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Metalcore mit viel Bewegung: mit Sänger begeisterten im ausverkauften MusikZentrum.

Crowdsurfing, Bier und Circle Pits Killswitch Engage im ausverkauften MusikZentrum

13. April 2013, Von: Hanna Rühaak, Foto(s): Christina Wenig

Killswitch Engage sind zurück – mit neuem Album und Original-Frontmann. „“ heißt das gute Stück, das die Band aus vergangenen Donnerstag im MusikZentrum Hannover vorstellte. Mit rund 500 feierwütigen Gästen war die Location ausverkauft, die Stimmung kochte zwar nicht direkt, aber brodelte ordentlich. Den Einstieg in den Abend machen Heartist aus Orange County. Eine junge, engagierte Band – hier wird rockiger Metal mit viel Herzblut gespielt. Frontmann Bryce Beckley gibt alles auf der Bühne, um das schon zahlreich erschienene Publikum zu motivieren. So recht mag das noch nicht klappen: auch wenn sich viele Besucher bereits zu heftigem Kopfnicken hinreißen lassen überwiegt die anfängliche Verhaltenheit. Aber als Eröffnungsact liefern die fünf Kalifornier eine sehr gute und spaßbringende Show ab, die die 30 Minuten Spielzeit im Nu verfliegen lässt.

Die Umbaupause ist kurz, hier ist alles genauestens durchgeplant. Nach etwa 15 Minuten betreten bereits Sylosis die Bühne. Gerade genug Zeit also, um sich noch schnell ein neues Getränk anzueignen oder sich an der frischen Luft eine kleine Pause von der stickigen Luft im Konzertsaal zu gönnen – denn bei 500 Besuchern kann es schon einmal ziemlich warm und stickig werden.

Bei der britischen Band aus Redfield geht es noch einmal eine deutliche Spur härter zu als bei Heartist, an ihren Instrumenten haben die Jungs einiges drauf, musikalisch siedeln sie sich im Metal- , Progressive- und Thrash-Bereich an. „Wer hat schon einmal von uns gehört?“, fragt Sänger Josh Middleton. Und tatsächlich gehen zwei Hände in die Lüfte. „Das ist ja großartig!“, freut er sich. Die

13. April 2013 1/2 © Rockszene.de 2021 Band backt kleine Brötchen und das macht sympathisch.

Das Publikum lässt sich sofort mitreißen, die Fäuste und „Pommesgabeln“ in die Luft gestreckt, die Mähne wild geschüttelt und lautstark mitgesungen. Killswitch Engage haben deutlich Spaß auf der Bühne, vor allem Lead-Gitarrist Adam Dutkiewicz kann kaum still halten und rennt ununterbrochen von einer Bühnenseite zur nächsten und unterhält das Publikum zwischen den Songs.

Nach einigen Songs fragt Frontmann Jesse Leach, ob die Leute im Publikum das Bier Guinness kennen, was mit bejahendem Jubel quittiert wird. Als er eine Flasche ins Publikum reichen will, wird er von den Securities gestoppt. „Keine Glasflaschen im Publikum?“, fragt er an das Sicherheitspersonal gewandt. „Ach, das nehmt ihr nicht so ernst!“, lächelt er und reicht das Bier weiter an die Fans, wo es in hastigen Zügen geleert wird.

Die Show der fünf Amerikaner ist energiegeladen, das Publikum hängt an Leachs Lippen und singt, mit teilweise geschlossenen Augen und ausladenden Gesten, die Texte mit. Einige Besucher lassen sich zum Crowdsurfing hinreißen, zwischen zwei Songs fordert Gitarrist Dutkiewicz diejenigen auf, die Hand zu heben, die Fans von Circle Pits sind. Fast alle Hände schnellen in die Höhe, doch mitten im Raum bleibt eine Hand unten. „Ich möchte, dass ihr alle gleich ein Circle Pit startet – aber um diesen Typen herum. Kommt ihm nicht zu nahe, er mag keine Circle Pits!“, witzelt er.

Nach einer guten Stunde und viel Schweiß verabschieden sich Killswitch Engage von der Bühne. Aber natürlich nicht, ohne der Forderung einer Zugabe nachzukommen - wenn das Publikum mehr hören will, soll dies auch so sein. Dieser Abend bestätigte, dass aus der hannoverschen - Szene keineswegs die Luft raus und diese Musik immer noch gefragt ist.

Links:

www.killswitchengage.com

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