Drucksache 16/01202
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16. Wahlperiode Drucksache 16/1202 HESSISCHER LANDTAG 11. 03. 2004 Kleine Anfrage des Abg. Siebel (SPD) vom 25.11.2003 betreffend Finanzierung von ÖPNV-Projekten in Darmstadt und Antwort des Ministers für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung Die Kleine Anfrage beantworte ich wie folgt: Frage 1. Warum werden die beantragten Zuschüsse nach GVFG/FAG in Verbindung mit dem Regionalisierungsgesetz für die Mobilitätszentrale und Wartehalle am Haupt- bahnhof nicht genehmigt? Der Antrag der Stadt Darmstadt konnte im Jahr 2003 nicht mehr bewilligt werden, weil er erst seit November 2003 prüffähig vorliegt. Ein Vorsorge- bescheid, der den zuwendungsunschädlichen Baubeginn ermöglichen sollte, wurde vom Hessischen Landesamt für Straßen- und Verkehrswesen am 22. November 2002 erteilt. Dieser ist allerdings verfallen, weil die Stadt Darm- stadt nicht rechtzeitig innerhalb von vier Monaten mit dem Bau begonnen hat. Frage 2. Sind die Mittel wenigstens für 2004 zu erwarten? Die Prüfung des Antrages ist seit Januar 2004 abgeschlossen, sodass ein Bescheid im Jahr 2004 erteilt werden kann. Das Vorhaben ist im Förderpro- gramm 2004 des Landes enthalten. Frage 3. Warum gilt die Förderung des Umbaus des Bahnhofsvorplatzes Ostseite Haupt- bahnhof als unmöglich in 2003, als nicht gesichert 2004? Eine Förderung war im Jahr 2003 nicht mehr möglich, weil der Antrag erst im August 2003 einging und seit Ende November 2003 prüffähig vorlag. Inzwischen wurde der Antrag geprüft und das Vorhaben in das Förderpro- gramm 2004 aufgenommen. Damit ist die Voraussetzung für eine Bescheid- erteilung im Jahr 2004 gegeben. Frage 4. Wie begründet die Hessische Landesregierung diese Ablehnung vor dem Hinter- grund, dass Staatsminister Dr. Rhiel sich noch bei der Hessenschau für den Bewil- ligungsbescheid für die Gleisanlagen feiern ließ? Die von Staatsminister Dr. Rhiel am 30. August 2003 im Rahmen der Hes- senschau Darmstadt übergebenen Bescheide betrafen nicht das Vorhaben "Umbau des Bahnhofsvorplatzes Ostseite Hauptbahnhof", sondern die Pro- jekte "Neubau eines zentralen Omnibusbahnhofes für den Regionalbusver- kehr vor dem Fürstenbahnhof" (Antragstellerin Stadt Darmstadt) und "Ver- legen neuer Gleise an der Ostseite des Hauptbahnhofs" (Antragstellerin HEAG Verkehrs GmbH). Für die beiden letztgenannten Maßnahmen konn- ten die Bewilligungsbescheide am 30. August 2003 übergeben werden. Demgegenüber konnte damals über das erstgenannte Vorhaben noch nicht entschieden werden. Auf die Antwort zu Frage 3 wird verwiesen. Frage 5. Warum wurde die Bewilligung für die Nahverkehrsspur Rheinstraße in Darmstadt (Hindenburgstraße bis Gleisdreieck Berliner Allee und Haltestelle Marktplatz) nicht erteilt? Die Maßnahme "Nahverkehrsspur Rheinstraße" besteht aus drei Bauab- schnitten, von denen der erste bereits fertiggestellt ist. Für die beiden ande- Eingegangen am 11. März 2004 · Ausgegeben am 23. März 2004 Druck und Auslieferung: Kanzlei des Hessischen Landtags · Postfach 3240 · 65022 Wiesbaden 2 Hessischer Landtag · 16. Wahlperiode · Drucksache 16/1202 ren konnte in 2003 keine Bewilligung erteilt werden. Zwar lag der Antrag für den 3. Bauabschnitt bereits in der ersten Jahreshälfte 2003 vollständig vor. Hingegen wurde mit dem Antrag für den 2. Bauabschnitt, der erst zum Ende des Jahres 2003 prüffähig vorlag, die Umsetzung für 2004 beantragt. Da beide Bauabschnitte im sachlichen Zusammenhang stehen, wurden beide in das Förderprogramm 2004 aufgenommen. Die Bewilligung für die Maßnahme "Haltestelle Marktplatz" wurde 2003 nicht erteilt, weil der Antrag vom Februar 2003 erst seit Februar 2004 prüf- fähig vorliegt Frage 6. In welche GVFG-Projekte werden die Mittel vor dem Hintergrund umgelenkt, dass Hessen vom Bund für den Zeitraum 2001 bis 2007 126 Mio. € mehr, allein 2003 7,5 Mio. € mehr als 2002, zustehen? Die in der Frage angegebenen Beträge sind im Einzelnen nicht nachvollziehbar. Die Mittel des Bundes nach dem Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (GVFG) für das GVFG-Landesprogramm sind mit rund 96,5 Mio. € seit 1997 nahezu unverändert. Die Mittel des GVFG-Bundesprogramms werden vom Bund projektgebunden zugewiesen und stehen nicht für eigene Förderentscheidungen des Landes zur Verfügung. Erhebliche Veränderungen hat dagegen das Regionalisierungsgesetz (RegG) erfahren. Nach dessen Novellierung vom 26. Juni 2002 und nach dem Haus- haltsbegleitgesetz für 2004 stehen dem Land Hessen nach deutlichen Kür- zungen in den Jahren 2002 bis 2004 erst ab dem Jahr 2005 wieder höhere Mittel zu als im Jahr 2001. In den einzelnen Jahren stellt sich der Mittelzu- fluss für das Land wie folgt dar: 2001 507,79 Mio. €, 2002 500,02 Mio. €, 2003 507,52 Mio. €, 2004 504,83 Mio. €, 2005 522,86 Mio. €, 2006 530,70 Mio. € und 2007 538,67 Mio. €. Die jeweiligen Jahresbeträge umfassen sowohl die Mittel aus § 8 Abs. 1 als auch aus § 8 Abs. 2 des Regionalisierungsgesetzes. Für investive Zwecke sind jedoch nur die Mittel aus § 8 Abs. 2 RegG von Bedeutung. Diese wurden mit der Novellierung für Hessen rückwirkend von 2001 (201,78 Mio. €) zu 2002 (160,02 Mio. €) um 41,76 Mio. € abgesenkt, während die Mittel nach § 8 Abs. 1 RegG von 306,01 auf 340,00 Mio. € angehoben wurden. Diese 340 Mio. € müssen allerdings nach § 8 Abs.7 Hessisches ÖPNV-Gesetz in voller Höhe an die Verkehrsverbünde zur Fi- nanzierung der Eisenbahnverkehrsleistungen der DB Regio AG weitergelei- tet werden. Für die Verkehrsinvestitionsförderung des ÖPNV stehen daher seit 2002 insgesamt 41,76 Mio. € pro Jahr weniger zur Verfügung. In dieser unvorhersehbaren Engpasssituation erfolgt die Entscheidung über zu fördernde Projekte im Rahmen der Aufstellung von Jahresförderpro- grammen. Frage 7. Welche Projekte werden 2003 und 2004 mit diesen Mitteln, die die Bundesregie- rung dem Land Hessen zur Verfügung stellt, bezuschusst? Auflistungen der ÖPNV-Investitionsprojekte, die mit den Mitteln des Bundes nach dem Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz und dem Regionalisie- rungsgesetz sowie mit ergänzenden Mitteln aus dem Kommunalen Finanz- ausgleich des Landes Hessen in den Jahren 2003 und 2004 bezuschusst wer- den, sind als Anlage beigefügt: Anlage 1 umfasst die Projekte mit erfolgter Förderung im Jahr 2003; Anlage 2 umfasst die Projekte mit geplanter För- derung im Jahr 2004. Wiesbaden, 16. Februar 2004 Dr. Alois Rhiel Anlagen Anlage 1 Investitionsförderung Hessen ÖPNV 2003 Antragsteller Projektbezeichnung Ahnatal Bahnhofsausbau und Bahnhofsumfeldgestaltung am Bahnhof Ahnatal-Weimar. Alpina Rechnergesteuertes Betriebsleitsystem. Alsfeld Errichtung von 16 Fahrgastwartehallen in Alsfeld, OT. Auto-Legner Dynamische Fahrgastinformation und Anschlußsicherung in Bad Homburg und Oberursel (Fahr- zeugausstattung). Babenhausen Errichtung von 7 Wartehallen und behindertengerechter Ausbau einer Bushaltestelle. Bad Arolsen Einrichtung einer Bushaltestelle. Bad Arolsen Modernisierung Bf Bad Arolsen, 1. BA - ZOB, P+R- und B+R- Anlage. Bad Hersfeld Ausbau der zentralen Umsteigeanlage Breitestraße in Bad Hersfeld. Bad Hersfeld Einrichtung Stadtbussystem, 3. BA, Busendhaltestelle im ST Eichhof. Bad Hersfeld Einrichtung Stadtbussystem, 4. BA, Zufahrt Haltestelle Bahnhof. Bad Hersfeld Einrichtung Stadtbussystem, 6. BA, 7 Fahrgastwartehallen. Bad Homburg v.d.Höhe Behindertengerechte Bahnsteigzugänge. Bad Nauheim Einrichtung von Stadtbushaltestellen, 4. BA (36 Haltestellen). Bad Sooden-Allendorf P+R-Anlage am Bahnhof. Bad Vilbel Errichtung niederflurgerechter Stadtbushaltestellen an der B3. Bad Wildungen ZOB, P+R- Anlage und Bahn- /Bussteig-Überdachung am Bf Bad Wildungen. Baunatal Errichtung von 4 Fahrgastwartehallen Baunatal Errichtung von 5 Fahrgastwartehallen. Baunatal P+R- Anlage am Bahnhof Guntershausen Beselich Errichtung von 1 Fahrgastwartehalle in Beselich, OT Heckholzhausen. Beth Neubau Omnibusbetriebshof Beth GmbH. Bickenbach P+R Anlage und Busumsteigehaltestelle am Bf Bickenbach. Biebertal Errichtung von 18 Fahrgastwartehallen in Biebertal OT. Biebesheim am Rhein Errichtung von 2 Wartehallen in Biebesheim. Birstein Flächendeckende Haltestellenausstattung in der Gemeinde Birstein (54 Haltestellen). Bischofsheim Modernisierung Bahnhof Mainz-Bischofsheim, 2. BA, Bahnsteigausstattung. Bischofsheim Modernisierung Bahnhof Mainz-Bischofsheim, 3. BA, Behindertengerechter Bahnsteigzugang und Fußgängerüberführung. Bischofsheim Modernisierung Bahnhof Mainz-Bischofsheim, 4. BA, Kundenzentrum und Bahnhofsvorplatzumges- taltung. Bischofsheim Modernisierung Bahnhof Mainz-Bischofsheim, 5. BA, B+R-Anlage und behindertengerechte Bus- haltestellen. BLE Erweiterung Triebwagenhalle im Bf Butzbach Ost. Borken Einrichtung von 2 Bushaltestellen in Borken an der Stockelache. Borken Errichtung von 4 Fahrgastwartehallen. Borken Umbau der Bushaltestelle in Borken, OT Singlis. Breitenbach am Herzberg Errichtung von 2 Fahrgastwartehallen in Breitenbach, OT. Büdingen Einführung Stadtbussystem in Büdingen. Burghaun Einrichtung von 2 Bushaltestellen an der B 27 in Burghaun. Burgwald Fahrgastwartehallen und B+R-Anlagen in Burgwald. Burgwald Modernisierung des DB-Haltepunktes Burgwald-Wiesenfeld Buseck Errichtung von 3 Fahrgastwartehallen in Buseck . Büttelborn Behindertengerechter Ausbau von 2 Bushaltestellen. Butzbach Niederflurgerechter Ausbau von 56 Bushaltestellen. Dadina Flächendeckende Haltestellenausstattung im Kreis Darmstadt-Dieburg, 1. BA (111 Haltestellen). Dadina Flächendeckende Haltestellenausstattung im Kreis Darmstadt-Dieburg, 2. BA. Dadina Flächendeckende Haltestellenausstattung im Kreis Darmstadt-Dieburg, 3. BA (310 Haltestellen). Darmstadt B+R- Anlage am Hauptbahnhof Darmstadt