte bei den nächsten Wahlen ab – die SPÖ wurde 2006 wieder Erste. Alfred Gusenbauer nahm die Große Koalition als Bundeskanzler auf – somit verabschiedete sich diesmal die FPÖ und die ÖVP blieb in der Regierung. Die ÖVP blieb fast elf Jahre Koalitionspartner der SPÖ. Am 18. Dezember 2017 wurde Kurz als Kanzler der auf türkis-blauen Koalition an - gelobt. Das weitere ist Geschichte und Kurz da - mit – vorerst – mit 526 Tagen im Amt der kür - zest dienende Kanzler der Zweiten Republik. Aktuell ist die SPÖ immer noch die Partei, die – mit Unterbrechungen – am längsten in der Zweiten Republik regiert hat. Das sind derzeit etwas über 61 Jahre, exakt 22.300 Tage.

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 6/2019 27 | NATUR-SCHAU-SPIELE | Der Naturraum zwischen Hohe | KLARX STARTET IN ÖSTERREICH | Klarx, die Online - Tauern, Hochkönig und Tennengebirge ist voller „wanderba - plattform für die Miete von Baumaschinen, geht mit ihrem Er - rer“ Kraft- und Energieplätze. Von familientauglichen Grasber - folgsmodell nun auch in Österreich an den Start. klarx wurde gen über Gipfel, die mit Sommerbergbahnen leicht erreichbar im Jahr 2015 von den Tiroler Brüdern Matthias und Florian sind, bis zu steilen Herausforderungen für Kraxler ist alles da - Handschuh gemeinsam mit Vincent Koch in München gegrün - bei. Die meterhohen Eistürme in der Eisriesenwelt, die Burg det. Seither hat sich das Unternehmen zur führenden Platt - Hohenwerfen mit der Greifvogelschau, der idyllische Jägersee form für die Miete von Baumaschinen in Deutschland entwi - und der mystische Tappenkarsee, sowie die vielen Almen in ckelt. Dreieinhalb Jahre nach der Gründung in Deutschland den Salzach-Seitentälern begeistern Jung und Alt. Ein Tipp ist startet klarx mit Österreich seine Internationalisierung. „Für der Salzburger Almenweg, der zu gemütlichen Wanderungen uns ist es nach dem großen Erfolg in den letzten Jahren der von Alm zu Alm samt gemütlicher Hütteneinkehr verlockt. Ei - logische nächste Schritt. Dass es mit Österreich zurück in un - nen guten „Gesamtüberblick“ liefert eine Bergfahrt mit den sere Heimat geht, freut uns natürlich besonders“, so Matthias Alpendorf Bergbahnen auf den Gernkogel: Oben bietet sich Handschuh. zz ein wunderbarer Blick über den Großglockner auf der einen und den Dachstein auf der anderen Seite. zz | BEZIRKSTOUR ABGESCHLOSSEN | Wirtschafts-Lan - desrat Markus Achleitner hat seine Bezirkstour im Bezirk | DER MENSCH IM MITTELPUNKT | Unter dem Motto Grieskrichen beendet, die ihn seit Jänner in alle 18 Bezirke „Der Mensch im Mittelpunkt“ fand vom 23. bis zum 24. Mai in Oberösterreichs geführt hat. Im Fokus der Besuchstage stand Baden im Hotel Schloss Weikersdorf die diesjährige Jahresta - dabei der Austausch mit den Unternehmern in Oberöster - gung der abta statt. „In Zeiten der Digitalisierung und trotz al - reich. „Es ist mir wichtig, dass Politik nicht nur hinter dem len technischen Fortschritts Schreibtisch stattfindet, sondern vor allem bei den Menschen. darf auf den Menschen und Sonst verliert man das Gefühl, was die Menschen bewegt, was seine Bedürfnisse nicht ver - ihnen wichtig ist, welche Er - gessen werden“, erklärt abta- wartungen sie an die Politik Präsident Andreas Gruber in haben“, erklärt Wirtschafts- seinem Eingangsstatement. Landesrat Markus Achleit - Gruber freute sich, den rund ner. Die zentralen Themen 70 Tagungsteilnehmern für Oberösterreichs Unter - hochkarätige Vortragende nehmer sind nach Aussage präsentieren zu können, moderiert wurde die Tagung von den des Wirtschafts-Landesrats abta-Vorstandsmitgliedern Sabine Toplak (VP Sales & Distribu - Fachkräftebedarf und Digi - tion Austria & Eastern Europe AccorHotels) und Roman Brau - talisierung. zz ner (Director Marketing & Sales Hertz). zz Foto: abta Foto: Land OÖ / Daniel Kauder

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14:51:45 | BMD ERZIELTE REKORDWACHSTUM | Bereits zum vierten Mal in Folge konnte die international tätige BMD Sys - temhaus GmbH ein zweistelliges Umsatzwachstum erzielen. Der Umsatzanstieg in Österreich betrug in diesem Jahr 14,4 Pro - zent, das bedeutet den höchsten Umsatzanstieg seit dem Hype um die Jahrtausendwende. Der Umsatz des Unternehmens lag im Geschäftsjahr 2018/19 bei 57,1 Millionen Euro, was einen Anstieg von über 7,2 Millionen Euro gegenüber dem Jahr 2017/18 darstellt. „Fakt ist, dass sich durch die Globalisierung und den Abbau von Grenzen für Unternehmen länderübergrei - fende Expansionsmöglichkeiten in der EU ergeben“, erklärt KR Ferdinand Wieser, Geschäfts - | VERMISSTE WANDERER SCHNELLER FINDEN | In führer der BMD Systemhaus GmbH, die strategische Ausrich - Zusammenarbeit mit der Bergrettung Steiermark wurde die tung. zz Foto: BMD / Gabor Bota App „SummitLynx“ entwickelt, die ein innovatives und einfach zu bedienendes Notfall-Service bietet und die Arbeit der Ein - | TÜV AUSTRIA WISSENSCHAFTSPREIS | Zum mittler - satzkräfte enorm erleichtert. Auf mySOS gibt der Wanderer weile achten Mal wird 2019 der mit insgesamt 15.000 Euro beim Start seiner Tour die geplante Route sowie die wahr - dotierte TÜV AUSTRIA Wissenschaftspreis vergeben. Für das scheinliche Rückkehrzeit an und hinterlegt einen Notfallkon - Siegerprojekt in der Kategorie „Unternehmen“ gibt es eine takt. Verstreicht die Rückkehrzeit, ohne dass der Wanderer Anerkennungsprämie von 2.000 Euro, zudem produziert der den Service nach Ankunft wieder deaktiviert, wird eine SMS TÜV AUSTRIA für alle nominierten Projekte eigene Video- mit einem Link zu den hinterlegten Informationen an den Not - Spots. Die Einreichfrist läuft noch bis zum 30. Juni 2019. Nach fallkontakt gesendet. Michael Miggitsch, Landesleiter der einer Jury-Bewertung wird im September eine Short List er - Bergrettung Steiermark, ist vom Nutzen des Service über - stellt, danach gehen die drei besten Projekte ins Rennen um zeugt: „Es sind nur weniges Klicks, um die App herunterzula - den Wissenschaftspreis. Weitere Informationen sind unter den – sie können aber im entscheidenden Moment Leben ret - www.tuv.at/wissenschaftspreis zu finden. zz ten.“ zz Foto: SummitLynx

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WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 6/2019 29 „Viele Häuser und Eigenheime gäbe es ohne Pfusch nicht“, Friedrich Schneider. Foto: Rainer Sturm/pixelio.de

Schattenwirtschaft: Kalte Progression abschaffen

Die Schattenwirtschaft in Österreich ist rückläufig und am niedrigsten im EU-Vergleich. Trotzdem könnte der Pfusch noch weiter eingedämmt werden. Die Abschaffung der kalten Progression wäre ein Anfang.

m Jahr 2019 wird die Schattenwirtschaft prognostiziert. „Zu diesem Rückgang wird rückgehen. Die Einführung des Familienbo - aufgrund des BIP-Wachstums von 1,9 das Sinken der Arbeitslosigkeit beitragen als nus bewirke einen Rückgang um zusätzliche IProzent weiter sinken. Voraussichtlich auch die Einführung des Familienbonus von 300 Millionen Euro, sodass die Schattenwirt - rund 24 Milliarden Euro oder 6,19 Prozent 1,5 Milliarden Euro“, so Schneider in seiner schaft insgesamt um 1.260 Millionen Euro des offiziellen BIP soll dieser „Wirtschafts - Studie. Durch das prognostizierte Wirt - sinken werde. Den Berechnungen zur zweig“ heuer betragen. Das bedeutet einen schaftswachstum und das Senken der Ar - Schwarzarbeit für 2019 zugrunde gelegt sind Rückgang um 5,12 Prozent, wie der Linzer beitslosigkeit werde die Schattenwirtschaft die Prognosen der Wirtschaftsforschungsin - Wirtschaftsprofessor Friedrich Schneider oder der Pfusch um 960 Millionen Euro zu - stitute Wifo und IHS, die für heuer von ei - Jetzt noch informativer: Weiterlesen auf www.wirtschafts-nachrichten.com

30 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 6/2019 nem Anstieg des offiziellen BIP um 1,9 Pro - fung der Schattenwirtschaft einzusetzen. Da zent und einem Rückgang der Arbeitslosig - die kalte Progression insbesondere mittlere keit um rund 15.000 Personen ausgehen. und untere Einkommensschichten betrifft und ein Grenzkalkül darstellt (von einem Größter Verlierer ist der Staat Prozent Lohnsteigerung werden ungefähr 30 Das sind erfreuliche Nachrichten, immerhin Prozent durch die kalte Progression wegbe - belaufen sich die Steuer- und Sozialversi - steuert), ist der Effekt auf die Schattenwirt - cherungsausfälle, die durch die Schatten - schaft hoch; der Rückgang der Schattenwirt - wirtschaft entstehen, laut Schneider auf zwei schaft beträgt bei einer jährlichen Entlastung bis 3,5 Milliarden Euro pro Jahr. Schneider: von 860 Millionen Euro 480 Millionen „Der größte Verlierer ist der Staat, dem Euro“, rechnet Schneider vor. „Bildet man hauptsächlich Sozialversicherungsbeiträge nun den Saldo aus diesen rückläufigen Ent - entgehen, die Steuerverluste halten sich in wicklungen, einmal mit und einmal ohne Grenzen, da das schwarz verdiente Geld so - Abschaffung der kalten Progression, so sinkt fort wieder in der offiziellen Wirtschaft aus - die Schattenwirtschaft ohne Abschaffung der gegeben wird. Ein weiterer Verlierer sind die kalten Progression um 1,300 Milliarden Krankenversicherungen, die die erhöhten Euro beziehungsweise mit Abschaffung der Kosten der zusätzlichen Unfälle beziehungs - kalten Progression um 1,780 Milliarden weise Arbeitsunfähigkeit der Pfuscher tra - Euro. Würde man sich trauen, die kalte Pro - gen.“ Gepfuscht wird in verschiedenen Bran - gression abzuschaffen, würde das der Schat - chen. Oft wird Pfusch einfach als Nachbar - tenwirtschaft einen Dämpfer versetzen.“ schaftshilfe verstanden. Das Bau- und Hand - werksgewerbe ist laut Schneider heuer lan - Niedrigste Rate in der EU desweit die Branche mit dem meisten Pfusch Im internationalen Vergleich schneidet – wie auch schon in den Jahren zuvor. 39 Österreich jedoch gut ab. Die Schattenwirt - Prozent der Schattenwirtschaft fallen auf Wirtschaftsprofessor Friedrich Schneider prog - schaft in Österreich weist die niedrigste Rate diese Branche (inklusive Reparaturen). nostiziert einen weiteren Rückgang der Schatten - innerhalb der Europäischen Union auf, ge - „2019 werden in Österreich in diesen Berei - wirtschaft. Foto: Friedrich Schneider folgt von Luxemburg und den Niederlanden chen der Schattenwirtschaft 9,898 Milliar - mit je rund sieben Prozent des BIP. In den den Euro umgesetzt, in Wien 1,866 Milliar - 28 EU-Staaten soll es heuer gegenüber 2018 den Euro, in Niederösterreich 1,104 Milliar - einen Rückgang der Schwarzarbeit um nur den Euro und in Oberösterreich 1,136 Mil - noch weiter eindämmen. Dazu zählt Schnei - 0,54 Prozentpunkte geben – von 16,82 Pro - liarden Euro“, rechnet Schneider die Spit - der eine befristete Mehrwertsteuerrückver - zent im Jahr 2018 auf 16,28 Prozent im Jahr zenreiter in den Bundesländern vor. Es fol - gütung bei arbeitsintensiven Dienstleistun - 2019. Am massivsten zutage tritt die Schat - gen sonstige Gewerbe und die sogenannten gen, die Abschaffung der kalten Progression, tenwirtschaft in Bulgarien (30,1 Prozent), haushaltsnahen Dienstleistungen wie Baby - die Wiedereinführung des Handwerkerbonus Rumänien (26,9 Prozent) und Kroatien (26,4 sitten oder Nachhilfestunden mit gesamt 17 und eine Senkung der Lohnnebenkosten. Prozent). In Österreich ist die Schattenwirt - Prozent. Andere Gewerbe- und Industriebe - „Die effizienteste Reduktion der Schatten - schaft seit 2005 mehr oder weniger kontinu - triebe (Kfz, Maschinen etc.) und Dienstleis - wirtschaft ist ihre Umwandlung in die offi - ierlich rückläufig. Ausreißer nach oben gab tungsbetriebe (Hotels, Gaststätten etc.) ver - zielle. Es ist die Aufgabe der staatlichen In - es beispielsweise 2009 (plus 2,9 Prozent), zeichnen je 16 Prozent Anteil an der Schat - stitutionen, des Bundes, der Länder und der 2014 (plus 5,8 Prozent) und 2015 (plus 4,5 tenwirtschaft. Mit zwölf Prozent bildet die Kommunen, sich mit allen Maßnahmen für Prozent). zz Unterhaltungs- und Vergnügungsbranche das eine verstärkte (anreizorientierte) Bekämp - Schlusslicht. Insgesamt 66 Prozent der Wertschöpfung kommt von „Pfuschern“, die selbstständig oder unselbstständig in einem offiziellen Job Aufteilung der Schattenwirtschaft beschäftigt sind, die volle Steuer- und Ab - gabenlast tragen und „nur“ die „schwarzen“ in Wirtschafts- und Dienstleistungssektoren in Österreich 2019 Überstunden nicht versteuern. 16 Prozent der Wertschöpfung des Pfusches gehen laut in % Mio. € Schneider auf die organisierte Kriminalität Baugewerbe und Handwerksbetriebe (Prostitution, Bau) zurück und 17 Prozent (inkl. Reparaturen) 39 % 9.898 auf Arbeitslose und Frühpensionisten, führt Andere Gewerbe- und Industriebetriebe Schneider in seiner Studie aus. Nach Bun - desländern betrachtet, wird heuer in Wien (Kfz, Maschinen etc.) 16 % 4.061 mit 4,8 Milliarden Euro am meisten ge - Dienstleistungsbetriebe pfuscht. Dahinter folgen Oberösterreich (2,9 (Hotels, Gaststätten etc.) 16 % 4.061 Milliarden) und Niederösterreich (2,8 Mil - liarden). Schneider ist aber auch überzeugt: Unterhaltungs- und Vergnügungsbranche 12 % 3.045 „Viele Häuser und Eigenheime gäbe es ohne Pfusch nicht.“ Sonstige Gewerbebetriebe und haushaltsnahe Dienstleistungen (Nachhilfe, Friseur, Babysitten) 17 % 4.314 Abschaffung der kalten Progression wäre Dämpfer Gesamte Schattenwirtschaft 100% 24.085 Trotzdem würden einige wirtschaftspoliti - Quelle: Berechnungen Prof. Dr. Friedrich Schneider, Universität Linz, Jänner 2019 sche Maßnahmen die Schattenwirtschaft

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 6/2019 31 Die RCPE-Geschäftsführung: Dr. Thomas Klein und Prof. Dr. Johannes Khinast (v.l.n.r.) Foto: Lichtmeister Photography Productions

Kompetenzzentrum Research Center Pharmaceutical Engineering GmbH (RCPE): Erfolgreiche Bilanz und Start der neuen Förderperiode

Nach elf erfolgreichen Jahren startet am 1. Juli 2019 die nächste Förderperiode des Grazer Kompetenzzen - trums Research Center Pharmaceutical Engineering GmbH (RCPE), eines Forschungszentrums im Eigentum der TU Graz, Karl-Franzens-Universität und Joanneum Research. Der Antrag auf Förderung für weitere vier Jahre als COMET K1-Zentrum wurde im September 2018 bewilligt.

emeinsam mit den Global Players der gramm fördert die österreichische For - Wertigkeit geschaffen werden“, so Dr. Tho - Pharmaindustrie betreibt das K1- schungsförderungsgesellschaft (FFG) in Zu - mas Klein, kaufmännischer Geschäftsführer GKompetenzentrum RCPE Spitzenfor - sammenarbeit mit der steirischen Wirt - des RCPE. schung im Bereich der Prozess- und Produkt - schaftsförderungsgesellschaft (SFG) die Ko - optimierung. Im Fokus stehen dabei die Ent - operation von Wissenschaft und Wirtschaft. Mitarbeitende als Schlüssel wicklung neuer Darreichungsformen für Me - Der Fokus der nächsten Jahre liegt auf der zum Erfolg dikamente sowie die zugehörigen Produkti - Weiterentwicklung der personalisierten Me - Die Auswahl der Mitarbeitenden spielt dabei onsprozesse und deren Überwachung. Nach dizin, kontinuierlichen Herstellungsverfah - eine tragende Rolle. RCPE kann aufgrund elf Jahren zählt das Forschungsunternehmen ren sowie auf der Prozessüberwachung. der langfristigen Förderung der FFG sowie weltweit über 150 Partner, davon mehr als 130 SFG und des Engagements privatwirtschaft - Unternehmen, etwa AVL, Baxter, Bayer, Wissen schafft Innovation licher Industriepartner wichtige Schlüssel - Boehringer Ingelheim, GSK, J&J, Merck, Ein wichtiger Faktor ist die weitere Stärkung kräfte an Graz und das RCPE binden. „Uns Novartis, Pfizer und Roche. Das RCPE sorgte des regionalen Forschungs- und Innovations - liegt die Qualität unserer ForscherInnen be - in der Vergangenheit mit Firmenansiedlungen standortes Steiermark. In direkter Zusam - sonders am Herzen. Neugier, Kreativität und und Spin-offs für Arbeitsplätze in der Region menarbeit mit Unternehmen aus unter - Querdenken können auch nach Jahren der und erzielte zuletzt einen Jahresumsatz in der schiedlichen Branchen werden die Ergeb - Automatisierung und Digitalisierung nicht Höhe von knapp zwölf Millionen Euro. nisse zeitnah in der Realwirtschaft getestet einfach einem Computer übertragen wer - Durch die internationale Ausrichtung und die und implementiert. „In unserer Rolle als den“, ist Prof. Dr. Johannes Khinast, wissen - Know-how-Verschmelzung aus dem Phar - Kompetenzzentrum war uns die Vernetzung schaftlicher Geschäftsführer des RCPE, mabereich, Verfahrenstechnik und Maschi - von Entscheidungs- und Wissensträgern so - überzeugt. Motivierte und engagierte Mitar - nenbau konnte sich das RCPE bereits über wie die Schaffung von Synergien schon im - beitende bilden daher die Basis für einen po - die Grenzen Österreichs hinaus einen Namen mer ein Anliegen. Denn nur wo Wissen auf tenziellen Forschungserfolg. Aktuell zählt machen. Mit dem COMET-Forschungspro - Umsetzungswillen trifft, kann nachhaltige das RCPE mehr als 115 Köpfe. zz

32 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 6/2019 — Let’s write the future. Die Mobilität von morgen entsteht schon heute.

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Salzwelten Altaussee: Neue Schaustelle „Das Glück der Kunst“ eröffnet Über 400.000 Euro wurden in die Originallagerstätte aus dem Zweiten Weltkrieg investiert. Durch ein LEA - DER-Projekt gefördert, konnte ein wichtiges Stück Zeitgeschichte erhalten werden.

Jahre nach Kriegsende war die histo - 74 rische Holzkonstruktion des ehema - ligen Lagerraumes für Kunst- und Kulturgü - ter, des sogenannten „Springerwerks“, durch den Bergdruck gefährdet. Im Jahr 2018 wurde beschlossen, diese historische Stätte vor dem Verfall zu bewahren, zeitgemäß zu inszenieren und für die Öffentlichkeit zu - T A

gänglich zu machen. . E V I

Wo es möglich war, wurde das alte Holz wie - T K E P

derverwendet, musste aber vielerorts ergänzt S R E P

werden. Konzeptioniert wurde die Ausstel - - L G

lung von Mag. Michaela Fuchs (Kulturfux) O V

-

in enger Abstimmung mit Expertinnen des L G O V

Bundesdenkmalamtes und des Kunsthistori - E K I M

schen Museums Wien. „Bei der Recherche : o t o

war es eine große Herausforderung, die Fak - F ten von Mythen zu trennen. Die gezeigten Brügge, dem Genter Altar, dem Tassilo- macht haben. Sie wurden der Belegschaft Gemälde und andere Ausstellungsstücke wa - Kelch, Partituren von Anton Bruckner und des Salzbergbaues Altaussee nach dem Krieg ren definitiv in Altaussee eingelagert“, zeigt Werken von Vermeer, Rembrandt, Tintoretto als Dank für ihre Mithilfe überlassen und sich Michaela Fuchs zufrieden. sind im Zuge der Recherche zwei originale werden nun im Springerwerk als Dauerleih - Neben zahlreichen Repliken wie einem Ab - Ölgemälde aus dem 18. Jahrhundert aufge - gabe gezeigt. zz guss von Michelangelos Madonna aus taucht, die die Kunstgüterbergung mitge - Holzgeruch in der Luft und BIM im Projekt

Holz ist einer der ältesten, aber auch gesündesten und nachhaltigsten Baustoffe unserer Zeit. Der regionale, nachwachsende und ressourcenschonende Rohstoff sorgt nicht nur für einen kühlen Raum im Sommer und thermischen Komfort im Winter; auch die Bauzeit ist durch den hohen Vorfertigungsgrad sehr kurz und hilft somit bei der Prozessoptimierung. Vereint mit dem digitalen Zwilling des BIM-Modells, sind Holzbauten am Puls der Zeit und haben sowohl für Bauherrn und Nutzer als auch Projektbeteiligte einiges zu bieten.

ELTA-Projekte wie das Labor- und Der momentan im Bürogebäude IFA Tulln oder der Bau befindliche Dmomentan im Bau befindliche BOKU Holzneubau BOKU-Holzneubau an der Türkenschanze an der Türken - Wien gemeinsam mit SWAP Architekten schanze Wien zeigen, wie funktionale Anforderungen mit Rendering: DELTA dem natürlichen Baustoff kombiniert werden können. Die Zufriedenheit der Mitarbeiter des Labor- und Bürogebäudes IFA Tulln hat nach einem Jahr der Nutzung gezeigt, dass vor allem die Raumqualität das Gebäude so besonders macht: In DELTAs Projektvideo beschreiben sie die angenehme Arbeitsatmo - sphäre. Eine Fußbodenerleichterungsküh - chen Lern- und Arbeitsumgebung beitragen. 3-D-Gebäudemodell: vom Architekten über lung in den allgemeinen Bereichen, viel Ta - Die Innenräume werden über einen be - den Haustechniker bis zum Facility-Mana - geslicht sowie der angenehme Holzgeruch schichteten Heiz- und Kühlestrich gekühlt ger. Es wird praktisch ein digitaler Zwilling in der Luft wirken sich positiv auf die Ge - oder erwärmt. Das neue Seminarzentrum zum echten Gebäude abgebildet und über sundheit und den Arbeitsalltag aus. wird im BIM 3-D-Modell geplant und bei alle Lebensphasen durchmodelliert, wo - Auch beim BOKU-Neubau wird neben den jedem Schritt gemeinsam mit dem Bauherrn durch Fehler frühzeitig vermieden und Ent - atmosphärischen Qualitäten des Gebäudes und dem Nutzer abgestimmt. Alle Projekt - scheidungen erleichtert werden können. zz der hohe Tageslichtanteil zu einer freundli - beteiligten arbeiten zusammen am digitalen Werbung

34 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 6/2019 ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG

| STANDORTERWEITERUNG ABGESCHLOSSEN | Gebrüder Weiss hat die vierte Erweiterung des österrei - chischen Standortes Maria Saal bei Klagenfurt erfolgreich ab - geschlossen. Rund 400 Besucher – unter ihnen der Kärntner Arbeitsfähigkeit Landeshauptmann Peter Kaiser – nutzten die Gelegenheit, das moderne Logistikterminal im Rahmen einer Eröffnungsfeier zu besichtigen. „Mit der Standorterweiterung haben wir entschei - erhalten. dende Weichen für die Zukunftsfähigkeit von Gebrüder Weiss in Kärnten gestellt und bekennen uns gleichzeitig zum regio - nalen Wirtschaftsraum“, so Markus Ebner, Niederlassungsleiter Gesund beraten mit t2work! in Maria Saal. Das moderne Logistikterminal wird es weiterhin möglich machen, Kunden und Partnern höchste Servicequali - tät anzubieten. Insgesamt investierte Gebrüder Weiss rund

zz h fünf Millionen Euro in den Ausbau des Standortes. c s u m r a G

PERFEKTER REISEGENUSS r e Ganz gleich, ob man beruflich oder privat auf Reisen ist – der t e P

:

Darm spielt dabei eine zentrale Rolle. Denn am Reiseziel war - f a r

ten häufig nicht nur Sommer und Son - g o t o

nenschein, sondern auch fremde F

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Keime, die einem entspannten Aufent - Y ´ E

halt im Ausland im Wege stehen. „Be - E S

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sonders empfehlenswert sind speziell n o i t k

für Reisen entwickelte Multispezies- u d o Probiotika mit exakt ausgewählten und r p o t

aufeinander abgestimmten Bakterien - o F

stämmen, die man nur in der Apo - © theke erhält“, sagt Darmexpertin Mag. ist Anita Frauwallner, Gründerin und Geschäftsführerin des 1991 eratung B lig gegründeten Instituts AllergoSan. Das in Graz ansässige Un - freiwil ulich ternehmen beschäftigt sich mit der Erforschung und Entwick - vertra lung von Produkten aus natürlichen Substanzen wie probioti - nlos koste schen Bakterien, Pflanzenextrakten und Mineralstoffen. zz Foto: Institut AllergoSan / www.christianjungwirth.com Was ist t2work? Die t2work Betriebsberatung ist ein kostenfreies 10. GEBURTSTAG Beratungsangebot für Unternehmen (ab 2 Personen). Am 29. Mai feierte das Genussland Kärnten seinen 10. Ge - Es hilft, lange Krankenstände, frühe Pensionsantritte burtstag. Der Neue Platz in Klagenfurt stand an diesem Tag ganz im Zeichen dieser österreichweit einzigartigen Marke für und Kündigungen zu verhindern. So bleiben erfahrene Qualität und Her - MitarbeiterInnen und ihr Knowhow dem Unternehmen kunft. Zur Feier des erhalten. Die MitarbeiterInnen arbeiten gerne, fühlen sich Tages fand an ei - wohl und sind motiviert, wodurch sich die Produktivität des ner wunderschön Unternehmens nachhaltig verbessert. geschmückten lan - gen Tafel ein kärnt - Wie unterstützt t2work? nerischer Brunch t2work unterstützt Unternehmen dabei, MitarbeiterInnen statt. Auch Landes - hauptmann Peter Kaiser befand sich unter den Frühstücksgäs - ihren Fähigkeiten entsprechend bestmöglich einzusetzen, ten. Für die Obfrau des Vereines Kärntner Agrarmarketing Bar - ihre Arbeitsfähigkeit zu fördern und Faktoren zu erkennen, bara Wakonig sind diese zehn Jahre Genussland Kärnten ein die den Arbeitsablauf verbessern. Im Unternehmen wird Meilenstein in der Arbeit für Kärntens Landwirtschaft. „Hier ein kompetentes Team aufgebaut, das die Integration von konnten wir eine Marke schaffen, die für geprüfte und nach - MitarbeiterInnen bestmöglich unterstützt. vollziehbare Herkunft von Kärntner Qualitätsprodukten steht“, so Wakonig. zz Foto: Gerhard Kampitsch Wiedereinstieg leicht gemacht. t2work berät und unterstützt auch bei konkreten NEUER BESITZER Kommerzialrat Josef Jausovec zieht sich nach 45 Jahren in der Ein- und Wiedereingliederungsmaßnahmen. Hotellerie als Eigentümer aus dem Romantik Hotel im Park****Superior zurück und übergibt sein Unternehmen an die deutsche Gruppe Privathotels Dr. Lohbeck. Josef Jausovec Sprechen Sie mit uns! erklärt, dass ihm die individuelle Weiterführung des Hotels ein besonderes Anliegen war. Zum 1. Mai 2019 hat die deutsche Gruppe Privathotels Dr. Lohbeck das Romantik Hotel im Park****Superior übernommen und führt das Unternehmen der Philosophie entsprechend nachhaltig, auf höchstem Ni - veau und mit besonderem Augenmerk für herzliche und indi - viduelle Gastlichkeit weiter. zz

1 23.05.19 11:40 s k r o w r o m a t e m / m o c . k c o t S i

: o t o F Chancen für den Mittelstand

Verständliches Produkt, einfacher Ablauf und klare Kundenvorteile sind wesentliche Gründe für den Nachfrageboom bei Factoring.

as Prinzip Factoring ist einfach: Ein Unternehmen verkauft Abnehmer noch nicht lange bekannt sind, bietet sich ein Verkauf der seine Forderungen und kann damit sein Wachstum sofort fi - Auslandsforderungen an. Zusätzlich kann sich der österreichische Dnanzieren, saisonale Umsatzschwankungen ausgleichen und Exporteur vor Zahlungsausfällen ausländischer Abnehmer schützen, bei Verkürzung seiner Bilanz wesentliche Kennkennzahlen verbes - wenn er mit dem Factoringinstitut die Übernahme des Delkredere - sern. Österreich schließt sich damit dem internationalen Trend an. risikos vereinbart.

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Die TÜV AUSTRIA Akademie ist das führende Bildungsinstitut für Sicherheit, Qualität und Technik. Pro Jahr werden über 1.000 Lehrgänge, Seminare und Konferenzen in ganz Österreich abgehalten und mehr als 14.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer pro Jahr ausgebildet.

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38 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 6/2019 Mobilitätslösungen vom Marktführer

Ein Fuhrpark gehört heutzutage zu jedem größeren Unternehmen dazu. Doch neben den Kosten ist der Arbeitsaufwand, die Flotte zu managen, nicht zu unterschätzen.

as Flottenmanagement der Porsche Bank bietet maßgeschneiderte Lö - Dsungen für jeden Fuhrpark. Von kurz - zeitigen Mobilitätslösungen bis zu All-inclu - sive-Angeboten, ein Ansprechpartner küm - mert sich um alles, was mit dem Fuhrpark zu tun hat. Das spart Zeit, Geld und Energie. Hierbei helfen auch digitale Tools, die den Kunden zusätzlich die Aufgaben rund um den Fuhrpark erleichtern. Die Porsche Bank Flotten App zeigt alle Informationen rund um den Fuhrpark und mit nur wenigen Klicks sind Vertragsdaten oder die nächst - gelegene Werkstätte bei der Hand oder Scha - densmeldungen erledigt. Eine neue Errun - genschaft ist der Flotten Car Configurator. Durch die dort hinterlegte CarPolicy verein - facht er die Wahl des Firmenwagens, indem er vorgegebene Rahmenbedingungen be - Eine neue Errungenschaft: der Flotten Car Configurator Foto: Porsche Bank rücksichtigt. Weitere Online-Services wie das Fuhrpark-Informations-System, das eine lungen optimiert, sind Beispiele einer effi - den von Elektro-Autos ganz einfach abge - detaillierte Analyse und individuelle Aus - zienten Fuhrparkverwaltung. Ein weiteres rechnet wird. Die Tank- und Ladekarte ist wertung aller Bereiche rund um den Fuhr - Angebot ist die neue Tank- und Ladekarte über die Porsche Bank verfügbar und für un - g n u

park bietet, oder die Elektronische Bu - für Flottenkunden, über die neben Verbren - terschiedliche Ladenetze der Kooperations - b r e chungsschnittstelle, die Rechnungs-Abwick - nungs- und Hybridmotoren auch das Aufla - partner OMV und BP einsetzbar. zz W

ACTIEF JOBMADE – IHR PERSONALPROFI NEUER NAME. GEWOHNTES SERVICE.

Wir wissen, wie wichtig die richtigen Mitarbeiter/innen für den Erfolg eines Unternehmens sind, und sehen uns als professionelles Bindeglied zwi - schen Arbeitgebern und Jobsuchenden. Servicebewusstsein, Fairness und Verantwortung sind dabei die Prinzipien, denen wir uns verpflichtet fühlen: im Kontakt mit unseren Kunden und im Umgang mit unseren Mitarbeitern. Seit 1. Mai 2019 tritt JOBMADE unter dem neuen Namen ACTIEF JOBMADE GmbH und einem neuen Anstrich auf. Mit dem Marken-Relaunch sind wir nun auch nach außen hin als internationaler Firmenpartner der ACTIEF GROUP erkennbar. Die ACTIEF GROUP beschäftigt an rund 235 Standorten in Belgien, den Niederlanden, Deutschland und Österreich mehr als 20.000 Mitarbeiter/innen. „Wir können sehr gut von der internationalen Partnerschaft profitieren und unsere Qualität immer weiter steigern. Am 2. Mai haben wir eine neue Niederlassung in 4910 Ried eröffnet und Anfang Juni folgte eine neue Niederlassung in 3100 St. Pölten. Somit sind wir mit zehn Standorten in Österreich noch näher bei unseren Kunden und unseren Bewerbern und können diese optimal betreuen“, so der Ge - schäftsführer. Auch für nächstes Jahr sind Eröffnungen von weiteren Niederlassungen geplant. Weiters zählen Zukäufe strukturell und geografisch passender Unternehmen zu den Zielen des internationalen Zusammenschlusses. Seit 1. Mai ist die neue und sehr benutzer - freundliche Website online. Somit ist es für Kunden und Bewerber noch einfacher, mit uns in Kontakt zu treten und sich über un - Geschäftsführer sere Services zu informieren. zz Walter Weilnböck Informationen unter actief-jobmade.at Foto: ACTIEF JOBMADE

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 6/2019 39 Update einer Ikone: Aus T6 wird T 6.1

Sechs Modellgenerationen und rund zwölf Millionen Exemplare – die Konfigurationen wählen. Während eine Konfigu - Transporter ration Drehzahlmesser und Tacho interaktiv in -Baureihe von Volkswagen ist seit den 1950er-Jahren unver- Rundinstrumenten anzeigt und in der Mitte des zichtbar für Firmenfuhrparks. Jetzt bekommt die Baureihe ein großes Screens eine individuell wählbare Ebene einge - Update: Der T6.1 erhält neben einem neuen Design der Frontpartie, der blendet wird, steht in einer anderen Variante eine Instrumententafel und einer erweiterten Seriena digitale Ansicht ohne Ziffernblätter mit verschie - usstattung auch eine denen Infofeldern zur Verfügung. Auch die klas - wahre Armada an Assistenzsystemen, digitale Instrumente und die neu- sischen analogen Instrumente mit der mittig an - este Generation der Volkswagen Infotainmentsysteme. geordneten Multifunktionsanzeige wurden neu designt. er T6.1 ist technisch auf dem neuesten Wagen ab. Wichtigstes neues Ausstattungsfeature aller Info - Stand. Alleine schon durch den Einsatz ei - Der Transporter wird auch sehr oft als Zugfahr - tainmentsysteme ist eine integrierte SIM-Card, die Dner elektromechanischen und somit aktiv zeug für Anhänger eingesetzt. Bis zu 2.500 Kilo ein neues Spektrum online-basierter Funktionen ansteuerbaren Lenkung anstatt der bisher verbau - können abhängig von der Motorisierung an den und Services eröffnet. So sendet das System nach ten hydraulischen Servolenkung ist eine neue Haken genommen werden. Das Rangieren mit ei - einem Unfall automatisch die Position des Fahr - technische Basis gegeben, um die neuesten Assis - nem Anhänger vereinfacht der „Trailer Assist“. zeugs an eine Notrufzentrale und baut eine tenzsysteme in einem Nutzfahrzeug anbieten zu Per Drehknopf der elektrischen Außenspiegelein - Sprechverbindung auf. Sollte aus dem Auto heraus können. Dazu zählt beispielsweise der im T6.1 se - stellung und einer Anzeige im Cockpit stellt der keine Antwort kommen, werden die Rettungs - rienmäßige Seitenwindassistent, der das Fahrzeug Fahrer einfach den Winkel ein, mit dem der Trailer kräfte informiert. automatisch stabilisiert, sobald ein starker Seiten - zurückgesetzt werden soll. Das Lenken über - wind den Transporter erfasst. Ebenfalls neu an nimmt der Transporter selbstständig. Neue Detaillösungen erleichtern Bord ist das Spurhaltesystem „Lane Assist“. Es den Arbeitsalltag registriert via Kamera markierte Fahrbahnbegren - Interieur auf Limousinen-Niveau Völlig neue Features hat Volkswagen für den Ar - zungen und hält den T6.1 automatisch in seiner Neu gestaltet wurde die Instrumententafel des beitsalltag des Chauffeurs entwickelt. Dazu gehö - Spur. Ist der „Park Assist“ aktiv, fädelt sich der T6.1. Das über zehn Zoll große „Digital Cockpit“ ren eine 230-Volt-Steckdose am Fahrersitz und T6.1 automatisch ein und aus, der Fahrer muss nur mit volldigitalen Instrumenten und die dritte Ge - eine Lademöglichkeit für besonders lange Trans - noch Gaspedal und Bremse bedienen. Vor Unfäl - neration des modularen Infotainmentbaukasten portgüter, die jetzt bis unter die Beifahrerdoppel - len beim Rückwärtsfahren schützt der Auspark - halten mit dem Update auch Einzug in die Trans - sitzbank geschoben werden können. Dadurch assistent, der vor Fahrzeugen warnt, die sich im porter-Baureihe. Im Multivan Highline ist diese steigt die maximale Laderaumlänge von 2,45 Me - 90-Grad-Winkel hinter dem T6.1 nähern. Sollte neue Technologie serienmäßig an Bord. Dabei ter auf 2,8 Meter und bei den Modellen mit lan - der Fahrer nicht reagieren, bremst das System den kann der Fahrer zwischen verschiedenen Screen- gem Radstand auf 3,3 Meter. l NEU AM MARKT – FÜR SIE ENTDECKT

Ford Transit mit höherer Nutzlast

Dank umfassender Maßnahmen zur Gewichtseinsparung verfügt der neue Ford Transit im Ver - gleich zu seinem Modellvorgän - ger über eine bis zu 80 Kilo er - höhte Nutzlast. Das geringere Ei - gengewicht verbessert zudem die Kraftstoffeffizienz und die CO 2-Emissionen. Das Motoren - angebot des neuen Transit bietet Leistungsstufen mit 105 PS, 130 PS, 170 PS und 185 PS. Die neue Onboard-Modem-Technologie von FordPass Connect wird Un - ternehmen auch dabei helfen, sowohl die Fahrzeugnutzung als auch die Betriebskosten zu opti - mieren. zz Sportlich: Fiat Talento Sportivo

Der Fiat Talento Sportivo wartet als Sondermodell mit exklusiven Design- und Technikdetails auf. Optische Erkennungsmerkmale sind die in Mattschwarz gehaltenen 17-Zoll-Leichtmetallrä - der, Seitenleisten mit eingear - beiteten Trittstufen und die mo - difizierte Frontschürze sowie die Tieferlegung der Karosserie. Zur Serienausstattung gehören un - ter anderem Airbags, der Not - bremsassistent sowie die elek - tronische Fahrstabilitätskontrolle inklusive Berganfahr-Hilfe. zz

Nutzfahrzeugpalette aktualisiert

Renault Transporter Master und Trafic treten ab September mit neuer Optik und neuen wirt - schaftlichen und schadstoffar - men Motoren auf. Neben dem Exterieurdesign wurde auch der Innenraum überarbeitet. So er - hält der Master einen straffer ge - Umfangreichere Serienausstattung zeichneten Instrumententräger mit einer Vielzahl offener und Jeder Transporter ist serienmäßig mit elektrischen geschlossener Staufächer sowie Fensterhebern, Zentralverriegelung, elektrisch ver - einem neuen Kombiinstrument, das unter anderem ein 5-Zoll-Display für den Bordcomputer stell- und beheizbaren Außenspiegeln, H7-Scheinwer - beinhaltet. Der modifizierte 2.3 dCi Turbodiesel mit Twin-Turbo-Technik bietet bis zu 180 PS fern, LED-Innenleuchten und einem Radiosystem mit Leistung und 400 Nm maximales Drehmoment. Im Vergleich zu den Vorgängertriebwerken be - Bluetooth-Freisprecheinrichtung ausgestattet. nötigt er bis zu einem Liter weniger Kraftstoff pro 100 Kilometer. zz Alle Motoren Euro-6d-TEMP-Norm Auf neuen Beinen steht auch das Motorenangebot. Iveco Daily setzt neue Standards o

Alle Leistungsversionen des 2.0 TDI erfüllen die Ab - c e v I

, gasnorm Euro-6d-TEMP-EVAP. Die neue Grundmotori - s Der Daily des Nutzfahr - u o i

sierung leistet 90 PS, in der Leistungsstufe darüber g i zeugspezialisten Iveco d o entwickelt der 2.0 TDI 110 PS, die stärkeren Motorisie - r P macht wichtige Fort - / A rungen bringen 150 PS bzw. 199 PS auf die Räder. T T schritte in Richtung auto - O M

Der 150-PS-TDI kann als Sonderausstattung mit einem

s nomes Fahren. Der neue a

Doppelkupplungsgetriebe (DSG) sowie Allradantrieb m

o Daily greift Megatrends h T / bestellt werden. t l wie Digitalisierung, Auto - u a n

e matisierung und Elektrifi - R

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Höchstes Sicherheitsniveau t

a zierung auf und bietet Lö - i F

Die elektromechanische, aktiv ansteuerbare Lenkung , d sungen, die den Alltag im r o F

im T6.1 ermöglicht den Einbau moderner Sicherheits - ,

) täglichen Lieferverkehr 4 (

systeme, wie etwa den Seitenwindassistenten, das e spürbar erleichtern. Eine h c s

Spurhaltesystem, den Parkassistenten und den Trailer r

o Reihe von Fahrerassistenzsystemen und verbesserten Sicherheitsfunktionen, wie etwa das Not - P

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Assistenten. s

o bremssystem AEBS mit City Brake PRO, stellen bei gleichzeitig hohem Bordkomfort und Fahrer - t o F lebnis klare Verbesserungen dar. zz

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 6/2019 41 Stefan Barth M.A., Brand Country Director von Sepp Ebner, Markenleiter VW Nutzfahrzeuge von Valeska Haaf, Pressesprecherin von Hyundai in Fiat Professional Porsche Austria Österreich Foto: Fiat Foto: Porsche Austria Foto: Hyundai Nutzfahrzeugmarkt auch 2019 stabil

Rund 20.000 Nutzfahrzeuge aller Gewichtsklassen sind in den ersten vier Monaten 2019 in Österreich neu zum Verkehr zugelassen worden. Mit 112.806 Fahrzeugen von Jänner bis April 2019 weist der Pkw-Markt ge - genüber 2018 aber ein sattes Minus von 7,8 Prozent auf. Während bei den schweren Lkw das erste Trimester 2019 den Herstellern ein fettes Plus vor den Zulassungszahlen gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vor - jahres eingebracht hat, bewegt sich das Geschäft bei den leichten Nutzfahrzeugen so ziemlich genau auf dem Niveau des Rekordmarktes von 2018.

ie Kaufzurückhaltung am Pkw-Sek - Unternehmerkunden sehen wir die Ge - Brennstoffzellen-Lkw von Hyundai tor und bei den leichten Nutzfahr - schäftsentwicklung und den Markt der leich - Valeska Haaf, Pressesprecherin von Hyundai Dzeugen ist gewiss nicht auf das Feh - ten Nutzfahrzeuge insgesamt stabil. Auf ei - in Österreich, beschreibt die neuen Wege im len eines attraktiven Angebotes zurückzu - nem vergleichbar hohen Niveau wie im Jahr Bereich Antriebstechnologie, den die Marke führen. Vielmehr spielen Umstellungen und 2018, sowohl bei den leichten Nutzfahrzeu - geht: „Dieser Markt wird derzeit noch do - Verschärfungen bei den zulässigen Abgas - gen im engeren Sinn (N1 mit 0 bis 5 Tonnen miniert von Diesel- und Benzinmotoren. Wie werten eine Rolle – WLTP 2 lässt grüßen! höchstzulässigem Gesamtgewicht) als auch Hyundai bereits anlässlich der IAA Hanno - Stefan Barth M.A., Brand Country Director bei den Bussen“, ist Sepp Ebner, Markenlei - ver angekündigt hat, wird Hyundai den Ein - von Fiat Professional in Österreich: „Die ter VW Nutzfahrzeuge von Porsche Austria, stieg in die schweren Nutzfahrzeuge bereits Nutzfahrzeugbranche befindet sich derzeit überzeugt. in Europa mit Ende 2019 starten und hier im Mittelpunkt einer Welle neuer Herausfor - ausschließlich Kühl-Lkws mit Brennstoff - derungen und Aufgaben. Die Umstellung auf Von einer Steigerung geht Stefan Barth aus: zellen-Technologie einführen. Beginnend die Euro 6D Temp Motoren ist in vollem „Der Nutzfahrzeugmarkt befindet sich nun mit der Schweiz wird auch Österreich im Gange und bringt einige Veränderungen für seit einigen Jahren in einem stetigen Wachs - Laufe des Jahres 2020 die ersten Lkws mit den österreichischen Markt mit sich. Bei Fiat tum, welches zu einer Rekordhöhe im Jahr Brennstoffzellen-Technologie bringen. Die Professional werden die Motoren unserer 2018 geführt hat. Trotz der Spitzenwerte im Marke Hyundai ist Pionier im Bereich der Modelle im Laufe des Jahres umgestellt.“ vergangenen Jahr ist auch 2019 mit einem Brennstoffzellen-Technologie. Diese An - Marktführer Volkswagen ist für 2019 positiv weiteren leichten Anstieg des Marktes zu triebstechnologie wird in Zukunft eine grö - gestimmt: „Unterstützt durch eine nach wie rechnen, bei dem wir von 57.500 Einheiten ßere Rolle spielen und ganz speziell im vor gute konjunkturelle Lage und damit ein - (inkl. Wohnmobile und M1-Busse) ausge - schweren Nutzfahrzeugbereich, wie z.B. bei hergehende intakte Nachfrage seitens der hen.“ Lkws oder bei Bussen.“ zz

42 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 6/2019 Exklus iv für Mitg Sicherheits-Pass.Gold lieder

Der Familien-Rundum-Schutz für Reise und Mobilität

Abschleppdienst Kostenübernahme bis € 500,–

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19:15 FIA Formula E Rennen in Montecarlo 2019 Foto: Fia Formula E

Heiße Rennen unter Strom: Hightech-Konzerne entdecken Formula E

Die Formel E ist eine Rennserie, die seit 2014 ihre Rennen ausschließlich mit elektrisch angetriebenen Fahr - zeugen austrägt. Aktuell treten elf Teams mit insgesamt 22 Fahrern – einige davon ehemalige Formel-1-Pilo - ten – gegeneinander an. Hightech-Unternehmen wie ABB, Bosch, Magna und voestalpine haben diese noch junge Rennserie als Plattform für ihre Aktivitäten und Geschäftsfelder entdeckt und treten als Sponsoren auf.

ie Formel E trägt ihre Rennen auf ei - ABB und die Formula E gens entworfenen Straßenkursen di - ABB ist ein global agierender Technologie - Drekt in den Stadtzentren aus, um das konzern und führend in den Bereichen Event näher an die Zuschauer zu bringen. Stromübertragung, Elektrifizierungspro - Im Markenkern der Formel E stehen Werte dukte, Industrieautomation sowie Robotik wie Nachhaltigkeit, Effizienz und technolo - und Antriebe. Als ein Hightech-Unterneh - gischer Fortschritt. Ziel der Elektro-Rennse - men, das die E-Mobilität kontinuierlich wei - rie ist auch, der Automobilindustrie als Wett - terentwickelt, ist ABB geradezu prädestiniert bewerbsumfeld zu dienen, um die Entwick - als Titelpartner der FIA Formula E Cham - lung von Elektroautos voranzutreiben und pionship. Der starke Fokus auf eine nachhal - somit den Klimawandel zu bekämpfen. Die tige und ökologische Entwicklung war für FIA will Elektromobilität dort promoten, wo ABB ein entscheidender Faktor, die Partner - sie in Zukunft stattfinden wird: im urbanen schaft einzugehen. ABB ist der weltweit füh - Raum! rende Anbieter von Ladelösungen für Elek -

44 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 6/2019 ABB CEO Ulrich Spiesshofer und Alejandro Agag, Gründer der ABB FIA Formula E Championship, vor dem Start des 50. Rennens der Serie in Hongkong 2019 / Foto: ABB trofahrzeuge und verfügt über die weltweit innovativer Produkte für Elektromotoren, Magna unterstützt BMW größte installierte Anzahl von Schnelllade - wie etwa ein Hightech-Elektroband und Ro - Zum ersten Mal in seiner 60-jährigen Fir - stationen. Letztendlich dient die Elektro- torkomponenten, die zur Reichweitensteige - mengeschichte unterstützt Magna ein Mo - Rennserie dem Konzern auch als Plattform rung von E-Fahrzeugen beitragen. Auch im torsportteam. Der weltweit tätige Konzern zum Testen und Entwickeln von neuen Elek - Bereich der Batteriegehäuse liefert der öster - unterstützt das BMW-i-Team von Mario An - trifizierungs- und Digitalisierungstechnolo - reichische Konzern besonders leichte und si - dretti. Die Formel E bietet Magna zweifellos gien. Die Formel E bietet Unternehmen wie chere Teile. Ein wichtiges Ziel für die eine Plattform, um sich in den Metropolen, ABB zweifellos eine einzigartige Gelegen - voestalpine mit ihrem Engagement in der in denen die Formula E gerade gastiert, mit heit, mit Kunden auf der ganzen Welt in Kon - Formula E ist, den Technologietransfer zwi - Start-ups, Universitäten und Verbrauchern takt zu treten und eine nachhaltige Zukunft schen Automobilzulieferern, -herstellern und auszutauschen. aufzubauen. -entwicklern weiter voranzutreiben. Der Startschuss für die „voestalpine Euro - Neu: Jaguar I-Pace eTrophy Know-how made in Austria pean Races“ fiel Mitte April in Rom. Nach Mit dem Beginn der Saison 2018/19 hat die Der österreichische Technologiekonzern den Rennen erhält der Sieger eine eigens von Formula E mit der Jaguar I-Pace eTrophy voestalpine ist für die nächsten zwei Jahre voestalpine in einem speziellen 3-D-Druck- auch ihre erste Rahmenserie bekommen. Der Partner der „ABB FIA Formel E Meister - Verfahren gefertigte Trophäe, die ihm offi - Markenpokal der britischen Nobelmarke Ja - schaft“ und wird allen europäischen Rennen ziell nach Ende des letzten europäischen guar ist die erste Tourenwagenserie weltweit, seinen Namen geben. Der weltweit tätige Rennens in Bern übergeben wird. in der mit rein elektrischen Autos gefahren Konzern ist führend auch im Bereich kom - wird. Die Rennfahrzeuge sind modifizierte binierter Werkstoff- und Verarbeitungstech - Führend in der E-Mobilität: Bosch Versionen des Jaguar I-Pace mit modifizier - nologien. Mit ihren Produkt- und Systemlö - Bosch zählt seit vielen Jahrzehnten zu den tem Antriebsstrang und Chassis. Der Elek - sungen aus Stahl und anderen Metallen zählt führenden deutschen Technologiekonzernen tromotor verfügt im Rennmodus über 400 die voestalpine zu den führenden Partnern im Bereich der Entwicklung und Produktion PS Leistung und knapp 700 Newtonmeter der europäischen Automobilindustrie. Die von Komponenten für die Automobilindus - Drehmoment. Damit beschleunigt er das Verbindung zur Elektromobilität besteht trie. So liegt es auch auf der Hand, dass mit Auto in 4,5 Sekunden von 0 auf 100 km/h. über die Entwicklung und Herstellung hoch - Bosch ein besonders kompetenter Partner in ABB engagiert sich in der Jaguar I-Pace die Rennserie eingestiegen ist. Mit dem En - eTROPHY mit Ladestationen: Die ABB gagement in diese Rennserie setzt Bosch Terra 53 DC Ladegeräte versorgen die I-Pace seine Motorsport-Tradition fort. Das deut - SUV-Rennwagen während des gesamten sche Hightech-Unternehmen ist bereits lang - Rennwochenendes mit Energie. Als weltweit jähriger Partner der DTM sowie Lieferant führender Anbieter von Infrastruktur für für zahlreiche Prototypen- und Touring- Elektrofahrzeuge hat ABB 10.500 DC-La - Fahrzeuge der Langstreckenweltmeister - degeräte, darunter Hochleistungsladegeräte schaft. bis 350 kW, in 73 Ländern verkauft – mehr als jeder andere Hersteller. ABB ist bereits 2010 in den EV-Lademarkt eingestiegen und bietet die gesamte Bandbreite an Ladelösun - gen für Elektroautos, Elektro- und Hybrid - ABB Ladegeräte für Jaguar I-Pace eTROPHY busse sowie Elektrifizierungslösungen für Foto: ABB Schiffe und Eisenbahnen. zz

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 6/2019 45 Cityjet eco kurz vor Testphase

Siemens und ÖBB arbeiten an einem batteriebetriebenen Personenzug. Was es im 19. Jahrhundert schon gab, wird nun auf eine ganz neue Ebene gehoben. Der Zug bietet eine umweltfreundliche Alternative zum Dieselantrieb, die Mehrkosten liegen bei 25 Prozent.

n Österreich gibt es nach wie vor nicht zeigen klar, dass ein elektro-hybrider Batte - handenen Treibhausgasemissionen im öster - elektrifizierte Teilstrecken im Zugver - rieantrieb die beste Technologie für den ge - reichischen Bahnverkehr weiter massiv zu Ikehr. Auf insgesamt etwa 1000 Kilome - mischten Einsatz von Zügen auf Österreichs reduzieren und das Angebot für unsere Fahr - tern müssen die Züge deshalb mit Diesel an - Haupt- und nicht elektrifizierten Strecken gäste gleichzeitig auf Cityjet-Niveau anzu - getrieben werden. Vor allem in Nieder- und ist,“ erläutert Wolfgang Hesoun, CEO Sie - heben.“ Denn die Innenausstattung wird je - Oberösterreich, der Steiermark und in Kärn - mens AG Österreich. „Wird diese Lösung se - ner des gewohnten Cityjets entsprechen. Ein ten sowie im Burgenland müssen die Loko - rienreif, kennt sie viele Gewinner: Zu ver - höherer Komfort könnte sich vor allem auch motiven teilweise mit fossilen Brennstoffen gleichsweise geringen Investitionskosten er - durch weniger Umsteigen ergeben, da der laufen. Doch das soll bald ein Ende haben. halten Bahnbetreiber eine deutlich flexibler Cityjet eco die Möglichkeit bietet, neue Di - Denn die ÖBB und Siemens arbeiten an ei - einsetzbare Zugflotte, Fahrgäste freuen sich rektverbindungen bereitzustellen, zum Bei - ner vielversprechenden Alternative. Im über das Plus beim Reisekomfort.“ Nicht zu - spiel zwischen Horn und St. Pölten. Auch Herbst letzten Jahres stellten die Unterneh - letzt soll der neue Zug vor allem auch einen Umweltschützer begrüßen die Innovation. men ihren Prototypen des Cityjet eco vor. großen Beitrag zum Klimaschutz leisten und „Das Bahnfahren wird durch diese Maß - Nun steht er kurz vor dem Testbetrieb. bis zu 50 Prozent CO 2-Emissionen einspa - nahme im Vergleich zum Auto noch umwelt - ren. „Auch in Zukunft werden die ÖBB beim schonender“, meint etwa Adam Pawloff, Umweltfreundliche Alternative Ersatz von Dieselfahrzeugen einen starken Klima- und Energiesprecher von Greenpeace Der Cityjet eco ist ein Zug, der mit einem Fokus auf alternative und umweltfreundliche in Österreich, in einer eigenen Aussendung. Akku betrieben werden kann. So entwickelt Antriebstechniken legen. Mit dem Cityjet Siemens einen elektro-hybriden Batteriean - eco setzen die ÖBB als größtes Klimaschutz - Die Technologie trieb, der es möglich macht, dass der Zug auf unternehmen Österreichs eine weitere Initia - Das Pilotprojekt wird mit einem Zug aus der elektrifizierten Strecken Energie über seinen tive im Kampf gegen den Klimawandel“, aktuell für die ÖBB laufenden Serienproduk - Stromabnehmer aufnimmt und gleichzeitig sagt etwa Andreas Matthä, Vorstandsvorsit - tion des Siemens Desiro ML umgesetzt. Die in den neu mitgeführten Batterien speichert. zender der ÖBB Holding AG. Evelyn Palla, Bauweise des Fahrzeuges ermöglicht es, zu - Auf nicht elektrifizierten Strecken nimmt der ehemalige Vorstandsdirektorin der ÖBB Per - sätzliche Dachlasten aufzunehmen, denn die Zug dann seinen Antrieb aus eben diesen sonenverkehr AG, ergänzt: „Dieses Leucht - Batterien werden auf dem Dach montiert, so Batterien. „Unsere Forschungsergebnisse turmprojekt hat das Potenzial, die noch vor - dass sie an der Oberleitung aufgeladen wer -

46 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 6/2019 Der Cityjet eco kann auf nicht elektrifizierten Bahnstrecken auf seinen Akku zurückgreifen und spart so fossile Brennstoffe. Foto: ÖBB/Scheiblecker den können. Zum Einsatz kommen soge - nannte Lithium-Titanat-Batterien. Diese mo - difizierten Batterien erlauben – verglichen mit herkömmlichen Lithium-Ionen-Batte - rien – deutlich höhere Ladeströme zur Schnellladung, so die Experten von Siemens. Durch ein spezielles thermisches Konzept der Batteriecontainer erwarten sie, dass es keinen Einfluss auf die Lebensdauer und den Ladezustand der Akkus aufgrund äußerer „Mit dem Cityjet eco setzen die ÖBB als größtes Wolfgang Hesoun, CEO Siemens AG Österreich: Witterungsverhältnisse geben wird. Die Le - Klimaschutzunternehmen Österreichs eine wei - „Wird diese Lösung serienreif, kennt sie viele bensdauer der Batterien soll bei Serienreife tere Initiative im Kampf gegen den Klimawan - Gewinner.“ Foto: Siemens rund 15 Jahre betragen. Das würde bedeuten, del“, sagt Andreas Matthä, Vorstandsvorsitzender dass die Batterien über die Gesamtnutzungs - der ÖBB Holding AG. dauer des Zuges nur einmal gewechselt wer - Foto: ÖBB/Andreas Jakwerth den müssen. Zudem können rund 80 Prozent der ausgedienten Batterien recycelt werden. kömmlichen Cityjet betragen rund 25 Pro - seine Praxistauglichkeit unter Beweis stellen 25 Prozent Mehrkosten zent. Gemeinsam mit den ÖBB hat Siemens können. „Der Zug ist noch nicht vollkom - Die Reichweite des Cityjet eco beträgt im diese Technologie in einem Pilotprojekt in men ausgereift, es wird ein Pilot auf der Stre - Batteriebetrieb 80 Kilometer. Das würde, so den vergangenen Monaten in der Praxis auf cke sein“, sagt Arnulf Wolfram, CEO von die Experten, auf rund 80 Prozent der Die - Herz und Nieren geprüft, um sie zur Serien - Siemens Mobility. Vorerst soll der Cityjet selstrecken ausreichen. Der Zug kann außer - reife weiterzuentwickeln. Zurzeit werden die eco vorwiegend in Niederösterreich, etwa dem an geeigneten Bahnhöfen innerhalb von Einsatzpläne für den Testbetrieb erarbeitet. zwischen St. Pölten und Krems, St. Pölten nur etwa zehn Minuten aufgeladen werden. Der fertige Einsatzplan des Zuges ist ab An - und Scheibbs sowie auf der Aspangbahn Die Mehrkosten im Vergleich zu einem her - fang Mai geplant. Dann wird der Cityjet eco zwischen Wr. Neustadt und Aspang, einge - setzt werden. In Niederösterreich sind laut ÖBB noch die meisten Diesel-Loks in Öster - reich unterwegs. Der erste Einsatz im Fahr - gastbetrieb wird voraussichtlich in der zwei - ten Jahreshälfte 2019 gestartet. Der 75 Meter lange Zug bietet 244 Sitzplätze und erreicht im Elektrobetrieb eine Höchstgeschwindig - keit von 140 km/h. Ein ganz ähnliches Projekt läuft zurzeit auch in Deutschland. Hier loten die Technische Universität Berlin und der Zughersteller Bombardier Transportation die Möglichkei - ten eines Akku-Zuges aus. Der Hersteller hat mit dem Talent 3 schon einen Zug mit Bat - terieantrieb entwickelt. Dieser soll nun die passende Technik für den Oberleitungsbe - trieb erhalten. Die Kapazität des Testzuges unserer deutschen Nachbarn ermöglicht der - zeit Reichweiten von bis zu 40 Kilometern. Laut Bombardier ist das Ziel für die künftige Serienproduktion aber eine Reichweite von bis zu 100 Kilometern. Die ersten mit Bat - terien ausgestatteten Züge gab es übrigens schon Ende des 19. Jahrhunderts. Das Fahr - zeug der Pfälzischen Eisenbahn beispiels - weise hatte 1896 immerhin schon eine Reichweite von 4,3 Kilometern. zz

Arnulf Wolfram, CEO der Siemens Mobility GmbH Österreich, und Evelyn Palla, ehemalige Vor - standsdirektorin ÖBB Personenverkehr AG, bei der Präsentation des Cityjet eco. Foto: ÖBB/Krischanz

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 6/2019 47 Fürsorge, die sich bezahlt macht

Arbeitgeber sind gesetzlich zur Fürsorge gegenüber ihren Mitarbeitern verpflichtet. Diese Fürsorgepflicht hat speziell bei Dienstreisen Auswirkungen – wenn etwas passiert. Und es kann immer etwas passieren und be - trächtliche Folgen haben, auch finanziell.

as für Auswirkungen möglich gefahrlosen Heimtransport zu ermöglichen. 104.183 Euro muss der Dienstgeber (nach § sind, zeigt die Europäische Rei - Es kommt zu einem siebentägigen Kranken - 130 ff ASVG) aufkommen. Wseversicherung in Beispielen auf: hausaufenthalt in Südkorea und einem an - Schauplatz Brasilien: Bei einer Produktprä - Herr M., 58 Jahre, ist Monteur bei einer schließend notwendigen Rücktransport nach sentation stürzt der Mitarbeiter eines heimi - österreichischen Firma. Geschäftlich reist er Österreich. Die Behandlung im Krankenhaus schen Großunternehmens scheinbar ohn - nach Südkorea. Auf der Baustelle in Südko - in Südkorea, der Ambulanzjet nach Öster - mächtig. Es erfolgen Erste Hilfe und Einlie - rea steigt M. „ins Leere“ und stürzt mehrere reich, Gepäckslieferung lassen Gesamtkos - ferung ins Krankenhaus. Diagnose: Schlag - Meter ab, bricht sich Becken und Steißbein. ten von 106.014 Euro anfallen. Die Kosten - anfall. Der Heimtransport ist aufgrund des Eine sofortige medizinische Versorgung vor übernahme durch die Gebietskrankenkasse Risikos der Destabilisierung nicht möglich. Ort ist notwendig, um einen problem- und beträgt 1.831 Euro. Für die Differenz von Nach 14-tägigem stationärem Aufenthalt er - y a b a x i P

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48 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 6/2019 folgen der Rücktransport mit dem Ambu - ditkarten. Aber gerade hier ist es oft so, dass plante Unternehmung. „Bei größeren Firmen lanzjet und die Überstellung in das LKH es sehr unterschiedliche und begrenzte Leis - kommen zum Beispiel Reiseabbrüche oder Graz. Die Kosten für die Behandlung in Bra - tungen gibt. Speziell bei kürzeren Reisen die Nominierung einer Ersatzperson häufiger silien, der Transport zum Flughafen, der in - und bei kleineren Unternehmen wird zu we - vor. Der Schwerpunkt der Leistungen auf terkontinentale Ambulanzjetflug erzeugen nig versichert. Und da der Dienstgeber vom Geschäftsreisen ist eher medizinischer Na - Gesamtkosten von 295.200 Euro. Die Kos - Gesetz her Verpflichtungen und Haftungen tur; darüber hinaus gibt es Spezialleistungen, tenübernahme durch die GKK: 6.966 Euro; hat, ist es bei jeder Reise wichtig, dass die die der Beruf mit sich bringt: Berufsgepäck, Kosten für den Dienstgeber 288.234 Euro – Mitarbeiter ausreichend abgesichert sind.“ technische Geräte, manuelle Tätigkeiten, falls keine ausreichende Versicherung be - aber auch das Privatgepäck, das der Reisende steht. Gesteigerte Verantwortung mitführt“, erklärt Lackner, der darauf auf - Lackner denkt jedoch, dass sich das Be - merksam macht, dass etwa bei Versicherun - Unterschätztes Risiko wusstsein der Unternehmen in den letzten gen der Europäischen Reiseversicherung Diese Beispiele sind weder erfunden noch Jahren – Stichworte Terror, Krisen etc. – ge - auch die Geschäftsreise mit dem Auto oder konstruiert. Und die Risiken bestehen bei je - steigert habe. Speziell bei größeren Unter - dem Zug abgedeckt sei. Medizinische Leis - der Dienstreise. Diese seien nicht allen Un - nehmen sei der Versicherungsschutz durch tungen, Berge- und Suchkosten seien inklu - ternehmen in Österreich bewusst oder sie un - die Inanspruchnahme von professionellen diert. Besonders wichtig sei dies aufgrund terschätzen sie, wie Wolfgang Lackner, Vor - Dienstleistern wie Maklern oder Risikoma - der Tatsache, dass der Anteil von Geschäfts - sitzender des Vorstandes (CEO) der Euro - nagern oftmals vorhanden. Bei KMU hinge - reisen mit dem Auto in den letzten Jahren päischen Reiseversicherung, weiß: „Unserer gen würden die Sensibilität für das Thema wieder deutlich zugenommen habe. Einschätzung zufolge ist die Versicherungs - Sicherheit und auch die Absicherung oft vom durchdringung bei Geschäftsreisen immer Firmeneigentümer bzw. der Einstellung des Hilfe rund um die Welt noch zu gering. Oft verlassen sich Unterneh - Managements abhängen und seien nicht im - Damit einhergehend steigt auch das Risiko. men auf den Versicherungsschutz von Kre - mer im nötigen Ausmaß vorhanden, da es Die Europäische Reiseversicherung hat sich andere Prioritäten gebe. „Da dieses Segment eigenen Angaben zufolge im Jahr 2018 um der KMU in Österreich sehr groß ist, zielen mehr als 43.000 Leistungsfälle gekümmert. unsere Bemühungen darauf ab, das Bewusst - „Durch unser weltweites Servicenetz und sein für Sicherheit auf Geschäftsreisen ge - unsere Notfallnummer sind wir rund um den rade in dieser Gruppe durch Informationen Globus erreichbar. Mit unserem Netz, das zu fördern“, bietet Lackner Hilfe an. wir mit der Europ Assistance betreiben, gibt es für die Reisenden auch weltweit An - Was muss versichert sein? sprechpartner – vielleicht ausgenommen in Es gibt die generelle Fürsorgepflicht bzw. Nordkorea. Es gibt überall Vertragspartner, Haftung des Dienstgebers im ASVG und Vertragsärzte und auch Ambulanzjets, die AGBG. Für alles, was einem Mitarbeiter auf weltweit unterwegs sind“, so Lackner. Wenn einer geschäftlichen Reise passiert, haftet der ein Leistungsfall eintrete, egal ob in Aser - Dienstgeber, weil er den Auftrag zur Reise baidschan oder Vietnam, habe der Reisende gibt. Es betrifft gerade KMU in Österreich, über die Notfallnummer einen Ansprechpart - die immer mehr im Ausland tätig und welt - ner, der helfen könne. Und dieses Wissen, weit unterwegs sind. Bei der medizinischen dass da jemand ist, der hilft, ist im ersten Versorgung haben Arbeitnehmer auf einer Moment oft fast noch wichtiger als die fi - Dienstreise einen Anspruch auf Behandlung nanzielle Hilfe. zz nach westlichem Standard, inkludiert ist hier sogar ein eventuelles Besuchsrecht für An - gehörige im Ausland. Wenn westlicher Stan - dard nicht möglich ist, besteht ein Anspruch auf Krankentransport nach Österreich. Versicherungslösungen „Selbst wenn jemand eine private Versiche - rung hat, führt das nicht zur Entlastung des für alle Fälle Arbeitgebers“, erklärte Bettina Wucherer, stellvertretende Vorsitzende der Gewerk - Die Corporate Travel Insurance (CTI) der Euro - schaft für Privatangestellte Region Wien und päischen Reiseversicherung ist ein modulares Rechts-Expertin, bei einer Veranstaltung der Versicherungssystem, das durch Flexibilität abta (Austrian Business Travel Association) punktet. Ausgerichtet ist dieses Produkt in ers - die Sachlage. Der Arbeitgeber haftet auch ter Linie auf mittelgroße bis große Unterneh - für eingebrachte Arbeitsmittel im Eigentum men. Für KMU hat der Marktführer die Jahres- des Arbeitnehmers, z.B. Handy, Kamera und Geschäftsreiseversicherung aufgelegt. Das Reisegepäck. sehr einfache Pauschalprodukt deckt alle we - sentlichen Risiken ab. Ab 125 Euro pro Jahr Auto, Zug, Flugzeug kann ein Unternehmen einen viel reisenden Mitarbeiter absichern – inklusive professionel - Was die Art der Schadenfälle betreffe, seien lem Notfallmanagement, egal wohin und wie Stornofälle im Geschäftsreisebereich kaum weit gereist wird. Darüber hinaus sind auch ein Thema, da schon bei der Buchung sehr Leistungen eingeschlossen, an die man oft viel Wert auf Flexibilität gelegt werde, so nicht denkt: so zum Beispiel die Hilfe zur Be - Lackner. Darüber hinaus ist eine Geschäfts - schaffung eines Dolmetschers, eines Anwalts reise – im Gegensatz zum Sommerurlaub mit oder auch Anwaltskosten-Vorschüsse bei Straf - der Familie, der oft mehrere Tausend Euro androhung. kostet – eine punktuelle, oft kurzfristig ge -

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 6/2019 49 Geschäftsreisen per Flugzeug rentieren sich auf der Langstrecke. Foto: wolfganghummer.com/Flughafen Graz

Die ökologische Geschäftsreise

Geschäftsreisen sind oft nicht nur teuer und unvermeidlich, sondern auch nicht gerade ökologisch. Oft greifen Unternehmen dabei auf Flugreisen ihrer Mitarbeiter zurück. Doch diese Praxis stößt nicht nur auf zunehmende Kritik, sondern ist nicht selten sogar die ineffizienteste Art zu reisen.

eit ist Geld. So läuft es in der Ge - die Bahn, während in den Niederlanden das schäftswelt. Daher müssen Geschäfts - Dauer von Geschäftsreisen Auto am öftesten herangezogen wird. Flug - Zreisen vor allem schnell gehen. Die 1 Tag: 58,5 % reisen kommen in den meisten europäischen durchschnittliche Dauer einer Geschäftsreise 2-3 Tage: 28,5 % Ländern mit 30 bis 40 Prozent erst an zweiter beträgt laut Statista tatsächlich nur etwa ei - 4 und mehr Tage: 13,0 % Stelle, nur in Portugal wird das Flugzeug be - nen Tag. Mit anderen Worten, man reist am Quelle: Statista vorzugt. selben Tag von A nach B, verbringt dort nur wenige Stunden und reist dann wieder zu - Häufigste Transportmittel für Geschäfts - rück. Geschäftsabschlüsse, Vorträge und be - Flüge am teuersten! reisen in Österreich 2019 triebliche Besprechungen oder Prozesse sind Flugreisen sind mit Abstand am teuersten. Bus: 5 Prozent die häufigsten Motive von Geschäftsreisen. Bis zu 400 Prozent mehr an Kosten verur - Bahn: 39 Prozent In Österreich fallen jährlich rund 8,5 Millio - sacht das Fliegen im Vergleich zu Bahn- oder Flugzeug: 24 Prozent nen Geschäftsreisen an, die Kosten für Un - Autofahrten im Durchschnitt. Den gerings - Auto: 34 Prozent ternehmen belaufen sich auf über 3,2 Milli - ten ökologischen Fußabdruck verursacht na - Quelle: Statista arden Euro. Davon fallen mit rund 45 Pro - türlich die Bahnreise, doch die Autofahrt zent die meisten Spesen für die Transport - kann durchaus je nach Strecke mithalten, Potenzial von Busreisen kosten an, während Übernachtungs- und Ho - wenn z.B. mehrere Personen im Auto trans - Seit einigen Jahren wurde das Angebot von telkosten nur rund 25 Prozent ausmachen. portiert werden. Intercity-Busreisen in Europa stark ausge - Die eigentliche Geschäftstätigkeit beträgt Doch welches Transportmittel am häufigsten baut. Das Potenzial für Geschäftsreisen wird etwa 30 Prozent der gesamten Dauer einer für Geschäftsreisen genutzt wird, ist von im Moment noch total unterschätzt. Nur rund Geschäftsreise. Siebzig Prozent entfallen nur Land zu Land durchaus unterschiedlich. Mit fünf Prozent der Unternehmen nutzen Bus - auf die reine Reisezeit, die meistens nicht ef - rund 40 Prozent nutzen die Deutschen und verbindungen. Zeit und Kosten sprechen fektiv genutzt werden kann. Österreicher beispielsweise am häufigsten aber in den meisten Fällen klar dafür.

50 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 6/2019 Traveler Profiling Grüppchenbildung – Ja, bitte!

Jeder Angestellte auf Dienstreisen hat indivi - duelle Bedürfnisse und Anforderungen. „Des - halb ist es umso wichtiger, nicht alle Reisen - den in dieselbe Schublade zu stecken“, erklärt Lothar Berning, Consulting Manager bei der CWT Solutions Group. „Besser ist es, die Rei - senden in verschiedene Gruppen einzuteilen, damit man gezielter auf sie eingehen kann.“ Das Stichwort hierfür lautet „Traveler Profiling“ Geschäftsreisen mit der Bahn liegen im Trend. Foto: ÖBB/Harald Eisenberger und ist der nächste große Trend in der Reise - branche. Die CWT Solutions Group stellt Ihnen vor, worauf man bei der Erstellung von ver - schiedenen Reisendengruppen achten muss. Graz-Wien: Was ist am schnellsten? Auf der Langstrecke obsiegt hingegen wie - Geht es um Zeit, dann schneidet die Flug - der das Flugzeug. Für Reisezeiten über fünf reise tatsächlich nicht immer am besten ab. Stunden ist in Sachen Komfort das Flugzeug Die Strecke zwischen Wien-Zentrum und meistens die erste Wahl. Lange Autofahrten Graz-Zentrum lässt sich mit dem Auto in und häufiges Umsteigen auf Bahnhöfen ma - etwa zwei Stunden bewältigen, für den Zug chen andere Verkehrsmittel für längere Rei - muss man bereits bis zu vier Stunden ein - sen einfach unattraktiv. Aber auch hier gilt, planen. Die Flugreise kommt ebenfalls auf man muss die Transferzeiten zum Flughafen rund vier Stunden! Die reine Flugzeit beträgt und Check-in-Zeiten mitrechnen. Nicht sel - zwar nur etwa dreißig Minuten, Check-in- ten verdoppelt sich die Reisedauer im Ver - Zeiten und An- und Abreise zum und vom hältnis zur reinen Flugzeit. Flughafen müssen eingerechnet werden. Am kostengünstigsten in Relation zur Reisezeit Was ist am ökologischsten? ist der Bus. Mit rund 20 Euro lässt sich die Rechnet man Zeit, Kosten, Komfort und Strecke Wien Graz in etwa drei Stunden be - Umweltbelastung mit ein, so gewinnt ein - wältigen. deutig die Bahn. Zugreisen verursachen im Durchschnitt nur 12,1 kg/p.P. an CO 2-Emis - Stressfrei unterwegs sionen. Flugreisen erzeugen einen Ausstoß Doch wo lässt sich die Reisezeit auch am ef - von 62 kg/p.P. CO 2 und das Auto sogar 67,2 Lothar Berning, Consulting Manager bei fektivsten nützen und am stressfreisten rei - kg/p.P. an CO 2. (Daten: deutscher Umwelt - der CWT Solutions Group Foto: CWT sen? Mitunter ist das sicher Geschmackssa - mobilcheck). Die Nutzzeit in Relation zur che, wo es sich besser arbeiten lässt, ob im Reisezeit lässt sich mit der Bahn am besten Bus, Zug oder Flugzeug. Platzangebot und optimieren. Bis zu 90 Prozent der gesamten Um herauszufinden, welche Typengruppen Ausstattung sprechen aber häufig für den Reisezeit können auch genutzt werden. von Reisenden es in Unternehmen gibt, soll - Zug. Sobald man auf seinem Platz sitzt und ten mehrere Quellen genutzt werden, die un - der Zug rollt, verläuft eine Bahnfahrt im Probleme in der Praxis terschiedliche Kriterien enthalten, beispiels - Normalfall äußerst stressfrei: Man hat einen In der Praxis sind diese hohen Ansprüche weise Personaldaten, Ausgabe- oder Reisever - halten. Zu Letzterem gehört, ob Reisen im Vo - bequemen Stuhl mit genügend Beinfreiheit, leider oft für Unternehmen nicht umsetzbar. raus gebucht oder welche Flugtarife gewählt kann lesen, telefonieren, im Internet surfen, Beispielsweise gibt es für Geschäftsreisen werden. So kann man erkennen, welche Grup - ins Bordrestaurant gehen, schlafen oder man zwischen Graz und München oder Frankfurt pen in Unternehmen richtlinienkonform bu - kann arbeiten. Vorausgesetzt, die Bahn ist kaum eine vertretbare Alternative zum Flug - chen und welche nicht. Mithilfe der ausgewer - pünktlich, lässt sich so relativ stressfrei rei - zeug. Bahn- und Autoreisen sind hier deut - teten Daten kann man dann gezielt entspre - sen und im Bedarfsfall effektiv die Zeit nut - lich zu zeitaufwendig. Im betrieblichen All - chende Gruppen ansprechen, anstatt auf pau - zen. tag ist Zeit meistens das wichtigste Krite - schale E-Mails an alle Mitarbeiter zurückgrei - Das Auto schneidet hier am schlechtesten rium für eine Geschäftsreise, Kosten und fen zu müssen. So kann das Reiseprogramm ab. Gerade in Ballungsgebieten ist es meis - Ökologie müssen daher zurückstecken. optimiert werden, was auch zur Kostenreduzie - tens kein Vergnügen, Auto zu fahren – schon Gerade das Angebot für Bahnreisen müsste rung beiträgt. gar nicht werktags zwischen 8 und 20 Uhr, in Österreich deutlich ausgebaut werden. also dann wenn Dienstreisen üblicherweise Während die Strecke Graz-Wien noch eini - CWT hat Tipps für den Umgang mit fünf mögli - stattfinden. Dichter Verkehr, Stau, Baustel - germaßen gut erschlossen ist, lässt die An - chen Reisendentypen zusammengestellt. La - len, Umleitungen, dazu eventuell irgend - bindung an andere Landeshauptstädte sowie den Sie jetzt das E-Book kostenfrei herunter: www.carlsonwagonlit.at wann Zeitdruck – all das sorgt dafür, dass wichtige Wirtschaftsstandorte deutlich zu zz g n u

Geschäftsreisende viel Stress ausgesetzt wünschen übrig. zz b r e sind, wenn sie das Auto wählen. W

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 6/2019 51 Viel unterwegs? Wir hab

Motel One Salzburg-Süd

Bereits im Eingangsbereich des in der Alpenstraße gelegenen Motels One Salzburg-Süd werden die Gäste in einem beeindruckenden Eingangsbereich begrüßt, der mit einem Leuch - tenhimmel aus 68 mundgeblasenen Pendelleuchten besticht. Bunt gepolsterte Möbel, Him - melsschaukeln und ein Wolkenteppich lassen den Bereich verspielt wirken und vermitteln ein Gefühl von Leichtigkeit, zahlreiche Pflanzen und Bücher, gepaart mit Elementen tradi - tioneller Bauernmalerei, verbinden Tradition und Moderne. Dieses Thema des Brücken - schlags zwischen Tradition und Moderne wird in dem neu renovierten Hotel konsequent um - gesetzt. Die gemütliche Bar ziert ein Mosaik aus Schnitzerei- und Drechslerarbeiten. Die Hotelbar zeichnet sich durch die reiche Auswahl von über 50 Gins aus und lädt sowohl Ho - telgäste als auch Einheimische zum Verweilen ein. Die Zimmer sind sauber, hochwertig, modern und liebevoll eingerichtet, zwar nicht sehr geräumig, dafür aber bereits zum er - schwinglichen Preis von 69 Euro erhältlich. Die Raindance-Dusche bietet den Gästen ein besonderes Verwöhnerlebnis. Besonders erwähnenswert ist das gesunde Frühstücksbuffet, Foto: Motel One das sich durch Bioprodukte und Fair-Trade-Kaffee auszeichnet. Parkplätze sind in ausrei - chender Zahl vorhanden, zudem gibt es kostenloses WLAN im gesamten Hotel. zz Erreichbarkeit: 10 von 10 Punkten Ambiente: 10 von 10 Punkten Alpenstraße 92-94, 5020 Salzburg Service: 9 von 10 Punkten Tel.: +43 (0) 662 835020 Küche & Keller: 9 von 10 Punkten [email protected], www.motel-one.com Summe: 38 von 40 Punkten

Ferl’s Weinstube

Wer geschäftlich in der Grazer Innenstadt zu tun hat, dem bleibt die Qual der Wahl, wenn es darum geht, wo man sich mit einem Geschäftspartner zum Essen trifft oder die Mittags - pause verbringen will. So viel steht aber fest: Ausgezeichnete Qualität und steirische Ge - mütlichkeit, dazu erstklassiges Service und die Absenz von Touristenmassen – in der Grazer Innenstadt mehr und mehr ein Thema – findet man in Ferl’s Weinstube. Karli Pichlmeier hat die in der Nähe der Oper bestens gelegene Gaststätte vor einigen Jahren übernommen und die kleine, feine Speisekarte wechselt gerade so oft, dass keine Langeweile aufkommt. Zu - sätzlich wird ein Tagesmenü angeboten, das mit 9,90 Euro ein optimales Preis-Leitungs- Verhältnis aufweist. Drei übersichtliche Gasträume mit viel Holz bieten angenehm Platz für gemütliches Sitzen; im Sommer gibt es außerdem einen Gastgarten auf einem Podest vor dem Lokal auf der Straße, der von den Gästen bestens angenommen wird. Der kulinarische Schwerpunkt liegt auf bodenständiger Wirtshausküche, die in eleganter und erstklassiger Foto: Barbara Heider-Spak Qualität umgesetzt wird. Gut erreichbar ist Ferl’s Weinstube sowohl mit öffentlichen Ver - kehrsmitteln als auch mit dem Auto – alles Gründe für regelmäßige Besuche, auch des Wirt - schaftsnachrichten-Herausgebers Wolfgang Hasenhütl (re.). zz Erreichbarkeit: 9 von 10 Punkten Ambiente: 8 von 10 Punkten Burggasse 10 , 8010 Graz Service: 9 von 10 Punkten Tel.: +43 (0) 316 840233 Küche & Keller: 10 von 10 Punkten [email protected], www.ferls-weinstube.at Summe: 36 von 40 Punkten Öffnungszeiten: Di-Sa 11:00-23:00 Uhr

Die Kriterien Businessrestaurant: Die Erreichbarkeit eines Businessrestaurants spielt ebenso eine große Rolle für die Qualität wie die Parkmöglichkeiten. Das Lokal soll nicht nur repräsentativ sein, sondern auch über die Möglichkeit verfügen, sich ungestört unterhalten und seine Geschäftsunterlagen auf den Tisch legen zu können. Beim Service sind Freundlichkeit, Diskretion und Einfühlungsvermögen wesentliche Punkte. Eine „businesstaugliche“ Karte ist eine der Grundvoraussetzungen für ein ausgezeichnetes Businesslokal. Ein Menü, das rasch serviert wird, und die Möglichkeit, Wein auch glasweise zu bestellen, sollten zum Standard gehören.

52 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 6/2019 en die Tipps!

Hotel Kremstalerhof

Das Hotel Kremstalerhof liegt etwa sieben Kilometer vom Linzer Stadtzentrum entfernt und ist vom Flughafen Linz in wenigen Minuten mit dem Auto erreichbar. Die Zimmer sind mo - dern und stilvoll eingerichtet und sehr sauber, zudem verfügen sie über eine Klimaanlage. Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist sehr gut, ein Einzelzimmer ist bereits ab 74 Euro erhältlich. Zum Frühstück wird ein reichhaltiges Buffet geboten, das Hotel verfügt auch über ein à-la- carte-Restaurant, das qualitativ hochwertige internationale Speisen anbietet. Das Restaurant bietet verschiedene geschmackvoll eingerichtete Räumlichkeiten an, die für private Anlässe gemietet werden können, und stellt exklusive Menüs zusammen. Etwa können der Festsaal, der Spiegelsalon, der grüne Salon, der rote Salon, das Stüberl und die Laube gemietet werden. Negativ zu bewerten ist allerdings, dass man durch den Raucherbereich gehen muss, um in den Nichtraucherbereich des Restaurants zu gelangen. Die Bar lädt zum Verweilen ein und bietet eine große Auswahl an Spirituosen. Das Café ist gemütlich eingerichtet und eignet Foto: Kremstalerhof sich perfekt für Gespräche in entspannter Atmosphäre. Den Hotelgästen steht im ganzen Haus kostenloses WLAN zur Verfügung. Parkplätze sind in ausreichender Zahl vorhanden und für Hotelgäste gratis. zz Erreichbarkeit: 8 von 10 Punkten Ambiente: 8 von 10 Punkten Service: 9 von 10 Punkten Welser Straße 60, 4060 Leonding Küche & Keller: 10 von 10 Punkten Tel.: +43 (0) 732 67 12 12-0 Summe: 35 von 40 Punkten [email protected], www.kremstalerhof.at

Restaurant Sitzwohl

Das Restaurant Sitzwohl wirbt damit, seinen Gästen Raum zu bieten, die Hektik des Alltags hinter sich zu lassen und einfach zu entspannen. Diesem Anspruch werde sowohl das Res - taurant als auch die Bar gerecht, die Einrichtung ist stilvoll und elegant und wirkt doch hei - melig und gemütlich. Die Wochenkarte lockt mit einer Mischung aus heimischen und aus - gefallenen Gerichten, wie etwa Oktopusgröstl. Die Qualität der Speisen ist als sehr gut zu bezeichnen. Allerdings muss angemerkt werden, dass nur sehr wenige vegetarische Gerichte zur Auswahl stehen. Aufgrund der vielfältigen Auswahl und der hohen Qualität der Speisen eignet sich das Restaurant sowohl für Geschäftsessen als auch für private Treffen. Die Ta - gesbar bietet neben einer großen Auswahl an Getränken und Kaffeespezialitäten auch schnelle und unkomplizierte Gerichte, besonders zu erwähnen ist die Sonnenterrasse am Stadtforum - platz, die dazu einlädt, das schöne Wetter zu genießen. Ab 17.00 Uhr öffnet die Cocktailbar, die ideal für Gespräche in gemütlicher Atmosphäre ist. Zusätzlich bietet das Restaurant auch einen Take-away-Service an, für größere Gruppen gibt es zudem die Möglichkeit, eine Foto: Thomas Kofler Wein-, Käse- oder Whiskey- und Rum-Verkostung zu buchen. Parkplätze stehen in der Tief- garage direkt unter dem Stadtforum zur Verfügung. zz Erreichbarkeit: 10 von 10 Punkten Stadtforum, 6020 Innsbruck Ambiente: 9 von 10 Punkten Tel.: +43 (0) 512 562888 Service: 9 von 10 Punkten [email protected], www.restaurantsitzwohl.at Küche & Keller: 8 von 10 Punkten Öffnungszeiten: Mo-Fr 11:30-14:00 u. 18:00-23:00 Uhr Summe: 36 von 40 Punkten

Die Kriterien Businesshotel: Natürlich steht die Qualität des Wohnens im Vordergrund, aber für Geschäftsreisende sind Erreichbarkeit und Anbindung zu öffentlichen Verkehrsmitteln ebenso wertvoll wie wenig Formalismus bei Check-in und Check-out. Der Restaurant- und Seminarbereich sind wichtig und Serviceleistungen von WLAN über Fitnessräume, Schuhputzservice, qualitatives Duschgel, ausreichend Kleider- und Hosenbügel (bitte herausnehmbar!) bis Föhn sind zu bewerten. Businessreisende bevorzugen Hotels, die auf ihre Bedürfnisse (einschl. Ruhe) eingehen und sich nicht nur Businesshotel nennen. Ein Platz in der Tiefgarage oder am bewachten Parkplatz steigert Punkte, TV mit Teletext ebenso.

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 6/2019 53 a v n a C

: o t o F Flüssiges Gold – Mythos Bier

Braukunst auf höchstem Niveau: In der Brauerei Puntigam in Graz wird die Tradition des Bierbrauens seit jeher gepflegt und hochgehalten. Obwohl inzwischen moderne Technik zum Einsatz kommt, ist die Kunst der Bierherstellung immer noch solide Handwerksarbeit. Von der Tradition bis hin zum Mythos Braumeister – eine spannende Reise in die Welt des Bieres. Von Stefan Rothbart

ie Steiermark hat eine Besonderheit. dustrielle Brauerei und einst exportierte man wurde. Die regionale Verbundenheit merkt Sie ist das einzige Bundesland, wo von hier aus in die gesamte österreichisch- man nicht nur in der Werbung oder im Spon - Dder Weinbau und die Bierbraukunst ungarische Monarchie. Mit rund einer Mil - soring, sondern auch in der Herkunft der gleichermaßen eine lange Tradition haben. lion Hektoliter ist Puntigamer heute eines Rohstoffe und Zutaten. In Puntigam bezieht Eine der ältesten Großbrauerein in der Stei - der meistverkauften Biere Österreichs. man den Hauptrohstoff Gerste aus Nieder - ermark ist die Brauerei Puntigam in Graz. österreich, der Kornkammer Österreichs. Nach ihr ist auch der gleichnamige Grazer Regionale Wertschöpfung Der Hopfen hingegen ist steirisch und a

Stadtbezirk Puntigam benannt. Bereits 1478 mit Tradition stammt großteils aus Leutschach in der Süd - v n a C

stand im Grazer Süden eine Brauerei. Nach Bier war schon immer stark mit der jeweili - steiermark. Zwischen Brauerei und Bauern : o t o

1800 entwickelte sich daraus eine große in - gen Region verbunden, in der es gebraut besteht oft eine langjährige Partnerschaft. F

54 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 6/2019 Qualität ist entscheidend. Beim Gerstenan - die später für den Stärke- und Eiweißabbau bau müssen die Bauern eine Vielzahl von Pa - während des Bierbrauens notwendig sind. rametern erfüllen, damit am Ende der Ge - schmack stimmt. Die Bierbrauer in Punti - Die Natur entscheidet mit gam setzen dabei auf spezielle Gerstensor - Noch heute ist die Bierherstellung trotz mo - a ten, die reich an Stärke sind, aber wenig Pro - dernster Messgeräte sehr von der Natur ab - v n a C

tein besitzen. So entstehen beim Mälzen spä - hängig. Die Erntequalität von Gerste und : o t o ter die richtigen Prozesse. Hopfen wird durch das Wetter bestimmt. Bei F Die wichtigste Zutat ist jedoch Wasser. Die der Gerste ist ausreichend feuchtes Wetter Brauerei mit natürlichen Prozessen die Re - Brauerei Puntigam verfügt über drei eigene bis in den Mai hinein ideal, damit sich diese zeptur des Bieres angepasst werden. Dies ge - Tiefenquellen. Aus 300 Meter Tiefe wird entsprechend ausbilden kann. Danach sollte schieht ausschließlich über Temperatur und 20.000 Jahre altes Grundwasser angezapft, es jedoch trocken werden, damit sich keine Mengendosierung, bis sich die gewünschten welches nachweislich Heilwasserqualität be - Schimmelpilze bilden können. In den letzten Geschmackseigenschaften einstellen. sitzt. Urzeitliches Wasser für ein „uriges“ Jahren wurde die Gerstenernte durch zu we - Österreich ist ein Bierland. 2018 gab es mit Bier sozusagen. 278 Brauereien so viele Braustätten wie Pro Hektoliter Bier werden rund 2,5 Hekto - noch nie im Land. Auf rund 32.000 Einwoh - liter Wasser benötigt. Das klingt nach viel, ner kommt daher aktuell eine Bierbrauerei. die Brauerei Puntigam ist jedoch eine der Bier ist der Beweis, dass Gott Damit besitzt Österreich eine der höchsten sparsamsten und effizientesten innerhalb der uns glücklich sehen will. Brauereidichten der Welt. Im weltweiten Benjamin Fanklin Vergleich trinken nur die Tschechen noch mehr vom goldenen Gerstensaft als die Österreicher. Bier ist schließlich auch Bier ist seit jeher Ausdruck von Lebens - immer Ausdruck nige Niederschläge im Frühjahr negativ be - freunde und wird laut Umfragen am liebsten

regionaler Identität. einflusst. in Gesellschaft getrunken. Dem Getränk Beim Hopfen war lange Zeit die Meinung, werden zudem traditionell gewisse positive dass es nicht zu heiß sein sollte. Doch inzwi - Eigenschaften zugesprochen. Bier soll nicht schen hat man festgestellt, dass sich Hopfen nur Nierensteinen, Herzinfarkten und Heineken-Familie. Rund 17.000 Tonnen auch unter höheren Temperaturen gut entwi - Schlaganfällen vorbeugen, sondern ist auch Gerste werden jährlich am Standort Punti - ckelt. Die typischen Aromastoffe entwickeln Energielieferant. Ebenso sind zahlreiche Vi - gam benötigt. Beim Mälzen wird Gerste wei - sich nachts. Entscheidend ist daher, dass die tamine und Mineralstoffe im Hopfen enthal - terverarbeitet. Durch den Keimvorgang wer - Nächte nicht zu warm sind. ten. Dennoch, die Menge macht es aus. Ge - den im Korn Enzyme aktiviert und gebildet, Je nach Qualität der Ernten muss in der nuss mit Maß und Verantwortung.

Optimaler Genuss

Zum richtigen Biergenuss gehören das passende Glas und die richtige Tem - peratur. Verschiedene Biertypen verlangen unterschiedliche Gläser, um Bu - kett und Aromastoffe richtig entwickeln zu können. Für die meisten Biere sollten Gläser verwendet werden, die nach oben hin nicht allzu breit wer - den, sonst zerfließt der Schaum – und damit ein wesentlicher Teil des Bier - genusses. Bier sollte zudem nicht zu kalt ausgeschenkt werden, da das den Ge - schmack und die Schaumentwicklung hemmt. Die ideale Trinktemperatur liegt je nach Bierart zwischen sechs und 12 Grad Celsius. Am besten die Fla - sche Bier etwa eine Minute bei Raumtemperatur akklimatisieren lassen, nachdem man sie aus dem Kühlschrank genommen hat.

Die Kunst des Einschenkens Schnelles, hastiges Einschenken verdirbt den Biergenuss. Der richtige Aus - schank gleicht einem Ritual. Noch bevor es ans Zapfen geht, wird das saubere Bierglas mit kaltem Was - ser ausgespült. Dadurch wird die Glaswand gekühlt – es entweicht weniger Kohlensäure und das Bier hält länger die optimale Trinktemperatur.

Die goldenen Regeln des Bierausschanks: ‰ Glas mit kaltem Wasser spülen. ‰ Das Bierglas beim Einschenken grundsätzlich leicht schräg halten. ‰ Das Glas 1/3-voll einschenken und dann das Bier absetzen lassen, bis der Schaum eine kompakte Form angenommen hat. ‰ Vollschenken und warten, bis der zweite Schaumring kompakt ist. ‰ Zum Schluss den dritten Schaumring aufsetzen, der erst zur richtigen „Haube“ führt. ‰ Der richtige Einschenkvorgang kann bis zu drei Minuten dauern.

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 6/2019 55 Braumeister in Puntigam, Gerald Josef Zanker. Foto: symbol Mythos Braumeister

In jedem Bier steckt die Seele des Braumeisters. Auch heute noch ist dieser die wichtigste Person in einer Brauerei. Ein Handwerk, das jahrelange Erfahrung erfordert und noch immer mit einem gewissen Ansehen versehen ist. Wir sprachen mit Mag. Dr. Gerald Josef Zanker, Braumeister in Puntigam, über den Mythos Braumeister.

Wie wird man heute Braumeister? ‰ Die Technisierung hat natürlich auch vor meisters ist es aber, gleichen Geschmack und ‰ Der klassische Weg ist, dass man einer - den Brauerein nicht haltgemacht. Am meis - konstante Qualität zu erreichen. Die Kunden seits eine Hochschule mit einer technischen ten hat sich die Qualitätssicherung weiter - erwarten sich, dass das Bier heute gleich gut Ausbildung absolviert, oder man beginnt in entwickelt. Früher ging der Braumeister schmeckt wie morgen. Hier kommt auch der der Brauerei und lernt von der Pike auf das wirklich noch zum Kessel, hat seine Probe große Unterschied zum Wein zu tragen, wo Handwerk. Es gibt aber auch sogenannte gezogen und diese dann anschließend im La - es von Jahrgang zu Jahrgang Geschmack - Meisterschulen in Deutschland. Im Zuge bor auf ihre Inhaltsstoffe analysiert. Heute sabweichungen gibt. Beim Bierbrauen soll dessen muss man eine duale Brauereilehre geht das alles in Echtzeit. Alle wichtigen Be - am Ende immer ein konstantes Produkt he - absolvieren. standteile wie Stammwürze, Alkohol, CO 2- rauskommen. Man muss also als Braumeis - Mein Weg war allerdings etwas anders. Ich Gehalt etc. werden permanent in Echtzeit ge - ter die Rezepturen immer anpassen, sodass habe als Laborant hier in der Brauerei be - messen, und sobald Abweichungen festge - am Ende der Geschmack stimmt. Wir arbei - gonnen, über den zweiten Bildungsweg die stellt werden, schaltet die Anlage sofort ab. ten dabei nur mit biologischen Prozessen, Matura nachgeholt und studiert. Insgesamt Dadurch hat sich nicht nur die Qualitätskon - denn künstliche Zusatzstoffe gibt es bei uns bin ich nun seit 40 Jahren in der Brauerei tä - trolle verbessert, sondern wir sind auch in nicht. Die Qualität der Hopfen- und Gers - tig, 13 davon nun als Braumeister. der Lage, mit den Rohstoffen, die wir für die tenernte ist für uns entscheidend. Mit jeder Bierherstellung benötigen, wesentlich effi - neuen Ernte müssen wir unsere Rezepturen Wie haben sich das Bierbrauen und die zienter umzugehen. Malz und Hopfen sowie anpassen, teilweise im Wochentakt. Tätigkeit eines Braumeisters mit den Jah - die Hefe verändern sich natürlich von Ernte Neben den ganzen analytischen Parametern ren verändert? zu Ernte. Die Herausforderung des Brau - wird jedes Bier auch verkostet. Dazu braucht

56 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 6/2019 Braumeister Zanker und seine Mitarbeiter überwachen die natürlichen Modernste Logistik garantiert einen reibungslosen Ablauf in der Brauerei. Gärungsprozesse in den Brautanks. Modernste Messgeräte erlauben eine Foto: symbol effiziente Echtzeitmessung. Foto: symbol man eine spezielle Schulung, um ein persön - liches Sensorium zu entwickeln. Erst nach der Verkostung gibt ein Gremium das Bier zur Abfüllung frei.

Wie viel Erfahrung braucht man, um Braumeister zu werden, und wie ist das Prestige dieses Berufszweiges heute? ‰ Bei uns wird schon sehr auf die Erfahrung Wert gelegt. Man kann zwar das theoretische Wissen auf Hochschulen erwerben, aber man braucht einfach die Praxis. In der Regel wird man kaum vor 40 Braumeister. Die meisten sind über 50, obwohl natürlich auch schon Jüngere nachkommen. Wichtig sind ja nicht nur die Erfahrung und das Wissen, sondern auch das Standing eines Braumeisters. In der Vergangenheit war das Ansehen der Braumeister sehr hoch. In länd - lichen Ortschaften war man früher neben dem Bürgermeister, dem Arzt und dem Rich - Verantwortungsgefühls mit. Das trifft auch Nur das beste Gerstenkorn wird zu Malz weiter - ter oft die wichtigste Person. Heute hat man auf alle Leute, die bei uns arbeiten, zu. Wir verarbeitet. Foto: Canva natürlich einen etwas pragmatischeren Zu - machen unsere Arbeit aus Überzeugung und gang. Eine besondere Stellung hat man aber ich denke, das spürt man auch nach außen. noch immer, beispielsweise wenn man als Ich durfte auch wesentlich zur Weiterent - Braumeister auf ein Dorffest kommt. Darauf wicklung der Brauerei beitragen, beispiels - steiermark haben wir teilweise 90 Prozent wird man von den Leuten angesprochen und weise bei der Einführung modernster Mess - Marktanteil. Unsere Kunden sind in der Re - über Bier lässt sich viel diskutieren. geräte von der Firma Anton Paar. Unsere gel sehr traditionelle Biertrinker und wollen Früher suchte sich der Braumeister auch Brauerei war die Erste, die so genannte In - ihr „Blaues“ haben. Mir erzählen Kunden handverlesen seinen Nachfolger selbst aus line-Messungen eingeführt haben, quasi eine sogar, dass sie nur dort Urlaub machen, wo und richtete sich diesen her, wie man so Echtzeit-Qualitätsmessung. Wir haben sogar es auch unser Bier gibt. Das zeugt schon von schön sagte. Heute läuft das natürlich über ein gemeinsames Patent mit Anton Paar ent - einer starken Verbundenheit. Bier ist schließ - ganz normale Ausschreibungen. Brauerein wickelt. Unser letztes Projekt war, die Gä - lich auch immer Ausdruck regionaler Iden - sind heute moderne Konzerne, aber das rungswärme für die Warmwasseraufberei - tität. Bier ist ein Volksgetränk und so sehen Image des Braumeisters lebt noch stark von tung und Heizung von Wohnanlagen im wir es auch. diesen Mythen. neuen Brauquartier zu nutzen, und das CO 2- frei. Wie schmeckt das typische Puntigamer? Was verbinden Sie mit der Marke „Pun - ‰ Uns ist wichtig, dass man nach einem tigamer“ und was bedeutet für Sie das Zum Bier gibt es seit jeher eine sehr emo - Glas gerne noch ein Zweites trinkt. Unser Bierbrauen? tionale Verbundenheit der Menschen. Ist Bier hat keine betone Hopfenblüte und ist ‰ Für mich ist das eine sehr innige Verbin - das auch heute noch so? nicht zu malzig. Es lässt sich gut trinken und dung mit der Brauerei. Man fühlt sich weni - ‰ Bier hat Heimat, Puntigamer besonders. wir achten darauf, dass wir den typischen ger als Angestellter, sondern als Unterneh - Wir haben unsere Kerngebiete. Südlich der Geschmack immer gut hinbekommen. zz mer. Das bringt eine ganz andere Ebene des Mur-Mürz-Furche, in der Süd- oder West -

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 6/2019 57 TOOLING DAYS 2019: Eine Branche stellt sich den Herausforderungen der Zukunft

Von 23. bis 24. Mai 2019 fand in Kapfenberg bereits zum vierten Mal die Fachtagung TOOLING DAYS statt, veranstaltet von den führenden Unternehmen der Fertigungstechnik.

ie Industrieregion Obersteiermark Ost hat sich erfolgreich als international anerkannter Raum der Werkstofftechnologie Dpositioniert. Werkstoffe und deren Anwendungen sind der industrielle Motor der Region rund um die Städte Kapfenberg und Leoben. Vor diesem Hintergrund wurden 2012 die TOOLING DAYS ins Leben gerufen, eine hochkarätige Fachtagung zum Gedanken - austausch für eine dynamische Branche. Konzipiert von der regio - nalen Wirtschafts- und Entwicklungsagentur AREA m styria GmbH unter Geschäftsführer Oliver Freund, werden alle zwei Jahre künftige Aspekte der Produktivität, Effizienz sowie der Entwicklung neuer Technologien im Bereich Tooling aufgezeigt.

Schwerpunktthema E-Mobilität Inhaltlich greifen die TOOLING Days stets aktuelle Themen der Branche auf. So war ein Schwerpunkt der diesjährigen Veranstaltung die rasante Entwicklung im Bereich der E-Mobilität und die Aus - wirkungen dieser Veränderungen auf die Automobilhersteller und zuliefernde Branchen. „Ergänzen statt ersetzen“, meinte etwa Ge - TOOLING DAYS 2019: Prof. Dr. Martin Tschandl von der FH Joanneum Kapfen - schäftsführer Lothar Horn, VDMA & Paul Horn GmbH, zur E-Mo - berg als Eröffnungsvortragender zum Thema „Digitalisierung der Industrie“. bilität als neuem Antrieb. Prof. Dr. Franz Haas von der TU Graz skiz - Foto: AREA m styria / Meisenbichler zierte die Zukunft der Fertigungstechnik bei der Produktion von E- Achsen, Batteriesystemen und Brennstoffzellen. Georg von Falck, AVL List, stellte verbrennungsmotorische und elektrifizierte An - IMPRESSUM triebsstränge gegenüber. Offenlegung nach § 5 ECG, § 14 UGB, § 24, 25 Mediengesetz Spannungsfeld Digitalisierung Medieninhaber (Verleger), Redaktion: Wirtschaftsnachrichten Zeitschriften Verlagsge - Fokus wurde außerdem auf das Spannungsfeld zwischen analogen sellschaft m.b.H., 8010 Graz, Theodor-Körner-Straße 120a, Tel. 0316/834020, Fax und digitalen Lösungen in der Industrie im Allgemeinen und der Fer - 0316/834020-10, [email protected], www.wirtschafts-nachrichten.com Herausgeber tigungstechnik im Speziellen gelegt. Der Digitalisierung in der In - & Geschäftsführer: Wolfgang Hasenhütl Co-Herausgeber: Josef Lipp Standort Oberöster - reich: 4020 Linz, Lederergasse 32, Tel. 0732/781282, Fax DW 4, ooe@ euromedien.at Stand - dustrie widmete sich gleich zu Beginn Prof. Dr. Martin Tschandl, ortleitung: Mag. Harald Mühlecker Standort Niederösterreich, Wien & Burgenland: FH Joanneum. Er und sein Team führten zudem als Ergänzung zum Landstraßer Hauptstraße 71/2, 1030 Wien, Tel. 01/2127440, [email protected], wien@eu - Vortragsprogramm durch das „Smart Production Lab“ der FH Joan - romedien.at, [email protected] Standortleitung: Franz-Michael Seidl Standort Vorarlberg, Tirol, Salzburg: 5071 Salzburg-Wals, Pannzaunweg 1 b, Tel. 0662/842841-0, neum in Kapfenberg, wo die Zukunft der industriellen Produktion salzburg@ euromedien.at, [email protected], [email protected] Verlagsver - bereits Wirklichkeit ist. tretung Ilse Lipp: [email protected], Tel. 0664/5070706 Erscheinungsort: Graz Chef - Um individuelle Prozessentwicklung und effiziente Vernetzung ging redakteurin Donauraum: Dr. Marie-Theres Ehrendorff Chef vom Dienst: Mag. Michaela Falkenberg, Cordula Hofko Marketing&Vertrieb: Prok. Barbara Heider-Spak Verkaufs - es in den Ausführungen von Dipl.-Ing. Jacek Kruszynski, Walter AG, leitung: Prok. Mag. Barbara Steiner Redaktion: Mag. Karin Bornett, Mag. Angelika Dobernig, während Johannes Ketterer/Schunk GmbH in den Einsatz digitaler Dr. Thomas Duschlbauer, Florian Eckel, Dr. Marie-Theres Ehrendorff, Mag. Sabine Fanta, Prozesse für sichere, präzise Greifsysteme blicken ließ. „Digitale Siegfried Hetz MA, Felix Meiner, Mag. Andreas Prammer, Mag. Dr. Ursula Rischanek, Mag. Carola Röhn, Stefan Rothbart BA, Dr. Alexander Tempelmayr, Mag. Christian Potenziale im Toolmanagementkreislauf“ war das Thema von Dipl.- Wieselmayer Fotos: Falls nicht anders angegeben: Symbol, Archiv Layout & Grafik: Hans Ing. (FH) Markus Grud/TCM International. Obersteiner Cover gestaltung: Thomas Heider Produktion: euromedien verlags gmbH, Einer der Höhepunkte am zweiten Tag war außerdem die Vorstellung 8045 Graz, Prenterweg 9 Druck: W alstead Leykam Druck GmbH & Co KG Verlagsvertretung Slowenien: Business Media d.o.o., Kotnikova ulica 30, 1000 Ljubljana, Tel./Fax +386/ des „modernsten Stahlwerks der Welt“, welches derzeit in Kapfen - 1/5181125,[email protected] Verlagsvertretung Kroatien: Business Media Croatia d.o.o., berg gebaut wird, durch Dipl.-Ing Walter Gröblinger, Geschäftsführer Bosutska 9, 10000 Zagreb, Tel. +385/1/6311-800, Fax DW 810, [email protected] Erschei - der voestalpine Böhler Edelstahl. nungsweise: 10 x jährlich Anzeigenpreise: lt. aktuellem An zeigentarif. Es gelten die All - gemeinen Geschäftsbedingungen des Österreichischen Zeitungsherausgeberverbandes. Bezugspreis: € 2,50/Ausgabe; Jahresabonnement Inland € 25,–, Ausland auf Anfrage. Das Forschung, Entwicklung und Industrie Abonnement ist jederzeit schriftlich kündbar. Wird es nicht bis ein Monat vor Ende des Abo - An den beiden Veranstaltungstagen trafen sich rund 160 Entschei - jahres gekündigt, verlängert es sich automatisch um ein weiteres Jahr. Verlagskonto: IBAN: dungsträger und bildeten eine fruchtbare Symbiose aus Forschung, AT32 3843 9001 0081 5787, BIC: RZSTAT2G439 Firmenbuchnummer: 257766v UID-Num - mer: ATU 61454508 Behörde gemäß ECG: Magistrat Graz Kammer: Wirtschaftskammer Entwicklung und Industrie. Studierende der FH Joanneum sowie Steiermark Anwendbare Vorschriften: Österreichische Gewerbeordnung Gerichtsstand Schülerinnen und Schüler der HTL Kapfenberg zeigten als Experten ist das für Graz örtlich und sachlich zuständige Handelsgericht. Allgemeines: Alle Rechte, und Fachkräfte der Zukunft ebenfalls großes Interesse an der Mate - auch die Übernahme von Beiträgen nach § 44 Abs. 1 und 2 Urheberrechts gesetz, sind vor - behalten. Aufgrund der einfacheren Lesbarkeit wurde in dieser Publikation auf eine ge - rie. schlechtssensitive Form verzichtet, die gewählte männliche Form schließt immer gleicher - Ein Abendempfang im Wirtshaus Steirereck am Pogusch bot den maßen weibliche Personen ein. Teilnehmenden zudem die Möglichkeit, in gemütlicher Atmosphäre den intensiven Erfahrungsaustausch mit den wichtigsten Akteuren aus dem Themengebiet zu forcieren. zz

58 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 6/2019 I C M

: o t o F Mehr Studienplätze am MCI Bund finanziert 330 zusätzliche FH-Studienplätze ab 2020/21

MCI-Rektor Andreas Altmann ist erleichtert: Das Bildungs- und Wissenschaftsministeriums hat kürzlich eine Ausschreibung lanciert, um weitere 330 bundesfinanzierte FH-Studienplätze im MINT- Bereich einzurichten. Damit erfolgt ein weiterer wichtiger Schritt in die Zukunft Tirols. Von Florian Eckel

as Wissenschaftsministerium ist in hoch motivierte junge Menschen aus Platz - mit praxisbezogenen und wissenschaftlich die nächste Runde des Fachhoch - mangel nicht in das Studium aufgenommen fundierten Ausbildungen bestmöglich darauf Dschul-Ausbaus gestartet und stellt werden. Ein ähnliches Bild zeigt sich bei der vorzubereiten.“ Auch Wissenschaftslandes - für das Studienjahr 2020/21 die Finanzie - Nachfrage des Arbeitsmarktes nach MCI- rat Bernhard Tilg zeigt sich über die zusätz - rung von 330 zusätzlichen Anfänger-Studi - Absolventinnen und -Absolventen. Auch lichen Studienplätze für Tirol erfreut: „In der enplätzen am MCI (Management Center hier kann die enorme Nachfrage des Arbeits - Arbeitswelt ist ein Strukturwandel hin zu ei - Innsbruck) bereit, um die Engpässe im Be - marktes nicht annähernd befriedigt werden. ner Wissensgesellschaft feststellbar, der von reich akademisch qualifizierter Experten/in - Tirols Landeshauptmann Günther Platter be - Forschung, Technologie und Innovation ge - nen in den Themenfeldern MINT (Mathe - grüßt daher die Entscheidung des Bundes, prägt ist. Mathematik, Informatik, Naturwis - matik, Informatik, Naturwissenschaft und 330 zusätzliche Fachhochschul-Studien - senschaft und Technik bilden als MINT- Technik) und digitale Transformation abzu - plätze in Österreich zu schaffen: „Davon Fachbereiche den zentralen wirtschaftlichen federn. Im Fokus der Ausschreibung stehen wird auch Tirol profitieren, denn mehr Stu - Innovationssektor. Diese Hochschulabsol - besonders innovative Studienangebote wie dienplätze erhöhen nicht nur die Zukunfts - venten gewährleisten, dass Tirol weiterhin Industrie 4.0, Informationstechnik, Digitali - chancen für junge Menschen, sondern be - am technologischen Fortschritt sowie an den sierung, Automatisierung, künstliche Intel - deuten auch eine weitere Stärkung des hei - Wachstumsimpulsen und Produktivitätsge - ligenz, Cyber Security und E-Government. mischen Wirtschafts- und Wissenschafts - winnen der Hightech-Sektoren teilhaben Geplante Kooperationen mit der Wirtschaft, standortes. Die Zukunft wird von digitalen kann.“ „Die Entscheidung des Bundes stellt berufsermöglichendes und duales Studium Technologien und Arbeitsweisen geprägt eine wichtige Weichenstellung für die Zu - sowie die Ausbildung von Frauen für MINT- sein. Deshalb ist es wichtig, junge Menschen kunft unseres Landes und ambitionierter jun - Berufe sollen in besonderer Weise berück - ger Menschen dar. Es gibt kaum eine sinn - sichtigt werden. vollere Maßnahme, um Innovation, Wettbe - werbsfähigkeit und Wohlstand zu fördern Aus Platzmangel abgewiesen Die Zukunft wird von digitalen und den sozialen Zusammenhalt zu sichern“, Am MCI kommen derzeit drei bis vier Be - Technologien und Arbeitswei - verleiht MCI-Rektor Andreas Altmann sei - werbungen auf einen Studienplatz, und es sen geprägt sein. ner Freude ebenfalls Ausdruck. zz können viele hervorragend qualifizierte und

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 6/2019 59 Auf den Strukturierungsgrad kommt es an. Während unstrukturierte, spontane Auswahl- und Entscheidungskriterien im Personalmanagement nur schlechte Ergebnisse bringen, steigt die Trefferquote für die „richtigen“ Mitarbeiter mit der Verfeinerung der Methoden. Grafik: WKT Richtige Personalauswahl spart Geld: Bauchgefühl allein ist zu wenig

Im Rahmen des vom Bildungsconsulting der Wirtschaftskammer Tirol organisierten „Expertenfo - rums Personal“ beleuchtete Wirtschaftspsychologe Uwe Kanning typische Schwachstellen in der Personalarbeit. Er erläuterte, warum eine strukturierte Personalauswahl weitaus erfolgverspre - chender ist, als sich auf das „Bauchgefühl“ zu verlassen. Von Christian Wieselmayer

und 100 Führungskräfte, Personalver - den lassen. In seinem Vortrag deckte Uwe sich auf ihr ‚Bauchgefühl‘. Doch Menschen - antwortliche und -entwickler aus Ti - Kanning anschaulich und mit wissenschaft - kenntnis wird grenzenlos überschätzt – diese Rroler Betrieben haben am ersten „Ex - lichen Studien untermauert typische gibt es in der Psychologie nicht. Die getrof - pertenforum Personal“ der WKT teilgenom - Schwachstellen im Personalmanagement auf fenen Entscheidungen sind somit extrem men. Dabei sprach Uwe Kanning, renom - und gab praktische Tipps, wie mit relativ ge - subjektiv und nicht vergleichbar. Es braucht mierter Spezialist im Bereich Wirtschafts - ringem Aufwand große Fehler in der Perso - eine kritische Distanz zur intuitiven Urteils - psychologie und Personaldiagnostikexperte, nalauswahl und -entwicklung verhindert findung“, warnte der Personalexperte. über Themen wie Führung, Personalaus - werden können. Seine zentrale Aussage lau - wahl, soziale Kompetenz, Personalentwick - tete, dass sehr viele Betriebe – auch größere Strukturierte Verfahren – lung und Eignungsdiagnostik und hat mit – bei der Personalsuche und -entwicklung zu bessere Ergebnisse Pseudowissenschaften in der Personalaus - wenig professionell vorgehen. 60 Prozent Uwe Kanning erklärte, dass es zur profes - wahl und im Personalmanagement aufge - der Firmen legen bei der Sichtung der Be - sionellen Auswahl strukturierte Verfahren räumt. In Publikationen wie „50 Strategien, werbungsunterlagen und beim anschließen - mit klaren Kriterien benötige. Besonders in die falschen Mitarbeiter zu finden, und wie den Gespräch keine Kriterien an. „Offenbar Zeiten akuten Fachkräftemangels sinkt die Sie es besser machen können“ entwickelte gehen viele Firmenchefs und Personalver - Zahl an Bewerbern – und damit die mögliche Kanning praxistaugliche Ansätze, die sich antwortliche davon aus, dass man ‚gute Men - Trefferquote – ohnehin automatisch: „Diese auch in mittelständischen Betrieben anwen - schen‘ intuitiv erkennen kann, und verlassen Investition in eine valide Personalauswahl

60 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 6/2019 rechnet sich – es kommt auf lange Sicht viel teurer, Mitarbeiter zu beschäftigen, die nicht richtig zum Unternehmen passen.“ Profes - sionell und strukturiert bedeutet für Uwe Kanning aber nicht gleichzeitig wissen - schaftlich und theoretisch. Auch für mittel - ständische Unternehmen lassen sich die Er - gebnisse bei der Personalsuche und -auswahl massiv steigern, wenn einige grundlegende Regeln beachtet werden. Das bedeutet für

Sehr viele Betriebe – auch größere – gehen bei der Per - sonalsuche und -entwicklung zu wenig professionell vor. typische kleine und mittlere Betriebe (KMU), schon ganz am Anfang einen klas - sischen Fehler zu vermeiden: bei der Voraus - wahl viel zu streng auszusieben. „Gerade bei der Sichtung der Bewerbungsunterlagen wird zu hart gefiltert, obwohl Unterlagen speziell über die Erfahrung oder Fachliches zu wenig aussagen. In diesem Stadium sollte liberal vorgegangen werden“, rät Kanning. Genau an diesem Punkt gilt es auch, kritisch mit dem eigenen Urteilsvermögen umzuge - hen, um klassische Fehler zu vermeiden. „Attraktivität, Ähnlichkeit und maskuliner Körperbau führen zu einer Überschätzung der Bewerber, ausländische Namen, Akzent und Übergewicht zu einer Unterschätzung“, weiß Kanning. Doch diese Äußerlichkeiten Uwe Kanning, seit 2009 an der Hochschule Osnabrück Professor für Wirtschaftspsychologie: „Mit etwas sagen nichts darüber aus, ob ein Bewerber mehr Professionalität in der Auswahl und Entwicklung von Mitarbeitern würden sich wesentlich bes - für eine bestimmte Aufgabe qualifiziert ist sere Ergebnisse erzielen lassen. Und das würde sich unter dem Strich definitiv rechnen.“ Foto: Lluvia-aweiku oder nicht.

Gewisse Struktur einhalten Angesicht der Vielfalt der Fehler überrascht lierung der Antworten; ein Punktesystem zur werbern ansehen und daraus eine Einschät - es nicht, dass unstrukturierte Interviews Bewertung der Antworten; eine regelgelei - zung der Persönlichkeit ableiten wollen, so nachweislich kaum besser abschneiden als tete Integration der Befunde und schließlich zeigen Studien, dass dabei nicht mehr als ein Münzwurf, wenn es um die Prognose der der Vergleich mit dem Anforderungsprofil. Stereotype herauskommen. Die Social-Me - beruflichen Leistung geht. Je länger eine dia-Aktivitäten haben nur eine sehr geringe Firma schlechte Auswahlverfahren durch - Erfolgsfaktor Intelligenz Auswirkung auf die reale berufliche Leis - führt, desto größer ist die Überzeugung, rich - Der Wirtschaftspsychologe bricht auch eine tung. Kanning rät daher ab, zu viel Energie tig zu handeln. Die Realität in vielen Firmen Lanze für Intelligenztests – die in der Praxis in die Auswertung von Social Media zu ste - bei der Personalauswahl ist immer noch: Es nur sehr selten genutzt werden, ganz im Ge - cken, da die Aussagekraft gering ist. „Das gibt weder Klarheit über die Anforderungen gensatz zu Amerika. Laut Forschungsergeb - zahlt sich allenfalls bei Positionen aus, die noch festgelegte Fragen noch ein Bewer - nissen ist Intelligenz ein Erfolgsfaktor, be - stark in der Öffentlichkeit stehen oder für die tungssystem – das bringt objektiv betrachtet sonders für Tätigkeiten, in denen Arbeitneh - ein bestimmtes Image vorausgesetzt wird.“ unbefriedigende Ergebnisse. Laut Uwe Kan - mer sich neues Wissen erarbeiten oder kom - Ist es dann umgekehrt auch unnötig, dass ning ist es auch für KMU zumutbar und er - plexe Probleme lösen müssen. Über alle Be - Unternehmen in Social Media tätig werden? folgversprechend, eine gewisse Struktur ein - rufsgruppen hinweg macht Intelligenz etwa Nein, denn speziell jüngere und gebildete zuhalten. Dazu gehören: eine Anforderungs - 25 Prozent der beruflichen Leistung aus. Personen schätzen und nutzen den Internet - analyse; mehrere Entscheider bzw. Intervie - „Bei Management-Positionen korreliert der auftritt von Unternehmen inklusive der So - wer; mehrere Fragen pro Anforderung; ein IQ mit der erbrachten Leistung zu 45 Pro - cial-Media-Kanäle und machen sich so vor festgelegter Interviewleitfaden; die Protokol - zent. Es ist daher besonders bei Führungs - der Bewerbung ein Bild über die Firma. Die aufgaben sinnvoll, IQ-Tests als einen Teil des Stellensuche muss auf jeden Fall auch über Gesamtbildes zu absolvieren“, empfiehlt das Internet erfolgen, denn diese Schiene Die Social-Media-Aktivitäten Kanning. Bei vielen Personalmanagern bietet die Möglichkeit, Informationen über von Bewerbern haben nur eine spielt die Einbeziehung von Social-Media- eine ausgeschriebene Position zu geben, die sehr geringe Auswirkung auf Kanälen der Bewerber eine wichtige Rolle, über ein Stelleninserat in Printmedien hi - die reale berufliche Leistung. was aber sehr oft überbewertet wird. Wenn nausgeht. zz sich Personaler die Facebook-Profile von Be -

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 6/2019 61 Für die Zukunft gerüstet Sparkasse Schwaz mit neuem Vorstand

Mit dem Ausscheiden der Vorstände Harald Wanke und Peter Erler, die knapp 30 Jahre die Geschicke gelenkt haben, beginnt für die Sparkasse Schwaz mit der Neubestellung von Helmut Rainer und Bernhard Plattner eine neue Ära. Die Wirtschaftsnachrichten haben mit Helmut Rainer über die vielfältigen Herausforderungen und Chancen in seiner neuen Position gesprochen. Von Christian Wieselmayer

Herr Rainer, Ihre Vorgänger waren knapp 30 Jahre erfolgreich im Amt. Nun Jeder Geschäftsstellenleiter wurde der Vorstand mit Ihnen und Bern - kommt unmittelbar aus der hard Plattner neu bestellt. Wie gehen Sie Region und kennt die Kunden an die neuen Herausforderungen heran und Unternehmen vor Ort besser und welche Ziele haben Sie sich gesetzt? als jeder andere. ‰ Zunächst einmal ist für uns eine große Ehre, weil wir von unseren Vorgängern für die Neubesetzung des Vorstandes vorge - schlagen wurden. Gleichzeitig wissen wir aber auch um die Demut, die es braucht, nach so vielen Jahren in die Fußstapfen un - serer Vorgänger zu treten. Unsere Zielset - zung ist aber klar: den eingeschlagenen gu - ten Weg fortzusetzen, im Bewusstsein, dass die Sparkasse Schwaz eine der größten re - gionalen Sparkassen mit einer fast 150-jäh - rigen Tradition ist. Trotzdem ergibt sich – insbesondere nach der langjährigen Tätigkeit unserer Vorgänger – ein gewisser Optimie - rungsbedarf von eingefahrenen Strukturen, die sich zwangsläufig über einen so langen Zeitraum ergeben. Außerdem sind wir uns den rasanten Entwicklungen im Bereich Technik und IT bewusst. Was sich nicht än - dern wird, ist das Ziel, die regionale Stärke der Sparkasse auszubauen und ihren Grund - auftrag, wichtigster Bankendienstleister im Bezirk zu bleiben, weiter wahrzunehmen.

Worin liegen die Stärken der Sparkasse als wichtige Regionalbank und welche Vorteile ergeben sich daraus für die Kun - Zur Person den? ‰ Zunächst ist die Sparkasse räumlich ge - Helmut Rainer, MBA leitete u.a. die Geschäfts - sehen sehr gut aufgestellt und immer in der stelle in Tux, war Bereichsleiter des Privatkun - Nähe der neuralgischen Punkte im Bezirk. dengeschäftes sowie Leiter der gesamten Ver - In diesen Niederlassungen sind seit vielen triebssteuerung und Vertriebsunterstützung. Jahren Mitarbeiter beschäftigt, die ihre Re - Er vertritt seit 15 Jahren den Sparkassen-Lan - gion besonders gut kennen. Jeder Geschäfts - desverband Tirol und Vorarlberg in verschiede - nen Gremien und Arbeitskreisen der Sparkas - z

stellenleiter kommt unmittelbar aus der Re - a w

sengruppe und bekleidet Aufsichtsratsman - h c

gion und kennt die Kunden und Unterneh - S

date bei der Bausparkasse der österreichischen e s men vor Ort besser als jeder andere und kann s a k

Sparkassen Aktiengesellschaft und Sparkassen r a

dieses Wissen optimal bei Beratungsleistun - p S

Versicherung AG Vienna Insurance Group so - /

gen einsetzen. Und nicht zuletzt haben wir k n

wie ein Beiratsmandat der Erste-Sparinvest Ka - a J die richtige Größe, um eine gesunde und fla - m

pitalanlagegesellschaft m.b.H. o T

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che Unternehmenshierarchie bieten zu kön - s o t o

nen. Daraus ergeben sich kurze Wege zwi - F

62 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 6/2019 Die Struktur der Bankfilialen wird sich verändern, allerdings nicht in die Richtung, die mit dem Begriff Digitalisierung im Allgemei - nen in Verbindung gebracht wird.

radox klingen – müssen wir unsere Mitar - beiter dahingehend schulen, die neuen Mög - lichkeiten und Tools selbst anzunehmen. Das ist gar nicht so einfach, denn die vielen ver - schiedenen Möglichkeiten, die beispiels - weise unsere Online-Banking-Plattform „George“ in ihrer Komplexität bietet, müs - sen von den Mitarbeitern erst einmal selbst beherrscht und selbst zugelassen werden. Und in weiterer Folge müssen die Kollegen diese neuen Möglichkeiten auch für Kunden zulassen, die technisch sehr interessiert sind und die neuen Angebote für sich nutzen wol - len. Andere Themenbereiche werden sich durch neue Regulatorien herausbilden. Zum einen ist das der Wohnbau, wo eine zusätz - lich Beratungsqualität geboten werden wird, es wird der große Bereich der Veranlagungen sein, ein Bereich der in seiner Komplexität weiter zunimmt, und es wird sich die ver - stärkte Beratung von Unternehmern heraus - kristallisieren. So wird es im Bereich Woh - nen für Private aufgrund der zu erwartenden neuen EU-Regelungen deutlich schwieriger werden, Eigentum aufzubauen. Hier wird es unsere Aufgabe sein, dafür geeignete neue Finanzierungsmöglichkeiten zu finden.

Der Bereich private Geldveranlagungen ist in Österreich im Vergleich zu anderen EU-Ländern eher gering ausgeprägt. Was muss in Zukunft passieren, um diesen wichtigen Sektor des Vermögensaufbaus auch hierzulande zu stärken? ‰ In diesem Bereich zeichnet gerade die Sparkassen-Gruppe einen nachhaltigen Weg vor, nämlich jenen der Finanzbildung. Die - sen in Österreich unterentwickelten Markt mit „Schalter umlegen“ zu pushen wird nicht schen der Bearbeitung von Kundenbedürf - glaube, dass uns die Automatisierung helfen funktionieren. Finanzbildung wird hier das nissen bzw. -wünschen vor Ort bis zur Ent - wird, Prozesse zu vereinfachen, sie zu stan - einzig mögliche Instrumentarium sein, den scheidung des Vorstands. Das ist ein ent - dardisieren, und uns wie auch den Kunden Markt zu entwickeln – wohl wissend, dass scheidender Asset, den wir bewusst pflegen, die einfachen Geschäftsfälle abnehmen bzw. das nicht kurzfristig zu bewerkstelligen sein um nicht den Fehler zu machen, am soge - schneller und effizienter machen wird. Aber wird. Wir sprechen hier von Zeiträumen von nannten grünen Tisch Entscheidungen zu es wird parallel dazu Einheiten brauchen, in zehn bis 15 Jahren. Es gibt bereits eine er - treffen, ohne Rücksicht auf die Situation vor denen Kunden Face-to-Face von unseren hebliche Anzahl an Maßnahmen, die in diese Ort, die nicht im Sinne unserer Kunden sind. Mitarbeitern beraten werden, und zwar viel Richtung laufen, wie Planspiele in Handels - professioneller, intensiver und komplexer, schulen und Handelsakademien oder mobile Stichwort Digitalisierung: Wie wird die als das bisher der Fall war. Verschwinden Einheiten an Universitäten und Fachhoch - Bankfiliale der Zukunft aussehen? Wer - wird die Bankfiliale nach meinem Dafürhal - schulen, die sich ganz gezielt dieses Themas den Kunden künftig nur noch mit Com - ten nicht, allenfalls wird es Zusammenlegun - annehmen und den Studenten näherbringen. putern kommunizieren? gen in diesem Bereich geben. Ansetzen und ein erstes Gefühl für Finanz - ‰ Die Struktur der Bankfilialen wird sich fragen anbieten muss man aber bereits in den verändern, allerdings nicht in die Richtung, Auch der Bereich Mitarbeiterentwicklung Volks- und Mittelschulen. Und man darf die mit dem Begriff Digitalisierung im All - wird sich im Zuge der Digitalisierung än - nicht vergessen, vor allem auch die Lehrer gemeinen in Verbindung gebracht wird, dass dern. Wo werden die Schwerpunkte bei entsprechend zu schulen und auszubilden. es nur noch Maschinen gibt und keine Men - Ausbildung und Schulung künftig liegen? Hier werden die Kreditinstitute ebenfalls ih - schen mehr. Das wird nicht passieren. Ich ‰ Zunächst einmal – und das mag jetzt pa - ren Beitrag leisten müssen. zz

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 6/2019 63 Mit Dialekt zum Kultstatus

Die Werbesprüche der TIROLER VERSICHERUNG bewegen seit 20 Jahren das Land.

eißt mi der Waschtl mit Gebell, is mei „Kontinuität ist der Schlüssel zur Identität Knapp 3.000 Einsendungen verzeichnete das Berater glei zur Stell.“ Die TIROLER eines Unternehmens und zum Erfolg einer Unternehmen, bei denen die TirolerInnen ih - BVERSICHERUNG blickt heuer auf Imagewerbung. Man muss sich für eine ren eigenen Dialekt-Werbespruch einreichen 20 Jahre Dialekt-Werbesprüche und -sujets Linie entscheiden und dann dabei bleiben“, konnten. Auch Studien belegen: Dialekt ist zurück. Mit den Mundart-Sprüchen hat sich resümiert Mair. Offensichtlich hat sich diese nach wie vor die Sprache der Nähe. der Versicherungsanbieter schon damals das Strategie bewährt. Heute stehen die Mund - „Bei der TIROLER sind Regionalität und ge - große Thema Regionalität auf die Fahne ge - art-Sprüche mit Kultstatus für die Marke lebte Nachhaltigkeit kein Werbeslogan, son - schrieben und hält bis heute daran fest. An - T IROLER VERSICHERUNG. Über zwei dern seit der Gründung 1821 Teil der Unter - lässlich des Jubiläums werden die humor - Jahrzehnte hinweg haben sie die TirolerIn - nehmensidentität“, erklärt Vorstandsvorsit - vollen Werbeslogans jetzt erstmals zum Le - nen bewegt und zum Schmunzeln gebracht. zender Dr. Walter Schieferer. Folglich spiegelt ben erweckt – der mürrische Vierbeiner Genau daran knüpft die Jubiläumskampagne sich das Thema nicht nur in der T IROLER Waschtl ist dann zum Beißen nahe. heuer an. „Wir haben immer versucht, die Werbestrategie wider, sondern im gesamten Sprüche lebendig zu machen. Was vor 20 Agieren des Unternehmens. „Unsere KundIn - Eine Werbelinie, die bewegt Jahren technisch noch nicht möglich war, ist nen müssen spüren, dass es bei der TIROLER Bereits vor der Jahrtausendwende galten die uns jetzt mittels Animationen gelungen“, menschlicher zugeht und speziell Schaden - Werbesujets der TIROLER VERSICHE - freut sich Marketingleiter Martin Reiter. Die fälle unbürokratischer und schneller abgewi - RUNG als mutig und unkonventionell. „Wir bewegten Dialekt-Sprüche der TIROLER ckelt werden“, ergänzt Schieferer. wollten uns abheben. Die Versicherungswer - sind künftig überall in Tirol sowohl online bung in den 1990ern war wie die Waschmit - als auch offline zu sehen. In allen Bezirken Dialekt ist die Sprache der Nähe telwerbung der 1970er – glückliche Men - finden sich jeweils zumindest 20 verschie - „In den 1960er- und 1970er-Jahren wurde schen und heile Welt“, erinnert sich Vor - dene Sprüche auf riesigen Plakatwänden. Dialekt noch weitestgehend als Sprachbar - standsdirektor Mag. Franz Mair, der vor 20 riere gesehen. Erst in den 1990er Jahren Jahren die Werbelinie mit Dialekt-Sprüchen, Mit Regionalität zum Erfolg wurde auch ein Potenzial darin erkannt. Dia - kantigen Grafiken und knalligen Farben mit Die Tiroler Dialekte feiern ein Comeback lekte folgen – genauso wie die Standardspra - ins Leben rief. Kreiert wurden sie von der und Regionalität spielt eine größere Rolle che – eigenen Regeln. Ein Vergleich dieser damaligen Werbeagentur Klaus Prilmüller, denn je. Das zeigen nicht nur die jüngsten beiden Varietäten kann sehr erhellend sein die bis heute charakteristisch-kantigen Gra - Entwicklungen in der Popmusik, sondern und dazu beitragen, beide Systeme besser zu fiken stammen aus der Hand von Roberto auch die zahlreichen Teilnahmen, die die reflektieren und zu verstehen“, weiß Yvonne Baldissera. Franz Mair hat sich dafür stark - T IROLER VERSICHERUNG letztes Jahr Kathrein, Leiterin des Tiroler Dialektarchivs gemacht, an den Sprüchen festzuhalten. bei ihrer Aktion „SpruchBauKastl“ erhielt. der Universität Innsbruck. Zudem ist Dialekt

64 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 6/2019 V.l.: Marketingleiter Martin Reiter, TIROLER-Vor - standsvorsitzender Dr. Walter Schieferer, Leiterin Dialektarchiv der Universität Innsbruck Dr. Yvonne Kathrein und TIROLER-Vorstandsdirek - tor Mag. Franz Mair. Foto: Tiroler Versicherung/Koch

die Sprache der Nähe. „Menschen sprechen immer dann Mundart, wenn eine bestimmte Nähe zu jemandem gegeben ist: bei Freun - den, Bekannten und in vertrauter Umgebung. Wenn man das Gefühl hat, so sein zu können, wie man ist“, so Kathrein weiter. Das beein - flusst auch die moderne Kommunikation, insbesondere den digitalen Bereich. Eine Nachricht an Vertraute ist eher im Dialekt verfasst als berufliche Mitteilungen. Zum ei - nen weil Hochdeutsch für die Menschen hier eine Sprache der Distanz ist, zum anderen weil die Schreibweise im Dialekt manches Mal auch kürzer ist. Die Verschriftlichung des Dialekts ist auch im Tiroler Dialektar - chiv ein großes Thema. „Es gibt inzwischen Dr. Yvonne Kathrein, Leiterin Dialektarchiv Foto: Tiroler Versicherung/Koch

Klaus Prilmüller, Franz Mair, Heinz Kemetmüller und Georg Hofherr (v.l.) kreierten vor 20 Jahren die TIROLER-Werbelinie, die mit ihren Dialektsprüchen und kantigen Grafiken auf knalligen Farben für Aufsehen sorgt. Foto: Archiv Tiroler Versicherung eine eigene Schriftart für die Lautschrift der verschiedenen Dialekte namens Antonia Jubiläumsgewinnspiel für alle Phonetic“, erklärt Kathrein, die Leiterin des Archivs. Dialekt- und Sprüche-Fans Die Schreibweise hat auch die TIROLER VERSICHERUNG beschäftigt: Dass Mund - Bisher kamen die Mundart-Sprüche der TIROLER lediglich geschrieben daher, jetzt sind die Stimmen art nicht gleich Mundart ist, zeigte sich vor der TirolerInnen gefragt: Passend zur Jubiläumskampagne können sie mit ihrem Dialekt tolle Preise ge - allem geschrieben auf ihren Werbesujets. winnen. TeilnehmerInnen senden dafür über WhatsApp eine Nachricht mit dem Wort „TIROLER“ an die „Allein die Schreibweise hat uns das direkt 0676 8282 2000 und nehmen anschließend ihren Lieblingsspruch der TIROLER VERSICHERUNG als Au - vor Augen geführt. Nicht zuletzt deshalb ha - dio- oder Videodatei auf. ben wir immer versucht, die regionale Egal ob nur gesprochen, gesungen oder als kurzer Film – der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Teil - Sprachvielfalt aufzuzeigen und bei besonde - nehmen kann man sowohl als Einzelperson, mit der Familie, mit Freunden oder mit seinem Verein. Zu ren Kampagnen noch mehr auf den Dialekt gewinnen gibt es u.a. ein E-Mountainbike, ein Gardaland- Wochenende für vier Personen, eine Grill - g

party für 50 Personen, 2 x Snowcard Tirol und ein Freundschaftsspiel mit dem FC Wacker Innsbruck. Da - n u

der jeweiligen Region einzugehen“, erzählt b r

tenschutzinformationen und Teilnahmebedingungen unter www.tiroler.at/kampagne2019. e

Schieferer. zz W

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 6/2019 65 Die neue Zillertalbahn Foto: ZVB

Umweltfreundlich durchs Zillertal Zukunftsweisender Mobilitätsplan beschlossen

Die Verkehrssituation im Zillertal hat sich in den vergangenen Jahren massiv verschärft. Die B169 Zillertal - straße ist mit einem durchschnittlichen Tagesverkehr von 19.000 Kraftfahrzeugen eine der meistbefahrenen Straßen Tirols. An Spitzentagen werden sogar bis zu 29.000 Autos gezählt. Immer öfter heißte es daher: Nichts geht mehr. Von Florian Eckel

in neuer Zillertaler Mobilitätsplan soll Landeshauptmann-Stellvertreter Josef Geis - strecken oder Freitzeitradtouren individuell einen wesentlichen Beitrag leisten, die ler den Zillertaler Mobilitätsplan und setzt und unter Einbeziehung öffentlicher Ver - ESituation langfristig zu verbessern. sich deshalb gemeinsam mit den Verantwort - kehrsmittel geplant werden. Dafür wurde ein Bündel an Maßnahmen ge - lichen der Zillertalbahn massiv für die zu - schnürt, das vor allem die öffentlichen Ver - kunftsweisende Elektrifizierung der Ziller - Neue Zillertalbahn kehrsmittel für Touristen und Einheimische talbahn sowie die bessere Anbindung der als wichtiger Baustein attraktiver machen soll. „Die vier Zillertaler Skigebiete ein. Auf der Straße setzt Geisler Ein wesentlicher Eckpfeiler des Zillertaler Tourismusverbände zählten im Tourismus - auf die Verbesserung des Verkehrsflusses Mobilitätsplans ist die neue Zillertalbahn. jahr 2017/2018 mehr als 1,5 Millionen An - durch die Beseitigung von Störstellen. Die Dabei handelt es sich um ein Gesamtprojekt künfte. Dabei reisten nur drei Prozent mit Umfahrung Fügen bringe massive Verbesse - für die nächsten Generationen: vom weltweit der Bahn an“, erklärt Franz Hörl, National - rungen im Lärmschutz, in der Sicherheit und einzigartigen Antrieb mit Strom aus grünem ratsabgeordneter und gleichzeitig Aufsichts - für die innerörtlichen Verkehrsverbindungen. Wasserstoff bis zur Ausweitung des Ange - ratsvorsitzender der Zillertalbahn. „Hier Ein zweites Projekt ist der Umbau der An - bots und der Verbesserung der Infrastruktur. wollen wir mit dem Zillertaler Mobilitäts - schlussstelle Wiesing und die Verbesserung Eine der zentralen Infrastrukturmaßnahmen plan ansetzen. Bis 2022 soll der Tourismus - der Auffahrtssituation Richtung Kufstein ist der neue Bahnhof in Mayrhofen. Das In - verkehr – also die An- und Abreisen sowie durch eine neue Innbrücke und eine direkte vestitionsvolumen für das neue Mobilitäts - die Fahrten im Tal – massiv vom Pkw auf die Fahrspur von der Zillertalstraße auf die Au - zentrum im Ort beträgt 52 Millionen Euro. öffentlichen Verkehrsmittel verlagert wer - tobahn. Ein Anliegen ist ihm auch die At - Der Anteil der Zillertaler Verkehrsbetriebe den.“ Eine der zentralen Maßnahmen des traktivierung des Radwegenetzes. Bereits AG ist mit 34 Millionen Euro und jener vom Zillertaler Mobilitätsplans: Gäste sollen umgesetzt ist die für Einheimische und Gäste Land Tirol für die B169 mit ca.18 Millionen künftig alle öffentlichen Verkehrsmittel im multimodale Routingplattform Euro vorgesehen. Geht alles nach Plan, fährt Zillertal gratis nützen können. „radrouting.tirol“. Hier können Alltagsrad - der erste Zug der neuen Zillertalbahn am 11. Dezember 2022, erklärt der technische Vor - Mobilitätsplan als Gesamtpaket stand DI Helmut Schreiner: „Dann wird die „Wer meint, wir könnten die Verkehrspro - Wer meint, wir könnten die Zillertalbahn nicht nur emissionsfrei und äu - blematik im Zillertal alleine mit der Straße V erkehrsproblematik im Zillertal ßerst geräuscharm, sondern auch mit viel lösen, der irrt. Wir können die Mobilität ins alleine mit der Straße lösen, mehr Komfort für die Fahrgäste unterwegs und im Zillertal nur mit einem Gesamtkon - der irrt. LH-Stv. Josef Geisler sein.“ zz zept gewährleisten“, unterstützt der Tiroler

66 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 6/2019 Fiegl+Spielberger „elektrisiert“ Thalgau

Seit über zwanzig Jahren liefert Fiegl+Spielberger in Salzburg Lösungen rund um alles, was Licht bringt, warm hält und für Sicherheit sorgt. Vor Kurzem hat das größte private Elektrounternehmen Westösterreichs seinen neuen Salzburger Firmensitz in Thalgau bezogen.

iegl+Spielberger besteht seit 1927 und ist mit über 400 Mitar - in enger Abstimmung mit den jeweiligen Fachbereichen konzipiert beitern heute das größte private Elektrounternehmen Westöster - wurden, erklärt der Salzburger Niederlassungsleiter Gerhard Nie - Freichs. Neben der Zentrale in Innsbruck und der Filiale in Thal - derbrucker: „Wir wollten die besten Voraussetzungen für eine rei - gau gibt es noch sieben weitere Niederlassungen in Österreich, bungslose Zusammenarbeit schaffen. Teilweise sind über 100 Deutschland und der Schweiz. „Die Entscheidung für unseren neuen Fiegl+Spielberger-Mitarbeiter für Projekte in Salzburg im Einsatz.“ Salzburger Betriebsstandort ist deshalb für Thalgau ausgefallen, weil Intelligente Technologie wurde natürlich auch hier zur Anwendung es ein höchst attraktiver Knotenpunkt ist“, berichten Wolfgang und gebracht: So ermöglichen smarte Raumbuchungsterminals mit RFID Johannes Leitner, ihres Zeichens Geschäftsführer von Fiegl+Spiel - Chip künftig die schlaue Verwaltung aller Besprechungs- und Prä - berger: „Der Autobahnanschluss und die geografische Lage bieten sentationsräume. optimale Ausgangsbedingungen für zusätzliches Wachstum und ideale Grundlagen, um unsere Innovationen weiter in alle Regionen Karriere mit Lehre zu tragen.“ Nach einer äußerst „sportlichen“ Bauphase von April Einen hohen Stellenwert im Unternehmen hat seit jeher die Lehr - 2018 bis März 2019, wurde nun vor Kurzem das neue Betriebsge - lingsausbildung. 64 Lehrlinge werden in Salzburg und Tirol derzeit bäude in Thalgau bezogen. in den Sparten Elektroinstallationstechnik, Elektronik und als tech - nische Zeichner ausgebildet. Dementsprechend großes Augenmerk Vorzeigeprojekt in Thalgau wurde auch in Thalgau auf die Errichtung eines 35 m 2 großen Lehr - Das hochmoderne, zweigeschoßige Gebäude verfügt über eine Nutz - lingsübungsraumes gelegt. Auch ein 25 m 2 großer Fitness-Raum mit fläche von insgesamt 1700 m 2 und wurde den hohen Qualitätsan - Garderoben und Duschen steht Lehrlingen und natürlich auch allen sprüchen des international tätigen Unternehmens angepasst. Die Ge - anderen Mitarbeitern zur freien Verfügung. schäftsführer: „Unser Ziel war es, in Thalgau ein Vorzeigeprojekt zu schaffen – einen lebendigen Schauraum mit allen unseren Leistun - Umweltstandards gen. Jetzt sind wir stolz, dieses intelligente Gebäude mitsamt all un - Auch hinsichtlich Energieeffizienz und Umweltverträglichkeit wurden seren Produkten aus den Bereichen Elektroinstallationstechnik, Fo - vorausschauende Maßnahmen gesetzt: Mittels Grundwasserwärme - tovoltaik inkl. Speicherlösungen, Brandmeldetechnik, Alarmanlagen pumpe und Betonkernaktivierung kann das Betriebsgebäude sowohl und Überwachungssystemen präsentieren zu können.“ geheizt als auch gekühlt werden, Verbundfenster und Portalkonstruk - tionen mit Dreifach-Isolierverglasung sorgen hier für die optimale Kommunikationsräume Dämmung. Firmeneigenes Know-how kommt selbstverständlich auch Eine weitere planerische Herausforderung bildeten unter anderem zum Einsatz: Eine Fotovoltaikanlage und Beleuchtung auf LED-Basis die Kommunikationsräume zwischen den einzelnen Abteilungen, die runden das nachhaltige Energiekonzept perfekt ab. zz

Das hochmoderne, zweigeschoßige Firmengebäude in Thal - gau verfügt über eine Nutzfläche von insgesamt 1700 m 2 und wurde den hohen Qualitätsansprüchen des internatio - nal tätigen Unternehmens angepasst. Foto: Fiegl+Spielberger

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 6/2019 67 Arbeitslandesrätin Beate Palfrader: „Erfreulich im April war auch die Entwicklung bei Langzeitarbeitslosen, wo Tirol einen Rückgang von 25,5 Prozent ver - zeichnen konnte.“ Foto: Land Tirol In Richtung Vollbeschäftigung Tirol österreichweit mit niedrigster Arbeitslosenquote

Tirol verzeichnete im April 2019 österreichweit mit 12,5 Prozent den stärksten Rückgang der Ar - beitslosenquote aller Bundesländer. Der Rückgang in Österreich betrug im Vergleich dazu 4,1 Pro - zent. Zudem weist Tirol laut EU-Statistikamt Eurostat im Jahr 2018 mit einer Erwerbslosenquote von 2,4 Prozent vor Salzburg (2,8 Prozent) und Oberösterreich (3,2 Prozent) die niedrigste Er - werbslosenquote Österreichs aus. Von Florian Eckel

irols Wirtschaftsmotor brummt und los sind, ist jede Person ohne Arbeit eine zu Respekt und ein großes Lob. Eine solide die Arbeitslosenquote ist erneut deut - viel“, betont der Landeshauptmann weiters. Wirtschaft, wie wir sie mit einer aktuellen Tlich gesunken. „Das zeigt einmal Wachstumsprognose von zwei Prozent ha - mehr, dass die Wirtschaftspolitik des Landes Starker Rückgang der Jugend- und ben, ist der beste Garant für eine hohe Be - in die richtige Richtung geht und unsere Langzeitarbeitslosen schäftigung im Land. Die Rechnung ist ein - Maßnahmen auch weiterhin greifen. Das „Bei den Jugendlichen zwischen 15 und 19 fach: Ein starker Standort Tirol bedeutet im wurde auch in der jüngsten Jahresstatistik Jahren sank die Arbeitslosigkeit um 11,2 Umkehrschluss auch eine niedrige Arbeits - 2018 des EU-Statistikamts Eurostat ein - Prozent, bei den 20- bis 24-jährigen um 16,3 losenquote – daran wollen wir weiter fest - drucksvoll aufgezeigt. Nach Bezirken be - Prozent. Das ist auch ein Erfolg unserer halten“, so Wirtschaftslandesrätin Patrizia trachtet ist der Rückgang an Arbeitslosen in Lehrlingsoffensive mit der europaweit aner - Zoller-Frischauf. „Unsere Bemühungen um den Bezirken Imst mit 24 Prozent, Landeck kannten dualen Ausbildung“, hält Landesrä - den Arbeitsmarkt in Tirol gehen selbstver - mit 17,7 Prozent und Innsbruck mit 14,9 Pro - tin Beate Palfrader fest. Sehr positiv stellt ständlich unvermindert weiter. Ein wichtiger zent besonders stark ausgefallen“, erklärt sich im April auch die Entwicklung bei Schritt ist dabei auch unsere Breitbandoffen - Landeshauptmann Günther Platter über die Langzeitarbeitslosen dar, wo Tirol einen sive, für die wir bis 2023 rund 100 Millionen anhaltend positiven Entwicklungen am Ti - Rückgang von 25,5 Prozent verzeichnen Euro vorgesehen haben“, erklären Günther roler Arbeitsmarkt. „Wenn im Vergleich zum konnte. „Auch hier greifen unsere Schu - Platter, Beate Palfrader und Patrizia Zoller- Vorjahr jetzt 2.936 Personen weniger arbeits - lungsmaßnahmen und Unterstützungen von Frischauf unisono. zz Wiedereingliederungsmaßnahmen für Per - sonen, die länger als ein Jahr arbeitslos sind“, Sehr positiv stellt sich im April bekräftigt die Arbeitslandesrätin. Die Rechnung ist einfach: Ein auch die Entwicklung bei Lang - starker Standort Tirol bedeutet zeitarbeitslosen dar, wo Tirol Jobmotor Wirtschaft im Umkehrschluss auch eine einen Rückgang von 25,5 Prozent „Die Masse der Arbeitsplätze schaffen un - niedrige Arbeitslosenquote. verzeichnen konnte. sere Unternehmerinnen und Unternehmer Partizia Zoller-Frischauf Beate Palfrader mit ihren Betrieben – dafür gebührt ihnen

68 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 6/2019 „Equal Pay: Vorsprung durch faire und transparente Entlohnung“

Das kostenlose Beratungsprogramm Equal Pay unterstützt Unternehmen dabei, Gehaltssysteme und HR-Pro - zesse zu durchleuchten, zu strukturieren und zukunftsfit zu machen. Demensprechend rege war das Interesse an der vom AMS Tirol gehosteten Veranstaltung am 16. Mai in der AMS Landesgeschäftsstelle, um sich von Keynote-Speakerin Mag.a Eva Brauneis Tipps und Tricks zu holen.

er Austausch in sozialen Medien V.l. Equal-Pay-Expertinnen führt dazu, dass die Unternehmen ei - Mag.a Eva Brauneis (De - Dner öffentlichen Bewertung unterlie - loitte) und Dr.in Gabriele gen. Junge Generationen wollen Informatio - Ebner (ÖSB Consulting), nen über die Rahmenbedingungen ihrer zu - Katja Gander (Arbeits - künftigen Arbeit erhalten. „Der Gender Pay marktpolitik für Frauen, Gap liegt in Österreich im EU-Durchschnitt AMS Tirol), Moderatorin derzeit bei rund 20 Prozent. Im Einkom - Susanna Kuncic (ÖSB Con - mensbericht zeigt sich außerdem, dass die sulting), Mag.a Sabine Lohnschere bei der jungen Altersgruppe von Platzer-Werlberger (stv. bis zu 30-Jährigen sogar bei 23 Prozent liegt. Geschäftsführerin AMS Das ist nicht zeitgemäß und schon gar nicht Tirol) und Dr. Bernhard zukunftsweisend“, so Brauneis. Pichler (Leitung Service Wie man diesen Herausforderungen prak - für Unternehmen, AMS tisch begegnen kann, wurde im Rahmen der Tirol). Foto: AMS Tirol Veranstaltung der ExpertInnen in den Räu - men des AMS Tirol diskutiert. Besonderes werden kann und wie sich ArbeitgeberInnen systeme und HR-Prozesse zu durchleuchten, Interesse galt den Möglichkeiten, fixe und damit am Arbeitsmarkt hervorheben können, zu strukturieren und zukunftsfit zu machen. variable Gehaltsbestandteile für Unterneh - wurde an Erfolgsbeispielen aus der Praxis Die Anfragemöglichkeit für das Pilotpro - men steuerbar und für MitarbeiterInnen klar gezeigt. gramm besteht bis Ende Juli 2019. Das Pro - und fair zu gestalten. Was über das Entgelt - Das kostenlose Beratungsprogramm Equal gramm wird zur Gänze vom Europäischen system nach innen und außen kommuniziert Pay unterstützt Unternehmen dabei, Gehalts - Sozialfonds finanziert. zz

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sparkasse-schwaz.at/telebanking-pro Wirtschaft wächst – CO 2-Ausstoß sinkt Vorarlbergs nachhaltiger Umgang mit Energie und Ressourcen

Die zahlreichen und großteils freiwilligen Bemühungen der Wirtschaft in Sachen Energieeffizienz und Treib - hausgas-Ausstoß haben positive Auswirkungen auf die Umwelt. Dies ist anhand einiger erfolgreicher Bei - spiele aus Vorarlberg dokumentiert und lässt sich anhand konkreter Daten nachweisen. Von Christian Wieselmayer

m Zeitraum von 2007 bis 2017 Ilässt sich ein inte - ressanter Trend be - obachten: Die Brut - towertschöpfung pro eingesetztem Terra - joule Energie konnte um 9,3 Prozent ge - steigert werden. Marco Tittler, stell - vertretender Direk - tor in der Wirt - schaftskammer Vor - arlberg (WKV), weiß: „Eine ressour - cen- und umwelt - schonende Produk - tion und hohe Ener - gieeffizienz sind für die Vorarlberger Wirtschaft nicht nur selbst gesetzter Standard, sondern seit Langem ein we - sentlicher Wettbe - werbsfaktor und ge - lebte Praxis.“ Dies würden nicht nur die zahllosen innovati - ven Technologien, Produkte, Ferti - gungslösungen und nicht zuletzt der weltweite Erfolg Vorarlberger Unternehmen Pumpspeicherbecken in Andelsbuch Foto: Dg-505 belegen. „Die heimischen Betriebe erfüllen ihre Vorgaben im Rahmen der ‚Energiezu - kunft Vorarlberg‘ und steuern so einen we - sentlichen Beitrag zur Zielerreichung bei.“ Sondersteuern nicht zen. Der Versuch, eine Trendwende über das Insbesondere die positiven Entwicklungen der richtige Weg Steuersystem zu erreichen, birgt zudem ei - im Bereich des Energieeinsatzes in der Pro - Vorstöße im Rahmen der Steuerreform durch nige Gefahren: Die Vorarlberger Wirtschaft duktion sind hervorzuheben. In Vorarlberg etwaige Sondersteuern oder CO 2-Abgaben beschäftigt sich schon seit vielen Jahren mit wird heute um fast ein Drittel effizienter pro - treffen vor allem jene Betriebe, die sich dem Thema Energieeffizienz, wesentliche duziert als noch vor zehn Jahren. Doch auch längst schon für den nachhaltigen Umgang Potenziale wurden bereits gehoben. Ver - bei der Reduktion des Treibhausgas-Aussto - mit Energie mit großem Engagement einset - meintliche Klimasünder in Übersee stehen ßes wurde viel erreicht. Diese Effizienzstei - jedoch im globalen Wettbewerb mit einhei - gerungen konnten vor allem über freiwillig mischen Betrieben. Einseitige Belastungen gesetzte Maßnahmen umgesetzt werden, Insbesondere die positiven Ent - schaden daher nicht nur den Unternehmen wobei gerade die Vorarlberger Betriebe wicklungen im Bereich des und somit auch den Beschäftigten. Sie österreichweit eine absolute Vorreiterrolle Energieeinsatzes in der Pro - schwächen in Summe auch die Position des einnehmen. „Das ist also keine Selbstver - duktion sind hervorzuheben. gesamten Wirtschaftsstandortes. Nur durch ständlichkeit“, betont Tittler. eine Entlastung der Wirtschaft wird es mög -

70 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 6/2019 dass die Unter - VKW-Zentral in Weidach nehmen unter Foto: böhringer friedrich fachlicher Anlei - tung über den Tellerrand bli - cken und dabei gleichzeitig ei - gene Erfahrun - gen weiterge - ben. So konnten alle Teilnehmer voneinander profitieren und ernten nun ge - meinsam und je - der auch für sich die Lorbeeren in Form der Ein - sparungen und der Anerken - nung durch sol - che Auszeich - nungen“, so Hel - mut Mennel. Und auch beim lich sein, weiterhin Beschäftigte am Standort tionsaustausch und überbetrieblich fokus - dritten Energieeffizienz-Netzwerk Vorarl - Vorarlberg aufzubauen und diesen somit sierte Zusammenarbeit. Dass sich zahlreiche berg, das bis zum Frühjahr 2021 abgeschlos - langfristig abzusichern, so der Tenor der Unternehmen in Vorarlberg auf freiwilliger sen sein wird, werden ähnlich gute Ergeb - WKV. Basis und ohne gesetzliche Vorgaben für die nisse erwartet. Diese beste Form der Zusam - kontinuierliche Verbesserung der Energieef - menarbeit der Vorarlberger Unternehmen im Wirtschaftsstandort zeigt fizienz bemühen, ist sehr erfreulich und Aus - Zeichen der Ressourcenproduktivität und „Best Practice“ druck großartigen Engagements“, betont Nachhaltigkeit wurde übrigens mit dem kli - Vorarlberger Betriebe haben bereits früh er - Tittler. maaktiv-Award honoriert. zz kannt, dass sich ein nachhaltiger Umgang mit Ressourcen auf allen Ebenen rechnet und „Ein einzigartiges Erfolgsprojekt“ ein wichtiger Baustein des breit aufgestellten „Das Energieeffizienz-Netzwerk Vorarlberg und starken Wirtschaftsstandorts Vorarlberg ist ein einzigartiges Erfolgsprojekt“, zieht Erfolgsprojekt EEN ist. Für ein weiteres Wachstum unter mög - VKW-Vorstandsmitglied Helmut Mennel lichst energieeffizienten Bedingungen orga - vorläufige Bilanz. Die VKW moderiert und Die Laufzeit eines „Energieeffizienz-Netzwerks“ nisieren sich führende Betriebe daher im begleitet aktuell das bereits dritte Netzwerk. (EEN) beträgt drei bis vier Jahre. Zehn bis 13 „Energieeffizienz-Netzwerk Vorarlberg“. Und während das dritte Netzwerk noch läuft, Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen Unter der Leitung der Vorarlberger Kraft - hat das zweite im letzten Frühjahr mit beein - nehmen an einem EEN teil. Die Zielgruppe: werke AG (VKW) schlossen sich kürzlich druckenden Zahlen resümiert: Das zu Be - Große und mittlere Unternehmen. 36 Unter - wieder einige Vorarlberger Leitbetriebe zum ginn gesteckte Effizienzziel von sieben Pro - nehmen profitierten bzw. profitieren aktuell mittlerweile „4. Energieeffizienz-Netzwerk“ zent Energieeinsparung wurde mit 8,8 Pro - von einem der vier Netzwerke, teilweise sind zusammen – mit dem Ziel, voneinander zu zent weit übertroffen. Das angestrebte Ziel, Unternehmen schon zum zweiten Mal in ei - nem Netzwerk vertreten. Aktuell laufende lernen und gemeinsam Energie und CO 2 ein - dabei auch CO 2 im Ausmaß von sechs Pro - Netzwerke sind das kürzlich zusammenge - zusparen. Für die kommenden drei Jahre zent einzusparen, übertrafen die Teilnehmer schlossene vierte EEN im ersten Netzwerkjahr wurde ein gemeinsames Einsparungsziel ge - mit 11,4 Prozent bei Weitem. „Das Geheim - sowie das dritte EEN mit zwölf Teilnehmern im setzt. Dieses soll mit der Expertise der VKW nis des Erfolgs liegt aus unserer Sicht darin, dritten Netzwerkjahr. Fachlich unterstützt von und in wissenschaftlicher Begleitung durch der Vorarlberger Kraftwerke AG (VKW) sowie die Forschungsstelle für Energiewirtschaft der Wirtschaftskammer Vorarlberg und wissen - (FfE) in München erreicht werden. „Im Vorarlberger Betriebe haben schaftlich begleitet von der Forschungsgesell - Netzwerk werden die gemeinsamen Bemü - bereits früh erkannt, dass sich schaft für Energiewirtschaft mbH (FfE) in Mün - hungen der heimischen Wirtschaft um den ein nachhaltiger Umgang mit chen, arbeiteten die rund 30 Projektteilneh - verantwortungsvollen und nachhaltigen Um - Ressourcen auf allen Ebenen mer intensiv daran, die vorab gesteckten Ziele gang mit der Energiefrage bestens gebündelt rechnet. zu erreichen. – und zwar über vertrauensvollen Informa - Jetzt noch informativer: Weiterlesen auf www.wirtschafts-nachrichten.com

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 6/2019 71 Panorama vom Fellengatter bei Frastanz in den Walgau Foto: böhringer friedrich

Der Zukunft Raum geben Raumbild Vorarlberg 2030 als Leitbild für räumliche Entwicklung

Die Landesregierung hat das Raumbild Vorarlberg 2030 nun beschlossen. Damit liegt nach einem umfangreichen kooperativen Prozess erstmals ein strategisches Leitbild für die räumliche Entwick - lung des Landes vor. Mit dem Raumbild wurde nun ein tragfähiger und ganzheitlicher Rahmen für die Gestaltung der kommenden Jahre geschaffen. Von Christian Wieselmayer

orarlberg ist ein sehr dynamischer mung möglichst gut gelingt. Es ist ein lan - Raumbild führt zu Lebens- und Wirtschaftsraum. Die desweites Konzept und ein verbindlicher konkreten Vorhaben VBevölkerungszahl hat allein in den Handlungsrahmen für alle Arbeitsfelder von Ein Schlüssel für den Erfolg des Raumbildes letzten 15 Jahren um 40.000 auf über Politik und Verwaltung. Besonderes Augen - liegt in der Stärkung der Zusammenarbeit 390.000 Menschen zugenommen, die Zahl merk galt während der Erstellung des Raum - zwischen Land, Regionen und Gemeinden, der unselbstständig Beschäftigten innerhalb bildes der Stärkung der regionalen Koope - betont Sabina Danczul, Leiterin der Abtei - von zehn Jahren von gut 142.000 auf rund ration, der Abstimmung zwischen Siedlungs - lung Raumplanung und Baurecht: „Zur Um - 170.000. Vor allem in den städtischen Ge - entwicklung und Mobilität, dem Themenbe - setzung des Raumbildes wird nun ein Akti - bieten im Rheintal, in den Bodensee- und reich Wirtschaft, Tourismus, Land- und onsplan vorbereitet. Dabei wird es Projekte Hofsteig-Gemeinden und auch in den meis - Forstwirtschaft sowie dem Erhalt von Natur- geben, die im direkten Aufgabenbereich der ten Talschaften werden in Zukunft noch und Freiräumen. „Es war uns sehr wichtig, Raumplanung liegen, andererseits werden mehr Menschen leben und arbeiten. Vorarl - die verschiedenen Standpunkte, Bedürfnisse Umsetzungspartnerschaften gebildet.“ In ei - bergs Wirtschaft entwickelt sich gegenüber und Interessen in die Gesamtschau des nigen Regionen werden die Inhalte des Gesamtösterreich, aber auch im europäi - Raumbilds einzubinden – das ist in den ein - Raumbildes bereits jetzt in regionale und schen Vergleich überdurchschnittlich. „Da - zelnen Phasen des Raumbildprozesses gut kommunale Entwicklungskonzepte gegos - von profitieren alle. Aber der Raum wird gelungen“, führt Landesstatthalter Karlheinz sen. Hier greifen auch bereits die neuen För - nicht mehr und die Anforderungen werden Rüdisser weiter aus. derrichtlinien des Landes zur Stärkung der vielfältiger. Wohnen, Arbeiten, Freizeit und Regionen. Einer der Schwerpunkte des Erholung, Landwirtschaft, Tourismus, Ver - Raumbildes ist das Bestreben, unverwech - kehr, Soziales, regionale Zusammenarbeit selbare Orts- und Stadtkerne zu erhalten und und viele andere Aufgabenbereich sollen Es ist ein landesweites Konzept zu gestalten, denn sie tragen ganz wesentlich möglichst gut aufeinander abgestimmt und und ein verbindlicher Hand - zu einer hohen Lebensqualität bei. Die Basis aktiv gestaltet werden“, sagt Landeshaupt - lungsrahmen für alle Arbeitsfel - dafür sind lokale und regionale Entwick - mann Markus Wallner dazu. Das Raumbild der von Politik und Verwaltung. lungspläne, die beispielsweise eine gut ab - 2030 soll dazu beitragen, dass diese Abstim - gestimmte, gezielte Innenentwicklung von

72 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 6/2019 hauptmann Wallner: „Im Bereich der Innen - regionale Verkehrs- und Mobilitätskonzepte entwicklung der Siedlungsgebiete gibt es etabliert werden. Zudem soll die Zusammen - eine sehr genaue Abstimmung zwischen dem arbeit mit den Nachbarländern weiter ge - Raumbild Vorarlberg 2030 und der im März stärkt werden, wie beispielsweise im Agglo - 2019 in Kraft getretenen Novelle des Raum - merationsprogramm Rheintal. planungsgesetzes. Gesetz und Raumbild stärken sich hier gegenseitig und entfalten Landesgrünzone in ihrer Qualität zusammen ihre volle Wirkung.“ weiterentwickeln Der Erhalt von Natur und Freiräumen bildet Siedlung und Mobilität im Einklang ein weiteres Hauptthema des Raumbilds. Auch in puncto Verkehr und Mobilität Vom Erhalt der Kulturlandschaft und schüt - braucht es Flächen, die bereitgehalten und zenswerter Landschaftsbilder über den gesichert werden müssen. Vorrang wird da - Schutz vor Naturgefahren bis hin zur Er - reichbarkeit der Naherholungsgebiete und Wanderwegen reicht die Palette der dabei be - handelten Themen. Die Landesgrünzone ist im Rheintal und im Walgau ein besonders wichtiger Freiraum und soll in ihrer Größe und in ihrem Zusammenhang erhalten wer - den. „Wenn Flächen aus der Grünzone he - rausgenommen werden, dann nur im Aus - nahmefall und auf Basis eindeutiger Regeln für die Kompensation. Diese Regeln gilt es nun festzulegen. Weiters sind innerhalb der Landesgrünzone die Belange des Natur - schutzes, der Freizeitnutzung und der land- und forstwirtschaftlichen Nutzung gut auf - einander abzustimmen. Das Land nimmt sich dieser Aufgaben im Rahmen des Akti - onsplans an“, betont Landesstatthalter Rü - disser.

Nutzungskonflikte minimieren Für Vorarlbergs Wirtschaft ist es wesentlich, geeignete Standorte zu sichern, diese gut in die bestehenden Siedlungsstrukturen einzu - betten und regional abzustimmen. Das Raumbild gibt einen Rahmen dafür vor und Landeshauptmann Markus Wallner und Landesstatthalter Karlheinz Rüdisser präsentierten gemeinsam zielt darauf ab, Entwicklungen zu koordinie - mit Raumplanungs-Vorständin Sabina Danczul und Wolfgang Pfefferkorn (Rosinak & Partner) das Raum - ren und Nutzungskonflikte so weit wie mög - bild Vorarlberg 2030. Foto: VLK/Gerhard Wirth lich zu minimieren. Das gilt auch im Hin - blick auf land- und forstwirtschaftliche Flä - chen. Die wirtschaftlichen, ökologischen Siedlungen, hochwertige öffentliche Räume, bei dem öffentlichen Verkehr, dem Rad- und und sozialen Funktionen der Land- und qualitätsvolle Wohn- und Freizeiträume und Fußverkehr und dem Straßenraum als Le - Forstwirtschaft werden im Raumbild daher nicht zuletzt die Stärkung des sozialen Zu - bensraum eingeräumt. Auch diese Maßnah - als wesentlich betont. Gleichzeitig soll die sammenhalts im Blick haben. Von großer men sind wiederum für lebendige Ortszen - Wettbewerbsfähigkeit durch nachhaltigen Bedeutung ist in dem Zusammenhang auch tren wichtig. Zur engen Abstimmung von Qualitätstourismus gestärkt werden. Bei der die Mobilisierung von geeigneten Flächen Siedlungsentwicklung und Mobilität ist ak - Umsetzung wird selbstverständlich auf die durch eine aktive Bodenpolitik. Landes - tuell – parallel zum Raumbild – auch ein regionalen Verhältnisse Bedacht genommen, neues Mobilitätskonzept in Ausarbeitung. erläutert Karlheinz Rüdisser: „Wir haben da - Denn das Raumbild ist nicht zuletzt eine bei die unterschiedlichen Anforderungen der Das Raumbild Vorarlberg 2030 wichtige Grundlage für eine bessere Vernet - einzelnen Landesteile Vorarlbergs klar im ist eine wichtige Grundlage zung von Siedlungsentwicklung und Mobi - Blick und werden auch den Anforderungen für die bessere Vernetzung von lität, die eine vorausschauende Verkehrspla - des ländlichen Raums und der Talschaften Siedlungsentwicklung und Mobi - nung erfordert. Dafür sollen die Planungen Rechnung tragen.“ zz lität. auch gemeindeübergreifend stattfinden und

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 6/2019 73 | ERÖFFNUNG BUSINESS QUARTIER | Mit einer Zu - kunftsperspektiven-Veranstaltung und Führungen durch das gangenen Jahre erweitert und die Flugzeiten optimiert. In den neue Business Quartier im PERRON-Gebäude direkt beim vergangenen sechs Jahren transportierte der türkische Natio - Salzburger Hauptbahnhof eröffnete die Salzburger Sparkasse nal Carrier insgesamt 406.145 Passagiere zwischen Salzburg ihr neues Zuhause für alle Betriebseinheiten und das Firmen - und Istanbul. „Die Botschaft für die Passagiere, die aus der Eu - kundenzentrum der Stadt Salzburg. Der Höhepunkt des Regio Salzburg Bayern kommen, ist klar: Salzburg ist und Abends war der Talk mit Landeshauptmann Wilfried Haslauer bleibt ein wichtiges Standbein von Turkish Airlines in Öster - und Erste Group-Chef Andreas Treichl in der Panoramabar reich“, so Bettina Ganghofer, Geschäftsführerin der Salzburger des Hotelturms. Geladen hatten die Sparkassen-Vorstände Flughafen GmbH. zz Foto: Salzburg Airport Christoph Paulweber und Markus Sattel gemeinsam mit dem Seebrunner Kreis-Kurator Harald Ronacher, ebenfalls zu Gast | ARBEITSMARKT PROFITIERT | Nach Angabe des Ar - waren Bürgermeister Harald Preuner und die Spitze der Erste beitsmarktservice Vorarlberg wurde im Vergleich zum Vorjahr Bank Österreich mit Stefan Dörfler und Thomas Schaufler. zz im Mai ein Zuwachs an vorgemerkten Arbeitslosen von +175 Foto: wildbild.at oder 1,9 Prozent verzeichnet. „Der späte Ostertermin hat dazu geführt, dass sich mehr Personen aus den Tourismusbetrieben | IN NEUEM DESIGN | In einem einjährigen Prozess hat erst im Mai arbeitslos gemeldet haben“, informiert Landesge - sich die Messe Karlsruhe, eine der bekanntesten und größten schäftsführer Bernhard Bereuter. „Erfreulich ist, dass 60 Pro - Messe- und Kongressgesellschaften im Süden Deutschlands, zent der vorgemerkten Arbeitslosen im Fremdenverkehr be - mit ihrer Unterneh - reits wieder eine fixe Jobzusage vorweisen können“, so Bereu - mensidentität auseinan - ter weiter. Ein deutlicher Rückgang konnte bei der Personen - dergesetzt und diese gruppe der über 15- bis unter 20-Jährigen verzeichnet wer - neu formuliert. Sichtba - den (-11,4 Prozent). Österreichweit ging die Zahl an vorge - ren Ausdruck findet merkten Arbeitslosen im Vorjahresvergleich um 2,5 Prozent dies in einem neuen zurück, was einem Rückgang von 7.199 vorgemerkten Ar - Logo, das ab Mitte des beitslosen entspricht. zz Jahres eingeführt wird. „Der Charakter und das Selbstver - ständnis der Messe Karlsruhe haben sich in den zurückliegen - | ERNEUT AUSGEZEICHNET | Das Flottenmanagement den zehn Jahren grundlegend verändert. Diese Transforma - der Porsche Bank wurde erneut ausgezeichnet: Nach 2017 tion wollen wir nun auch optisch zum Ausdruck bringen“, er - und 2018 ist der Marktführer im österreichischen Fuhrparkma - klärt Britta Wirtz, Geschäftsführerin der Messe Karlsruhe. Britta nagement zum dritten Mal in Folge Superbrand des Jahres. Wirtz und Gabriele Luczak-Schwarz, Aufsichtsratsvorsitzende Aufgrund der hervorragenden Qualität, der immer weiter stei - der Messe Karlsruhe und Erste Bürgermeisterin der Stadt genden Bekanntheit und der Innovationskraft fiel die Wahl Karlsruhe, zeigen, wie man das Logo auch verstehen kann: als des Superbrands Austria Brand Council, bestehend aus Fach - Bühne für Möglichkeiten. zz Foto: Rösner/KMK experten und Branchenkennern, in diesem Jahr erneut auf das Flottenmanagement der Porsche Bank. „Wir freuen uns | PIONIER DER TIERGESUNDHEIT | SalzburgMilch ist sehr, dass wir auch in diesem Jahr diese Auszeichnung entge - überzeugt, dass die Qualität eines Produktes bei seinem Roh - gennehmen dürfen. Besondere Freude bereitet uns natürlich stoff und damit bei der Gesundheit der Milchkühe beginnt. die Tatsache, dass wir drei Jahre hintereinander als Super - Gemeinsam mit Österreichs führenden Experten wurden da - brand gekürt wurden“, so Roland Leitner, Leiter Flottenmana - her von der Salzburg - gement bei der Porsche Bank. zz Milch neue Richtlinien erarbeitet, die von al - | SPITZENJAHR | Die Sparkasse Schwaz hat 2018 mit einer len Milchlieferanten erfolgreichen Bilanz abgeschlossen: Das Betriebsergebnis umgesetzt werden. Im konnte um 25,5 Prozent auf 9,4 Milliarden Euro gesteigert Sinne einer artgemä - werden. Trotz steigender regulatorischer Anforderungen und ßen Haltung werden sich verändernden Kundenverhaltens konnte die Sparkasse die Milchkühe der Schwaz erneut ein Wachstum verzeichnen. Die Bilanzsumme SalzburgMilch Bauern in Laufställen bzw. in Kombinationshal - stieg um 5,8 Prozent auf 1,7 Milliarden Euro an. Die Einlagen tung gehalten und haben an mindestens 120 Tagen im Jahr der Kunden haben sich im Vergleich zum Vorjahr um 17,3 Pro - Auslauf oder Zugang zur Weide. Mag. Johanna Czerny, Tier - zent auf 1,2 Milliarden Euro erhöht. „Dass die Kunden trotz ärztin der SalzburgMilch, erklärt: „SalzburgMilch überzeugt der historisch niedrigen Zinsen weiterhin ihren Sparwillen zei - durch die bisher einzigartige Tiergesundheitsinitiative, die gen, sehen wir als großen Vertrauensbeweis. Die Nähe zu den erstmalig umfassend und unabhängig wissenschaftliche Krite - Kunden ist ein Herzstück un - rien für Tierwohl bei Milchkühen auf allen Erzeugerbetrieben serer Geschäftsphilosophie. erfasst und dokumentiert.“ zz Foto: wildbild/SalzburgMilch Dazu gehört auch, uns kon - sequent an ihren Bedürfnis - | EINE ERFOLGSGESCHICHTE | Nach jahrelangen Ver - sen auszurichten und sie handlungen mit dem Turkish Airlines Headquarter in Istanbul ganzheitlich in hoher Quali - startete der türkische National Carrier 2013 mit vier Flügen tät zu beraten“, so Vorstands - pro Woche vom Flughafen Salzburg W.A. Mozart zur Metro - direktor Helmut Rainer. zz pole am Bosporus, Istanbul. Sehr rasch wurden die Flugver - Foto: Sparkasse Schwaz bindungen zwischen Salzburg und Istanbul im Laufe der ver -

74 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 6/2019 Energie bewusst einsetzen.

Das ist: Mein Antrieb. Meine Energie.

Christian Redl Zehnfacher Weltrekordhalter im Freitauchen

Mit dem auskommen, was von Natur aus da ist. Das ist nachhaltig leben. Das ist nachhaltige Energie: 100 % Wasserkraft aus Österreich. verbund.com/MeinAntrieb

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