Kein Verkaufsverbot
Total Page:16
File Type:pdf, Size:1020Kb
AZ 3900 Brig | Samstag, 13. Juli 2013 Nr. 160 | 173. Jahr gang | Fr. 2.50 www.1815.ch Re dak ti on Te le fon 027 922 99 88 | Abon nen ten dienst Te le fon 027 948 30 50 | Mediaverkauf Te le fon 027 948 30 40 Au f la ge 232 10 Expl. INHALT Wallis Wallis Sport Wallis 2 – 14 TV-Programme 4/5 D’Wälschu Notlösung Neubeginn Traueranzeigen 12 Am Freitag geht in Leuk- Matthias Sulzer erklärt, wie Beg Ferati erlebte schwierige Sport 15 – 19 Ausland 20/21 Stadt das Freilichtspektakel das Abwasserproblem in der Jahre in der Bundesliga. Schweiz 20/22/23 über die Bühne. Mit dabei ist Monte-Rosa-Hütte gelöst Beim FC Sitten lanciert er Wirtschaft/Börse 25 Wohin man geht 26/27 Sigi Terpoorten. | Seite 9 werden soll. | Seite 14 die Karriere neu. | Seite 15 Wetter 28 Wallis | Verkauf von importierten Aprikosen zu verbieten, ist rechtlich nicht möglich KOMMENTAR Forellen als Kein Verkaufsverbot Sündenböcke Um eines klarzumachen: Ich bin Mitglied von Pro Natura, beglei - Der Aprikosenverkauf entlang der che seit Jahr und Tag fein brav Kantonsstrassen wird auch in die - sem Jahr intensiv kontrolliert und meinen Mitgliederbeitrag. Eben - eine Herkunftsbezeichnung der so halte ich es mit dem Schweizer Früchte verlangt. Alpen-Club. Und dennoch ma - chen mir diese Organisationen Diese Massnahmen gehen gemäss Staatsrat gelegentlich Mühe. Der SAC Jean-Michel Cina über den gesetzlichen nimmt für seine Mitglieder in Mindestrahmen hinaus. Den Verkauf von den Bergen möglichst grosse importierten Aprikosen zu verbieten, ist al - Freiheiten in Anspruch, vertei - lerdings rechtlich nicht möglich. Denn ge - digt sogar das Downhill-Biking, mäss der Wettbewerbskommission wird wettert aber gegen das Helikop - ein solches Verbot als Verstoss gegen das ter-Skifahren. Binnenmarktgesetz gewertet. Anlässlich Pro Natura auf der anderen Sei - der Medienkonferenz zur Qualitätssiche - te vertritt dort nachgerade fun - rung der Walliser Aprikosen stellte Jacques damentalistische Positionen, wo Rossier, Chef des kantonalen Amts für Obst - es um die «einheimischen» Tiere bau, die Ergebnisse einer Studie über die Qualität der Aprikosen vor. Während drei und Pflanzen geht. Ein Beispiel: Jahren wurden dazu in verschiedenen Re - Die Regenbogenforelle ist nicht gionen der Schweiz 13 000 Früchte degus - zuletzt auf Druck der Natur - tiert. Dadurch konnten gemäss Rossier die schutzorganisationen aus den wichtigsten Qualitätskriterien für die Apri - Schweizer Gewässern verbannt kose definiert werden. Die Verantwort - worden. Der Grund: Es handle lichen sprechen trotz grosser Verluste we - sich hier nicht um eine einheimi - gen eines Hagelsturms in der Region Saxon, sche Fischart. bei dem rund 120 Hektaren stark betroffen Das mag für kleine Bergbäche waren und bis zu zwei Millionen Kilo - oder renaturierte Bachläufe sei - gramm Aprikosen vernichtet wurden, von ne Richtigkeit haben. Aber im einer guten Ernte. | Seite 7 Präsentation. Jacques Rossier erklärt die Ergebnisse der Studie über die Qualität der Walliser Aprikosen. FOTO WB Rotten und in einigen anderen Gewässerabschnitten, die durch harte Begradigungen, durch Verkehr | Fahrlehrer äussert Bedenken Wallis | Regenbogenforelle gerät zum Politikum Spülungen und durch extreme Wasserschwankungen noch auf viele Jahrzehnte hinaus beein - Ein Sportfisch ist in trächtigt bleiben, ist diese Politik Kritik an Oberwalliser blödsinnig. Hier müssen die Re - Verruf geraten genbogenforellen als Sündenbö - cke herhalten. Fahrprüfungen Umweltorganisationen sollten überall dieselben Masse und die - selbe Gewichtung zur Anwen - Im April 2013 hat die dung bringen. Doch das ist sehr Dienststelle für Strassen - oft – wie im Falle des SAC bei verkehr und Schifffahrt Heliskiing – leider nicht der Fall. (DSUS) beschlossen, zu - Freilich werde ich auch künftig künftig auch in Gamsen fein säuberlich meine Mitglieder - Fahrprüfungen der Kategorie B durchzufüh - beiträge bezahlen, obwohl ich ren. Jetzt kommt Kritik manchmal wirklich extrem sau - auf. er bin. Luzius Theler Ab dem 16. Juli können sich die ersten Kandidaten für die Fahr - prüfung in Gamsen anmelden. Die ersten Prüfungen in der Ka - tegorie B werden dann im Sep - Bachforelle. Sie gilt als einheimische Fischart. FOTO WB tember im Oberwallis abge - nommen. Doch noch bevor sich der erste Prüfungskandidat Eine Motion will die Re - Aufhebung des seit den 1990er- überhaupt eingeschrieben hat, genbogenforelle in Jahren geltenden Verbotes for - mehren sich auch die kriti - schweizerischen Gewäs - derten, macht der SVP-Natio - schen Stimmen, die eine Fahr - sern wieder zulassen. nalrat Lukas Reimann aus St. prüfung im Oberwallis für we - Gallen einen neuen Versuch. Er nig sinnvoll halten. Einer dieser Soll die vor vielen Jahrzehnten will in einer Motion das Fische - Kritiker ist Harry Studer, der aus den USA eingeführte Regen - reigesetz zugunsten der Regen - seit mehr als 30 Jahren eine ei - bogenforelle in gewissen belas - bogenforelle abändern. Auch gene Fahrschule betreibt und teten Gewässern wieder zuge - den Walliser Fischereiverant - 60028 auch als Präsident des Ober - lassen werden? Obwohl das wortlichen käme die Wieder - Zankapfel. Ab dem September 2013 werden bei der Landstrasse 1 walliser Fahrlehrerverbandes Bundesgericht schon Beschwer - einführung des «Regenböglers» in Gamsen Prüfungen abgenommen. Jetzt kommt Kritik auf. FOTO WB amtete. | Seite 6 den abgelehnt hatte, die eine gelegen. | Seite 2 9771660065005 Walliser Bote 2 Samstag, 13. Juli 2013 WALLIS UNTERWALLIS Sportfischerei | Eine Motion von Nationalrat Lukas Reimann nimmt ein Anliegen der Fischerei auf Falschfahrerin verursacht Verkehrsunfall Bekommt der «Regenbögler» CONTHEY | Gestern befuhr eine Fahrzeuglenkerin bei Conthey einen Autobahnab - ein Gastrecht in der Schweiz? schnitt in entgegengesetz - ter Richtung und verursachte damit einen Verkehrsunfall. Gegen 8.45 WALLIS | Seit Jahren dürfen Bachforelle nicht mehr geeignet Uhr benutzte die 72-jährige in den Fliessgewässern ist. Der Vorstoss ist vor dem Hin - Walliserin bei der Verzwei - der Schweiz keine Regen - tergrund einer Entwicklung zu gung in Conthey die Auto - bogenforellen mehr aus - sehen, die auch im Wallis fest - bahnausfahrt als -einfahrt. gesetzt werden. In einer zustellen ist: Überall dort, wo Sie verkehrte während eini - Motion wird nun vom die Qualität der Gewässer we - gen Hundert Metern in Rich - Bundesrat eine differen - gen Begradigung oder Kraft - tung Martinach, bevor es zierte Lösung gefordert. werkbetrieben geschmälert ist, auf der Überholspur zu hat die Bachforelle Mühe. Die einer Kollision kam. Das LUZIUS THELER Folge: In den vergangenen Jahr - Fahrzeug der Falschfahrerin Seit den 1990er-Jahren dürfen zehnten hat sich die Zahl der ge - kollidierte mit einem Perso - in schweizerischen Fliessgewäs - fangenen Fische drastisch redu - nenwagen, welcher korrekt sern keine Regenbogenforellen ziert. Heute werden nur noch auf der Überholspur von mehr ausgesetzt werden. Der rund ein Viertel der Fangzahlen Martinach nach Sitten ver - Bund und die Umweltverbände erreicht, die vor einigen Jahr - kehrte. Die beiden Fahr - haben dieses Verbot durchge - zehnten an die Köder gingen. Al - zeuge touchierten sich setzt, um die einheimischen lerdings verlangt der Schweize - seitlich und das falsch ver - Fischarten und vorab die Bach - rische Fischereiverband kein kehrende Fahrzeug kam forelle vor der Konkurrenz undifferenziertes «Doping» von beim Mittelstreifen zum durch die amerikanisch-stäm - Gewässern durch Regenbogen - Stehen. Die beiden Lenke - mige Regenbogenforelle zu forellen. Diese Fischart, die mit rinnen, welche sich alleine schützen. Das Bundesgericht schwierigen Lebensbedingun - im Fahrzeug befanden, blie - hat diese Sichtweise geteilt; gen und höheren Wassertempe - ben unverletzt. Während denn vor einigen Jahren lehnte raturen besser zurande kommt den Bergungsarbeiten es eine Beschwerde der Genfer als die Bachforelle, der Saibling konnten die Agenten der Fischereiverwaltung gegen das und die Äsche, soll nur dort ein - Kapo den Verkehrsfluss auf - Besatzverbot ab. gesetzt werden, wo sich die ein - rechterhalten und die Fahr - heimischen Fischarten nicht bahn nach circa 30 Minuten SVP-Motion für mehr halten. wieder freigeben. Der be - die Regenbogenforelle schuldigten Lenkerin wurde In einer Motion nimmt der St. Im Wallis käme vor an ort und Stelle der Füh - Galler SVP-Nationalrat Lukas allem der Rotten infrage rerausweis entzogen. Reimann ein Anliegen der Im Wallis würde sich in erster Bachforelle. Die Bachforelle ist der einheimische Fisch (unser Bild zeigt ein Exemplar aus Zudem wird gegen die Frau Rheinfischer des Kantons St. Linie der Rotten unterhalb der der Turtmänna); er soll vor der Konkurrenz durch die Regenbogenforelle geschützt wer - eine Anzeige eingereicht. Gallen auf. Die «ausländische» Massabrücke für einen «Regen - den. Doch das ist nicht überall sinnvoll. FoTo WB Fischart soll überall dort «Asyl - böglerbesatz» eignen, sa- recht» bekommen, wo der Zu - gen übereinstimmend Jagd- Tödlicher stand der Gewässer für die ein - und Fischerei-Dienstchef Peter Präsident des Walliser Kantona - Wenger. Für Peter Scheibler genböglern» nur in Bergseen heimische, weniger robuste Scheibler und Stefan Wenger, len Sportfischerverbandes. Die - stellt sich noch ein weiteres und Teichen erlaubt. «Nach Arbeitsunfall ser Abschnitt des Rottens ist Problem: Die vorgesehenen meinem Dafürhalten wäre der FULLY | Am Donnerstag, für die Bachforelle wegen der Wiederbevölkerungsmassnah - Besatz dort sinnvoll, wo es die 11. Juli 2013, gegen 14.50 ständigen Schwankungen des