Die Markgräfliche Hofkapelle Zu Bayreuth (1661–1769)
Die markgräfliche Hofkapelle zu Bayreuth (1661 – 1769) Irene Hegen (Bayreuth)1 Forschungsstand und Quellenlage Um 1780, rund ein Jahrzehnt, nachdem die Markgrafenstadt Bayreuth aufgehört hatte, Residenz zu sein, begann der im Jahr 1741 geborene Sohn des ehemaligen Hoftanzmeisters und Violinisten der markgräflichen Hofkapelle Johann Sebastian König [1], sich intensiv mit der Bayreuther Stadt- und Regentengeschichte zu beschäftigen. Seine umfangreichen, handschriftlich überlieferten Studien befinden sich heute in der Universitätsbibliothek Bayreuth. In den Jahren 1823 bis 1846 veröffent- lichte der in Bayreuth geboren und gestorbene Johann Georg Heinritz (1772 – 1853) [2] – [4] Infor- mationen über das Bayreuther Hofleben, die er aus nicht zu ferner Distanz, besonders aus der Zeit des Markgrafenpaares Friedrich und Wilhelmine, gesammelt hatte. Wie König konnte er offenbar noch Material verwenden, das heute verschollen ist. Eine insgesamt jedoch dürftige Quellenlage beklagte Ludwig Schiedermair [5] in seiner 1908 veröffentlichten ersten, umfassenden Darstellung zur Bayreuther Hofmusik, der Grundlage aller nachfolgenden Forschungen. Schiedermair zog als Erster die Musikernamen aus den Bayreuther Hofkalendern, allerdings standen ihm damals deren Jahrgänge nur lückenhaft zur Verfügung. Erich Schenk [6] stellte aus Bamberger Akten ergänzende Musikerbesoldungstabellen der Jahre 1738/1739 zusammen. Die ihm dabei vorgelegenen sogenann- ten ›Schatullrechnungen‹ des Markgrafen Friedrich sind heute im Staatsarchiv Bamberg wieder zugänglich2. Eine weitere grundlegende Arbeit ist Gertrud Rudloff-Hilles [7] Aufsatz aus dem Jahr 1936 zur Bayreuther Hofbühne, der sich, beginnend mit den frühesten schriftlichen und bildlichen Quellen des Bayreuther Musiktheaters, insbesondere der Opern-Ausstattung widmet, Operninhalte wiedergibt und, ebenso wie Schiedermair, bis heute wertvolle Anmerkungen enthält. Der von Gus- tav Berthold Volz [8] in den Jahren 1924 und 1926 veröffentlichte Briefwechsel (mit Namensregis- ter) zwischen Friedrich II.
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