The Strokes Und Knapp 80 Weitere Bands Rocken an Drei Festivaltagen Auf Dem Eichenring in Scheeßel
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CLUBS &KONZERTE Große Gefühle Multi-Talent Zwanie Jonson singt im Das wöchentliche Kulturprogramm Uebel & Gefährlich im Hamburger Abendblatt 17. bis 23. Juni 2010 ganz unaufgeregt Abendblatt.de/kultur-live von der Liebe >SEITE 5 KINO &DVD Bedrohte Existenz Identitätsdrama um „La Nana – die Perle“, überzeugend gespielt von Catalina Saavedra >SEITE 6 KUNST &BÜHNE The Strokes und knapp 80 weitere Bands rocken an drei Festivaltagen auf dem Weibliche Eichenring Bildnisse in Scheeßel „Silent Wishes“ heißt die Ausstellung > Seite 2, 4, 5 in den Deichtorhallen mit Fotografien von Nobuyoshi Araki >SEITE 14 LEBENSART &GASTRO Lieblingsgericht Matjes Die Serie „Kochen Sie norddeutsch?“ Und: Hüte liegen auch bei Männern wieder voll im Trend >SEITE> 15-16 Wochen- übersicht Hurricane! Berthold Fabricius Araki/Deichtorhallen, Nobuyoshi Arsenal, Winter, Robert Sony, Fotos: >SEITE 11-13 Hamburger Abendblatt 2 DIE WOCHE 17.bis23.Juni2010 Online Nachlese: Die besten „Lieben Sie Hamburg?“-Kolumnen von Nina George Abendblatt.de/ninageorge LIEBEN SIE Wir waren jung, naiv HAMBURG? Malkes Woche und ziemlich durstig Von allen Stunden :: Hier empfiehlt der Chef noch Auf Festivals, da kann man was erleben … und vergessen selbst! LIVE-Ressortleiter Jörg Malke die liebste gibt Tipps zur Taktik, mit der Sie die TINO LANGE rum den langen Kilometer zum Büh- Fußball-Weltmeisterschaft ziemlich nengelände latschen, wenn das Urtyp weit ins Abseits stellen können. :: Wie jung und naiv waren wir da- treibt so nah? NINA GEORGE mals auf unserem ersten Festival! Wa- Und dann kommt pünktlich zur cken Open Air, 1998. Mit sechs Mann, Überschreitung der Ü30-Altersgrenze :: Ganz sanft streift die Nacht dem drei Iglu-Zelten und zwei Autos fuhren der Punkt der Ermüdung. Die Bequem- Tag die Lider herab. Der Himmel be- wir in den damals mit 15 000 Besuchern lichkeit, gepaart mit der Übersättigung ginnt sich zu runden wie in einer noch eher familiären Metal-Moloch. von ritualisierten Exzessen, ließen das Schneekugel, wird hoch, höher, Luft- Unsere Vorräte waren begrenzt. Ein letzte verbliebene „Sepultura“-Metal- hände, die sich über die Stadt wölben. Kasten Bier und vier Dosen Texas-Boh- shirt (Jahrgang 1991), mittlerweile von Die blaue Stunde bricht an. neneintopf pro Kopf sollten für drei Ta- Schwarz zu Hellgrau gewaschen, für im- Sie ist mir von allen Stunden in ge ausreichen. Und so zechten wir uns mer in den Schrank wandern. Hamburg die liebste; wenn sich jenes am ersten Nachmittag wie die anderen Auf Festivals, ob Hurricane oder Licht ergießt, in dem alles schöner 15 000 die Augen dick und feierten mit Dockville, wird jetzt artig gearbeitet. aussieht, als es ist. Wenn die banale ordentlich Druck auf dem Kessel auf Am Laptop sitzend, mit Wichtigtür- Wirklichkeit, die manchmal wirklich Freitag Von Truckstop bis Dolly Parton: dem Bühnengelände jede Band von Pass um den Hals und einem Sechser- nicht sehr geglückt ist, auf einmal Karaoke goes Country. Hamburgs J.B.O. bis Stratovarius. Hemmungen? pack Bier für drei Tage. Feiern sollen die pathetisch wird, sentimental, voller schrägster Für-sich-allein-Unterhalter, Fehlanzeige. So lachten wir in der ers- anderen, schließlich gilt es, keine viel- Bedeutung. Horst J. Gonzalez, lädt ab 23.23 Uhr in ten Nacht auch nach dem zehnten Mal versprechende Band zu verpassen. Das Containerterminal verströmt die Hausbar des Schmidt-Theaters noch über den alten Wacken-Witz: Farben wie aus einem orangefarbenen (18. Juni, Spielbudenplatz 27). „Hassu meim Freund geseh’n? Dem mit Fabelland, ein Hafen träumender lange Haare und Metalshirt?“ Muahaha. Schiffe und raunender Maschinen, und Was für ein August-Erlebnis. „Wir treffen uns es ist ganz leicht, bei diesem Anblick Am nächsten Morgen hatte der am weißen Verzweiflung zu ertragen. Auf den Spaß sein Ende. Das Bier war alle, wir Pavillon!“ Auch Wellenkämmen der Alster spiegeln waren trockengefallen und warteten in das ist immer sich angeknipste Hochhäuser und der sengenden Sonne, mit der letzten ein guter Fensteraugen der Villen; als ob die im Wacken-Supermarkt ergatterten Festivalwitz. Gebäude Schimmi tanzen, eine Cock- Dose Alsterwasser, auf einen Nachzüg- Foto: dpa tailparty bewegter Steine. ler aus Siegen. Als er kam, hatte er zehn Hinter den Glasfronten der Res- Minuten später auch kein Bier mehr. Die alte Wacken-Gang fährt immer taurants werden Räume zu Bühnen, noch jedes Jahr auf das verschlammte aus Straßen blaue Brücken, aus Frem- Sogar ein Generator für Fernseher oder verstaubte Wacken-Grün und be- den Menschen. Alles ist Poesie, bis die und Spielekonsole wurden angekarrt richtet von Sodom, Gomorrha und hek- Zeit bricht, und das Blau in Grau, das Sonntag „Faust I“ im Deutschen 1999 waren wir – vorgeschlaut – mit tisch vernichteten Hektolitern. „Letztes Grau in Schwarz ertrinkt. Die Welt Schauspielhaus: Mit dem großartigen sechs Mann und 20 Kisten Bier ange- Jahr in Waggn, boah was waren wir wird aufbewahrt bis zur Morgendäm- Edgar Selge in der Titelrolle ist Jan rückt, dafür hatte der Siegener seinen durstig!“ Ich höre schon gar nicht mehr merung. Bosses selten zu sehende Inszenierung Schlafsack im Siegerland vergessen und zu, wenn Opa vom Krieg erzählt. Es ist nicht mehr Tag, und noch ein atemberaubendes Theatererlebnis schlief in einer Rettungsfolie aus dem Nur nachts kommen manchmal die nicht Nacht. Nicht mehr Wahrheit und (20.6., 19.30 Uhr, Kirchenallee 39). Verbandskasten. Aber jedes Jahr wurde Bilder zurück, Bilder vom orientie- noch nicht Traum. Es ist der schmale das Camp komfortabler. Mehr Bier, rungslosen Aufwachen (Müdigkeit und Grat, auf dem seltsame Gedanken mehr Bänke und Tische, gutes Futter, Scherben auf dem Boden waren keine strömen, und wie leicht es ist, jetzt zu Pavillons, Gas-Kühlschrank, sogar ein gute Kombination) im Sanitäterzelt. lieben und Schwächen zu verzeihen, Benzingenerator für Stereoanlage, Von Torfrock-Liederabenden im Gewit- Dinge zu versprechen die in der grel- Fernseher und Spielekonsole wurde an- tersturm. Von drei verpassten Auftrit- len Mittagssonne viel zu groß erschei- gekarrt. Bierleichen wurden unter einer ten der damaligen Lieblingsband Six nen; es ist so leicht, sich küssen zu großen Astra-Fahne zugedeckt und die Feet Under. Von der Bierleiche, die lassen und an Musik zu glauben, auf letzten Ehren erwiesen. Wir waren plötzlich mit um den Hals geknoteter morgen zu hoffen und darauf, dass das sprichwörtlich eingebunkert wie klassi- Fahne auferstand und „Ich bin Captain Leben niemals endet. sche deutsche Pauschaltouristen. Astra“-brüllend vom Biertisch abhob. Es ist die süße Melancholie, in Warum ich mich von 1998 bis 2005 Von Freundschaft und ewig geschwore- einer großen Stadt ganz allein in sei- jährlich auf die strapazierte Wiese in ner Metal-Treue. nem eigenen Kopf zu sein. der Nähe von Itzehoe schleppte, fällt Ja, da kann man was erleben. Man Mittwoch Der malende frühere HSV- unter die Kategorie „Wer sich an Wa- könnte zwischen Hurricane und Dock- Morgendämmerung im Regen oder das Schwe- Torwart Rudi Kargus und der Künstler cken erinnern kann, war nicht da“. Ich ville im August ja mal wieder hinfahren. ben im Glück Ein Ein-Frauen-Hörspiel mit Iris Ulf Harten zeigen bei Feinkunst Krüger weiß nur, dass ich jedes Jahr weniger Nach Wacken. Aber es ist längst ausver- Bebensee. Do 17.6., 20.30, Logensaal der Hambur- Malerei, Zeichnungen und Zitate – zum Bands gesehen habe und stattdessen kauft. Auch gut. ger Kammerspiele (U Hallerstraße), Hartung- Thema Fußball (bis 3.7., Ditmar-Koel- lieber im kühlen Planschbecken zwi- straße 9–11, Karten 13,-/15,- unter Straße 22, Termine: T. 31 79 21 58). Krüger Feinkunst Declair, Schauspielhaus/Arno Schwarz, Tivoli/Christoph Fotos: schen dümpelnden Pilsenern lag. Wa- Hurricane-Festival Vorschau auf Seite 4 und 5 T. 0800/41 33 440; www.kuko-kammerspiele.de ANZEIGE WirhaltenPartygänger auf dem Laufenden. Jeden Donnerstag in Hamburg LIVE Hamburger Abendblatt 17.bis23.Juni2010 DIE WOCHE 3 Online Jeden Tag volles Programm mit mehr Tipps und Terminen Abendblatt.de/livetaeglich Neben der Spur Augenblicke auf dem Boden der Tatsachen :: „Das Wichtigste bei einem Mann sind die Schuhe. Sie müssen glänzen und frisch gewichst sein. Dann noch Zu- ckerwasser in die Haare und du hast au- tomatisch Erfolg bei den Damen.“ Diese denkwürdigen Worte gab Gerrit Starczewskis Großvater seinem Enkel einst auf den Weg. Beherzigt hat Starczewski den Rat auch in künstleri- scher Form: Seit Jahren bewegt sich der 1986 in Oberhausen geborene Konzert- fotograf auf Augenhöhe mit den Rock- stars der Welt. Wobei seine Augenhöhe am Bühnenrand natürlich auf dem Ni- veau der Rockstar-Schuhe liegt. Starczewski machte aus der Not ei- ne Tugend und lichtete für das Lang- zeitprojekt „Dancing Shoes“ die Lat- schen von Mando Diao, Beatsteaks, Vampire Weekend, Phoenix (alle zu Gast beim Hurricane-Festival 2010, sie- he Seite 4 und 5) und viele weitere Pop- Treter ab. Seine schönsten Bilder zeigt Gerrit Starczewski vom 17. Juni an bis zum 31. Juli in der Beatlemania-Ausstellung. Treten Sie ein. (tl) Dancing Shoes And Lalala Fotos aus einem Langzeitprojekt von Gerrit Starczewski, Do 17.6. bis Sa 31.7., Mo–So 10.00–19.00, Beatlemania (S Reeperbahn), Nobistor 10, Eintritt 12,-; ermäßigt 9,-; Informationen im Internet unter Der Hinweis versteckt sich im Hintergrund – Schuhwerk der britischen Band Zoot Woman. Foto: Gerrit Starczewski www.beatlemania-hamburg.com GANZ PRIVAT: WAS ABENDBLATT-MITARBEITER IN DIESER WOCHE ALLES VORHABEN DONNERSTAG FREITAG SONNABEND SONNTAG MONTAG DIENSTAG MITTWOCH VORSCHAU >> Sarita & Band, >> Elbmeilen-Musik, >> Benefizkonzert,