Kreis Euskirchen – Der Landrat LANDSCHAFTSPLAN 36a „“ - Vorentwurf

Der Landrat

Landschaftsplan

36a “Schleiden“ Vorentwurf Textliche Darstellungen und Festsetzungen sowie Erläuterungen

Stand: Januar 2009

Kreis Euskirchen, Abt. 60 – Umwelt und Planung Dipl.-Ing. Kirsten Kröger Jülicher Ring 32, 53879 Euskirchen Tel. 02251-15-579, Fax 02251-15-654, Email: [email protected]

Dipl.-Ing. (FH) Alexander Oeliger Jülicher Ring 32, 53879 Euskirchen Tel. 02251-15-583, Fax 02251-15-654, Email: [email protected]

Stand: Januar 2009 I

Kreis Euskirchen – Der Landrat LANDSCHAFTSPLAN 36a „Schleiden“ - Vorentwurf

Vorbemerkung:

In der Sitzung vom 13.09.2006 hat der Kreistag beschlossen, den Landschaftsplan Schleiden (36a) mit dem Geltungsbereich für das gesamte Stadtgebiet Schleiden im Sinne des § 16 Abs. 1 Landschaftsgesetz NW (baulicher Außenbereich sowie die angrenzenden Grünflächen) gemäß § 29 Abs. 1 LG NW neu aufzustel- len.

Die Notwendigkeit zur Neuaufstellung besteht insbesondere auf Grund dessen, dass der Geltungsbereich des bestehenden und seit dem 24.12.1999 rechtskräftigen Landschaftsplanes 36 „Schleiden“ (in der Fas- sung der ersten Änderung, Satzungsbeschluss 18.09.2002, rechtskräftig seit 24.12.2004) nur einen Teil des Stadtgebietes Schleiden umfasst. Der ehemalige Truppenübungsplatz Vogelsang war von der Planung aus- genommen. Mit dem Abzug der belgischen Streitkräfte wurde das Gebiet der Planung zugänglich. Große Teile des Stadtgebietes sind inzwischen dem Nationalpark zuzurechnen, für den die rechtskräftige Na- tionalparkverordnung vom 17. Dezember 2003 (GV. NRW. S. 823) gilt. Darüber hinaus haben sich zahlrei- che gesetzliche Vorschriften geändert.

Durch die Neuaufstellung soll der Landschaftsplan an die geänderten Bedingungen und Vorschriften sowie an die Festsetzungen der in der Zwischenzeit erlassenen Landschaftspläne angepasst werden. Dabei wird auch berücksichtigt, dass bereits eine Vielzahl der im Landschaftsplan 36 festgesetzten Maßnahmen ein- vernehmlich mit den Landwirten realisiert wurden.

Folgende Grundlagen liegen der Planung zur Aufstellung zugrunde:

1. die aktuellen FFH-Gebiete:

DE-5404-301 „Kermeter“

DE-5404-302 „Bachtäler im Truppenübungsplatz Vogelsang“

DE-5404-303 „Dedenborn, Talaue des Püngel-, Wüstebachtales und Erkensruhroberlauf“

2. Fortentwicklung der Bauleitplanung der Stadt Schleiden, Neuaufstellung des Flächennutzungsplan Schleiden, Rechtskraft 2006

3. Fortschreibung des Regionalplanes Region , Rechtskraft 2003.

Stand: Januar 2009 I Kreis Euskirchen – Der Landrat LANDSCHAFTSPLAN 36a „Schleiden“ - Vorentwurf

Inhaltsverzeichnis

I. RECHTSGRUNDLAGE UND ALLGEMEINE VORBEMERKUNGEN ...... VI

II. VERFAHRENSABLAUF ...... VIII

III. PLANBESTANDTEILE...... XI

IV. PLANUNGSRELEVANTE GRUNDLAGEN ...... XI

V. KARTOGRAPHISCHE GRUNDLAGE...... XI

VI. NATURRÄUMLICHE GRUNDLAGEN...... XIV

1 ENTWICKLUNGSZIELE FÜR DIE LANDSCHAFT (§ 18 LG NW)...... 2

1.1 ERHALTUNG...... 3

1.1-1 ERHALTUNG UND ENTWICKLUNG VON LANDSCHAFTSRÄUMEN MIT EINEM HOHEN ANTEIL AN NATURSCHUTZGEBIETEN/ FFH-GEBIETEN, BESONDERER BEDEUTUNG FÜR DEN BIOTOPVERBUND UND VORKOMMEN SELTENER UND GEFÄHRDETER NATURRAUMTYPISCHER PFLANZEN- UND TIERARTEN...... 4

1.1-2 ERHALTUNG EINER VIELFÄLTIG STRUKTURIERTEN, WALDREICHEN KULTURLANDSCHAFT MIT Z.T. NATURNAHEN LEBENSRÄUMEN UND EINEM GEGLIEDERTEN LANDSCHAFTSBILD ...... 6

1.1-3 ERHALTUNG VON NATURNAHEN UND STRUKTURREICHEN WÄLDERN...... 7

1.1-4 NATIONALPARK „EIFEL“...... 9

1.2 ANREICHERUNG...... 11

1.3 WIEDERHERSTELLUNG EINER IN IHREM WIRKUNGSGEFÜGE, IHREM ERSCHEINUNGSBILD ODER IHRER OBERFLÄCHENSTRUKTUR GESCHÄDIGTEN ODER STARK VERNACHLÄSSIGTEN LANDSCHAFT ...... 11

1.4 TEMPORÄRE ERHALTUNG DER JETZIGEN LANDSCHAFTSSTRUKTUR BIS ZUR REALISIERUNG VON VORHABEN ÜBER DIE BAULEITPLANUNG ODER ANDERE PLANUNGEN...... 11

2 BESONDERS GESCHÜTZTE TEILE VON NATUR UND LANDSCHAFT ...... 12

2.1 NATURSCHUTZGEBIETE (§ 20 LG NW) ...... 13

2.1.0 ALLGEMEINE FESTSETZUNGEN FÜR ALLE NATURSCHUTZGEBIETE ...... 14

2.1-1 NATURSCHUTZGEBIET "KERMETER" ...... 23

2.1-2 NATURSCHUTZGEBIET "MORSBACHTAL" WESTLICH MORSBACH ...... 28

II Stand: Januar 2009 Kreis Euskirchen – Der Landrat LANDSCHAFTSPLAN 36a „Schleiden“ - Vorentwurf 2.1-3 NATURSCHUTZGEBIET "LAßBACHTAL" NÖRDLICH HERHAHN...... 29

2.1-4 NATURSCHUTZGEBIET „HORRENBACHTAL“ NORDÖSTLICH HERHAHN ...... 31

2.1-5 NATURSCHUTZGEBIET „SEBESTAL“ SÜDLICH GEMÜND-MALSBENDEN ...... 32

2.1-6 NATURSCHUTZGEBIET „BRAUBACHTAL" ZWISCHEN HERHAHN UND GEMÜND ...... 34

2.1-7 NATURSCHUTZGEBIET „HÄNGE UND SEITENTÄLER DES OLEFTALS ZWISCHEN GEMÜND UND SCHLEIDEN" ...... 35

2.1-8 NATURSCHUTZGEBIET „HÖDDELBACHTAL" ...... 37

2.1-9 NATURSCHUTZGEBIET „PATERSWEIHER" SÜDÖSTLICH VON DREIBORN...... 39

2.1-10 NATURSCHUTZGEBIET „BACH UND AUWALDREST NÖRDLICH BURG DREIBORN" ...... 40

2.1-11 NATURSCHUTZGEBIET „SCHAFBACHTAL MIT SEINEN SEITENTÄLERN UND HOHNERTER FELD“...... 42

2.1-12 NATURSCHUTZGEBIET „SELBACHTAL" NÖRDLICH WINTZEN ...... 44

2.1-13 NATURSCHUTZGEBIET „ROSSELBACHTAL UND GEISBACHTAL" ZWISCHEN BROICH UND OLEF...... 45

2.1-14 NATURSCHUTZGEBIET „OLEFAUE" ZWISCHEN SCHLEIDEN UND OLEF...... 47

2.1-15 NATURSCHUTZGEBIET "KUHSIEFERBERG" ÖSTLICH OBERHAUSEN...... 48

2.1-16 NATURSCHUTZGEBIET „GOLBACHTAL" SÜDLICH BROICH...... 49

2.1-17 NATURSCHUTZGEBIET „VIEHBACHTAL" WESTLICH SCHÖNESEIFFEN ...... 51

2.1-18 NATURSCHUTZGEBIET „BUNKERANLAGEN“...... 53

2.2 LANDSCHAFTSSCHUTZGEBIETE (§ 21 LG NW)...... 54

2.2.0 ALLGEMEINE FESTSETZUNGEN FÜR ALLE LANDSCHAFTSSCHUTZGEBIETE...... 55

2.2-1 LANDSCHAFTSSCHUTZGEBIET „KERMETER“...... 64

2.2-2 LANDSCHAFTSSCHUTZGEBIET „DREIBORNER HOCHFLÄCHE“...... 64

2.2-3 LANDSCHAFTSSCHUTZGEBIET „HANGWÄLDER WESTLICH DES OLEFTALES UND DER SEITENTÄLER“ ...... 66

2.2-4 LANDSCHAFTSSCHUTZGEBIET „OFFENLAND DER KINDSHARDT UND DER BROICHER HOCHFLÄCHE“...... 67

Stand: Januar 2009 III Kreis Euskirchen – Der Landrat LANDSCHAFTSPLAN 36a „Schleiden“ - Vorentwurf 2.2-5 LANDSCHAFTSSCHUTZGEBIET „WÄLDER DES OLEFER KIRCHENWALDES UND DER BROICHER HOCHFLÄCHE“ ÖSTLICH DES OLEFTALES...... 68

2.2-6 LANDSCHAFTSSCHUTZGEBIET „FLIEßGEWÄSSER, AUEN UND STEILE HANGBEREICHE“ ...... 69

2.2-7 LANDSCHAFTSSCHUTZGEBIET MIT BEFRISTUNG ...... 71

2.3 NATURDENKMALE (§ 22 LG NW) ...... 72

2.3.0 ALLGEMEINE FESTSETZUNGEN FÜR ALLE NATURDENKMALE...... 72

2.3-1 NATURDENKMAL "EICHE IM SEBESTAL" AN DER REITHALLE MALSBENDEN ...... 77

2.3-2 NATURDENKMAL "ROTBUCHENREIHEN UND ESCHE BEI HOHENFRIED"...... 77

2.3-3 NATURDENKMAL "BAUMGRUPPE AUS ZWEI ROTBUCHEN UND EINE EICHE BEI HÜHNERBUSCH"...... 78

2.3-4 NATURDENKMAL"FELSWAND BEI OLEF" ...... 78

2.3-5 NATURDENKMAL "DOUGLASIENREIHE AM MÜHLENBERG WESTLICH VON SCHLEIDEN" ...... 79

2.3-6 NATURDENKMAL "BAUMBESTAND AN DER BURG DREIBORN"...... 79

2.4 GESCHÜTZTE LANDSCHAFTSBESTANDTEILE (§ 23 LG NW)...... 80

2.4.0 ALLGEMEINE FESTSETZUNGEN FÜR ALLE GESCHÜTZTEN LANDSCHAFTSBESTANDTEILE ...... 81

2.4-1 GESCHÜTZTER LANDSCHAFTSBESTANDTEIL "AUF DEM RICHTPATT" SÜDWESTLICH VON DÜTTLING IM KERMETER...... 85

2.4-2 GESCHÜTZTER LANDSCHAFTSBESTANDTEIL "ZWEI QUELLBEREICHE AM HORRENBACHTAL" NORDÖSTLICH HERHAHN ...... 85

2.4-3 GESCHÜTZTER LANDSCHAFTSBESTANDTEIL "FEUCHTBRACHE WESTLICH DES HÖDDELBACHES"...... 86

2.4-4 GESCHÜTZTER LANDSCHAFTSBESTANDTEIL „FELDGEHÖLZE NÖRDLICH SCHEUREN“...... 87

2.4-5 GESCHÜTZTER LANDSCHAFTSBESTANDTEIL „BAUMREIHEN UND ALLEEN“ ...... 87

2.4-6 GESCHÜTZTER LANDSCHAFTSBESTANDTEIL "TEICH ÖSTLICH VON KERPERSCHEID“ ...... 88

2.4-7 GESCHÜTZTER LANDSCHAFTSBESTANDTEIL "EHEMALIGER STEINBRUCH AM SCHÜRENTER BERG" SÜDLICH HARPERSCHEID...... 89

IV Stand: Januar 2009 Kreis Euskirchen – Der Landrat LANDSCHAFTSPLAN 36a „Schleiden“ - Vorentwurf 2.4-8 GESCHÜTZTER LANDSCHAFTSBESTANDTEIL "RÜSCHESIEFEN" NORDWESTLICH HARPERSCHEID ...... 90

2.5 NATIONALPARK „EIFEL“...... 91

3.0 ZWECKBESTIMMUNG FÜR BRACHFLÄCHEN (§ 24 LG NW)...... 92

4.0 BESONDERE FESTSETZUNGEN FÜR DIEFORSTLICHE NUTZUNG (§ 25 LG NW) ...... 92

4.1 VERWENDUNG/ AUSSCHLUSS BESTIMMTER BAUMARTEN FÜR ERSTAUFFORSTUNGEN UND FÜR WIEDERAUFFORSTUNGEN ...... 93

4.2 UNTERSAGUNG EINER BESTIMMTEN FORM DER ENDNUTZUNG ...... 94

4.3 REGELUNGEN ZUR UNBERÜHRTHEIT, HINWEISE ZU BEFREIUNGEN SOWIE ZU ORDNUNGSWIDRIGKEITEN ...... 95

5 ENTWICKLUNGS-, PFLEGE- UND ERSCHLIESSUNGSMASSNAHMEN (§ 26 LG NW) ...... 97

5.1 ANLAGE, WIEDERHERSTELLUNG ODER PFLEGE NATURNAHER LEBENSRÄUME...... 97

5.2 ANLAGE, PFLEGE ODER ANPFLANZUNG VON FLURGEHÖLZEN, HECKEN USW...... 111

5.3 HERRICHTUNG VON GRUNDSTÜCKEN UND BESEITIGUNG STÖRENDER ANLAGEN ...... 113

5.4 PFLEGEMAßNAHMEN ZUR ERHALTUNG ODER WIEDERHERSTELLUNG DES LANDSCHAFTSBILDES (§ 26 ZIFF. 5 LG NW) ...... 113

5.5 ANLAGE VON STRUKTUREN FÜR DIE ERHOLUNGSNUTZUNG (§ 26 ZIFF. 8 LG NW) ...... 113

5.6 LANDSCHAFTSRAUMBEZOGENE PFLEGEMASSNAHMEN VON STREUOBSTBESTÄNDEN...... 113

ANHANG I: ZU VERWENDENDE BAUM- UND STRAUCHARTEN ...... 114

Stand: Januar 2009 V Kreis Euskirchen – Der Landrat LANDSCHAFTSPLAN 36a „Schleiden“ - Vorentwurf

PRÄAMBEL

I. RECHTSGRUNDLAGE UND ALLGEMEINE VORBEMERKUNGEN

Dieser Landschaftsplan wird auf der Grundlage der §§ 15 bis 42e des Gesetzes zur Sicherung des Natur- haushalts und zur Entwicklung der Landschaft (Landschaftsgesetz – LG NW) 1 sowie der §§ 6 bis 11 der Verordnung zur Durchführung des Landschaftsgesetzes (DVO-LG) 2 aufgestellt. Die rechtskräftige Satzung basiert auf den §§ 15 bis 41 LG NW. Das Verfahren zur Aufstellung des Landschaftsplanes richtet sich nach den §§ 27 bis 31 LG NW. Die Wirkung und die Durchführung des Landschaftsplanes ergeben sich aus den §§ 33 bis 41 LG NW.

Der Kreis führt im Rahmen der Beteiligung weiterhin ein kooperatives Verfahren mit den Trägern öffentlicher Belange und den Bürgern durch.

Dieser Landschaftsplan ist gemäß § 16 Abs. 2 LG NW Satzung des Kreises Euskirchen.

Die gemäß § 18 LG NW dargestellten Entwicklungsziele für die Landschaft sind gemäß § 33 LG NW behör- denverbindlich; die Festsetzungen nach den §§ 19 bis 23 sowie 25 und 26 LG NW sind nach näherer Maß- gabe der §§ 34 bis 41 LG NW allgemein rechtsverbindlich. Die einstweilige Sicherstellung / das Verände- rungsverbot im Laufe des Verfahrens sind nach § 42e LG NW geregelt.

Nach § 16 Abs. 1 Satz 3 LG NW erstreckt sich der Geltungsbereich dieses Landschaftsplanes auf den bau- lichen Außenbereich im Sinne des Bauplanungsrechts. Soweit ein Bebauungsplan Festsetzungen für öffent- liche und private Grünflächen, die land- und forstwirtschaftliche Nutzung von Flächen sowie für Flächen o- der Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Boden, Natur und Landschaft festsetzt und diese im Zusammenhang mit dem baulichen Außenbereich stehen, kann sich der Landschaftsplan un- beschadet der baurechtlichen Festsetzungen auch auf diese Flächen erstrecken (§ 16 Abs. 1 Satz 4 LG NW). Im vorliegenden Landschaftsplan wurde von dieser Möglichkeit jedoch kein Gebrauch gemacht.

Soweit in diesem Landschaftsplan Flächen als „im Zusammenhang bebaute Ortsteile“ ausgespart worden sind, liegt hierin noch keine Entscheidung baurechtlicher Art. Wird durch den Landschaftsplan irrtümlich ein im Zusammenhang bebauter Ortsteil überdeckt, so ist der Landschaftsplan insoweit nichtig.

Der Kreis beachtet gemäß § 16 Abs. 2 Satz 2 LG NW die Darstellungen des Flächennutzungsplanes, diese werden jedoch nicht in den Landschaftsplan übernommen.

Der Landschaftsplan setzt gemäß § 29 Abs. 3 LG NW für Flächen, die im Flächennutzungsplan (FNP) Bau- flächen gemäß § 5 Abs. 2 BauGB darstellen, eine vorübergehende Erhaltung der Landschaft fest. Bei der Aufstellung, Änderung und Ergänzung eines Bebauungsplanes oder einer Satzung nach § 34 BauGB treten mit deren Rechtsverbindlichkeit widersprechende Festsetzungen des Landschaftsplanes außer Kraft.

Nach § 29 Abs. 4 LG NW treten bei der Aufstellung, Änderung und Ergänzung eines Flächennutzungspla- nes im Geltungsbereich des Landschaftsplanes widersprechende Darstellungen und Festsetzungen des Landschaftsplanes mit dem In-Kraft-Treten des entsprechenden Bebauungsplanes oder einer Satzung nach § 34 BauGB außer Kraft, soweit der Träger der Landschaftsplanung im Beteiligungsverfahren diesem Flä- chennutzungsplan nicht widersprochen hat.

Die Abgrenzung des räumlichen Geltungsbereiches dieses Landschaftsplanes erfolgte in Zusammenarbeit mit dem Träger der Bauleitplanung. Die Darstellungen und Festsetzungen sind im Text und in der Karte mit einer identischen Ziffernkombination versehen. Die unter Ziffer 5 ff nicht mit einem * benannten Maßnahmen sind in der Karte nicht dargestellt und gelten somit für das gesamte Schutzgebiet.

Die Abgrenzung der Schutzausweisungen (Naturschutzgebiete, Landschaftsschutzgebiete, Naturdenkmale, Geschützte Landschaftsbestandteile) und Entwicklungs-, Pflege- und Erschließungsmaßnahmen erfolgte aufgrund der fachlichen Gegebenheiten. Wo anhand dieses Kriteriums der Grenzverlauf in der Örtlichkeit

1 Gesetz zur Sicherung des Naturhaushalts und zur Entwicklung der Landschaft in der Fassung der Bekanntmachung vom 21. Juli 2000 (GV. NRW S.568), zuletzt geändert durch Gesetz vom 19.06.2007 (GV. NRW S. 226). 2 vom 22. Oktober 1986 (GV. NRW S. 683), zuletzt geändert durch Gesetz zur Änderung des Landschaftsgesetzes vom 19.06.2007 (GV. NRW S. 226). VI Stand: Januar 2009 Kreis Euskirchen – Der Landrat LANDSCHAFTSPLAN 36a „Schleiden“ - Vorentwurf nicht eindeutig nachzuvollziehen war, wurde aus Gründen der Rechtssicherheit, sofern in den textlichen Festsetzungen nichts anderes bestimmt ist, die nächste Flurstücksgrenze als Grenzverlauf festgelegt.

Der Satzungsgeber hat nach § 12 Abs. 3 i.V.m. § 12 a LG NW vorab den nach § 12 Abs. 1 LG NW aner- kannten Vereinen innerhalb einer angemessenen Frist Gelegenheit zur Stellungnahme zu geben.

Der Landschaftsplan dient der Erfüllung der Rechtsverpflichtungen nach der EG-Richtlinie 92/43/EWG vom 21.05.1992 zur Erhaltung der natürlichen Lebensräume sowie der wildlebenden Tiere und Pflanzen (FFH- Richtlinie) und nach der EG-Vogelschutzrichtlinie (Richtlinie 79/409/EWG) vom 02.04.1979. Die FFH- Gebietsgrenzen sind nachrichtlich in den Landschaftsplan mit Stand der Meldung an die Europäische Kom- mission übernommen.

Ebenso unterstützt der Kreis Euskirchen die Ziele des völkerrechtlich verbindlichen Übereinkommens über die biologische Vielfalt (UN-Biodiversitätskonvention). Die Darstellungen und Festsetzungen dienen insbe- sondere den in den Artikeln 8-14 der v.g. Konvention formulierten Verpflichtungen, z.B. zum Erhalt von Ar- ten und Lebensräumen und zur nachhaltigen Nutzung der natürlichen Ressourcen. Gemäß § 7 der Nationalparkverordnung bleibt die Landschaftsplanung sowie die Planungshoheit unberührt, soweit die Darstellungen und Festsetzungen in den betreffenden Plänen der Nationalparkverordnung nicht widersprechen. Ist weder der Karte noch dem Text eindeutig zu entnehmen, ob Grundstücke oder Teile davon durch eine Festsetzung betroffen sind, so gelten sie als von der Festsetzung nicht betroffen.

Stand: Januar 2009 VII Kreis Euskirchen – Der Landrat LANDSCHAFTSPLAN 36a „Schleiden“ - Vorentwurf

II. VERFAHRENSABLAUF

Aufstellungsbeschluss

Der Kreistag des Kreis Euskirchen hat gemäß § 27 Abs. 1 LG NW am 13.09.2006

die Neuaufstellung des Landschaftsplanes 36a „Schleiden“ beschlossen.

Euskirchen, den

Landrat Kreistagsmitglied

Bekanntmachung des Aufstellungsbeschlusses

Der Beschluss des Kreistages zur Aufstellung dieses Landschaftsplanes wurde am

ortsüblich bekannt gemacht.

Euskirchen, den

Landrat

Beteiligung der Bürger

Die Beteiligung der Bürger hat gemäß § 27b LG NW

am stattgefunden.

Euskirchen, den

Landrat

VIII Stand: Januar 2009 Kreis Euskirchen – Der Landrat LANDSCHAFTSPLAN 36a „Schleiden“ - Vorentwurf

Beteiligung der Träger öffentlicher Belange

Die Beteiligung der Träger öffentlicher Belange hat gemäß § 27a LG NW in der Zeit

vom bis stattgefunden.

Euskirchen, den

Landrat

Öffentliche Auslegung

Der Kreistag des Kreises Euskirchen stimmte am dem Entwurf des

Landschaftsplanes zu und beschloss die öffentliche Auslegung gemäß § 27 c LG NW.

Der Entwurf des Landschaftsplanes hat gemäß § 27 c LG NW nach ortsüblicher Bekanntmachung

vom bis einschließlich öffentlich ausgelegen.

Euskirchen, den

Landrat

Behandlung der Bedenken und Anregungen aus der öffentlichen Auslegung

Nach fachlicher und rechtlicher Abwägung der vorgebrachten Bedenken und Anregungen mit

den Zielen des Landschaftsplanes hat der Kreistag am hierüber entschieden.

Euskirchen, den

Landrat

Stand: Januar 2009 IX Kreis Euskirchen – Der Landrat LANDSCHAFTSPLAN 36a „Schleiden“ - Vorentwurf

Satzungsbeschluss

Dieser Landschaftsplan wurde gemäß § 16 Abs. 2 Satz 1 LG NW vom Kreistag des Kreises Euskirchen

in der Sitzung vom als Satzung beschlossen.

Euskirchen, den

Landrat Kreistagsmitglied

Anzeige des Landschaftsplanes

Die Überprüfung des Landschaftsplanes ist gemäß § 28 Abs. 1 LG NW mit Verfügung vom

unter Az. bestätigt worden.

Köln, den

Bezirksregierung Köln – Höhere Landschaftsbehörde -

Bekanntmachung

Gemäß § 28 a LG NW ist die Durchführung des Anzeigeverfahrens bei der Bezirksregierung Köln sowie Ort und

Zeit der möglichen Einsichtnahme in den Landschaftsplan bekannt gemacht worden am

Mit der Bekanntmachung tritt dieser Landschaftsplan in Kraft.

Euskirchen, den

Landrat

X Stand: Januar 2009 Kreis Euskirchen – Der Landrat LANDSCHAFTSPLAN 36a „Schleiden“ - Vorentwurf

III. PLANBESTANDTEILE

Dieser Landschaftsplan besteht aus der Festsetzungskarte im Maßstab 1 : 10.000, der Entwicklungskarte im Maßstab 1 : 20.000, den textlichen Darstellungen und Festsetzungen sowie Erläuterungen.

IV. PLANUNGSRELEVANTE GRUNDLAGEN

Ministerium für Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein- Westfalen:

− Landesentwicklungsplan Nordrhein-Westfalen, 1995.

Landesanstalt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW (LANUV):

− Natura 2000 Detailkarten mit Text

− Biotopkataster

− Kataster der besonders geschützten Biotope gemäß § 62 LG NW, Stand: Dezember 2003

Bezirksregierung Köln:

− Regionalplan Teilabschnitt Region Aachen, Neuaufstellung, Stand: 2003

Stadt Schleiden:

− Flächennutzungsplan, rechtskräftige Bebauungspläne und Satzungen, Stand: Dezember 2007

V. KARTOGRAPHISCHE GRUNDLAGE

Die kartographische Grundlage dieses Landschaftsplanes ist die digitale Deutsche Grundkarte 1: 5.000 im Rasterformat mit den nachfolgend aufgeführten Blättern, verkleinert auf den Maßstab 1: 10.000 (vervielfäl- tigt mit Genehmigung des Katasteramtes Euskirchen).

Geltungsbereich LP Schleiden:

Planquadrat Blatt - Nr. Blattname

Ad 2402 Erkensruhr

Ae 2400 Leikaul

Af 2498 Wüstebachtal

Ag 2496 Sonntagshügel

Ah 2494 Reiffelhardt

Bb 2606 Rurberg Süd

Bc 2604 Einruhr

Stand: Januar 2009 XI Kreis Euskirchen – Der Landrat LANDSCHAFTSPLAN 36a „Schleiden“ - Vorentwurf

Bd 2602 Erkensruhr Ost

Be 2600 Dreiborn West

Bf 2698 Katzenbroich

Bg 2696 Kalberberg

Ca 2808 Paulushof

Cb 2806 Urfttalsperre West

Cc 2804 Heilstein

Cd 2802 Helingsbach

Ce 2800 Dreiborn

Cf 2898 Harperscheid

Cg 2896 Oleftalsperre Nord

Da 3008 Verbrannter Berg

Db 3006 Urfttalsperre Ost

Dc 3004 Burg Vogelsang

Dd 3002 Morsbach

De 3000 Dreiborn / Patersweiher

Df 3098 Bronsfeld

Dg 3096 Wildfreigehege Hellenthal

Ea 3208 Abtei Maria Wald West

Eb 3206 Lorbachtal

Ec 3204 Malsbenden

Ed 3202 Herhahn

Ee 3200 Schleiden Scheuren

Ef 3298 Schleiden West

Eg 3296 Oberhausen

Fb 3406

Fc 3404 Gemünd

Fd 3402 Nierfeld

Fe 3400 Olef

Ff 3498 Schleiden Ost

Fg 3496 Kerperscheid

Gb 3606 Wolfgarten Ost

Gc 3604 Gemünd, Mauelter Berg

XII Stand: Januar 2009 Kreis Euskirchen – Der Landrat LANDSCHAFTSPLAN 36a „Schleiden“ - Vorentwurf

Gd 3602 Mauel

Ge 3600 Wintzen

Gf 3698 Golbach

Zur besseren Herstellung des Bezuges zwischen den textlichen Darstellungen und Festsetzungen mit dem Kartenteil wurden alle Karten in Planquadrate (2 x 2 km = 4 km²) entsprechend dem Blattschnitt der deut- schen Grundkarte (DGK 1 : 5.000) aufgeteilt und am horizontalen Rand mit Groß- sowie am vertikalen Rand mit Kleinbuchstaben versehen.

Außerdem wurde ein Nummerierungssystem für die Inhalte der Entwicklungs- und Festsetzungskarte fest- gelegt, bestehend aus einer arabischen Ziffer für die Art der vorgenommenen Darstellung bzw. Festsetzung und einer auf die einzelne Darstellung bzw. Festsetzung bezogenen Nummer (laufende Nummer der Fest- setzung) hinter dem Bindestrich. Für die Festsetzungen gemäß § 26 LG NW unter Ziffer 5 erfolgt zusätzlich die Angabe der Nummer des zugehörigen Schutzgebietes vor der laufenden Nummer der Festsetzung.

Die mit * bezeichneten Maßnahmen sind in der Karte dargestellt. Die ohne * dargestellten Maßnahmen be- ziehen sich auf das gesamte Schutzgebiet.

Stand: Januar 2009 XIII Kreis Euskirchen – Der Landrat LANDSCHAFTSPLAN 36a „Schleiden“ - Vorentwurf

VI. NATURRÄUMLICHE GRUNDLAGEN

Übersichtskarte: Die naturräumlichen Einheiten des Plangebietes

XIV Stand: Januar 2009 Kreis Euskirchen – Der Landrat LANDSCHAFTSPLAN 36a „Schleiden“ - Vorentwurf

Das Plangebiet gehört zur naturräumlichen Großeinheit der Westeifel (28) und innerhalb dieser zu folgen- den naturräumlichen Haupt- und Untereinheiten:

282 Rureifel

282.30 Monschau-Rurberger-Rurtal

282.31 Gemünder - und Oleftäler

282.32 Urftseegebiet

282.4 Monschau-Hellenthaler Waldhochfläche

282.5 Dreiborner Hochfläche

282.6 Hollerather-Broicher Hochfläche

282.8 Kermeter Wald

Naturraum

Das Gebiet des Landschaftsplanes Schleiden gehört naturräumlich zur Haupteinheit der Rureifel. Gesamt- räumlich gehört das Gebiet zum Rheinischen Schiefergebirge, das aus devonischen Schichten mit Südwest- Nordost gerichtetem Faltenwurf gebildet ist.

Rureifel – 282

Die Haupteinheit des Plangebietes wird durch die Rureifel als Teil des Rheinischen Schiefergebirges (sub- montanes bis montanes Palaeozoisches Bergland) bestimmt. Die Raumeinheit umfasst große Hochflächen- bereiche, die durch bis zu 200 m tief eingeschnittene Täler, u.a. das der namengebenden , gegliedert werden. Die Hochflächen weisen eine deutliche nach Norden gerichtete Abdachung auf (gesamter Gelän- deabfall von ca. 680 m auf 200 m) und sind durch eine starke Zertalung in Teilflächen insbesondere im Urft- und Oleftal aufgelöst. Die lehmigen Böden der Hochflächen weisen relativ nährstoffarme Braunerden auf.

Monschau-Rurberger-Rurtal – 282.30

Während das Rurtal in den ersten Abschnitten des Oberlaufes als schmalsohliges Kerbtal mit steilen, unge- gliederten Felshängen entgegentritt, wird die Talsohle unterhalb der kleinen Ortschaft Hammer breiter, und die weniger stark bewaldeten Hänge werden z. T. durch Terrassen gegliedert. Die stark mäandrierende Rur hat hier Terrassensporne und Umlaufberge herausmodelliert. Das Plangebiet tangiert diesen Naturraum le- diglich im äußersten Westen im Bereich des Nationalparks Eifel (Einzugsgebiet der Erkensruhr).

Gemünder Urft- und Oleftäler – 282.31

Die tief eingesenkten Sohlen-Kerbtäler mit zahlreichen Nebentälern zerschneiden die Schleidener Hochflächen. Die Olef und der Abschnitt der Urft bei Gemünd zeichnen sich durch Sohlen der Schiefertone, Sandsteine und Grauwacken des unterdevonischen Gebirgsrumpfes aus. Die wasserreichen Täler, besonders die Olef, haben einst aufgrund der Nutzung für die Wasserkraft (Èrzabbau und Holzkohlegewinnung große wirtschaftliche Bedeu- tung gehabt.

Urftseegebiet – 282.32

Vor dem Bau der beiden Stauseen von Urft und Rur verursachten die beiden Flüsse aufgrund der hohen Nieder- schläge in ihrem Wassereinzugsgebiet und der jahreszeitlich unterschiedlichen Wasserführung häufige Über- schwemmungen mit Hochwasserkatastrophen weiter flussabwärts in den nördlich anschließenden Ebenen der Bucht und des Tieflandes. Andererseits benötigte der Industrieraum Düren-Jülich eine kontinuierliche Wasserver- sorgung. Von 1900 bis 1904 wurde dann zunächst die stark mäandrierende Urft vor ihrer Mündung in die Rur auf- gestaut. Mit einer Seefläche von 216 ha und einem Fassungsvermögen von 45,5 Mio. cbm galt sie damals als die größte Talsperre des Kontinents. Zwecks Energiegewinnung wurde zugleich ein Stollen vom Urftsee durch den Kermeter zu einem Kraftwerk nach getrieben. Der Urftsee liegt heute komplett im Nationalpark Eifel.

Stand: Januar 2009 XV Kreis Euskirchen – Der Landrat LANDSCHAFTSPLAN 36a „Schleiden“ - Vorentwurf

Monschau-Hellenthaler Waldhochfläche – 282.4

Der Nordwesten des Plangebietes gehört zur über 600 m NN hohen, zertalten und zerkerbten Monschau- Hellenthaler Waldhochfläche. Sie ist geschlossen bewaldet und wird von härteren Grauwackebänken durchsetzten unterdevonischen Gesteinen gebildet. Durch die Olef und ihre größeren Nebentäler wurde das Gebiet morphologisch ausgestaltet.

Dreiborner Hochfläche – 282.5

Die Dreiborner Hochfläche erstreckt sich zwischen dem Rurtal im Westen und dem Oleftal im Osten. Der flachwellige Faltenrumpf aus unterdevonischen Gesteinen steigt von Norden nach Süden von 500 m NN auf 570 m NN an. In den großflächigen Mulden um Dreiborn, Harperscheid und Schöneseiffen befinden sich mächtigere Decken aus Verwitterungslehm. Auf Grund der hohen Jahresniederschläge (900-1.000 mm) und der relativ kurzen Vegetationsperiode wird die ackerbauliche Nutzung beschränkt. Als potentielle natürliche Vegetation stockt auf der Hochfläche Zahnwurz-Buchenwald.

Hollerath-Broicher Hochfläche – 282.6

Diese weist gesteinsmäßig eine deutliche Zweiteilung auf. Im Westen bestimmt noch der unterdevonische Faltenrumpf der Ems- und Siegener Stufe die stark zerschnittenen Hochflächenreste, im Osten werden die- se, d.h. einschließlich der höchsten Erhebungen Kindshardt (531 m) und Wackerberg (520 m), von den Konglomeratbänken des mittleren Buntsandsteines überdeckt. Die Südgrenze bilden die mitteldevonischen Kalksteine der Sötenicher Kalkeifel.

Kermeter Wald – 282.8

Die Waldflächen des Nationalparks Eifel sind weitgehend geschlossen bis auf kleinere Rodungsinseln um die Abtei Maria Wald und die Ortslage Wolfgarten. Der Untergrund wird nach Osten durch Mittleren Bunt- sandstein beeinflusst während im westlichen Schiefergebirgsrumpf in Folge des Urft- und des Rurstausee die mit Verwitterungslehmbedeckten Hochflächenreste von steilen Kerbtäler angeschnitten werden.

XVI Stand: Januar 2009 Kreis Euskirchen – Der Landrat LANDSCHAFTSPLAN 36a „Schleiden“ - Vorentwurf

TEXTLICHE DARSTELLUNGEN UND FESTSETZUNGEN

SOWIE ERLÄUTERUNGEN

Der Inhalt der Entwicklungs- und der Festsetzungskarte sowie der textlichen Darstellun- gen und Festsetzungen einschließlich Erläuterungen beruht auf § 16 Abs. 4, §§ 18 bis 23 sowie 25 und 26 LG NW und auf §§ 6 und 7 DVO zum LG NW.

Stand: Januar 2009 1 Kreis Euskirchen – Der Landrat LANDSCHAFTSPLAN 36a „Schleiden“ – Vorentwurf

Planquadrat Textliche Darstellung Erläuterungsbericht Ziffer (ergänzende Hinweise und Erläuterungen)

1 ENTWICKLUNGSZIELE FÜR DIE LANDSCHAFT (§ 18 LG NW)

Gemäß § 18 LG NW stellen die Ent- wicklungsziele flächendeckend die Ziel- richtung der im Plangebiet zu erfüllen- den Aufgaben der Landschaftsentwick- lung dar. Sie sind ausschließlich behör- denverbindlich, erlangen für die priva- ten Grundstückseigentümer keine direk- te Verbindlichkeit.

Entwicklungsziele sollen bei allen be- hördlichen Maßnahmen im Rahmen der dafür geltenden gesetzlichen Vorschrif- ten berücksichtigt werden. Damit wird keine strikte Beachtung von in Land- schaftsplänen festgesetzten Entwick- lungszielen verlangt. Der Norm ist viel- mehr bereits dann Genüge getan, wenn die Entwicklungsziele nach Möglichkeit beachtet werden. Das setzt bei fach- planerischen Entscheidungen voraus, dass sie in der Abwägung eingestellt, gewichtet und entsprechend ihrem Wert berücksichtigt werden.

Soweit sich aus Vorhaben, die der Ein- griffsregelung unterliegen Kompen- sationsverpflichtungen ergeben, sollen diese zur Verwirklichung der Ziele des Landschaftsplanes eingesetzt werden.

Der Kreis Euskirchen hat sich das Ziel gesetzt die Entwicklungsziele - soweit hiermit eine Einschränkung der Bewirt- schaftung von land- und forstwirtschaft- lichen Nutzflächen verbunden ist, durch vertragliche Vereinbarungen in gegen- seitigen Einvernehmen mit ortsansässi- gen Land- und Forstwirten bzw. Grund- eigentümern zu realisieren.

Das Plangebiet liegt im “Naturpark Nordeifel“.

2 Stand: Januar 2009 Kreis Euskirchen – Der Landrat LANDSCHAFTSPLAN36a „Schleiden“ - Vorentwurf

Planquadrat Textliche Darstellung Erläuterungsbericht Ziffer (ergänzende Hinweise und Erläuterungen)

1.1 ERHALTUNG

Flächengröße insgesamt ca. 11.340 ha Das Entwicklungsziel 1.1 legt das Schwergewicht der Landschaftsent- Erhaltung einer mit naturnahen Lebensräumen wicklung auf die Erhaltung natürlicher oder sonstigen natürlichen Landschaftselementen oder naturnaher Lebensräume und reich oder vielfältig ausgestatteten Landschaft. Strukturelemente sowie einer reich und vielfältig ausgestatteten Landschaft. Zum Schutz und zur Entwicklung der zum großen Teil sehr wertvollen Bioto- pe ist kurz- bis mittelfristig eine Extensi- vierung der land- und forstwirtschaftli- Entwicklungsziel 1 gilt für die Mehrzahl der als be- chen Nutzung sowie eine Lenkung der sonders geschützte Teile von Natur und Land- Erholungsnutzung auf diesen und den schaft ausgewiesenen Gebiete: angrenzenden Flächen (Pufferzonen) erforderlich.

In den Bereichen, die mit dem Entwick- lungsziel 1.1 belegt sind, werden ver- stärkt Festsetzungen nach den §§ 20- 23 und 25 LG NW getroffen. Erforderli- che Entwicklungs-, Pflege- und Er- schließungsmaßnahmen im Sinne des § 26 LG NW stehen nicht im Wider- spruch zu dem Entwicklungsziel Erhal- tung, sondern dienen der Aufwertung der günstigen Ausgangssituation bzw. der Bestandssicherung.

Aufgrund einer Analyse des Naturhaus- haltes ist das Entwicklungsziel 1.1 in Teilziele untergliedert worden. Die un- terschiedliche Ausgangssituation des Naturhaushaltes, der kulturlandschaftli- chen Ausprägung in den verschiedenen Landschaftsräumen wird hierdurch dif- ferenziert. Hierzu zählen auch Objekte oder Flächen, die als Teil der erhal- tenswerten Kulturlandschaft nach ande- ren Rechtsvorschriften (z.B. Boden-, Denkmalschutz, Wasserschutz) gesi- chert sind. Die unter 1.1-1 bis 1.1-5 ge- nannten Räume tragen in besonderer Weise zur regionalen Identität der Men- schen mit ihrer Umgebung bei und be- sitzen einen hohen landschaftsästheti- schen Wert.

Stand: Januar 2009 3 Kreis Euskirchen – Der Landrat LANDSCHAFTSPLAN 36a „Schleiden“ – Vorentwurf

Planquadrat Textliche Darstellung Erläuterungsbericht Ziffer (ergänzende Hinweise und Erläuterungen)

1.1-1 ERHALTUNG UND ENTWICKLUNG VON LANDSCHAFTSRÄUMEN MIT EINEM HOHEN ANTEIL AN NATURSCHUTZGEBIETEN/ FFH-GEBIETEN, BESONDERER BEDEUTUNG FÜR DEN BIOTOPVERBUND UND VOR- KOMMEN SELTENER UND GEFÄHRDETER NATURRAUMTYPISCHER PFLANZEN- UND TIERARTEN

Größe: ca. 1.352,4 ha Das Entwicklungsziel 1.1-1 dient der Erhaltung und Entwicklung besonders wertvoller Landschaftsräume sowie dem Schutz und der Förderung außer- ordentlich seltener und gefährdeter Tier- und Pflanzenarten sowie Biotopty- pen und Pflanzengesellschaften.

− Erhaltung und Entwicklung von wertvollen und Zur Erfüllung des Entwicklungszieles seltenen Biotoptypen sowie Pflanzengesell- 1.1-1 werden vor allem Schutzauswei- schaften, sungen gemäß § 20 LG NW festge- setzt; des Weiteren Schutzausweisun- − Erhaltung und Förderung von seltenen und gen nach den §§ 21 bis 23 sowie Maß- gefährdeten Tier- und Pflanzenarten sowie Er- nahmen nach §§ 25 und 26 LG NW. haltung und Entwicklung natürlicher Lebens- räume von gemeinschaftlichem Interesse ge- mäß Anhang I der FFH-Richtlinie,

− Erhaltung und Entwicklung der Gebiete für die Durch die Schutzausweisungen und Errichtung eines zusammenhängenden ökolo- Maßnahmen wird die FFH-Richtlinie auf gischen Netzes besonderer Schutzgebiete in den betroffenen Flächen umgesetzt. Europa (Natura 2000), Das Entwicklungsziel 1.1-1 gilt für alle FFH-Gebiete, für den größten Teil der − Erhaltung und Entwicklung der Biotope als Naturschutzgebiete und für Flächen, die Lebensräume für Tier- und Pflanzenarten nach für den landesweiten Biotopverbund Anhang IV der FFH-Richtlinie, von besonderer Bedeutung sind. Es betrifft die folgenden FFH-Gebiete mit − Erhaltung, Pflege und Entwicklung des Le- ihren Lebensraumtypen bzw. Arten. bensraumes für gefährdete, bedrohte und sel- tene Tier- und Pflanzenarten, Des Weiteren betrifft das Entwicklungs- ziel nach Anhang IV der FFH-Richtlinie − naturnahe Waldbewirtschaftung unter Ausrich- bzw. den Anhängen der Vogelschutz- tung auf die natürliche Waldgesellschaft sowie Richtlinie benannte Arten (Groppe, Erhöhung des Laubholzanteils und Förderung Bachneunauge, Eisvogel, Schwarz- der Naturverjüngung, storch, Großes Mausohr, Wasserfle- dermaus, Kleine Bartfledermaus, Brau- − Erhaltung und Förderung eines dauerhaften nes Langohr). und ausreichenden Anteils von Alt- und Totholz, insbesondere von Höhlenbäumen Zu dem liegen in diesem Bereich die schutzwürdige Biotoptypen bzw. Biotop- − Erhalt der Bunkeranlagen des Westwalls für typenkomplexe (Naturnahe Fließge- schutzwürdige Arten als Ersatzlebensraum, wässer, Quellbereiche, Nass- und Feuchtgrünland, Röhrichte, Stillgewäs- − Erhaltung und Entwicklung der kleinräumig ser, Magerwiesen und –weiden, Berg- wechselnden Strukturen, mähwiesen, Auwälder). − Erhaltung und Entwicklung der naturnahen Strukturen und der Dynamik des Fließgewäs- sers mit seiner typischen Vegetation und Fau- na und somit Schaffung naturnaher, linear durchgängiger, teils lebhaft strömender, sau- berer Gewässer,

− Erhaltung und Entwicklung von Feucht- und Nasswiesen,

4 Stand: Januar 2009 Kreis Euskirchen – Der Landrat LANDSCHAFTSPLAN36a „Schleiden“ - Vorentwurf

Planquadrat Textliche Darstellung Erläuterungsbericht Ziffer (ergänzende Hinweise und Erläuterungen)

− Erhalt von Kleingewässern für Amphibien, Li- bellen u. a., ggf. durch Freistellen von Gehöl- zen.

− Erhalt und Entwicklung des großflächigen Feuchtgebietes Patersweiher in einer Sattel- struktur der Dreiborner Hochfläche,

− Erhaltung der unzerschnitten Räume und Vermeidung von Zerschneidung, insbesondere zur Erhaltung der Lebensräume von Tierarten mit großflächigen Arealansprüchen wie z.B. der Wildkatze,

− Lenkung der Erholungsnutzung unter Beach- tung des Schutzregimes für Lebensräume und Arten. − naturnahe Waldbewirtschaftung unter Ausrich- tung auf die natürliche Waldgesellschaft sowie Erhöhung des Laubholzanteils und Förderung der Naturverjüngung, − Erhaltung und Förderung eines dauerhaften und ausreichenden Anteils von Alt- und Totholz, insbesondere von Höhlenbäumen, − Erhaltung und Entwicklung der naturnahen Strukturen und der Dynamik des Fließgewäs- sers mit seiner typischen Vegetation und Fau- na und somit Schaffung naturnaher, linear durchgängiger, teils lebhaft strömender, sau- berer Gewässer, − Erhaltung und Entwicklung von Feucht- und Nasswiesen,

Für die Fließgewässer innerhalb des Raume 1.1-1 gilt zur Erreichung des Entwicklungszieles insbe- sondere:

− Erhaltung und Entwicklung der mäandrieren- Der Entwicklungsraum umfasst die gro- den Bachläufe mit ihren naturnahen Strukturen ßen Bachtäler im Plangebiet, inklusive und ihrer Dynamik sowie der an die Fließge- bedeutender Nebenbäche und Quellbe- wässer angrenzenden Niederungen mit den reiche. Dazu gehören die Täler und für Bachtäler in diesem Landschaftsraum typi- Nebenzuflüsse von der Olef, des schen Lebensräumen, Schafbaches, des Braubaches und der Urft. − Erhaltung und Entwicklung der Auen als Le- bens- und Rückzugsraum für zahlreiche in ih- Sie weisen einen hohen Anteil an rem Bestand bedrohte Tier- und Pflanzenar- schutzwürdigen Biotoptypen mit z.B. ten, Feucht- und Nasswiesen, Hochstau- densäumen und Erlenwaldrelikten auf. − Sicherung und Entwicklung naturnaher, linear Gleichzeitig bieten sie Lebensraum für durchgängiger, kühler, sauerstoff- und totholz- z.T. gefährdete Tier- und Pflanzenarten reicher Gewässer mit naturnaher Sohle und und haben eine besondere Bedeutung gehölzreichen Gewässerrändern, für den Biotopverbund. − Erhaltung und Entwicklung lebhaft strömender, In den Hangbereichen der Olef befin- sauberer Gewässer mit Habitatstrukturen wie den sich Bunkeranlagen, die schüt- lockeren, sandigen bis feinkiesigen Sohlsub- zenswerten Arten wie der Wildkatze straten (Laichbereiche) und ruhigen Zonen mit und verschiedenen Fledermausarten organischen Auflagen (Larvenhabitat) sowie Unterschlupf bieten. mit natürlichem Geschiebetransport im Ge- wässer,

Stand: Januar 2009 5 Kreis Euskirchen – Der Landrat LANDSCHAFTSPLAN 36a „Schleiden“ – Vorentwurf

Planquadrat Textliche Darstellung Erläuterungsbericht Ziffer (ergänzende Hinweise und Erläuterungen)

− Schutz und Entwicklung der Quellmulden mit Die Teilräume bilden einen Schwer- ihren typischen Quellfluren, punkt des Verbreitungsgebietes der Wildkatze. − Erhaltung und Entwicklung bachbegleitender bodenständiger Gehölzbestände, − Erhaltung und Entwicklung von Kleingewäs- sern, Hochstaudenfluren und Röhrichten sowie Klein- und Großseggenriedern, − Erhaltung und Entwicklung überwiegend ex- tensiv genutzter Grünlandflächen, Feucht- und Nasswiesen, Kalkmagerrasen sowie Grün- landbrachen, − Erhaltung und Entwicklung naturnaher, struk- tur- und artenreicher Waldbestände, insbe- sondere Hang- und Schluchtwälder sowie Er- lenbruch- und Auwälder, − weitmöglichste Vermeidung zusätzlicher We- gebaumaßnahmen in den Auenbereichen, − Erhaltung und Entwicklung des Verbreitungs- gebietes für die Wildkatze als Wanderkorridor (nach Anhang IV der FFH-Richtlinie geschütz- te Art),

1.1-2 ERHALTUNG EINER VIELFÄLTIG STRUKTURIERTEN, WALDREICHEN KULTURLANDSCHAFT MIT Z.T. NATURNAHEN LEBENSRÄUMEN UND EINEM GEGLIEDERTEN LANDSCHAFTSBILD

Das Entwicklungsziel 1.1-2 ist für folgende Teil- räume dargestellt: Dreiborner Hochfläche - 282.5 Größe: ca. 2.158,7 ha

Für diese Gebiete bedeutet das Entwicklungsziel insbesondere: − Erhaltung und Optimierung des Grünlandan- Der Entwicklungsraum umfasst die of- teils und extensive Bewirtschaftung wertvoller fene, z.T. strukturreiche, überwiegend Grünlandflächen (Feucht-/ Magergrünland) mit landwirtschaftlich genutzte Kulturland- eingeschränkter Düngung, schaft des Plangebietes. − Erhaltung und Pflege von Feuchtgrünland, Die Dreiborner Hochfläche erstreckt sich zwischen dem Rurtal im Westen − Erhaltung und Pflege von Magergrünland ins- und dem Oleftal im Osten. In den groß- besondere an Talhängen und auf Kuppen, flächigen Mulden um Dreiborn, Harper- − Erhaltung und Pflege von Brachflächen, Weg- scheid und Schöneseiffen befinden sich rändern und Feldrainen, mächtigere Decken aus Verwitterungs- lehm. Auf Grund der hohen Jahresnie- − Erhaltung und Entwicklung der Gewässer- derschläge (900-1.000 mm) und der strukturen hinsichtlich der Naturnähe und ihrer relativ kurzen Vegetationsperiode ist die Funktion für den Biotopverbund, ackerbauliche Nutzung beschränkt. Als − Schutz und Entwicklung von Quellmulden und potentielle natürliche Vegetation stockt ihren typischen Quellfluren, auf der Hochfläche Zahnwurz- Bu- chenwald. − Erhalt der Bunkeranlagen des Westwalls für

6 Stand: Januar 2009 Kreis Euskirchen – Der Landrat LANDSCHAFTSPLAN36a „Schleiden“ - Vorentwurf

Planquadrat Textliche Darstellung Erläuterungsbericht Ziffer (ergänzende Hinweise und Erläuterungen)

schutzwürdige Arten als Ersatzlebensraum, An den steilen Talhängen sind noch − Erhaltung des Strukturreichtums und des ab- Reste ehemaliger, kulturhistorisch und wechslungsreichen Landschaftsbildes, ökologisch wertvoller Ackerterrassen erhalten. Ihr Wert ist einerseits durch − Erhaltung der Gehölzstrukturen entlang der Nutzungsintensivierung (Landwirtschaft, Straßen und Wege, an Ortsrändern und Ein- Bebauung), andererseits durch Nut- zelgehöften, zungsaufgabe und -änderung (Verbu- − Erhaltung, Ergänzung und Pflege von Einzel- schung, Fichtenaufforstung) bedroht. bäumen, Baumreihen und -gruppen sowie Al- Entlang des Schleidener Tals befinden leen, sich Bunkeranlagen, die schützenswer- − Erhaltung, Ergänzung und Pflege von Hecken ten Arten wie der Wildkatze und ver- und Feldgehölzen, schiedenen Fledermausarten Unter- schlupf bieten − Erhaltung, ggf. Ergänzung und Pflege von Streuobstbeständen, Aufgrund der im Naturraum vorherr- schenden sauren, armen und oft − Erhaltung und Entwicklung von naturnahen, staunassen Braunerdeböden, die sich stufig aufgebauten Waldmänteln im Über- in den Talniederungen oft zu Gleyen gangsbereich zu angrenzenden landwirtschaft- und Pseudogleyen entwickelt haben, so lich genutzten Flächen, dass die ackerbauliche Nutzung einge- − Erhaltung des Waldanteils und Umwandlung schränkt ist. nicht standortgerechter, naturferner Waldbe- stände in standortgerechte, naturnahe Be- Siedlungsnahe, insbesondere Dorföko- stände. systeme sind in den letzten Jahrzehn- ten drastisch zurückgegangen. So feh- − Erhalt und Pflege der ehemalige Ackerterras- len in den Siedlungsrandgebieten Le- sen mit wertvollen Lebensräumen an den Tal- bensraumverbindungen zur Kulturland- hängen von Urft und Olef schaft, über die Wanderbewegungen von Tieren und die Ausbreitung von − Erhalt und Entwicklung der bestehenden Orts- Pflanzen möglich sind und durch die randeingrünungen, Barrierewirkungen der Siedlungen mi- − Erhaltung und Wiederherstellung von Grünzü- nimiert werden (Biotopverbund). gen und anderer zusammenhängender linea- Der Erhalt und die Wiederherstellung rer Landschaftselemente, die Landschafts- von beispielsweise dorftypischen Le- raum und Siedlung miteinander verbinden, bensräumen ist weiterhin von Bedeu- − Anpassung der Erholungsnutzung in Gebieten tung für die Aufwertung des Land- mit eingeschränkter Eignung für eine naturna- schaftsbildes, die Naherholung und die he Erholung an die Empfindlichkeit der Identifikation mit dem Wohnumfeld. Im schutzwürdigen Biotope. Rahmen der städtebaulichen Entwick- lung ist eine landschaftsgerechte Orts- randeingrünung sicherzustellen. Zur Erfüllung des Entwicklungszieles 1.1-2 werden schwerpunktmäßig Schutzausweisungen gemäß § 21 LG NW sowie Maßnahmen nach § 26 LG NW festgesetzt.

1.1-3 ERHALTUNG VON NATURNAHEN UND STRUKTURREICHEN WÄLDERN

Das Entwicklungsziel 1.1-3 ist für folgende Räume dargestellt: Hollerath-Broicher Hochfläche – 282.6 Gemünder Urft- und Oleftäler – 282.31 Hellenthaler Wald - 282.4, Größe: ca. 2.078 ha

Stand: Januar 2009 7 Kreis Euskirchen – Der Landrat LANDSCHAFTSPLAN 36a „Schleiden“ – Vorentwurf

Planquadrat Textliche Darstellung Erläuterungsbericht Ziffer (ergänzende Hinweise und Erläuterungen)

Für diese Gebiete bedeutet das Entwicklungsziel Die tief eingesenkten Sohlen-Kerbtäler insbesondere: mit zahlreichen Nebentälern zerschnei- den die Schleidener Hochflächen. Die - Erhaltung der naturnahen, von Buchen domi- Olef und der Abschnitt der Urft bei Ge- nierten Laubwaldbereiche mit ihrer typischen münd zeichnen sich durch Sohlen der Fauna und Flora in verschiedenen Alters- und Schiefertone, Sandsteine und Grauwa- Entwicklungsstufen und in ihrer standörtlichen cken des unterdevonischen Gebirgs- Variationsbreite, durch naturnahe Waldbewirt- rumpfes aus. Die wasserreichen Täler, schaftung (einschließlich der Erhaltung von Alt- besonders die Olef, haben einst auf- und Totholz), grund der Nutzung für die Wasserkraft (Èrzabbau und Holzkohlegewinnung - Naturnahe Laubwälder (Buchen- Altholzbe- große wirtschaftliche Bedeutung ge- stände und ehemalige Eichen- Niederwälder) habt. und Bachsiefen an Hängen und auf den Berg- rücken im Urftseegebiet sowie an den westli- Der Naturraum der sich anschließen- chen Hängen des Oleftals, den Broicher Hochfläche weist - Erhaltung und naturgemäße Bewirtschaftung gesteinsmäßig eine deutliche Zweitei- naturnaher und strukturreicher Laubwaldbe- lung auf. Im Osten werden diese, von stände mit ihrer typischen Fauna und Flora in den Konglomeratbänken des mittleren verschiedenen Alters- und Entwicklungsstufen Buntsandsteines überdeckt. und in ihrer standörtlichen Variationsbreite, Die Bestände an Hainsimsen- und - Erhaltung und Vermehrung des Laubholzan- Waldmeister-Buchenwald sind aufgrund teils sowie Förderung des Anteils heimischer ihrer Ausdehnung und Altersstruktur und standortgerechter Baumarten, z.B. durch von landesweit herausragender Bedeu- Umwandlung nicht bodenständiger Forste in tung. Ferner sind die prioritären Wald- naturnahe Laubwälder, biotoptypen Schlucht- und Hangmisch- wald sowie die (im angrenzenden Teil − Förderung der Naturverjüngung aus Arten der vorkommenden) bachbegleitenden Er- natürlichen Waldgesellschaften sowie Förde- len-Eschen-Wälder bemerkenswert. rung der natürlichen Entwicklung von Vorwald- Hinzu kommen Sonderstandorte wie und Pionierwaldstadien auf Sukzessionsflä- Felsen, kleinflächig eingestreute Grün- chen, landflächen sowie naturnahe Fließge- wässer. - Erhaltung von Altbäumen und Altholzinseln, Höhlenbäumen sowie des Totholzes, Während bodensaurer Buchenwald die - Umwandlung nicht bodenständiger Nadelholz- potentiell natürliche Vegetation dieser forste in naturnahe Laubwälder, Region darstellt, sind die naturnahen Eichenwälder durch die Niederwaldwirt- - Erhaltung der z.T. unzerschnittenen, zusam- schaft entstanden.. Laubwälder be- menhängenden Waldbereiche durch weitmög- schränken sich auf kleinere Parzellen lichste Vermeidung von weiterem Verkehrswe- oder, etwas großflächiger, auf Hangbe- gebau einschließlich dem Bau von Forstwe- reiche entlang der Bachtäler, wobei es gen, sich überwiegend um Buchenwälder, z.T. mit hohem Altholzanteil, handelt. - Erhaltung und Entwicklung von naturnahen, Die Wälder des Plangebietes werden stufig aufgebauten Waldmänteln und -säumen von standortfremden Fichtenforsten im Übergangsbereich zu angrenzenden land- durchzogen. wirtschaftlich genutzten Flächen, Im Urft- und Oleftal sind nur noch weni- - Förderung der natürlichen Entwicklung von ge Bereiche der Aue nicht aufgeschüt- Vorwald- und Pionierwaldstadien auf Sukzes- tet und besiedelt worden. Die reich sionsflächen, strukturierten, extensiv genutzten Auen der nicht ausgebauten Flussabschnitte - Erhaltung und Entwicklung großer zusammen- haben eine große Bedeutung als Re- hängender Waldbereiche als Lebensraum für tentionsraum bei Hochwasser, für den die Wildkatze. Von besonderem Wert ist hier Naturhaushalt und für das Landschafts- insbesondere die Barrierefreiheit und Unzer- bild. schnittenheit der Räume als zusammenhän- gender Lebens- und Jagdlebensraum, Das Entwicklungsziel 1.1-3 dient der

8 Stand: Januar 2009 Kreis Euskirchen – Der Landrat LANDSCHAFTSPLAN36a „Schleiden“ - Vorentwurf

Planquadrat Textliche Darstellung Erläuterungsbericht Ziffer (ergänzende Hinweise und Erläuterungen)

Erhaltung und Entwicklung großer zu- - Erhaltung und Entwicklung naturnaher Bachtä- sammenhängender Waldflächen, denen ler durch Umwandlung standortfremder Besto- eine besondere Bedeutung für den Na- ckungen (z.B. Fichten, Pappeln) in Quellen, turhaushalt zukommt. Siefen und Auen in standortgerechte Laubwäl- der oder Freistellung der Bachauen, Zur Erfüllung des Entwicklungszieles 1.1-3 werden schwerpunktmäßig - Erhaltung und Entwicklung der kleinflächig Schutzausweisungen gemäß § 21 LG erhalten gebliebenen Erlenauwaldreste, NW sowie Maßnahmen nach § 26 LG - Erhaltung und Entwicklung naturnaher Fließ- NW festgesetzt. gewässer durch Bewahrung naturnaher Ge- wässerstrukturen, Verbesserung der Durch- gängigkeit durch Beseitigung von Verrohrun- gen, Durchlässen und Teichanlagen (vorrangig im Hauptschluss gelegene),

- Erhaltung und Entwicklung von naturnahen, stufig aufgebauten Waldmänteln und -säumen im Übergangsbereich zu angrenzenden land- wirtschaftlich genutzten Flächen,

- Erhaltung und Entwicklung naturnaher Bachtä- ler durch Umwandlung standortfremder Besto- ckungen (z.B. Fichten, Pappeln) in Quellen, Siefen und Auen in standortgerechte Laubwäl- der oder Freistellung der Bachauen,

1.1-4 NATIONALPARK „EIFEL“

Gemäß der Verordnung zum Nationalpark „Eifel“ Der Nationalpark repräsentiert die für vom 01.01.2004 bedeutet das Entwicklungsziel für die nördliche Eifel typischen natürlichen dieses Gebiet: und naturnahen Lebensräume und Le- bensgemeinschaften auf bodensauren Standorten von der kollinen bis zur montanen Höhenstufe zwischen 200 m und 600 m.

Dies sind insbesondere unterschiedli- che Laubwälder, Quellgebiete, Fließ- gewässer, Offenlandbiotope und Fels- bildungen.

– Erhaltung und Entwicklung der natürlichen o- Die Teilfläche des Nationalparks an der der naturnahen Ökosysteme einschließlich der nördlichen Grenze des Planungsgebie- Böden und Gesteine und der sich daraus er- tes weist fast ausschließlich Kiefern- gebenden natürlichen Vielfalt an Lebensräu- forste mit geringen Beimengungen von men, Tieren und Pflanzen sowie geomorpho- Fichte und Douglasie auf. Im Westen logischen Erscheinungsformen, wird das Gebiet von der Urftaue und der parallel verlaufenden B 266 be- grenzt, die nach Osten verschwenkt und hier auch die südliche Grenze dar- stellt.

– Gewährleistung einer vom menschlichen Ein- greifen weitgehend ungestörten natürlichen Entwicklung,

Stand: Januar 2009 9 Kreis Euskirchen – Der Landrat LANDSCHAFTSPLAN 36a „Schleiden“ – Vorentwurf

Planquadrat Textliche Darstellung Erläuterungsbericht Ziffer (ergänzende Hinweise und Erläuterungen)

– Erhaltung von Referenzflächen für die Um- weltbeobachtung,

- Verbesserung der Voraussetzungen für die Selbstregulationsfähigkeit der Ökosysteme. Hierzu sind die bisher forstwirtschaftlich ge- prägten Wälder unter Anwendung wissen- schaftlicher Erkenntnisse kurz- bis mittelfristig einer natürlichen Entwicklung zuzuführen,

- Schaffung von Voraussetzungen für eine na- türliche Wiederbesiedlung zwischenzeitlich aus dem Gebiet ganz oder weitgehend verdrängter Pflanzen- und Tierarten,

- Erhaltung, Entwicklung oder Wiederherstellung der besonderen Eigenart, landschaftlichen Schönheit, Ruhe und Ungestörtheit des Gebie- tes,

- Erhaltung und Entwicklung der Landschaft wegen ihrer besonderen Bedeutung für natur- nahe Erholung und das Naturerlebnis unter Zusammenführung der Interessen des Natur- schutzes und des Tourismus,

- Erlebbarmachen von wildlebende Tierarten und wild wachsenden Pflanzenarten für die Nationalparkbesucher,

- Erhaltung und Erlebbarmachen von kulturhis- torisch sowie zeitgeschichtlich wertvollen Flä- chen und Denkmälern.

10 Stand: Januar 2009 Kreis Euskirchen – Der Landrat LANDSCHAFTSPLAN36a „Schleiden“ - Vorentwurf

Planquadrat Textliche Darstellung Erläuterungsbericht Ziffer (ergänzende Hinweise und Erläuterungen)

1.2 ANREICHERUNG

entfällt

1.3 WIEDERHERSTELLUNG EINER IN IHREM WIRKUNGSGEFÜGE, IHREM ERSCHEINUNGSBILD ODER IHRER OBERFLÄCHENSTRUKTUR GE- SCHÄDIGTEN ODER STARK VERNACHLÄSSIGTEN LANDSCHAFT

entfällt

1.4 TEMPORÄRE ERHALTUNG DER JETZIGEN LANDSCHAFTSSTRUKTUR BIS ZUR REALISIERUNG VON VORHABEN ÜBER DIE BAULEITPLA- NUNG ODER ANDERE PLANUNGEN

Größe: ca. 128 ha Das Entwicklungsziel 1.4 wird für Flä- chen dargestellt, die derzeit außerhalb der im Zusammenhang bebauten Ortsteile und des Geltungsbereiches der Bebauungspläne (§ 16 Abs. 1 LG NW) liegen, die jedoch laut rechtskräfti- gem Flächennutzungsplan in Zukunft einer baulichen Nutzung zugeführt wer- den sollen.

Zur Erreichung des Entwicklungszieles gilt insbe-

sondere:

- Erhaltung der derzeitigen Landschaftsstruktur Das Entwicklungsziel 1.4 widerspricht bis zur Realisierung der Bauleitplanung, nicht der vorgesehenen Entwicklung der Bauleitplanung. Die derzeitige - Erhaltung prägender, gliedernder und bele- Landschaftsstruktur soll bis zur Reali- bender Landschaftsbestandteile bei der Reali- sierung der Bauleitplanung erhalten sierung von Bauvorhaben, werden. - landschaftliche Einbindung der geplanten Vorhandene strukturierende Land- Bauvorhaben, schaftselemente sollen in den Bebau- - Anpflanzung bodenständiger Gehölze bei der ungsplänen durch Festsetzungen gesi- Eingrünung. chert werden.

Stand: Januar 2009 11 Kreis Euskirchen – Der Landrat LANDSCHAFTSPLAN 36a „Schleiden“ – Vorentwurf

Planquadrat Textliche Darstellung Erläuterungsbericht Ziffer (ergänzende Hinweise und Erläuterungen)

2 BESONDERS GESCHÜTZTE TEILE VON NATUR UND LANDSCHAFT

Gemäß § 19 LG NW werden die im öffentlichen Der Schutz von besonders geschützten Interesse besonders zu schützenden Teile von Biotopen nach § 62 LG NW bleibt unbe- Natur und Landschaft nach den §§ 20 bis 23 LG rührt. NW festgesetzt. In der Festsetzungskarte werden 18 Naturschutzgebiete, 7 Landschafts- schutzgebiete, 6 Naturdenkmale und 8 Geschützte Landschaftsbestandteile festgesetzt. Gemäß § 2b LG NW soll landesweit ein Biotopverbund aus ökologisch bedeut- samen Flächen aufgebaut werden. Ziel des Biotopverbunds ist die nachhal- tige Sicherung von heimischen Tier- und Pflanzenarten und deren Populati- onen einschließlich ihrer Lebensräume und Lebensgemeinschaften sowie die Bewahrung, Wiederherstellung und Entwicklung funktionsfähiger ökologi- scher Wechselbeziehungen. Der Bio- topverbund dient auch der Verbesse- rung der ökologischen Kohärenz des europäischen Netzes „Natura 2000“ im Sinne von Artikel 10 der Richtlinie 92/43/EWG.

Der Biotopverbund besteht aus Kernflä- chen, Verbindungsflächen und Verbin- dungselementen.

Bestandteile des Biotopverbunds sind:

1. Nationalparke, 2. gesetzlich geschützte Biotope, 3. Naturschutzgebiete, 4. Gebiete im Sinne des § 48a („Natura 2000“), 5. weitere geeignete Flächen und Ele- mente, wenn sie zur Erreichung des vorgenannten Zieles geeignet sind. Die erforderlichen Kernflächen, Verbin- dungsflächen und Verbindungselemen- te sind im Landschaftsplan nach § 16 durch Festsetzung geeigneter Gebiete im Sinne des § 19, durch langfristige Vereinbarungen (Vertragsnaturschutz) oder andere geeignete Maßnahmen rechtlich zu sichern, um einen Biotop- verbund dauerhaft zu gewährleisten.

Der Landschaftsplan erfüllt die Ver- pflichtungen des § 2b LG NW durch nachfolgende Festsetzungen nach §§ 19-23, forstliche Festsetzungen sowie Maßnahmen nach § 26 LG NW. Ferner werden FFH -Gebiete und § 62 -Biotope

12 Stand: Januar 2009 Kreis Euskirchen – Der Landrat LANDSCHAFTSPLAN36a „Schleiden“ - Vorentwurf

Planquadrat Textliche Darstellung Erläuterungsbericht Ziffer (ergänzende Hinweise und Erläuterungen)

nachrichtlich dargestellt. In den ge- bietsspezifischen Schutzzielen einschl. den Erläuterungsberichten werden die jeweiligen Bedeutungen und Erforder- nisse auch aus der Sicht des Biotop- verbundes z.B. für Tierarten oder - gruppen beschrieben.

Darüber hinaus sichert der Kreis Eus- kirchen wesentliche Biotopverbundfunk- tionen im Rahmen des Vertragsnatur- schutzes (Kreiskulturlandschaftspro- gramm).

2.1 NATURSCHUTZGEBIETE (§ 20 LG NW)

Größe insgesamt: ca. 627,7 ha Aufgrund der §§ 19 und 20 LG NW in Verbindung Nach § 20 LG NW werden Natur- mit § 34 Abs. 1 LG NW wird festgesetzt: schutzgebiete festgesetzt, soweit dies Die im Folgenden näher bezeichneten und in der a) zur Erhaltung von Lebensgemein- Festsetzungskarte in ihren jeweiligen Grenzen schaften oder Biotopen bestimmter festgesetzten Gebiete sind Naturschutzgebiete. wildlebender Tier- und Pflanzenar- ten, In den Naturschutzgebieten gelten die nachfolgend aufgeführten b) aus wissenschaftlichen, naturge- − schichtlichen, landeskundlichen allgemeinen Verbote , oder erdgeschichtlichen Gründen − Regelungen zur Unberührtheit rechtmäßig oder ausgeübter Nutzungen, c) wegen der Seltenheit, besonderen − Hinweise auf Befreiungen , Eigenart oder hervorragenden Schönheit einer Fläche oder eines − Regelungen bei Ordnungswidrigkeiten sowie Landschaftsbestandteiles − die zusätzlichen gebietsspezifischen Gebote erforderlich ist. Die Festsetzung ist und Verbote , die bei den einzelnen Natur- auch zulässig zur Herstellung oder schutzgebieten (Ziffern 2.1-1 – 2.1.18) ange- Wiederherstellung einer Lebensge- geben sind. meinschaft oder Lebensstätte im Sinne von Buchstabe a.

Soweit

– unmittelbar anzuwendende europarechtli- che Vorschriften oder

– nationale Vorschriften von den v.g. allgemeinen und gebietsspezifi- schen Verboten abweichende weitergehende Bestimmungen insbesondere zum Schutz von Arten und Biotopen und/oder Vorgaben hin- sichtlich der Durchführung von Verfahren ent- halten, gelten diese unmittelbar und vorrangig. Gleiches gilt, soweit nach § 62 LG NW gesetz- lich geschützte Biotope betroffen sind.

Stand: Januar 2009 13 Kreis Euskirchen – Der Landrat LANDSCHAFTSPLAN 36a „Schleiden“ – Vorentwurf

Planquadrat Textliche Darstellung Erläuterungsbericht Ziffer (ergänzende Hinweise und Erläuterungen)

2.1.0 ALLGEMEINE FESTSETZUNGEN FÜR ALLE NATURSCHUTZGEBIETE

Die Umsetzung der zur Erreichung des Schutzzwecks vorgesehenen Maßnah- men (u. a. gemäß Ziff. 4 und 5) erfolgt nach Maßgabe eines gebietsspezifi- schen, parzellenscharfen Pflege- und Entwicklungskonzeptes. In den Naturschutzgebieten zur Umset- zung der FFH-Richtlinie wird für Offen- landbereiche von der Unteren Land- schaftsbehörde ein Pflege- und Ent- wicklungsplan erarbeitet. Für die Wald- flächen erarbeitet der Landesbetrieb Wald und Holz NRW in Abstimmung mit der Unteren Landschaftsbehörde einen Waldpflegeplan und/ oder vorgezoge- nes Sofortmaßnahmenkonzept (SoMa- Ko). In diesen Naturschutzgebieten bil- den die vom Landesamt für Natur, Um- welt und Verbraucherschutz NRW (LA- NUV) erarbeiteten Schutzziele und Maßnahmen die Grundlagen der vor- genannte Konzepte bzw. Pläne. Der Kreis Euskirchen ist bestrebt, die Schutzzwecke und Schutzziele – soweit hiermit eine Einschränkung der Bewirt- schaftung von land- und forstwirtschaft- lichen Nutzflächen verbunden ist, durch vertragliche Vereinbarungen in gegen- seitigen Einvernehmen mit ortsansässi- gen Land- und Forstwirten bzw. Grund- eigentümern zu realisieren. Die Durchführung aller forstlichen Pfle- ge- und Entwicklungsmaßnahmen im Privatwald einschließlich des Abschlus- ses vertraglicher Regelungen soll auf der Grundlage § 36 Abs. 1 Satz 2 LG NW auf den Landesbetrieb Wald und Holz NRW übertragen werden. Über den Schutzzweck und die festge- setzten Beschränkungen ist an geeig- neter Stelle und in geeigneter Form (durch Schilder) zu informieren. Allgemeine Verbote In den Naturschutzgebieten sind gem. § 34 Abs. 1 Auf freigestellte Handlungen (Unbe- LG NW nach Maßgabe folgender Bestimmungen rührtheit) wird ausdrücklich hinge- alle Handlungen verboten, die zu einer Zerstörung, wiesen. Beschädigung oder Veränderung des geschützten

Gebietes oder seiner Bestandteile oder zu einer nachhaltigen Störung führen können. Soweit Unberührtheiten in den Festsetzungen auf- genommen sind und hierfür ein Einvernehmen oder die Zustimmung der Unteren Landschaftsbe- hörde gefordert ist, erfolgen diese unter Beachtung der Beteiligungsrechte nach dem Landschaftsge- setz.

14 Stand: Januar 2009 Kreis Euskirchen – Der Landrat LANDSCHAFTSPLAN36a „Schleiden“ - Vorentwurf

Planquadrat Textliche Darstellung Erläuterungsbericht Ziffer (ergänzende Hinweise und Erläuterungen)

Insbesondere ist verboten:

1. a) bauliche Anlagen im Sinne des § 2 Abs. 1 Als bauliche Anlagen gelten: S. 1-3 BauO NW - auch wenn sie gem. § 65 − BauO NW keiner baurechtlichen Genehmi- Aufschüttungen und Abgrabungen, gung oder Anzeige bedürfen – zu errichten, − Lager-, Abstell- und Ausstellungs- zu ändern oder deren Nutzung zu ändern. plätze, − Camping- und Wochenendplätze, − Sport- und Spielflächen, − Stellplätze, − Gerüste, − Hilfseinrichtungen zur statischen Sicherung von Bauzuständen. Bauliche Anlagen sind auch Zäune und andere aus Baustoffen oder Bauteilen hergestellte Einfriedungen sowie Wer- beanlagen nach § 13 Abs. 1 BauO NW.

b) Straßen, Wege, Reitwege oder sonstige Ver- kehrsanlagen zu errichten, zu ändern oder deren Nutzung zu ändern.

2. Flächen außerhalb der befestigten oder ge- kennzeichneten Straßen, Wege, Park- bzw. Stellplätze oder Hofräume zu betreten, auf ih- nen zu reiten oder zu fahren. Des Weiteren ist es verboten, Felsbereiche zu betreten, sowie zu klettern oder Klettersport auszuüben.

Das Verbot gilt nicht für Bedienstete und Be- auftragte der Behörden in Wahrnehmung ihrer dienstlichen Obliegenheiten.

3. auf Flächen außerhalb der befestigten oder gekennzeichneten Straßen, Wege, Park- bzw. Stellplätze oder Hofräume Fahrzeuge und Ge- räte aller Art abzustellen, zu warten, zu repa- rieren oder zu reinigen. Das Verbot des Abstellens gilt nicht für Be- dienstete und Beauftragte der Behörden in Wahrnehmung ihrer dienstlichen Obliegenhei- ten.

4. Buden, Verkaufsstände, Verkaufswagen oder Warenautomaten auf- oder abzustellen.

5. Feuer zu entfachen, zu verursachen oder zu unterhalten.

6. zu zelten, zu campen oder zu lagern.

7. Veranstaltungen jeder Art außerhalb des Wal- Innerhalb des Waldes sind Veranstal- des durchzuführen. tungen durch § 2 Abs. 4 Landesforstge- setz geregelt.

8. a. Einrichtungen für den Luftsport anzulegen, b. mit Luftfahrzeugen aller Art einschließlich Heißluftballons, Drachenfliegern oder Gleit- schirmen zu starten oder zu landen,

Stand: Januar 2009 15 Kreis Euskirchen – Der Landrat LANDSCHAFTSPLAN 36a „Schleiden“ – Vorentwurf

Planquadrat Textliche Darstellung Erläuterungsbericht Ziffer (ergänzende Hinweise und Erläuterungen)

c. Motorsport zu betreiben, d. Modellsportgeräte zu betreiben.

9. Hunde, auch auf Wegen, unangeleint mit sich zu führen und Hundesportübungen durchzu- führen. Dies gilt nicht für Jagdhunde im jagdlichen Einsatz und Hütehunde im Einsatz.

10. Wasserflächen zu befahren, hier zu baden, zu tauchen sowie Eisflächen zu betreten oder zu befahren, Einrichtungen für den Wassersport bereitzuhalten, anzulegen, zur Verfügung zu stellen oder zu ändern.

11. stehende oder fließende Gewässer einschließ- Gemäß § 97 Abs. 6 LWG NW haben lich Fischteiche anzulegen, zu verändern, zu die Eigentümer und Nutzungsberechtig- beseitigen, aufzustauen, umzugestalten oder ten des Gewässers und seine Anlieger deren Ufer oder Sohlstruktur zu beeinträchti- alles zu unterlassen, was die Sicherheit gen sowie die Hydrobiologie oder den Was- und den Schutz der Ufer gefährden serchemismus nachhaltig zu beeinträchtigen oder die Unterhaltung unmöglich ma- (auch durch Beweidung oder Tritt von Weide- chen oder wesentlich erschweren wür- tieren). de.

12. den Grundwasserspiegel zu verändern, Be- wässerungs-, Entwässerungs- oder andere den Wasserhaushalt oder die Wasserchemie verändernde Maßnahmen - auch durch die Verlegung von Drainageleitungen - vorzuneh- men. Die Verlegung temporärer Beregnungsanlagen in Trockenzeiten ist in bisheriger Art und bis- herigem Umfang zulässig.

13. feste oder flüssige Stoffe (inkl. Biozide, Pflan- zenschutzmittel, organischer und minerali- scher Dünger, Jauche, Festmist, Klärschlamm, Grünabfälle, Schlagabraum, Bauschutt, Abfälle aller Art) sowie Gegenstände, die geeignet sind, den Natur-, Boden- oder Wasserhaushalt erheblich oder nachhaltig zu beeinträchtigen, auszubringen, wegzuwerfen, abzuleiten, zu la- gern oder sich ihrer in sonstiger Weise zu ent- ledigen.

14. landwirtschaftliche Produkte zu lagern (Stroh- lager, Mieten).

15. Verfestigungen, Versiegelungen, Aufschüttun- Unter Veränderungen der Boden- oder gen, Verfüllungen, Abgrabungen, Ausschach- Geländegestalt wird auch die Verände- tungen, Sprengungen oder sonstige Verände- rung oder Beseitigung morphologischer rungen der Boden-, Fels- oder Geländegestalt Gegebenheiten wie z. B. Böschungen, vorzunehmen. Geländesenken, Aufschüttungen und Halden, Täler oder Terrassenkanten verstanden.

16. ober- oder unterirdische Leitungen aller Art zu verlegen, zu errichten oder zu ändern.

17. Dauergrünland- oder Brachflächen umzubre- Brachflächen sind nach § 24 LG NW chen oder in eine andere Nutzung umzuwan- definiert.

16 Stand: Januar 2009 Kreis Euskirchen – Der Landrat LANDSCHAFTSPLAN36a „Schleiden“ - Vorentwurf

Planquadrat Textliche Darstellung Erläuterungsbericht Ziffer (ergänzende Hinweise und Erläuterungen)

deln. Dauergrünland im Sinne der Festsetzung sind Flächen, die am 01.07.2003 bei der Landwirt- schaftskammer NRW als solches angemeldet wurden, seitdem ununterbrochen auf natürli- che Weise (Selbstaussaat) zum Anbau von Gras in Kombination mit den typischen Wie- sen-/Weidekräutern genutzt werden und min- destens 5 Jahre lang nicht Bestandteil der Fruchtfolge des Betriebes sind (5-Jahres- Regelung). Nicht zum Dauergrünland zählt der ununterbrochene Anbau von Klee, Kleegras, Luzerne, Gras- und Klee-Luzerne-Gemischen bzw. das Wechselgrünland.

18. Quellen, Quellsümpfe, Seggenrieder oder Hochstaudenfluren zu verändern, zu zerstören oder in andere Nutzungen zu überführen (auch durch übermäßige Beweidung/ Tritt von Wei- detieren).

19. Wald- oder Forstflächen oder Gehölzbestände zu beweiden.

20. Wald umzuwandeln, Erstaufforstungen vorzu- nehmen, Weihnachtsbaum-, Schmuckreisig- oder Baumschulkulturen anzulegen.

21. Hochsitze (geschlossene Kanzeln) sowie offe- Bevorzugte Standorte für die Errichtung ne Ansitzleitern in sensiblen Bereichen (§ 62- von Ansitzeinrichtungen sind im Wald, Biotopen, landschaftlich exponierten Kuppen am Waldrand sowie in der Feldflur frei- und Auen) zu errichten. stehend oder angelehnt ohne Schädi- gung der Feldgehölze oder Einzelbäu- me. 22. Wildäsungsflächen und Wildfütterungen ein- schließlich Ablenkungsfütterungen und Kirrun- gen (im Sinne der Fütterungsverordnung vom 23.01.1998) in ökologisch sensiblen Bereichen (z. B. § 62-Biotopen) anzulegen oder vorzu- nehmen. 23. Holzrückearbeiten mit Motorfahrzeugen au- ßerhalb der Wege und Rückegassen/ Rückeli- nien vorzunehmen. 24. Bäume außerhalb des Waldes, Hecken, Feld- Als Beschädigung gilt auch das Verlet- oder Ufergehölze, Obstbäume, wildwachsende zen des Wurzelwerks oder das Verdich- Pflanzen, Pilze oder Flechten gänzlich oder ten des Bodens im Traufbereich. teilweise zu beseitigen, zu beschädigen, aus- Form- und Pflegeschnitte sind gemäß zureißen, auszugraben, abzutrennen oder in § 64 LG NW zulässig. sonstiger Weise in ihrem Bestand zu gefähr- den. Die Beseitigung abgängiger Obstgehölze ist nach Zustimmung durch die Untere Land- schaftsbehörde zulässig. 25. wildlebende Tiere zu fangen, zu töten, zu ver- letzen oder mutwillig zu beunruhigen, ihnen nachzustellen oder zu ihrem Fang geeignete Vorrichtungen anzubringen. 26. Brut- und Lebensstätten wildlebender Tiere zu Darunter fallen auch Bäume mit Hors- zerstören, ihre Puppen, Larven, Eier oder son- ten oder Bruthöhlen.

Stand: Januar 2009 17 Kreis Euskirchen – Der Landrat LANDSCHAFTSPLAN 36a „Schleiden“ – Vorentwurf

Planquadrat Textliche Darstellung Erläuterungsbericht Ziffer (ergänzende Hinweise und Erläuterungen)

stige Entwicklungsformen fortzunehmen, zu sammeln, zu beschädigen, zu entfernen oder in sonstiger Weise deren Fortpflanzung zu be- hindern. 27. Pflanzen, deren vermehrungsfähige Teile so- wie Tiere einzubringen, auszusetzen oder an- zusiedeln.

REGELUNGEN ZUR UNBERÜHRTHEIT (UNBERÜHRTHEITSKLAUSEL)

Unberührt von den allgemeinen Verboten bleibt insbesondere: 1. die ordnungsgemäße Landwirtschaft in der

bisherigen Art und im bisherigen Umfang mit Ausnahme der Verbote: 4 (Verkaufsbuden),

11 (Gewässer und ihre Ufer) 12 (Grundwasser), 13 (Ausbringung fester und flüssiger Stof- fe) 14 (Lagerstätten), 17 (Umbruch von Dauergrünland und Brachflächen), 18 (Beweidung von Feuchtbereichen), 19 (Waldweide), 20 (Weihnachtsbaumkulturen), 24 (Gehölze). Ordnungsgemäße Landwirtschaft ist insbesondere: − der Anbau von Kulturpflanzen so- wie die Haltung von Nutztieren, − das Errichten ortsüblicher Weide- zäune und Tierfanggatter bis zu 1,5 m Höhe aus Draht, Stachel- draht, oder Knotengittergeflecht und mit Holzpfählen, ferner Elekt- rozäune, − die Anlage von Einrichtungen zur Viehtränkung außerhalb von Ge- wässern und deren Uferbereichen. Abweichend davon bleibt erlaubt: − bei aktueller oder zukünftiger Teilnahme an landwirtschaftlichen Extensivierungspro- grammen (mit Ausnahme des Vertragsnatur- schutzes): die Wiederaufnahme der recht- mäßig ausgeübten Nutzung nach Ablauf des Programms. Dieses gilt auch für Ackerflä- chen, die im Rahmen der vorgenannten Pro- gramme in Grünland umgewandelt worden sind bzw. werden.

18 Stand: Januar 2009 Kreis Euskirchen – Der Landrat LANDSCHAFTSPLAN36a „Schleiden“ - Vorentwurf

Planquadrat Textliche Darstellung Erläuterungsbericht Ziffer (ergänzende Hinweise und Erläuterungen)

− schonende Form- und Pflegeschnitte zur Be- seitigung des Zuwachses der Pflanzen ganz- jährig sowie ein Zurückdrängen des Wurzel- werkes im Rahmen der ordnungsgemäßen Bodenbearbeitung. Dieses trifft auch auf Strukturen, die im Rah- men der Flurbereinigung angelegt worden sind, zu. Bei einem Gehölzschnitt sind die un- ter Ziffer 5.2 angeführten allgemeinen Vorga- ben und Grundsätze zu beachten. − der Umbruch im Rahmen von Flächenstillle- gungsprogrammen. − die Ausbringung von Pflanzenschutzmitteln und Düngern gemäß den landwirtschaftlichen Fachgesetzen auf bisher bereits intensiv ge- düngten und / oder mit pflanzenschutzmittel behandelten Flächen.

− bei aktueller oder zukünftiger erstmaliger Teilnahme am Vertragsnaturschutz (z.B. KU-

LAP) auf Privatflächen:

• die Wiederaufnahme der rechtmäßig aus- Der Kreis weist darauf hin, dass der geübten Nutzung nach Ablauf des Vertra- Vertragsnehmer nicht an die Bewirt- ges. Mit Abschluss eines Folgevertrages ist schaftungsauflagen gebunden ist, so- die vertraglich geregelte Nutzung auf Dau- fern der Kreis seinerseits den Vertrag er fortzuführen, solange ein entsprechen- z. B. aufgrund fehlender Finanzmittel des Vertragsangebot besteht. nicht fortführen kann. Auf die Bestimmungen des § 62 LG NW wird hingewiesen.

2. die ordnungsgemäße Forstwirtschaft in der bisherigen Art und im bisherigen Umfang, mit Ausnahme des Verbotes

23 (Holzrückearbeiten).

Ordnungsgemäße Forstwirtschaft ist insbesondere: - der Anbau und die Nutzung von Kulturpflanzen, - Maßnahmen im Kalamitätsfall, - Maßnahmen zum Schutz gepolter- ten Holzes auf mit der Unteren Landschaftsbehörde abgestimmten Plätzen, - Schutzmaßnahmen gegen Wild, - die Errichtung ortsüblicher Kultur- zäune bis zu 2 m Höhe,

3. die ordnungsgemäße Ausübung der Fischerei.

Zur ordnungsgemäßen Fischereiaus- übung gehört nach § 3 Abs. 2 Landesfi- schereigesetz NW auch die Durchfüh- rung von Hegemaßnahmen. Auf den Runderlass des Ministeriums für Um-

Stand: Januar 2009 19 Kreis Euskirchen – Der Landrat LANDSCHAFTSPLAN 36a „Schleiden“ – Vorentwurf

Planquadrat Textliche Darstellung Erläuterungsbericht Ziffer (ergänzende Hinweise und Erläuterungen)

welt, Raumordnung und Landwirtschaft vom 14.11.1997 – III B 2-605.15.01.00/ III B 6-765.11 (MBl. NW S. 1480)– wird hingewiesen.

4. die ordnungsgemäße Ausübung der Jagd

einschließlich des Jagdschutzes im Sinne von § 25 LJG NW, mit Ausnahme der Verbo- te

21 (Ansitzeinrichtungen) und 22 (Wildäsungsflächen).

Ordnungsgemäße Jagd ist insbesonde- re: − die Versorgung von krank ge- schossenem oder schwer krankem Wild, − Wildfütterungen in Notzeiten ge- mäß § 25 LJG NW, − die Errichtung ortsüblicher Zäune zur Begrenzung von Wildschäden.

Unberührt bleibt darüber hinaus:

− die stickstofffreie Düngung von Wildwie- sen im Einzelfall nach Maßgabe eines gebietsspezifischen Pflege- und Entwick- lungsplanes/ Sofortmaßnahmenkonzep- tes/ Waldpflegeplanes.

Des Weiteren bleiben neben allgemeinen auch von den gebietsspezifischen Verboten unbe- rührt :

5. die ordnungsgemäße Ausübung der Imkerei einschließlich der vorübergehenden Einstel- lung von Bienenkästen, sofern sie nicht mit der Errichtung von baulichen Anlagen ver- bunden ist.

6. die von der Unteren Landschaftsbehörde an-

geordneten, genehmigten oder mit ihr abge- stimmten/ vertraglich vereinbarten Ent- wicklungs-, Pflege- und Optimierungsmaß- nahmen.

7. Maßnahmen, die der Funktionssicherung Hierzu zählen insbesondere Maßnah-

gemäß § 63 BNatSchG sowie der Unterhal- men gemäß § 19 Abs. 2 Satz 1 AKG tung/ Wartung von Verkehrswegen sowie sowie die bei Störfällen für die Auf- Ver- und Entsorgungsleitungen dienen. rechterhaltung einer gesicherten Ener- gieversorgung unaufschiebbaren Repa- raturen.

8. Gewässerunterhaltungsmaßnahmen, die auf-

grund eines mit der Unteren Landschaftsbe- hörde abgestimmten Gewässerunterhal- tungsplanes durchgeführt werden.

20 Stand: Januar 2009 Kreis Euskirchen – Der Landrat LANDSCHAFTSPLAN36a „Schleiden“ - Vorentwurf

Planquadrat Textliche Darstellung Erläuterungsbericht Ziffer (ergänzende Hinweise und Erläuterungen)

9. Maßnahmen aus Gründen der Verkehrssi-

cherungspflicht gemäß § 34 (4c) LG NW; sie obliegen den Grundstückseigentümerinnen und -eigentümern oder den Grundstücksbe- sitzerinnen und -besitzern ausschließlich im Rahmen des Zumutbaren und sind vor ihrer Durchführung der Unteren Landschaftsbe- hörde anzuzeigen. Maßnahmen zur Abwehr einer unmittelbar drohenden gegenwärtigen Gefahr sind der unteren Landschaftsbehörde nachträglich unverzüglich anzuzeigen.

10. vorübergehend errichtete bauliche Anlagen der Bezirksregierung, die zur Ermittlung der Grundlagen der Wasserwirtschaft erforderlich sind nach Zustimmung der Unteren Land- schaftsbehörde.

11. Untersuchungen von Altlasten sowie schädli- chen Bodenveränderungen einschl. der Ver- dachtsflächen sowie ggf. deren Sanierung nach Zustimmung der Unteren Landschafts- behörde, darüber hinaus die Abgrenzung be- lasteter Gewässerbereiche und Auen als Ge- biete mit erhöhten Schadstoffgehalten in Bö- den gem. § 12 (10) BBodSchV.

12. sonstige rechtmäßig ausgeübte Nutzungen Darunter fällt auch die Gewinnung von aufgrund bestandskräftiger Genehmigungen Trinkwasser sowie Anlagen zu Vertei- oder aufgrund eigentumsrechtlichen Bestand- lung, Transport und Speicherung von schutzes. Trink-/ Abwasser. Rechtmäßig bestehende Drainagebiete ge- Unberührt hiervon bleibt die Einhaltung nießen Bestandsschutz, die Unterhaltung, anderer gesetzlicher Vorschriften, z.B. Wartung und Pflege dieser Anlagen sind der nach Bau-, Wasser- und Artenschutz- Unteren Landschaftsbehörde anzuzeigen. recht.

13. die Durchführung von Veranstaltungen, denen die Untere Landschaftsbehörde bzw. im Wald der Landesbetrieb Wald und Holz NRW zuge- stimmt haben.

14. das Verbrennen von Schlagabraum in der freien Landschaft entsprechend den Rege- lungen der Kommune mit ausdrücklicher Zu- stimmung der Unteren Landschaftsbehörde bzw. im Wald entsprechend der Regelungen und mit Zustimmung des Landesbetriebes Wald und Holz NRW.

HINWEISE AUF BEFREIUNGEN

Befreiungen nach § 69 LG NW

Von den Geboten und Verboten kann die Untere Landschaftsbehörde nach § 69 LG NW auf Antrag Befreiung ertei- len, wenn a) die Durchführung der Vorschrift im Einzelfall aa) zu einer nicht beabsichtigten Härte führen würde und die Abweichung

Stand: Januar 2009 21 Kreis Euskirchen – Der Landrat LANDSCHAFTSPLAN 36a „Schleiden“ – Vorentwurf

Planquadrat Textliche Darstellung Erläuterungsbericht Ziffer (ergänzende Hinweise und Erläuterungen)

mit den Belangen des Naturschut- zes und der Landschaftspflege zu vereinbaren ist, oder ab) zu einer nicht gewollten Beeinträch- tigung von Natur und Landschaft führen würde oder b) überwiegende Gründe des Wohls der Allgemeinheit die Befreiung er- fordern.

In der Befreiung kann eine Geldleistung

im Sinne des § 5 angeordnet werden. Der Beirat der Unteren Landschaftsbe- hörde kann einer beabsichtigten Befrei- ung mit der Folge widersprechen, dass der Kreistag über den Widerspruch zu unterrichten ist. Hat der Beirat nicht in- nerhalb von sechs Wochen nach Auf- forderung eine Stellungnahme abgege- ben, so kann die Untere Landschafts- behörde ohne die Stellungnahme ent- scheiden. Hält der Kreistag den Wider- spruch für berechtigt, muss die Untere Landschaftsbehörde die Befreiung ver- sagen. Wird der Widerspruch für unbe- rechtigt gehalten, hat die Untere Land- schaftsbehörde die Befreiung zu ertei- len. Die Weisungsbefugnis der Land- schaftsbehörden nach § 8 Abs. 3 bleibt unberührt. Für die Befreiung von den Geboten und Verboten der forstlichen Nutzung (§ 35 LG NW) ist abweichend von § 69 Abs. 1 LG NW der Landesbetrieb Wald und Holz NRW zuständig. Sie entscheidet im Einvernehmen mit der Unteren Landschaftsbehörde.

REGELUNGEN BEI ORDNUNGSWIDRIGKEITEN

Nach § 70 Abs. 1 Ziff. 2 LG NW handelt ord- Gemäß § 71 LG NW können Ord- nungswidrig, wer vorsätzlich oder fahrlässig ei- nungswidrigkeiten nach § 70 LG NW nem gemäß § 34 Abs. 1 bis 4 LG NW in diesem mit einer Geldbuße geahndet werden. Landschaftsplan enthaltenem allgemeinen oder Die Höhe der Geldbuße richtet sich gebietsspezifischen Verbot zuwiderhandelt. nach dem Bußgeldkatalog in der jeweils gültigen Fassung (z. Zt. bis 50.000,--€). Gegenstände, die zur Begehung einer Ordnungswidrigkeit nach § 70 LG NW gebraucht oder bestimmt gewesen sind, können eingezogen werden. § 70 LG NW wird nicht angewendet, wenn die Tat nach anderen Rechtsvorschriften mit Strafe bedroht ist. Von dieser Rege- lung ausgenommen sind die in den Bußgeldvorschriften geregelten Fälle der einfachen Sachbeschädigung; ihre Ahndung nach § 303 des Strafgesetz- buches ist ausgeschlossen.

22 Stand: Januar 2009 Kreis Euskirchen – Der Landrat LANDSCHAFTSPLAN36a „Schleiden“ - Vorentwurf

Planquadrat Textliche Darstellung Erläuterungsbericht Ziffer (ergänzende Hinweise und Erläuterungen)

2.1-1 NATURSCHUTZGEBIET "KERMETER"

Fc, Gc, Gd Größe: ca. 62 ha .

Die Festsetzung bezieht sich auch auf folgende Hierbei handelt es sich um Flächen, die Flurstücke, die auf Grund ihrer Kleinräumigkeit in der als Enklaven innerhalb des National- Festsetzungskarte nicht dargestellt werden. parks Eifel liegen.

Gemarkung Flur Flurstück

Dreiborn 17 2611

Schöneseiffen 2 27

Gemünd 8 8

Gemünd 8 10

Gemünd 8 248

Gemünd 17 7

Gemünd 8 219

Gemünd 8 218

Gemünd 8 164

Gemünd 8 20

Gemünd 8 165

Gemünd 8 7

Gemünd 8 53

Gemünd 8 46

Gemünd 8 242

Gemünd 34 23

Gemünd 8 23

Gemünd 20 30

Schutzzweck: Folgendes Natura-2000-Gebiet (FFH- Die Festsetzung als Naturschutzgebiet erfolgt gemäß Gebiet) liegt innerhalb des Naturschutz- § 20 a), b), c) LG und 48c LG NW insbesondere gebietes:

– wegen der Bedeutung eines großen Teils des DE-5404-301 „Kermeter“ Gebietes für die Errichtung eines zusammenhän- genden ökologischen Netzes besonderer Das Gebiet ist Teil des im Rahmen des Schutzgebiete in Europa (Natura 2000); Buchenwaldkonzeptes NRW genannten ca. 3000 ha großen Buchen- – zur Erhaltung und Entwicklung folgender natürli- Waldreservates "Kermeter". Es gehört cher Lebensräume von gemeinschaftlichem Inte- zu den größten und bestausgestatteten resse gemäß Anhang I der FFH-Richtlinie: Laubwaldgebieten im Rheinland. – Erhaltung und Entwicklung großflächig zusam- menhängender, naturnaher Hainsimsen- Das Gebiet stellt einen landesweit be-

Stand: Januar 2009 23 Kreis Euskirchen – Der Landrat LANDSCHAFTSPLAN 36a „Schleiden“ – Vorentwurf

Planquadrat Textliche Darstellung Erläuterungsbericht Ziffer (ergänzende Hinweise und Erläuterungen)

Buchenwälder (9110) und Waldmeister- deutsamen großflächigen Waldkomplex Buchenwälder (9130) mit ihrer typischen Fauna dar mit repräsentativen Hainsimsen- (auch für den Grauspecht, Schwarzspecht, und und Waldmeister-Buchenwäldern, Brutplätze für Schwarz- und Rotmilan) und Flora Schluchtwäldern, Silikatschutthalden in ihren verschiedenen Entwicklungsstufen / Al- (mit Felsbildungen) und Heiden sowie tersphasen und in ihrer standörtlich typischen Va- einem der wenigen Vorkommen von riationsbreite, inklusive ihrer Vorwälder, Ge- Labkraut-Eichen-Hainbuchenwäldern in büschstadien und Staudenfluren sowie ihrer NRW. Der Kermeter hat hohe Bedeu- Waldränder, tung für Tag- und Nachtgreife sowie die Wildkatze.

- Erhaltung und Entwicklung naturnaher, meist krautreicher Labkraut-Eichen-Hainbuchen-wälder (9170) mit ihrer typischen Fauna (z.B. Mittel- specht) und Flora in ihren verschiedenen Entwick- lungsstufen/Altersphasen und in ihrer standörtlich typischen Variationsbreite, inklusive ihrer Vorwäl- der, Gebüschstadien und Staudenfluren sowie ih- rer Waldränder,

– Erhaltung und Entwicklung artenreicher Flach- Das Gebiet besteht aus 4 Teilbereichen. landmähwiesen (6510) sowie Berg-Mähwiesen Es handelt sich dabei um Waldbereiche (6520) mit ihrer charakteristischen Vegetation des Meisberges sowie zweier Täler, die und Fauna, nur teilweise Bestandteil des National- parkes Eifel sind. Es handelt sich hier- bei u. a. um Restflächen des früheren, großräumigen Naturschutzgebietes Kermeter, dass in den Nationalpark Ei- fel einbezogen wurde.

– Erhaltung und Entwicklung naturnaher Schlucht- und Hangmischwälder (9180) mit ih- rer typischen Fauna und Flora in ihren verschie- denen Entwicklungsstufen/ Altersphasen und in ihrer standörtlich typischen Variationsbreite, in- klusive ihrer Vorwälder, Gebüsche und Stauden- fluren sowie Waldränder,

– Erhaltung und Entwicklung bachbegleitender Er- len-Eschenwälder mit ihrer typischen Fauna und Flora in ihren verschiedenen Entwicklungsstu- fen/Alterphasen und in ihrer standörtlich typi- schen Variationsbreite, inkl. Ihrer Vorwälder und Staudenfluren sowie ihrer lebensraumtypischen Grundwasser- und Überflutungsverhältnisse,

- Erhaltung und Entwicklung naturnaher Silikatfel- sen (8220) mit ihrer typischen Vegetation und Fauna sowie der Silikatfelskuppen (8230) mit ih- rer typischen Pioniervegetation und Fauna, z.B. der Mauereidechse,

- Erhaltung und Entwicklung naturnaher Silikat- schutthalden (8150) mit ihrer typischen Vegetati- on und Fauna,

- Erhaltung und Entwicklung naturnaher Fließge- wässer mit Unterwasservegetation, (3260) ein- schließlich ihrer Fisch-, Benthos- und sonstigen gewässertypischen Fauna, des typischen Gewäs-

24 Stand: Januar 2009 Kreis Euskirchen – Der Landrat LANDSCHAFTSPLAN36a „Schleiden“ - Vorentwurf

Planquadrat Textliche Darstellung Erläuterungsbericht Ziffer (ergänzende Hinweise und Erläuterungen)

serchemismus sowie der natürlichen Dynamik, Struktur und Durchgängigkeit. Das Schutzziel be- zieht auch die Kontaktbiotope in der Aue mit ein,

- Erhaltung und Entwicklung artenreicher Flach- landmähwiesen (6510) sowie Berg-Mähwiesen (6520) mit ihrer charakteristischen Vegetation und Fauna,

- Erhaltung und Entwicklung typisch ausgebildeter trockener Heiden (4030) mit ihrer charakteristi- schen Vegetation und Fauna,

- Erhaltung und Entwicklung artenreicher Borst- grasrasen (6230) mit ihrer charakteristischen Vegetation und Fauna,

- zur Erhaltung folgender wildlebender Vogelarten Das vielfältige Biotopmosaik bietet zahl- gemäß Anhang I der Richtlinie 79/409/EWG des reichen gefährdeten Tier- und Pflan- Rates vom 2. April 1979 über die Erhaltung wild- zenarten Lebensraum. Insbesondere lebender Vogelarten (Vogelschutz-Richtlinie) Arten mit hohen Arealansprüchen wie Schwarz-, Grau- und Mittelspecht, aber - Eisvogel A229 auch Uhu oder Milane profitieren von - Mittelspecht A238 der Großflächigkeit und Unberührtheit des Gebietes - Neuntöter A338 - Rotmilan A074 - Uhu A215 - Schwarzmilan A073 - Grauspecht A234 - Schwarzspecht A236

- zur Erhaltung von Arten der Anhänge II und IV Das individuenstarke Vorkommen der der Richtlinie 92/43/EWG des Rates vom 21. Mai Wildkatze ist eines der bedeutsamsten 1992 zur Erhaltung der natürlichen Lebensräume in der Eifel. sowie der wildlebenden Pflanzen und Tiere (FFH- Richtlinie), insbesondere Fledertieren und Wild- katze

- zur Erhaltung, Förderung und Wiederherstellung Nördlich von Gemünd erstrecken sich der Lebensgemeinschaften und Lebensstätten auf den trockenen, voll besonnten, süd- von seltenen und gefährdeten sowie landschafts- exponierten Steilhängen des Urfttales raumtypischen Tier- und Pflanzenarten in einem Traubeneichenwälder, die aus Nieder- großen, zusammenhängenden und weitgehend wäldern hervorgegangen sind. Die lich- unzerschnittenen Waldgebiet, ten Waldbereiche bieten in der Kraut- − schicht einigen seltenen Pflanzen Le- zur Erhaltung, Förderung und Wiederherstellung bensraum. der Lebensstätten von störungsempfindlichen, seltenen und gefährdeten sowie landschafts- Drei Bachtäler mit zum Teil wertvollem raumtypischen Tier- und Pflanzenarten in großen Feucht- und Magergrünland gliedern die zusammenhängenden Waldökosystemen, zur Laubwaldbereiche. Die strukturreichen Erhaltung des Lebensraumes für mehrere nach Wiesentäler bieten vielen Tier- und der Roten Liste in Nordrhein-Westfalen gefährde- Pflanzenarten, darunter insbesondere te Pflanzen- und Tierarten, mehreren Schmetterlings- und Repti- lienarten sowie einigen Orchideenarten, − zur Erhaltung eines Biotopkomplexes aus wär- Lebensraum. meliebenden Traubeneichenwäldern als naturna- he Waldgesellschaft, zwei wertvollen, extensiv genutzten Wiesentälern und einem naturnahen

Stand: Januar 2009 25 Kreis Euskirchen – Der Landrat LANDSCHAFTSPLAN 36a „Schleiden“ – Vorentwurf

Planquadrat Textliche Darstellung Erläuterungsbericht Ziffer (ergänzende Hinweise und Erläuterungen)

Abschnitt der Urftaue, − zur Erhaltung eines großen, zusammenhängen- den Waldbestandes als Erosionsschutz an den steilen Talhängen der Urft, − zur Erhaltung und Optimierung des Gebietes als gut ausgeprägter Biotopkomplex mit in Nordrhein- Westfalen gefährdeten Biotoptypen, − zur Erhaltung der landschaftlichen und funktiona- len Einheit von Talaue und bewaldeten Talhän- gen (hydrologische, klimatische, ökologische Ausgleichsfunktion).

− zur Erhaltung und Optimierung folgender nach § Folgende nach § 62 LG NW geschützte 62 LG NW geschützter Biotope: Biotope liegen innerhalb des Gebietes:

– Magerwiesen und -weiden (zEA1) GB 5304-271, GB 5405-560

– Fliessgewässer (yFM1)

– Quellbereiche (yFK1)

Folgende schutzwürdige Biotope (Biotopkataster Folgende schutzwürdige Biotope (Bio- NRW) liegen innerhalb des Gebietes: topkataster NRW) liegen innerhalb des Gebietes: − Naturnahe und unverbaute Bachabschnitte BK 5405-008 − Wälder trockenwarmer Standorte − Nass- und Feuchtweide − Magerweide − Sumpfquelle

- aus naturwissenschaftlichen, natur- und landes- kundlichen Gründen und wegen der biogeogra- phischen Bedeutung, - wegen der Seltenheit, der besonderen Eigenart und der hervorragenden Schönheit des Gebietes, welches geprägt ist durch

− ein abwechslungsreiches Landschaftsbild mit einem Mosaik aus unterschiedlichen natürlichen Biotoptypen und kulturraumtypischen Nutzungs- strukturen,

– das Vorkommen von charakteristischen und voll- ständigen Biotopausbildungen, die eine große Struktur- und Biotopvielfalt und einen hohen Ver- zahnungsgrad mit seltenen und geschützten Bio- toptypen aufweisen,

– Bedeutung des Gebietes im Biotopverbund zu anderen Schutzgebieten von besonderer Bedeu- tung,

– zur Entwicklung eines Laubwaldgebietes mit ex- tensiv genutzten Grünlandflächen mit dem für na- türliche Laubwaldgesellschaften typischen Arten- spektrum,

– zur Überführung der Altersklassenbestände in

26 Stand: Januar 2009 Kreis Euskirchen – Der Landrat LANDSCHAFTSPLAN36a „Schleiden“ - Vorentwurf

Planquadrat Textliche Darstellung Erläuterungsbericht Ziffer (ergänzende Hinweise und Erläuterungen)

naturnahe Laubwälder mit einem kleinflächigen natürlichen Mosaik der verschiedenen Altersstu- fen und standörtlicher Variationen.

− wegen seiner Funktion als regionale und landes- Folgende Biotopverbundflächen kom- weit bedeutsame Biotopverbundfläche, men in dem Gebiet vor: VB-K -5304-021

Zur Erreichung des Schutzzweckes gelten die für Na- turschutzgebiete unter 2.1.0 festgesetzten allgemei- nen Verbote Nr. 1 bis 27, die besonderen Festset- zungen für die forstliche Nutzung gemäß Ziff. 4, so- wie die Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen gemäß Ziff. 5.

Darüber hinaus gelten folgende gebietsspezifi- sche Verbote :

– der Einsatz von Fallen, die für den Todfang von

Wildkatzen geeignet sind.

– Grünlandflächen in der Zeit vom 01.04. bis 30.06. abzuschleppen oder zu walzen. Sofern die Witterung ein Abschleppen außerhalb des genannten Zeitraumes nicht zulässt, kann in Abstimmung mit der Unteren Landschaftsbehör- de eine andere Vereinbarung getroffen werden.

– Grünland mit Pferden mit mehr als 2 GVE/ ha oder durch Koppelschafhaltung in der Zeit vom 01. November bis zum 31. März zu beweiden. Sollte sich zeigen, dass dies dem Schutzzweck zuwider läuft, ist die Untere Landschaftsbehörde berechtigt, die Winterbeweidung gänzlich zu un- tersagen. Die ganzjährige Beweidung von bishe- rigen Mähweiden oder die Nachbeweidung von Flächen, die bislang als Wiese genutzt wurden, bedarf der Zustimmung der unteren Landschafts- behörde. Folgende Maßnahmen werden festgesetzt (§ 26 LG NW bzw. in Verbindung mit § 25 LG NW): 5.1/ 2.1-1-1 bis 5.1/2.1-1-3

Die Umsetzung der Maßnahmen erfolgt im Rahmen Die Erarbeitung des Pflege- und Ent- der Durchführungsplanung nach Maßgabe eines ge- wicklungskonzeptes erfolgt durch die bietsspezifischen, parzellenscharfen Pflege- und Untere Landschaftsbehörde in Abstim- Entwicklungskonzeptes. bzw. Sofortmaßnahmenkon- mung mit den anderen zu beteiligenden zeptes. Behörden. Das SoMaKo wird durch den Landesbetrieb Wald und Holz NRW er- arbeitet.

Stand: Januar 2009 27 Kreis Euskirchen – Der Landrat LANDSCHAFTSPLAN 36a „Schleiden“ – Vorentwurf

Planquadrat Textliche Darstellung Erläuterungsbericht Ziffer (ergänzende Hinweise und Erläuterungen)

2.1-2 NATURSCHUTZGEBIET "MORSBACHTAL" WESTLICH MORSBACH

Dd Größe: ca. 3,3 ha

Schutzzweck: Die Festsetzung als Naturschutzgebiet erfolgt ge- mäß § 20 Buchstaben a, b, c LG NW insbesondere − zur Erhaltung des Lebensraumes für mehrere Der Oberlauf des Morsbaches westlich nach der Roten Liste in Nordrhein-Westfalen von Morsbach durchfließt ein Tälchen gefährdete Pflanzen- und Tierarten, mit überwiegend extensiv genutzten Grünlandflächen, die in der Talsohle − zur Erhaltung und Optimierung des Gebietes stark vernässt sind. An den Hängen als gut ausgeprägter Biotopkomplex mit in finden sich Reste von Magergrünland Nordrhein-Westfalen gefährdeten Biotoptypen, und mehrere z.T. alte Einzelbäume so- − zur Erhaltung und Optimierung eines wertvol- wie Gehölzstreifen. Das strukturreiche len Wiesentals mit überwiegend extensiv ge- Wiesental bietet vielen Tier- und Pflan- nutztem Feucht- und Magergrünland, Quellbe- zenarten Lebensraum. reichen und Kleingehölzen. − Optimierung des Gebietes als gut ausgepräg- ter, strukturreicher Fließgewässerkomplex mit Erlenauwäldern, Hochstaudensäumen, Feuchtgrünland und Quellfluren, − zur Erhaltung und Optimierung von Kleinge- wässern für Amphibien, Libellen u.a., − zur Wiederherstellung einer durchgehend na- turnahen Aue, − zur Erhaltung des Lebensraumes der Wildkat- ze, insbesondere der Bachtäler als Wander- korridor im Verbreitungsgebiet, Gemäß Biotopkataster NW kommen folgende Folgende schutzwürdige Biotope (Bio- Biotoptypen vor: topkataster NRW) liegen innerhalb des Gebietes: BK-5404-901  Naturnahe und unverbaute Bachabschnitte  Magerwiese  Sumpfquelle,  Nass- und Feuchtwiese und -weide − wegen seiner Funktion als regional bedeutsa- Folgende Biotopverbundflächen kom- me Biotopverbundfläche, men in dem Gebiet vor: VB-K 5404-005 Zur Erreichung des Schutzzweckes gelten die für Naturschutzgebiete unter 2.1.0 festgesetzten all- gemeinen Verbote Nr. 1 bis 27, die besonderen Festsetzungen für die forstliche Nutzung gemäß Ziff. 4, sowie die Pflege- und Entwicklungsmaß- nahmen gemäß Ziff. 5. Darüber hinaus gelten folgende gebietsspezifi- sche Verbote :

- der Einsatz von Fallen, die für den Todfang von Wildkatzen geeignet sind.

28 Stand: Januar 2009 Kreis Euskirchen – Der Landrat LANDSCHAFTSPLAN36a „Schleiden“ - Vorentwurf

Planquadrat Textliche Darstellung Erläuterungsbericht Ziffer (ergänzende Hinweise und Erläuterungen)

- Grünlandflächen in der Zeit vom 01.04. bis 30.06. abzuschleppen oder zu walzen. Sofern die Witterung ein Abschleppen außer- halb des genannten Zeitraumes nicht zulässt, kann in Abstimmung mit der Unteren Land- schaftsbehörde eine andere Vereinbarung ge- troffen werden. - Grünland mit Pferden mit mehr als 2 GVE/ ha oder durch Koppelschafhaltung in der Zeit vom 01. November bis zum 31. März zu beweiden. Sollte sich zeigen, dass dies dem Schutzzweck zuwider läuft, ist die Untere Landschaftsbehör- de berechtigt, die Winterbeweidung gänzlich zu untersagen. Die ganzjährige Beweidung von bisherigen Mähweiden oder die Nachbewei- dung von Flächen, die bislang als Wiese ge- nutzt wurden, bedarf der Zustimmung der unte- ren Landschaftsbehörde. Folgende Maßnahmen werden festgesetzt (§ 26 LG NW bzw. in Verbindung mit § 25 LG NW): 5.1/ 2.1-2-1 bis 5.1/ 2.1-2-9 Die Umsetzung der Maßnahmen erfolgt im Rah- Die Erarbeitung des Pflege- und Ent- men der Durchführungsplanung nach Maßgabe wicklungskonzeptes erfolgt durch die eines gebietsspezifischen, parzellenscharfen Pfle- Untere Landschaftsbehörde in Abstim- ge- und Entwicklungskonzeptes. mung mit den anderen zu beteiligenden Behörden.

2.1-3 NATURSCHUTZGEBIET "LAßBACHTAL" NÖRDLICH HERHAHN

Ec, Dd, Ed Größe: ca. 28,9 ha Schutzzweck: Die Festsetzung als Naturschutzgebiet erfolgt ge- mäß § 20 Buchstaben a, b LG NW insbesondere − zur Erhaltung des Lebensraumes für mehrere Das Laßbachtal als Seitental zum Ufttal nach der Roten Liste in Nordrhein-Westfalen ist ein insgesamt relativ naturnahes gefährdete Pflanzenarten, Bachtal, dessen Quellbäche eine Reihe von Beeinträchtigungen aufweisen − zur Erhaltung und Optimierung des Gebietes (Fischteiche, Fichtenaufforstungen, als gut ausgeprägter Biotopkomplex mit in Wege- und Kanalbau, Rückhaltebe- Nordrhein-Westfalen gefährdeten Biotoptypen, cken). − zur Erhaltung und Optimierung eines wertvol- Im Unterlauf hingegen finden sich len Bachsystems mit überwiegend extensiv bachbegleitend wertvolles, extensiv genutztem Feucht- und Magergrünland sowie genutztes Feuchtgrünland und Erlen- mit Resten von bachbegleitendem Erlen- Ufergehölz. Ufergehölz, Die unteren Hangbereiche werden von − zur Erhaltung der landschaftlichen und funkti- artenreichem Magergrünland einge- onalen Einheit von Talaue und überwiegend nommen, die oberen Talflanken sind laubholzbestockten Talhängen, überwiegend mit naturnahen Eichen- − zur Erhaltung eines aufgelassenen Steinbru- wäldern bestockt. ches als ein die ökologische Vielfalt erhöhen- der Sonderstandort. Gemäß Biotopkataster NW kommen folgende Bio- Folgende schutzwürdige Biotope (Bio- toptypen vor: topkataster NRW) liegen innerhalb des Gebietes:

Stand: Januar 2009 29 Kreis Euskirchen – Der Landrat LANDSCHAFTSPLAN 36a „Schleiden“ – Vorentwurf

Planquadrat Textliche Darstellung Erläuterungsbericht Ziffer (ergänzende Hinweise und Erläuterungen)

− Naturnahe und unverbaute Bachabschnitte BK-5404-903 − Erlen-Ufergehölz − Magerwiesen und –weide − Nass- und Feuchtweide − wegen seiner Funktion als regional bedeutsa- Folgende Biotopverbundflächen kom- me Biotopverbundfläche, men in dem Gebiet vor: VB-K 5404-008 Zur Erreichung des Schutzzweckes gelten die für Naturschutzgebiete unter 2.1.0 festgesetzten all- gemeinen Verbote Nr. 1 bis 27, die besonderen Festsetzungen für die forstliche Nutzung gemäß Ziff. 4, sowie die Pflege- und Entwicklungsmaß- nahmen gemäß Ziff. 5. Darüber hinaus gelten folgende gebietsspezifi- sche Verbote :

– Die bestehenden Teichanlagen dürfen nicht als Der ordnungsgemäße Betrieb des Fischteiche genutzt werden. Ordnungswidrig im Rückhaltebeckens bleibt gewährleistet. Sinne des § 70 Abs. Nr. 2 LG handelt, wer dem o.g. Verbot zuwiderhandelt.

– der Einsatz von Fallen, die für den Todfang von

Wildkatzen geeignet sind.

– Grünlandflächen in der Zeit vom 01.04. bis 30.06. abzuschleppen oder zu walzen. Sofern die Witterung ein Abschleppen außer- halb des genannten Zeitraumes nicht zulässt, kann in Abstimmung mit der Unteren Land- schaftsbehörde eine andere Vereinbarung ge- troffen werden.

– Grünland mit Pferden mit mehr als 2 GVE/ ha oder durch Koppelschafhaltung in der Zeit vom 01. November bis zum 31. März zu beweiden. Sollte sich zeigen, dass dies dem Schutzzweck zuwider läuft, ist die Untere Landschaftsbehör- de berechtigt, die Winterbeweidung gänzlich zu untersagen. Die ganzjährige Beweidung von bisherigen Mähweiden oder die Nachbewei- dung von Flächen, die bislang als Wiese ge- nutzt wurden, bedarf der Zustimmung der unte- ren Landschaftsbehörde. Folgende Maßnahmen werden festgesetzt (§ 26 LG NW bzw. in Verbindung mit § 25 LG NW): 5.1/2-1-3-1* bis 5.1/2-1-3-8 Die Umsetzung der Maßnahmen erfolgt im Rah- Die Erarbeitung des Pflege- und Ent- men der Durchführungsplanung nach Maßgabe wicklungskonzeptes erfolgt durch die eines gebietsspezifischen, parzellenscharfen Pfle- Untere Landschaftsbehörde in Abstim- ge- und Entwicklungskonzeptes. mung mit den anderen zu beteiligenden Behörden.

30 Stand: Januar 2009 Kreis Euskirchen – Der Landrat LANDSCHAFTSPLAN36a „Schleiden“ - Vorentwurf

Planquadrat Textliche Darstellung Erläuterungsbericht Ziffer (ergänzende Hinweise und Erläuterungen)

2.1-4 NATURSCHUTZGEBIET „HORRENBACHTAL“ NORDÖSTLICH HERHAHN

Dc, Dd Größe: ca. 12,9 ha Schutzzweck: Das Horrenbachtal ist ein in weiten Tei- Die Festsetzung als Naturschutzgebiet erfolgt ge- len naturnahes Bachtal. Im Oberlauf mäß § 20 Buchstaben a, b LG NW insbesondere dominiert extensiv bewirtschaftetes, − teilweise brachgefallenes Feucht- und zur Erhaltung des Lebensraumes für mehrere Magergrünland, das sich durch einen nach der Roten Liste in Nordrhein-Westfalen hohen Artenreichtum auszeichnet. Die gefährdete Pflanzen- und Tierarten, oberen Hangbereiche sind hier nur − zur Erhaltung und Optimierung des Gebietes kleinflächig mit Laubholz bestockt und als gut ausgeprägter Biotopkomplex mit in durch größere Fichtenkulturen und We- Nordrhein-Westfalen gefährdeten Biotoptypen, gebau (großflächige Hangrutschung) beeinträchtigt. Im Unterlauf hingegen − zur Erhaltung und Optimierung eines wertvol- durchfließt der Horrenbach ein ausge- len Bachsystems mit überwiegend extensiv dehntes, nach der Nutzungsaufgabe genutztem Feucht- und Magergrünland sowie entstandenes Weiden- und Erlen- von bachbegleitendem Erlen- und Weiden- Ufergehölz. Ufergehölz, Der westliche Talhang wird hier von − zur Erhaltung und Entwicklung naturnaher einem größeren, zusammenhängenden Fließgewässer durch Bewahrung naturnaher Traubeneichenwald eingenommen. Im Gewässerstrukturen, Verbesserung der weiteren Verlauf wird das Bachtal durch Durchgängigkeit durch Beseitigung von Ver- zwei Fischteiche unterbrochen. rohrungen, Durchlässen und Teichanlagen (vorrangig im Hauptschluss gelegene), − zur Erhaltung der landschaftlichen und funkti- onalen Einheit von Talaue und überwiegend laubholzbestockten Talhängen, − zur Erhaltung zweier Hangquellen mit typi- scher, gut ausgebildeter Quellvegetation. Gemäß Biotopkataster NW kommen folgende Folgende schutzwürdige Biotope (Bio- Biotoptypen vor: topkataster NRW) liegen innerhalb des − Naturnahe und unverbaute Bachabschnitte Gebietes: − Weiden-Erlen-Ufergehölz BK-5404-902 − Magerweide − Nass- und Feuchtweide − Brachgefallenes Nass- und Feuchtgrünland − Hangquellen − wegen seiner Funktion als regional bedeutsa- Folgende Biotopverbundflächen kom- me Biotopverbundfläche, men in dem Gebiet vor: VB-K 5404-008, VB-K -5404-005 Zur Erreichung des Schutzzweckes gelten die für Naturschutzgebiete unter 2.1.0 festgesetzten all- gemeinen Verbote Nr. 1 bis 27, die besonderen Festsetzungen für die forstliche Nutzung gemäß Ziff. 4, sowie die Pflege- und Entwicklungsmaß- nahmen gemäß Ziff. 5. Darüber hinaus gelten folgende gebietsspezifi- sche Verbote :

– der Einsatz von Fallen, die für den Todfang von

Wildkatzen geeignet sind.

Stand: Januar 2009 31 Kreis Euskirchen – Der Landrat LANDSCHAFTSPLAN 36a „Schleiden“ – Vorentwurf

Planquadrat Textliche Darstellung Erläuterungsbericht Ziffer (ergänzende Hinweise und Erläuterungen)

– Grünlandflächen in der Zeit vom 01.04. bis 30.06. abzuschleppen oder zu walzen. Sofern die Witterung ein Abschleppen außer- halb des genannten Zeitraumes nicht zulässt, kann in Abstimmung mit der Unteren Land- schaftsbehörde eine andere Vereinbarung ge- troffen werden.

– Grünland mit Pferden mit mehr als 2 GVE/ ha oder durch Koppelschafhaltung in der Zeit vom 01. November bis zum 31. März zu beweiden. Sollte sich zeigen, dass dies dem Schutzzweck zuwider läuft, ist die Untere Landschaftsbehör- de berechtigt, die Winterbeweidung gänzlich zu untersagen. Die ganzjährige Beweidung von bisherigen Mähweiden oder die Nachbewei- dung von Flächen, die bislang als Wiese ge- nutzt wurden, bedarf der Zustimmung der unte- ren Landschaftsbehörde. Folgende Maßnahmen werden festgesetzt (§ 26 LG NW bzw. in Verbindung mit § 25 LG NW): 5.1/2.1-4-1 bis 5.1/2.1-4-8 Die Umsetzung der Maßnahmen erfolgt im Rah- Die Erarbeitung des Pflege- und Ent- men der Durchführungsplanung nach Maßgabe wicklungskonzeptes erfolgt durch die eines gebietsspezifischen, parzellenscharfen Pfle- Untere Landschaftsbehörde in Abstim- ge- und Entwicklungskonzeptes. mung mit den anderen zu beteiligenden Behörden.

2.1-5 NATURSCHUTZGEBIET „SEBESTAL“ SÜDLICH GEMÜND-MALSBENDEN

Ec, Fc, Ed Größe: ca. 16,8 ha Schutzzweck: Das Sebestal wird in weiten Teilen von Die Festsetzung als Naturschutzgebiet erfolgt ge- extensiv bewirtschaftetem, teilweise mäß § 20 Buchstaben a, b LG NW insbesondere brachgefallenem Feucht- und Mager- − grünland eingenommen, das sich durch zur Erhaltung des Lebensraumes für zahlrei- einen hohen Artenreichtum, insbeson- che nach der Roten Liste in Nordrhein- dere durch individuenreiche Orchideen- Westfalen gefährdete Pflanzen- und Tierarten, vorkommen, auszeichnet. − zur Erhaltung und Optimierung des Gebietes Das Tal wird im östlichen Hang durch als gut ausgeprägter Biotopkomplex mit in einige nichtsstandortgerechte Fichten- Nordrhein-Westfalen gefährdeten Biotoptypen, bestände geprägt. Im übrigen werden − zur Erhaltung und Optimierung eines wertvol- die Hänge von Eichenmischwald einge- len Bachtals mit extensiv genutztem und in nommen, der nach Osten hin in einen weiten Teilen brachgefallenem Feucht- und gut entwickelten, artenreiche Grünland- Magergrünland, Hecken-Komplex übergeht. - zur Erhaltung und Optimierung von Kleinge- wässern für Amphibien, Libellen u.a., - wegen der Eigenart und besonderen Schön- heit der in weiten Teilen naturnahen Auenland- schaft, − zur Erhaltung der landschaftlichen und funkti- onalen Einheit von Talaue und der land- schaftsästhetisch und ökologisch besonders wertvollen benachbarten Kulturlandschaft,

32 Stand: Januar 2009 Kreis Euskirchen – Der Landrat LANDSCHAFTSPLAN36a „Schleiden“ - Vorentwurf

Planquadrat Textliche Darstellung Erläuterungsbericht Ziffer (ergänzende Hinweise und Erläuterungen)

− zur Erhaltung zweier Hangquellen mit typi- scher, gut ausgebildeter Quellvegetation. − zur Erhaltung und Optimierung nach § 62 LG Folgende nach § 62 LG NW geschützte NW geschützter Biotope. Biotope liegen innerhalb des Gebietes: - Nass- und Feuchtgrünland (yEC1) GB 5404-727, GB 5404-726 - Quellbereiche (yFK2) - Fliessgewässer (yFM1) Gemäß Biotopkataster NW kommen folgende Folgende schutzwürdige Biotope (Bio- Biotoptypen vor: topkataster NRW) liegen innerhalb des - Naturnahe und unverbaute Bachabschnitte Gebietes: - Nass- und Feuchtweide BK-5404-032 - Brachgefallenes Nass- und Feuchtgrünland − wegen seiner Funktion als regional bedeutsa- Folgende Biotopverbundflächen kom- me Biotopverbundfläche, men in dem Gebiet vor: VB-K -5404-008, Zur Erreichung des Schutzzweckes gelten die für Naturschutzgebiete unter 2.1.0 festgesetzten all- gemeinen Verbote Nr. 1 bis 27, die besonderen Festsetzungen für die forstliche Nutzung gemäß Ziff. 4, sowie die Pflege- und Entwicklungsmaß- nahmen gemäß Ziff. 5.

Darüber hinaus gelten folgende gebietsspezifi- sche Verbote :

– der Einsatz von Fallen, die für den Todfang

von Wildkatzen geeignet sind.

– Grünlandflächen in der Zeit vom 01.04. bis 30.06. abzuschleppen oder zu walzen. Sofern die Witterung ein Abschleppen außer- halb des genannten Zeitraumes nicht zulässt, kann in Abstimmung mit der Unteren Land- schaftsbehörde eine andere Vereinbarung ge- troffen werden.

– Grünland mit Pferden mit mehr als 2 GVE/ ha oder durch Koppelschafhaltung in der Zeit vom 01. November bis zum 31. März zu beweiden. Sollte sich zeigen, dass dies dem Schutz- zweck zuwider läuft, ist die Untere Land- schaftsbehörde berechtigt, die Winterbewei- dung gänzlich zu untersagen. Die ganzjährige Beweidung von bisherigen Mähweiden oder die Nachbeweidung von Flächen, die bislang als Wiese genutzt wurden, bedarf der Zustim- mung der unteren Landschaftsbehörde. Folgende Maßnahmen werden festgesetzt (§ 26 LG NW bzw. in Verbindung mit § 25 LG NW): 5.1/2.1-5-1 bis 5.1/2.1-5-4 Die Umsetzung der Maßnahmen erfolgt im Rah- Die Erarbeitung des Pflege- und Ent- men der Durchführungsplanung nach Maßgabe wicklungskonzeptes erfolgt durch die eines gebietsspezifischen, parzellenscharfen Pfle- Untere Landschaftsbehörde in Abstim- ge- und Entwicklungskonzeptes. mung mit den anderen zu beteiligenden Behörden.

Stand: Januar 2009 33 Kreis Euskirchen – Der Landrat LANDSCHAFTSPLAN 36a „Schleiden“ – Vorentwurf

Planquadrat Textliche Darstellung Erläuterungsbericht Ziffer (ergänzende Hinweise und Erläuterungen)

2.1-6 NATURSCHUTZGEBIET „BRAUBACHTAL" ZWISCHEN HERHAHN UND GEMÜND

Fc, Ed, Fd Größe: ca. 49,6 ha Schutzzweck: Das Biotop umfasst das tief einge- Die Festsetzung als Naturschutzgebiet erfolgt ge- schnittene Braubachtal sowie zwei von mäß § 20 Buchstaben a, b LG NW insbesondere Süden kommende Seitentäler. Die Tal- − sohle wird überwiegend von zum Teil zur Erhaltung und Optimierung eines naturna- brachgefallenen Feuchtweiden einge- hen, besonders wertvollen Bachtals mit exten- nommen. siv genutztem und teilweise brachgefallenem Feucht- und Magergrünland, zur Erhaltung des Die bachnahen Talhänge unterliegen Lebensraumes für viele, nach der Roten Liste einer extensiven Grünlandnutzung, die in Nordrhein-Westfalen gefährdete, bedrohte oberen Hangbereiche sind im Unterlauf und seltene Tier- und Pflanzenarten z.B. Bach- vornehmlich mit Traubeneichen, im O- forelle, Wasseramsel, Flussnapfschnecke, berlauf mit Fichten bestockt. Die Bäche Kaisermantel, selbst verlaufen überwiegend in offenen Grünlandbereichen, die arten-, insbe- − zur Erhaltung und Optimierung des Gebietes sondere orchideenreich sind. Die als gut ausgeprägter, strukturreicher Fließge- Quellbereiche sowohl des Braubaches wässerkomplex mit Erlenauwäldern, Hoch- als auch seiner beiden Seitentäler wei- staudensäumen, Feuchtgrünland und Quellflu- sen Beeinträchtigungen verschiedener ren, Art auf (Grünlandumbruch, Jagdkan- − zur Erhaltung und Wiederherstellung von zel). Feucht- und Nasswiesen, insbesondere der Folgende schutzwürdige Biotope (Bio- Bärwurzwiesen, topkataster NRW) liegen innerhalb des − zur Erhaltung und Optimierung von Kleinge- Gebietes: BK- 5404-910 wässern für Amphibien, Libellen u.a., − zur Wiederherstellung einer durchgehend na- turnahen Aue, − zur Erhaltung des Lebensraumes der Wildkat- ze, insbesondere der Bachtäler als Wander- korridor im Verbreitungsgebiet, − zur Erhaltung und Optimierung der Quellberei- che. − zur Erhaltung und Optimierung nach § 62 LG Folgende nach § 62 LG NW geschützte NW geschützter Biotope. Biotope liegen innerhalb des Gebietes: - Naturnahe und unverbaute Bachabschnitte GB-5404-722 - Magergrünland - Nass- und Feuchtweide - Brachgefallenes Nass-, Feucht- und Ma- gergrünland - Quellbereiche − wegen seiner Funktion als regional bedeutsa- Folgende Biotopverbundflächen kom- me Biotopverbundfläche, men in dem Gebiet vor: VB-K 5404-008, Zur Erreichung des Schutzzweckes gelten die für Naturschutzgebiete unter 2.1.0 festgesetzten all- gemeinen Verbote Nr. 1 bis 27, die besonderen Festsetzungen für die forstliche Nutzung gemäß Ziff. 4, sowie die Pflege- und Entwicklungsmaß- nahmen gemäß Ziff. 5. Darüber hinaus gelten folgende gebietsspezifi- sche Verbote :

34 Stand: Januar 2009 Kreis Euskirchen – Der Landrat LANDSCHAFTSPLAN36a „Schleiden“ - Vorentwurf

Planquadrat Textliche Darstellung Erläuterungsbericht Ziffer (ergänzende Hinweise und Erläuterungen)

– der Einsatz von Fallen, die für den Todfang von

Wildkatzen geeignet sind.

– Grünlandflächen in der Zeit vom 01.04. bis 30.06. abzuschleppen oder zu walzen. Sofern die Witterung ein Abschleppen außer- halb des genannten Zeitraumes nicht zulässt, kann in Abstimmung mit der Unteren Land- schaftsbehörde eine andere Vereinbarung ge- troffen werden.

– Grünland mit Pferden mit mehr als 2 GVE/ ha oder durch Koppelschafhaltung in der Zeit vom 01. November bis zum 31. März zu beweiden. Sollte sich zeigen, dass dies dem Schutzzweck zuwider läuft, ist die Untere Landschaftsbehör- de berechtigt, die Winterbeweidung gänzlich zu untersagen. Die ganzjährige Beweidung von bisherigen Mähweiden oder die Nachbewei- dung von Flächen, die bislang als Wiese ge- nutzt wurden, bedarf der Zustimmung der unte- ren Landschaftsbehörde. Folgende Maßnahmen werden festgesetzt (§ 26 LG NW): 5.1/2.1-6-1 bis 5.1/2.1-6-11 Die Umsetzung der Maßnahmen erfolgt im Rah- Die Erarbeitung des Pflege- und Ent- men der Durchführungsplanung nach Maßgabe wicklungskonzeptes erfolgt durch die eines gebietsspezifischen, parzellenscharfen Pfle- Untere Landschaftsbehörde in Abstim- ge- und Entwicklungskonzeptes. mung mit den anderen zu beteiligenden Behörden.

2.1-7 NATURSCHUTZGEBIET „HÄNGE UND SEITENTÄLER DES OLEFTALS ZWI- SCHEN GEMÜND UND SCHLEIDEN"

Fc, Fd, Gd, Größe: ca. 76,7 ha Fe, Ge

Schutzzweck: Zwischen der Ortschaft Mauel im Nor-

Die Festsetzung als Naturschutzgebiet erfolgt ge- den, dem Selbachtal im Süden, den mäß § 20 Buchstaben a, b LG NW insbesondere Ortschaften Nierfeld und Olef im Wes- − ten und ausgedehnten Waldungen im zur Erhaltung des Lebensraumes für zahlrei- Osten liegt eine kleinräumig geglieder- che nach der Roten Liste in Nordrhein- te, strukturreiche, großflächige Kultur- Westfalen gefährdete Pflanzen- und Tierarten, landschaft. − zur Erhaltung der durch natürliche Sukzession Das Gebiet wird von drei Bachläufen entstandenen, zum Teil großflächigen, arten- mit schmalen Tälern, die in Ost-West- reichen Gehölze, Richtung verlaufen, durchzogen. In den − zur Erhaltung und Optimierung der nährstoff- Talsohlen existieren noch überwiegend armen Magerwiesen und -weiden sowie der extensiv genutzte Grünlandflächen, die Calluna- und Besenginsterheiden, jedoch zum Teil noch in jüngster Zeit mit Nadelhölzern aufgeforstet worden - aufgrund seiner besonders hohen tierökologi- sind. schen Bedeutung, Die Hangbereiche zur Olef im Westen - zur Erhaltung des Lebensraumes der Wildkat- und zur Urft im Norden werden ebenso ze, insbesondere der Bachtäler als Wanderkor- wie die zwischen den Bachtälern lie- ridor im Verbreitungsgebiet, zur Erhaltung und genden Hochflächen von einem Mosaik Optimierung des Gebietes als sehr gut ausge- aus unterschiedlich intensiv genutzten prägter Biotopkomplex mit in Nordrhein- Grünlandflächen mit Gebüschstreifen

Stand: Januar 2009 35 Kreis Euskirchen – Der Landrat LANDSCHAFTSPLAN 36a „Schleiden“ – Vorentwurf

Planquadrat Textliche Darstellung Erläuterungsbericht Ziffer (ergänzende Hinweise und Erläuterungen)

Westfalen gefährdeten Biotoptypen, an den Geländekanten und an den − Wegrändern, Besenginsterheiden, die zur Erhaltung und Optimierung eines kulturhis- sich zum Teil schon in fortgeschrittenen torisch und ökologisch besonders wertvollen, Verbuschungsstadien befinden, und strukturreichen und großflächigen Gebietes, Feldgehölzen eingenommen. Kleinflä- − zur Erhaltung und Optimierung von mehreren chig finden sich an steilen Geländeab- naturnahen, besonders wertvollen Bachtälern brüchen natürliche Felswände mit Fels- mit extensiv genutztem und teilweise brachge- schuttfluren. fallenem Feucht- und Magergrünland sowie ei- Das Tränkelbachtal wird in seinem O- nem bedeutenden Großseggenried, berlauf von einem artenreichen Uferge- − aufgrund der hervorragenden Schönheit und hölzstreifen gesäumt; im Delebachtal der landschaftsästhetischen Wirkung des viel- findet sich ein ausgedehntes Seggen- gestaltigen Biotopkomplexes, ried. Der Kirchberg im Norden des Gebietes wird von der einzigen im Plangebiet existierenden Calluna-Heide einge- nommen, in der unter anderem auch Arnika vorkommt. − zur Erhaltung der landschaftlichen und funkti- Es besteht hier die seltene Gelegenheit, onalen Einheit von Talauen, -hängen und einen zusammenhängenden, großflä- Hochflächen (hydrologische, ökologische, kli- chigen, enorm strukturreichen, kultur- matische Ausgleichsfunktion). historisch wertvollen Naturraum zu schützen, wobei das Gebiet durch ge- zielte Maßnahmen ökologisch noch op- timiert werden kann. Es bietet bereits heute durch seine ungeheure Vielfalt einer großen Zahl von Pflanzen- und Tierarten einen Lebensraum. Folgende Biotopverbundflächen kommen in Folgende schutzwürdige Biotope (Bio- dem Gebiet vor: topkataster NRW) liegen innerhalb des − Naturnahe und unverbaute Bachabschnitte Gebietes: − Magergrünland BK-5404-907 − Nass- und Feuchtgrünland − Brachgefallenes Nass-, Feucht- und Mager- grünland − Quellbereiche − Ufergehölz (Auwaldreste) − Großseggenried − Calluna-Heide – Besenginsterheide – Natürliche Felswand − wegen seiner Funktion als regional bedeutsa- Folgende Biotopverbundflächen kom- me Biotopverbundfläche, men in dem Gebiet vor: VB-K 5304-021, VB-K 5404-013, Zur Erreichung des Schutzzweckes gelten die für Naturschutzgebiete unter 2.1.0 festgesetzten all- gemeinen Verbote Nr. 1 bis 27, die besonderen Festsetzungen für die forstliche Nutzung gemäß Ziff. 4, sowie die Pflege- und Entwicklungsmaß- nahmen gemäß Ziff. 5.

– der Einsatz von Fallen, die für den Todfang von

Wildkatzen geeignet sind.

36 Stand: Januar 2009 Kreis Euskirchen – Der Landrat LANDSCHAFTSPLAN36a „Schleiden“ - Vorentwurf

Planquadrat Textliche Darstellung Erläuterungsbericht Ziffer (ergänzende Hinweise und Erläuterungen)

– Grünlandflächen in der Zeit vom 01.04. bis 30.06. abzuschleppen oder zu walzen. Sofern die Witterung ein Abschleppen außer- halb des genannten Zeitraumes nicht zulässt, kann in Abstimmung mit der Unteren Land- schaftsbehörde eine andere Vereinbarung ge- troffen werden.

– Grünland mit Pferden mit mehr als 2 GVE/ ha oder durch Koppelschafhaltung in der Zeit vom 01. November bis zum 31. März zu beweiden. Sollte sich zeigen, dass dies dem Schutzzweck zuwider läuft, ist die Untere Landschaftsbehör- de berechtigt, die Winterbeweidung gänzlich zu untersagen. Die ganzjährige Beweidung von bisherigen Mähweiden oder die Nachbewei- dung von Flächen, die bislang als Wiese ge- nutzt wurden, bedarf der Zustimmung der unte- ren Landschaftsbehörde. Darüber hinaus gelten folgende gebietsspezifi- sche Verbote : 5.1/2.1-7-1 bis 5.1/2.1-7-9, 5.2/2.1-7-1 Folgende Maßnahmen werden festgesetzt (§ 26 LG NW bzw. in Verbindung mit § 25 LG NW):

Die Umsetzung der Maßnahmen erfolgt im Rah- Die Erarbeitung des Pflege- und Ent- men der Durchführungsplanung nach Maßgabe wicklungskonzeptes erfolgt durch die eines gebietsspezifischen, parzellenscharfen Pfle- Untere Landschaftsbehörde in Abstim- ge- und Entwicklungskonzeptes. mung mit den anderen zu beteiligenden Behörden.

2.1-8 NATURSCHUTZGEBIET „HÖDDELBACHTAL"

Dd, De, Ee, Größe: ca. 137,6 ha Ef Schutzzweck: Das nordwestlich der Dreiborner Hoch- Die Festsetzung als Naturschutzgebiet erfolgt ge- fläche beginnende Höddelbachtal mit mäß § 20 Buchstaben a, b LG NW insbesondere seinen Seitentälern weist noch in grö- − ßerem Umfang extensiv genutzte Flä- zur Erhaltung des Lebensraumes für nach der chen (Extensivweiden, Magergrünland) Roten Liste in Nordrhein-Westfalen gefährdete, sowie Feuchtgrünlandbrachen in jünge- bedrohte und seltene Tier- und Pflanzenarten, ren Stadien auf, die in Kontakt zu na- z.B. Bachforelle, Wasseramsel, Eisvogel, turnahen Waldformationen (im Wesent- − zur Erhaltung und Optimierung des Gebietes lichen ehemalige Eichenniederwälder) als gut ausgeprägter, strukturreicher Fließge- stehen. Dies bedingt eine hohe Arten- wässerkomplex mit naturnahen Gehölzsäu- und Strukturvielfalt, die sich zum Bei- men, Hochstaudenfluren, Feuchtgrünland und spiel im Vorkommen mehrerer zum Teil Quellfluren, sehr seltener Schmetterlingsarten aus- drückt. Zur Erreichung des Schutzzwe- − zur Erhaltung eines in dieser Größe und Ge- ckes ist es unumgänglich, die Auen des schlossenheit besonders seltenen, naturnahen gesamten Talsystems als einen zu- Fließgewässerökosystems, und zur Erhaltung sammengehörenden Biotopkomplex zu bzw. Wiederherstellung von Feucht- und erhalten. Nasswiesen, Folgende schutzwürdige Biotope (Bio- - zur Erhaltung und Entwicklung naturnaher topkataster NRW) liegen innerhalb des Fließgewässer durch Bewahrung naturnaher Gebietes: Gewässerstrukturen, Verbesserung der

Stand: Januar 2009 37 Kreis Euskirchen – Der Landrat LANDSCHAFTSPLAN 36a „Schleiden“ – Vorentwurf

Planquadrat Textliche Darstellung Erläuterungsbericht Ziffer (ergänzende Hinweise und Erläuterungen)

Durchgängigkeit durch Beseitigung von Ver- BK-5404-021 rohrungen, Durchlässen und Teichanlagen (vorrangig im Hauptschluss gelegene), - zur Erhaltung und Optimierung von Kleinge- wässern für Amphibien, Libellen u.a., - wegen der Eigenart und besonderen Schön- heit der in weiten Teilen naturnahen Auenland- schaft, - aufgrund seiner hervorragenden Schönheit, die auf der Vielgestaltigkeit des Talsystems mit extensiv genutzten Wiesen, bachbegleitenden Gehölzen und den angrenzenden laubholzbe- stockten Talhängen beruht, − wegen seiner Bedeutung für die Erforschung naturnaher Mittelgebirgsbäche, − zur Erhaltung seiner wichtigen klimaökologi- schen Ausgleichsfunktion als Frischluftschnei- se für das dicht besiedelte Oleftal. − wegen seiner Funktion als regional bedeutsa- Folgende Biotopverbundflächen kom- me Biotopverbundfläche, men in dem Gebiet vor: VB-K 5404-007 Zur Erreichung des Schutzzweckes gelten die für Naturschutzgebiete unter 2.1.0 festgesetzten all- gemeinen Verbote Nr. 1 bis 27, die besonderen Festsetzungen für die forstliche Nutzung gemäß Ziff. 4, sowie die Pflege- und Entwicklungsmaß- nahmen gemäß Ziff. 5.

Darüber hinaus gelten folgende gebietsspezifi- sche Verbote :

– der Einsatz von Fallen, die für den Todfang von

Wildkatzen geeignet sind.

– Grünlandflächen in der Zeit vom 01.04. bis 30.06. abzuschleppen oder zu walzen. Sofern die Witterung ein Abschleppen außer- halb des genannten Zeitraumes nicht zulässt, kann in Abstimmung mit der Unteren Land- schaftsbehörde eine andere Vereinbarung ge- troffen werden.

– Grünland mit Pferden mit mehr als 2 GVE/ ha oder durch Koppelschafhaltung in der Zeit vom 01. November bis zum 31. März zu beweiden. Sollte sich zeigen, dass dies dem Schutzzweck zuwider läuft, ist die Untere Landschaftsbehör- de berechtigt, die Winterbeweidung gänzlich zu untersagen. Die ganzjährige Beweidung von bisherigen Mähweiden oder die Nachbewei- dung von Flächen, die bislang als Wiese ge- nutzt wurden, bedarf der Zustimmung der unte- ren Landschaftsbehörde. Folgende Maßnahmen werden festgesetzt (§ 26 LG NW bzw. in Verbindung mit § 25 LG NW): 5.1/2.1-8-1 bis 5.1/2.1-8-4

38 Stand: Januar 2009 Kreis Euskirchen – Der Landrat LANDSCHAFTSPLAN36a „Schleiden“ - Vorentwurf

Planquadrat Textliche Darstellung Erläuterungsbericht Ziffer (ergänzende Hinweise und Erläuterungen)

Die Umsetzung der Maßnahmen erfolgt im Rah- Die Erarbeitung des Pflege- und Ent- men der Durchführungsplanung nach Maßgabe wicklungskonzeptes erfolgt durch die eines gebietsspezifischen, parzellenscharfen Pfle- Untere Landschaftsbehörde in Abstim- ge- und Entwicklungskonzeptes. mung mit den anderen zu beteiligenden Behörden.

2.1-9 NATURSCHUTZGEBIET „PATERSWEIHER" SÜDÖSTLICH VON DREIBORN

De Größe: ca. 17,3 ha Schutzzweck: Das Gebiet umfasst einen Fischteich Die Festsetzung als Naturschutzgebiet erfolgt ge- mit einer ausgeprägten Schlammufer- mäß § 20 Buchstaben a, b LG NW insbesondere vegetation, einen Birken-Weiden- Bruchwald mit üppigen Groß- und − zur Erhaltung des Lebensraumes für mehrere, Kleinseggenbeständen, im Nordosten darunter sehr seltene, nach der Roten Liste in einen relativ oligotrophen Weiher mit Nordrhein-Westfalen gefährdete Pflanzen- und Torfmoos-Schwingrasen und Tierarten, Schwimmblattvegetation, Feuchtwiesen und Feuchtwiesenbrachen mit Klein- − zur Erhaltung und Optimierung des Gebietes seggen- und Röhrichtbereichen und als gut ausgeprägter Biotopkomplex mit in Weidengebüsch. Durch landwirtschaftli- Nordrhein-Westfalen gefährdeten Biotoptypen, che Nutzung in der unmittelbaren Um- gebung, durch Wegebaumaßnahmen, − zur Erhaltung und Optimierung eines naturna- durch Anpflanzung von gebietsfremden hen, besonders wertvollen und seltenen Baumarten sowie durch intensive Wild- Bruchwald-Feuchtwiesen-Komplexes mit Seg- fütterung ist das Gebiet beeinträchtigt. genriedern und Röhrichten, Folgende schutzwürdige Biotope (Bio- − zur Sicherung und naturnahen Entwicklung topkataster NRW) liegen innerhalb des von Quellen Gebietes:

− zur Erhaltung und Optimierung von naturna- BK-5404-020, hen, relativ nährstoffarmen Stillgewässern.

− wegen seiner Funktion als regional bedeutsa- Folgende Biotopverbundflächen kom- me Biotopverbundfläche, men in dem Gebiet vor:.

VB-K-5404-007

Zur Erreichung des Schutzzweckes gelten die für Naturschutzgebiete unter 2.1.0 festgesetzten all- gemeinen Verbote Nr. 1 bis 27, die besonderen Festsetzungen für die forstliche Nutzung gemäß Ziff. 4, sowie die Pflege- und Entwicklungsmaß- nahmen gemäß Ziff. 5. Darüber hinaus gelten folgende gebietsspezifi- sche Verbote : − Fischanfütterung, Das Verbot dient dem Schutz des Wei- hers vor weiterem Nährstoffeintrag und der damit verbundenen nachteiligen Veränderung des Wasserchemismus.

– der Einsatz von Fallen, die für den Todfang von

Wildkatzen geeignet sind.

Folgende Maßnahmen werden festgesetzt (§ 26 LG NW bzw. in Verbindung mit § 25 LG NW): 5.1/2.1-9-1* bis 5.1/2.1-9-3

Stand: Januar 2009 39 Kreis Euskirchen – Der Landrat LANDSCHAFTSPLAN 36a „Schleiden“ – Vorentwurf

Planquadrat Textliche Darstellung Erläuterungsbericht Ziffer (ergänzende Hinweise und Erläuterungen)

Die Umsetzung der Maßnahmen erfolgt im Rah- Die Erarbeitung des Pflege- und Ent- men der Durchführungsplanung nach Maßgabe wicklungskonzeptes erfolgt durch die eines gebietsspezifischen, parzellenscharfen Pfle- Untere Landschaftsbehörde in Abstim- ge- und Entwicklungskonzeptes. mung mit den anderen zu beteiligenden Behörden.

2.1-10 NATURSCHUTZGEBIET „BACH UND AUWALDREST NÖRDLICH BURG DREIBORN"

Ce, De Größe: ca. 2,1 ha Schutzzweck:

Die Festsetzung als Naturschutzgebiet erfolgt ge- mäß § 20 Buchstaben a, b, c und 48c LG NW ins- besondere - wegen der Bedeutung eines großen Teils des Folgendes Natura-2000-Gebiet (FFH- Gebietes für die Errichtung eines zusammen- Gebiet) liegt innerhalb des Natur- hängenden ökologischen Netzes besonderer schutzgebietes: Schutzgebiete in Europa (Natura 2000); DE-5404-302 - Bachtäler im Truppen- - zur Erhaltung und Entwicklung folgender na- übungsplatz Vogelsang türlicher Lebensräume von gemeinschaftli- chem Interesse gemäß Anhang I der FFH- Das Wiesental umfasst einen naturna- Richtlinie: hen Bachabschnitt mit einem ausge- - fließgewässerbegleitende feuchte Hoch- dehnten, bachbegleitenden Auwaldrest staudenfluren (6430) mit ihrer charakteristi- aus Erlen und Strauchweiden. schen Flora und Fauna, Entlang eines von der Burg Dreiborn - zur Erhaltung und Entwicklung der folgenden kommenden Bachzulaufs breitet sich Lebensräume, die darüber hinaus Bedeutung ein Nassbereich mit einer Hochstau- für das Gebietsnetz Natura 2000 haben: denflur und einem Igelkolbenbestand aus. - Erlen-Eschen- und Weichholz- Auenwälder (91E0, Prioritärer Lebens- Die Aue wird durch Pappelanpflanzun- raum) mit ihrer typischen Fauna und Flora gen sowie durch die bis unmittelbar an in ihren verschiedenen Entwicklungsstufen/ die Aue heranreichenden Ackerflächen Altersphasen und in ihrer standörtlichen ty- bewirtschaftet. pischen Variationsbreite, inklusive ihrer Vorwälder, Gebüsche und Staudenfluren, - zur Erhaltung der folgenden wildlebenden Tierarten von gemeinschaftlichem Interesse gemäß Anhang II und IV der FFH-Richtlinie: - Groppe (1163), - zur Erhaltung und Entwicklung der Popula- tionen folgender nach den EG- Vogelschutzrichtlinien geschützten Arten, - Neuntöter (A338),

- zur Erhaltung von Arten der Anhänge II und IV Das individuenstarke Vorkommen der der Richtlinie 92/43/EWG des Rates vom 21. Wildkatze ist eines der bedeutsamsten Mai 1992 zur Erhaltung der natürlichen Le- in der Eifel. bensräume sowie der wildlebenden Pflanzen und Tiere (FFH-Richtlinie), insbesondere Fle- dertieren und Wildkatze

− zur Erhaltung und Optimierung eines naturna- Folgende schutzwürdige Biotope (Bio- hen, besonders wertvollen Bachabschnittes topkataster NRW) liegen innerhalb des mit seinen begleitenden, naturnahen Au- Gebietes:

40 Stand: Januar 2009 Kreis Euskirchen – Der Landrat LANDSCHAFTSPLAN36a „Schleiden“ - Vorentwurf

Planquadrat Textliche Darstellung Erläuterungsbericht Ziffer (ergänzende Hinweise und Erläuterungen)

waldresten und Röhrichtbeständen. BK-5404-018, − zur Erhaltung und Optimierung nach § 62 LG Folgende nach § 62 LG NW geschützte NW geschützter Biotope. Biotope liegen innerhalb des Gebietes: – Nass- und Feuchtgrünland (yEC0) GB 5404-036 – Bruch- und Sumpfwälder (yBB0) – Bruch- und Sumpfwälder (yBE2) – Fliessgewässer (yFM0)

– wegen seiner Funktion als regional bedeutsa- Folgende Biotopverbundflächen kom- me Biotopverbundfläche, men in dem Gebiet vor: VB-K-5404-006

Zur Erreichung des Schutzzweckes gelten die für Naturschutzgebiete unter 2.1.0 festgesetzten all- gemeinen Verbote Nr. 1 bis 27, die besonderen Festsetzungen für die forstliche Nutzung gemäß Ziff. 4, sowie die Pflege- und Entwicklungsmaß- nahmen gemäß Ziff. 5. Darüber hinaus gelten folgende gebietsspezifi- sche Verbote :

– der Einsatz von Fallen, die für den Todfang von

Wildkatzen geeignet sind.

– Grünlandflächen in der Zeit vom 01.04. bis 30.06. abzuschleppen oder zu walzen. Sofern die Witterung ein Abschleppen außer- halb des genannten Zeitraumes nicht zulässt, kann in Abstimmung mit der Unteren Land- schaftsbehörde eine andere Vereinbarung ge- troffen werden.

– Grünland mit Pferden mit mehr als 2 GVE/ ha oder durch Koppelschafhaltung in der Zeit vom 01. November bis zum 31. März zu beweiden. Sollte sich zeigen, dass dies dem Schutzzweck zuwider läuft, ist die Untere Landschaftsbehör- de berechtigt, die Winterbeweidung gänzlich zu untersagen. Die ganzjährige Beweidung von bisherigen Mähweiden oder die Nachbewei- dung von Flächen, die bislang als Wiese ge- nutzt wurden, bedarf der Zustimmung der unte- ren Landschaftsbehörde. Folgende Maßnahmen werden festgesetzt (§ 26 LG NW bzw. in Verbindung mit § 25 LG NW): 5.1/2.-10-1 bis 5.1/2.1-10- Die Umsetzung der Maßnahmen erfolgt im Rah- Die Erarbeitung des Pflege- und Ent- men der Durchführungsplanung nach Maßgabe wicklungskonzeptes erfolgt durch die eines gebietsspezifischen, parzellenscharfen Pfle- Untere Landschaftsbehörde in Abstim- ge- und Entwicklungskonzeptes. mung mit den anderen zu beteiligenden Behörden.

Stand: Januar 2009 41 Kreis Euskirchen – Der Landrat LANDSCHAFTSPLAN 36a „Schleiden“ – Vorentwurf

Planquadrat Textliche Darstellung Erläuterungsbericht Ziffer (ergänzende Hinweise und Erläuterungen)

2.1-11 NATURSCHUTZGEBIET „SCHAFBACHTAL MIT SEINEN SEITENTÄLERN UND HOHNERTER FELD“

Ce, De, Bf, Größe: ca. 154,4 ha Cf,Df, Ef Schutzzweck: Das Gebiet besteht aus zwei Die Festsetzung als Naturschutzgebiet erfolgt ge- Teilflächen. mäß § 20 Buchstaben a, b LG NW insbesondere Das Schafbachtal bildet zusammen mit − zur Erhaltung des Lebensraumes für beson- seinen Seitentälern einen reich struktu- ders viele nach der Roten Liste in Nordrhein- rierten Biotopkomplex mit wertvollen Westfalen gefährdete Pflanzen- und Tierarten, naturnahen, jedoch auch stark beein- z.B. Bachforelle, Wasseramsel, Kaisermantel, trächtigten Abschnitten. In den naturna- Gelbe Narzisse, Gelber Eisenhut, hen Bereichen sind bachbegleitendes Ufergehölz, großflächige Hochstauden- − zur Erhaltung und Optimierung des Gebietes fluren als Sukzessionsstadium und als gut ausgeprägter Biotopkomplex mit in Feucht- und Nassgrünland erhalten. Sie Nordrhein-Westfalen gefährdeten Biotoptypen, stehen in Kontakt mit naturnahen Wald- − zur Erhaltung und Optimierung des Gebietes formationen (im wesentlichen Buchen- als gut ausgeprägter Biotopkomplex bestehend wälder und durchgewachsene Eichen- aus dem Schafbachtal mit zum Teil gehölzge- niederwälder). Zoologisch besonders säumtem Flusslauf, Erlengaleriewäldern, bemerkenswert sind die frühen Brache- Hochstaudenfluren, artenreichen Feuchtgrün- stadien der Extensivgrünländer, in de- landbrachen, nen sich noch eine artenreiche Fauna aus seltenen, typischen Feuchtwiesen- − zur Erhaltung und Optimierung eines ausge- schmetterlingen erhalten konnte. dehnten, zum Teil naturnahen Fließgewässer- ökosystems, Die Seitentäler sind durch eine hohe Vielgestaltigkeit gekennzeichnet: − aufgrund der Vielgestaltigkeit des Talsystems mit Hochstaudenfluren und extensiv genutztem Abwechslungsreiche Grünland-Hecken- und zum Teil brachgefallenem Feucht- und Komplexe sowie ökologisch sehr wert- Magergrünland und bachbegleitenden Gehöl- volle Talanfangsmulden, teilweise mit zen, bedeutenden Bärwurz- und Arnika- Vorkommen. − zur Herstellung bzw. Wiederherstellung von Das mit dem Schafbachtal in Verbin- Feucht- und Nasswiesen, dung stehende Hohnerter Feld mit sei- − zur Erhaltung und Optimierung der Quellberei- nen artenreichen Bärwurzwiesen, die che, zum überwiegenden Teil im Rahmen des Mittelgebirgsprogramms bewirt- − zur Erhaltung und Optimierung von Kleinge- schaftet werden, ist in das Schutzgebiet wässern für Amphibien, Libellen u.a., einbezogen worden. − zur Erhaltung seiner wichtigen klimaökologi- Das Spektrum der Beeinträchtigungen schen Ausgleichsfunktion als Frischluftschnei- reicht von Fichtenaufforstungen, Wege- se für das dicht besiedelte Oleftal. bau über umgestaltete Quellbereiche − zur Erhaltung des Lebensraumes der Wildkat- bis zu Campingplätzen in der Talaue. ze (Anhang IV-Art), insbesondere der Bachtä- Zur Erreichung des Schutzzwecks ist es ler als Wanderkorridor im Verbreitungsgebiet, unumgänglich, die Auen des gesamten Talsystems als einen zusammengehö- − wegen der Eigenart und besonderen Schön- renden Biotopkomplex zu erhalten. heit des Schafbachtals mit den angrenzenden Wäldern. Das hohe ökologische Entwicklungspo- tential zeigt sich insbesondere in zwei in jüngster Zeit von Fichten freigestell- ten Seitentälern des Schafbachtales (Berescheider Bach- und Steinbachtal). Folgende schutzwürdige Biotope (Bio- topkataster NRW) liegen innerhalb des Gebietes: BK-5504-016, BK-5404-906

42 Stand: Januar 2009 Kreis Euskirchen – Der Landrat LANDSCHAFTSPLAN36a „Schleiden“ - Vorentwurf

Planquadrat Textliche Darstellung Erläuterungsbericht Ziffer (ergänzende Hinweise und Erläuterungen)

− zur Erhaltung und Optimierung nach § 62 LG Folgende nach § 62 LG NW geschützte NW geschützter Biotope. Biotope liegen innerhalb des Gebietes: - Magerwiesen und -weiden (yED0) GB 5404-502, GB 5404-716, GB 5404- 715, GB 5404-705

– wegen seiner Funktion als regional bedeutsa- Folgende Biotopverbundflächen kom- me Biotopverbundfläche. men in dem Gebiet vor: VB-K-5404-007

Zur Erreichung des Schutzzweckes gelten die für Naturschutzgebiete unter 2.1.0 festgesetzten all- gemeinen Verbote Nr. 1 bis 27, die besonderen Festsetzungen für die forstliche Nutzung gemäß Ziff. 4, sowie die Pflege- und Entwicklungsmaß- nahmen gemäß Ziff. 5. Darüber hinaus gelten folgende gebietsspezifi- sche Verbote :

– der Einsatz von Fallen, die für den Todfang von

Wildkatzen geeignet sind.

– Grünlandflächen in der Zeit vom 01.04. bis 30.06. abzuschleppen oder zu walzen. Sofern die Witterung ein Abschleppen außer- halb des genannten Zeitraumes nicht zulässt, kann in Abstimmung mit der Unteren Land- schaftsbehörde eine andere Vereinbarung ge- troffen werden.

– Grünland mit Pferden mit mehr als 2 GVE/ ha oder durch Koppelschafhaltung in der Zeit vom 01. November bis zum 31. März zu beweiden. Sollte sich zeigen, dass dies dem Schutzzweck zuwider läuft, ist die Untere Landschaftsbehör- de berechtigt, die Winterbeweidung gänzlich zu untersagen. Die ganzjährige Beweidung von bisherigen Mähweiden oder die Nachbewei- dung von Flächen, die bislang als Wiese ge- nutzt wurden, bedarf der Zustimmung der unte- ren Landschaftsbehörde. Folgende Maßnahmen werden festgesetzt (§ 26 LG NW bzw. in Verbindung mit § 25 LG NW): 5.1/ 2.1-11-1* bis 5.1/2.1-11-9 Die Umsetzung der Maßnahmen erfolgt im Rah- Die Erarbeitung des Pflege- und Ent- men der Durchführungsplanung nach Maßgabe wicklungskonzeptes erfolgt durch die eines gebietsspezifischen, parzellenscharfen Pfle- Untere Landschaftsbehörde in Abstim- ge- und Entwicklungskonzeptes. mung mit den anderen zu beteiligenden Behörden.

Stand: Januar 2009 43 Kreis Euskirchen – Der Landrat LANDSCHAFTSPLAN 36a „Schleiden“ – Vorentwurf

Planquadrat Textliche Darstellung Erläuterungsbericht Ziffer (ergänzende Hinweise und Erläuterungen)

2.1-12 NATURSCHUTZGEBIET „SELBACHTAL" NÖRDLICH WINTZEN

Fe, Ge Größe: ca. 11,5 ha Schutzzweck: Das Selbachtal liegt nördlich der Ort- Die Festsetzung als Naturschutzgebiet erfolgt ge- schaft Wintzen und ist zum Teil noch mäß § 20 Buchstaben a, b LG NW insbesondere sehr naturnah. Die Talsohle wird von − binsenreichem Feucht- und Nassgrün- zur Erhaltung des Lebensraumes für viele, land eingenommen; in den Hanglagen nach der Roten Liste in Nordrhein-Westfalen befinden sich besonders in den unteren gefährdete, bedrohte und seltene Tier- und Bereichen noch recht magere, arten-, Pflanzenarten z.B. Bachforelle, Wasseramsel, insbesondere orchideenreiche Weiden, u.a. Tierarten die zum Teil brachgefallen sind und zu − zur Erhaltung und Optimierung des Gebietes verbuschen drohen. als gut ausgeprägter, strukturreicher Fließge- Im unteren Bereich vor der Ortlage Olef wässerkomplex mit Erlenauwäldern, Hoch- ist der gesamte Bachlauf verrohrt. In staudensäumen, Feuchtgrünland und Quellflu- diesem Bereich erfolgt eine durchgän- ren, gige Weidenutzung. − zur Erhaltung und Optimierung eines naturna- Folgende schutzwürdige Biotope (Bio- hen, wertvollen Bachabschnittes mit extensiv topkataster NRW) liegen innerhalb des genutztem und teilweise brachgefallenem Gebietes: BK-5505-099, BK-5404-98 Nass-, Feucht- und Magergrünland, tlw. − zur Erhaltung und Wiederherstellung von Feucht- und Nasswiesen, insbesondere der Bärwurzwiesen und orchideenreichen Wieden, − zur Erhaltung und Optimierung von Kleinge- wässern für Amphibien, Libellen u.a., − zur Wiederherstellung einer durchgehend na- turnahen Aue, - zur Erhaltung des Lebensraumes der Wildkat- ze, insbesondere der Bachtäler als Wanderkor- ridor im Verbreitungsgebiet, − zur Erhaltung und Optimierung nach § 62 LG Folgende nach § 62 LG NW geschützte NW geschützter Biotope. Biotope liegen innerhalb des Gebietes: − Nass- und Feuchtgrünland (yEC0) GB 5405-505, GB 5405-506, − Bruch- und Sumpfwälder (yBB0) − Bruch- und Sumpfwälder (yBE2) − Fliessgewässer (yFM0) − wegen seiner Funktion als regional bedeutsa- Folgende Biotopverbundflächen kom- me Biotopverbundfläche. men in dem Gebiet vor:. VB-K 5404-011, VB-K- 5404-013 tlw. Zur Erreichung des Schutzzweckes gelten die für Naturschutzgebiete unter 2.1.0 festgesetzten all- gemeinen Verbote Nr. 1 bis 27, die besonderen Festsetzungen für die forstliche Nutzung gemäß Ziff. 4, sowie die Pflege- und Entwicklungsmaß- nahmen gemäß Ziff. 5.

Darüber hinaus gelten folgende gebietsspezifi- sche Verbote :

– der Einsatz von Fallen, die für den Todfang

von Wildkatzen geeignet sind.

44 Stand: Januar 2009 Kreis Euskirchen – Der Landrat LANDSCHAFTSPLAN36a „Schleiden“ - Vorentwurf

Planquadrat Textliche Darstellung Erläuterungsbericht Ziffer (ergänzende Hinweise und Erläuterungen)

– Grünlandflächen in der Zeit vom 01.04. bis 30.06. abzuschleppen oder zu walzen. Sofern die Witterung ein Abschleppen außer- halb des genannten Zeitraumes nicht zulässt, kann in Abstimmung mit der Unteren Land- schaftsbehörde eine andere Vereinbarung ge- troffen werden.

– Grünland mit Pferden mit mehr als 2 GVE/ ha oder durch Koppelschafhaltung in der Zeit vom 01. November bis zum 31. März zu beweiden. Sollte sich zeigen, dass dies dem Schutz- zweck zuwider läuft, ist die Untere Land- schaftsbehörde berechtigt, die Winterbewei- dung gänzlich zu untersagen. Die ganzjährige Beweidung von bisherigen Mähweiden oder die Nachbeweidung von Flächen, die bislang als Wiese genutzt wurden, bedarf der Zustim- mung der unteren Landschaftsbehörde. Folgende Maßnahmen werden festgesetzt (§ 26 LG NW bzw. in Verbindung mit § 25 LG NW): 5.1/2.1-12-1 bis 5.1/2.1-12-8 Die Umsetzung der Maßnahmen erfolgt im Rah- Die Erarbeitung des Pflege- und Ent- men der Durchführungsplanung nach Maßgabe wicklungskonzeptes erfolgt durch die eines gebietsspezifischen, parzellenscharfen Pfle- Untere Landschaftsbehörde in Abstim- ge- und Entwicklungskonzeptes. mung mit den anderen zu beteiligenden Behörden.

2.1-13 NATURSCHUTZGEBIET „ROSSELBACHTAL UND GEISBACHTAL" ZWI- SCHEN BROICH UND OLEF

Fe, Ff, Gf Größe: ca. 17,5 ha Schutzzweck: Das Bachsystem des Rossel- und Die Festsetzung als Naturschutzgebiet erfolgt ge- Geisbaches weist in weiten Teilen noch mäß § 20 Buchstaben a, b LG NW insbesondere naturnahes, arten-, insbesondere orchi- − deenreiches, Feucht- und Nassgrün- zur Erhaltung des Lebensraumes für viele, land auf, das teilweise brachgefallen ist. nach der Roten Liste in Nordrhein-Westfalen An den Talflanken geht es in Mager- gefährdete, bedrohte und seltene Tier- und grünland über, das sich durch eine ar- Pflanzenarten z.B. Bachforelle, Wasseramsel, tenreiche Enthomofauna auszeichnet. − zur Erhaltung und Optimierung des Gebietes Die Wege werden oft von gebietstypi- als gut ausgeprägter, strukturreicher Fließge- schen Gebüschformationen gesäumt. wässerkomplex mit Erlenauwäldern, Hoch- Hervorzuheben ist der relativ hohe Alt- staudensäumen, Feuchtgrünland und Quellflu- holzanteil im Bereich der Oberläufe. ren, Der in den Rosselbach mündende Kaul- seifen wird von Magergrünland mit − zur Erhaltung und Wiederherstellung von Herbstzeitlose sowie kleinflächig von Feucht- und Nasswiesen, Feucht- und Nassgrünland eingenom- − zur Erhaltung und Optimierung von Kleinge- men. wässern für Amphibien, Libellen u.a., Beeinträchtigungen ergeben sich aus einer nicht mehr genutzten Fischteich- − zur Erhaltung und Optimierung eines überwie- anlage im Quellbereich des Geisba- gend naturnahen, wertvollen Bachsystems mit ches, durch Fichtenaufforstungen, We- extensiv genutztem und teilweise brachgefal- gebau und insbesondere durch die Be- lenem Nass-, Feucht- und Magergrünland, gradigung und Verlegung des Rossel- − zur Erhaltung und Optimierung der Quellberei- baches in seinem Unterlauf, die zu che, starken Erosionserscheinungen geführt

Stand: Januar 2009 45 Kreis Euskirchen – Der Landrat LANDSCHAFTSPLAN 36a „Schleiden“ – Vorentwurf

Planquadrat Textliche Darstellung Erläuterungsbericht Ziffer (ergänzende Hinweise und Erläuterungen)

− zur Wiederherstellung einer durchgehend na- hat. turnahen Aue, − zur Erhaltung des Lebensraumes der Wildkat- ze, insbesondere der Bachtäler als Wanderkor- ridor im Verbreitungsgebiet, Folgende Biotopverbundflächen kommen in Folgende schutzwürdige Biotope (Bio- dem Gebiet vor: topkataster NRW) liegen innerhalb des − Naturnahe und unverbaute Bachabschnitte Gebietes: − Magergrünland BK-5404-043 − Nass- und Feuchtweide − Brachgefallenes Nass-, Feucht- und Mager- grünland − Quellbereiche, − wegen seiner Funktion als regional bedeutsa- Folgende Biotopverbundflächen kom- me Biotopverbundfläche, men in dem Gebiet vor: VB-K 5404-011 Zur Erreichung des Schutzzweckes gelten die für Naturschutzgebiete unter 2.1.0 festgesetzten all- gemeinen Verbote Nr. 1 bis 27, die besonderen Festsetzungen für die forstliche Nutzung gemäß Ziff. 4, sowie die Pflege- und Entwicklungsmaß- nahmen gemäß Ziff. 5. Darüber hinaus gelten folgende gebietsspezifi- sche Verbote :

– der Einsatz von Fallen, die für den Todfang von

Wildkatzen geeignet sind.

– Grünlandflächen in der Zeit vom 01.04. bis 30.06. abzuschleppen oder zu walzen. Sofern die Witterung ein Abschleppen außer- halb des genannten Zeitraumes nicht zulässt, kann in Abstimmung mit der Unteren Land- schaftsbehörde eine andere Vereinbarung ge- troffen werden.

– Grünland mit Pferden mit mehr als 2 GVE/ ha oder durch Koppelschafhaltung in der Zeit vom 01. November bis zum 31. März zu beweiden. Sollte sich zeigen, dass dies dem Schutzzweck zuwider läuft, ist die Untere Landschaftsbehör- de berechtigt, die Winterbeweidung gänzlich zu untersagen. Die ganzjährige Beweidung von bisherigen Mähweiden oder die Nachbewei- dung von Flächen, die bislang als Wiese ge- nutzt wurden, bedarf der Zustimmung der unte- ren Landschaftsbehörde. Folgende Maßnahmen werden festgesetzt (§ 26 LG NW bzw. in Verbindung mit § 25 LG NW): 5.1/2.1-13-1 bis 5.1/2.113.10 Die Umsetzung der Maßnahmen erfolgt im Rah- Die Erarbeitung des Pflege- und Ent- men der Durchführungsplanung nach Maßgabe wicklungskonzeptes erfolgt durch die eines gebietsspezifischen, parzellenscharfen Pfle- Untere Landschaftsbehörde in Abstim- ge- und Entwicklungskonzeptes. mung mit den anderen zu beteiligenden Behörden.

46 Stand: Januar 2009 Kreis Euskirchen – Der Landrat LANDSCHAFTSPLAN36a „Schleiden“ - Vorentwurf

Planquadrat Textliche Darstellung Erläuterungsbericht Ziffer (ergänzende Hinweise und Erläuterungen)

2.1-14 NATURSCHUTZGEBIET „OLEFAUE" ZWISCHEN SCHLEIDEN UND OLEF

Fe, Ff Größe: ca. 9,1 ha Schutzzweck: In diesem Bereich der Olef sind Reste Die Festsetzung als Naturschutzgebiet erfolgt ge- des ursprünglich vorhandenen Auen- mäß § 20 Buchstaben a, b LG NW insbesondere waldes mit Silberweiden und Erlen er- halten. − zur Erhaltung des Lebensraumes für beson- ders nach der Roten Liste in Nordrhein- Die an den Auenwald angrenzenden Westfalen gefährdete Pflanzen- und Tierarten, Flächen werden von teilweise brachge- fallenem Nass- und Feuchtgrünland − zur Erhaltung und Optimierung des Gebietes sowie von Fettweiden eingenommen. als gut ausgeprägter Biotopkomplex mit in Nordrhein-Westfalen gefährdeten Biotoptypen, Auf Teilflächen erfolgt eine intensive Nutzung als Acker- und Gartenland. − zur Erhaltung und Optimierung eines zum Teil Eine besondere Bedeutung kommt dem naturnahen Fließgewässerabschnittes der O- Gebiet als Lebensraum für zahlreiche lef, Vogelarten zu. − aufgrund der Strukturvielfalt des Olefta- Folgende schutzwürdige Biotope (Bio- labschnittes mit Hochstaudenfluren und exten- topkataster NRW) liegen innerhalb des siv genutztem und zum Teil brachgefallenem Gebietes: Feucht- und Magergrünland und bachbeglei- tenden Gehölzen, BK-5404-039 − zur Erhaltung seiner wichtigen klimaökologi- schen Ausgleichsfunktion als Frischluftschnei- se für das dicht besiedelte Oleftal. − zur Erhaltung und Optimierung nach § 62 LG Folgende nach § 62 LG NW geschützte NW geschützter Biotope. Biotope liegen innerhalb des Gebietes: − Auwälder (yAE2), (yBB0), (yBE2) GB 5404-522 − Nass- und Feuchtgrünland (yEE3) − Fliessgewässer (yFO1) − wegen seiner Funktion als regional bedeutsa- Folgende Biotopverbundflächen kom- me Biotopverbundfläche, men in dem Gebiet vor: VB-K 5404-012 Zur Erreichung des Schutzzweckes gelten die für Naturschutzgebiete unter 2.1.0 festgesetzten all- gemeinen Verbote Nr. 1 bis 27, die besonderen Festsetzungen für die forstliche Nutzung gemäß Ziff. 4, sowie die Pflege- und Entwicklungsmaß- nahmen gemäß Ziff. 5. Darüber hinaus gelten folgende gebietsspezifi- sche Verbote :

– der Einsatz von Fallen, die für den Todfang von

Wildkatzen geeignet sind.

– Grünlandflächen in der Zeit vom 01.04. bis 30.06. abzuschleppen oder zu walzen. Sofern die Witterung ein Abschleppen außer- halb des genannten Zeitraumes nicht zulässt, kann in Abstimmung mit der Unteren Land- schaftsbehörde eine andere Vereinbarung ge- troffen werden.

– Grünland mit Pferden mit mehr als 2 GVE/ ha oder durch Koppelschafhaltung in der Zeit vom

Stand: Januar 2009 47 Kreis Euskirchen – Der Landrat LANDSCHAFTSPLAN 36a „Schleiden“ – Vorentwurf

Planquadrat Textliche Darstellung Erläuterungsbericht Ziffer (ergänzende Hinweise und Erläuterungen)

01. November bis zum 31. März zu beweiden. Sollte sich zeigen, dass dies dem Schutzzweck zuwider läuft, ist die Untere Landschaftsbehör- de berechtigt, die Winterbeweidung gänzlich zu untersagen. Die ganzjährige Beweidung von bisherigen Mähweiden oder die Nachbewei- dung von Flächen, die bislang als Wiese ge- nutzt wurden, bedarf der Zustimmung der unte- ren Landschaftsbehörde. Folgende Maßnahmen werden festgesetzt (§ 26 LG NW bzw. in Verbindung mit § 25 LG NW): 5.1/ 2.1-14-1 bis 5.1/2.1-14-5 Die Umsetzung der Maßnahmen erfolgt im Rah- Die Erarbeitung des Pflege- und Ent- men der Durchführungsplanung nach Maßgabe wicklungskonzeptes erfolgt durch die eines gebietsspezifischen, parzellenscharfen Pfle- Untere Landschaftsbehörde in Abstim- ge- und Entwicklungskonzeptes. mung mit den anderen zu beteiligenden Behörden.

2.1-15 NATURSCHUTZGEBIET "KUHSIEFERBERG" ÖSTLICH OBERHAUSEN

Eg Größe: ca. 16,5 ha Schutzzweck: Am westexponierten, zum Oleftal hin Die Festsetzung als Naturschutzgebiet erfolgt ge- abfallenden Hang des Kuhsieferberges mäß § 20 Buchstaben a, b LG NW insbesondere und Eschberges liegt eine kleinräumig − gegliederte, strukturreiche Kulturland- zur Erhaltung des Lebensraumes für mehrere schaft. Das Gebiet wird im Norden von nach der Roten Liste in Nordrhein-Westfalen einem Bachtal mit Buchen- und Ei- gefährdete Pflanzenarten, chenmischwald an seinen Hängen be- − zur Erhaltung und Optimierung des Gebietes grenzt. Das Gebiet wird von unter- als gut ausgeprägter Biotopkomplex mit in schiedlich intensiv genutzten Grünland- Nordrhein-Westfalen gefährdeten Biotoptypen, flächen eingenommen, die durch Ge- hölzstreifen, Baumreihen und Besen- − zur Erhaltung und Optimierung der nährstoff- ginsterstreifen reich gegliedert sind. Der armen Magerwiesen und -weiden sowie der hohe ökologische Wert ergibt sich ei- Besenginsterheiden, nerseits aus dem Strukturreichtum und − aufgrund der besonderen Schönheit und der andererseits aus dem großen Anteil an landschaftsästhetischen Wirkung des vielge- artenreichem Magergrünland, das teil- staltigen Biotopkomplexes, weise in Besenginsterheide übergeht. Darüber hinaus wird das Gebiet durch zwei Quellaustritte bereichert. Folgende schutzwürdige Biotope (Bio- topkataster NRW) liegen innerhalb des Gebietes: BK-5404-905 − wegen seiner Funktion als regional bedeutsa- Folgende Biotopverbundflächen kom- me Biotopverbundfläche, men in dem Gebiet vor: VB-K 5404-016 Zur Erreichung des Schutzzweckes gelten die für Naturschutzgebiete unter 2.1.0 festgesetzten all- gemeinen Verbote Nr. 1 bis 27, die besonderen Festsetzungen für die forstliche Nutzung gemäß Ziff. 4, sowie die Pflege- und Entwicklungsmaß- nahmen gemäß Ziff. 5. Darüber hinaus gelten folgende gebietsspezifi- sche Verbote :

48 Stand: Januar 2009 Kreis Euskirchen – Der Landrat LANDSCHAFTSPLAN36a „Schleiden“ - Vorentwurf

Planquadrat Textliche Darstellung Erläuterungsbericht Ziffer (ergänzende Hinweise und Erläuterungen)

– der Einsatz von Fallen, die für den Todfang

von Wildkatzen geeignet sind.

– Grünlandflächen in der Zeit vom 01.04. bis 30.06. abzuschleppen oder zu walzen. Sofern die Witterung ein Abschleppen außer- halb des genannten Zeitraumes nicht zulässt, kann in Abstimmung mit der Unteren Land- schaftsbehörde eine andere Vereinbarung ge- troffen werden

– Grünland mit Pferden mit mehr als 2 GVE/ ha oder durch Koppelschafhaltung in der Zeit vom 01. November bis zum 31. März zu beweiden. Sollte sich zeigen, dass dies dem Schutz- zweck zuwider läuft, ist die Untere Land- schaftsbehörde berechtigt, die Winterbewei- dung gänzlich zu untersagen. Die ganzjährige Beweidung von bisherigen Mähweiden oder die Nachbeweidung von Flächen, die bislang als Wiese genutzt wurden, bedarf der Zustim- mung der unteren Landschaftsbehörde. Die Umsetzung der Maßnahmen erfolgt im Rah- men der Durchführungsplanung nach Maßgabe eines gebietsspezifischen, parzellenscharfen Pfle- ge- und Entwicklungskonzeptes. Folgende Maßnahmen werden festgesetzt (§ 26 LG NW bzw. in Verbindung mit § 25 LG NW): 5.1/2.1-15-1 bis 5.1/2.1-15-3 Die Umsetzung der Maßnahmen erfolgt im Rah- Die Erarbeitung des Pflege- und Ent- men der Durchführungsplanung nach Maßgabe wicklungskonzeptes erfolgt durch die eines gebietsspezifischen, parzellenscharfen Pfle- Untere Landschaftsbehörde in Abstim- ge- und Entwicklungskonzeptes. mung mit den anderen zu beteiligenden Behörden.

2.1-16 NATURSCHUTZGEBIET „GOLBACHTAL" SÜDLICH BROICH

Ff, Gf Größe: ca. 4,8 ha Schutzzweck: Das Gebiet besteht aus zwei Teilab- Die Festsetzung als Naturschutzgebiet erfolgt ge- schnitten der Quellbereiche zum Gol- mäß § 20 Buchstaben a, b LG NW insbesondere bach und umfasst einen relativ großen − naturnahen, binsen- und seggenreichen zur Erhaltung des Lebensraumes für viele, Quellsumpf mit einzelnen Torfmoos- nach der Roten Liste in Nordrhein-Westfalen polstern. Der Quellsumpf geht jenseits gefährdete, bedrohte und seltene Tier- und eines ihn überquerenden Weges in eine Pflanzenarten z.B. Bachforelle, Wasseramsel, blütenpflanzen-, seggen- und binsen- − zur Erhaltung und Optimierung des Gebietes reiche Grünlandbrache über. Randlich als strukturreicher Fließgewässerkomplex mit treten an den Feuchtbereichen Erlenauwäldern, Hochstaudensäumen, Strauchweidengebüsche mit Faulbaum Feuchtgrünland und Quellfluren, auf. Das Schutzgebiet wird weiterhin durch extensiv genutzte Weiden gebil- − zur Erhaltung und Wiederherstellung von det. Eine Teichanlage trennt die zwei Feucht- und Nasswiesen, insbesondere der naturnahen Abschnitte von einander. Bärwurzwiesen, Folgende schutzwürdige Biotope (Bio- - zur Erhaltung und Optimierung eines naturna- topkataster NRW) liegen innerhalb des hen, wertvollen Quellsumpfes mit seiner typi- Gebietes: schen Vegetation, BK-5404-005

Stand: Januar 2009 49 Kreis Euskirchen – Der Landrat LANDSCHAFTSPLAN 36a „Schleiden“ – Vorentwurf

Planquadrat Textliche Darstellung Erläuterungsbericht Ziffer (ergänzende Hinweise und Erläuterungen)

- zur Erhaltung des Lebensraumes der Wildkat- ze, insbesondere der Bachtäler als Wanderkor- ridor im Verbreitungsgebiet, − aufgrund seiner Bedeutung als Laichbiotop für Amphibien, − zur Erhaltung und Optimierung von Kleinge- wässern für Amphibien, Libellen u.a., − zur Wiederherstellung einer durchgehend na- turnahen Aue, − aufgrund seiner besonderen Seltenheit in einer ansonsten intensiv forstwirtschaftlich genutzten Umgebung, − zur Erhaltung und Optimierung nach § 62 LG Folgende nach § 62 LG NW geschützte NW geschützter Biotope. Biotope liegen innerhalb des Gebietes: – Schutzwürdige und gefährdetes Magergrün- GB 5405-511, GB 5405-512, GB 5405- land (NED0) 513 – Nass- und Feuchtgrünland (yEC2), (yEE3)

− wegen seiner Funktion als regional bedeutsa- Folgende Biotopverbundflächen kom- me Biotopverbundfläche, men in dem Gebiet vor: VB-K 5404-008 Zur Erreichung des Schutzzweckes gelten die für Naturschutzgebiete unter 2.1.0 festgesetzten all- gemeinen Verbote Nr. 1 bis 27, die besonderen Festsetzungen für die forstliche Nutzung gemäß Ziff. 4, sowie die Pflege- und Entwicklungsmaß- nahmen gemäß Ziff. 5. Darüber hinaus gelten folgende gebietsspezifi- sche Verbote :

– der Einsatz von Fallen, die für den Todfang

von Wildkatzen geeignet sind.

– Grünlandflächen in der Zeit vom 01.04. bis 30.06. abzuschleppen oder zu walzen. Sofern die Witterung ein Abschleppen außer- halb des genannten Zeitraumes nicht zulässt, kann in Abstimmung mit der Unteren Land- schaftsbehörde eine andere Vereinbarung ge- troffen werden.

– Grünland mit Pferden mit mehr als 2 GVE/ ha oder durch Koppelschafhaltung in der Zeit vom 01. November bis zum 31. März zu beweiden. Sollte sich zeigen, dass dies dem Schutz- zweck zuwider läuft, ist die Untere Land- schaftsbehörde berechtigt, die Winterbewei- dung gänzlich zu untersagen. Die ganzjährige Beweidung von bisherigen Mähweiden oder die Nachbeweidung von Flächen, die bislang als Wiese genutzt wurden, bedarf der Zustim- mung der unteren Landschaftsbehörde. Folgende Maßnahmen werden festgesetzt (§ 26 LG NW bzw. in Verbindung mit § 25 LG NW): 5.1/2.1-16-1 bis 5.1-/2.1-16-9

50 Stand: Januar 2009 Kreis Euskirchen – Der Landrat LANDSCHAFTSPLAN36a „Schleiden“ - Vorentwurf

Planquadrat Textliche Darstellung Erläuterungsbericht Ziffer (ergänzende Hinweise und Erläuterungen)

Die Umsetzung der Maßnahmen erfolgt im Rah- Die Erarbeitung des Pflege- und Ent- men der Durchführungsplanung nach Maßgabe wicklungskonzeptes erfolgt durch die eines gebietsspezifischen, parzellenscharfen Pfle- Untere Landschaftsbehörde in Abstim- ge- und Entwicklungskonzeptes. mung mit den anderen zu beteiligenden Behörden.

2.1-17 NATURSCHUTZGEBIET „VIEHBACHTAL" WESTLICH SCHÖNESEIFFEN

Bf, Bg Größe: ca. 5,9 ha Schutzzweck: Die Festsetzung als Naturschutzgebiet erfolgt ge- mäß § 20 Buchstaben a, b LG NW insbesondere - wegen der Bedeutung eines Teils des Gebie- Das Naturschutzgebiet ist Teil des ge- tes für die Errichtung eines zusammenhän- meldeten FFH-Gebiets genden ökologischen Netzes besonderer DE-5404-303 „Dedenborn, Talaue des Schutzgebiete in Europa (Natura 2000); Püngel-, Wüstebachtales und Erkens- - zur Erhaltung und Entwicklung folgender na- ruhroberlauf“. türlicher Lebensräume von gemeinschaftli- Die Meldung des Gesamtgebietes er- chem Interesse gemäß Anhang I der FFH- folgte aufgrund der dort großflächig Richtlinie: vorkommenden Hainsimsen-Buchen- - fließgewässerbegleitende feuchte Hoch- wälder, Bäche mit Auenwäldern, arten- staudenfluren (6430) mit ihrer charakteristi- reichen Grünlandflächen und Borstgras- schen Flora und Fauna, rasen. Als Arten von gemeinschaftli- chem Interesse wurden bislang der - zur Erhaltung und Entwicklung der folgenden Prächtige Dünnfarn sowie das Große Lebensräume, die darüber hinaus Bedeutung Mausohr nachgewiesen. für das Gebietsnetz Natura 2000 haben: Im Naturschutzgebiet „Viehbachtal“ - Erlen-Eschen- und Weichholz- selbst finden sich keine Lebensräume Auenwälder (91E0, Prioritärer Lebens- von gemeinschaftlichem Interesse gem. raum) mit ihrer typischen Fauna und Flora Anhang I der Richtlinie. Fledermaus- in ihren verschiedenen Entwicklungsstufen/ vorkommen sind jedoch nachgewiesen. Altersphasen und in ihrer standörtlichen ty- pischen Variationsbreite, inklusive ihrer Das Bachtal ist im Quellbereich durch Vorwälder, Gebüsche und Staudenfluren, Fichtenforste und einen "Wildacker" stark umgestaltet. Im weiteren Verlauf - zur Erhaltung der folgenden wildlebenden weisen jedoch die nassen und feuchten Tierarten von gemeinschaftlichem Interesse Bereiche Weidengebüsche, die Gehölz- gemäß Anhang II und IV der FFH-Richtlinie: lücken kleine Pfeifengrasbestände und - Großes Mausohr (1324) einen zum Teil stark vernässten, torf- moosreichen, bruchwaldartigen Birken- - Prächtiger Dünnfarn (1421) Erlen-Bestand auf. − zur Erhaltung des Lebensraumes für nach der Hier findet sich auch ein kleines Schna- Roten Liste in Nordrhein-Westfalen gefährdete belseggenried mit Fieberklee. Nördlich Pflanzenarten, des Baches wurden die Fichtenforste − zur Erhaltung und Optimierung des Gebietes durch Erlen und Erlen-Fichten- als Biotopkomplex mit in Nordrhein-Westfalen Mischbestände ersetzt. Außerhalb des gefährdeten Biotoptypen, Plangebietes schließt sich eine binsen- reiche Feucht- und Nassweide an, die − zur Erhaltung und Optimierung eines wertvol- ebenfalls als Naturschutzgebiet ausge- len Bachabschnittes mit naturnahen Weiden- wiesen werden sollte. ufergehölz und einem Bruchwaldrest, die ein hohes Entwicklungspotential erkennen lassen, Folgende schutzwürdige Biotope (Bio- topkataster NRW) liegen innerhalb des − zur naturnahen Gestaltung des Quellbereiches Gebietes: und des umgebenden Waldes zwecks Wieder- BK-5404-908 herstellung eines zusammenhängenden, na- turnahen Lebensraumes.

Stand: Januar 2009 51 Kreis Euskirchen – Der Landrat LANDSCHAFTSPLAN 36a „Schleiden“ – Vorentwurf

Planquadrat Textliche Darstellung Erläuterungsbericht Ziffer (ergänzende Hinweise und Erläuterungen)

– zur Erhaltung und Entwicklung der naturnahen Strukturen und der Dynamik des Fließgewäs- sers mit seiner typischen Vegetation und Fau- na entsprechend dem jeweiligen Leitbild des Fließgewässertyps, ggf. in seiner kulturland- schaftlichen Prägung durch − zur Erhaltung und Wiederherstellung einer möglichst unbeeinträchtigten Fließgewässer- dynamik (insbesondere jahreszeitentypische Wasserführung), − zur Erhaltung und Entwicklung der Durchgän- gigkeit des Fließgewässers für seine typische Fauna im gesamten Verlauf, − zur Erhaltung und Optimierung nach § 62 LG Folgende nach § 62 LG NW geschützte NW geschützter Biotope. Biotope liegen innerhalb des Gebietes: – Nass- und Feuchtgrünland (yEE3), (yEC2) GB 5404-036 – Quellbereiche (yFK2)

– Fliessgewässer (yFM4) – Auwälder (yBE2, (yBE1) Zur Erreichung des Schutzzweckes gelten die für Naturschutzgebiete unter 2.1.0 festgesetzten all- gemeinen Verbote Nr. 1 bis 27, die besonderen Festsetzungen für die forstliche Nutzung gemäß Ziff. 4, sowie die Pflege- und Entwicklungsmaß- nahmen gemäß Ziff. 5.

Darüber hinaus gelten folgende gebietsspezifi- sche Verbote :

– der Einsatz von Fallen, die für den Todfang

von Wildkatzen geeignet sind.

Folgende Maßnahmen werden festgesetzt (§ 26 LG NW bzw. in Verbindung mit § 25 LG NW): 5.1/2.1-17-1 bis 5.1/2.1-17-8 Die Umsetzung der Maßnahmen erfolgt im Rah- Die Erarbeitung des Pflege- und Ent- men der Durchführungsplanung nach Maßgabe wicklungskonzeptes erfolgt durch die eines gebietsspezifischen, parzellenscharfen Pfle- Untere Landschaftsbehörde in Abstim- ge- und Entwicklungskonzeptes. mung mit den anderen zu beteiligenden Behörden.

52 Stand: Januar 2009 Kreis Euskirchen – Der Landrat LANDSCHAFTSPLAN36a „Schleiden“ - Vorentwurf

Planquadrat Textliche Darstellung Erläuterungsbericht Ziffer (ergänzende Hinweise und Erläuterungen)

2.1-18 NATURSCHUTZGEBIET „BUNKERANLAGEN“ Fe, Ff, Eg Größe: ca. 0,6 ha Das Gebiet besteht aus 5 Teilflächen. Schutzzweck: Die Festsetzung als Naturschutzgebiet erfolgt ge- mäß § 20 Buchstaben a, b, c LG NW insbesondere − zur Erhaltung der Bunkeranlagen als Teille- Das Schutzgebiet umfasst insgesamt 5 bensräume für gefährdete, bedrohte und sel- (zum Teil gesprengte) Bunkeranlagen. tene Tierarten, Sie befinden sich östlich von Nierfeld und Olef, östlich von Schleiden sowie − als Trittstein- und Sonderbiotop im Wald und östlich von Oberhausen. im Offenland als Lebensraum für einzelnen ge- fährdete, bedrohte und seltene Tierarten,

Zur Erreichung des Schutzzweckes gelten die für Naturschutzgebiete unter 2.1.0 festgesetzten all- gemeinen Verbote Nr. 1 bis 27, die besonderen Festsetzungen für die forstliche Nutzung gemäß Ziff. 4, sowie die Pflege- und Entwicklungsmaß- nahmen gemäß Ziff. 5.

Darüber hinaus gelten folgende gebietsspezifi- sche Verbote :

– der Einsatz von Fallen, die für den Todfang

von Wildkatzen geeignet sind.

Folgende Maßnahmen werden festgesetzt (§ 26 LG NW bzw. in Verbindung mit § 25 LG NW): 5.1-2.1-18-1 bis 5.1/2.1-18-4 Die Umsetzung der Maßnahmen erfolgt im Rah- Die Erarbeitung des Pflege- und Ent- men der Durchführungsplanung nach Maßgabe wicklungskonzeptes erfolgt durch die eines gebietsspezifischen, parzellenscharfen Pfle- Untere Landschaftsbehörde in Abstim- ge- und Entwicklungskonzeptes. mung mit den anderen zu beteiligenden Behörden.

Stand: Januar 2009 53 Kreis Euskirchen – Der Landrat LANDSCHAFTSPLAN 36a „Schleiden“ – Vorentwurf

Planquadrat Textliche Darstellung Erläuterungsbericht Ziffer (ergänzende Hinweise und Erläuterungen)

2.2 LANDSCHAFTSSCHUTZGEBIETE (§ 21 LG NW)

Größe insgesamt: ca. 4.957,3 ha Aufgrund der §§ 19 und 21 LG NW in Verbindung Nach § 21 LG NW werden Land- mit § 34 Abs. 2 LG NW wird festgesetzt: schaftsschutzgebiete festgesetzt, so- Die im Folgenden näher bezeichneten und in der weit dies Festsetzungskarte in ihren Grenzen festgesetzten a) zur Erhaltung, Entwicklung oder Gebiete sind Landschaftsschutzgebiete. Wiederherstellung der Leistungs- In den Landschaftsschutzgebieten gelten die nach- und Funktionsfähigkeit des Natur- folgend aufgeführten haushaltes oder der Regenerations- fähigkeit und nachhaltigen Nut- − allgemeinen Verbote , zungsfähigkeit der Naturgüter, − Regelungen zur Unberührtheit rechtmäßig b) wegen der Vielfalt, Eigenart oder ausgeübter Nutzungen, Schönheit des Landschaftsbildes oder der besonderen kulturhistori- − Regelungen für Ausnahmen, schen Bedeutung der Landschaft − Hinweise auf Befreiungen , oder − Regelungen bei Ordnungswidrigkeiten sowie c) wegen ihrer besonderen Bedeu- tung für die Erholung − zusätzliche gebietsspezifische Verbote , die bei den einzelnen Landschaftsschutzgebieten erforderlich ist. (Ziffern 2.2-1 – 2.2-) angegeben sind.

Soweit

– unmittelbar anzuwendende europarechtli- che Vorschriften oder

– nationale Vorschriften von den v.g. allgemeinen und gebietsspezifi- schen Verboten abweichende weitergehende Bestimmungen insbesondere zum Schutz von Arten und Biotopen und/oder Vorgaben hin- sichtlich der Durchführung von Verfahren ent- halten, gelten diese unmittelbar und vorrangig. Gleiches gilt, soweit nach § 62 LG NW gesetz- lich geschützte Biotope betroffen sind.

54 Stand: Januar 2009 Kreis Euskirchen – Der Landrat LANDSCHAFTSPLAN36a „Schleiden“ - Vorentwurf

Planquadrat Textliche Darstellung Erläuterungsbericht Ziffer (ergänzende Hinweise und Erläuterungen)

2.2.0 ALLGEMEINE FESTSETZUNGEN FÜR ALLE LANDSCHAFTS- SCHUTZGEBIETE

Der Kreis Euskirchen ist bestrebt, die Schutzzwecke und Schutzziele – soweit

hiermit eine Einschränkung der Bewirt- schaftung von land- und forstwirtschaft- lichen Nutzflächen verbunden ist – durch vertragliche Vereinbarungen mit ortsansässigen Land- und Forstwirten bzw. Grundeigentümern zu realisieren.

ALLGEMEINE VERBOTE

In den Landschaftsschutzgebieten sind gem. § 34 Auf freigestellte Handlungen (Unbe- Abs. 2 LG NW unter besonderer Beachtung von rührtheit) wird ausdrücklich hinge- § 2c Abs. 1 LG NW und nach Maßgabe folgender wiesen. Bestimmungen alle Handlungen verboten, die den

Charakter des Gebietes verändern können oder dem besonderen Schutzzweck zuwiderlaufen.

Soweit Unberührtheiten in den Festsetzungen auf-

genommen sind und hierfür ein Einvernehmen o- der die Zustimmung der Unteren Landschaftsbe- hörde gefordert ist, erfolgen diese unter Beachtung der Beteiligungsrechte nach dem Landschaftsge- setz NRW.

Insbesondere ist verboten:

1. a) bauliche Anlagen im Sinne des § 2 Abs.1 S. Als bauliche Anlagen gelten: 1-3 BauO NW - auch wenn sie gem. § 65 − BauO NW keiner baurechtlichen Genehmi- Aufschüttungen und Abgrabungen, gung oder Anzeige bedürfen - zu errichten, − Lager-, Abstell- und Ausstellungs- zu ändern oder deren Nutzung zu ändern. plätze, − Camping- und Wochenendplätze, − Sport- und Spielflächen, − Stellplätze, − Gerüste, − Hilfseinrichtungen zur statischen Si- cherung von Bauzuständen. Bauliche Anlagen sind auch Zäune und andere aus Baustoffen oder Bauteilen hergestellte Einfriedungen sowie Wer- beanlagen nach § 13 Abs. 1 BauO NW. b) Straßen, Wege, Reitwege oder sonstige Ver- kehrsanlagen zu errichten, zu ändern oder deren Nutzung zu ändern.

Ausgenommen von diesem Verbot sind: - Vorhaben gem. § 65 Abs. 1 Nr. 4 BauO NW, - Vorhaben nach § 35 Abs. 1 Nr. 1 und 2 BauGB auf und im unmittelbaren Zusam- menhang mit Hofstellen von land- und forst- wirtschaftlichen sowie gartenbaulichen Be- trieben, soweit keine Beeinträchtigungen von Streuobstwiesen, landschaftsprägenden

Stand: Januar 2009 55 Kreis Euskirchen – Der Landrat LANDSCHAFTSPLAN 36a „Schleiden“ – Vorentwurf

Planquadrat Textliche Darstellung Erläuterungsbericht Ziffer (ergänzende Hinweise und Erläuterungen)

Laubbäumen oder sonstigen landschaftsprä- genden Elementen entsteht. Sie können zu- gelassen werden, wenn im Rahmen des baurechtlichen Genehmigungsverfahrens das Benehmen mit der Unteren Land- schaftsbehörde hergestellt worden ist. - Nutzungsänderungen innerhalb von Gebäu- den - Dachausbauten und die Errichtung von Dachgauben - Schilder, die auf die Schutzausweisung hin- weisen oder der Besucherlenkung oder - Information über das Schutzgebiet dienen. - Folientunnel und Folien im Gartenbau und in der Landwirtschaft. - Beregnungsanlagen im Sonderkulturanbau. 2. Flächen außerhalb der befestigten oder ge- kennzeichneten Straßen, Wege, Park- bzw. Stellplätze oder Hofräume zu befahren oder Fahrzeuge und Geräte aller Art abzustellen, zu warten, zu reparieren oder zu reinigen. Das Verbot des Befahrens oder Abstellens gilt nicht für Bedienstete und Beauftragte der Behörden in Wahrnehmung ihrer dienstlichen Obliegenheiten. 3. Buden, Verkaufsstände, Verkaufswagen und Warenautomaten auf- oder abzustellen. 4. Veranstaltungen jeder Art außerhalb des Innerhalb des Waldes sind Veranstal- Waldes durchzuführen. tungen durch § 2 Abs. 4 Landesforstge- setz geregelt. 5. a. Einrichtungen für den Luftsport anzulegen, b. Motorsport zu betreiben, c. motorgetriebene Modellsportgeräte außer- halb genehmigter Bereiche zu betreiben. 6. stehende oder fließende Gewässer ein- Gemäß § 97 Abs. 6 LWG NW haben schließlich Fischteichen anzulegen, zu ver- die Eigentümer und Nutzungsberechtig- ändern, zu beseitigen, aufzustauen, umzu- ten des Gewässers und seine Anlieger gestalten oder deren Ufer oder Sohlstruktur alles zu unterlassen, was die Sicherheit zu beeinträchtigen sowie die Hydrobiologie und den Schutz der Ufer gefährden oder den Wasserchemismus nachhaltig zu oder die Unterhaltung unmöglich ma- beeinträchtigen (auch durch Beweidung oder chen oder wesentlich erschweren wür- Tritt von Weidetieren). de. 7. den Grundwasserspiegel zu verändern, Be- wässerungs-, Entwässerungs- oder andere den Wasserhaushalt oder die Wasserchemie verändernde Maßnahmen – auch durch die Verlegung von Drainageleitungen – vorzu- nehmen. Die Verlegung temporärer Beregnungsanla- gen in Trockenzeiten ist in bisheriger Art und bisherigem Umfang zulässig. 8. feste oder flüssige Stoffe (inkl. Biozide, Pflan- zenschutzmittel, organischer und minerali-

56 Stand: Januar 2009 Kreis Euskirchen – Der Landrat LANDSCHAFTSPLAN36a „Schleiden“ - Vorentwurf

Planquadrat Textliche Darstellung Erläuterungsbericht Ziffer (ergänzende Hinweise und Erläuterungen)

scher Dünger, Jauche, Festmist, Klär- schlamm, Grünabfälle, Schlagabraum, Bau- schutt, Abfälle aller Art) sowie Gegenstände, die geeignet sind, den Natur-, Boden- oder Wasserhaushalt erheblich oder nachhaltig zu beeinträchtigen, auszubringen, wegzuwerfen, abzuleiten, zu lagern oder sich ihrer in sons- tiger Weise zu entledigen. 9. Verfestigungen, Versiegelungen, Aufschüt- Unter Veränderungen der Boden- oder tungen, Verfüllungen, Abgrabungen, Aus- Geländegestalt wird auch die Verände- schachtungen, Sprengungen, oder sonstige rung oder Beseitigung morphologischer Veränderungen der Fels-, Boden- oder Ge- Gegebenheiten wie z.B. Böschungen, ländegestalt vorzunehmen. Geländesenken, Täler oder Terrassen- kanten verstanden. 10. ober- oder unterirdische Leitungen aller Art außerhalb von gewidmeten Straßen und We- gen zu verlegen, zu errichten oder zu ändern. Bei der Verlegung ober- oder unterirdischer Leitungen aller Art im Bereich von gewidme- ten Straßen und Wegen sind geeignete Maß- nahmen zum Schutz benachbarter Gehölze (z. B. Wurzel- oder Stammschutz) zu ergrei- fen. 11. Brachflächen umzubrechen oder in eine an- Brachflächen sind nach § 24 Abs. 2 LG dere Nutzung umzuwandeln. NW definiert. 12. Quellen, Quellsümpfe, Seggenrieder oder Hochstaudenfluren zu verändern, zu zerstö- ren oder in andere Nutzungen zu überführen (auch durch übermäßige Beweidung oder Tritt von Weidetieren). 13. Wald umzuwandeln, Erstaufforstungen vor- zunehmen, Weihnachtsbaum-, Schmuckrei- sig- oder Baumschulkulturen außerhalb des Waldes anzulegen. 14. Bäume außerhalb des Waldes, Hecken, Feld- Als Beschädigung gilt auch das Verlet- oder Ufergehölze, Obstbäume, wild wach- zen des Wurzelwerks oder das Verdich- sende Pflanzen, Pilze oder Flechten gänzlich ten des Bodens im Traufbereich. oder teilweise zu beseitigen, zu beschädigen,

auszureißen, auszugraben, abzutrennen oder in sonstiger Weise in ihrem Bestand zu ge- fährden. Die Beseitigung abgängiger Obstgehölze ist Form- und Pflegeschnitte sind gemäß

nach Zustimmung durch die Untere Land- § 64 LG NW zulässig. schaftsbehörde zulässig. Das Sammeln von Beeren, Pilzen und wild Auf § 61 Abs. 2 LG NW wird hingewie- lebende Pflanzen nicht besonders geschütz- sen: Danach ist es verboten, Beeren, ter Arten ist unter Beachtung der gesetzlichen Pilze und wild lebende Pflanzen nicht Vorschriften zulässig. besonders geschützter Arten in mehr als nur geringer Menge für den eigenen Gebrauch zu sammeln. 15. wildlebende Tiere zu fangen, zu töten, zu ver- letzen oder mutwillig zu beunruhigen, ihnen nachzustellen oder zu ihrem Fang geeignete Vorrichtungen anzubringen. 16. Brut- und Lebensstätten wildlebender Tiere Darunter fallen auch Bäume mit Hors- zu zerstören, ihre Puppen, Larven, Eier oder ten oder Bruthöhlen.

Stand: Januar 2009 57 Kreis Euskirchen – Der Landrat LANDSCHAFTSPLAN 36a „Schleiden“ – Vorentwurf

Planquadrat Textliche Darstellung Erläuterungsbericht Ziffer (ergänzende Hinweise und Erläuterungen)

sonstige Entwicklungsformen fortzunehmen, zu sammeln, zu beschädigen, zu entfernen oder in sonstiger Weise deren Fortpflanzung zu behindern. 17. Pflanzen, deren vermehrungsfähige Teile sowie Tiere einzubringen, auszusetzen oder anzusiedeln.

REGELUNGEN ZUR UNBERÜHRTHEIT (UNBERÜHRTHEITSKLAUSEL)

Unberührt von den allgemeinen Verboten bleibt insbesondere: 1. die ordnungsgemäße Landwirtschaft mit Ausnahme der Verbote: 6 (Gewässer und ihre Ufer), 7 (Grundwasser), 11 (Umbruch von Brachflächen), 12 (Beweidung von Feuchtbereichen), 13 (Weihnachtsbaumkulturen) sowie 14 (Gehölze). Ordnungsgemäße Landwirtschaft ist insbesondere: − die übliche Nutzung von Hofstellen und Hausgärten, − die Ausbringung von Pflanzen- schutzmitteln und Düngern gemäß den landwirtschaftlichen Fachgeset- zen, − die Lagerung landwirtschaftlicher Produkte (Silageballen, Mieten, Strohlager, Festmist), − der Anbau von Kulturpflanzen und die Haltung von Nutztieren, − das Errichten ortsüblicher Weidezäu- ne und Tierfanggatter bis zu 1,5 m Höhe aus Draht, Stacheldraht, oder Knotengittergeflecht und mit Holz- pfählen, ferner Elektrozäune − die Anlage von Einrichtungen zur Viehtränkung und -fütterung außer- halb von Gewässern und deren Ufer- bereichen, − die Einrichtung ortsüblicher Ver- kaufsstände für selbst erzeugte landwirtschaftliche Produkte, soweit sie baugenehmigungsfrei sind, nur kurzfristig errichtet werden und je- derzeit demontiert werden können sowie das Aufstellen von Hinweis- schildern. Abweichend davon bleibt erlaubt:

58 Stand: Januar 2009 Kreis Euskirchen – Der Landrat LANDSCHAFTSPLAN36a „Schleiden“ - Vorentwurf

Planquadrat Textliche Darstellung Erläuterungsbericht Ziffer (ergänzende Hinweise und Erläuterungen)

− schonende Form- und Pflegeschnitte zur Beseitigung des Zuwachses der Pflanzen gemäß § 64 LG NW ganzjährig, sowie ein Zurückdrängen des Wurzelwerkes im Rahmen der ordnungsgemäßen Bodenbe- arbeitung. Dieses trifft auch auf Strukturen, die im Rahmen der Flurbereinigung angelegt wor- den sind, zu. Bei einem Gehölzschnitt sind die unter Ziffer 5.2 angeführten allgemei- nen Vorgaben und Grundsätze zu beach- ten. − das Verbrennen von Schlagabraum ent- sprechend den Regelungen der Kommune, − der Umbruch im Rahmen von Flächenstill- legungsprogrammen, − die Verlegung von Versorgungsleitungen Hierunter wird auch die Verlegung von für die landwirtschaftliche Produktion, so Beregnungsanlagen verstanden. auch die Verlegung von Leitungen zur Ver-

sorgung des Weideviehs, - bei aktueller oder zukünftiger erstmaliger Der Kreis weist darauf hin, dass der Teilnahme am Vertragsnaturschutz (z.B. Vertragsnehmer nicht an die Bewirt- KULAP) auf Privatflächen: schaftungsauflagen gebunden ist, so- fern der Kreis seinerseits den Vertrag – die Wiederaufnahme der rechtmäßig z.B. aufgrund fehlender Finanzmittel ausgeübten Nutzung nach Ablauf des nicht fortführen kann. Vertrages. Mit Abschluss eines Folge- vertrages ist die vertraglich geregelte Auf die Bestimmungen des § 62 LG NW Nutzung auf Dauer fortzuführen, so- wird hingewiesen. lange ein entsprechendes Vertragsan- gebot besteht.

2. die ordnungsgemäße Forstwirtschaft

Ordnungsgemäße Forstwirtschaft ist insbesondere: − der Anbau und die Nutzung von Kulturpflanzen, − der Bau und die Unterhaltung von Forstwirtschaftswegen nach Maß- gabe § 6b LFoG NW, − Maßnahmen im Kalamitätsfall, − Maßnahmen zum Schutz gepolter- ten Holzes, − Schutzmaßnahmen gegen Wild (z. B. Errichtung von Wildschaden- schutzzäunen), − die Errichtung ortsüblicher Kultur- zäune bis zu 2 m Höhe, − das Verbrennen von Schlagabraum entsprechende den Regelungen des Landesbetriebes Wald und Holz NRW

Stand: Januar 2009 59 Kreis Euskirchen – Der Landrat LANDSCHAFTSPLAN 36a „Schleiden“ – Vorentwurf

Planquadrat Textliche Darstellung Erläuterungsbericht Ziffer (ergänzende Hinweise und Erläuterungen)

3. die ordnungsgemäße Ausübung der Fischerei Zur ordnungsgemäßen Fischereiaus- übung gehört nach § 3 Abs. 2 Landesfi- schereigesetz auch die Durchführung von Hegemaßnahmen. 4. die ordnungsgemäße Ausübung der Jagd ein- schließlich des Jagdschutzes im Sinne von § 25 LJG NW. Ordnungsgemäße Jagd ist insbesonde- re: − die Versorgung von krank ge- schossenem oder schwer krankem Wild, − Wildfütterungen in Notzeiten ge- mäß § 25 LJG NW, − die Errichtung ortsüblicher Zäune zur Begrenzung von Wildschäden. Des Weiteren bleiben neben allgemeinen auch von den gebietsspezifischen Verboten unbe- rührt: 5. die ordnungsgemäße Ausübung der Imkerei einschließlich der vorübergehenden Einstel- lung von Bienenkästen, sofern sie nicht mit der Errichtung von baulichen Anlagen ver- bunden ist. 6. die von der Unteren Landschaftsbehörde angeordneten, genehmigten oder mit ihr ver- traglich vereinbarten Entwicklungs-, Pflege- und Optimierungsmaßnahmen. 7. Maßnahmen, die der Funktionssicherung Hierzu zählen insbesondere Maßnah- gemäß § 63 BNatSchG sowie der Unterhal- men gemäß § 19 Abs. 2 Satz 1 AKG tung/ Wartung von Verkehrswegen oder Ver- sowie die bei Störfällen für die Auf- und Entsorgungsleitungen dienen. rechterhaltung einer gesicherten Ener- gieversorgung unaufschiebbaren Repa- raturen. 8. Gewässerunterhaltungsmaßnahmen, die aufgrund eines mit der Untere Landschafts- behörde abgestimmten Gewässerunterhal- tungsplanes durchgeführt werden. 9. Maßnahmen aus Gründen der Verkehrssi- cherungspflicht gemäß § 34 (4c) LG NW; sie obliegen den Grundstückseigentümerinnen und -eigentümern oder den Grundstücksbe- sitzerinnen und -besitzern ausschließlich im Rahmen des Zumutbaren und sind vor ihrer Durchführung der unteren Landschaftsbe- hörde anzuzeigen. Maßnahmen zur Abwehr einer unmittelbar drohenden gegenwärtigen Gefahr sind der unteren Landschaftsbehörde nachträglich unverzüglich anzuzeigen. 10. vorübergehend errichtete bauliche Anlagen der Bezirksregierung, die zur Ermittlung der Grundlagen der Wasserwirtschaft erforderlich sind. 11. Untersuchungen von Verdachtsflächen auf Altlasten sowie schädlichen Bodenverände-

60 Stand: Januar 2009 Kreis Euskirchen – Der Landrat LANDSCHAFTSPLAN36a „Schleiden“ - Vorentwurf

Planquadrat Textliche Darstellung Erläuterungsbericht Ziffer (ergänzende Hinweise und Erläuterungen)

rungen einschl. der Verdachtsflächen sowie ggf. deren Sanierung, darüber hinaus die Abgrenzung belasteter Gewässerbereiche und Auen als Gebiete mit erhöhten Schad- stoffgehalten in Böden gem. § 12 (10) BBodSchV. 12. sonstige rechtmäßig ausgeübte Nutzungen Unberührt hiervon bleibt die Einhaltung aufgrund rechtskräftiger Genehmigungen anderer gesetzlicher Vorschriften, z.B. oder aufgrund eigentumsrechtlichen Be- nach Bau-, Wasser- und Artenschutz- standschutzes. Hierzu gehören auch die üb- recht. liche Nutzung der Hausgrundstücke und Darunter fällt auch die Gewinnung von Hofstellen sowie die bestimmungsgemäße Trinkwasser sowie Anlagen zu Vertei- Nutzung der Friedhöfe, Sport- und Parkplät- lung, Transport und Speicherung von ze. Trink-/Abwasser. Rechtmäßig bestehende Drainagegebiete genießen Bestandsschutz. Die Unterhaltung, Wartung und Pflege dieser Anlagen sollen der Unteren Landschaftsbehörde angezeigt werden. 13. die Durchführung von Veranstaltungen au- ßerhalb des Waldes, denen die Untere Landschaftsbehörde zugestimmt hat. Zu- stimmungsfrei sind Veranstaltungen der Brauchtumspflege, Haus- und Hoffeste sowie Aktivitäten im Zusammenhang mit der Ver- marktung land- und forstwirtschaftlicher Pro- dukte. 14. die Errichtung von Zäunen für Schalenwild- gehege bis zu 2 m Höhe aus Draht, Stachel- draht oder Knotengittergeflecht und mit Holzpfählen.

Stand: Januar 2009 61 Kreis Euskirchen – Der Landrat LANDSCHAFTSPLAN 36a „Schleiden“ – Vorentwurf

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REGELUNGEN FÜR AUSNAHMEN / HINWEISE

AUF BEFREIUNGEN

Die Untere Landschaftsbehörde kann unter Beach- tung des besonderen Schutzzweckes und des Charakters des Gebietes auf Antrag im Einzelfall eine Ausnahme gemäß § 34 Abs. 4a LG von den Verboten in unter 2.2-0 erteilen: 1. für Vorhaben nach § 35 Abs. 1 Nrn. 1 – 3 Baugesetzbuch(BauGB); 2. für ein Vorhaben nach § 35 Abs. 4 Nrn. 1–6 BauGB, wenn im Falle einer Erweiterung nach Nrn. 2, 3, 5 und 6 diese einen zulässigerweise errichtetenbaulichen Bestand nur geringfügig und angemessen ergänzt (bis zu 20 qm oder kleiner als 10 % der Grundfläche des bauli- chen Bestandes) und eine Beseitigung land- schaftsprägender Laubbäume nicht erforder- lich wird; 3. für das Errichten landwirtschaftlicher Viehun- terstände mit höchstens drei Wänden in Holz- bauweise außerhalb des Kronentraufbereiches von Bäumen;

Die Untere Landschaftsbehörde kann weiterhin auf Antrag eine Ausnahme von den Verboten nach 2.2-0 für Maßnahmen zulassen, wenn feststeht, dass sie im Einzelfall weder den Charakter des geschützten Gebietes verändern noch dem Schutzzweck zuwiderlaufen.

Befreiungen nach § 69 LG NW Von den Geboten und Verboten kann die Untere Landschaftsbehörde nach § 69 LG NW auf Antrag Befreiung ertei- len, wenn a) die Durchführung der Vorschrift im Einzelfall aa) zu einer nicht beabsichtigten Här- te führen würde und die Abwei- chung mit den Belangen des Na- turschutzes und der Landschafts- pflege zu vereinbaren ist, oder ab) zu einer nicht gewollten Beein- trächtigung von Natur und Land- schaft führen würde oder b) überwiegende Gründe des Wohls der Allgemeinheit die Befreiung erfordern. In der Befreiung kann eine Geldleistung im Sinne des § 5 angeordnet werden. Der Beirat der Unteren Landschaftsbe- hörde kann einer beabsichtigten Befrei- ung mit der Folge widersprechen, dass der Kreistag über den Widerspruch zu unterrichten ist. Hat der Beirat nicht in- nerhalb von sechs Wochen nach Auf- 62 Stand: Januar 2009 Kreis Euskirchen – Der Landrat LANDSCHAFTSPLAN36a „Schleiden“ - Vorentwurf

Planquadrat Textliche Darstellung Erläuterungsbericht Ziffer (ergänzende Hinweise und Erläuterungen)

forderung eine Stellungnahme abgege- ben, so kann die Untere Landschafts- behörde ohne die Stellungnahme ent- scheiden. Hält der Kreistag den Wider- spruch für berechtigt, muss die Untere Landschaftsbehörde die Befreiung ver- sagen. Wird der Widerspruch für unbe- rechtigt gehalten, hat die Untere Land- schaftsbehörde die Befreiung zu ertei- len. Die Weisungsbefugnis der Land- schaftsbehörden nach § 8 Abs. 3 bleibt unberührt. Für die Befreiung von den Geboten und Verboten der forstlichen Nutzung (§ 35 LG NW) ist abweichend von § 69 Abs. 1 LG NW der Landesbetrieb Wald und Holz NRW zuständig. Er entscheidet im Einvernehmen mit der Unteren Land- schaftsbehörde.

REGELUNGEN BEI ORDNUNGSWIDRIGKEITEN

Nach § 70 Abs. 1 Nr. 2 LG NW handelt ord- Gemäß § 71 LG NW können Ord- nungswidrig, wer vorsätzlich oder fahrlässig ei- nungswidrigkeiten nach § 70 LG NW nem gemäß § 34 Abs. 2 LG NW in diesem Land- mit einer Geldbuße geahndet werden. schaftsplan enthaltenem allgemeinen oder ge- Die Höhe der Geldbuße richtet sich bietsspezifischen Verbot zuwiderhandelt. nach dem Bußgeldkatalog in der jeweils gültigen Fassung (z. Zt. bis 50.000,-- €). Gegenstände, die zur Begehung einer Ordnungswidrigkeit nach § 70 LG NW gebraucht oder bestimmt gewesen sind, können eingezogen werden. § 70 LG NW wird nicht angewendet, wenn die Tat nach anderen Rechtsvorschrif- ten mit Strafe bedroht ist. Von dieser Regelung ausgenommen sind die in den Bußgeldvorschriften ge- regelten Fälle der einfachen Sachbe- schädigung; ihre Ahndung nach § 303 des Strafgesetzbuches ist ausge- schlossen.

Stand: Januar 2009 63 Kreis Euskirchen – Der Landrat LANDSCHAFTSPLAN 36a „Schleiden“ – Vorentwurf

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2.2-1 LANDSCHAFTSSCHUTZGEBIET „KERMETER“

Fb, Fc, Gb, Größe: ca. 98,8 ha Das Gebiet besteht aus 4 Teilflächen Gc, Hb Schutzzweck: Es handelt sich hierbei um „Restflä- Die Festsetzung als Landschaftsschutzgebiet er- chen“ im Bereich des Kermeters, die folgt gemäß § 21 Buchstaben a, b, c LG NW ins- weder Teil des Nationalparks Eifel, besondere noch Bestandteil des Naturschutzgebie- tes 2.1-1 „Kermeter“ sind. − zur Erhaltung und Optimierung des Gebietes als gut ausgeprägter Biotopkomplex mit z.T. in Nordrhein-Westfalen gefährdeten Biotoptypen, − zur Erhaltung und Optimierung des Gesamt- raumes für den Arten- und Biotopschutz − zur Erhaltung und Wiederherstellung einer strukturreichen Kulturlandschaft, − zur Erhaltung der Gehölzstrukturen (Feldge- hölze, Hecken, Baumreihen etc.), − zur Erhaltung des Grünlandes,

– zur Erhaltung und Entwicklung wichtiger Le- bensräume und Trittsteinbiotope in dem inten- siv landwirtschaftlich genutzten Landschafts- raum,

– zur Optimierung des Gesamtraumes für den Arten- und Biotopschutz,

– wegen der Bedeutung des Gebietes für die Naherholung, − wegen seiner Funktion als Gebiet mit einigen Folgende Biotopverbundflächen kom- regional und landesweit bedeutsamen Biotop- men in dem Gebiet vor: verbundflächen, VB-K- 5304-021 Zur Erreichung des Schutzzweckes gelten die für

Landschaftsschutzgebiete unter 2.2.0 festgesetz- ten allgemeinen Verbote Nr. 1 bis 17 sowie die Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen gemäß Ziff. 5.

Folgende Maßnahmen werden festgesetzt

(§ 26 LG NW): 5.1/2.2-1-1 bis 5.1/2.2-1-5.

2.2-2 LANDSCHAFTSSCHUTZGEBIET „DREIBORNER HOCHFLÄCHE“

Ag, Ah, Be, Größe: ca. 2.070 ha Bf, Bg, Ce, Cf, Cg, Dc, De, Df, Dg, Ec, Ed, Ee, Ef, Fd, Fe Schutzzweck: Das Gebiet teilt sich in 7 Teilräume. Die Die Festsetzung als Landschaftsschutzgebiet er- Dreiborner Hochfläche als größter folgt gemäß § 21 Buchstaben a, b, c LG NW ins- Raum wird in weiten Teilen intensiv

64 Stand: Januar 2009 Kreis Euskirchen – Der Landrat LANDSCHAFTSPLAN36a „Schleiden“ - Vorentwurf

Planquadrat Textliche Darstellung Erläuterungsbericht Ziffer (ergänzende Hinweise und Erläuterungen)

besondere landwirtschaftlich bewirtschaftet. Um − die Ortslage Dreiborn bestehen auf zur Erhaltung und Optimierung des Gebietes Grund der Bewirtschaftung großer, zu- mit einzelnen in Nordrhein-Westfalen gefähr- sammenhängender Flächen relativ wei- deten Biotopen, nige gliedernde Gehölzstrukturen. − zur Erhaltung und Optimierung der landwirt- Um die Ortlagen Morsbach und schaftlich geprägten, überwiegend offenen Herhahn bestehen noch Flächen mit Kulturlandschaft, hohem Grünlandanteil, die durch prä- − zur Erhaltung der Gehölzstrukturen (kleinere gende Heckenstrukturen gegliedert Waldbereiche, Feldgehölze, Hecken, Baum- werden. Auch um die Ortslagen Bere- reihen etc.) in der freien Landschaft, zur Erhal- scheid, Schöneseiffen und Harper- tung des Grünlandes, scheid wird die Offenlandschaft durch wechselnde Acker- und Grünlandnut- − zur Erhaltung und Entwicklung wichtiger Le- zung geprägt. Gegliedert wird diese bensräume und Trittsteinbiotope in dem inten- Landschaft durch verschiedene typi- siv landwirtschaftlich genutzten Landschafts- sche Heckenstrukturen, zum Teil mit raum, durchgewachsenen, markanten Ü- berhältern (Laubbäume). − zur Erhaltung des Grünlandes, insbesondere der zum Teil mageren und artenreichen Grün- landflächen,

− zur Optimierung des Gesamtraumes für den Arten- und Biotopschutz, − zur Erhaltung des Gebietes in seiner Funktion als Pufferzone für die als Naturschutzgebiete ausgewiesenen Bachtäler − wegen der Bedeutung des Gebietes für die Naherholung, wegen der Vielfalt, Eigenart und Schönheit der zum Teil sehr abwechslungsrei- chen Landschaft, − wegen der besonderen Bedeutung der offenen Hochflächen für die naturnahe Erholung in ei- ner insgesamt sehr waldreichen Region, − zur Erhaltung und Optimierung einzelner, nach Folgende Biotopverbundflächen kom- § 62 LG NW geschützter Biotope: men in dem Gebiet vor: – Bruch- und Sumpfwälder (yBB0) GB 5404-504, GB 5404-134, GB 5404- – Sümpfe und Riede (yCC1) 721, GB 5404-503, GB 5404-527, GB – Nass- und Feuchtgrünland (yEE3), (yEC1) 5404-701, GB 5404-509, GB 5404-510, GB 5404-703, GB 5404-502 GB 5404- – Quellbereiche (yFK2) 702, GB 5404-504, , GB 5404-502, GB – Stillgewässer (yFG0) 5404-509, GB 5404-510, GB 5404- – Schutzwürdige und gefährdetes Mager- 527GB 5404-701, GB 5404-702, grünland (NED0) − wegen seiner Funktion als Gebiet mit einigen Folgende Biotopverbundflächen kom- regional und landesweit bedeutsamen Biotop- men in dem Gebiet vor: verbundflächen, VB-K-5404-007, VB-K- 5404-008, VB- K-5404-010, VB-K- 5504-003 tlw. Zur Erreichung des Schutzzweckes gelten die für

Landschaftsschutzgebiete unter 2.2.0 festgesetz- ten allgemeinen Verbote Nr. 1 bis 17 sowie die Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen gemäß Ziff. 5. Folgende Maßnahmen werden festgesetzt

(§ 26 LG NW): 5.1/2.2-2-1 bis 5.1/2.2-2-8.

Stand: Januar 2009 65 Kreis Euskirchen – Der Landrat LANDSCHAFTSPLAN 36a „Schleiden“ – Vorentwurf

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2.2-3 LANDSCHAFTSSCHUTZGEBIET „HANGWÄLDER WESTLICH DES OLEF- TALES UND DER SEITENTÄLER“

Ag, Bf, Bg, Größe: ca. 1.187 ha Cf, Cg, De, Df, Dg, Ec, Ee, Ef, Eg, Fc, Fd, Fe, Ff − wegen seiner Funktion als Gebiet mit einigen Das Gebiet besteht aus 15 Teilflächen. regional und landesweit bedeutsamen Biotop- Die Waldbereiche werden charakteri- verbundflächen, siert zum Teil noch standortgerechte − wegen der Vielfalt, Eigenart und Schönheit der und naturnahe Laubholzbestände, aber großen, zusammenhängenden Waldflächen auch Fichtenforste unterschiedlicher mit den zahlreichen Quellbächen, Altersstufen. − wegen der besonderen Bedeutung ausge- Kleinflächig existieren noch ältere dehnter Waldflächen für die naturnahe Erho- Laubholzbestände, wobei es sich über- lung, wiegend um typische Hainsimsen- Buchenwälder handelt, die in dem Na- − zur Erhaltung und Optimierung der großen turraum der Rureifel nur noch selten zu zusammenhängenden Waldflächen mit z.T. finden sind. Vor allem an den südexpo- hohem Laubholzanteil, nierten Hängen sind sie noch etwas − zur Erhaltung und Entwicklung naturnaher großflächiger vorhanden. Fließgewässer durch Bewahrung naturnaher Es befinden sich zahlreiche Bachtäler Gewässerstrukturen sowie Verbesserung der im Gebiet mit zum Teil naturschutzwür- Durchgängigkeit durch Beseitigung von Ver- digen, naturnah ausgeprägten Bachläu- rohrungen, Durchlässen und im Hauptschluss fen. Von den Quellen sind nur wenige gelegenen Teichanlagen sowie Beseitigung naturnahe Quellbereiche erhalten. standortfremder Gehölzbestände Prägend für die Landschaft sind auf den − zur Optimierung der Übergangszonen zwi- Höhenrücken überwiegend schen land- und forstwirtschaftlich genutzten Flächen (z.B. durch Waldmäntel), Wälder, die in Teilebereichen von Na- delholzforsten dominiert werden. − zur Erhaltung des Lebensraumes der Wildkat- ze, insbesondere der Bachtäler als Wander- korridor im Verbreitungsgebiet,

– wegen seiner Funktion als Gebiet mit vielen Folgende Biotopverbundflächen kom- regional bedeutsamen Biotopverbundflächen, men in dem Gebiet vor: VB-K- 5404-010 - zur Erhaltung und Optimierung einzelner, nach Folgende nach § 62 LG NW geschützte § 62 LG NW geschützter Biotope: Biotope liegen innerhalb des Gebietes: - Zwergstrauch-, Ginster-, Wacholderheiden GB 5404-507, GB 5404-508, GB 5404- – Auwälder (yAM3) 525, GB 5404-526, GB 5404-501, GB 5404-707, GB 5404-511 – Magerwiesen und -weiden (yED2),

Zur Erreichung des Schutzzweckes gelten die für

Landschaftsschutzgebiete unter 2.2.0 festgesetz- ten allgemeinen Verbote Nr. 1 bis 17 sowie die Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen gemäß Ziff. 5. Folgende Maßnahmen werden festgesetzt

(§ 26 LG NW): 5.1/2.2-2-1 bis 5.1/2.2-2-6.

66 Stand: Januar 2009 Kreis Euskirchen – Der Landrat LANDSCHAFTSPLAN36a „Schleiden“ - Vorentwurf

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2.2-4 LANDSCHAFTSSCHUTZGEBIET „OFFENLAND DER KINDSHARDT UND DER BROICHER HOCHFLÄCHE“

Eg, Fd, Fe, Größe: ca. 233,9 ha Ff, Fg, Gd, Ge, Gf Schutzzweck: Das Gebiet besteht aus 4 Teilflächen, Die Festsetzung als Landschaftsschutzgebiet er- die Teil der Broicher-Hochfläche sowie folgt gemäß § 21 Buchstaben a, b, c LG NW ins- östlich von Gemünd im Naturraum Ru- besondere reifel liegen. - wegen der besonderen Eigenart, Vielfalt und Diese Hang- und Hochflächen, die zum Schönheit der sehr abwechslungsreichen Schleidener Tal hin abfallen, werden Landschaft, gekennzeichnet durch vielfache Grün- land-, Wiesen- und Weidennutzung so- - wegen der besonderen Bedeutung des Gebie- wie bestehende und aufgelassene tes für die Naherholung, Ackerterrassen- die randlich vielfach - zur Erhaltung und Optimierung der landwirt- durch prägende Gehölzstrukturen ge- schaftlich geprägten, überwiegend offenen, kennzeichnet werden. aber sehr strukturreichen Landschaft, - zur Erhaltung der Gehölzstrukturen (Feldge- hölze, Baumreihen etc.) in der freien Land- schaft, - zur Erhaltung und Optimierung der Waldflä- chen, insbesondere der Waldrandbereiche, - zur Erhaltung des Grünlandes, - zur Optimierung des Gesamtraumes für den Arten- und Biotopschutz, - zur Erhaltung des Gebietes in seiner Funktion als Pufferzone für die unter Naturschutz ste- henden Bachtäler von Selbach, Rosselbach und Geisbach, - zur Erhaltung und Entwicklung naturnaher Fließgewässer durch Bewahrung naturnaher Gewässerstrukturen sowie Verbesserung der Durchgängigkeit durch Beseitigung von Ver- rohrungen, Durchlässen und im Hauptschluss gelegenen Teichanlagen sowie Beseitigung standortfremder Gehölzbestände, − wegen seiner Funktion als Gebiet mit einigen Folgende Biotopverbundflächen kom- regional und landesweit bedeutsamen Biotop- men in dem Gebiet vor: verbundflächen, VB-K- 5404-013, VB-K-5404-015

Zur Erreichung des Schutzzweckes gelten die für

Landschaftsschutzgebiete unter 2.2.0 festgesetz- ten allgemeinen Verbote Nr. 1 bis 17 sowie die Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen gemäß Ziff. 5.

Folgende Maßnahmen werden festgesetzt

(§ 26 LG NW): 5.1/2.2-4-1* bis 5.1/2.2-4-9, 5.2/ 2.2-4-1

Stand: Januar 2009 67 Kreis Euskirchen – Der Landrat LANDSCHAFTSPLAN 36a „Schleiden“ – Vorentwurf

Planquadrat Textliche Darstellung Erläuterungsbericht Ziffer (ergänzende Hinweise und Erläuterungen)

2.2-5 LANDSCHAFTSSCHUTZGEBIET „WÄLDER DES OLEFER KIRCHENWAL- DES UND DER BROICHER HOCHFLÄCHE“ ÖSTLICH DES OLEFTALES

Ef, Eg, Fd, Größe: ca. 1.079 ha Fe, Ff, Fg, Gd, Ge, Gf, Gg Schutzzweck: Das Landschaftsschutzgebiet erstreckt Die Festsetzung als Landschaftsschutzgebiet er- sich über insgesamt 4 Waldgebiete, die folgt gemäß § 21 Buchstaben a, b, c LG NW ins- großflächige Nadelholzbestände auf- besondere weisen und in den steileren Hängen − wegen der Vielfalt, Eigenart und Schönheit der zum Schleidener Tal teilweise auch großen, zusammenhängenden Waldflächen, durch Mischwaldbestände gekenn- zeichnet werden. − wegen der besonderen Bedeutung ausge- dehnter Waldflächen für die naturnahe Erho- Das Landschaftsschutzgebiet er- lung, streckt sich über insgesamt große Waldgebiete ähnlicher Ausprägung. − zur Erhaltung und Optimierung der großen zusammenhängenden Waldflächen mit zum Naturräumlich gehören diese Waldbe- Teil hohem Laubholzanteil, stände zum Großraum der Rureifel, die − sich auf den Hochflächen durch nähr- zur Erhaltung der zahlreichen Bäche und stoffärmere Braunerden auszeichnet. Quellen sowie zur Wiederherstellung naturna- Dementsprechend sind auf den Höhen- her Bachtäler und Quellbereiche, rücken überwiegend Wälder zu finden, − zur Optimierung der Übergangszonen zwi- die von Nadelholzforsten dominiert schen land- und forstwirtschaftlich genutzten werden. Flächen (z.B. durch Waldmäntel),

− zur Erhaltung des Gebietes in seiner Funktion als Pufferzone für zahlreiche unter Natur- schutz stehende Bachtäler, − zur Erhaltung und Optimierung des Gesamt- raumes für den Arten- und Biotopschutz, − zur Erhaltung und Optimierung des Gebietes mit zum Teil in Nordrhein-Westfalen gefährde- ten Biotopen, − zur Erhaltung des Lebensraumes der Wildkat- ze (Anhang IV-Art), insbesondere der Bachtä- ler als Wanderkorridor im Verbreitungsgebiet,

− wegen der Vielfalt, Eigenart und Schönheit der großen, zusammenhängenden Waldflächen mit den zahlreichen Quellbächen,

− wegen der besonderen Bedeutung ausge-

dehnter Waldflächen für die naturnahe Erho- lung,

− zur Erhaltung und Entwicklung naturnaher

Fließgewässer durch Bewahrung naturnaher Gewässerstrukturen sowie Verbesserung de Durchgängigkeit durch Beseitigung von Ver- rohrungen, Durchlässen und im Hauptschluss gelegenen Teichanlagen sowie Beseitigung standortfremder Gehölzbestände − zur Erhaltung und Optimierung einzelner, nach Folgende nach § 62 LG NW geschützte § 62 LG NW geschützter Biotope: Biotope liegen innerhalb des Gebietes: – Magerwiesen und -weiden (yED2) GB 5404-040, GB 5404-518, GB 5404-

68 Stand: Januar 2009 Kreis Euskirchen – Der Landrat LANDSCHAFTSPLAN36a „Schleiden“ - Vorentwurf

Planquadrat Textliche Darstellung Erläuterungsbericht Ziffer (ergänzende Hinweise und Erläuterungen)

– Nass- und Feuchtgrünland (yEE3) 520, GB 5404-523, GB 5405-507 – Stillgewässer (yFD0) – Fliessgewässer (yFM1) − wegen seiner Funktion als Gebiet mit einigen Folgende Biotopverbundflächen kom- regional und landesweit bedeutsamen Biotop- men in dem Gebiet vor: verbundflächen, VB-K- 5404-011, VB-K- 5404-015, VB- K- 5405-002, VB-K- 5405-008

Zur Erreichung des Schutzzweckes gelten die für

Landschaftsschutzgebiete unter 2.2.0 festgesetz- ten allgemeinen Verbote Nr. 1 bis 17 sowie die Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen gemäß Ziff. 5.

Folgende Maßnahmen werden festgesetzt

(§ 26 LG NW): 5.1/2.2-5-1*bis 5.1/2.2-5-8.

2.2-6 LANDSCHAFTSSCHUTZGEBIET „FLIEßGEWÄSSER, AUEN UND STEILE HANGBEREICHE“

Ce, Dd, De, Größe: ca. 226,8 ha Df, Ec, Ed, Ee, Ef, Eg, Fc, Fd, Fe, Ff, Fg, Gc, Gd, Hd Schutzzweck: Das gesamte Plangebiet wird von zahl- Die Festsetzung als Landschaftsschutzgebiet er- reichen größeren und kleineren Fließ- folgt gemäß § 21 Buchstaben a, b, c LG NW ins- gewässerauen durchzogen. Über die besondere Naturschutzgebiete in der Offenland- − schaft hinaus ist insbesondere die Urft zur Erhaltung und Optimierung der Fließge- östlich von Gemünd-Mauel sowie die wässer und Auen als Lebensraum sowie als steileren Hanglagen an Urft und Olef Verbundachsen für den Arten- und Biotop- mit noch bestehenden gehölzbestande- schutz, nen Ackerterrassen erwähnenswert. − zur Entwicklung naturnaher Fließgewässer Die Bachauen zeichnen sich gegenüber durch Bewahrung naturnaher Gewässerstruk- dem Umland durch grundwasserbeein- turen sowie Verbesserung der Durchgängig- flusste Böden, geringere Bodenwert- keit durch Beseitigung von Verrohrungen, zahlen und somit größtenteils durch Durchlässen, Wanderhindernissen und im eine extensivere Nutzung aus. Hieraus Hauptschluss gelegenen Teichanlagen sowie resultieren die größere strukturelle Viel- Beseitigung standortfremder Gehölzbestände, falt sowie die höhere ökologische und − zur Erhaltung und Optimierung der Fließge- ästhetische Qualität der Landschaft in wässer und Auen als Lebensraum sowie als den Niederungen. Verbundachse für den Arten- und Biotopschutz Die Bachauen haben große Bedeutung einschl. der Förderung der ökologischen für den Biotopverbund und werten als Durchgängigkeit z.B. durch Beseitigung von großräumig wirksame belebende und Wanderhindernissen u.a., strukturierende Elemente das Land- − zur Regeneration und Wiederherstellung der schaftsbild auf. Soweit sie nicht im Kap. auentypischen Lebensräume, 2.1 als Naturschutzgebiete festgesetzt wurden, stehen sie unter dem Schutz − zur Regeneration und Wiederherstellung der des Landschaftsschutzgebietes, das Quellbereiche mit ihren typischen Quellfluren, zusätzlich zu den allgemeinen Verboten − zur Erhaltung und Optimierung der Grünland- in Kapitel 2.2-0 den Grünlandumbruch

Stand: Januar 2009 69 Kreis Euskirchen – Der Landrat LANDSCHAFTSPLAN 36a „Schleiden“ – Vorentwurf

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bereiche, untersagt und Gewässerrandstreifen − zur Erhaltung und Wiederherstellung der Leis- mit Nutzungsbeschränkungen ausweist. tungsfähigkeit des Naturhaushalts, − wegen der Vielfalt, Eigenart und Schönheit der Fließgewässer und Auen, − wegen der Bedeutung der Fließgewässer und Auen für die Erholungsnutzung, − wegen seiner Funktion als Gebiet mit einigen Folgende Biotopverbundflächen kom- regional und landesweit bedeutsamen Biotop- men in dem Gebiet vor: verbundflächen, VB-K-5304-021, VB-K-5404-005, VB-K- 5404-006, VB-K-5404-008, VB-K- 5404009, VB-K-5404-010,VB-K- 5404- 012, VB-K-5404-013, VB-K-5404-14, VB-K-5405-0 − zur Erhaltung und Optimierung einzelner, nach Folgende nach § 62 LG NW geschützte § 62 LG NW geschützter Biotope: Biotope liegen innerhalb des Gebietes: – Nass- und Feuchtgrünland (yEC1), (yED2), GB 5404-528, GB 5404-704, GB 5404- (yEE3) 710, GB 5404-711, GB 5404-712, GB – Magerwiesen und -weiden (zEA1) 5404-713, GB 5404-714, GB 5404-724, – Bruch- und Sumpfwälder (yBE1) GB 5404-723, GB 5404-524, GB 5404- 521, GB 5404-520, GB 5404-519, GB – Fliessgewässer (yFM0) 5404-040, GB 5404-506 – Quellbereiche, – Auenwälder, – Sümpfe und Riede, – Trocken- und Halbtrockenrasen, – Wälder und Gebüsche trockenwarmer Standorte,

Zur Erreichung des Schutzzweckes gelten die für

Landschaftsschutzgebiete unter 2.2.0 festgesetz- ten allgemeinen Verbote Nr. 1 bis 17 sowie die Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen gemäß Ziff. 5. Darüber hinaus wird folgendes gebietspezifisches Verbot festgesetzt: - Dauergrünland umzubrechen oder in eine an- Befreiungen im Falle einer nicht beab- dere Nutzung zu überführen. sichtigten Härte können nach § 69 LG NW auf Antrag erteilt werden (s. Kap. Dauergrünland im Sinne der Festsetzung sind 2.0). Flächen, die am 01.07.2003 bei der Landwirt- schaftskammer NRW als solches angemeldet wurden, seitdem ununterbrochen auf natürli- che Weise (Selbstaussaat) zum Anbau von Gras in Kombination mit den typischen Wie- sen-/Weidekräutern genutzt werden und min- destens 5 Jahre lang nicht Bestandteil der Fruchtfolge des Betriebes sind (5-Jahres- Regelung). Nicht zum Dauergrünland zählt der ununterbrochene Anbau von Klee, Kleegras, Luzerne, Gras- und Klee-Luzerne-Gemischen bzw. das Wechselgrünland. Folgende Maßnahmen werden festgesetzt

(§ 26 LG NW): 5.1/2.2-2-1 bis 5.1/2.2-2-5.

70 Stand: Januar 2009 Kreis Euskirchen – Der Landrat LANDSCHAFTSPLAN36a „Schleiden“ - Vorentwurf

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2.2-7 LANDSCHAFTSSCHUTZGEBIET MIT BEFRISTUNG

Größe: ca. 62 ha

Schutzzweck: Das Landschaftsschutzgebiet wird für Flächen dargestellt, die derzeit außer- Die Festsetzung als Landschaftsschutzgebiet er- halb der im Zusammenhang bebauten folgt gemäß § 21 Buchstaben a und b in Verbin- Ortsteile und des Geltungsbereiches der dung mit § 29 Abs. 3 LG NW insbesondere Bebauungspläne (§ 16 Abs. 1 LG NW) - zur temporären Erhaltung einer strukturrei- liegen, die jedoch laut rechtskräftigem chen Kulturlandschaft, Flächennutzungsplan in Zukunft einer baulichen Nutzung zugeführt werden - zur temporären Erhaltung wichtiger Lebens- sollen. räume und Trittsteinbiotope in den Ortsrandla- gen, Aus diesem Grunde wurde für dieses Landschaftsschutzgebiet lediglich ein - zur temporären Erhaltung der Leistungsfähig- reduzierter Verbotskatalog festgesetzt, keit des Naturhaushalts, der gewährleistet, dass ökologisch be- Die Festsetzung tritt gem. § 29 Abs. 3 LG NW mit deutsame Strukturen wie z.B. Gehölze Rechtskraft eines nachfolgenden Bebauungspla- tatsächlich bis zur baulichen Inan- nes oder eines Satzung nach § 34 Abs. 4 Nrn. 1 spruchnahme erhalten und ggf. auch im und 2 BauGB außer Kraft, soweit diese entgegen- Rahmen des nachfolgenden Bauleit- stehende Festsetzungen trifft. planverfahrens bzw. Baugenehmigungs- verfahrens berücksichtigt werden kön- nen. Zur Erreichung des Schutzzweckes gelten von den Die Festsetzung widerspricht grundsätz- für Landschaftsschutzgebiete unter 2.2.0 festge- lich nicht der vorgesehenen Entwicklung setzten allgemeinen Verboten die Nummern 1,3, der Bauleitplanung auf den entspre- 9 sowie 12-17. chenden Flächen. Die derzeitige Landschaftsstruktur soll lediglich bis zur Realisierung der Bau- leitplanung erhalten werden. Das Landschaftsschutzgebiet wird mit einer eigenen Signatur („schwar- ze Punktierung mit grünem Hinter- grund“) in der Festsetzungskarte dargestellt. Die einzelnen Flächen sind jedoch nicht nummeriert. Für die als Grünflächen des Teilflächen- nutzungsplanes Vogelsang (südlicher Bereich) ausgewiesenen Flächen wird mit Bezug auf den Genehmigungserlas- ses des Regionalplan (GEP Regie- rungsbezirk Köln, Teilabschnitt Region Aachen, 2003) festgehalten: Die Inanspruchnahme soll eine national- parkverträglichen Nutzung und Entwick- lung gewährleisten.

Stand: Januar 2009 71 Kreis Euskirchen – Der Landrat LANDSCHAFTSPLAN 36a „Schleiden“ – Vorentwurf

Planquadrat Textliche Darstellung Erläuterungsbericht Ziffer (ergänzende Hinweise und Erläuterungen)

2.3 NATURDENKMALE (§ 22 LG NW)

Anzahl: 3 flächenhafte Naturdenkmale, 14 Einzel- Nach § 22 LG NW werden als Natur- bäume und Baumgruppen, 2 Fels-/ Höhlenformati- denkmale Einzelschöpfungen der Natur onen. oder entsprechende Flächen bis 5 ha festgesetzt, soweit ihr besonderer Aufgrund der §§ 19 und 22 LG NW in Verbindung Schutz mit dem § 34 Abs. 3 LG NW wird festgesetzt: a) aus wissenschaftlichen, naturge- Die im Folgenden näher bezeichneten und in der schichtlichen, landeskundlichen o- Festsetzungskarte festgesetzten Einzelschöpfun- der erdgeschichtlichen Gründen gen der Natur sind Naturdenkmale. oder Für Naturdenkmale gelten die nachfolgend aufge- b) wegen ihrer Seltenheit, Eigenart führten, oder Schönheit − allgemeinen Verbote, erforderlich ist. Die Festsetzung kann − Regelungen zur Unberührtheit , auch die für den Schutz des Natur- denkmals notwendige Umgebung ein- − Regelungen für Ausnahmen, beziehen. − Hinweise auf Befreiungen sowie − Regelungen bei Ordnungswidrigkeiten.

Soweit

– unmittelbar anzuwendende europarechtli- che Vorschriften oder

– nationale Vorschriften von den v.g. allgemeinen und gebietsspezifi- schen Verboten abweichende weitergehende Bestimmungen insbesondere zum Schutz von Arten und Biotopen und/oder Vorgaben hin- sichtlich der Durchführung von Verfahren ent- halten, gelten diese unmittelbar und vorrangig. Gleiches gilt, soweit nach § 62 LG NW gesetz- lich geschützte Biotope betroffen sind.

2.3.0 ALLGEMEINE FESTSETZUNGEN FÜR ALLE NATURDENKMALE

ALLGEMEINE VERBOTE Nach § 34 Abs. 3 LG NW sind die Beseitigung ei- Auf freigestellte Handlungen (Unbe- nes Naturdenkmals sowie alle Handlungen, die zu rührtheit) wird ausdrücklich hinge- einer Zerstörung, Beschädigung, Veränderung o- wiesen. der nachhaltigen Störung eines Naturdenkmals oder seiner geschützten Umgebung führen kön- nen, nach Maßgabe folgender Bestimmungen ver- boten. Soweit Unberührtheiten in den Festsetzungen auf- genommen sind und hierfür ein Einvernehmen o- der die Zustimmung der Unteren Landschaftsbe- hörde gefordert ist, erfolgen diese unter Beachtung der Beteiligungsrechte nach dem Landschaftsge- setz NW.

72 Stand: Januar 2009 Kreis Euskirchen – Der Landrat LANDSCHAFTSPLAN36a „Schleiden“ - Vorentwurf

Planquadrat Textliche Darstellung Erläuterungsbericht Ziffer (ergänzende Hinweise und Erläuterungen)

Insbesondere ist verboten: 1. das Schutzobjekt gänzlich oder teilweise zu beseitigen, zu beschädigen, Teile abzutren- nen oder in sonstiger Weise in seinem Be- stand zu gefährden. 2. Schilder, Symbole oder Beschriftungen ohne

Bezug zum Schutzobjekt (z. B. Hinweis auf die Schutzausweisung, Erläuterungen zu Art, Herkunft, Alter) am Schutzobjekt oder im Trauf- und Wurzelbereich zu errichten, anzu- bringen oder zu ändern. 3. feste oder flüssige Stoffe (inkl. Biozide, Pflan-

zenschutzmittel, organischer und minerali- scher Dünger, Jauche, Festmist, Klär- schlamm, Grünabfälle, Schlagabraum, Bau- schutt, Abfälle aller Art) sowie Gegenstände, die geeignet sind, den Natur-, Boden- oder Wasserhaushalt zu beeinträchtigen, im Trauf- und Wurzelbereich auszubringen, wegzuwer- fen, abzuleiten, zu lagern oder sich ihrer in sonstiger Weise zu entledigen. 4. Böden zu verfestigen, zu versiegeln oder die

Bodenerosion zu fördern. 5. ober- oder unterirdische Leitungen aller Art zu

verlegen, zu errichten oder zu ändern. Sofern es sich bei dem Schutzobjekt ausschließlich um Gehölze oder Gehölzgruppen handelt, be- zieht sich das Verbot auf den Trauf- und Wur- zelbereich. 6. den Wasserhaushalt oder die Wasserchemie

des Schutzobjekts verändernde Maßnahmen - auch durch die Verlegung von Drainageleitun- gen - vorzunehmen. 7. wildlebende Tiere zu fangen, zu töten, zu ver-

letzen oder mutwillig zu beunruhigen, ihnen nachzustellen oder zu ihrem Fang geeignete Vorrichtungen anzubringen. 8. Brut- und Lebensstätten wildlebender Tiere zu

zerstören, ihre Puppen, Larven, Eier oder sonstige Entwicklungsformen zu sammeln, zu beschädigen, zu entfernen oder in sonstiger Weise deren Fortpflanzung zu behindern. 9. Ansitzeinrichtungen an den Schutzobjekten zu

errichten und zu erneuern.

REGELUNGEN ZUR UNBERÜHRTHEIT (UNBERÜHRTHEITSKLAUSEL):

Unberührt von den allgemeinen Verboten bleibt

insbesondere: 1. die ordnungsgemäße Ausübung der Jagd

einschließlich des Jagdschutzes im Sinne von § 25 LJG NW mit Ausnahmen des Ver- botes Nr. 9.

Stand: Januar 2009 73 Kreis Euskirchen – Der Landrat LANDSCHAFTSPLAN 36a „Schleiden“ – Vorentwurf

Planquadrat Textliche Darstellung Erläuterungsbericht Ziffer (ergänzende Hinweise und Erläuterungen)

Des Weiteren bleiben neben allgemeinen auch

von den gebietsspezifischen Verboten unbe- rührt: 2. die ordnungsgemäße Ausübung der Imkerei

einschließlich der vorübergehenden Einstel- lung von Bienenkästen, sofern sie nicht mit der Errichtung von baulichen Anlagen ver- bunden ist. 3. die von der Unteren Landschaftsbehörde

angeordneten, genehmigten oder mit ihr ver- traglich vereinbarten Entwicklungs-, Pflege- und Optimierungsmaßnahmen. 4. Maßnahmen, die der Funktionssicherung

gemäß § 63 BNatSchG sowie der Unterhal- tung/ Wartung von Verkehrswegen oder Ver- und Entsorgungsleitungen dienen.

5. ortsübliche und situationsgebundene Pflege- und Unterhaltungsmaßnahmen,

6. Maßnahmen aus Gründen der Verkehrssiche- Die Unterschutzstellung entbindet den rungspflicht gemäß § 34 (4c) LG NW. Sie ob- Eigentümer oder Nutzungsberechtigten liegen den Grundstückseigentümerinnen und nicht von der Verkehrssicherungspflicht. -eigentümern oder den Grundstücksbesitze- rinnen und -besitzern ausschließlich im Rah- Die Untere Landschaftsbehörde prüft, men des Zumutbaren und sind vor ihrer auf Grundlage der Anzeige durch den Durchführung der unteren Landschaftsbehör- Eigentümer oder Nutzungsberechtigten de anzuzeigen. Art und Umfang erforderlicher Maß- Die Untere Landschaftsbehörde ist verpflich- nahmen zur Sicherung oder Sanierung tet, etwaige Bedenken hiergegen innerhalb des Naturdenkmals, z.B. größere einer Frist von 4 Wochen geltend zu machen. baumchirurgische Arbeiten.

Maßnahmen zur Abwehr einer unmittelbar drohenden gegenwärtigen Gefahr sind der Hierzu zählen insbesondere Maßnah- unteren Landschaftsbehörde nachträglich un- men im Rahmen der Verkehrssiche- verzüglich anzuzeigen. rungspflicht, die ein unverzügliches Handeln erfordern. 7. sonstige rechtmäßig ausgeübte Nutzungen

aufgrund bestandskräftiger Genehmigungen oder aufgrund eigentumsrechtlichen Be- standschutzes. Rechtmäßig bestehende Entwässerungsein- richtungen genießen Bestandsschutz, die Un- terhaltung Wartung und Pflege dieser Anla- gen sind der Unteren Landschaftsbehörde anzuzeigen.

74 Stand: Januar 2009 Kreis Euskirchen – Der Landrat LANDSCHAFTSPLAN36a „Schleiden“ - Vorentwurf

Planquadrat Textliche Darstellung Erläuterungsbericht Ziffer (ergänzende Hinweise und Erläuterungen)

REGELUNGEN FÜR AUSNAHMEN / HINWEISE AUF BEFREIUNGEN Die Untere Landschaftsbehörde kann unter Beach- tung des besonderen Schutzzweckes und des Charakters des Gebietes auf Antrag im Einzelfall eine Ausnahme gemäß § 34 Abs. 4a LG von den Verboten unter 2.2-0 erteilen: − für Maßnahmen aus Gründen der Verkehrssi- cherungspflicht gemäß § 34 (4c) LG NW, die die Beseitigung des Schutzobjektes oder we- sentlicher Teile hiervon erfordern. Die Aus- nahme kann mit Auflagen zur Nach- bzw. Neuanpflanzung verbunden werden.

Befreiungen nach § 69 LG NW Von den Geboten und Verboten kann die Untere Landschaftsbehörde nach § 69 LG NW auf Antrag Befreiung ertei- len, wenn a) die Durchführung der Vorschrift im Einzelfall aa) zu einer nicht beabsichtigten Här- te führen würde und die Abwei- chung mit den Belangen des Na- turschutzes und der Landschafts- pflege zu vereinbaren ist, oder ab) zu einer nicht gewollten Beein- trächtigung von Natur und Land- schaft führen würde oder b) überwiegende Gründe des Wohls der Allgemeinheit die Befreiung erfordern. In der Befreiung kann eine Geldleistung im Sinne des § 5 angeordnet werden. Der Beirat der Unteren Landschaftsbe- hörde kann einer beabsichtigten Befrei- ung mit der Folge widersprechen, dass der Kreistag über den Widerspruch zu unterrichten ist. Hat der Beirat nicht in- nerhalb von sechs Wochen nach Auf- forderung eine Stellungnahme abgege- ben, so kann die Untere Landschafts- behörde ohne die Stellungnahme ent- scheiden. Hält der Kreistag den Wider- spruch für berechtigt, muss die Untere Landschaftsbehörde die Befreiung ver- sagen. Wird der Widerspruch für unbe- rechtigt gehalten, hat die Untere Land- schaftsbehörde die Befreiung zu ertei- len. Die Weisungsbefugnis der Land- schaftsbehörden nach § 8 Abs. 3 bleibt unberührt.

Stand: Januar 2009 75 Kreis Euskirchen – Der Landrat LANDSCHAFTSPLAN 36a „Schleiden“ – Vorentwurf

Planquadrat Textliche Darstellung Erläuterungsbericht Ziffer (ergänzende Hinweise und Erläuterungen)

REGELUNGEN BEI ORDNUNGSWIDRIG- KEITEN

Nach § 70 Abs. 1 Ziff. 2 LG NW handelt ord- Gemäß § 71 LG NW können Ord- nungswidrig , wer vorsätzlich oder fahrlässig ei- nungswidrigkeiten nach § 70 LG NW nem gemäß § 34 Abs. 3 LG NW in diesem Land- mit einer Geldbuße geahndet werden. schaftsplan enthaltenem allgemeinen oder ge- Die Höhe der Geldbuße richtet sich bietsspezifischen Verbot zuwiderhandelt. nach dem Bußgeldkatalog in der jeweils gültigen Fassung (z. Zt. bis 50.000,--€). Gegenstände, die zur Begehung einer Ordnungswidrigkeit nach § 70 LG NW gebraucht oder bestimmt gewesen sind, können eingezogen werden. § 70 LG NW wird nicht angewendet, wenn die Tat nach anderen Rechtsvorschriften mit Strafe bedroht ist. Von dieser Rege- lung ausgenommen sind die in den Bußgeldvorschriften geregelten Fälle der einfachen Sachbeschädigung; ihre Ahndung nach § 303 des Strafgesetz- buches ist ausgeschlossen.

76 Stand: Januar 2009 Kreis Euskirchen – Der Landrat LANDSCHAFTSPLAN36a „Schleiden“ - Vorentwurf

Planquadrat Textliche Darstellung Erläuterungsbericht Ziffer (ergänzende Hinweise und Erläuterungen)

2.3-1 NATURDENKMAL "EICHE IM SEBESTAL" AN DER REITHALLE MALS- BENDEN

Ec 1 Eiche Schutzzweck: Die Festsetzung als Naturdenkmal erfolgt gemäß § 22 Buchstaben a, b LG NW insbesondere - zur Erhaltung der Eiche als Einzelschöpfung Bei der Eiche handelt es sich um ein der Natur, altes, relativ freistehendes Exemplar mit gut entwickelter Krone und einem - aufgrund ihrer Eigenart und Schönheit. Stammumfang von etwa 2,8 Meter. Ihr Standort ist unmittelbar an der Wege- kreuzung im Sebestal nordöstlich der Reithalle.

Zur Erreichung des Schutzzweckes gelten die für Naturdenkmale unter 2.3.0 festgesetzten allge- meinen Verbote Nr. 1 bis 9.

2.3-2 NATURDENKMAL "ROTBUCHENREIHEN UND ESCHE BEI HOHENFRIED"

Fd 13 Rotbuchen, 1 Esche Schutzzweck: Die Festsetzung als Naturdenkmal erfolgt gemäß § 22 Buchstaben a, b LG NW insbesondere - zur Erhaltung zweier Rotbuchenreihen, einer Das Naturdenkmal umfasst eine Reihe Rotbuchengruppe und einer Esche als Einzel- aus 13 Rotbuchen an der Westseite schöpfungen der Natur, des Walberweges, eine Gruppe aus 3 Rotbuchen nördlich des Gehöftes an - aufgrund ihrer Eigenart und Schönheit. dessen Zufahrtsweg, eine Reihe aus 10 Rotbuchen östlich des Walberweges entlang der Westseite des Gehöftes sowie eine einzelne alte Esche südlich davon.

Zur Erreichung des Schutzzweckes gelten die für Naturdenkmale unter 2.3.0 festgesetzten allge- meinen Verbote Nr. 1 bis 9.

Stand: Januar 2009 77 Kreis Euskirchen – Der Landrat LANDSCHAFTSPLAN 36a „Schleiden“ – Vorentwurf

Planquadrat Textliche Darstellung Erläuterungsbericht Ziffer (ergänzende Hinweise und Erläuterungen)

2.3-3 NATURDENKMAL "BAUMGRUPPE AUS ZWEI ROTBUCHEN UND EINE EI- CHE BEI HÜHNERBUSCH" Ee 2 Rotbuchen, 1 Eiche Schutzzweck: Die Festsetzung als Naturdenkmal erfolgt gemäß § 22 Buchstaben a, b LG NW insbesondere

− zur Erhaltung der Baumgruppe als Einzel- Das Naturdenkmal umfasst zwei alte schöpfungen der Natur, Rotbuchen - eine davon mit Doppel- stamm - an der Westseite der Zufahrt − aufgrund ihrer Eigenart und Schönheit. zur Siedlung Hühnerbusch sowie eine alte einzelne Eiche östlich der Zufahrt. Zur Erreichung des Schutzzweckes gelten die für Naturdenkmale unter 2.3.0 festgesetzten allge- meinen Verbote Nr. 1 bis 9.

2.3-4 NATURDENKMAL"FELSWAND BEI OLEF"

Fe Größe: ca. 0,11 ha Schutzzweck: Die Festsetzung als Naturdenkmal erfolgt gemäß § 22 Buchstaben a, b LG NW insbesondere - zur Erhaltung einer natürlichen Felswand mit Bei dem Biotop handelt es sich um ei- wertvoller und typischer Felsspaltenvegetation, nen natürlichen Felsstandort, der im Norden unmittelbar an die Bahnlinie - aufgrund der regional besonderen Seltenheit angrenzt. von natürlichen Felsstandorten, Er weist dort eine typische Felsspalten- - zur Erhaltung des Lebensraumes für mehrere vegetation auf, während der südliche nach der Roten Liste in Nordrhein-Westfalen Bereich großflächig von Schlehenge- gefährdete Pflanzenarten, büsch bedeckt ist. - zur Erhaltung eines in Nordrhein-Westfalen Gemäß Biotopkataster NW kommen gefährdeten Biotoptyps. folgende Biotoptypen nach § 62 LG NW vor: Natürliche Felswand

78 Stand: Januar 2009 Kreis Euskirchen – Der Landrat LANDSCHAFTSPLAN36a „Schleiden“ - Vorentwurf

Planquadrat Textliche Darstellung Erläuterungsbericht Ziffer (ergänzende Hinweise und Erläuterungen)

2.3-5 NATURDENKMAL "DOUGLASIENREIHE AM MÜHLENBERG WESTLICH VON SCHLEIDEN"

Ef 26 Douglasien Schutzzweck: Die Festsetzung als Naturdenkmal erfolgt gemäß § 22 Buchstaben a, b LG NW insbesondere – zur Erhaltung der Douglasienreihe als Einzel- Bestandteile dieses Naturdenkmals schöpfung der Natur, sind eine Reihe von 26 alten Dougla- – aufgrund ihrer Seltenheit, Eigenart und Schön- sien und eine Küstentanne entlang der heit. Ostseite des Philosophenweges (Wald- lehrpfad) sowie eine Gruppe von 13 alten Douglasien, einer Sapindusfichte, einer Küstentanne und einer Hemlocks- tanne an der Westseite des Weges.

Der Umfang der Stämme beträgt durch- weg etwa 2,8 Meter. Zur Erreichung des Schutzzweckes gelten die für Naturdenkmale unter 2.3.0 festgesetzten allge- meinen Verbote Nr. 1 bis 9.

2.3-6 NATURDENKMAL "BAUMBESTAND AN DER BURG DREIBORN"

Ce Prägende Laubbäume im Burgumfeld Schutzzweck: Die Festsetzung als Naturdenkmal erfolgt gemäß § 22 Buchstaben a, b LG NW insbesondere − zur Erhaltung des Baumbestandes einschließ- Das Naturdenkmal umfasst den gesam- lich einer Eiche und einigen Eschen als Einzel- ten Laubbaumbestand an der Burg schöpfungen der Natur, Dreiborn einschließlich einiger alter freistehender Eschen, einer Kastanie − aufgrund seiner Eigenart und Schönheit und einer Walnuss im Burggraben öst- lich der Burganlage sowie einer alten, einzelnen Eiche mit schöner Krone an der Kapelle gegenüber der Einmündung der Kreisstraße 66 in die Landesstraße 207.

Zur Erreichung des Schutzzweckes gelten die für Naturdenkmale unter 2.3.0 festgesetzten allge- meinen Verbote Nr. 1 bis 9.

Stand: Januar 2009 79 Kreis Euskirchen – Der Landrat LANDSCHAFTSPLAN 36a „Schleiden“ – Vorentwurf

Planquadrat Textliche Darstellung Erläuterungsbericht Ziffer (ergänzende Hinweise und Erläuterungen)

2.4 GESCHÜTZTE LANDSCHAFTSBESTANDTEILE (§ 23 LG NW)

Aufgrund der §§ 19 und 23 LG NW in Verbindung Nach § 23 LG NW werden Teile von mit dem § 34 Abs. 4 LG NW wird festgesetzt: Natur und Landschaft als Geschützte Landschaftsbestandteile festgesetzt, Die im Folgenden näher bezeichneten und in der soweit ihr besonderer Schutz Festsetzungskarte festgesetzten Teile von Natur und Landschaft sind Geschützte Landschaftsbe- a) zur Erhaltung, Entwicklung oder standteile. Wiederherstellung der Leistungs- und Funktionsfähigkeit des Natur- In den Geschützten Landschaftsbestandteilen gel- haushalts, ten die nachfolgend aufgeführten − b) zur Belebung, Gliederung oder allgemeinen Verbote , Pflege des Orts- und Landschafts- − Regelungen zur Unberührtheit , bildes oder − Hinweise auf Befreiungen, c) zur Abwehr schädlicher Einwirkun- gen − Regelungen für Ausnahmen , erforderlich ist. Der Schutz kann sich in − Regelungen bei Ordnungswidrigkeiten sowie bestimmten Gebieten auf den gesam- ten Bestand an Baumreihen, Hecken, − zusätzlichen gebietsspezifischen Gebote und Streuobstwiesen oder anderen Land- Verbote, die bei den einzelnen Geschützten schaftsbestandteilen erstrecken. Landschaftsbestandteilen (Ziffern 2.4-1 bis 2.4-10) angegeben sind. Darüber hinaus sind gemäß § 47 LG NW die mit öffentlichen Mitteln geför-

derte Anpflanzungen außerhalb des Soweit Waldes und Wallhecken sowie gemäß § 47a LG NW Alleen gesetzlich Ge- – unmittelbar anzuwendende europarechtli- schützte Landschaftsbestandteile. Dies che Vorschriften oder gilt nicht für Begleitgrün von Verkehrs- – nationale Vorschriften anlagen. Die geschützten Landschafts- bestandteile gemäß §§ 47 und 47a LG von den v.g. allgemeinen und gebietsspezifi- NW sind in der Festsetzungskarte in schen Verboten abweichende weitergehende ihren jeweiligen Grenzen nachrichtlich Bestimmungen insbesondere zum Schutz von dargestellt. Sie dürfen weder beschä- Arten und Biotopen und/oder Vorgaben hin- digt noch beseitigt werden. Insbesonde- sichtlich der Durchführung von Verfahren ent- re ist es verboten, sie zu roden, abzu- halten, gelten diese unmittelbar und vorrangig. brennen oder mit chemischen Mitteln zu Gleiches gilt, soweit nach § 62 LG NW gesetz- zerstören. Unberührt bleiben scho- lich geschützte Biotope betroffen sind. nende Pflegemaßnahmen und die bestimmungsgemäße Nutzung der Anpflanzungen.

80 Stand: Januar 2009 Kreis Euskirchen – Der Landrat LANDSCHAFTSPLAN36a „Schleiden“ - Vorentwurf

Planquadrat Textliche Darstellung Erläuterungsbericht Ziffer (ergänzende Hinweise und Erläuterungen)

2.4.0 ALLGEMEINE FESTSETZUNGEN FÜR ALLE GESCHÜTZTEN LAND- SCHAFTSBESTANDTEILE

ALLGEMEINE VERBOTE Nach § 34 Abs. 4 LG NW sind die Beseitigung ei- Auf freigestellte Handlungen (Unbe- nes Geschützten Landschaftsbestandteiles sowie rührtheitsklausel) wird hingewiesen. alle Handlungen, die zu einer Zerstörung, Beschä- digung oder Veränderung des Geschützten Land- schaftsbestandteiles führen können, nach Maßga- be folgender Bestimmungen verboten. Soweit Unberührtheiten in den Festsetzungen auf- genommen sind und hierfür ein Einvernehmen o- der die Zustimmung der Unteren Landschaftsbe- hörde gefordert ist, erfolgen diese unter Beachtung der Beteiligungsrechte nach dem Landschaftsge- setz NRW. Insbesondere ist verboten: 1. das Schutzobjekt gänzlich oder teilweise zu beseitigen, zu beschädigen, Teile abzutren- nen oder in sonstiger Weise in seinem Be- stand zu gefährden. 2. Schilder, Symbole oder Beschriftungen ohne

Bezug zum Schutzobjekt (z.B. Hinweis auf die Schutzausweisung, Erläuterungen zu Art, Herkunft, Alter etc.) am Schutzobjekt oder im Trauf- und Wurzelbereich zu errichten, anzu- bringen oder zu ändern. 3. feste oder flüssige Stoffe (inkl. Biozide, Pflan-

zenschutzmittel, organischer und minerali- scher Dünger, Jauche, Festmist, Klär- schlamm, Grünabfälle, Schlagabraum, Bau- schutt, Abfälle aller Art) sowie Gegenstände, die geeignet sind, den Natur-, Boden- oder Wasserhaushalt zu beeinträchtigen, im Trauf- und Wurzelbereich auszubringen, wegzuwer- fen, abzuleiten, zu lagern oder sich ihrer in sonstiger Weise zu entledigen. 4. Böden im Trauf- und Wurzelbereich zu verfes-

tigen, zu versiegeln oder die Bodenerosion zu fördern. 5. ober- oder unterirdische Leitungen aller Art zu

verlegen, zu errichten oder zu ändern. Sofern es sich bei dem Schutzobjekt aus- schließlich um Gehölze oder Gehölzgruppen handelt, bezieht sich das Verbot auf den Trauf- und Wurzelbereichbereich. 6. Den Wasserhaushalt oder die Wasserchemie des Schutzobjekts verändernde Maßnahmen – auch durch die Verlegung von Drainagelei- tungen – vorzunehmen. Bestehende Drainagegebiete genießen Be- standsschutz, die Unterhaltung, Wartung und Pflege dieser Anlagen sind der Unteren Land- schaftsbehörde anzuzeigen.

Stand: Januar 2009 81 Kreis Euskirchen – Der Landrat LANDSCHAFTSPLAN 36a „Schleiden“ – Vorentwurf

Planquadrat Textliche Darstellung Erläuterungsbericht Ziffer (ergänzende Hinweise und Erläuterungen)

7. wildlebende Tiere zu fangen, zu töten, zu ver-

letzen oder mutwillig zu beunruhigen, ihnen nachzustellen oder zu ihrem Fang geeignete Vorrichtungen anzubringen. 8. Brut- und Lebensstätten wildlebender Tiere zu

zerstören, ihre Puppen, Larven, Eier oder sonstige Entwicklungsformen fortzunehmen, zu sammeln, zu beschädigen, zu entfernen oder in sonstiger Weise deren Fortpflanzung zu behindern. 9. Ansitzeinrichtungen an den Schutzobjekten zu

errichten und zu erneuern.

REGELUNGEN ZUR UNBERÜHRTHEIT (UNBERÜHRTHEITSKLAUSEL):

Unberührt von den allgemeinen Verboten bleibt

insbesondere: 1. die ordnungsgemäße Ausübung der Jagd ein-

schließlich des Jagdschutzes im Sinne von § 25 LJG NW mit Ausnahme des Verbotes Nr. 9.

Des Weiteren bleiben neben allgemeinen auch

von den gebietsspezifischen Verboten unbe- rührt : 2. die ordnungsgemäße Ausübung der Imkerei

einschließlich der vorübergehenden Einstel- lung von Bienenkästen, sofern sie nicht mit der Errichtung von baulichen Anlagen ver- bunden ist. 3. die von der Unteren Landschaftsbehörde an-

geordneten, genehmigten oder mit ihr ver- traglich vereinbarten Entwicklungs-, Pflege- und Optimierungsmaßnahmen. 4. Maßnahmen, die der Funktionssicherung

gemäß § 63 BNatSchG sowie der Unterhal- tung/ Wartung von Verkehrswegen oder Ver- und Entsorgungsleitungen dienen.

5. ortsübliche und situationsgebundene Pflege- und Unterhaltungsmaßnahmen.

6. Maßnahmen aus Gründen der Verkehrssiche- Die Unterschutzstellung entbindet den rungspflicht gemäß § 34 (4c) LG NW. Sie ob- Eigentümer oder Nutzungsberechtigten liegen den Grundstückseigentümerinnen und nicht von der Verkehrssicherungspflicht. -eigentümern oder den Grundstücksbesitze- rinnen und -besitzern ausschließlich im Rah- men des Zumutbaren und sind vor ihrer Die Untere Landschaftsbehörde prüft, Durchführung der unteren Landschaftsbehör- auf Grundlage der Anzeige durch den de anzuzeigen. Eigentümer oder Nutzungsberechtigten Art und Umfang erforderlicher Maß- Die Untere Landschaftsbehörde ist verpflich- nahmen zur Sicherung oder Sanierung tet, etwaige Bedenken hiergegen innerhalb des Geschützten Landschaftsbestand- einer Frist von 4 Wochen geltend zu machen. teils, z.B. größere baumchirurgische Maßnahmen zur Abwehr einer unmittelbar Arbeiten. drohenden gegenwärtigen Gefahr sind der 82 Stand: Januar 2009 Kreis Euskirchen – Der Landrat LANDSCHAFTSPLAN36a „Schleiden“ - Vorentwurf

Planquadrat Textliche Darstellung Erläuterungsbericht Ziffer (ergänzende Hinweise und Erläuterungen)

unteren Landschaftsbehörde nachträglich un- Hierzu zählen insbesondere Maßnah- verzüglich anzuzeigen. men im Rahmen der Verkehrssiche- rungspflicht, die ein unverzügliches Handeln erfordern. 7. sonstige rechtmäßig ausgeübte Nutzungen aufgrund bestandskräftiger Genehmigungen oder aufgrund eigentumsrechtlichen Be- standsschutzes. Rechtmäßig bestehende Entwässerungsein- richtungen genießen Bestandsschutz, die Un- terhaltung, Wartung und Pflege ist der Unte- ren Landschaftsbehörde anzuzeigen.

REGELUNGEN FÜR AUSNAHMEN /

HINWEISE AUF BEFREIUNGEN

Die Untere Landschaftsbehörde kann unter Beach- tung des besonderen Schutzzweckes und des Charakters des Gebietes auf Antrag im Einzelfall eine Ausnahme gemäß § 34 Abs. 4a LG von den Verboten unter 2.2-0 erteilen:

− für Maßnahmen aus Gründen der Verkehrssi- cherungspflicht gemäß § 34 (4c) LG NW, die die Beseitigung des Schutzobjektes oder we- sentlicher Teile hiervon erfordern. Die Aus- nahme kann mit Auflagen zur Nach- bzw. Neuanpflanzung verbunden werden. Befreiungen nach § 69 LG NW Von den Geboten und Verboten kann die Untere Landschaftsbehörde nach § 69 LG NW auf Antrag Befreiung ertei- len, wenn a) die Durchführung der Vorschrift im Einzelfall aa) zu einer nicht beabsichtigten Här- te führen würde und die Abwei- chung mit den Belangen des Na- turschutzes und der Landschafts- pflege zu vereinbaren ist, oder ab) zu einer nicht gewollten Beein- trächtigung von Natur und Land- schaft führen würde oder b) überwiegende Gründe des Wohls der Allgemeinheit die Befreiung erfordern. Abweichend davon sind Befreiungen aus überwiegenden Gründen des All- gemeinwohls bei als geschützten Land- schaftsbestandteilen festgesetzten Baumreihen nach § 47 Abs. 1 LG NW und bei geschützten Alleen nach § 47a Abs. 1 LG NW an Verkehrsflächen nur zulässig, wenn sie aus zwingenden Gründen der Verkehrssicherheit erfor- derlich sind und keine anderen Maß- nahmen zur Erhöhung der Verkehrssi- cherheit erfolgreich durchgeführt wer- den konnten. In der Befreiung kann eine Geldleistung

Stand: Januar 2009 83 Kreis Euskirchen – Der Landrat LANDSCHAFTSPLAN 36a „Schleiden“ – Vorentwurf

Planquadrat Textliche Darstellung Erläuterungsbericht Ziffer (ergänzende Hinweise und Erläuterungen)

im Sinne des § 5 angeordnet werden. Der Beirat der Unteren Landschaftsbe- hörde kann einer beabsichtigten Befrei- ung mit der Folge widersprechen, dass der Kreistag über den Widerspruch zu unterrichten ist. Hat der Beirat nicht in- nerhalb von sechs Wochen nach Auf- forderung eine Stellungnahme abgege- ben, so kann die Untere Landschafts- behörde ohne die Stellungnahme ent- scheiden. Hält der Kreistag den Wider- spruch für berechtigt, muss die Untere Landschaftsbehörde die Befreiung ver- sagen. Wird der Widerspruch für unbe- rechtigt gehalten, hat die Untere Land- schaftsbehörde die Befreiung zu ertei- len. Die Weisungsbefugnis der Land- schaftsbehörden nach § 8 Abs. 3 bleibt unberührt.

REGELUNGEN BEI ORDNUNGSWIDRIGKEI- TEN

Nach § 70 Abs. 1 Nr. 2 LG NW handelt ord- Gemäß § 71 LG NW können Ord- nungswidrig , wer vorsätzlich oder fahrlässig ei- nungswidrigkeiten nach § 70 LG NW nem gemäß § 34 Abs. 4 LG NW in diesem Land- mit einer Geldbuße geahndet werden. schaftsplan enthaltenem allgemeinen oder ge- Die Höhe der Geldbuße richtet sich bietsspezifischen Verbot zuwiderhandelt. nach dem Bußgeldkatalog in der jeweils gültigen Fassung (z. Zt. bis 50.000,--€). Gegenstände, die zur Begehung einer Ordnungswidrigkeit nach § 70 LG NW gebraucht oder bestimmt gewesen sind, können eingezogen werden. § 70 LG NW wird nicht angewendet, wenn die Tat nach anderen Rechtsvorschriften mit Strafe bedroht ist. Von dieser Rege- lung ausgenommen sind die in den Bußgeldvorschriften geregelten Fälle der einfachen Sachbeschädigung; ihre Ahndung nach § 303 des Strafgesetz- buches ist ausgeschlossen.

84 Stand: Januar 2009 Kreis Euskirchen – Der Landrat LANDSCHAFTSPLAN36a „Schleiden“ - Vorentwurf

Planquadrat Textliche Darstellung Erläuterungsbericht Ziffer (ergänzende Hinweise und Erläuterungen)

2.4-1 GESCHÜTZTER LANDSCHAFTSBESTANDTEIL "AUF DEM RICHTPATT" SÜDWESTLICH VON DÜTTLING IM KERMETER Gb Größe ca. 3,8 ha Schutzzweck: Die Festsetzung als Geschützter Landschaftsbe-

standteil erfolgt gemäß § 23 Buchstaben a, b, c LG NW insbesondere - zur Erhaltung und Optimierung einer Heideflä- Bei der Fläche handelt es sich um eine che, durch natürliche Sukzession entstande- ne Calluna-Heide auf einer ehemaligen - zur Belebung einer angrenzend intensiv forst- Sand- und Kiesabgrabungsfläche in wirtschaftlich genutzten Umgebung, einem großen, fast geschlossenen Na- delwaldgebiet. Die gesamte Fläche wird jedoch durch Verbuschung und Über- wachsen durch Kiefern- und Birken- jungwuchs sowie Adlerfarnherden be- einträchtigt. Zur Erreichung des Schutzzweckes gelten die für Geschützte Landschaftsbestandteile unter 2.4.0 festgesetzten allgemeinen Verbote Nr. 1 bis 9, sowie die Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen gemäß Ziff. 5. Folgende objektspezifische Maßnahmen werden festgesetzt (§ 26 LG NW):

5.1/2.4-1-1*

2.4-2 GESCHÜTZTER LANDSCHAFTSBESTANDTEIL "ZWEI QUELLBEREICHE AM HORRENBACHTAL" NORDÖSTLICH HERHAHN Ed Größe ca. 0,62 ha

Schutzzweck: Innerhalb der landwirtschaftlich genutz- Die Festsetzung als Geschützter Landschaftsbe- ten Flächen liegen zwei Sumpfquellen, standteil erfolgt gemäß § 23 Buchstaben a, b, c LG die wohl als die Reste des Quellberei- NW insbesondere ches des Horrenbaches anzusehen sind. Die Flächen sind vom übrigen - zur Erhaltung und Optimierung zweier Quell- Bachökosystem getrennt. Dennoch bereiche, weisen sie noch eine binsenreiche – zur Belebung der ansonsten intensiv landwirt- Feuchtwiesenvegetation auf. schaftlich genutzten Umgebung,

– zur Abwehr von schädlichen Einwirkungen auf das Grundwasser, Zur Erreichung des Schutzzweckes gelten die für Geschützte Landschaftsbestandteile unter 2.4.0 festgesetzten allgemeinen Verbote Nr. 1 bis 9, sowie die Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen gemäß Ziff. 5. Darüber hinaus wird folgendes gebietspezifisches Verbot festgesetzt: - Dauergrünland umzubrechen oder in eine an- Befreiungen im Falle einer nicht beab- dere Nutzung zu überführen. sichtigten Härte können nach § 69 LG NW auf Antrag erteilt werden (s. Kap. Dauergrünland im Sinne der Festsetzung sind 2.0). Flächen, die am 01.07.2003 bei der Landwirt-

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schaftskammer NRW als solches angemeldet wurden, seitdem ununterbrochen auf natürli- che Weise (Selbstaussaat) zum Anbau von Gras in Kombination mit den typischen Wie- sen-/Weidekräutern genutzt werden und min- destens 5 Jahre lang nicht Bestandteil der Fruchtfolge des Betriebes sind (5-Jahres- Regelung). Nicht zum Dauergrünland zählt der ununterbrochene Anbau von Klee, Kleegras, Luzerne, Gras- und Klee-Luzerne-Gemischen bzw. das Wechselgrünland.

2.4-3 GESCHÜTZTER LANDSCHAFTSBESTANDTEIL "FEUCHTBRACHE WEST- LICH DES HÖDDELBACHES" Ee Größe ca. 0,39 ha Schutzzweck: Innerhalb der landwirtschaftlich intensiv Die Festsetzung als Geschützter Landschaftsbe- genutzten Flächen liegt ein quelliger standteil erfolgt gemäß § 23 Buchstaben a, b, c LG Bereich, der vom Höddelbach getrennt NW insbesondere ist. Lückiges Weidengebüsch und bin- senreiche Feuchtwiesenvegetation be- decken die Fläche.

- zur Erhaltung und Optimierung eines Quellbe- reiches sowie der Nass- und Feuchtwiese

- zur Belebung und Gliederung der ansonsten intensiv landwirtschaftlich genutzten Umge- bung, - zur Abwehr von schädlichen Einwirkungen auf das Grundwasser, Zur Erreichung des Schutzzweckes gelten die für Geschützte Landschaftsbestandteile unter 2.4.0 festgesetzten allgemeinen Verbote Nr. 1 bis 9, sowie die Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen gemäß Ziff. 5. Darüber hinaus wird folgendes gebietspezifisches Verbot festgesetzt: - Dauergrünland umzubrechen oder in eine an- Befreiungen im Falle einer nicht beab- dere Nutzung zu überführen. sichtigten Härte können nach § 69 LG NW auf Antrag erteilt werden (s. Kap. Dauergrünland im Sinne der Festsetzung sind 2.0). Flächen, die am 01.07.2003 bei der Landwirt- schaftskammer NRW als solches angemeldet wurden, seitdem ununterbrochen auf natürli- che Weise (Selbstaussaat) zum Anbau von Gras in Kombination mit den typischen Wie- sen-/Weidekräutern genutzt werden und min- destens 5 Jahre lang nicht Bestandteil der Fruchtfolge des Betriebes sind (5-Jahres- Regelung). Nicht zum Dauergrünland zählt der ununterbrochene Anbau von Klee, Kleegras, Luzerne, Gras- und Klee-Luzerne-Gemischen bzw. das Wechselgrünland.

86 Stand: Januar 2009 Kreis Euskirchen – Der Landrat LANDSCHAFTSPLAN36a „Schleiden“ - Vorentwurf

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2.4-4 GESCHÜTZTER LANDSCHAFTSBESTANDTEIL „FELDGEHÖLZE NÖRD- LICH SCHEUREN“ Ee Größe ca. 1,2 ha Das Gebiet besteht aus 3 Teilflächen. Schutzzweck: Die Festsetzung als Geschützter Landschaftsbe-

standteil erfolgt gemäß § 23 Buchstaben a, b, c LG NW insbesondere − zur Erhaltung der Gehölzbestände als bele- Die Gehölzbestände liegen in der freien bende und gliedernde Landschaftselemente, Feldflur und werden in Teilen durch ei- nen Quellbereich gegliedert. Der südli- − zur Erhaltung der Gehölzbestände als prägen- che Gehölzbereich erstreckt sich ent- de Elemente einer bäuerlichen Kulturland- lang einer ehemaligen Hohlwegstruktur. schaft, − zur Erhaltung und Optimierung der Gehölzbe- stände als wichtige Trittsteinbiotope für viele Tier- und Pflanzenarten.

Zur Erreichung des Schutzzweckes gelten die für Geschützte Landschaftsbestandteile unter 2.4.0 festgesetzten allgemeinen Verbote Nr. 1 bis 9, sowie die Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen gemäß Ziff. 5.

2.4-5 GESCHÜTZTER LANDSCHAFTSBESTANDTEIL „BAUMREIHEN UND ALLEEN“ Ag, Bf, Bg, Größe ca. 11,4 ha Ce, Cf, Dd, De, Df, Ee, Ef Schutzzweck: Die landschaftsbildprägenden Baumrei- Die Festsetzung als Geschützter Landschaftsbe- hen und Alleen im Stadtgebiets Schlei-

standteil erfolgt gemäß § 23 Buchstaben a, b, c LG den entlang von klassifizierten Straßen NW insbesondere und an Wirtschaftswegen werden als Landschaftsbestandteile und zur Siche- rung des Biotopverbundes und als glie- dernde Landschaftselemente festge- setzt.

− zur Erhaltung der Baumreihen und Alleen an Festgesetzt werden die Baumbestände den Verbindungsstraßen als belebende und gliedernde Landschaftselemente, – an der L 207 zwischen Herhahn und Dreiborn sowie weiter bis zur − zur Erhaltung der Baumreihen und Alleen als Kreuzung der B 258. prägende Elemente einer bäuerlichen Kultur- landschaft, – Baumbestand an B 258 − zur Erhaltung und Optimierung bzw. Nach- pflanzung der Baumreihen und Alleen als – B 258 zwischen Schöneseiffen und wichtige Trittsteinbiotope für viele Tier- und Harperscheid Pflanzenarten. – An der K 66 von Scheuren nach Dreiborn

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Zur Erreichung des Schutzzweckes gelten die für Geschützte Landschaftsbestandteile unter 2.4.0 festgesetzten allgemeinen Verbote Nr. 1 bis 9, sowie die Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen gemäß Ziff. 5.

2.4-6 GESCHÜTZTER LANDSCHAFTSBESTANDTEIL "TEICH ÖSTLICH VON KERPERSCHEID“ Fg Größe ca. 0,1 ha Schutzzweck: Die Festsetzung als Geschützter Landschaftsbe-

standteil erfolgt gemäß § 23 Buchstaben a, b, c LG NW insbesondere

- zur Sicherstellung der Leistungsfähigkeit des Das Kleingewässer liegt innerhalb einer Naturhaushaltes, Weide auf der Broicher Hochfläche öst- lich von Kerperscheid. Die Festsetzung erfolgt, da dieses Stillgewässer auf der - zur Belebung, Gliederung oder Pflege des Hochfläche eine naturräumliche Beson- Landschaftsbildes. derheit darstellt.

– zur Belebung und Gliederung der ansonsten intensiv landwirtschaftlich genutzten Umge- bung, Zur Erreichung des Schutzzweckes gelten die für Geschützte Landschaftsbestandteile unter 2.4.0 festgesetzten allgemeinen Verbote Nr. 1 bis 9, sowie die Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen gemäß Ziff. 5.

Darüber hinaus wird folgendes gebietspezifisches Verbot festgesetzt: - Dauergrünland umzubrechen oder in eine an- Befreiungen im Falle einer nicht beab- dere Nutzung zu überführen. sichtigten Härte können nach § 69 LG NW auf Antrag erteilt werden (s. Kap. Dauergrünland im Sinne der Festsetzung sind 2.0). Flächen, die am 01.07.2003 bei der Landwirt- schaftskammer NRW als solches angemeldet wurden, seitdem ununterbrochen auf natürli- che Weise (Selbstaussaat) zum Anbau von Gras in Kombination mit den typischen Wie- sen-/Weidekräutern genutzt werden und min- destens 5 Jahre lang nicht Bestandteil der Fruchtfolge des Betriebes sind (5-Jahres- Regelung). Nicht zum Dauergrünland zählt der ununterbrochene Anbau von Klee, Kleegras, Luzerne, Gras- und Klee-Luzerne-Gemischen bzw. das Wechselgrünland.

88 Stand: Januar 2009 Kreis Euskirchen – Der Landrat LANDSCHAFTSPLAN36a „Schleiden“ - Vorentwurf

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2.4-7 GESCHÜTZTER LANDSCHAFTSBESTANDTEIL "EHEMALIGER STEIN- BRUCH AM SCHÜRENTER BERG" SÜDLICH HARPERSCHEID Cg Größe ca. 1,6 ha Schutzzweck: Die Fläche umfasst einen zum Teil re- Die Festsetzung als Geschützter Landschaftsbe- kultivierten ehemaligen Steinbruch, der standteil erfolgt gemäß § 23 Buchstaben a, b, c LG sich durch eine hohe strukturelle Vielfalt NW insbesondere auszeichnet. Neben einem ständig − wasserführenden Kleingewässer mit zur Erhaltung und Optimierung eines struktur- ausgedehnter Schwimmblattvegetation reichen, aufgelassenen Steinbruches mit ho- und Röhricht finden sich auch mehrere hem tierökologischen Wert, temporär wasserführende Gewässer. − zur Erhaltung und Optimierung einzelner, nach Des Weiteren sind relativ artenreiches § 62 LG NW geschützter Biotope: Brachgefal- Feuchtgrünland, ein Felshang und Ge- lenes Nass- und Feuchtgrünland, Abgra- büsche vorhanden. Die Kleingewässer bungsgewässer (Kleingewässer) bieten Amphibien und wasserliebenden Insekten sowie vermutlich auch Kleinfi- schen Lebensraum. Beeinträchtigt wird das Gebiet durch die Anpflanzung von gebietsfremden Gehölzen.

Gemäß Biotopkataster NW kommen folgende Bio- Folgende nach § 62 LG NW geschützte toptypen nach § 62 LG NW vor: Biotope liegen innerhalb der Gebiete: - Brachgefallenes Nass- und Feuchtgrünland GB-5404-510 - Abgrabungsgewässer (Kleingewässer) Zur Erreichung des Schutzzweckes gelten die für Geschützte Landschaftsbestandteile unter 2.4.0 festgesetzten allgemeinen Verbote Nr. 1 bis 9, sowie die Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen gemäß Ziff. 5.

Folgende objektspezifische Maßnahmen werden festgesetzt (§ 26 LG NW):

5.1/2.4-7-1, 5.1-2.4-7-2

Stand: Januar 2009 89 Kreis Euskirchen – Der Landrat LANDSCHAFTSPLAN 36a „Schleiden“ – Vorentwurf

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2.4-8 GESCHÜTZTER LANDSCHAFTSBESTANDTEIL "RÜSCHESIEFEN" NORD- WESTLICH HARPERSCHEID Cf Größe ca. 0,43 ha

Schutzzweck: Das Gebiet umfasst den einzigen relativ Die Festsetzung als Geschützter Landschaftsbe- naturnahen Abschnitt des Rüschesie- standteil erfolgt gemäß § 23 Buchstaben a, b, c LG fens, der an seiner Sohle brachgefalle- NW insbesondere nes, stark eutrophes Nass- und Feuchtgrünland aufweist. Die Hänge sind dicht mit zum Teil älteren Laubge- hölzen bestanden.

- zur Erhaltung und Optimierung eines relativ naturnahen Siefenabschnittes, - zur Erhaltung des Biotops als belebendes und gliederndes Element im Übergangsbereich zwischen intensiv land- und forstwirtschaftlich genutzten Flächen,

Zur Erreichung des Schutzzweckes gelten die für Geschützte Landschaftsbestandteile unter 2.4.0 festgesetzten allgemeinen Verbote Nr. 1 bis 9, sowie die Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen gemäß Ziff. 5.

Darüber hinaus wird folgendes gebietspezifisches Verbot festgesetzt: - Dauergrünland umzubrechen oder in eine an- Befreiungen im Falle einer nicht beab- dere Nutzung zu überführen. sichtigten Härte können nach § 69 LG NW auf Antrag erteilt werden (s. Kap. Dauergrünland im Sinne der Festsetzung sind 2.0). Flächen, die am 01.07.2003 bei der Landwirt- schaftskammer NRW als solches angemeldet wurden, seitdem ununterbrochen auf natürli- che Weise (Selbstaussaat) zum Anbau von Gras in Kombination mit den typischen Wie- sen-/Weidekräutern genutzt werden und min- destens 5 Jahre lang nicht Bestandteil der Fruchtfolge des Betriebes sind (5-Jahres- Regelung). Nicht zum Dauergrünland zählt der ununterbrochene Anbau von Klee, Kleegras, Luzerne, Gras- und Klee-Luzerne-Gemischen bzw. das Wechselgrünland.

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2.5 NATIONALPARK „EIFEL“ Aa, Ba Größe: ca. 5621 ha Schutzzweck: Der Schutz als Nationalpark erfolgt gemäß der Die Teilfläche des Nationalparks an der „Verordnung über den Nationalpark Eifel“ in der nördlichen Grenze des Planungsgebie- jeweils gültigen Fassung. tes weist fast ausschließlich Kiefern- forste mit geringen Beimengungen von Fichte und Douglasie auf. Im Westen wird das Gebiet von der Urftaue und der parallel verlaufenden B 266 be- grenzt, die nach Osten verschwenkt und hier auch die südliche Grenze dar- stellt. Zur Erreichung des Schutzzweckes gelten die für den Nationalpark „Eifel“ festgesetzten Ge- und Verbote gemäß der „Verordnung über den Natio- nalpark Eifel“ in der jeweils gültigen Fassung. Maßnahmen werden durch den Nationalpark- plan in seiner jeweils gültigen Fassung be- stimmt.

Stand: Januar 2009 91 Kreis Euskirchen – Der Landrat LANDSCHAFTSPLAN 36a „Schleiden“ – Vorentwurf

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3.0 ZWECKBESTIMMUNG FÜR BRACHFLÄCHEN (§ 24 LG NW)

ENTFÄLLT

4.0 BESONDERE FESTSETZUNGEN FÜR DIE- FORSTLICHE NUTZUNG (§ 25 LG NW) Die Festsetzungen beziehen sich auf sämtliche Gemäß § 25 LG NW kann der Land- Naturschutzgebiete mit Waldflächen, welche im schaftsplan in Naturschutzgebieten Rahmen der aktuellen Bewirtschaftung in standort- nach § 20 LG NW und geschützten gerechte Laubwälder überführt bzw. als solche Landschaftsbestandteilen nach § 23 LG dauerhaft erhalten werden sollen. In FFH-Gebieten NW im Einvernehmen mit dem Landes- dienen diese Festsetzungen dem Erhalt und der betrieb Wald und Holz NRW für Erst- Entwicklung des Gebietes sowie seiner maßgebli- und Wiederaufforstungen bestimmte chen Bestandteile (Lebensraumtypen und Arten Baumarten vorschreiben oder aus- gem. FFH- und/ oder Vogelschutz-RL). schließen sowie eine bestimmte Form der Endnutzung untersagen, soweit Die Festsetzung bezieht sich auf die Flächen der dies zur Erreichung des Schutzzweckes Naturschutzgebiete erforderlich ist. 2.1-1 "Kermeter" Nach § 35 Abs. 2 LG NW überwacht 2.1-2 "Morsbachtal" Westlich Morsbach“ der Landesbetrieb Wald und Holz NRW 2.1-3 "Laßbachtal" nördlich Herhahn die Einhaltung der Festsetzungen. Sie 2.1-4 „Horrenbachtal“ nordöstlich Herhahn kann im Einvernehmen mit der Unteren Landschaftsbehörde die notwendigen 2.1-5 „Sebestal“ südlich Gemünd-Malsbenden Anordnungen treffen. 2.1-6 „Braubachtal" zwischen Herhahn und Gemünd Die Umsetzung der Maßnahmen in FFH-Gebieten erfolgt im Rahmen der 2.1-7 „Hänge und Seitentäler des Oleftals Durchführungsplanung nach Maßgabe zwischen Gemünd und Schleiden" eines Waldpflegeplanes, der durch den 2.1-8 „Höddelbachtal" Landesbetrieb Wald und Holz NRW 2.1-9 „Patersweiher" Südöstlich von Dreiborn erarbeitet wird. Auf bundeseigenen Lie- genschaften wird der Waldpflegeplan 2.1-10 „Bach und Auwaldrest nördlich Burg durch die Bundesforstverwaltung im Dreiborn" Einvernehmen mit dem Landesbetrieb 2.1-11 „Schafbachtal mit seinen Seitentälern Wald und Holz NRW erstellt. Die Erar- und Hohnerter Feld“ beitung eines Waldpflegeplanes ist ent- 2.1-12 „Selbachtal" nördlich Wintzen behrlich, soweit eine entsprechende 2.1-13 „Rosselbachtal und Geisbachtal" Verständigung im Rahmen eines vor- zwischen Broich und Olef gezogenen Sofortmaßnahmenkonzep- tes erzielt worden ist. 2.1-14 „Olefaue" zwischen Schleiden und Olef 2.1-15 "Kuhsieferberg" östlich Oberhausen Nach § 36 Abs. 1 LG NW ist vorgese- hen die forstlichen Maßnahmen vertrag- 2.1-16 „Golbachtal" südlich Broich lich auf den Landesbetrieb Wald und 2.1-17 „Viehbachtal" westlich Schöneseiffen Holz NRW zu übertragen. Vorschriften 2.1-18 „Bunkeranlagen“ des § 11 LFoG NW über die tätige Mit- hilfe finden sinngemäße Anwendung. Soweit nach Betriebsplänen oder Betriebsgutach- Der städtische Forstbetrieb kann auch ten gewirtschaftet wird, sind gemäß § 35 Abs. 1 zukünftig mit Maßnahmen im Stadtwald Satz 2 LG NW die Festsetzungen in diese aufzu- durch die ULB beauftragt werden, so- nehmen. weit dieser seine Bereitschaft dazu er- klärt.

92 Stand: Januar 2009 Kreis Euskirchen – Der Landrat LANDSCHAFTSPLAN36a „Schleiden“ - Vorentwurf

Planquadrat Textliche Darstellung Erläuterungsbericht Ziffer (ergänzende Hinweise und Erläuterungen)

4.1 VERWENDUNG/ AUSSCHLUSS BESTIMM- TER BAUMARTEN FÜR ERSTAUFFORS- TUNGEN UND FÜR WIEDERAUFFORSTUN- GEN In den unter Ziff. 4.0 genannten Naturschutzgebie- Für die Wiederaufforstung bedeutet ten wird festgesetzt (tlw. in Verbindung mit § 26 LG dies: NW): 1. die Möglichkeiten der Naturverjün- Für die Wiederaufforstung von Laubholzbeständen gung sind vordringlich wahrzuneh- werden standortgerechte Laubbaumarten, die den men. natürlichen Waldgesellschaften entsprechen, vor- 2. Wiederaufforstungen sollen, sofern geschrieben. Nach Möglichkeit sollte autochthones eine natürliche Verjüngung nicht Pflanzenmaterial verwendet werden. mehr zu erwarten ist, möglichst un- Nadelwaldbestände in abgegrenzten Quellberei- ter dem Schirm der Altbestände chen, Siefen und Bachtälern sowie auf floristisch oder bei Frostgefährdung mit Hilfe oder faunistisch schutzwürdigen Flächen dürfen eines Vorwaldes durchgeführt wer- nicht wieder mit Nadelbäumen aufgeforstet wer- den. den. Innerhalb von FFH-Lebensräumen dürfen bei Wie- deraufforstungen nur Gehölze, die zu den natürli- chen Waldgesellschaften der jeweiligen FFH- Lebensräume gehören, verwendet werden. Bei Naturverjüngung ist der Ansiedlung anderer Arten soweit vertretbar entgegen zu wirken. Besonderen Schutz und Förderung verdienen seltene einheimi- sche Baumarten. Die Beibehaltung eines beste- henden Anteils nicht zur natürlichen Waldgesell- schaft gehörenden Gehölzarten von bis zu 20% bleibt unberührt, soweit dies mit dem jeweiligen Schutzzweck vereinbar ist. Innerhalb von FFH-Lebensräumen darf bei Wie- deraufforstungen nur Pflanzenmaterial geeigneter Herkunft verwendet werden.

Zweck der Festsetzungen:

Die Wiederaufforstung mit bestimmten Baumarten erfolgt insbesondere

− zur Erhaltung und Entwicklung von Waldle- bensräumen und Tier- und Pflanzenarten, die dem besonderen Schutz der FFH- und/ oder Vogelschutzrichtlinie unterliegen,

− auf Grund der positiven Auswirkungen dieser Baumarten auf den Naturhaushalt,

− zur Erhaltung und Entwicklung von Lebens- stätten für Pflanzen und Tiere,

− zur Erhaltung der Artenvielfalt,

− zur Sicherung der Waldfunktionen.

Stand: Januar 2009 93 Kreis Euskirchen – Der Landrat LANDSCHAFTSPLAN 36a „Schleiden“ – Vorentwurf

Planquadrat Textliche Darstellung Erläuterungsbericht Ziffer (ergänzende Hinweise und Erläuterungen)

4.2 UNTERSAGUNG EINER BESTIMMTEN FORM DER ENDNUTZUNG In den unter Ziff. 4.0 genannten Naturschutzgebie- ten wird festgesetzt (tlw. In Verbindung mit § 26 LG NW): Innerhalb der FFH-Lebensräume ist es verboten , Der großflächige Abtrieb dieser Be-

in Laubholzbeständen Kahlschläge von über stände ist unzulässig. Erlaubt ist ein 0,3 ha innerhalb von 3 Jahren vorzunehmen. Aus- begrenzter Kahlschlag, wobei kahl- genommen sind notwendige Maßnahmen zur För- schlagsfreie Hiebsarten wie Einzel- derung der Eichenverjüngung oder sonstige bio- stammnutzung, Femel-, Saum-, topverbessernde Maßnahmen sowie Maßnahmen Schirmschlag oder Kombinationen die- in Pappelbeständen. ser Verfahren bevorzugt werden sollen. In über 120-jährigen Laubbaumbeständen ist es

geboten , Altholz (insbesondere Horst- und Höh- lenbäume sowie sonstige Biotopbäume) zu erhal- ten (Mindestanzahl von 5-10 Altbäume/ ha) und für die Zerfallsphase im Wald zu belassen. Dies gilt auch für einzelne Laubbäume auf Wald- flächen mit andersartigem Baumbestand.

Zweck der Festsetzungen:

Die Untersagung einer bestimmten Form der End-

nutzung erfolgt insbesondere − zur Erhaltung und Entwicklung von Lebens-

räumen und Tier- und Pflanzenarten, die dem besonderen Schutz der FFH- und/ oder Vogel- schutzrichtlinie unterliegen, − zur Förderung xylobionter Tier- und Pflanzen-

arten sowie höhlenbewohnender Tierarten (z.B. Vögel und Fledermäuse), − zur Erhaltung der Leistungsfähigkeit der Laub-

holzbestände für den Naturhaushalt, − zur Erhaltung von Lebensräumen durch Siche-

rung von Ausweichmöglichkeiten, insbesonde- re für Tiere während der Endnutzung forstli- cher Bestände, − zur Sicherung der Waldfunktionen,

− zur Erhaltung der landschaftsästhetischen

Wirkung.

94 Stand: Januar 2009 Kreis Euskirchen – Der Landrat LANDSCHAFTSPLAN36a „Schleiden“ - Vorentwurf

Planquadrat Textliche Darstellung Erläuterungsbericht Ziffer (ergänzende Hinweise und Erläuterungen)

4.3 REGELUNGEN ZUR UNBERÜHRTHEIT, HINWEISE ZU BEFREIUNGEN SOWIE ZU ORDNUNGSWIDRIGKEITEN

Unberührt von den forstlichen Festsetzungen bleiben insbesondere:

1. die forstliche Nutzung in der bisherigen Art und im bisherigen Umfang im Entschädigungsfall, sofern die nach Landesrecht zuständige Be- hörde bestätigt, dass keine Mittel zum Aus- gleich zur Verfügung stehen.

2. waldbauliche Maßnahmen innerhalb von FFH- Gebieten, die unter die genannten Ver- und Gebote fallen, sofern im Kommunal-, Bundes- oder Privatwald durch vertragliche Regelungen oder im Staatswald durch entsprechende Ver- waltungsvorschriften ein gleichwertiger Schutz des Gebietes i. S. des § 48c Abs. 3 LG NW gewährleistet ist. Bei Vertragsende, insbesondere durch vorzei- tige Kündigung, treten die Ver- und Gebote wieder in Kraft.

Ferner gelten die nachfolgenden Regelungen

− Nadelwaldbestände in abgegrenzten Quellbe- reichen, Siefen und Bachtälern sowie auf flo- ristisch oder faunistisch schutzwürdigen Flä- chen nicht wieder mit Nadelbäumen aufforsten zu dürfen (Ziffer 4.1), sowie

− in über 120-jährigen Laubbaumbeständen ver-

pflichtend Altholz (insbesondere Horst- und Höhlenbäume sowie sonstige Biotopbäume) zu erhalten (Mindestanzahl von 5-10 Altbäu- me/ha) und für die Zerfallsphase im Wald zu belassen (Ziffer 4.2) nicht, sofern die nach Landesrecht zuständige

Behörde bestätigt, dass es sich hierbei um einen Entschädigungstatbestand handelt und keine Mittel zum Ausgleich zur Verfügung stehen.

Soweit

 unmittelbar anzuwendende europarecht- liche Vorschriften oder  nationale Vorschriften von den v.g. Festsetzungen nach Ziffer 4.1 und 4.2 abweichende weitergehende Bestimmun- gen insbesondere zum Schutz von Arten und Biotopen und/oder Vorgaben hinsichtlich der Durchführung von Verfahren enthalten, gelten diese unmittelbar und vorrangig. Gleiches gilt, soweit nach § 62 LG NW gesetz- lich geschützte Biotope betroffen sind.

Stand: Januar 2009 95 Kreis Euskirchen – Der Landrat LANDSCHAFTSPLAN 36a „Schleiden“ – Vorentwurf

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Befreiungen nach § 69 LG NW

Von den Geboten und Verboten kann die Untere Landschaftsbehörde nach § 69 LG NW auf Antrag Befreiung ertei- len, wenn a) die Durchführung der Vorschrift im Einzelfall aa) zu einer nicht beabsichtigten Härte führen würde und die Abweichung mit den Belangen des Naturschut- zes und der Landschaftspflege zu vereinbaren ist, oder ab) zu einer nicht gewollten Beeinträch- tigung von Natur und Landschaft führen würde oder b) überwiegende Gründe des Wohls der Allgemeinheit die Befreiung erfor- dern. In der Befreiung kann eine Geldleistung

im Sinne des § 5 angeordnet werden. Der Beirat der Unteren Landschaftsbe- hörde kann einer beabsichtigten Befrei- ung mit der Folge widersprechen, dass der Kreistag über den Widerspruch zu unterrichten ist. Hat der Beirat nicht in- nerhalb von sechs Wochen nach Auf- forderung eine Stellungnahme abgege- ben, so kann die Untere Landschafts- behörde ohne die Stellungnahme ent- scheiden. Hält der Kreistag den Wider- spruch für berechtigt, muss die Untere Landschaftsbehörde die Befreiung ver- sagen. Wird der Widerspruch für unbe- rechtigt gehalten, hat die Untere Land- schaftsbehörde die Befreiung zu ertei- len. Die Weisungsbefugnis der Land- schaftsbehörden nach § 8 Abs. 3 bleibt unberührt. REGELUNGEN BEI ORDNUNGSWIDRIGKEI-

TEN Nach § 70 Abs. 1 Ziff. 5 LG NW handelt ord- Gemäß § 71 LG NW können Ord- nungswidrig , wer vorsätzlich oder fahrlässig einer nungswidrigkeiten nach § 70 LG NW gemäß § 35 Abs. 1 LG NW in diesem Land- mit einer Geldbuße geahndet werden. schaftsplan enthaltener Festsetzung für die forst- Die Höhe der Geldbuße richtet sich wirtschaftliche Bewirtschaftung nicht beachtet. nach dem Bußgeldkatalog in der jeweils gültigen Fassung (z.Zt. 50.000,--€). Gegenstände, die zur Begehung einer Ordnungswidrigkeit nach § 70 LG NW gebraucht oder bestimmt gewesen sind, können eingezogen werden. § 70 LG NW wird nicht angewendet, wenn die Tat nach anderen Rechtsvor- schriften mit Strafe bedroht ist. Von die- ser Regelung ausgenommen sind die in den Bußgeldvorschriften geregelten Fälle der einfachen Sachbeschädigung; ihre Ahndung nach § 303 des Strafge- setzbuches ist ausgeschlossen.

96 Stand: Januar 2009 Kreis Euskirchen – Der Landrat LANDSCHAFTSPLAN36a „Schleiden“ - Vorentwurf

Planquadrat Textliche Darstellung Erläuterungsbericht Ziffer (ergänzende Hinweise und Erläuterungen)

5 ENTWICKLUNGS-, PFLEGE- UND ER- SCHLIESSUNGSMASSNAHMEN (§ 26 LG NW) In Bezug auf die Pflege- und Entwicklungsmaß- Der Landschaftsplan hat gemäß § 26

nahmen sind die allgemeinen Vorgaben und LG NW die Entwicklungs-, Pflege- und Grundsätze gem. Ziffern 5.1 und 5.2 zu beachten, Erschließungsmaßnahmen festzuset- sofern in einem Pflege- und Entwicklungskonzept zen, die zur Verwirklichung der Ziele nichts anderes festgesetzt wird. nach § 1 LG NW und der Entwicklungs- ziele nach § 18 LG NW erforderlich sind. Die Durchführung von Maßnahmen, die allgemeine Duldungspflicht, besondere Duldungsverhältnisse, Maßnahmen der Bodenordnung sind in den §§ 36 bis 41 LG NW geregelt. Der Kreis Euskirchen ist bestrebt, die Umsetzung der Entwicklungs-, Pflege- und Erschließungsmaßnahmen ohne Ausschöpfung der o. g. rechtlichen Möglichkeiten ausschließlich durch Er- werb/ Tausch der Flächen bzw. durch vertragliche Vereinbarungen im gegen- seitigen Einvernehmen mit den Eigen- tümern bzw. den Nutzungsberechtigten der betroffenen Flächen zu realisieren. So soll die Umsetzung durch vertragli- che Regelungen (Kulturlandschaftspro- gramm NW, „Warburger Vertrag“) und andere Planungen (u. a. Ausgleichs- maßnahmen im Zuge der Bauleit- oder Straßenplanung) erfolgen. Für die Pflegemaßnahmen wurde ein Nummerierungssystem gewählt, das an erster Stelle die Nummer des entspre- chenden Pflegekapitels, an zweiter Stelle die Nummer der Festsetzung, auf die sich die Maßnahme bezieht und an dritter Stelle eine laufende Nummer führt. Mit einem „*“ gekennzeichnete Maß- nahmen sind über die textliche Festset- zung hinaus in der Festsetzungskarte dargestellt .

5.1 ANLAGE, WIEDERHERSTELLUNG ODER PFLEGE NATURNAHER LE- BENSRÄUME

Anlage oder Wiederherstellung: − Entfernung von nicht bodenständigen Gehöl- zen mit bzw. im Einzelfall vor Erreichen des Umtriebsalters und Entfernung des Holzes und Schnittgutes (Entscheidung durch die Untere Landschaftsbehörde in Abstimmung mit dem Landesbetrieb Wald und Holz NRW). − auf freigestellten Flächen Anpflanzung heimi- scher/ standortgerechter Laubgehölze.

Stand: Januar 2009 97 Kreis Euskirchen – Der Landrat LANDSCHAFTSPLAN 36a „Schleiden“ – Vorentwurf

Planquadrat Textliche Darstellung Erläuterungsbericht Ziffer (ergänzende Hinweise und Erläuterungen)

− Umwandlung von Äckern in Extensivgrünland Bei der Durchführung der Maßnahmen oder einen Biotopkomplex aus Magergrünland soll auch eine Beeinträchtigung der an- und Gebüschen/ Gehölzen sowie für die Nie- liegend Wirtschaftenden verhindert derungen in Feucht- oder Nassgrünland oder - werden. Mit den anliegenden Bewirt- brachen. schaftern soll eine Abstimmung erfol- gen. − Umwandlung von Äckern der Niederungen in Auwald durch Anpflanzung heimischer, stand- ortgerechter Gehölze oder durch ungestörte Sukzession (in Abstimmung mit dem Landes- betrieb Wald und Holz NRW). − Anlage von Uferrandstreifen: Angestrebt wird Die Durchführung der Maßnahmen er- ein naturnaher Gewässerverlauf. Dafür muss folgt nur nach erfolgter Prüfung der dem Gewässer genügend Raum zu Verfügung Auswirkungen geplanter Maßnahmen stehen, in dem es sich aufgrund der Eigendy- auf die Vorflut- und Grundwasserver- namik verlagern kann. Als Anhalt für die erfor- hältnisse auch entfernt liegender derliche Breite des Uferrandstreifens soll der Grundstücke. Eine Bewirtschaftungser- Abstand zwischen den beidseitigen Bö- schwernis darf sich durch die Maßnah- schungsoberkanten dienen, aber nicht weniger me nicht ergeben. als 5 m auf jeder Seite ab Böschungsoberkan- te. − Erhaltung und Wiederherstellung einer mög- Fließgewässerläufe sind auf der Grund- lichst unbeeinträchtigten Fließgewässerdyna- lage der „Richtlinien für naturnahen mik und der Durchgängigkeit des Fließgewäs- Ausbau der Fließgewässer in Nord- sers für seine typische Fauna; ggf. Rückbau rhein-Westfalen“ zu renaturieren. Der von Ufer- und Sohlenbefestigung sowie Rohr- Detailplanung sind die „Leitbilder für durchlässe und Querbauwerken und Beseiti- kleine bis mittelgroße Fließgewässer in gung von Verwallungen. NRW“ – Merkblatt 17 des LUA NRW – zugrunde zu legen. Die Planung und Umsetzung der Rena- turierung von Bachläufen erfolgt im Ein- vernehmen mit den zuständigen Unter- haltungsträgern. Erforderliche wasser- rechtliche Verfahren sind vor Beginn der Renaturierungsmaßnahme durch- zuführen. Die Maßnahmen werden im Rahmen und nach Maßgabe des Gewässerau- enprogramms NRW umgesetzt. Pflege/ Bewirtschaftung: − Naturnahe Waldbewirtschaftung unter Ausrich- tung auf die natürliche Waldgesellschaft ein- schließlich ihrer Nebenbaumarten sowie auf alters- und strukturbedingte Bestände, Förde- rung der Naturverjüngung aus Arten der natür- lichen Waldgesellschaft, Förderung der natür- lichen Entwicklung von Vor- und Pionierwald- stadien auf Sukzessionsflächen sowie Förde- rung der Entwicklung natürlicher Waldränder und -säume. − Die Bewirtschaftung und Pflege von Grünland- flächen erfolgt biotoptypen- und schutzzweck- abhängig und richtet sich jeweils nach den gel- tenden Richtlinien des Kreiskulturlandschafts- programms in der geltenden Fassung. − Bei der Nachpflanzung oder Ergänzung von

98 Stand: Januar 2009 Kreis Euskirchen – Der Landrat LANDSCHAFTSPLAN36a „Schleiden“ - Vorentwurf

Planquadrat Textliche Darstellung Erläuterungsbericht Ziffer (ergänzende Hinweise und Erläuterungen)

Streuobstwiesen sind bei der Artenwahl die regionaltypischen Sorten zu berücksichtigen. Empfehlenswert sind vor allem Hochstämme ab 1,80 m Stammhöhe zum Zeitpunkt der Pflanzung. Es soll nach Möglichkeit auto- chthones Pflanzenmaterial verwendet werden. − Mahd von Kräuter- und Staudensäumen ab- schnittsweise im Herbst in den ersten drei Jah- ren jährlich, später nach Bedarf, ggf. im mehr- jährigen Rhythmus.

Aufgrund § 26 (1) Ziff. 1 LG NW werden die Maßnahmen 5.1ff festgesetzt. Maßnahmen im Bereich des Naturschutzgebie- tes 2.1-1 „Kermeter“

5.1/ 2.1-1-1 − naturnahe Bewirtschaftung der Waldflächen, In Verbindung mit § 25 LG NW. 5.1/ 2.1-1-2 − Beseitigung standortfremder Gehölze in den In Verbindung mit § 25 LG NW. trockenen Hangbereichen, 5.1/ 2.1-1-3 − Erhaltung und Förderung eines dauerhaften In Verbindung mit § 25 LG NW. und ausreichenden Anteils von Alt- und Totholz, insbesondere von Großhöhlen- und Uraltbäumen (5 – 10 Altbäume/ ha), Maßnahmen im Bereich des Naturschutzgebie- tes 2.1-2 „"Morsbachtal" Westlich Morsbach

5.1/2.1-2-1 – Beseitigung der Fichten am Kleingewässer.

5.1/ 2.1-2-2 − biotoptypabhängige, extensive Bewirtschaf- tung bzw. Pflege der Grünlandflächen, 5.1/ 2.1-2-3 − Erhaltung von Krautsäumen und Hochstau- denfluren als vernetzende Biotopstrukturen und Habitate für Schmetterlinge, Sicherung des Angebotes an Nektarpflanzen durch Ent- wicklung der krautigen Säume, 5.1/ 2.1-2-4 − Erhaltung und naturnahe Entwicklung von Kleingewässern und Feucht-/ Nasswiesen, insbesondere als Lebensraum für Amphibien, 5.1/ 2.1-2-5 − naturnahe Bewirtschaftung der Waldflächen, In Verbindung mit § 25 LG NW. 5.1/ 2.1-2-6 − Beseitigung standortfremder Gehölze in der In Verbindung mit § 25 LG NW. Aue, 5.1/ 2.1-2-7 − Wiederherstellung eines naturnahen, durchge- henden Bachbettes inklusive der einmünden- den Seitenbäche durch Beseitigung von Bach- verrohrungen, insbesondere am Bünnbach, 5.1/ 2.1-2-8 − naturnahe Gestaltung oder naturnaher Rück- bau der Teichanlagen. 5.1/2.1-2-9 - Auszäunung der Uferrandstreifen bei Bewei- dung der Flächen

Stand: Januar 2009 99 Kreis Euskirchen – Der Landrat LANDSCHAFTSPLAN 36a „Schleiden“ – Vorentwurf

Planquadrat Textliche Darstellung Erläuterungsbericht Ziffer (ergänzende Hinweise und Erläuterungen)

Maßnahmen im Bereich des Naturschutzgebie- tes 2.1-3 „Laßbachtal“

5.1/2.1-3-1 – Herstellung einer Furt. Die Furt dient der Wie- derherstellung des funktionalen Zusammen- hangs im Fließgewässerökosystem.

5.1/ 2.1-3-2 − Umwandlung von Nadelholzbestockungen im In Verbindung mit § 25 LG NW. Bereich der Auen, Siefen und Quellen in Au- wald oder extensives Grünland, 5.1/ 2.1-3-3 − Vermehrung der Erlen- und Eschenwälder auf In Verbindung mit § 25 LG NW. geeigneten Standorten, 5.1/ 2.1-3-4 − Entwicklung von Waldsäumen und –mänteln, In Verbindung mit § 25 LG NW. 5.1/ 2.1-3-5 − Erhaltung, Entwicklung und Ergänzung der bachbegleitenden Gehölzsäume, 5.1/ 2.1-3-6 − Beseitigung standortfremder Gehölze in der In Verbindung mit § 25 LG NW. Aue, 5.1/ 2.1-3-7 − biotoptypabhängige, extensive Bewirtschaf- tung bzw. Pflege des Grünlandes, 5.1/ 2.1-3-8 − Zurückdrängen der Gehölzsukzession im Be- reich von Kleingewässern und Feucht-/ Nass- wiesen, Maßnahmen im Bereich des Naturschutzgebie- tes 2.1-4 „Horrenbachtal“ nordöstlich Herhahn“

5.1/2.1-4-1 – Fischteiche naturnah zu gestalten

5.1/ 2.1-4-2 − Zurückdrängen der Gehölzsukzession im Be- reich von Kleingewässern und Feucht-/ Nass- wiesen, 5.1/ 2.1-4-3 − Umwandlung von Nadelholzbestockungen im In Verbindung mit § 25 LG NW. Bereich der Auen, Siefen und Quellen in Au- wald oder extensives Grünland, 5.1/ 2.1-4-4 − Vermehrung der Erlen- und Eschenwälder auf In Verbindung mit § 25 LG NW. geeigneten Standorten, 5.1/ 2.1-4-5 − Entwicklung von Waldsäumen und –mänteln, In Verbindung mit § 25 LG NW. 5.1/ 2.1-4-6 − Erhaltung, Entwicklung und Ergänzung der bachbegleitenden Gehölzsäume, 5.1/ 2.1-4-7 − Beseitigung standortfremder Gehölze in der In Verbindung mit § 25 LG NW. Aue, 5.1/ 2.1-4-8 − biotoptypabhängige, extensive Bewirtschaf- tung bzw. Pflege des Grünlandes, Maßnahmen im Bereich des Naturschutzgebie- tes 2.1-5 „Sebesbachtal“

5.1/ 2.1-5-1 − biotoptypabhängige, extensive Bewirtschaf- tung bzw. Pflege des Grünlandes, 5.1/ 2.1-5-2 − Beseitigung standortfremder Gehölze in der In Verbindung mit § 25 LG NW. Aue,

100 Stand: Januar 2009 Kreis Euskirchen – Der Landrat LANDSCHAFTSPLAN36a „Schleiden“ - Vorentwurf

Planquadrat Textliche Darstellung Erläuterungsbericht Ziffer (ergänzende Hinweise und Erläuterungen)

5.1/ 2.1-5-3 − Erhaltung, Entwicklung und Ergänzung der bachbegleitenden Gehölzsäume,

5.1/2.1-5-4 – Auszäunung der Uferrandstreifen bei Bewei- dung der Flächen

Maßnahmen im Bereich des Naturschutzgebie- tes 2.1-6 „Braubachtal" zwischen Herhahn und Gemünd“

5.1/2.1-6-1 − Naturnahe Wiederherstellung des Quellberei- ches.

5.1/2.1-6-2 − Entfernung der Jagdkanzel aus dem Quellbe- reich.

5.1/ 2.1-6-3 − Zurückdrängen der Gehölzsukzession im Be- reich von Kleingewässern und Feucht-/ Nass- wiesen,

5.1/2.1-6-4 − Beseitigung einer Fichtenaufforstung

5.1/2.1-6-5 − Beseitigung einer Fichtenaufforstung in einer alten Obstwiese.

5.1/ 2.1-6-6 − Umwandlung von Nadelholzbestockungen im In Verbindung mit § 25 LG NW. Bereich der Auen, Siefen und Quellen in Au- wald oder extensives Grünland, 5.1/ 2.1-6-7 − Vermehrung der Erlen- und Eschenwälder auf In Verbindung mit § 25 LG NW. geeigneten Standorten, 5.1/ 2.1-6-8 − Entwicklung von Waldsäumen und –mänteln, In Verbindung mit § 25 LG NW. 5.1/ 2.1-6-9 − Erhaltung, Entwicklung und Ergänzung der bachbegleitenden Gehölzsäume, 5.1/ 2.1-6-10 − Beseitigung standortfremder Gehölze in der In Verbindung mit § 25 LG NW. Aue, 5.1/ 2.1-6-11 − biotoptypabhängige, extensive Bewirtschaf- tung bzw. Pflege des Grünlandes, Maßnahmen im Bereich des Naturschutzgebie- tes 2.1 7 „Hänge und Seitentäler des Oleftals zwischen Gemünd und Schleiden"

5.1/2.1-7-1 − Naturnahe Gestaltung der Fischteiche.

5.1/2.1-7-2 − Beseitigung eines Fichtenriegels. Die Maß- nahmen dient der Wiederherstellung und Ver- netzung wertvoller Grünlandlebensräume und der Verbesserung des Landschaftsbildes.

5.1/ 2.1-7-3 − Umwandlung von Nadelholzbestockungen im In Verbindung mit § 25 LG NW. Bereich der Auen, Siefen und Quellen in Au- wald oder extensives Grünland, 5.1/ 2.1-7-4 − Vermehrung der Erlen- und Eschenwälder auf In Verbindung mit § 25 LG NW. geeigneten Standorten, 5.1/ 2.1-7-5 − Entwicklung von Waldsäumen und –mänteln, In Verbindung mit § 25 LG NW. 5.1/ 2.1-7-6 − Erhaltung, Entwicklung und Ergänzung der bachbegleitenden Gehölzsäume,

Stand: Januar 2009 101 Kreis Euskirchen – Der Landrat LANDSCHAFTSPLAN 36a „Schleiden“ – Vorentwurf

Planquadrat Textliche Darstellung Erläuterungsbericht Ziffer (ergänzende Hinweise und Erläuterungen)

5.1/ 2.1-7-7 − Beseitigung standortfremder Gehölze in der In Verbindung mit § 25 LG NW. Aue, 5.1/ 2.1-7-8 − biotoptypabhängige, extensive Bewirtschaf- tung bzw. Pflege des Grünlandes,

5.1/2.1-7-9 – Freistellung der Delebachquelle von Fichten

Maßnahmen im Bereich des Naturschutzgebie- tes 2.1-8 „Höddelbachtal“

5.1/2.1-8-1 − Naturnahe Wiederherstellung des Quellberei- Ee ches und Beseitigung der Aufschüttung.

5.1/2.1-8-2 − Naturnahe Wiederherstellung des Quellberei- De ches und Sicherung durch ausreichende Aus- grenzung der Ackerbewirtschaftung.

5.1/2.1-8-3 − Anpflanzung oder Entwicklung von Ufergehöl- zen am Höddelbach.

5.1/ 2.1-8-4 − Umwandlung von Nadelholzbestockungen im In Verbindung mit § 25 LG NW. Bereich der Auen, Siefen und Quellen in Au- wald oder extensives Grünland, 5.1/ 2.1-8-5 − Vermehrung der Erlen- und Eschenwälder auf In Verbindung mit § 25 LG NW. geeigneten Standorten, 5.1/ 2.1-8-6 − Entwicklung von Waldsäumen und –mänteln, In Verbindung mit § 25 LG NW. 5.1/ 2.1-8-7 − Erhaltung, Entwicklung und Ergänzung der bachbegleitenden Gehölzsäume, 5.1/ 2.1-8-8 − Beseitigung standortfremder Gehölze in der In Verbindung mit § 25 LG NW. Aue, 5.1/ 2.1-8-9 − biotoptypabhängige, extensive Bewirtschaf- tung bzw. Pflege des Grünlandes, Maßnahmen im Bereich des Naturschutzgebie- tes 2.1-9 „Patersweiher“

5.1/ 2.1-9-1 − biotoptypabhängige, extensive Bewirtschaf- tung bzw. Pflege des Grünlandes, 5.1/ 2.1-9-2 − Erhaltung, Entwicklung und Ergänzung der Gehölzsäume,

5.1/2.1-9-3 − Naturnahe Wiederherstellung des Quellberei- ches.

Maßnahmen im Bereich des Naturschutzgebie- tes 2.1-10 „Bach und Auwaldrest nördlich Burg Dreiborn"

5.1/ 2.1-10-1 − biotoptypabhängige, extensive Bewirtschaf- tung bzw. Pflege des Grünlandes, 5.1/ 2.1-10-2 − Erhaltung, Entwicklung und Ergänzung der Gehölzsäume,

5.1/2.1-10-4 − Naturnahe Wiederherstellung des Quellberei- ches.

5.1/ 2.1-10-5 − Zurückdrängen der Gehölzsukzession im Be- reich von Kleingewässern und Feucht-/ Nass-

102 Stand: Januar 2009 Kreis Euskirchen – Der Landrat LANDSCHAFTSPLAN36a „Schleiden“ - Vorentwurf

Planquadrat Textliche Darstellung Erläuterungsbericht Ziffer (ergänzende Hinweise und Erläuterungen)

wiesen, 5.1/ 2.1-10-6 − Erhaltung, Entwicklung und Ergänzung der bachbegleitenden Gehölzsäume, 5.1/ 2.1-10-7 − Beseitigung standortfremder Gehölze in der In Verbindung mit § 25 LG NW. Aue, Maßnahmen im Bereich des Naturschutzgebie- tes 2.1-11 „Schafbachtal mit seinen Seitentä- lern und Hohnerter Feld“

5.1/2.1-11-1* − Naturnaher Rückbau und Umgestaltung sowie naturnahe Gestaltung der Teichanlagen, Um- Ce gestaltung des Fließgewässers, so dass die Teichanlage nicht mehr im Hauptschluss liegt. 5.1/ 2.1-11-2 − biotoptypabhängige, extensive Bewirtschaf- tung bzw. Pflege der Grünlandflächen, 5.1/ 2.1-11-3 − Erhaltung von Krautsäumen und Hochstau- denfluren als vernetzende Biotopstrukturen und Habitate für Schmetterlinge, Sicherung des Angebotes an Nektarpflanzen durch Ent- wicklung der krautigen Säume, 5.1/ 2.1-11-4 − Erhaltung und naturnahe Entwicklung von Kleingewässern und Feucht-/ Nasswiesen, insbesondere als Lebensraum für Amphibien, 5.1/ 2.1-11-5 − naturnahe Bewirtschaftung der Waldflächen, In Verbindung mit § 25 LG NW. 5.1/ 2.1-11-6 − Beseitigung standortfremder Gehölze in der In Verbindung mit § 25 LG NW. Aue, 5.1/ 2.1-11-7 − Wiederherstellung eines naturnahen, durchge- henden Bachbettes inklusive der einmünden- den Seitenbäche durch Beseitigung von Bach- verrohrungen, 5.1/2.1-11-8 - Auszäunung der Uferrandstreifen bei Bewei- dung der Flächen

Maßnahmen im Bereich des Naturschutzgebie- tes 2.1-12 „Selbachtal" nördlich Wintzen

5.1/ 2.1-12-1 − Umwandlung von Nadelholzbestockungen im In Verbindung mit § 25 LG NW. Bereich der Auen, Siefen und Quellen in Au- wald oder extensives Grünland, 5.1/ 2.1-12-2 − Vermehrung der Erlen- und Eschenwälder auf In Verbindung mit § 25 LG NW. geeigneten Standorten, 5.1/ 2.1-12-3 − Entwicklung von Waldsäumen und –mänteln, In Verbindung mit § 25 LG NW. 5.1/ 2.1-12-4 − Erhaltung, Entwicklung und Ergänzung der bachbegleitenden Gehölzsäume, 5.1/ 2.1-12-5 − Beseitigung standortfremder Gehölze in der In Verbindung mit § 25 LG NW. Aue, 5.1/ 2.1-12-6 − biotoptypabhängige, extensive Bewirtschaf- tung bzw. Pflege des Grünlandes, 5.1/ 2.1-12-7 − Zurückdrängen der Gehölzsukzession im Be- reich von Kleingewässern und Feucht-/ Nass- wiesen,

Stand: Januar 2009 103 Kreis Euskirchen – Der Landrat LANDSCHAFTSPLAN 36a „Schleiden“ – Vorentwurf

Planquadrat Textliche Darstellung Erläuterungsbericht Ziffer (ergänzende Hinweise und Erläuterungen)

5.1/ 2.1-12-8 − Naturnaher Rückbau und Umgestaltung von Teichanlage im Hauptschluss, Freistellung von Fichten im Talbereich sowie Bekämpfung von Neophyten, Maßnahmen im Bereich des Naturschutzgebie- tes 2.1-13 „Rosselbachtal und Geisbachtal" zwischen Broich und Olef

5.1/2.1-13-1 – Wiederherstellung eines naturnahen, mäand- rierenden Bachlaufs in einem etwa vierhundert Ff Meter langen Abschnitt des Rosselbaches.

5.1-/2.1-13-2 – Vermeidung einer weiteren Verbuschung der Nass- und Feuchtbereiche durch Entfernung des Gehölzneuaufwuches (alle fünf bis zehn Jahre) und Beseitigung des Schnittgutes.

5.1/ 2.1-13-3 − Umwandlung von Nadelholzbestockungen im In Verbindung mit § 25 LG NW. Bereich der Auen, Siefen und Quellen in Au- wald oder extensives Grünland, 5.1/ 2.1-13-4 − Vermehrung der Erlen- und Eschenwälder auf In Verbindung mit § 25 LG NW. geeigneten Standorten, 5.1/ 2.1-13-5 − Entwicklung von Waldsäumen und –mänteln, In Verbindung mit § 25 LG NW. 5.1/ 2.1-13-6 − Erhaltung, Entwicklung und Ergänzung der bachbegleitenden Gehölzsäume, 5.1/ 2.1-13-7 − Beseitigung standortfremder Gehölze in der In Verbindung mit § 25 LG NW. Aue, 5.1/ 2.1-13-8 − biotoptypabhängige, extensive Bewirtschaf- tung bzw. Pflege des Grünlandes, 5.1/ 2.1-13-9 − Zurückdrängen der Gehölzsukzession im Be- reich von Kleingewässern und Feucht-/ Nass- wiesen, 5.1/2.1-13-10 − Naturnaher Rückbau und Umgestaltung von Teichanlage im Hauptschluss, Freistellung von Fichten im Talbereich sowie Bekämpfung von Neophyten, Maßnahmen im Bereich des Naturschutzgebie- tes 2.1-14 „Olefaue" zwischen Schleiden und Olef

5.1/ 2.1-14-1 − biotoptypabhängige, extensive Bewirtschaf- tung bzw. Pflege des Grünlandes, 5.1/ 2.1-14-2 − Erhaltung, Entwicklung und Ergänzung der bachbegleitenden Gehölzsäume, 5.1/ 2.1-14-3 − Beseitigung standortfremder Gehölze in der Aue, 5.1/ 2.1-14-4 − Vermehrung der Erlen- und Eschenwälder auf In Verbindung mit § 25 LG NW. geeigneten Standorten,

5.1/2.1-14-5 − Anpflanzung oder Entwicklung von Ufergehöl- zen

Maßnahmen im Bereich des Naturschutzgebie- tes 2.1-15 "Kuhsieferberg" östlich Oberhausen

104 Stand: Januar 2009 Kreis Euskirchen – Der Landrat LANDSCHAFTSPLAN36a „Schleiden“ - Vorentwurf

Planquadrat Textliche Darstellung Erläuterungsbericht Ziffer (ergänzende Hinweise und Erläuterungen)

5.1/ 2.1-15-1 − Erhaltung, Entwicklung und Vermehrung arten- reicher z.T. orchideenreicher mesophiler Bergmähwiesen, Vermeidung einer Eutrophie- rung, 5.1/ 2.1-15-2 − Erhaltung und Entwicklung artenreicher Glatt- haferwiesen durch zweischürige Mahd bei ge- ringer Düngung, 5.1/ 2.1-15-3 − Entwicklung von Waldsäumen und –mänteln, In Verbindung mit § 25 LG NW.

Maßnahmen im Bereich des Naturschutzgebie- tes 2.1-16 „Golbachtal" südlich Broich

5.1/ 2.1-16-1 − Erhaltung und Wiederherstellung einer mög- lichst unbeeinträchtigten Fließgewässerdyna- mik sowie naturnaher, linear durchgängiger, teils lebhaft strömender, sauberer Gewässer mit natürlichem Geschiebetransport und ge- hölzreichen Gewässerrändern abschnittsweise mit lockeren, sandigen bis feinkiesigen Sohl- substraten (Laichbereiche) und ruhigen Berei- chen mit Schlammauflagen (Larvenhabitat) sowie Abschnitte mit naturnaher steiniger Soh- le, 5.1/ 2.1-16-2 − Schutz und Entwicklung der Quellmulden mit In Verbindung mit § 25 LG NW. ihren typischen Quellfluren, ggf. Beseitigung standortfremder Gehölze im Quellbereich, 5.1/ 2.1-16-3 − naturnahe Bewirtschaftung der Erlen-Eschen- In Verbindung mit § 25 LG NW. und Weichholzauenwälder unter Ausrichtung auf die natürliche Waldgesellschaft einschließ- lich ihrer Nebenbaumarten sowie auf alters- und strukturdiverse Bestände und Förderung der Naturverjüngung aus Arten der natürlichen Waldgesellschaft, 5.1/ 2.1-16-4 − Förderung natürlicher Verjüngungs- und Zer- In Verbindung mit § 25 LG NW. fallsprozesse bodenständiger Baumarten so- wie natürlicher Sukzessionsentwicklungen zu Waldgesellschaften natürlicher Artenzusam- mensetzung, 5.1/ 2.1-16-5 − Entwicklung und Vermehrung der Bergmäh- wiesen auf geeigneten Standorten, 5.1/ 2.1-16-6 − Erhaltung und Entwicklung der feuchten Hoch- stauden- und Waldsäume durch Sicherung und Entwicklung einer naturnahen Überflu- tungsdynamik sowie ggf. Beseitigung auf- kommender Gehölze, 5.1/ 2.1-16-7 − Erhaltung und Entwicklung wertvoller auenty- pischer Lebensräume wie Nass- und Feucht- grünland, 5.1/ 2.1-16-8 − Beseitigung von standortfremden Gehölzen (Entfichtung). Umwandlung in Erlen-Eschen- Wälder.

5.1/2.1-16-9 − Vermeidung einer weiteren Verbuschung der Nass- und Feuchtbereiche durch Entfernung des Gehölzneuaufwuches (alle fünf bis zehn

Stand: Januar 2009 105 Kreis Euskirchen – Der Landrat LANDSCHAFTSPLAN 36a „Schleiden“ – Vorentwurf

Planquadrat Textliche Darstellung Erläuterungsbericht Ziffer (ergänzende Hinweise und Erläuterungen)

Jahre) und Beseitigung des Schnittgutes.

Maßnahmen im Bereich des Naturschutzgebie- tes 2.1-17 „Viehbachtal" westlich Schöneseif- fen

5.1/ 2.1-17-1 − Schutz und Entwicklung der Quellmulden mit In Verbindung mit § 25 LG NW. ihren typischen Quellfluren, ggf. Beseitigung standortfremder Gehölze im Quellbereich, 5.1/ 2.1-17-2 − naturnahe Bewirtschaftung der Erlen-Eschen- In Verbindung mit § 25 LG NW. und Weichholzauenwälder unter Ausrichtung auf die natürliche Waldgesellschaft einschließ- lich ihrer Nebenbaumarten sowie auf alters- und strukturdiverse Bestände und Förderung der Naturverjüngung aus Arten der natürlichen Waldgesellschaft, 5.1/ 2.1-17-3 − Nutzungsaufgabe in den Erlen-Eschen- und In Verbindung mit § 25 LG NW. Weichholzauenwäldern aufgrund ihrer Selten- heit, zumindest auf Teilflächen (z.B. in Quell- bereichen), 5.1/ 2.1-17-4 − Beseitigung von standortfremden Gehölzen (Entfichtung). Umwandlung in Erlen-Eschen- Wälder. 5.1/ 2.1-17-5 − Förderung natürlicher Verjüngungs- und Zer- In Verbindung mit § 25 LG NW. fallsprozesse bodenständiger Baumarten so- wie natürlicher Sukzessionsentwicklungen zu Waldgesellschaften natürlicher Artenzusam- mensetzung, 5.1/ 2.1-17-6 − Erhaltung und Entwicklung der feuchten Hoch- stauden- und Waldsäume durch Sicherung und Entwicklung einer naturnahen Überflu- tungsdynamik sowie ggf. Beseitigung auf- kommender Gehölze, 5.1/ 2.1-17-7 − Erhaltung und Entwicklung wertvoller auenty- pischer Lebensräume wie Nass- und Feucht- grünland, artenreiche Braunseggensümpfe, Schnabelseggenriede und Röhrichte, 5.1/ 2.1-17-8 − Pflege und Entwicklung der FFH- Lebensraumtypen gemäß der aufzustellenden Maßnahmenpläne, Maßnahmen im Bereich des Naturschutzgebie- tes 2.1-18 „Bunkeranlagen“

5.1/ 2.1-18-1 − Erhaltung des intakten ehemaligen Westwall- bunkers als unterirdisches Fledermaus- Zwi- schen- und Winterquartier einschließlich seiner mikroklimatischen Verhältnisse, seines Was- serhaushalts und seiner Zugänglichkeit für Fledermäuse, 5.1/ 2.1-18-2 − Untersagung jeglicher Nutzung oder Erschlie- ßung zur Erhaltung der Ungestörtheit des Quartiers, ggf. Vergitterung der Quartierein- gänge durch ein Fledermausgitter oder ande- ren geeigneten Verschluss mit Kontrollmög- lichkeit, 5.1/ 2.1-18-3 − Schutz vor chemischen, physischen und sons-

106 Stand: Januar 2009 Kreis Euskirchen – Der Landrat LANDSCHAFTSPLAN36a „Schleiden“ - Vorentwurf

Planquadrat Textliche Darstellung Erläuterungsbericht Ziffer (ergänzende Hinweise und Erläuterungen)

tigen Belastungen und Beeinträchtigungen des unterirdischen Quartiers durch Nutzungen bzw. andere Einwirkungen aus den darüber gelegenen oberirdischen Bereichen, 5.1/ 2.1-18-4 − Förderung einer naturnahen Waldbewirtschaf- In Verbindung mit § 25 LG NW. tung in der Umgebung des Quartiers.

Maßnahmen im Bereich des Landschafts- schutzgebietes 2.2-1 „Kermeter“ 5.1/ 2.2-1-2 − Erhaltung und Entwicklung der Hainsimsen- Buchenwälder und naturnahen Laub- mischwälder durch naturnahe Bewirtschaftung, 5.1/ 2.2-1-3 − Umwandlung der Nadelholzbestockung in den Quellbereichen in standortgerechte Laubwäl- der, 5.1/ 2.2-1-4 − Erhaltung und Förderung des Anteils von Alt- und Totholz, insbesondere von Großhöhlen- und Uraltbäumen, 5.1/ 2.2-1-5 − Entwicklung von Waldsäumen und –mänteln.

Maßnahmen im Bereich des Landschafts- schutzgebietes 2.2-2 „Dreiborner Hochfläche“

5.1/ 2.2-2-1* − Naturnaher Rückbau und Umgestaltung der Bf Teichanlage 5.1/ 2.2-2-2 − biotoptypabhängige, extensive Bewirtschaf- tung bzw. Pflege der nach § 62 LG schutzwür- digen Magerwiesen und –weiden, 5.1/ 2.2-2-3 − biotoptypabhängige, extensive Bewirtschaf- tung bzw. Pflege des nach § 62 LG schutz- würdigen Feucht- und Nassgrünlandes, 5.1/ 2.2-2-4 − Extensivierung der Nutzung in Bereichen der Quellen, Siefen und Bachauen, 5.1/ 2.2-2-5 − Erhaltung und Anlage von Feldrainen und Krautsäumen als vernetzende Biotopstruktu- ren, 5.1/ 2.2-2-6 − Umwandlung der Nadelholzbestockung in Quellmulden in standortgerechte Laubwälder, 5.1/ 2.2-2-7 − Erhaltung und Entwicklung naturnaher Laub(misch)wälder durch naturnahe Bewirt- schaftung, 5.1/ 2.2-2-8 − Entwicklung von Waldsäumen und –mänteln, 5.1/2.2-2-9 − Beseitigung von standortfremden Gehölzen (Entfichtung) Umwandlung in Erlen-Eschen- Wälder. Maßnahmen im Bereich des Landschafts- schutzgebietes 2.2-3 „Hangwälder westlich des Oleftales und der Seitentäler“

5.1/ 2.2-3-1 − biotoptypabhängige, extensive Bewirtschaf- tung bzw. Pflege der nach § 62 LG schutzwür- digen Magerwiesen und –weiden

Stand: Januar 2009 107 Kreis Euskirchen – Der Landrat LANDSCHAFTSPLAN 36a „Schleiden“ – Vorentwurf

Planquadrat Textliche Darstellung Erläuterungsbericht Ziffer (ergänzende Hinweise und Erläuterungen)

5.1/ 2.2-3-2 − Umwandlung der Nadelholzbestockung in den Quellbereichen, an den Siefen und Bächen in standortgerechte Laubwälder, 5.1/ 2.2-3-3 − Erhaltung und Entwicklung der Hainsimsen- Buchenwälder und naturnahen Laub- mischwälder durch naturnahe Bewirtschaftung, 5.1/ 2.2-3-4 − Erhaltung und Förderung des Anteils von Alt- und Totholz, insbesondere von Großhöhlen- und Uraltbäumen, 5.1/ 2.2-3-5 − Entwicklung von Waldsäumen und –mänteln, 5.1/ 2.2-3-6 − Beseitigung von gewässerbegleitenden stand- ortfremden Gehölzen (Entfichtung) Maßnahmen im Bereich des Landschafts- schutzgebietes 2.2-4 Offenland der Kindshardt und der Broicher Hochfläche“

5.1/ 2.2-4-1* − Rückbau der Bachverrohrung und Wiederher- Fe stellung der Durchgängigkeit des Fließgewäs- sers und Revitalisierung der Aue des Selba- ches zwischen Winzen und Olef

5.1/ 2.2-4-2 − biotoptypabhängige, extensive Bewirtschaf- tung bzw. Pflege der nach § 62 LG schutzwür- digen Magerwiesen und –weiden, 5.1/ 2.2-4-3 − Erhaltung und Anlage von Feldrainen und Krautsäumen als vernetzende Biotopstruktu- ren, 5.1/ 2.2-4-4 − Umwandlung der Nadelholzbestockung in Quellmulden in standortgerechte Laubwälder, 5.1/ 2.2-4-5 − Erhaltung und Entwicklung naturnaher Laub(misch)wälder durch naturnahe Bewirt- schaftung, 5.1/ 2.2-4-6 − Erhaltung und Förderung des Anteils von Alt- und Totholz, insbesondere von Großhöhlen- und Uraltbäumen, 5.1/ 2.2-4-7 − Entwicklung von Waldsäumen und –mänteln, 5.1/2.2-4-8 − Vermeidung einer weiteren Verbuschung der Nass- und Feuchtbereiche durch Entfernung des Gehölzneuaufwuches (alle fünf bis zehn Jahre) und Beseitigung des Schnittgutes. Maßnahmen im Bereich des Landschafts- schutzgebietes 2.2-5 „Wälder des Olefer Kir- chenwaldes und der Broicher Hochfläche“ öst- lich des Oleftales

5.1/ 2.2-5-1* − Rückbau der Bachverrohrung und Wiederher- Ff, Gf stellung der Durchgängigkeit des Fließgewäs- sers und Revitalisierung der Aue des Golba- ches südliche der Ortslage Broich

5.1/ 2.2-5-2 − biotoptypabhängige, extensive Bewirtschaf- tung bzw. Pflege der nach § 62 LG schutzwür- digen Magerwiesen und –weiden

108 Stand: Januar 2009 Kreis Euskirchen – Der Landrat LANDSCHAFTSPLAN36a „Schleiden“ - Vorentwurf

Planquadrat Textliche Darstellung Erläuterungsbericht Ziffer (ergänzende Hinweise und Erläuterungen)

5.1/ 2.2-5-3 − Umwandlung der Nadelholzbestockung in den Quellbereichen, an den Siefen und Bächen in standortgerechte Laubwälder, 5.1/ 2.2-5-4 − Erhaltung und Entwicklung der Hainsimsen- Buchenwälder und naturnahen Laub- mischwälder durch naturnahe Bewirtschaftung, 5.1/ 2.2-5-5 − Erhaltung und Förderung des Anteils von Alt- und Totholz, insbesondere von Großhöhlen- und Uraltbäumen, 5.1/ 2.2-5-6 − Entwicklung von Waldsäumen und –mänteln, 5.1/ 2.2-5-7 − Beseitigung von gewässerbegleitenden stand- ortfremden Gehölzen (Entfichtung) 5.1/2.2-5-8 - Vermeidung einer weiteren Verbuschung der Nass- und Feuchtbereiche durch Entfernung des Gehölzneuaufwuches (alle fünf bis zehn Jahre) und Beseitigung des Schnittgutes.

Maßnahmen im Bereich des Landschafts- schutzgebietes 2.2-6 „Fließgewässer, Auen und steile Hangbereiche“

5.1/ 2.2-6-1 − Extensivierung der Nutzung in den Quellmul- den, 5.1/ 2.2-6-2 − Schutz und Entwicklung von standorttypischen Gehölzsäumen auf Standorten in der Aue, ggf. Umwandlung von Flächen die derzeit mit Fich- ten bestockt sind, durch natürliche Sukzessi- on, 5.1/ 2.2-6-3 − biotoptypabhängige, extensive Bewirtschaf- Die nach § 62 LG geschützten Biotope tung bzw. Pflege der nach § 62 LG schutzwür- werden in der Festsetzungskarte nach- digen Magerwiesen und –weiden und des richtlich dargestellt. schutzwürdigen Nass- und Feuchtgrünlandes in den Auenbereichen und Bachtälern, 5.1/2.2-6-4 − Wiederherstellung eines naturnahen, durchge- henden Bachbettes durch Beseitigung von Bachverrohrungen. 5.1/2.2-6-5 − Auszäunung der Uferrandstreifen bei Bewei- dung naturnaher Uferbeiche Maßnahmen im Geschützte Landschaftsbe- standteils 2.4-1 "Auf dem Richtpatt" südwest- lich von Düttling im Kermeter

5.1-/2.4-1-1* - Pflege durch Erstentbuschung; weitere Pflege durch Mahd/ Entbuschung von Teilflächen alle Gb fünf bis acht Jahre im Spätherbst und Entfer- nung des Mäh- und Schnittgutes oder extensi- ve Beweidung mit Schafen.

Maßnahmen im Geschützte Landschaftsbe- standteils 2.4-7 „Ehemaliger Steinbruch am Schürenter Berg" südlich Harperscheid

5.1/ 2.4-7-1 Entfernung der Wildfütterung und des Entenhau- ses aus dem Beschützten Landschaftsbestandteil

Stand: Januar 2009 109 Kreis Euskirchen – Der Landrat LANDSCHAFTSPLAN 36a „Schleiden“ – Vorentwurf

Planquadrat Textliche Darstellung Erläuterungsbericht Ziffer (ergänzende Hinweise und Erläuterungen)

5.1/ 2.4-7-2 Entfernung des Gehölzaufwuchses und Schnittgu- tes (alle fünf bis zehn Jahre) sowie Entfernung ge- bietsfremder Gehölze, Pflege des Grünlandes so- wie abschnittsweise Entschlammung je nach Er- fordernis.

110 Stand: Januar 2009 Kreis Euskirchen – Der Landrat LANDSCHAFTSPLAN36a „Schleiden“ - Vorentwurf

Planquadrat Textliche Darstellung Erläuterungsbericht Ziffer (ergänzende Hinweise und Erläuterungen)

5.2 ANLAGE, PFLEGE ODER ANPFLANZUNG VON FLURGEHÖLZEN, HECKEN USW.

Anpflanzungen haben mit bodenständigen Arten Mit den Neuanpflanzungen sollen Bio- gemäß der Pflanzliste im Anhang zu erfolgen. Es tope miteinander vernetzt und neue soll nach Möglichkeit autochthones Pflanzenmate- Lebensräume für Tiere und Pflanzen rial verwendet werden. geschaffen werden. Ferner wird die landschaftliche Vielfalt durch eine An- Bei der Ergänzung oder Erweiterung vorhandener reicherung mit gliedernden und bele- Gehölzbestände sollen außerdem die vorhande- benden Elementen erhöht. nen Gehölzarten beachtet werden.

Folgende Hinweise sind zu berücksichtigen: Bei der Umsetzung der Maßnahmen 5.2 zur An- lage, Pflege oder Anpflanzung von Flurgehöl- zen, Hecken, Alleen, Baumgruppen und Einzel- gehölzen sowie Feldrainen sind folgende Hin- weise zu berücksichtigen: − Anpflanzungen haben mit bodenständigen Ar- Mit den Neuanpflanzungen sollen Bio- ten gemäß der Pflanzliste im Anhang zu erfol- tope miteinander vernetzt und neue gen. Es soll nach Möglichkeit autochthones Lebensräume für Tiere und Pflanzen Pflanzenmaterial verwendet werden. geschaffen werden. Ferner wird die landschaftliche Vielfalt durch eine An- reicherung mit gliedernden und bele- benden Elementen erhöht. − bei Ergänzung oder Erweiterung vorhandener Gehölzbestände sollen außerdem die vorhan- denen Gehölzarten beachtet werden, − bei Anlage von Baumreihen ist ein Abstand Die Baumreihen sollen - soweit mög- der Bäume in der Reihe von max. 30 m einzu- lich - im Bereich der Wegeparzelle ge- halten, pflanzt werden. Lässt deren Breite dies nicht zu, ist die Maßnahme mit dem Eigentümer abzustimmen. − bei Anlage von Gehölzstreifen ist eine mindes- tens dreireihige Pflanzung vorzunehmen und nach Möglichkeit zur Nutzfläche hin ein Wild- kräutersaum vorzulagern, − wechselnde Heckenbreite (5-10 m) mit Bäu- men und einem hohen Strauchanteil, soweit für die angrenzende Landbewirtschaftung zu- mutbar, − Abstände von Gehölzen zu Leitungen aller Art oder anderen unterirdischen Versorgungsein- richtungen oder Drainagen sind so zu bemes- sen, dass Wurzeleinwirkungen wie Verdrü- ckung oder Durchwurzelungen ausgeschlos- sen sind. Aufgrund § 26 (2) Ziff. 1 LG NW werden die Eine Beeinträchtigung der landwirt- Maßnahmen 5.2 festgesetzt: schaftlichen Nutzung auf den angren- zenden Flächen ist zu vermeiden. In die Abstimmung sind die Bewirtschafter angrenzender landwirtschaftlicher Flä- chen einzubeziehen.

Stand: Januar 2009 111 Kreis Euskirchen – Der Landrat LANDSCHAFTSPLAN 36a „Schleiden“ – Vorentwurf

Planquadrat Textliche Darstellung Erläuterungsbericht Ziffer (ergänzende Hinweise und Erläuterungen)

Maßnahmen im Bereich des Landschafts- schutzgebietes 2.2-4 Offenland der Kindshardt und der Broicher Hochfläche“

5.2/ 2.2-4-1 Anreicherung des Gebietes mit gliedernden, bele- Bei der Anlage sind Drain-, Ver- und benden und strukturverbessernden Elementen wie Entsorgungsleitungen sowie Belange krautige Säume, Raine und Gehölze. der Verkehrssicherheit zu beachten. Die Umsetzung soll soweit erforderlich Pflanzung von Natur aus heimischer/ bodenständi- auf vertraglicher Basis erfolgen. ger Gehölze möglichst autochthoner Herkunft ent- lang von Gewässern sowie Straßen und Wegen zum Schutz der Gewässer, zur Gliederung und Belebung des Landschaftsbildes sowie zur Beto- nung landeskundlich bedeutsamer Strukturen.

112 Stand: Dezember 2008 Kreis Euskirchen – Der Landrat LANDSCHAFTSPLAN36a „Schleiden“ - Vorentwurf

Planquadrat Textliche Darstellung Erläuterungsbericht Ziffer (ergänzende Hinweise und Erläuterungen)

5.3 HERRICHTUNG VON GRUNDSTÜCKEN UND BESEITIGUNG STÖRENDER ANLAGEN

ENTFÄLLT

5.4 PFLEGEMAßNAHMEN ZUR ERHALTUNG ODER WIEDERHERSTELLUNG DES LANDSCHAFTSBILDES (§ 26 ZIFF. 5 LG NW)

ENTFÄLLT

5.5 ANLAGE VON STRUKTUREN FÜR DIE ERHOLUNGSNUTZUNG (§ 26 ZIFF. 8 LG NW)

ENTFÄLLT

5.6 LANDSCHAFTSRAUMBEZOGENE PFLEGEMASSNAHMEN VON STREU- OBSTBESTÄNDEN

ENTFÄLLT

Stand: Januar 2009 113 Kreis Euskirchen – Der Landrat LANDSCHAFTSPLAN 36a „Schleiden“ – Vorentwurf

Planquadrat Textliche Darstellung Erläuterungsbericht Ziffer (ergänzende Hinweise und Erläuterungen)

ANHANG I: ZU VERWENDENDE BAUM- UND STRAUCHARTEN

Unter Berücksichtigung der jeweiligen standörtli- chen Gegebenheiten sind für Neuanpflanzungen folgende Baum- und Straucharten zu verwenden:

Gruppe 1: Gehölze nasser bis frischer Standorte Bäume: Acer pseudoplatanus (Berg-Ahorn) Alnus glutinosa (Schwarz-Erle) Betula pubescens (Moor-Birke) Carpinus betulus (Hainbuche) Fraxinus excelsior (Gemeine Esche) Populus tremula (Espe) Quercus robur (Stiel-Eiche) Salix fragilis (Bruch-Weide) Salix caprea (Sal-Weide)

Sträucher: Euonymus europaeus (Pfaffenhütchen) Frangula alnus (Faulbaum) Salix aurita (Ohr-Weide) Salix cinerea (Grau-Weide) Viburnum opulus (Wasser-Schneeball)

Gruppe 2: Gehölze frischer bis mäßig trockener Standorte

Bäume: Acer pseudoplatanus (Berg-Ahorn)

Acer campestre (Feld-Ahorn) Carpinus betulus (Hainbuche) Fagus sylvatica (Rot-Buche) Populus tremula (Espe) Prunus avium (Vogel-Kirsche) Quercus robur (Stiel-Eiche) Quercus petraea (Trauben-Eiche) Sorbus aucuparia (Vogelbeere) Tilia platyphyllos (Sommer-Linde)

114 Stand: Januar 2009 Kreis Euskirchen – Der Landrat LANDSCHAFTSPLAN36a „Schleiden“ - Vorentwurf

Planquadrat Textliche Darstellung Erläuterungsbericht Ziffer (ergänzende Hinweise und Erläuterungen)

Sträucher:

Corylus avellana (Hasel) Crataegus monogyna (Weißdorn) Ilex acquifolium (Stechpalme) Prunus spinosa (Schlehe) Rosa canina (Hundsrose)

Gruppe 3: Gehölze mäßig trockener bis trockener Stand- orte

Bäume: Acer campestre (Feld-Ahorn) Acer platanoides (Spitz-Ahorn) Betula pendula (Sand-Birke) Sorbus aria (Mehlbeere)

Sträucher: Corylus avellana (Hasel) Crataegus monogyna (Weißdorn) Prunus spinosa (Schlehe) Rosa canina (Hundsrose) Viburnum lantana (Wolliger Schneeball)

Obstsorten-Empfehlung für Streuobstpflan- zung (wichtige Regionalsorten)

Gruppe I) Sorten-Empfehlungen für höher gelegene Standorte

Äpfel: Apfel von Croncels Danziger Kantapfel Gelber Edelapfel Grahams Jubiläumsapfel Landsberger Renette Luxemburger Renette (Rheinischer) Krummstiel Riesenboikenapfel Roter Eiserapfel Schöner aus Nordhausen Eifeler Rambour

Stand: Januar 2009 115 Kreis Euskirchen – Der Landrat LANDSCHAFTSPLAN 36a „Schleiden“ – Vorentwurf

Planquadrat Textliche Darstellung Erläuterungsbericht Ziffer (ergänzende Hinweise und Erläuterungen)

Harberts Renette Gravensteiner Geheimrat Dr. Oldenburg Rheinischer Bohnapfel Roter Boskoop Roter Bellefleur

Birnen: Nordhäuser (Winter-)Forellenbirne Gute Graue Gellerts Butterbirne Gute Luise Köstliche von Charneaux Pastorenbirne Stuttgarter Geißhirtle

Pflaumen/ Zwetschgen: Ontariopflaume Bühler Frühzwetschge Gr. Grüne Reneklode Graf Althanns Reneklode Mirabelle v. Nancy

Gruppe II) Zusätzliche Sorten-Empfehlungen für tiefer ge- legene Standorte

Äpfel: Ananasrenette Freiherr von Berlepsch Dülmener Rosenapfel

Birnen: Gräfin von Paris (nur in wärmeren Lagen aus- reifend)

Süßkirschen : Kassins Frühe Große schwarze Knorpelkirsche Hedelfinger Riesenkirsche Dönissens gelbe Knorpelkirsche

116 Stand: Januar 2009