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Gefässkryptogamen als Heil-,Nutz- und Zauberpflanzen

Ethnobotanische Bedeutung von Farnen und Farnverwandten

Bärlappsporen, die in eine Kerzenflamme geworfen werden, erzeugen einen Feuerball!

Abschlussarbeit des Zertifikatstudienganges Ethnobotanik und Ethnomedizin der Universität Zürich von Dr. Felix Gartmann Oktober 2014

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We have the receipt of seed; we walk invisible.

William Shakespeare (1564–1616), Henry IV

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1.Inhalt

1.1. Zusammenfassung

1.2. Summary

1.3. Keywords

2. Einleitung

3. Biologie der Gefässkryptogamen

3.1. Überblick über die Gruppen der Gefässkryptogamen 3.1.1. Farne 3.1.2. Bärlappe 3.1.3. Moosfarne 3.1.4. Schachtelhalme 3.1.5. Brachsenkräuter 3.1.6. Urfarne 3.2. Systematik

3.3. Kurze Geschichte der Farnforschung

3.4. Generationenwechsel bei den Gefässkryptogamen

4. Ethnobotanische und ethnomedizinische Aspekte der Gefässkryptogamen 4.1. Farne 4.2. Bärlappe 4.3. Moosfarne 4.4. Schachtelhalme 4.5. Brachsenkräuter 4.6. Urfarne 5. Schlussbetrachtung

6. Anhang 6.1. Glossar 6.2. Pflanzenverzeichnis 6.3 Literaturverzeichnis 6.4. Bildnachweis

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1.1 Zusammenfassung In dieser Arbeit wird die ethnomedizinische und ethnobotanische Bedeutung von Gefässkryptogamen, d.h. Farne, Bärlappe, Moosfarne, Schachtelhalme, Brachsenkräuter und Urfarne in verschiedenen Kulturen beschrieben. Die gegenüber Samenpflanzen artenarme Gruppe spielt weltweit als Nährpflanzen für Menschen eine kleine Rolle, doch sind die Gefässkryptogamen als Heilpflanzen recht bedeutungsvoll. Durch ihren lange Zeit unverstandenen Fortpflanzungsmechanismus ohne Blüten, Samen und Früchte wurde den Farnen und ihren Verwandten in früheren Zeiten eine gewisse Magie zugeschrieben. Diese Zauberhaftigkeit verschwand in Europa mit dem Fortschreiten der Naturwissenschaften seit der Aufklärung, in anderen Regionen der Welt konnte sie sich im Bewusstsein der Menschen bis heute bewahren.

1.2 Summary In this paper the ethnomedical and ethnobotanical importance of vascular cryptogams, ie , club mosses, spikemosses, horsetails, quillworts and whisk ferns is described in various cultures. Compared to seed , this group lacks the abundance in species and is of little importance as edible plants for humans, but the vascular cryptogams as medicinal plants are of a certain significance. As for a long time the reproductive mechanism without flowers, seeds and fruits has been misunderstood, a certain magic was associated with ferns and their allies. However this connotation disappeared in Europe with the progress of natural sciences since the age of Enlightment. But in other regions of the world ferns are still considered having supernatural qualities.

1.3 Keywords Ethnomedizin, Ethnobotanik, Pteridophyten, Farne, Bärlappe, Moosfarne, Schachtelhalme, Pteridologie

Alle wissenschaftlichen Pflanzenbezeichnungen folgen den Empfehlungen des International Names Index (IPNI)

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2. Einleitung

Farne und ihre Verwandten – Schachtelhalme, Bärlappe, Moosfarne und Brachsenkräuter - finden im Allgemeinen wenig Interesse beim Menschen. Weder fallen diese Pflanzen durch Farbenpracht noch durch besondere Düfte auf. Sie liefern uns keine fetthaltigen Samen und auch keine schmackhaften Früchte, ihre Blätter schmecken häufig sehr bitter, die Stiele sind mit zähem Festigungsgewebe versehen und die Rhizome1 enthalten oft Giftstoffe. Daher erstaunt es wenig, dass die Gefässkryptogamen, wie diese polyphyletische2 Pflanzengruppe auch genannt wird, selten ausserhalb der Pteridologie – der Farnkunde – Beachtung finden. Höchstens wickelt uns die Floristin noch „etwas Grün“ um den hübschen Blumenstrauss und meint damit die Wedel von Farnen. Ich stellte mir hier die Frage, ob Farnpflanzen wirklich diese ethnobotanische Mauerblümchenexistenz spielen oder ob sie doch zu unterschiedlichen Zeiten und Orten als Nahrungs-, Heil- und Zauberpflanzen genutzt wurden und werden. Diese Arbeit behandelt die Biologie der Gefässkryptogamen, gibt eine kurze systematische Übersicht und beschreibt die Entwicklung des Wissen über Farne in Europa und die damit einhergehende verblassende Zauberhaftigkeit dieser blütenlosen Pflanzen. Im Hauptteil skizziere ich für jede der Grossgruppen einige ihrer Verwendungsarten als Nahrungsmittel, als Heil- und Zauberpflanzen sowie weitere Anwendungen, wobei oft ein Kontinuum zwischen Essen und Heilen festzustellen ist. Es stellt sich dabei die Frage, ob es in Gebieten mit einer hohen Anzahl Pteridophyten in der Lokalflora auch anteilsmässig viele Verwendungen der Farne und ihrer Verwandten durch den Menschen gibt.

1 Unterirdisch wachsende Sprossabschnitte 2 Die hier behandelten Pflanzengruppen stammen von verschiedenen Vorfahren ab 6

3. Biologie der Gefässkryptogamen In diesem Kapitel werden die Besonderheiten der Farne und ihrer Verwandten beschrieben und die die einzelnen Gruppen näher charakterisiert sowie ihre Systematik kurz dargestellt. Ein kurzer Abriss über die Geschichte der Farnforschung ergänzt diese Übersicht. 3.1 Überblick über die Gruppen der Gefässkryptogamen 3.1.1 Farne

Von allen Gefässkryptogamen sind die Farne sicher die bekannteste Gruppe. Es handelt sich dabei um grüne krautige Pflanzen, die in den Tropen auch baumförmig sein können, dann aber im Gegensatz zu Laub- und Nadelbäumen keinen verholzenden Stamm haben. Die Farne haben im Vergleich zu den anderen Gruppen der Gefässkryptogamen eher grosse Laubblätter (=Wedel), an deren Unterseite sich die sporenbildenden Sporangien häufig in Gruppen zu Sori vereinigen. Die Wedel rollen sich wie Bischofsstäbe zu Beginn der Vegetationsperiode aus. Die Blätter sind häufig mehrfach 3 Abbildung 1 Sich entrollender gefiedert und bilden in ihrer Gesamtheit oft Trichter. Farne Farnwedel sind in Europa vor allem Bewohner feuchterer Habitate wie Wälder oder Schluchten, wenige Arten bewohnen Felsritzen und Mauern wie der Zerbrechliche Blasenfarn (Cystopteris fragilis (L.) Bernh.) oder die Mauerraute (Asplenium ruta-muraria L.). Die Gametophyten der allermeisten Farne sind unscheinbare halbfingernagelgrosse grüne herzförmige Pflänzchen, die auf ihrer Unterseite die Geschlechtsorgane tragen. 3.1.2. Bärlappe4 (Lycopodiales5)

Bärlappe sind meistens kriechende, sich gabelig verzweigende Pflanzen, die an Tannenäste erinnern. Sie besitzen kleine, schuppen- oder nadelförmige Blätter. Die Sporangien sitzen an der Basis der Blättchen, bei einigen Arten in zapfenartigen Organen abgesetzt von den vegetativen Teilen der Pflanze, z.B. beim Keulen-Bärlapp (Lycopodium clavatum L.). Die europäischen Arten kommen mehrheitlich in Nadel-Wäldern bis in alpine Lagen vor. Abbildung 2 Tropischer Bärlapp

1 daher der in botanischen Bezeichnungen häufig auftretender Wortstamm gr pteris. Flügel 2 althochdeutsch Bärentatze 3 gr. lykos Wolf, gr. podion kleiner Fuss 7

3.1.3 Moosfarne (Selaginellales6) Moosfarne sind eher kleine, moosähnliche heterospore7 Gefässkryptogamen, die in Mitteleuropa an ähnlichen Habitaten wie Bärlappe vorkommen. Trotz ihrer deutschen Bezeichnung sind Moosfarne weder Moose noch Farne, sondern am nächsten mit den Brachsenkräuter und etwas weiter entfernt mit den Bärlappen verwandt. Ihre Gametophyten sind so klein, dass sie innerhalb der Sporen bleiben. Die kleinen, schuppenförmigen Blätter der Sporophyten tragen an der Basis eine kleine Schuppe, die Ligula. Die Ordnung der Selaginellales besteht nur aus einer Familie mit der einzigen Gattung Selaginella. Sie umfasst etwa 700 Arten, wovon die meisten in den Tropen leben. In Mitteleuropa kommen nur S. selaginoides (L.) SCHRANK & MART. und S. helvetica (L.) SPRING vor.

Abbildung 3 oben: Selaginella selaginoides, unten: S. helvetica

3.1.4 Schachtelhalme8 (Equisetales9)

Diese auffällige Pflanzengruppe zeichnet sich durch aufrecht wachsende Kräuter aus, deren hohle Sprossen auf Höhe der kleinen, quirlig angeordneten Blätter durch Querwände in Segmente eingeteilt sind. Die fertilen Pflanzen tragen endständig eine Sporangienähre, einen sog. Strobilus. Die Sporen enthalten Chlorophyll und weisen bewegliche, schraubig aufgewickelte Bänder an ihrer Oberfläche auf. Die Pflanzen enthalten Kieselsäure und sind schwach giftig.

Abbildung 4 Equisetum hiemale

6 kleiner Selago; C.v. Linné bezeichnet damit Bärlappe 7 heterospor: gr. heteros:verschieden; Pflanzen mit Mikrosporen, die zu männlichen Prothalien führen und Makrosporen, die zu weiblichen Prothallien führen 8 die einzelnen hohlen Sprossabschnitte lassen sich ineinander schachteln 9 lat. Equus Pferd, lat. Seta Borste 8

3.1.5 Brachsenkräuter10 (Isoëtales11) Die bei Laien kaum bekannten Brachsenkräuter sind an Binsen erinnernde, untergetauchte heterospore Wasserpflanzen. Sie stellen hohe Ansprüche an die Wasserqualität und sind daher in Europa sehr selten geworden. Die Blätter sind wie bei den Moosfarnen mit Ligulen versehen und tragen Sporangien an der Innenseite der Blätter. Die Ordnung enthält nur eine einzige Gattung mit etwa 150 Arten, die meisten davon in den Tropen. Die isländische Bezeichnung für das See-Brachsenkraut Isoëtes lacustris L., Vatnalaukur = Wasserlauch, liefert eine gute Beschreibung dieser eigentümlichen Pflanzengruppe.

Abbildung 5 Isoëtes lacustris

3.1.6 Urfarne12 (Psilotales13) Diese aus nur zwei Arten bestehende Pflanzengruppe zeichnet sich durch einen gabeligen Wuchs aus, an deren Sprossachsen winzige Blätter vorhanden sind. Die auffällig gelben kugeligen Sporangien sitzen auf den Sprossachsen. Die Pflanzen besitzen keine Wurzeln und können sich durch Brutknospen ungeschlechtlich fortpflanzen. Die gabelförmigen Gametophyten leben unterirdisch in Lebensgemeinschaft mit Pilzen. Der einzige europäische Standort von Psilotum nudum (L.) P. BEAUV. liegt im Südwesten von Spanien (Montera del Torero) und ist durch die Sammeltätigkeit von Botanikern stark gefährdet! (Psilotum nudum 2006)

Abbildung 6 Psilotum nudum

10 nach der Fischart Brachse, mit denen Isoëtes offenbar den Lebensraum teilen kann 11 gr. isos gleich, gr. etos Jahr; die Pflanzen sind immergrün 12 die Pflanzen machen einen ursprünglichen Eindruck 13 gr psilos kahl 9

3.2 Systematik der Gefässkryptogamen Die hier besprochenen Gruppen gehören zu den Lycophyten und Monilophyten und werden zu den Gefässkryptogamen14 zusammengefasst, obwohl sie kein monophyletisches15 Taxon darstellen, d.h. nicht näher miteinander verwandt sind.

Bryophyten Moose Lycopodiales Bärlappe

Lycophyten Bärlappartige Isoëtales Brachsenkräuter

Selaginellales Moosfarne

Equisetales Schachtelhalme

Psilotales Monilophyten Urfarne Farne i.w.S.

Ophioglossales Natternzungenfarne ne

Osmundales Königsfarne

Salviniales Schwimmfarne

Cyatheales Baumfarne

Polypodiales Tüpfelfarne

Gymnospermen Nacktsamer

Spermatophyten Samenpflanzen

Angiospermen Bedecktsamer Abbildung 7 Verwandschaftsbeziehungen bei den Landpflanzen ( nach Smith, Alan R. et al. 2006, verändert) Die Gemeinsamkeit dieser Pflanzen, oft auch als Farne und Farnverwandte bezeichnet, ist ihre Gliederung in Sprossachse und Wurzel sowie Blätter mit Gefässen zum Transport von Wasser und darin gelösten Stoffen, darin gleichen sie den Samenpflanzen. Im Gegensatz zu diesen produzieren Farne, Bärlappe, Moosfarne, Schachtelhalme und Brachsenkräuter aber weder Samen noch Blüten oder Früchte, was die eher bescheidene ethnobotanische Bedeutung dieser Pflanzen erklärt.

14 gr. kryptos verborgen, gamein heiraten 15 aus einer einzigen Vorläufergruppe entstanden 10

3.3 Kurze Geschichte der Farnforschung

Die Abwesenheit von Blüten, Samen und Früchten bei den Gefässkryptogamen fiel den Menschen schon früh auf. Doch was nicht zu sehen ist, muss nicht zwangsläufig inexistent sein - es kann auch schlicht unsichtbar sein. Farnsamen waren in der Vorstellung des europäischen Mittelalters und der frühen Neuzeit unsichtbar, was die Menschen zur Schlussfolgerung verleitete, dass der Verzehr dieser Samen zum richtigen Zeitpunkt den gleichen Effekt auf die Essenden hat: man wird unsichtbar! Aber auch sonst galten Farnsamen als hilfreich. Legte man sie in den Geldkasten, so würde der Schatz wachsen oder doch wenigstens niemals abnehmen. Wer in der Silvesternacht Farnsamen bei sich trägt, der würde versteht die Sprache der Tiere verstehen und könnte dadurch wertvolle Geheimnisse ergründen. Farne blühen in diesen volkstümlichen Vorstellungen nur zwischen zwölf und ein Uhr in der Johannisnacht unter Donner, Sturm und Blitzen. „Wer sie aber erlangt und nicht von sich lässt, so üblen Zauber er auch um sich herum gewahrt, der kommt zu hohen Ehren und Reichtum und erlangt die Gabe zu weissagen.“ (Lorenz 1921/22).

Adiantum capillus-veneris L., das Frauenhaarfarn, galt bis in die frühe Neuzeit als Pflanze, die auf dem Körper getragen, Verwünschungen einer anderen Person auf diese zurückwirft (=Widderthon oder Widdertod). Allerdings schreibt schon Bock, "das schön golt farb jungfraw hor darmit etlich zauberei treiben, nent man widderdot es haben die alte weiber vil fantasei mit disen kreüttern (...)“ (Bock 1539).

Auch sonst regten Farne die Fantasie unserer Vorfahren an. So geisterte das pflanzliche Schaf aus dem Land der Tartaren als Wandersage durch das ganze Mittelalter und die frühe Neuzeit. Dieses seltsame Tier sei mit dem Bauch auf einem Stamm festgewachsen und würde

das Gras abfressen, das es von seiner unbequemen Abbildung 8 Das pflanzliche Schaf Position erreichen kann. Sobald alles aufgefressen sei, würde es sterben. Sein Abbildung„Fell“ wurde 9: Das damalspflanzliche als Schaf (aus us Wikipedia) Abbildung 9 Cibotium baromez Verpackungsmittel und als blutstillender Verband verwendet. Möglicherweise ist damit der mit glänzenden weichen Fasern versehene Baumfarn Cibotium baromez Cibotium barometz (L.) J. SM. gemeint (Kramer et al. 1995).

Abbildung 10: Cibotium barometz (aus Wikipedia) 11

In Norwegen soll die Mondraute (Botrychium lunaria (L.) Sw. die man in Vollmondnächten erntete, mit seinen an altertümliche Schlüssel erinnernde sterilen Blattabschnitten Schlösser von Schatztruhen öffnen können (Øllgaard und Tind 1993). Durch das Verbrennen von Adlerfarn (Pteridium aquilinum (L.) KUHN) sollen

böse Geister abgehalten werden (Corne 1924).

Aber auch der Wissenschaft waren die Farne und ihre Verwandten rätselhaft. Da die Fortpflanzung der Gefässkryptogamen vor dem 19. Jahrhundert völlig unbekannt war, schloss der deutsche Renaissance- Naturforscher Leonhart Fuchs (Fuchs 1543) von der Form auf die Abbildung 10 Funktion: Eine häufig im mitteleuropäischen Wald anzutreffende Botrychium lunaria robuste Farnart musste das Männchen sein, die zartere, ebenfalls häufig vorkommende Variante betrachtete er naheliegender Weise als das Weibchen. Dieser Irrtum hat sich bis heute in der botanischen Namensgebung gehalten: der Gemeine Wurmfarn heisst Dryopteris filix-mas (L.) Schott16, der Waldfarn Athyrium filix-femina17 (L.) Roth. Auch der Fürst der Botaniker, der grosse schwedische Naturforscher Carl von Linné war sich sehr im Unklaren über die Natur der Gefässkryptogamen. In Briefen an den Schweizer Naturforscher Albrecht von Haller ist sich Linné nicht sicher, ob das "Mehl" bei Bärlappen die Samen oder Blütenstaub sind, um später zu behaupten, dass "Quod Lycopodii farina et capsulae sint flores vix dubito", also die Blüten seien! (Linné 1737)

16 lat. filix mas Farnmännlein 17 lat. filix femina Farnweiblein 12

3.4 Generationenwechsel bei den Gefässkryptogamen

Erst die Arbeiten des deutschen Botanikers Wilhelm Hofmeister brachten 1851 Licht ins Dunkel der Vermehrung der Farne und ihrer Verwandten: "Moose und Farne bieten somit eines der auffälligsten Beispiele eines regelmässigen Wechsels zweier in ihrer Organisation weit verschiedener Generationen. Die ersten derselben, aus der keimenden Spore hervorgegangen, entwickelt Antheridien18 und Archegonien19, bald wenige, bald viele. In der Centralzelle des Archegoniums entsteht in der Folge durch die aus den Antheridien entleerten Spermatozoidien die zweite Generation, bestimmt Sporen zu erzeugen, deren sie stets eine weit grössere Zahl bildet, als die erste Generation Anlagen zur Frucht trug.“ (Hofmeister 1851)

Abbildung 11 Generationenwechsel bei der Farnart Polypodium vulgare

18 männliche Geschlechtsorgane 19 weibliche Geschlechtsorgane 13

Die auffällige Generation bei den Gefässkryptogamen sind die Sporophyten, die in den Sporangien durch Meiose20 Sporen mit einem halbierten Chromosomensatz produzieren. Diese Sporen werden vom Wind verfrachtet, landen und keimen bei günstigen Bedingungen zur nächsten Generation aus, den unscheinbaren Prothallien. Auf ihnen sitzen die Geschlechtsorgane: Antheridien und Archegonien. Erstere produzieren Spermien, die zu den Eizellen in den Archegonien schwimmen und sie befruchten. Daraus entsteht wiederum die Generation der Sporophyten: Je nach Gruppe die uns bekannten Farne, Schachtelhalme, Bärlappe, etc. Kreuzungen zwischen Abbildung 12 v. l. n. r.: Asplenium viride, den Arten kommen bei Farnen und Schachtelhalmen A. adulterinum und A. trichomanes häufig vor. Ein auffälliges Beispiel ist der Bastard zwischen dem Braunstieligem Streifenfarn (Asplenium trichomanes L.) und dem Grünstieligem Streifenfarn (A. viride HUDSON): der ehebrechende Streifenfarn (A. adulterinum MILDE), dessen Name eher etwas über die Moralvorstellungen der beschreibenden Farnforscher als über die Biologie der beschriebenen Pflanzen aussagt! Mit der Entdeckung der Fortpflanzungsweise der Farne und ihrer Verwandten verloren diese Pflanzen in Europa viel von ihrem romantischen Zauber. Niemand wird heutzutage mehr in der Johannisnacht nach Farnsamen suchen, um unsichtbar zu werden!

4. Ethnobotanische Aspekte der Gefässkryptogamen Den gemäss International Union for Conservation of Nature ca. 250`000 Samenpflanzenarten stehen nur ca. 14`000 Arten von Gefässkryptogamen gegenüber. Schon rein quantitativ muss daher die ethnobotanische Bedeutung der Farne und Verwandten eher klein sein. Dazu kommt, dass diese Pflanzen weder über nährstoffreiche Samen noch über schmackhafte Früchte verfügen. Zudem sind viele Gefässkryptogamen leicht giftig und enthalten oft Bitterstoffe oder zähe, wenig geniessbare Gewebe. Das Fehlen von Blüten macht die Farne und Co. auch für den Blumenhandel unattraktiv. Trotzdem spielen diese Pflanzen für Menschen verschiedener Kulturen eine gewisse Rolle als Bereicherung des Speisezettels, als Heilpflanzen, als Grundlage für Kosmetika sowie zur Gewinnung von Fasern und Farbstoffen sowie als Baumaterial. Ich habe mich bei der Auswahl der geografischen Räume von zwei Gedanken leiten lassen. In Regionen mit einer grossen Artenzahl an Gefässkryptogamen wie Indien, Papua-Neuguinea, tropische Gebiete in Afrika und Südamerika

20 Halbierung der Chromosomenzahl zur Bildung von Keimzellen 14 sowie auf Pazifischen Inseln liegt es nahe, dass einige dieser Pflanzen von den dort lebenden Menschen als Nähr- Heil oder Zauberpflanzen genutzt werden. In arktischen Zonen, wo die Auswahl an nutzbaren Pflanzen für die dort lebenden indigenen Völkern bescheiden ist, wurden (und werden?) möglicherweise in Ermangelung von Besserem auch Farne und ihre Verwandten gegessen oder als Medizinalpflanzen gebraucht. 4.1 Farne

Farne traf und trifft man selten in den Kochtöpfen und Tellern dieser Welt an. Das geringe kulinarische Interesse an diesen Pflanzen zeigt sich auch daran, dass Laien Farne kaum nach Arten unterscheiden können. Eine Wandergruppe fragte mich während meiner pteridologischen Feldstudien im Engadin, worum es bei meiner Tätigkeit ginge. Auf meine Antwort, dass ich die Ökologie zweier alpiner Farnarten untersuche, kam die erstaunte Replik der Wanderer: "Was, gibt es denn ZWEI Farnarten?" Trotzdem wurden und werden Farne in verschiedenen Kulturen als Nahrungsmittel im kleinen Massstab verwendet. In Europa ass man die Rhizome von Adlerfarnen21 (Pteridium aquilinium (L.) KUHN) während Hungersnöten (Øllgaard und Tind 1993). Sonst ist die Verwendung von Pteridophyten als Lebensmittel auf unserem Kontinent in Vergessenheit geraten - mit der kleinen Ausnahme, dass die Rhizome des Engelsüss22 (Polypodium vulgare L.) als bescheidene Schleckerei gekaut werden können. In Ostasien gelten die Bischofsstäbe der Adlerfarne und verwandten Arten als Delikatesse und werden ähnlich wie Spargel zubereitet. (Liu et al. 2012), ebenso in Nigeria (Nwosu 2002) und im Kongo (X. van der Burgt et al. 2010). Indigene Völker in den südwestlichen USA sammeln die Rhizome der Adlerfarne als Stärkespeicher, ähnlich wie bei uns die Kartoffeln (Lloyd 1964). Im östlichen Teil von Kanada und Neuengland sammelt man die frisch ausgerollten Blätter des Straussenfarns (Matteuccia struthiopteris (L.) TOD.), um sie als Gemüse zu essen (CBS Interactive Inc.). Bei den Ureinwohnern in Nordostamerika werden Teile der Rhizome des blassgrünen Wurmfarns (Dryopteris expansa (C. PRESL) C.R.FRASER-JENK. & JERMY) ähnlich wie Süsskartoffeln zubereitet, nach denen sie auch schmecken sollen. (Clay-Poole o.J.) Problematisch ist allerdings der Gehalt an potentiell krebserregenden Stoffen in diesen Pflanzen, so dass vor einem allzu extensiven Verzehr solcher Pteridophytenarten gewarnt wird (Evans et al. 1971), (Vetter 2010). (Bolton 2013). In Hawaii wurden bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts cyatheoides KAULF. und verschiedene Arten des Baumfarns Cibotium spp. ihres Stärkereichtums wegen verwendet.

Bischofsstäbe von Athyrium meyenianum MILDE und cyatheoides (KAULF.) HOLTTUM haben die dortigen Inselbewohner roh gegessen (Fosberg 1942). Auch auf anderen pazifischen Inseln werden die jungen Wedel verschiedener Farnarten manchmal ähnlich wie Spargeln gekocht,

21 der Querschnitt des Blattstiels erinnert an einen Adler 22 wegen des lakrizeähnlichen Geschmacks der Rhizome 15

z.B. Acrostichum aureum L., Asplenium nidus L. (Nestfarn), Microsorum scolopendria (BURM.) COPEL. , Tectaria spp. sowie Thelypteris spp. (Thaman 1992). Im südlichen Nigeria werden zu diesem Zweck Botrychium lanuginosum WALL. ex HOOK. & GREV. verwendet (Nwosu 2002). In Papua-Neuguinea werden Farnwedel zum Einpacken von Lebensmittel gebraucht, aber auch hier finden verschiedene Farnarten als Bischofsstäbe in der Küche Verwendung (Milliken o.J.). Die kugelförmigen Sporangienbehälter der Kleefarnart Marsilea drummondii A.BRAUN werden von den Aborigines Nordaustraliens zu einer Paste zerrieben ("Nardoo"), die zur Brotherstellung dient. (Croft 1982). Da aber diese Pflanze das Thiaminase-Enzym enthält, das zu einem Abbau

von Vitamin B1 (Thiamin) führt, kann der Verzehr Abbildung 13 Marsilea quadrifolia von unsachgemäss hergestelltem Nardoo zur Mangelkrankheit Beri Beri führen. Die beiden Leiter der transaustralischen Expedition im Jahre 1860, Robert O'Hara Burke und William John Wills, kamen wegen dieses Marsilea-Produkts und der daraus folgenden Thiaminmangels ums Leben (Burke and Wills expedition). Als zeitgebundenes Kuriosum sei erwähnt, dass der amerikanische Botaniker

Copeland 1942 den Anbau von Ceratopteris siliquosa (L.) COPEL. als Gemüse in den Philippinen empfahl, wobei er ganz im Stil eines kolonialen Plantagenbesitzers Aufwand und Ertrag dieser Farnzucht vorrechnete: "Harvesting might cost half of the gross return. Obviously, it is work for women and children in spare time." (Copeland 1942). Als eher indirekte Form der Pteridophytennutzung in der Landwirtschaft ist Abbildung 14 Azolla filiculoides zwischen Reispflanzen die Verwendung der Schwimmfarngattung Azolla LAM. zu nennen. Sie ist mit den stickstoff-fixierenden Cyanobakterien Anabaena azollae und Nostoc azollae vergesellschaftet und wird dadurch im Reisanbau in Ostasien als Gründünger verwendet (Kramer et al. 1995). Die Farne spielen als artenreichste Gruppe der Gefässkryptogamen in der Volksmedizin verschiedener Kulturen eine nicht unbedeutende Rolle. Beim Gemeinen Wurmfarn Dryopteris filix- mas (L.) SCHOTT deutet der Name auf die volksmedizinische Bedeutung hin. "Sein Wurzel gepulvert / unnd mit honig in einer Latwerge gestalt eingenommen / treibt auss die breyten würm" heisst es schon bei Fuchs (Fuchs 1543). In Nigeria wird die Pflanze für den gleichen Zweck 16 eingesetzt (Nwosu 2002). Da es aber auf Grund des schwankenden Gehalts der Wirkstoffe in den Rhizomen schwierig ist, die korrekte Dosis zu finden, wurde dieses volksmedizinische Anthelmintikum durch andere, einfacher handhabbare und standardisierte Präparate ersetzt. In der nordspanischen Provinz Kantabrien wird der Königsfarn Osmunda regalis L. bis in die Gegenwart als kommerziell genutzte Heilpflanze bei Knochenbrüchen, Gelenkschmerzen und rheumatische Erkrankungen verwendet (Molina et al. 2009). Die schon erwähnte Mondraute Botrychium lunaria (L.) SW. wird in Indien als Wundheilmittel und gegen die Ruhr eingesetzt (Srivastava 2007). Im östlichen Norwegen wurde diese Art sowohl zur Heilung äusserlicher Wunden als auch bei Menstruationsbeschwerden verwendet (Øllgaard und Tind 1993). In Böhmen wandte man die Mondraute nebst zur Wundheilung auch als Zauberpflanze zum Schutz des Viehs sowie als magisches Mittel an, auf dass die Geliebte wieder zurückkehren sollte. Die Alchemisten glaubten mittels der Mondraute, die ihrer Ansicht nach in der Nacht wie der Mond leuchtet, unedle in edle Metalle verwandeln zu können, so beispielsweise in Conrad Gessners Arbeit: "De raris et admirandis herbis, quae sive quod noctu luceant, sive alias ob causas lunariae nominantur" aus dem Jahre 1555 (Kramer und Herausgeber 1984). Seltsam ist nur, dass Gessner durch einfache Beobachtung der Mondraute selbst auf die Idee hätte kommen können, dass es mit dem nächtlichen Leuchten dieser hübschen Farnart nicht weit her ist. Die Naturwissenschaften waren eben damals erst am Herandämmern ... Das Venushaar (Adiantum capillus-veneris23 L.) wird in verschiedenen Regionen Indiens volksmedizinisch als Aphrodisiakum sowie als Mittel gegen Menstruationsstörungen und zur Einleitung der Geburt benutzt. Besonders in den Western Ghats schätzen die Einheimischen Anwendungen des Venushaars als Stimulantium, als fiebersenkendes Mittel, gegen Verstopfung, als juckreizminderndes Präparat sowie als Haarwasser (Benniamin 2011). Bei den Tribals von Assam werden Extrakte dieser Pflanze bei Zahnschmerzen gebraucht (Barukial und Sarmah 2011). Die Pachmarhi in Zentral- Indien legen das Venushaar unter die Betten von Kindern, um die Windpocken zu verhindern (Singh und Upadhyay 2012). Im ganzen indischen Subkontinent ist das Dekokt von A. capillus-veneris ein

Abbildung 15 Adiantum capillus- beliebtes Husten- und Bronchienmittel (Srivastava 2007). In Nepal veneris wird diese Pflanze bei Kopfschmerzen auf die Stirn gedrückt. In Amazonien gilt ein aus dem Venushaar gekochter Sirup als harntreibend, hustenstillend und atemfördernd, wirkt gegen Menstruationsstörungen, Rheuma, Nierenstörungen, Gallensteine, saures Aufstossen sowie gegen Haarausfall (Srivastava 2007). Letzteres könnte ein Ausdruck der

23 capillus-veneris lat. Haar der Göttin Venus 17

Signaturlehre sein, wonach das Aussehen von Heilpflanzen auf ihren Verwendungszweck hinweist, da die dünnen, dunklen Blattstiele an Frauenhaare erinnern. Im Kosovo verwendet die Landbevölkerung Venushaar gegen saures Aufstossen, Bronchitis sowie als Expektorant (Mustafa et al. 2012). Im südlichen Nigeria verwenden Heiler Dekokte von A. capillus-veneris gegen Scheidenpilze. Extrakte der Rhizome dienen dort als Mittel gegen Schuppen (Nwosu 2002). In Französisch-Polynesien wird das Venushaar als Hustenlöser, fiebersenkendes Mittel, als Hautlotion und als Diuretikum gebraucht (University of California 2006). Getrocknete Blätter des Venushaars werden in Lesotho als Heilmittel gegen Erkältungen geraucht (Moteetee und van Wyk 2011). In den Pyrenäen wird diese Art als blutstillendes Mittel, gegen Lungenentzündung und in hoher Konzentration zur Abtreibung verwendet (Bonet et al. 2001). Eine andere Art dieser Gattung, A. lunulatum BURM. f. , wird in Süd-Indien als Mittel gegen so unterschiedliche Erkrankungen wie Husten, Epilepsie, Harndrang und sogar Elephantiasis verwendet (Pallavi.G et al. 2011). Trotz seiner Giftigkeit spielt der Adlerfarn (Pteridium aquilinium (L.) KUHN) in verschiedenen Regionen dieser Welt eine gewisse Rolle als Heilpflanze. Neuere Studien zeigen eine antioxidative Wirkung von Pteridium-Extrakten und ein damit verbundenes mögliches pharmazeutisches Potential (Talukdar, Anupam et al. 2011). Das Rhizom des Adlerfarns wird bei der Landbevölkerung von Madyah Pradesh in Zentral-Indien als Aphrodisiakum verwendet (Singh und Singh 2013). In Orissa, Indien, trinken die Einheimischen einen Tee aus den Wedeln dieser Farnart gegen Bauchkrämpfe (Rout, S.D., Panda, T. und Mishra 2009). Im Kosovo gilt dieser Tee als harntreibend (Mustafa et al. 2012). (Nayak, Nabakishore et al. 2013) In Papua- Neuguinea dient der Saft der Blattstiele von Pteridium als Abbildung 16 Pteridium aquilinum Mittel gegen Zahnschmerzen und bei Infektionen der Mundhöhle (Croft 1982). Die Bomagai im gleichen Gebiet legen Adlerfarnwedel um ihre Häuser, um Krankheiten am Eindringen zu hindern (Milliken o.J.). In Nigeria ist bei der Landbevölkerung ein aus den Pteridium-Rhizomen hergestellter Gesundheitstee sehr geschätzt (Nwosu 2002). In den Pyrenäen wird ein Absud der Wedel als harntreibendes Mittel eingenommen. In dieser Region wird ein Tee aus den Wedeln von Polypodium vulgare L. als Blutdrucksenker gebraucht, wobei die Anzahl der Sori auf den verwendeten Blätter Auskunft über die Qualität des Heilmittels gibt (Bonet et al. 2001). Bei der Urbevölkerung von Alaska werden Dekokte von Athyrium filix-femina gegen verwendet (Garibaldi 1999). In Ost-Timor werden Tees aus den Wedeln von Drynaria quercifolia (L.) J. SM. von Heilern gegen Halsentzündungen eingesetzt (Collins, Sean W. M. et al. 2007). 18

Aber auch in der Gegenwart haben Farne medizinische Anwendungen. Oral verabreichte Extrakte der neotropischen Farnart Phlebodium aureum (L.) J.Sm. haben einen heilenden Effekt bei Sonnenbrand (Middelkamp-Hup 2004). Lygodium flexosum (L.) SW. zeigt antibakterielle Wirkung gegen multiresistente Erreger von Harnwegs- und Darmerkrankungen (Nayak, Nabakishore et al. 2013). (Pauline et al. 2012). Ähnliche Wirkung gegen pathogene Bakterien besitzen Extrakte von Cyclosorus interruptus (WILLD.) H. ITO (Pauline et al. 2012). Methanolische Blattextrakte des tropischen Baumfarns giganthea (WALL. ex HOOK.) HOLTTUM zeigen im Tierversuch eine Ödem lindernde Wirkung (Madhukiran und Rao 2011). Gegen Husten wirken Extrakte aus

Marsilea minuta L., die zudem schleimauswurffördernd sind (Chakraborty et al. 2013). Bei einer Reihe indischer Farnarten haben deren Extrakte eine Wirkung gegen die pathogene gram-negative Bakterienart Xanthomonas campestris gezeigt (Gracelin, D. Herin Sheeba et al. 2012) . Bei Tectaria coadunata (WALL. ex HAINES) RAIZADA & N.P.CHOWDHURY, einem Farn, der in Ostasien zur Behandlung von Insektenstichen verwendet wird, konnten kürzlich einige entzündungshemmende Wirkstoffe identifiziert werden (Dubal, K. N. et al. 2013). Natürlich werden Farne auch ihrer Schönheit wegen geschätzt: Als im 19. Jahrhundert das British Empire auf seinem Zenit stand, streiften englische Botaniker in allen Kolonien auf der Suche nach interessanten Nutzpflanzen durch die Natur. Gleichsam als Nebenprodukte brachten sie viele unbekannte Farne aus warmen Gebieten mit,

Abbildung 17 Farngewächstruhe die von der Oberschicht in kunstvollen Gewächshäusern gezüchtet wurden. Überall entstanden Fern Societies, die Begeisterung der Hobby-Farnatiker kannte keine Grenzen: die Victorian Fern Craze brach aus und beherrschte für einige Jahre die britische Gartenszene (Anderegg et al. 2004). Einen liebenswerten Einblick in diese Pteridomania bietet das Vademekum für werdende Farnliebhaberinnen aus dem Jahre 1899 „How to know the Ferns“ (Parsons 1961 reprint). Die Autorin schreibt: “It seems strange that the abundance of ferns everywhere has not aroused more curiosity as to their names, haunts, and habits.”

Wie schon erwähnt, spielten und spielen Farne wegen ihrer Auffälligkeiten (Vermehrung, Ausrollen der Wedel, Blütenlosigkeit) in der spirituellen Welt verschiedener Völker eine Rolle. Bei den Maori Neuseelands beispielsweise symbolisieren die aufgerollten Wedel des baumförmigen Silberfarns

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Cyathea dealbata (G.FORST.) SW. das neue Leben und die Erneuerung nach dem Tod (Balick und Cox 1997). Diese hübsche Farnart ist in den letzten Jahren regelrecht zur neuseeländischen Nationalpflanze aufgestiegen. (Ofsoske-Wyber 2009).

Abbildung18 Logo der neuseeländischen Rugby-National- mannschaft, den Wedel eines Silberfarns zeigend

Abbildung 19 Wappen von Neuseeland mit Silberfarn

Abbildung 20 Neuseeländische Münze mit Kiwi und Silberfarn

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4.2 Bärlappe Der Keulenbärlapp (Lycopodium clavatum L.) hatte dank seiner enormen Sporenproduktion von allen Bärlappgewächsen schon früh die Aufmerksamkeit der Menschen gewonnen. So wurden die gelblichen, sich fettig anfühlenden Sporen als Wund- und Babypuder verwendet, z.B. bei westamerikanischen indigenen Völkern (Lloyd 1964) und bei Bewohnern Nordeuropas (Øllgaard und Tind 1993), aber auch als Brechmittel bei Vergiftungen in Papua-Neuguinea, den Philippinen (Croft 1982) und in Indien (Shirsat 2008). In der Slowakei wurden Dekokte von Bärlappen in der Volksmedizin als Abortivum gebraucht24 . Im südlichen Afrika werden getrocknete Bärlapp-Pflanzen als Mittel gegen Erkältungen geraucht (Moteetee und van Wyk 2011), in Nigeria werden Absude des Keulenbärlapps Abbildung 18 Huperzia selago zur Wunddesinfektion appliziert. Zudem dienen Extrakte von Huperzia selago (L.) Bernh. ex Schrank & Mart. (Tannenbärlapp) in diesem Land als Gegengift bei Schlangenbisse (Nwosu 2002). Bei dieser Art wurden antioxidative Substanzen gefunden, die eine pharmazeutische Wirkung plausibel machen (Talukdar, Anupam et al. 2011). Bei den First Nations in Kanada wurden Lycopodium lucidulum Michx. und Huperzia selago gegessen (Kuhnlein und Turner 2009), was sehr aussergewöhnlich ist, haben doch die meisten Bärlappe eine Textur, die an Tannenzweige erinnern und somit kaum kulinarische Genüsse verheissen. Auch in der Kriminalistik haben Bärlappsporen Einzug gehalten: Wegradierte Bleistiftnotizen können mit ihnen wieder sichtbar gemacht werden (Welch 1982). Die Anwendung dieser Sporen ist aber mit Problemen verbunden. So haben mit Bärlappsporen bepuderte Latexhandschuhe für medizinische Zwecke bei Patienten zu chronischen postoperativen Entzündungen geführt (Antopol 1937) oder mit diesen Sporen behandelte Kondome führten zu allergischen Reaktionen (Balick und Beitel 1989). Sporen dieser Pflanzen wurden früher auch als Theaterblitz verwendet, da die ölhaltigen Zellen in einer Flamme zu einem Feuerball verbrennen, ohne dass dies im Theatersaal zu einer Druckwelle führt. (siehe Titelseite) Im Chemieunterricht pflege ich meine erschöpften Lernenden durch eine solche Feuerkugel wieder zu wecken! Als technikhistorisches Kuriosum ist der Pyreolophor der französischen Gebrüder Claude und Nicéphore Niépce aus dem Jahre 1806 zu erwähnen. Es handelt sich dabei um einen Verbrennungsmotor, der mit Bärlappsporen betrieben wurde, denn ein Luft- Sporengemisch ist explosiv, siehe Abbildung auf der Titelseite (Pyréolophore 2014)!

24 slowakische Bezeichnung für Bärlappe: Netata = nicht Vater, d.h. kein Kind! 21

4.3 Moosfarne Trotz ihrer äusserlichen Unscheinbarkeit haben Selaginella-Arten eine gewisse ethnomedizinische Bedeutung erlangt. In Nordost-Brasilien wird Selaginella convoluta (ARN.) SPRING von den Indigenen als Dekokt oder Mazerat als Aphrodisiakum, als Diuretikum sowie gegen Menstruationsstörungen eingesetzt (Agra et al. 2009). In Zentralindien spielen Moosfarne als Heilpflanzen in der traditionellen Medizin eine

Abbildung 19 Selaginella krausiana gewisse Rolle.

So werden Pasten aus Selaginella bryopteris (L.) BAKER gegen Gonorrhö eingesetzt und Dekokte von S. ciliaris (RETZ.) SPRING sowie S. repanda (DESV. ex POIR.) gegen Störungen der Monatsblutung verwendet (Singh und Singh 2012), ebenso in Papua-Neuguinea (S. flabellata (L.) SPRING) (Milliken o.J.). Bei den Mbuti und Ewe im Kongo werden Hautkrankheiten mit Moosfarnblättern behandelt (Terashima und Ichikawa 2003). S. repanda (DESV. ex POIR.) wird in Orissa, Indien, als Paste gegen die Hautpusteln der Lepra eingesetzt (Rout, S.D., Panda, T. und Mishra 2009). Extrakte aus den Blättern von S. wallichi (HOOK. & GREV.) brauchen Wöchnerinnen in der indischen Region von Melghat als Tonikum (Shirsat 2008).

In Java werden Moosfarne gegen Amenorrhö verwendet, darüber hinaus auch zur Wundheilung, gegen Blut im Stuhl sowie gegen Hämorrhoiden. Aber auch zur allgemeinen Stärkung der Gesundheit und für ein langes Leben werden Dekokte aus Selaginella gebraucht (Setyawan 2009). In den Arawali-Bergen in Indien finden sich vergleichbare Anwendungen für S. bryopteris (L.) BAKER. Im Glauben der dortigen Bevölkerung ist es sogar möglich, mit dieser Pflanze Tote wiederzubeleben (Reena und Rini 2011). Möglicherweise hängt dies mit der Fähigkeit einiger Moosfarne zusammen, längere Trockenzeiten zusammengerollt zu überleben, um sich bei erneutem Regen zu entrollen. Die auch in unseren Regionen bekannte "Falsche Rose von Jericho" Selaginella lepidophylla (HOOK. & GREV.) SPRING zeigt dieses Verhalten auffällig und wird in Deutschland als Symbol für die Auferstehung Christi als "Auferstehungsfarn" gehandelt.

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Abbildung 20 Falsche Rose von Jericho im trockenen und im feuchten Zustand

Pharmakologische Untersuchungen von Selaginella lepidophylla (HOOK. & GREV.) SPRING zeigen, dass der allgemeine Gebrauch dieser Pflanze in Asien als antitumorales und entzündungshemmendes Phytotherapeutikum auf ihrem Gehalt an Biflavonoiden gründet (Li und Shaoguang et al. 2013).

4.4 Schachtelhalme Die Equisetum-Arten mit ihrem besonderen Habitus werden auch von Laien leicht erkannt, wenn auch nicht auf Artniveau. Fatal können Verwechslungen zwischen dem Ackerschachtelhalm (Equisetum arvense L.), der als Heilpflanze verwendet wird, und dem giftigen Sumpfschachtelhalm (E. palustre L.) sein. Schachtelhalme wurden früher bei uns dank ihres Gehalts an Kieselsäure als Scheuermittel für Zinngeschirr verwendet, daher der Name Zinnkraut. Bei den indigenen Völkern Nordamerikas erfreute sich die Gattung grosser Wertschätzung: Die Schachtelhalme dienten als Poliermittel für Pfeile und Bögen, aber auch als Nahrungsmittel. So wurden junge fertile Stängel von E. arvense bei den

Chinook-Indianern geschält und roh gegessen. E.

laevigatum A. BRAUN in der gleichen Form diente dem Hopi-Volk vermischt mit Maismehl als Bestandteil eines Breis, der auch für zeremonielle Zwecke verwendet wurde (Lloyd 1964). Abbildung 21 Equisetum arvense

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Die Inuit-Völker Kanadas nutz(t)en verschiedene Schachtelhalmarten als Nahrung, manchmal roh mit Seehundfett vermischt (Kuhnlein und Turner 2009). Bei der Urbevölkerung im Nordosten der USA wurde Equisetum telmateia EHRH. (Riesenschachtelhalm) roh und gekocht gegessen (Clay- Poole o.J.). Der Autor warnt allerdings vom Verzehr der sterilen Sprosse und empfiehlt: "(...) to be safe, eat the fertile shoots only in small quantities with extreme caution". Als Heilpflanzen waren Schachtelhalme bei verschiedenen Kulturen sehr beliebt. Fuchs beschreibt die Wirkung des "Schaffthew" (=Schaftheu, d.h. Kastenheu) so: "Das Kraut in Wasser oder in Wein gesotten unnd getruncken / bekompt wol denen so blut speien / den frawen so zu seer fliessen." (Fuchs 1543). Getrocknete und gemahlene E. hyemale - Pflanzen wurden beim Chinook-Volk in Nordamerika als Therapeutikum gegen Prostatavergrösserung verwendet (Lloyd 1964). Die Inuit von Alaska brauchen die Asche von E. arvense gegen Zahnschmerzen (Garibaldi 1999). In Indien wird E. ramosissimum DESF. traditionell als Dekokt gegen Gonorrhö eingesetzt und um die Fruchtbarkeit der Frauen zu verbessern (Singh und Singh 2013), letzteres auch in Lesotho (Moteetee und van Wyk 2011). Zudem wird die Pflanze als Salbe gegen Wundschorf und andere Hautläsionen verwendet. Auch zur Heilung von Knochenbrüchen wird diese Salbe von Bewohnern in Orissa, Nordindien angewandt (Rout, S.D., Panda, T. und Mishra 2009). Im Kosovo gilt ein Tee aus E. arvense als nierensteinauflösend (Mustafa et al. 2012), ebenso in den Pyrenäen. Dort hat der Schachtelhalm ein hohes Ansehen als Heilpflanze bei vielerlei Beschwerden, z.B. gegen Entzündungen der Augen, Ohren und der Nase, um den Blutkreislauf zu stärken, gegen Magengeschwüre und um den Appetit zu fördern (Bonet et al. 2001).

4.5 Brachsenkräuter Die in Europa seltenen Brachsenkräuter25 (Isoëtes lacustris L. und I. setacea LAM.) haben einen geringen Nutzwert für uns.

Das verschleierte Brachsenkraut (Isoëtes velata A. BRAUN) wird als Aquarienpflanzen gehandelt (Isoetes velata var. sicula Verschleiertes Brachsenkraut als Aquariumpflanze). Die Sporen von Isoëtes coromandelina L. und Isoëtes panchananii D.D.PANT & G.K.SRIVAST. werden in Indien in Medaillons als Schutz vor bösen Geistern getragen (Singh und Singh 2012), (Singh, Balendra Pratap et al. 2013).

Abbildung 22 Isoëtes lacustris

25 Brachse ist der Name einer Fischart (Abramis brama L.), die Zuordnung ist allerdings unklar, da weder die Brachse als Karnivor Isoëtes frisst, noch kommt die Fischart in Gewässern vor, die von Isoëtes besiedelt werden 24

4.6 Urfarne

Die sehr einfach gebauten Urfarne (Psilotum nudum (L.) P. BEAUV. und P. complanatum SW.) werden von uns kaum genutzt, da sie aufgrund ihrer Kleinheit und dem Mangel an interessanten Stoffen kaum je in das Bewusstsein der hiesigen Menschen gedrungen sind. Auf Hawaii wurden aus den ganzen Pflanzen von Psilotum nudum Dekokte als Abführmittel und gegen Mundsoor bei Kindern

verwendet, die Sporen wurden zudem als Babypuder Abbildung 23 Psilotum nudum mit gelben Sporangien gebraucht (Fosberg 1942). Auf der gleichen Inselgruppe wurde diese Art von Kindern als Spielzeug gebraucht. Wessen Pflanze beim Biegen zuerst bricht, der hat den Zweikampf verloren! (University of Hawaii 2009). Auf der Insel Moorea, Französisch Polynesien, wird der Urfarn gegen Verstopfung und bei Zahnschmerzen eingesetzt (University of California 2006), in der traditionellen chinesischen Medizin gegen Menstruationsstörungen. Ein Dekokt von Psilotum nudum, gemischt mit Kurkuma wird als Paste gegen Hautläsionen in Indien verwendet. Antibakterielle Wirkstoffe in dieser Pflanze wurden nachgewiesen (Noreen 2012).

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Farne in der Architektur Auf der Insel La Réunion im Indischen Ozean sind Baumfarne allgegenwärtig, nicht nur in den Nebelwäldern ...

Abbildung 24 Baumfarn Cyathea borbonica Abbildung 26 Säule am Flughafen im Nebelwald von La Réunion von St. Denis auf La Réunion in Form eines Baumfarns

25

5. Schlussbetrachtung Die Farne und ihre Verwandten (Schachtelhalme, Bärlappe, Moosfarne, Brachsenkräuter und Urfarne) stellen mit rund 12`000 Arten im Vergleich zu den Samenpflanzen, von denen es rund 226`000 Arten gibt, eine Quantité négligeable dar. Dies trifft aber nicht im gleichen Mass für die Bedeutung der Gefässkryptogamen als Nutzpflanzen, insbesondere als Heilkräuter zu. Gegessen werden diese Pflanzen zwar selten, da sie oft bitter schmecken, giftige Inhaltsstoffe enthalten, über sehr zähe Festigungsgewebe verfügen und die Schachtelhalme zudem Kieselsäurekristalle in ihren Zellen einbauen. Aus diesen Gründen wurden in Europa Farne nur während Hungersnöten als Nahrung verwendet. In Ostasien und bei Ureinwohner der kalten Gebiete werden Pteridophyten hingegen regelmässig konsumiert. Dies trotz Bedenken von Wissenschaftlern, die wiederholt auf die mögliche krebserregende Wirkung einiger Inhaltsstoffe aufmerksam machen.

In der Ethnomedizin spielen die hier untersuchten Pflanzengruppen eine gewisse Bedeutung, die mit der Artenzahl an bestimmten Orten korreliert scheint. Indien mit seinen 1042 Pteridophytenarten und Neuguinea mit 1183 Arten sind Hotspots der pharmazeutischen Nutzung dieser Pflanzen. Auch Hawaii mit seinen 167 Gefässkryptogamenarten auf einer Gesamtfläche von 16`729 km2 tritt in der ethnomedizinischen Literatur prominent auf. Es fällt auf, dass sich die Nutzung von einzelnen Arten in verschiedenen Kulturen gleicht. Beispielsweise werden Moosfarne (Selaginella spp.) in Indien, in Java und in Brasilien gegen Menstruationsstörungen eingesetzt. Die Schachtelhalmart Equisetum ramosissimum wird in Indien und in Lesotho zur Förderung der Fruchtbarkeit von Frauen eingesetzt, ein Absud von E. arvense hilft sowohl im Kosovo als auch in den Pyrenäen gegen Nierensteine. Der Urfarn Psilotum nudum wurde sowohl in Hawaii als auch auf der über 4200 km entfernten Insel Moorea gegen Zahnschmerzen eingesetzt. Die Mondraute Botrychium lunaria wurde in Norwegen, Böhmen und Indien zur Wundheilung verwendet, das zierliche Venushaar (Adiantum capillus-veneris) ist in Indien, im Amazonasgebiet und im Kosovo ein beliebtes Hustenmittel. In Europa scheint das Wissen um die Heilkräfte der Farne und ihrer Verwandten mit dem Siegeszug der biologischen Medizin verloren gegangen zu sein, nicht zu sprechen von den magischen Kräften der Pteridophyten wie unsichtbare Farnsamen und Widdertone26. Studien belegen jedoch, dass in einigen der hier besprochenen Arten interessante Wirkstoffe zu finden sind. Bis jetzt nicht untersuchte Pteridophytenarten haben möglicherweise ein grosses pharmakologisches Potential. So gibt es in Madagaskar fast 600 Farnarten, von denen 245 endemisch sind (Hassler, Michael; Swale B. 2001). Es ist zu hoffen, dass die Einheimischen beim Heben dieser Schätze ihren Anteil an der Vermarktung der heilkräftigen Substanzen bekommen!

26 Eine Pflanze, die auf dem Körper getragen wird und Verwünschungen auf die Person zurückwirft, die diese Verwünschungen ausgestossen hat 26

6. Anhang 6.1 Glossar Antheridium männliches Geschlechtsorgan auf dem Prothallium, produziert begeisselte Spermien Archegonium weibliches Geschlechtsorgan auf dem Prothallium, enthält eine Eizelle Bischofsstab sich ausrollendes Farnblatt, siehe Fiddlehead Diploid doppelter Chromosomensatz der Sporophyten Farnverwandte Schachtelhalme, Bärlappe, Moosfarne, Brachsenkräuter und Urfarne Fiddlehead sich ausrollendes Farnblatt, erinnert an die Schnecke bei einer Geige Gametophyt die geschlechtliche Generation der Gefässkryptogamen = Prothallium mit Archegonium und Antheridien Gefässkryptogamen Pflanzen mit Wurzeln und Sprossachsen, jedoch ohne Samen Generationenwechsel Wechsel zwischen der geschlechtlichen Generation (=Prothallium) und der ungeschlechtlichen Generation (=Sporophyt) Haploid einfacher Chromosomensatz der Gametophyten Hapteren bänderförmige Strukturen an der Oberfläche der Schachtelhalmsporen, dienen zur Fortbewegung der Sporen Heterophyllie sterile und fertile (= sporenproduzierende) Blätter sind verschieden gestaltet, z.B. bei der Mondraute Heterospor Pflanzen, die kleine und grosse Sporen produzieren, aus den kleinen (= Mikrosporen) entstehen männliche Prothallien, aus den grossen (=Makrosporen) entstehen weibliche Prothallien Homospor Gefässkryptogamen, die nur eine Art Sporen produzieren Indusium Schutzhülle über den Sori Kormophyten Pflanzen, die in Sprossachse, Blatt und (häufig) Wurzel gegliedert sind Ligula kleines, schleimabsonderndes Blättchen an der Basis von Blättern bei Moosfarnen und Brachsenkräutern Prothallium kleines, bei den Farnen oft herzförmiges Pflänzchen mit Geschlechtsorganen (= Gametophyt) Pteridologie Farnkunde Pteridophyten Farne und Farnverwandte Pyréolophore ein mit Bärlappsporen betriebener Motor der Gebrüder Nièpce aus dem Jahre 1806 Rhizom oft unterirdisch wachsender Sprossabschnitt, mit Wurzeln versehen

Sorus, pl. Sori Ansammlung von Sporangien, oft vom Indusium bedeckt 27

Sporangium kapselförmiges Organ, in denen die Sporen gebildet werden Sporen durch den Wind verbreitete, derbwandige Zellen zur Verbreitung der Gefässkryptogamen Sporophyll Blätter, auf denen Sporen gebildet werden Sporophyt diploide Generation von Gefässkryptogamen, die durch die Befruchtung der Eizellen im Prothallium entstanden sind und sich durch Sporen verbreiten, deutlich grösser als die Gametophyten

Strobilus Zapfenförmige Anhäufung von Sporangien am Ende eines Sprosses bei Schachtelhalmen und Bärlappgewächsen Victorian Fern Craze während der Regierungszeit Königin Victorias in Grossbritannien herrschende Begeisterung für Farne 6.2 Pflanzenverzeichnis Mit botanischem und – wo vorhanden – deutschem Namen sowie Seitenzahl Acrostichum aureum L. 15 Adiantum capillus-veneris L. Venushaar 10, 16, 25 - lunulatum BURM. f. 17 Asplenium adulterinum MILDE Ehebrechender Streifenfarn 13 - nidus L. Nestfarn 14, 16 - ruta-muraria L. Mauerraute 6, 10, 13 - trichomanes L. Braunstieliger Streifenfarn 13 - viride HUDS. Grünstieliger Streifenfarn 13 Athyrium filix-femina L.ROTH. Wald-Frauenfarn 11, 16, 18 - meyenianum MILDE 14 Azolla filiculoides LAM. 15 Botrychium lanuginosum WALL. ex HOOK. & GREV. 14 - lunaria (L.) SW. Mondraute 11, 16 Ceratopteris siliquosa (L.) COPEL. 15 Christella cyatheoides (KAULF.) HOLTTUM 14 Cibotium barometz (L.)J. SM. Vegetabilisches Lamm 10, 14 Cyathea dealbata (G.FORST.) SW. Silberfarn 19 - gigantea (WALL. ex HOOK.) HOLTTUM 18 Cyclosorus interruptus (WILLD.) H. ITO 18 Cystopteris fragilis (L.) BERNH. Zerbrechlicher Blasenfarn 6 Drynaria quercifolia (L.) J. SM. 18 Dryopteris expansa Grüner Wurmfarn 14 (C. PRESL) C.R.FRASER-JENK.& JERMY, - filix-mas (L.) SCHOTT Gemeiner Wurmfarn 11, 15 Equisetum arvense L. Acker-Schachtelhalm 22, 25 - hyemale L. Winter-Schachtelhalm 23 28

- laevigatum A. BRAUN 22 - palustre L. Sumpf-Schachtelhalm 22 - ramosissimum DESF. Ästiger Schachtelhalm 23, 25 - telmateia EHRH. Riesen-Schachtelhalm 23 Huperzia selago Tannenbärlapp 20 (L.) BERNH. ex SCHRANK & MART. Isoëtes coromandelina L.f. 23 - lacustris L. See-Brachsenkraut 8, 23 - panchananii D.D.PANT & G.K.SRIVAST 23 - setacea LAM. Zartes Brachsenkraut 23 - velata A. BRAUN Verschleiertes Brachsenkraut 23 Lycopodium clavatum L. Keulen-Bärlapp 6, 20 - lucidulum MICHX. 20 Lygodium flexosum (L.) SW. 18 Marsilea drummondii A.BRAUN 15 - minuta L. 18 Matteuccia struthiopteris (L.) TOD. Straussenfarn 14 Microsorum scolopendria (BURM.) COPEL. 14 Osmunda regalis L. Königsfarn 16 Phlebodium aureum (L.) J.Sm. 18 Polypodium vulgare L. Engelsüss 12, 14, 17 Psilotum complanatum SW. 24 - nudum (L.) P. BEAUV. Nacktfarn 8, 24, 25 Pteridium aquilinum (L.) KUHN Adlerfarn 11, 14, 17 Sadleria cyatheoides KAULF. 14 Selaginella bryopteris (L.) BAKER 21 - ciliaris (RETZ.) SPRING 21 - convoluta (ARN.) SPRING 21 - flabellata (L.) SPRING 21 - helvetica (L.) SPRING Schweizer Moosfarn 7 - lepidopylla Falsche Rose von Jericho 21, 22

(HOOK. & GREV.) SPRING - repanda (DESV. ex POIR.) 21 - selaginoides (L.) SCHRANK & MART. Dorniger Moosfarn 7 - wallichi (HOOK & GREV.) SPRING 21 Tectaria coadunate 14, 18 (WALL. ex HAINES) RAIZADA & N.P.CHOWDHURY

29

6.3 Die ethnobotanische Nutzung einiger Gefässkryptogamen

Botanischer Name Deutsche Verwendete Verwendungszwecke Regionen, in denen Namen Teile diese Art verwendet werden Acrostichum aureum L. Mangrovenfarn Bischofsstäbe Nahrung pazifische Inseln Adiantum capillus-veneris L. Venushaar ganze Aphrodisiakum, gegen Indien Pflanze Menstruationsbeschwerden, gegen Husten „ „ „ fiebersenkend, gegen Verstopfung, W-Indien gegen Juckreiz „ „ „ Zahnschmerzen NO-Indien „ „ „ Windpocken Zentral-Indien „ „ „ gegen Bronchitis, Expektorant Kosovo „ „ „ gegen Scheidenpilze, gegen Schuppen S-Nigeria „ „ „ harntreibend, gegen Husten Französisch- Polynesien „ „ „ geraucht gegen Erkältungen Lesotho „ „ „ auf die Stirn gedrückt gegen Nepal Kopfschmerzen Athyrium filix-femina Frauen- Wedel Augenkrankheiten, Nierenstörungen, Alaska (L.) ROTH Waldfarn gegen Tuberkulose Azolla filiculoides LAM. Grosser ganze Gründüngung SO-Asien Algenfarn Pflanze Botrychium lanuginosum _ ganze Nahrung S-Nigeria WALL. ex HOOK. & GREV. Pflanze Botrychium lunaria (L.) SW. Mondraute ganze Tee gegen Ruhr Indien Pflanze „ „ ganze zur Förderung der Wundheilung Indien, Böhmen, Pflanze Norwegen „ „ ganze Zauberpflanze gegen den Verlust des Böhmen Pflanze geliebten Menschen „ „ ganze Zauberpflanze zum Öffnen von Norwegen Pflanze Schatztruhen

Ceratopteris siliquosa Schmaler Bischofsstäbe Nahrung Philippinen (L.) COPEL. Sumatrafarn Christella cyatheoides _ Bischofsstäbe Nahrung Hawaii (KAULF.) HOLTTUM Cibotium barometz Vegetabilisches Rhizom Nahrung Hawaii (L.) J. SM. Lamm Cyathea dealbata Silberfarn Wedel Symbol für die Wiedergeburt Maori, Neuseeland (G.FORST.) SW. Cyathea gigantea _ Wedel gegen Ödeme klinische Studien (WALL. ex HOOK.) HOLTTUM Drynaria quercifolia (L.) J. SM. _ Wedel Halsentzündungen Ost-Timor Dryopteris expansa Blassgrüner Rhizome Nahrung Indigene Völker NO- (C. PRESL) C.R.FRASER- Wurmfarn Amerika JENK. & JERMY Dryopteris filix-mas Gemeiner Rhizom Antihelminthikum früher in Europa; (L.) SCHOTT Wurmfarn Nigeria Equisetum arvense L. Acker- fertile Nahrung indigene Völker Schachtelhalm Stängel Nordamerikas „ „ ganze Tee gegen Nierensteine Kosovo, Pyrenäen Pflanze 30

Equisetum hyemale L. Winter- ganze gegen Prostatavergrösserung Volk der Chinook, Schachtelhalm Pflanze USA Equisetum laevigatum _ Stängel zeremonielles Essen Volk der Hopi, USA A. BRAUN Equisetum ramosissimum Ästiger Stängel gegen Gonorrhö, bei Knochenbrüchen; Indien; Lesotho DESF. Schachtelhalm Förderung der weiblichen Fruchtbarkeit Equisetum telmateia EHRH. Riesen- Stängel Nahrung indigene Völker NO- Schachtelhalm Amerikas Huperzia selago (L.) BERNH. Tannenbärlapp ganze gegen Schlangenbisse Nigeria ex SCHRANK & MART. Pflanzen „ „ ganze Nahrung Kanada Pflanzen Isoëtes coromandelina L.f. _ Sporen Schutz vor bösen Geistern Indien Isoëtes panchananii _ Sporen Schutz vor bösen Geistern Indien D.D.PANT & G.K.SRIVAST. Isoëtes velata Verschleiertes ganze Aquariumspflanze Europa, Nord- A. BRAUN Brachsenkraut Pflanze Amerika Lycopodium clavatum L. Keulen- Sporen Wund- und Babypuder Westliche USA, Bärlapp Nordeuropa „ „ Sporen Brechmittel bei Vergiftungen Papua-Neuguinea, Philippinen, Indien „ „ Sporen Abortivum Slowakei „ „ ganze geraucht gegen Erkältungen Südliches Afrika Pflanzen „ „ ganze Wunddesinfektion Nigeria Pflanzen Matteuccia struthiopteris Straussenfarn Bischofsstäbe Nahrung Ost-Kanada, (L.) TOD. Neuengland Microsorum scolopendria _ Bischofsstäbe Nahrung pazifische Inseln (BURM.) COPEL. Osmunda regalis L. Königsfarn ganze gegen Gelenkschmerzen und Rheuma N-Spanien Pflanzen Phlebodium aureum (L.) _ Wedel oral gegen Sonnenbrand klinische Studien J.SM. Polypodium vulgare L. Engelsüss Rhizom roh gekaut als Süssigkeit, Tee Europa „ Engelsüss Wedel Blutdrucksenkend Pyrenäen Psilotum nudum Nacktfarn ganze gegen Verstopfung und Zahnschmerzen Moorea, Franz. (L.) P. BEAUV. Pflanzen Polynesien „ „ ganze als Paste gegen Hautläsionen Indien Pflanzen Psilotum nudum Nacktfarn ganze gegen Mundsoor und als Abführmittel Hawaii (L.) P. BEAUV. Pflanzen Pteridium aquilinum Adlerfarn Rhizom Nahrung Nordeuropa (in (L.) KUHN Notzeiten), SW-USA „ „ Rhizom Aphrodisiakum Zentral-Indien „ „ Wedel gegen Bauchkrämpfe NO-Indien „ „ Wedel Diuretikum Kosovo, Pyrenäen „ „ Blattstiele gegen Zahnschmerzen Papua-Neuguinea „ „ Rhizom Tonikum Nigeria Selaginella bryopteris _ ganze gegen Gonorrhö; Tonikum Zentral-Indien; NO- (L.) BAKER Pflanze Indien Selaginella ciliaris _ ganze gegen Menstruationsbeschwerden Zentral-Indien (RETZ.) SPRING Pflanze Selaginella convoluta _ ganze Aphrodisiakum, Diuretikum, gegen NO-Brasilien (ARN.) SPRING Pflanze Menstruationsbeschwerden Selaginella flabellata _ ganze gegen Menstruationsbeschwerden Papua-Neuguinea (L.) SPRING Pflanze Selaginella Helvetica Schweizer ganze als Bodenbedecker in Wintergärten Europa (L.) SPRING Moosfarn Pflanze 31

Selaginella lepidophylla Falsche Rose ganze Symbol der Wiederauferstehung Jesu katholische Gebiete (HOOK. & GREV.) SPRING von Jericho Pflanze weltweit Selaginella repanda - ganze gegen Menstruationsbeschwerden; Zentral-Indien; NO- (DESV. ex POIR.) Pflanze gegen Hautkrankheiten Indien Selaginella selaginoides Dorniger ganze als Bodenbedecker in Wintergärten Europa (L.) SCHRANK & MART. Moosfarn Pflanze Selaginella spp. _ ganze gegen Hautkrankheiten Kongo Pflanze Selaginella wallichi _ ganze Tonikum für Wöchnerinnen Zentral-Indien (HOOK. & GREV.) SPRING Pflanze Tectaria coadunata _ Wedel gegen Insektenstiche Ostasien (WALL. ex HAINES) RAIZADA & N.P.CHOWDHURY

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6.4 Bildnachweis

Abb. 3, 5, 15 und 17: Thomé, Otto Whilhelm (1885): Flora von Deutschland, Österreich und der Schweiz

Abb. 4, 16, 21, 24 und 25: Lindman, Carl Axel Magnus (1905): Bilder ur Nordens Flora

Abb. 8, 9, 18, 19, 20 und 27: Wikipedia

Abb. 17: Anderegg, R.; Vögeli, M.; Aeschlimann S. (2004): Pteridomania, Farnfieber.

Alle übrigen Abbildungen von Gartmann, Ladina und vom Autor (2014)