Kraftwerke Hinterrhein AG Die Kraftwerke Hinterrhein AG: Ein Partnerwerk Der Besonderen Art
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Kraftwerke Hinterrhein AG Die Kraftwerke Hinterrhein AG: Ein Partnerwerk der besonderen Art. Viadukt «Reno di Lei» In den Schweizer Alpen wurden in den 50er- und 60er-Jahren zahlrei- che Kraftwerke erbaut. Da die Bau- kosten für die grösseren Anlagen die Möglichkeiten eines einzelnen Kantons oder eines einzelnen Unternehmens meist überstiegen, schlossen sich oft verschiedene Interessenten als Partner zusam- men. Auch an der Kraftwerke Hinterrhein AG (KHR) sind mehrere Aktionäre beteiligt: Edison SpA, Milano 20,00 % Stadt Zürich 19,50 % Axpo Power AG 19,50 % Kanton Graubünden 12,00 % Alpiq Suisse SA 9,28 % BKW Energie AG 7,72 % Repower AG 6,50 % Konzessionsgemeinden 3,00 % IWB 2,50 % Jahrzehntelange Projektierungen und Verhandlungen fanden am 10. Dezember 1956 mit der Grün- Thusis mit Ausgang der Viamala dung der Kraftwerke Hinterrhein Staumauer Valle di Lei im Bau (1959) AG ein glückliches Ende. Bereits im Sommer 1956 waren die Vor- arbeiten für den Bau der Werke – Sondierungen, Zufahrtsstrassen, Baustromleitungen usw. – in An- griff genommen worden. Ihren Höhepunkt erreichte die Bautätig- keit im Sommer 1959, als 3400 Mann im Einsatz waren. Schon im September 1963 war das Werk vollendet und konnte seinen Voll- betrieb aufnehmen. KHR-Hauptsitz in Thusis Panzerrohre für den Druckschacht Sils Die Anlagen der KHR: Grösste Kraftwerkskombination Graubündens. Die von 1956 bis 1963 mit einem Die KHR nutzt die Kraft des Was- Aufwand von rund 620 Mio. Fran- sers von 1931 m ü. M. im Valle di Inforama Valle di Lei Tunneldurchfahrt zum Valle di Lei: ken gebaute KHR ist eine drei- Lei bis 667 m ü. M. in Sils. Kern- Reich bebilderte, permanente 1. Mai bis 30. November stufige Kraftwerksgruppe. Mit den stück der Anlage bildet der rund Ausstellung mit vertieften Infor- täglich von 5 bis 22 Uhr Zentralen Ferrera, Bärenburg und 200 Mio. m3 fassende Stausee mationen zu Bau und Betrieb der Sils betreibt die KHR die grösste Valle di Lei. Das Einzugsgebiet der Kraftwerksgruppe der KHR. Weitere Informationen unter Kraftwerkskombination in Grau- KHR entspricht ungefähr der Flä- www.khr.ch bünden. che des Kantons Glarus. Öffnungszeiten: 1. Mai bis 31. Oktober Täglich von 9 bis 20 Uhr Sils 012345 km Thusis Kraftwerk Sils Kraftwerk Thusis Albula Zillis Hinterrhein Andeer Kraftwerk Bärenburg Ausgleichsbecken Sufers Stausee Ausserferrera Splügen Sufers Kraftwerk Ferrera Hinterrhein Ausgleichsbecken Innerferrera Stufe Valle di Lei–Ferrera Einzugsgebiet 137,0 km2 Inforama Stufe Averser Ferrera–Sufers–Bärenburg Rhein Einzugsgebiet 323,5 km2 Stausee Juf Valle di Lei Stufe Bärenburg–Sils Einzugsgebiet 73,8 km2 Total 534,3 km2 Auangbecken Preda Einzugsgebiet Staumauer Valle di Lei Stausee Sufers Strom aus vier Kraftwerken: 1500 GWh im Jahresdurchschnitt. Kraftwerk Ferrera Mit einer installierten Leistung von 650 MW produziert das Unterneh- Avers/Juppa men im Jahresdurchschnitt Auffangbecken Wasser- 1500 GWh Dreiphasenstrom. Er- Preda Niemet schloss 2000 m ü. M. zeugt werden auch rund 30 GWh Stausee Einphasenstrom für den Fahrbe- Valle di Lei trieb der Rhätischen Bahn. Das Wichtigste in Kürze. Gründung 1956 Ausgleichs- Kraftwerk Suretta Valtschiel Fundogn Konzessionsdauer bis 2042 becken Ferrera Ferrera Bauzeit 1956 bis 1963 1500 Baukosten 620 Mio. CHF installierte Kraftwerk Bärenburg Stausee Wasser- Turbinenleistung 650 MW Sufers schloss installierte Ausgleichs- Kraftwerk becken Bärenburg Pumpenleistung 90 MW Wasser- schloss Reischen Pignia Bärenburg mittlere jährliche Produktion seit Betriebsaufnahme 1500 Mio. kWh 1000 Kraftwerk Kraftwerke Sils Ferrera Hinter- Albula rhein Bärenburg Sils Kraftwerk Thusis Thusis 500 Gefällsstufen Stauwerke Auffangbecken Preda Stausee Valle di Lei Ausgleichsbecken Ferrera Stausee Sufers Ausgleichsbecken Bärenburg Kraftwerk Sils Kraftwerk Thusis Wasserkraft: Echte Sonnenenergie als Geschenk der Natur. Averserrhein bei Juppa Der natürliche Wasserkreislauf auf der Erde wird von der Sonne in Bewegung gehalten. Durch die Sonneneinstrahlung verdunstet ein Teil des Meerwassers. Es bil- den sich Regenwolken, die vom Wind über das Festland getragen werden. Die Niederschläge aus diesen Wolken speisen Bäche, Flüsse und Seen. Wasserkraftwer - ke entnehmen diesem natürlichen Kreislauf einen kleinen Teil Was - ser, der aber – in sauberem Zustand – wieder an die Flüsse Alte Landbrücke bei Hinterrhein zurückgegeben wird. Bei dieser Art der Energieerzeu- gung gibt es keinen Verbrennungs- prozess, und damit entstehen weder Kohlendioxid noch Stick- oxide wie bei Gas-, Kohle- oder Öl - kraftwerken. Die Energie des Wasserkreislaufs treibt die Turbi - nen in Wasserkraftwerken an. Von den angekoppelten Generatoren wird mechanische in elektrische Energie umgewandelt. So entsteht der umweltfreundlichste Strom, den es überhaupt gibt. Auffangbecken Preda Wasserfassung «Niemet» Stauanlage Valle di Lei: Ein Werk der Superlative. Kontrolle an einem Mauerlot 1 5 1 Mauerkrone 2 Kontrollgang 2 4 3 Lotschacht 3 4 Triebwasserfassung / Überleitstollen 5 Entlastungsablass Kernstück der Anlagen der KHR ist Die Stauanlage Valle di Lei ist eine der 197 Mio. m3 fassende Stausee Meisterleistung italienischer Valle di Lei. Aufgestaut wird der Ingenieure, Bauunternehmen und drittgrösste Stausee der Schweiz Arbeitskräfte. Vor Beginn der durch eine Bogenmauer mit einer eigentlichen Bauarbeiten musste maximalen Höhe von 138 m, die Baustelle erst erschlossen wer- einer Kronenlänge von 690 m und den, war doch das Tal zuvor nur zu einer Betonkubatur von 840 000 m3. Fuss erreichbar gewesen. Von Die Staumauer lag ursprünglich Campodolcino (I) aus wurden zwei auf italienischem Gebiet, gelangte 15 km lange Seilbahnen errichtet – aber nach ihrer Vollendung durch die eine für Personen, die andere einen Gebietsabtausch zwischen für Material. Von Norden her Stausee Valle di Lei den beiden Ländern auf Schweizer musste zunächst die Averserstras- Boden. Fast der ganze Stausee – se ausgebaut werden. Dann wurde und auch das zugehörige natür- eine Fahrstrasse zum Tunnelportal liche Einzugsgebiet, aus welchem errichtet und schliesslich der Zu- Kennzahlen rund ein Drittel des aufgestauten fahrtstunnel erstellt. Zu realisieren Nutzinhalt 197 Mio. m3 Wassers stammt – liegen in Italien. war ausserdem eine Infrastruktur Stauziel 1931 m ü. M. Rund zwei Drittel des Wassers zur Unterbringung von 1500 Mann. Senkziel 1830 m ü. M. werden aus den Tälern Avers, Die Bauarbeiten im Valle di Lei Höhe der Staumauer 138 m Madris und Niemet zugeleitet oder wurden im Sommer 1957 aufge- Kronenstärke 15 m aus dem Einzugsgebiet des Stau- nommen und nach der Leistung maximale Stärke 28 m sees Sufers über dad Kraftwerk von rund 1 080 000 Manntagen im Kronenlänge 690 m Ferrera ins Valle di Lei hochge- Herbst 1962 mit dem ersten Voll- Betonkubatur 840 000 m3 pumpt. stau beendet. Hochwasserentlastung Fischer am Stausee Sufers Der Stausee Sufers: Eine landschaftliche Bereicherung. Der Stausee Sufers wird durch Durchschnitt werden jährlich etwa raum der vorhandene Humus Kennzahlen eine schlanke Bogenmauer von 60 Mio. m3 von Ferrera ins Valle sorgfältig gewonnen und auf bis- Nutzinhalt 17,5 Mio. m3 58 m Höhe und 125 m Kronenlänge di Lei gepumpt. her mageren – vorher von Steinen Stauziel 1401 m ü. M. auf gestaut. Er gleicht die durch die geräumten und planierten – Böden Senkziel 1372 m ü. M. Niederschläge und die Schnee- Im eingestauten Talboden gingen verteilt. Mit diesen Bodenver- Höhe der Staumauer 58 m schmelze stark schwankenden Zu - ca. 30 ha Wiesland verloren, was besserungen ist es gelungen, die Kronenstärke 3 m flüsse aus dem 941 km2 grossen fast 20 % des gesamten Futterer- landwirtschaftliche Produktion in maximale Stärke 8 m Einzugsgebiet Rheinwald aus. Das trags der Gemeinde ausmachte. der Gemeinde nicht nur zu erhalten, Kronenlänge 125 m Stauziel wird bei Kote 1401 m ü. M. Eine Reduktion des Wieslandes in sondern sogar zu steigern. Betonkubatur 22 100 m3 erreicht, darüber entsteht Über- diesem Ausmass hätte einigen lauf. Aus dem Stausee Sufers kann Familien die Existenzgrundlage auch Wasser ins Ausgleichsbecken entzogen. Schon vor dem Bau er - Ferrera bzw. in den Stausee Valle warb die KHR alle käuflichen Dotierturbine in der Staumauer Sufers di Lei gepumpt werden. Die Wiesen in Sufers, um sie in eine Speicherpumpen sind in der Gesamtmelioration einzubringen. Zentrale Ferrera installiert. Im Während des Baus wurde im Stau - Sufers Hochwasserentlastung Staumauer Sufers Das Kraftwerk Ferrera: Ein Kraftpaket im Berginneren. vom/zum Stausee Valle di Lei 7 Turbinen-Kugelschieber 1 8 Pumpenschieber Unterwasserschloss 9 Zubringer Pumpturbine 10 Zubringer Generator-Motor Zufahrtsstollen zum Kraftwerk Ferrera 2 3 7 5 6 2 3 8 5 4 6 4 10 vom/zum Ausgleichs- becken Ferrera 9 1 Druckschacht 2 Francisturbine 3 Generator-Motor 4 Erregermaschine 5 Kupplung zum Stausee Sufers vom/zum Stausee Sufers 6 Speicherpumpe In der Kavernenzentrale Ferrera Dank dem Einsatz von schneller wird das im Stausee Valle di Lei laufenden Francisturbinen liess gespeicherte Wasser der obersten sich der Platzbedarf für die Ma- Gefällsstufe turbiniert und an- schinengruppen reduzieren, was schliessend durch den Über- schliesslich die Realisierung dieser leitungsstollen Ferrera–Sufers in Lösung ermöglichte. Durch diese den Stausee Sufers geleitet. Bei günstige Anordnung konnten einem maximalen Gefälle von gegenüber dem ursprünglichen 524 m können in drei Höchstdruck- Projekt ausserdem ca. 36 m Francisturbinen 45 m3/s verarbeitet Gefälle gewonnen werden. Die werden. Für so grosse Gefälle sind Kaverne ist 143 m lang, 29 m breit auch heute noch