Regierungspräsidium Kassel |
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Regierungspräsidium Kassel Regierungspräsidium Kassel · 34112 Kassel Aktenzeichen 21- 93 b 2300/1-2018/ 3 Bearbeiter/in Herr Zierau / Frau Kraus Durchwahl 0561 106-31 13 Fax 0611 32764-1642 E-Mail [email protected] Internet www.rp-kassel.de Gemeindevorstand der Ihr Zeichen ohne Gemeinde Friedewald Ihr Antrag vom 03.01.2019 Schlossplatz 2 hier eingegangen am 09.01.2019 36269 Friedewald Besuchsanschrift Am Alten Stadtschloss 1, Kassel Datum .04.2019 Nachrichtlich: Planungsbüro Koch Alte Chaussee 4 35614 Aßlar In dem landesplanerischen Verfahren nach § 6 Abs. 2 Raumordnungsgesetz (ROG) i.V.m. § 8 Hess. Landesplanungsgesetz (HLPG) der Gemeinde Friedewald Antragstellerin, wegen Zulassung einer Abweichung vom Regionalplan Nordhessen 2009 (RPN) hat der Zentralausschuss der Regionalversammlung Nordhessen in seiner Sitzung am 29.04.2019 folgende landesplanerische Entscheidung getroffen: Wir sind telefonisch mo. - do. von 08:00 - 16:30 Uhr und fr. von 08:00 - 15:00 Uhr ständig erreichbar. Besuche bitte möglichst mo. - do. in der Zeit von 09:00 - 12:00 Uhr und von 13:30 - 15:30 Uhr, fr. von 09:00 - 12:00 Uhr, oder nach tel. Vereinbarung. Postanschrift: Am Alten Stadtschloss 1 34117 Kassel Vermittlung: 0561 106-0. Das Dienstgebäude Am Alten Stadtschloss 1 ist mit den Straßenbahnlinien 3, 4, 6, 7 und 8 (Haltestelle Altmarkt), den RegioTrams 1 und 4 (Haltestelle Altmarkt) sowie verschiedenen Buslinien zu erreichen. 2 I. Die am 03.01.2019 beantragte Abweichung vom RPN gemäß § 8 HLPG für die Erweite- rung des „Gewerbegebietes West“, Ortsteil Friedewald, Gemeinde Friedewald, Landkreis Hersfeld-Rotenburg, in einer Größenordnung von 14 ha wird zugelassen. Sämtliche Kartenanlagen sind Bestandteile dieses Bescheides. II. Maßgabe 1. Abwasseremittierende Produktionsanlagen, Rückhaltebecken und im Industriegebiet bei Bedarf vorgesehene Abwasserbehandlungsmaßnahmen sind ausschließlich au- ßerhalb der Wasserschutzgebietsfläche vorzusehen, wenn nicht zuvor sichergestellt wird, dass eine vollständige Herausleitung des Abwassers aus dem Wasserschutz- gebiet erfolgt. Im Fall einer am Firmengelände vorgesehenen Abwasserbehandlung ist der Standort dieser Abwasserreinigungsanlage möglichst außerhalb der Wasser- schutzgebietsfläche vorzusehen. Sollte hiervon abgewichen werden, ist begleitend zur Bauleitplanung die Standortgebundenheit zu begründen und gleichfalls auch standortbezogene Hydrogeologische Unbedenklichkeit gegenüber der zuständigen Wasserbehörde nachzuweisen. 2. Im Zuge der nachfolgenden Bauleitplanung ist durch den verbindlichen Ausschluss des Einzelhandels mit zentrenrelevanten Sortimenten zu gewährleisten, dass an dem für die weitere gewerbliche Entwicklung von Friedewald zugelassenen siedlungsfer- nen Standort, abgelegen in einem Gewerbegebiet keine dort aus regionalplaneri- scher oder städtebaulicher Sicht unerwünschten Verkaufsstätten entstehen können. 3. In der nachfolgenden Bebauungsplanung ist durch die Gemeinde Friedewald ver- bindlich festzusetzen, dass - sobald neu zu errichtende Dachflächen eines Betriebes eine zweifelsfrei raumbedeutsame Größenordnung erreichen und 10.000 m² oder mehr betragen - mindestens die Hälfte dieser neu entstehenden Flächen im Bereich dieser Abweichungszulassung zusätzlich für die Installation von Anlagen zur Gewin- 3 nung solarer Strahlungsenergie (Fotovoltaik oder Solarthermie) genutzt werden. Aus- nahmen von dieser Regelung dürfen nur für den Fall zugelassen werden, dass ihre Umsetzung wirtschaftlich unzumutbar wäre. III. Hinweise 1. Hessen Mobil Eschwege Aufgrund der unmittelbaren Nähe des o.g. Plangebietes zur Anschlussstelle Friede- wald der BAB A4 und der zu erwartenden Zunahme des gewerblichen Ziel-/ Quellver- kehrs ist der Nachweis vorzulegen, dass dies zu keiner Verschlechterung der Ver- kehrsqualität im Bereich des o.g. Autobahnknotens führt. Sicherheitsgefährdende Rückstaus auf der BAB A4, z.B. durch Parkplatzkapazitätsengpässe in den o.g. Ge- werbegebieten, sind durch verkehrlichen Nachweise auszuschließen. Blendwirkungen und Lichtimmissionen gegenüber den angrenzenden Verkehrsflä- chen der BAB A4 sind auszuschließen. Entsprechend der ARS Nr. 32/2001, Unterpunkt 3.3 ist Werbung bis zu 40m entlang der Autobahnen straßenrechtlich unzulässig. 2. Hessisches Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie Es hat immer noch die Stellungnahme vom 11.04.2016 (AZ. 8907 50/60-50/16 BH) Gültig- keit: „Hydrogeologie: Der Planbereich liegt zu einem geringen Anteil in der Zone IIIb des Trink- wasserschutzgebietes (WSG-ID 632-031) für die Wassergewinnungsanlagen des WBV Ostteil Kreis Hersfeld-Rotenburg, Staatsanzeiger Hessen 27/73, Seite 1221. Bei Einhal- tung der für das Schutzgebiet geltenden Verbote der Festsetzungsverordnung bestehen aus hydrogeologischer Sicht keine Bedenken. Ingenieurgeologie: Nach Geologischer Karte 1: 25.000 von Hessen baut sich das Plange- biet aus oberflächennah verwitterten Gesteinen des Mittleren Buntsandsteins auf, die von 4 bindigen Deckschichten überlagert sein können. Sofern eine Versickerung von Oberflä- chenwasser geplant, bzw. wasserwirtschaftlich erlaubt ist, werden wegen der vermutlich geringen Durchlässigkeit Versickerungsversuche gemäß Arbeitsblatt DWA-A 138 empfoh- len. Die bindigen Deckschichten können stark setzungsfähig sein und zum Schrumpfen bei Austrocknung und Quellen bei Wiederbefeuchtung neigen. Auf einheitliche Gründungs- bedingungen ist zu achten. Bei geotechnischen Fragen im Zuge der weiteren Planungen oder von Bauarbeiten werden objektbezogene Baugrunduntersuchungen gemäß DIN EN 1997-2 bzw. DIN 4020 sowie Baugrubenabnahmen durch ein Ingenieurbüro empfohlen. Bodenschutz: In den vorliegenden Unterlagen werden die Belange des Bodenschutzes teilweise dargestellt. Es wird zur Versiegelung von Böden kommen, was zu einem Total- verlust der Bodenfunktionen führt. Der Verlust an Bodenfunktionen ist bodenspezifisch zu kompensieren. Eine umfassende Beschreibung zur Kompensation unvermeidbarer nach- teiliger Beeinträchtigungen findet sich in „Bodenschutz in der Umweltprüfung nach BauGB- Leitfaden für die Praxis der Bodenschutzbehörden in der Bauleitplanung“ (LABO 2009. 24f). Maßnahmenbeispiele sind in „Das Schutzgut Boden in der naturschutzrechtlichen Eingriffsregelung (Umweltministerium Baden-Württemberg 2006) zu finden. Angemessene Teilkompensation wären z.B. Maßnahmen zur Entsiegelung. Vermeidung und Minderung der Bodenverdichtung sowie Erosionsschutzmaßnahmen. Die pauschale Begründung der Abwertung der „Bodengüte“ aufgrund von landwirtschaftlicher Nutzung ist aus Sicht der Vorgaben der „Guten Fachlichen Praxis“ (GfP) nach § 17 BBodschG für die Landwirtschaft ohne weitere bodenphysikalische Analysen nicht zulässig. Bei den Bauarbeiten ist mit er- heblichen Beeinträchtigungen durch den Baustellenbetrieb zu rechnen (Verdichtung, stoff- liche Aspekte), die Pflichten der Vorsorge sind zu wahren. Dies betrifft insbesondere auch die Baueinrichtungsflächen und Zuwege, die grundsätzlich nicht auf empfindlichen Stand- orten eingerichtet werden sollten. Für die Weiterverwendung von anfallendem Bodenma- terial an anderer Stelle gelten gemäß Erlass die Vorsorgewerte nach Anhang 2 Nr. 4 der BBodSchV (Richtlinie für die Verwertung von Bodenmaterial, Bauschutt und Straßenauf- bruch in Tagebauen und im Rahmen sonstiger Abgrabungen, Staatsanzeiger Hessen Nr. 10, 03.März 2014).“ 5 3. Dezernat 27 beim Regierungspräsidium Kassel Zur Vermeidung artenschutzrechtlicher Konflikte sind im Zuge der Bauleitplanung in enger Abstimmung mit den Naturschutzbehörden geeignete Managementmaßnah- men für den Dunklen Wiesenknopf-Ameisenbläuling in Anlehnung an das Konzept „Erfassung und Management des Dunklen Wiesenknopf-Ameisenbläulings im Gewer- begebiet Friedewald“ (BÖF, 2018) festzulegen und mind. 2 Vegetationsperioden vor der baulichen Ausführung mit der Umsetzung zu beginnen. Nach Abschluss der faunistischen Untersuchungen im Sommer 2019 sind für die vor- kommenden Offenland- und Gebüschvogelarten geeignete artenschutzrechtliche Ver- meidungs- und Managementmaßnahmen mit den zuständigen Naturschutzbehörden abzustimmen und im Zuge der Bauleitplanung festzulegen. Die im Nordosten des Plangebietes nahe der Autobahnabfahrt befindlichen Nassstau- denflächen und Nasswiesen im Bereich eines Quellfadens unterliegen den Verboten des gesetzlichen Biotopschutzes nach §30 Bundesnaturschutzgesetz. Bei geplanter erheblicher Beeinträchtigung oder Zerstörung dieses Bereiches ist im Vorfeld bei der Unteren Naturschutzbehörde ein Antrag auf Ausnahme von diesen Verboten zu stel- len. Diesem kann nur stattgegeben werden, sofern die Beeinträchtigungen ausgegli- chen werden können. Durch die großflächige Planung werden ca. 14 ha Fläche überbaut. Die entstehenden Gebäudekubaturen von Gewerbe- und Industrieanlagen ziehen aufgrund Ihrer Höhe und Großflächigkeit voraussichtlich Beeinträchtigungen des Landschafts- und Ortsbil- des nach sich, welche im Zuge der Bauleitplanung zu bewerten, zu vermeiden und zu kompensieren wären. 4. Abt. Umwelt- und Arbeitsschutz -Dez. 31.4 (Kommunales Abwasser, Gewässer- güte, Oberirdische Gewässer, Hochwasserschutz) - beim Regierungspräsidium Kassel in Bad Hersfeld Grundwasserschutz, Wasserversorgung Das Planungsgebiet befindet sich im südwestlichen Teilbereich innerhalb des amtlich festgesetzten Wasserschutzgebietes für die Wassergewinnungsanlage „Tiefbrunnen I 6 Kothebachtal“ zugunsten des Wasserbeschaffungsverbandes Ostteil Hersfeld-Roten- burg, Zone III B. Die Wasserschutzgebietsverordnung vom 02.05.1973 (St.Anz. 27/73, S. S 1221), die 1. Änderungsverordnung vom