Diaghilev–ballets Russes 1 CD 1 Sylvain Cambreling Baden-Baden und Freiburg SWR Sinfonieorchester Paul Dukas Claude Debussy Le Sacre du Printemps You may as well order our printed catalogue, order no.: E-mail contact:955.410. [email protected] www.haenssler-classic.com, including listening samples, download and relatedartist information. Enjoy a huge selection of more than 800 classical CDs and DVDs from hänssler E-Mail-Kontakt:Bestellnummer 955.410. [email protected] und Download-Möglichkeiten Künstlerinformationen. Gerne können Sie auch unseren Gesamtkatalog anfordernHörbeispielen, unter der mit auch www.haenssler-classic.de, Eine große Auswahl von über 800 Klassik-CDs und DVDs finden Sie bei hänssler Bereits erschienen | VO LES BALLETS RUSSES L No.: 93.196 .

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1 CD 1 Michael Gielen · Marcello Viotti EuropaChorAkademie Baden-Baden und Freiburg SWR Sinfonieorchester Francis Poulenc Maurice Ravel VO LES BALLETS RUSSES L No.: 93.197 .

2 Daphnis et Chloé Chloé et Daphnis Les Biches

1 CD 1 Sylvain Cambreling Baden-Baden und Freiburg SWR Sinfonieorchester SWR Vokalensemble Stuttgart Igor Stravinsky La Tragédie de Salomé Schmitt Florent l’après-midi d’un faune Claude Debussy VO LES BALLETS RUSSES L No.: 93.223 .

3 CLASSIC CLASSIC Pétrouchka Prélude à at at unter Yuri Ahronovich Hiroshi · Wakasugi Ernest · Bour SWR Sinfonieorchester Baden-Baden und Freiburg Peter Tchaikovsky Igor Stravinsky Peter Tchaikovsky swan lake the sleeping beauty (three Pieces) le Chant du Rossignol | (arr. Igor Stravinsky)

o.4 vol. | 02 Diaghilev · Les Ballets Russes Vol. 4 Peter Tschaikowsky Schwanensee · Dornröschen 03

PETER TCHAIKOVSKY (1840 – 1893) PETER TCHAIKOVSKY (1840 – 1893) Serge Diaghilev (1872–1929) aus einem Zirkel Tschaikowsky hegte schon früh eine Vorliebe für (arr. Igor Stravinsky) St. Petersburger Kunst-Intellektueller hervorge- tänzerische Musik, war ein großer Bewunderer Swan Lake op. 20 (Suite) | gangener Zeitschriften-Herausgeber, Dramaturg des Balletts und verteidigte die Gattung stets Deutsch Le Lac des Cygnes op. 20 | The Sleeping Beauty op. 66 Three Pieces | am Marjinskij-Theater, Ausstellungsmacher – gegen ihre Verächter: „Ich kann beim besten Wil- Deutsch Schwanensee op. 20 [41:42] La Belle au Bois Dormante op. 66 fand seine Bestimmung als ­Gründer und Impre- len nicht begreifen, wie mit dem Wort ,Ballett- Trois dépeces | sario der „Ballets russes“, einer aus den besten musik’ irgendetwas ,Negatives’ verbunden sein 1 Introduktion – Act 1. No. 1: Scene Dornröschen op. 66 Drei Stücke [13:12] Tänzern der Petersburger und Moskauer Hofbal- soll“, schrieb er an den Komponisten Tanejev. Er Allegro giusto [05:53] lette zusammengestellten Truppe, die ab 1909 war deshalb hoch erfreut, als er 1875 vom Chef- 2 No. 2 Valse [06:56] 10 Variation de la Fée de Lilas die westeuropäische Ballett­szene revolutionierte dramaturgen des Bolschoi-Theaters, Wladimir 3 from No. 4: Pas de Trois Allegro con moto [01:23] und dominierte – und im Übrigen nie in Russland Begitschew, einen Auftrag bekam. Daraus wurde Andante sostenuto [03:06] 11 Entr’acte Andante sostenuto [ 06:19] auftrat. Zwei Jahrzehnte lang verstand es Diaghi- Schwanensee, das erste von drei Handlungs­ 4 No. 8 Danse des Coupes Christian Ostertag violin lev – der nie selbst choreographierte­ oder insze- balletten Tschaikowskys, das „schönste Ballett, Tempo di Polacca [05:47] nierte – interessan­teste Komponisten, Maler und das man sich vorstellen kann“ (Galina Ulanova). 5 No. 9 Finale Andante [02:42] 12 L’oiseau bleu. Pas-de-deux Literaten zur Mitarbeit zu gewinnen und das Bal- Begitschev, Wassilij Geltzer (Vater einer berühm­ 6 Act 2. From No. 13 Adagio – Var. I Tempo di Valse – Var. II lett als ernst zu nehmendes, fortschrittliches ten Tänzerin) und Tschaikowsky selbst verfassten Allegro moderato [01:38] Andantino – Coda. Con moto [ 05:28] Gesamtkunstwerk im internationalen Kunst- das Libretto, ein Tanzmärchen über die weitver- 7 from No. 13: Pas d’Action Andante [06:19] Bewusstsein­ zu etablieren. Sein Gespür und breitete Sage von der in einen Schwan verzau- 8 Act 3. No. 22: Danse napolitaine Hiroshi Wakasugi Urteils­vermögen in so gut wie allen Kunst-Belan- berten Prinzessin, die nur durch treue Liebe aus Allegro moderato [02:05] gen wurde von den Zeitgenossen einhellig als dem Bann eines bösen Zauberers erlöst werden 9 Act 4. No. 28: Scene Allegro agitato [07:13] „unfehlbar“ eingeschätzt. Die Integration und kann. (Für die Tschaikowsky-Biographen, die sich

IGOR STRAVINSKY (1882 – 1971) Gleichberechtigung der Künste ging bei seinen psychoanalytisch mit des Komponisten Mutter- Strawinsky · Tschaikowsky | Yuri Ahronovich Tanzprojekten so weit, dass die Komponisten komplex und Homophilie befassen, sind die Bal- 4 Song of the Nightingale | nicht etwa zu „tanzbarer“ Musik angehalten wur- lettmusiken am wenigsten „verräterisch“, weil er . l

Le Chant du Rossignol | den, sondern die Tänzer dazu, ihre nicht seltenen hier seine Neurosen, anders als in den Sinfonien, o

Der Gesang der Nachtigall [21:35] anfänglichen Schwierigkeiten­ mit komplexen „in gestische Maskeraden sublimieren“ konnte...) V neuen Partituren als Herausforderung­ anzuneh- 13 Introduction [02:32] men – woraus sich die hohe Anzahl von Komposi- Es dauerte allerdings einige Zeit, bevor man 14 Marche chinoise [03:29] tionen für die „Ballets russes“ erklärt, die ins erkannte, wie viel kunstvoller, inniger und tänze- 15 Chant du Rossignol [03:45] Konzertrepertoire und die Musikhistorie eingin- rischer Tschaikowskys Musik war als die Dutzend- 16 Jeu du rossignol mécanique [11:55] gen (und Gegenstand dieser Edition sind). Idealer ware der Komponisten Minkus, Drigo und Pugni, Choreograph des „totalen Tanztheaters“ war bis zu der die traditionsreichen Petersburger und Ernest Bour 1912 Michail Fokin – bis ­Diaghilev seiner über- Moskauer Hofballette zu tanzen hatten. Weil drüssig wurde bzw. sich in den Kopf setzte, sei- allerdings diese Tradition in Moskau besonders TOTAL TIME [77:10] nen Tänzerstar und Geliebten Vaclac Nijinsky aufgeweicht war und die ersten Aufführungen zum Choreographen zu machen. Der hatte ledig- besonders unzureichend – die „schwierigen es Ballets Russes Ballets L es

lich dreimal Gelegenheit, seine Liquidierung so ­Stücke“ wurden zudem einfach gestrichen –, | gut wie aller Elemente des klassisch-akade- musste Schwanensee bald wieder abgesetzt wer- mischen Tanzes choreographisch zu betreiben – den. Sein Siegeszug um die Welt begann erst dann wurde er wegen der Hochzeit mit einer nach Tschaikowskys Tod, als sich 1895 der geniale Tänzerin der Compagnie von Diaghilev verbannt. Choreograph Marius Petipa seiner annahm. Ins Repertoire der Ballets russes kam Schwanen- Diaghilev Diaghilev–balletsRusses 02 Diaghilev · Les Ballets Russes Vol. 4 Peter Tschaikowsky Schwanensee · Dornröschen 03

PETER TCHAIKOVSKY (1840 – 1893) PETER TCHAIKOVSKY (1840 – 1893) Serge Diaghilev (1872–1929) aus einem Zirkel Tschaikowsky hegte schon früh eine Vorliebe für (arr. Igor Stravinsky) St. Petersburger Kunst-Intellektueller hervorge- tänzerische Musik, war ein großer Bewunderer Swan Lake op. 20 (Suite) | gangener Zeitschriften-Herausgeber, Dramaturg des Balletts und verteidigte die Gattung stets Deutsch Le Lac des Cygnes op. 20 | The Sleeping Beauty op. 66 Three Pieces | am Marjinskij-Theater, Ausstellungsmacher – gegen ihre Verächter: „Ich kann beim besten Wil- Deutsch Schwanensee op. 20 [41:42] La Belle au Bois Dormante op. 66 fand seine Bestimmung als ­Gründer und Impre- len nicht begreifen, wie mit dem Wort ,Ballett- Trois dépeces | sario der „Ballets russes“, einer aus den besten musik’ irgendetwas ,Negatives’ verbunden sein 1 Introduktion – Act 1. No. 1: Scene Dornröschen op. 66 Drei Stücke [13:12] Tänzern der Petersburger und Moskauer Hofbal- soll“, schrieb er an den Komponisten Tanejev. Er Allegro giusto [05:53] lette zusammengestellten Truppe, die ab 1909 war deshalb hoch erfreut, als er 1875 vom Chef- 2 No. 2 Valse [06:56] 10 Variation de la Fée de Lilas die westeuropäische Ballett­szene revolutionierte dramaturgen des Bolschoi-Theaters, Wladimir 3 from No. 4: Pas de Trois Allegro con moto [01:23] und dominierte – und im Übrigen nie in Russland Begitschew, einen Auftrag bekam. Daraus wurde Andante sostenuto [03:06] 11 Entr’acte Andante sostenuto [ 06:19] auftrat. Zwei Jahrzehnte lang verstand es Diaghi- Schwanensee, das erste von drei Handlungs­ 4 No. 8 Danse des Coupes Christian Ostertag violin lev – der nie selbst choreographierte­ oder insze- balletten Tschaikowskys, das „schönste Ballett, Tempo di Polacca [05:47] nierte – interessan­teste Komponisten, Maler und das man sich vorstellen kann“ (Galina Ulanova). 5 No. 9 Finale Andante [02:42] 12 L’oiseau bleu. Pas-de-deux Literaten zur Mitarbeit zu gewinnen und das Bal- Begitschev, Wassilij Geltzer (Vater einer berühm­ 6 Act 2. From No. 13 Adagio – Var. I Tempo di Valse – Var. II lett als ernst zu nehmendes, fortschrittliches ten Tänzerin) und Tschaikowsky selbst verfassten Allegro moderato [01:38] Andantino – Coda. Con moto [ 05:28] Gesamtkunstwerk im internationalen Kunst- das Libretto, ein Tanzmärchen über die weitver- 7 from No. 13: Pas d’Action Andante [06:19] Bewusstsein­ zu etablieren. Sein Gespür und breitete Sage von der in einen Schwan verzau- 8 Act 3. No. 22: Danse napolitaine Hiroshi Wakasugi Urteils­vermögen in so gut wie allen Kunst-Belan- berten Prinzessin, die nur durch treue Liebe aus Allegro moderato [02:05] gen wurde von den Zeitgenossen einhellig als dem Bann eines bösen Zauberers erlöst werden 9 Act 4. No. 28: Scene Allegro agitato [07:13] „unfehlbar“ eingeschätzt. Die Integration und kann. (Für die Tschaikowsky-Biographen, die sich

IGOR STRAVINSKY (1882 – 1971) Gleichberechtigung der Künste ging bei seinen psychoanalytisch mit des Komponisten Mutter- Strawinsky · Tschaikowsky | Yuri Ahronovich Tanzprojekten so weit, dass die Komponisten komplex und Homophilie befassen, sind die Bal- 4 Song of the Nightingale | nicht etwa zu „tanzbarer“ Musik angehalten wur- lettmusiken am wenigsten „verräterisch“, weil er . l

Le Chant du Rossignol | den, sondern die Tänzer dazu, ihre nicht seltenen hier seine Neurosen, anders als in den Sinfonien, o

Der Gesang der Nachtigall [21:35] anfänglichen Schwierigkeiten­ mit komplexen „in gestische Maskeraden sublimieren“ konnte...) V neuen Partituren als Herausforderung­ anzuneh- 13 Introduction [02:32] men – woraus sich die hohe Anzahl von Komposi- Es dauerte allerdings einige Zeit, bevor man 14 Marche chinoise [03:29] tionen für die „Ballets russes“ erklärt, die ins erkannte, wie viel kunstvoller, inniger und tänze- 15 Chant du Rossignol [03:45] Konzertrepertoire und die Musikhistorie eingin- rischer Tschaikowskys Musik war als die Dutzend- 16 Jeu du rossignol mécanique [11:55] gen (und Gegenstand dieser Edition sind). Idealer ware der Komponisten Minkus, Drigo und Pugni, Choreograph des „totalen Tanztheaters“ war bis zu der die traditionsreichen Petersburger und Ernest Bour 1912 Michail Fokin – bis ­Diaghilev seiner über- Moskauer Hofballette zu tanzen hatten. Weil drüssig wurde bzw. sich in den Kopf setzte, sei- allerdings diese Tradition in Moskau besonders TOTAL TIME [77:10] nen Tänzerstar und Geliebten Vaclac Nijinsky aufgeweicht war und die ersten Aufführungen zum Choreographen zu machen. Der hatte ledig- besonders unzureichend – die „schwierigen es Ballets Russes Ballets L es

lich dreimal Gelegenheit, seine Liquidierung so ­Stücke“ wurden zudem einfach gestrichen –, | gut wie aller Elemente des klassisch-akade- musste Schwanensee bald wieder abgesetzt wer- mischen Tanzes choreographisch zu betreiben – den. Sein Siegeszug um die Welt begann erst dann wurde er wegen der Hochzeit mit einer nach Tschaikowskys Tod, als sich 1895 der geniale Tänzerin der Compagnie von Diaghilev verbannt. Choreograph Marius Petipa seiner annahm. Ins Repertoire der Ballets russes kam Schwanen- Diaghilev Diaghilev–balletsRusses 04 05

see 1911 – für ein Gastspiel im Covent Garden- ist eine Art „Bonus-Track“ dieser CD: Sie hat mit „meine musikalische Sprache hatte sich seitdem Dem Eröffnungsteil ist die Entr’acte-Musik Theater. Die Begeisterung der Londoner für Diaghilev nichts zu tun, sondern ist eine – wiede- erheblich gewandelt und ich fürchtete, dass die ­zwischen den Akten l und II entnommen, in der ­Diaghilevs Truppe datierte aus dem Juni des­ rum mit Hilfe des Klavierauszugs entstandene – Musik der folgenden Bilder durch ihren neuen die Festvorbe­reitungen im chinesisch-kaiserlichen

Deutsch selben Jahres: Sie war im Anschluss an ihre Pariser kriegsbedingte kammerorchestrale Reduktion Geist sich zu sehr von der des Prologs unterschei- Porzellanpalast geschildert werden. Es folgt Deutsch Saison über den Kanal gereist, um an den Feier- von 1941, geschrieben für das New Yorker Ballet den würde.“ (nach virtuoser Flötenkadenz­ und Posaunen­ lichkeiten zur Krönung Georges V. teilzunehmen Theatre.) glissando) ein Chinesischer Marsch, in der das und wurde bejubelt. „Ganz London schwärmte Da die Moskauer Bühne bankrott ging, übernahm naheliegende­ Mittel der Pentatonik massive, von ihnen“, erinnerte sich die englische Tänzerin Igor Strawinsky Diaghilev die Uraufführung für Paris (26. Mai zierliche und groteske Verwendung findet. In der Phyllis Bedells, „und ich werde die Auftritte nicht 1914). Er war es auch, der Strawinsky die Anre- Chanson du Rossignol singt die Nachtigall (Flöte, vergessen, so lange ich lebe.“ Im November war Der Gesang der Nachtigall gung gab, aus der Opernmusik ein Poème sympho- Solovioline) ihr Lied, das den König (mit Flöte und die Truppe wieder in London, tanzte die berühm- nique zu machen, das seinerseits wieder als Klarinette instrumentiertes Arioso Ach, Lust ten Choreographien von Carnaval, Les Sylphides, Die ersten Arbeiten an der Oper Le Rossignol (Die Ballettmusik­ verwendbar war (Uraufführung: erfüllt mein Herz) in schwermütiges Träumen ver- Le spectre de la rose, Scheherazade – und Nachtigall) gehen bis aufs Frühjahr 1908 zurück, 2. Februar 1920; Choreographie: Leonid Massine; setzt. Einer Wiederholung der Marche chinoise Schwanensee­ , in einer neuen Choreographie von als Strawinsky noch eine Art Privatschüler von Bühnenbild und Kostüme: Henri Matisse; Musi- folgt Jeu du rossignol mécanique, in welchem Michail Fokine. Rimsky-Korsakow war: „Zu dieser Arbeit wurde kalische Leitung: Ernest Ansermet). Strawinsky Formteil der seelenlose Gesang der künstlichen ich durch den Meister sehr ermutigt. Noch heute bearbeitete Musik aus dem zweiten und dritten Nachtigall (samt den Geräuschen der Mechanik) Dornröschen wurde erst zehn Jahre später ins erinnere ich mich mit großer Freude des Beifalls, Akt zu seinem einzigen Beitrag zur – später von durch pentatonische Routine-Sequenzen der Oboe Repertoire genommen, wieder für eine London- den er den ersten Skizzen dieser Werke spendete. ihm strikt abgelehnten – Gattung „Sinfonische dargestellt wird. Daran schließt sich der orchest- Tournee. Zu Tschaikowskys zweitem Ballett hat- Wie habe ich es bedauert, dass es ihm nicht ver- Dichtung“ um und taufte sie Chant du Rossignol. rale Part des Opernteiles an, in dem der Kaiser ten einige Protagonisten der Ballets russes ein gönnt war, sie zu hören, nachdem sie vollendet die echte Nachtigall wegen ihrer Flucht für immer

besonders Verhältnis: Sowohl Diaghilev als auch waren; ich glaube, er hätte sie geliebt.“ Ihr liegt, wie der 3/4-Stunden-Oper natürlich aus seinem Reich verbannt, daran das (in die Strawinsky · Tschaikowsky | seine Bühnenbildner Bakst, Benois und seine auch, Hans Christian Andersens Märchen Die Trompete gelegte) Trauerlied eines Fischers: Nun 4 Komponisten-Entdeckung Strawinsky (als Sieben­ „All diese Kompositionen (,Feuerwerk’, ,Trauer­ ­chinesische Nachtigall zugrunde: Die Nachtigall hüllt der Tod den Himmel ein. Die weitere Musik . l

jähriger) hatten die Petersburger Uraufführung gesang auf den Tod Rimskys’, ,Scherzo fantas- singt im Porzellanpalast des Kaisers von China so stammt aus dem dritten Opernakt: Vorspiel mit o

(bzw. die Generalprobe) 1890 erlebt und als tique’) ebenso wie der Tod von Rimsky-Korsakow süß, dass der Kaiser zu Tränen gerührt wird. Sie Bläser-Fanfaren, Trauermarschanklängen und V schicksalhaft für ihr weiteres Leben empfunden. hatten mich gehindert, mich mit dem ersten Akt entflieht aber, als Kaiser und Hofstaat sich einer Musik der künstlichen Nachtigall; Zwie­sprache Für die 1921er Premiere nun beauftragte Diaghilev der, ,Nachtigall’ weiter zu beschäftigen. Während vom japanischen Kaiser geschenkten mechani- zwischen Kaiser, Tod und Nachtigall; ­Cortège Strawinsky mit der Instrumentierung zweier des Sommers 1909 begann ich von neuem mit schen Nachtigall zuwenden. Erst als sie den tod- solennel mit Trauermusik für den vermeintlich Sätze, die damals lediglich als Klavierauszug vor- der Arbeit, diesmal mit der festen Absicht, die kranken Kaiser durch ihren Gesang genesen lässt, gestorbenen Kaiser, lyrisches Lied des Fischers lagen: die Variation de la Fée de Lilas (im Original Oper, die drei Akte haben sollte, zu Ende zu kom- darf sie für immer in seiner Nähe bleiben. Der Nun vor der Sonne flieht die Nacht. Variation d’Aurore) im zweiten Akt und den ponieren.“ (Strawinsky: Mein Leben) Musik merkt man die Nähe zum Sacre nicht an. Entr’acte symphonique (mit großem Violinsolo) Viel stärker ist die Erinnerung an die Feuervogel- Yuri Ahronovich wurde in Leningrad geboren und vor dem Finale dieses Aktes. Beide Bearbeitungen Es sollte noch länger dauern bis Strawinsky seine Musik (auch an die Petruschka-Fanfaren und studierte dort Violine und Klavier. Sein Diplom am zeigen beim Blick in die Partitur, dass der Tschai- Oper beenden konnte. Die berühmten Pariser -Bitonalität), doch haben die klingenden Chinoi- Konservatorium legte er nach dem Zweiten Welt- kowsky-Verehrer Strawinsky sich dreißig Jahre Jahre mit Serge Diaghilev und seinen Ballets serien der Nachtigall mehr koloristisches Raffine- krieg ab. Im Alter von 25 Jahren wurde er zum es Ballets Russes Ballets L es

nach dem Dornröschen-Urerlebnis noch ziemlich ­Russes, mit den Triumphen und Aufregungen um ment. Der Märchenton und die magisch-surrea- jüngsten Musikprofessor der Sowjetunion | gut an die originale Instrumentierung erinnerte. Feuervogel, Petruschka und Sacre sorgten für eine listische Atmosphäre werden mit exquisiten, ernannt.­ 1972 emigrierte er als einer der ersten Sie können als Vorstudie für Strawinskys spätere fast fünfjährige Abstinenz von der Opernkompo- kunstvoll-künstlich stilisierten Impressionismen sowjetischen Künstler offiziell nach Israel. Der in umfangreiche Tschaikowsky-Huldigung Le baiser sition. Als Strawinsky sich ihr nach einem Auftrag aufs glücklichste getroffen.­ Köln und Jerusalem wohnende Künstler arbeitete de la fée gelten. (Die dritte Bearbeitung, der Pas der „Freien Bühne“ in Moskau wieder zuwandte, mit vielen internationalen Orchestern zusammen, de deux des Blauen Vogels aus dem dritten Akt, geschah das nur unter starken Skrupeln, denn in Deutschland dirigierte er das Münchner Rund- Diaghilev Diaghilev–balletsRusses 04 05

see 1911 – für ein Gastspiel im Covent Garden- ist eine Art „Bonus-Track“ dieser CD: Sie hat mit „meine musikalische Sprache hatte sich seitdem Dem Eröffnungsteil ist die Entr’acte-Musik Theater. Die Begeisterung der Londoner für Diaghilev nichts zu tun, sondern ist eine – wiede- erheblich gewandelt und ich fürchtete, dass die ­zwischen den Akten l und II entnommen, in der ­Diaghilevs Truppe datierte aus dem Juni des­ rum mit Hilfe des Klavierauszugs entstandene – Musik der folgenden Bilder durch ihren neuen die Festvorbe­reitungen im chinesisch-kaiserlichen

Deutsch selben Jahres: Sie war im Anschluss an ihre Pariser kriegsbedingte kammerorchestrale Reduktion Geist sich zu sehr von der des Prologs unterschei- Porzellanpalast geschildert werden. Es folgt Deutsch Saison über den Kanal gereist, um an den Feier- von 1941, geschrieben für das New Yorker Ballet den würde.“ (nach virtuoser Flötenkadenz­ und Posaunen­ lichkeiten zur Krönung Georges V. teilzunehmen Theatre.) glissando) ein Chinesischer Marsch, in der das und wurde bejubelt. „Ganz London schwärmte Da die Moskauer Bühne bankrott ging, übernahm naheliegende­ Mittel der Pentatonik massive, von ihnen“, erinnerte sich die englische Tänzerin Igor Strawinsky Diaghilev die Uraufführung für Paris (26. Mai zierliche und groteske Verwendung findet. In der Phyllis Bedells, „und ich werde die Auftritte nicht 1914). Er war es auch, der Strawinsky die Anre- Chanson du Rossignol singt die Nachtigall (Flöte, vergessen, so lange ich lebe.“ Im November war Der Gesang der Nachtigall gung gab, aus der Opernmusik ein Poème sympho- Solovioline) ihr Lied, das den König (mit Flöte und die Truppe wieder in London, tanzte die berühm- nique zu machen, das seinerseits wieder als Klarinette instrumentiertes Arioso Ach, Lust ten Choreographien von Carnaval, Les Sylphides, Die ersten Arbeiten an der Oper Le Rossignol (Die Ballettmusik­ verwendbar war (Uraufführung: erfüllt mein Herz) in schwermütiges Träumen ver- Le spectre de la rose, Scheherazade – und Nachtigall) gehen bis aufs Frühjahr 1908 zurück, 2. Februar 1920; Choreographie: Leonid Massine; setzt. Einer Wiederholung der Marche chinoise Schwanensee­ , in einer neuen Choreographie von als Strawinsky noch eine Art Privatschüler von Bühnenbild und Kostüme: Henri Matisse; Musi- folgt Jeu du rossignol mécanique, in welchem Michail Fokine. Rimsky-Korsakow war: „Zu dieser Arbeit wurde kalische Leitung: Ernest Ansermet). Strawinsky Formteil der seelenlose Gesang der künstlichen ich durch den Meister sehr ermutigt. Noch heute bearbeitete Musik aus dem zweiten und dritten Nachtigall (samt den Geräuschen der Mechanik) Dornröschen wurde erst zehn Jahre später ins erinnere ich mich mit großer Freude des Beifalls, Akt zu seinem einzigen Beitrag zur – später von durch pentatonische Routine-Sequenzen der Oboe Repertoire genommen, wieder für eine London- den er den ersten Skizzen dieser Werke spendete. ihm strikt abgelehnten – Gattung „Sinfonische dargestellt wird. Daran schließt sich der orchest- Tournee. Zu Tschaikowskys zweitem Ballett hat- Wie habe ich es bedauert, dass es ihm nicht ver- Dichtung“ um und taufte sie Chant du Rossignol. rale Part des Opernteiles an, in dem der Kaiser ten einige Protagonisten der Ballets russes ein gönnt war, sie zu hören, nachdem sie vollendet die echte Nachtigall wegen ihrer Flucht für immer

besonders Verhältnis: Sowohl Diaghilev als auch waren; ich glaube, er hätte sie geliebt.“ Ihr liegt, wie der 3/4-Stunden-Oper natürlich aus seinem Reich verbannt, daran das (in die Strawinsky · Tschaikowsky | seine Bühnenbildner Bakst, Benois und seine auch, Hans Christian Andersens Märchen Die Trompete gelegte) Trauerlied eines Fischers: Nun 4 Komponisten-Entdeckung Strawinsky (als Sieben­ „All diese Kompositionen (,Feuerwerk’, ,Trauer­ ­chinesische Nachtigall zugrunde: Die Nachtigall hüllt der Tod den Himmel ein. Die weitere Musik . l

jähriger) hatten die Petersburger Uraufführung gesang auf den Tod Rimskys’, ,Scherzo fantas- singt im Porzellanpalast des Kaisers von China so stammt aus dem dritten Opernakt: Vorspiel mit o

(bzw. die Generalprobe) 1890 erlebt und als tique’) ebenso wie der Tod von Rimsky-Korsakow süß, dass der Kaiser zu Tränen gerührt wird. Sie Bläser-Fanfaren, Trauermarschanklängen und V schicksalhaft für ihr weiteres Leben empfunden. hatten mich gehindert, mich mit dem ersten Akt entflieht aber, als Kaiser und Hofstaat sich einer Musik der künstlichen Nachtigall; Zwie­sprache Für die 1921er Premiere nun beauftragte Diaghilev der, ,Nachtigall’ weiter zu beschäftigen. Während vom japanischen Kaiser geschenkten mechani- zwischen Kaiser, Tod und Nachtigall; ­Cortège Strawinsky mit der Instrumentierung zweier des Sommers 1909 begann ich von neuem mit schen Nachtigall zuwenden. Erst als sie den tod- solennel mit Trauermusik für den vermeintlich Sätze, die damals lediglich als Klavierauszug vor- der Arbeit, diesmal mit der festen Absicht, die kranken Kaiser durch ihren Gesang genesen lässt, gestorbenen Kaiser, lyrisches Lied des Fischers lagen: die Variation de la Fée de Lilas (im Original Oper, die drei Akte haben sollte, zu Ende zu kom- darf sie für immer in seiner Nähe bleiben. Der Nun vor der Sonne flieht die Nacht. Variation d’Aurore) im zweiten Akt und den ponieren.“ (Strawinsky: Mein Leben) Musik merkt man die Nähe zum Sacre nicht an. Entr’acte symphonique (mit großem Violinsolo) Viel stärker ist die Erinnerung an die Feuervogel- Yuri Ahronovich wurde in Leningrad geboren und vor dem Finale dieses Aktes. Beide Bearbeitungen Es sollte noch länger dauern bis Strawinsky seine Musik (auch an die Petruschka-Fanfaren und studierte dort Violine und Klavier. Sein Diplom am zeigen beim Blick in die Partitur, dass der Tschai- Oper beenden konnte. Die berühmten Pariser -Bitonalität), doch haben die klingenden Chinoi- Konservatorium legte er nach dem Zweiten Welt- kowsky-Verehrer Strawinsky sich dreißig Jahre Jahre mit Serge Diaghilev und seinen Ballets serien der Nachtigall mehr koloristisches Raffine- krieg ab. Im Alter von 25 Jahren wurde er zum es Ballets Russes Ballets L es

nach dem Dornröschen-Urerlebnis noch ziemlich ­Russes, mit den Triumphen und Aufregungen um ment. Der Märchenton und die magisch-surrea- jüngsten Musikprofessor der Sowjetunion | gut an die originale Instrumentierung erinnerte. Feuervogel, Petruschka und Sacre sorgten für eine listische Atmosphäre werden mit exquisiten, ernannt.­ 1972 emigrierte er als einer der ersten Sie können als Vorstudie für Strawinskys spätere fast fünfjährige Abstinenz von der Opernkompo- kunstvoll-künstlich stilisierten Impressionismen sowjetischen Künstler offiziell nach Israel. Der in umfangreiche Tschaikowsky-Huldigung Le baiser sition. Als Strawinsky sich ihr nach einem Auftrag aufs glücklichste getroffen.­ Köln und Jerusalem wohnende Künstler arbeitete de la fée gelten. (Die dritte Bearbeitung, der Pas der „Freien Bühne“ in Moskau wieder zuwandte, mit vielen internationalen Orchestern zusammen, de deux des Blauen Vogels aus dem dritten Akt, geschah das nur unter starken Skrupeln, denn in Deutschland dirigierte er das Münchner Rund- Diaghilev Diaghilev–balletsRusses 06 Peter Tchaikovsky Swan Lake · The sleeping Beauty 07

funkorchester und die Bamberger Symphoniker SWR Sinfonieorchester Baden-Baden und Freiburg Serge Diaghilev (1872–1929) came from an intel- Tchaikovsky was very fond of dance music from an und war von 1975 bis 1985 Kapellmeister des 1946 wurde der Klangkörper, der als „swf Sinfo- lectual circle of St. Petersburg artists, where he early age, and greatly admired ballet, a genre ­Gürzenich-Orchesters Köln. Anfang Oktober 2002 nieorchester“ berühmt wurde und seit 1998 „SWR was dramatic adviser at the Maryinsky Theater which he always defended against its detractors;

Deutsch leitete er sein letztes Konzert in Paris mit Scriabins Sinfonieorchester Baden-Baden und Freiburg“ and an exhibition organizer, and found his voca- as he wrote to the composer Taneyev, “With the Deutsch dritter Sinfonie (Le Divine Poeme). heißt, von dem neuen Sender in der französischen tion as founder and impresario of the Ballets best will in the world I cannot comprehend how Besatzungszone in Dienst genommen. Dass es Russes, a troupe composed of the best dancers anything negative can be associated with the Hiroshi Wakasugi wurde 1935 in geboren diesen Dienst und seinen Kulturauftrag bis heute from the St. Petersburg and Moscow imperial word ‘ballet music’.” He was, therefore, delighted und ist einer der prominentesten Dirigenten sei- so eindeutig als Einsatz für die Neue Musik ver- court ballets, which revolutionized and dominated when in 1875 he received a commission for a ballet nes Heimatlandes Japan. Der hohe Stellenwert steht, ist neben dem ersten Musikabteilungslei- the West European ballet scene starting in 1909, d’action from Vladimir Begitschev, manager at the des Dirigenten im japanischen Musikleben wird ter des swf, Heinrich Strobel, vor allem zwei without ever performing in Russia. Diaghilev him- Bolshoi Theatre. The result was Swan Lake, the durch eine Reihe von höchsten Auszeichnungen Orchesterchefs­ zu verdanken: dem Österreicher self never choreographed or directed a perform- first of three ballets with music by Tchaikovsky, gewürdigt. Von 1977 bis 1983 war Hiroshi Waka- und dem Franzosen Ernest Bour; ance, but was nonetheless able to persuade the considered by Galina Ulanova to be “the most sugi Chefdirigent des Kölner Rundfunk-Sinfonie- von beider Repertoirebreite und Aufgeschlossen- most interesting composers, painters and writers beautiful ballet imaginable”. The libretto, com- orchesters, an der Deutschen Oper am Rhein in heit ist noch heute die Rede. Dazu kam das Bünd- to cooperate with him in establishing ballet in the piled by Begitschev with Vassily Geltzer (the father Düsseldorf/Duisburg von 1981 bis 1986 General- nis mit Donaueschingen, das längst Synonym für awareness of international art lovers as a serious, of a famous ballerina) and Tchaikovsky himself, is musikdirektor; das Tonhalle Orchester Zürich „Neue Musik“ ist. Die Zahl der dort seit 1950 vom progressive synthesis of the arts. His sense of judg- a fairytale in dance form based on the well-known ernannte ihn für den Zeitraum 1987 bis 1991 zum swf Sinfonieorchester uraufgeführten Stücke ment in practically everything related to art was story of a princess magically transformed into a künstlerischen Leiter und Chefdirigenten. 1982 tendiert gegen 400, und mit seinem Einsatz für unanimously esteemed by his contemporaries as swan who can only be released from the wicked bis 1991 war Hiroshi Wakasugi ständiger Dirigent die Neue Musik hat das Orchester Musikge- nearly “infallible”. His desire to integrate the arts magician’s spell by true love. (Those among der Staatsoper und . Seit schichte geschrieben. and treat them as equals in his performances was Tchaikovsky’s biographers who are concerned with

1995 ist er ständiger Dirigent des Sinfonieorches- so keen that he did not exhort composers to write the psycho-analytical aspects of his mother com- Strawinsky · Tschaikowsky | ters NHK in Tokio. Nach , dem das Orchester tempe- “danceable” music, but rather encouraged his plex and homophilia, regard ballet scores as the 4 ramentvolle Begegnungen mit osteuropäischer dancers to accept their initial difficulties with least “treacherous” or revealing genre because in . l

Ernest Bour wurde am 20. April 1913 in Dieden­ Sinfonik verdankt, war Michael Gielen Orchester- complex new scores as a challenge, which explains them, unlike in his symphonies, he could subli- o

hofen (Thionville) geboren. Der französische Diri- chef – von 1986 bis 1999. Er stand mit seiner iro- the large numbers of compositions written for the mate his neuroses in “gestural masquerades”.) V gent erhielt seine Ausbildung am Straßburger nisch-provokanten Erkenntnis, für die Kunst Ballets Russes which have come to occupy a signif- Konservatorium und begann seine Tätigkeit als dürfe man auch das Gehirn bemühen“, in der icant place in the concert repertoire and in music It took some time before it was generally realised Dirigent der Straßburger Philharmoniker. Als er ­Tradition von Rosbaud/Bour, verstand sich als history (and which are the subject of this edition). how much more full of artistry and feeling, and 1964 Chefdirigent des Südwestfunk-Sinfonie­ ­ Musiker, der Kunst keinesfalls „als Palliativum, how much better suited to dancing, Tchaikovsky’s orchesters wurde, kannte er „sein“ Orchester als Beruhigungsmittel“, zu verabreichen habe, Up to 1912, the ideal choreographer for the “Total ballet scores were than the potboilers by compos- bereits seit eineinhalb Jahr­zehnten, und als er im sondern als Angebot an eine interessierte Hörer- Theater of Dance” was Mikhail Fokine. Thereafter ers such as Minkus, Drigo and Pugni which had Dezember 1979 sein Abschiedkonzert gab, waren schaft ansah, „der Wahrheit zu begegnen. Und Diaghilev grew tired of him or perhaps simply took been the usual fare to which the Petersburg and es mehr als 30 Jahre der Zusammenarbeit mit den die ist nicht immer angenehm.“ a mind to make his lover and star dancer Vaslav Moscow court ballet troupes, with their long tra- Baden-Badener Musikern – ein fast beispielloses­­­ Nijinsky into a choreographer. He had three oppor- ditions, had to dance. However, because this tradi- Dokument der Beständigkeit und ein Glücks­­fall für tunities to implement his idea of liquidating prac- tion had been very much watered down in Mos- es Ballets Russes Ballets L es

die jüngere Musik- bzw. Rundfunk­geschichte. tically all classical-academic elements out of the cow and because the first performances had been | Bours Neugier gegenüber der Musik aller Epochen dance before he was banned by Diaghilev for mar- particularly mediocre – the “difficult” numbers schien grenzenlos, allen Komponisten, vom über rying one of the troupe's women dancers. had simply been omitted – Swan Lake was soon alles geliebten Joseph Haydn bis zum jungen dropped. Its triumphal march around the world , begegnete er mit dem Ethos der Ver­ did not begin until after Tchaikovsky’s death, when antwortung. Ernest Bour starb 2001 in Straßburg. in 1895 the brilliant choreographer Marius Petipa Diaghilev Diaghilev–balletsRusses 06 Peter Tchaikovsky Swan Lake · The sleeping Beauty 07

funkorchester und die Bamberger Symphoniker SWR Sinfonieorchester Baden-Baden und Freiburg Serge Diaghilev (1872–1929) came from an intel- Tchaikovsky was very fond of dance music from an und war von 1975 bis 1985 Kapellmeister des 1946 wurde der Klangkörper, der als „swf Sinfo- lectual circle of St. Petersburg artists, where he early age, and greatly admired ballet, a genre ­Gürzenich-Orchesters Köln. Anfang Oktober 2002 nieorchester“ berühmt wurde und seit 1998 „SWR was dramatic adviser at the Maryinsky Theater which he always defended against its detractors;

Deutsch leitete er sein letztes Konzert in Paris mit Scriabins Sinfonieorchester Baden-Baden und Freiburg“ and an exhibition organizer, and found his voca- as he wrote to the composer Taneyev, “With the Deutsch dritter Sinfonie (Le Divine Poeme). heißt, von dem neuen Sender in der französischen tion as founder and impresario of the Ballets best will in the world I cannot comprehend how Besatzungszone in Dienst genommen. Dass es Russes, a troupe composed of the best dancers anything negative can be associated with the Hiroshi Wakasugi wurde 1935 in Tokyo geboren diesen Dienst und seinen Kulturauftrag bis heute from the St. Petersburg and Moscow imperial word ‘ballet music’.” He was, therefore, delighted und ist einer der prominentesten Dirigenten sei- so eindeutig als Einsatz für die Neue Musik ver- court ballets, which revolutionized and dominated when in 1875 he received a commission for a ballet nes Heimatlandes Japan. Der hohe Stellenwert steht, ist neben dem ersten Musikabteilungslei- the West European ballet scene starting in 1909, d’action from Vladimir Begitschev, manager at the des Dirigenten im japanischen Musikleben wird ter des swf, Heinrich Strobel, vor allem zwei without ever performing in Russia. Diaghilev him- Bolshoi Theatre. The result was Swan Lake, the durch eine Reihe von höchsten Auszeichnungen Orchesterchefs­ zu verdanken: dem Österreicher self never choreographed or directed a perform- first of three ballets with music by Tchaikovsky, gewürdigt. Von 1977 bis 1983 war Hiroshi Waka- Hans Rosbaud und dem Franzosen Ernest Bour; ance, but was nonetheless able to persuade the considered by Galina Ulanova to be “the most sugi Chefdirigent des Kölner Rundfunk-Sinfonie- von beider Repertoirebreite und Aufgeschlossen- most interesting composers, painters and writers beautiful ballet imaginable”. The libretto, com- orchesters, an der Deutschen Oper am Rhein in heit ist noch heute die Rede. Dazu kam das Bünd- to cooperate with him in establishing ballet in the piled by Begitschev with Vassily Geltzer (the father Düsseldorf/Duisburg von 1981 bis 1986 General- nis mit Donaueschingen, das längst Synonym für awareness of international art lovers as a serious, of a famous ballerina) and Tchaikovsky himself, is musikdirektor; das Tonhalle Orchester Zürich „Neue Musik“ ist. Die Zahl der dort seit 1950 vom progressive synthesis of the arts. His sense of judg- a fairytale in dance form based on the well-known ernannte ihn für den Zeitraum 1987 bis 1991 zum swf Sinfonieorchester uraufgeführten Stücke ment in practically everything related to art was story of a princess magically transformed into a künstlerischen Leiter und Chefdirigenten. 1982 tendiert gegen 400, und mit seinem Einsatz für unanimously esteemed by his contemporaries as swan who can only be released from the wicked bis 1991 war Hiroshi Wakasugi ständiger Dirigent die Neue Musik hat das Orchester Musikge- nearly “infallible”. His desire to integrate the arts magician’s spell by true love. (Those among der Staatsoper und Staatskapelle Dresden. Seit schichte geschrieben. and treat them as equals in his performances was Tchaikovsky’s biographers who are concerned with

1995 ist er ständiger Dirigent des Sinfonieorches- so keen that he did not exhort composers to write the psycho-analytical aspects of his mother com- Strawinsky · Tschaikowsky | ters NHK in Tokio. Nach Kazimierz Kord, dem das Orchester tempe- “danceable” music, but rather encouraged his plex and homophilia, regard ballet scores as the 4 ramentvolle Begegnungen mit osteuropäischer dancers to accept their initial difficulties with least “treacherous” or revealing genre because in . l

Ernest Bour wurde am 20. April 1913 in Dieden­ Sinfonik verdankt, war Michael Gielen Orchester- complex new scores as a challenge, which explains them, unlike in his symphonies, he could subli- o

hofen (Thionville) geboren. Der französische Diri- chef – von 1986 bis 1999. Er stand mit seiner iro- the large numbers of compositions written for the mate his neuroses in “gestural masquerades”.) V gent erhielt seine Ausbildung am Straßburger nisch-provokanten Erkenntnis, für die Kunst Ballets Russes which have come to occupy a signif- Konservatorium und begann seine Tätigkeit als dürfe man auch das Gehirn bemühen“, in der icant place in the concert repertoire and in music It took some time before it was generally realised Dirigent der Straßburger Philharmoniker. Als er ­Tradition von Rosbaud/Bour, verstand sich als history (and which are the subject of this edition). how much more full of artistry and feeling, and 1964 Chefdirigent des Südwestfunk-Sinfonie­ ­ Musiker, der Kunst keinesfalls „als Palliativum, how much better suited to dancing, Tchaikovsky’s orchesters wurde, kannte er „sein“ Orchester als Beruhigungsmittel“, zu verabreichen habe, Up to 1912, the ideal choreographer for the “Total ballet scores were than the potboilers by compos- bereits seit eineinhalb Jahr­zehnten, und als er im sondern als Angebot an eine interessierte Hörer- Theater of Dance” was Mikhail Fokine. Thereafter ers such as Minkus, Drigo and Pugni which had Dezember 1979 sein Abschiedkonzert gab, waren schaft ansah, „der Wahrheit zu begegnen. Und Diaghilev grew tired of him or perhaps simply took been the usual fare to which the Petersburg and es mehr als 30 Jahre der Zusammenarbeit mit den die ist nicht immer angenehm.“ a mind to make his lover and star dancer Vaslav Moscow court ballet troupes, with their long tra- Baden-Badener Musikern – ein fast beispielloses­­­ Nijinsky into a choreographer. He had three oppor- ditions, had to dance. However, because this tradi- Dokument der Beständigkeit und ein Glücks­­fall für tunities to implement his idea of liquidating prac- tion had been very much watered down in Mos- es Ballets Russes Ballets L es

die jüngere Musik- bzw. Rundfunk­geschichte. tically all classical-academic elements out of the cow and because the first performances had been | Bours Neugier gegenüber der Musik aller Epochen dance before he was banned by Diaghilev for mar- particularly mediocre – the “difficult” numbers schien grenzenlos, allen Komponisten, vom über rying one of the troupe's women dancers. had simply been omitted – Swan Lake was soon alles geliebten Joseph Haydn bis zum jungen dropped. Its triumphal march around the world Wolfgang Rihm, begegnete er mit dem Ethos der Ver­ did not begin until after Tchaikovsky’s death, when antwortung. Ernest Bour starb 2001 in Straßburg. in 1895 the brilliant choreographer Marius Petipa Diaghilev Diaghilev–balletsRusses 08 09

took it up. It entered the repertoire of the Ballets has nothing to do with Diaghilev but is a score It was he, too, who encouraged Stravinsky to make du Rossignol” the nightingale (flute and solo vio- Russes in 1911 at a guest performance at Covent reduced to a chamber music setting in 1941 a symphonic poem out of the music for the opera, lin) sings her song, which (in an arioso with flute Garden. The enthusiasm in London for Diaghilev’s because of difficulties caused by the war. It was and this in turn also proved suitable as ballet and clarinet accompaniment) throws the king into English

Deutsch troupe dated from June of the same year. The written for the New York Ballet Theatre.) music (first performance on 2 February 1920; a melancholy rêverie. A repetition of the “Chinese company had crossed the Channel following its ­choreographer, Leonid Massine; scenery and cos- March” is followed by “Jeu du rossignol mécanique”, Paris season in order to take part in the celebra- Igor Stravinsky Song of the Nightingale tumes, Henri Matisse; conductor, Ernest Anser- in which the soulless song of the artificial nightin- tions of the coronation of King George V, and was met). Stravinsky arranged music from Acts II and gale (including the noise of its mechanism) is rapturously received. “The whole of London was in Stravinsky started work on his opera Le Rossignol III as his only contribution to the genre of sym- depicted by means of pentatonic routine sequences ecstasies over them,” recalled the English dancer (The Nightingale) early in 1908 while he was still phonic poem (a form which he was later to spurn) on the oboe. The orchestral part of this section of Phyllis Bedells, “and I shall never forget those per- a kind of private pupil of Rimsky-Korsakov. “The and christened it Le Chant du Rossignol. the opera follows immediately. In it the emperor formances as long as I live.” In November the com- master gave me great encouragement in this task. banishes the real nightingale for ever from his pany was back in London dancing the famous cho- I still remember today with great pleasure how Like the opera, which lasts three-quarters of an kingdom as a punishment for flying away; then reographies of Carnival, Le Spectre de la Rose, Les enthusiastic he was about the sketches I made for hour, the symphonic poem is based on a fairytale comes a lament (on the trumpet) sung by a fisher- Sylphides, Schéhérazade – and Swan Lake in a these works. I was so grieved that it was not granted by Hans Christian Andersen, The Nightingale. man. The remaining music comes from Act III of new choreography by Michel Fokine. The Sleeping to him to hear them in their completed form; I In the porcelain palace of the Emperor of China the opera: a prelude with wind fanfares, echoes of Beauty, Tchaikovsky’s second ballet, was not taken believe he would have liked them.” “All these com- the nightingale sings so sweetly that the emperor a funeral march, song of the artificial nightingale, into the repertoire until ten years later, again for a positions (Fireworks, Lament on the death of Rim- is moved to tears. But when the emperor and his a dialogue between the emperor, death and the London tour. Some of the leading dancers of the sky, Scherzo fantastique) and the death of Rim- court turn their attention to a mechanical night- nightingale, a “cortège solennel” with music for Ballets Russes had a special relationship with it. sky-Korsakov itself – all these had prevented me ingale presented by the Emperor of Japan, she flies the funeral of the emperor, who has presumably Diaghilev, his stage designers Bakst and Benois, from turning my attention back to Act I of The away. Only when the emperor, now gravely ill, died, and finally a lyrical song by the fisherman.

and the seven-year-old Stravinsky, who was later Nightingale. I returned to it during the summer of allows himself to be cured by her song is she Stravinsky · Tchaikovsky | to become Diaghilev’s special discovery, had all 1909, this time with the firm intention of complet- granted permission to remain near him for ever. Yuri Ahronovich was born in Leningrad, where he 4 experienced the first performance or the dress ing the composition of this opera, which was to The music is not noticeably similar to that of The studied the violin and piano. He gained his diploma . l

rehearsal of The Sleeping Beauty in 1890 and felt have three acts..” (Stravinsky, My Life) Rite of Spring. Much more strongly reminiscent at the music conservatoire after the Second World o

it to be of momentous significance for their future are the echoes of the Firebird music (and that of War. At the age of 25 he became the Soviet Union’s V lives. For the 1921 premiere Diaghilev entrusted to In the event it took Stravinsky much longer to Petrushka, with its fanfares and bitonality), but youngest professor of music. In 1972 he officially Stravinsky the orchestration of two movements complete his opera. The famous Paris years with the musical chinoiseries of the nightingale have a emigrated to Israel, one of the first Soviet artists to that existed only in a piano reduction: the Lilac Sergei Diaghilev and his Ballets Russes, with the greater subtlety of colouring. The fairytale mood do so. Resident in Cologne and Jerusalem, he Fairy variation (called Variation d’Aurore in the triumphs and excitement surrounding The Fire- and the magical, surrealistic atmosphere are worked with several international orchestras, in original) in Act II and the “Entr’acte symphonique”, bird, Petrushka and The Rite of Spring, all com- caught most successfully with exquisitely ­stylised Germany he conducted the Munich Radio Orchestra with its long violin solo, preceding the finale of bined to keep him from composing opera for nearly impressionist techniques which are both artistic and the Bamberg Symphony Orchestra, and from the same act. An examination of the score of five years. When he did return to it, on receiving a and full of artistry. 1975 to 1985 was musical director of the Gürzenich these two arrangements shows that Tchaikovsky’s commission from the Moscow Free Theatre, he Orchestra in Cologne. In early October 2002 he con- admirer Stravinsky remembered with considerable had strong reservations, because “my musical lan- Part of the opening music is used again for the ducted his final concert in Paris with a programme accuracy the original orchestration he had heard guage had changed considerably since then and I entr’acte between Acts I and II, which depicts the that included Skryabin’s third symphony. es Ballets Russes Ballets L es

in The Sleeping Beauty thirty years earlier. These was afraid that the music of the later scenes would preparations for the festivities in the Chinese | arrangements may be seen as a trial run for ­differ too markedly from that of the Prologue emperor’s porcelain palace. After a virtuoso Hiroshi Wakasugi, born in Tokyo in 1935, is one of Stravinsky’s later homage to Tchaikovsky, Le Baiser because of the new spirit permeating them.” cadenza on the flute and a trombone glissando the most prominent conductors in his native de la fée. (The third arrangement, the “Bluebird comes a “Chinese March” in an idiom close to the Japan. His high standing in Japanese musical life Pas de Deux” in Act III, is a kind of “bonus track” in The Moscow theatre having collapsed, Diaghilev pentatonic system, used in a way that is by turns has been recognised with the award of a series of this CD. Likewise discovered in a piano version, it undertook the premiere in Paris on 26 May 1914. weighty, delicate and grotesque. In the “Chanson prestigious distinctions. Hiroshi Wakasugi was Diaghilev Diaghilev–balletsRusses 08 09

took it up. It entered the repertoire of the Ballets has nothing to do with Diaghilev but is a score It was he, too, who encouraged Stravinsky to make du Rossignol” the nightingale (flute and solo vio- Russes in 1911 at a guest performance at Covent reduced to a chamber music setting in 1941 a symphonic poem out of the music for the opera, lin) sings her song, which (in an arioso with flute Garden. The enthusiasm in London for Diaghilev’s because of difficulties caused by the war. It was and this in turn also proved suitable as ballet and clarinet accompaniment) throws the king into English

Deutsch troupe dated from June of the same year. The written for the New York Ballet Theatre.) music (first performance on 2 February 1920; a melancholy rêverie. A repetition of the “Chinese company had crossed the Channel following its ­choreographer, Leonid Massine; scenery and cos- March” is followed by “Jeu du rossignol mécanique”, Paris season in order to take part in the celebra- Igor Stravinsky Song of the Nightingale tumes, Henri Matisse; conductor, Ernest Anser- in which the soulless song of the artificial nightin- tions of the coronation of King George V, and was met). Stravinsky arranged music from Acts II and gale (including the noise of its mechanism) is rapturously received. “The whole of London was in Stravinsky started work on his opera Le Rossignol III as his only contribution to the genre of sym- depicted by means of pentatonic routine sequences ecstasies over them,” recalled the English dancer (The Nightingale) early in 1908 while he was still phonic poem (a form which he was later to spurn) on the oboe. The orchestral part of this section of Phyllis Bedells, “and I shall never forget those per- a kind of private pupil of Rimsky-Korsakov. “The and christened it Le Chant du Rossignol. the opera follows immediately. In it the emperor formances as long as I live.” In November the com- master gave me great encouragement in this task. banishes the real nightingale for ever from his pany was back in London dancing the famous cho- I still remember today with great pleasure how Like the opera, which lasts three-quarters of an kingdom as a punishment for flying away; then reographies of Carnival, Le Spectre de la Rose, Les enthusiastic he was about the sketches I made for hour, the symphonic poem is based on a fairytale comes a lament (on the trumpet) sung by a fisher- Sylphides, Schéhérazade – and Swan Lake in a these works. I was so grieved that it was not granted by Hans Christian Andersen, The Nightingale. man. The remaining music comes from Act III of new choreography by Michel Fokine. The Sleeping to him to hear them in their completed form; I In the porcelain palace of the Emperor of China the opera: a prelude with wind fanfares, echoes of Beauty, Tchaikovsky’s second ballet, was not taken believe he would have liked them.” “All these com- the nightingale sings so sweetly that the emperor a funeral march, song of the artificial nightingale, into the repertoire until ten years later, again for a positions (Fireworks, Lament on the death of Rim- is moved to tears. But when the emperor and his a dialogue between the emperor, death and the London tour. Some of the leading dancers of the sky, Scherzo fantastique) and the death of Rim- court turn their attention to a mechanical night- nightingale, a “cortège solennel” with music for Ballets Russes had a special relationship with it. sky-Korsakov itself – all these had prevented me ingale presented by the Emperor of Japan, she flies the funeral of the emperor, who has presumably Diaghilev, his stage designers Bakst and Benois, from turning my attention back to Act I of The away. Only when the emperor, now gravely ill, died, and finally a lyrical song by the fisherman.

and the seven-year-old Stravinsky, who was later Nightingale. I returned to it during the summer of allows himself to be cured by her song is she Stravinsky · Tchaikovsky | to become Diaghilev’s special discovery, had all 1909, this time with the firm intention of complet- granted permission to remain near him for ever. Yuri Ahronovich was born in Leningrad, where he 4 experienced the first performance or the dress ing the composition of this opera, which was to The music is not noticeably similar to that of The studied the violin and piano. He gained his diploma . l

rehearsal of The Sleeping Beauty in 1890 and felt have three acts..” (Stravinsky, My Life) Rite of Spring. Much more strongly reminiscent at the music conservatoire after the Second World o

it to be of momentous significance for their future are the echoes of the Firebird music (and that of War. At the age of 25 he became the Soviet Union’s V lives. For the 1921 premiere Diaghilev entrusted to In the event it took Stravinsky much longer to Petrushka, with its fanfares and bitonality), but youngest professor of music. In 1972 he officially Stravinsky the orchestration of two movements complete his opera. The famous Paris years with the musical chinoiseries of the nightingale have a emigrated to Israel, one of the first Soviet artists to that existed only in a piano reduction: the Lilac Sergei Diaghilev and his Ballets Russes, with the greater subtlety of colouring. The fairytale mood do so. Resident in Cologne and Jerusalem, he Fairy variation (called Variation d’Aurore in the triumphs and excitement surrounding The Fire- and the magical, surrealistic atmosphere are worked with several international orchestras, in original) in Act II and the “Entr’acte symphonique”, bird, Petrushka and The Rite of Spring, all com- caught most successfully with exquisitely ­stylised Germany he conducted the Munich Radio Orchestra with its long violin solo, preceding the finale of bined to keep him from composing opera for nearly impressionist techniques which are both artistic and the Bamberg Symphony Orchestra, and from the same act. An examination of the score of five years. When he did return to it, on receiving a and full of artistry. 1975 to 1985 was musical director of the Gürzenich these two arrangements shows that Tchaikovsky’s commission from the Moscow Free Theatre, he Orchestra in Cologne. In early October 2002 he con- admirer Stravinsky remembered with considerable had strong reservations, because “my musical lan- Part of the opening music is used again for the ducted his final concert in Paris with a programme accuracy the original orchestration he had heard guage had changed considerably since then and I entr’acte between Acts I and II, which depicts the that included Skryabin’s third symphony. es Ballets Russes Ballets L es

in The Sleeping Beauty thirty years earlier. These was afraid that the music of the later scenes would preparations for the festivities in the Chinese | arrangements may be seen as a trial run for ­differ too markedly from that of the Prologue emperor’s porcelain palace. After a virtuoso Hiroshi Wakasugi, born in Tokyo in 1935, is one of Stravinsky’s later homage to Tchaikovsky, Le Baiser because of the new spirit permeating them.” cadenza on the flute and a trombone glissando the most prominent conductors in his native de la fée. (The third arrangement, the “Bluebird comes a “Chinese March” in an idiom close to the Japan. His high standing in Japanese musical life Pas de Deux” in Act III, is a kind of “bonus track” in The Moscow theatre having collapsed, Diaghilev pentatonic system, used in a way that is by turns has been recognised with the award of a series of this CD. Likewise discovered in a piano version, it undertook the premiere in Paris on 26 May 1914. weighty, delicate and grotesque. In the “Chanson prestigious distinctions. Hiroshi Wakasugi was Diaghilev Diaghilev–balletsRusses 10 11

chief conductor of the Cologne Radio Symphony SWR Sinfonieorchester Baden-Baden und Freiburg Lydia Lopokova (1891 – 1981) als Orchestra from 1977 to 1983, and general musical In early 1946, the ensemble which became famous Dornröschen. Zeichnung von director at the Deutsche Oper am Rhein in Düssel- as the “swf Sinfonieorchester” and has been Randolph Schwabe (1885 – 1948) English dorf/Duisburg from 1981 to 1986. The Zurich Ton- called the “SWR Sinfonieorchester Baden-Baden als Vorlage für Holzfiguren, die halle appointed him as its artistic director and und Freiburg” since 1998 took up its work for the in London zur Premiere von chief conductor from 1987 to 1991. From 1982 to new radio station in the French zone of occupa- Schwanensee am 2. November 1991 he was principal conductor of the Dresden tion. The fact that it has considered its vocation 1921 von dem bekannten Ballet- Staatsoper and Staatskapelle. Hiroshi Wakasugi and its cultural contribution so clearly to be an tomanen Cyril W. Beaumont has been principal conductor of the Tokyo NHK obligation to promote new music is due mainly to verkauft wurden. Symphony Orchestra since 1995. orchestra leaders who carried on the tradition of the first head of the SWF music department, Hein- Lydia Lopokova (1891 – 1981) as The French conductor Ernest Bour was born on 20 rich Strobel: the Austrian Hans Rosbaud and the Sleeping Beauty. Drawing by April 1913 in Diedenhofen (Thionville). He trained Frenchman Ernest Bour. Both are still admired for Randolph Schwabe (1885 – 1948) at the Conservatoire and began his the breadth of their repertoire, their assiduous- made as a model for wooden career with the Strasbourg Philhar- ness, their open-minded approach and their incor- figurines which were sold by the monic. When he became chief conductor of the ruptible ear. Added to this was the affiliation with famous ballet aficionado Cyril W. South German Radio Symphony Orchestra in 1964, the small town Donaueschingen, formerly the Beaumont at the London pre- he had already known his players for some fifteen seat of a court and now virtually synonymous miere of Swan Lake on Novem- years, and when in December 1979 he gave his with “new music”. The number of the pieces the ber 2, 1921. farewell concert, he had been working with its swf Sinfonieorchester performed there since 1950

musicians in Baden-Baden for over three decades runs to nearly 400, and the orchestra’s espousal of Stravinsky · Tchaikovsky | – an almost unparalleled example of consistency works composed by the likes of Henze and Fortner, 4 and a stroke of luck for modern musical history Zimmermann and Ligeti, Penderecki and Stock- . l

and the history of broadcasting. Bour’s curiosity hausen, Berio and Messiaen, Rihm and Lachen- o

regarding the music of all epochs appeared mann has made music history. V boundless; he approached all composers, from his beloved Joseph Haydn to the young Wolfgang Rihm in the same spirit of responsibility and respect. Ernest Bour died in Strasbourg in 2001.

Aufnahme | Recording Analogschnitt | Analog Editor Verlag | Publishing 06/1996 (1–9) Kurhaus Baden-Baden, Lieselotte Ersig (13–18) Track 1–9: Alkor; Bénazet-Saal, 02/1999 (10–12) Konzerthaus Digitale Nachbearbeitung | Digital Remastering Track 10–16: Boosey & Hawkes ­Freiburg, 01/1972 (13–16) Hans Rosbaud-Studio Klaus-Dieter Hesse, Photography Baden-Baden­ Helmut Hanusch DDD/ADD (13 – 16) Cover: Bakst, Leon 1866 – 1924. es Ballets Russes Ballets L es

Künstlerische Aufnahmeleitung | Artistic Director Orchestermanager | Orchestra management English translation Celia Skrine | Helmut Hanusch (1–12), Anita Vogt (13–16) Reinhard Oechsler, SWR Toningenieur | Sound Engineer Redaktionelle Mitarbeit, Einführungstext | Norbert Vossen (1–12), Susanne Vogt (13–16) ­Editoral contributor, Programme notes Digitalschnitt | Digital Editor Rainer Peters, SWR Helmut Hanusch (01–12) Diaghilev Diaghilev–balletsRusses 10 11

chief conductor of the Cologne Radio Symphony SWR Sinfonieorchester Baden-Baden und Freiburg Lydia Lopokova (1891 – 1981) als Orchestra from 1977 to 1983, and general musical In early 1946, the ensemble which became famous Dornröschen. Zeichnung von director at the Deutsche Oper am Rhein in Düssel- as the “swf Sinfonieorchester” and has been Randolph Schwabe (1885 – 1948) English dorf/Duisburg from 1981 to 1986. The Zurich Ton- called the “SWR Sinfonieorchester Baden-Baden als Vorlage für Holzfiguren, die halle appointed him as its artistic director and und Freiburg” since 1998 took up its work for the in London zur Premiere von chief conductor from 1987 to 1991. From 1982 to new radio station in the French zone of occupa- Schwanensee am 2. November 1991 he was principal conductor of the Dresden tion. The fact that it has considered its vocation 1921 von dem bekannten Ballet- Staatsoper and Staatskapelle. Hiroshi Wakasugi and its cultural contribution so clearly to be an tomanen Cyril W. Beaumont has been principal conductor of the Tokyo NHK obligation to promote new music is due mainly to verkauft wurden. Symphony Orchestra since 1995. orchestra leaders who carried on the tradition of the first head of the SWF music department, Hein- Lydia Lopokova (1891 – 1981) as The French conductor Ernest Bour was born on 20 rich Strobel: the Austrian Hans Rosbaud and the Sleeping Beauty. Drawing by April 1913 in Diedenhofen (Thionville). He trained Frenchman Ernest Bour. Both are still admired for Randolph Schwabe (1885 – 1948) at the Strasbourg Conservatoire and began his the breadth of their repertoire, their assiduous- made as a model for wooden conducting career with the Strasbourg Philhar- ness, their open-minded approach and their incor- figurines which were sold by the monic. When he became chief conductor of the ruptible ear. Added to this was the affiliation with famous ballet aficionado Cyril W. South German Radio Symphony Orchestra in 1964, the small town Donaueschingen, formerly the Beaumont at the London pre- he had already known his players for some fifteen seat of a court and now virtually synonymous miere of Swan Lake on Novem- years, and when in December 1979 he gave his with “new music”. The number of the pieces the ber 2, 1921. farewell concert, he had been working with its swf Sinfonieorchester performed there since 1950

musicians in Baden-Baden for over three decades runs to nearly 400, and the orchestra’s espousal of Stravinsky · Tchaikovsky | – an almost unparalleled example of consistency works composed by the likes of Henze and Fortner, 4 and a stroke of luck for modern musical history Zimmermann and Ligeti, Penderecki and Stock- . l

and the history of broadcasting. Bour’s curiosity hausen, Berio and Messiaen, Rihm and Lachen- o

regarding the music of all epochs appeared mann has made music history. V boundless; he approached all composers, from his beloved Joseph Haydn to the young Wolfgang Rihm in the same spirit of responsibility and respect. Ernest Bour died in Strasbourg in 2001.

Aufnahme | Recording Analogschnitt | Analog Editor Verlag | Publishing 06/1996 (1–9) Kurhaus Baden-Baden, Lieselotte Ersig (13–18) Track 1–9: Alkor; Bénazet-Saal, 02/1999 (10–12) Konzerthaus Digitale Nachbearbeitung | Digital Remastering Track 10–16: Boosey & Hawkes ­Freiburg, 01/1972 (13–16) Hans Rosbaud-Studio Klaus-Dieter Hesse, Photography Baden-Baden­ Helmut Hanusch DDD/ADD (13 – 16) Cover: Bakst, Leon 1866 – 1924. es Ballets Russes Ballets L es

Künstlerische Aufnahmeleitung | Artistic Director Orchestermanager | Orchestra management English translation Celia Skrine | Helmut Hanusch (1–12), Anita Vogt (13–16) Reinhard Oechsler, SWR Toningenieur | Sound Engineer Redaktionelle Mitarbeit, Einführungstext | Norbert Vossen (1–12), Susanne Vogt (13–16) ­Editoral contributor, Programme notes Digitalschnitt | Digital Editor Rainer Peters, SWR Helmut Hanusch (01–12) Diaghilev Diaghilev–balletsRusses Diaghilev–ballets Russes 1 CD 1 Sylvain Cambreling Baden-Baden und Freiburg SWR Sinfonieorchester Paul Dukas Claude Debussy Le Sacre du Printemps Igor Stravinsky Eine große Auswahl von über 800 Klassik-CDs und DVDs finden Sie bei hänssler Bereits erschienen | You may as well order our printed catalogue, order no.: E-mail contact:955.410. [email protected] www.haenssler-classic.com, including listening samples, download and relatedartist information. Enjoy a huge selection of more than 800 classical CDs and DVDs from hänssler E-Mail-Kontakt:Bestellnummer 955.410. [email protected] und Download-Möglichkeiten Künstlerinformationen. Gerne können Sie auch unseren Gesamtkatalog anfordernHörbeispielen, unter der mit auch www.haenssler-classic.de, VO LES BALLETS RUSSES L No.: 93.196 .

1 La Péri Jeux already available:

1 CD 1 Michael Gielen · Marcello Viotti EuropaChorAkademie Baden-Baden und Freiburg SWR Sinfonieorchester Francis Poulenc Maurice Ravel VO LES BALLETS RUSSES L No.: 93.197 .

2 Daphnis et Chloé Chloé et Daphnis Les Biches

1 CD 1 Sylvain Cambreling Baden-Baden und Freiburg SWR Sinfonieorchester SWR Vokalensemble Stuttgart Igor Stravinsky La Tragédie de Salomé Schmitt Florent l’après-midi d’un faune Claude Debussy VO LES BALLETS RUSSES L No.: 93.223 .

3 CLASSIC CLASSIC Pétrouchka Prélude à at at unter Yuri Ahronovich Hiroshi · Wakasugi Ernest · Bour SWR Sinfonieorchester Baden-Baden und Freiburg Peter Tchaikovsky Igor Stravinsky Peter Tchaikovsky swan lake the sleeping beauty (three Pieces) le Chant du Rossignol | (arr. Igor Stravinsky)

o.4 vol. | 993234BalletsRusses04Inlay_end.indd 2 3 2 3 4 B a l l e t

s DIAGHILEV–BALLETS RUSSES 4 R u s s e of Beaumont attheLondon premiere famous balletaficionadoCyril W. figurines whichwere soldbythe made asamodelfor wooden Randolph Schwabe (1885 – 1948) SleepingBeauty. Lydia Lopokova Beaumont verkauft wurden. bekannten BallettomanenCyril W. am 2.November 1921von dem don zurPremiere von Vorlage fürHolzfiguren, dieinLon- Randolph Schwabe (1885 – 1948) als Dornröschen Lydia Lopokova s 0 4 Swan Lake I n l a y _ e n d . . Zeichnung von onNovember 2, 1921. i n d

(1891 – 1981) als (1891 –1981) (1891 – 1981) as (1891 –1981) d

Drawing by

2 Schwanensee

© 223.12.2008 14:34:28 Uhr 3 . 1 2 . 2 0 0 8

1 4 : 3 4 : 2 8

U h r CD 93.234 CD SWR Sinfonieorchester Baden-Baden und Freiburg Yuri Ahronovich · Hiroshi Wakasugi · Ernest Bour CD 93.234 LES BALLETS RUSSES VOL. 4

PETER TCHAIKOVSKY (1840–1893) Mit der Ankunft russischer Kunst in Paris Anfang des 20. Jahrhunderts öffneten sich für Ballett und Musik neue BALLETS RUSSES – DIAGHILEV 1 – 9 Swan Lake op. 20 (Suite) [41:42] Horizonte. Der Impresario Serge Diaghilev arbeitete mit bedeutenden Choreographen, Tänzern, Malern und PETER TCHAIKOVSKY (1840–1893) Komponisten zusammen, gemeinsam schufen sie teils bis VOL. 4 (arr. Igor Stravinsky) heute legendäre Gesamt-Kunst-Werke. Für Diaghilevs Ballett-Truppe, die „Ballets russes“, schrieben die großen 10 – 12 The Sleeping Beauty op. 66 [13:12] Komponisten Werke, die bis heute nichts an Originalität Christian Ostertag violin verloren haben. Die Serie „Diaghilev – Ballets russes“ von SWRmusic/hänsslerCLASSIC wird in fortlaufender Folge IGOR STRAVINSKY (1882–1971) aber auch weniger oft gespielte Musik der „Ballets russes“ berücksichtigen. 13 – 16 Le Chant du Rossignol [21:35] When Russian art arrived in Paris at the beginning of the TOTAL TIME [77:10] twentieth century, it opened up new horizons for ballet and music. The impresario Serge Diaghilev collaborated with Cover: Leon Bakst (1866–1924) – Kostümentwurf für major choreographers, dancers, painters and composers, Tschaikowskys Dornröschen. | Costume sketch for Tchaikowski’s who together created illustrious total works of art, some of ballet La Belle au bois dormant. which are still legendary today. Diaghilev’s ballet troupe, the “Ballets russes”, had music written by some of the greatest composers, works which have since lost none of their originality. The series from SWRmusic/hänssler CLASSIC, VOL. 4 “Diaghilev – Ballets russes”, will also give attention to the less frequently performed musical works of the “Ballets russes”.

DIAGHILEV – RUSSES BALLETS Eine Aufnahme des SWR | A recording of the SWR

CD-No. 93.234 Made in Germany ℗ 2009 hänsslerCLASSIC © 72/96/1999 SWR Media Services GmbH, 70150 Stuttgart, Germany Booklet in German and English Cover-Design www.doppelpunkt.com hänsslerCLASSIC P. O. Box, 71087 Holzgerlingen, Germany 4 010276 021889 Internet www.haenssler-classic.com Email [email protected]

993234BalletsRusses04Inlay_end.indd3234BalletsRusses04Inlay_end.indd 1 223.12.20083.12.2008 14:34:2814:34:28 UhrUhr