16. Jahrgang, P. b. b. Verlagspostamt 1170 Wien, Vertriebskennzahl 02 Z030627M, Preis: EUR 4,– www Ausgabe 04|2014 . rep or t.at

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Podium IT-Sicherheit zwischen Abschottung und Finanzierbarkeit

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Alfons Flatscher Herausgeber Telekom Mexiko ie Telekom Austria ist un- 12 Aus der Wolke. Ansichten und 22 Hebelwirkung. Wie Drucker- ter mexikanischer Führung. Einsichten zur großen IT-Wende. lösungen Prozesse verbessern. D Der Betriebsrat, unterstützt von der Arbeiterkammer, protes- tiert heftig. Ein Unternehmen von so zentraler Bedeutung könne von der Republik nicht aus der Hand gege- ben werden, lautet das Argument. Die Krokodilstränen kommen reichlich 3 spät. Der Aktienkurs der Telekom Aust- ria befindet sich seit 2007 auf rasanter Talfahrt, die Kennzahlen liegen weit un- 16 28 ter dem Schnitt vergleichbarer Telcos. Podiumsgespräch Voll im Lauf Seit Jahren haben die Republik und der Betriebsrat nichts anderes im Sinn Die große Report-Diskussion zu Auf der Citrix Synergy in den USA leistbarer IT-Sicherheit. stehen Flexibilität und Freude im gehabt als die eigenen Interessen – zu Gibt es die denn überhaupt? Vordergrund. Lasten der Telekom Austria. Die Repu- blik hat sich selbst zu einer Zeit noch saftige Dividenden auszahlen lassen, als längst schon klar war, dass das Inside. Neues aus der heimischen Oracle. Auf welche wolkige Weise 04 IKT-Landschaft. 21 die Kunden serviciert werden. Unternehmen das Kapital dringend benötigt, um die Trendwende zu schaf- Kommentar. VAT-Geschäftsführer Hitachi. Auf Lokalaugenschein im fen. Gleichzeitig hat sich der Staat 06 Florian Schnurer spricht. 26 niederländischen Zaltbommel. durch völlig überzogene Lizenzge- Kolumne. Thomas Schmutzer Datenmanagement. Vier Standbei- bühren an allen Providern – vor allem 08 arbeitet im Kaffeehaus. 30 ne für den Informationsfluss. aber an der Telekom Austria – bedient. Für den Betriebsrat waren dagegen Aufsteigender Drache. Wie Wunderbare Welt. Rainer Sigl über 09 32 die »wohlerworbenen« Rechte der Huawei den Markt umkrempelt. Vernünftiges und Irrungen im Netz. beamteten, längst nicht mehr benö- Karriereseiten. Der neue Schwer- Firmennews. Produkte, Lösungen tigten Mitarbeiter, wichtiger als die 10 punkt zu Beruf und Arbeitswelt. 34 und Services in der Übersicht. Zukunft des Konzerns. Wenn jetzt volkswirtschaftlich argumentiert wird, dann doch nur deshalb, weil man um IMPRESSUM die eigenen Privilegien fürchtet und Heraus­­ ge­­ ber:­­ Mag. Dr. Alfons Flatscher­­ [flatscher@re­­ port.at]­­­­ Chefredaktion: Martin Szelgrad weiß, dass sich auf einen roten Kanz- [[email protected]] Redaktion: Mag. Tünde Kiss [[email protected]] Autoren: Mag. Rainer Sigl, Mag. Karin Legat, Tünde Kiss, Dr. Rüdiger Maier Lektorat: Mag. Rainer Sigl Layout:­­ Report Media ler leichter Druck ausüben lässt als LLC Produktion: Report Media LLC Druck: Styria Vertrieb: Post AG Verlagsleitung: Mag. Gerda auf einen kapitalistischen Mexikaner. Platzer [[email protected]] Anzeigen: Bernd Schojer [[email protected]] sowie [[email protected]] Me­­ Österreich braucht eine starke Telekom dienin­­­ ha­­ ber:­­ Re­­port Ver­ lag­­ GmbH & Co KG, Nattergasse 4, 1170 Wien, Tele­­ fon:­­ (01) 902 99 Fax: Austria; vielleicht hat Carlos Slim da (01) 902 99-37 Erschei­­ nungs­­ wei­­ se:­­ monatlich­ Einzelpreis: EUR 4,– Jahresabonne­­ ment:­­­ EUR 40,– eine bessere Hand. Aboservice:­­ (01) 902 99 Fax: (01) 902 99-37 [email protected] Website: www.report.at­­

www.report.at 04- 2014 > > märkte [produkte] köpfe

BDC sager Vorstoß für Soft- des monats warequalität »Nun kommt es darauf Oft wird zu wenig und ausschließlich intern ge- an, durch die Schaffung testet, warnen Experten. einer einheitlichen EU- Datenschutzverordnung ine von dem IT-Unter- auch die Durchsetzung Enehmen BDC in Auftrag in allen Bereichen zu gegebene Studie kommt zu stärken. Hier müssen die »alarmierenden Ergebnissen«: Regierungen auf dem 71 % der Befragten geben nächsten Innen- und einen Testaufwand von weniger Justizministerrat im als der Hälfte des gesamten Juni endlich liefern«, Aufwands bei Softwarepro- kommentiert Ulrike Lunacek, jekten an. Schulungen Vizepräsidentin der Grünen Die Untersuchung wurde im Europaparlament, die von meinungsraum.at unter EuGH-Entscheidung, dass 400 heimischen Firmen ab als Motivation betroffene Personen eine Löschung aus dem Suchindex einer Größe von zehn Mitar- von Betreibern wie Google beitern durchgeführt. Befragt bit gruppe: Eroberung des Schulungsmarktes nun verlangen können. auch mit Maturakursen und Mitarbeiterprogrammen. 4 wurden Personen, die in Soft- ...... wareprojekte involviert waren. »Hier ging es nicht Laut Studie wurden in den ie bit management Beratung GmbH ist in den Berei- um den Verkauf einer letzten zwölf Monaten lediglich D chen Training und Consulting tätig. Schwerpunkte Würstelbude, sondern der Tochter der bit gruppe bilden die Trainingsberei- um eine der wertvolls- che Persönlichkeit, Führung, Team und Verkauf, sowie Grün- ten Firmen Österreichs. dungscoaching und Qualifizierungsberatung. Für Angebote Wirtschaftspolitische für den zweiten Bildungsweg werden Kurse in Maturaschulen in Wien, Wr. Neustadt und Graz angeboten. Die Schülerinnen Verantwortung sieht und Schüler sind vornehmlich zwischen Mitte 20 und Mitte anders aus«, 30, sie sind Lehrlinge oder haben eine Fachschule besucht. klagt Walter Hotz, Zentral- Herbert Kling, meinungsraum.at, betriebsrat der A1 Telekom und BDC-Geschäftsführer Helmut »Der Maturaabschluss wird oft für ein weiterführendes Studi- Austria AG, die »Verscherbe- Biely stellen Österreichstudie zu um benötigt«, verrät Sandra Breznik, Leiterin des Bereichs Be- lung der A1 Telekom Austria Software-Testing vor. rufsreifeprüfung bei bit. Das Angebot in Graz werde sehr gut unter allen Bedingungen« an. Hotz hatte den Syndikatsver- angenommen. »In Wien wollen wir uns noch besser aufstellen trag mit America Movil erst 41 % der Softwareprojekte in und ab Herbst das Angebot auf unseren Standort Linz auswei- einen Tag vor der Aufsichts- Österreich im geplanten Bud- ten.« Viele Unternehmen würden ihre Mitarbeiter auf diesem ratssitzung erhalten. get- und Zeitrahmen und mit Bildungsweg fördern. Das Maturaprogramm kann auf Wunsch ...... vollem Funktionsumfang ab- auch innerhalb eines einzigen Jahres absolviert werden. »Es sollte nicht länger geschlossen. Experten sehen Gottfried Reyer, Sprecher der bit gruppe, beobachtet eine an überholten Mo- bei Softwareprojekten ein Tendenz zu mehr Mitarbeiterprogrammen bei den Unterneh- dellen festgehalten optimales Verhältnis von 50:50 men. Firmen könnten damit Personalfluktuationen vorbeugen werden. Wir benötigen von Testaufwänden in Relation und die Motivation ihrer Arbeitskräfte erhöhen. »Wir sprechen endlich zeitgemäße zu Analyse und Entwicklung. dabei nicht nur von branchentypischen Schulungen, sondern Geschäftsmodelle, die »Der Faktor Qualität und auch von der Vermittlung von Fähigkeiten über den Tellerrand sich die Technik zunutze Testing sollte von Anfang an in hinaus«, zählt Reyer einige Beispiele auf: Kurse für Fremd- machen statt diese zu sprachen, Grundschulungen für Elektroinstallationen oder Softwareprojekte integriert sein, bekämpfen«, bereits in der Planung«, rät Fliesenlegerseminare. Mitarbeiter, die sich wohl fühlen und fordert Jan Trionow, CEO BDC-Geschäftsführer Helmut vielseitig ausgebildet sind, leisten auch gerne mehr. Die bit Hutchison Drei, einen Biely. Vor allem bei modifizierter gruppe ist Österreichs größter privater Bildungsanbieter und Neustart der politischen Standardsoftware würden Tests eigenen Angaben zufolge E-Learning-Marktführer im deutsch- Diskussion zur Festplatten- abgabe.

eher vernachlässigt werden. n sprachigen Raum. n BDC bit gruppe, Fotos:

> 04 - 2014 www.report.at inside > köpfe des monats Neuer Geschäftsführer Leiter für Strategie Intelligente Produktion Wolfgang Berger, 48, Dieter Trimmel, 38, Hans Kunert, 49 ist mit Juni neuer Geschäftsfüh- Leiter Market Development bei ehemaliger Head of IT von Mayr rer des IT-Distributors ALSO. Er A1, hat zusätzlich die Leitung des Melnhof Karton, verstärkt als Senior löst Harald Mach ab, der diese Bereichs Group Strategy inner- Consultant & Enterprise Architect für Position mehr als acht Jahre lang halb der Telekom Austria-Gruppe integrierte Produktionskonzepte Tieto innehatte. übernommen. in Österreich. Natürliches Lernen Die Digital Natives verändern die Arbeitswelt – und nun auch Schulen.

BeInteractive: Multimedia-Tools in Schulklassen als Teil einer »natür- lichen Entwicklung«.

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Gut zu wissen, ehmen Schulen heut­ meint Priller. Mit den Kom­ Nzutage auf die Medi­ plettpaketen sollen neuar­ enkompetenz ihrer jungen tige Lern- und Lehrformen dass es in der Klientel ausreichend Rück­ ermöglicht werden. BeIn­ sicht? Mitnichten, meint teractive spricht auch Unter­ Firma läuft. Caroline Priller. Die Ober­ nehmen für die Ausstattung österreicherin vertreibt un­ von Schulungsräumen an. ter dem Namen »BeInterac­ Die Notebooks und Ta­ tive« komplette IT-Systeme blets werden für den sicheren für interaktive Klassenzim­ Transport und die einfachere mer. Ausgestattet werden Verwaltung in Trolleys ver­ Bildungseinrichtungen mit staut und können dort syn­ Lösungen für Tablet- oder chron aufgeladen werden. Notebook-Klassen sowie Bei einer von Prillers White­ auch mit digitalen White­ boardlösungen wird dagegen boards. Auch wenn die Un­ einfach eine Spezialfolie auf ternehmerin mit ihrem die Schiefertafel im Klassen­ Kunden von Trivadis leben sorgenfreier. Denn unsere Angebot zunächst noch die raum geklebt. Der Vorteil: Managed Services und Outsourcing-Lösungen sorgen Pioniere unter den Direk­ Die Schule kommt auch oh­ für einen reibungslosen IT-Betrieb. Das gilt für Anwen- toren und Lehrern anspricht, ne Hammer und Bohrer aus, dungen ebenso wie für die gesamte Infrastruktur. erwartet sie einen breiten herkömmliche Tafelwerk­ www.trivadis.com | [email protected] Boom für ihre IT-Lösungen. zeuge wie Zirkel und Dreieck »Die Kinder wachsen mit sind weiterhin verwendbar. Smartphones und Tablets Über einen Beamer werden ZÜRICH BASEL BERN BRUGG GENF LAUSANNE DÜSSELDORF FRANKFURT A.M. FREIBURG I. BR. auf. Sie wollen sie auch in dann die Ergebnisse auf das HAMBURG MÜNCHEN STUTTGART WIEN

Fotos: Tieto, BeInteractive Tieto, Fotos: der Schule nützen können«, Board projiziert. n

www.report.at 04 - 2014 > > Was Meinung ist und wer position bezieht

Breitband als Basis für Ökosystem Ein nachhaltiger Breitbandausbau muss den Wettbewerb fördern.

Florian Schnurer, Geschäftsführer des Verbandes Alternativer Telekom-Netzbetreiber (VAT), in einem Gastkommentar.

rfolgreiches unternehmerisches von Telekommunikationsunternehmen zu erhe­ Handeln wäre heute ohne hochqualita­ ben, sondern auch von branchenfremden Unter­ E tive Breitbandanbindungen undenkbar nehmen – zum Beispiel Energieversorger. Um För­ und die Verfügbarkeit von Breitband wird auch derungen möglichst effizient einzusetzen, sollte in vermehrt zu einem Entscheidungsgrund bei Fami­ großem Maße auf bereits verfügbare Infrastruktur lienansiedlungen. Das gesamte wirtschaftliche und zurückgegriffen werden, da dadurch die Kosten des soziale Ökosystem hängt von der Konnektivität ab, Ausbaus reduziert werden können. Erst auf Basis welche von modernen Kommunikationsnetzwer­ dieser Informationen sind die Ausschreibungen ken bereitgestellt wird. auszuarbeiten und es ist jedem interessierten Un­ In Ballungsräumen sorgen bereits heute der ternehmen zu ermöglichen, anhand der gemel­ »Wir brauchen für Wettbewerb und die hohe Bevölkerungsdichte deten Infrastruktur ein Angebot zu legen. den Ausbau tech­ für Investitionen in Breitbandinfrastrukturen, so nologieneutrale dass ultraschnelles Internet bereits in vielen Haus­ Unbefristeter, diskriminierungsfreier Förderungen.« halten ankommt. Anders verhält es sich jedoch in 2.Zugang für alle. Auf die geförderte Infra­ ländlichen Gebieten, da hier die höchsten Kosten struktur muss ein immerwährender, gleichberech­ 6 Florian Schnurer des Breitbandausbaus bei Grabungs- und Verle­ tigter Zugang für alle Betreiber gewährleistet sein. Geschäftsführer Verband Alternativer gungsarbeiten entstehen und durch die niedrige Dies sowohl im Hinblick auf die wirtschaftlichen Telekom-Netzbetreiber Bevölkerungsdichte die Wirtschaftlichkeit der In­ Rahmenbedingungen wie Preis und administra­ vestitionen nicht gegeben ist. Daher braucht es, um tive Regeln als auch auf die technische Ausgestal­ den Ausbau auch in abgelegenen Gebieten voran­ tung des physischen Zugangs. zutreiben, unter anderem wettbewerbsfördernde Gleichberechtigter Zugang bedeutet, dass der und technologieneutrale Förderungen durch die Fördernehmer es Mitbewerbern ermöglichen öffentliche Hand. muss, die geförderte Infrastruktur mitzunutzen, al­ so »Datenverkehr über die verlegten Kabel zu sen­ >> Wettbewerbsfördernder Einsatz öffent- den«. Dabei ist besonders darauf zu achten, dass Bedarfser- licher Mittel << konkurrierenden Betreibern die Bereitstellung hebung. Klar- Der VAT fordert eine Vergabepraxis, von der wettbewerbsfähiger und erschwinglicher Dienste alle am Markt tätigen Unternehmen möglichst für EndkundInnen ermöglicht wird. stellung nötig, in gleichermaßen profitieren. Ziel muss der effiziente welchen Gebieten Einsatz der Fördermittel zum Erreichen des größt­ Koordinierter Ausbau. Der Ausbau des ge­ keine Breitband- möglichen volkswirtschaftlichen Nutzens sein. 3.förderten Netzes muss mit den Bedürfnissen dienste mit zu- Dieser wird nur erreicht werden, wenn diese In­ der Betreiber, die in dem Gebiet ihre Dienste anbie­ mindest 30 Mbit/s frastruktur von vielen Betreibern optimal genutzt ten oder anbieten wollen, koordiniert werden. Nur zu Verfügung werden kann. wenn von Anfang an eine solche Koordinierung stehen. stattfindet, kann das öffentliche Fördergeld effizi­ >> Aus Sicht des VAT müssen hierfür fol- ent verwendet werden. gende drei Grundvoraussetzungen erfüllt Von der Politik erwartet sich der VAT, dass die sein. << Erlöse der Frequenzversteigerung in einen wettbe­ Genaue Bestandserhebung. An erster werbsfördernden Breitbandausbau investiert wer­ 1.Stelle muss eine fundierte Bestandserhebung den und dass von der geförderten Infrastruktur alle stehen. Dabei ist zu erheben, in welchen Gebieten profitieren können. Letztendlich sind die errichte­ keine Breitbanddienste mit zumindest 30 Mbit/s zu ten Netze eine Investition in die Zukunft, die ihre Verfügung stehen. Diese sind als »weiße Flecken« positiven Wirkungen bestmöglich unter wettbe­ als förderwürdig einzustufen. werbsfördernden Zugangsbedingungen entfalten Im nächsten Schritt ist die in den Gebie­ können. Nur durch Wettbewerb werden langfristig ten bereits bestehende Infrastruktur zu er­ hochqualitative Dienste zu leistbaren Preisen in

fassen. Dabei sind nicht nur Infrastrukturen den ehemals weißen Flecken angeboten werden. n VAT Foto:

> 04 - 2014 www.report.at inside >

Markt Staatspräsidenten und Ausbau stärkt Wirtschafts- Hundestaffeln kraft Ein Wiener Unternehmen will bei Video und Streaming Warnung der Mobilfunker wachsen. Die Aussichten dafür sind gut. vor Rückfall Österreichs im europäischen IKT- Ranking.

ie Österreicherinnen und DÖsterreicher telefonie- ren gerne und lange – ohne Rücksicht auf verbrauchte Gesprächsminuten. Zugleich explodiert der Bedarf an Breitbandnetzen, insbesondere in der ländlichen Gegend. »Es ist daher – sowohl im Sinne der Kunden als auch des Wirt- Der Web-TV-Spezialist Braintrust setzte für die schaftswachstums – dringendst Zollverwaltung die Hundestaffel in Szene. an der Zeit, dass die Mobilfunk- netze auf Europaniveau ausge- baut werden«, betont Rüdiger as Wiener Unterneh­ die einer Veranstaltung nicht Rankings entsprechend und Köster, Präsident des Forums men Braintrust ist vor Ort beiwohnen können. reiht diese in den Suchergeb­ Mobilkommunikation (FMK) und seit geraumer Zeit im Dies können Journalisten nissen vor. Braintrust streamt CTO T-Mobile. Im EU-Vergleich D 7 Geschäft mit bewegten Bil­ sein, die Pressekonferenzen die Inhalte im gewünschten weist Österreich die niedrigste dern tätig, doch in einem zum über den Bildschirm in der Format, und diese sind dann Investitionsrate in die Telekom- Fernsehen vergleichweise Redaktion »besuchen«, oder natürlich auch auf mobilen munikationsinfrastruktur auf jungen Medium, dem Inter­ auch einzelne Analysten in Endgeräten wie Tablets und und hat damit seine ehemalige net. Seit 1989 bietet die New- Übersee. Mit dem Streaming­ Smartphones verfügbar. Spitzenposition eingebüßt. Media-Agentur eine Palette service überwindet Braintrust Den Staatsbesuch des is­ Gemäß Köster besteht akuter an Web- und Videolösungen jegliche geografische Grenze. raelischen Staatspräsidenten Handlungsbedarf: »Breitband sowie Software für Events, Im Bereich Investor Relations Schimon Peres übertrug man und mobilem Internet muss Kontakt- und Dokumenten­ sei man Marktführer, unter­ gemeinsam mit der APA vom als Infrastruktursäule dieselbe management. Seit 15 Jahren streicht Stern. Heldenplatz in alle Welt. Für Bedeutung zugemessen werden gibt es eine enge Kooperation »Unternehmen nutzen OMV, Voestalpine, Wiener­ wie etwa dem Schienenverkehr. mit der APA. Braintrust-Ge­ auch für interne Zwecke zu­ berger, Industriellenvereini­ Mit einer Vernachlässigung schäftsführer Thomas Stern nehmend Video, vor allem für gung und viele andere werden der IKT setzen wir Innovation, spricht von einem »Publizi­ Schulungen und für die Kom­ Konferenzen und Berichte ge­ Wirtschaftskraft und damit tätsauftrag« für sein Film­ munikation mit Mitarbeitern streamt. Und bei entgeltlichen Arbeitsplätze aufs Spiel.« team, für seine Video-, Ton- an entfernten Standorten. Da­ Veranstaltungen besteht die Bedarf sieht das FMK auch und IT-Spezialisten. Begon­ zu bieten wir dann natürlich Option, Zugriffe nur nach bei der Steigerung der mobilen nen haben die Wiener in den auch nach Kundenwunsch elektronischer Bezahlung zu Breitbandzugänge. Ende 2012 90er-Jahren mit briefmar­ eingeschränkte Zugriffsmög­ ermöglichen. Rund um ei­ gab es 3,5 Millionen mobile kengroßen Bildern, die live lichkeiten an.« Für Stern ist nen Beitrag der ING-DiBa Internetnutzer. Heute sind es auf die Bildschirme der Nut­ dieses Geschäft Teil einer na­ zum Thema Mobile Banking 4,4 Millionen Zugänge – ein zer gestreamt wurden. Heu­ türlichen Entwicklung des übernahm man Dreh, Ani­ Sprung von rund 21 %. »Heute te werkt man mit Fullscreen- Internets. So berücksichtigt mation und Schnitt. Legen­ ist weit mehr als die Hälfte der Auflösungen in High Defini­ auch Google bereits Seiten mit där ist bereits auch ein Porträt Zugänge mobil. Dennoch hin- tion. Bei der Übertragung von Multimediainhalten in seinen der österr. Zollverwaltung, Investorenkonferenzen wer­ für das der Braintrust-Regis­ ken wir mit nur 81 Breitband- den PowerPoint-Präsentati­ »Wir sind schon seur die Hundestaffel holly­ anschlüssen pro 100 Einwoh- onen, Video und mehrspra­ woodreif in Szene setzte. Ob nern dem OECD-Spitzenwert chige Übersetzungen gekonnt lange im Geschäft nun Imagevideos oder Live- von 140 gehörig nach«, bringt verknüpft. und haben hier Streams – die Wiener wollen Margit Kropik, Geschäftsführe- Ziel für die Auftraggeber ist große Expertise.« auf der Basis ihrer großen Ex­ rin des FMK, die Situation auf den Punkt. n Fotos: ALSO, TA, FMK-Dieter Nagl TA, ALSO, Fotos: stets, Zuschauer zu erreichen, pertise nun weiter wachsen. n

www.report.at 04 - 2014 > >

»Was sie aber mit Gewissheit nicht sind, ist faul« HMP-Geschäftsführer und Report-Kolumnist Thomas Schmutzer über eine neue Generation an Arbeitskräften, die dringend für eine Heterogenität in den Unternehmen gebracht wird.

ie Wiener Kaffeehauskultur blickt >> Digital Natives<< auf eine lange Tradition zurück. Auch Von den einen werden sie als »Rosinenpicker«­ D ich arbeite hin und wieder sehr ger- wahrgenommen, wiederum von anderen Firmen ne im Kaffeehaus und konnte bei meinem letz- als High Potentials, die es in jedem Falle für sich zu ten Besuch nicht umhin, ein Gespräch am Nach- gewinnen gilt. Grundlegende Voraussetzung da- bartisch mitzuverfolgen. Es handelte sich um für ist nicht nur ein Job, der sinnstiftend ist, wäh- zwei Studenten, die sich über ein kürzlich statt- rend er gleichzeitig ermöglicht, eine ausgewogene gefundenes Bewerbungsgespräch unterhielten. Work-Life-Balance zu halten, sondern der auch »Und am Ende habe ich mich dann erkundigt, wel- – im Vergleich zu vor einigen Jahren – stark ver- che Modalitäten denn hinsichtlich Home Office in änderte Arbeitsstile mit sich bringt. Home Office »Frage, wie Firmen der Firma angewandt werden«, sagte der eine und ist hier nur eine der Ausprägungen. Auch »Bring 8 am Arbeitsmarkt fuhr fort: »Darauf schaut mich die Personalerin your own device« und »Bring your own app« stel- wahrgenommen an und sagt völlig ernst, dass es bei ihnen Kern- len Unternehmen vor große Herausforderungen, werden.« arbeitszeiten gibt, zu denen man sich im Unter- besonders, was IT und Security betrifft. Thomas Schmutzer nehmen aufzuhalten hat. Home Office würde nur Wir alle sind uns wahrscheinlich in dem Punkt Geschäftsführer sehr punktuell zugelassen und wenn, dann für hö- einig, dass eine Firma und ihr Erfolg auch stark HMP herrangige Mitarbeiter.« »Was?«, antwortete der andere. »Leben Digital Natives sind die Zukunft – die die denn noch im Mittelalter? Hast eh gleich abgesagt, oder?« hat immer Veränderungen gebracht. Obwohl ich mich persönlich in- tensiv mit den Veränderungen im Arbeitsleben von der Heterogenität ihrer Mitarbeiter profitiert. und den Anpassungen, die unter dem Schlag- Diese Heterogenität betrifft Fachwissen, Experti- wort »Neue Welt der Arbeit« zusammenlaufen, se, Arbeitsstil genauso wie Dynamik und natürlich beschäftige, war ich dennoch überrascht von der das Alter der Belegschaft. Die Herausforderung Heftigkeit der Reaktion der beiden jungen Leu- betrifft uns alle. Alle, die ein Unternehmen leiten, te. Als Teil der Generation Y, auch genannt Digi- alle die am Erfolg beteiligt sind, alle die in Unter- Neue Arbeiter. tal Natives, waren sie wie selbstverständlich davon nehmen arbeiten. Mit vielem, was ausgegangen, dass die Möglichkeit zu Home Of- Digital Natives sind mit ihren Wünschen und sie tun und sagen, fice ein gelebter Teil der Firmenkultur ist. Ob der Forderungen auf den ersten Blick vielleicht ge- stoßen sie viel- Bewerber den Job schlussendlich annahm oder wöhnungsbedürftig. Sie sehen Dinge mit ande- leicht den einen nicht, habe ich nicht erfahren. Eines aber ist ge- ren Augen und definieren sich und Begriffe wie oder anderen vor wiss: Jenes Unternehmen hat wahrscheinlich bald Erfolg und Leistung anders als noch die Genera- den Kopf. ein Problem damit, wie es am Arbeitsmarkt als Ar- tion vor ihnen. Was sie aber mit Gewissheit nicht beitgeber wahrgenommen wird, dem sogenann- sind, ist faul. Sie können und vor allem wollen ten »Employer Brand«. sie arbeiten, und sie wollen viel arbeiten. Aber sie möchten dann auch wieder ruhigere Phasen erleben können, um sich auf andere Aspekte zu konzentrieren. Mit vielem, was sie tun, sagen und denken, stoßen sie vielleicht den einen oder ande- ren vor den Kopf. Und dennoch: Sie sind auch die Zukunft – und diese hat seit jeher Veränderungen gebracht. n

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2000 auf 150.000 Personen gewachsen. In Österreich ist Huawei seit 2006, laut Sykes arbeiten in der hiesigen Niederlassung rund 80 Mitarbeiter: »Und wir arbeiten mit jedem österreichischen Mobilfunkbe­ Das chinesische treiber in irgendeiner Form zusammen.« Unternehmen Huawei Skepsis ist angesichts dieser Wachstums­ verändert sich: Zwar ist zahlen und der internationalen Expansion Netzwerktechnologie noch weit verbreitet – die Vorwürfe gegen Hua­ wichtig, doch bei den wei reichen von Ideenklau über Preisdum­ Endgeräten wird man vom ping bis hin zu Spionage und Einflussnah­ Whitelabel-Produzenten zum me der chinesischen Regierung. selbstbewussten Hersteller eigener Marken. »Wir gehören zu den Top fünf der Patentanmel­ Der Aufstieg des Drachen dungen im IKT-Sektor.« Von Stefan Mey

ährend der vergangenen In puncto Ideenklau kann Sykes mit Jahre schaute Europa stets nei­ Zahlen kontern: »Im Jahr 2013 haben W disch nach Osten – während man wir 14 % unseres Umsatzes in Forschung in der EU mit schwachem Wachstum und und Entwicklung investiert, nach durch­ hoher Arbeitslosigkeit kämpft, macht die schnittlich 10 % seit der Firmengrün­ chinesische Wirtschaft regelrechte Quan­ dung«, sagt er. Weltweit betreibt Huawei 16 tensprünge. Als Trost blieb dem Westen F&E-Zentren, laut Sykes gehört das Unter­ bestenfalls, die Heimat weltweit bekannter nehmen inzwischen zu den Top fünf der 9 Marken zu sein, während China meist als Patentanmeldungen im IKT-Sektor. Au­ verlängerte Werkbank gesehen wurde, de­ ßerdem zahlen die Chinesen jährlich rund ren Marken beim Endkonsumenten nicht 300 Mio. Dollar Lizenzgebühren. Als Re­ bekannt waren. Doch nun kommt alles sultat dieser F&E-Aktivitäten nennt Sykes anders: Während Ökonomen besorgt auf die Technologie »SingleRAN« (»radio ac­ Chinas schwächelnde Volkswirtschaft bli­ cess network«), mit der es leichter sein soll, cken, feiern die Unternehmen ihre Erfolge. Mobilfunknetzwerke aufzurüsten – diese Als Musterbeispiel gilt Huawei: 2013 »Der Endkonsument gewinnt in der Pro- Technologie wurde an 140 Betreiber welt­ konnte das Unternehmen laut jüngstem duktausrichtung an Bedeutung«, sagt Scott weit verkauft. Sykes, International Media Affairs Huawei. Finanzbericht den Umsatz um 8,5 % auf Damit argumentiert das Unterneh­ 239 Mrd. chinesische Yuan (27,8 Mrd. Eu­ Wachstum bei Smartphones«, sagt Sykes. men auch gegen den Vorwurf, nur durch ro) steigern. Das Geschäft mit Netzwerk­ Laut Marktforscher IDC war Huawei 2013 Preisdumping Marktanteile zu gewinnen: infrastruktur, das seit der Gründung des bereits der drittgrößte Smartphone-Her­ »Das ist nicht logisch, denn kein Betreiber Unternehmens im Jahr 1987 essentiell ist, steller, mit einem Marktanteil von 4,9 % würde fehlerhafte Ausrüstung kaufen«, ist nach wie vor wichtig – doch der End­ – hinter Samsung und Apple, dicht gefolgt sagt Sykes: Huawei liefere gute Qualität konsument gewinnt an Bedeutung, wie von LG. zu einem vernünftigen Preis – und sei bei Scott Sykes, Head of International Media manchen Angeboten nicht mal der bil­ Affairs bei Huawei, betont: Vor drei Jahren >> Heute China, morgen die Welt << ligste Anbieter. hatte man beschlossen, dem Endkonsu­ Der hohe globale Marktanteil ist nicht Und der chinesische Staat? Mischt der menten mehr Aufmerksamkeit zu schen­ alleine auf die große Bevölkerung Chi­ mit? Dagegen spricht laut Sykes die Eigen­ ken und nicht mehr nur »Whitelabel«- nas zurück zu führen – ganz im Gegenteil: tümerstruktur: Die Regierung hält keine Lösungen – also von Huawei gestaltete Rund 70 % des Umsatzes werden außer­ Anteile an Huawei, stattdessen sind die Produkte für fremde Marken –, sondern halb Chinas erwirtschaftet. In 140 Län­ Mitarbeiter Eigentümer des Unterneh­ auch Produkte unter der eigenen Marke dern ist das Unternehmen nun aktiv; seit mens – nach zwei bis drei Jahren Betriebs­ zu vertreiben. Dazu zählen Smartphones Beginn der internationalen Expansion vor zugehörigkeit haben sie die Möglichkeit, und Tablet-PCs, aber auch Settop-Boxen 16 Jahren ist die Zahl der Mitarbeiter von Aktien von Huawei zu kaufen; für selbige für das Wohnzimmer und Wearable Tech­ gibt es allerdings keinen Zweitmarkt und nologies, etwa Smartwatches. Im Jahr 2011 somit auch keine Spekulation wie an her­ wurden noch 20 Millionen Smartphones »Rund 70 % werden kömmlichen Aktienmärkten. Was auch die verkauft, 2013 waren es 52 Mio. – und heu­ außerhalb­ Chinas Frage für potenziell interessierte Investoren er will man bereits 80 Mio. Smartphones erwirtschaftet.«­ beantwortet: Ein IPO ist für die nächsten

Fotos: Huawei, thinkstock Huawei, Fotos: verkaufen. »Wir erwarten jährlich 10 % fünf bis zehn Jahre nicht geplant. n

www.report.at 04 - 2014 > > tipps [personal] Beruf

Tipps für die Personalsuche Vielen Unternehmen steht keine eigene HR-Abteilung zu Verfügung. Für den idealen Suchprozess auf eigene Faust empfiehlt es sich, einige Punkte zu beachten.

Von Gudrun Tockner

er kennt das nicht? Gera- >>Gut planen, zügig umsetzen << erstes Bild vom Bewerber. Das Gespräch de läuft im Unternehmen al- Bereiten Sie den Recruitingprozess wie sollten Sie, wenn möglich, gemeinsam W les schön rund, doch plötzlich ein Projekt vor – reservieren Sie sich Zeit mit einem Kollegen führen. Vier Augen kündigt ein wichtiger Mitarbeiter. Wer für das Lesen von Bewerbungen und Zeit sehen mehr als zwei. Die Struktur sollte sich dann bei der Personalsuche nicht für die Interviews. Überlegen Sie sich so aufgebaut sein, dass sich erst der Be- auf eine eigene Personalabteilung stüt- vorab ein paar Fragen, die Sie allen Be- werber vorstellt, in Folge dann das Un- zen kann, lernt schnell, wie zeitaufwen- werbern stellen möchten. Halten Sie die- ternehmen und die Position besprochen dig dieser Prozess ist. Gerade in kleine- se für das Interview bereit. Bearbeiten werden. Die Gesprächszeit sollte zu zirka ren Unternehmen muss diese Aufgabe oft Sie die eingehenden Bewerbungen zügig 70 % beim Kandidaten sein. Stellen Sie 10 von der Geschäftsführung wahrgenom- – gute Kandidaten, die auf Arbeitssuche viele praktische Fragen. men werden. Wer aber nicht ständig mit sind, sind oft sehr schnell wieder vom Erzählen Sie so realistisch wie möglich Recruiting beschäftigt ist, weiß mitunter Arbeitsmarkt weg. Rufen Sie die Kandi- vom Alltag im Unternehmen, das beugt gar nicht, wie die Suche nach dem rich- daten persönlich an und machen sich ein Enttäuschungen vor. tigen Mitarbeiter optimal abläuft. Legen Sie eine klare Timeline für den Ein idealer Suchprozess sieht meiner weiteren Bewerbungsprozess fest, damit Meinung nach so aus: Idealerweise gibt es sich der Kandidat darauf einstellen kann. eine Jobdescription des ausscheidenden Das ist professionell und wichtig für alle Mitarbeiters. Falls nicht, bitten Sie ihn, Beteiligten. Besprechen Sie die Endkan- die Aufgaben grob zusammenzustellen. didaten durch und entscheiden Sie rasch. Es empfiehlt sich, im Netz ähnliche Aus- Wichtig ist auch, alle für den Eintritt not- schreibungen auf Jobbörsen zu suchen. wendigen Dinge vorzubereiten. Es reicht Meist hat man dort sehr gute Vorlagen nicht, den Richtigen zu finden – er muss für das eigene Inserat und sieht auch, auf auch dableiben wollen. Es ist wichtig, welchen Jobbörsen ähnliche Jobs ausge- dass der neue Mitarbeiter einen Arbeits- schrieben sind. platz und Arbeitsmittel hat. Vergessen Sie Wenn der Text für das Inserat fertig ist, nicht, nach einigen Tagen und vor Ende sollte dieser noch von einem Kollegen der Probezeit ein Gespräch zu führen. quergelesen werden. Es empfiehlt sich, So werden frühzeitig Missverständnisse den Job in mindestens zwei Jobbörsen Personalsuche ist aufwendig. Wer da nicht ausgeräumt und die Mitarbeiter kön- auszuschreiben. Achtung: Sie müssen ei- auf eine eigene HR-Abteilung zurückgreifen nen nach dem aufwendigen Suchprozess nen Gehaltsrahmen angeben. kann, sollte wissen, was er tut. auch gehalten werden. n

Verantwortung am wichtigsten Faktoren für Jobwechsel 81 % 70 % Fachkräften wünschen sich gröSSerer Einfluss, Bedeutung und Möglichkeiten von SAP-Fachkräften SAP-Spezialisten durch ei- Gestaltungsspielraum zur Weiterentwicklung aut einer Untersuchung nen Jobwechsel vor allem Lder deutschen Personal- mehr Verantwortung. n 73 % 65 % beratung Hype unter 500 Quelle: Hype - die Recruitingprofis gute Arbeitsatmosphäre höheres Gehalt Fotos: Gudrun Tockner, Thinkstock, Thinkstock, NAVAX Gudrun Tockner, Fotos:

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Satire: Eine Anleitung zur schlechten Bewerbung

s gibt sie bereits, die zahlreichen Ratgeber, Kurse und Anleitungen für die korrekte EBewerbung. Als Personalberaterin weiß ich dennoch: Viele wollen sich nicht den strengen Reglements des Geschäftslebens unterwerfen. Ich erhalte regelmäßig Be- werbungsschreiben, denen es an grundlegenden Punkten mangelt. Die Folge: Auch wenn ein Bewerber fachlich bestens zu einem Unternehmen passen würde, beendet ein mangelhaftes Bewerbungsschreiben den Recruitingprozess, bevor dieser über- haupt richtig begonnen hat. Für all die Freigeister da draußen: Wer auf Nummer sicher gehen möchte, eine Einladungen zu einem weiterführenden Gespräch schon im Vorfeld abzuschmettern, sollte folgende Details beachten: Senden Sie Ihre Bewerbung unbedingt von einem Mail-Account mit dem Namen »herzilein@« oder »schnuckiputzi@«. Und: Wer etwas wert ist, sollte auch Größe zei- Navax-Gründer Oliver Krizek mit Teilneh- merinnen des Töchtertages im April. gen – mit Dateianhängen, die wenigstens 1 GB oder mehr umfassen. Zeugnisse unbe- dingt von der Vorschule an bis zum jüngsten Erste-Hilfe-Kurs vor zehn Jahren mitschi- cken – wenn möglich in einem unbekannten Dateiformat. Im Bewerbungsschreiben, falls Sie überhaupt eines mitsenden, unbedingt auf den falschen Job verweisen, Geballte selbstverständlich auch mit falscher Anrede sowie mit mehreren Rechtschreibfehlern bereits in den ersten fünf Sätzen. Frauenpower Durchbrechen der Dominanz män- Für den Lebenslauf ist es hilfreich, ein verzerrtes Foto mit Sonnenbrille im Haar und nerlastiger Technik. Die IT-Branche Trägertop – die Herren in Ruderleibchen – zu verwenden. Am besten nicht direkt in sucht weibliche Fachkräfte. die Kamera schauen, zeigen Sie sich im Profil! Ich emp- fehle, persönliche Daten so unübersichtlich anzuführen, 11 as IT-Systemhaus Navax präsen- dass selbst qualifizierte Leser nicht gleich dahinterkom- tierte sich im Rahmen des Wiener men, was Sie eigentlich können. Erklären Sie bloß keine D Töchtertages als Arbeitgeber in der Tech- Lücken zwischen Ihren Anstellungsverhältnissen – wo nik. Zehn Mädchen im Alter von elf bis bliebe denn da die Überraschung? Würzen Sie die 16 Jahren erfuhren am 24. April auf spie- Detailfragen. Ausführungen mit weiteren Tippfehlern. For- lerische Weise, wie mittels modernster Bereits im matierung wäre hier völlig fehl am Platz. Ab- Bewerbungs- schließend empfehle ich, auf gar keinen Fall »Berufliche Chance ab- schreiben kann eine Telefonnummer anzuführen – besonders man vieles falsch Hartnäckige könnten ja trotzdem versuchen, seits der Rollenklischees machen. nachzufragen. Gudrun Tockner n in der IT-Branche«

Softwarelösungen Geschäftsprozesse op- Studierende die Chance, Fh Campus Wien Webster Uni timiert werden. Nach dem gemeinsamen Mentoring Einblicke in die Unterneh- Karriereschub Frühstück begrüßte Oliver Krizek, Ge- menspraxis zu bekommen. schäftsführer und Eigentümer der Navax- Schnuppertage und Darüber hinaus werden sie Neue Ansätze für die Unternehmensgruppe, im Zuge der Ken- Praktika in Unterneh- Personalentwicklung in ihrer Persönlichkeitsent- nenlernrunde die interessierten Mädchen men. im Ausland. wicklung und beruflichen und lieferte erste Einblicke in die Karri- nter dem Titel »Start Orientierung unterstützt. ich während beruflicher eremöglichkeiten bei Navax. »Mit einem UYour Career« bietet Die erste Phase von Start SAuslandserfahrungen hohen Frauenanteil in den Führungs­ die FH Campus Wien ihren Your Career läuft bereits, auf eine fremde Kultur ebenen und in zahlreichen anderen Be- Bachelorstudierenden als das Programm für die einzulassen, optimiert die reichen hebt sich unser Unternehmen innerhalb der IT-Branche ab. Trotzdem eine der ersten Fachhoch- ausgewählten Studierenden persönliche Karriereent- versuchen wir, mehr Frauen gezielt für schulen ein Mentoring- und startet im Wintersemester wicklung. Zu diesem Er- unsere Branche zu begeistern. Unsere 2014. Förderprogramm. Das gebnis kommt eine Studie Teilnahme am Wiener Töchtertag ist die Programm wird vom De- Die Partner sind das Zivil- der Webster Vienna Private Chance für junge Frauen, abseits der Rol- partment »Bauen und Ge- technikerbüro FCP Fritsch, University. Fazit: Positive lenklischees in frauenuntypische Berufe stalten« in Kooperation mit Chiari & Partner ZT GmbH, emotionale Reaktionen auf zu schnuppern«, resümierte Lisa Kuhn, Unternehmen umgesetzt. ÖBB-Infrastruktur AG und eine neue Kultur beeinflus- Geschäftsführerin der Navax Consulting Drei Semester lang haben die STRABAG. n sen am stärksten. n Unternehmensgruppe. n

www.report.at 04 - 2014 > > cloud Sichere Ressourcen auf Knopfdruck Ob , flexible IT-Services oder andere Bezugsmodelle – hybride IT-Services treffen die Bedürfnisse des Geschäfts kosteneffizient und punktgenau. Ansichten und Einsichten zu Clouddiensten.

eine Frage, mit dem Thema Ressourcen, die stets auf einer Stan- Michael Heuer, VP & Country Manager Cloud wird seit Jahren ebenso dardisierung der IT-Infrastruktur Central Europe Akamai, warnt vor Sicher- heitslücken in der Cloud. K Schindluder getrieben, wie an- basieren, sind bei den Unternehmen derswo mit »Bio«, »Öko« oder »Nachhal- angekommen. Ob nun »private«, »hy- tigkeit«. Da werden Mietlösungen laut- brid« oder »public«: Die skalierbaren Sys- lierten IT-Landschaft, vom Geschäft des hals als Services aus der Wolke verkauft, teme werden genutzt – im eigenen Haus, Unternehmens, von den Marktentwick- Hostingdienste sind plötzlich Cloud-rea- über Rechenzentrumsdienstleistungen lungen und der Innovationslust, sich neu dy und tradierte Produktpaletten einge- Dritter oder in Mischformen. Diese Mix- zu erfinden. Anbieter wie T-Systems ha- fleischter EDV-Anbieter bester Beweis, tur macht es auch aus, dass Clouddienste ben mittlerweile sogar im Angebot, die dass man »immer schon die Cloud an- heute für jedes Unternehmen tauglich Cloudlösungen unterschiedlicher Anbie- geboten« hätte. Der allgemeinen Markt- sind. Die Services sehen nur jedesmal an- ter über eine einheitliche Oberfläche zu schreierei zum Trotz: Die flexiblen IT- ders aus, abhängig von der bereits instal- verwalten. Bereits über 80 % der Firmen

12 Lösungen für jede Kundengrösse Neben Großunternehmen sind zunehmend auch Start-ups an zertifizierten Cloud- Diensten interessiert. T-Systems macht nun mit der nehmen und Start-ups gleichermaßen »vCloud« zertifizierte Services einem treffen können. Kein Wunder, verspricht breiteren Kundensegment zugänglich. Cloud Computing doch die Weiterent- Bestehende VMware-Systemlandschaften wicklung und Beschleunigung des an- lassen sich damit per Knopfdruck nahtlos gestammten Geschäfts durch schnellere um Cloud-Dienste aus dem T-Systems- Produktplatzierungen am Markt oder gar Rechenzentrum erweitern. Der dabei zu die Erschließung gänzlich neuer Ge- erwartende Ressourcenverbrauch wird schäftsfelder – Kostensenkungen inklusi- Martin Katzer, T-Systems, punktet mit VMware-Clouddiensten für virtualisierte IT. vorab ermittelt und in einen fixen und ve. Unternehmen sollen mit den Services einen variablen Teil aufgeteilt. Wird eine Flexibilität, Schnelligkeit, Qualität und junges, kleines Unternehmen müsse höhere Kapazität benötigt, kann diese Effizienz gewinnen können. sich LineMetrics auf seine Kernkompe- flexibel für Lastspitzen im Pay-per-use- Wolfgang Hafenscher, Gründer und tenzen konzentrieren. Dazu punkte die Die Zukunft VERNETZT Verfahren genutzt und können Zusatz- Geschäftsführer des österreichischen T-Systems vCloud mit Hochverfügbarkeit, C ressourcen minutengenau abgerechnet Start-ups LineMetrics, erklärt den Reiz Skalierbarkeit und geteilter Redundanz – MOBIL M des Arbeitens ist werden. Die vCloud sorgt dafür, dass der Lösung: »Seit Anfang 2014 verwen- zu einem Preis, den man sich als Start-up ORTSUNABHÄNGIG Leistungen für Kunden berechenbar und det LineMetrics die Services der vCloud. auch leisten könne, bestätigt Hafenscher. Y KOLLABORATIV transparent bleiben. Es war uns von Beginn an ein Anliegen, T-Systems-Geschäftsführer Martin CM FLEXIBEL »Günstige, jedoch unsichere Public- die Daten, die unsere Anwender gene- Katzer hat mit der neuen vCloud-Platt- MY Cloud-Anbieter scheinen damit nicht rieren, nicht im ›Irgendwo‹ zu hosten, form bereits 50 Kunden, die mittlerweile „Die schnelle und einfache Verknüpfung von Daten und EINFACH CY mehr die erste Wahl zu sein«, heißt es sondern in einer Cloud-Infrastruktur über 600 virtuelle Systeme dauerhaft Kommunikation über ein Medium ermöglicht Innovation, TRANSPARENT bei dem Anbieter. Leistbare, hochsichere eines österreichischen Anbieters, der darüber einsetzen. Hierzu zählen Groß- CMY steigert Produktivität und hilft damit Kosten zu sparen.“ Eher sollen Lösungen wie die »T-Systems auch europäischer Rechtssprechung und konzerne wie Agrana oder Wienerberger, K vCloud« die Bedürfnisse von Großunter- Complianceregeln unterliegt.« Als noch aber eben bereits auch einige Start-ups. Fotos: Akamai, T-Systems, Thinkstock Hexa, T-Systems, Akamai, Fotos: mehr auf > 04 - 2014 www.report.at cloud >

würden mit mehren Cloudumgebung ar- beiten, etwa bei IT-Storage, in der Buch- »Intelligenz für die eigene haltung, im Kundenservice oder bei Wa- renwirtschaftssystemen wie SAP. 45 % der Fachabteilungen entscheiden selbst, wel- Umgebung finden« che Cloudservices sie nutzen möchten. Damianos Soumelidis, Geschäftsführer Hexa Business Unterschiedliche Cloud-Kombinationen verhindern jedenfalls die Abhängigkeit Services, über Missverständnisse, gute Argumente und von einem Anbieter, heißt es. Tendenzen bei Diensten aus der Wolke.

>>Auch eine Sicherheitsfrage << Report: Worum geht es Unternehmen Dennoch stellt sich immer wieder die bei Cloudlösungen heute? Damianos Soumelidis, Frage: Ist die Cloud wirklich zuverlässig Damianos Soumelidis: Das am meisten Hexa: »Oft größtes Missverständnis, wenn und sicher genug, um geschäftskritische forcierte Argument der Hersteller und Cloud mit Hosting Anwendungen dorthin zu verlegen? Provider ist die Kostenreduktion. Viele gleichgesetzt wird.« »Effektive Sicherheitsmaßnahmen für Unternehmen berufen sich natürlich darauf und erwarten 20 bis 30 Prozent vices werden gerne genutzt, weil Spei- Kostensenkung auf die Schnelle. Das ist cherplatz in der Cloud dramatisch gün- »Es muss eine ganz- zu einfach gedacht. Eigentlich muss jeder stiger ist. Ein Cloud-Szenario, das viele heitliche Sicherheits- für sich die volle Intelligenz des Cloud- IT-Manager gerne in Erwägung zie- Modells für die eigene, individuelle Um- hen, sind Server für schwer erreichbare strategie da sein.« gebung finden. Puzzle-Stein für Puzzle- Standorte. Die Freischaltung über die Stein wird die IT dadurch schneller, agi- Cloud macht wesentlich weniger Um- Cloud-Infrastrukturen und -Applikati- ler, flexibler, und natürlich in Folge auch stände als das Verschicken und Warten onen müssen in eine ganzheitliche Sicher- günstiger. Es kann sogar sein, dass man auf die Server in entlegenen Gebieten. heitsstrategie eingebettet sein«, empfiehlt in Einzelbereichen 40 bis 60 Prozent ein- Akamai-Manager Michael Heuer. spart, zum Beispiel indem man teure Report: Gibt es beim Thema Cloud 13 In den letzten Jahren hätten viele Un- Hochverfügbarkeit von 24/7 auf rele- noch Missverständnisse? Was ist eine ternehmen ihre Rechenzentren in eine vante Zeitfenster eingrenzt. So etwas ist Cloudlösung nicht? digitale Festung verwandelt. »Mit einem in der Cloud perfekt möglich, aber das Soumelidis: Das größte Missverständ- hohen Aufwand entwickelten sie dazu Redesign muss vernünftig im Hinblick nis sehe ich darin, Cloud mit Hosting umfangreiche IT-Sicherheitsstrategien«, auf alle Cloud-Vorteile angegangen wer- gleichzusetzen. Das Auslagern eines be- ist für Heuer »daher verständlich, dass ei- den. stehenden, individuellen Systems an ei- nige Unternehmen zögern, ihre geschäfts- nen externen Betreiber verändert rein kritischen Anwendungen in die Cloud zu Report: Welche IT-Bereiche werden gar nichts am Prinzip und nutzt auch migrieren.« Bei Akamai hat man natürlich bevorzugt in die Wolke ausgelagert? nicht die Hauptvorteile der Cloud. auch schon eine Antwort darauf gefun- Soumelidis: E-Mail-Service ist vor Differenzieren sollte man dann auch den: Der Aufbau eines digitalen Schutz- allem in Klein- und Mittelbetrieben ei- bei den vermeintlichen Vorteilen der walls für den jeweiligen Cloudservice, ei- ne häufig ausgelagerte Anwendung. Es Private Cloud und Public Cloud, weil sie ne zusätzliche Sicherheitsschicht für die ist einfacher und man spürt schlichtweg völlig unterschiedliche Möglichkeiten gehosteten Applikationen und Assets. n keinen Unterschied. Auch Backup-Ser- bieten. n

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Die Zukunft VERNETZT C MOBIL M des Arbeitens ist ORTSUNABHÄNGIG Y KOLLABORATIV CM FLEXIBEL MY „Die schnelle und einfache Verknüpfung von Daten und EINFACH CY Kommunikation über ein Medium ermöglicht Innovation, TRANSPARENT CMY steigert Produktivität und hilft damit Kosten zu sparen.“

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mehr auf > cloud »Wir zwingen unsere Kunden nicht dazu« Alessandro Perilli, General Manager Open Hybrid Cloud bei Red Hat, im Interview zum Thema Cloud und der Aufstellung dazu bei Red Hat.

Report: Wenn Sie das Alessandro Perilli ist General Thema Cloud auf einer Manager Open Hybrid Cloud Skala »zwischen Hy- bei dem IT-Hersteller Red Hat. pe und Praxis« einord- nen würden – wo steht es derzeit? Was hat sich dazu in den ver- gangenen zwölf Monaten am Markt ver- ändert? Alessandro Perilli: Ich würde sagen, dass Cloud-Versprechen einiger Hersteller. le-Up-Modell genau passend ist. Fakt ist, »Cloud« heute so real ist wie vor einem Heute haben die Kunden erkannt, dass dass die meisten Unternehmen in vielen Jahr. Die Verbreitung nimmt weiter zu sie ihre Erwartungen zurückschrauben Organisationseinheiten bereits Cloud- und das Interesse an den unterschied- müssen, wenn sie mit ihren Projekten er- Plattformen nach einem hybriden Mo- 14 lichen Arten von Cloud Computing folgreich sein wollen. Sie müssen sich re- dell nutzen. Die Herausforderung besteht wächst. Vor zwölf Monaten interessierten alistische Ziele für ihre Vorhaben setzen darin, den Einsatz so zu reglementieren, sich Unternehmen nahezu ausschließ- und Lösungen wählen, die sich auf ak- dass in allen Fällen die Corporate Policies lich für Cloud Compu- Beachtung finden. ting in Form von Infra- structure-as-a-Service »Erwartungen wer- Report: Was bietet Red Hat, um hybri- (IaaS). Das wichtigste den wieder zurückge- de Lösungen zu unterstützen? Was ist an Ziel war die Steige- ihren Lösungen besonders? rung der IT-Agilität schraubt« Perilli: Erstens bieten wir Wahl- durch automa- möglichkeiten. Wir zwingen un- tische Bereit- tuelle Probleme kon- sere Kunden nicht dazu, dass sie stellung virtu- zentrieren, anstatt auf ihre Applikationen neu schrei- eller Maschinen. solche, die sich viel- ben müssen. Sie können anfangs Heute haben die leicht morgen ergeben ihre vorhandenen Applikationen Unternehmen er- könnten. hosten und im Laufe der Zeit und in kannt, dass es um die ihrem individuellen Tempo diese an ein Applikation und nicht die Report: Hybride Modelle scheinen ei- Scale-Out-Modell anpassen. Gleichzeitig virtuelle Maschine geht. Daher suchen sie nen allgemein gültigen Lösungsweg für sorgen wir mit einem einheitlichen Ma- nach anderen Lösungsmöglichkeiten, um Unternehmen zu ermöglichen. Wie kann nagementprodukt für Konsistenz zwi- Applikationen automatisch bereitstellen man sich dazu eine Flexibilität der IT vor- schen den verschiedenen Cloud-Umge- zu können. Einer der Ansätze zur Provi- stellen? bungen, nämlich »Red Hat CloudForms«. sionierung von Applikationen ist der Ein- Perilli: Verschiedene Tools können das Es ermöglicht darüber hinaus eine Ein- satz von IaaS-Clouds, ein höherer Grad gleiche Problem auf unterschiedliche Art bindung der Cloud-Umgebungen dritter der Automatisierung und Orchestrierung und Weise lösen. Abhängig von den tech- wie von Amazon, Microsoft und VMware. und die Investition in Tools für das Konfi- nischen und wirtschaftlichen Rahmen- Zweitens konzentrieren wir uns darauf, gurationsmanagement. bedingungen und Prioritäten eines Un- unseren Kunden nur die Funktionalitäten Ein weiterer Punkt, der sich in den letz- ternehmens kann eine Private Cloud eine anzubieten, die sie abhängig von ihrem ten zwölf Monaten geändert hat: Unter- bessere Lösung sein als eine Public Cloud, Reifegrad auch tatsächlich benötigen. nehmen haben festgestellt, dass der Auf- oder auch umgekehrt, und IaaS sich als Unsere Lösungen werden so entwickelt bau einer Cloud weit komplexer ist, wie besser geeignet als PaaS erweisen. Für ei- und paketiert, dass sie exakt den Anfor- es schien. Unternehmen hatten hohe Er- nige Applikationen ist das Scale-Out-Mo- derungen und Bedürfnissen der Kunden

wartungen, verursacht durch überzogene dell optimal, während für andere das Sca- entsprechen. n Thinkstock Red Hat, Fotos:

> 04 - 2014 www.report.at Was Meinung ist und wer position bezieht >

Generation Y fordert maximale Flexibilität am Arbeitsplatz Der »Mobile Worker« will Entscheidungen zum Zeitmanagement eigenverantwortlich treffen können.

ie neuen und zukünftigen Ange- Damit virtuelle Teamarbeit ein hohes Leis­ stellten suchen nach einer Arbeitsum- tungsniveau schafft, ist gegenseitiges Vertrauen D gebung, in der die Technologie ihren Er- wichtig. Nur dann können auch »Digital Immi- wartungen in Richtung Kommunikation und Ar- grants« veraltete Arbeitsweisen hinter sich lassen beit gerecht wird. Jetzt zählen Virtualität, Mobili- – wie terminierte Telefonkonferenzen und manu- tät, der Dialog und individuell angepasste Kom- elle E-Mail-Koordination bei gemeinsamen Un- munikationswerkzeuge. So können Projektziele terlagen und Entscheidungen. Die neuen Techno- effizient und kernzeitenunabhängig erreicht wer- logien verlangen nämlich andere Praktiken und den, auch durch eine neue Art der Zusammen- Verhaltensweisen, die virtuelle Teams zum Erfolg arbeit mit Kollegen. Die Generation Y stellt ho- brauchen. Drei Maßnahmen sind dabei entschei- he Ansprüche an ihre Arbeitgeber, um im Sinne dend: 1. die Aufstellung grundlegender Regeln für »Mobile Worker einer modernen Work-Life-Balance erfolgreich das Management virtueller Kommunikation; 2. sind diszipliniert, zu sein. die Harmonisierung persönlicher und professio- offen, kreativ und 15 Immer mehr Vorgesetzte erwarten, dass ihre neller Ziele und 3. die Stärkung zwischenmensch- extrovertiert« Mitarbeiter online und jederzeit verfügbar sind. licher Beziehungen, um die Offenheit zu schaffen, Das macht sie aber weder produktiver noch ef- die für wirklich effektive Zusammenarbeit nötig Levin Merl Leiter des Bereichs fizienter! Der Großteil der Mitarbeiter von ver- ist. Marketing & Corporate netzten Unternehmen fühlt sich durch die stän- Communications dige Beobachtung sämtlicher Informationsquel- >> Flexibilität als Synonym für Autonomie << Unify für len sogar eher abgelenkt als in Zufriedenheit und Viele Mitarbeiter arbeiten gerne »mobil«, um Österreich und Schweiz Produktivität unterstützt. Deshalb müssen inno- einerseits ihr Arbeitspensum flexibler einzuteilen vative, anpassungsfähige Technologien das Ar- und andererseits, um auf die Ruhe der eigenen beitsleben vereinfachen. Dann sind Unterneh- vier Wände zurückzugreifen, etwa im Zuge kre- men im »War for Talents« klar im Vorteil, wenn ativer Prozesse. Der »Mobile Worker« will Ent- sie maximale Flexibilität in Bezug auf Arbeits- scheidungen zum Zeitmanagement eigenverant- zeit und -platz bieten. Unified Communications wortlich treffen können. Er ist überdurchschnitt- Über den Autor. (UC) sind die technische Basis dafür. lich diszipliniert, offen, kreativ und extrovertiert Levin Merl ist Exper- und weiß um das notwendige Vertrauen seitens te auf dem Gebiet >> Vertrauen schafft Akzeptanz << der Führungsebene. So hat er die Chance, sich frei »Future Workplace« Wer flexibel arbeiten kann, lernt, sich selbst zu entfalten. Im Gegenzug kann der Vorgesetzte und selbst Teil der zu managen und ist in seiner Arbeitsweise weit- auf Loyalität und eine verstärkte Identifizierung Generation Y. gehend autonom. UC eröffnen unbegrenzte mit dem Unternehmen setzen. Millennials brau- Möglichkeiten der neuen Zusammenarbeit und chen daher mehr Freiraum beim Arbeiten, wenn machen Schluss mit Systembarrieren. Verschie- sie flexibel und produktiv sein sollen – mit dem denste Systeme werden integriert, reduzieren Fokus auf den bestmöglichen Unterneh- Komplexität und vereinfachen Kommunikation. menserfolg. n Mit jedem Gerät hat man im besten Fall immer al- le Funktionen verfügbar: Zum Beispiel reicht eine einzige Nummer für alles – es klingelt genau das Telefon, das man gerade nutzen möchte. Produk- tive Zusammenarbeit funktioniert natürlich auch über das Web, indem man einfach den Bildschirm mit einem Kollegen teilt. So bleibt das »Wir«-Ge- fühl erhalten, auch wenn man nicht im gleichen Zimmer sitzt. Fotos: Unify, thinkstock Unify, Fotos:

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IT-Sicherheit zwischen Abschottung und Finanzierbarkeit 01 Am 13. Mai diskutierten Experten aus Roland Jabkowski, Wortmeldungen 01 der Geschäftsführer des 04 Das Publikum diskutierte Wirtschaft und Verwaltung über leist- Bundesrechenzentrums, war kräftig mit. Fazit: Sicherheit ist Gastgeber des Report-Talks. ein sehr persönliches Thema. bare Security, Privacy und Transparenz 16 Reges Interesse Branchentreff in Wirtschaft und Verwaltung. Der Re- 02 Knapp 90 Teilnehmer 05 Zahlreiche IT-Experten ließen sich die Diskussion zur und Bereichsleiter waren port-Talk fand im Bundesrechenzen- IT-Sicherheit nicht entgehen. gekommen. trum statt. Johannes Mariel Markus Hofbauer 03 leitet die Stabsabteilung 06 ist IT-Security Consultant Von Martin Szelgrad Sicherheit und Qualität im bei Bacher Systems. Bundesrechenzentrum.

b Wirtschaftsspionage oder offene Türen im Gerätepool: Sichere Verwaltung und die Spei- cherung von Daten sind zu großen Heraus- forderungen für Unternehmen geworden. Fünf Experten diskutierten am 13. Mai in OWien zu den Fragen, wie leistbare IT-Security aussieht – und mit welchem technischen und organisatorischen Aufwand Datensicherheit gewährleistet werden kann. Fazit: Pauschal- lösungen gibt es nicht. Im Idealfall setzen Unternehmen auf das Kerngeschäft angepasste Sicherheitsmaßnahmen um. Die Partner der Report-Podiumsdiskussion waren das BRZ, Bacher Systems, AIT und CSC. BRZ-Geschäftsführer Roland Jabkowksi begrüßte die rund 90 Gäste: »Informa- tionssicherheit, Cybersecurity und Datensicherheit – diese Begriffe haben in den letzten beiden Jahren deutlich an Be- deutung gewonnen. Das BRZ ist mit seinen Kunden einig, dass Sparmaßnahmen die IT-Sicherheit nicht beeinträchti- gen dürfen. Cybersecurity kostet Geld. Doch keine Cyberse- curity zu haben, kostet noch mehr Geld.«

Report: Worin bestehen die Vorteile, Daten in ein Re- chenzentrum auszulagern? Warum machen sich Unterneh- men bei einer Auslagerung an Dritte in Sachen Datensicher- 06 heit trotzdem nicht angreifbarer?

> 04 - 2014 www.report.at Podium > >

02 03

Christian Reiser 07 sprach in seiner Rolle als Experte für Informationssicherheit.

Thomas Bleier 17 08 ist Thematic Coordinator ICT Security des Austrian Institute of Technology (AIT).

Christian Fötinger 09 ist Leiter Cybersecurity Austria & Eastern Europe bei CSC. 04 05

08

07 09 Fotos: Report Verlag/Milena Krobath Verlag/Milena Report Fotos:

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Johannes Mariel, Bundesrechenzent- rum: Wir erleben tagtäglich ausgetüftelte Angriffe und haben es mit einer Vielzahl an unterschiedlichen Schwachstellen zu tun. Sicherheit bedeutet einen hohen Auf- wand, um sie auch professionell zu ge- währleisten. Das müssen sich auch klei- ne Unternehmen oder Organisationen leisten können. Um das an einem prak- tischen Beispiel festzumachen: Der Auf- wand an Schwachstellenmanagement, um zehn Windows-Server zu betreiben, entspricht im Wesentlichen dem gleichen Aufwand bei einem Betrieb von 100 oder 500 Servern. Dieser Aufwand ist in grö- ßeren Rechenzentren besser skalierbar. Jeder unserer Mitarbeiter ist persönlich zur Amtsverschwiegenheit verpflichtet. Wir haben ein eigenes BRZ-CERT (Anm. »Computer Emergency Response Team«). Und wir haben die richtigen Leute mit den 02 richtigen Qualifikationen, die sich aus- 01 schließlich mit IT-Sicherheit beschäftigen. Auch bewegen wir uns als Organisation Handy hoch! 01 Reiser zeigte das häufigste in einem Rahmenwerk, das größtmög- ungesicherte Endgerät in liche Sicherheit garantiert. Im Frühjahr Firmen: das Smartphone. wurde das Informationssicherheits- 18 Akzeptanzfrage Managementsystem des BRZ nach der 02 Mariel sprach den Spagat jüngsten Version 2013 der ISO 27001 zwischen Vorschriften und rezertifiziert. Die wesentlichste Neue- Nutzerakzeptanz an. rung dieser Norm ist der Schritt von ei- 03 Networking-Event ner maßnahmengetriebenen zu einer Nach dem Podiumstalk wurde beim Buffet risikogetriebenen Sicherheit. Wurden weiterdiskutiert. früher in einem Katalog mehr oder we- Zentrale Fragen niger gleichrangig unterschiedliche Si- 04 galten der Messbarkeit von cherheitsmaßnahmen aufgelistet, ist die Sicherheit und dem Bewusstsein 03 Erfüllung dieser kategorischen Vorgaben bei den Mitarbeitern. nun nicht mehr das alleinige Ziel. Sie wer- den jetzt als Werkzeuge betrachtet, mit Markus Hofbauer, Bacher Systems: ist in Folge darauf fokussiert, diesen dem Unternehmen die jeweils eigenen Wir merken bei den Unternehmen, dass Angriff abzuwehren. In einem zweiten Unternehmensrisiken bewältigen sol- nach wie vor Angriffe auf sehr einfacher Schritt wird ein Parallelangriff gestar- len. Dieser Schritt zur Eigenverantwor- Ebene stattfinden. Dazu kommen an- tet, der in den Aktivitäten rund um die tung und zu der Überlegung, wie meine spruchsvolle, aufwendig programmierte erste Attacke quasi untergeht und leicht schützenswerten Daten eigentlich ausse- und ausgeführte Attacken auf Applikati- übersehen wird. Erst viel später muss hen und mit welchen Mitteln sie effizient onsebene. Die Kombination dieser un- man dann feststellen, dass Daten ver- geschützt werden, war ganz wesentlich. terschiedlichen Angriffsvektoren lässt schwunden sind. Als Sicherheitsverantwortlicher muss ich die Anzahl möglicher Bedrohungssze- mir stets überlegen, welche Sicherheits- narien nahezu ins Unendliche steigen. Report: Was sind die wichtigsten vorgaben für die User zumutbar sind. So kann ein Angreifer beispielsweise ver- Maßnahmen, um diese Bedrohungen zu Beim Thema IT-Sicherheit könnten wir suchen, ein Kundennetzwerk auf breiter adressieren? Sind diese eher technischer technisch und organisatorisch alles Mög- Basis zu attackieren. Das Unternehmen oder eher organisatorischer Natur? liche umsetzen, doch irgendwann ist die Akzeptanz der Benutzer am Ende. Wich- tig ist eine ausgewogene Kommunikati- on, um Awareness und Sicherheitsvorga- »In vielen Unternehmen herrscht eine Verschwie- ben zu schaffen. genheitspflicht. Da kann oder will man oft nicht Report: Herr Hofbauer, welche Be- Hilfe von außen in Anspruch nehmen.« drohungen sehen Sie bei Ihren Kunden?

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»Bei großflächigen Cyberangriffen können selbst versierte Experten noch nicht auf langjährige Erfahrung zurückgreifen.«

an Unternehmen, die angegriffen werden gestohlen werden können, wie es auch und die möglicherweise nicht verpflich- in Österreich immer wieder vorkommt? tet sind, diese Datendiebstähle zu melden. Für mich ist wesentlich, dass zunächst In vielen Unternehmen herrscht eine Ver- immer der einzelne User geschützt wer- schwiegenheitspflicht. Dadurch kann oder den muss. Wenn ich keine Sicherheit des will man oft nicht einmal Hilfe von außen einzelnen Mitarbeiters, des einzelnen in Anspruch nehmen. Menschen habe, dann werde ich auch in Abgesehen von den Unmengen an Be- der Organisation darüber letztendlich drohungen, die auch medial kolportiert keine Sicherheit bekommen. Egal, ob das werden: Eine konkrete Gefahr entsteht erst dann ein Social-Engineering-Angriff auf dann, wenn durch Unternehmen eine kon- ein System ist oder ob man wieder ein- krete Angriffsfläche geboten wird. Damit mal mit einer Datenbank zu tun hat, die haben Unternehmen auch die Wahl, ein- nicht dem Datenschutzgesetz entspricht. zelne Schutzmechanismen besonders aus- Trotzdem, muss ich sagen, bei der ganzen geprägt einzurichten. Dazu muss man aber Diskussion zu den technischen Mög- erst einmal wissen, welche Daten und Ge- lichkeiten: Die von allen Maßnahmen schäftsprozesse überhaupt fürs Geschäft leistbarste Investition in Sicherheit ist relevant sind. ein gutes Firmenklima. Ich habe noch nie erlebt, dass ein Mitarbeiter, der sich 19 Report: Herr Reiser, interessieren sich in seinem Unternehmen wohl fühlt, ab- denn die Nutzer überhaupt für die Ge- sichtlich und bewusst dem Unternehmen fahren aus der Datenleitung oder auch den schadet. Schutz ihrer Daten? Christian Reiser: Ich frage mich wirk- Report: Gerade groß angelegte Cy- lich, ob wir nicht unsere Zeit und unse- berattacken sind meist nicht auf einzelne re Nerven über das letzte Vierteljahr- User oder auch einzelne Unternehmen hundert schlichtweg vergeudet haben. beschränkt. Wie gut funktionieren bereits 04 Die meisten interessieren sich doch gar der Informationsaustausch und die Zu- nicht für den Schutz ihrer Privatsphäre sammenarbeit bei Attacken? und ihrer Daten. Wenn ich mir ansehe, Thomas Bleier, AIT: Gerade in diesem Markus Hofbauer: Es ist eine Kom- was die Leute auf Facebook oder ähn- Bereich stehen wir noch ganz am Anfang. bination aus beiden Dingen. Unterneh- lichen Plattformen posten – wo ist hier Gerade bei großflächigen Cyberangriffen men brauchen einerseits ein solides, die Grenze? Informationssicherheit ist können selbst versierte Experten noch technisches Fundament an Schutzme- da jedenfalls kein Thema. Auch in der öf- nicht auf langjährige Erfahrung zurück- chanismen. Auf der anderen Seite ist ei- fentlichen Wahrnehmung sehe ich keine greifen. Hier müssen sich noch Strukturen ne gewisse Awareness der betroffenen Unterschiede in der Bewusstseinsbildung zum Informationsaustausch etablieren, Personen zu ihren Handlungen und Ge- zu Schutzmaßnahmen im persönlichen sowohl auf einem technischen Level als wohnheiten nötig. Basisschutzmecha- Nutzerbereich und Bereichen auf Indus- auch organisatorisch – derzeit hängt hier nismen wie Security-Scans, Penetration- trie- oder staatlicher Ebene. Wie kann es sehr viel von einer persönlichen Vertrau- Tests, Vulnerability-Management, Mitar- sonst sein, dass niemand vor Gericht zi- ensbasis der involvierten Personen ab. Es beiterschulungen – all diese Dinge bilden tiert wird, wenn Schüler- und Lehrerda- gibt zwar schon Ansätze dazu, aber da gibt das Fundament für weitere Maßnahmen. ten öffentlich im Netz auftauchen oder es noch sehr viel zu tun. Ich gebe Herrn Doch gibt es eine sehr hohe Dunkelziffer personenbezogene Daten großflächig Reiser zu 50 % Recht, dass auch auf

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Christian Fötinger: Jedes Unterneh- »Ich muss mich auf mein Kerngeschäft konzen­ men benötigt andere Sicherheitslö- sungen. Ich demonstriere Ihnen das an- trieren und genau überlegen, welche Lücken ich hand eines Gefäßes, das ich mitgebracht stopfen will. « habe (Christian Fötinger zeigt dem Pu- blikum einen durchlöcherten Spielzeug- kübel.) Sehen Sie die Löcher in den Wänden? Nehmen wir an, mein Unter- Userseite noch viel Aufklärungsarbeit in Städten, die keine physischen Barrieren nehmen ist im Transportgeschäft tätig. zu leisten ist. Genauso sehe ich aber auf haben und offen sind. Die Gesellschaft hat Äpfel werde ich damit weiterhin trans- der anderen Seite auch ein Versagen der es geschafft, eine Sicherheit zu erzeugen, portieren können. Die Löcher sind ja zu IT-Security. Die gängigen Sicherheitsme- die keine Stadtmauer mehr braucht. Ge- klein, dass etwas durchrutschen könnte. chanismen sind oft eine zu große Hürde nau das müssen wir nun auch im Internet Bei der Feuerwehr hätte ich mit diesem für den Menschen. Ein Beispiel ist die Ab- schaffen. Es gilt in der derzeit herrschen- Kübel allerdings keine Chance mehr. Um sicherung von Systemen über Passwörter. den Ambivalenz ein richtiges Maß zu fin- Wasser damit zu tragen, ist er völlig un- Der IT-Forschung ist in den vergangenen den zwischen einer offenen Welt, die bar- geeignet. 60 Jahren nicht gelungen, einen vernünf- rierefrei benützt werden will, und einer IT, Ich muss mich auf mein Kerngeschäft tigen Mechanismus zu entwickeln, den die noch schützende Mauern bauen muss. konzentrieren und genau überlegen, wel- die Menschen auch bedienen können. Da che Lücken ich stopfen will. Die IT-Si- gehen wir als IT-Security-Experten we- Report: Welche Lücken darf eine leist- cherheit muss sich dem Geschäft anpas- nig auf die Bedürfnisse des Menschen ein. bare IT-Sicherheit am Ende offen lassen? sen und das Geschäft die Risiken der offe- Weiters sehe die Notwendigkeit, den Fo- Wie sehen diese Lücken aus? nen Kommunikation abwägen. n kus weg von einzelnen Sicherheitsmaß- nahmen wie einer Firewall hin zu einer gesamtheitlichen Betrachtung der Risiken zu lenken. Wir müssen beispielsweise dem Monitoring des aktuellen Sicherheitszu- 20 standes der Infrastruktur genügend Auf- merksamkeit schenken – die beste Firewall ist nutzlos, wenn ich nicht erkennen kann, wenn sie kompromittiert wurde.

Report: In welche Bereiche der Sicher- heit soll investiert werden, woran erken- nen Kunden die »Quick Wins«? Christian Fötinger, CSC: Das ist die Fra- ge, die wir immer wieder von unserem Kunden auch hören. Wo fange ich an? Was kostet mich das? Das ist so, wie wenn im Restaurant das Menü schon fertig sein sollte, ohne vorher zu wissen, ob der Gast Vegetarier ist oder nicht. Um diese Frage zu beantworten, muss ich also erst einmal den Fragesteller kennenlernen. Ich muss wissen, welche Infrastruktur vorhanden ist, wie sein Geschäft aussieht, wer sei- ne Nutzer sind. Wenn dagegen Einheits- lösungen über Organisationen gestülpt Weitere werden, dann haben wir ein Problem. infos Früher haben die Menschen ihre Städte mit Stadtmauern geschützt. Wollte man mehr Fotos zum Gespräch Video zum Gespräch Schutz, hat man die Mauer relativ einfach um einen Meter verstärkt. Heute leben wir

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»Unternehmen befinden Kommentar sich auf der Reise« »Die nächste große nfang April machte veränderungen reagieren Cloud-Chance« Rex Wang, Vice Pre- zu können. Oracle sei bester A sident Product Mar- Partner und das vor allem mit Von Martin Winkler, keting bei Oracle, in Wien dem Hintergrund, »dass wir Managing Director von Oracle Österreich, über Database-as- Station. Gemeinsam mit immer noch die bes­te Daten- a-Service als Hebel für Kostenreduktionen und Agilität der IT. Österreich-Direktor Mar- bank der Welt liefern – un- tin Winkler wurde anlässlich abhängig davon, auf welcher Datenvolumen verdoppelt sich einer Kundenveranstaltung Hardware sie läuft.« Daten- Das mittlerweile alle zwei Jahre, ausgegeben: Cloudservices banken ebenso wie Cloudser- Transaktionsdaten steigen stetig an und sind die Treiber für ein fle- vice können also integriert an datengesteuerte Businessentscheidungen xibleres Geschäft. bestehende IT-Infrastruktur werden immer relevanter. bei den Unternehmen ange- Vor diesem Hintergrund wird klar, dass dockt werden, oder – wer Datenbanken immer wichtiger werden. Die es besonders effizient ha- Verlagerung der Datenbankinfrastruktur ben möchte – eben mit den in die Cloud verspricht eine hohe Effizi- Spitzenprodukten aus der enzsteigerung und Kosteneinsparungen. Oracle-Welt abgebildet wer- Das Cloud-Modell setzt auf gemeinsam den. Wie aber sieht die Lei- genutzte Ressourcen und standardisierte denschaft der europäischen Services. So werden Unternehmen in die Lage versetzt, dann Unternehmen aus, ihre IT- Leistung abzurufen, wann sie sie brauchen. Landschaft auf die Reise zu Bestehende IT-Lösungen sind oft historisch gewachsen, schicken? Viele Kunden komplex und erzeugen im Betrieb Kosten und Risiken. Data- 21 haben bereits ihre IT auf base-as-a-Service bietet die Möglichkeit, IT durch Standardi- Hardware­ebene mittels sierung, Zentralisierung und Automatisierung zu vereinfachen. Rex Wang, Oracle: »Oracle hat Virtualisierung konsoli- Der erste Schritt für den Übergang zu einem Private-Cloud- diert, kontert Wang. Der bereits viele Best-Practices für Model ist, möglichst viele Anwendungen auf einer gemeinsa- Cloud-Infrastrukturen weltweit.« nächste Schritt sei eine men Plattform und Infrastruktur ablaufen zu lassen. Virtualisie- Flexibilisierung in die rung ist ein gängiger Weg für eine derartige Zusammenlegung. 4 % Wachstum im zweiten Tiefe. Das heißt: Wenn auch Diese hat den Vorteil, dass die Hardware-Kosten reduziert Quartal, ein Viertel mehr Plattformen und Daten- werden und die meisten Anwendungen, Middleware und Da- Umsatz und um 60 % gestie- banken konsolidiert werden, tenbank-Software ohne Veränderungen weiter laufen können. gene Auftragseingänge bei sind weitere Einsparungen Allerdings ist dieser Vorteil auch ein Nachteil. Denn die Vir- Clouddiensten – so gut geht möglich. es dem IT-Konzern Oracle Ein tolles Projekte dazu kann tualisierung reduziert nicht die Anzahl, die Heterogenität, die derzeit mit der Strategie, der der IT-Hersteller mit dem Kosten und die Komplexität der Software auf der virtualisierten installierten Basis bei den britischen Provider BT vor- Infrastruktur. Hier sind allerdings die meisten Kosten und die Kunden eine weitere flexible weisen. Dort wurde die Ge- höchste Komplexität angesiedelt. Erst durch Standardisierung Ebene draufzusetzen. »Viele schwindigkeit bei der Ein- und Konsolidierung vieler Anwendungen auf eine gemeinsam Unternehmen befinden sich führung neuer Services genutzte Datenbank-und Middleware-Plattform können Unter- auf der Reise«, so Wang. Für gleich um 1000 % erhöht. nehmen ihre Kosten noch stärker reduzieren und nebenbei die Firmen sei es lebenswichtig Für die Deutsche Bank wie- Entwicklung von Anwendungen beschleunigen. geworden, schnell auf Markt- derum wurden IT-Kosten auf Für die meisten Organisationen liegt die effektivste Stra- die Hälfte ge- tegie zur Standardisierung und Konsolidierung auf der Da- senkt. Wer auf tenbank- und Middleware-Ebene, auch wenn einige Anwen- Social collaboration & Oracle setzt, dungen Tests und Updates durchlaufen müssen, um auf einer communication mit betont Wang, standardisierten Plattform zu laufen. echtem mehrwert hat später auch Unternehmen, die eine Vielzahl von Anwendungen für SOLVION INFORMATION MANAGEMENT GmbH die Wahl – so Analyse-und Transaktions-Verarbeitung einsetzen, sollten die Reininghausstraße 13, 8020 Graz das jemand Vorteile eines standardisierten DBaaS-Modells nutzen. Unter- T: +43 316 696540 0 wünscht –, aus nehmen, die DBaaS umgesetzt haben, haben bis zu 50 Prozent der Wolke wie- Anton Freunschlag-Gasse 49, 1230 Wien geringere Betriebskosten, eine zehnfach schnellere Bereitstel- T: +43 1 6985806 642 der zurückzu- lung neuer Datenbanken und sie konnten die Verfügbarkeit auf kehren. In die mehr als 99,95 Prozent steigern. n www.solvion.net

Fotos: Oracle Fotos: alte IT-Welt. n

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Dokumente und Druck – Lösungen fürs Geschäft Welche unterschiedlichen Ansätze den Dokumen- tenlauf in Unternehmen effizient halten und verwalten. Vier Success-Stories von Printlösungsanbietern, die Einsparungen und Prozessverbesserungen zeigen.

Von Martin Szelgrad

er Report hat vier Anbieter 22 von Outputmanagement- und D Druckerlösungen eingeladen, Beispiele aus der Praxis zu kostenspa- renden und effizienten Kundenlösungen zu zeigen. Die Projekte einer Stadtge- meinde in Oberösterreich, einer deut- schen Universitätsklinik, eines Maschi- nenherstellers und eines Sportwettenan- bieters zeigen, wie Gerätelandschaften einfach konsolidiert und an die Anforde- Managed Print rungen angepasst betrieben werden kön- Services für Stadt nen. n Leonding konnten den Gerätebestand um fast 45 % verringern. OKI

ür wen wurde die Lösung umgesetzt? F Rund 300 Mitarbeiter arbeiten für die ober­ österreichische Stadtgemeinde Leonding, teils in der Verwaltung, teils in Einrichtungen wie Kinderbetreu­ ungsstellen und Bauhof.

Was war die Herausforderung? Verteilt auf die unterschiedlichen Standorte war die Infrastruktur auf beachtliche 164 Geräte herange­ wachsen. Der Aufwand und die überhöhten Kosten, verursacht durch Verbrauchsmaterial, Reparaturen, Druck- und Personalkosten, sollten eingedämmt werden. Bei der Erneuerung der Infrastruktur war es wichtig, die Anwenderfunktionalitäten an den Stand­

orten zu verbessern und darüber hinaus auch dem Engel Admiral Sportwetten, Wikipedia, OKI, thinkstock, Fotos:

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guten Qualität bewältigen zu können. Darüber hinaus sind die Kosten ein wichtiger Faktor bei der Geräteneubeschaffung.

Wie sieht die Lösung aus? Um alle Anforderungen an den zu beschaf­ fenden Drucker optimal erfüllen zu können, wird der Brother Hochleistungsdrucker HL-S7000DN eingesetzt.

Was macht das Projekt so besonders? Aufgrund der kalten Tintenstrahltechnologie In der Uniklinik Magdeburg waren verwendet der HL-S7000DN keinen Tonerstaub Drucker für sensible und verursacht nur äußerst geringe Staubemissi­ Hygienebereiche onen. Daher passt er perfekt in den sensiblen Hy­ gefordert. gienebereich der Uniklinik. Mit bis zu 100 Seiten/ Brother Minute übertrifft der Tintenstrahler Laserdrucker ür wen wurde die Lösung umgesetzt? bezüglich der Druckgeschwindigkeit erheblich. F Für das Universitätsklinikum Magdeburg Zudem wird das Papier nicht gewellt und kann daher unproblematischer geschnitten werden. Was war die Herausforderung? Diese beiden Vorteile führen zu einer Zeitersparnis Die Küche des Universitätsklinikums Magdeburg pro­ von ca. 45 Minuten pro Tag, die ein Mitarbeiter nun duziert täglich eine vierstellige Zahl an Mahlzeiten für die für andere Tätigkeiten eingesetzt werden kann. Ein eigene, aber auch für andere Kliniken. Um eine Zuordnung weiteres Plus gegenüber Laserdruckern ist der um der Mahlzeiten zu den Patienten gewährleisten zu können, bis zu 85 % geringere Energieverbrauch. werden die zu kommissionierenden Menütabletts mit Speiseinformationen belegt. Diese werden im DIN-A4- ROI in Monaten/Jahren? 23 Format gedruckt und anschließend maschinell in drei Teile Legt man den durchschnittlichen Stundenlohn geschnitten. Bei der Beschaffung eines Gerätes für den (inkl. Lohnnebenkosten) eines Küchenmitarbeiters Druck der Speiseinformationen müssen verschiedene As­ sowie die Unverbindliche Preisempfehlung des pekte einbezogen werden. Zum einen ist das Klinikum und HL-S7000DN zugrunde, so amortisiert sich das die integrierte Küche ein sensibler Hygienebereich. Daher Projekt aufgrund der höheren Druckgeschwindig­ darf der Drucker nur einen möglichst geringen Emissions­ keit bereits nach einem Jahr und acht Monaten. ausstoß erzeugen. Zum anderen muss der Drucker robust Rechnet man auch die Stromersparnis gegenüber und zuverlässig arbeiten, um das anfallende monatliche dem zuvor eingesetzten Lasergerät mit ein, so Druckvolumen von ca. 45.000 Seiten zuverlässig in einer verkürzt sich dieser Zeitraum nochmals. n

Umweltschutzgedanken gerecht zu werden. Inhouse-Druck für Plakate im Vordergrund Was macht das Projekt so besonders? Der Kunde wollte möglichst wenig Aufwand und in den Kindergärten waren Fax- und Im Vergleich zum alten On-Demand- mit der Infrastruktur haben und wünschte Scan-Funktionen gefragt. Durch gezielte Anschaffungsmodell kommt das Konzept sich einen einfachen Prozess für Tonerbe­ Zuordnung von passgenauen Drucksyste­ mit fast 45 % weniger Geräten aus. Trotz stellungen und Service. men konnte OKI die Infrastruktur von 164 reduzierter Infrastruktur konnten durch auf 93 Geräte reduzieren. An zentralen gezielten Einsatz von Multifunktionsprintern Wie sieht die Lösung aus? Schnittstellen wurden Multifunktionsgeräte die Arbeitsabläufe optimiert werden. Der Für das neue Set-up der »OKI Smart eingesetzt, die meisten davon mit der Lagerbestand, der einst Kosten in Höhe Managed Print Services« führte OKI Möglichkeit, auch in Farbe zu drucken. von 6.000 Euro verursachte, wurde mithilfe gemeinsam mit der Stadt Leonding eine Die weitgehend einheitliche Gerätestruktur systemgleicher OKI-Plattformmodelle dras­ Bedarfs- und Druckkostenanalyse durch. reduzierte das Lager an Verbrauchsmaterial tisch reduziert. Besonders wichtig war es, auf die unter­ drastisch. Um Service und Reparaturen, die schiedlichen Arbeitssituationen einzugehen. während der Vertragslaufzeit im Monats­ ROI in Monaten/Jahren? In der Verwaltung brauchte es leistungs­ preis inkludiert sind, kümmert sich jetzt Projektlaufzeit: fünf Jahre. Einsparung starke Geräte, andernorts stand der dediziert ein externer Ansprechpartner. über die Gesamtlaufzeit: 30.000 Euro n

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Canon Drucker und MFD-Administration sollte sich dabei gegen Null bewegen, da die Ressour­ ür wen wurde die Lösung umgesetzt? cen im IT-Bereich auf ein Minimum reduziert F Für Engel Austria wurden.

Was war die Herausforderung? Wie sieht die Lösung aus? Gefordert wurde eine Infrastruktur Nach Beobachtung der Druckgewohn­ für Druck- und Outputmanagement, die heiten, einer »Walk the Floor« Vor-Ort-Analy­ aufgrund der eingesetzten Lösungen se und einem mehrwöchigen Monito­ einen möglichst minimalen administrativen ring konnte der optimale Gerätemix Optimiertes Aufwand ermöglicht. Die Leistungen sollten festgelegt werden, der bereits Outputkonzept für den Maschi- ursprünglich die Geräteausstattung (Hard­ im ersten Step eine Einsparung nenhersteller Engel ware), die komplette Dienstleistung, das Vor- von rund 50 Laserdruckern und bindet Drucker Ort-Service für alle laserbasierenden Dru­ 70 MFDs bedeutete. Aufgrund unterschiedlicher Hersteller ein. cker und Multifunktionsgeräte (MFD), unter umfassender Kalkulationen wurde kompletter Konsolidierung der Berücksichtigung einer einheitlichen Printing entschieden, den Gerätepark selbst Maschinen wurde Teil eines um­ Policy, zu einem einheitlichen Seitenpreis auf Kaufbasis anzuschaffen und ins eigene fassenden und genau auf den Kunden maß­ umfassen. Die bestehende Flotte von über Anlagevermögen zu übernehmen. geschneiderten Dienstleistungsabkommens. 400 Stück Druckern und MFD-Population Canon war in der Lage, sämtliche Geräte verschiedener Hersteller sollte in das Was macht das Projekt so besonders? in das Abrechnungssystem »uniFLOW OM« Konzept mit einbezogen werden. Darüber Engel verfügt nun über ein optimiertes einzubinden, ein kundengerechtes monat­ hinaus waren die automatische Abrechnung, Outputkonzept, in dem modernste und liches Reporting bereitzustellen, und eine Störungsmeldung und Tonerbestellung, das hochwertige MFDs nach den tatsächlichen automatische Überleitung der Reports in das Monitoring aktiver und inaktiver Geräte so­ Anforderungen zum Einsatz gebracht unternehmenseigene SAP umzusetzen. wie die gezielte Dokumentation der erfolgten werden. Finanzielle Investitionen, erzielte Nutzung entsprechend den vorgegebenen Qualität und Betriebskosten stehen damit in ROI in Monaten/Jahren? 24 »KPI«s an drei verschiedenen Standorten einem idealen betriebswirtschaftlichen Ver­ Zeitraum der Dienstleistung: fünf Jahre. ein wichtiges Thema. Der Aufwand für die hältnis. Das Flottenmanagement inklusive Keine Angabe zu ROI. n

Quotenblätter: Sie enthalten das Wettpro­ ausgestattet. Die Bandbreite reichte von gramm, die von den Admiral-Buchmachern Schwarzweiß-Allroundern für niedrigere festgelegten Wettquoten. In der Vergangen­ Druckvolumina bis hin zur leistungsstarken heit wurden die Quotenblätter zweimal pro bizhub-Modellen mit besonders hoher Woche in einer zentralen Hausdruckerei Druckgeschwindigkeit. Die tagesaktuellen gedruckt und dann in ganz Österreich Quotenblätter werden von den Buchma­ ausgeliefert. Vorkalkulierte Überproduktionen chern auf einem zentralen Server abgelegt. sollten spätere logistisch-bedingte Der Druck erfolgt dann automatisiert und Mehrkosten für Nachdruck verhin­ ohne weiteres Zutun der Mitarbeiter. Der Sportwet- tenabieter Admiral dern. Die weitere Problematik: Die spart knapp ein Vier- Quotenblätter mussten bei diesem Was macht das Projekt so besonders? tel der Kosten beim Prozess das Wettprogramm von Durch die Dezentralisierung des Quo­ Druck der Quoten- blätter ein. mindestens drei Tagen beinhalten, tenblattdrucks kann Admiral ein optimales dadurch enthielten sie gegen Ende Kundenservice bieten. Denn Wettprogramm- ihrer Gültigkeit bereits viele veraltete und Quoteninformation sind nun tagesaktu­ Konica Minolta Spiele. Außerdem waren die Quoteninfor­ ell. Gleichzeitig wurden die Kosten um ein mationen, die sich ähnlich wie Börsenkurse Viertel gesenkt und der ökologische Fußab­ ür wen wurde die Lösung umgesetzt? sehr rasch verändern, nicht aktuell. druck dank umweltfreundlicher Maschinen F Für Admiral Sportwetten von Konica Minolta verkleinert. Wie sieht die Lösung aus? Was war die Herausforderung? Mit der neuen Lösung von Konica Mi­ ROI in Monaten/Jahren? Der Marktführer Admiral Sportwetten nolta werden die Quotenblätter tagesaktuell Mit der neuen Lösung beim Druck der bietet mit 200 Wettcafés in Österreich Wett­ direkt in den Filialen ausgedruckt. Insgesamt Quotenblätter konnten Einsparungen in der angebote auf Basis modernster Technik im wurden alle 200 Filialen, speziell nach Höhe von 24 % der Kosten für den gesam­ Kaffeehausambiente. Zentrale Informations­ deren einzelnen Bedürfnissen, mit moderns­ ten Druck- und Logistikprozess verbucht quelle für die Kunden in den Filialen sind die ten Monochrom-Multifunktionssystemen werden. n

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165 Teilnehmer diskutierten bei der Tagung »Modellierung« der Fakultät für Informatik, Universität Wien.

nicht mehr zu verstehen.« An seinem In- stitut würde man sich auf Modellierungs- sprachen konzentrieren, die am jeweiligen Modellierungsziel orientiert sind. Für die- se Sprachen könnte man mit Tool-Genera- toren auch kleine Entwicklungswerkzeuge selbst bauen. Die Entwicklung und Pflege eigener, umfassender Entwicklungswerk- zeuge an wissenschaftlichen Instituten sei heute nicht mehr sinnvoll. Allerdings vermisst Mayr auch bei den kommerziell verfügbaren Werkzeugen eine wirkliche Durchgängigkeit.

>> Wirtschaftliche Betrachtung << Menschen »Für die Praxis ist es von entscheidender Bedeutung, die wirtschaftliche Betrach- modellieren immer tung der Modellierung zu verstärken«, so Angesichts zunehmender Komplexität in der IT und »Wirtschaftliche Be- in Organisationen erfreut sich Modellierung großen trachtung der Model- Interesses, da Modelle die Komplexität reduzieren. Die lierung verstärken« Vielfalt an Ansätzen und Methoden erschwert allerdings 25 die einfache Einführung, Auch die Menschen müssen Mayr. Das sei bisher viel zu wenig gesche- hen und dabei würde man wohl feststellen, sich an das Denken in Modellen erst gewöhnen. dass eine Beschränkung auf das Notwen- Von Rüdiger Maier dige und nicht auf das Mögliche vorzuzie- hen sei. Viele der Absolventen des Instituts arbeiten nach ihrem Studium in kleineren ie seit 1998 stattfindende Ta- temen, ist die Modellierung allerdings in- und mittleren Softwarehäusern und setzen gung »Modellierung« fand Mit- zwischen eine verpflichtende Bedingung. dort oft mehr auf agile Methoden als auf D te März 2014 an der Fakultät für die Modellierung. Um dieser »Modellie- Informatik der Universität Wien statt. >> Beschränken auf das Wesentliche << rungsabstinenz« Einhalt zu gebieten, ha- Sie wird vom Querschnittsfachausschuss Mayr betonte auch die verwirrende be man kürzlich einen zweijährigen Lehr- Modellierung der Gesellschaft für Infor- Vielfalt an Methoden, Definitionen und gang besonders für Mitarbeiter aus Soft- matik im zweijährigen Rhythmus orga- Werkzeugen, die einen Einstieg in die Mo- wareunternehmen gestartet, bei dem die nisiert und verzeichnete heuer mit 165 dellierung nicht erleichtern. In Bezug auf Modellierung einen prominenten Platz Teilnehmern wachsendes Interesse. Univ.- die heute dominierende Sprache für die einnimmt. Prof. Heinrich Mayr vom Institut für An- Software-Modellierung, die Unified Mo- In etlichen der wissenschaftlichen Vor- gewandte Informatik der Alpen-Adria- deling Language (UML), merkte er an, träge wurden die Thesen von Mayr un- Universität Klagenfurt bewegt sich seit 40 dass die für die Entwicklung zuständige termauert. So sollte der Zugang zur Mo- Jahren in der Modellierungs-Community Object Management Group (OMG) die dellierung pragmatisch und mit gerin- und verwies ins einem Vortrag darauf, dass UML nicht zu stark ausweiten solle. »Man gen Hürden versehen sein, die Model- Menschen in vielen Bereichen modellie- sollte die Standardisierung nicht übertrei- lierungssprachen müssten sich mehr an ren, ohne dass sie es so nennen. Auch die ben. Auch die UML wird nämlich immer die menschliche Sprache angleichen. Da Erstellung von Software sei immer Model- schwerer verständlich, was aber letztlich Modelle gerne auch zur Kommunikation lierung, auch wenn keine entsprechenden die Nützlichkeit für die Praxis einschränkt. komplexer Inhalte und Anforderungen Methoden zum Einsatz kommen. Aller- Komplexe Modelle sind dann nämlich verwendet werden, sollten alle Beteiligten dings modellierten Menschen bewusst of- auch die im Modell verwendeten Abstrak- fenbar eher widerwillig, was etwa in Kla- tionen leicht verstehen können. Modelle genfurt dazu geführt hat, dass die Model- »Verwirrende Vielfalt könnten nicht zuletzt auch wirtschaftliche lierung derzeit nur als Wahlfach geführt Entscheidungen in Unternehmen erleich- wird. In weiten Bereichen der Technik, ins- an Methoden und tern, wenn entsprechende Entscheidungs- besondere auch bei lebenskritischen Sys- Werkzeugen« theorien Eingang finden. n

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sungen, die eben nicht ständige und dis- ruptive Änderungen an der Technologie Grundstock für den nach sich ziehen – und genau das liefern wir.«

Fokus aufs Geschäft >> Business defined IT<< Im April 2014 lud Hitachi Data Systems (HDS) zu ei- HDS bringt sein Hitachi Storage Vir- tualization Operating System und die nem Launch-Event in den Niederlanden. Im Mittel- Virtual Storage Platform G1000 auf den punkt standen neue businessorientierte Speicherlö- Markt. Unter dem Begriff »Continuous Cloud Infrastructure«, eine Art flexibler sungen als Antwort auf immer rasanter wachsende Cloudinfrastruktur, bilden die Speicher- Datenberge. plattform sowie das Speichervirtualisie- rungssystem gemeinsam den Grundstock Von Tünde Kiss aus Zaltbommel für businessorientierte IT-Lösungen. Die Stärke der neuen HDS-Speicherarchitek- tur liegt im hohen Software-Anteil. Die IT- Infrastruktur lässt sich dadurch den spezi- fischen Geschäftsanforderungen der Kun- den flexibel anpassen. Valdis Filks, Research Director Storage Technologies and Strategies der Marktfor- schungsfirma Gartner und Referent beim HDS-Launch Event, betont, wie wichtig es ist, Datenmengen effizient zu organi- sieren. Es reiche nicht mehr, innovativste Technologie anzubieten – diese müsse so- 26 wohl für Anbieter als auch Kunden auch einen Ertrag generieren können. HDS will die neuen Lösungen als Antwort auf die tendenziell wachsenden Datenmen- gen, sei es beispielsweise im Gesundheits- wesen oder in der Automobilbranche, ver- standen wissen.

>> Fokus auf das Geschäft << Zu den Kunden des japanischen Spezi- alisten für Speicherlösungen zählt unter

HDS-Auslieferungszentrum in Zaltbommel, Niederlande. Der Gebäudekomplex verfügt über 6.200 Solarmodule und ist energie- neutral konzipiert. Mithilfe des Solarkraft- werks kann er genauso viel Energie abge- ben, wie er aufnimmt.

a Datenmengen immer ra- neral Manager von Hitachi Data Systems anderem auch der deutsche Automobil- scher wachsen, müssen Re- Österreich. »Um eine Business-definierte hersteller Porsche. »Als wachsendes Un- D chenzentren auch ein immer hö- Umgebung schaffen zu können, sind IT- ternehmen in der Automobilindustrie heres Maß an Verfügbarkeit, Automatisie- Teams stets auf der Suche nach neuen benötigen wir flexible Lösungen, die mit rung und Flexibilität gewährleisten. Und Strategien für durchgängige, anpassungs- unserer Geschäftsentwicklung skalieren zwar ohne Redesigns, Unterbrechungen fähige und skalierbare Infrastrukturen. können. Hitachi Data Systems bietet uns oder Downtimes. »Im Dialog haben un- Deswegen benötigen Unternehmen Lö- genau das – Lösungen, die die gesamte sere Kunden bestätigt, dass für sie das enge Bandbreite von ›Scale Up‹, ›Scale Out‹ und und reibungslose Zusammenspiel von IT ›Scale Deep‹ unterstützen«, sagt Christoph und Business der wichtigste Faktor ist, um »Technologien sollen Buchstätter, Manager Ser- mit der Geschäftsentwicklung mithalten auch Ertrag bringen.« vices bei Porsche Informatik. »Wir erhal-

zu können«, sagt Horst Heftberger, Ge- ten so eine Speicherinfrastruktur, mit der Maria Holunder Hitachi, Fotos:

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put-Output-Operationen pro Sekunde (IOPS). Die nutzbare Bandbreite beträgt mehr als 48 Gigabyte pro Sekunde. Die Leistung in Network File Systems (NFS)

Valdis Filks, Research Director, Information »Wandlungsfähigkeit Technology Infrastructu- res bei Gartner, fordert erspart Kosten.« mehr Wirtschaftlichkeit von IT-Technologien. liegt bei 1,2 Millionen IOPS in Unified- Konfigurationen. VSP G1000 ist eine Plattform für alle Daten und ermöglicht flexibles Wachs- tum, um eine Reihe von Anforderungen zu erfüllen. Möglich wird dies durch einen Virtualisierungs-Controller, durch ein Unified Storage System mit bis zu einem acht Nodes fassenden Cluster mit der Hi- tachi NAS-Plattform (HNAS) und einer hochverfügbaren Infrastruktur für Umge- bungen mit der Hitachi Content Platform.

Horst Heftberger, General Manager HDS Mit dieser Flexibilität und den ge- Österreich, sieht in »Business defined IT« einen Erfolgsfaktor für Geschäftsentwick- planten »Data-in-Place-Upgrades« kön- lungen. nen Anwender die Lösungen länger nut- zen. Die Wandlungsfähigkeit anhand sich 27 entsprechend ändernder Geschäftsanfor- wir in alle Dimensionen wachsen können. derungen soll HDS-Kunden den Schre- Die Managementplattform hilft uns da- cken und die Kosten ständiger Technolo- bei, alle Arten von Daten effizient zu ver- giewechsel ersparen. n walten. Wir können uns so auf den erfolg- reichen Ausbau unserer Geschäftsaktivi- täten konzentrieren, ohne uns um die IT HDS-Speicherlösungen SVOS und VSP G1000 sorgen zu müssen.« SVOS – Hitachi Storage Virtualization n Die erste Standalone-Ausführung der Hitachi- >> Hitachi Storage Virtualization Operating Speichervirtualisierung Operating System << n Verfügt über eine gemeinsame Software-Ar- chitektur, mit der sich der Nutzungszeitraum von Das neue Hitachi-Speicherbetriebs- Hitachi SVOS: Die system verfügt über eine gemeinsame erste Standalone- Hardware-Architekturen verdoppeln lässt Software-Architektur, mit der sich der Ausführung der n Flash-Optimierung Hitachi-Speichervirtu- n Erweiterte Speichervirtualisierung Nutzungszeitraum von Hardware-Archi- alisierung verfügt über tekturen verdoppeln lässt. Kunden sollen eine gemeinsame n Automatisches Tiering damit eine größere Auswahl, Flexibili- Software-Architektur, n Unterbrechungsfreie Datenmigration mit der sich der Nut- n Neue native Active-Device-Funktionalität er- tät und einfachere Infrastruktur auf dem zungszeitraum von Weg zum Software Defined Data Center Hardware-Architektu- möglicht Active-Active-Fähigkeiten über mehrere (SDDC) genießen. Die wesentlichsten ren verdoppeln lässt. Systeme und mehrere Rechenzentren hinweg, Merkmale sind die Flash-Optimierung, ohne dass eine Appliance nötig ist. erweiterte Speichervirtualisierung, auto- VSP G1000: n 3D-Skalierbarkeit für optimales Infrastruktur- matisches Tiering und unterbrechungs- Hitachi Virtual Storage Platform wachstum in alle Richtungen freie Datenmigrationen. n 3D-Verwaltungsplattform zur effizienten Ver- Hitachi VSP G1000 waltung aller Datentypen für ein flexibles Rechen- >> Hitachi Virtual Storage Platform ermöglicht unterbre- zentrum G1000 << chungsfreie und Host- transparente Daten- n Automatisierung der Datenplatzierung durch Das Speichersystem VSP G1000 kann migration innerhalb Hitachi Dynamic Tiering für mehr Leistung zu in einer kleinen Ausbaustufe den Einstieg weniger Tage. geringeren Kosten in die blockbasierte Speicherwelt darstel- n Unterbrechungsfreie und Host-transparente len und dennoch weit skalieren: Der Da- Migration innerhalb weniger Tage tendurchsatz liegt bei drei Millionen In-

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kunft der Computer dezentral sein werde. An einem zentralen Rechner sah er viele Citrix Synergy – einfache, im Prinzip dumme Rechner- lein hängen und die meisten hielten ihn für einen ziemlichen Spinner. Die Main- Voll im Lauf frame-Zeit war gerade überwunden, die PC-Welle voll im Rollen und das Internet Alfons Flatscher aus Los Angeles steckte in den Kinderschuhen. Die Citrix- Grundidee ging voll am damaligen Zeit- Jetzt reden alle von Cloud und Virtualisierung. Citrix tut das schon seit 1989 und geist vorbei und so zogen auch zwei Jah- beweist: Wer die richtige Vision hat, kann wenig falsch machen. re ins Land, ohne dass auch nur ein Dollar Umsatz geschrieben wor- den wäre. Ein paar verwegene Lächelndes Investoren hielten das Mul- Business tiuser-Projekt am Leben, Citrix-CEO Mark Templeton das erst sechs Jahre nach gab auf der Synergy vergnügt zwei Devisen der Gründung den ersten aus: »Mobility« und Gewinn abwarf. Dann kam »Cloud«. Templeton und natürlich der Siegeszug des Internets – und später eine wahre Cloud-Euphorie. Heute ist fast alles Mulituser-Technologie und Citrix ist wie ein Fisch im Wasser. Mit Netscale und XenServer und - Apps liefert das Unternehmen genau die Produkte, die Anwendungen auf allen Endgeräten, egal mit welchen Betriebssy- 28 stem, egal wo, laufen lassen. Wer die rich- tige Vision hat, kann wenig falsch ma- chen. n ark Templeton ist eine Kult- alle mit einem seltsam verklärten Lächeln, figur. Der Citrix-CEO hat eine von Rauchschwaden eingehüllt. »Woher M fanatische Fangemeinde und wer das Lächeln kommt, dürfen sie mich nicht Neue Produkte ihn bei seinem Auftritt bei der Synergy fragen«, meint Templeton und erntet hef- Citrix präsentierte auf der 2014 im Anaheim Convention-Center in tiges Gelächter. Der Mann hat geraucht ­Synergy im Mai 2014 folgende Los Angeles, Kalifornien, erlebt hat, weiß, und auch inhaliert. Das Entspanntsein­ Neuerungen: warum. Der Mann ist für einen Konzern- ist bis heute geblieben und auch das Wis- »Citrix Workspace Suite«: Ar- chef ungewöhnlich entspannt und trotz- sen, dass beruflicher Erfolg wichtig ist, beiten von überall, das ermöglicht dem voller Tatendrang. 15 Millionen Dol- aber eben nicht alles. Nach einem Todes- 1. die Suite, indem sie Server-Virtualisie- lar Umsatz hat Citrix gemacht als er die fall in der Familie hat er sich 2013 einige rung und Cloud-Dienste so kombiniert, dass Mitarbeitern der sichere Zugang zu »Das kurzfristige Geschäft ist wichtig – die Firmendaten möglich ist. Plattform- und richtige Vision ist wichtiger.« geräteunabhängig. »NetScaler MobileStream«: 2.Mobile Anwendungen werden Geschäftsführung übernahm. Das war Monate frei genommen. »Er braucht die schneller und sicherer, verbessertes 1995. Heute verbucht der Konzern drei Zeit, um mit seiner Familie zu sein und mobiles Arbeiten. Die Ladezeiten sollen Milliarden Umsatz. sich von den Folgen des Verlustes zu erho- fünfmal schneller und Netzwerk - und Templeton strahlt eine Gelassenheit len«, hat Aufsichtsratschef Thomas F. Bo- Plattformbarrieren mühelos überwun- aus, die man auf Bühnen bei gehypten gan damals verlautbart. Jetzt ist er wieder den werden. Präsentationen selten sieht, und die dürf- da und setzt sein Geschäft in Perspektive: te er schon als Student gehabt haben. In »Das kurzfristige Geschäft ist wichtig, die »ShareFile Mobile«: Dokumente der mit rund 5000 Zuhörern prall ge- richtige Vision ist wichtiger«, so lautet 3.sicher ablegen und teilen, das füllten Halle blendet er ein Bild ein, dass sein Credo. macht Sharefile schon seit Jahren. Jetzt ihn in einer Gruppe von rund einem Dut- Citrix wurde 1989 von Ed Iacobuc- wird das Produkt für mobile Nutzung zend Studenten am North Carolina State ci, einem ehemaligen IBM-Entwickler, optimiert, Dokumentenbearbeiten von College zeigt. Alle mit wilder Mähne, im in Ford Lauderdale, Texas, gegründet. jedem Smartphone inklusive. Freien vor einem Laborgebäude stehend, ­Iacobucci glaubte daran, dass die Zu-

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Barcelona »ByteMobile Insight« vorge- stellt, ein Produkt, das Providern hilft, »Wer das Wissen hat, die eigenen Daten besser zu verstehen und Geld daraus zu machen. Ein Beispiel: Mobilfunkanbieter subventionieren den ist klar im Vorteil« Handyverkauf, aber sie haben nur eine Chris Koopmans, General Manager Service Provider vage Idee, wie das von ihnen bereitgestell- Platforms, spricht über den Aufbau des Telekom-Geschäfts te Handy tatsächlich genutzt wird. Dem- bei Citrix und über das richtige Wissen, um die richtigen nach können sie ihr Angebot auch nicht Apps zur richtigen Zeit anbieten zu können. optimieren, da sie etwa den Nutzern von 7-Zoll-Geräten nicht mehr Videos an- bieten. Wer dagegen weiß, welches Gerät Report: Sie haben Bytemobile gegrün- welches Nutzungsverhalten auslöst, ist det und dann an Citrix verkauft. Trotzdem klar im Vorteil. sind Sie im Unternehmen geblieben. Be- Dieses Wissen ist Voraussetzung, um reuen Sie das? die richtigen Apps zur richtigen Zeit an- Chris Koopmans: Nein! zubieten. Mobil ist das Geschäft der Zu-

Report: Unternehmensgründer schaf- fen den Übergang selten und leiden, wenn »Die Netze der Telcos sie plötzlich in Konzernstrukturen einge- werden mehr zu Daten- bunden sind. Sie sehnen sich nach dem nächsten Startup. Sie nicht? zentren und weniger zu Koopmans: Dies hier ist mein nächstes Vermittlungszentren.« Startup, meine nächste Herausforderung. Man muss auch sehen, wie das passiert ist. Wir haben Bytemobile 2000 gegründet ... kunft und darin liegen die großen Chan- 29 cen, wenn man sich richtig aufstellt. Gute Report: Also in der IT-Steinzeit … Analysetools sind die Voraussetzung, lu- Koopmans: Ja, und wir haben damals die krative Geschäfte zu machen. Genau da- Idee gehabt, Video auf Smartphones zu Chris Koopmans. Der Manager für bieten wir Lösungen an. bringen. Damals aber waren Smartphones steht für alles, was bei Citrix mit mobi- noch gar nicht so smart – alle haben von lem Breitband und Telcos zu tun hat. Report: Provider reden seit Jahren WAP und von SMS geredet. Wir wollten vom Geschäft mit der Werbung, aber es mobile Videos und es hat zehn Jahre ge- verfügt. Wenn Telekomprovider virtu- gibt wenige Beispiele, wo das tatsächlich braucht, bis das Umfeld dafür wirklich da alisieren wollen, sind wir genau richtig, funktioniert. war. Wir waren weit unserer Zeit voraus und da geht ja die Reise hin. Die Netze Koopmans: Das stimmt, es ist noch in und mussten viel Geduld aufbringen. Ab der Telcos werden mehr zu Datenzentren den Kinderschuhen, aber es gibt erste 2010 ist das dann abgehoben und wir ha- und weniger zu Vermittlungszentren. Für sehr erfolgreiche Modelle. Sprint hat mit ben einen Hebel gebraucht, um die sich uns ergibt sich damit eine große Chance. seiner Digitalmarketing-Tochter Pin- endlich öffnende Gelegenheit zu nutzen – sight Media zusammen mit Telefonica und da kam dann der Citrix-Deal genau Report: Wo liegen die neuen Heraus- ein starkes Angebot gelegt. Verizon bie- zur richtigen Zeit. forderungen für die Provider? tet »Precision Market Analytics« an. Das Report: Aber die Gefahr ist doch, dass Koopmans: Da gibt es viele Bereiche, et- sind bemerkenswerte Schritte. n das eigene Produkt beim neuen Eigentü- wa das Datengeschäft. Telcos haben Zu- mer nur mehr Nebensache ist. gang zu vielen interessanten Daten, sie Koopmans: Das Einmalige hier war, dass tun aber wenig damit. Sie wissen, wo ihre zur person wir innerhalb von Citrix eine völlig neue Nutzer wann sind. Das ist potenziell ge- Einheit geschaffen hatten. Es ging nicht fährliches Wissen, wenn man es rein aus Citrix hat das von darum, Verkaufsteams zu fusionieren Bürgerrechtssicht betrachten. Natürlich Chris Koopmans gegrün- und Systeme zusammenzulegen, wie das muss man hier vorsichtig sein, doch zwi- dete Unternehmen Bytemo- oft bei Übernahmen der Fall ist. Mit Byte- schen dem Missbrauch von Daten und bile im Juni 2012 übernommen. mobil ist Citrix in einen Bereich gegan- diese ungenutzt zu lassen liegt ein breites Bytemobile war ein Anbieter von gen, in dem es noch nicht war. Wir haben Feld. Die Telcos haben bisher mit die- Bandbreitenlösungen, die knappe Ka- ein Telco-Geschäft innerhalb von Citrix sen Daten nichts gemacht und das Feld pazitäten in mobilen Netzwerken optimal aufgebaut. Gleichzeitig haben wir nun kampflos Google und Facebook überlas- ausnutzen. Koopmanns ist an Bord geblie- Zugriff auf die Strukturen und auf all die sen. Diese haben aus ihrem Wissen um ben und führt heute als Vice President und coole Technologie im Bereich der Virtua- Kunden ein massives Geschäft aufgebaut. General Manager das Service-Provider- Platform-Geschäft bei Citrix. Fotos: Citrix Fotos: lisierung und der Cloud, über die Citrix Wir haben beim Mobilfunkkongress in

www.report.at 04 - 2014 > > Daten

Die vier Säulen guten Datenmanagements

Erfolgreiche Unternehmen verstehen Information als eigenständigen Unternehmenswert und nutzen diesen möglichst effektiv. Die Basis einer solchen Nutzung bilden vier Säulen: Lebenszyklus, Qualität, Gesamtsicht sowie die AKV – eine konkrete Darstellung von Aufga- Von Daniel Liebhart ben, Kompetenzen und Verantwortlichkeiten.

er Unterschied zwischen tionen, die Kosten fehlender Informatio- einem erfolgreichen und nen bis hin zur Bilanzierung als Struktur- einem weniger erfolgreichen wert gemäß IAS (International Accounting D Unternehmen ist in 80 % der Standard) gibt, hat sich dazu in der Pra- Fälle darin begründet, wie Informationen xis eine subjektive – also unternehmens­ 30 als zentraler Treiber für die Leistungsfä- interne – Bewertung am besten bewährt. higkeit der Firma genutzt werden. Laut Wichtig ist hierbei vor allem Unterschei- dem Information Opportunity Report dung von kritischen Daten, Performance- der Firma CAP Gemini kann die gezielte Daten, wichtigen Daten, sensiblen Daten Nutzung von Informationen den opera- und nicht-kritischen Daten. tiven Gewinn um über 25 % steigern. Bes- Kritische Daten sind Informationen, die sere Informationen führen zu Kostener- Daniel Liebhart ist Dozent für Informatik in für die wichtigen Geschäftsprozesse benö- sparnissen, verbessern die Erfüllung von Zürich sowie Berater und Solution Manager tigt werden und deren Verlust zu einer ope- der Trivadis AG. Kundenerwartungen und steigern die rativen Katastrophe führen kann – sprich Produktivität der Mitarbeiter. Außerdem den meisten Fällen heraus, dass in der täg- den unmittelbaren Stillstand der Ge- helfen sie, unternehmerische Risiken zu lichen Arbeit zwischen zwölf und 15 zen- schäftstätigkeit zur Folge hätte. Außerdem reduzieren und gesetzliche und rechtliche trale Informationsobjekte verwendet wer- gehören dazu Daten, die aus rechtlichen Verpflichtungen zu erfüllen. Doch da- den. Typischerweise sind dies Kunde, Pro- Gründen über einen längeren Zeitraum mit nicht genug: Sie ermöglichen es auch, dukt, Angebot, Bestellung, Rechnung oder aufbewahrt werden müssen. Beispiele den eigenen Ruf zu schützen, Strategien die Organisationseinheit. Diese zentralen solcher Informationen sind die Kontoin- der Konkurrenz zu erkennen, Marktdy- Informationen variieren je nach Branche formationen einer Bank, Verträge eines namiken zu erfassen oder effektiver mit und Größe des Unternehmens. Rückversicherers, Bestelleingänge eines Partnern und Lieferanten zusammenzu- Die wichtigste Grundvoraussetzung für Versandhandels, Produktionsdaten eines arbeiten. die Verwaltung von Informationen ist ei- Autoherstellers oder auch Daten für Nach- Jedes Unternehmen verwendet für sei- ne Bewertung der wirklich zentralen Ob- weispflicht korrekter steuerrelevanter Ver- ne Geschäftstätigkeit eine Vielzahl von ex- jekte. Obwohl es objektive, standardisierte mögensangaben oder Krankenakten. ternen und internen Informationen. Wer- Bewertungsansätze für Informationen wie Bei Performance-Daten handelt es sich den die zugehörigen Systeme, Prozesse beispielsweise die Informations-Produk- um Informationen, die für die Steuerung und Datenflüsse analysiert, so stellt sich in tivität, den taktischen Wert von Informa- und die Planung eines Unternehmens re- levant sind und deren Verlust oder unge- wollte Veränderung zu einer unternehme- rischen Katastrophe führen kann. Sie wer- »Die gezielte und intelligente Nutzung von Infor- den für das Tagesgeschäft verwendet und mationen kann den operativen Gewinn um über sind damit essentieller Teil des Business- Know-hows eines jeden Unternehmens. 25 % steigern.« Nicht-kritische und sensible Daten sind

entweder schnell wiederherzustellen oder thinkstock Trivadis, Fotos:

> 04 - 2014 www.report.at Daten > können durch alternative Informationen ersetzt werden. Information trägt zum Wert eines >> Der Lebenszyklus der Unternehmens bei, wenn sich ihre Informationen << Nutzung auf vier Die aktive Verwaltung der Da- Säulen stützt. ten über ihren gesamten Le- benszyklus hinweg umfasst die konkrete Umsetzung eines Regelwerkes, das aus verschiedenen Methoden, Prozessen und Technologien besteht. Es gilt Vorgaben wie den unternehmerischen Wert einer Infor- mation, die gesetzlichen Rahmenbedin- gungen und Aufbewahrungsfristen sowie die erforderlichen Zugriffsrechte und Ser- vice-Level-Agreements zu berücksichtigen und auf die eigentlichen Informationsob- jekte abzubilden. Eine solche Abbildung erfolgt auf der Ebene der logischen Units. Zu diesen zählen unter anderem Datenträ- >> Die Gesamtsicht auf wird. Eine solche Organisation regelt ger, Dateien, Verzeichnisse, Datenbanken, Informationen und Infor- Zuständigkeiten, Verantwortungen und Records und E-Mails. In der Praxis haben mationsflüsse << Aufgaben auf jeder Ebene. Beispielsweise sich dazu vierstufige Lebenszyklen be- Der Wert der zentralen Infor- ist ein Information Manager für ein be- währt: »verwendet«, »analysiert«, »archi- mationsobjekte, deren konkrete Phase im stimmtes Informationsobjekt auf fach- viert« und »gelöscht«. Entscheidend für Lebenszyklus und deren Qualität kann je- licher Ebene zuständig. Sein technisches die sinnvolle Verwaltung von Daten ist eine doch nur dann zielführend beurteilt oder Gegenüber – zuständig für eine gute Um- klare Definition von Regeln, die den Über- geprüft werden, wenn ein Unternehmen setzung – ist der Information Architect. 31 gang zwischen den Phasen ihres jeweiligen tatsächlich eine Gesamtsicht über sämt- Lebenszyklus markieren. Sie beziehen sich liche Prozesse, Daten und Informationssys­ >> Auf dem Weg zur Datability << auf einzelne Informationsobjekte und de- teme hat. Entscheider müssen also genau Datability im Sinne einer verantwor- finieren unter anderem Aufbewahrungs- wissen, welche Informationen vorhanden tungsvollen und nachhaltigen Nutzung fristen und Kritikalität. sind und wo und wie sie verwendet werden. von Daten im Unternehmen ist nur dann Im Idealfall sind sämtliche Prozesse, Daten erfolgreich, wenn auch die notwendige >> Die Datenqualität << und Anwendungen zu diesem Zweck in ei- Basis dafür vorhanden ist. Die große Zum richtigen Zeitpunkt die ner Unternehmensarchitektur erfasst und Mehrheit der Unternehmen ist deshalb richtigen Information am in einem umfassenden Meta-Modell ab- gut beraten, über ein gezieltes Datenma- richtigen Ort – das zu gewährleisten ist gebildet. Um den notwendigen Überblick nagement nachzudenken. Dieses sollte die die Aufgabe der Datenqualität. Die Busi- zu erhalten, hat sich eine einfache Gegen­ zentralen Informationsobjekte eines Un- ness-Anforderungen können direkt aus überstellung von Prozessen, zentralen In- ternehmens durchgehend bewerten und den Geschäftsprozessen abgelesen wer- formationsobjekten und den wichtigsten ihrem Lebenszyklus entsprechend verwal- den. Dabei ist klar zu definieren, zu wel- Anwendungen bewährt. Diese drei Bau- ten. Ausgestattet mit einem effizienten Da- chem Zeitpunkt innerhalb des Geschäfts- steine innerhalb einer Gesamtarchitektur tenmanagement können Unternehmen prozesses die Datenqualität zu messen zeigen, welcher Prozess und welche An- jeder Größe vorhandene Informationen ist, was genau zu erfassen ist und welche wendung welche Information wie ver- gewinnbringend nutzen und sind optimal Schwellwerte dabei einzuhalten sind. wendet. Um gutes Datenmanagement auf auf künftige Herausforderungen von Big Für die Messung der Datenqualität gibt Unternehmensebene umzusetzen, besteht Data vorbereitet. n es eine Vielzahl von verschiedenen me- auch an dieser Stelle in vielen Unterneh- thodischen Ansätzen – von Total Quali- men Konkretisierungsbedarf. ty Management (TQM) über Capabili- zum Autor ty-Modelle bis hin zu Six Sigma und ISO >> Die organisatorische Daniel Liebhart ist 9000. In der Praxis hat sich der Einsatz von Verankerung << Dozent für Informatik an sogenannten Quality Gates – einem Mess- Bewertung, Lebenszyklus, der ZHAW (Züricher Hoch- fühler für die Datenqualität in Prozessen Qualitätsmaßnahmen und schule für Angewandte Wissen- – bewährt. Nach dieser Methode werden Gesamtsicht bleiben überschaubar, wenn schaften), Berater für Enterprise verschiedene Qualitätsattribute wie bei- nicht die kontinuierliche Verbesserung Architekturen und Solution Manager spielsweise Vollständigkeit, Relevanz, Ge- dieser Maßnahmen garantiert werden der Trivadis AG. Er ist Autor des Buches nauigkeit oder Glaubhaftigkeit von Infor- kann. Doch dies ist nur dann möglich, »SOA goes real« (Hanser Verlag) und mationen gemessen und mit firmenspe- wenn das Datenmanagement in einem Autor verschiedener Fachbücher. zifisch festgelegten Sollwerten verglichen. Unternehmen organisatorisch verankert

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der Höchstrichter das nationale Recht zuständig ist, sobald die jeweiligen Kon- Vergissmeinnicht zerne dezidiert die einzelnen natio- nalen Märkte beackern, sollte dies auch Ein Urteil des Europäischen Gerichtshofes für das Steuerrecht Tür und Tor öffnen. bringt globale Internetriesen wie Google und Facebook ins Schwitzen. >> Enttarnter Taschenspielertrick << Tatsächlich haben die Höchstrichter Von Rainer Sigl hier einen bemerkenswerten Taschen- spielertrick enttarnt, der bislang das Geschäftsfeld der jungen Internetkon- Paukenschlag. Der US-Internet- zerne schützte: Während Google argu- Konzern Google muss ein bemerkens- mentierte, dass sein Geschäftsmodell wertes Urteil hinnehmen. der Betrieb der Suchmaschinendienste sei, die physisch und lokal an einem steuerlich und rechtlich geschickt ge- wählten Standort verortet sind, zeigt das Urteil lakonisch eine ebenso ba- nale wie überraschend offensichtliche Wahrheit auf: Der Betrieb dieser Such- maschinen – oder, im Fall von Face- book, der Betrieb eines sozialen Netz- werkes – ist letztendlich nicht das Ge- schäft der Konzerne, sondern vielmehr ft sind es banale Anlässe, die lokalen Markt an den Mann zu brin- nur das Mittel, um Werbeeinnahmen Giganten ins Wanken brin- gen, gelte die nationalstaatliche Hoheit zu lukrieren. Und dieses Geschäft ist, 32 gen können. Seit 2010 ver- durchaus. Falls das Urteil als Präzedenz- wie auch die Praxis beweist, geradezu folgte ein spanischer Kläger fall für andere Entscheidungen heran- grundsätzlich sehr wohl lokal und auf Oein eigentlich simples Ansinnen: Weil gezogen wird, betrifft dies auf kurz oder alle europäischen Staaten verteilt. Die ein online archivierter Zeitungsartikel lang das Geschäftsmodell aller Interne- scheinbar körperlosen Konzerne wer- in den Google-Suchergebnissen ihn triesen in Europa. den so juristisch fassbar – und zwar scheinbar auf ewig mit einem längst Es ist kein Zufall, dass so gut wie alle nicht nur, wie bislang, an den Orten beigelegten Rechtsstreit in Zusammen- großen Internetkonzerne – Facebook, ihrer sorgfältig ausgewählten europä- hang brachte, klagte der Spanier im In- ischen Hauptquartiere, sondern in je- stanzenweg bis zum Europäischen Ge- dem Land, in dem sie durch ihr Wer- richtshof auf das Recht, auch von den Sind die Bilanztricks begeschäft Einnahmen erwirtschaften. Suchmaschinengiganten des weltweiten der US-Internet-Kon- Es bleibt abzuwarten, ob diese Netzes vergessen zu werden. Dass ihm zerne bald am Ende? Grundsatzentscheidung des EUGH nun von oberster europäischer Instanz in ihrer fundamentalen Bedeutsam- Recht gegeben wurde, stellt ganz neben- keit auch in anderen Belangen, nicht bei das Geschäft sämtlicher Internet- Google, Amazon – ihre europäischen nur dem Steuerrecht, sondern, eben- konzerne in ein neues Licht. Firmenzentralen in Steueroasen wie so brisant, auch im Datenschutz zur Luxemburg oder Irland angesiedelt ha- Anwendung kommen wird. Die vola- >> Aus für Oasen? << ben. Von den jeweiligen Gesetzgebern tilen, ihr Geschäftsfeld scheinbar nur Der Paukenschlag ist dabei nicht nur umsorgt und von trickreichen Steuer- im Virtuellen betreibenden Internet­ jener, dass Suchmaschinenanbieter auch profis geschützt, erfreuen sich die Riesen riesen ­dadurch endgültig jeweils an für Angebote von Drittanbietern Verant- an kaum von Steuer- und Abgabenlast die Orte ihrer tatsächlichen Kunden wortung tragen können, sondern eine getrübten Gewinnen in Milliardenhö- zu ketten, würde diesen wohl auf einen fast beiläufige Grundsatzentscheidung. he. Bilanztechnische Tricks mit fantasie- Schlag Verluste in Milliardenhöhe be- Google hatte in seiner Verteidigung da- vollen Namen wie »Double Irish With­ scheren – der Bürgergesellschaft aller- mit argumentiert, dass die Suche nicht in a Dutch Sandwich« lassen die US-Kon- dings ­eine längst fällige Anpassung an Spanien stattfinde und somit spanische zerne in ganz Europa wirtschaften und die ­ansonsten überall geltende Rechts­ Gerichte nicht zuständig seien. Das Ge- nur die jeweiligen vorteilhaften Steuerlü- staat­lichkeit. Dass nebenbei auch noch genargument der Höchstrichter ist nun cken in den jeweiligen Finanzoasen aus- Steuereinnahmen in beachtlichen Hö- höchst brisant: Weil Google in Spanien nutzen. Dieser Praxis könnte das EUGH- hen zu erwarten sind, lässt die Angele- eine Verkaufsniederlassung betreibe, die Urteil nun eine empfindliche Schramme genheit für Europa noch interessanter die Aufgabe hat, Werbeflächen für den zufügen – denn wenn analog zum Urteil werden. n Fotos: thinkstock Fotos:

> 04 - 2014 www.report.at produkte [märkte] service >

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Dieses Maus-und-Tastatur-Set von Nutzer, die an ihrem Arbeitsplatz Sandberg ist einem Science-Fiction- viel mit Texten und Tabellen am Film entsprungen. Drahlos mit dem Bildschirm arbeiten, können bei Rechner verbunden sind die spacige LGs Monitorserie MB65 in einen Tastatur und die vollgummierte Maus »Reader Mode« wechseln: Dabei ideale Partner für rutschfeste Gaming- werden die Blauanteile reduziert oder Programmiersessions. Wir haben das und papiergleiche Lesebedingun- »Wireless Keyboard Set 3« getestet und gen geschaffen. Das schont die meinen: Wer sich an das Aussehen gewöhnt, Augen und erleichtert die Konzentration. hat hier solide Periphiere zur Hand. Kostet Erhältlich ist die Serie in den Größen 22 und knapp 30 Euro. 24 Zoll. Der Preis: 200 bis 300 Euro.

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Lenovo schickt mit dem »ThinkPad Mit sechs Schwarz-Weiß-Multifunkti- 10« ein neues Flaggschiff unter onssystemen für A4 hat Kyocera beson- den Business-Tablets ins Rennen. ders wirtschaftliche Modelle vorgestellt. In einem Aluminiumgehäuse Die »Ecosys M3560IDN«-Serie zeichnen verpackt ist es selbst vor Nutzern sich durch Leistung und Geschwindigkeit geschützt, die sich wie Gorillas aus. Geprintet werden bis zu 60 Seiten benehmen. Ein gleichnamiges pro Minute, mit einem optionalen »Data Glas umschließt den 10-Zoll- Security Kit« lassen sich Daten auf der Touchscreen. Die Ausstattung sind 1080p-Full-HD, bis zu 4 GB Festplatte verschlüsseln und sicher löschen. Sicherheit gibt es Arbeitsspeicher und bis zu 128 GB Speicherplatz. Kostenpunkt: durch SSL-Unterstützung, IPsec und der Funktion »Vertraulicher 473 Euro exklusive Mehrwertsteuer. Druck«. Fotos: Aastra, Sandberg, Lenovo, Toshiba, LG, Kyocera LG, Toshiba, Lenovo, Sandberg, Aastra, Fotos:

www.report.at 04 - 2014 > > news [produkte] porträts

hpc dual, a-trust Buchtipp Schulterschluss Innovation in Ein Tresor für elektroni- sche Dokumente und eine Buchform Lösung für duale Zustel- lung agieren gemeinsam. Unternehmen ringen täglich ie beiden Unternehmen um die Balance DA-Trust und hpc DUAL zwischen dem schlagen einen gemeinsamen Tagesgeschäft Kurs ein und stellen ihre und substanziel- Services nun kombiniert zur ler Erneuerung – Verfügung. Mit der Freischal- mit unterschiedlichem Erfolg. tung einer Handy-Signatur Doch je professioneller das Innovationsmanagement erhalten NutzerInnen künftig aufgestellt ist, desto besser automatisch Zugang zum gelingt diese Balance. Die BriefButler. Umgekehrt werden Autoren Gerald Steinwender, Dokumente, die über den Brief- Rita Dummer, Dietfried Glo- Butler verschickt werden, ohne bocnik und Søren Salomo weiteres eigenes Zutun im e- liefern mit dem Kompendium Tresor rechtskonform archiviert. »Innovation Excellence in 34 Alle EmpfängerInnen, die noch Österreich« eine profunde keine Handy-Signatur und Sammlung von 43 unter- damit noch keinen e-Tresor schiedlichsten Beispielen für haben, können bei der Abho- Roboter, der aus erfolgreiche Innovationspro- zesse in Unternehmen. Dabei Erfahrungen lernt kommen die Mitglieder der Ein Roboter wird bald bei der Entdeckung von Gefah- Plattform für Innovationsma- renquellen und beim Auffinden von Personen helfen. nagement (PFI) zu Wort, eines Vereins, der sich ebendiesem as Haus der Barmherzigkeit beschäftigt sich im Thema wirtschaftlich und Rahmen eines EU-Forschungsprojekts mit der Ent- wissenschaftlich verschrie- ben hat. In dem Fachbuch D wicklung eines autonomen Serviceroboters für den vorgestellt wird auch das Gesundheitsbereich. Langfristig soll ein mobiler Assistent ent- Benchmarking-System »in- stehen, der seine Umgebung selbstständig erkundet und aus novate! austria«, mit dem die Erfahrungen lernt. Im ersten Schritt werden dafür notwendige PFI die Innovationskraft in Josef Schneider, Geschäftsführer Grundlagen geschaffen und der Langzeitbetrieb erprobt. Unternehmen unterstützen hpc DUAL, und Michael Butz, Im Zuge des Forschungsprojekts STRANDS entwickeln möchte. Weiters thematisiert Geschäftsführer A-Trust. acht internationale Partner eine Software, die Robotern eine wird das Wesen von Innova- lung ihrer elektronischen Post umfassende räumlich-zeitliche Wahrnehmung und ein eigen- tionsmanagementsystemen. vom BriefButler ganz einfach ständiges Verständnis dieser Realität ermöglicht. Abseits au- »Was Innovation und Innova- einen persönlichen e-Tresor tonomer Navigation soll dem STRANDS-Prototypen aber auch tionsmanagement in einem anlegen. Der BriefButler ist eine eine Art Erinnerungsvermögen vermittelt werden, das es ihm Unternehmen bedeutet, muss Online-Plattform, mittels derer ermöglicht, eigene Schlüsse aus seinen Wahrnehmungen zu transparent und verständlich Dokumente unkompliziert per ziehen. Zu diesem Zweck sucht der Roboter seine Umgebung für alle Mitarbeiter sein. Darin Mausklick versendet werden laufend nach Veränderungen ab und versucht Regelmäßigkei- liegt der größte Hebel für Unternehmen auf dem Weg können. Da bereits zahlreiche ten daraus abzuleiten. Durch dieses System wird er auf Basis zu einer permanent innova- Gemeinden die elektronische seiner eigenen Erfahrungen erkennen können, wann Türen in tiven Organisation«, betont Gebäuden geöffnet oder geschlossen sein sollten und wann Zustellung für Vorschreibungen PFI-Obmann Gerald Stein- mit Hindernissen im Gangbereich gerechnet werden muss – oder Rechnungen nutzen, wender. Er plädiert für ein sparen sich Bürger durch den etwa im Zuge von Reinigungsarbeiten. Sogar ein Verständnis umfassendes Verständnis für BriefButler lästige Wege zum darüber, wann sich für gewöhnlich Personen im Gebäude auf- Innovationsmanagement. Postamt oder Wartezeiten. n halten, ist so möglich. n Fotos: CIP, Leoni-Studer, SPS, Bechtle SPS, Leoni-Studer, CIP, Fotos:

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cellent AG Spezifische Anforderungen Der IT-Dienstleister cel- Robuste Solarkabel lent setzt SPS in Szene. as IT-Beratungs- und Ser- Centrovox liefert Spezialkabel für Pho- Die zweite wichtige Einflussgröße neben Dviceunternehmen cellent tovoltaikanlagen. Empfohlen werden der Temperatur ist die UV-Strahlung. Ver- AG hat für das Unternehmen abgeschirmte Leitungen. suche haben gezeigt, dass ein unbehandel- Speech Processing Solutions ter Werkstoff ohne Farbzusatz nach weni- (SPS) die Konzeption und tech- odule von Photovoltaikanlagen wer- ger als sechs Monaten mehr als 50 % seiner nische Umsetzung der neuen den mit Solarkabeln in Serie geschal- Leistungsfähigkeit verliert. Um dies zu ver- M Website, eines Webshops und ten und zu sogenannten Strings zusammen- meiden, werden den Kunststoffen feine Ruß- gefasst. Wird die Leistung eines Moduls re- partikel zugesetzt. Das führt zu schwarzer duziert oder wird ein Kabel defekt, kann der Färbung des Mantels. Diese Partikel absor- gesamte String nicht mehr die volle Leistung bieren die UV-Strahlung und wandeln sie in bringen. Die Verluste können bis zum To- Wärme um. Weiters werden die Solarkabel talausfall des Strings führen und damit die mit Beta-Strahlung behandelt und veredelt. Stromausbeute und somit die Betriebsein- Sie bleiben so über die Lebensdauer elastisch nahmen empfindlich reduzieren. Deshalb und geschmeidig. empfiehlt der Distributor Centrovox den Seit kurzem ist bei Centrovox auch ei- Einsatz von hochwertigen, elektronenstrah- ne geschirmte Version des BETAflaml-Ka- lenvernetzten »BETAflam«-Solarkabeln. bels erhältlich. Den Forderungen der ÖVE- Solarkabel müssen einer Vielzahl von Um- Richtlinie R11-1 nach gleichem elektrischem Neue Homepage und Webshop weltbedingungen auf lange Zeit standhalten. Leitwert von Leiter und Schirm wird mit der www.speech.com Hohe Temperaturen, UV-Strahlung, Regen, neuartigen Konstruktion Rechnung getra- 35 Feuchtigkeit, Schmutz, Moos- und Mikro- gen. Hersteller ist das Unternehmen Leoni- des Administrationsbereichs benbefall stellen eine starke Belastung für die Studer mit Sitz in der Schweiz. Seit 1999 ver- übernommen. SPS, vormals Verkabelung von Photovoltaikanlagen dar. treibt die Centrovox KabelvertriebsgmbH Philips Speech Processing, ist Nach TÜV geprüft sind sie für Betriebstem- die Markenprodukte BETAflam von Leoni- Marktführer für professionelle peraturen für -40°C bis +90°C einsetzbar. Studer auf dem österreichischen Markt. n Diktierlösungen. »Wir haben den maßgeschneiderten Web- shop und die Unternehmens- Website in fünf Sprachen Optimal aufgestellt von Grund auf neu entwickelt Das Bechtle IT-Systemhaus ist weiter auf Wachstum aus- und umgesetzt«, hebt Josef gerichtet und ist offen für Akquisitionen in Österreich. Janisch, Vorstand cellent AG, die Herausforderung hervor. n

rei Monate nach der Ver- gleichbar mit dem Start von tenwissens, unserer strate- Alysis Dschmelzung der Bechtle Bechtle in Österreich vor gischen Herstellerallianzen, GmbH, der Sitexs-Databusi- rund fünf Jahren. »Wir ha- der aktuellen Marktlage und Zertifizierung ness IT-Solutions GmbH und ben aufgrund unseres Exper- der Finanzkraft der Bechtle Training für Usability- der HTH Consulting GmbH AG beste Voraussetzungen, Experten und -Teams. zu einem österreichweit täti- um sowohl organisch als gen Systemhaus ist die prak- auch durch Übernahmen von PUX-F ist die Basiszertifi- tische Umsetzung weitest- Marktbegleitern zu wach- Czierung für Usability und gehend abgeschlossen. »Uns sen.« User Experience und Teil eines ist bewusst, dass wir die Lat- Mit österreichweit sechs international einheitlichen te hoch legen, aber unser Standorten und rund 130 Zertifizierungsprogrammes Ziel, unter die drei größten Mitarbeiterinnen und Mitar- für Usability Professionals. Sie Systemhäuser in Öster­reich beitern, darunter über 70 zer- kann nun erstmals in Öster­ aufzusteigen, ist durchaus tifizierte System Engineers, reich über eine Prüfung bei realistisch«, sagt Bechtle-Ge- sieht Absenger das Bechtle dem UX-Spezialisten Alysis schäftsführer Robert Absen- IT-Systemhaus seit dem Mer- erworben werden. Geschäfts- ger. Weder die Marktbedin- Robert Absenger, Bechtle: »Das ger auch für kapitalintensive führerin Sandra Murth ist positive Feedback unserer gungen noch die Aufstellung Kunden und Partner bestätigt den Projekte hervorragend aufge- gleichzeitig auch Österreichs des Unternehmens seien ver- eingeschlagenen Weg.« stellt. n erste Trainerin dazu. n

www.report.at 04 - 2014 > > Firmennews news in kürze

Volle Integration Bei A1 können nun nicht nur Großunternehmen, sondern auch Selbstständige und kleine Firmen Handy und Festnetz aufeinander abstim- men und eine gemeinsame Sprachbox verwalten. Das »A1 Business Network« bie- tet ein gemeinsam nutzbares Die Mobile-Computing-Lösung soll für SHT einen »nachhaltigen Ergebnisvorteil von 800.000 Euro jährlich« bringen können. Minutenkontingent für Fest- netz- und Mobiltelefonie so- wie Fax. Alle Entgelte werden Mobile Effekte auf einer einzigen Rechnung dargestellt. Telefoniefunkti- SHT Haustechnik AG, Marktführer im Bereich Sanitär-, Hei- onen wie Durchwahlen oder zungs- und Installationstechnikgroßhandel, hat ihre gesam- Anrufübernahme werden als Service im A1-Rechenzent- te Logistikkette vor kurzem auf iPhone-Basis mobilisiert. rum realisiert und erfordern damit keine Investitions- HT nutzt für die Auslie- Barcodescanner. Der Speed- stellen sinnvoll, wo der kon- oder Wartungskosten. Sferung der 28.000 perma- maker wird mit einer Man- krete Ansprechpartner, der nent lagernden Artikel un- schette am Arm getragen und die Ware übernimmt, früher Service wie ter anderem 100 LKW und ermöglicht dem Nutzer, bei- oftmals schwer auffindbar 36 die Großen eine Flotte Klein-LKW. Das de Hände frei zu haben. Ins- war. Bei der Übernahme un- Alcatel-Lucent Enterpri- enor­me Potenzial durch eine gesamt wiegt das Gerät trotz- terschreibt der Kunde die Be- se bietet öffentlichen Verwal- Optimierung der Logistik- dem nur 280 Gramm. stätigung direkt per Zeigestift tungen ein Kommunikations- kette zu nutzen, war das Ziel Die einzelnen Waren wer- am iPhone. So werden nun system an, mit dem sie die des Projekts »FLOW« (Feh- den nun beim Verladen mit 300.000 Lieferscheine jährlich gleichen Technologievorteile lerfreie Logistik durch Opti- eingespart – auch dies ein we- nutzen können wie wesentlich mierte Warenbewegungen) »Früher verging oft sentlicher Kostenvorteil. Die größere Organisationen. Die – und zwar durch den Einsatz digitale Lieferschein geht nun »Alcatel-Lucent OpenTouch modernster mobiler Kom- bis zu eine Woche, per Mail zum Innendienst Suite für KMU« ist eine funk- munikationslösungen. »Wir bis der Lieferschein von SHT, wo umgehend die tionsreiche Komplettlösung. haben ein auf iPhones basie- ankam.« Fakturierung erfolgen kann. Die aktuelle Version 9.2 des rendes Konzept vorgelegt, das Früher verging bei vielen, vor OmniPCX Office Rich Com- den Vorstand von SHT sofort allem umsatzstarken, Kunden munication Edition-Servers überzeugt hat. Vom Erstbrie- dem Scanner registriert. Be- oft bis zu eine Woche, bis der für fünf bis 200 Anwender fing bis zum Rollout vergin- reits hier erfolgt der erste Ab- Lieferschein auf Papier in der gehört ebenso dazu wie neue gen dann gerade einmal sechs gleich mit der Bestellung, ob Buchhaltung von SHT ankam Premium-DeskPhones. Monate«, erklärt Projektma- auch tatsächlich alle Waren – bei 300 Millionen Euro Um- nagerin Sarah Naber von Ro- verladen wurden – eine nicht satz im Jahr ein enormer Kos­ Marktplatz data, jenem Spezialisten für zu unterschätzende Fehler- ten- und Liquiditätsfaktor. Auf einem zentralen Enterprise Mobility, der das quelle, die in der Vergangen- Eine besonderes Feature: Cloud-Marktplatz bündelt Projekt umsetzte. heit oft zu deutlichen Zeit- Ist der Kunde nicht anwesend, IBM zukünftig das eigene Das zentrale Hardware­ und damit Produktivitäts- kann der Fahrer die Ware am Cloud-Portfolio mit den element, über das nun die verlusten geführt hatte. Bei Gelände deponieren und da- Services von Partnern und gesamte Kommunikation der Abfahrt scannt der Fahrer von mit dem iPhone ein Fo- Drittanbietern. Über den der LKW-Fahrer läuft, ist ein den Code des nächsten Aus- to machen, das automatisch neuen Marktplatz können iPhone von Apple in Kombi- lieferungskunden. Er kann auch mit GPS-Koordinaten sich Kunden über aktuelle nation mit einem Flowtouch diesen auch mit einem ein- unterlegt wird. Dieses wird Angebote informieren, neue Speedmaker, einer robusten zigen Tastendruck anrufen, umgehend per Mail an den Cloud-Anwendungen testen Schutzhülle, in der das iPhone oder eine automatisch gene- Kunden geschickt, der somit und cloudbasierte Services fix verbaut ist. Neben einem rierte SMS schicken, wann er in Echtzeit nachverfolgen kaufen. IBM möchte damit zusätzlichen Akku verfügt der am Zielort eintreffen wird. kann, wo seine Ware ist und seine cloudbasierten Servi- Speedmaker auch über einen Dies ist besonders für Bau- wann sie abgegeben wurde. n ces stärken.

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Postserver Werkzeug fürs Duale Parkvergnügen Zustellung eder Autofahrer kennt das Dilemma: Je nach Zone oder Großer Auftrag für das IT- JBezirk, zum Teil auch in Einkaufsstraßen, werden unter- Unternehmen Postserver. schiedliche gebührenpflichtige Zeiten und die höchstzulässige An Bord ist nun die BBG. Abstelldauer vorgeschrieben. Jetzt gibt es ein System, mit dem aukenschlag im Be- Autofahrer alle nötigen Informationen über das Parken in Kurz- reich E-Zustellung: Das parkzonen erhalten und auch gleich ihre Parkscheine lösen kön- P heimische Unternehmen nen: park.ME der Trafficpass Holding GmbH. Der Service wird Postserver Onlinezustelldienst bereits in Linz, der Stadt Salzburg, Zell am See und in Baden GmbH konnte sich in einem angeboten. park.ME erkennt die jeweilige Parkzone mit den gel- mehrstufigen Ausschreibungs- tenden Tarifen und der maximalen Parkdauer automatisch. Nach verfahren der österreichischen der Registrierung bei Trafficpass wird eine kostenlose App auf Bundesbeschaffung GmbH das Handy geladen und der Service aktiviert. Ein Parkvorgang (BBG) durchsetzen und wurde wird dann mit der App einfach mittels Knopfdruck begonnen als Bestbieter für die soge- oder beendet. Rechtzeitig vor Ablauf der maximalen Parkdauer nannte »duale Zustellung« erfolgt automatisch eine Erinnerung. Über Park.ME können auch ermittelt. Der Rahmenvertrag für andere KFZ einfach und bequem Parkscheine gelöst werden. gilt bis Februar 2019. Duale Zustellung meint: wahlweise elektronisch, sofern der Emp- T-Mobile fänger elektronisch erreichbar Lernen ist, oder physisch per Briefpost. Diesen Rahmenvertrag können mit Tablets alle öffentlichen Körperschaf- T-Mobile unterstützt Ler- ten wie Länder, Gemeinden, 37 nen im vernetzten Klas- ausgegliederte Einrichtungen, senzimmer der Zukunft. Universitäten sowie zahlreiche it dem Projekt »Con- Gesundheitseinrichtungen Mnected Kids«, das auf das direkt und ohne Ausschreibung Lernen mit Tablets im Klassen- nutzen und Postserver mit der zimmer fokussiert ist, können dualen Zustellung beauftragen. Volksschul-, Mittelschulklassen Das Bundeskanzleramt wird Mobilfunker wie die japanische NTT DoCoMo bereiten sich mit und ein Sonderpädagogisches 5G-Tests auf künftige Mobilfunkstandards vor. mit der dualen Zustellung im Zentrum Lernen mithilfe Juni beginnen. Bereits jetzt digitaler Medien praktisch 5G-Test in Japan stellen zahlreiche Behörden erproben. Insgesamt 16 elektronisch über die Plattform Klassen wurden von November Ziel sind Mobilfunkverbindungen, die 1000-mal Postserver.at zu, unter anderen 2013 bis April 2014 mit einem schneller sind, als sie heute in schnellen LTE-Netzen das Bundesministerium für Internet-HotSpot (»Home Net«) erreicht werden. Inneres und die Bundespolizei- von T-Mobile sowie Tablets für direktionen, die Finanzämter, die Kinder ausgestattet. Mit ricsson und NTT DOCOMO, der größte Mobilfunknetz- die SVA, das Land Vorarlberg Unterstützung eines Teams Ebetreiber Japans, erweitern ihre langjährige Zusammenar- sowie zahlreiche Gemeinden. n digitaler TutorInnen konnten beit, die sich bereits über 2G- bis hin zu 4G-Mobilfunktechno- LehrerInnen mit ihren Schü- logie erstreckt, nun auch auf Tests der künftigen 5G-Netzinfra- lerInnen die Möglichkeiten struktur. Parallel zum weiteren LTE-Ausbau nimmt der Netz- erkunden, die digitale Medien betreiber damit die neuen Möglichkeiten in den Blick, die die für Erwerb und Produktion von 5G-Netztechnik für verbesserten Verbraucherkomfort und Wissen bieten. Die Projekte für M2M-(Machine-to-Machine-)Anwendungen verspricht. werden unterstützt durch einen 5G zeichnet sich durch eine weitere drastische Zunahme bei Breitbandanschlüssen und beim übertragenen Datenvolumen vollen Tabletkoffer, rund 90 aus. Mit 5G soll außerdem die langfristig angelegte Vision der Apps, eine HOME NET- ITK-Branche zur Realität werden, nach der alle und alles unbe- und ein umfassendes Pädago- grenzten Informationszugang erhalten. Ericsson hat ein neues gInnen-Training. Die Initiative Forschungslabor für die Zusammenarbeit bei der Entwick- Alexander Mittag-Lenkheym hat soll im kommenden Schuljahr sich mit Postserver erfolgreich lung der 5G-Übertragungstechnik eingerichtet. Der Aufbau auf elektronische Postservices fortgesetzt werden. n n Fotos: postserver Fotos: erster kommerzieller 5G-Netze wird um 2020 erwartet. spezialisiert.

www.report.at 04 - 2014 > > Was Meinung ist und wer position bezieht

Willkommen im Internet der Dinge Cloud, Security, Data Analytics und Mobility sind die Eckpfeiler der sogenann- ten »Dritten Plattform« in einem expandierenden digitalen Universum.

Von Robert Kurz, Global Services Lead Central and Eastern Europe bei EMC.

Das digitale Universum dehnt sich Rasantes Wachstum schneller aus, als wir bisher angenom- I men haben. Der EMC Digital Universe- 2014 Alle Daten, die jährlich Studie zufolge verdoppelt es sich alle zwei Jahre. weltweit erzeugt werden, Das Institut IDC hat die jährlich produzierte Da- entsprechen – in iPad Air- tenmenge analysiert und zeigt auf, dass das digi- Tablets gepackt – einem Sta- tale Universum letztes Jahr zirka 4,4 Billionen Gi- pel, dessen Höhe zwei Drit- teln der Strecke zum Mond gabyte groß war – und sich bis 2020 auf 44 Billi- entspricht (254.000 km). onen GB verzehnfachen wird. Smartphones mit hochauflösenden Kame- 2020 »Das digitale Uni- ras oder Fitness-Apps, die 24 Stunden lang Be- Im Jahr 2020 wird dieser Stapel bereits mehr versum dehnt sich wegungs- und Vitalwerte aufzeichnen, bele- als dreimal zum Mond und immer schneller gen Speicher in ungeahnten Dimensionen. Per- wieder zurück reichen. sonen erzeugen zwei Drittel des prognostizierten 38 aus.« Speicherbedarfs. Robert Kurz 85 Prozent des Speichervolumens liegen in der Daten neue Wege zu beschreiten. Hier sind Services Lead Central and Eastern Europe der Verantwortung von Unternehmen. Wurden drei: EMC früher Präsentationen am Ende einer Konferenz als Handouts zur Verfügung gestellt, reicht heute >> Neue Geschäftsmodelle << schon lange der Download-Link nicht mehr aus. Das Internet der Dinge wird den Unterneh- Die präsentierten Folien werden mit Smartphone men helfen, neue Mehrwerte für ihre Kunden zu oder Tablet abfotografiert, in die Cloud-Anwen- erzeugen, schneller und genauer die Markterfor- dung hochgeladen und erst nach Wochen – wenn dernisse zu erkennen sowie besser auf Kundenbe- überhaupt – vom Smartphone wieder gelöscht. dürfnisse zu reagieren. Unmengen an Daten werden von Sensoren Firmen erzeu- erzeugt – beispielsweise in Autos, in Maschinen >>> Verbreiterung der Einnahmequellen << und Geräten, auf der Straße, in Smartphones. Sie Das Internet der Dinge kann Unternehmen gen Datenflut. sind in der Regel mit dem Internet verbunden helfen, neue Dienstleistungen, basierend auf ih- 85 Prozent des und speichern ihre Daten in der Cloud. Das In- ren traditionellen Produkten, anzubieten. Bei- Speichervolumens ternet der Dinge entwickelt sich rasant! spielsweise können Hersteller von Getränke- liegen in der Ver- Das Internet der Dinge birgt große Heraus- automaten automatisch ein sensorgesteuertes antwortung von forderungen für die IT-Organisation hinsicht- Bestandsmanagement für den Anbieter der Ge- Unternehmen. lich Menge und Geschwin- tränke mitliefern. digkeit der zu verarbei- tenden Daten. Im Fo- >> Globale Sichtbarkeit << kus steht vor allem die Durch das Internet der Dinge wird es für Un- Möglichkeit, mithilfe ternehmen leichter, über die Unternehmensgren- zen hinaus zu blicken und die Effektivität und Ef- fizienz entlang der gesamten Wertschöpfungs- kette zu messen. In dem Moment, in dem Un- ternehmen sich für diese Form des Business ent- scheiden, werden sie erkennen, dass die Schlüs- seltechnologie, um die genannten Ziele erreichen zu können, die sogenannte Dritte Plattform ist. Cloud, Security, Data Analytics und Mobility sind

die Eckpfeiler dieser Architektur. n thinkstock EMC, Fotos:

> 04 - 2014 www.report.at Direkter Austausch. > Informieren und diskutieren 3.rund um das hochaktuelle Thema Sicherheit: So lautete das Motto der diesjährigen »Tele2 Business Forum«-Tour, die in Innsbruck, Bregenz und Graz Station machte und im April den CIO im Abschluss im Novomatic Forum in Wien hatte. Keynote-Sprecher Gert Wunderland Polli beschrieb in seinem Vortrag Die besten IT-Leiter Österreichs mit dem Titel »Industriespionage wurden von Confare und EY in der Public Cloud« den aktuellen ausgezeichnet. Hauptgewinner ist Stand der Aufdeckung in der Causa die ÖBB. Edward Snowden. Im Anschluss an den Vortrag folgte eine Podiums- Am 27.M ärz trafen sich knapp 350 IT- diskussion unter reger Beteiligung Entscheider auf Einladung des Konferenzver der anwesenden Gäste, nicht 1.anstalters Confare beim 7. CIO & IT-Manager- Summit. Unter dem Motto »Der CIO im Wunderland« zuletzt wegen der Brisanz des The- wurden die vielfältigen Transformationsprozesse dis Der CIO mas. »Unser jährliches Business kutiert, die Unternehmen zurzeit unter permanenten Forum ist für uns eine gute Gele- Award ging Veränderungsdruck halten und die massive Auswirkun- genheit zum direkten Informati- gen auf die IT haben. heuer an Peter onsaustausch mit unseren Kunden - Unter den etwa 50 R Lenz, Konzern- zu aktuellen Themen. Eine sichere IT-Entscheider aus Österreich,eferenten Deutschland waren hochkarätige und der Kommunikationsinfrastruktur mit CIO der ÖBB. Schweiz. Auf dem Podium unter anderen: Christian entsprechend geschützter Daten- Gosch, CIO Erste Bank Gruppe; Marcus Frantz, OMV; übertragung und Datensicherung Guido Scherer, UBS; Gerhard ist für Unternehmen heute un- und Peter Bickel, Cofely Deutschland.Zeiner, COO Im RSAP Österreich, umgänglich«, erklärt Tele2-Öster- werden auch die besten IT-Manager Österreichsahmen mit des dem CIO CIOSummit Award reich-CEO Alfred Pufitsch. ausgezeichnet, den Confare in Gewinner des Jahres 2014 ist PeterZusammenarbeit Lenz, Konzern-CIO mit EY dervergibt. Österrei Der 39 chischen Bundesbahnen. »Für die ÖBB ist dieser Award ein weite rer Beweis, dass sich das Unternehmen nicht nur beim Anbieten - von Mobilität für Kunden und Güter enorm weiterentwickelt hat, - sondern dass auch die IT einen wesentlichen Beitrag dazu leisten konnte«, freut sich Lenz.

Diskussion am Tele2- Forum: Gert Polli mit Alfred Pufitsch und Horst Steiner, Tele 2.

IT Lounge in Steyr. Der Großraum Steyr entwickelte sich in den letzten Jahrzehnten von einer reinen Industrieregion zu einem Hot- 2.spot für innovative IT-Unternehmen. Als Standort- und Interessensver- tretung luden die IT Experts Austria am 20. März zur ersten IT Lounge Aus- WKO- tria ein. In gemütlicher Atmosphäre trafen sich etwa 40 Unternehmer und Obmann IT-Verantwortliche zu einem abwechslungsreichen Abend in der Orangerie Gunter im Schlosspark Steyr. Begrüßt wurden die Gäste von Wolfgang Bräu, Sprecher Mayrhofer, Lounge- der IT Experts Austria. Der Lounge-Experte dieses Jahres war Prof. Bruno Expert Bruno Buchberger. Der Mathematiker und Gründer der FH Hagenberg analysierte Buchberger und in seinem Vortrag »Internationale IT-Studenten für die oberösterreichische Wolfgang Bräu, I T Wirtschaft – geht das?« die Attraktivität des Wirtschaftsraumes für Jugend- Experts Austria, liche. Anschließend wurden Mitglieder der IT Experts Austria prämiert. 13 Unternehmen nahmen von Wolfgang Bräu das IT Experts-Qualitätssiegel freuten sich über entgegen. einen gelungenen Abend. Fotos: Bräu c IT Experts Austria, Tele 2 Tele Austria, Bräu c IT Experts Fotos:

www.report.at 04 - 2014 > Die Report-Reihe der Fach- und Podiumsgespräche mit Publikumsbeteiligung

Die nächsten Termine: »Zukunft der Energiewirtschaft – Herausforderungen für die Netze« Nukleare und fossile Strom- und ­ Wärmeerzeugung rittern mit den Erneuerbaren um Wirtschaftlich keit, Versorgungssicherheit und Nachhaltigkeit in Europa. Wann: Dienstag, 3. Juni 2014, Beginn 16.30 Uhr Wo: Festsaal Wiener Netze, Wien

»Elektromobilität – An der Schwelle

zum Massenmarkt« Wie leistungsfähig sind die Fahr­zeuge, wie zuverlässig ist die Infrastruktur? Was sollte getan werden, um den E-Cars den Start in den Markt zu erleichtern? Wann: Dienstag, 24. Juni 2014, Beginn 16.00 Uhr Wo: Wien Energie, TownTown Mehr unter http://report.at/termine