In Der Bundestagsdebatte Zur Einheit Scheint Es, Der Fall
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Lesermeinung Unmöglich 70 Wörter 28 April 2019 Kurier am Sonntag KURAMS Deutsch © Bremer Tageszeitungen AG. All rights reserved. For further information see Im russischen Wahlsystem gäbe es keine Unregelmäßigkeiten, behauptet Steffen Kotré von der AfD, und bei uns wäre es relativ einfach zu betrügen. Dieser Herr diskriminiert alle Wahlhelfer und sollte schleunigst aus dem Bundestag entfernt werden. Ich habe jahrelang als Wahlhelfervorstand fungiert und kann versichern, dass das von Steffen Kotré Behauptete unmöglich ist. Im Namen aller ehrenamtlichen Wahlhelfer sollten wir ein Ermittlungsverfahren gegen Steffen Kotré fordern. Wolfgang Schaardt, Bremen Dokument KURAMS0020190428ef4s00016 Page 1 of 164 © 2019 Factiva, Inc. Alle Rechte vorbehalten. Politik Fragwürdige Beziehungen Immer wieder reisen Politiker der AfD nach Russland und pflegen dort "strategische Kontakte" 871 Wörter 18 April 2019 Weser Kurier WESKU Deutsch © Bremer Tageszeitungen AG. All rights reserved. For further information see Berlin. Wenn an diesem Donnerstag in Jalta auf der Krim eine Wirtschaftskonferenz beginnt, werden auch Politiker der AfD wieder dabei sein. Bei dem Termin geht es nur am Rande um Handelsfragen. Allein durch ihre Anwesenheit billigen die Teilnehmer die Annexion der ukrainischen Halbinsel Krim durch Russland. Abgeordnete der AfD reisten 2018 nach Recherchen unserer Zeitung mindestens zwölf Mal nach Russland und in die von Moskau kontrollierten Gebiete in der Ukraine. Die meisten dieser Besuche befördern in erster Linie die Agenda des Kremls. Im März 2018 wird in Russland ein neuer Präsident gewählt. Allerdings ist von vornherein klar, dass Wladimir Putin im Amt bestätigt werden wird. Neun AfD-Bundestagsabgeordnete sind als Beobachter dabei. Allerdings gehört nur einer von ihnen der Mission der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa an. Die anderen sind auf russische Einladung gekommen. "Wir machen uns ein Bild davon, dass alles fair und demokratisch abläuft und sind vor Ort", schreibt der AfD-Abgeordnete Markus Frohnmaier auf Twitter. Mit dieser eigenen Wahlbeobachtermission, deren Teilnehmer aus mehreren europäischen Ländern kommen, will die russische Führung ein Gegengewicht zu den kritischen Berichten der offiziellen Beobachter schaffen. Organisiert wurde der Besuch von Leonid Sluzki. Der Vorsitzende des Duma-Ausschusses für internationale Angelegenheiten gehört den rechtsextremen Liberaldemokraten an. Für die AfD sind neben Frohnmaier die Abgeordneten Dietmar Friedhoff, Stefan Keuter, Steffen Kotré, Robby Schlund sowie die beiden Russlanddeutschen Anton Friesen und Waldemar Herdt dabei. Ulrich Oehme reist sogar als "Wahlbeobachter" auf die von Russland annektierte Krim, obwohl die Abstimmung dort international nicht anerkannt wird. Nach der Wahl sagt Kotré dem russischen Staatsmedium Sputnik: "Wie wir gesehen haben, gab es keine Unregelmäßigkeiten." Zugleich erklärt er das deutsche Wahlsystem für fehleranfällig: "Man kann den Wahlzettel, wenn man Wahlhelfer ist, auf einen anderen Haufen legen, und dann wird er anders gezählt. Das geht relativ leicht, und in Ihrem System geht das nicht." Insgesamt sei bei der Abstimmung in Russland alles transparent abgelaufen. Auch Friesen berichtet, er habe "keine Unregelmäßigkeiten festgestellt". Strategische Kontakte Der AfD-Vorsitzende Alexander Gauland und die Bundestagsabgeordnete Beatrix von Storch fahren im Januar 2018 nach Moskau. Dort treffen sie Sluzki und zwei weitere russische Politiker zum "informellen Gedankenaustausch". Dieser Austausch hätte in Berlin gar nicht erst stattfinden können. Sluzki hat seit März 2014 Einreiseverbot in der EU, weil er "den Einsatz der russischen Armee in der Ukraine und die Annexion der Krim aktiv unterstützte". Die Begegnung setzt die vor Jahren begonnenen strategischen Kontakte zwischen der AfD und Russland fort. Manche Reisen dienen nebenbei der Vernetzung mit Rechtspopulisten aus anderen Ländern. Am Rande einer Konferenz in Moskau über die "Entwicklung des Parlamentarismus" treffen sich die AfD-Abgeordneten Keuter und Petr Bystron beispielsweise mit Vertretern der "Alternative für Schweden". Die beiden Deutschen sprechen auch mit dem Duma-Präsidenten Wjatscheslaw Wolodin. Es ist keineswegs selbstverständlich, dass der frühere Vize-Chef von Putins Präsidialverwaltung Hinterbänkler aus dem Ausland trifft. Über das Gespräch berichtet Keuter später: "Er bewundert die Erfolge der AfD!" Im Juli macht sich auch der Parteichef Jörg Meuthen auf den Weg nach Russland. Offizieller Anlass ist die Jahrestagung der russischen Ingenieursvereinigung in Uljanowsk, mehr als 700 Kilometer von Moskau entfernt. Die Einladung, dort eine Rede zu halten, sei eine "große Ehre" für ihn, betont Meuthen. Im September 2018 trifft Kotré in Moskau den Vorsitzenden des Energieausschusses der Duma, Pawel Sawalny. Sie sprechen über die "Unsinnigkeit der Sanktionen, die Sicherung der Energieversorgung und die Sicherheitspartnerschaft mit Russland", wie Kotré berichtet. Die russische Position unterscheide sich "nicht wesentlich" von der Position der AfD. In einem Interview mit Sputnik für das deutsche Publikum macht sich Page 2 of 164 © 2019 Factiva, Inc. Alle Rechte vorbehalten. Kotré für Nord Stream 2 stark: "Wir von der AfD sagen ganz klar, dass wir das Engagement von Gazprom begrüßen und alles daransetzen, dass das Projekt zum erfolgreichen Ende gebracht wird." Aus Sicht des Kremls ist die Erdgas-Pipeline ein strategisch wichtiges Projekt. Privater Urlaub in Russland Im Mai 2018 reist erneut ein AfD-Politiker in ein Gebiet, das seit Russlands Intervention in der Ukraine nicht mehr unter Kontrolle Kiews ist. Die von Moskau unterstützten und weitgehend kontrollierten Separatisten in der "Volksrepublik Donezk" (DNR) feiern den "Tag der Republik". Um der Veranstaltung einen Hauch von Legitimität zu verleihen, ist eine zwölfköpfige Delegation aus mehreren Ländern angereist. Aus Deutschland sind der Berliner AfD-Abgeordnete Lindemann, der ultrarechte Publizist Manuel Ochsenreiter und Andreas Maurer, Linken-Kommunalpolitiker aus Quakenbrück, dabei. Lindemann findet lobende Worte für das von Separatisten regierte Donezk: "Ich bin zum ersten Mal hier, und wissen Sie was, Donezk sieht wie eine normale europäische Stadt aus." Auch die Einreise in die Separatistengebiete über Russland ist nach ukrainischem Recht illegal. Dennoch fährt Lindemann ein halbes Jahr später noch einmal nach Donezk, als dort eine international nicht anerkannte Wahl stattfindet. Die Reise habe er selbst bezahlt. "Ich mache privat Urlaub in Russland und habe dabei meine Freunde in Donezk besucht." Ganz anders klingt der Berliner AfD-Abgeordnete in Interviews mit russischen Medien. Dort wird er als Wahlbeobachter vorgestellt. Lindemann, der mit dem Thüringer Landtagsabgeordneten Olaf Kießling sowie einem Vertreter der "Russlanddeutschen in der AfD" unterwegs ist, bringt außerdem Waisenkindern in Donezk 20 Kilo Süßigkeiten mit. Eine russische Zeitung schreibt: "Mitglieder der Partei ,Alternative für Deutschland' durchbrechen die internationale Blockade der DNR." Dokument WESKU00020190418ef4i0000o Page 3 of 164 © 2019 Factiva, Inc. Alle Rechte vorbehalten. Fragen des Tages Ohne Grenzen; In kein anderes Land fahren Abgeordnete der AfD öfter als nach Russland und in die von Moskau kontrollierten Gebiete in der Ukraine. Welchen Zweck haben diese Besuche? Claudia von Salzen 1,681 Wörter 18 April 2019 Der Tagesspiegel TAGSS 2 Deutsch Copyright 2019. Verlag Der Tagesspiegel GmbH. All rights reserved. For further information see Wenn an diesem Donnerstag in Jalta auf der Krim eine Wirtschaftskonferenz beginnt, werden auch Politiker der AfD wieder dabei sein. Bei dem Termin geht es nur am Rande um Handelsfragen. Allein durch ihre Anwesenheit billigen die Teilnehmer die Annexion der ukrainischen Halbinsel Krim durch Russland. Abgeordnete der AfD reisten 2018 nach Tagesspiegel-Recherchen mindestens zwölf Mal nach Russland und in die von Moskau kontrollierten Gebiete in der Ukraine. Die meisten dieser Besuche befördern in erster Linie die Agenda des Kremls. Eine Dokumentation: Berlin, im März 2018. Im Bundestag ruft Parlamentspräsident Wolfgang Schäuble Tagesordnungspunkt 19 auf: Die AfD-Fraktion fordert in einem Antrag, sofort Grenzkontrollen einzuführen und mit der „Zurückweisung bei unberechtigtem Grenzübertritt“ zu beginnen. Zwar ist klar, dass die anderen Fraktionen den Antrag ablehnen werden, aber die AfD will es jetzt wissen: Sie beantragt eine namentliche Abstimmung. Ausgerechnet in der Fraktion, die anfangs Wert auf eine vollständige Anwesenheit im Plenum legt, bleiben mehrere Plätze leer, als es um das wichtigste Thema der Partei geht. Am Ende unterstützen nur 81 AfD-Abgeordnete den Antrag. Während die Parlamentarier in Berlin ihre Stimme abgeben, sitzen mehrere Fraktionsmitglieder bereits in einer Aeroflot-Maschine Richtung Moskau. Von Russland bestellte Wahlbeobachter Zwei Tage nach der Abstimmung wird in Russland ein neuer Präsident gewählt. Allerdings ist von vornherein klar, dass Wladimir Putin im Amt bestätigt werden wird. Neun AfD-Bundestagsabgeordnete sind als Beobachter dabei. Allerdings gehört nur einer von ihnen der Mission der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa an. Die anderen sind auf russische Einladung gekommen. „Wir machen uns ein Bild davon, dass alles fair und demokratisch abläuft und sind vor Ort“, schreibt der AfD-Abgeordnete Markus Frohnmaier auf Twitter. Mit der eigenen Wahlbeobachtermission, deren Teilnehmer aus mehreren europäischen Ländern kommen, will die