BEGRÜNDUNG

ZUM VORHABENBEZOGENEN BEBAUUNGSPLAN NR. 2

DER GEMEINDE STAPEL

„EHEMALIGE GÄRTNEREI HOOF“

FÜR DAS GEBIET NÖRDLICH DER HAUPTSTRAേE UND ÖSTLICH DES GÄRTNERWEGES IM ORTSTEIL NORDERSTAPEL

VERFAHRENSSTAND:

„ AUFSTELLUNGSBESCHLUSS (§ 2 (1) BauGB) „ FRÜHZEITIGE BETEILIGUNG DER BEHÖRDEN UND TÖB'S (§ 4 (1) BauGB) „ FRÜHZEITIGE BÜRGERBETEILIGUNG (§ 3 (1) BauGB) „ BETEILIGUNG DER BEHÖRDEN, TÖB’S UND GEMEINDEN (§ 4 (2) BauGB) „ ÖFFENTLICHE AUSLEGUNG (§ 3 (2) BauGB) ‡ ERNEUTE ÖFFENTLICHE AUSLEGUNG (§ 4a (3) BauGB) „ SATZUNGSBESCHLUSS (§ 10 BauGB)

AUFGESTELLT:

PLANUNGSBÜRO SPRINGER TEL: 04621 / 9396-0 ALTE LANDSTRASSE 7, 24866 FAX: 04621 / 9396-66 Gemeinde Stapel vorhabenbezogener Bebauungsplan Nr. 2 Begründung

Inhaltsverzeichnis Seite

TEIL 1 BEGRÜNDUNG

1 AUSGANGSSITUATION ...... 1 1.1 Geltungsbereich ...... 1 1.2 Bestand...... 1 1.3 Grundlage des Verfahrens ...... 1 1.4 Rechtliche Bindungen ...... 1

2 ZIEL UND ZWECK DER PLANUNG ...... 3

3 PLANINHALT UND FESTSETZUNGEN ...... 5 3.1 Art der baulichen Nutzung ...... 5 3.2 Maß der baulichen Nutzung ...... 5 3.3 Bauweise, überbaubare Grundstücksflächen ...... 6 3.4 Verkehrliche Erschließung ...... 6 3.5 Ver- und Entsorgung ...... 6 3.6 Hinweise ...... 7

4 FLÄCHENVERTEILUNG ...... 8

TEIL 2 UMWELTBERICHT ...... 9 1 Einleitung ...... 9 1.1 Beschreibung des Plangebietes ...... 10 1.2 Inhalte und Ziele des Bauleitplanes...... 10 1.3 Ziele der übergeordneten Fachgesetzte und Fachplanungen ...... 10 1.3.1 Fachgesetze ...... 11 1.3.2 Fachplanungen ...... 13 1.3.3 Schutzverordnungen ...... 14

2 BESCHREIBUNG UND BEWERTUNG DER UMWELTAUSWIRKUNGEN 14 2.1 Bestandsaufnahme des derzeitigen Umweltzustandes und Prognose ...... 14 2.1.1 Schutzgut Menschen und menschliche Gesundheit ...... 15 2.1.2 Schutzgut Tiere, Pflanzen und biologische Vielfalt ...... 16 2.1.3 Schutzgut Fläche ...... 21 2.1.4 Schutzgut Boden ...... 22 2.1.5 Schutzgut Wasser ...... 23 2.1.6 Klima/Luft ...... 24 2.1.7 Schutzgut Landschaft...... 25 2.1.8 Kulturelles Erbe und sonstige Sachgüter...... 26 2.1.9 Wechselwirkungen ...... 26

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2.2 Vermeidung von Emissionen und sachgerechter Umgang mit Abfällen und Abwässern ...... 27 2.3 Nutzung erneuerbarer Energien sowie sparsame und effiziente Nutzung von Energie ...... 28 2.4 Risiken für die menschliche Gesundheit, Kulturgüter oder die Umwelt durch Unfälle oder Katastrophen...... 28 2.5 Auswirkungen der Planung auf das Klima und Anfälligkeit der geplanten Vorhaben gegenüber den Folgen des Klimawandels ...... 28 2.6 Kumulative Wirkung von Planungen in einem engen räumlichen Zusammenhang ...... 28 2.7 Beschreibung der eingesetzten Techniken und Stoffe...... 28 2.8 Prognose über die Entwicklung des Umweltzustandes bei Nichtdurchführung der Planung ...... 28 2.9 Zusammenfassende Auswirkungen auf die Schutzgüter ...... 28

3 SCHUTZ-, MINIMIERUNGS-, AUSGLEICHS- UND ERSATZMAേNAHMEN29 3.1 Vermeidungs- und Minimierungsmaßnahmen ...... 30 3.2 Bilanzierung von Eingriff und Ausgleich ...... 31 3.3 Grünordnerische Festsetzungen, Text (Teil B) ...... 31 3.4 Beschreibung der Ausgleichsmaßnahme ...... 32

4 PLANUNGSALTERNATIVEN ...... 32 4.1 Standortalternativen ...... 32 4.2 Planungsalternativen...... 32

5 ZUSÄTZLICHE ANGABEN ...... 32 5.1 Verwendete Verfahren bei der Umweltprüfung und Hinweise auf Schwierigkeiten ...... 32 5.2 Maßnahmen zur Überwachung ...... 33 5.3 Allgemeine Zusammenfassung ...... 34

6 LITERATUR- UND QUELLENANGABEN ...... 35

Anlagen: - Anlage zum Umweltbericht: Bestandsplan (M 1 : 2.000) - Anlage zum Umweltbericht: Arten der LANIS-Datenbank ...... (M 1 : 5.000)

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TEIL 1 B e g r ü n d u n g zum vorhabenbezogenen Bebauungsplan Nr. 2 der Gemeinde Stapel – "ehemalige Gärtnerei Hoof" - für das Gebiet nördlich der Hauptstraße und östlich des Gärtnerwe- ges im Ortsteil Norderstapel

1 AUSGANGSSITUATION

1.1 Geltungsbereich Die überplanten Flächen liegen im nordwestlichen Teil des Ortsteils Norderstapel im Bereich der ehemaligen Gärtnerei Hoof. Es handelt sich im Einzelnen um Teilflächen der Flurstücke 60/3, 60/7 und einen Teil aus Flurstück 54 sowie um das Flurstück 60/4 und einen Teil aus Flurstück 61/10 der Flur 15 und einen Teil aus Flurstück 137/10 der Flur 14 der Gemarkung Norderstapel. Begrenzt wird das ca. 1,66 ha große Plangebiet im Westen von der Bebauung am Gärtner- weg, im Norden durch weitere Flächen der ehem. Gärtnerei, im Osten durch die Bebauung an der Hauptstraße bzw. Klärteiche und im Süden durch die Hauptstraße (Bundesstraße 202). Die genaue Planbereichsabgrenzung ist der Planzeichnung im Maßstab 1:1.000 zu entnehmen.

1.2 Bestand Die Flächen liegen heute nach Aufgabe der Gärtnerei brach und weisen im Bestand bereits einen hohen Versiegelungsgrad durch bestehende Gebäude (Gewächshäuser), Parkplätze und sonstige Befestigungen auf. Die Gewächshäuser werden heute teilweise schon zum Abstellen und Zwischenlagern von Wohnwagen genutzt.

1.3 Grundlage des Verfahrens Grundlage des Verfahrens ist das Baugesetzbuch (BauGB) vom 03.11.2017 (BGBl. I, S. 3634) in der derzeit gültigen Fassung. In der Sitzung vom 08.11.2017 beschloss die Gemeindevertretung der damaligen Gemeinde Norderstapel die Aufstellung des Bebauungsplanes Nr. 6. Nach der Gemeindefusion der Gemeinden Norderstapel und Süderstapel am 01.03.2018 wurde der Aufstellungsbeschluss für den Planbereich durch die Gemeindevertretung Stapel am 06.12.2018 für den Bebau- ungsplan Nr. 2 gefasst.

1.4 Rechtliche Bindungen Gemäß § 1 Abs. 4 BauGB besteht für die Gemeinde eine so genannte 'Anpassungspflicht' an die Ziele der Raumordnung und Landesplanung, d.h. Bedenken aus Sicht der Landespla- nung unterliegen nicht der kommunalen Abwägung nach § 1 Abs. 7 BauGB.

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Landesentwicklungsplan 2010 Der Ortsteil Norderstapel der Gemeinde Stapel liegt gem. des Landesentwicklungsplanes (LEP 2010) innerhalb eines großflächigen Vorbehaltsraumes für Natur und Landschaft. Der Entwurf zur Fortschreibung des Landesentwicklungsplanes (2018) stellt den Ortsteil zu- dem innerhalb eines Entwicklungsraumes für Tourismus und Erholung dar.

Regionalplan Der Regionalplan für den Planungsraum V - Neufassung 2002 - (Kreise Schleswig-Flens- burg und Nordfriesland) stellt das Plangebiet als Gebiet mit besonderer Bedeutung für Tou- rismus und Erholung dar.

Landschaftsrahmenplan In den Darstellungen des Landschaftsrahmenplans (LRP) für den Planungsraum V (2002) finden sich in der Karte 1 für das Plangebiet und die unmittelbare Umgebung keine Darstel- lungen. Karte 2 des Landschaftsrahmenplanes stellt nördlich des Plangebietes einen überregionalen Rad- und Wanderweg dar. Norderstapel liegt gem. LRP innerhalb eines großflächigen Ge- bietes mit besonderer Erholungseignung und strukturreichen Kulturlandschaftsausschnitten. In Karte 1 des Entwurfs des Landschaftsrahmenplanes für den Planungsraum I (September 2017) wird der Planbereich am Rande eines Wiesenvogelbrutgebietes dargestellt. In Karte 2 wird der Ortsteil Norderstapel in einem Gebiet mit besonderer Erholungseignung und inner- halb eines Gebietes, das die Voraussetzungen für eine Unterschutzstellung als Landschafts- schutzgebiet erfüllt. Gem. Karte 3 grenzt der Planbereich an ein Hochwasserrisikogebiet.

Flächennutzungsplan Das Plangebiet ist im Flächennutzungsplan der Gemeinde Stapel derzeit als Fläche für die Landwirtschaft (im südlichen Bereich) bzw. als Dorfgebiet (im nördlichen Bereich) dargestellt. Im Bebauungsplan Nr. 2 der Gemeinde Stapel wird der Planbereich als Sonstiges Sonder- gebiet 'Caravan-Handel und -Service' festgesetzt. Diese Festsetzungen weichen damit in der Art der Nutzung von den Darstellungen des gültigen Flächennutzungsplanes ab. Die damit notwendige Änderung des Flächennutzungsplanes erfolgt im Parallelverfahren zur Aufstel- lung dieses Bebauungsplanes gemäß § 8 Abs. 3 BauGB. Inhaltlich wird der Bebauungsplan aus den künftigen Darstellungen des Flächennutzungsplanes entwickelt.

Landschaftsplanung Im Landschaftsplan der Gemeinde Norderstapel aus dem Jahr 2001 sind die damals vor- handenen Strukturen (Straße, Gebäude und Vegetationsflächen) dargestellt. Der überwie- gende Planbereich ist als Dorfgebiet bzw. als Grünland-Brache gekennzeichnet. Weiterge- hende Entwicklungsziele sind für den Planbereich im Landschaftsplan nicht enthalten.

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2 ZIEL UND ZWECK DER PLANUNG Zur Ordnung der städtebaulichen Entwicklung im Rahmen der baulichen und sonstigen Nut- zung wird für das o.g. Plangebiet der vorhabenbezogene Bebauungsplan Nr. 2 aufgestellt. Er stellt innerhalb seines räumlichen Geltungsbereiches die städtebauliche Entwicklung ent- sprechend den kommunalen Zielsetzungen dar. Die Aufstellung des vorhabenbezogenen Bebauungsplanes wurde notwendig, um in dem Planbereich auf einer Gesamtfläche von ca. 1,66 ha eine den Funktionsbedürfnissen der Gemeinde Stapel entsprechende bauliche Entwicklung zu ermöglichen.

Die Gemeinde Stapel ist bestrebt, nach der Aufgabe der großen Gärtnerei im Ortsteil Nor- derstapel unmittelbar an der Hauptstraße im Jahr 2016, eine städtebaulich passende und langfristig tragfähige Nachnutzung zu entwickeln. Daher soll zukünftig ein Caravanhändler hier angesiedelt werden. Der Betrieb kauft, verkauft, vermietet und repariert Wohnwagen und Wohnmobile. Zudem sollen Winterstellplätze für Wohnwagen und ein Teilevertrieb angebo- ten werden. Es sind Ausstellungsflächen unter Dach und im Freien geplant. Ziel hierbei ist, die vorhandenen Gewächshäuser möglichst effektiv weiter zu nutzen. Der Caravanhändler, der diesen Standort in Norderstapel entwickeln möchte, ist schon seit vielen Jahren in Polen in diesem Bereich tätig.

Der Familienbetrieb Smolicz vertreibt seit 26 Jahren Wohnwagen der Marke Hobby und war damit 17 Jahre lang der einzige Generalvertreter dieser Marke in Polen. Mit den gesammel- ten Erfahrungen in Polen und den Erfahrungen der ersten Testphase des Unternehmens in möchten die beiden Brüder Smolicz ihr Unternehmen in Norderstapel gründen, welches eine der ersten Adressen für den Verleih- und Verkauf sowie für die Instandhaltung von Wohnwagen und Wohnmobilen werden soll. Hierzu sollen zunächst 2 Arbeitsplätze ge- schaffen werden. Mittelfristig werden zusätzliche Arbeitsplätze entstehen. Die Brüder Smolicz möchten den Kunden ein rundum-sorglos-Paket bieten, bei der der Kun- de nicht das gesamte Inventar mitbringen muss. Zudem wird durch verschiedene Service- leistungen ein großer Vorteil für den Kunden realisiert. Zielgruppe sind private Kunden.

In der unmittelbaren Umgebung findet sich kein weiterer Caravanhändler. Die beiden größ- ten Konkurrenten sind mehr als 25 km entfernt, was einer Fahrtzeit von mindestens 30 Minu- ten entspricht. Um gegen die bereits am Markt etablierten Unternehmen anzukommen, wird der Vorhabenträger sich auf drei Stärken konzentrieren: ein einzigartiger Service, ein hohes Preis-Leistungsverhältnis sowie die Aufstellung und Abholung der Caravans am Zielort. Durch die hohe Qualität der angebotenen Fahrzeuge und die fairen Preise ist davon auszu- gehen, dass die Kunden in der folgenden Saison erneut Fahrzeuge anmieten werden und auch durch Mund-zu-Mund-Propaganda von den positiven Erfahrungen berichten.

Der Standort in Norderstapel ist aus Sicht der Betreiber sehr gut für den Handel und die Vermietung von Caravans geeignet, da es in der Umgebung sehr viele Campingplätze und viel Tourismus gibt. Zudem verlaufen in direkter Umgebung mehrere Bundesstraßen, über die Touristen im Sommer Dänemark erreichen, um dort ihren Campingurlaub zu verbringen.

Die Gemeinde Stapel möchte zu diesem Zweck nun im Bereich der ehemaligen Gärtnerei Hoof eine Sonderbaufläche für einen Betrieb eines Caravan-Händlers mit angeschlossener Werkstatt und Caravan-Teile-Verkauf ausweisen. Hierdurch soll eine Nachnutzung der be-

Planungsbüro Springer x 24866 Busdorf 3 Gemeinde Stapel vorhabenbezogener Bebauungsplan Nr. 2 Begründung stehenden baulichen Anlagen bei Einhaltung der räumlichen Integration der Betriebe in die umgebenden dörflichen Strukturen ermöglicht werden. Die Ausweisung eines Sondergebietes steht nicht in Konkurrenz mit den Gewerbegebieten in der unmittelbaren Umgebung, sondern erweitert und ergänzt deren Angebot um ein eigen- ständiges Sortiments- und Serviceangebot.

Im vorhabenbezogenen Bebauungsplan Nr. 2 wird nur der für eine wirtschaftliche Nutzung benötigte Bereich der ehemaligen Gärtnerei überplant. Die übrigen Gärtnereiflächen befin- den sich zwar teilweise auch im Besitz des Vorhabenträgers, sie sollen jedoch nicht durch den Caravan-Handel umgenutzt werden. Die Kosten für die durch die Umnutzung notwendi- gen baulichen Maßnahmen könnten den Gewinn durch zusätzliche Verkaufs- und Lagerflä- che nicht abdecken. Zudem geht der Vorhabenträger derzeit davon aus, dass am Standort Stapel die hier überplante Fläche optimal den aufgezeigten Bedarf an Caravans und Service- Dienstleistungen decken wird. Pläne für die Nachnutzung der restlichen Gewächshäuser und Freiflächen der ehemaligen Gärtnerei hinaus liegen derzeit nicht vor.

Mit dem Vorhabenträger wird ein Durchführungsvertrag geschlossen, der neben einer ent- sprechenden zeitlichen Umsetzungsverpflichtung und der Einhaltung des gewerblichen Hauptzweckes auch die Gewichtung der einzelnen Tätigkeiten wiedergibt. So kann, in Ver- bindung mit den Festsetzungen des Bebauungsplanes, die streng auf den Betrieb ausgerich- teten zulässigen Nutzungen im Sondergebiet umfassen, die Nutzung des Plangebietes gem. den genannten Zielen der Gemeinde ausreichend gesteuert werden.

Die Planung entspricht aus Sicht der Gemeinde dem in Ziffer 2.6 LEP 2010 als Grundsatz der Raumordnung festgelegten Vorgabe, dass die Erweiterung ortsansässiger Betriebe so- wie die Ansiedlung ortsangemessener Betriebe in allen Gemeinden zulässig sind und dass vor der Neuausweisung von Flächen in den Gemeinden geeignete Altstandorte, Brachflä- chen und Konversionsstandorte zu nutzen sind. Die Planung entspricht weiterhin dem in Ziffer 2.7 LEP 2010 dargelegten Grundsätzen für ei- ne geordnete, unter städtebaulichen, ökologischen und landschaftlichen Aspekten verträgli- che Siedlungsentwicklung, wonach u.a. die Umnutzung brachliegender ehemals baulich ge- nutzter Flächen (hier auch insbesondere ehemals gewerblich genutzter Flächen) im Sied- lungsbereich voranzutreiben sowie leer stehende Bausubstanz in bebauten Ortslagen, ins- besondere in den Stadt- und Dorfkernen, zu modernisieren und angemessen zu nutzen sind. Die Planung entspricht aus Sicht der Gemeinde außerdem den in Ziffer 3.7 des Entwurfs zur Fortschreibung des LEP (2018) dargelegten Grundsätzen, wonach alle Gemeinden unter Beachtung ökologischer und landschaftlicher Gegebenheiten eine bedarfsgerechte Flächen- vorsorge für die Erweiterung ortsansässiger Betriebe sowie die Ansiedlung ortsangemesse- ner Betriebe treffen können und wonach vor der Neuausweisung von Flächen in den Ge- meinden Altstandorte, Brachflächen und Konversionsstandorte in städtebaulich integrierter Lage genutzt werden sollen.

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3 PLANINHALT UND FESTSETZUNGEN 3.1 Art der baulichen Nutzung Ziel ist es, im Plangebiet gewerbliche Nutzungen unter Berücksichtigung des konkreten Vor- habens einen Betrieb zum Handel mit Caravans sowie angegliederten Dienstleistungen zu ermöglichen. Für das gesamte Baugrundstück wird als Art der baulichen Nutzung deshalb ein Sonstiges Sondergebiet gemäß § 11 BauNVO mit der Zweckbestimmung 'Caravan- Handel und -Service' festgesetzt. Dies entspricht der angestrebten Nutzung und soll sicherstellen, dass in der Gemeinde Sta- pel auch in Zukunft Entwicklungsmöglichkeiten für ortsangemessenes Gewerbe bestehen. Die Schaffung von Arbeitsplätzen und die zu erwartenden Gewerbesteuereinnahmen liegen im öffentlichen Interesse. Besonders die Schaffung von Arbeitsplätzen und die angemessene Nachnutzung der großen Fläche nahe des Ortskerns steht für die Gemeinde Stapel dabei im Vordergrund. Durch eine detaillierte Beschreibung der zulässigen Nutzungen soll die Aus- weisung als Sondergebiet im Gegensatz zu einem allgemeinen Gewerbegebiet, das an die- ser Stelle von der Gemeinde nicht gewollt ist, hervorgehoben werden.

Im Sondergebiet ist eine Einzelhandelsnutzung für die Sortimentsgruppen Caravans, Wohn- wagen, Wohnmobile bzw. Mobilunterkünfte sowie deren Zubehör und Teile zulässig. Weiterhin werden auch angegliederte Dienstleitungen und Service-Angebote, wie z.B. kleine- re Reparaturen, zugelassen. Als weiteres Standbein des geplanten Betriebes ist die Nutzung der bestehenden baulichen Anlagen als Winterstellplätze für Wohnwagen und Wohnmobile geplant. Diese Nutzung wird ebenfalls als zulässige Nutzung festgesetzt, sofern sie an den Betrieb angegliedert ist.

Zulässig ist zudem ein Betriebsleiterwohnhaus, wenn dieses dem Betrieb zugeordnet und ihm gegenüber in Grundfläche und Baumasse untergeordnet ist. Aufgrund der Lage der be- stehenden Baukörper und der festgesetzten Baugrenzen kann dieses Betriebsleiterwohn- haus nur im südöstlichen Planbereich, entlang der Hauptstraße und somit in Richtung der angrenzenden Wohngebäude und des Ortskerns entstehen. So schließt dieses Betriebs- leiterwohnhaus die bestehende Lücke zwischen den gewerblich genutzten Flächen des Son- dergebietes und den wohnbaulich genutzten Flächen des Ortsteils Stapel.

3.2 Maß der baulichen Nutzung Das Maß der baulichen Nutzung wird im Sondergebiet durch die zulässige Grundfläche be- stimmt. Das Maß der baulichen Nutzung mit einer Grundfläche von max. 10.000 m² im Son- dergebiet orientiert sich am baulichen Bestand, an der angestrebten Nutzung und den Anfor- derungen des Vorhabenträgers. Das Maß der baulichen Nutzung entspricht etwa 66% über- baubarer Grundstücksfläche und liegt somit unterhalb der Obergrenze nach § 17 BauNVO.

Aufgrund der bestehenden Versiegelung, die sich im Bereich der ehemaligen Gärtnerei der- zeit annähernd vollversiegelt darstellt, wird gem. § 19 Abs. 4 Nr. 3 die Festsetzung in den Bebauungsplan mit aufgenommen, dass die zulässige Grundfläche durch die Grundfläche von Stellplätzen mit ihren Zufahrten und Nebenanlagen im Sinne des § 14 BauNVO bis zu einer Grundfläche von insgesamt 13.500 m² überschritten werden darf. Dies entspricht einer Gesamtversiegelung von ca. 90% der überplanten Sondergebietsfläche.

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Da der Bebauungsplan Nr. 2 nur die durch den Caravanhandel benötigten Hallen und Au- ßenbereiche der ehemaligen Gärtnerei überplant, auf denen dieser hohe Versiegelungsgrad vorhanden ist, dient die Überschreitung der Obergrenze nach § 19 Abs. 4 Nr. 2 der Be- standssicherung der großen Hallen und Stellplätzen, die durch die ehemalige Gärtnerei not- wendig waren und auch durch den Caravanhandel benötigt werden.

Die Festsetzung einer max. Firsthöhe von 8,50 m im Sondergebiet orientiert sich am Be- stand und dient dem städtebaulich notwendigen Schutz des Orts- und Landschaftsbildes. Ei- ne übermäßige Fernwirkung der Gebäude wird somit vermieden.

3.3 Bauweise, überbaubare Grundstücksflächen Bauweise Abweichend von der offenen Bauweise sind in der abweichenden Bauweise auch Gebäude mit einer Länge von über 50 m zulässig.

Überbaubare Grundstücksflächen Die überbaubare Grundstücksfläche wird durch Baugrenzen festgesetzt. Die Ausweisung des Baufeldes ergibt sich aus der Lage der bestehenden baulichen Anlagen in Bezug auf die angestrebte Nutzung. Gleichzeitig wird das Baufeld in Richtung Osten großzügig erweitert, um hier Flächen für eine spätere Nachnutzung durch Vergrößerung der Hallen oder die Er- richtung eines Betriebsleiterwohnhauses vorzuhalten.

3.4 Verkehrliche Erschließung Die verkehrliche Anbindung ist vorhanden und erfolgt im Süden des Plangebietes an die Hauptstraße (Bundesstraße 202). Im Westen besteht eine Anbindung an den Gärtnerweg. Änderungen an den Zufahrten sind nicht geplant. Damit es zu keiner Beeinträchtigung des fließenden Verkehrs aus der Bundesstraße 202 kommt, sind auf dem Plangebiet ausreichende Verlademöglichkeiten einzuplanen-

3.5 Ver- und Entsorgung

Die Ver- und Entsorgungseinrichtungen sind vorhanden und können bei Bedarf entspre- chend ausgebaut werden: Das Plangebiet wird an das Wasserversorgungsnetz des Wasserverbandes Treene ange- schlossen. Das anfallende Schmutzwasser wird in das vorhandene Kanalnetz eingeleitet. Mögliche Höhenunterschiede sind durch technische Einrichtungen zu überwinden. Die Beseitigung des Niederschlagswassers erfolgt über das vorhandene, gemeindeeigene Regenrückhaltebecken nordöstlich des Plangeltungsbereiches in die das Plangebiet queren- de Niederschlagswasserleitung in die Treene. Eine Erhöhung der heute zugeführten Ab- führmengen des Niederschlagswassers in den bestehenden Kanal darf nicht erfolgen. Falls sie sich erhöht, ist Rückhaltung zu betreiben.

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Die Elektrizitätsversorgung wird über das Netz der Schleswig-Holstein Netz AG sicherge- stellt. Die Versorgung mit Erdgas erfolgt über das Netz der Schleswig-Holstein Netz AG. Der Feuerschutz wird in der Gemeinde Norderstapel durch die ortsansässige Freiwillige Feuerwehr gewährleistet. Die Löschwasserversorgung ist entsprechend den Vorgaben des Arbeitsblattes W 405 des DVGW für einen Löschwasserbedarf von 96 m³/h (800 l/min) über eine Dauer von mindestens zwei Stunden sicherzustellen. Die Müllbeseitigung erfolgt über die zentrale Müllabfuhr und ist durch Satzung über die Ab- fallbeseitigung im Kreis Schleswig-Flensburg geregelt. Bei einer Abfallentsorgung mit Abfall- behältern der Größe ab 1.100 Litern sind die vorgesehenen Behälterstandplätze gem. § 24 Abs. 10 AWS so zu wählen und zu gestalten, dass ein Anfahren des Standplatzes mit dem Müllsammelfahrzeug ohne Schwierigkeiten und ohne weitere Zeitverluste möglich ist.

3.6 Hinweise Denkmalschutz: Gemäß § 15 DSchG gilt: Wer Kulturdenkmale entdeckt oder findet, hat dies unverzüglich unmittelbar oder über die Gemeinde der oberen Denkmalschutzbehörde mitzuteilen. Die Verpflichtung besteht ferner für die Eigentümerin oder den Eigentümer und die Besitzerin oder den Besitzer des Grundstücks oder des Gewässers, auf oder in dem der Fundort liegt, und für den Leiter der Arbeiten, die zur Entdeckung oder zu dem Fund geführt haben. Die Mitteilung einer oder eines der Verpflichteten befreit die übrigen. Die nach Satz 2 Verpflichte- ten haben das Kulturdenkmal und die Fundstätte in unverändertem Zustand zu erhalten, so- weit es ohne erhebliche Nachteile oder Aufwendungen von Kosten geschehen kann. Diese Verpflichtung erlischt spätestens nach Ablauf von vier Wochen seit der Mitteilung. Archäologische Kulturdenkmale sind nicht nur Funde, sondern auch dingliche Zeugnisse wie Veränderungen und Verfärbungen in der natürlichen Bodenbeschaffenheit.

Immissionsschutz: Teilweise grenzen landwirtschaftliche Flächen an das Plangebiet. Auf die Grundstücke kön- nen Immissionen (Lärm, Staub, Gerüche), die aus einer ordnungsgemäßen Bewirtschaftung der angrenzenden landwirtschaftlichen Flächen und Betriebe resultieren, einwirken.

Bodenschutz: Allgemein: x Beachtung der DIN 19731 'Verwertung von Bodenmaterial' x Der Beginn der Arbeiten ist der unteren Bodenschutzbehörde spätestens 1 Woche vorab mitzuteilen.

Vorsorgender Bodenschutz x Die Häufigkeit der Fahrzeugeinsätze ist zu minimieren und soweit möglich an dem zukünf- tigen Verkehrswegenetz zu orientieren. x Bei wassergesättigten Böden (breiig/flüssige Konsistenz) sind die Arbeiten einzustellen.

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Bodenmanagement x Oberboden und Unterboden sind bei Aushub, Transport, Zwischenlagerung und Verwer- tung sauber getrennt zu halten. Dies gilt gleichermaßen für den Wiederauftrag / Wieder- einbau. x Bei den Bodenlagerflächen sind getrennte Bereiche für Ober- und Unterboden einzurich- ten. Eine Bodenvermischung ist grundsätzlich nicht zulässig. x Oberboden ist ausschließlich wieder als Oberboden zu verwenden. Eine Verwertung als Füllmaterial ist nicht zulässig. x Überschüssiger Oberboden ist möglichst ortsnah einer sinnvollen Verwertung zuzuführen.

Hinweis: Für eine gegebenenfalls notwendige Verwertung von Boden auf landwirtschaftlichen Flächen ist ein Antrag auf naturschutzrechtliche Genehmigung (Aufschüttung) bei der Unteren Natur- schutzbehörde zu stellen.

Kampfmittel: Gemäß der Anlage der Kampfmittelverordnung (KampfmV SH 2012) gehört die Gemeinde Stapel nicht zu den Gemeinden mit bekannten Bombenabwurfgebieten. Zufallsfunde von Munition sind jedoch nicht gänzlich auszuschließen und unverzüglich der Polizei zu melden.

4 FLÄCHENVERTEILUNG Der Geltungsbereich des Bebauungsplanes umfasst insgesamt eine Fläche von ca. 1,66 ha mit folgender Unterteilung:

Sondergebiet 'Caravan-Handel und -Service' ca. 1,50 ha Verkehrsfläche ca. 0,16 ha

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TEIL 2 UMWELTBERICHT

1 Einleitung Zu der Verpflichtung, die Richtlinie 2001/42/EG des Europäischen Parlaments über die Prü- fung der Umweltauswirkungen bestimmter Pläne und Programme in nationales Recht umzu- setzen, zählt, seit Inkraftsetzung des Europarechtsanpassungsgesetzes Bau (EAG Bau) und der anschließenden Änderung des Baugesetzbuches (BauGB) 2004, die Durchführung einer Umweltprüfung gem. § 2 (4) BauGB. Durch sie sollen die voraussichtlichen Umweltauswir- kungen der Planung ermittelt und ihre Erheblichkeit bewertet werden. Der Umweltbericht do- kumentiert diese Prüfung und fasst die Ergebnisse zusammen, um die Umweltfolgen eines Vorhabens transparent darzustellen.

Der Bericht bildet gleichzeitig die Grundlage für die Beteiligung der Öffentlichkeit sowie die Abwägung der Umweltbelange durch die Gemeinde. In einer frühzeitigen Beteiligung der Behörden und sonstigen Träger öffentlicher Belange (sog. Scoping gem. § 4 BauGB) im März 2018 wurden diese nicht nur über die Ziele des Vorhabens informiert, sondern aufge- fordert, sich zu Umfang und Detaillierung der Umweltprüfung zu äußern. Die Ausarbeitung des Umweltberichtes erfolgte nach Ende dieses Verfahrensschrittes, um die in diesem Rah- men abgegebenen Anregungen und Daten zu berücksichtigen. Der Umweltbericht wird im Verfahren fortgeschrieben, um die Ergebnisse des Planungs- und Beteiligungsprozesses darzustellen.

Parallel dazu bezieht der Umweltbericht Angaben zur Berücksichtigung des speziellen Ar- tenschutzes ein. Mit der Neufassung des Bundesnaturschutzgesetzes (BNatSchG) sind 2007 Umsetzungsdefizite der FFH Richtlinie ausgeräumt worden, so dass für die Behandlung der artenschutzrechtlichen Belange bei der Genehmigung von Eingriffen ausschließlich die Re- gelungen der §§ 44 und 45 des BNatSchG gelten.

Aufbau und Inhalt des Umweltberichtes Nach einer kurzen Beschreibung der Ziele und Inhalte der Bauleitplanung werden die Ziele der übergeordneten Planungen für den Geltungsbereich zusammengefasst. Danach werden die vom Vorhaben ausgehenden Wirkungen beschrieben und die Beeinträchtigungen auf die einzelnen Schutzgüter auf ihre Erheblichkeit geprüft.

Die Gliederung des Umweltberichtes folgt den Vorgaben der Anlage zu § 2 Abs. 4 und § 2a BauGB.

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1.1 Beschreibung des Plangebietes Das Plangebiet wurde bisher als Teil einer Gärtnerei genutzt und weist durch Gewächshäu- ser, Wohngebäude, Lagerplätze, Folienbeete und Stellplätze einen hohen Versiegelungs- grad auf (siehe Luftbild). Begrenzt wird das Plangebiet x im Norden durch weitere Flä- chen der ehemaligen Gärtnerei, x im Osten durch die Bebauung an der Hauptstraße sowie durch landwirtschaftliche Flä- chen im Nordosten, x im Süden durch die Bundes- straße 202 und x im Westen durch von der Be- bauung am Gärtnerweg.

Quelle: DigitalerAtlasNord Die Geländehöhe der Flurstücke Quelle: DigitalerAtlasNord steigt entsprechend der Darstellung der Deutschen Grundkarte von Norden nach Süden von ca. 7 m üNN auf ca. 9 m üNN an der Hauptstraße an.

1.2 Inhalte und Ziele des Bauleitplanes Die Gemeinde Stapel ist bestrebt, nach der Aufgabe der großen Gärtnerei im Ortsteil Nor- derstapel unmittelbar an der Hauptstraße im Jahr 2016, eine städtebaulich passende und langfristig tragfähige Nachnutzung zu entwickeln. Daher soll zukünftig ein Caravanhändler hier angesiedelt werden. Zudem sollen Winterstellplätze für Wohnwagen und ein Teilever- trieb angeboten werden. Es sind Ausstellungsflächen unter Dach und im Freien geplant. Ziel hierbei ist, die vorhandenen Gewächshäuser möglichst effektiv weiter zu nutzen. Die Gemeinde Stapel entwickelt zu diesem Zweck im Bereich der ehemaligen Gärtnerei Hoof eine Sonderbaufläche für einen Betrieb eines Caravan-Händlers mit angeschlossener Werk- statt und Caravan-Teile-Verkauf ausweisen. Hierdurch soll eine Nachnutzung der bestehen- den baulichen Anlagen ermöglicht werden.

Der Bebauungsplan sieht innerhalb des Gesamtbereiches des Sondergebietes „Caravan- Handel und –Service“ Bereiche vor, die durch eine Ausstellungshalle, durch Winterlager und durch Stellflächen für Wohnwagen und Wohnmobile, für den Verkauf und als Stellplätze für Kunden genutzt werden. Der Bebauungsplan sieht eine versiegelbare Grundfläche (GR) von 10.000 m² vor. Die Firsthöhe der Gebäude wird auf 8,50 m begrenzt.

1.3 Ziele der übergeordneten Fachgesetzte und Fachplanungen Folgende Ziele des Umweltschutzes sind in den bei der Aufstellung eines Bauleitplanes zu berücksichtigenden Fachgesetzen und Fachplanungen zu beachten:

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1.3.1 Fachgesetze Europa EU-Vogelschutzrichtlinie vom 30.11.2009 Art. 1 Schutz, Bewirtschaftung und Regulierung sämtlicher wildlebender Vogelarten, die im europäischen Gebiet der Mitgliedstaaten heimisch sind.

EU-Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) vom 23.10.2000, zuletzt geändert am 28.12.2013 Ziel für alle Gewässer bis 2015 einen guten ökologischen Zustand oder ein gu- tes ökologisches Potential zu erreichen

Flora-Fauna-Habitat Richtlinie (FFH-Richtlinie) vom 21.05.1992, zuletzt geändert durch die Richtlinie 2013/17/EU vom 13.05.2013 Art. 2 Sicherung der Artenvielfalt durch die Erhaltung von natürlichen Lebensräumen sowie der wildlebender Tiere und Pflanzen im europäischen Gebiet der Mit- gliedstaaten

Bund Baugesetzbuch (BauGB) i.d.F. vom 03.11.2017 § 1 Aufgabe, Begriff und Grundsätze der Bauleitplanung - Sicherung einer men- schenwürdigen Umwelt, Schutz und Entwicklung natürlicher Lebensgrundlagen, Berücksichtigung öffentlicher Belange § 1a Ergänzende Vorschriften zum Umweltschutz - Einhaltung der Bodenschutzklau- sel, naturschutzfachliche Eingriffsregelung, Erhalt und Beachtung von Schutz- gebietsausweisungen, Klimaschutz § 2 Aufstellung der Bauleitpläne § 2a Begründung zum Bauleitplanentwurf, Umweltbericht § 9 Inhalt des Bebauungsplanes

Baunutzungsverordnung (BauNVO) i.d.F. vom 21.11.2017

Bundes-Bodenschutzgesetz (BBodSchG) i.d.F. vom 17.03.1998, zuletzt geänd. 27.09.2017

Bundes-Immissionsschutzgesetz (BImSchG) i.d.F. vom 17.05.2013, zuletzt geänd. 18.07.2017 § 1 Schutz vor schädlichen Umwelteinwirkungen und Vorbeugung vor Entstehung von schädlichen Umwelteinwirkungen § 3 Immissionen im Sinne des Gesetzes sind einwirkende Luftverunreinigungen, Geräusche, Erschütterungen, Licht, Wärme und Strahlen sowie ähnliche Um- welteinwirkungen Emissionen im Sinne des Gesetzes sind von einer Anlage ausgehende Luftver- unreinigungen, Geräusche, Erschütterungen, Licht, Wärme und Strahlen sowie ähnliche Erscheinungen § 50 Vermeidung schädlicher Umwelteinwirkungen und von schweren Unfällen auf die dem Wohnen dienenden Gebiete sowie auf sonstige schutzbedürftige Ge- biete.

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Bundes-Naturschutzgesetzes (BNatSchG) i.d.F. vom 29.07.2009, zuletzt geändert 15.09.2017 § 1 Ziele des Naturschutzes und der Landschaftspflege zur dauerhaften Sicherung der biologischen Vielfalt § 13 Erhebliche Beeinträchtigungen von Natur und Landschaft sind vorrangig zu vermeiden. Nicht vermeidbare erhebliche Beeinträchtigungen sind durch ent- sprechende Maßnahmen zu kompensieren § 15 Verursacherpflichten, Unzulässigkeiten von Eingriffen § 39 Allgemeiner Artenschutz § 44 Besonderer Artenschutz

Wasserhaushaltsgesetz (WHG) i.d.F. vom 31.07.2009, zuletzt geändert 18.07.2017 § 1 Nachhaltige Gewässerbewirtschaftung, um Gewässer als Bestandteil des Na- turhaushalts, und als Lebensgrundlage des Menschen sowie als Lebensraum zu schützen § 78 Bauliche Schutzvorschriften für festgesetzte Überschwemmungsgebiete

Land Landesnaturschutzgesetz Schleswig-Holstein (LNatSchG) i.d.F. vom 24.02.2010, zuletzt ge- ändert 02.05.2018 § 1 Regelungsgegenstand; Verwirklichung der Ziele § 8 Eingriffe in Natur und Landschaft § 9 Verursacherpflichten § 10 Bevorratung von Kompensationsflächen § 11 Verfahren

Landeswaldgesetz Schleswig-Holstein (LWaldG) i.d.F. vom 05.12.2004, zuletzt geändert 30.07.2018: § 1 Schutz von Wald § 9 Umwandlung von Wald § 24 Waldabstand

Denkmalschutzgesetz (DSchG) i.d.F. vom 30.12.2014 § 1 Denkmalschutz und Denkmalpflege § 12 Genehmigungspflichtige Maßnahmen § 16 Erhaltung des Denkmals

Gemeinsamer Runderlass „Verhältnis der naturschutzrechtlichen Eingriffsregelung zum Bau- recht“ des Innenministeriums und des Ministeriums für Energiewende, Landwirtschaft, Um- welt, und ländliche Räume (Kompensationserlass) i.d.F. vom 9.12.2013.

Durchführungsbestimmungen zum Knickschutz, Erlass des Ministeriums für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume des Landes Schleswig-Holstein (V 534-531.04) i.d.F. vom 20.01.2017.

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1.3.2 Fachplanungen Bauleitpläne sind den Zielen der Raumordnung anzupassen. Folgende planerischen Vor- gaben sind aus den bestehenden Fachplänen bei der Aufstellung des Bebauungsplanes zu berücksichtigen:

Der Ortsteil Norderstapel der Gemeinde Stapel liegt gem. des Landesentwicklungsplanes (LEP 2010) innerhalb eines großflächigen Vorbehaltsraumes für Natur und Landschaft.

Der Regionalplan für den Planungsraum V - Neufassung 2002 - (Kreise Schleswig-Flens- burg und Nordfriesland) stellt das Plangebiet als Gebiet mit besonderer Bedeutung für Tou- rismus und Erholung dar.

In den Darstellungen des Landschaftsrahmenplans (LRP) für den Planungsraum V (2002) finden sich in der Karte 1 für das Plangebiet und die unmittelbare Umgebung keine Darstel- lungen. Karte 2 des Landschaftsrahmenplanes stellt nördlich des Plangebietes einen überregionalen Rad- und Wanderweg dar. Norderstapel liegt gem. LRP innerhalb eines großflächigen Ge- bietes mit besonderer Erholungseignung und strukturreichen Kulturlandschaftsausschnitten. Das Plangebiet ist im Flächennutzungsplan der ehemaligen Gemeinde Norderstapel derzeit als Fläche für die Landwirtschaft (im südlichen Bereich) bzw. als Dorfgebiet (im nördlichen Bereich) dargestellt. Aufgrund der Gemeindezusammenlegung mit der Gemeinde Südersta- pel am 01.03.2018 gibt es derzeit noch keinen rechtsverbindlichen Flächennutzungsplan der neuen Gemeinde Stapel.

Das Plangebiet ist im Flächennutzungsplan derzeit als Fläche für die Landwirtschaft (im südlichen Bereich) bzw. als Dorfgebiet (im nördlichen Bereich) dargestellt. Es wird parallel zu diesem Bebauungsplan Nr. 2 die 2. Änderung des Flächennutzungsplanes für den Planbe- reich erarbeitet.

Im Landschaftsplan der Gemeinde Norderstapel aus dem Jahr 2001 sind die damals vor- handenen Strukturen (Straße, Gebäude und Vegetationsflächen) dargestellt. Der überwie- gende Planbereich ist als Dorfgebiet bzw. als Grünland-Brache gekennzeichnet. Weiterge- hende Entwicklungsziele sind für den Planbereich im Landschaftsplan nicht enthalten.

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1.3.3 Schutzverordnungen

Quelle: http://www.umweltdate n.landsh.de/atlas/scrip t/index.php

Schutzgebiete (Landschaftsschutzgebiet oder Naturschutzgebiet) sind von der Planung nicht betroffen. Das Vorhaben liegt nicht innerhalb des Schutzgebiets- und Biotopverbundsystems des Landes Schleswig-Holstein. Waldflächen sind ebenfalls nicht betroffen.

Die nächstgelegenen Natura 2000 Gebiete liegen mit dem EU-Vogelschutzgebiet 1622-493 „Eider-Treene-Sorge-Niederung“ in einer Entfernung von ca. 0,5 km nördlich und dem FFH- Gebiet 1322-391 „Treene Winderatter See bis Friedrichstadt und Bollingstedter Au“ ca. 1,2 km nördlich des Planbereichs. Aufgrund der Entfernung der Gebiete zum Planbereich und aufgrund der bereits vorhande- nen intensiven baulichen Nutzung der Flächen innerhalb des besiedelten Bereichs von Nor- derstapel sind Auswirkungen auf die Erhaltungsziele der Natura 2000 Gebiete nicht zu er- kennen.

2 BESCHREIBUNG UND BEWERTUNG DER UMWELTAUSWIRKUNGEN 2.1 Bestandsaufnahme des derzeitigen Umweltzustandes und Prognose Die Beschreibung und die Bewertung der Umweltauswirkungen erfolgt nach einzelnen Schutzgütern (gem. Umweltverträglichkeitsprüfungsgesetz). Die Beurteilung der Umwelt- auswirkungen erfolgt nach der Bestandsaufnahme durch den Verfasser vom März 2018 so- wie der jeweils genannten Gutachten/Potenzialabschätzungen in verbal argumentativer Wei- se. Es werden bei der Bewertung drei Erheblichkeitsstufen unterschieden: geringe, mittlere und hohe Erheblichkeit. An die Beurteilung schließt sich eine Einschätzung über die Entwicklung des Umweltzustan- des bei Durchführung bzw. Nichtdurchführung des Vorhabens an.

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2.1.1 Schutzgut Menschen und menschliche Gesundheit Derzeitiger Zustand Der Mensch und seine Gesundheit können in vielerlei Hinsicht unmittelbar oder mittelbar be- einträchtigt werden, wobei sich Überschneidungen mit den übrigen zu behandelnden Schutzgütern ergeben. Im Rahmen der Umweltprüfung relevant sind allein solche Auswir- kungen, die sich auf die Gesundheit und das Wohlbefinden des Menschen beziehen, nicht jedoch solche, die wirtschaftliche oder sonstige materielle Grundlagen betreffen (auch wenn dies durchaus Konsequenzen für Gesundheit und Wohlbefinden haben kann). Gesundheit und Wohlbefinden sind dabei an die drei im Plangebiet und den angrenzenden Bereichen bestehenden und geplanten Funktionen Arbeit, Wohnen und Erholen gekoppelt. Dabei wer- den jedoch nur Wohnen und Erholung betrachtet, da Aspekte des Arbeitsschutzes nicht Ge- genstand der Umweltprüfung sind.

Der aktuelle und aufgrund der Planungsabsichten künftig zu erwartende Zustand im Umfeld des Bebauungsplanes Nr. 2 stellt sich für die Funktionen 'Wohnen' und 'Erholung' wie folgt dar: a) Wohnen Die nächstgelegenen bewohnten Gebäude grenzen östlich und westlich an das geplante Sondergebiet an. Weitere bewohnte Gebäude liegen südlich der B 202. Im Flächennut- zungsplan werden die angrenzenden Flächen als gemischte Bauflächen dargestellt. b) Erholung Das Gebiet hat für die Erholung in der Gemeinde Stapel aufgrund der bisher vorhandenen Nutzungen keine Bedeutung.

Prognose bei Nichtdurchführung der Planung Bei Verzicht auf die Nachnutzung der innerörtlich gelegenen ehemaligen Gärtnerei würde diese nach und nach verfallen. Eine alternative Nutzung der Flächen ist nicht ersichtlich. Veränderte Auswirkungen auf das Schutzgut ergeben sich dadurch nicht.

Auswirkungen der Planung Da die Betroffenheit des Menschen, seiner Gesundheit und seines Wohlbefindens im Plan- gebiet an die Aktivitäten Wohnen und Erholen geknüpft sind, müssen insbesondere die Wirk- faktoren Lärm und Schadstoffimmissionen betrachtet werden. Die visuellen Beeinträchtigun- gen werden in Kapitel 6.1.6 (Landschaftsbild) betrachtet. Während des Betriebes stellen vor allem die Fahrzeugbewegungen im Bereich der Stellplät- ze Lärmquellen dar. Die Hallen werden zwischen 22.00 und 06.00 Uhr (Nachtzeit) in der Re- gel nicht genutzt, so dass nächtlicher Lärm gemäß TA Lärm nicht auftritt. Die Beleuchtung des Grundstücks erfolgt bedarfsorientiert.

Die Erholungsnutzung ist durch die Planung nicht beeinträchtigt. Die Auswirkungen des Vorhabens auf das Schutzgut Mensch sind überwiegend günstig zu bewerten, da durch die Maßnahme zusätzliche Gewerbeflächen innerhalb der Ortslage ge- schaffen wird. Unvermeidbare Beeinträchtigungen sind nicht zu erwarten. Kompensations- maßnahmen sind nicht notwendig.

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2.1.2 Schutzgut Tiere, Pflanzen und biologische Vielfalt Im März 2018 erfolgte eine Ortsbegehung zur Feststellung der aktuellen Flächennutzungen und Biotoptypen. Nach § 44 Bundesnaturschutzgesetz bestehen differenzierte Vorschriften zu Verboten besonders und streng geschützter Tier- und Pflanzenarten. Die hierzu zählen- den Pflanzengruppen sind nach §°7°BNatSchG im Anhang der Flora-Fauna-Habitatrichtlinie von 1992 aufgeführt. Vor diesem Hintergrund wird der Geltungsbereich hinsichtlich möglicher Vorkommen von geschützten Arten betrachtet.

Die Bestandsaufnahmen zur Biotoptypenkartierung erfolgten im März 2018. Die dargestellten Lebensräume sind entsprechend der „Standardliste der Biotoptypen in Schleswig-Holstein“ (LLUR 2018) aufgeführt. Die Biotoptypen und landschaftlichen Strukturen sind dem Be- standsplan im Anhang zu entnehmen.

Gärtnerei (SIy) Das Plangebiet wurde bisher als Gärtnerei mit ausgedehnten Gewächshäusern und Be- festigungen durch Stellplätze und Folienbee- te genutzt. Diese Befestigungen bzw. Ver- siegelungen sind weiterhin vorhanden. Er- schlossen wird der Planbereich von der süd- lich verlaufenden Bundesstraße 202. Der Biotoptyp „sonstige gewerbliche Bebau- ung SIy“ wird gewählt, da die Gesamtfläche durch Gewächshäuser, durch Folienbeete, durch gepflasterte Betriebsflächen sowie durch Zufahrten und Stellplätze gewerbeartig versiegelt und genutzt wurde.

Die Flächen des Planbereichs sind entsprechend der Kartierung vor Ort und unter Berück- sichtigung des oben dargestellten Luftbildes aus dem Jahr 2016 wie folgt genutzt: vorhandene Gewächshäuser 8.565 m² asphaltierte Flächen (Zufahrt, Betriebsfläche Nord) 1.480 m² gepflasterte Fläche 845 m² Schotterflächen (Weg, Stellplätze) 1.740 m² Folienbeete 1.890 m² Rasenflächen (Randstreifen der B 202) 1.365 m² gesamt 15.885 m²

Hinzu kommt ein asphaltiertes Teilstück der B 202 mit einer Fläche von 785 m², sodass der Planbereich eine Gesamtgröße von 16.670 m² aufweist.

Pflanzen Derzeitiger Zustand Der Planbereich ist fast vollständig versiegelt. Vegetationsflächen sind entlang der B 202 als ehemalige Rasenflächen vorhanden. Die Folienbeete östlich der Gewächshäuser sind auf- grund der ausgebliebenen Unterhaltung zwischen den Bodenbelägen mit jungen Birken be- wachsen. Angrenzende Flächen in Osten und Nordosten sind außerhalb des Planbereichs als Grünland in Nutzung.

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Streng geschützte Pflanzenarten (Firnisglänzendes Silbermoos, Schierlings-Wasserfenchel, Kriechender Scheiberich, Froschkraut) sind im Planbereich nicht zu erwarten. Die betroffe- nen Standorte dieser Pflanzen sind in Schleswig-Holstein gut bekannt und liegen außerhalb des Plan- und Auswirkungsbereichs. Weitere Betrachtungen sind bezüglich streng geschütz- ter Arten daher nicht erforderlich.

Prognose bei Nichtdurchführung der Planung Die Fläche wurde als großflächige Gärtnerei genutzt. Eine Nachnutzung in dieser Form ist nicht ersichtlich, sodass die Gewächshäuser verfallen würden.

Auswirkungen der Planung Durch die Fortführung der Nutzung innerhalb der vorhandenen Gewächshäuser sind keine Auswirkungen auf das Schutzgut Pflanze zu erwarten.

Das Vorhaben hat keine Auswirkungen auf das Schutzgut Pflanze. Artenschutzrechtlich rele- vante Pflanzenarten sind nicht betroffen.

Tiere Im Mittelpunkt der Potenzialanalyse steht die Prüfung, inwiefern durch die geplante Bebau- ung Beeinträchtigungen auf streng geschützte Tierarten zu erwarten sind. Neben den Regelungen des BNatSchG ist der aktuelle Leitfaden zur Beachtung des Arten- schutzrechts bei der Planfeststellung vom 25. Februar 2009 (Landesbetrieb Straßenbau und Verkehr Schleswig-Holstein (LBV SH), aktualisiert 2013) maßgeblich. Demnach umfasst der Prüfrahmen der artenschutzfachlichen Betrachtung derzeit nur die eu- ropäisch streng geschützten Arten des Anhangs IV der FFH-Richtlinie (FFH-RL) sowie alle europäischen Vogelarten.

Methode: Das für die artenschutzrechtliche Konfliktanalyse einzustellende Artenspektrum ergibt sich aus den Ergebnissen der Begehung vom März 2018 sowie aus der Abfrage der dem LLUR vorliegenden Daten zu Tierlebensräumen. Die beim LLUR vorliegenden Daten geben für den direkten Planbereich keine Hinweise. In der weiteren Umgebung des Bauge- bietes sind im Nordosten ein Storchenhorst (2014) in einem Abstand von ca. 230 m zum Rand des Plangebietes, die Schleiereule (2012) östlich des Plangebietes, eine Kreuzkröte (1927) südöstlich des Plangebietes und eine Breitflügelfledermaus (1979) dargestellt.

Planungsbüro Springer x 24866 Busdorf 17 Gemeinde Stapel vorhabenbezogener Bebauungsplan Nr. 2 Begründung

Nach § 44 BNatSchG sind innerhalb einer artenschutzrechtlichen Prüfung nur die im Anhang IV FFH-Richtlinie aufgeführten Arten sowie sämtliche europäischen Vogelarten relevant. Im Fokus der Erfassung steht dabei das durch den Eingriff betroffene Vorhabensgebiet. Horstbäume von Greifvögeln sind bei der Bestandsaufnahme im Planbereich nicht festge- stellt worden, sodass eine direkte Beeinträchtigung von Greifvögeln und anderen Nutzern dieser Nester, wie z.B. der Waldohreule, weitgehend ausgeschlossen werden kann.

Die Möglichkeit eines Vorkommens weiterer streng geschützter Arten wurde hinsichtlich ei- ner potenziellen Habitateignung ebenfalls überprüft. Die strukturelle Ausstattung des Plangebietes kann aufgrund der bisherigen Nutzung und der bestehenden Versiegelungen sowie aufgrund der Lage innerhalb der Ortslage Norderstapel als deutlich unterdurchschnittlich bewertet werden. Er ist deutlich durch den menschlichen Einfluss geprägt.

Säuger Es wurden im Vorhabensgebiet keine Indizien (Schlafnester oder charakteristische Fraßspu- ren) für Vorkommen der nach Anhang IV FFH-RL und BArtSchV streng geschützten Hasel- maus (Muscardinus avellanarius) festgestellt. Das Vorhabensgebiet weist keine Habitateig- nung für diese Art auf, da Haselnusssträucher fast überall fehlen. Die aktuell bekannte Verbreitungssituation der Haselmaus in Schleswig-Holstein lässt dar- über hinaus ein Vorkommen der Art im Untersuchungsraum als sehr unwahrscheinlich er- scheinen (KLINGE 2007 / http://www.nussjagd-sh.de/nussjagd_sh/ergebniskarte.php).

Die Wald-Birkenmaus (Sicista betulina) wurde bislang ausschließlich in Schleswig-Holstein im Naturraum Angeln sicher nachgewiesen. Vorkommen dieser Art werden im Planbereich nicht erwartet, da die Wald-Birkenmaus als Lebensraum vor allem bodenfeuchte, stark von Vegetation strukturierte Flächen, wie Moore und Moorwälder, Seggenriede oder auch Ver- landungszonen von Gewässern bevorzugt. Typischerweise kommt sie in moorigen Birken- wäldern vor. Diese Lebensräume sind im Planbereich nicht vorhanden und die Art damit nicht betroffen.

Planungsbüro Springer x 24866 Busdorf 18 Gemeinde Stapel vorhabenbezogener Bebauungsplan Nr. 2 Begründung

Bei der Begehung des Vorhabengebietes wurden keine natürlichen Hohlräume oder größere Stammausrisse in den Gehölzbeständen als potenzielle Quartiere von streng geschützten Fledermäusen festgestellt. Im Bereich der östlich gelegenen Wohnhäuser wurde im Jahr 1979 die Breitflügelfledermaus vermerkt, die häufig in bebauten Bereichen anzutreffen ist. Wochenstuben oder Tagesverstecke sind aufgrund der vorhandenen Gewächshäuser im Planbereich auszuschließen. Für streng geschützte Fledermäuse ist das Eintreten von Ver- botstatbeständen nach § 44 BNatSchG durch das geplante Vorhaben nicht zu erwarten.

Ein Vorkommen sonstiger streng geschützter Säugetierarten (z.B. Wolf oder Fischotter) kann aufgrund der fehlenden Lebensräume ausgeschlossen werden. Eine artenschutzrechtliche Betroffenheit liegt nicht vor.

Vögel Eine eingriffsbedingte Betroffenheit von Rastvögeln ist auszuschließen. Landesweit bedeut- same Vorkommen sind nicht betroffen. Eine landesweite Bedeutung ist dann anzunehmen, wenn in einem Gebiet regelmäßig 2% oder mehr des landesweiten Rastbestandes der jewei- ligen Art in Schleswig-Holstein rasten (LBV SH 2013). Weiterhin ist eine artenschutzrechtlich Wert gebende Nutzung des Vorhabengebietes durch Nahrungsgäste auszuschließen. Eine existenzielle Bedeutung dieser Fläche für im Umfeld brütende Vogelarten ist nicht gegeben. Der Planbereich gilt gem. der Darstellungen des Landwirtschafts- und Umweltatlasses nicht als „maßgebliches Wiesenvogelbrutgebiet“. Solche Gebiete schließen nördlich der Ortschaft Norderstapel in der Treeneniederung an.

Aufgrund der vorgefundenen Habitatausprägung des Vorhabengebietes kann unter Einbe- ziehung der aktuellen Bestands- und Verbreitungssituation ein Brutvorkommen für die in der nachfolgenden Tabelle angeführten Vogelarten angenommen werden. Maßgeblich ist dabei die aktuelle Avifauna Schleswig-Holsteins (BERNDT et al. 2003).

Brutvögel Aufgrund der vorgefundenen Lebensraumstrukturen ist ein Vorkommen der dargestellten Brutvogelarten nicht auszuschließen (siehe nachfolgende Tabelle).

Potenzielle Vorkommen von Brutvögeln im Planungsraum sowie Angaben zu den ökologischen Gilden (G = Gehölzbrüter, GB = Bindung an ältere Bäume, B = Gebäudebrüter, O = Offenlandarten, OG = halboffene Standorte). Weiterhin sind Angaben zur Gefährdung nach der Rote Liste Schleswig- Holstein (KNIEF et al.2010) sowie der RL der Bundesrepublik (2016), 1 = vom Aussterben bedroht, 2 = stark gefährdet, 3 = gefährdet, R = extrem selten, V = Arten der Vorwarnliste, + = nicht gefährdet), zum Schutzstatus (nach EU- oder Bundesartenschutzverordnung , s = streng geschützt, b = beson- ders geschützt, Anh. 1 = Anhang I der Vogelschutzrichtlinie) Artname (dt) Artname (lat) Gilde RL SH RL BRD Schutz- status Amsel Turdus merula G + + b Bachstelze Motacilla alba O + + b Blaumeise Parus caeruleus GB + + b Buchfink Fringilla coelebs G + + b Dorngrasmücke Sylvia communis OG + + b Fitis Phylloscopus trochilus G + + b Gartengrasmücke Sylvia borin G + + b Gartenrotschwanz Phoenicurus phoenicurus GB + + b Grauschnäpper Muscicapa striata G + V b Grünfink Carduelis chloris G + + b

Planungsbüro Springer x 24866 Busdorf 19 Gemeinde Stapel vorhabenbezogener Bebauungsplan Nr. 2 Begründung

Artname (dt) Artname (lat) Gilde RL SH RL BRD Schutz- status Hänfling Carduelis cannabina OG + V b Kohlmeise Parus major GB + + b Mönchsgrasmücke Sylvia atricapilla G + + b Rotkehlchen Erithacus rubecula G + + b Star Sturnus vulgaris GB + + b Zaunkönig Troglodytes troglodytes G + + b Zilpzalp Phylloscopus collybita G + + b Diese Auflistung berücksichtigt die intensive Versiegelung der Planbereichsfläche und um- fasst daher Arten, die nicht bzw. nur auf der Vorwarnliste der gefährdeten Arten stehen. Der Großteil der aufgeführten Arten ist von Gehölzbeständen abhängig (Gebüsch- oder Baum- brüter wie z.B. Amsel, Mönchsgrasmücke). Auch für die Bodenbrüter (z.B. Rotkehlchen, Fitis oder Zilpzalp) sind Gehölzflächen in den Randbereichen der ehemaligen Gärtnerei wichtige Teillebensräume. Insgesamt ist mit einer geringen Anzahl von Individuen im Planbereich auszugehen. Es sind vor allem Arten zu erwarten, die an die Nähe zum Menschen gewöhnt und die störungsun- empfindlich sind sonstige streng geschützte Arten Die Ausstattung des Planbereichs mit Lebensräumen lässt ein Vorkommen sonstiger streng geschützter Arten nicht erwarten. Für den Nachtkerzenschwärmer fehlen die notwendigen Futterpflanzen (Nachtkerze, Wei- denröschen, Blutweiderich), sodass Vorkommen auszuschließen sind. Darüber hinaus ge- hört der Norden Schleswig-Holsteins nicht zum Verbreitungsraum dieser Art. Totholzbewohnende Käferarten (Eremit, Heldbock) sind auf abgestorbene Gehölze als Le- bensraum angewiesen. Die Bäume angrenzend an den Planbereich sind für diese Arten un- geeignet, sodass ein Vorkommen dieser Arten dort ebenfalls weitgehend ausgeschlossen werden kann. Streng geschützte Libellenarten, Fische und Weichtiere sind aufgrund fehlender Gewässer im Planbereich auch auszuschließen. Das nächstgelegene Gewässer ist das nordöstlich ge- legene Regenrückhaltebecken außerhalb des Planbereichs.

Die Vorbelastungen für potenziell vorhandene Arten bestehen in Störungen durch die vor- handene bzw. eingestellte Nutzung der Gärtnerei sowie die angrenzende Bebauung und die Bundesstraße 202. Aufgrund der genannten Nutzungen ist innerhalb des Planbereichs von einer geringen Emp- findlichkeit der potenziell vorkommenden Pflanzen- und Tierarten auszugehen.

Biologische Vielfalt Die biologische Vielfalt eines Lebensraumes ist von den unterschiedlichen Bedingungen der biotischen (belebten) und der abiotischen (nicht belebten) Faktoren abhängig. Hinzu kommt die Intensität der anthropogenen Veränderung des Lebensraumes. Aufgrund der bereits vorhandenen versiegelten Freiflächen und der großflächig bestehenden Gewächshäuser ist der Planbereich nur sehr untergeordnet als Lebensraum für Pflanzen und Tiere geeignet. Es ist mit einer geringen biologischen Vielfalt und einer geringen Individuen- zahl zu rechnen.

Planungsbüro Springer x 24866 Busdorf 20 Gemeinde Stapel vorhabenbezogener Bebauungsplan Nr. 2 Begründung

Prognose bei Nichtdurchführung der Planung Es werden sich keine grundsätzlichen Veränderungen bezüglich des Schutzgutes einstellen. Die bisherige Nutzung der Fläche und der Gebäude als Gärtnerei wurde eingestellt. Eine Wiederaufnahme ist nicht absehbar. Insofern würden die Gebäude verfallen.

Auswirkungen der Planung Die Planbereichsfläche ist bereits langjährig mit Gewächshäusern, Betriebsflächen und Stellplätzen bebaut. Lebensräume von Tieren und Pflanzen sind hier nur sehr untergeordnet möglich. Lebensräume von Arten des Anhangs IV der FFH-Richtlinie sind im Planbereich nicht festzustellen. Teilhabitate von europäischen Vogelarten sind an und in den vorhande- nen Gebäuden nicht auszuschließen. Hierbei handelt es sich um sog. Allerweltsarten, die im besiedelten Bereich häufig vorkommen und nicht gefährdet sind. Das Vorhaben sieht die weitere Nutzung der vorhandenen Gebäude vor. Sollten diese Gebäude (Gewächshäuser) erneuert werden, so ist bei einem Abriss auf mögliche vorhandene Brutvögel Rücksicht zu nehmen. Insofern ist eine Bauzeitenregelung für den Abriss zwischen dem 01.10. und Ende Februar, angelehnt an den § 39 Abs. 5 Nr. 2 BNatSchG, vorzusehen, um Beeinträchtigungen möglicher Brutvögel auszuschließen. Sollten Abrissarbeiten außerhalb dieses Zeitraumes durchgeführt werden müssen, so ist zur Vermeidung von Zugriffsverboten nach § 44 BNatSchG eine fachkundige Untersuchung der Gebäude auf Neststandorte durchzuführen. Lebensräume von Pflanzen und Tieren sind durch die Planungen nicht mehr als bislang durch die vorhandenen Nutzung gefährdet. Die umliegenden Flächen sind bereits vielfach bebaut und fallen somit als Lebensraum für Pflanzen und als Nahrungshabitat für Tiere weit- gehend aus. Beeinträchtigungen von Brutvögeln sind bei Berücksichtigung der Bauzeitenre- gelung auszuschließen. Somit sind Kompensationsmaßnahmen nicht notwendig.

Das Planungsgebiet hat eine allgemeine Bedeutung für das Schutzgut Tiere. Aufgrund der bisherigen Nutzungen tritt kein Verstoß gegen § 44 (1) BNatSchG ein. Spezielle Kompensa- tionsmaßnahmen werden nicht erforderlich. Unter diesen Voraussetzungen kann die Erheb- lichkeit des Eingriffs für das Schutzgut Tiere als gering eingestuft werden.

2.1.3 Schutzgut Fläche Derzeitiger Zustand Die Planbereichsfläche ist bereits vollständig baulich genutzt. Durch die Umnutzung der leer- stehenden Gewächshäuser erfolgt ein „Flächenrecycling“, das die gewerbliche Nutzung an- derer, bisher z.B. landwirtschaftlich genutzter Flächen vermeidet. Hierdurch wird der Flä- chenverbrauch verringert. Größe des Geltungsbereiches: ca. 1,66 ha Inanspruchnahme bislang baulich genutzter Flächen: ca. 1,66 ha

Prognose bei Nichtdurchführung der Planung Bei Nichtdurchführung der Planung wird die bereits bebaute Fläche voraussichtlich ohne Nutzung bleiben und die Gebäude weiter verfallen.

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Auswirkungen der Planung Durch die Weiterführung der Nutzung in den vorhandenen Gebäuden sind keine negativen Auswirkungen auf das Schutzgut festzustellen.

Auswirkungen auf das Schutzgut Fläche sind aufgrund der weiterführenden Nutzung der be- reits bebauten Flächen nicht zu erwarten.

2.1.4 Schutzgut Boden Derzeitiger Zustand Die heute anzutreffende Landschaftsform hat ihren Ursprung in den Gletscherablagerungen während der vorletzten Eiszeit (Saale-Eiszeit). Der Untergrund der Geest besteht vor allem aus eiszeitlichem Geschiebemergel (-lehm), lehmigem Sand oder Sand. Die Altmoränen- landschaft weist eine relativ hohe Reliefenergie auf. Flüsse wie Eider und Treene und die nach der Weichsel-Eiszeit einsetzenden Schmelzwasserströme haben die Geest vielfach durchschnitten. So entstanden die durch Talzüge voneinander getrennten, inselartigen Be- reiche (Holme). Das Plangebiet weist gemäß den Darstellungen des Landwirtschafts- und Umweltatlasses glazifluviatile Ablagerungen des Saale-Komplexes auf. Diese sandig, kiesigen sowie schluf- fig-tonigen Ablagerungen sind im Zuge der vorletzten, der Saale-Eiszeit als Moränenablage- rungen entstanden (Lehm und Sand). Aus diesen geologischen Grundlagen sind auf den Geestflächen entsprechend der Darstellungen des Landwirtschafts- und Umweltatlasses vor innerhalb des Planbereichs Pseudogley-Braunerdeböden entstanden. Dieser Boden besteht hier aus Geschiebedecksand über tiefem Geschiebelehm.

Die Wasserhaltungs- und Pufferfähigkeit ist im Planbereich aufgrund der vorliegenden san- digen bis lehmigen Böden eingeschränkt und es ist eine mittlere bis hohe Grundwasserneu- bildung gegeben.

Hinweise auf Altlasten liegen für den Planbereich seitens des Kreises Schleswig-Flensburg nicht vor.

Die Lebensraumfunktionen des Bodens sind auf unversiegelten Flächen vor allem auf Klein- und Kleinstlebewesen begrenzt. Die Wasserhaltungs- und Pufferfähigkeit ist aufgrund der vorliegenden lehmigen Böden mittel bis hoch, dagegen ist eine mittlere bis geringe Grund- wasserneubildung gegeben.

Archivfunktionen bzgl. kultur- und naturgeschichtlicher Gegebenheiten werden im Zuge der zukünftigen Baumaßnahme z.B. gem. § 15 Denkmalschutzgesetz berücksichtigt.

Das Relief ist großräumig bewegt. Das Gelände steigt im Planbereich von Norden nach Sü- den von 7 bis 9 m üNN an.

Prognose bei Nichtdurchführung der Planung Bei Verzicht der Ausweisung des Sondergebietes wird eine folgende Nutzung der ehemali- gen Gärtnerei ausbleiben. Die vorhandenen Gebäude werden verfallen.

Planungsbüro Springer x 24866 Busdorf 22 Gemeinde Stapel vorhabenbezogener Bebauungsplan Nr. 2 Begründung

Auswirkungen der Planung Der Planbereich ist durch Gewächshäuser, durch Stellplätze, Betriebsflächen und Folienbee- te bereits fast vollständig versiegelt bzw. befestigt. Nur entlang der B 202 ist ein Randstreifen mit Rasen vorhanden. Die Flächen des Planbereichs sind entsprechend der Kartierung vor Ort und unter Berück- sichtigung des oben dargestellten Luftbildes aus dem Jahr 2016 wie folgt genutzt: vorhandene Gewächshäuser 8.565 m² asphaltierte Flächen (Zufahrt, Betriebsfläche Nord) 1.480 m² gepflasterte Fläche 845 m² Schotterflächen (Weg, Stellplätze) 1.740 m² Folienbeete 1.890 m² Rasenflächen (Randstreifen der B 202) 1.365 m² gesamt 15.885 m²

Hinzu kommt ein asphaltiertes Teilstück der B 202 mit einer Fläche von 785 m², sodass der Planbereich eine Gesamtgröße von 16.670 m² aufweist. Die Gebäude sollen zunächst weiter genutzt werden. Ein Neubau ist nach den Festsetzun- gen des Bebauungsplanes allerdings auch möglich. Dies ist z.B. für eine Betriebsleiterwoh- nung im Südosten des Planbereichs (bisherige Folienbeete) vorgesehen. Der Bebauungsplan sieht eine versiegelbare Grundfläche (GR) von 10.000 m² vor. Diese Grundfläche ist nach § 19 Abs. 4 der Baunutzungsverordnung für Nebenanlagen bis zu einer Gesamtversiegelung von 13.500 m² auf dem Gelände überschreitbar. Dies entspricht einer Gesamtversiegelung von ca. 90% der überplanten Sondergebietsfläche. Der „Gemeinsame Runderlass des Innenministeriums und der Ministeriums für Energiewen- de, Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume zum „Verhältnis der naturschutzrechtlichen Eingriffsregelung zum Baurecht“ (Az.: IV 268/V 531 – 5310.23 -) vom 09.12.2013 regelt die Vorgaben für die Ermittlung der Ausgleichsflächengröße. Es liegen im Planbereich keine seltenen oder besonders ertragreichen landwirtschaftlichen Böden vor. Bei der Planbereichsfläche handelt es sich aufgrund der bereits vorhandenen baulichen Nutzung um einen Bereich mit allgemeiner Bedeutung für den Naturschutz. Eine zusätzliche Versiegelung auf der Planbereichsfläche über das bisherige Maß hinaus wird nicht erfolgen.

Für das Schutzgut Boden sind die Auswirkungen des Vorhabens durch zusätzliche Versiege- lungen nicht zu erwarten.

2.1.5 Schutzgut Wasser Derzeitiger Zustand Oberflächengewässer sind im Planbereich nicht vorhanden. Nordöstlich liegt ein Regenrück- haltebecken, das nicht in die Planung einbezogen wird.

Grundwasserflurabstände sind für das Plangebiet nicht bekannt. Entsprechend der Höhenla- gen und der zu erwartenden Bodenbedingungen sowie entsprechend des Wasserstandes im

Planungsbüro Springer x 24866 Busdorf 23 Gemeinde Stapel vorhabenbezogener Bebauungsplan Nr. 2 Begründung nordöstlich gelegenen Becken ist mit einem Grundwasserflurabstand von ca. 2 m unter der Geländeoberkante auszugehen. Die Neubildungs- oder Regenerationsfähigkeit des Grundwassers ist abhängig von der Bo- denbedeckung der Flächen, dem Relief, dem mit beiden Faktoren zusammenhängenden Di- rektabfluss von Oberflächenwasser, sowie vom Filter- und Reinigungsvermögen der anste- henden Bodenarten. Die Durchlässigkeit ist durch die weit reichende Versiegelung der Flä- chen beschränkt.

Prognose bei Nichtdurchführung der Planung Ohne die Umnutzung der Fläche würden die Versiegelungen bestehen bleiben und die Flä- chen weiterhin entwässert. Eine Entsiegelung der Flächen ist derzeit nicht abzusehen.

Auswirkungen der Planung Das im Bereich des Sondergebietes anfallende Niederschlagswasser wird entsprechend der technischen Vorschriften behandelt und an das nordöstlich vorhandene Regenrückhaltebe- cken abgegeben bzw. z.T. an die Vorflut übergeben. Eine Versickerung auf den Bauflächen ist aufgrund der großflächig vorhandenen Versiegelung nicht durchführbar. Es sind keine erheblichen Beeinträchtigungen des Schutzgutes Wasser zu erwarten. Ein Entwässerungskonzept ist im Zuge der konkreten Bauantragstellungen zu entwickeln. Kom- pensationsmaßnahmen sind derzeit nicht erforderlich.

Im Hinblick auf das Schutzgut Wasser sind die Auswirkungen des Bebauungsplanes auf- grund der bereits vorhandenen Versiegelung als gering einzustufen. Eine Versickerung ist aufgrund der gegebenen Versiegelung nicht möglich. Das Niederschlagwasser wird an die Vorflut abgeleitet.

2.1.6 Klima/Luft Derzeitiger Zustand Das Klima in Schleswig-Holstein wird von den in Nordeuropa vorherrschenden Großwetter- lagen wie Westwindströmungen, subtropischen Hochdruckgebieten (Azoren) und polaren Tiefdruckgebieten bestimmt. Aber auch die geographische Lage zwischen Nord- und Ostsee prägt das milde, gemäßigte und feuchte Klima mit milden Wintern und kühlen Sommern. Ausgeglichene Temperaturen im Jahresgang mit geringen jahreszeitlichen Schwankungen in den mittleren Monatstemperaturen, Wolken- und Niederschlagsreichtum mit einer hohen Zahl von Regentagen sowie durch Hochnebel und Wolken bedingte, kurze Sonnenschein- dauer sind Merkmale dieses ozeanisch geprägten Klimas.

Die mittlere Jahrestemperatur liegt bei 7,9 °C. Die mittlere Höhe des Niederschlages be- trägt in Schleswig-Holstein insgesamt ca. 720 mm/Jahr. Für den Raum Norderstapel liegt er mit ca. 830 mm deutlich über dem Landesdurchschnitt aber auch deutlich unter den für Schleswig (ca. 900 mm) angegebenen Werten. Der Wind kommt im Jahresverlauf vorherr- schend aus westlichen und südlichen Richtungen. Die mittlere Windgeschwindigkeit liegt zwischen 4 und 4,5 m/sec, was in der Regel einen regen Luftmassenaustausch zur Folge hat. Insgesamt bewirkt die vorherrschende Westdrift den häufigen Durchzug atlantischer Tiefdruckausläufer mit kurzen Schlechtwetterabschnitten. Extreme Klimaausprägungen wie z.B. sommerliche Überhitzung treten aufgrund des maritimen Einflusses kaum auf. Insge-

Planungsbüro Springer x 24866 Busdorf 24 Gemeinde Stapel vorhabenbezogener Bebauungsplan Nr. 2 Begründung samt ist das Klima des Kreises Schleswig-Flensburg aus bioklimatischer Sicht als "reizmild" zu bezeichnen.

Die Qualität der Luft gilt als wichtiger Bezug für Veränderungen von Boden, Wasser, Klima und Arten sowie des Erholungswertes einer Landschaft. Die Grundbelastung der Luft durch Schadstoffe wird in Schleswig-Holstein generell als gering eingestuft.

Prognose bei Nichtdurchführung der Planung Die Gebäude und Versiegelungen hätten weiterhin Bestand, sodass eine Veränderung be- züglich des Klimas/Kleinklimas nicht zu erwarten ist.

Auswirkungen der Planung Da der Planbereich bereits großflächig durch Gebäude und befestigte Freiflächen geprägt ist, werden sich keine Veränderungen des Mikroklimas ergeben. Nachhaltige Beeinträchti- gungen für Arten und Lebensgemeinschaften sowie für den Menschen sind durch die Pla- nungen aufgrund der vorhandenen Gebäude, der häufigen Winde und des ausgeglichenen Klimas nicht zu erwarten.

Aufgrund der klimaregulierenden Landschaftselemente im Umfeld der Planungsgebiete ha- ben die Planungen keine erheblich negativen Auswirkungen auf das Schutzgut Klima/Luft. Kompensationsmaßnahmen sind nicht erforderlich.

2.1.7 Schutzgut Landschaft Derzeitiger Zustand Großflächig ist das Landschaftsbild in der Gemeinde Stapel durch die Lage der Holme in der Eider- und der Treeneniederung bestimmt. Weit reichende, überschaubare Niederungsflä- chen sind durch die saalezeitlichen Geesthügel unterbrochen und schaffen eine vielgestalti- ge, abwechslungsreiche Landschaft. Der Planbereich liegt nördlich der Ortslage Norderstapel angrenzend an die Bundesstraße 202. Im Süden, Westen und Osten schließen sich bebaute Grundstücke an. Dieser durch die angrenzende Bebauung und die Verkehrswege bestimmte Landschaftsraum wird durch die vorhandenen großflächigen Gewächshäuser bestimmt. Vorbelastungen bestehen v.a. durch die Verkehrswege und die vorhandene bauliche Nutzung.

Der Bereich selbst hat für die Erholung keine Bedeutung.

Prognose bei Nichtdurchführung der Planung Die Gewächshäuser werden ohne eine fortgeführte Nutzung auf Dauer verfallen und das Orts- und Landschaftsbild dadurch negativ beeinflusst.

Auswirkungen der Planung Durch die vorhandenen großflächigen Gewächshäuser ist das Orts- und Landschaftsbild be- reits deutlich vorbelastet. Zusätzliche Auswirkungen auf das Landschaftsbild werden durch die Begrenzung der Firsthöhe neuer baulicher Anlagen auf 8,50 m begrenzt, sodass sich auch eine neue Bebauung an dieser Stelle in das Ortsbild des Ortsteils Norderstapel einfügt.

Planungsbüro Springer x 24866 Busdorf 25 Gemeinde Stapel vorhabenbezogener Bebauungsplan Nr. 2 Begründung

Aufgrund der bereits vorhandenen Gewächshäuser und befestigten Freiflächen der ehemali- gen Gärtnerei sind die Planbereichsflächen deutlich vorbelastet. Daher sind keine Kompen- sationsmaßnahmen vorgesehen.

2.1.8 Kulturelles Erbe und sonstige Sachgüter Derzeitiger Zustand Kulturgüter sind aufgrund der bisherigen Nutzung und der flächigen Versiegelung auf der Fläche des Planbereichs nicht zu erwarten. Sachgüter an der Planung Unbeteiligter sind nicht vorhanden.

Das Archäologische Landesamt stimmt der Planung laut Schreiben vom 06.04.2018 zu. Ar- chäologische Voruntersuchungen sind nicht vorgesehen. § 15 des Denkmalschutzgesetzes ist bezüglich möglicher Funde zu berücksichtigen.

Prognose bei Nichtdurchführung der Planung Bei Nichtdurchführung der Planung sind keine Veränderungen bezüglich des kulturellen Er- bes zu erwarten. Sachgüter sind nicht vorhanden.

Auswirkungen der Planung Es sind keine Auswirkungen auf das Schutzgut zu erwarten.

Die Umsetzung des Bebauungsplanes hat somit keine Auswirkungen auf Kultur- und Sach- güter im Umfeld des Geltungsbereiches.

2.1.9 Wechselwirkungen Die zu betrachtenden Schutzgüter beeinflussen sich gegenseitig in unterschiedlichem Maße. Diese Wechselwirkungen und Querbezüge sind bei der Beurteilung der Folgen eines Ein- griffs zu betrachten, um sekundäre Effekte und Summationswirkungen erkennen und bewer- ten zu können. In der folgenden Beziehungsmatrix sind zunächst zur Veranschaulichung die Intensitäten der Wechselwirkungen dargestellt und allgemein bewertet.

Die aus methodischen Gründen auf Teilsegmente des Naturhaushaltes, die so genannten Umweltbelange, bezogenen Auswirkungen betreffen also in Wirklichkeit ein komplexes Wir- kungsgefüge. Dabei können Eingriffswirkungen auf einen Belang indirekte Sekundärfolgen für ein anderes Schutzgut nach sich ziehen. So hat die Überbauung von Böden im Regelfall Auswirkungen auf den Wasserhaushalt, indem der Oberflächenabfluss erhöht und die Grundwasserneubildung verringert wird. Zusammenhänge kann es aber auch bei Vermei- dungs- und Ausgleichsmaßnahmen geben, die neben den erwünschten Wirkungen bei ei- nem anderen Umweltbelang negative Auswirkungen haben können. So kann z.B. die zum Schutz des Menschen vor Lärm erforderliche Einrichtung eines Lärmschutzwalles einen zu- sätzlichen Eingriff ins Landschaftsbild darstellen oder die Unterbrechung eines Kaltluftstro- mes bewirken.

Planungsbüro Springer x 24866 Busdorf 26 Gemeinde Stapel vorhabenbezogener Bebauungsplan Nr. 2 Begründung

Umweltbelange Mensch

t r f e

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n e c g e + e e n u z r s l n s a h e e n u d o s h t c r d l a m n h l a o i ä e

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A B F B W K T P L K W E

Fläche Ɣ Ɣ z Ɣ y - - -

Boden Ɣ z y z Ɣ z y -

Wasser Ɣ z Ɣ y Ɣ y Ɣ Ɣ

Klima z y Ɣ Ɣ - Ɣ z Ɣ

Tiere + Pflanzen Ɣ y y y z y y y

Landschaft y - - - y z Ɣ z

Kulturgüter - - - - y z y y

Wohnen - y y z y z y z

Erholung - - y - z y y y

A beeinflusst B: z stark Ɣ mittel y wenig - gar nicht

Der räumliche Wirkungsbereich der Umweltauswirkungen bleibt weitestgehend auf das Vor- habengebiet und dessen unmittelbare Randbereiche beschränkt. So führt der durch eine zu- sätzliche Versiegelung hervorgerufene Verlust von möglichen Lebensräumen im Plangebiet nicht zu einer Verschiebung oder Reduzierung des Artenspektrums im Gemeindegebiet. Auch die örtlichen Veränderungen von Boden, Wasser und Klima/Luft führen nicht zu einer großflächigen Veränderung des Klimas einschließlich der Luftqualität. Über das Vorhaben- gebiet hinausgehende Beeinträchtigungen der Umwelt infolge von Wechselwirkungen zwi- schen den Schutzgütern sind daher nicht zu erwarten.

2.2 Vermeidung von Emissionen und sachgerechter Umgang mit Abfällen und Abwässern Die Vermeidung von Emissionen wird im Bereich des Plangebietes u.a. durch die Einhaltung der Energiesparverordnung nach dem aktuellen Stand der Technik gewährleistet. Bezüglich der sonstigen Emissionen (z.B. Verkehr) sind nach dem derzeitigen Planungs- stand keine erhöhten Emissionen durch den vorhandenen Verkehr zu erwarten.

Die Entsorgung von Abwässern und Müll wird durch die Abwasserentsorgung GmbH bzw. durch die Abfallentsorgung des Kreises Schleswig-Flensburg erfolgen. Hier sind keine Beeinträchtigungen zu erwarten.

Planungsbüro Springer x 24866 Busdorf 27 Gemeinde Stapel vorhabenbezogener Bebauungsplan Nr. 2 Begründung

2.3 Nutzung erneuerbarer Energien sowie sparsame und effi- ziente Nutzung von Energie Die Gebäude werden nach dem Stand der Technik beheizt und mit Energie versorgt. Die Festsetzungen des Bebauungsplanes lassen eine Anbringung von regenerativen Energie- quellen zu (z.B. Solaranlagen). Beeinträchtigungen bezüglich der Umweltbelange sind hier nicht zu erwarten.

2.4 Risiken für die menschliche Gesundheit, Kulturgüter oder die Umwelt durch Unfälle oder Katastrophen Derzeit sind bei Umsetzung der Planung keine Risiken für die menschliche Gesundheit, Kul- turgüter oder die Umwelt durch Unfälle und Katastrophen abzusehen. Betriebe nach der Störfallverordnung sind in der Umgebung nicht bekannt.

2.5 Auswirkungen der Planung auf das Klima und Anfälligkeit der geplanten Vorhaben gegenüber den Folgen des Klima- wandels Durch die Umsetzung der Planung wird eine vorhandene bauliche Anlage weiter genutzt. Auswirkungen des Vorhabens auf das Klima und eine Anfälligkeit bezüglich der Folgen des Klimawandels (z.B. Lage innerhalb eines überschwemmungsgefährdeten Bereichs) sind da- her nicht gegeben.

2.6 Kumulative Wirkung von Planungen in einem engen räumli- chen Zusammenhang Mögliche kumulative Wirkungen im Zusammenhang mit anderen Planungen sind derzeit nicht bekannt.

2.7 Beschreibung der eingesetzten Techniken und Stoffe Für die Erhaltung bzw. Neuanlage der Gebäude und versiegelten Flächen werden voraus- sichtlich nur allgemein häufig verwendete Techniken und Stoffe angewandt bzw. eingesetzt.

2.8 Prognose über die Entwicklung des Umweltzustandes bei Nichtdurchführung der Planung Bei Nichtdurchführung der Planung lassen sich zusammenfassend nur die Beibehaltung des Status-quo und somit die Erhaltung des bisherigen Umweltzustandes prognostizieren. In die- sem Falle würden die Gebäude und befestigten Freiflächen ohne eine Folgenutzung unge- nutzt bleiben und verfallen.

2.9 Zusammenfassende Auswirkungen auf die Schutzgüter Im Folgenden werden anlage- und baubedingte sowie betriebsbedingte Wirkfaktoren unter- schieden.

Planungsbüro Springer x 24866 Busdorf 28 Gemeinde Stapel vorhabenbezogener Bebauungsplan Nr. 2 Begründung

Auswirkungen auf Natur und Landschaft haben dabei aufgrund der bereits vorhandenen Be- bauung nur untergeordnet folgende Maßnahmen durch die mögliche Erneuerung von Ge- bäuden: - Bau bzw. Erneuerung von Gebäuden, - Verlegung von Ver- und Entsorgungsleitungen auf den Grundstücken, - Veränderung des Landschaftsbildes durch neue oder veränderte Gebäude.

Anlagebedingte Wirkungen sind dauerhafte Beeinträchtigungen des Naturhaushaltes durch die Existenz des Vorhabens an sich. Diese beschränken sich auf das unmittelbare Projekt- gebiet und sind im Wesentlichen folgende: x Geringe potenzielle Veränderung des Ortsbildes durch Neubauten, begrenzt auf eine Firsthöhe von 8,5 m. x Zusätzliche Versiegelungen sind aufgrund der bereits weitreichend vorhandenen Versie- gelung nicht möglich.

Baubedingte Wirkungen sind Beeinträchtigungen des Naturhaushaltes während der Bauar- beiten zur Realisierung des geplanten Vorhabens, welche nach Bauende wieder eingestellt bzw. beseitigt werden. Während dieses Zeitraumes kommt es vor allem durch die Lagerung von Baumaterialien und die Arbeit der Baumaschinen auch außerhalb des Planbereiches zu folgenden erhöhten Belastungen der Umwelt: x Flächenbeanspruchung durch möglichen Baustellenbetrieb, x Bodenverdichtung Lagerung von Baumaterialien, x Lärm und Erschütterungen durch Baumaschinen,

Betriebsbedingte Wirkungen sind aufgrund der bisher vorhandenen großflächigen Nutzung als Gartenbaubetrieb nicht über das bisherige Maß hinaus zu erwarten.

3 SCHUTZ-, MINIMIERUNGS-, AUSGLEICHS- UND ERSATZMAേNAHMEN Der Verursacher eines Eingriffs ist verpflichtet, vermeidbare Beeinträchtigungen von Natur und Landschaft zu unterlassen. Verbleiben nach Ausschöpfung aller Vermeidungs- bzw. Mi- nimierungsmaßnahmen erhebliche Beeinträchtigungen des Naturhaushaltes, so sind gem. § 15 (2) BNatSchG Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen durchzuführen.

Obwohl durch die Aufstellung des Bebauungsplanes selbst nicht in den Naturhaushalt und das Landschaftsbild eingegriffen werden kann, sondern nur durch dessen Realisierung, ist die Eingriffsregelung dennoch von Bedeutung, da nur bei ihrer Beachtung eine ordnungsge- mäße Abwägung aller öffentlichen und privaten Belange möglich ist.

Das geplante Vorhaben wird sehr geringe Beeinträchtigungen von Natur und Landschaft auslösen. Die einzelnen Vermeidungs- / Minimierungsmaßnahmen für die Schutzgüter wer- den im Folgenden dargestellt. Einige der genannten Maßnahmen sind aufgrund gesetzlicher Bestimmungen ohnehin durchzuführen (z.B. Schallschutz) und sind somit keine Vermei- dungs- und Minimierungsmaßnahmen im Sinne der naturschutzrechtlichen Eingriffsregelung. Sie werden vollständigkeitshalber und zum besseren Verständnis jedoch mit aufgeführt.

Planungsbüro Springer x 24866 Busdorf 29 Gemeinde Stapel vorhabenbezogener Bebauungsplan Nr. 2 Begründung

3.1 Vermeidungs- und Minimierungsmaßnahmen Schutzgut Menschen und menschliche Gesundheit Es sind keine zusätzlichen Maßnahmen zur Vermeidung oder Minderung von Auswirkungen auf das Schutzgut vorgesehen.

Schutzgut Tiere, Pflanzen und biologische Vielfalt Hinweise zur Außenbeleuchtung: Für die Außenbeleuchtung sollten nur Leuchtmittel mit einer Hauptintensität des Spektralbe- reiches über 500 nm verwendet werden. Marktgängige Leuchtmittel sind zurzeit Natrium- dampflampen und LED-Leuchten. Bei den LED-Leuchten sollte ein geeigneter Farbton im insektenfreundlichem Spektralbe- reich (z.B. Warmweiß, Gelblich, Orange, Amber) gewählt werden. Die Lampen sollten mög- lichst niedrig aufgestellt werden und geschlossene Lampenkörper mit Abblendungen nach oben und zur Seite aufweisen. Die Beleuchtungsdauer sollte auf das notwendige Maß be- grenzt werden.

Zur Vermeidung von Zugriffsverboten nach § 44 BNatSchG sollen vorhandene Gebäude zwischen dem 01.10. und Ende Februar abgerissen werden. Hierdurch können Beeinträchti- gungen von Brutvögeln vermieden werden. Sollte diese Bauzeitenregelung nicht einzuhalten sein, sind konkrete Untersuchungen zu Brutvögeln vor dem Abriss durchzuführen. Es werden bei Einhaltung dieser Regelung bezüglich der biologischen Vielfalt keine erhebli- chen negativen Auswirkungen erwartet; folglich sind auch keine Vermeidungs- oder Minimie- rungsmaßnahmen notwendig oder vorgesehen. Durch Maßnahmen zum Ausgleich von Be- einträchtigungen anderer Schutzgüter können allerdings zusätzlich positive Wirkungen auf das Schutzgut Biologische Vielfalt erreicht werden.

Schutzgut Fläche Auswirkungen auf das Schutzgut werden durch die Fortführung der Nutzung vorhandener Gebäude und Freiflächen vermieden.

Schutzgut Boden Die vorgesehenen Bauflächen sind bereits großflächig versiegelt. Eine zusätzliche Versiege- lung ist nicht möglich. Es sind die Hinweise der Bodenschutzbehörde zu beachten.

Schutzgut Wasser Minderung der Auswirkungen durch die bereits vorhandene Flächenentwässerung.

Schutzgut Klima / Luft Es sind keine zusätzlichen Maßnahmen zur Vermeidung oder Minderung von Auswirkungen auf das Schutzgut vorgesehen.

Schutzgut Landschaft(-sbild) / Erholung Die Planbereichsfläche ist bereits mit Gewächshäusern bebaut. Die Freiflächen sind über- wiegend befestigt, sodass keine weiteren Vermeidungs- und Minderungsmaßnahmen not- wendig sind.

Planungsbüro Springer x 24866 Busdorf 30 Gemeinde Stapel vorhabenbezogener Bebauungsplan Nr. 2 Begründung

Die Erholung wird nicht beeinträchtigt.

Schutzgut kulturelles Erbe und sonstige Sachgüter Es sind keine zusätzlichen Maßnahmen zur Vermeidung oder Minderung von Auswirkungen auf das Schutzgut vorgesehen.

3.2 Bilanzierung von Eingriff und Ausgleich Unvermeidbare Beeinträchtigungen mit einem entsprechenden Kompensationsbedarf erge- ben sich für folgende Schutzgüter:

Schutzgut Pflanzen und Tiere Lebensräume von Pflanzen und Tieren sind durch die Planungen nicht mehr als bislang durch die vorhandenen Nutzung gefährdet. Die umliegenden Flächen sind bereits weitge- hend bebaut bzw. in landwirtschaftlicher Nutzung und fallen somit als Lebensraum für Pflan- zen und als Nahrungshabitat für Tiere weitgehend aus. Beeinträchtigungen von Brutvögeln sind bei Berücksichtigung der Bauzeitenregelung auszuschließen. Somit sind Kompensati- onsmaßnahmen nicht notwendig.

Schutzgut Boden Der „Gemeinsame Runderlass des Innenministeriums und der Ministeriums für Energiewen- de, Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume zum „Verhältnis der naturschutzrechtlichen Eingriffsregelung zum Baurecht“ (Az.: IV 268/V 531 – 5310.23 -) vom 09.12.2013 regelt die Vorgaben für die Ermittlung der Ausgleichsflächengröße. Dieser Runderlass geht bei der Berechnung der notwendigen Ausgleichsfläche von der ma- ximal möglichen Versiegelung der Baugrundstücke aus. Darüber hinaus sieht der Runder- lass für die Versiegelung von landwirtschaftlichen Flächen ein Ausgleichsverhältnis von 1 : 0,5 vor.

Die Festsetzungen des Bebauungsplanes ermöglichen eine Versiegelung von maximal 13.500 m². Bisher sind ca. 14.500 m² versiegelt bzw. befestigt, sodass keine Neuversiege- lung entstehen wird. Ausgleichsmaßnahmen sind daher nicht notwendig.

3.3 Grünordnerische Festsetzungen, Text (Teil B) Im Text (Teil B) des Bebauungsplanes ist folgende grünordnerische Festsetzungen enthal- ten, die aus den Inhalten des Umweltberichtes abgeleitet wird: x 2. Festsetzung der überbaubaren Grundfläche auf max. 13.500 m² x 5. Stellplätze und Zufahrten sind aus fugenreichem Material herzustellen (z.B. Schotter- rasen, Betongrassteine, Pflaster).

Auf der Planzeichnung sind folgende Festsetzungen enthalten, die sich auf die grünordneri- schen Belange auswirken: x Festsetzung der Firsthöhe auf max. 8,5 m. x Festsetzung der Grundfläche auf 10.000 m².

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3.4 Beschreibung der Ausgleichsmaßnahme Es sind im Rahmen des Bebauungsplanes keine Ausgleichsmaßnahmen vorgesehen.

4 PLANUNGSALTERNATIVEN

4.1 Standortalternativen Der vorgesehene Standort für das Sondergebiet ist gewählt worden, da dieser Bereich be- reits großflächig baulich genutzt ist und das vorgesehene Vorhaben die vorhandenen Ein- richtungen übernehmen will. Daher sind alternativen innerhalb des Gemeindegebietes nicht ersichtlich. Die Ausweisung eines Sondergebietes steht nicht in Konkurrenz mit den Gewerbegebieten in der unmittelbaren Umgebung, sondern erweitert und ergänzt deren Angebot um ein eigen- ständiges Sortiments- und Serviceangebot.

Die Planung entspricht aus Sicht der Gemeinde dem in Ziffer 2.6 LEP 2010 als Grundsatz der Raumordnung festgelegten Vorgabe, dass die Erweiterung ortsansässiger Betriebe so- wie die Ansiedlung ortsangemessener Betriebe in allen Gemeinden zulässig sind und dass vor der Neuausweisung von Flächen in den Gemeinden geeignete Altstandorte, Brachflä- chen und Konversionsstandorte zu nutzen sind. Die Planung entspricht weiterhin dem in Ziffer 2.7 LEP 2010 dargelegten Grundsätzen für ei- ne geordnete, unter städtebaulichen, ökologischen und landschaftlichen Aspekten verträgli- che Siedlungsentwicklung, wonach u.a. die Umnutzung brachliegender ehemals baulich ge- nutzter Flächen (hier auch insbesondere ehemals gewerblich genutzter Flächen) im Sied- lungsbereich voranzutreiben sowie leer stehende Bausubstanz in bebauten Ortslagen, ins- besondere in den Stadt- und Dorfkernen, zu modernisieren und angemessen zu nutzen sind.

4.2 Planungsalternativen Dieses Vorhaben ist bezogen auf die vorhandenen Gegebenheiten und die Nachnutzung der Gebäude der ehemaligen Gärtnerei. Daher bieten sich zu den Darstellungen derzeit keine Alternativen.

5 ZUSÄTZLICHE ANGABEN

5.1 Verwendete Verfahren bei der Umweltprüfung und Hinweise auf Schwierigkeiten Methodische Grundlage für den Umweltbericht ist die Auswertung der vorhandenen Unterla- gen sowie die planerische Einschätzung auf Basis dieser Unterlagen und einer Ortsbege- hung mit Biotoptypenkartierung. Das Prüfverfahren ist nicht technischer, sondern naturwissenschaftlicher Art. Die Gelände- aufnahmen und Kartierungen wurden gemäß der Hinweise des Erlasses „Verhältnis der na- turschutzrechtlichen Eingriffsregelung zum Baurecht“ gemeinsamer Erlass des Ministeriums für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume und des Innenministeriums vom 9.12.2013 vorgenommen.

Planungsbüro Springer x 24866 Busdorf 32 Gemeinde Stapel vorhabenbezogener Bebauungsplan Nr. 2 Begründung

Die Informationen des LLUR aus der LANIS Datenbank wurden für die Erarbeitung der ar- tenschutzrechtlichen Belange ausgewertet.

5.2 Maßnahmen zur Überwachung Nach § 4c Satz 1 BauGB muss die Kommune im Rahmen des 'Monitorings' die vorhergese- henen erheblichen nachteiligen Auswirkungen der Planung überwachen bzw. im Rahmen der Überwachung auch die entsprechenden unvorhergesehenen Auswirkungen ermitteln, um so in der Lage zu sein, ggf. geeignete Maßnahmen zur Abhilfe zu ergreifen. Hierzu sind folgende Überwachungsmaßnahmen geeignet: x Für den gesamten Geltungsbereich regelmäßige Überwachungstermine in kurzfristigen Abständen im Rahmen der Bauausführung bis zur Fertigstellung zur Überwachung der baubedingten Auswirkungen sowie gezielte Überprüfung bei entsprechenden Hinwei- sen aus der Bevölkerung. x Für den gesamten Geltungsbereich unregelmäßige Überwachungstermine in mittel- bis langfristigen Abständen zur Überwachung der anlage- und betriebsbedingten Auswir- kungen sowie gezielte Überprüfung bei entsprechenden Hinweisen aus der Bevölke- rung. x Die o.g. Überwachung erfolgt im Regelfall durch 'Inaugenscheinnahme' und unter räumlicher Berücksichtigung unmittelbar angrenzender Flächen.

Auf die rechtliche Zuständigkeit anderer Behörden, insbesondere der Bauaufsichtsbehörde im Zusammenhang mit der Vollzugskontrolle der Festsetzungen, wird hier allgemein beson- ders hingewiesen und diese bleibt unabhängig vom Monitoring unberührt.

Die Überwachung erfolgt unter besonderer Berücksichtigung insbesondere folgender Pro- jektwirkungen bzw. Schutzgüter: x Generell Kontrolle der Umsetzung und Wirksamkeit der Festsetzungen in Teil A und B (hier insbesondere der Anpflanz- und Erhaltungsgebote, der Maßnahmenfläche, der ar- tenschutz-fachlichen Maßnahmen und der zulässigen Bodenversiegelungen). x Generell Kontrolle der Umsetzung und Wirksamkeit der Hinweise im Text Teil B. x Generell Schutz und Erhalt vorhandener Gehölzstrukturen außerhalb des Geltungsbe- reiches durch das Vorhaben. x Kontrolle der Berücksichtigung des schonenden Umgangs mit Mutter- bzw. Oberbo- den, x unvorhergesehene Vorkommen gefährdeter / geschützter Arten und Berücksichtigung von Artenschutzbestimmungen gemäß BNatSchG und LNatSchG, x unvorhergesehene Vorkommen sonstiger schädlicher Bodenveränderungen (§ 2 LBodSchG), x unvorhergesehene Vorkommen von Kultur(Boden)denkmälern (§ 15 DSchG). x Generelle Kontrolle zur Umsetzung der Ausgleichsmaßnahme.

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5.3 Allgemeine Zusammenfassung Mit der Aufstellung des Bebauungsplanes Nr. 2 der Gemeinde Stapel soll die Nachnutzung der ehemaligen Gärtnerei Hoof mit ausgedehnten Gewächshäusern und Freiflächenbefesti- gungen erreicht werden. Vorgesehen ist eine versiegelbare Grundfläche von maximal 13.500 m² bei einer Firsthöhe der Gebäude von max. 8,5 m. Die Erschließung des Gebietes erfolgt von der südlich verlaufenden B 202. Zusammenfassend werden die durch die Planung möglichen und zu erwartenden Auswir- kungen auf die Umweltbelange aufgeführt: Schutzgut Menschen einschl. menschlicher Gesundheit: Im Planbereich wird innerhalb der vorhandenen Gebäude ein Caravanhandel und Servicebetrieb zugelassen. Zusätzliche Be- einträchtigungen sind durch die Lage innerhalb der Ortslage an der B 202 im Nahbereich nicht zu erwarten. Schutzgut Tiere, Pflanzen und biologische Vielfalt: Aufgrund der bisherigen Nutzung ist nur untergeordnet mit Lebensräumen von europäischen Vogelarten zu rechnen. Diese werden durch die Einhaltung einer Bauzeitenregelung im Falle von Gebäudeabrissen berücksichtigt.

Schutzgut Fläche: Der Planbereich ist bereits fast vollständig bebaut. Eine Neuinanspruch- nahme von Flächen entfällt daher. Schutzgut Boden:. Eine zusätzliche Versiegelung von Bodenfläche ist im Planbereich nicht vorgesehen. Daher entfallen Kompensationsmaßnahmen. Schutzgut Wasser: Das anfallende Niederschlagswasser wird über vorhandene Leitungen und das nordöstlich gelegene Regenrückhaltebecken an die Vorflut abgegeben. Oberflä- chengewässer sind durch die Planung nicht betroffen. Schutzgut Klima: Durch das Vorhaben sind aufgrund der vorhandenen Gebäude und Versie- gelungen keine erheblichen Beeinträchtigungen zu erwarten. Schutzgut Landschaftsbild: Beeinträchtigungen des Landschaftsbildes sind aufgrund der vorhandenen Gebäude und durch die Festsetzung der Firsthöhe auf 8,5 m nicht zu erwarten. Schutzgut kulturelles Erbe und Sachgüter: Kulturelles Erbe ist aufgrund der bereits vorhan- denen Bebauung und Versiegelung nicht zu erwarten. Sachgüter sind von der Änderung der Flächennutzung nicht betroffen. Auswirkungen auf FFH-Gebiete oder Schutzgebiete nach der EU-Vogelschutzrichtlinie sind aufgrund der Entfernung und der Lage der Planbereichsfläche innerhalb der Ortschaft nicht zu erwarten.

Gesamtbeurteilung: Mit der Umsetzung der Inhalte des Bebauungsplanes Nr. 2 der Gemeinde Stapel sind sehr geringe Beeinträchtigungen der beschriebenen Umweltbelange verbunden. Diese Beein- trächtigungen sind aufgrund der Lage der Eingriffsflächen innerhalb des intensiv baulich ge- nutzten Bereiches der Ortslage Norderstapel und aufgrund der bereits vorhandenen Beein- trächtigungen durch die bestehende Versiegelung nicht als erheblich zu bezeichnen.

Nach Durchführung aller im Bebauungsplan festgesetzter Maßnahmen ist von keinen erheb- lichen und nachhaltigen Beeinträchtigungen der untersuchten Umweltbelange auszugehen.

Planungsbüro Springer x 24866 Busdorf 34 Gemeinde Stapel vorhabenbezogener Bebauungsplan Nr. 2 Begründung

6 LITERATUR- UND QUELLENANGABEN BLAB, J. (1993): Grundlagen des Biotopschutzes für Tiere. Bonn - Bad Godesberg. BERNDT, R.K et al.. (2003): Vogelwelt Schleswig-Holsteins, Band 5 Brutvogelatlas, 2. Aufl, Wachholtz Verlag Neumünster. BORKENHAGEN, P, 1993: Atlas der Säugetiere Schleswig-Holsteins. - Landesamt f. Naturschutz u. Landschaftspflege Schleswig-Holstein, Kiel. GEMEINDE STAPEL: Flächennutzungsplan und Landschaftsplan INNENMINISTERIUM DES LANDES SCHLESWIG-HOLSTEIN (2006): Auswahl der nach Artikel 4 Absatz 1 der Richtlinie 92/43/EWG (FFH-Richtlinie) zu benennenden Gebiete Schleswig- Holsteins, Amtsblatt Schleswig-Holstein Ausgabe Nr. 39/40, 2.10.2006 INNENMINISTERIUM DES LANDES SCHLESWIG-HOLSTEIN (2006): Erklärung zu Europäischen Vogelschutzgebieten in Schleswig-Holstein sowie Auswahl von nach Artikel 4 Absatz 1 der Richtlinie 92/43/EWG des Rates (FFH-Richtlinie) zu benennenden Gebieten, Amtsblatt Schleswig-Holstein Ausgabe Nr. 36, 4.9.2006 LANDESAMT FÜR NATURSCHUTZ UND LANDSCHAFTSPFLEGE, SCHLESWIG HOLSTEIN (2010): Rote Liste der in Schleswig-Holstein gefährdeten Vogelarten LANDESBETRIEB FÜR STRASSENBAU UND VERKEHR SCHLESWIG-HOLSTEIN (LBV-SH), 2009: Beachtung des Artenschutzrechtes in der Planfeststellung - Neufassung nach der Novellie- rung des Bundesnaturschutzgesetzes vom 12. Dezember 2007, Stand: 2013. Landwirtschafts- und Umweltatlas (www.umweltdaten.landsh.de/atlas/script/index.php) LLUR (2018): Kartieranleitung und Biotoptypenschlüssel für die Biotopkartierung Schleswig-Holstein, 4. Fassung April 2018 KLINGE, A., 2003: Die Amphibien und Reptilien Schleswig-Holsteins - Rote Liste. 3. Fassung. LANU (Hrsg.): Schriftenreihe LANUSH-Natur-RL17. Flintbek KLINGE, A, WINKLER C. (2005) Atlas der Amphibien- und Reptilien Schleswig-Holsteins KNIEF, W. et al (2010): Die Brutvögel Schleswig-Holsteins. Rote Liste. - Landesamt f. Naturschutz u. Landschaftspflege Schleswig-Holstein, Kiel. MEYNEN, E.; SCHMITHÜSEN, J. et al. (1962): Handbuch der naturräumlichen Gliederung Deutsch- lands MIERWALD, U. & ROMAHN, K. (2006): Die Farn- und Blütenpflanzen Schleswig-Holsteins, Rote Lis- te. - Landesamt f. Naturschutz u. Landschaftspflege Schleswig-Holstein, Kiel. MINISTERIUM FÜR INNERES, LÄNDLICHE RÄUME UND INTEGRATION: zweiter Entwurf der Teil- aufstellung des Regionalplans für den Planungsraum I, Stand August 2018 MINISTERIUM für ländliche Räume, Landesplanung, Landwirtschaft und Tourismus: Regionalplan Planungsraum V, Neufassung 2002. MINISTERIUM Umwelt, Natur und Forsten (2002): Landschaftsrahmenplan für den Planungsraum V MINISTERIUM FÜR ENERGIEWENDE, LANDWIRTSCHAFT, UMWELT, NATUR UND DIGITALISIERUNG (MELUND), 2017: Jahresbericht 2017 Zur biologischen Vielfalt Jagd und Artenschutz. RUNGE, F. (1986): Die Pflanzengesellschaften Mitteleuropas, Aschendorff Münster WEGENER, U. (1991): Schutz und Pflege von Lebensräumen - Naturschutzmanagement -, Jena

Planungsbüro Springer x 24866 Busdorf 35

M. 1 : 5.000 B-Plan Nr. 2 Gemeinde Stapel Weißstorch 2014 Breitflügelfledermaus 1979 Teichmolch 1982

Zitronenfalter 2012 Schleiereule Kreuzkröte 2012 1927

Wasserspitzmaus (Wsp ?) 2017

B-PLAN NR. 2 GEMEINDE STAPEL Arten der LANIS-Datenbank

PLANUNGSBÜRO SPRINGER LANDSCHAFTSARCHITEKTUR ALTE LANDSTRASSE 7 24866 BUSDORF/SCHLESWIG TELEFON: 04621/9396-0 FAX: 04621/9396-66 NOVEMBER 2018 M. 1 : 5.000 1859 Grünland Schmuckgrün M 1 : 1.000 Gehölzstreifen Weiden

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Stellplätze Fahrspuren asphaltiert, Gewächshäuser Zaun Standplätze aus Schotter Folienbeete Hecke 2 20 Hainbuchen B Rasen Rasen Hauptstraße Zaun B 202 Zaun

B-PLAN 2 STAPEL e aß BESTANDSPLAN tr fs o h n ah B 0