B 5225 Neuendettelsauer Nr. 3 – Oktober 2018 Chronik

Mit Spender- und Stifter-Journal Reise in die Welt der Phantasie Erzähloma in der Kita Bunte Oase Special Olympics Neuendettelsauer Sportler fliegen nach Abu Dhabi Arbeiten mit Behinderung Es muss nicht immer die Werkstatt sein Brautkleid aus Rosen Kunst aus der Diakonie-Gärtnerei

VORWORT

Liebe Leserinnen und Leser,

die Landtagswahl in Bayern beschäftigt in bestellt ist. Manchmal wird die Tragweite einer diesen Tagen viele Menschen. Das Wahlrecht solchen Bestellung nicht bedacht. Immerhin ist in der repräsentativen Demokratie das zen- wird die Entscheidung, Menschen das Wahl- trale Mittel der Mitwirkung für die Bürger. recht abzusprechen, regelmäßig von Rich- Auch erwachsene Menschen mit Behinderung tern überprüft. An den Infoveranstaltungen haben im Grundsatz das Recht, an Wahlen in Himmelkron dürfen aber unabhängig vom teilzunehmen. Damit sie selbst eine gut infor- Wahlrecht alle Menschen teilnehmen. „Es ist mierte Entscheidung treffen können, orga- schön zu wissen, wer einen in der Politik ver- nisierten die Offenen Hilfen in Himmelkron tritt“, meint dazu Johannes Wiebauer, der mit unter anderem eine Informationsreise nach dem Down-Syndrom geboren wurde. „Noch München, wo die Oberfranken mit Politikern schöner ist es, selbst mitentscheiden zu kön- im Landtag ins Gespräch kamen. 19.000 Men- nen. Deswegen sollte jeder, der kann, auch schen mit Behinderung sind allerdings von der wählen gehen“. Genauso sehe ich das auch. Landtagswahl ausgeschlossen. In dieser Aus- gabe der Chronik erfahren Sie, wie kompliziert und manchmal umstritten die Hintergründe solcher Einschränkungen sind. Entscheidend Ihr ist, ob für jemanden auf Dauer ein Betreuer Rektor Dr. Mathias Hartmann zur Besorgung aller seiner Angelegenheiten Vorstandsvorsitzender

Buchtipp: Mathias Hartmann und Peter Schwarz (Hg.) Neuendettelsauer Psalter ISBN 978-3-947552-00-9 Preis 24,90 Euro (ab 10 Stück je 19,90 Euro)

Mit der Herausgabe dieses neuen Psal- ters führt die Diakonie Neuendettelsau eine Arbeit fort, die ihr Gründer, Pfarrer Wilhelm Löhe, begonnen hat. Für die im Entstehen begriffene Gemeinschaft der Diakonissen suchte er nach Modellen für das gemeinsame Gebet und fand sie in der Tradition der Tagzeitengottesdienste Matutin, Vesper und Komplet, bei denen der Psalmengesang in Form des Grego- rianischen Chorals eine zentrale Stellung Inhalt einnimmt. Das Wort der Heiligen Schrift soll so zum Klingen gebracht werden. Auf diesem Gebiet hat seit der Herausgabe des Vorgängerbuchs vor fast einem hal- Rund um die Diakonie Neuendettelsau 3-16, 21-28 ben Jahrhundert eine bedeutsame Wei- terentwicklung stattgefunden. Mit Prof. Dr. Stefan Klöckner konnte für die Erar- Spender- und Stifterjournal 17-20 beitung des neuen Psalters ein ausgewie- sener Fachmann gewonnen werden. Der Psalter ist eine Hilfe für Gemeinschaften Freundeskreis-Nachrichten 29-31 und Gemeinden, die die Liturgie berei- chern und spirituelles Leben gestalten möchten. Der Psalter ist im Buchhandel erhältlich, telefonisch unter der Nummer 09874 86289 oder per Mail an bibliothek@dia- konieneuendettelsau.de . RUND UM DIE DIAKONIE NEUENDETTELSAU

Kinder tauchen mit Schwester Irmgard in die Welt der Phantasie ein Diakonisse besucht als Erzähloma die Integrative Kindertagesstätte Bunte Oase

Die Kinder und Eltern der Integrativen Kindertagesstätte „Bunte Oase“ in Neuendettelsau freuen sich, wenn Diakonisse Irmgard Weber als „Erzähloma“ zu Besuch kommt. Seit dem 19. Jahrhundert gibt es bei ihnen unter dem liebevollen Titel der oder Buchhandel. Auch außerhalb der in Neuendettelsau Diakonissen, die Erzähloma allgemein bekannt. Zweimal Einrichtung zaubert sie den Kindern ein ausgebildet wurden zum christli- pro Woche lädt sie die Kinder aus allen Lächeln ins Gesicht und hat immer Zeit chen Dienst am Nächsten. Anfangs Gruppen ein, mit ihr gemeinsam in die für ein kurzes Gespräch. waren sie hauptsächlich Kranken- phantasievolle Welt der Geschichten, Die Erzähloma unterstützt mit ihren schwestern, doch über die Jahr- Sagen, Legenden, Märchen und Erzäh- Besuchen die Zusammenarbeit von zehnte wandelte sich das Berufs- lungen zu reisen. Das Angebot ist ein Diakonie und Einrichtung, sie ist mit feld der Diakonissen in ein breites Höhepunkt für viele Kinder, die sich vollem Elan präsent und ein prägendes Spektrum an Sozialer Arbeit, die in dann um ihre Erzähloma versammeln Bild für die Kinder. Sie vermittelt den den zahlreichen und unterschied- und gespannt ihren Ausführungen lau- Auftrag ihrer Liebestätigkeit mit ihrer lichsten Einrichtungen der Dia- schen. Mit ihren 81 Jahren ist Schwester ganzen Person und bringt den Kindern konie Neuendettelsau bis heute Irmgard Weber nicht nur eine der bes- die Vielfalt der Diakonie ganz selbstver- ihre Spuren hinterlassen haben. ten Erzählerinnen, sondern auch eine ständlich nahe. Im Laufe ihrer Tätigkeit Auch wenn gegenwärtig nur noch begabte Bastlerin. Viele ihrer Geschich- hat sie dabei eine Vielzahl von Mädchen gelegentlich Diakonissen selbst in den ten werden durch selbst gestaltete Bas- und Jungen während ihrer Kindergar- Einrichtungen arbeiten, so bleibt ihre telwerke sowie originelle Ideen unter- tenzeit erleben und begleiten können. Präsenz doch bestehen. Ein erfolgrei- stützt und von Kindern voller Stolz „Wir bedanken uns für ihr jahrelanges ches Beispiel dafür ist Schwester Irm- nach Hause getragen. Bei der Auswahl Engagement und ihren Einsatz und gard Weber, die Erzähloma der integ- ihrer Geschichten bleibt sie stets ein- hoffen, dass Schwester Irmgard diese rativen Kindertagesstätte Bunte Oase fallsreich, keine Geschichte haben die Tradition noch lange fortführen kann“, Neuendettelsau. Kinder je doppelt gehört. Auf der Suche meint Patricia Müller vom Elternbei- Schwester Irmgard Weber besucht seit nach neuen Abenteuern trifft man sie rat der Integrativen Kindertagesstätte 15 Jahren regelmäßig die Kinder und ist daher häufig in der örtlichen Bücherei Bunte Oase.

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Neues Zuhause für Menschen, die sonst keiner will In Himmelkron entsteht eine Gruppe für Menschen mit besonders heraus- forderndem Verhalten „Wir wollen ein Angebot für Men- schen schaffen, die kaum eine andere Chance haben“, meint Armin Wissel, der im Raum Himmelkron für die Wohnangebote der Diako- nie Neuendettelsau für Menschen mit Behinderung verantwortlich ist. In eine neue Gruppe sollen Männer und Frauen mit sehr hohem Hilfebe- darf einziehen, die an anderen Stel- len nicht zurechtgekommen sind.

Die Himmelkroner Dienste für Men- schen mit Behinderung haben viel Erfahrung in der Betreuung von Men- schen, die sich herausfordernd verhal- ten. Dennoch stoßen die Mitarbeiterin- Sabrina Appelius, Simone Nürnberger und Alexander Roder sind ein eingespieltes Team bei der Betreu- nen und Mitarbeiter in manchen Fällen ung von Menschen mit herausforderndem Verhalten. Jetzt wollen die Himmelkroner Dienste für Men- schen mit Behinderung den nächsten Schritt gehen und eine Gruppe für Männer und Frauen aufbauen, an ihre Grenzen. Jetzt will das Team „an denen andere gescheitert sind“. den nächsten Schritt tun und in einem Wohnprojekt eine neue Herangehens- Projekt voraussichtlich im kommenden in der neuen Gruppe aber auch Berufs- weise an solche Verhaltensweisen ver- Jahr starten wird. anfänger mit Potenzial vorstellen, denn wirklichen. Dafür brauchen die Himmelkroner aber Flexibilität und Mitdenken sind eben- Der Bezirk Oberfranken hat sich bereit noch Mitstreiter, die sich dieser Her- falls gefragt. Ob um 6 Uhr oder um 7 erklärt, die nötigen Voraussetzungen zu ausforderung stellen. Gesucht werden Uhr geweckt wird, ist in diesem Kontext schaffen. Geplant ist eine kleine Gruppe starke Persönlichkeiten mit Selbstbe- nicht so wichtig – aber ein Gefühl für für sechs Männer und Frauen in einem wusstsein und Durchsetzungskraft, die die aktuelle Grundstimmung unver- geschützten und geschlossenen Rah- bereit zum Lernen und auch in kriti- zichtbar. men. Da diese Menschen in der Gemein- schen Situationen handlungsfähig sind. Das Team in Himmelkron hält die neue schaft nicht zurechtkommen und kaum Sabrina Appelius, Simone Nürnberger, Gruppe für sehr wichtig, weil es „Men- Kompromisse schließen können, Alexander Roder und Sandra Müller schen in Deutschland gibt, die nicht bekommt jeder ein Einzelzimmer und arbeiten in Himmelkron mit Menschen, versorgt sind, aber trotz all ihrer Prob- eine intensive Betreuung. die sich herausfordernd verhalten. Ihr leme eine Heimat brauchen, um sich Zwei Fachkräfte werden tagsüber in der Team ist es, das sie auch noch nach entwickeln zu können“. Die Beziehun- Gruppe sein. Jede Fachkraft hat einen Jahren bei dieser schwierigen Aufgabe gen zu ihren Betreuern sind oft die ein- Assistenten, der für ihre Sicherheit hält. Sie können sich voll aufeinander zige Konstante im Leben dieser Men- garantiert, denn es kann vorkommen, verlassen. Viele Kompetenzen, die sie schen. Gelingen diese Beziehungen, dass die Bewohner sich und andere bei der Arbeit erworben haben, nehmen können Selbstbewusstsein und Kom- gefährden. Das Team wird von einem sie für’s Leben mit. „Wir gehen viel in promissfähigkeit wachsen – aber Hintergrunddienst unterstützt, der sich die Tiefe“, meint Alexander Roder. Die „wenn’s kracht, krachts“, da gebe es um Organisatorisches kümmert. Die Arbeit in einer „Routine-Gruppe“ wäre nichts zu beschönigen. „Es geht darum, Räume, die für die Gruppe vorgesehen auf Dauer nichts für ihn. In dem über Lebenswege in eine andere Richtung zu sind, werden in den nächsten Monaten Jahre gewachsenen Team versteht man lenken“, sagt Sandra Müller. renoviert und ausgebaut, so dass das sich schon über Blicke. Sie können sich

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Neuendettelsauer Sportler fliegen zu den Weltspielen in Abu Dhabi Boccia-Spielerin Nicole Radek und Schwimmer Moritz Glotz für Special Olympics nominiert

Angela Maußer, Moritz Glotz, Katharina Meier und Nicole Radek (im Bild von links nach rechts) freuen sich darauf, Deutschland bei den Special Olympics Weltspielen in Abu Dhabi zu vertreten. Zwei Athleten des Sport-Teams Bei den nationalen Special Olympics, durften Vorschwimmen und Moritz Neuendettelsau werden bei den die kürzlich in Kiel stattfanden, reich- Glotz war unter den glücklichen sieben, Special Olympics Weltspielen im ten die Neuendettelsauer Diakonie- die nach Abu Dhabi fliegen dürfen. Er kommenden Jahr in Abu Dhabi für Sportler einige Bewerbungen für die ist Langstreckenspezialist und wird bei Deutschland antreten. Die Boccia- Weltspiele ein. Nicole Radek ist seit den Special Olympics in der höchsten Spielerin Nicole Radek und der Jahren eine der besten Boccia-Spiele- Startklasse über 400, 800 und 1500 Schwimmer Moritz Glotz wurden rinnen im Bereich von Special Olympics Meter Freistil antreten. für das Sportereignis nominiert. Deutschland. Schon bei den nationalen Voraussichtlich reisen die Neuendettels- Special Olympics in Hannover vor zwei auer am 8. März 2019 in die Vereinigten Begleitet werden sie von Boccia-Coach Jahren hatte sie sehr gut abgeschnitten Arabischen Emirate. Die ersten vier Tage Katharina Meier und auch von der und holte auch bei den diesjährigen gehören dem sogenannten „Host Town Sportbeauftragten und Schwimmtrai- Spielen in Kiel eine Goldmedaille. Dort Programm“, das in einem der Emirate nerin Angela Maußer. Insgesamt neh- fand auch die Sichtung der Kandida- stattfinden wird. In dieser Zeit können men an den Spielen in Abu Dhabi 7000 ten statt und die Athleten stellten sich sich die internationalen Gäste akklima- Athleten mit geistiger oder Mehrfach- vor. Auf die Entscheidung mussten sie tisieren und die Kultur kennenlernen. behinderung sowie Unified Partner aus dann aber noch acht Wochen warten. Coach Katharina Meier ist „unheimlich 170 Ländern teil. 2500 Trainer betreuen Dem deutschen Team gehören nur eine stolz“ auf diesen Erfolg, den sie als Lohn die Sportler, die in 24 Sportarten antre- Frau und ein Mann an. Erst jetzt kam für jahrelange Trainingsarbeit sieht. ten. 20.000 freiwillige Helfer unterstüt- die gute Nachricht, dass Nicole Radek Moritz Glotz schwimmt schon seit der zen die Organisatoren. Bis zu 500.000 das Rennen gemacht hat. 1. Klasse. Spaß macht es ihm immer Zuschauer werden erwartet. Der deut- Der aus Gunzenhausen stammende noch, denn „da hat man wenigstens schen Delegation gehören 161 Athle- Moritz Glotz musste sich bei einem Sich- eine Abkühlung“. tinnen und Athleten, Unified Partner tungswochenende in Aulhausen prä- und Coaches an. sentieren. 21 eingeladene Teilnehmer

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Im Team des Seniorenzentrums Hospital arbeitet Verena Weiß gern Seit fünf Jahren ist die junge Frau auf einem Außenarbeitsplatz der Bruckberger Werkstatt für behinderte Menschen im Einsatz

Verena Weiß arbeitet im Seniorenzentrum Hospital in als Stationshelferin. Dort wird sie aber weiter von der Werkstatt für behinderte Menschen begleitet. „Verena gehört dazu – und wenn sie vierte sie den Berufsbildungsbereich Damit entlastet sie die Fachkräfte von nicht da ist, fehlt etwas“, meint Bir- der Werkstatt für behinderte Menschen Routinearbeiten und ist ein sehr git Frank, die Leiterin des Senioren- in Bruckberg. Zunächst arbeitete sie geschätztes Mitglied im Team „ihrer“ zentrums Hospital. Die 28-jährige dort in einer Arbeitsgruppe, in der vor Station. Wegen ihres freundlichen Verena Weiß hat eine Lernbehinde- allem Verpackungsarbeiten erledigt Wesens ist sie bei den Bewohnern rung und arbeitet als Stationshelfe- werden. Verenas Wunsch war es schon besonders beliebt. Für alle hat sie immer rin in der Ansbacher Seniorenein- immer, mit Menschen und in einem ein strahlendes Lächeln und ein paar richtung. Team zu arbeiten. Ihr Praktikum im nette Worte parat. „Das Modell hat sich Seniorenzentrum Hospital verlief so bewährt“, bestätigen auch Birgit Frank Vor ziemlich genau fünf Jahren wagte erfolgreich, dass sie danach auf einen und Pflegedienstleitung Grit Werner. sie den Sprung aus der Werkstatt für dauerhaften ausgelagerten Werkstatt- Menschen mit Behinderung in Bruck- Arbeitsplatz übernommen wurde. „Sie berg auf einen Außenarbeitsplatz. ist damit zwar noch Angehörige der Unterstützt wurde sie dabei von Diakon Werkstatt Bruckberg und wird auch Dieter Arnold, dem Integrationsbeglei- weiterhin von uns begleitet“, erklärt ter der Bruckberger Werkstatt. Dieter Arnold, „ihr Arbeitsplatz ist aber Verena Weiß ist bei ihren Eltern aufge- im Seniorenzentrum Hospital“. wachsen und verbringt auch heute „Mir macht die Arbeit hier Spaß“, noch viele Wochenenden und ihren erzählt die junge Frau, die als Stations- Pflegedienstleitung Grit Werner (links) und die Leiterin des Seniorenzentrums Urlaub dort. Nach dem Besuch des För- helferin für hauswirtschaftliche Tätig- Birgit Frank (rechts) schätzen die freund- derzentrums in Neuendettelsau absol- keiten und Botengänge zuständig ist. liche Art von Verena Weiß (Mitte).

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Ein Brautkleid aus weißen Rosen Madlene Bölter gestaltete ein florales Brautkleid in der Diakonie-Gärtnerei

Integrationsbegleiter Dieter Arnold (links) von der Werkstatt für behinderte Menschen in Bruckberg betreut Beschäftigte wie Verena Weiß, die auf Außenarbeitsplätzen tätig sind.

Von der Werkstatt Bruckberg arbeiten derzeit neun Beschäftigte auf ausgela- gerten Arbeitsplätzen. Sie sind in der Industrie, im Handwerk und in der Landwirtschaft ebenso im Einsatz wie in einem Kindergarten und in weiteren Aus über 180 Blumen gestaltete die 18-jährige Madlene Bölter ein Brautkleid. Seniorenheimen. Ein wunderschönes, zart nach Blu- „Für die Projektarbeit wollte ich sowohl Die Integrationsbegleitung wird vom men duftendes Kleid, das nach nur die Schneiderei als auch die Floristik ver- Bezirk Mittelfranken besonders geför- ein paar Tagen an Schönheit ver- binden“, erzählt Madlene. Angefangen dert. Dieter Arnold nimmt sich dabei liert: die 18-jährige Madlene Bölter hat sie mit ein paar Skizzen. Hier ein erst einmal Zeit für die Beratung, um erzählt die Geschichte des floralen Kleid, dort ein paar Blumen. Irgendwann den Menschen, seine Wünsche, Träume Brautkleids, ihres Kunstprojekts im kam ihr dann die Idee, ein florales Braut- und Ziele kennenzulernen. Dann wer- Rahmen der Ausbildung an der Lau- kleid zu entwerfen. Die Umsetzung hat den praktische Kompetenzen bis hin rentius-Fachoberschule. sie mit Benjamin Weiß besprochen. Er zur Bewerbung geschult und Praktika leitet die Diakonie-Gärtnerei und lobt absolviert. „Irgendwann findet man Über 180 Blumen zieren eine Frauen- die Kreativität und den Einsatz der jun- eine Stelle, bei der sich Arbeitgeber büste in der Gärtnerei der Diakonie Neu- gen Künstlerin. und Beschäftigter eine gemeinsame endettelsau. Die Blumenköpfe von Ger- Die Büste bekam Madlene von der Zukunft vorstellen können“, weiß der beras, Rosen, Hortensien und Anthurien Schneiderei. In der Gärtnerei machte sie Integrationsbegleiter. Dieter Arnold in hellen Weißtönen ergeben das ein- sich dann an die Arbeit. Sie umwickelte begleitet die Beschäftigten im Job malige florale Brautkleid, das Madlene die Büste mit Frischhaltefolie, um sie vor dann vor Ort dauerhaft: Um Ärger am Bölter geschaffen hat. einer Beschädigung zu bewahren. Arbeitsplatz kümmert er sich genauso Die 18-Jährige geht auf die Laurentius- Anschließend entwickelte sie ein Draht- wie um Liebeskummer. Fachoberschule in Neuendettelsau mit gestell in Form des Brautkleides. „Jetzt Verena Weiß hat nach dem ersten der Fachrichtung Gestaltung. Im Laufe musste ich nur noch herausfinden, wie Schritt mit einem Arbeitsplatz in Ans- des Schuljahres werden auch mehrere ich die Blumen so daran befestige, dass bach inzwischen den zweiten folgen Praktika absolviert. Drei Monate ver- sie nicht am nächsten Morgen schon lassen. 2015 zog sie von zuhause aus brachte die Schülerin in der Nürnberger welk sind“, sagt Madlene Bölter. und wohnt seitdem in einer betreuten Schneiderei für Brautmode „Elise De Wie lang das florale Brautkleid blühen Wohngemeinschaft ganz in der Nähe Luxe“. Derzeit schnuppert sie für weitere wird, kann sie nicht sagen. „Ich denke, ihres Arbeitsplatzes und gestaltet so zwei Monate in die Floristikabteilung der dass es nach einer Woche schon nicht ihr Leben ganz nach ihren eigenen Gärtnerei der Diakonie Neuendettelsau. mehr ganz so toll aussieht“, bedauert sie. Wünschen. „Ich finde Blumen total schön. Das liegt Deswegen wurde jeder Projektschritt schon bei mir in der Familie, meine Mut- auf Fotos festgehalten. „Ich hoffe, dass ter liebt Blumen“, erklärt sie, warum sie ich für mein Projekt mit einer guten sich für die Floristik interessiert. Note belohnt werde“, strahlt Madlene.

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Früherer Rektor Theodor Schober vor 100 Jahren geboren

Dr. Theodor Schober (links) war der sechste Nachfolger von Wilhelm Löhe im Amt des Rektors der Diakonie Neuendettelsau.

Von 1955 bis 1963 war Theodor „Helferkollegiums“ auf Theodor Scho- In Neuendettelsau bewirkte Theodor Schober Rektor der Diakonissen- ber für die Nachfolge im Rektorat. Er Schober in seiner Amtszeit sehr viel. anstalt Neuendettelsau. Er trat die sollte der sechste Nachfolger von Pfar- Von seinen Fähigkeiten war man bereits Nachfolge von Hermann Dietzfel- rer Wilhelm Löhe sein, der 1854 die 1955 überzeugt. Rektor Hermann binger an, der 1955 zum Bischof der Diakonissenanstalt ins Leben gerufen Dietzfelbinger stellte Theodor Scho- Evangelisch-Lutherischen Kirche in hatte. Dieser Tradition war er verbun- ber den Diakonissen nach der Wahl in Bayern ernannt worden war. den, wie sein literarisches Erbe deut- der Generalversammlung mit folgen- lich zeigt. So tritt Theodor Schober den Worten vor: „Ich möchte Ihnen Dr. Theodor Schober übernahm für als Autor verschiedener biografischer am Schluss dieses Tages die Mitteilung annähernd 1000 Diakonissen und Bände hervor. In seinem Buch „Schatz- machen, auf die sie schon lange war- ebenso viele „freie“ Mitarbeitende, häuser der Kirche“ gibt er Lebensbilder ten. Es war heute das Helferkollegium wie es damals hieß, sowie Verbands- der Rektoren Wilhelm Löhe, Hermann beisammen, und es wurde Herr Pfarrer schwestern die Verantwortung. Ver- Bezzel und Hans Lauerer der heutigen Dr. Schober aus Erlangen gewählt (…) antwortung hatte er bereits in seiner Diakonie Neuendettelsau. Sein litera- ein tatkräftiger, energischer Mann von vorherigen Pfarrstelle übernommen. risches Erbe umfasst aber nicht nur großer Arbeitskraft, klug, hat den Dr., In der Erlangener Pfarrstelle hatte er diese beiden Publikationen, sondern hat sich vor allem in der Gemeindear- seit 1948 vieles bewegt. Vor allem der geht weit darüber hinaus, gerade in beit in Erlangen sehr bewährt.“ Neubau einer Kirche, der St. Markus- seiner Zeit als Präsident des Diakoni- kirche, wird in Erlangen immer in Erin- schen Werkes der EKD. Danach hat sich Am 3. Juli 1955 fand die feierliche nerung bleiben. Theodor Schober auch um die Diako- Amtseinführung von Dr. Theodor Scho- niewissenschaft verdient gemacht, wie ber als Rektor der Diakonissenanstalt Nach der nur zweijährigen Amtszeit die Reihe Handbücher für Zeugnis und Neuendettelsau statt. Die Chronik der von Rektor Dietzfelbinger fiel die Wahl Dienst der Kirche bezeugt. Diakonissenanstalt berichtet ausführ- des zu dieser Zeit dafür zuständigen lich über diesen Tag. „Der Herr Lan-

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Ehrenamtliche Helferinnen singen mit Senioren Uta Hamer und Christine Michel engagieren sich im Bodelschwingh-Haus

Theodor Schober hat sich auch um die Diakonie- wissenschaft verdient gemacht. desbischof nimmt die Installation des Nachfolgers vor: Der Rektor von Neu- endettelsau hat mancherlei Aufgaben. Uta Hamer (links) und Christine Michel (rechts) begleiten den Gesang mit Veeh-Harfen. Es warten Reisen auf Dich, Konferen- zen und Besprechungen; Du wirst Auf- „Sie haben aber heute wieder eine einander in den Saal kommen, spielt gaben des Leitens und der Verwaltung tolle Frisur“, begrüßt Uta Hamer Hans Millian, der selbst im Bodel- haben, Du wirst Gottesdienste hier eine ältere Dame, die gerade zur schwingh-Haus lebt, vertraute Melo- halten müssen, halten dürfen; Du wirst Tür hereinkommt. Mit solchen dien auf seinem Akkordeon zur Ein- Unterricht geben, die Stationen besu- persönlichen Worten heißen Uta stimmung. chen und vielen Menschen die Hand Hamer und Christine Michel alle Beim gemeinsamen Singen lassen Uta geben, du wirst Stationen kündigen Bewohnerinnen und Bewohner des Hamer und Christine Michel von Grup- und vielleicht neue übernehmen.“ Bodelschwingh-Hauses Erlangen penmitgliedern, die das noch können, (Chronik, 1955, S.26). willkommen, die einmal im Monat eine Strophe lesen. „Ich halte es für zum gemeinsamen Singen zusam- wichtig, dass wer lesen kann, auch Im Jahr 1963 verlässt Theodor Scho- menkommen. liest“, begründet die ehemalige Lehre- ber die Diakonissenanstalt Neuendet- rin Uta Hamer dieses Vorgehen. Dann telsau und wird Präsident des Werkes Schon 2004 haben Uta Hamer und stimmen die Sängerinnen und Sänger „Innere Mission und Hilfswerk der Christine Michel diese ehrenamtliche in die alten Volkslieder ein, die das Evangelischen Kirche in Deutschland“. Arbeit übernommen. Mit Veeh-Harfen Repertoire bilden. Die ehrenamtlichen Wehmütig aber auch mit gewissem begleiten sie seitdem den Gesang der Helferinnen haben sich Liedsammlun- Stolz berichtet die Diakonissenanstalt: Senioren, die oft auch in Begleitung gen nach thematischen Schwerpunk- „Wenn es auch für uns auch sehr ein- von Angehörigen kommen. ten zusammengestellt. „Kein schöner schneidend ist, dass wir unseren Rek- Die Veeh-Harfe ist ein Zupfinstrument, Land“ ist das Lieblingslied, das immer tor hergeben müssen, so dürfen wir das in den achtziger Jahren des letzten wieder gern gesungen wird. uns andererseits auch freuen, dass der Jahrhunderts von dem Landwirt Her- Die beiden Organisatorinnen verteilen neue Präsident der Inneren Mission ein mann Veeh für seinen Sohn entwickelt Liedblätter, denn das Aufblättern in Mann sein wird, der nicht nur die Mut- wurde, der mit dem Down-Syndrom den Liederbüchern würde angesichts terhausdiakonie von Grund auf kennt, geboren wurde. Auch wer musikalisch des Alters vieler Gruppenmitglieder sondern der auch unser Neuendettels- kein Profi ist, kann damit ein Musik- allzu viel Zeit kosten. Auch wer starke auer Werk kennt und lieb hat“ (Chro- stück spielen, weil die Noten direkt Einschränkungen hat, soll hier noch nik, 15. Mai 1963, S. 17). unter den zu zupfenden Saiten stehen. mit Freude mitmachen und mitklat- Während die etwa 20 Teilnehmer nach- schen können.

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Vom strengen Mädcheninternat zur engagierten Europaschule Eine Zeitreise in die Vergangenheit: Das Schulleben1958 und 2018

Die Gruppe besichtigt das heutige Schulhaus Das große Neuendettelsauer Schä- „Die Schulzeit hat uns schon zusam- war Realschule und Gymnasium in ferbild hängt seit über 60 Jahren mengeschweißt“, erinnert sich Herta einem. am gleichen Platz. Wo es heute im Weispfenning an die Zeit in Neuen- Als die Damen dann schließlich vor der Musiksaal des Löhe-Campus der dettelsau zurück. Sie wohnt heute in Kirche und dem Schulhaus stehen wer- Diakonie Neuendettelsau zu finden Kassel. Viele ihrer ehemaligen Mit- den ihre Augen groß. Im Gegensatz zur ist, dekorierte es 1958 noch den schülerinnen leben mittlerweile an den Laurentiuskirche hat das Schulgebäude Speisesaal eines Mädcheninternats. unterschiedlichsten Orten in Deutsch- einen sichtbaren Wandel durchlaufen. Neugierig stehen mehrere Seni- land. Ganz aus den Augen verloren „Das heutige Schulgebäude ist mit dem orinnen vor dem eindrucksvollen haben sich die Damen aber selbst nach von damals fast nicht mehr zu verglei- Gemälde. Sie schwelgen in Erinne- ihrem Abschluss nie. Sie treffen sich in chen“, sind sich die ehemaligen Schüle- rungen. An ihre Kindheit, an ihre regelmäßigen Abständen. Zum 60-jäh- rinnen des Mädcheninternats einig. Schulzeit. Vor über 60 Jahren waren rigen Klassentreffen kamen sie nun „Neuendettelsau ist wie ein Anker für sie Schülerinnen des Mädchenin- wieder in Neuendettelsau zusammen. mich. Mein Mann und ich haben sogar ternats und Realgymnasiums, das Während die meisten Schülerinnen in der Laurentiuskirche geheiratet“, heute Laurentius-Gymnasium und damals nach der 10. Klasse eine Aus- erzählt Herta Weispfenning. Laurentius-Realschule beherbergt. bildung angefangen haben, hat nur Damals nannten sie die Kirche Anlässlich ihres 60-jährigen Abitur- eine der neun Damen im Jahr 1958 das „Anstaltskirche“, die Wilhelm-Löhe- jubiläums besuchen die Seniorinnen Abitur gemacht. Das war damals noch Straße „Anstaltsstraße“. „Viele von uns ihr Schuldorf. möglich, denn das Mädcheninternat wurden noch in weißer Schürze und

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weißem Schleier von Pfarrer Heinrich raus musste, musste sie durch den rungsmittel gab es damals nicht. „Wir Schmidt konfirmiert“, verrät sie. kompletten Schlafsaal laufen“, erzählt hatten kein Geld. Eine unserer Klassen- die Rentnerin. kameradinnen hat manchmal Päckchen Über 100 Jahre alt ist das Schulgebäude, Seit den 70iger Jahren werden auch mit Schokolade und Eiern von zuhause das am 1. September 1903 eingeweiht Jungen in dem große Gebäude direkt bekommen. Das war eine Sensation“, wurde. Damals mit einer Fassade aus neben der Laurentiuskirche unterrich- erzählt sie. rotem Sandstein, großer Küche, Spei- tet. Viel zu tun gibt es für die Schüler aber sesaal, Unterrichts- und Schlafsälen. Einer von ihnen ist Tobias Bischoff. Er heute auch noch: „Ich habe viermal die Bereits ein Jahr nach der Eröffnung besucht die Q11 des Laurentius-Gym- Woche Nachmittagsunterricht, manch- lebten und lernten rund 800 Mädchen nasiums und kann es sich kaum mehr mal sogar bis 17 Uhr. Danach muss ich im Schulhaus. Heute finden in dem vorstellen, wie es damals wohl gewesen Hausaufgaben und Projekte vorberei- ausgebauten Gebäude die Unterrichts- sein muss. Einheitliche Schulunifor- ten. Viel Freizeit bleibt uns da nicht“, räume der Laurentius-Realschule und men, disziplinierte Schüler und strenge erzählt Lea Moll. des Gymnasiums Platz. Schlafsäle gibt Regeln. War das wirklich so, damals vor es nicht mehr. Einzig in den hinteren 60 Jahren? Höfen gibt es noch Wohn- und Schlaf- Gemeinsam mit Klassenkameradin Lea möglichkeiten für Schülerinnen und Moll kommt er mit den ehemaligen Schüler der weiterbildenden Berufs- Schülerinnen ins Gespräch. schulen. Das Schweigen lernen „Ja, es war schon sehr streng und dis- zipliniert“, erinnert sich Richiza Braun. „Das lag auch teilweise an der Nach- kriegszeit“, pflichtet ihr Herta Weis- Das Schulhaus hatte damals eine Fassade aus pfenning zu. Sie hatten an sechs Tagen rotem Backstein. die Woche Unterricht. Der Ablauf einer Unterrichtsstunde wechselte Trotzdem unterscheidet sich der Unter- von Stillarbeit zu Frontalunterricht. richt heute extrem von damals. „Wir Tobias Bischoff und Lea Moll tauschen sich mit Wenn man einer Lehrkraft im Flur sind auch mal laut und hören nicht Herta Weispfenning über die Unterschiede ihrer begegnete, musste man sie mit einem sofort auf unsere Lehrer“, geben die Schulzeit aus. Knicks begrüßen. „Wir mussten immer beiden zu. Einen Knicks machen oder Richiza Braun und Herta Weispfenning aufmerksam sein und durften nur in Fingernägel kontrollieren lassen kön- erinnern sich noch gut an ihre Schul- den Pausen sprechen. Zum individuel- nen sie sich nicht vorstellen. Genauso zeit. Herta Weispfenning lebte als jun- len Selbstbewusstsein erzogen, wie es wenig, wie Eintöpfe oder Butterbrote. ges Mädchen bei ihrer Familie in Neu- heute der Fall ist, hat uns niemand“, Heute gibt es in den Pausen Käsestan- endettelsau, Richiza Braun im Internat. meint sie. gen, Brezen oder belegte Brötchen „Weil ich wissen wollte, wie das ist, Vor dem Unterricht wurden die Finger- und mittags in der Mensa ganz unter- habe ich sogar einmal so lange bei mei- nägel und Schürzen der Mädchen auf schiedliche und abwechslungsreiche nen Eltern gebettelt, bis ich auch mal Sauberkeit kontrolliert. Nachmittags warme Gerichte. ein Jahr im Internat wohnen durfte“, wurden Hausaufgaben gemacht und „Wie waren die Fächer damals? Gab lacht Weispfenning. „Im oberen Stock gelernt. Dafür waren die Nachmittage es Wahlfächer?“, will Lea Moll wissen. gab es einen Schlafsaal mit 42 Betten“, unterrichtsfrei. Herta Weispfenning schüttelt den Kopf. erinnern sich die beiden. Um 5.15 Uhr Ein warmes Mittagessen zur Stärkung „Bei uns gab es, wie bei euch auch, mussten sie aufstehen, sich waschen, in der Schule bestand oft aus Eintopf- ganz normal Mathematik, Sportunter- die Betten machen und dann lernen, gerichten, Pilzsuppen oder Brot. „Nur richt oder Latein. Aber wir wurden alle bevor es zum gemeinsamen Frühstück sonntags gab es Hefezopf oder Mar- in denselben Fächern unterrichtet. Die und dann zum Unterricht ging. „Eine melade für unsere Brötchen. Das weiß Möglichkeit zusätzlich aus verschie- der Diakonissen hatte ihr Zimmer hin- ich noch“, erinnert sich Richiza Braun. denen Fächern zu wählen, hatten wir ter dem Schlafsaal. Wenn sie nachts Teure und außergewöhnliche Nah- nicht“, sagt sie. Auch Aktivitäten wie

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Das Neuendettelsauer Schäferbild gab es damals schon – der Musiksaal war damals aber der Speisesaal. den Besuch eines Schullandheims gab Unterrichts waren wir ganz normale auch lernen, Eigeninitiative, Kreati- es damals nicht. Kinder“, betonen die ehemaligen Schü- vität sowie Team- und Kritikfähigkeit „Während unserer Schulzeit hatten wir lerinnen. zu entwickeln. Fleiß und Disziplin wer- allgemein recht wenig Geld zur Verfü- den zwar immer noch bewertet, aber gung. Aber wir haben das Beste daraus Selbstbewusst ins Leben nicht mehr in benoteten Tugenden wie gemacht“, ist sich die Gruppe einig. starten Betragen, Aufmerksamkeit und Ord- Es wurden Feste veranstaltet, Fasching Dass das Schulleben und der Unterricht nung sondern in den Zeugnis-Katego- gefeiert, viel gesungen und gewandert. früher mit dem von heute nicht mehr rien Mitarbeit und Verhalten. Sie erinnert sich an Schulveranstaltun- vergleichbar ist, finden die Damen gut. „Auch wenn damals alles anders war, gen, „die immer sehr lustig waren, weil Zu dem Schullandheim haben sich im war es nicht schlecht, sonst wären wir da viel gespielt und gelacht wurde“, an Laufe der Jahre viele weitere Angebote heute nicht hier“, betont Herta Weis- Streiche wie den harten Knödel, der entwickelt: Outward Bound, Skilager, pfenning zum Abschluss. „Ja, es war unbeabsichtigt im Teller der Diakonis- Partnerschaften mit den USA oder sehr streng, aber unter der gehorsa- sen gelandet war oder an die Momente, Frankreich – all diese Angebote nutzen men Oberfläche waren auch wir alle wenn die Tür des Schlafsaals zugefallen Schülerinnen und Schüler heute. nur Mädchen. Sobald die Türen im war. „Es gibt mehr Möglichkeiten für die Schlafsaal geschlossen waren, konn- „Nach außen hin waren wir diszipliniert individuelle Förderung und es wird ten wir das zeigen“, lächelt sie. und anständig, aber außerhalb des auch gezielt darauf geachtet, das Selbstbewusstsein und die Interessen der Schüler zu fördern“, findet Herta Weispfenning. Heute sorgen Gruppenarbeit, Pro- jekte oder digitale Medien für einen abwechslungsreichen Unterricht. Im Fokus steht im Gegensatz zu früher nicht mehr nur die Vermittlung von Wissen, die Schülerinnen und Schü- Zurück im Klassenzimmer: Die modernen Unter- ler sollen im Laufe ihres Schullebens richtsräume haben fast nichts mehr mit früher Ein Klassenfoto aus der Schulzeit der Seniorinnen. gemeinsam.

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Afrikanischen Kindern mit Behinderung eine Perspektive geben Nadine Vogel von der Werkstatt Neuendettelsau geht für drei Monate nach Namibia

Jugendliche mit Behinderung telsau, zunächst als Gruppenleitung werden in der Môrenson Spe- in einer Arbeitsgruppe mit erhöhtem cial School in der namibischen Hilfebedarf und seit zwei Jahren in der Hauptstadt Windhoek geför- Integrationsbegleitung. Neben ihrer dert und unterrichtet. Mit dem Ausbildung zur Erzieherin hat sie eine 18. Geburtstag endet in Nami- Zusatzqualifikation als Erlebnispäda- bia allerdings die Unterstützung. gogin. Die Kollegen in der Werkstatt Die beruflichen Perspektiven sind gaben ihr bei einer Andacht einen Rei- daher schlecht. Nadine Vogel, die sesegen mit, bevor es losging. normalerweise in der Werkstatt Möglich wird der Aufenthalt, weil für behinderte Menschen in Neu- Nadine Vogel dabei vom Senior Expert endettelsau arbeitet, unterstützt Service (SES) und von ihrem Arbeit- die Schule deshalb im Moment bei geber, der Diakonie Neuendettelsau, einem dreimonatigen Aufenthalt unterstützt wird. Das Projekt wird in Südwestafrika unter anderem unter Beteiligung des Instituts für dabei, eine Werkstatt aufzubauen. internationale Beziehungen der Dia- konie Neuendettelsau realisiert. Offizi- Nadine Vogel hilft drei Monate lang in Namibia „Es ist mir ein großes Anliegen, mei- ell entsendet wird sie vom SES, der den dabei, eine Werkstatt für Menschen mit Behin- nen Beitrag zu leisten“, begründet Flug bezahlt. Über den SES wurden derung aufzubauen. Nadine Vogel ihren Afrika-Aufenthalt. auch die aufenthalts- und reisetech- „Ich sehe, dass es anderen Menschen nischen Fragen geklärt. Nadine Vogel anderen Kommunikationssituationen schlechter geht als uns“. Außerdem bringt einen Teil ihres Jahresurlaubs eingesetzt werden. hatte sie schon immer von einem län- ein und erhält Sonderurlaub. Die Dia- Im Zentrum der Motivation von Nadine geren Auslandsaufenthalt geträumt, konie fördert die Teilnahme an einem Vogel steht ihr Wunsch, afrikanischen bei dem sie andere Kulturen erlebt. Sprachkurs. Kindern nach der Schule eine Pers- Im vergangenen Jahr hatte sie Schul- pektive zu geben. Im Anschluss bleibt leiterin Anita Kreft und Edward Tan- Hilfe zur Selbsthilfe noch ein wenig Zeit, um das faszinie- geni Alukolo von der Môrenson Spe- „Wir folgen damit dem Prinzip der rende Land zwischen Wüste und Meer cial School kennengelernt, als diese Hilfe zur Selbsthilfe“, erläutert Thors- bereisen. Sie hat sich vorgenommen, im Rahmen einer Deutschlandreise in ten Walter, der für die internationalen nach ihrer Rückkehr den Beschäftigten Einrichtungen der Diakonie Neuen- Beziehungen der Diakonie Neuendet- der heimischen Werkstatt zu erzählen, dettelsau Ideen für eine gute Zukunft telsau zuständig ist, die Unterstützung „wie es dort ist“, auch um das Gefühl ihrer Schüler nach der Schulaus- für Namibia. dafür zu stärken, „dass es uns ganz gut bildung sammelten. Derzeit kehren Der Aufbau einer Werkstatt ist aber geht“. die jungen Leute nach der Schulzeit nicht die einzige Aufgabe, der sich Nadine Vogels Aufenthalt in Afrika soll zurück zu ihren Familien, weil der Nadine Vogel in Windhoek stellen kein Einzelfall bleiben. Die Diakonie Weg über eine Ausbildung bis hin zum wird. Sie hat außerdem das Board- Neuendettelsau als Arbeitgeber ermu- Arbeitsplatz in Namibia nicht gut aus- maker-Programm im Gepäck, das der tigt auch andere Mitarbeiterinnen gebaut ist. Damals äußerten beide Sei- unterstützten Kommunikation von und Mitarbeiter, international aktiv zu ten den Wunsch, miteinander in Kon- Menschen mit Behinderung dient. werden. takt zu bleiben. Das Programm nutzt zum Beispiel Die 32-jährige Nadine Vogel arbeitet Piktogramme, um den Tagesablauf seit 2010 in der Werkstatt Neuendet- zu strukturieren, kann aber auch bei

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„Welche Rechte haben wir, wenn wir behindert sind?“ Umstritten und ungeklärt: Das Wahlrecht für Menschen mit Behinderung - Offene Hilfen Himmelkron besuchten den Bayerischen Landtag

Über politische Themen informierten sich die Teilnehmer eines Ausflugs der Offenen Hilfen Himmelkron im Landtag in München.

Aufgeregt steht Johannes Wiebauer der Region Himmelkron den Landtag. werden. Jeder weiß, dass wir wählen vor dem Maximilianeum in Mün- Johannes Wiebauer ist hier zum ersten dürfen, sobald wir 18 Jahre alt sind. chen. Um seinen Hals hängt ein Mal und freut sich schon, hinter die Auch viele der Teilnehmer, die heute gelbes Bändchen auf dem „Tages- Kulissen blicken zu dürfen. mit den Offenen Hilfen den Landtag ausweis Besucher“ steht. Zusammen Dass sich die Offenen Hilfen auch mit besuchen, dürfen dieses Jahr zum ers- mit den Offenen Hilfen der Diakonie politischen Themen beschäftigen, ist ten Mal wählen. Das gilt aber nicht für Neuendettelsau in Himmelkron darf Teil eines informativen Angebots zur alle. Über 19.000 Menschen mit Behin- er heute einen Blick in den Landtag bevorstehenden Landtagswahl. Gün- derung sind in Bayern vom Wahlrecht in München werfen. Diese Gelegen- ter Binger, Leiter der Offenen Hilfen, ausgeschlossen – und werden am 14. heit lässt er sich nicht entgehen. hat das Projekt zusammen mit Elisa- Oktober nicht wählen dürfen. Dahin- Johannes Wiebauer will im Oktober beth Scharke ins Leben gerufen. „Bei ter stecken teilweise umstrittene und zur Landtagswahl gehen und hofft, unserem jährlichen Tag der Begegnung unklare Vorgaben. Mit dem heuer in von dem Besuch viele Eindrücke besuchen uns auch viele Politiker aus Kraft getretenem Bundesteilhabe- mitnehmen zu können. der Region. Gerade hier merken wir, gesetz sind die Diskussionen um das dass viele Bewohner politisch aktiv sind Wahlrecht für Menschen mit Behinde- Johannes Wiebauer ist 38 Jahre alt und und die Möglichkeit gern nutzen, mit rung erneut ins Rollen gekommen. lebt seit drei Jahren in Himmelkron. Politikern ins Gespräch zu kommen“, Er interessiert sich sehr für Politik und erklärt Binger. Der Besuch des Bayeri- Wahlrecht für Menschen erzählt, dass er jeden Morgen die Nach- schen Landtags gibt ihnen die Möglich- mit Behinderung: richten im Radio hört. „Zu wissen, wie keit, ihr Politikverständnis zu erweitern Was steckt dahinter? Deutschland funktioniert, ist mir ganz und Fragen im Plenarsaal zu stellen. Wolfgang Stroh ist Fachreferent der wichtig“, betont er. Johannes Wiebauer Der Besuch hat aber auch einen zwei- Direktion Dienste für Menschen und kam mit dem Down-Syndrom auf die ten Hintergrund: Am 14. Oktober finden befasst sich dort unter anderem mit Welt. Er besucht heute mit 23 weite- die Landtagswahlen in Bayern statt, bei rechtlichen Fragen und gesetzlichen ren Menschen mit Behinderung aus denen 180 Abgeordnete neu gewählt Änderungen. In den 25 Jahren bei der

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chen Gutachtens von einem Richter Gemeinde- und Landkreiswahlgesetz des Vormundschaftsgerichts festgelegt. heißt es dazu in Artikel 2, „ausgeschlos- „Die drei wesentlichen Wirkungskreise sen vom Wahlrecht ist derjenige, für sind Vermögen, Gesundheit, Aufent- den zur Besorgung aller seiner Angele- halt“, erklärt Stroh und gibt ein Bei- genheiten ein Betreuer nach dem deut- spiel: Wenn jemand mit Geld umgehen schen Recht nicht nur durch einstwei- kann und weiß, wie er mit öffentlichen lige Anordnung bestellt ist.“ Verkehrsmitteln von A nach B kommt, „Das Problem ist, dass jeder Richter Wolfgang Stroh kennt sich als Fachreferent mit kommen diese beiden Wirkungskreise, die Sachlage anders betrachten kann“, rechtlichen Fragen und gesetzlichen Änderun- in dem Fall „Vermögen“ und „Aufent- erklärt Wolfgang Stroh. „Solange nicht gen aus. halt“ nicht zum Tragen. Kann diese Per- in allen Angelegenheiten eine Betreu- Diakonie Neuendettelsau hat er schon son aber die Anweisungen von Ärzten ung besteht, gilt der Mensch als wahl- mehrere Wahlperioden miterlebt. nicht umsetzen und gefährdet damit berechtigt, selbst wenn er mehrfach „Wenn einem Menschen das Wahlrecht seine Gesundheit, wird eine Betreu- körperlich und geistig behindert ist“, aberkannt wird, liegt das häufig nicht ung für den Wirkungskreis „Gesund- erklärt Wolfgang Stroh. In vielen Fällen daran, dass er intellektuell nicht in der heit“ beantragt. Diese Entscheidungen wird jedoch eine Betreuung in „sämt- Lage ist, wählen zu gehen“, bedauert er. werden für jeden Lebensbereich unab- lichen Angelegenheiten“ eingerichtet, Vielmehr entstehe das Problem schon hängig getroffen. Das sind viele ver- ohne auf die möglichen Auswirkungen, weit vorher. Um das zu erklären, muss schiedene Möglichkeiten: Aufenthalts- wie zum Beispiel die Aberkennung des er weit ausholen: „Wie bei jedem Kind bestimmungsrecht, Entscheidung bei Wahlrechts zu achten. bleibt die Vormundschaft auch bei Kin- gesundheitlichen Fragen, Wohnungs- dern mit Beeinträchtigung bis zum 18. angelegenheiten, Entgegennahme der Lebensjahr bei den Eltern. Danach muss Post, die Vermögenssorge, steuerliche entschieden werden, ob die Menschen Pflichten, Vertretung vor Ämtern und für sich selbst verantwortlich sein kön- Behörden und noch viele weitere. Das nen oder ob sie in bestimmten Fällen Vormundschaftsgericht prüft dabei auf Hilfe angewiesen sind. Dann wer- ganz genau, welche Unterstützung ein den ihnen gesetzliche oder ehrenamtli- Mensch benötigt. Die Betreuer werden che Betreuer zur Seite gestellt“, erklärt dann für die Vertretung in verschie- Günter Binger leitet die Offenen Hilfen und Stroh. denen Angelegenheiten beantragt, in organisierte den Ausflug nach München. Häufig wollen Eltern weiterhin für ihr denen ein Mensch auf Unterstützung Kind da sein und übernehmen dann angewiesen ist. Auch Günter Binger, der Leiter der die ehrenamtliche Betreuung. Geht „Und hier entsteht das Dilemma“, ver- Offenen Hilfen bedauert das Problem. das aus einem Grund heraus nicht, deutlicht Stroh. Jeder dieser Wirkungs- „Es kann doch nicht sein, dass ein sozi- werden ihnen gesetzliche Betreuer zur kreise kann einzeln aufgelistet werden. alhandlungsfähiger Mensch mit geis- Seite gestellt. In beiden Fällen muss Das Gericht kann jedoch auch darüber tiger Behinderung in seiner eigenen ein Vormundschaftsgericht festlegen, verfügen dass eine Betreuung in „sämt- Wohnung lebt, arbeiten geht und nicht für welche Bereiche die Betreuung in lichen Angelegenheiten“ beantragt wählen darf“, sagt er. Anspruch genommen wird. Diese Ent- wird. Aber genau das ist der Fall, denn wie scheidung trifft ein Richter anhand Und genau dieses Feld erkennt Betrof- Wolfgang Stroh erklärt, kann die rich- eines ärztlichen Gutachtens. fenen das Wahlrecht ab. terliche Entscheidung hier unterschied- „Hier liegt der Ursprung des Problems“, lich ausfallen. Deswegen sei es von sagt Fachreferent Wolfgang Stroh. „Haben wir Rechte, wenn großer Bedeutung, dass ehrenamtliche „Menschen mit Beeinträchtigungen wir behindert sind?“ sowie gesetzliche Betreuer sich gut mit – egal welche – sind in bestimmten Für jede Wahl gibt es ein eigenes Wahl- den Folgen des Gutachtens auskennen. Situationen auf Hilfe angewiesen.“, gesetz und in der Regel eine entspre- Die Offenen Hilfen der Diakonie Neu- erklärt er. Diese Situationen werden chende Ausschlussklausel: für die Euro- endettelsau in Himmelkron haben des- im Fachterminus als „Wirkungskreise“ pawahl, für die Landtagswahlen und halb ein zweigeteiltes Projekt für Men- beschrieben und anhand eines ärztli- die Kommunalwahlen. Im Bayerischen schen mit Behinderung entwickelt. „Wir

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Johannes Wiebauer sitzt heute zum ersten Mal im Plenarsaal – dort wo die Abgeordneten diskutieren. Im Bayerischen Landtag warf Johannes Wie- bauer einen Blick hinter die Kulissen. wollen ihnen die Möglichkeit geben, Kurz vor den Landtagswahlen im Herbst sich über die Wahlen und ihr Wahlrecht kommt dann eine weitere Infoveran- zutrifft oder ob eine Änderung vorge- zu informieren“, erklärt Günter Binger, staltung hinzu, die über das gültige nommen werden muss. der die Offenen Hilfen in Himmelkron Wählen informieren soll. „An unserem Das heißt, dass die Betreuung immer leitet. Projekt darf jeder teilnehmen. Egal ob nur für eine bestimmte Zeit festgelegt In einem ersten Schritt besuchte die er dieses Jahr zur Wahl gehen darf oder wird. „Danach wird dann neu geprüft. Gruppe deswegen zunächst den Land- nicht“, betont Günter Binger. Im Durchschnitt sind das drei bis vier tag in Bayern. Bei einer Führung durch Ist jemand unzufrieden darüber, dass er Jahre“, erklärt Stroh. das Maximilianeum lernten sie die Auf- nicht wählen darf, raten Günter Binger Wer nicht so lange warten möchte, hat gaben der Volksvertreter und den Ent- und Wolfgang Stroh, zunächst mit dem die Möglichkeit einen Änderungsantrag stehungsweg neuer Gesetze kennen. Betreuer in Kontakt zu treten. „Selbst zu stellen. Mitarbeitenden und Betreu- Viele Politikbegeisterte, wie Johan- wenn momentan das Wahlrecht abge- ern raten beide deshalb, sich gut über nes Wiebauer, nahmen im Plenarsaal sprochen wurde, heißt das nicht, dass das Thema zu informieren und kritisch auch die Möglichkeit wahr, aktiv mit man nie wieder wählen darf“, machen nachzufragen. dem SPD-Abgeordneten Florian Ritter die beiden Mut. In regelmäßigen „Viele glauben, dass wir keine Rechte und dem CSU-Abgeordneten Joachim Abständen wird richterlich überprüft, haben, nur weil wir behindert sind“, Unterländer ins Gespräch zu kommen. ob die festgestellte Betreuung noch bedauert Johannes Wiebauer. Mit sei- ner Teilnahme an Wahlen will er sich deswegen einbringen und sein Inter- esse beweisen. „Es ist schön zu wissen, wer einen in der Politik vertritt“, sagt der 38-Jährige. „Noch schöner ist es, da selbst mitentscheiden zu können. Deswegen sollte jeder, der kann, auch wählen gehen.“

Offen Fragen stellen: Johannes Wiebauer und Adrian Schirch nutzen die Gelegenheit, mit den Politi- kern ins Gespräch zu kommen.

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Herzlichen Dank für Ihre Spenden!

Mit rund 15.000 Euro Spenden für unser Projekt „Jung und Alt“ tragen Sie dazu bei, dass junge und alte Menschen in Bewegung bleiben und voneinander lernen können. Dafür danken wir Ihnen sehr herzlich! Die Herzen, den Geist und den Körper in Bewegung zu halten – das ist in jedem Lebensalter wichtig. Über Musik und Aktivität erleben wir Gemeinschaft, entdecken die eigenen Stärken und lernen spielend voneinander. Mit der Anschaffung von Hilfsmitteln wie Turngeräten, Materialien für Werkräume oder Musikinstrumenten kann die Entwicklung jedes Einzelnen gefördert werden. Kinder erleichtern wir so den Start ins Leben und Senioren helfen wir, das Leben im Alter aktiver zu gestalten. Auch der Austausch zwischen Jung und Alt ist wichtiger Bestandteil unserer Arbeit. Gemeinsam lachen, musizieren und die Natur genießen: Professionell gestaltete und begleitete Begegnungen ermöglichen persönliche Beziehungen zwischen Kindern und Senioren. Die Zusammentreffen fördern die Kommunikation miteinander und das Verständnis füreinander und bringen einfach Freude und Herzlichkeit mit sich. Aus diesen Erlebnissen können Kinder und Senioren viel mitnehmen. Lebenserfahrungen treffen auf junge Neugier und Senioren wird der Lebensgeist der Kinder vor Augen geführt.

Herzlichen Dank für Ihr Mitwirken! SPENDER- UND STIFTERJOURNAL

Gewerbeverein Rednitzhembach spendet für Kinder-Notarztwagen

Stiftungszentrum Bei der symbolischen Scheckübergabe mit Christine Liebel aus dem Fundraising der Diakonie Neu- Leben gestalten endettelsau (Mitte) informierten sich Petra Eckstein (links), Hans Gärtner und Matthias Horn (von rechts) im Gespräch mit Chefarzt der Neonatologie und Kinder-Intensivmedizin Michael Schroth (zweiter von links), über die Wichtigkeit eines speziellen Kinder-Notarztwagens.

Mit einer eigenen Spezielle Kinder-Notarzteinsatz- Einsätze werden nicht fahrzeuge gibt es nur wenige in Bay- refinanziert Stiftung gutes bewirken! ern. Eines davon ist in Nürnberg an der Klinik Hallerwiese/Cnopfschen In ganz Mittelfranken sind Prof. Schroth Kinderklinik stationiert und soll in und vier weitere Kinder-Intensivmedi- Schon mal daran naher Zukunft durch ein neues Fahr- ziner der Cnopfschen Kinderklinik bei gedacht? zeug ersetzt werden. Der Gewerbe- Notfällen unterwegs. Und das ehrenamt- verein Rednitzhembach unterstützt lich. „Wir können unsere Einsätze nicht die Anschaffung mit einer Spende in gegenüber den Kostenträgern abrechnen Mit Ihrer eigenen Stiftung Höhe von 1.750 Euro. und müssen diese ehrenamtlich aus dem • ermöglichen Sie Menschen mit Ein bis zweimal pro Woche rückt der normalen Klinikalltag heraus stemmen“, Behinderung die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben. Kinder-Notarzt der Klinik Hallerwiese/ sagt Notarzt Schroth. Cnopfschen Kinderklinik in Nürnberg aus. • fördern Sie Bildung, Gesundheit Neues Kinder-NEF und Betreuung von Kindern und Dann kämpft ein Säugling oder Kleinkind Jugendlichen. mit einem akuten Krampfanfall, hohem dringend notwendig Fieber oder Atemstillstand – jetzt ist Nach mehreren 1.000 Einsatzstunden • unterstützen Sie Menschen im Alter. jede Sekunde gefragt. „Aber ein Säugling steht der bisherige Kinder-Notarztwagen oder Kleinkind ist aufgrund seines Kör- nun kurz vor der Ausmusterung. Auch perbaus nicht mit einem Erwachsenen zu das neue spezielle Fahrzeug muss aus vergleichen und benötigt oft ganz ande- Eigenmitteln und Spenden finanziert Informieren Sie sich kostenlos in unserem neuen Stiftungsratgeber. res medizinisches Gerät“, erklärt Prof. werden. Umso mehr freut sich Prof. Michael Schroth, Chefarzt der Neonato- Michael Schroth über die Spende des logie und Kinder-Intensivmedizin an der Gewerbevereins Rednitzhembach. Der Diakonie Neuendettelsau Klinik Hallerwiese/Cnopfschen Kinderkli- Betrag in Höhe von 1.750 Euro kam aus Stiftungszentrum Leben gestalten nik in Nürnberg. In dieser Situation wer- den Erlösen des Neujahrsempfangs des Kontakt: Christine Liebel den dann die Kinder-Notärzte mit ihrem Gewerbevereins Rednitzhembach sowie Tel: 09874 8-2368 speziell ausgestatteten Notarzteinsatz- mehreren Einzelspenden von Vereinsmit- www.diakonieneuendettelsau.de fahrzeug (NEF) gerufen. gliedern zusammen. SPENDER- UND STIFTERJOURNAL

Die „Rot-Schwarz BeGLUBBten“ spenden für die Klinikseelsorge Im rot-schwarzen Fan-Outfit kamen Der Betrag in Höhe von 1.155 Euro ist um den Spendenbetrag in die Höhe zu vier der Mitglieder des 1. FCN-Fan- ein Teil des Erlöses aus dem Sommer- treiben. „Wir wollten nicht für irgendein clubs „Die Rot-Schwarz BeGLUBB- fest, das der Fanclub im Juni veranstal- anonymes Spendenprojekt am anderen ten“ in die Klinik Hallerwiese/ tet hat. Bei Bier und Gegrilltem, einem Ende der Welt spenden, sondern für Cnopfsche Kinderklinik, um dort spannenden Fußballturnier, einer Tom- etwas, das direkt vor unserer Haustür symbolisch einen Scheck an die Kli- bola und einer Versteigerung legten liegt“, erklärt Sven Wieczorek, Vorstand nikseelsorge zu übergeben. sich die Mitglieder engagiert ins Zeug, des Fanclubs. Daher entschieden sich die Vereinsmit- glieder den Erlös des Sommerfestes zu teilen und die eine Hälfte der Seelsorge der Klinik Hallerwiese/Cnopfschen Kin- derklinik zugutekommen zu lassen. Die andere Hälfte ging an die Selbsthilfe- gruppe „DIPG Fighter“.

Bei der symbolischen Übergabe in der Klinikkapelle bedankte sich Gabri- ele Schuhmann-Rachor: „Durch diese großzügige Spende wird die Arbeit der evangelischen und katholischen Seel- sorge in der Klinik sehr wertgeschätzt und unterstützt“, sagt die Seelsorgerin. „Danken werden es vor allem die kleinen Patienten unserer Kinderklinik, denen wir dadurch Freude bereiten können.“

1.155 Euro für die Seelsorge der Klinik Hallerwiese/Cnopfschen Kinderklinik. Sven Wieczorek, Anna Vogl, Stephan Hübner (von links) und Markus Krieger (rechts) vom Fanclub „Die Rot-Schwarz BeGLUBBten“ überreichten den Scheck an die beiden Klinikseelsorger Gabriele Schuhmann-Rachor und Peter Zeitz (Mitte) und Pflegedienstleiterin Sabrina Leipold (Mitte hinten).

Bitte senden Sie mir Informationen über die Gründung einer eigenen Stiftung Informationen über die Möglichkeit eine Anlass-Spende zu tätigen die Broschüre „Testamente – Leben gestalten über den Tod hinaus“ Ja, ich möchte dauerhaft spenden.

Ich spende ab monatlich vierteljährlich halbjährlich jährlich

10 Euro 25 Euro 50 Euro oder einen anderen Betrag Euro.

Vorname, Name

Straße, Nr.

PLZ, Ort

Datum, Unterschrift SPENDER- UND STIFTERJOURNAL

Ein Geburtstag macht doppelte Kontakt: Wenn Sie Fragen zum Thema “Spenden Freude! und Stiften“ haben, wenden jährlich gut ein Dutzend ausländischer Sie sich bitte an: Kinder behandelt. Auch wenn sich die Ärzte und Pflegekräfte leidenschaftlich Eleonore Hofmann für die kleinen Patientinnen und Pati- Referat Unternehmens- kommunikation enten engagieren, fallen trotzdem hohe Spenden Material- und Operationskosten an, die Tel.: 09874 8-2427 nur mit zusätzlichen Mitteln aus Spen- E-Mail: Spenden@ den finanzierbar sind. DiakonieNeuendettelsau.de Aus den Geburtstagsspenden kamen 895,- Euro zusammen, die Herr Elsner Christine Liebel großzügig spendete. Das Geld kommt Referat Unternehmens- der Behandlung eines 7jährigen Mäd- kommunikation Stiftungen chens aus Usbekistan zugute, das derzeit Tel.: 09874 8-2386 wegen einer angeborenen Fehlbildung E-Mail: Stiftungen@ behandelt wird. Dafür sagen wir herzli- DiakonieNeuendettelsau.de Frank Elsner machte es seinen chen Dank! Weitere Prospektmaterialien erhalten Gästen leicht, ihm zu seinem 50. Sie unter der Service-Nummer: Geburtstag eine Freude zu berei- Spenden statt Schenken 0180 28 23456 (6 Cent pro Gespräch) ten: er verzichtete auf Geschenke Feiern Sie einen runden Geburtstag, und bat um Spenden zugunsten der ein Jubiläum oder einen anderen Oder über Behandlung von Kindern aus Kri- schönen Anlass? www.dn-spenden.de sengebieten in der Cnopfschen Kin- Wenn Sie diese Gelegenheit nutzen www.dn-stiften.de derklinik in Nürnberg. möchten, um Ihre Freude mit anderen zu teilen, dann bitten Sie doch Ihre Die Kinder haben bei einer schweren Spendenkonto: Gäste anstelle von Geschenken, um Diakonie Neuendettelsau Erkrankung, Verletzungen oder Fehl- eine Spende für ein Projekt zugunsten Evangelische Bank eG bildung im eigenen Land meist keine von Menschen, die unsere Unterstüt- IBAN: DE 81520604100002111110 zung brauchen! Aussicht auf eine Erfolg versprechende BIC: GENODEF1EK1 medizinische Behandlung. In unserer Werden Sie Multiplikator Cnopfschen Kinderklinik werden daher der guten Sache.

SEPA-Lastschriftmandat: Ich ermächtige die Diakonie Neuendettelsau (Gläubiger-Identifikationsnummer: DE39ZZZ00000168144) Zahlungen von meinem Konto mittels Lastschrift einzuziehen. Zugleich weise ich mein Kreditinstitut an, die von der Diakonie Neuendettelsau auf mein Konto gezogenen Lastschriften einzulösen. Hinweis: Ich kann innerhalb von acht Wochen, beginnend mit dem Belastungsdatum, die Erstattung des belasteten Betrages verlangen. Es gelten dabei die mit meinem Kreditinstitut vereinbarten Bedingungen.

Kreditinstitut

BIC DE IBAN

Datum, Ort und Unterschrift

Bitte abtrennen und zurücksenden an Diakonie Neuendettelsau, Fundraising, Wilhelm-Löhe-Str. 16, 91564 Neuendettelsau RUND UM DIE DIAKONIE NEUENDETTELSAU

Ehrenamtlich Zeit und Freude schenken Erste Absolventen des Freiwilligen Sozialen Schuljahrs bekamen ihre Zeugnisse

Über erstklassige Zeugnisse und viele lobende Worte, unter anderem von Bezirkstags-Vizepräsidentin Christa Naaß, freuten sich die ersten Teilnehmer am Freiwilligen Sozialen Schuljahr in Neuendettelsau. „Die alten Leute haben sich immer einen wichtigen Beitrag für die Gesell- sicher genossen“, erklärte die Bezirks- gefreut, wenn ich gekommen bin“, schaft geleistet, meinte er weiter, und tags-Vizepräsidentin. erzählt Jasmin Scheckenbach, die auch für sich selbst viel mitgenom- Denise Kapp (Koordinatorin Ehrenamt zu den Pionieren des Freiwilligen men. „Geben sie weiter, was sie erlebt im Referat Freiwilligendienste) erläu- Sozialen Schuljahrs in Neuendet- haben und bleiben sie so engagiert“, terte, dass die Schülerinnen und Schü- telsau gehört. rief er die Teilnehmer auf. ler 80 Stunden ehrenamtliche Arbeit Den Dank des Bezirks Mittelfranken für Senioren, Menschen mit Behin- „Es ist nicht selbstverständlich, dass überbrachte die Vizepräsidentin des derung, in Kirchengemeinden und in junge Menschen einen ehrenamtli- Bezirkstags Christa Naaß. Sicher habe Kindertagesstätten geleistet haben. chen sozialen Dienst leisten“, sagte es auch frustrierende Momente und Nach dem Erfolg im ersten Jahr soll Matthias Weigart (Vorstand Bildung) Ärger gegeben, aber in der Summe das Projekt nun auf den Nürnberger bei der Zeugnisübergabe für die ersten sammle man im Ehrenamt Erfahrun- Raum ausgedehnt werden. Teilnehmer am Freiwilligen Sozialen gen für das ganze Leben, sagte sie. Das Jasmin Scheckenbach liegt schon über Schuljahr (FSSJ). Freiwillige Soziale Schuljahr könne den 80 Stunden und besucht noch 14 Schülerinnen und Schüler von der auch Orientierung bei der Berufswahl immer das Therese-Stählin-Heim. „Ich Laurentius-Realschule und vom Lau- geben. „Prima, dass ihr die Chance würde das Freiwillige Soziale Schuljahr rentius-Gymnasium der Diakonie Neu- genutzt habt“, lobte Naaß, die selbst auf jeden Fall weiterempfehlen“, lau- endettelsau haben das FSSJ nach dem bei einem Praktikum Erfahrungen in tet die Bilanz der engagierten jungen Neustädter Modell absolviert. Weigart einer Einrichtung für Menschen mit Frau. war extra mit Kopfbedeckung zur Behinderung der Diakonie Neuendet- Zeugnisübergabe gekommen, um den telsau gesammelt hat. „Ihr habt Zeit sprichwörtlichen Hut vor den jungen geschenkt, das haben die Menschen Leuten ziehen zu können. Sie hätten

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Freude wie der Sonnenschein: Wenn Jung und Alt voneinander lernen Generationenübergreifende Projekte zwischen Kinder und Senioren

Die Kinder der Bunten Oase singen und beten zum 90. Geburtstag von Erna Thorausch gemeinsam mit den Senioren im Wohnpark.

Gemeinsam lachen, musizieren und sie werden heute ein Geburtstagslied für rausch bleiben sie stehen und blicken die Natur genießen: Professionell eine der Bewohnerinnen singen. sie mit großen Augen an. Dann ergreift gestaltete und begleitete Begeg- Geburtstag hatte Erna Thorausch. ein Mädchen die Initiative, schüttelt nungen ermöglichen persönliche 90 Jahre alt ist sie geworden und damit Erna Thorauschs Hand und wünscht ihr Beziehungen zwischen Kindern und knapp 18-mal so alt wie die Kinder „Alles Gute zum Geburtstag und Got- Senioren. Sie fördern und gestal- selbst. Die Seniorin hat viele Freun- tes Segen.“ Als die Kinder ein Geburts- ten die Kommunikation mit - und dinnen und Freunde und den ganzen tagslied singen und zusammen mit das Verständnis füreinander. Diese Wohnpark zu ihrer Feier eingeladen. Es den Gästen beten, ist es ganz ruhig im Aufeinandertreffen bringen Freude gibt Kaffee und Kuchen, gute Gespräche Wohnpark. Alle Augen sind auf die jun- und Herzlichkeit mit sich. Sie lassen und jede Menge Spaß. Die Geburtstags- gen Besucher gerichtet und ein warmes die unterschiedlichen Generationen feier ist schon in vollem Gange als die Lächeln auf fast jedem Gesicht zu sehen. näher zusammenrücken und prägen Kindergartenkinder durch die Türen des „Das Geburtstagssingen ist eine tolle die gegenseitige Wertschätzung. Wohnparks kommen. Neugierig und Aktion“, sagt KiTa-Leiterin Margit etwas nervös blicken sie sich um und Löscher. Wohnpark-Koordinator Fried- Aufgeregt wirbeln die sechs Kinder der schauen dann zur KiTa-Leiterin Margit rich Rohm stimmt ihr zu. „Nach solchen integrativen Kindertagesstätte „Bunte Löscher. Sie koordinierte das Geburts- Begegnungen erzählen uns die Senio- Oase“ durch den Wohnpark der Diakonie tagssingen gemeinsam mit den Verant- ren immer begeistert dass sie sich sehr Neuendettelsau und erzeugen in ihrer wortlichen des Wohnparks. gefreut haben“, bestätigt Rohm. Vorfreude ein buntes Chaos. In den letz- Aufmunternd lächelt sie den Kindern Aus Erlebnissen wie diesen können ten Tagen haben sie fleißig geübt, denn zu und führt sie durch die vielen Gäste Kinder und Senioren viel mitnehmen. in die Mitte des Raumes. Vor Erna Tho- Lebenserfahrungen treffen auf junge

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Seniorenheim. Der Kontakt zu jünge- sam sind. Das Geburtstagssingen, ren Generationen beschränkt sich dann Musik- und Besuchsprojekte bieten eine häufig nur noch auf kurze Besuche – Möglichkeit, den Menschen Freude zu sofern die Senioren Kinder und Enkel- schenken. Senioren erfahren Abwechs- kinder haben. lung und Ablenkung von ihrem Alltag. „Die Lebenswirklichkeiten von Kindern Sie erleben Freude und erhalten dadurch und Senioren sind gerade in heutiger wertvolle Lebensenergie. Sie trainieren Zeit von Grund auf unterschiedlich“, und erhalten Fähigkeiten beim gemein- Friedrich Rohm leitete 24 Jahre lang das Therese- sagt Petra Hinkl. „Die derzeitigen Senio- samen Tun mit Kindern. Stählin-Heim der Diakonie Neuendettelsau. ren sind in Zeiten des Krieges oder wäh- „Kinder schaffen es, durch ihr Lächeln Neugier und Senioren wird der Lebens- rend der Nachkriegszeit aufgewachsen“, große Emotionen in Senioren zu wecken. geist der Kinder vor Augen geführt. meint sie. Die heutigen Kinder genießen Zu sehen, wie sehr sie der Umgang mit Die Diakonie Neuendettelsau fördert ihre Kindheit in einem sicheren Umfeld. Kindern berührt, ist wirklich toll“, betont diesen Austausch durch generations- „Da unterscheiden sich Welten“, betont Rohm. Er erklärt, dass mit dem Umgang übergreifende Projekte. Auf der einen Hinkl. Generationsübergreifende Pro- mit Kindern Erinnerungen und damit Seite singen Kindergartengruppen im jekte können dann helfen, das Verständ- verbundene Emotionen aktiviert werden. Seniorenheim oder besuchen Senioren, nis füreinander zu stärken. Die Senioren erleben das Gefühl wichtig Schulklassen gehen mit ihnen spazie- „Wenn der Austausch fehlt, entstehen zu sein. Sie können (wieder) Beziehun- ren oder starten Musikprojekte. Auf der schnell Missverständnisse. Beispiels- gen zu Kindern und anderen Erwachse- anderen Seite lesen ehrenamtliche Seni- weise wenn jemand nicht verstehen nen aufbauen, werden fähig, Vorurteile oren in KiTas Geschichten vor. kann, warum ältere Menschen so laut gegenüber jüngeren Menschen abzu- Generationsübergreifende Projekte reden oder so lange brauchen, um in den bauen und werden toleranter, weil sie sie haben Vorteile für beide Seiten. Zum Bus einzusteigen“, sagt Petra Hinkl. besser verstehen können. Beispiel lernen Kinder auf diese Weise „Es werden nicht nur Unterschiede, son- Auch für Kinder sind die generations- schon früh den Umgang mit Senioren. dern auch Gemeinsamkeiten zwischen übergreifenden Projekte wichtig. Denn Durch den Kontakt mit anderen Men- den Altersgruppen entdeckt und es Senioren können ihr Wissen an die Kin- schen üben Kinder, wie sie sich gegen- fällt auf, dass alle Generationen in einer der weitergeben. über anderen verhalten und beide Seiten Gesellschaft aufeinander angewiesen Die veränderten Lebensformen durch erleben aktiv Alternativen zu den eige- sind“, bekräftigt sie. demografische und gesellschaftli- nen Lebenswelten. Auch Friedrich Rohm, der Koordina- che Entwicklungen haben heute dazu Oder wie Petra Hinkl, Bereichsleiterin tor des Wohnparks in Neuendettelsau, geführt, dass auch viele Kinder nur noch Dienste für Kinder der Diakonie Neuen- befürwortet die Projekte. „Unsere drei selten mit älteren Menschen in Kontakt dettelsau, es ausdrückt: „Wir alle profi- Einrichtungen kooperieren regelmä- kommen. tieren von der Andersartigkeit.“ ßig mit Kindergärten, Schulen oder Generationsübergreifende Projekte brin- Berufsschulen“, erzählt Rohm. Es gibt gen also nicht nur Freude und Abwechs- Begegnungen zwischen das Geburtstagssingen, Musik- und lung in den Alltag von Kindern und Jung und Alt stärken das Besuchsprojekte. Für ihn ist unter ande- Senioren. Sie helfen auch, das Verständ- Verständnis füreinander rem wichtig, das Bewusstsein für alle nis füreinander zu entwickeln und zu Menschen zu stärken. stärken. Damit erfüllen sie eine wichtige Das Familienleben hat sich während des Die Begegnung ist für beide Seiten letzten Jahrhunderts stark gewandelt. wertvoll: „Es vergessen viele, dass wir Früher lebten die Familienmitglieder oft gesunden Menschen alle einen Teil Ver- unter einem Dach – und damit verschie- antwortung tragen, wie wir mit schwä- denste Altersgruppen zusammen. Der cheren Menschen umgehen“, erklärt er. ständige Austausch zwischen den Gene- „Senioren brauchen unsere Solidarität rationen wurde zu einem Alltagserlebnis. und unsere Unterstützung.“ Das ist heute nur noch selten zu finden. Dies ist für viele jedoch nicht leicht Wird das Alleinwohnen für Senioren umzusetzen, weswegen generations- Renate Hasenfuß liest zweimal im Monat ein zur Herausforderung, ziehen viele in ein übergreifende Projekte auch so bedeut- Buch mit den Kindern der Integrativen Kita St. Laurentius.

23 RUND UM DIE DIAKONIE NEUENDETTELSAU

gesellschaftliche Aufgabe, die die Ein- richtungen der Diakonie Neuendettelsau Begegnungen zwischen den auch zukünftig unterstützen möchte. Generationen prägen Lesen hat Lerneffekt die Zukunft Lesen bringt den Kindern nicht nur Interview mit Petra Hinkl Freude, es hat auch positive Lerneffekte, (Geschäftsführende Leiterin Dienste für Kinder) weiß Renate Hasenfuß. Sie hat über 30 Jahre in der integrativen Kindertages- Der Kontakt zwischen den Genera- stätte St. Laurentius in Neuendettelsau tionen ist für beide Seiten wichtig: gearbeitet und wollte auch nach ihrem „Generationsübergreifende Projekte Ruhestand vor zwei Jahren weiter- verfügen über Potenziale, die sie hin für die Kinder da sein. Zweimal im zu Mitgestaltern künftiger Sozi- Monat besucht sie nun die Kinder der alstrukturen unserer Gesellschaft Laurentius-Kita, die Cosima Faulhaber prädestinieren“, findet Petra Hinkl, leitet. „Schon damals hat es mir Freude Bereichsleiterin Dienste für Kin- bereitet, wenn ich den Kindern vorge- der der Diakonie Neuendettelsau in lesen habe“, erzählt sie. Lesen ist eine einem Interview. tolle Möglichkeit, sich den Kindern zu Petra Hinkl kennt sich als Bereichsleiterin widmen und ihre Sprachentwicklung zu Frage: Generationsübergreifende Pro- Dienste für Kinder der Diakonie Neuendet- fördern. jekte können die Zukunft gestalten? telsau gut mit generationsübergreifenden Pro- jekten aus. Das macht Renate Hasenfuß ganz Was meinen Sie damit? bewusst. Sie achtet auf die Betonung Petra Hinkl: Gerade noch sehr kleine nen als immer neu zu gestalten begreift. der Wörter, zeigt den Kindern die Bilder Kinder sind offen für alles um sie herum. Das Besondere an dieser Aufgabe ist, in den Büchern, stellt ihnen Fragen und Sie gehen ohne Angst und Hinterge- dass sich das Wenigste davon verallge- lässt sie über das was sie sehen disku- danken auf andere Menschen zu. Viele meinern lässt. Ob sich Alt und Jung mit tieren. Kinder haben heutzutage im familiären Respekt begegnen, sich als Last oder als Heute liest sie ihnen die Geschichte Umfeld kaum mehr Kontakt zu Senio- Bereicherung definieren, entscheidet „Wir sind doch keine Angsthasen“ von ren und können sich dann schwer in die sich im alltäglichen Umgang. In dem die Jörg Hilbert vor. Darin geht es um die unbekannte Generation hineinfühlen. unterschiedlichen Generationen zusam- sechs Hasenkinder Mira, Maja, Mimi, Das wird in der Fachsprache ‚Stereotype menkommen und sich kennenlernen, Max, Mümmel und Moppel, die dicke Vorstellungen‘ genannt. Beispielsweise kann der Umgang aber von klein auf Freunde sind und viel zusammenma- das Bild der strickenden Oma im Schau- vermittelt werden. chen. Egal ob beim Klettern, Schwim- kelstuhl. Dabei gibt es genug Aufgaben men oder Radfahren – einer von ihnen und Unternehmungen die Jung und Alt Frage: Wie können Kinder vom Kon- braucht immer ein bisschen Mut und gemeinsam angehen können: Betreuung takt mit Senioren profitieren? Was Unterstützung. und Begleitung leisten, Bildung unter- passiert bei ihnen? „Die Vornamen der Hasenkinder begin- stützen und wertvolles Erfahrungswis- Petra Hinkl: Kinder erfahren, dass das nen alle mit dem Buchstaben ‚M‘“, sen weitergeben sind Dinge, von denen Alter zum Leben gehört. Sie werden erklärt Renate Hasenfuß. Die Kinder beide Seiten viel mitnehmen. fähig, den Alterungsprozess in ihr eige- kleben an ihren Lippen. Ein Leuchten nes Welt- und Menschenbild zu integ- geht über ihr Gesicht, wenn sie Renate Frage: Warum sind generationsüber- rieren. Darüber hinaus lernen sie Hemm- Hasenfußs Fragen beantworten können greifende Projekte so wichtig? schwellen und Ängste gegenüber dem oder Zusammenhänge erkennen. So Petra Hinkl: Die demographische Ver- Alter abzubauen und entwickeln Ver- merken die Kinder gar nicht, dass sie schiebung wirft eindringlich die Frage ständnis und soziales Verhalten für die gerade etwas gemacht haben, das ihre auf, wie die Generationen künftig mit- Eigenheiten alter Menschen. Sie lernen Sprache fördert. einander leben wollen. Stärker als bisher Rücksichtnahme, Hilfsbereitschaft, Höf- ist ein Bewusstsein gefordert, das die lichkeit und Verantwortungsbewusst- Beziehungen zwischen den Generatio- sein im Umgang mit alten Menschen.

24 RUND UM DIE DIAKONIE NEUENDETTELSAU

Schüler erleben was mit Musik möglich ist Projekt der Berufsfachschule für Sozialpflege mit dem Wohnpark Neuendettelsau

Herzliche Begegnungen wurden durch das gemeinsame Projekt möglich gemacht. In diesem Schuljahr gab es zum wickelt. Inzwischen ist es zu einer matorten wie Königsberg. Geld nannte ersten Mal eine Kooperation zwi- guten Gewohnheit geworden, dass eine der Wohnpark-Bewohnerinnen schen den Schülerinnen und Schü- die Schülerinnen und Schüler ein bis zwar wichtig, aber nicht das Wich- lern der Berufsfachschule für zwei Mal im Monat zu den Senioren in tigste im Leben. Aber auch Erinnerun- Sozialpflege und Bewohnerinnen den Wohnpark kommen. „Schön, dass gen an die Bombennächte im 2. Welt- des Wohnparks der Diakonie Neu- Neuendettelsau mit seinen vielen Ein- krieg sind manchen Seniorinnen noch endettelsau. richtungen so eine Möglichkeit bietet“, präsent. findet Astrid Oswald. So gelinge es Spontan durften die älteren Damen „Im Rahmen des Projekts sollen die auch immer leichter, dass die Schüler auch Fragen an die Schüler richten. Schüler praktisch erleben, was neben selbst Ideen zur Arbeit mit den Seni- Sie interessierten sich vor allem für die der Pflege auch möglich ist“, erläutert oren entwickeln. Im gemeinsamen Zukunftspläne der jungen Leute, aber Astrid Oswald, Dozentin für Musik am Singen finden die Schüler auch einen auch für die Spiele, die sie spielen. Beruflichen Schulzentrum der Diako- besseren Zugang zu Volksliedern, die Dabei zeigte sich, dass gemeinsames nie Neuendettelsau. Sie ist Diplom- ihnen ansonsten kaum noch bekannt Spielen auch eine Idee für das kom- Musikerin und hat Weiterbildungen sind. mende Schuljahr sein könnte, in dem in Musikgeragogik (Musik mit alten Mit älteren Menschen Musik zu das Projekt wieder laufen soll. Menschen) sowie im systemisch päd- machen, sei eine schöne Erfahrung, agogischen Bereich. Früher hätten ihr die man gemacht haben sollte, wenn die Schülerinnen immer erzählt, dass man in einen solchen Beruf geht, ist sie in der Praxis keine Zeit für sol- Astrid Oswald überzeugt. che Aktionen hätten, die Oswald mit Bei der Abschlussaktion wurde viel ihnen im rein schulischen Kontext gemeinsam gesungen, aber die Schü- des Unterrichts machte. Nachdem lerinnen und Schüler hatten auch Fra- die Grundidee, theoretischen Unter- gen an die Senioren vorbereitet. Um richt mit praktischen Unterrichtsein- die Schulzeit vor Jahrzehnten ging heiten zu ergänzen mit der früheren es dabei, aber auch um die Herkunft, Koordinatorin Gerda Doppelhammer- die Familie und die Zufriedenheit mit Schindler abgestimmt war, hat sie nun der jetzigen Wohnsituation. Zu ihren Schülerinnen und Schüler der Berufsfachschule auch ihr Nachfolger Friedrich Rohm schönsten Erlebnissen zählten die für Sozialpflege interviewten zum Abschluss gerne unterstützt und weiterent- Seniorinnen die Zeit in einstigen Hei- des gemeinsamen Projekts Bewohnerinnen des Wohnparks der Diakonie Neuendettelsau.

25 RUND UM DIE DIAKONIE NEUENDETTELSAU

René Steinhübel - ein blinder Karateka, der für seine Ziele kämpft Wie der Sport René Steinhübel Zufriedenheit, Sicherheit und Selbstbewusstsein gibt

Der ehrgeizige Karateka René Steinhübel.

René Steinhübel steht in der Sport- haben es Blinde schwer. Sport scheint ruhen. Neben ihm liegt sein Hund. Still halle in Wolframs-Eschenbach. unmöglich zu sein. Wie soll man etwas und trotzdem aufmerksam verfolgt der Leise raschelt der feste Baumwoll- treffen, das man nicht sieht? Wie wer- Labrador jede Bewegung seines Herr- stoff, aus dem die bekannten wei- fen, wenn man kein Ziel vor Augen hat? chens. René Steinhübel streckt die Hand ßen Karateanzüge bestehen. Behut- Karate, ein Sport, bei dem man schnell aus und tastet nach dem Kopf des Hun- sam nimmt er die Arme hoch und auf die Bewegungen des Gegners reagie- des, den er dann sanft streichelt. „Das legt die Handflächen auf Höhe sei- ren muss? Ohne sie zu sehen, unmöglich, ist Marlon, mein Blindenhund. Er ist seit ner Brust zusammen. Dann streckt oder? Nicht für René Steinhübel. fünf Jahren bei mir“, erklärt er. er einen Arm nach vorne und dreht „Blind zu sein ist für mich kein Hin- Wohin er auch geht, Hund Marlon sich schwungvoll nach links. René dernis“, betont der 42-jährige. Sein kommt immer mit. Die beiden sind ein Steinhübels Bewegungen sind kon- drahtiger Körper steckt in dem weißen eingespieltes Team und Marlon hört auf trolliert und wirken geplant. Dass Karateanzug. Ein schwarzer Gürtel, die jedes Kommando seines Herrchens. Des- der 42-Jährige fast blind ist, kann höchste Auszeichnung im Karatesport, wegen ist er auch ein willkommener Gast man kaum glauben. Und obwohl er ist um seine Taille gewickelt. Er trägt eine bei Karatewettkämpfen, Lehrgängen und nur noch fünf Prozent Sehkraft hat, dunkle Sonnenbrille. René Steinhübel Workshops. Wenn René Steinhübel in schaffte er es 2017 zum Bayerischen sitzt auf der Terrasse der Sportanlage in der Halle ist, wartet Marlon brav vor der Meister in der Disziplin Kata (Form). Wolframs-Eschenbach. Hier findet heute Tür. Marlons Decke und Äpfel, seine Lieb- Wie macht er das? der Karate Lehrgang „Dojo Sochin“ statt. lingsspeise, nimmt René immer mit. Die erste Einheit „Das Wissen der alten Nach der kurzen Pause in der Sonne Unsere Welt ist auf das Sehen ausgerich- Meister“ ist zu Ende. Das Training war steht René Steinhübel auf. Er greift nach tet. Gerade im alltäglichen Geschehen anstrengend und René will sich kurz aus- Marlons Leine und seinem Blindenstock.

26 RUND UM DIE DIAKONIE NEUENDETTELSAU

Langsam tastet er sich seinen Weg nach vorne. Die Terrasse ist groß. Es gibt Bänke, Mithilfe seiner Trainer Jürgen Müller mehrere Tische und Sonnenschirme. und Lothar Kreutner legte er im Frühjahr Neben dem Karate Lehrgang findet 2017 in Adelshofen die Prüfung für den heute auch ein Kinder-Fußballspiel statt. schwarzen Gürtel (1. Dan) erfolgreich ab. Auf dem Weg, den René nehmen muss, Im Oktober 2017 nahm René Steinhübel liegt ein Gartenschlauch. Auch ein paar an den Bayerischen Meisterschaften in Rucksäcke liegen auf dem Boden verteilt. der Klasse „Blinde und Sehbehinderte“, in Sie gehören einigen der Kinder, die auf der Disziplin Kata (Form) teil. dem Platz Fußballspielen. Die Hindernisse „Ich war echt nervös, aber ich konnte sieht René nicht. Deswegen springt ein mich gegen meine Mitstreiterinnen aus Mann auf. „Moment, ich räum schnell die Russland durchsetzen und auf den ersten Taschen weg“, ruft er. René hält inne. Er Platz kämpfen“, freut er sich. bedankt sich und wartet kurz. Nachdem Der Erfolg ging für ihn auch dieses Jahr sich Marlon wieder in Bewegung setzt, weiter: Als er das erste Mal beim Haun- weiß auch René, dass er jetzt weiterlau- wöhrer Cup in der Nähe von Ingolstadt fen kann ohne über etwas zu stolpern. für Menschen ohne Behinderung teil- Sein Stock ertastet den Gartenschlauch nahm, belegte René Steinhübel auch hier und René bahnt sich langsam seinen den ersten Platz in der Disziplin Master- Weg nach vorne. klasse Kata (Form). Dafür trainierte er hart. Für Meister- Karate bedeutet für ihn schaften bereitet er sich mehr als vier Spaß, Sicherheit und Monate intensiv auf die Wettkämpfe vor. Selbstvertrauen Und das schon seit vielen Jahren. Zum Karate kam er schon, als er noch sehen Während René Steinhübel auf der Straße konnte. Als Jugendlicher erlernte er die Blindenhund Marlon hilft René Steinhübel sei- nen Alltag zu bewältigen. mit seinem Hund und Blindenstock auf- Selbstverteidigung bei seinem Nachbarn, fällt, muss man während des Trainings Lother Kreutner (4. Dan) der auch Kara- schlechter sehen konnte, hab ich die Blin- zweimal hinschauen, um ihn zu entde- tetrainer ist. denschrift gelernt und 2005 eine Ausbil- cken. Einzig die Sonnenbrille unterschei- So führte eines zum anderen. dung zum Telefonisten gemacht“, sagt er. det ihn von den anderen Karateka. Hund „Karate hat mir schon immer sehr viel „Ich habe in vielen Bereichen gearbeitet. Marlon wartet brav am Rand, daneben Freude bereitet. Das wollte und konnte Funktioniert hat es aber auf Dauer nie, liegt auch der Blindenstock. Den braucht ich nicht aufgeben“, erzählt er von dem denn reine Telefonisten gibt es leider sel- der blinde Karateka in der Sporthalle entscheidenden Moment, in dem sich ten. Telefonieren ist kein Problem, aber nicht. Er führt die Anweisungen des sein Leben für immer änderte. zusätzlich noch Überwachungskameras Meisters fehlerfrei aus. Seine Bewegun- „Mit 15 habe ich schon gemerkt, dass beobachten oder Formulare ausfüllen, gen sind flüssig, die Figuren perfekt aus- mit meinen Augen etwas nicht stimmt. kann ich eben nicht“, bedauert er. geführt. Weil er nichts sieht, kann er die Als ich 18 Jahre alt geworden bin, wurde Deswegen ist er froh, dass er trotz sei- Bewegungen des Meisters nicht einfach bei mir dann ein Gendefekt festgestellt. ner Blindheit Karate trainieren kann. Der nachmachen, er muss sie perfekt beherr- Seitdem löst sich meine Netzhaut immer Sport gibt ihm viel. schen. René Steinhübel verlässt sich auf weiter auf. Heute sehe ich nur noch 5 sein Gehör und ist während des Trainings Prozent“, erzählt er. Die Krankheit war Erfolgreich sein bedeutet hochkonzentriert. für ihn damals ein Schock. Plötzlich zu ein gutes Gespür und jede „Wenn ich Karate trainiere, kann ich erblinden ist nicht einfach. Doch davon Menge Vertrauen haben ganz ich selbst sein“, sagt der 42-Jäh- ließ sich der Sportler nicht einschüch- rige. Mehrmals die Woche trainiert er, tern. Mit seinem Hund Marlon lebt René besucht, so oft er kann, Schulungen und Er hat eine Tochter und trotz fortschrei- Steinhübel in Wemding. Er wohnt Workshops, nimmt an Wettkämpfen teil tender Erblindung alles dafür getan, um alleine. Mitarbeitende der Offenen und ist sehr erfolgreich. eine Arbeit zu finden. „Als ich immer Hilfen der Diakonie Neuendettelsau

27 Diese Leitsätze bewahrt er auch außer- halb des Trainings. In seinem Leben hat er schon viel erlebt. Ihm ist es wichtig, etwas zu haben, das ihn weiterbringt. Deswegen hat René Steinhübel nie auf- gegeben, auch wenn er oft auf Ableh- nung trifft. „Wenn ich mich in einem Geschäft nicht auskenne und Fremde um Hilfe frage, passiert es schon, dass sich die Menschen dann wegdrehen. Das macht mich traurig“, erzählt er. Auch bei solchen negativen Erfahrungen hilft ihm der Sport. „Ich fühle mich nachts siche- rer. Weil ich Marlon dabei habe und weil ich mich wehren kann, wenn etwas pas- siert“, sagt er.

Trainieren bedeutet für René Steinhübel Spaß, Sicherheit und Selbstbewusstsein. Seine Lebensfreude hat der blinde Kara- teka in all der Zeit nicht verloren. „Ich unterstützen ihn, wo es nötig ist. Doch ßen Aufwand auf mich nehmen, damit war anfangs oft alleine, das ist nicht der 42-Jährige kommt ganz gut alleine ich sie mit Spracherklärungen erhalte“, schön. Aber man ist seines eigenen Glü- zurecht. Die Anreise auf Workshops oder erzählt er. ckes Schmied“, versichert er. „Es ist wich- Wettkämpfe plant er selbst. „Ich habe Eine weitere Herausforderung sind Kara- tig, dass man etwas für sich tut und raus eine Spracherkennung am PC und ein teeinheiten mit einem Gegner. „Wir kommt.“ Vorlesesystem, mit dem ich Mails lesen sprechen unsere Formen und Komman- und schreiben kann“, erzählt er. dos vorher ab, damit ich richtig reagieren Auch Einkaufen oder Arztbesuche meis- kann. Da gehört großes Vertrauen dazu“, tert er am liebsten alleine. sagt der Karateka und betont, dass seine Sportangebote Er geht gern stundenlang mit seinem Kameraden sehr offen und zuvorkom- für Menschen Blindenhund Marlon spazieren und hört mend sind. „Der Sport ist für mich wie mit Behinderung Hörbücher. Den Großteil seines Lebens eine Familie. Als ich noch sehen konnte, hat er dem Karate gewidmet. Seit 1991 war ich bei der Freiwilligen Feuerwehr. Dass Menschen mit eingeschränk- trainiert er vier Tage die Woche im TSV Auch dort gab es ein großes Wir-Gefühl. tem Sehvermögen oder Blinde Sport Wemding in der Judo-Karate-Abteilung Das schätze ich wirklich sehr“, freut er machen, ist nicht ungewöhnlich. Es und ist dort sogar Co-Trainer. sich. gibt Blindensport im Tennis, Kegeln, Dabei verlässt er sich auf sein Gespür, Der Sport bringt ihm Freude. Karate Fußball oder Schwimmen. Vereine auf Gerüche und Luftzüge. Wichtig für schult Koordination, Konzentration und oder Einrichtungen unterstützen seinen Erfolg sind auch seine Kameraden Beweglichkeit. Mit Fairness und Team- sie dabei. Für Menschen mit geis- und Trainingspartner. In Meisterschaf- geist trainieren Menschen mit Behinde- tiger und/oder körperlicher Behin- ten wird er meist in der Disziplin Kata rung mit den Karatekas ohne Handicap derung gibt es viele Möglichkeiten, bewertet. Kata ist die Anwendung der und profitieren voneinander. die unterschiedlichsten Sportarten Form, also die richtige Ausführung der „Wenn ich Schwierigkeiten mit Erfolg auszuführen. Die Diakonie Neuen- Bewegungen. meistere, bin ich stolz“, meint René dettelsau bietet in allen Regionen Die zu lernen wenn man nichts sehen Steinhübel. Er schätzt auch das Wissen umfassende Sportangebote, die für kann, ist nicht einfach. „Neue Formen der Meister und die besonderen Lehr- alle Menschen mit Behinderung zu üben, ist für mich sehr kompliziert. sätze. „Wir glauben, dass nichts unmög- offen sind. Nähere Informationen Es gibt nur visuelles Lernmaterial, also lich ist. Es kommt immer auf den Geist erhalten Sie unter https://www.dia- Videos und Lehrbücher. Die Lehrbücher und den Willen des einzelnen Karatekas konieneuendettelsau.de/menschen- kann ich mir vorlesen lassen und bei den an. Dabei ist es egal wie alt man ist“, sagt mit-behinderung/ Videos muss ich jedes Mal einen gro- er.

28 FREUNDESKREIS

Termine

Oktober 14.11. Bandscheibenvorfall, was nun? 02.12. Adventsbrunch, DiaLog-Hotel 07.10. 25jähriges Jubiläum Haus für Optimale Behandlung mit und Neuendettelsau, 11 Uhr Kinder Villa Regenbogen, ohne OP, Vortrag Dr. Michael 03.12. Adventskonvent Schuller, Eckersmühlen 05.-09.12. Adventliche Tage in Clinic Neuendettelsau, 19 Uhr 10.10. Die Halswirbelsäule: Bandschei- Neinstedt/Quedlinburg DSB 17.11. Patientenveranstaltung zum benvorfall und Spinalkanalste- 06.12. Nikolausfeier, Seniorenpark am Weltdiabetestag, Clinic nose, Vortrag Dr. Frank Grochulla, Kreuzberg Crailsheim, Neuendettelsau, 10–14 Uhr Clinic Neuendettelsau, 19 Uhr 15–17.30 Uhr 21.11. 31. Ansbacher Patientenforum 17.10. Schilddrüsenerkrankungen, 08.12. Musikalische Adventsvesper, St. Sauerstofflangzeittherapie in der Vortrag Gajus Gontarczyk, Clinic Laurentiuskirche Rangauklinik Ansbach Neuendettelsau, 19 Uhr Neuendettelsau, 18 Uhr 21.-22.11. Fachtagung für Führungs- 20.10. Konzertreihe „Bunte Vielfalt“: 09.12. Vorstellung und Übergabe der kräfte diakonischer Sozial- Konzert mit Orchester- und neuen Paramente, St. Laurentius- unternehmen, Tutzing Ensemblemusik, Kapitelsaal kirche Neuendettelsau Neuendettelsau, 16 Uhr, 22.11. Gedenkgottesdienst, Senioren- 10.-13.12. Berufsbildung des Bayeri- Eintritt: 5 EUR park am Kreuzberg Crailsheim, schen Staatsministeriums für 15–16.30 Uhr 21.10. Fischbrunch, DiaLog-Hotel Arbeit und Soziales, Familie Neuendettelsau, 11 Uhr 28.11. Manche Dosis ist schon Gift: und Integration, Messezentrum 25.10. Chorandacht des Windsbacher Was braucht (m)ein krankes Nürnberg Herz?, Dr. Marcus Pirot, Clinic Knabenchors, St. Laurentiuskir- 19.12. Weihnachtskonzert in der Neuendettelsau, 18 Uhr che Neuendettelsau, 19 Uhr Laurentiuskirche, Laurentius- November 29.11. Veeh-Harfen-Konzert, Senioren- Gymnasium, 19.30 Uhr park am Kreuzberg Crailsheim, 01.-04.11. Pilgrimage nach Coventry Weihnachtsfeier, Senioren- 15.30-17 Uhr 07.-08.11. ConSozial park am Kreuzberg Crailsheim, Dezember 15–17.30 Uhr 09.11. Tanz-Café; Terrassencafé am 01.12. Adventsmarkt, Wohnpark Neuendettelsau, 15 WfbM Rothenburg Uhr Adventsbasar Kompetenzzent- 13.-24.11. Verkaufsaktion des Bruck- rum für Menschen mit Demenz berger Werkstattladens im Nürnberg, 15–17 Uhr Brückencenter Ansbach

Impressum: Erscheinungsweise: Datenschutzinformation: widersprechen. Sie können den Neuendettelsauer Chronik, viermal im Jahr Wir sind daran interessiert, die Be- Widerspruch auch per E-Mail Informationen für den ziehung mit Ihnen zu pflegen und senden an: spenden@ Freundeskreis der Diakonie Herausgeber und Verleger: Ihnen Informationen über unsere diakonieneuendettelsau.de Neuendettelsau, Evang.-Luth. Diakoniewerk Arbeit zukommen zu lassen. Des- Weitere Informationen zum Daten- 104. (107.) Jahrgang, Neuendettelsau halb verarbeiten wir auf Grundlage schutz erhalten Sie unter: Heft Nummer 3 Wilhelm-Löhe-Str. 16, von § 6 EKD-Datenschutzgesetz – www.DiakonieNeuendettelsau.de/ 91564 Neuendettelsau DSG-EKD (auch mit Hilfe von datenschutz Redaktion: Thomas Schaller, Tel. 09874 8-0 Dienstleistern) Ihre Daten. Wenn Unseren Datenschutzbeauftrag- Günther Hießleitner, Fax 09874 8-2355 Sie dies nicht wünschen, können ten erreichen Sie ebenfalls unter Amanda Müller www.DiakonieNeuendettelsau.de Sie jederzeit bei uns der Verwen- unserer Anschrift. Layout: Jochen Sorg, Ansbach [email protected] dung Ihrer Daten für Werbezwecke

29 FREUNDESKREIS

Wir gratulieren:

Zum 94. Geburtstag: Anna Weber, , am 04.12. Frieda Sauer, Gertraud Schulze, Anna Pausch, Wirsberg/ Heidenheim, am 25.12. Rückersdorf, am 25.11. Weißenbach, am 15.12. zum 80. Geburtstag: zum 93. Geburtstag: zum 90. Geburtstag: Hilmar Schneider, Barbara Nixdorf, Emil Ernst, Lichtenau/ Ebersdorf, am 05.10. Neuendettelsau, am 29.11. Kirschendorf, am 01.10. Friedrich Schäf, Lichtenau/ Wilhelm Rieder, Katharina Feinweber, Immeldorf, am 06.10. Polsingen, am 04.12. Nürnberg, am 04.10. Klara Stünzendörfer, zum 92. Geburtstag: Emma Blümlein, , am 10.10. Leonhard Prossel, , am 08.11. Anneliese Diwisch, Neuendettelsau, am 28.10. Karola Held, Neuendettelsau, am 13.11. Marie Blümlein, Neuendettelsau, am 13.12. Theresia Steiner, Hersbruck, am 17.11. Petersaurach, am 04.12. Diakonisse Lina Kirschner, Elisabeth Theil, Nürnberg, am 19.11. Hedwig Gunst, Neuendettelsau, am 22.12. Roswitha Intsiful, Neuendettelsau, am 19.12. zum 85. Geburtstag: Kulmbach, am 24.11. zum 91. Geburtstag: Gertraude Berndt, Helmut Pfeiffer, Diakonisse Erna Baumann, Neuendettelsau, am 20.10. Bad Windsheim, am 26.11. Neuendettelsau, 07.10. Ekkehard Wildung, Anna Schuster, Obernzenn, am 02.12. Karoline Kretschmann, Petersaurach/Ziegendorf, am 20.10. Irmgard Hanisch, Petersaurach, am 17.10. Diakonische Schwester Emilie Hahne- Ködnitz/Kauerndorf, am 14.12. Frieda Ortner, Lichtenau/ mann, Wassertrüdingen, am 27.10. Diakonisse Friedrike Bergmann, Schlauersbach, am 25.10. Diakonische Schwester Hedwig Neuendettelsau, am 16.12. Magdalena Weigel, Köhle, Memmingen, am 24.11. Diakonisse Inge Hiltel, Neuendet- Nürnberg, am 25.10. Diakonisse Rita Kruse, telsau, am 16.12. Diakonisse Lina Schuhmann, Neuendettelsau, am 19.12. Neuendettelsau, am 27.10.

Neuendettelsauer Elisen- Lebkuchen Feinstes Traditionsgebäck aus der Bäckerei der Diakonie Neuendettelsau

Probieren Sie auch unsere beliebten Butterstollen!

Online bestellen: www.diakonieneuendettelsau.de/bestellen · Tel. 09824 58-622

30 FREUNDESKREIS

Heimgerufen wurden:

Diakonische Schwester Grete Winter, geboren am Diakonisse Anna Ertel, geboren am 18.03.1925 in 15.09.1931 in Burg bei Ettenstatt. Schwester Grete Win- Illafeld bei Pegnitz, eingesegnet am 08.051960. Im ter arbeitete auf verschiedenen Stationen im Kranken- Austausch mit einer Gallneukirchner Diakonisse ging haus Neuendettelsau. Nach einer Weiterbildung war sie Schwester Anna nach Linz in das Evangelische Kranken- als OP-Schwester tätig. 1968 wurde sie in die damalige haus und kehrte mit wertvollen Erfahrungen zurück in Verbandsschwesternschaft aufgenommen. 1992 trat sie unsere Klinik nach Neuendettelsau. Mit 65 Jahren ging in den Ruhestand, den sie in Burg verbrachte. Im Oktober sie 1990 nicht etwa in den Ruhestand, sie wechselte in 2014 zog Schwester Grete in das Therese-Stählin-Heim. das Selma-Haffner-Heim und betreute dort noch drei Verstorben am 06.06.2018. Jahre lang Schwestern. Verstorben am 23.07.2018 in Neuendettelsau.

Diakonisse Ingeborg Kopitzki, geboren am 27.12.1931 in Gnadenfeld, Kreis Cosel Oberschlesien, eingesegnet Diakonisse Lina Leykauf, geboren am 10.02.1923 in am 17.05.1961. Schwester Ingeborg arbeitete im The- Obersees, Kreis Bayreuth, eingesegnet am 17.05.1961. rese-Stählin-Heim. Es folgten vier Jahre im Evangeli- Schwester Lina arbeitete im Evangelischen Krankenhaus schen Krankenhaus Regensburg und acht Jahre Coburg/ in Regensburg, anschließend übernahm sie als Stations- Lützelbuch, dass sie 1985 verließ, um in das Karoline- schwester die interne Belegstation und wirkte ein viertel Rheineck-Haus zu wechseln. Mit einer kurzen Unterbre- Jahrhundert, bis zum Beginn ihres Feierabends. Verstor- chung, wegen Renovierung des Hauses, wirkte sie knapp ben am 27.07.2018 in Neuendettelsau. 13 Jahre im Karoline-Rheineck-Haus. Verstorben am 24.06.2018 in Neuendettelsau. Diakonisse Anneliese Schrodberger, geboren am 14.09.1939 in Roßtal, eingesegnet am 11.11.1973. Diakonisse Veronika Kastenhuber, geboren am Schwester Anneliese arbeitete sechs Jahre im Haus 01.01.1930 in Windischhausen, eingesegnet am „Heim Gottesweg“ in Rothenburg, bis sie nach Neuen- 19.05.1957. Schwester Veronika arbeitete in den Kran- dettelsau in den Friedenshort gerufen wurde. Hier arbei- kenhäusern Roth, Nürnberg-Nord, Gunzenhausen, tete sie 18 Jahre, bis zum Wechsel in das Öffentlichkeits- Regensburg und vier Jahre als Haushaltsschwester im referat. Die letzten sieben Jahre ihres Beruflebens war Erholungshaus in Oy/Mittelberg. 1991 wurde sie nach Schwester Anneliese als Krankenhausseelsorgerin in der Neuendettelsau zurückgeholt und war ein Jahr im Hans- Clinic Neuendettelsau tätig. Verstorben am 31.07.2018 in Lauerer-Haus tätig, bis man ihr 1992 für acht Jahre die Neuendettelsau. Leitung der Hostienbereitung übergab. Verstorben am 10.07.2018 in Neuendettelsau. Diakon Paul Bauer, geboren 23.11.1932 in Wolfs, Ungarn, 1958 zum Diakon eingesegnet. 1952 begann er Diakonisse Marga Büttner, geboren am 24.02.1926 in in den Bruckberger Heimen. Ab 1955 wechselte er ins Nürnberg, eingesegnet am 29.04.1956. Schwester Marga Krankenhaus Regensburg, wo er nach seiner Ausbil- war in Zirndorf, Gunzenhausen, Rothenburg, Nürnberg dung für die nächsten fast 20 Jahre als Krankenpfleger und 15 Jahre im Kindergarten in Altdorf tätig. 1977 arbeitete. Er übernahm 1976 die Leitung des Wilhelm- holte man sie nach Neuendettelsau, um die Stelle in der Eichhorn-Hauses in Neuendettelsau und führte dieses Registratur des Mutterhauses besetzen zu können. Hier bis zu seinem Ruhestand. Verstorben am 29.07.2018 in arbeitete sie 19 Jahre lang. Verstorben am 16.07.2018 in Neuendettelsau. Neuendettelsau.

31 Der Freundeskreis der Klinik Hallerwiese e. V. präsentiert Klezmaniaxx Benefizkonzert am 16. November 2018, 19:00 Uhr

im Orpheum, Johannisstraße 34a, Nürnberg (Eingang Burgschmietstraße)

Eintrittskarten zu je 20,00 Euro können Sie bei den unten genannten Vorverkaufsstellen oder der folgenden Tickethotline bestellen:

Tickethotline: 0180 2823456 (6 Cent pro Gespräch)

Service-Point . Wilhelm-Löhe-Straße 2 . 91564 Neuendettelsau Pforte der Klinik Hallerwiese . St.-Johannis-Mühlgasse 19 . 90419 Nürnberg Wohnstift Hallerwiese . Praterstraße 3 . 90429 Nürnberg Abendkasse im Orpheum (solange der Vorrat reicht)

Weitere Informationen unter www.diakonieneuendettelsau.de

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