Fachbeitrag Naturschutz
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gutschker & dongus GmbH Hauptstraße 34 55571 Odernheim Tel. 06755 96936 0 Fax 06755 96936 60 [email protected] www.gutschker-dongus.de Odernheim am Glan, 25.05.2020 Fachbeitrag Naturschutz zum Genehmigungsverfahren nach BImSchG Projekt: „Windpark Desloch“ Ortsgemeinde: Desloch Verbandsgemeinde: Nahe-Glan Landkreis: Bad Kreuznach Auftraggeber: BAYWA R.E. WIND GMBH Verfasser: Daniela Spellmeier, B. Eng. Landschaftsarchitektur Katinka Peerenboom, Dipl. Biologin Fachbeitrag Naturschutz „Windenergieanlagen Desloch“ 2 INHALTSVERZEICHNIS Seite 1 EINLEITUNG 4 1.1 Abgrenzung des Plangebiets 4 1.2 Darstellung des Vorhabens 5 1.3 Rechtliche Grundlagen 7 2 GEGENWÄRTIGER ZUSTAND VON NATUR UND LANDSCHAFT 9 2.1 Boden 9 2.2 Wasser 9 2.3 Klima 10 2.4 Arten und Biotope 10 2.4.1 Vegetation 10 2.4.2 Fauna 12 2.5 Landschaftsbild und Erholung 19 3 ÜBERGEORDNETE PLANERISCHE VORGABEN UND ZIELE 21 3.1 Verwaltungsvorschriften und Merkblätter 21 3.2 Landesentwicklungsprogramm 22 3.3 Regionaler Raumordnungsplan 23 3.4 Flächennutzungsplan 24 3.5 Planung vernetzter Biotopsysteme 26 3.6 Biotopkartierung 26 3.7 Schutzstatus 26 4 BEEINTRÄCHTIGUNGEN VON NATUR UND LANDSCHAFT 28 4.1 Boden 28 4.2 Wasser 29 4.3 Klima 30 4.4 Arten und Biotope 30 4.4.1 Vegetation 30 4.4.2 Fauna 31 4.5 Landschaftsbild und Erholung 34 4.6 Zusammenfassende Bewertung der Beeinträchtigungen 39 5 MAßNAHMEN BEI EINGRIFFSREALISIERUNG 41 5.1 Vermeidungsmaßnahmen 41 5.2 Monitoring 45 5.3 Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen 45 5.3.1 Kompensationsbedarf für das Schutzgut Boden 45 5.3.2 Kompensationsbedarf für das Schutzgut Arten und Biotope 46 5.3.3 Forstrechtlicher Kompensationsbedarf 47 5.3.4 Kompensationsbedarf für Flächen nach § 30 BNatSchG 47 Fachbeitrag Naturschutz „Windenergieanlagen Desloch“ 3 5.3.5 Kompensationsermittlung für das Schutzgut Landschaftsbild 47 5.3.6 Ermittlung des Kompensationsbedarfs insgesamt 51 5.3.7 Beschreibung der Maßnahme 51 6 ABSCHLIESSENDE BEURTEILUNG 52 7 GESICHTETE UND ZITIERTE LITERATUR 53 8 ANHANG 56 ANHANG: Karte Biotoptypen Karte Eingriff Karte Rodung Karte Kompensationsmaßnahmen Visualisierungen Berechnungen des Kompensationsumfangs für das Landschaftsbild Artenschutzrechtliche Bewertung FFH-Verträglichkeit Hinweise zum Urheberschutz: Alle Inhalte dieses Gutachtens bzw. der Planwerke sind geistiges Eigentum und somit sind insbesondere Texte, Pläne, Fotografien und Grafiken urheberrechtlich geschützt. Das Ur- heberrecht liegt, soweit nicht anders gekennzeichnet, bei gutschker & dongus GmbH. Wer unerlaubt Inhalte außerhalb der Zweckbestimmung kopiert oder verändert, macht sich gemäß §106 ff. UrhG strafbar und muss mit Schadensersatzforderungen rechnen. Fachbeitrag Naturschutz „Windenergieanlagen Desloch“ 4 1 EINLEITUNG Die Antragstellerin, die BayWa r.e. Wind GmbH plant in der Gemarkung Desloch (Verbands- gemeinde (VG) Nahe-Glan) im Landkreis Bad Kreuznach, die Errichtung von zwei Windenergie- anlagen (WEA). Im Rahmen des Genehmigungsverfahrens nach § 10 bzw. § 19 BImSchG werden vom Antrag- steller umfassende Unterlagen bei der Genehmigungsbehörde vorgelegt. Der Fachbeitrag Naturschutz ist inkl. seiner Anlagen Bestandteil dieser Unterlagen. Um bei dem Vorhaben der Errichtung von WEA die Belange von Naturschutz und Landschaftspflege ausreichend zu berücksichtigen wird ein Fachbeitrag Naturschutz erstellt. Aufgabe dieses Beitrags ist es, den Planungsraum zu erfassen, darzustellen und zu bewerten. Die zu erwartenden Beeinträchtigungen als Folge der Errichtung der WEA sind soweit wie möglich zu vermeiden bzw. – wo dies nicht möglich ist – auszugleichen oder zu ersetzen. Der erforderliche Kompensationsbedarf für die zu erwartenden Beeinträchtigungen wird in einer ab- schließenden Bilanz ermittelt. 1.1 Abgrenzung des Plangebiets Das Plangebiet befindet sich in der VG Nahe-Glan im Landkreis Bad Kreuznach (Rheinland- Pfalz). Die Standorte befinden sich innerhalb der Gemarkung Desloch. Die Lage des Plangebiets zeigt Abbildung 1. Die Lage der geplanten WEA in der Umgebung ist in Abbildung 2 dargestellt. Abbildung 1: Lage des Plangebietes (rot umrandet) Grundlage TOP 50 Viewer Quelle: TOP-Karte (LANIS 2018) Fachbeitrag Naturschutz „Windenergieanlagen Desloch“ 5 Abbildung 2: Lage der geplanten WEA und der Bestandsanlagen in der Umgebung der Planung 1.2 Darstellung des Vorhabens Die Standorte der zwei geplanten WEA werden in Tabelle 1 dargestellt. Tabelle 1: Standortkoordinaten der WEA in UTM32 (ETRS 89) Anlage Gemarkung Flur Flurstück Rechtswert Hochwert WEA 01 Desloch 17 64 399.790 5.508.988 WEA 02 Desloch 17 84 399.440 5.508.649 Es ist folgender Anlagentyp beantragt: Tabelle 2: Technische Daten der Vestas V162-5.6 Technische Daten Herstellerangaben Hersteller Vestas Typ V162-5.6 Fundament 471 m² Rotordurchmesser 162 m Nabenhöhe 169 m Gesamthöhe 250 m Blattzahl 3 Drehzahl 4,3 – 12,6 U/min Rotorfläche 20.611 m² Nennleistung 5,6 MW Für die Errichtung einer WEA ist das Fundament für die Anlage selbst, Kranstellflächen inklusive der Flächen für Hilfskran und Kranausleger, je eine Montagefläche und Lagerfläche sowie die Zuwegung und deren Überschwenkbereiche notwendig. Fachbeitrag Naturschutz „Windenergieanlagen Desloch“ 6 Eine Übersicht über die Einzelflächen und die erforderlichen Flächeninanspruchnahmen bieten Tabelle 3 und Tabelle 4. Tabelle 3: Übersicht dauerhaft versiegelter bzw. teilversiegelter Flächen in m² Kranstell- Flächen Fundament Zuwegung Gesamt fläche WEA 01 471 1.189 0 1.660 WEA 02 471 1.189 0 1.660 Zuwegung 0 0 7.659 7.659 Gesamt 942 2.378 7.659 10.979 Tabelle 4: Übersicht temporär versiegelter Flächen in m² Flächen Montageflächen Lagerfläche Kranausleger Hilfskranflächen Ballastfläche Eingriffsflächen Sonstige flächen Böschungs bereich Überschwenk mobileFahrplatte Ausweichfläche / Gesam t - - WEA 01 1.785 2.826 828 672 225 703 2.722 0 0 9.761 WEA 02 2.045 1.744 828 672 223 705 1.226 0 0 7.443 Zuwegung 0 0 0 0 0 0 0 3.698 2.401 6.099 Gesamt 3.830 4.570 1.656 1.344 448 1.408 3.948 3.698 2.401 23.303 Fundament Das Fundament inklusive der Turmfläche selbst nimmt eine Fläche von 471 m² ein. Das Fundament wird in eine Tiefe von ca. 3 m eingebaut. Es hat einen Fundamentdurchmesser von ca. 24,5 m. Nach dem Bau wird das Fundament z. T. wieder mit dem Bodenaushub der Fundamentgrube überschüttet. Die Fläche bleibt bis zum Rückbau des Windparks dauerhaft versiegelt. Kranstellfläche Die Kranstellfläche an sich wird in unmittelbarer Nähe zum Fundament errichtet und benötigt je WEA 1.189 m² Fläche. Diese verbleibt bis zum Rückbau der WEA als Schotterfläche dauerhaft befestigt bzw. teilversiegelt. Zusätzlich sind je WEA ca. 828 m² Kranauslegerfläche vorgesehen, die temporär mit Platten befestigt werden und generell gehölzfrei zu halten sind. Da es sich hier um Offenlandflächen handelt, kann hier nach Abschluss der Bauarbeiten die vorherige Nutzung wiederhergestellt werden. Auch die Hilfskranflächen werden auf 672 m² pro WEA mit Platten ausgelegt und nach der Bauphase in den Ausgangzustand zurückversetzt. Montagefläche Die Montagefläche nimmt bei der WEA 01 eine Fläche von ca. 1.785 m² ein, bei WEA 02 sind es 2.045 m². Sie befindet sich im direkten Anschluss an die Kranstellfläche. Die betroffenen Flächen werden für den Errichtungszeitraum temporär geschottert und nach Beendigung der Bauarbeiten rückstandslos zurückgebaut und wieder zu ihrem Ausgangszustand des Offenlands zurückgeführt. Fachbeitrag Naturschutz „Windenergieanlagen Desloch“ 7 Lagerfläche Die Lagerflächen für WEA 01 wurden an die Zuwegung verlegt und nehmen 2.826 m² ein. Die Lagerfläche für WEA 02 liegt direkt angrenzend an die Montageflächen dieser. Sie nehmen 1.744 m² ein. Hier ist vorgesehen unter den Aufstandspunkten die Flächen temporär mit Platten zu befestigen und nach Beendigung der Bauarbeiten rückstandslos zurückzubauen. Zuwegung Für die dauerhaft bestehende, interne Zuwegung werden Flächen von insgesamt ca. 7.659 m² benötigt. Wo möglich wurden Bestandswege überplant. Die interne Zuwegung wird mit einer Bodenvermörtelung mit Kalkzement als Schotterweg auf eine Breite von 4,50 m bis 6,50 m im Bereich der Kurvenradien ausgebaut. Vereinzelt sind Kurvenbreiten von bis ca. 16 m notwendig. Die Zuwegung bleibt bis zum Rückbau des Windparks erhalten. Insbesondere in den Kurvenbereichen werden darüber hinaus Überschwenkbereiche in einer Größenordnung von 3.698 m² hergestellt, welche nicht befestigt werden. Diese werden bis zum Rückbau offen gehalten. Da es sich um Offenlandflächen handelt, steht dies nicht im Gegensatz dazu die ursprüngliche Nutzung wiederherzustellen. Kabeltrasse und Übergabestation Außer den WEA selbst ist die Verlegung einer 20 bis 33 kV-Erdleitung zum Netzanschluss notwendig, der genaue Verlauf und die Erfassung der Kabeltrasse erfolgen in einem separaten Bauantrag und werden vorliegend nicht näher betrachtet. Abstände zu Siedlungen Nach der dritten Teilfortschreibung des Landesentwicklungsplanes (LEP IV, s. Kapitel 3.2) gilt ein Mindestabstand von WEA zu reinen, allgemeinen und besonderen Wohngebieten sowie zu Dorf-, Kern- und Mischgebieten von 1.000 m, bei Anlagen über 200 m Gesamthöhe von 1.100 m. Nach den „Hinweisen zur Beurteilung der Zulässigkeit der Errichtung von Windenergiean- lagen in Rheinland-Pfalz (Rundschreiben Windenergie)“ (28.05.2013) ist zu Einzelhäusern und Splittersiedlungen im Außenbereich eine Abstandsempfehlung von 500 m zu berücksichtigen. Es handelt sich dabei um Vorsorgeabstände, die im Rahmen der Landesplanung abgehandelt wurden. Im Einzelfall können nach dem Rundschreiben Windenergie auch geringere Abstände ausreichen. Tabelle 5: Abstände zu benachbarten