In Schongau Mehr findet, Ist Selbstverständlich
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Bund Naturschutz Informati onen und Programm der Kreisgruppe Weilheim-Schongau Liebe Mitglieder, Förderer und Freunde, Nr. 1/2012 bei der Abbildung oben handelt es sich Energien, Atomkra, Verkehr, Klima und Steilhangmäher, der rund 10.000 € kosten nicht um die „Ahnengalerie“ der Kreis - Umweltbildung. Wir freuen uns auf neue wird (siehe Spendenaufruf!). An dieser gruppe, auch wenn es uns bereits seit 41 Aktive, die bereit sind sich in einzelne Stelle sei allen Spendern und Unterstüt - Jahren (seit 1970) gibt. Vielmehr sehen Sie emenbereiche einzuarbeiten, mit Be - zern herzlich gedankt, die zum bisherigen die aktiven Vorstandsmitglieder, die sich troffenen zu sprechen, politische Gesprä - Erfolg mit beigetragen haben. für die Belange des Natur- und Umwelt - che zu führen, rechtliche Belange aus - schutzes im Landkreis mit viel persön - zukunden sowie unsere Anliegen in der Und noch eine Bitte: Seit vielen Jahren lichem Einsatz einbringen. Seit April 2011 Öffent lichkeit zu vertreten. bitten wir unsere vielen „passiven“ Mitglie - ist unsere bisherige 1. Vorsitzende, Barbara Die Bilanz der Arbeit der Kreisgruppe in der – meist vergeblich – um deren Email- Zach, wegen Arbeitsüberlastung von ihrem den vergangenen 41 Jahren kann sich Adresse. Ob Aufrufe zu Demonstrationen, Amt zurückgetreten, was wir alle sehr sehen lassen: Durchschnittlich haben wir Einladungen zu Versammlungen der bedauern. Die wertvolle Arbeit, die Sie die pro Jahr rund 3,5 Hektar Naturschutzflä - Kreis- und Ortsgruppen, Einladungen zu vergangenen 7 Jahre geleistet hat, muss chen angekau, dies entspricht 143 Hektar Exkursionen und Vorträgen, Mitteilungen nun den Vorstand verteilt werden, der (siehe auch Artikel „Aktuelle Ankäufe“!). von aktuellen Informationen aus dem Lan - nach den Wahlen im vergangenen Jahr Zusammen mit den Flächen, die vor der desverband oder von eigenen Aktivitäten erfreu licherweise von 7 auf 10 Aktive „an - Gründung der Kreisgruppe vom Landes - oder unsere Bitte um Teilnahme an Land - gewachsen“ ist. Nach wie vor freuen wir verband angekau wurden, besitzen wir schaspflegearbeiten: Unser Verein lebt uns über jeden, der sich tatkräig auf fach - nun 210,7 Hektar wertvollste Biotop - mit und von den Aktivitäten der einzelnen licher und politischer Ebene engagieren flächen zum wirkungsvollen Schutz der Mitglieder. Auf große staatliche Hilfe möchte. Denn bei Weitem können wir Natur und vieler gefährdeter Arten. können wir leider nicht warten. Packen nicht alle emenbereiche abdecken, die Zudem betreuen wir noch rund 15 Hektar wir’s an! Machen Sie mit und teilen Sie uns unser Umweltverband aufgrei. Hierzu Pachtflächen, die wir mit unseren Maschi - bitte Ihre Email-Adresse mit: gehören u.a. Artenschutz, Bauleitplanung, nen (im Wert ca. 50.000 €) pflegen. Ak - [email protected]. Landwirtscha, Gentechnik, erneuerbare tuell benötigen wir dringend einen neuen Dr. Helmut Hermann, stellv. Vorsitzender Einladung zur Jahreshauptversammlung der Kreisgruppe Ausweisung eines Mittwoch, 18. April 2012, 19.30 Uhr „Nationalparks Ammergebirge“ Weilheim, „Seestuben“ am Dietlhofer See, Telefon 0881/638961 Ab jetzt gibt es die Möglichkeit, sich Tagesordnung: 1. Begrüßung und Festlegung der Tagesordnung aktiv für das Gelingen eines National - 2. Ehrungen parks „Ammergebirge“ einzusetzen. 3. Berichte über Entwicklung der Kreisgruppe, Kasse, Kassenprüfung Es wurde ein Förderverein gegründet. 4. Entlastung des Vorstands 5. Wünsche, Anregungen, Diskussion Weitere Infos zur Initiative unter Das ema des anschließend stattfindenden Vortrags entnehmen Sie www.initiative-nationalpark-ammerge - bitte der Tagespresse. birge.de und Gäste sind herzlich willkommen! [email protected] Aktuelles aus der Kreisgruppe Warum Biotoppflege? Unter den Aktivitäten unserer BN-Kreis - Kräuter, Sträucher etc.) eher spärlich Dabei hat sich allerdings die Haupt-Ge - gruppe (z. T. auch der Ortsgruppen) vertreten ist. Ein weiteres Beispiel sind fährdungsursache für die Streuwiesen in nehmen Pflegemaßnahmen verschiedener Schwarz-Erle und Schilf, die in unseren jüngster Zeit verändert: Vor allem wegen Art wie z. B. Mähen oder Entbuschen seit Niedermooren und auf sonstigen Feucht - geänderter Rahmenbedingungen für jeher breiten Raum ein. Die korrekte standorten in vielen Fällen die Vorherr - die Landwirtscha werden kaum noch Abwicklung dieser Aktionen verursacht scha hätten und nur wenige Konkurren - Flächen durch Intensivierung (Düngung, immer wieder einen erheblichen Aufwand ten neben sich „dulden“ würden. Entwässerung etc.) zerstört. Die Land - (allen voran für unseren Pflegebeaurag - Die ehemalige Vielfalt der Kulturland - wirtscha hat im Gegenteil das Interesse ten Helmut Hermann), kostet Geld und ist scha hat leider in den letzten Jahrzehnten an diesen „unproduktiven“ Flächen inzwi - manchmal auch nicht ganz ungefährlich. durch eine massive Intensivierung der schen weitgehend verloren. Viele Streu - Männchen der Zauneidechse Landnutzung erheblich gelitten. Arten - wiesen würden deshalb von den Land - reiche, ein- bis zweimal jährlich gemähte wirten nicht mehr gemäht und würden Wiesen und mit zahlreichen Wildkräu - allmählich verschilfen bzw. verbuschen, tern durchsetzte Äcker sind fast überall wenn nicht staatliche Zuschüsse (über den von vier- bis fünfmähdigem, stark gedüng - Vertragsnaturschutz) einen Anreiz bieten tem „Einheitsgrünland“ und monotonen würden, die Mahd fortzuführen bzw. wie - Maisäckern verdrängt worden. der aufzunehmen. Besonders stark zurückgegangen und in Es ist deshalb völlig verständlich, dass von vielen Regionen praktisch völlig ver - manchen unserer Mitglieder gelegentlich schwunden sind insbesondere die früher die Frage gestellt wird, warum wir nicht weit verbreiteten Streuwiesen. Dieser besser „Natur Natur sein lassen“, also auf Wiesentyp wird überhaupt nicht gedüngt unseren Pflegeflächen einfach nichts tun, und nur einmal im Jahr, meist erst im um der natürlichen Entwicklung freien Herbst, gemäht. Die bayernweite Zer - Lauf zu lassen. störung von Streuwiesen ist gut dokumen - Um den Sinn und Zweck von Pflegemaß - tiert: Die „Verlustquote“ in den letzten Gelbbauchunke nahmen besser zu verstehen, lohnt sich 50 Jahren liegt bei über 90, in vielen Re - Wegen der beschriebenen hohen Verant - eine genauere Betrachtung der Entste - gionen nahe 100 Prozent! Man kann wortung unserer Region hat es sich unsere hungsgeschichte unserer Landscha, die leicht nachvollziehen, dass im Zuge dieses Kreisgruppe zur Aufgabe gemacht, einen seit Jahrtausenden nicht nur durch die Rückgangs auch die typischen Tier- und spürbaren Beitrag zum Erhalt der Streu - Natur, sondern mindestens ebenso sehr Pflanzenarten der Streuwiesen sehr selten wiesen zu leisten. Durch Ankauf und auch vom Wirken des Menschen geprägt geworden und mittlerweile fast alle in den Pflege konnten wir in den letzten Jahr - ist. Wirklich „unberührte“ Natur gibt es – „Roten Listen“ gefährdeter Arten erfasst zehnten dutzende Hektar dieser Flächen jedenfalls in Mitteleuropa – schon lange sind. So sind bei uns anderswo weitgehend dauerha sichern. Größere Streuwiesen - nicht mehr. Bis in die nässesten Moore und ausgestorbene Arten wie der Abbiss- komplexe, die von uns im Lauf der Jahr - in die Hochlagen der Gebirge ist der Scheckenfalter oder die Sibirische Schwert - zehnte gekau wurden, liegen vor allem Mensch mit den unterschiedlichsten lilie noch verbreitet. im Bereich Ammersee-Südufer, im Mag - Nutzungen vorgedrungen. Gerade Land-, Kugelige Teufelskralle netsrieder Hardt, in der Grasleitner Moor - Forst- und Fischereiwirtscha haben die landscha oder am Rande des Schwarz - ehemalige Naturlandscha praktisch laichmoores. Die Mahd dieser Flächen flächendeckend überprägt. Die dabei zu - haben wir fast immer an Landwirte über - nächst (etwa bis in die erste Häle des geben, die dafür Gelder aus dem staat - vergangenen Jahrhunderts) entstandenen lichen Vertragsnaturschutzprogramm in Kulturlandschaen können sich im Anspruch nehmen dürfen. Nur wenige, Hinblick auf ihre Vielfalt an Arten und besonders schwierig bewirtschabare Lebens räumen durchaus mit der „unbe - Nun sind wir im Landkreis Weilheim- Flächen, wie z. B. das Hangquellmoor rührten“ Natur messen, ja übertreffen diese Schongau in der glücklichen Lage, dass nördlich von Magnetsried, müssen von manchmal sogar. Diese unerwartet hohe bei uns relativ viele Streuwiesen von der uns selbst gemäht werden. Biodiversität der (früheren) Kulturland - beschriebenen Intensivierungswelle ver - Würden wir die Mahd der Streuwiesen scha rührt u. a. daher, dass – jedenfalls in schont wurden. Gemeinsam mit wenigen einstellen, würden die Flächen verschilfen Mitteleuropa – ohne Eingreifen des Men - benachbarten Landkreisen bilden wir ge - bzw. allmählich mit Gehölzen zuwachsen, schen in weiten Bereichen vergleichsweise genwärtig deutschlandweit die Region mit was mittelfristig zum Verschwinden fast wenige konkurrenzstarke Arten relativ den weitaus meisten erhalten gebliebenen aller gefährdeten Arten auf diesen Flächen artenarme Dominanzbestände bilden wür - Streuwiesen: Rund 50 Prozent des gesam - führen würde (für unsere Magerrasen wie den. Beispielsweise wären unsere Wälder ten bundesweiten Restbestands gibt es den Hirschberg bei Pähl oder die Schon - großteils stark von der Rotbuche domi - hier! Dementsprechend sind auch viele gauer Siechenhalde gilt dies übrigens niert, in deren stark schattenden Beständen hochgefährdete Vertreter der Streuwiesen - ebenso). nur wenige andere Baumarten eine Chance fauna und -flora (nur noch) bei uns in Auf die Fortführung unserer Pflegemaß - haben und auch