JAHRESBERICHT 2013

JAHRESBERICHT 2013

VERÖFFENTLICHUNG DES VEREINS TIROLER LANDESMUSEUM FERDINANDEUM

JAHRESBERICHT 2007 TIROLER LANDESMUSEUM FERDINANDEUM

Thomas Ender, Blick von der Ruine Rattenberg ins Unterinntal, 1858, Öl auf Leinwand, 84,5 x 118,5 cm, sign. u. dat. re. u.: Tho. Ender 1858, Inv.Nr. Gem 2135

JAHRESBERICHT 2007 (Ankauf durch den Verein, Dorotheum Wien) Impressum

Herausgeber: Verein Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum, Vorsitzender Prof. Dr. Werner Plunger Redaktion, Lektorat und Projektmanagement: Mag.a Renate Telser Gesamtherstellung: Athesia-Tyrolia Druck GmbH, Exlgasse 20, A-6020 Innsbruck

Auflage: 3.300 Stück

ISBN 978-3-9503016-4-9 Vertrieb: Verein Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum Copyright © Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum, FotografInnen und AutorInnen, die auch für den Inhalt der jeweiligen Beiträge verantwortlich zeichnen

Kontaktdaten:

Verein Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum Museumstraße 15, A-6020 Innsbruck (ZVR 652193041) Tel.: 0512.59.489-105 Fax: 0512.59.489-109 [email protected] www.ferdinandeum.at

Alle Beiträge sind urheberrechtlich geschützt. Nachdruck und Vervielfältigung nur mit ausdrücklicher Genehmigung der AutorInnen. Im Sinne der besseren Lesbarkeit wird fallweise auf eine geschlechtergerechte Formulierung verzichtet. Inhaltsverzeichnis

7 Tätigkeitsbericht des Vereins Vorsitzender Vorstand Prof. Dr. Werner Plunger

15 2013 – ein Rückblick Direktor Priv.-Doz. Dr. Wolfgang Meighörner

17 Vor- und Frühgeschichtliche und Provinzialrömische Sammlungen Kustos Mag. Wolfgang Sölder

30 Ältere Kunstgeschichtliche Sammlungen Kustodin Dr.in Eleonore Gürtler

34 Moderne Galerie und Graphische Sammlungen Kustos Dr. Günther Dankl

39 Historische Sammlungen und Museum im Zeughaus Kustodin Dr.in Claudia Sporer-Heis

62 Naturwissenschaftliche Sammlungen Kustos Prof. Dr. Gerhard Tarmann

82 Musiksammlung Kustos Dr. Franz Gratl

93 Bibliothek Kustos Mag. Roland Sila

112 Nachlassverwaltung Dr.in Ellen Hastaba

118 Textwerkstatt Dr.in Ellen Hastaba

120 Tiroler Urkundenbuch Dr. Martin Bitschnau

121 Restaurierungswerkstatt für Graphik Abteilungsleiter Mag. Borislav Tzikalov

5 124 Restaurierungswerkstatt für Gemälde, Skulpturen und Kunstgewerbe Abteilungsleiterin MMag.a Marlene Sprenger-Kranz; ab Juli: Dipl.-Rest.in (Univ.) Laura Resenberg

130 Referat für Besucher-Kommunikation Abteilungsleiterin Dr.in Angelika Schafferer

139 Referat für Öffentlichkeitsarbeit und Marketing Abteilungsleiterin Mag.a Sigrid Wilhelm

144 Werkstätten Abteilungsleiter Johannes Würzl

146 Hausverwaltung/Haustechnik Abteilungsleiter Hubert Haider

148 kunstforum ferdinandeum Mag.a Renate Telser

150 Ausstellungen Mag.a Renate Telser

156 Entlehnungen Dipl.-Rest.in (Univ.) Annette Lill-Rastern

6 Tätigkeitsbericht des Vereins

Tätigkeitsbericht des Vereins Vorsitzender Vorstand Prof. Dr. Werner Plunger

Liebe Leserinnen und Leser, der vorliegende Jahresbericht des Vereins Tiroler Landesmuseums Fer- dinandeum ist eine Gemeinschaftsarbeit aller KustodInnen der sieben Sammlungen des Ferdinan- deums und des Museums im Zeughaus und der anderen Bereiche unserer Häuser. Die einzelnen Bei- träge geben Auskunft über die Tätigkeit, Projekte und Ausstellungen dieses Jahres und zeigen die en- gagierte und kompetente Arbeit auf, die täglich hier geleistet wird. An dieser Stelle sei allen Mitarbei- terInnen, die am Gelingen des Tätigkeitsberichtes 2013 beigetragen haben, gedankt.

Mitgliederstand Zum 31. Dezember 2013 waren 2.888 Mitglieder in der Datenbank verzeichnet. Damit hat sich der Mitgliederstand um netto 38 erhöht. 104 Mitglieder sind eingetreten und 66 Mitglieder entschlossen sich – meist altersbedingt –, aus dem Verein auszutreten oder sind bedauerlicherweise verstorben.

Status Anzahl 2012 Anzahl 2013 Einzelmitglieder 1.839 1.879 Familienmitglieder 387 350 Studierende, SchülerInnen 435 465 Institutionen 40 39 Gemeinden 123 123 Ehrenmitglieder 10 13 TrägerInnen der Franz-von-Wieser-Medaille 4 5 TrägerInnen der Verdienstmedaille 12 14 Insgesamt 2.850 2.888

Gedenken an die im Jahr 2013 verstorbenen Mitglieder Mag.a Achorner Hannelore, Innsbruck; Mag. pharm. Ampferer Abis, Innsbruck, Dietl Walter, Inns- bruck; Fritz Richard, Innsbruck; Dr.in Giersig Eleonore, Innsbruck; Dir. a. D. Dr. Gschnitzer Hans Innsbruck; Prof. Dr. Hafner Siegfried, Völs; Hell Othmar, Schwaz; Hellwig Marianne; Thaur; Jene- wein Josef, Innsbruck; Dr. Kuntscher Herbert, Kufstein; Mitterstiller Gabriele, Innsbruck; Ortner Johann, Kematen a. d. Ybbs; Planck Eckehard, Wattens; Dr. Philipp Friedrich, Innsbruck; OSR Schäfer Helmut, Hall i. T.; Schreiber Elfriede, Innsbruck; Senatsrat Dr. Schweizer Hermann, Inns- bruck; Seiwald Johann, Mutters; Altbischof Dr. Stecher Reinhold, Rum; Ing. Umshaus Gerhard, Innsbruck.

Mitgliederversammlung In der Mitgliederversammlung (6. Juni 2013) wurde den langjährigen ehrenamtlichen Mitarbeiterin- nen Elisabeth Egger und Marianne Tappeiner für die Digitalisierung der Aktenverzeichnisse des Ver- eins die Verdienstmedaille überreicht. Diese seit seiner Gründung 1823 glücklicherweise komplett erhaltenen Verzeichnisse wurden in einem Kompendium verfasst, das im Zusammenhang mit dem Vereinsgeschehen eine einfache Suche nach Personen, Orten und Sachgebieten ermöglicht.

7 Tätigkeitsbericht des Vereins

Die Mitgliederversammlung stimmte per acclamationem der Vergabe der Ehren- mitgliedschaft an Konsul DI Andreas Trentini, RA Univ.-Prof. Dr. Franz Pegger, ­Ass.-Prof. Dr. Bernhard Braun zu. DI Trentini als Vorsitzender des Vorstan- des, Dr. Pegger als sein Stellvertreter und Dr. Braun als weiteres Mitglied des Vor- standes haben von 2005 bis 2012 die Ge- schicke unseres Vereins in hervorragen- der Weise gelenkt. Sicher sind sie vielen V.l.n.r.: Vorsitzender des Vereins Prof. Dr. Werner Plunger, Mari- unserer LeserInnen persönlich bekannt. anne Tappeiner und Elisabeth Egger. Foto: TLMF Allen Herren sei von dieser Stelle aus nochmals herzlich für ihre ehrenamt­ liche, uneigennützige Tätigkeit für unse- ren Verein gedankt. Wir sind stolz, sie zu unseren Ehrenmitgliedern zählen zu dürfen.

Vorstand, Aufsichtsrat und Assistenz 2013 war das erste Arbeitsjahr des Vorstandsteams mit Prof. Dr. Werner ­Plunger, Dr.in Barbara Psenner und­ Dr. Bernhard Platzer. Die Tradition der monatlichen Vorstandssitzungen und der quartalsmäßig gemeinsamen Beratungen mit dem Aufsichtsrat des Vereins Verleihung der Ehrenmitgliedschaft am 12. Dezember 2013. (Dr.in Inge Praxmarer †, Dr. Karl Gost- V.l.n.r.: Laudator Dir. Dr. Leo Andergassen, Ass.-Prof. Dr. Bern- ner, Arch. DI Dr. Ernst Heiss und Direk- hard Braun, Konsul DI Andreas Trentini, Vorsitzender Prof. tor Dr. Leo Andergassen) wurde fortge- Dr. Werner Plunger. Foto: TLMF führt und damit die Kontinuität in der Vereinsarbeit sichergestellt. Allen möch- te ich an dieser Stelle herzlich danken. Für die konstruktive und offene Zusam- menarbeit sei dem Aufsichtsrat, dem Direktor PD Dr. Wolfgang Meighörner und der gesamten Mitarbeiterschaft, ins- besondere den Kustod­Innen, der Tiroler Landesmuseen-Betriebsgesellschaft m.b.H. gedankt. Mit der Bildungskarenz von MMag.a ­Irene ­Tischler ist in der Assistenz des Vorstandsteams mit der Übernahme die- ser Funktion durch Mag.a Renate Telser eine Änderung eingetreten. Mag.a Telser Verleihung der Ehrenmitgliedschaft am 13. Jänner 2014. war und ist unseren Mitgliedern eine je- V.l.n.r.: Laudator Dir. Dr. Leo Andergassen, RA Univ.-Prof. Dr. derzeit ansprechbare Kontaktpartnerin Franz Pegger, Vorsitzender Prof. Dr. Werner Plunger, stellvertr. und dem Vorstand eine kompetente ad- Vorsitzende Dr.in Barbara Psenner. Foto: TLMF ministrative Stütze.

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Franz-von-Wieser-Medaille Am 20. Februar wurde HR Dir. i. R. Mag. rer. nat. Dr. phil. Alois Kofler die Franz-von-Wieser-Medail- le für seine Forschertätigkeiten verliehen. Sechs Jahrzehnte lang erforschte er unermüdlich die Natur und sammelte naturkundliche Objekte in Tirol und benachbarten Gebieten der Ost- und Südostalpen. Die Sammlung Alois Koflers umfasst weit über eine Viertelmillion Objekte.

Dr. Alois Kofler mit Franz-von-Wie- Die Sammlung Kofler umfasst fast alle Tiergruppen, darunter auch ser-Medaille. Foto: TLM/Manfred Kahlen Schaben. Foto: TLM/Stefan Heim

Ankäufe Im Jahr 2013 wurde wieder eine beachtliche Summe für Erwerbungen aufgewendet und damit Ankäu- fe für alle sieben Sammlungsbereiche getätigt: • Bibliothek Thurneisser zum Thurn, Leonhart. Pison, Das erst Theil. Von Kalten, Warmen, Minerischen und Metallischen Wassern, sampt der Vergleichunge der Plantarum und Erdgewechsen 10. Bücher, Frankfurt 1572 • Moderne Galerie und Graphische Sammlungen Skizzenbücher aus dem Nachlass Hans Josef Weber-Tyrol „Schleissheim 1904–08“ und „Achen- see“, Sammlung Ladurner/Eppan Annemarie Laner, Werkpaar aus der Serie „Pfaue“, 2008–10 Friedrich Gurschler, Bronzerelief, Trompetenblasende Engel, 1974 Franz Hellweger (1812–1880), Konvolut von Ölbildern, Zeichnungen und Skizzen Lois Weinberger, Stinkhütte, Wasserfarbe, Tusche, Bleistift auf Papier, 1998 Erwin Gross, 6 Collagen aus Stahlstichen – Hommage an Joseph Anton Koch, 2013 Anton Christian, Was auch immer, Mischtechnik auf Leinwand, 2013 • Historische Sammlungen Konvolut von 65 Gegenständen aus dem Nachlass Walther Irmler: Objekte aus den Bereichen Alltagskultur, Kartographie, Technik und Uhren von Riccarda Irmler Komplettsatz 10 Medaillen Gedenkausgabe „800 Jahre Innsbruck“, Silber, vergoldet

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• Kunstgeschichtliche Sammlung Anna Stainer-Knittel, Alabasterschale mit Almblumenmalerei von Albert Mattersberger • Musiksammlung Alter Notenbestand aus dem Besitz der Familie Vintler von Giuseppe Demichiel Franz Baur, „Genesis“ und „Amartema – der Sündenfall“, Aufführungsmaterial, Aufführungs- und Verwertungsrechte der Oratorien • Naturwissenschaftliche Sammlungen Schmetterlinge aus den Ligurischen Alpen von Winfried Arnscheid Andalusitstufe vom Gallwieser Hochleger Sellraintal und Mineralstufe von Helga Hepperger • Vor- und Frühgeschichtliche und Provinzialrömische Sammlungen Lanzenspitze, Eisen, Hinterriß (Laténezeit 5. Jh. – 15 v. Chr.).

Schenkungen Ein herzliches Dankeschön für all die bereichernden Schen- kungen, die uns immer wieder in großzügiger Weise von zahlreichen Geschenkgeber­ Innen übergeben werden. Es ist mir an dieser Stelle ein gro- ßes Anliegen, Nino Malfatti, Herbert Brandl, Lois und Franziska Weinberger, August Pürstinger, Prof.in Dr.in Andrea Polland, Dr.in Herta Arnold, RA Dr. Hermann Graus u. v. a. zu danken. In den Beiträgen der einzelnen Kustodiate fin- Übergabe der Schenkung Malfatti. V.l.n.r: Prof. Dr. Werner Plunger, Nino den Sie detaillierte Auflistun- Malfatti, Direktor Dr. Wolfgang Meighörner Foto: TLM gen der GeschenkgeberInnen.

Sponsoring Wie aus dem Bericht hervor- geht, wurde versucht, dem vor­ rangigen Vereinsziel, Chronist­ der geistigen, kulturellen Ent- wicklung Tirols in seinen his- torischen Grenzen zu sein, durch eine gezielte Erwer-

Übergabe der BTV-Dauerleihgabe an den Verein. V.l.n.r.: Mag. Matthias Ampferer, Leiter BTV Marketing, Dr.in Barbara Psenner, stellvertr. Vorsitzende, und Dr. Günther Dankl, Kustos. Foto: TLM

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bungstätigkeit Rechnung zu tragen. Dies hat selbstverständlich vermehrte finanzielle Mittel erfordert, weshalb die Sponsorensuche intensiviert wurde. Erste Erfolge mit der BTV, Bank für Tirol und Vorarl­ berg, und dem TVB, Tiroler Tourismusverband Innsbruck und seine Feriendörfer, konnten bereits er- zielt werden. Für die Zukunft zeichnet sich ab, dass maßgebliche Unterstützung vor allem aus dem Bankensektor, aber auch von der öffentlichen Hand, für die Erwerbungen zu erwarten ist. Den zahlreichen SponsorInnen sei an dieser Stelle herzlich gedankt, die bereit sind, sich an notwendi- gen Neuerwerbungen für die Sammlungen zu beteiligen. Die BTV hat eine Arbeit des Tiroler Künst- lers Lois Weinberger, die großformatige Fotoarbeit „Green Man“, erworben und stellt sie dem Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum als Dauerleihgabe zur Verfügung. Die Sammlung der Kunst der Mo- derne konnte dadurch um ein wichtiges Werk erweitert werden.

Dem TVB Innsbruck und seine Feriendörfer sei für die auf fünf Jahre zugesicherte zweckgebundene Ankaufsförderung herzlich gedankt, die im Berichtsjahr für einen Gemäldeankauf des Künstlers Ro- bert Gfader aufgewendet wurde. ferdinandea Das Redaktionsteam überarbeitete im Berichtsjahr gemeinsam mit dem Büro für visuelle Gestaltung und Konzeption Büro54 unser Kulturmagazin ferdinandea. Das Erscheinungsbild wurde vereinheit- licht, die Lesbarkeit verbessert und die Auflage im sechsten Jahr seines Bestehens von 6.400 auf 7.000 pro Ausgabe erhöht.

An dieser Stelle danke ich dem Re- daktionsteam herzlich für das eh- ferdinandea ferdinandea die Zeitung des Vereins tiroler landesmuseum Ferdinandeum die Zeitung des Vereins tiroler landesmuseum Ferdinandeum renamtliche Engagement. ferdinandea nr 23 Februar–april 2013 ferdinandea nr 24 mai – Juli 2013 Die ferdinandea gibt Informationen über Vereinsaktivitäten, Samm­ lungen, Ausstellungen und zahlrei- . Hofmann, Hochstetten, d

lpen Foto: vor, a che Veranstaltungen. In Form von a llgäuer llgäuer Interviews mit Fachleuten sowie echtaler und a

irol in den l KünstlerInnen werden darüber hin- rt kommt auch in t a ie aus aktuelle Kulturthemen aufge- griffen. Mit Ende des Jahres er- schien die 26. Ausgabe der Zeit- schrift.

Männchen des Bergkronwicken-Widderchen des Männchen d fausta L.). (Zygaena lois Weinberger, green man, 2004. Foto: Paris tsitsos

ferdinandea ferdinandea die Zeitung des Vereins tiroler landesmuseum Ferdinandeum die Zeitung des Vereins tiroler landesmuseum Ferdinandeum

ferdinandea nr 25 august – oktober 2013 ferdinandea nr 26 november 2013 – Jänner 2014 aman aman l

im Titelseiten der 2013 erschienenen Ausgaben chmuckparadiesvogel. Foto: t s

Josef schwaiger, erase (revisited), 2013, malereiraum, Vorraum artBox (ausschnitt). Foto: tlm Balzender der Vereinszeitschrift ferdinandea Nr. 23–26.

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Budget Budget 2013 Ist Dezember 2013 Budget 2014 ERLÖSE Mitgliedsbeiträge 76.000 69.631,45 80.000 Miete 185.000 188.115,91 188.000 Spenden 5.000 10.023,01 5.000 Zuschüsse 20.000 7.500,00 15.000 Vereinsfahrten 14.500 14.526,38 14.000 Zinserträge 200 3.759,75 3.500 SUMME 300.700 293.556,50 305.500

AUSGABEN Vereinsfahrten 11.000 12.765,58 12.000 Erwerbungen 170.000 128.343,92 140.000 Sonstiges 500 1.270,28 1.000 Öffentlichkeitsarbeit 40.000 46.534,03 50.000 Instandhaltung 30.000 46.985,77 45.000 Personalaufwand 30.000 43.511,65 40.000 Verwaltung, EDV 17.000 12.970,42 15.000 SUMME 298.500 292.381,65 303.000

ÜBERSCHUSS 2.200 1.174,85 2.500

VERMÖGEN 369.847,86

Weitere Arbeitsschwerpunkte: Ein wesentlicher Arbeitsschwerpunkt bildete die Überarbeitung des Leitbilds. Zwei Fokusgruppen unter Vorsitz des Leitbild-Koautors Univ.-Prof. Dr. Martin Piber haben sich in insgesamt vier Sitzun- gen mit den Maßnahmen zur Revitalisierung des Leitbilds auseinandergesetzt. Ein reichhaltiger Maß- nahmenkatalog wurde sodann in der Vorstands- und Aufsichtsratssitzung im Dezember diskutiert und schwerpunktmäßig wurden die im Jahr 2014 in Absprache mit der Tiroler Landesmuseen-Betriebs­ gesellschaft zu realisierenden Maßnahmen ausgewählt. Durch ein Zusammenwirken von Alt und Jung wollen wir unsere Vereinsziele – die Förderung, Samm- lung und nachhaltige Entwicklung von Kultur, Kunst und Forschung in Tirol – optimal verwirklichen. Im Rahmen dieser Vermittlungsaufgabe ist der Verein daran interessiert, jüngere Mitglieder zu gewin- nen, damit die Vereinsaktivitäten im Sinne des Leitbildes nachhaltig gelebt und getragen werden kön- nen. Ebenso hat die Befragung der Mitglieder ergeben, dass die Öffnung des Vereins und seiner Akti-

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vitäten sowie die Gewinnung jüngerer Mitglieder unter 25 abgefragten Punkten als das Wichtigste gesehen wird. Daraus lässt sich ein klarer diesbezüglicher Auftrag ableiten.

Auch 2013 waren unsere Vereinsfahrten stark nachgefragt und führten uns zu sehenswerten Zielen: 10. März Archäologisches Museum und Museum der Moderne Museion in Bozen 7. April Deutsches Museum und Verkehrszentrum in München 5. Mai Il Vittoriale am Gardasee und das zeitgenössische Museum MART in Rovereto 9. Juni Hypo Kunsthalle und Lenbachhaus in München 15. September MMM Ripa/Bruneck und Besuch beim Plastiker Lois Anvidalfarei im Gadertal 20. Oktober Museum Rietberg und Teezeremonie in Zürich

Zum Jahresabschluss am 15. Dezember luden wir zu der Führung „Paradiesvögel“ im Museum im Zeughaus mit dem Kurator Peter Morass ein.

Unsere neu gestaltete Website http://www.ferdinandeum.at erfreut sich großen Zuspruches. Auf dieser finden Sie aktuelle Veranstaltungen und Ausstellungen sowie Informationen zu unseren Samm- lungen und Häusern.

Auch die Website „SammelLust“ http://sammellust.ferdinandeum.at erfuhr eine Überarbeitung, wobei der ehrenamtlichen Betreuerin der „SammelLust“ Dr.in Beatrix Cárdenas Tarrillo an dieser Stelle herzlich für ihr Engagement zu danken ist. Neben der Aktualisierung der Website stellt sie auch in jeder ferdinandea-Ausgabe unter der Rubrik „SammelLust“ ein besonderes Objekt vor. Durch Beschluss der Vereinsorgane wurde sichergestellt, dass die Website „SammelLust“ als wichtige Initiative aus Anlass des 175-Jahr-Jubiläums des Ferdinandeums weiterhin fortgeführt und sicher auch zum 200-Jahr-Jubiläum in aktueller und informativer Form einsehbar sein wird. Für die Mitgestaltung und das Engagement für die Kunst danken wir der ehrenamtlichen Mitarbeiterin Angela Braster herzlich, die im zweiwöchigen Rhythmus der „Kunst durch die rote Brille“ interes- sierte BesucherInnen durch das Ferdinandeum begleitete, so manche Diskussion zu Bildern anregte und über interessante Hintergründe zu den im Ferdinandeum ausgestellten Kunstobjekten zu berichten wusste.

Die ehrenamtliche Mitarbeiterin Die ehrenamtliche Mitarbeiterin Der Dirigent, Komponist und Mu- Dr.in Beatrix Cárdenas Tarrillo ak- Angela Braster führte BesucherIn- sikpädagoge Mag. Michael König tualisiert die „SammelLust“ und nen mit der „Kunst durch die rote stellt jeden zweiten Mittwoch im stellt „SammelLust“-Objekte in je- Brille“ zu ausgewählten Kunstob- Monat eine der 66 Innsbrucker der ferdinandea vor. Foto: Privat jekten. Foto: TLM ­Orgeln vor. Foto: Privat

13 Tätigkeitsbericht des Vereins

Jeden zweiten Mittwoch im Monat bringt der Komponist, Musikpädagoge und Dirigent Mag. Michael König eine der 66 Innsbrucker Orgeln im Rahmen unserer Veranstaltungsreihe „Orgel des Monats“ zum Klingen und gibt in einer Kombination aus Kurzkonzert und orgelgeschichtlicher Vorstellung seine Begeisterung für Orgelspiel und -musik weiter.

Die Sanierung der Balustrade des Ferdinandeum. Foto: TLM

Der Eingangsbereich unseres Museumsgebäudes war Anfang April eingerüstet. Die Balustrade, vor allem deren Säulen wurden im Original Trientiner Marmor ersetzt (siehe S. 147). Gleichzeitig wurden die gröbsten Schäden an der Stufenanlage saniert und die Verfugung der Treppe – wo notwendig – ergänzt. Das Entree unseres Hauses wurde dadurch verbessert und der Balkon für die Weinberger-Aus- stellung entsprechend adaptiert. Ich bin dankbar, dass die Gesamtkosten von € 38.338,43 vom Bundes- denkmalamt maßgeblich gefördert wurden.

Wir danken unseren Mitgliedern für ihre Treue und ihr kulturpolitisches Engagement im abgelaufenen Jahr. Gemeinsam wollen wir unserem vorrangigen Vereinsziel, Chronist der geistigen, kulturellen Entwicklung Tirols in seinen historischen Grenzen zu sein, zum Durchbruch verhelfen.

Vorsitzender Vorstand Prof. Dr. Werner Plunger

14 Rückblick auf das Jahr 2013

2013 – ein Rückblick Direktor Priv.-Doz. Dr. Wolfgang Meighörner

Auch 2013 boten die Tiroler Landesmuseen wieder ein anspruchsvolles und attraktives Programm. Besucherinnen und Besucher aus Tirol, aber auch aus dem Ausland – und das weltweit – waren wieder angetan von unseren Beständen und den Veranstaltungen, die wir angeboten haben.

Mit 333.465 Besuchern wurde zwar das Vorjahresergebnis um rund 20.000 Besucher unterschritten, was seinen Grund im erwarteten Besucherabschwung des Tirol Panoramas hatte. Die Besucherzahlen in Ferdinandeum und Zeughaus summierten sich auf 58.522 und lagen damit nahezu auf gleichem Niveau wie im Vorjahr. Erfreulich war dabei insbesondere, dass die Besucherzahlen im Zeughaus, wo wir ein überwiegend lokales Besucherspektrum haben, deutlich gestiegen sind; im Ferdinandeum sind sie geringfügig gesunken. Hier macht sich die mittlerweile doch in die Jahre gekommene Präsentation der Dauerausstellung bemerkbar. Dieser wird entgegengesteuert, indem wir auf der Basis eines von den Gesellschaftern 2013 beschlossenen Strategiepapiers nunmehr an der Planung der Neuaufstellung in Zeughaus und Ferdinandeum arbeiten. Wir wollen dabei ganz bewusst auch die Meinungen „von außen“ einholen und werden in den kommenden Jahren in „Labor-Ausstellungen“ unsere Ansätze präsentieren – und hoffen sehr auch auf Ihre Rückmeldungen. Mit der Neugestaltung des Ausstellungs- bereichs von Romanik und Gotik sowie der Abteilung der Niederländer-Sammlung und der Neuent- wicklung eines auf den Zimelien der Sammlung beruhenden Rundganges werden wir 2014 beginnen. Wir gehen davon aus, dass das unter Einbeziehung aller einschlägigen Fachabteilungen der Tiroler Landesmuseen-Betriebsgesellschaft m.b.H. entwickelte Konzept den Zugang zu den herausragenden Sammlungen erleichtert, der durch die vor über zehn Jahren erfolgte Umplanung des Ferdinandeum – gelinde gesagt – nicht leichter geworden ist. Ich bin sehr froh, dass mir zur Unterstützung in dieser fordernden Phase seit September 2013 mit Dr. Helena Pereña eine fachlich äußerst versierte Kraft als „Stabsstelle Museumsprogramm“ zur Seite steht. Mit ihrer koordinatorischen und fachlichen Experti- se ergänzt sie das langjährig erfahrene Personal.

Noch können wir jedoch keine komplette Neuaufstellung angehen, denn dazu benötigen wir vorab angemessene Depot-Räumlichkeiten. Verständlicherweise können wir nicht „in Anwesenheit der Sammlung“ im Ferdinandeum oder im Zeughaus die erforderlichen baulichen Anpassungen vorneh- men. Dieses Jahr hat für das Sammlungs- und Forschungszentrum ein Wettbewerb stattgefunden und unter 151 eingegangenen Entwürfen hat eine Jury einstimmig ein Siegerprojekt gekürt. Für Anfang 2014 ist mit dem Regierungsbeschluss und dem dann noch erforderlichen Beschluss des Landtags zu rechnen. Der Zeitplan sieht die Bezugsfertigkeit für das Jahr 2017 vor.

Gestatten Sie noch ein Wort zu dem gewählten Begriff des „Sammlungs- und Forschungszentrums“. Wir haben ihn gewählt, um deutlich zu machen, dass ein Depot nicht nur ein integraler Bestandteil der Museumsarbeit ist, sondern auch, weil ein Depot heute eben nicht mehr nur ein Aufbewahrungsort ist. Hier wird vielmehr auch geforscht – von den dorthin umziehenden Kustodiaten der Naturwissenschaf- ten ebenso wie von den Archäologen, aber auch von den heute wissenschaftlich ausgebildeten und tä- tigen Restauratoren der verschiedenen Fachrichtungen. Es ist eben kein schlichtes „Lager“, sondern ein Ort, an dem intensiv an den Beständen gearbeitet werden wird, und das künftig aufgrund der dann optimalen Voraussetzungen auf noch höherem Niveau.

15 Rückblick auf das Jahr 2013

Natürlich sind wir auch bislang und auch in 2013 wieder forschend tätig gewesen. Das „Wissenschaft- liche Jahrbuch“, aber auch die zahlreichen anderen Publikationen sowie die Begleitbücher zu den Ausstellungen legen hiervon beredtes Zeugnis ab. Auch an einem der opera magna des Ferdinandeum, dem „Tiroler Urkundenbuch“, wurde weiter gearbeitet und nach unserem Zeitplan ist weiter davon auszugehen, dass die Textarbeit Ende 2014 abgeschlossen sein wird. Ein weiteres publizistisches und wissenschaftsorientiertes Großvorhaben konnten wir dieses Jahr abschließen: mit den Bänden 6 und 7 liegt nunmehr – aus der Feder von Mag. Wolfgang Neuner und Prof. Dr. Adolf Polatschek – die „Flora von Nordtirol, Osttirol und Vorarlberg“ vollständig vor. Ein Jahrhundertwerk der Floristik für den genannten Bereich ist damit abgeschlossen worden. Ausführungen hierzu und zu unserem umfangrei- chen Ausstellungsprogramm entnehmen Sie bitte den Berichten aus den Abteilungen und Kustodiaten in diesem Bericht.

Was sich in der Rückschau flüssig und schnell schreibt, ist im Entstehen ein hartes Stück Arbeit. Der Erfolg beruht auf dem Engagement aller Beteiligten und auf deren Bereitschaft, große Schritte für das traditionsreiche Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum zu wagen. Ich darf daher allen Mitarbeiterin- nen und Mitarbeitern meinen Dank und meine Anerkennung aussprechen; sie haben sich ein weiteres Jahr stark engagiert und die wachsenden Anforderungen mit Bravour gemeistert. Dank gilt auch und insbesondere den Gesellschaftern der Betriebsgesellschaft, die mit Weitsicht und mit Augenmaß zur so positiven Entwicklung steuernd beigetragen haben. Ein besonderer Dank gebührt auch und einmal mehr dem Land Tirol, das mit der Bereitstellung der erforderlichen Mittel mit die Grundlage für das gute Ergebnis gelegt hat. Danken darf ich ganz persönlich den Mitgliedern des Aufsichtsrates unter Führung des Vorsitzenden DI Dr. Franz Fischler sowie den Vertretern der Gesellschafter, Frau Lan- desrätin Mag. Dr. Beate Palfrader und Prof. Dr. Werner Plunger für die stets vertrauensvolle, offene und sachliche Zusammenarbeit. Auf dieser Basis sind auch die vor uns liegenden großen Aufgaben sicher und gut zu bewältigen.

PD Dr. Wolfgang Meighörner Direktor

16 Vor- und Frühgeschichtliche und Provinzialrömische Sammlungen

Vor- und Frühgeschichtliche und Provinzialrömische Sammlungen

Kustos Mag. Wolfgang Sölder

Allgemeines Seit Juli 2005 ist die Rettungsgrabung im spätbronzezeitlichen Brandgräberfeld Vomp – Fiecht-Au ein jeweils nahezu ganzjähriges Forschungsprojekt der Sammlungen und für den Kustos als permanent anwesender Grabungsleiter zu seinen sammlungsbezogenen Aufgaben (Administration, Recherchen zum Objektbestand auch im Rahmen der Provenienzforschung von Sonia Buchroithner, Bearbeitung von Leihansuchen und Fotobestellungen, Objektbestimmungen, Inventarisierung, Betreuung von Fremd­projekten etc.) entsprechend arbeits- und zeitintensiv. Grabungstechniker und Restaurator Ger- hard Lochbihler und das Grabungsteam aus versierten, größtenteils langjährigen, mit Freien Dienstver- trägen angestellten Mitarbeitern – Dr. Veronica Barbacovi (1. Juli bis 15. Dezember), Sabrina Bucheb- ner (22. April bis 31. August), Günter Gmeiner (1. April bis 15. Dezember), Mag. Caroline Grutsch (1. Juni bis 31. August; 1. bis 31. Oktober), Mag. Simon Hye (1. bis 31. Juli), Mag. Karl Heinz Larcher (1. Juni bis 15. Dezember), Andreas Martiner (29. Juli bis 18. August), Mag. Gerald Ostermann (1. Ap- ril bis 15. Dezember) und Ingo Weber (5. bis 31. August) – unterstützten den erfolgreichen Fortgang der Ausgrabung auch in diesem Jahr engagiert. Auf der von Dr. Melitta Huijsmans und Dr. Robert Krauß in Brixlegg auf der Hochkapelle durchge- führten Ausgrabung in bronzezeitlichen Siedlungsschichten barg das Vomper Grabungsteam in einer Kooperation ein großes dickwandiges Wirtschaftsgefäß en bloc. Von Gerhard Lochbihler in der sammlungseigenen Werkstätte restauriert, wird es künftig im Tiroler Bergbau- und Hüttenmuseum Brixlegg in der von Melitta Huijsmans eingerichteten und betreuten archäologischen Schausammlung präsentiert werden. In der vom Kustos der Naturwissenschaftlichen Sammlungen Gerhard Tarmann kuratierten Sonder- ausstellung „Kurios & merkwürdig. Aus den Sammlungen des Ferdinandeums“ (7. Juni 2013 bis 5. Jänner 2014) oblag Wolfgang Sölder die Objektauswahl für seinen Sammlungsbereich. Entsprechend dem Konzept, aus dem Depotbestand nicht zu Vermutendes von besonderer Qualität oder in Bezug zur Sammlungsgeschichte zu vermitteln, wurden zwei Randleistenbeile vom Typ Salez aus dem in etli- chen Museen und Sammlungen verstreuten frühbronzezeitlichen Beildepot von Sennwald-Salez (Kan- ton St. Gallen, Schweiz), der rechte Fuß einer ägyptischen Mumie als Metapher für die Ägyptomanie des 19. Jahrhunderts und das Bruchstück eines wohl in einer italischen Werkstätte gefertigten römi- schen sog. Hippolytoskindersarkophags von hervorragender Qualität aus Marmor unbekannten Fund- ortes präsentiert. Wolfgang Sölder und Anton Höck verfassten dazu die Objektbeschriftungen und Kurztexte für die Begleitpublikation. Anton Höck setzte im Berichtsjahr die digitale Erfassung römerzeitlicher Fundbestände aus Innsbruck – Wilten in der Datenbank M-Box fort, erstellte eine Liste der im Vorjahr erfassten römischen Mar- morobjekte im Sammlungsbestand für das Projekt „Die historische Verwendung von Sterzinger Mar- mor“ von Dr. Michael Unterwurzacher, recherchierte römerzeitliche Fälschungen zeitgenössischer Münzen für das Ausstellungsprojekt „Schein und Sein. Den Fälschern auf der Spur!“ des Geldmuse- ums der Österreichischen Nationalbank in der Zweigstelle Innsbruck und bestimmte für Mag. Johan- nes Pöll, Bundesdenkmalamt Tirol, eine römerzeitliche Münze aus Oberhofen. Vom 4. bis 7. Februar bot sich für Bianca Gassler, Schülerin der Neuen Mittelschule Seefeld, während der „Berufspraktischen Tage“ die Möglichkeit, Einblicke in die vielfältigen Arbeitsbereiche der Ar- chäologischen Abteilung und Restaurierungswerkstätte zu gewinnen, u. a. sortierte sie archivierte Fo- tos, beschriftete Objekte mit Inventarnummern, sortierte aus einem Vomper Brandgrab Leichenbrand,

17 Vor- und Frühgeschichtliche und Provinzialrömische Sammlungen

Holzkohle etc. aus geschlämmtem Bodenmaterial und sichtete Tongefäßbruchstücke, fügte anpassen- de Fragmente zusammen; ein Rundgang durch das Ferdinandeum ermöglichte in der Ausstellung „Waffen für die Götter“ auch die Gelegenheit zur Erläuterung von Entwicklungsprozessen und Ar- beitsabläufen bei Realisierung einer Sonderausstellung. Die Trientiner Archäologin Dr. Veronica Barbacovi unterstützte als geringfügig Beschäftigte (1. Feb- ruar bis 30. April) die Kommunikation mit italienischen Leihgebern der Ausstellung „Waffen für die Götter“ u. a. durch Übersetzung des Schriftwechsels.

Führungen, Vorträge, Veranstaltungen Der Kustos führte durch die Schausammlung u. a. Studierende des Lehrstuhls für Vor- und Frühge- schichte der Universität Regensburg im Rahmen der von Dr. Tobias Gärtner geleiteten Tirol-Graubün- den-Exkursion (7. Mai), durch die von ihm kuratierte Sonderausstellung „Waffen für die Götter. Krie- ger – Trophäen – Heiligtümer“ u. a. die Museumsvereine von Fließ, Schwaz und St. Ulrich im Gröden und in der von Gerhard Tarmann kuratierten Sonderausstellung „Kurios & merkwürdig. Aus den Sammlungen des Ferdinandeums“ (13. Oktober). Anton Höck führte Prof. Dr. Michael Mackensen mit Studentengruppe des Instituts für Vor- und Früh- geschichtliche Archäologie und Provinzialrömische Archäologie der Ludwig-Maximilians-Universi- tät München schwerpunktmäßig durch die römerzeitliche Schausammlung und in einer anschließen- den Rundwanderung in Innsbruck – Wilten zu Fundpunkten zum römischen Veldidena (21. Juni). Die Ausgrabung in der Nekropole Vomp besuchten im Berichtsjahr wiederum zahlreiche Fachkolle- gen (u. a. Univ.-Prof. Dr. Gerhard Tomedi, Bodendenkmalpfleger Mag. Johannes Pöll, Dr. Melitta Huijsmans, Dr. Robert Krauß), die SchülerInnen der 3c-Klasse der Höralt-Schule Wattens mit Vor- stand Christine Huber gewannen anhand von Steinkisten- und Urnengräbern sowie restaurierten Bei- gaben aus Keramik und Metall Einblicke in das Leben und die Jenseitsvorstellung im spätbronzezeit- lichen Tirol (Abb. 1). Großes Interesse herrschte auch am 5. Oktober in der „Langen Nacht der Muse- en – im spätbronzezeitlichen Brandgräberfeld“: Die Schwazer Archäologin Mag. Viktoria Gruber-Is-

Abb. 1: Vomp – Brandgräberfeld. Der Grabungsleiter erläutert SchülerInnen der 3c-Klasse der Höralt-Schule Wat- tens mit Vorstand Christine Huber die Beigabenausstattung eines Brandgrabes. Foto: TLMF

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maili erläuterte Kindern in museumspädagogischen Aktionen „Mit Federkelle und Pinsel“ die Freile- gung eines Steinkistengrabes und die Bergung von Funden, Grabungstechniker Gerhard Lochbihler das Vermessungsequipment und die digitale Dokumentation von Grabungsbefunden. Restauratorin Heidemarie Fritz vermittelte anhand von Originalfunden und Fotodokumentationen restauratorische Maßnahmen an Grabbeigaben. Mag. Gerald Ostermann und der Kustos führten durchgehend zwi- schen 18 und 1 Uhr im mit Fackeln, Kerzen, Feuern und Scheinwerfern erhellten Grabungsareal. Das engagierte Grabungsteam um Dr. Veronica Barbacovi, Günter Gmeiner und Mag. Karl-Heinz Larcher trug wesentlich zum Gelingen der „Langen Nacht“ bei. Auf Einladung von Dr. Martin Juchum und Mag. Karin Byrne vom Verein der Freunde des BRG Adolf-Pichler-Platz hielt der Kustos anlässlich des generationenüberschreitenden Matura-Jubiläums- festes im Bundesrealgymnasium den Vortrag „Archäologische Streifzüge durch die früheste Besied- lungsgeschichte von Innsbruck“ und vermittelte in der Powerpoint-Präsentation anhand von Befunden und überwiegend im Sammlungsbestand verwahrten Funden die Besiedlungsentwicklung von der Steinzeit bis ins Frühmittelalter (8. Juni). Am 21. März fand auf Einladung des Kustos in den Räumlichkeiten der Abteilung die Generalver- sammlung der Standesvertretung der MuseumsarchäologInnen Österreichs mit anschließendem Be- such der Sonderausstellung „Waffen für die Götter“ statt. Heidemarie Fritz, Silvia Kalabis und Gerhard Lochbihler nahmen in Wien an der vom Bundesdenkmal­ amt, Abteilungen für Archäologie und für Konservierung und Restaurierung, durchgeführten 17. Ta- gung der Österreichischen RestauratorenInnen für archäologische Bodenfunde teil (6. bis 9. Mai).

Geschenke Dr. Robert Krauß übergab ein umfangreiches Konvolut an Kleinfunden seiner 1995 am Osthang des Grattenbergls, Gemeinde Kirchbichl, infolge von Hangrutschungen durchgeführten Sondierung, Mag. Helga Marchhart überbrachte gemeinsam mit Franz Neururer im Jahr 2008 geborgene Lesefun- de vom Zammerberg. Dr. Martin Bitschnau eignete neuzeitliche Ziegel von der Festung Franzensfeste und vom Haus Schu- bertstraße 3, Innsbruck, zu. Aus dem Legat E. Nissler überließ Kustos Gerhard Tarmann Kleinfunde von Gortys, Kreta, und Klein-Petra, Jordanien. Hermann Hilber schenkte ein 1986 bei Dränagearbeiten an der Ostseite der spätbarocken Pfarrkirche hl. Nikolaus geborgenes, dem vormaligen Mesner zur Verwahrung übergebenes, um 2010 zufällig in der Deponie aufgelassener Grabsteine im Obernberger Friedhof wiederentdecktes Architekturfrag- ment des gotischen Vorgängerbaus. Univ.-Prof. Dr. Amei Lang vom Institut für Vor- und Frühgeschichtliche Archäologie an der Ludwig-Maximilians-Universität München übergab Archivalien zu Medizinalrat Dr. Karl Stainer (1868–1949), dem Entdecker und rührigen Erforscher der jüngereisenzeitlichen Siedlungen in Fritzens und auf dem Himmelreich bei Wattens. Publikationen überreichten an die Sammlungen: Dr. Egon Maximilian Bodner, Prof. Dr. Philippe Della Casa, Univ.-Doz. Dr. Paul Gleirscher, HR Mag. Franz Humer, Dr. Flemming Kaul, Univ.-Prof. Dr. Alessandro Naso, Dr. Martin Schindler, Ruth Weber. Durch Ankauf aus Privatbesitz erwarb der Verein Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum eine im Riß- tal, Karwendel, um 1960 bei Baggerarbeiten gefundene frühkaiserzeitliche eiserne Lanzenspitze.

Dokumentation des Sammlungsbestandes Anton Höck erweiterte die digitale Inventarisierung des Sammlungsbestandes in der Datenbank M-Box um 7.623 Datensätze durch die Fortsetzung der systematischen Erfassung römerzeitlicher Fundkomplexe: Abgeschlossen wurden die Fundaufnahme der von der vormaligen Kustodin ao. Univ.- Prof. Dr. Liselotte Zemmer-Plank geleiteten Forschungsgrabung 1989/1990 auf dem Areal des Um- spannwerkes der Innsbrucker Kommunalbetriebe im Bereich der spätrömischen Nekropole von Veldi­ dena und des von Hans-Jörg Kellner publizierten Münzhortes von Navis – Mühlen mit über 1.800

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Antoninianen, begonnen wurde die Erfassung der Fundbestände der Rettungsgrabungen des Ferdi­ nandeums 1993 bis 1997 im zwischenzeitlich großteils verbauten Bereich des Gastgartens des Gast- hauses Riese Haymon. Daniel Brandner dokumentierte bronzene Gürtelbleche von Volders – Himmelreich und Innsbruck – Vill für seine Bachelorarbeit zu Gürtelblechen vom Heiligtum in Ampass – Demlfeld, Mag. Stephan Leitner römerzeitliche Funde aus dem Vinschgau für seine Dissertation „Römische Siedlungsgenese im Oberen Vinschgau“, Mag. Markus Staudt Funde mit Bezug zur spätbronzezeitlichen Metallurgie der von Dr. Wilfrid Allinger-Csollich durchgeführten Ausgrabungen in Kundl – Lus, Univ.-Prof. Dr. Gerhard Tomedi, Mag. Ramona Blecha und Andreas Blaikner anthropomorphe und theriomorphe Blechfiguren von Mechel und Pfaffenhofen, anthropomorphe Blechanhänger von Meran – Hochbühel, Mechel und Sanzeno, die Boxerfigürchen von Landeck – Perjen sowie Schmuckgehänge vom Nons- berg und die Losstäbchengarnituren von Sanzeno und Dercolo. Für das mehrjährige Forschungsprojekt „Interaktive Online-Edition der rätischen Inschriften“ von Assoz. Prof. Dr. Stefan Schumacher, Institut für Sprachwissenschaft an der Universität Wien, erfassten Mag. Sindy Kluge, Mag. Corinna Salomon und Mag. Gudrun Bajc den diesbezüglichen Bestand in den Vor- und Frühgeschichtlichen Sammlungen. Die Gesamterfassung rätischer Inschriften hat auch das von Dott.ssa Simona Marchesini, Progetto Alteritas Verona, geleitete Publikationsprojekt „Monumenta Linguae Raeticae“ zum Ziel, sie sichtete gemeinsam mit Dott.ssa Rosa Roncador die mit Inschriften und Schriftzeichen versehenen Funde aus Keramik, Metall und Bein aus Tirol, Südtirol und dem Trentino, die in einem Querschnitt in der Schausammlung zur Vor- und Frühgeschichte Tirols präsentiert sind. Univ.-Prof. Dr. Markus Egg, Direktor der Vorgeschichtlichen Abteilung und Leiter der Restaurie- rungswerkstätten im Römisch-Germanischen Zentralmuseum Mainz, dokumentierte eisenzeitliche Brandgräber von Wörgl – Egerndorfer Feld im Rahmen des mehrjährigen Restaurierungs- und For- schungsprojektes mit dem Römisch-Germanischen Zentralmuseum. Dr. Flemming Kaul, Kurator der Prähistorischen Abteilung im Dänischen Nationalmuseum, sichtete Bernsteinperlen aus bronze- und eisenzeitlichen Fundkomplexen Alttirols.

Ausstellung Waffen für die Götter. Krieger – Trophäen – Heiligtümer 7. Dezember 2012 – 31. März 2013 (s. auch Jahresbericht 2012, S. 16–19 und S. 151) Kurator: Wolfgang Sölder Ferdinandeum, Foyer und Mezzanin Die Ausstellung, ein mit Univ.-Prof. Alessandro Naso (Institut für Archäologien an der Universität

Abb. 2: Waffen für die Götter. Präsentation von spätbronzezeitlichen Schwertern aus Gewässern in Tirol (Kufstein – Inn), der Schweiz (Bex – Lac de Luissel) und Deutschland (Berlin – Havel/Spree). Foto: TLMF/Andrea Frischauf

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Abb. 3: Waffen für die Götter. Präsentation im Mezzanin. Foto: TLMF/Andrea Frischauf

Innsbruck), Univ.-Prof. Dr. Markus Egg (Römisch-Germanisches Zentralmuseum Mainz) und dem Kurator konzipiertes Kooperationsprojekt, präsentierte mit Ausblick auf den Vorderen Orient und Griechenland prähistorische und römerzeitliche Waffenopfer Mitteleuropas und Italiens. Sie vermit- telte Epochen übergreifend eine breite Palette von Gaben – z. B. Helme aus griechischen und itali- schen Heiligtümern, Schwerter aus Flüssen und Mooren (Abb. 2), Lanzenspitzen aus hochalpinen Regionen und Höhlen – sowie das facettenreiche Bild von Ritualen, die mit Waffenweihungen und -opfern verbunden waren. Diese erschlossen nicht nur den sozialen Status des opfernden Individuums oder eines Kollektivs, als Kriegsbeute und Trophäen warfen sie ein Licht auch auf Besiegte. Einst in Heiligtümern an Holzwänden angenagelt, in Gewässern versenkt oder im Boden vergraben vermittel- ten die Schutz- und Trutzwaffen die enge Verbindung zwischen nach Sieg strebenden oder siegreichen Anführern und Unterstützung gewährenden Göttern. Bisweilen unterstrich die vorsätzliche Zerstö- rung durch Verbiegen, Zerstückeln oder Verbrennen den Akt der Weihung. Durch dieses sichtbare Zeichen wurde die Waffe dem profanen Bereich entzogen und der Gottheit zugeeignet. 66 Museen, Soprintendenzen bzw. Denkmalämter aus Österreich, Italien, Deutschland, dem Fürsten- tum Liechtenstein, der Schweiz und Slowenien stellten über 700 Leihgaben zur Verfügung – durch- wegs Preziosen aus Schausammlungen und Depots. Sie erlaubten, sammlungseigene Opfer- und Wei- hegaben mit den überregionalen Kontexten thematisch zu verknüpfen (Abb. 3).

Eines der Ziele der Sonderausstellung, in verschiedenen Museen verwahrte Bestände einst geschlosse- ner Fundkomplexe für die Dauer der Ausstellung wieder zu vereinen, realisierten zahlreiche Leihgeber durch ihr Entgegenkommen: Das Civico Museo di Storia ed Arte in Triest, die Soprintendenza per i Beni Archeologici del Friuli Venezia Giulia und die Prähistorische Abteilung im Naturhistorischen Museum Wien stellten einen umfangreichen und repräsentativen Querschnitt an Waffen aus der Flie- genhöhle/Mušja jama bei St. Kanzian/Škocjan zur Verfügung – u. a. Bruchstücke deformierter Helme, Schwerter, Lanzenspitzen, Beile mit deutlichen Spuren der Feuereinwirkung. Das Museo Nazionale Archeologico in Florenz, die Soprintendenza Archeologica per la Toscana und das Naturhistorische Museum Wien liehen insgesamt 23 Negauer Helme aus dem großen Helmdepot von Vetulonia – Mura dell’Arce. Diese waren in der Ausstellung den 23 erhaltenen Negauer Helmen aus dem Depot von Negau-Ženjak gegenübergestellt. Die Möglichkeit, das Negauer Depot erstmals seit der Auffindung vor über 200 Jahren geschlossen zu präsentieren, ließ auf Anregung des Kurators dank der Zustim-

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mung der Leihgeber nach dem Ende der Ausstellung eine digitale Gesamtaufnahme des Negauer Helmdepots durch die Innsbrucker Fotografin Andrea Frischauf zu, die Verwertungsrechte dafür lie- gen ausschließlich bei den fünf Leihgebern: Kunsthistorisches Museum Wien – Antikensammlung, Universalmuseum Joanneum , Staatliche Antikensammlungen und Glyptothek München, Staat- liche Museen zu Berlin – Antikensammlung und Slowenisches Nationalmuseum Ljubljana.

Die Gesamtorganisation der Leihgabenrücktransporte oblag Kathrin Sandrini von der Innsbrucker Kunstspedition MuseumsPartner, von Seiten des Ferdinandeums betreute Veronica Barbacovi Kuriere aus Italien. Die sammlungsbezogenen Restauratoren Heidemarie Fritz und Silvia Kalabis protokollier- ten den Zustand von Leihgaben, Anton Höck und Gerhard Lochbihler besorgten die Rücktransporte zu Tiroler Leihgebern. Die Umsetzung des Rahmenprogramms zur Ausstellung – Überblicks- und Kinderführungen, Kinder- werkstatt und Familienrundgang – erfolgte durch das Team der Besucher-Kommunikation um Ange- lika Schafferer. In elf Führungen vermittelte Wolfgang Sölder das breit gefächerte Spektrum der Waffenweihungen und -opfer sowie die unterschiedlichen Beweggründe zu deren Durchführung in prähistorischer und römischer Zeit, in Spezialführungen beleuchteten die Kooperationspartner Univ.- Prof. Dr. Alessandro Naso Waffenweihungen in Italien (24. Jänner) und Univ.-Prof. Dr. Markus Egg eisenzeitliche Waffenweihungen (31. Jänner).

Anlässlich der von Univ.-Prof. Dr. Alessandro Naso im Zentrum für Alte Kulturen organisierten Ta- gung „Waffen für die Götter – Waffenweihungen in Archäologie und Geschichte“ (6. bis 8. März) lud das Ferdinandeum die Tagungsteilnehmer zum abendlichen Ausstellungsrundgang mit Buffet, Direk- tor Dr. Wolfgang Meighörner und der Dekan der Philosophisch-Historischen Fakultät ao. Univ.-Prof. Mag. Dr. Klaus Eisterer, Universität Innsbruck, unterstrichen in Grußworten den Stellenwert der wis- senschaftlichen Zusammenarbeit beider Institutionen.

Eröffnung am 6. Dezember 2012, Begrüßung: Direktor Wolfgang Meighörner; zur Ausstellung: Wolf- gang Sölder; Grußworte der Kooperationspartner: Univ.-Prof. Dr. Alessandro Naso, Institut für Ar- chäologien an der Universität Innsbruck, und Univ.-Prof. Dr. Markus Egg, Direktor der Abteilung Vorgeschichte im Römisch-Germanischen Zentralmuseum Mainz; Eröffnung: Prof. Dr. Werner Plun- ger, Vorsitzender des Vorstandes des Vereins Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum. Zur Ausstellung erschien eine umfassende, reich bebilderte Begleitpublikation (280 Seiten), ISBN 978-3-900083-40-3. Die Ausstellung mit Design vom büro münzing | designer+architekten bda, Stuttgart, wurde mit inter- nationalen Preisen ausgezeichnet – dem „Red Dot Award: Communication Design 2013“ in der Kate- gorie Event Design, dem „Focus Gold“ in der Kategorie Public Design des Internationalen Designprei- ses Baden-Württemberg Focus Open 2013 sowie dem „DDC Award“ in der Kategorie Architektur/ Raum des Deutschen Designer Clubs beim Wettbewerb „Gute Gestaltung 14“.

Leihgaben Für Ausstellungen im In- und Ausland wurden zur Verfügung gestellt: ithyphallische Boxerfigürchen vom Kultplatz Götzenacker in Landeck – Perjen für Die Welt der Kelten. Zentren der Macht – Kost­ barkeiten der Kunst (Stuttgart, Kunstgebäude Stuttgart und Landesmuseum Württemberg, 15. Sep- tember 2012 bis 17. Februar 2013), mittelsteinzeitliche Artefakte vom Tuxer Joch und mittelbronze- zeitliche Lochhalsnadel vom Schmirner/Tuxer Joch für Wunderalpen (Tux, Mehlerhaus, 11. Jänner bis 26. März 2013), das Marmorreliquiar und die Silberpyxis von Sanzeno – Santa Maddalena aus dem 5. Jh. n. Chr. für A.D. 313 – Von Carnuntum zum Christentum (Bad Deutsch-Altenburg, Museum Carnuntinum, 20. März bis 5. Juli 2013) und CREDO – Christianisierung Europas im Mittelalter (Paderborn, Diözesanmuseum – Museum in der Kaiserpfalz – Städtische Galerie am Abdinghof, 26. Juli bis 3. November 2013), Grabbeigaben aus den spätbronzezeitlichen Brandgräberfeldern in

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Völs für Völs in vor- und frühgeschichtlicher Zeit (Völs, Museum Thurnfels, 26. Mai 2000 – laufend) und Fügen für Handwerkskunst (Rattenberg, Museum Nagelschmiedhäuser, 23. Juni 2011 – laufend), neuzeitliche Kleinfunde von St. Veit – Pfarrkirche hl. Vitus für Zeitreise Defereggen (St. Jakob in Defereggen, Talschaftsmuseum, 27. Oktober 2007 – laufend). Als Gegengabe für die von Direktor Dr. Franco Finotti aus der Schausammlung des Stadtmuseums von Rovereto für die Sonderausstellung „Waffen für die Götter. Krieger – Trophäen – Heiligtümer“ entnommenen Leihgaben wurden dort der Silexdolch und zwei Silexpfeilspitzen aus Trient, ein Lap- penbeil aus Isera sowie eine Zungensichel und ein Absatzbeil aus Rovereto für die Dauer der Ausstel- lung präsentiert.

Ausgrabung OG Vomp, KG Vomp, VB Schwaz, Parz. 3235/1 (Fiecht-Au) Rettungsgrabung, 15. April bis 11. Dezember Leitung: Wolfgang Sölder Ziel der Grabungskampagne 2013 im spätbronzezeitlichen Brandgräberfeld Vomp – Fiecht-Au (siehe zuletzt: Wolfgang Sölder: OG Vomp, in: Verein Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum (Hg.): Jahres- bericht 2012. Veröffentlichung des Vereins Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum, Innsbruck 2013, S. 20–26) war die Freigabe zur Verbauung des südlichen Drittels (ca. 2.400 m2) des im Zentrum der Nekropole gelegenen, gesamt ca. 6.500 m2 großen Grundstücks Nr. 3235/1 (Parzellierungsstand: De- zember 2013). Somit erstreckte sich ein Untersuchungsareal in Weiterführung der Forschungen 2012 auf den Westbereich der Nekropole am Böschungsfuß der Inntal-Autobahn A12 unmittelbar längs der Gasrohrleitung, deren Verlegung 1989 zur Entdeckung geführt hatte. Beendet wurden dort die Unter- suchungen der Steinkisten 58, 326, 350, 352, 354, 355 und 358, begonnen und abgeschlossen wurden die Steinkisten 365, 383 sowie die Urnengräber 361, 362, 367–377, 379, 381, 382, 384, 412–414, 416, 417 und Leichenbrandschüttungen 357, 363, 378. Aufgrund massiven Bodenfrostes im Dezember kön- nen die Untersuchungen des Steinkistengrabes 375 und des Urnengrabes 415 erst 2014 zu Ende geführt werden.

Bereits in der Frühphase der Freilegung des durchwegs aus größeren Geschiebesteinen errichteten Nordwest-Südost orientierten, 3,63 m langen und 3,07 m breiten, im Grundriss annähernd runden Grabhügels 352 (Abb. 4) lag die Vermutung einer antiken Beraubung der in einer sog. mannslangen Steinkiste eingebrachten Brandbestattung nahe. Zeichneten sich in der Grabhügelkuppe die westliche Langseite und die beiden Schmalseiten der Steinkiste verhältnismäßig deutlich, konnte die östliche Langseite hingegen nur im nördlichen Abschnitt gut erfasst werden: Größtenteils war sie durch den in

Abb. 4: Vomp, Grab 352, Planum I. Grabhügel über der Abb. 5: Vomp, Grab 352, Planum VIII. Steinkiste mit Steinkiste. Foto: TLMF auf der Grabsohle flächig verteiltem Leichenbrand und darauf deponierter Tonschale. Foto: TLMF

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der südlichen Hälfte von Osten erfolgten Eingriff – dieser reichte im Bereich der Südost-Ecke bis in die unterste Steinlage der Steinkiste – massiv gestört. Die einst auf dem von der Steinkiste ummantel- ten Holzeinbau verlegten Steine – sie bildeten dessen Abdeckung und die Kuppe des Grabhügels – fehlten als kompaktes Versturzpaket im Inneren der Grabkammer in der südlichen Hälfte und im Zentrum. Im Bereich der südlichen Schmalseite deutete eine horizontale große Phyllitplatte noch das ehemalige Niveau der Steinabdeckung der Holzkammer an, die Unterkante lag ca. 36 cm über der Sohle der Grabkammer und vermittelte somit deren ungefähre Höhe. Im nördlichen Drittel füllte mas- siver Steinversturz das Innere der Steinkiste, er überlagerte eine vor der nördlichen Schmalseite depo- nierte, durch den Verbruch der Kammerdecke zerscherbte und verdrückte Schale (Abb. 5); der Ver- bruch musste somit erfolgt sein, als das Kammerinnere noch nicht einsedimentiert worden war. Dem Befund nach konzentrierte sich die Beraubung offensichtlich nur auf die südliche Hälfte und den Zentralbereich der Steinkiste. Über der mit flachen Steinen ausgelegten Grabsohle verteilte sich der Leichenbrand homogen in der gesamten südlichen Hälfte – mit Ausnahme im Bereich der Südost-Ecke – sowie in der nördlichen Hälfte der Grabkammer, dort partiell bis zur nördlichen Schmalseite, die Tonschale stand darauf. Der Umstand, dass der Leichenbrand nicht unmittelbar den Steinen der Grab- sohle, sondern einem durchschnittlich 2–3 cm dünnen Lehmsedimentbändchen auflag, nicht in die Steinfugen der Grabsohle eingedrungen war und über diese hinweg strich, wies auf die Verlegung vermutlich eines Brettes hin, auf welchem man die kalzinierten Knochen flächig verteilt hatte. In der südlichen Hälfte war der Leichenbrand mit teils geradem Kantenverlauf scharf konturiert – einerseits parallel zur Innenkante der südlichen Schmalseite, andererseits parallel zur westlichen sowie partiell längs der östlichen Langseite der Steinkiste. Er lag somit einst den vertikalen Wänden des Holzeinbau- es an, wodurch sich eine Innenbreite der Holzkammer von ca. 34 cm erschließen ließ. In der Längsach- se verteilte sich der Leichenbrand von dessen Süd- bis zur Nordkante auf 84 cm und vermittelte somit die geringste Innenlänge der Grabkammer. Wie stets ließen sich die Innenmaße der Steinkiste nur bedingt erschließen: Infolge des Eingriffes und durch Vermorschung des Holzeinbaues setzten und verschoben sich die zur Grabgrubenwand verbauten, die Steinkiste bildenden Geschiebe- und Bruch- steine, insbesondere auch die senkrecht positionierten plattigen Bruchsteine an den Schmalseiten. So- mit können die Innenbreite von 39 cm und die Innenlänge von ca. 1 Meter nur ungefähre Richtwerte für die Maße der Grabkammer sein, die Steinkiste selbst wies eine Außenlänge von 1,67 m und eine maximale Außenbreite von 1,30 m auf. Tongefäßbruchstücke streuten auf unterschiedlichen Höhen vom östlichen Grabhügelbereich in die südliche Hälfte und ins Zentrum der Steinkiste bis auf den dort flächig deponierten Leichenbrand. Die Position der Keramikbruchstücke lässt vermuten, dass die anlässlich der Beraubung zerstörten Tonge- fäße am Ostrand des Raubloches deponiert und anschließend teilweise zusammen mit zuvor abge- räumten Steinen des Grabhügels bzw. der Steinkiste in das Raubloch zurückgeworfen worden waren: So lag beispielsweise die Standfläche mit Wandansatz von einem bauchigen Gefäß verkehrt im Inne- ren der Steinkiste deutlich über dem Leichenbrand zwischen den Steinen, eine Wandscherbe mit Hals­ ansatz vermutlich von einem Henkeltopf befand sich nahezu horizontal auf der Gefäßaußenseite lie- gend im östlichen oberen Randbereich des Raubloches. Im umgebenden Außengelände des Grabhügels zeichnete sich an der Nord- bzw. Nordwestseite wenig über dessen Basisniveau ein Horizont aus teils locker, teils dicht und unregelmäßig liegenden Steinen ab, deren Interpretation als Abraum der Hügelkuppe bzw. der Decksteine des Holzeinbaues nahe liegt. Die Beraubung musste zu einem Zeitpunkt erfolgt sein, als die Basis des Grabhügels bereits etwas mit versandetem Lehm einsedimentiert worden war, wobei die Zeitspanne dieser Einsedimentation im Augenblick nicht bestimmt werden kann. Einen Hinweis könnte möglicherweise das an der Westseite des Grabhügels geborgene Urnengrab 353 (Abb. 6) bieten: Die Anlage dieser Brandbestattung musste zu einem Zeitpunkt erfolgt sein, als der Grabhügel mit einer Mindesthöhe von 41 cm bereits zu drei Viertel seiner Höhe einsedimentiert und der nach der Beraubung verbliebene Kuppenrest gerade noch sichtbar war: Die in das stark versandete Lehmsediment eingetiefte Grabgrube 353 zeichnete sich bei der Freilegung nicht – nach Deponierung der Urne und Abdeckung mit einem möglicherweise auf ei-

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Abb. 6: Vomp, Grab 353, Planum I. Unmittelbar westlich Abb. 7: Vomp, Grab 354, Planum V. Steinkiste mit flä- der Flanke von Grabhügel 352 eingebrachte Urnenbe- chig deponiertem Leichenbrand und Henkeltopfbei­ stattung mit verbrochenem Deckstein. Foto: TLMF gabe. Foto: TLMF nem Brett verlegten flachen Geschiebestein als Grabmarkierung war die Grube nicht mit Brandschutt, sondern mit dem Aushubmaterial verfüllt worden. Die Urnenschulter verbrach ins Gefäßinnere, infol- gedessen der Deckstein nachsackte; die Oberkante des 10 cm unter dem höchsten Niveau des Grabhü- gels gelegenen Decksteins kann somit den Gehhorizont zur Zeit der Anlage des Urnengrabes nur an- deuten. Die an die Nordwestseite von Grabhügel 352 im Zuge der Beraubung der Steinkiste verworfe- nen Steine waren bei Anlage des Urnengrabes 353 bereits einsedimentiert und nicht mehr sichtbar. Auch beim Steinkistengrab 352 ist davon auszugehen, dass der darüber errichtete Grabhügel nicht mit Bodenmaterial überschüttet war. Einen diesbezüglichen Hinweis boten die vom Grabhügel abgerollten Steine, die sich im umgebenden Außengelände an dessen Basis bzw. – nach Einsedimentation durch Hochwässer des nahen Inns – in etwas höherer Lage befanden.

Nordwestlich von Grabhügel 352 war in den stark versandeten Lehm und darunter anstehenden feinen Schotter bzw. Sand die durchschnittlich 1,56 m lange, 0,72 m breite, annähernd Nordwest-Südost ori- entierte rechteckige Grabgrube für die aus größeren Geschiebesteinen und plattigen Bruchsteinen ge- baute Steinkiste 354 abgetieft worden. Die Steinkiste (Abb. 7) ummantelte einst einen ca. 1,17 m lan- gen, ca. 0,41 m breiten Holzeinbau. Ein dünnes Lehmsedimentband vermittelte auch hier die Ausklei- dung der Grabgrubensohle vielleicht mit einem Brett, der Leichenbrand verteilte sich darauf in der südlichen Hälfte mit scharfen, gerade verlaufenden Konturen parallel einerseits zur südlichen Schmal- seite, andererseits zur westlichen und östlichen Langseite, in der nördlichen Hälfte fächerte er aus. Dessen scharfe Kanten mit geradem Verlauf belegen wie bei Grab 352, dass der Leichenbrand nicht in einem organischen Behältnis, sondern flächig und an den Wänden der Holzkammer anliegend einge- bracht worden war. Vor der nördlichen Schmalseite der Steinkiste befand sich ein mehr oder weniger intakter Henkeltopf. Diesen überdeckte teilweise eine große flache Steinplatte, die einst wohl auf der Holzdecke des Grabbaus verlegt worden war. Die Einsedimentation des Kammerinneren musste noch vor Vermorschung der Kammerdecke erfolgt sein; darauf wies auch der ca. 4 cm dünne Sedimentho- rizont zwischen Mundsaum und Plattenunterkante, andernfalls wäre bei Verbruch der Holzdecke der Henkeltopf durch das Gewicht der Steinabdeckung verdrückt worden. Ausschließlich über der nördli- chen Schmalseite und etwas in den nördlichen Bereich der Steinkiste hineinragend war die wenig über den Grabbau hinausgreifende maximal zweilagige Steinabdeckung fassbar (Abb. 8). Konträr dazu er- wies sich die Befundlage in der südlichen Hälfte der Steinkiste: Die oberste Lage der östlichen Langseite fehlte partiell, die hochkant gestellten flachen Basissteine waren in diesem Bereich durch das Gewicht darüber verlegter Steinlagen stark ins Innere geneigt verdrückt, in der Grabkammer be- fand sich kein Versturz der Grabkammereindeckung, lediglich zwei Kalksteine ruhten inmitten des Leichenbrandes auf der Grabsohle. Die scharfen Kanten des Leichenbrandes parallel zur westlichen

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bzw. östlichen Langseite erschlossen eine lichte Breite der Grabkammer von maximal 38 cm bzw. mindestens 32 cm, deren lichte Länge wird bei ca. 1 Meter gelegen haben. Im Bereich der westlichen Langseite wies die Leichenbrandkante zu den Innenseiten der Basissteine der Steinkiste einen Abstand von 7–9 cm auf, dieser vermittelt die ungefähre Stärke der für die Grabkammer verwendeten Bauhölzer. Aus dem Befund kann geschlos- sen werden, dass sich die Beraubung – wie in Grab 352 – nur auf den südlichen Bereich und das Zentrum der Steinkiste konzentrierte, Abb. 8: Vomp, Grab 354, Planum I. Steinkiste mit nur teil- aufgrund der erhaltenen Keramik der nördli- weise erhaltender Steinabdeckung der Grabkammer. Foto: che Bereich offensichtlich vom massiven Ein- TLMF griff verschont blieb. Unter Berücksichtigung der noch ausständigen Sichtung der en bloc geborgenen Leichenbrände der Bestattungen 352 und 354 muss festgestellt werden, dass aus beiden Gräbern keine Bronzebeigaben vorliegen. In unberaubten Gräbern sind diese oftmals auf dem Leichenbrand deponiert. Zu- mindest im Steinkistengrab 352 deutet ein kleines Bruchstück einer Nadel auf eine Scheiterhaufenbeigabe hin.

Im Juli des Berichtsjahres wurde in Abspra- che mit dem Grundeigentümer Land Tirol/ Tiroler Bodenfonds vertreten durch Dr. Rein- hard Huber im Nordostbereich der Restfläche Abb. 9: Vomp, Grab 395, Planum I. Aus einer Steinlage ge- von Grundstück 3235/1 ein ca. 25 x 25 m2 gro- baute Steinkiste. Foto: TLMF ßes Areal geöffnet. Es grenzt im Norden an Grundstück 3236/4 (Firma Messer Austria GmbH), im Osten an die das Gewerbegebiet erschließenden Straße (Gst. 3235/3). Eine Er- weiterung dieser Fläche in westliche Rich- tung bis zum Böschungsfuß der Autobahn wird – entsprechend der vom Grundeigentü- mer gewünschten Teilung der ca. 4.100 m2 großen Restfläche in zwei annähernd gleich große, mit Längsachse West-Ost gerichtete Grundstücke – im kommenden Jahr erfolgen. Entsprechend den Erwartungen aufgrund der Forschungen vergangener Jahre auf den im Norden und Osten angrenzenden Grundstü- cken setzt sich hier eine in der südöstlichen Peripherie der Nekropole gelegene Kernzone von Urnengräbern und locker zueinander lie- Abb. 10: Vomp, Grab 407, Planum II. Zylinderhalsurne, auf genden Steinkistengräbern fort. 14 Urnengrä- der Schulter mit Fingertupfenleiste verziert. Foto: TLMF ber (Nr. 387, 390–392, 394, 396, 399, 401,

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402, 405, 407–410) und 3 Steinkisten (Nr. 386, 388, 395) wurden vollständig untersucht. Aufgrund massiven Bodenfrostes können jeweils im ersten Planum dokumentierte weitere 4 Steinkisten- (Nr. 385, 389, 400, 403) und 6 Urnengräber (Nr. 393, 397, 398, 404, 406, 411) erst 2014 abgeschlossen werden; zur Wintersicherung wurden sie mit Sand zugeschüttet. In diesem als Ostareal bezeichneten Abschnitt sind die Steinkisten nicht mit Grabhügeln überdeckt. Für die im Berichtsjahr untersuchten war die geringe Eintiefung in den anstehenden Schotter und eine daraus resultierende Bauweise in nur wenigen Steinlagen kennzeichnend, bisweilen wirkten sie wenig sorgfältig errichtet. Die Frage, ob sich darin beispielsweise der soziale Status der Verstorbenen oder eine Änderung im Grabbau widerspiegelt, die geringe Eintiefung möglicherweise auch im jahreszeit- lichen Kontext steht, ist im Augenblick nicht zu beantworten. Die lediglich aus einer Steinlage gebau- te Steinkiste 395 (Abb. 9) wies als Grabsohle anstehenden Schotter auf, Leichenbrand fehlte sowohl als Konzentration als auch als flächige Einstreuung, somit wird man hier – wie für die Nekropole mehrfach belegt – einen Kenotaph vermuten und das auf der Grabsohle deponierte Bruchstück einer Schale als symbolische Beigabe deuten.

Die Urnengräber markierte zumeist ein flacher Deckstein, der direkt auf dem Mundsaum des Leichen- brandbehälters oder vielleicht auf einem Brett lag, bisweilen verbrach er ins Gefäßinnere. Die Urne wurde in der in den Schotter eingetieften, oftmals mit Brandschutt vom Scheiterhaufen verfüllten Grabgrube mit oder ohne Steinsetzung deponiert (Abb. 10). Der Brandschutt enthält etwas Leichen- brand, bisweilen kleine Bruchstücke verbrannter Bronzen oder Bronzeschmelze, er scheint vor der Deponierung durchsucht worden zu sein. Seicht im Boden liegende Urnen weisen Störungen vermut- lich infolge landwirtschaftlicher Nutzung auf, etwa jene von Grab 394, die stark zerscherbt und ver- schliffen nur unterhalb des Bauchumbruches erhalten ist; bisweilen liegt Neuzeitliches direkt auf Spät- bronzezeitlichem. Zumeist gut erhalten sind tief in den anstehenden Schotter eingebrachte Urnen. Beigaben deponierte man in der Regel in der Urne, sie entziehen sich somit vorläufig der Kenntnis: Generell werden Urnen – wie auch die keramischen Beigaben in Steinkistengräbern – en bloc gebor- gen (Abb. 11). Wie in den vergangenen Jahren wurde die Rettungsgrabung in erster Linie von der Tiroler Landes- museen-Betriebsgesellschaft finanziert und mit einer Subvention des Bundesdenkmalamtes wesent- lich unterstützt. Dankenswert stellte Bürgermeister Karl-Josef Schubert, Gemeinde Vomp, den ge- meindeeigenen Baucontainer auch in diesem Jahr wiederum kostenfrei zur Verfügung. Mit Abschluss der Grabungskampagne 2013 wurden gesamt 417 Gräber seit Beginn der Untersuchungen 2005 er- fasst, knapp die Hälfte des Friedhofareals ist untersucht. Die Funde gelangten in das Tiroler Landesmuseum Ferdi- nandeum und werden in der sammlungseigenen Restaurie- rungswerkstätte restauriert.

Abb. 11: Vomp, Grab 407. Blockbergung der Zylinderhalsurne. Foto: TLMF

27 Vor- und Frühgeschichtliche und Provinzialrömische Sammlungen

Restaurierung Auf der Rettungsgrabung in Vomp unterstützte Gerhard Lochbihler als Grabungstechniker wesentlich die Befunddokumentation, Fundaufnahme und -bergung, er widmete sich der Archivierung und in den Frischfundedepots der Ordnung der Neuzugänge. Heidemarie Fritz und Silvia Kalabis führten an Frischfunden aus der Nekropole stabilisierende konservatorische Maßnahmen durch, ihre Arbeits- schwerpunkte lagen u. a. in der Restaurierung von keramischen und bronzenen Beigaben aus den Steinkisten- und Urnengräbern 136–138, 343 und 388. Weiters wurden zahlreiche Kleinfunde aus Metall, Glas und Keramik inventarisiert und archiviert, u. a. von Schönwies und in den Werkstätten des Römisch-Germanischen Zentralmuseums Mainz res- taurierter Grabkomplexen im Rahmen des Kooperationsprojektes „Wörgl – Egerndorfer Feld“ mit Prof. Dr. Markus Egg. Gefärbte Kunstharzkopien erstellte man für die von Prof. Dr. Thomas Stöllner, Institut für Archäolo- gische Wissenschaften an der Ruhr-Universität Bochum, geplante Wanderausstellung „Schätze der Alpen“ (u. a. Weihefundkomplex von Ried im Oberinntal, Gussformen von Wiesing – Buchberg und Faggen – Kiahbichl, bronzene Beigaben aus den Brandgräbern der Nekropolen Innsbruck – Mühlau und Vomp – Fiecht-Au), für das Museum Thurnfels in Völs (Armreifen aus zerstörten Brandgräbern der Nekropole Völs), für das Mehlerhaus in Tux (Lochhalsnadel vom Schmirner Joch) und für das Museum Glocknerhaus Kals (Denar des Septimius Severus von Innsbruck – Wilten). Veronica Barbacovi, Sabrina Buchebner, Günter Gmeiner, Karl Heinz Larcher und Gerald Ostermann schlämmten an Regentagen Grubenverfüllungen von Urnengräbern und Bodenmaterial aus dem In- nern von Steinkisten und sortierten daraus u. a. Leichenbrände aus.

Veröffentlichungen Höck, Anton: Zur Ringfibel mit seitlich aufgerollten Enden, in: Grabherr, Gerald/Kainrath, Barbara/ Schierl, Thomas (Hg.): Verwandte in der Fremde? Fibeln und Bestandteile der Bekleidung als Mittel zur Rekonstruktion von interregionalem Austausch und zur Abgrenzung von Gruppen vom Ausgreifen Roms während des 1. Punischen Krieges bis zum Ende des Weströmischen Reiches. Akten des Inter- nationalen Kolloquiums Innsbruck 27. bis 29. April 2011 (= Innsbrucker Klassisch-Archäologische Universitätsschriften 8), Innsbruck 2013, S. 333–399. Höck, Anton: Bruchstück eines Sarkophags, 1. Hälfte 3. Jahrhundert n. Chr., in: Meighörner, Wolf- gang (Hg.): Kurios und merkwürdig. Aus den Sammlungen des Ferdinandeum (= Tiroler Landesmuse- um Ferdinandeum, Studiohefte 15), Innsbruck 2013, S. 18–19. Sölder, Wolfgang: Randleistenbeile vom Typ Salez, in: Meighörner, Wolfgang (Hg.): Kurios und merk- würdig. Aus den Sammlungen des Ferdinandeum (= Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum, Studio- hefte 15), Innsbruck 2013, S. 14–15. Sölder, Wolfgang: Rechter Fuß einer Mumie, in: Meighörner, Wolfgang (Hg.): Kurios und merkwür- dig. Aus den Sammlungen des Ferdinandeum (= Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum, Studiohefte 15), Innsbruck 2013, S. 16–17. Sölder, Wolfgang: Das Schwert aus Hatting, in: ferdinandea 24, 2013, S. 12. Sölder, Wolfgang: Vor- und Frühgeschichtliche und Provinzialrömische Sammlungen, in: Verein Tiro- ler Landesmuseum Ferdinandeum (Hg.): Jahresbericht 2012. Veröffentlichung des Vereins Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum, Innsbruck 2013, S. 14–29.

Erwerbungen OG Zams, KG Zamserberg, VB Landeck, Zammerberg – Gst. 22 Lesefunde von Mag. Helga Marchhart und Franz Neururer nach Humusabhub auf Gst. 22 für die De- ponierung des Aushubmaterials vom Bau des an der Zammerbergstraße westlich von Rifenal gelege- nen Parkplatzes: Tongefäßbruchstücke (überwiegend unverzierte Wandscherben, Henkelfragment), Arbeitssteine, Tierknochen, kalzinierter Knochen Bronzezeit

28 Vor- und Frühgeschichtliche und Provinzialrömische Sammlungen

Lit.: Rundschau – Oberländer Wochenzeitung, Ausgabe Landeck Jg. 25, 2008, Nr. 2, S. 1 und 4 (9. Jänner). Inv.-Nr. U 19.308 (Geschenk von Mag. Helga Marchhart, Innsbruck, und Franz Neururer, Wenns) OG Kirchbichl, KG Kirchbichl, VB Kufstein, Grattenbergl Kleinfunde der 1995 von Dr. Robert Krauß durchgeführten Sondierung: u. a. Rand- und Wandbruchstücke von Tongefäßen, Hüttenlehm, Schleif-, Wetz-, Arbeitssteine, Tierknochen Bronzezeit, Eisenzeit, Neuzeit Inv.-Nr. U 19.312 (Geschenk von Dr. Robert Krauß, Saalfelden) MG Vomp, KG Vomp, VB Schwaz, Fiecht-Au, Parz. 3235/1 Kleinfunde aus Keramik und Metall, Beigaben aus Urnen- und Steinkisten- gräbern der Rettungsgrabung des Ferdinandeums in der Nekropole ‚Fiecht- Au‘, 15. April bis 11. Dezember, Leitung: Wolfgang Sölder Späte Bronzezeit Lit.: siehe oben, Ausgrabungen Inv.-Nr. U 19.230 (wird vorhandenen Funden angeschlossen) MG Vomp, KG Vomp, VB Schwaz, Rißtal Tüllenlanzenspitze, Eisen (Abb. 12) Römerzeit/Frühe Kaiserzeit Inv.-Nr. U 19.311 (Ankauf durch den Verein Tiroler Landesmuseum Ferdi­nandeum)

OG Obernberg am Brenner, KG Obernberg am Brenner, VB Innsbruck Abb. 12: Vomp – Rißtal. Land, Pfarrkirche hl. Nikolaus Lanzenspitze, Eisen. Gotisches Architekturfragment Ankauf vom Verein Tiro- Neuzeit ler Landesmuseum Ferdi­­ Inv.-Nr. U 19.314 (Geschenk von Hermann Hilber, Völs) nandeum. Foto: TLMF OG Franzensfeste, Festung Franzensfeste, Südtirol, Italien Mauerziegel mit Reliefmarke KKF [Kaiser Königliche Fortifikation] verbaut 1834/36 im Vorwerk C, Gebäude X Neuzeit Inv.-Nr. U 19.313 (Geschenk von Dr. Martin Bitschnau, Innsbruck) SG Innsbruck, KG Innsbruck Stadt, VB Innsbruck Stadt, Saggen, Schubertstraße 3 Doppelmuldenfalzziegel vom 1907 errichteten Gebäude Neuzeit Inv.-Nr. U 19.315 (Geschenk von Dr. Martin Bitschnau, Innsbruck) Gortyn (Gortys), Kreta, Griechenland Lesefunde von E. Nissler: Wandfragment von einem Großgefäß, Randfragment einer Schüssel, Henkelfragment, Keramik Unterschiedliche Zeitstellung Inv.-Nr. U 19.309 (aus dem Legat E. Nissler, übergeben von Kustos Gerhard Tarmann) Umgebung von Klein-Petra (Siq al-Barid), Jordanien Lesefunde von E. Nissler: Boden einer Amphore, Keramik; Steinartefakt Unterschiedliche Zeitstellung Inv.-Nr. U 19.310 (aus dem Legat E. Nissler, übergeben von Kustos Gerhard Tarmann)

29 Ältere Kunstgeschichtliche Sammlungen

Ältere Kunstgeschichtliche Sammlungen Kustodin Dr.in Eleonore Gürtler

Allgemeines Auch 2013 gehörten zu den Tätigkeiten der Älteren Kunstgeschichtlichen Sammlungen u. a. die Bear- beitung fachspezifischer mündlicher und schriftlicher Anfragen, die Abwicklung von Leihansuchen und Fotobestellungen, die Beratung von Universitätsangehörigen und MuseumskollegInnen bei wis- senschaftlichen Recherchen, die Inventarisierung der Neuerwerbungen sowie die Betreuung der Schausammlung und der Depots.

Inventarisierung Abgesehen von den Neuzugängen wurden Objekte aus dem Adeligen Damenstift in Innsbruck, die als Leihgaben des Landes Tirol in die Kunstgeschichtlichen Sammlungen gelangten, rückwirkend (63 Inventarnummern) durch Claudia Mark und Christina Zenz inventarisiert.

Bestandspflege In Absprache mit der Leitung der Restaurierungswerkstätten erfolgten konservatorische und restaura- torische Maßnahmen an folgenden Gemälden, Skulpturen und kunstgewerblichen Objekten: Jan Cor- nelisz. Vermeyen, König Ferdinand I. und Königin Anna von Ungarn; Schwäbischer Meister, Altarflü- gel mit der Geburt Christi (Vorderseite) und der Anbetung der Könige (Rückseite); Ulrich Glantsch- nigg, Die Heiligen Drei Könige bei der Krippe; Habsburger Meister, Türkenfamilie; Kaspar Jele, Sammelpater; August Podesta, Landschaft im Eisacktal (Blick zur Sella); Jan van der Heyden, Stillle- ben mit Bibel und Globus; Marx Reichlich, Kaufmann mit Wachstafelbuch; Louis Eysen, Meraner Bauern beim Kartenspiel; August Pezzey d. J., Feuersbrunst, brennendes Schloss am Meer; Christoph Amberger, 11-jähriges Mädchen und 15-jähriges Mädchen; Art des Jean Etienne Liotard, Kaiserin Maria Theresia; Anton Kern, Susanna im Bade; Hans Maler, Anna von Ungarn; Tiroler Maler, Erzher- zog Ferdinand II.; Hans Ulrich Jegli, Stifterscheibe des Michel Müller Eichmüller; Josef Lang, Stein- schnitte; Simon Troger, Chronos und Veritas; Deutsch, Kassette; Galakleidung (Gehrock, Weste und Hose) des Josef Nikolaus Graf Hendl zu Goldrain, Kastelbell und Jufahl [Juval]. Im Rahmen von Forschungsaufträgen wurden an den Instituten für Konservierung und Restaurierung der Akademie der bildenden Künste Wien und der Universität für angewandte Kunst Wien folgende Werke konserviert und restauriert: Jörg Lederer, Marientod-Gruppe; Daniel Mauch, Nonnengruppe, Leihgabe Kunsthistorisches Museum, Sammlungen Schloss Ambras; Niklas Türing, zwei Wappenen- gel und ein Tänzer von der linken Ecke des Söllerbaues des Goldenen Dachls.

Bestandsüberprüfung Die sogenannte Elfenbeinsammlung (324 Inventarnummern) wurde von Claudia Mark einer Inventur und Standortkontrolle unterzogen und hinsichtlich der Lagerung überprüft.

Elektronische Bestandserfassung Bis auf einen geringen Teil eines wegen der platzsparenden Deponierung derzeit unzugänglichen Alt- bestands sind alle Kunstwerke der Älteren Kunstgeschichtlichen Sammlungen und auch die der Sammlung für Moderne digital erfasst (MBox). Dabei handelt es sich um mehr als 10.000 Gemälde, Skulpturen, Installationen und kunstgewerbliche Objekte. Wesentliche Arbeitsschwerpunkte bildeten auch 2013 wieder die wissenschaftliche Recherche und der weitere Ausbau der digitalen Daten. Sie beinhalten Informationen zu Künstlern und Künstlerinnen, Lebensdaten und Biografien, Werktiteln, Datierungen, Maßen, Materialien, Arbeitstechniken, Signa-

30 Ältere Kunstgeschichtliche Sammlungen

turen, Bezeichnungen und Angaben zu Provenienzen, Daten und Arten der Erwerbungen sowie zur Literatur. Leihverkehr und Objektstandorte in Depots und Schausammlung werden in der Datenbank dokumen- tiert und verwaltet. Zudem erfassen die Mitarbeiterinnen der Restaurierungswerkstätten Konservierungs- und Restaurie- rungsarbeiten samt Fotodokumentationen. Seit 2006 wurden 95 Prozent der Bestände fotografiert und 48.466 Aufnahmen in die Datenbank ein- gestellt.

Ausstellung In der vom Kustos der Naturwissen- schaftlichen Sammlungen Gerhard Tarmann kuratierten Sonderausstel- lung „Kurios und merkwürdig. Aus den Sammlungen des Ferdinandeum“ (7. Juni 2013 bis 5. Jänner 2014) präsen- tierten die Älteren Kunstgeschichtli- chen Sammlungen die Galakleidung des Josef Nikolaus Graf Hendl zu Gol- drain, Kastelbell und Jufahl [Juval], Ende 18. Jahrhundert; ein dem Mono- grammisten IP zugeschriebenes Glie- derpuppenpaar, um 1525, und Gipsab- güsse erotischer Gemmen und Kameen in einer Buchattrappe, um 1810. Eleonore Gürtler, Claudia Mark und Maria Krall verfassten dazu die Ob- jektbeschriftungen und Kurztexte für die Begleitpublikation. Claudia Mark veranstaltete fünf Führungen (14. August, 26. Oktober – „Tag der offenen Tür“, 9. sowie 17. No- vember und 15. Dezember). Interessierter Besucher bei der Ausstellungseröffnung „Kurios und Leihgaben merkwürdig“: Vorstandsmitglied Dr. Bernhard Platzer vor der Ga- Für Ausstellungen im In- und Ausland lakleidung von Josef Nikolaus Graf Hendl. Foto: TLM wurden folgende Leihgaben zur Verfü- gung gestellt: • Angelika Kauffmann, Bildnis des Vaters der Malerin (Josef Johann Kauffmann) und Selbstbildnis in Bregenzerwälder Tracht für Heimat im Museum, Angelika Kauffmann und Schwarzenberg (Schwarzenberg, Angelika Kauffmann Museum, 3. Mai bis 27. Oktober). Im Gegenzug lieh das Gemeindeamt Schwarzenberg dem Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum für seine Schausamm- lung das Gemälde Anne Loudoun, Lady Henderson of Fordell von Angelika Kauffmann. • Sebastian Steiner (Stainer), König Artus für Ritter! Traum und Wirklichkeit (Innsbruck, Kunsthis- torisches Museum Sammlungen Schloss Ambras, 6. Juni bis 8. September) • Thomas Lang, Modell der Triumphpforte in Innsbruck; Alois Schönn, Auszug der Tiroler Studen- ten im Jahre 1848; Art des Jean Etienne Liotard, Kaiserin Maria Theresia; Tiroler Maler, Bildnis Kaiser Ferdinand I.; Johann Nepomuk Hueber, Erzherzog Ludwig Viktor als Hauptmann der Schützenkompagnie Sonnenburg-Wilten und ein Orden des Adeligen Damenstifts in Innsbruck für Tyrol goes Austria (Innsbruck, Zeughaus, 19. April bis 5. Oktober).

31 Ältere Kunstgeschichtliche Sammlungen

• Anton Kern, Susanna im Bade für Dreck (Innsbruck, Tiroler Volkskunstmuseum, 24. Mai bis 3. November). • Hans Maler, Anna von Ungarn für Europa Jagellonica 1386–1572. Kunst und Kultur Mittel­ europas zur Zeit der Jagiellonen (Potsdam, Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte, 1. März bis 16. Juni). • Joseph Anton Koch, Der Tiroler Landsturm anno 1809 für Napoleon et l’Europe (Paris, Musée de l’Armée, 27. März bis 14. Juli). • August Podesta, Landschaft im Eisacktal (Blick zur Sella) und Louis Eysen, Meraner Bauern beim Kartenspiel für WeinKunst. Weinland Südtirol in der Kunst (Eppan, Lanserhaus, 27. September bis 11. November).

Führungen „Die Erschaffung des Menschen im Atelier“ (Eleonore Gürtler, 5. Oktober 2013 – „Lange Nacht der Museen“) „Die Kopfbedeckung des Künstlers – praktisch oder extravagant?“ (Claudia Mark, 5. Oktober 2013 – „Lange Nacht der Museen“)

Publikationen Gürtler, Eleonore: Gliederpuppenpaar, um 1525, Monogrammist IP zugeschrieben, in: Meighörner, Wolfgang (Hg.): Kurios und Merkwürdig. Aus den Sammlungen des Ferdinandeum (= Studiohefte 15), Katalog Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum 2013, Innsbruck 2013, S. 26f. Krall, Maria: Galakleidung des Josef Nikolaus Graf Hendl zu Goldrain, Kastelbell und Jufahl [Juval], Ende 18. Jahrhundert, in: Meighörner, Wolfgang (Hg.): Kurios und Merkwürdig. Aus den Samm- lungen des Ferdinandeum (= Studiohefte 15), Katalog Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum 2013, Innsbruck 2013, S. 28f. Mark, Claudia: Das Bad, der Müll und das Museum. Assoziationen zur Reinheit und Unreinheit in der Kunst, in: Meighörner, Wolfgang (Hg.): Dreck, Katalog Tiroler Volkskunstmuseum 2013, Inns- bruck–Lana 2013, S. 42−51. Mark, Claudia: Abgüsse erotischer Gemmen und Kameen in einer Buchattrappe, in: Meighörner, Wolfgang (Hg.): Kurios und Merkwürdig. Aus den Sammlungen des Ferdinandeum (= Studiohefte 15), Katalog Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum 2013, Innsbruck 2013, S. 30f. Mark, Claudia: Ein „gerüst zuem spil“ des 20. Jahrhunderts. Lois Eggs Bühne für die Passionsspiele in Erl, in: Meighörner, Wolfgang (Hg.): Wissenschaftliches Jahrbuch der Tiroler Landesmuseen 6, Innsbruck 2013, S. 228−243. Mark, Claudia: Anna Stainer-Knittels Almblumenstrauß, in: ferdinandea. Die Zeitschrift des Vereins Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum 26 (November 2013 bis Jänner 2014), S. 12.

Erwerbungen

1. Gemälde Franz Hellweger, Jungfrau Maria, Öl auf Leinwand, 72,5 x 85 cm, undatiert und unsigniert, Inv.-Nr. Gem 2184 (Ankauf von SR Otto Reisinger, Innsbruck). Franz Hellweger, Sitzender männlicher Akt, Öl auf Leinwand, 29,7 x 20,3 cm, undatiert und unsig- niert, Inv.-Nr. Gem 2185 (Ankauf von SR Otto Reisinger, Innsbruck). Franz Hellweger, Männlicher Akt- bzw. Gewandstudie, Öl auf Leinwand, 50 x 20,4 cm, undatiert und unsigniert, Inv.-Nr. Gem 2186 (Ankauf von SR Otto Reisinger, Innsbruck). Franz Hellweger, Männlicher stehender Akt, Öl auf Leinwand, 60,7 x 36,9 cm, undatiert und unsigi- niert, Inv.-Nr. Gem 2187 (Ankauf von SR Otto Reisinger, Innsbruck).

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Markus Jestl (Modell), Johannes Stephan Schlögl Johannes Stephan Schlögl, Abguss der 1883 von Anto- (Guss), Modell der Porträtbüste Max Weilers an der Ost- nio Spagnoli geschaffenen Porträtbüste Jakob Philipp fassade des Ferdinandeums, 2011. Foto: TLM Fallmerayers an der Fassade des Ferdinandeums, 2009. Foto: TLM

Franz Hellweger, Männlicher Akt stehend, Öl auf Leinwand, 66,5 x 42,3 cm, undatiert und unsigniert, Inv.-Nr. Gem 2188 (Ankauf von SR Otto Reisinger, Innsbruck). Franz Hellweger, Gekrönte Madonna, Öl (?) auf Leinwand, 54,2 x 37,7 cm, undatiert und unsigniert, Inv.-Nr. Gem 2189 (Ankauf von SR Otto Reisinger, Innsbruck).

2. Plastik Markus Jestl (Modell), Johannes Stephan Schlögl (Guss), a) Modell der Porträtbüste Max Weilers an der Ostfassade des Ferdinandeums, 2011, Gips, H 61 cm, max. B 51 cm, max. T 33 cm b) Gussform der Porträtbüste Max Weilers, 2011, H 68,5 cm, B 44 cm, T 66 cm Inv.-Nrn. P 1217/a–b (Ankauf von Johannes Stephan Schlögl, Innsbruck). Johannes Stephan Schlögl, Abguss der 1883 von Antonio Spagnoli geschaffenen Porträtbüste Jakob Philipp Fallmerayers an der Fassade des Ferdinandeums, 2009, Gips, H 46 cm, max. B 57 cm, max. T 31 cm, Inv.-Nr. P 1218 (Ankauf von Johannes Stephan Schlögl, Innsbruck).

3. Kunstgewerbe Anna Stainer-Knittel, Schale mit Almblumenstrauß, Ölmalerei auf Alabaster, max. L 16,8 cm, max. B 8,9 cm, H 5,7 cm, signiert unter dem Dekor i.d. Mi.: Ana / Stainer Knittel, Inv.-Nr. K 1166 (Ankauf von Albert Mattersberger, Innsbruck).

33 Moderne Galerie und Graphische Sammlungen

Moderne Galerie und Graphische Sammlungen Kustos Dr. Günther Dankl

Die Haupttätigkeit bestand in der Vorbereitung und Durchführung der Ausstellungen „Lois Weinber- ger“ (17. Mai bis 27. Oktober), „Josef Schwaiger: Double booked“ (21. Juni bis 15. September), „Chris- toph Raitmayr: I see you from my window – Modelle und Zeichnungen “ (18. Oktober 2013 bis 5. Jänner 2014) und „arttirol: Kunstankäufe des Landes Tirol 2010 bis 2013“ (6. Dezember 2013 bis 26. Jänner 2014) (siehe S. 150–155)

Der international bekannte Künstler Lois Weinberger arbeitet an einem Netzwerk, welches den Blick auf Randzonen lenkt. Er versteht sich als Feldarbeiter und begann in den 1970er Jahren mit ethnopo- etischen Arbeiten, welche die Basis für seine künstlerische Auseinandersetzung mit dem Natur- und Zivilisationsraum bilden. Mit seiner Arbeit hat er die neue Debatte zu Kunst und Natur von den 1990er Jahren bis heute maßgeblich mitbestimmt. Ausgang seines künstlerischen Schaffens sind die sogenannten Ruderalpflanzen, d. h. jene Trümmer- flora, die sich als Erstbewuchs auf Schutthalden, Brachen und an Wegesrändern bildet. Als zentraler Begriff besetzt er symbolhaft ein weites Feld: Ruderal, das ist vom Menschen an den Rand gedrängte Natur und gleichzeitig Kulturfolger. In der Ausstellung im Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum präsentierte der Künstler in Tirol noch nie gezeigte Werke von den späten 1970er Jahren bis heute. Neben Zeichnungen, Texten, Fotografien, Skulpturen und Marginalien bildete die für die Regard Benin 2.0 in Benin (Westafrika) geschaffene installative Arbeit „Botanica“ mit einen Höhepunkt der Ausstellung. Als sichtbares Zeichen nach au- ßen gestaltete der Künstler auf der Balustrade des Ferdinandeums eine Installation mit Pflanzen. Der Personale endet mit aktuellen Arbeiten, die in seinem Atelier in Gars am Kamp entstanden sind. Zur Ausstellung erschien das Studioheft 14 mit einem Vorwort von Wolfgang Meighörner und einem Text von Günther Dankl sowie einer Fotodokumentation der Ausstellung (64 Seiten, ISBN 978-3- 900083-44-1). Das umfangreiche Rahmenprogramm zur Ausstellung beinhaltete Künstler- und Kura- torenführungen, Vorträge, Symposium zum Thema „Natur, Stadt, Raum“ sowie zahlreiche mu­ seumspädagogische Angebote.

In der österreichischen Gegenwartskunst markiert Josef Schwaiger eine Position, die sich seit den 1980er Jahren besonders intensiv mit dem Begriff „Malerei“ beschäftigt. Der Künstler reflektiert in seiner Arbeit die Systemfaktoren der Malerei, die er strukturell erörtert und auf differenzierte Anwen- dungsmöglichkeiten überprüft. In der Ausstellung gab Josef Schwaiger ausschnitthaft einen Überblick über sein malerisch-konzeptu- elles Werk. Im Studio des Ferdinandeum zeigte er sieben großformatige Bilder aus den letzten acht Jahren. Mit ihnen thematisiert Schwaiger generell die Rahmenbedingungen der Malerei ebenso wie den Prozess der Herstellung von Bildern. Gleichzeitig wirft Schwaiger aber auch die Frage auf, was ein Bild wiedergeben kann, ob es einen Inhalt transportiert oder doch nur seine eigene malerische Ober- fläche darstellt. Eigens für die Werkschau im Ferdinandeum hat Schwaiger eine Raumarbeit mit offenem Ergebnis geschaffen. Über den Boden des „Malereiraums“ legte er Farbbahnen aus Klebefolien und überzieht diese mit einer Deckschicht, die das zugrundeliegende „Bild“ verschwinden lässt. Erst durch das Be- treten des Raumes brach die zerbrechliche Deckschicht auf und legte Schritt für Schritt ein Bild frei. Schwaiger wurde 1962 in Linz geboren und studierte von 1982 bis 1988 an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Salzburg. Der Künstler lebt und arbeitet in Wien.

34 Moderne Galerie und Graphische Sammlungen

Zur Ausstellung erschien das Studioheft 16 mit Beiträgen von Andreas Spiegl und Günther Dankl (64 Seiten, ISBN 978-3-900083-46-5). In einem eigenen Supplementheft wurde die Veränderung des „Malereiraums“ im Laufe der Ausstellung dokumentiert. Zur Ausstellung fanden Künstlergespräche am Beginn und am Ende der Ausstellung statt.

Der Tiroler Künstler Christoph Raitmayr zeigte in seiner Ausstellung unter dem Titel „I see you from my window“ fast ausschließlich 2013, somit aktuell geschaffene Werke. In ihnen blieb er dem Prinzip der auf niederen Sockeln platzierten Architekturmodelle, die er gemeinsam mit fotografischen oder bildnerischen Reproduktionen sowie Objekten zu bühnenbildartigen Ensembles arrangiert, treu. Die Vorbilder für seine Architekturmodelle entnimmt der Künstler einschlägigen Publikationen. Der Bogen der Vorlagen dafür reicht von amerikanischer Kolonialarchitektur bis hin zu Entwürfen für die Werkbundsiedlung Wien 1932. Einzeln auf Sockeln aus Karton oder in Gruppen auf farbigen Holzso- ckeln arrangiert, brachte Raitmayr diese mit aus dem Internet entnommenen Fotografien von Wolken, Wellen, Bäumen, Küsten- und Seelandschaften, Reproduktionen von Kunstwerken oder gegenständ­ lichen Accessoires in Beziehung. Raitmayr nahm damit den Häusern ihre Modellhaftigkeit und Sin- gularität und transformiert sie gleichsam zu Porträts persönlicher wie kollektiver Entwürfe. Aktuell für die Ausstellung hat der Künstler autonome Zeichnungen geschaffen, in denen er – eben- falls von architektonischen Vorbildern ausgehend – die in präzisen Linien zumeist in verkleinerter Form gesetzten Zitate mittels neuer Architekturteile oder Elemente verfremdet oder zerstört. Damit öffnete er einen weitreichenden Assoziationsbogen, der bekannte Wahrnehmungsmuster ebenso hin- terfragt wie neue Interpretationsweisen befragt. Christoph Raitmayr war 2012 Hauptpreisträger des Kunstpreises der Raiffeisen-Landesbank Tirol AG. Mit diesem Preis verbunden ist eine von der Raiffeisen-Landesbank geförderte Ausstellung im Ferdinandeum. Zur Ausstellung erschien das Studioheft 17 mit Beiträgen von Günther Dankl, Markus Neuwirth und Peter Weiermair (64 Seiten, ISBN 978-3-900083-48-9). Zur Ausstellung fanden Künstlergespräche und Führungen statt.

Mit der Ausstellung arttirol präsentierte das Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum die Sammlungs- ankäufe des Landes in den Jahren 2010 bis 2013. Den Empfehlungen einer aus Dr.in Beate Ermacora (Galerie im Taxispalais, Innsbruck), Prof. Bernhart Schwenk (Pinakothek der Moderne, München) und Dr. Günther Dankl (Tiroler Landesmuseum, Innsbruck) bestehenden Jury wurden Werke von in- ternational wahrgenommenen KünstlerInnen angekauft. Die gezeigten Arbeiten von Michael Clegg, Martin Guttmann, Markus Bacher, Günter Brus, Ernst Caramelle, Emanuel Damesch/David Rych, Werner Feiersinger, Michael Fliri, Heinz Gappmayr, Patrycja Germann, Bruno Gironcoli, Sabine Gro- schup, Thomas Hörl, Axel Hütte, Birgit Jürgenssen, Franz Kapfer, Anna Kolodziejska, Brigitte Ko- wanz, Christine S. Prantauer, Arnulf Rainer, Hubert Scheibl, Renée Stieger-Reuter, Johann Tinzl/ Stefan Flunger, Esther Stocker, Martin Walde und Franz West erweitern den bedeutenden Bestand der Sammlung des Landes Tirol. Zur Ausstellung erschien ein von der Kulturabteilung des Landes Tirol herausgegebener Katalog mit Beiträgen von Eva Badura-Triska, Günther Dankl, Ruth Haas, Claudia Mark und Florian Steininger (72 Seiten). Im Rahmenprogramm fanden mehrere Führungen statt.

2013 hat Dr. Günther Dankl wie bereits die Jahre zuvor an der Ankaufsjury des Landes Tirol mitge- wirkt, darüber hinaus wurde er in die Ankaufsjury des Bundeskanzleramtes berufen. Im Rahmen der Galerienförderung des Bundeskanzleramtes hat er die damit verbundenen Ankäufe getätigt. Diese wurden auf der Homepage der Tiroler Landemuseen veröffentlicht und zugänglich gemacht. Die weitere Jahrestätigkeit diente der Digitalisierung und Inventarisierung der Sammlungsbestände, der Durchführung der Fotoaufträge und des umfangreichen Leihverkehrs sowie der laufenden Beant- wortung der wissenschaftlichen Anfragen. Von Mitte Jänner bis Ende März 2013 wurde Dr. Dankl

35 Moderne Galerie und Graphische Sammlungen

dabei von Mag.a Rosanna Dematté unterstützt, die in diesen Monaten ein befristetes Dienstverhältnis erhielt. Mit April 2013 erhielt sie eine feste Anstellung im Umfang von 15 Stunden. Frau Dematté hat in dieser Zeit die gesamten Karteikarten der barocken Handzeichnungen, der Handzeichnungen der Niederländer, Italiener, Architekturzeichnungen in die M-Box übertragen und Bestandkontrollen durchgeführt. Im Mai/Juni hat Nadja Moosbrugger als Praktikantin mitgewirkt und begonnen, die Karteikarten der Handzeichnungen 19. Jahrhundert in die M-Box zu übertragen. Mag.a Isabelle Pedevilla hat im Rahmen eines Werkvertrags in der Zeit vom 1. April bis 30. September die 2012 vom Land Tirol erworbene Sammlung Kirschl inventarisiert und in die M-Box eingetragen. Zugleich hat sie auch ein Literaturverzeichnis erstellt und Nachforschungen über die Provenienz der einzelnen Werke angestellt. Im Oktober/November 2013 hat Mag. Helmuth Oehler ebenfalls in einem Werkver- trag den Nachlass Ludwig Schwarz inventarisiert und ab Dezember 2013 damit begonnen, das im Dezember erworbene Konvolut an Zeichnungen, Studien und Skizzen des Künstlers Franz Hellweger zu inventarisieren und in die M-Box einzutragen. Ab Oktober 2013 hat Frau Pedevilla als Karenzver- tretung von Frau Dematté deren Aufgabenbereiche und Tätigkeiten für die Graphischen Sammlungen übernommen.

Erwerbungen 2013

Gemälde Josef Arnold, Dom zu Temesvar, 1933, Pastellkreide auf Papier, 875 x 590 mm, Inv.-Nr. A/117 Geschenk von Frau Dr. Herta Arnold, Innsbruck, 7. Jänner 2013 Max Angerer, Berglandschaft, 1907, Öl auf Leinwand, 48 x 82,5 cm, Inv.-Nr. Gem/4617 Geschenk von RA Dr. Hermann Graus, Innsbruck, 25. März 2013 Annemarie Laner, Werkpaar aus der Serie „Pfaue“, 2008–2010, Fotoprint/ Plattendruck auf Bleifolie, Stanz- schrift (Schlaf und Speise von Paul Celan), je 85 x 85 x 5 cm, Inv.-Nr. Gem/4667/1–2 Ankauf von der Künstlerin, 13. Mai 2013 (€ 11.900,–) Lois Weinberger, Ohne Titel (Wurzel- kopf), 2005, Pigmentdruck auf Lein- wand kaschiert, Acryl, 150 x 100 cm, Inv.-Nr. Gem/4663 Geschenk von Lois und Franziska Weinberger, November 2013 Anton Christian, Was auch immer, 2013, Mischtechnik auf Leinwand, 89 x 60 cm, Inv.-Nr. Gem/4664 Anton Christian, Was auch immer, 2013, Mischtechnik auf Lein- Ankauf Galerie Goldener Engl, wand, 89 x 60 cm. Foto: TLM Hall i. T., November 2013 (€ 6.820,–)

36 Moderne Galerie und Graphische Sammlungen

Franz Hellweger, Martyrium des hl. Sebastian, Bleistift Franz Hellweger, Mariae Himmelfahrt, um 1864, Blei- auf Transparentpapier, 575 x 453 mm. Foto: TLM stift auf Papier, 311 x 207 mm. Foto: TLM

Grafiken Jan Wurm, Cafe, 2011, Mischtechnik auf Jupo, 280 x 355 mm, Inv.-Nr. W/425 Jan Wurm, Cafe, 2012, Mischtechnik auf Jupo, 355 x 280 mm, Inv.-Nr. W/426 Jan Wurm, Boxer, 2011, Mischtechnik auf Jupo, 280 x 355 mm, Inv.-Nr. W/427 Jan Wurm, Golfspieler, 2011, Mischtechnik auf Jupo, 355 x 280 mm, Inv.-Nr. W/428 Jan Wurm, Schifahrer, 2012, Mischtechnik auf Jupo, 355 x 280 mm, Inv.-Nr. W/429 Jan Wurm, Schifahrer, 2012, Mischtechnik auf Jupo, 355 x 280 mm, Inv.-Nr. W/430 Jan Wurm, Hochzeitspaar, 2012, Mischtechnik auf Jupo, 280 x 355 mm, Inv.-Nr. W/431 Jan Wurm, Eisläufer, 2011, Mischtechnik auf Jupo, 355 x 280 mm, Inv.-Nr. W/432 Geschenke von Frau Wurm, Berkely, Californien, Februar 2013 Hans Josef Weber-Tyrol, Album „Schleissheim (…)“ 1904–1908, 100 Landschaftskizzen, Aquarell, Bleistift, Kreide, Albumgröße 350 x 260 mm, Inv.-Nr. W/459 und Hans Josef Weber-Tyrol, Heft „Achensee“, 36 Landschaftsskizzen, Aquarell, Bleistift, Heftgröße 280 x 220 mm, Inv.-Nr. W/460 Ankauf von Herrn Ladurner, Eppan, August 2013 (gemeinsam € 12.000,–) Lois Weinberger, Stinkhütte, 1998, Wasserfarbe, Tusche, Bleistift auf Papier, 630 x 800 cm, Inv.-Nr. W/463 Ankauf vom Künstler, November 2013 (€ 6.000,–) Erwin Gross, Ohne Titel (Hommage an Joseph Anton Koch), 6 Collagen aus Stahlstichen, auf Karton aufgeklebt und gerahmt, je 430 x 520 mm (Karton), Inv.-Nr. G 1971/1–6 Ankauf Galerie Bernd Kugler, Dezember 2013 (€ 7.000,–) Franz Hellweger, Konvolut von Zeichnungen, Studien und Skizzen aus dem Nachlass von Franz Hellweger, Inv.-Nr. 19Jh/H/218–455 Ankauf von SR Otto Reisinger, Innsbruck, Dezember 2013 (€ 2.300,–)

37 Moderne Galerie und Graphische Sammlungen

Friedrich Gurschler, Engel von Jericho, 1974, Bronze. Foto: TLM

Plastik/Bronze Friedrich Gurschler, Engel von Jericho, 1974, Bronze, 105 x 82 x 12 cm, Inv.-Nr. B/685 Ankauf von Herrn Karl Oberhofer, Innsbruck, 17. Juni 2013 (€ 4.000,–) Lois Weinberger, Plant which makes faces (Dura), 2005, Tusche, auf Pergamin, Stechapfelsamen, Tischvitrine: Holz bemalt, Museumskarton, Stecknadeln, Glas, 200 x 50 x 70 cm, Inv.-Nr. P/2354 Geschenk von Lois und Franziska Weinberger, November 2013

38 Historische Sammlungen und Museum im Zeughaus

Historische Sammlungen und Museum im Zeughaus Kustodin Dr.in Claudia Sporer-Heis

Allgemeines Wie in den vorhergehenden Jahren konnten die Registrierungs- und Ordnungsarbeiten im Depot der Historischen Sammlungen fortgesetzt werden. Aufgrund des – Ende des Jahres – durchgeführten Wettbewerbs für das Sammlungs- und Forschungszentrum in Hall und den damit verbundenen kon- kreten Zeitplan müssen diese Tätigkeiten weiterhin zügig vorangetrieben werden, um eine klaglose Übersiedlung der Bestände sicherzustellen. Neben den allgemeinen Koordinations- und Organisationsarbeiten im Bereich der Historischen Sammlungen und des Museums im Zeughaus sowie der Bearbeitung fachspezifischer Anfragen und der Abwicklung des Leihverkehrs war die Kustodin vor allem mit der Kuratierung der Ausstellung „Tyrol goes Austria. 650 Jahre Tirol bei Österreich“ im Museum im Zeughaus, der Kuratierung eines zusätzlichen Bereichs über die Tiroler Kaiserschützen im DTP und der Mitarbeit an der sammlungs- geschichtlichen Ausstellung „Kurios und merkwürdig. Aus den Sammlungen des Ferdinandeum“ im Ferdinandeum sowie mit der Betreuung von DoktorandInnen und DiplomandInnen beschäftigt.

Personal Maria Moser konnte das Studium der Geschichte abschließen und erhielt nach Einreichung ihrer Dip- lomarbeit beim „Preis für frauen-/geschlechtsspezifische/feministische Forschung der Universität Innsbruck“ gemeinsam mit einer weiteren Absolventin der Geschichtswissenschaften den ersten Preis. Martin Lugger konnte – nach einer kurzen Pause – wiederum in Teilzeit in den Historischen Samm- lungen beschäftigt werden. Zwischen 3. Juni und 12. Juli absolvierte Tassilo Roeck ein Praktikum in den Historischen Sammlungen. Mitte des Jahres trat Angela Nimser, eine Mitarbeiterin, die lange Jahre vor allem im Aufsichtsbe- reich, aber auch an der Kassa des Zeughauses tätig war, in den wohlverdienten Ruhestand. Die Hauptaufgaben von Meinhard Neuner, Maria Moser und Martin Lugger bestanden in erster Linie in der Weiterführung der Ordnungs- und Inventarisierungsarbeiten der zahlreichen Neuerwerbungen und des alten Bestandes. Gerhard Raffl war wieder mit der Erstellung von großformatigen Scans und außerdem mit der Datenbankpflege hinsichtlich der gescannten Objekte der Historischen Sammlungen beschäftigt. Sonia Buchroithner konnte die Recherchen im Rahmen der Provenienzforschung in den Tiroler Landesmuseen erfolgreich fortsetzen. Die ehrenamtlichen MitarbeiterInnen in den Historischen Sammlungen Elisabeth Corazza, Brig. i. R. Ambros Eigentler und Prof.in Dr.in Andrea Gamper widmeten sich in gewohnt verlässlicher und effizi- enter Weise weiterhin wichtigen Arbeiten in den Sammlungen, wofür ihnen unser herzlicher Dank gebührt.

Zeughaus Im Frühjahr konnten die desolaten Toilettenanlagen des Zeughauses generalsaniert werden. Dabei wurden – aus hygienischen Gründen – auf den schadhaften Stukkolustrowänden und dem Industrie­ estrich Fliesen verlegt und die Toiletten ersetzt. Ing. Martin Rainer von der Abteilung „Hochbau“ im Amt der Tiroler Landesregierung betreute von Seiten des Landes Tirol das Zeughausgebäude und gab einige wichtige Arbeiten wie die Sanierung der Säulen im Innenhof, in Auftrag. Alle im Zeughaus durchgeführten Arbeiten wurden von unserem Hausmeister Erwin Ladner mitbe- treut.

39 Historische Sammlungen und Museum im Zeughaus

Multimediales Guidingsystem Im Rahmen der Ausstellung „Tyrol goes Austria. 650 Jahre Tirol bei Österreich“ konnte im Zeughaus erstmals ein multimediales Guidingsystem im Sonderausstellungsbereich eingesetzt werden. Das Sys- tem „fluxguide“ bietet nicht nur alle Varianten eines multimedialen Guides, sondern aufgrund seines partizipativen Ansatzes auch zahlreiche Möglichkeiten für die museale Vermittlung.

40. Geburtstag des Museums im Zeughaus Anlässlich des 40. Geburtstags des Museums im Zeughaus fand am 26. Mai im ganzen Haus ein gro- ßes Geburtstagsfest statt. Dabei wurden neben einem großen Angebot von Familienwerkstätten und

Beim Geburtstagsfest des Museums im Zeughaus am 26. Mai bot sich den BesucherInnen ein buntes Bild. Foto: TLM einem Quiz u. a. auch Einblicke in die Sammlungsarbeit gegeben und die Geschichte des Zeughauses auch im Zusammenhang mit dem Stadtteil Dreiheiligen beleuchtet. In einem „Erzählcafè“ berichteten Zeitzeugen über Erlebnisse, die sich rund um das Zeughaus in den vergangenen Jahren ereignet hatten. Die BesucherInnen konnten an Kurz- und Themenführungen sowohl in der Schausammlung als auch in der aktuellen Ausstellung „Tyrol goes Austria“ teilnehmen.

Museale Tätigkeit • Kuratierung eines neuen Dauerausstellungsbereichs über die Tiroler Kaiserschützen im DAS TIROL PANORAMA (Claudia Sporer-Heis) • Kuratierung der Ausstellung „Tyrol goes Austria. 650 Jahre Tirol bei Österreich“ (Claudia Spo- rer-Heis) • Mitarbeit an der sammlungsgeschichtlichen Ausstellung „Kurios und merkwürdig. Aus den Samm- lungen des Ferdinandeum“ im Ferdinandeum (Meinhard Neuner, Claudia Sporer-Heis)

40 Historische Sammlungen und Museum im Zeughaus

Am 11. März 2013 konnte der Ausstellungsbereich über Am Tag der offenen Tür (26. Oktober) erhielten Besu- die Tiroler Kaiserschützen im DTP eröffnet werden. cherInnen Informationen zu verschiedenen Samm- Foto: TLM lungsgebieten der Historischen Sammlungen. Foto: TLM

• Mitarbeit an den hausinternen Projekten: „Lange Nacht der Museen“ am 5. Oktober (Maria Moser, Claudia Sporer-Heis), am „Tag der offenen Tür“, Nationalfeiertag 26. Oktober (Martin Lugger, Maria Moser, Meinhard Neuner, Claudia Sporer-Heis) und „Rundum Weihnacht“ am 24. Dezem- ber (Claudia Sporer-Heis) im Museum im Zeughaus.

Sammlungsarbeiten • Inventarisierung und fotografische Dokumentation der neu erworbenen Objekte sowie Weiterfüh- rung der systematischen Rückbearbeitung alter Bestände im Depot Feldstraße sowie Verpackung der Objekte in Hinsicht auf die Übersiedlung in das Sammlungs- und Forschungszentrum (Maria Moser, Martin Lugger) • Unterstützung der Kustodin, besonders bei Sammlungsrecherchen, Film- und Fotoaufträgen (Maria Moser) • Bestandskontrollen im Bereich der Technischen Sammlung (Elektrotechnik) (Meinhard Neuner) • Inventarisierung der neu erworbenen Objekte der technischen Sammlung, Pflege des Inventars, Recherche zusätzlicher Informationen zu den Sammlungsobjekten und Einarbeitung in die Daten- bank (Meinhard Neuner) • Neuaufnahme und Digitalisierung von Neuerwerbungen und Exemplaren des alten Bestandes der Sammlung von Medaillen, Orden und Abzeichen (ehrenamtliche Mitarbeiterin Elisabeth Corazza) • Identifizierung, Inventarisierung, Digitalisierung und Anfertigung von Fotografien von rund 74 Waffen: Gewehre, Faustfeuer-, Blank- und Defensionswaffen und Zubehör aus fünf Jahrhunder- ten (ehrenamtlicher Mitarbeiter Brig. i. R. Ambros Eigentler) • Weiterführung der Ordnungs- und Registrierarbeiten der Sammlung von Akten und Flugschriften aus zeitlich und thematisch unterschiedlichsten Bereichen (ehrenamtliche Mitarbeiterin Prof.in Dr.in Andrea Gamper).

Digitalisierungsstelle Anfertigung von ca. 3.500 großformatigen Scans (v. a. Plakate und Landkarten), ebenso viele Aufnah- men von Büchern und Notenblättern für die Bibliothek und die Musiksammlung, sowie Digitalisie- rungsarbeiten für die Graphischen Sammlungen (Nachlass Kirschl, Graphiken von Joseph Anton Koch etc.). (Gerhard Raffl)

41 Historische Sammlungen und Museum im Zeughaus

Konservierung und Restaurierung An der Universität für Angewandte Kunst/Institut für Konservierung und Restaurierung in Wien konnte mit der Konservierung und Restaurierung des Deutschordens-Hochmeisterschilds (um 1320) im Rahmen eines Vordiploms begonnen werden.

Vortrags- und Führungstätigkeit Im Zeughaus wurden vom Personal der Historischen Sammlungen zwei Führungen durch die Schausammlungen und 18 durch die Sonderausstellungen „Musik aus der Dose. Die Sammlung Louis Holzer“ und „Tyrol goes Austria“ durchgeführt, sowie zwei Führungen durch die Ausstellung „Kurios und merkwürdig“ im Ferdinandeum. (Claudia Sporer-Heis 22)

Projekte Im Rahmen der Registrierungen und Inventarisierungen der Bestände der Historischen Sammlungen und im Hinblick auf die Übersiedlung der Sammlungsbestände der Tiroler Landesmuseen in das ge- plante Sammlungs- und Forschungszentrum wurde das Pilotprojekt „Barcoding zur Registrierung von Objekten“ in Kooperation mit der Fa. M-Box (Rudolf Wiener) abgeschlossen und präsentiert. (Martin Lugger)

Ein Projekt der Universität Trient (Marco Mastronunzio), das sich mit dem Napoleonischen Kataster und damit auch mit den in den Historischen Sammlungen befindlichen Karten beschäftigte, wurde von den MitarbeiterInnen der Sammlungen betreut. Insgesamt wurden 198 großformatige Karten bearbei- tet, wobei 111 Stück digitalisiert werden konnten.

Provenienzforschung Neben den Arbeiten hinsichtlich der Erwerbungen aus dem Kunsthandel zwischen 1933 und 1938 wurden nun auch die Erwerbungen aus dem Kunsthandel zwischen 1938 und 1945 einer genauen Un- tersuchung mithilfe von Erwerbungsbüchern, Museumsakten, Ausschusssitzungsprotokollen und Jahrbüchern unterzogen und auf der hauseigenen website www.tiroler-landesmuseen.at ständig ­aktualisiert. Laufender Austausch mit FachkollegInnen im In- und Ausland. Nutzung von Internetplattformen zur Provenienzforschung und Suchdatenbanken z. B. Arbeitskreis für Provenienzforschung, Lost Art Da- tenbank, Kunstrestitutionsseite des Nationalfonds. Bearbeitung von Anfragen aus dem Kreis der Pro- venienzforscherInnen. (Sonia Buchroithner)

Teilnahme an Tagungen Teilnahme an einer Schulung der Kommission für Provenienzforschung zum Thema „Datenbank der Provenienzmerkmale“, 20. März in Wien (Sonia Buchroithner) Teilnahme am Informationsnachmittag „ ,Kunst auf Reisen.‘ Die Kunst, Kunst zu transportieren“, 1. Oktober, im Ferdinandeum, (Martin Lugger, Maria Moser) Teilnahme am Gesamttiroler Museumstag 2013, 4. Oktober, Innsbruck (Martin Lugger, Maria Moser) Teilnahme an der Tagung „Häuser der Geschichte. Profile und Zuständigkeiten (kultur)historischer Landes- und Regionalmuseen“, 18. Oktober, Bregenz (Maria Moser, Claudia Sporer-Heis) Teilnahme an der Tagung „Digital Museum Innovation Sumit“, 27. November (Claudia Sporer-Heis) Teilnahme an der 59. Historikertagung „Kindheit und Schule im Ersten Weltkrieg“, 5. bis 7. Novem- ber, St. Pölten (Maria Moser)

Sonstiges Tätigkeit als Sicherheitsvertrauensperson für Zeughaus und Depot in der Feldstraße in Zusammenar- beit mit der „externen Sicherheitsfachkraft“ Ing. Alois Vögele in Form von laufenden Kontrollen, welche der Sicherheit der MitarbeiterInnen dienen, sowie Tätigkeit als Brandschutzbeauftragter: Lau-

42 Historische Sammlungen und Museum im Zeughaus

fende Kontrollen auf Brandgefahren im Haus und Sichtprüfungen der Lösch- und Brandschutzeinrich- tungen, ebenfalls in Zusammenarbeit mit Ing. Alois Vögele (Meinhard Neuner) Tätigkeit als Betriebsratsvorsitzende (Claudia Sporer-Heis)

Besuchszahlen im Zeughaus 2. Jänner bis 31. Dezember – Frequenz in den Schausammlungen des Museums im Zeughaus (inklusi- ve TeilnehmerInnen am Geburtstagsfest, der „Langen Nacht der Museen“, am „Tag der offenen Tür“ und bei „Rundum Weihnacht“): 25.864 2. Jänner bis 31. Dezember – Frequenz in den Sonderausstellungen: 11.301 2. Jänner bis 31. Dezember – Frequenz bei den verschiedenen Veranstaltungen: 11.339 (Open Air Kino, New Orleans Opening, Straßentheater)

Tiroler Geschichtsverein am Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum Obmann Univ.-Prof. Dr. Klaus Brandstätter, Universität Innsbruck, Obmann-Stv. Dr. Josef Nössing, Bozen, Schriftführer Dr. Heinz Wieser, Kassierin Traute Schwitzer, Vertreterin des Ferdinandeums Dr.in Claudia Sporer-Heis, Vertreterin der AHS Mag.a Irmgard Senhofer. Kooptierte Vorstandsmitglie- der HR Dr. Wilfried Beimrohr, Tiroler Landesarchiv und Univ.-Prof. Dr. Mark Mersiowsky, Universi- tät Innsbruck 538 Mitglieder (Sektion Innsbruck 378, Sektion Bozen 160)

Im Berichtsjahr wurden eine ordentliche Jahreshauptversammlung, ein Geburtstagsfest für Prof. Rai- ner, vier Vorträge, eine Präsentation/Lesung, eine Führung, ein Grillfest, ein Symposium („1363– 2013“, Theol. Fakultät), zwei Exkursionen und ein Herbstausflug durchgeführt. An den Veranstaltun- gen nahmen insgesamt 570 Personen teil.

Vorträge und Führungen: 13. Jänner: Fest für Prof. Johann Rainer zum 90. Geburtstag – 48 TeilnehmerInnen; 27. Jänner: Vortrag Dr. Josef Riedmann, Die Urkunden der Margarethe Maultasch für die Herzöge von Österreich vom 26. Jänner 1363 – 95 TeilnehmerInnen; 20. März: Jahreshauptversammlung und Präsentation/Lesung der Publikation „Stimmungs- und Administrationsberichte aus Tirol 1806–1823“, Band 35 der Veröffentlichungen des Südtiroler Lan- desarchivs, hg. von Thomas Albrich, Stefano Barbacetto, Andrea Bonoldi, Wolfgang Meixner und Gerhard Siegl – 32 TeilnehmerInnen 11. April: Vortrag Dr. Klaus Öggl: Bergbau, HiMAT: Ein interdisziplinäres Projekt zur Geschichte des Bergbaus in Tirol – 29 TeilnehmerInnen 20. Juni: Vortrag Dr. Thomas Albrich, Vom Mittelalter bis in die Gegenwart – Jüdische Lebens­ geschichten aus Tirol – 43 TeilnehmerInnen 28. Juni: Grillfest im Zeughaus und Führung mit Dr.in Claudia Sporer-Heis durch die Sonderausstel- lung „Tyrol goes Austria“– 54 TeilnehmerInnen 28. November: Vortrag Dr. Harald Stadler, Die Heilerin von Strad – 43 TeilnehmerInnen 12. Dezember: Vortrag Albert Fischer, Kirchliches Leben im Vinschgau – 26 TeilnehmerInnen

Wissenschaftliches Symposium: 23. bis 24. Mai: „1363–2013. 650 Jahre Tirol mit Österreich“ im Kaiser Leopold Saal der Theologi- schen Fakultät – 210 TeilnehmerInnen

Besichtigungen und Reisen: 11. bis 15. September: Exkursion nach Vorderösterreich II – 32 TeilnehmerInnen 28. September: Exkursion anlässlich des Gedenkjahres 1363–2013: Besichtigung der Ausstellung „Anno 1363. Tatort Tirol” auf Schloss Runkelstein und Kurzvorträge von Dr.in Julia Hörmann und

43 Historische Sammlungen und Museum im Zeughaus

Dr. Hans Heiss auf Schloss Tirol – 28 TeilnehmerInnen 5. Oktober: Törggelefahrt nach Südtirol mit Führungen in Bozen – 20 TeilnehmerInnen

Vorträge, Führungen, Veranstaltungen

Veranstaltungen im Rahmen der Sonderausstellung „Tyrol goes Austria. 650 Jahre Tirol bei Österreich“ Am 19. und 26. April wurde die Sonderbriefmarke anlässlich des Gedenkjahres 650 Jahre Tirol bei Österreich vom Philatelistenclub Olympisches Dorf mit einem eingerichteten Sonderpostamt und ei- ner Ausstellung präsentiert – 95 BesucherInnen Vortrag von Dr. Franz Fischler „Tirol – eine europäische Modellregion“, 27. Juni – 31 BesucherInnen 40 Jahre Museum im Zeughaus, 26. Mai 2014 – 2.392 BesucherInnen Am 13. Juni war das Straßentheater zu Gast im Zeughaushof: „Karl Valentin“ – 123 BesucherInnen New Orleans-Festival, Opening im Zeughaushof, 16. Juli – 590 TeilnehmerInnen

Open Air Kino im Zeughaushof Traditionsgemäß wurde zum 19. Mal im August (1. August bis 1. September) das Open Air Kino durch die Institutionen Leokino/Cinematograph und Treibhaus durchgeführt, wobei die Tiroler Landes- museen-Betriebsgesellschaft m.b.H. als Mitveranstalter fungiert. Die höchsten Besuchszahlen wurden von folgenden Filmen erreicht: „Poulette“ – 1.062, „Tango libre“ – 931, „Anleitung zum Unglücklichsein“ – 868, „Die Alpen – unsere Berge von oben“ – 630, „Diva“ – 629, „Searching for sugar man“ – 543, „The angels share – 477, „Beasts oft he southern wild – 458, „The sessions“ – 443, „More than honey“ – 409 – gesamt 10.586 BesucherInnen Abschlussveranstaltung des Gesamttiroler Museumstages mit Besichtigung der Ausstellung „Tyrol goes Austria“ und einer Kurzeinführung von Claudia Sporer-Heis, 4. Oktober – 86 BesucherInnen „Lange Nacht der Museen“, 5. Oktober – je 602 BesucherInnen (Schausammlung und Sonderausstellung) „Tag der offenen Tür“, 26. Oktober – je 383 BesucherInnen (Schausammlung und Sonderausstellung) „Rundum Weihnacht“, 24. Dezember – je 857 BesucherInnen (Schausammlung und Sonderausstellung) Ausstellungsführungen, Themenführungen, Familien-Rundgänge, museumspädagogische Aktionen und Workshops sowie KiM-Veranstaltungen, durchgeführt durch das Referat Besucher-Kommunika- tion der TLM und KiM

Publikationen Buchroithner, Sonia/Sporer-Heis, Claudia: Bisher keine eindeutigen Ergebnisse. Kurzberichte aus pro- venienzforschenden Museen in Österreich, in: neues Museum. Die österreichische Museumszei- tung 13/3–4 (2013), S. 64. Sporer-Heis, Claudia: Tyrol goes Austria. 650 Jahre Tirol bei Österreich, in: ferdinandea 23 (2013), S. 4. Sporer-Heis, Claudia: Der Blick hinter die Kulissen. Die Museumswerkstätten, eine multifunktionale Abteilung, in: ferdinandea 23 (2013), S. 11. Sporer-Heis, Claudia: Tyrol goes Austria. 650 Jahre Tirol bei Österreich, in: ferdinandea 24 (2013), S. 3. Sporer-Heis, Claudia: Ein runder Geburtstag – 40 Jahre Museum im Zeughaus, in: ferdinandea 24 (2013), S. 3.

44 Historische Sammlungen und Museum im Zeughaus

Sporer-Heis, Claudia: Tyrol goes Austria. Schlaglichter auf eine gemeinsame Geschichte, in: Wolf- gang Meighörner (Hg.): Tyrol goes Austria. 650 Jahre Tirol bei Österreich (Studiohefte 13), Inns- bruck 2014, S. 6–23. Sporer-Heis, Claudia: Sammlung von Zuckersäckchen […], Trix und Flix mit Fußball, in: Wolfgang Meighörner (Hg.): Kurios und merkwürdig. Aus den Sammlungen des Ferdinandeum (Studiohefte 15), Innsbruck 2014, S. 22f; S. 24f. Sporer-Heis, Claudia: Tyrol goes Austria. 650 Jahre Tirol bei Österreich, in: Mitteilungen des Alt-Kai- serjägerclub 12/1 (2013), S. 24–26. Neuner, Meinhard: Aufzugskabine der Firma „Stigler“, in: Wolfgang Meighörner (Hg.): Kurios und merkwürdig. Aus den Sammlungen des Ferdinandeum (Studiohefte 15), Innsbruck 2014, S. 22f; S. 24f.

Ausstellungen

Musik aus der Dose. Die Sammlung Louis Holzer Zeughaus, Ausstellungsraum und Vorraum, 5. Mai 2012 bis 27. Jänner 2013 Kuratorin: Claudia Sporer-Heis (siehe Jahresbericht 2012, S. 147) 535 BesucherInnen (1. bis 27. Jänner) Tyrol goes Austria. 650 Jahre Tirol bei Österreich Zeughaus, Ausstellungsraum und Vorraum, 19. April bis 6. Oktober Kuratorin: Claudia Sporer-Heis (siehe S. 152) 8.542 BesucherInnen Margarete, Gräfin von Tirol, übergab am 26. Jänner 1363 das Land im Gebirge an die Herzöge Rudolf, Albrecht und Leopold von Österreich. Die Habsburger erreichten damit ein seit längerer Zeit verfolg- tes Ziel: den Ausbau der habsburgischen Hausmacht sowie die bessere Anbindung an ihre Besitzungen im Westen und die für Verkehr und Handel so wichtige Transitroute zwischen Nord und Süd. Durch diese Erwerbung befanden sie sich nun im Vorteil gegenüber den ebenso mächtigen Geschlechtern der Wittelsbacher und der Luxemburger. Margarete, die bald nach der Übergabe auf die Herrschaft verzichtete und ihre letzten Lebensjahre in Wien verbrachte, erhielt in späterer Zeit den Beinamen „Maultasch“ und wurde in der Folge zu einer sagenumwobenen Figur der Tiroler Geschichte. Das Land blieb bis zum Ende des Ersten Weltkriegs Teil des habsburgischen Reichs. Bis 1665 wurde es von selbstständigen Landesfürsten regiert. Nachdem Herzog Friedrich IV. „mit der leeren Tasche“ die Residenz des Landes von Meran nach Innsbruck verlegt hatte, erlebte die Landeshauptstadt unter Kaiser Maximilian I. als Residenz des Habsburgerreichs eine Blütezeit. Außerdem stattete der Lan- desfürst die Grafschaft mit Rechten aus, die über Jahrhunderte gültig sein sollten. Nach dem Aussterben der Tiroler Linie der Habsburger 1665 übernahm das jeweilige Oberhaupt des Hauses Habsburg die Regentschaft über Tirol, womit die Geschicke des Landes von Wien aus gelenkt wurden. Noch zwei Mal – unter Maria Theresia und Ferdinand I. – wurde Innsbruck als Residenzstadt besonders hervorgehoben. Die Tiroler Bevölkerung begrüßte habsburgische Familienmitglieder tradi- tionellerweise gerne und mit Freude. Die unermüdliche Kaisertreue der Tiroler zeigte sich besonders während der bayerischen Herrschaft in Tirol Anfang des 19. Jahrhunderts. Sie wurde nach ihrer Rückkehr zum habsburgischen Reich bitter enttäuscht. Trotz politischer Konflikte blieb Tirol im Großen und Ganzen jedoch – auch aufgrund des geschickten Verhaltens des Herrscherhauses – ein treues Mitglied der österreichischen bzw. österrei- chisch-ungarischen Monarchie. Nach dem Zerfall des Habsburgerreiches wurde das neu entstandene Bundesland Tirol Teil der demokratischen Republik Österreich. In der Folge entwickelte sich im 20. Jahrhundert ein „besonderes“ – teilweise von gegenseitigen Klischees geprägtes – Verhältnis zur Bundeshauptstadt Wien und der österreichischen Bundesregierung.

45 Historische Sammlungen und Museum im Zeughaus

In der Ausstellung wurden neben der Geschichte rund um die Ereignisse von 1363 auch die Beziehun- gen zwischen Tirol und Habsburg schlaglichtartig mit verschiedenen Dokumenten und Exponaten thematisiert sowie die Rolle der Landeshauptstadt Innsbruck als zeitweilige Residenz des habsbur­ gischen Kaiserhauses nachgezeichnet. Filmcollagen rundeten das Bild mit speziellen Einblicken in das Verhältnis zwischen Tirol und Wien nach dem Ersten Weltkrieg ab. Begrüßung Dir. PD Dr. Wolfgang Meighörner, Einführung in die Ausstellung durch Dr.in Claudia Sporer-Heis, Eröffnung durch Landeshauptmann Günther Platter

Paradiesvögel – Boten der Götter Zeughaus, Ausstellungsraum und Vorraum, 22. November 2013 bis 23. März 2014 Kurator: Peter Morass (siehe S. 77 f. und S. 155) 2.224 BesucherInnen (22. November bis 31. Dezember)

Erwerbungen

Urkunden, Akten, Flugschriften a) Selbstgebastelte Glückwunschkarte „18. Dezember 1943/P.O.W. [Prisoners of War = Kriegsgefange- ne] Camp/Roswell New-Mexico“ zum Geburtstag für Herbert (möglicherweise Imocrante) von seinen Kameraden, versehen mit dem Spruch „Kein Joch ist haerter/Als unseres Schwertes Knauf,/Kein Ge- wicht der Erde,/Wiegt deutsche Treue auf!“; Karton, Wolle; 1943. – b) Identitätsausweis Nr. 1093, ausgestellt auf Frau Klementina Zucchelli, geb. am 18.5.1904 in Afers/Brixen, zweisprachig (Englisch und Deutsch), ausgestellt am 29. August 1945; Papier; 1945. (Geschenk von Ingrid Bonora, Innsbruck)

Urkunde (vermutlich Kaufbrief) von Hanns Baungartner [sic!] zu Grintspach der Herrschaft Rotten- burg, datiert den Aindlifften Tag im Dezember 1627; Siegel anhängend in Holzkapsel, doch Siegel selber fehlt; Pergament; 1627. (Geschenk von Gedeon Kofler, Fritzens) a) Konvolut von Korrespondenz zwischen Elsa (Elisabeth) Vogt und Stanislaus (Stanis) Hell, Bildhau- er und Maler, für die Jahre 1949–1958 (ca. 32 Stück), Zeitungsauschnitte und Schriftstücke zu Stanis Hell (ca. 13 Stück) sowie Todesanzeige von Stanis Hell vom 15. September 1959. – b) Wandertagebuch „Vom Kraggseln und vom Wandern“, mit Beschreibungen von Wanderungen, Skizzen und Stempeln von Schutzhütten; ca. 14. August 1946 bis 28. August 1968. – c) Broschüre „Bestimmungen über den freiwilligen Zuschuß der Firma D. Swarovski & Co. zur Altersversorgung“ vom 1. Jänner 1964 sowie Schriftstück „Gegenseitige Hinterbliebenenhilfe der Arbeitnehmer der Firma D. Swarovski & Co., Wattens, verwaltet durch den Betriebsrat“ vom 25. Juni 1960, weiters Danksagungskarte von Maria Swarovski mit Familie, mit welcher sie sich für die Anteilnahme anlässlich des Todes ihres Eheman- nes Daniel Swarovski bedankt, datiert Wattens, im Juli 1992. – d) Schreiben des Landeshauptmannes an Elisabeth Vogt mit der Zusprechung des Ehrengeschenkes des Landes Tirol von 1.000 Schilling für 40 Jahre Dienst (1970), weiters eine Glückwunschkarte „Für 40jährige treue Mitarbeit“ und Emp- fangsbestätigung (bzw. Mitgliedschaftsbestätigung) des Österr. Gewerkschaftsbundes für Elsa Vogt, datiert 1.11.1945. – e) Urkunde der Arbeiterkammer für Elisabeth Vogt zum 40jährigen Arbeitsjubilä- um sowie eine Dankesurkunde des Österreichischen Gewerkschaftsbundes für 25 Jahre Zugehörig- keit; 1970. (Geschenk von Barbara Fuchs, Hall i. T.)

Konvolut von Unterlagen und Objekten zu bzw. aus dem Besitz von Dr. Carl Johann Wagner (* 1850 in Graz – 1933 in Kundl), u. a. Sektionsleiter beim Bau der Arlbergbahn auf der Ostseite des Tunnels, zum Beispiel: diverse Urkunden zur Ernennung Wagners zum Ehrenbürger (u. a. der Gemeinden Pett- neu und Villach) bzw. Ehrenmitglied (u. a. des Bezirksschießstandes Landeck bzw. des wissenschaft- lichen Clubs von Vorarlberg), Urkunden über den Erhalt nationaler (z. B. Ritterkreuz des öster­

46 Historische Sammlungen und Museum im Zeughaus

reichisch-kaiserlichen Leopold-Orden) und internationaler (u. a. persischer, rumänischer, bulgari- scher, dänischer oder deutscher) Auszeichnungen, Briefe, Fotografien, zwei Prägewerkzeuge (Erinne- rungsmedaille zum Bau des Arlbergtunnels), persönliche Aufzeichnungen sowie diverse Schriften; insgesamt ca. 100 Stück; um 1808–1940. (Geschenk von Mag. Julius Kraicsowits, St. Anton am Arl- berg und Gebhard Lorenz, Pettneu)

Gerahmtes Gedicht „Dem Grafen von Meran.“, auf RS des Rahmens mehrere handschriftliche Bez. „An/Hofkassier/Michael von Strobl † 1865/Meran – Innsbruck“ und „Laudatio für/Franz Graf von Meran/Sohn von Erzherzog Johann und Anna/Plochl“; Papier, Glas, Holz, Karton, Metall; 19. Jh. (Geschenk von Dipl.-Bibl. Victor von Strobel, Gries – Bozen)

Feldpost, betreffend Gottfried Tappeiner (* 15. Jänner 1921 in Göflan bei Schlanders – 18. Februar 1944 im Feldlazarett Parkkina/Eismeerfront, Finnland): Brief, Feldpostkarte, Andenkenbild, Fotos, Beileidskarte und -schreiben, etc.; 1941–1944. (Geschenk von Fam. Tappeiner, Göflan/Schlanders)

Plakate (Auswahl) Konvolut von Wahlwerbeplakaten der verschiedenen Parteien zur Tiroler Landtagswahl 2013 und zur Nationalratswahl 2013; Offset; 2013 (Geschenke der wahlwerbenden Parteien, Innsbruck)

Konvolut von Plakaten, das Tauferer Ahrntal betreffend, zum Beispiel: a) Veranstaltungsplakat für ein Konzert der Band „Hassliebe“ am 25. Juni 2011 in der Heischupfe in Steinhaus im Ahrntal; Offset; 2011. – b) Plakat zum Jubiläumsfest der Schützenkompanie Gais am 29./30. September 2012; Offset; 2012. – c) Plakat „5. SPIELE / NACHMITTAG / in Sand in Taufers“ am 6. November 2011 in der Aula Magna der LeWit; Offset; 2011 (Geschenk von Ernst Hofer, Sand in Taufers) a) Werbeplakat des Alpenvereinsmuseums Innsbruck im Alpenvereinshaus; Offset; um 1980. – b) Plakat für den „Kuchlkirchtig“, gastronomische Wanderung rund um Brixen, 22. bis 29. September 1974; Offset; 1974 (Geschenk von Dipl.-Ing. Karl Schwarzinger, Sistrans) a) Plakat zur Ausstellung „BERG & LEUTE / GENTI E MONTAGNE / PEOPLE AND MOUN- TAINS“ von Heidi Leitner im Messner Mountain Museum Ripa vom 13. Mai bis 1. November 2012; Offset; 2012. – b) Plakat zur Buchpräsentation „Die Höttinger Brekzie – ein Tiroler Werkstein“, hrsg. von Gerhard Siegl und Michael Unterwurzacher, am 6. Dezember 2012 in der Studia Universitätsbuch- handlung in Innsbruck; Offset; 2012. – c) Plakat zum Jubiläumsfest „50 Jahre ‚Miteinander zum Erfolg‘“ der Tiroler Bäuerinnenorganisation am 24. Juni 2012 im Agrarzentrum West Imst; Offset; 2012 (Geschenk von Dr. Gerhard Siegl, Innsbruck)

Konvolut von Plakaten zu verschiedenen Veranstaltungen (Konzerte, Feste, Ausstellungen, Theater, Sportveranstaltungen, etc.) in Hall i. T. und Umgebung; Offset; 2000–2013 (Geschenk von Mag. Jo- hannes Posch, Hall i. T.)

Kartographie (Auswahl) a) Gebiet von Innsbruck und Umgebung, rechts unten Signatur „Stummvoll“; Deckweiß, Plakattempe- ra, Buntstift; um 1980. – b) Achenseegebiet, Sommer, Panorama, rechts unten Signatur „Stummvoll“; Deckweiß, Plakattempera, Buntstift; um 1986. – c) Achenseegebiet, Sommer, Aufriss, rechts unten Signatur „Stummvoll“; Bleistift, Buntstift, Filzstift; 1986.

Relief bzw. Modell des Brandnertals (Vorarlberg), auf Unterseite befestigtes Stück Karton, darauf eine Landkarte des als Relief dargestellten Gebietes (spiegelverkehrt dargestellt, dem Relief direkt ange- passt); 20. Jh. (Geschenk von Brigitte Engel, Hall i. T.)

47 Historische Sammlungen und Museum im Zeughaus

Franz Stummvoll, Panoramakarte des Achenseegebietes im Sommer, Deckweiß, Plakattempera, Buntstift, um 1986. Foto: TLM a) Karte „DOLOMITI DI BRENTA / Parco Naturale Adamello – Brenta / TRENTINO“, italienisch- sprachig, mit Wanderrouten und Hütten, auf RS Sicherheitshinweise; 1988. – b) „CARTA D’ITALIA DEL TOURING CLUB ITALIANO“, Foglio 5 (Bolzano-Merano); hrsg. vom Touring Club Italiano; um 1928. – c) Karte der Dolomiten um Cortina d’Ampezzo auf Serviette, mit Wanderrouten, eine da- von handschriftlich markiert; hrsg. vom Club Alpino Italiano; Druck auf Papierserviette; 20. Jh. – d) Karte „BOLZANO E DINTORNI / CARTA DELLE ZONE TURISTICHE D’ITALIA / TOURING CLUB ITALIANO – MILANO“; hrsg. vom Touring Club Italiano; 20. Jh. – e) Kartenbeilage für Frisch/Rudolf (Hrsg.), Deutsches Lesebuch für allgemeine österreichische Volksschulen, 4. Teil, Wien 1908, mit 24 Karten (u. a. Österreich-Ungarn sowie Tirol und Vorarlberg); Heft mit 15 Seiten; hrsg. von Karl Prochaska, Teschen; 1908. – f) „Umgebungskarte von MERAN / Carta dei dintorni di ME- RANO“ mit zweisprachiger Wegmarkierungstabelle; Faltkarte mit Umschlag; 1959. – g) „REGNO D’ITALIA E TRENTINO / 3 carte geografiche a corredo della NUOVA STORIA DEL RISORGI- MENTO ITALIANO“, drei Karten zur Untermauerung italienischer Gebietsansprüche in Norditalien und Dalmatien; hrsg. vom Istituto geografico de Agostini Novara; um 1943. (Geschenk von Dr. Simon Terzer, Lana)

„Freytag-Berndt Stadtplan Innsbruck“, mit Angabe von Sehenswürdigkeiten und olympischen Ein- richtungen, Umgebungsplan, Detailplan der Altstadt sowie Verkehrsübersicht; hrsg. von der Creditan- stalt; um 1964. (Geschenk von Wilhelm Wallenta, Innsbruck) a) Plan von Innsbruck mit Straßenverzeichnis und Verzeichnis der öffentlichen Gebäude und Denk­ mäler, auf RS Werbung für die Nordkettenbahn sowie das Elektrohaus Herbert Müller; um 1935. – b) Karte „ÖTZTHAL“; Karte auf Leinen; 1893. (Geschenk von Hellmut Oexle, Innsbruck)

48 Historische Sammlungen und Museum im Zeughaus

Münzen, Geldzeichen, Medaillen, Orden, Abzeichen, Ehrenzeichen Abzeichen; VS: „DEUTSCH-ÖSTERREICHISCHE VIERSCHANZEN TOURNEE“, darin in einem auf den Kopf gestellten Viereck, kreisförmig rot-schwarz-gold, und rot-weiß-rot, aufliegend in silber „T“, quergestellt „19 / 53“, RS: Spange zur Befestigung, darunter „CARL POLLATH / SCHROBENHAUSEN“; Metall silberfar- ben; 1953. (Geschenk von Ungenannt)

Geschnitzte Holzfigur König Arthurs auf Sockel (= 2. Preis der Achensee-Regatta [„Kaiserjubiläumsregatta“] am 31. Juli 1898); Holz; 1898

Kraftwerk Kaunertal; VS: in Quadrat Bergmannszeichen (Schlä- gel und Eisen), darunter „GLÜCK AUF!“, darüber „KRAFT- WERK / KAUNERTAL / NEUBAU DRUCKSCHACHT“, Um- schrift „DURCHSCHLAG JUNI 2013 / Sabine-Stollen (DURCHMESSERZEICHEN) 5,54 m L = 1.430 m“, RS: in Qua- Abzeichen „Deutsch-Österreichische drat „tiroler / wasser / kraft, tunnelbau“; Metall goldfarben; 2013. Vierschanzen-Tournee“, 1953. (Geschenk von Dipl.-Ing. Bruno Bonapace, Innsbruck) Foto: TLM a) Medaille der Tiroler Handelskammer in rotem Etui; VS: moderne Darstellung des Tiroler Adlers, Umschrift: „TIROLER HANDELSKAMMER“, neben der linken Schwanzfeder „WP“, RS: in Quad- rat „1970 / ELISABETH / VOGT ; FÜR / TREUE / MITARBEIT“; silberfarbenes Metall; 1970. – b) Medaille der Tiroler Handelskammer in blauem Etui; VS: Porträtbüste nach rechts blickend von Daniel Swarovski, daneben „WATTENS / 24. OKT. / 1952“, unter dem linken Revers „A. HÄRTIG“; Umschrift „KOMMERZIALRAT DANIEL SWAROVSKI ZUM 90. GEBURTSTAGE * UND 60. JAEHRIGEN BESTANDE SEINES UNTERNEHMENS“, RS: FRÄULEIN / VOGT ELISA- BETH / FÜR LANGJÄHRIGE / TREUE / MITARBEIT / darunter zwei Unterschriften – eine davon „D. SWAROVSKI / WATTENS im DEZEMBER 1970“; Silber; 1970. (Geschenk von Barbara Fuchs, Hall i. T.)

Mappe „800 Jahre Innsbruck“, seltene Dokumente aus 800 Jahre Stadtgeschichte; herausgegeben vom IMM Münz-Institut GmbH in Wien; mit Besitzurkunde- und Echtheitszertifikat für die einzelnen Ge- denkprägungen: Leopold-Franzens-Universität, Befreiungsdenkmal, Helblinghaus, Alpenzoo, Berg­ isel, Triumphpforte, Goldenes Dachl, Maximilian I., Annasäule und Hungerburg; Silber 333/1000 mit 24 Karat Vergoldung; um 2010.

Alpenländischer Volksmusikwettbewerb 2012, VS: Harfe, darüber grüner Lorbeerzweig, darunter: 2012, „20. ALPENLÄNDISCHER VOLKSMUSIKWETTBEWERB / INNSBRUCK. TIROL HER- MA-HASELSTEINER-PREIS“, RS: Nadel zur Befestigung, „PICHL“; Metall; 2012. (Geschenk von Marianne Tappeiner, Innsbruck)

Militaria und Uniformen a) Flyer der Offiziersgesellschaft Tirol zur Volksbefragung am 20. Jänner 2013 über die Beibehaltung der allgemeinen Wehrpflicht oder die Einführung eines Berufsheeres; Papier; 2013. – b) Festschrift „50 Jahre Militärkommando Tirol“, hrsg. vom Militärkommando Tirol, Innsbruck, 16 Blatt; Papier; 2013. (Geschenk von Brig. i. R. Ambros Eigentler, Innsbruck) a) Metallkiste für tragbaren elektrischen Kettenstemmer, italienisches Heer, Schulterriemen fehlen, tw. unleserliche Bez. auf Deckel „A[TTRE]ZZATURE ELETTROMECC. SPALLEGGIABILI / E[LET]TROMORTASATRICE A CATENA / PESO Cg. 28”; Metall; um 1940. – b) Kartonschachtel

49 Historische Sammlungen und Museum im Zeughaus

mit Bez. „Wehrmachtkarton“, Boden mit Holzleisten verstärkt, Hersteller „Dittrich & Gessner, Ra- schau“; Karton, Holz, Metall; um 1940. (Geschenk von Brigitte Engel, Hall i. T.)

Offizielle Schildkappe der Olympischen Winterspiele 1976 in Innsbruck (Teil der Uniform): Schild- kappe in Gold mit herunterklappbaren Ohrenschützern, mit schwarzem Schild, auf Vorderseite weißer Aufnäher mit Bez. „INNSBRUCK/ÖOC/ÖSTERREICH“, gestickten olympischen Ringen und dem Bundesadler, ein weiterer identer Aufnäher liegt bei; auf Innenseite der Kappe Etikett mit Hersteller- bezeichnung „Fischler/WIEN/MADE IN AUSTRIA“; Textil, Karton; um 1976. (Geschenk von Prof. Dr. Werner Plunger, Innsbruck)

Historische Fotografien/Filme, Video, CD-Rom DVD „100 Jahre Ski-Club-Gurgl. Eine Zeitreise der besonderen Art. 1911–2011“; 38 min.; 2011. ­(Geschenk des Skiclubs Gurgl/Johannes Santer, Obergurgl)

DVD „ALPENREGIONSFEST FOLGARIA – VIELGEREUTH“, Treffen der Schützen aus dem Trentino, Südtirol, Land Tirol und Bayern, 1. bis 3. Juni 2012; 2012. (Geschenk von Karl-Heinz ­Wackerle, Hall i. T.) a) VHS-Kassette „LANDES-NERVENKRANKENHAUS VALDUNA“, produziert von WOHLGE- NANNT BEWEGTBILDKOMMUNIKATION, Götzis. – b) VHS-Kassette „Bemerkungen zur Patho- logie des Zeitgeists. Ein Vortrag von Prof. Dr. med. Viktor E. Frankl“ (9. Alpenländisches Psychiat- rie-Symposium Seefeld/Tirol 1992); 1992. – c) VHS-Kassette „Let’s go / Allons / Gemma / Vamos / Andiamo. Ein kurzer Film über die Akademie für Sozialarbeit Innsbruck“. – d) CD-ROM „I MANI- COMI DEI TRENTINI: DA HALL A PERGINE VALSUGANA (XIX–XX SECOLO)“ zur Geschich- te der Landesirrenanstalten Hall in Tirol und Pergine; um 2003. (Geschenk von Univ.-Prof. Dr. Hart- mann Hinterhuber, Innsbruck)

DVD „Von Mittenwald ins Inntal. Berg-Idyll und Alpen-Metropole“, ein Film von Gertraud Dinzinger, BR (Bayerisches Fernsehen); 43:53 min.; 2010. (Geschenk von Hannes Würzl, Thaur)

DVD „Lebenstraum Kematen/Vom Bauernhof zur modernen Gemeinde/Kematen in Tirol“ (zum 850-Jahr-Jubiläum der Gemeinde); 58:57 min.; 2013. (Geschenk der Gemeinde Kematen)

DVD „MUSEUM GHERDËINA//Testimonianze di una valle dolomitica/Il Museo della Val Garde- na//Zeugen eines Dolomitentales/Das Museum Gröden“, ein Film von Lucio Rosa; 21 min.; 1997. (Geschenk von Mag. Wolfgang Sölder, Innsbruck)

Konvolut von Diafilmen, in acht Filmdöschen verpackt, mit folgendem Inhalt: Dose 1: Deutschland – Europas Bollwerk im Osten, ca. 50 Bilder, hrsg. von der Reichsjugendführung/Amt für weltanschauli- che Schulung, Berlin Charlottenburg, Kaiserdamm 45–46, „Bildband für die Schulung in der Hit- ler-Jugend“; Dose 2: Sudetenland, ca. 40 Bilder, „Bildband für die Schulung in der H. J.“; Dose 3: Ja- pan kämpft um Lebensraum, ca. 40 Bilder, „Bildband für die Schulung in der H. J.“; Dose 4: Deutsche Menschen im Südosten, 32 Bilder, „Bildband für die Schulung in der H. J.“; Dose 5: Die große Schlacht in Frankreich, 36 Bilder, „Bildband für die Schulung in der H. J.“; Dose 6: Flugzeugerkennungsdienst, Filmbildband Nr. 105 R. L. M., Stand April 1942, Englische Landflugzeuge, 57 Bilder (schmale Bil- der); Dose 7: An der Deutschen Westgrenze, 37 Bilder, „Bildband für die Schulung in der H. J.“; Dose 8: Eupen – Malmedy, 31 Bilder, „Bildband für die Schulung in der H. J.“; um 1935–1945. (Geschenk von Josef Niederbacher, Imst)

50 Historische Sammlungen und Museum im Zeughaus

Blaue Schachtel „20 JAHRE EUROPARAT“ mit zwei Schallplatten, die erste Schallplatte mit der Bez. „Dokumentation unserer Zeit/20 JAHRE EUROPARAT/Karl Heinz Ritschel spricht mit Pierre Pflimlin, Peter Smithers und Wilfried Gredler“ (33 1/3 UpM), die zweite Schallplatte mit der Bez. „Dokumentation unserer Zeit/20 JAHRE EUROPARAT/Karl Heinz Ritschel spricht mit Österreichs Botschafter beim Europarat, Dr. Wilfried Gredler“ (33 1/3 UpM), © Dokumentation unserer Zeit, Salzburg; um 1969. (Geschenk des Tiroler Landesarchivs, Innsbruck)

DVD „FRIEDENSGLOCKE BOTSCHAFTER 2012“, © Freundeskreis der Friedensglocke 2012; 75 min.; 2012. (Geschenk von Dr. Stefan Dietrich, Telfs)

DVD „DOLOMITES Unesco World Heritage Multivision”; 2013. (Geschenk der Autonomen Provinz Bozen – Südtirol/Landesrat Elmar Pichler-Rolle, Bozen)

36 gerahmte Diapositive von Alois Unterholzner (* 11. Oktober 1906 – 10. Jänner 1995), fotografiert wurde der Besuch Königin Elisabeths II. von England am 8. Mai 1969 in Innsbruck, jedes Dia einzeln beschriftet; 1969. (Geschenk von Dr. Klaus Unterholzner, Hall i. T.)

VHS-Kassette „DIE COKE ROLLE“ mit den besten Werbeclips von Coca-Cola von 1980 bis 1990; ca. 21 min.; 1990. (Geschenk von Dr. Alois Unterkircher, Innsbruck)

Schachtel mit elf Fotoglasplatten (Negative): Bilder vom Bundesturnfest am 13. Juli 1930 in Inns- bruck; jede Glasplatte in Hülle, darauf genaue Informationen zu jedem einzelnen Bild vermerkt (Da- tum, Ort, Gegenstand der Aufnahme, etc.); 1930. (Geschenk von Mag. Herwig Krallert, Kirchberg am Wechsel)

Konvolut von Fotoalben, Dias und einem Diabetrachter „GUCKI/3D/Farb-Dias/Plastisch gesehen“ (Type 6739) von Agfa; 20. Jh. (Geschenk von Alois Huber, Innsbruck) a) AUD Digital Audio Cassette der Tontechnikfirma „VIENNOLA“ mit Aufnahme der Maxi „Twice a Day“ des Duos „2 of Us“ aus Landeck; 13,5 min; 1996. – b) Audio Mastering Tape Modell 996 der Firma 3M mit Aufnahme des Duos „2 of Us“ aus Landeck; Format 2.00“ x 2500‘; um 1996. (Geschenk von Mag. Friedrich Stepanek, Innsbruck)

Film „Kleine Ursachen – große Wirkungen“ mit Fritz Imhoff (Hersteller: Wiener Werbefilm, Wien), beiliegend zwei Informationskarten und ein Brief; 35 mm; 55 m Länge; 1939. (Geschenk von Jutta D’Andrea, Innsbruck) a) DVD „Erlebnis Defereggental. Der Duft der Zirbe“, ein Hubert Schönegger Film, produziert von geosfilm; ca. 16 min.; 2013. – b) DVD „Glockner – Der Schwarze Berg“, eine Produktion von RIHA Film im Auftrag von ORF, WDR und BMUKK; 147 min. (insgesamt); 2013 (Geschenk des National- parks Hohe Tauern Tirol, Matrei in Osttirol)

Privatfilm über Seefeld in Tirol von William Rhodes Marriott, einem englischen Fotografen, der um 1958 mit seiner Familie in Tirol Urlaub machte (Bez. auf Filmrolle „RR 1882/II“); 16 mm; 11:28 min.; um 1958 (Geschenk von Barbara Brooks, Stockport/England)

Konvolut von neun gerahmten S/W-Fotografien von sportlichen Aktivitäten in Igls (Schispringen, Schlitten bzw. Bob, Pferdeschlitten), darunter Gruppenbild; um 1920 (Geschenk von Josef Thaler, Zell am Ziller)

51 Historische Sammlungen und Museum im Zeughaus

Uhren Mechnischer Wecker der Firma „Mauthe“; Me- tall, Glas; um 1960. (Geschenk von Albert Mat- tersberger, Innsbruck)

Alltagskultur

Zeitungen, Zeitschriften, Drucke, Postkarten Sieben Zugkarten mit jeweils einem „Schnellzug- zuschlag“, auf zwei Blatt Papier geklebt: fünf Mal Wien Westbahnhof – Seefeld vom 13. September 1980 sowie zwei Mal Innsbruck – Baden vom 7. November 1980; Karton, Papier; 1980. (Ge- schenk von Ungenannt) a) Schrift „Der Prozeß gegen Andreas Hofer“, ju- Mechanischer Wecker der Firma „Mauthe“, um 1960. ristisch-historisch dargestellt von Dr. Rudolf Gra- Foto: TLM nich-Staedten-Czerva (Rechtsanwalt), Verlags- buchhandlung Albert Ditterich, Innsbruck 1949, auf erster Seite Stempel mit Bez. „Nr...... Aus der Bücherei Dr. Bruno Philadelphy Innsbruck“, 32 Seiten; Papier; 1949. – b) Werbeschrift „Was habe ich davon?“ der verstaatlichten Industrie Öster- reichs, Sonderausgabe der NEUEN TECHNIK UND WIRTSCHAFT, hrsg. vom Industrie- und Fach- verlag; Papier; um 1960. (Geschenk von Mag. Katharina Walter, Innsbruck-Wilten)

Konvolut von historischen Büchern und Schriften, u. a. „Zur Geschichte der Gegenreformation in Tirol“ von Julius Jung (1874), „Andreas Hofer. Der Heldenlegende. 11. Heft“ von Franz Herwig (1926), „Geschichte Tirols von den ältesten Zeiten bis in die Neuzeit. 1. Band“ von Josef Egger (1872) sowie „Tirolisch-Vorarlbergischer Wappenschlüssel. Erster Teil, 2. bis 5. Folge“ von Konrad Fischnaler (1938). (Geschenk von Mag. Elisabeth Krajicek, Zams)

Unterlagen zu zwei Wahlkarten der Gemeinden Alpbach und Schönberg für die Nationalratswahl 2013 mit Kuverts, Informationsblättern zur Stimmabgabe sowie Listen mit den angetretenen Parteien sowie deren Kandidatinnen und Kandidaten; Papier; 2013. (Geschenk von Mag. Maria Moser, Alpbach, und Dr. Sonia Buchroithner, Schönberg)

Katalog mit Möbeln und Objekten aus Holz, zur selbständigen Be- bzw. Ausarbeitung in verschiede- nen Techniken (Tiefbrand, Flachbrand, Tarsia-Gegenstände) sowie mit Angabe von Zusatzprodukten (z. B. Beizen); Papier; um 1920. (Geschenk von Dr. Hans Moser, Telfs)

Vier Kinderfahrkarten der ÖBB, Motto „Mit Bahn-Petzi auf Reisen“, auf RS technische Beschreibun- gen zweier Lokomotiven; Papier; um 1990, sowie Krankenschein der TGKK, blanko; Papier; 1992. (Geschenk von Franziska Berger, Flirsch)

Konvolut von Schulzeitschriften des Österreichischen Jugendrotkreuzes, hrsg. von der Wagner’schen Univ.-Buchdruckerei Innsbruck: „Spatzenpost“ (9. Jg., Heft 8, April 1982); „Kleines Volk“ (32. Jg., Heft 8, April 1977; 34. Jg., Heft 7, März 1987; Umschlag fehlt [um 1978]; 44. Jg., Heft 6, Februar 1989; 44. Jg., Heft 7, März 1989 [zwei Exemplare]); Papier; 1977–1989. (Geschenk von Helene Schwarzinger, Sistrans)

52 Historische Sammlungen und Museum im Zeughaus

Ca. 118 Postkarten, gelaufen und ungelaufen, u. a. mit Abb. Tiroler Ortschaften (Kufstein, Sterzing, etc.) sowie Abb. zum Ersten Weltkrieg; 20. Jh. (Geschenk von Dipl.-VW Siegfried Erlebach, Innsbruck)

Kleidung, Textilien Schwarzer Regelmantel („Ölzeug“), innen mit Leinenstoff gefüttert, Kragen mit Cord- bzw. Schnürl- samtstoff ausgekleidet, auf Innenseite Etikett mit Bez. „FRITZ SCHRETTL REGENMÄNTELFAB- RIK WIEN“, mit fünf Knöpfen aus Kunststoff sowie mehreren Druckknöpfen zu verschließen, zwei Seitentaschen, Material teilweise brüchig; Gummi, Kunststoff, Leinen, Cord, Metall; 20. Jh. (Ge- schenk von Ungenannt)

Schnürmieder aus hellrosa Kunstfaser mit Rosenmuster, mit Ösen und Verschlusshaken, auf VS ver- stärkte Einlage, zusätzlich Gürtel mit Hakenverschluss, mit vier Strumpfhaltern; Kunstfaser, Metall, Samt; um 1920. (Geschenk von Angelika Puffer, Zirl)

Konvolut von ca. 100 Häkelmustern in den verschiedensten Ausführungen, z. T. an Seidenpapierstü- cken befestigt, in brauner Kartonschachtel, welche die Bez. „Häkelmuster“ sowohl auf zwei Seiten wie auch auf dem Deckel vorweist; Garn, Textil, Seidenpapier; um 1930. (Geschenk von Hellmut Oexle, Innsbruck) a) Hemdhose aus weißem Baumwollstoff, am Schritt mit Knopf zu verschließen, die beiden Beinaus- schnitte sind mit Zierborte aus weißer gehäkelter Spitze versehen, die beiden Träger sind mit jeweils einem Knopf zu verschließen, am Kragen und den beiden Ärmelausschnitten findet sich eine weiße Zierborte; Baumwollstoff, Garn, Kunststoff; 1. H. 20. Jh. – b) Unterkleid aus weißem Leinenstoff mit Aufsatz (Kragen und Ärmel) aus gehäkeltem Garn, auf beiden Seiten des Kleides jeweils eine Schlau- fe aus Garn, durch welche ein Gürtel gezogen werden kann; Leinen, Garn; 1. H. 20. Jh. (Geschenk von Wiltraud Kaltenegger, Innsbruck)

Weißes Handtuch, einseitig bedruckt mit Darstellung Andreas Hofers und der Bez. „Andreas Hofer“; Baumwolle, Kunstfaser; um 2013. (Geschenk von Stefan Klingler, Innsbruck)

Philatelica Weißes Kuvert mit Abb. eines Gemäldes von St. Georg/Kals am Grossglockner, gemalt von Altbischof Dr. Reinhold Stecher; zwei Briefmarken im Wert von je 0,70 € mit dem selben Motiv sowie der Bez. „WEIHNACHTEN/ÖSTERREICH“, eine Marke abgestempelt (Datum: 16.11.2012), weiters Erst- tag-Stempel der Post sowie Signatur von Reinhold Stecher auf Kuvert; weißes Kuvert mit Bild vom Weihnachtsmann, der zwei Kinder trifft, mit der selben Marke wie vorher versehen, abgestempelt (Datum: 24.12.2012), weitere Briefmarke mit Bez. „Über/Postamt/Christkindl“, mit anderem Stempel abgestempelt (Datum nicht gut leserlich), Kuvert zugeklebt; weißes Kuvert mit Abb. des Logos des Innsbrucker Alpenzoos, versehen mit Spezialbriefmarke zum 50 Jahr-Jubiläum des Alpenzoos (Wert: 0,70 €), abgestempelt (Datum: 22.9.2012), wobei der Stempel das gleiche Motiv (Steinbock) wie Marke hat, Ersttag-Stempel der Post, im Kuvert zweites Exemplar der Briefmarke; weißes Kuvert mit Abb. der Berg Isel Schanze in Innsbruck (im Bild Verweis auf den Philatelistenklub Olympisches Dorf Innsbruck), aufgedruckte Briefmarke ebenfalls mit Abb. der Berg Isel Schanze (Wert: 0,62 €) und mit Stempel „SPRUNGSCHANZE/BERGISEL“ (Datum: 4.1.2013) versehen, im Kuvert zweites Exemp- lar der Briefmarke; Papier; 2012–2013.

„650 Jahre Tirol bei Österreich“: Präsentationsblatt mit Briefkuvert samt Ersttags-Stempel (Sonder­ stempel) und postfrischer Marke, weiterem Exemplar der Marke und kurzer Information zu Mathias Schmid, welcher das Gemälde „Austria und Tyrolia“ schuf sowie Briefmarkenbogen mit 20 Marken im Wert von je 0,62 €; Papier; 2013.

53 Historische Sammlungen und Museum im Zeughaus

Spiele, Spielkarten, Spielzeug Konvolut von Spielen und Spielsachen, zum Bei- spiel: a) Spielzeug zum Nachziehen – Holzfigur eines sitzenden „Gardesoldaten“, der eine Trom- mel schlägt, auf Wägelchen aus Kunststoff mit vier Reifen, vorne Öse zur Befestigung eines Fa- dens, bei Bewegung des Wagens beginnt der Sol- dat zu trommeln; Holz, Metall, Kunststoff; 20. Jh. – b) Spielautorennbahn „Carrera AVUS 30300“, Transformator fehlt; Karton, Kunststoff, Metall, Papier; um 1968. – c) Werbefiguren aus Weich- plastik, z. B. Indianer, Ritter, Tiere, etc.; Beiga- ben für Malzkaffee bzw. Ersatzkaffee („Mucke- fuck“) u. a. der Firmen Linde und Titze; Kunst- stoff; um 1950–1980. – d) Brettspiel „Kaspi“ der Firma „KASPI-SPIELE WIEN“, Spielprinzip ähnlich „Fang den Hut“, mit Spielbrett aus Kar- Gardesoldat auf Wagen, bewegliches Spielzeug zum ton, 24 Holzhütchen und Holzwürfel, auf Innen- Nachziehen, 20. Jahrhundert. Foto: TLM seite des Deckels Spielbeschreibung; Karton, Holz; um 1970. – e) „Buchstaben-Setzkasten für Leseübungen/von Lehrer/Josef/Weber“ mit Abbildungen eines Schülers beim Ausprobieren des Setz- kastens, weiters die Bez. „D. Reichs Patent“ sowie handschriftlich der Name von Gerlind Knapp auf Deckel vermerkt, mit Metallverschluss; Karton, Metall; um 1910. (Geschenk von Albert Mattersber- ger, Innsbruck)

Indianerzelt für Kinder aus orange eingefärbtem Leinenstoff, an den beiden Seiten befinden sich ­Klischeebilder von Indianern, auf Vorderseite Eingang, welcher mit einem rosaroten Traumfänger dekoriert ist, Gestänge aus vier mit schwarzem Kunstleder ummantelten Bambusstangen; Leinenstoff, Kunstleder, Bambus, Kunststoff; um 1975. (Geschenk von Dr. Claudia und Mag. Michael Sporer, Innsbruck)

Ein sog. „View-Master“ (Betrachtungsgerät für stereoskopische Bilder) von „gaf“ (General Aniline & Film Corporation) mit dazugehörigen Bildscheiben: in der normalerweise für drei Bildscheiben (das wären 21 plastische Farbfotos) vorgesehenen Hülle mit der Bez. „GROSSGLOCKNER“ sind fünf Bildscheiben vorhanden: Teil I Großglockner – Hochalpenstraße Österreich, Teil II Großglockner – Hochalpenstraße Österreich, Teil III Glockner-Gebiet – Im Raum Kaprun Österreich (drei Bilder feh- len), Principality of Liechtenstein sowie View-Master Auswahlscheibe – Ein Blick auf die Reihe Spe- zialthemen; Kunststoff, Glas, Karton, Papier; um 1970. (Geschenk von Ingrid Bonora, Innsbruck) a) Spielzeug-Kreissäge bzw. Modell einer Kreissäge, mit mechanischem Antrieb, auf beiden Seiten der Säge die Bez. „JHL“, lackiertes Blech auf Holzsockel; Holz, Metall, Blech lackiert; um 1945–1950. – b) Spieluhr mit Kurbel zum Drehen, mit der Melodie „Die letzte Rose“ von Friedrich von Flotow (1812–1883), auf RS abgerissenes Etikett mit Bez. „[...]AIRS“; Blech lackiert, Kunststoff, Metall; um 1880. – c) Schildkröte „Susi“ (Nr. 827) aus Blech zum Aufziehen, auf Bauchseite die Angabe des Her- stellers „LEHMANN“ sowie die Bez. „D R PATENT ANG/BRITISH PAT APPL FOR/MADE IN GERMANY“, Schlüssel beiliegend; Blech; um 1920. – d) Ein sog. „Dozen“ (birnenförmiges Messing­ objekt), welcher v. a. im Innsbrucker Raum gerne für das „Dozenhacken“ (ein Spiel) verwendet wird bzw. wurde; Messing; 20. Jh. (Geschenk von Hellmut Oexle, Innsbruck)

54 Historische Sammlungen und Museum im Zeughaus

Haushalt Kleiderbügel aus Holz mit der Bez. „Reichsarbeitsdienst Arbeitsgau XXXIII Alpenland“; Holz, Me- tall; um 1940. (Geschenk von Gerhard Raffl, Innsbruck)

Ein sog. „Budelglas“ (vermutlich Vorarlberger Ortsmaß, ca. 0,07 L, evtl. auch in Tirol gebräuchlich); Glas; 2. H. 20. Jh. (Geschenk von Wilhelm Wallenta, Innsbruck) a) Mechanische Nudelmaschine samt beiliegender Handkurbel der Firma „Austro-Elite-Wien“, mit Gebrauchsanweisung, in Originalschachtel mit Aufkleber samt Bez. „Wien 46/8050/[...]“, für zwei verschiedene Nudelarten zu verwenden, Maschine kann mithilfe einer Flügel- bzw. Klemmschraube an der Tischkante befestigt werden; Gusseisen (lackiert), Messingguss, Holz, Papier, Karton; 1. H. 20. Jh. – b) Einmach- bzw. Einkochhilfe/Einweckapparat: Ein Original-Frischhalter „Mafra“, bestehend aus mehreren Teilen (Vakuumpumpe samt Vakuummeter, Saftabscheiderverschluss samt Gummi- schlauch, Saftabscheideglas, zwei Saugdüsen), beiliegend mehrseitige Gebrauchsanleitung sowie klei- nes Werbeblatt für den MAFRA-Doppelring bzw. für die MAFRA-Rillenglasdüse, alles in einem Verpackungskarton mit mehreren Aufklebern; Luftpumpe kann mittels Flügel- bzw. Klemmschraube an der Tischkante fixiert werden; Aluminium, Gummi, Metall, Holz, Glas, Karton, Papier; um 1950. – c) Fleischteller aus weißem Porzellan, auf Unterseite Abb. des Reichsadlers sowie die Bez. „M Z/ [Abb. eines gekrönten Adlers]/ALTROHLAU/1940“ (= Firma Moritz Zdekauer samt Markenzeichen); Porzellan; 1940. (Geschenk von Dr. Gerhard Rief, Hall i. T.) a) Klassischer Kinderwagen, bestehend aus einem metallenen Untergestell mit vier gummierten Spei- chenrädern (eine Feststellbremse vorne rechts am Rad), welches durch vier lederene Schlaufen mit einem zusammenklappbaren Metallgestell verbunden ist, darauf kann u. a. durch zwei seitliche Hebel der Korb befestigt werden, Korb außen aus dunkelblauem und innen aus weißem Kunststoff, mit auf- klappbarem Dach, im Korb gestreifte Matratze, darauf die Bez. „aus dem Hause Die Storchenmühle vollhygienisch“, auf Matratze Wolltuch sowie blauer Polster und Zudecke, beiliegend noch zwei Le- derschlaufen, eine am Kinderwagen befestigbare weiße Netztasche sowie eine Regenabdeckung mit integriertem „Fenster“; Metall, Gummi, Kunststoff, Leder, Textil; um 1960. – b) Kinderwagen-Auf- satz aus dunkelblauem bzw. weißem Kunststoff, Rückenteil lässt sich verstellen (drei verschiedene Postitionen möglich), auch Fußstütze verstellbar, beiliegend Polster mit Bezug aus weiß-gelb-orange- blau gemustertem Stoff; Metall, Kunststoff, Textil; um 1960. (Geschenk von Cornelia Schimpfösl, Flirsch)

Accessoires a) Reisekoffer der Marke „ELEPHANT“, weitere Bez. „GARANTIERT ECHT VULKANFIBRE“, verstärkte Ecken, innen mit Stoff ausgekleidet, Namensschild anhängend; Kunststoff, Metall, Holz, Textil; um 1930. – b) Reisekoffer der Marke „ELEPHANT“, weitere Bez. „GARANTIERT ECHT VULKANFIBRE“, an der Seite des Deckels Plakette des Geschäfts „Foedinger“ in Innsbruck, ver- stärkte Ecken, innen mit Stoff ausgekleidet; Kunststoff, Metall, Holz, Textil; um 1930. (Geschenk von Hellmut Oexle, Innsbruck)

Einkaufstasche aus gelbem Kunststoffgitter; Kunststoff; um 1975. (Geschenk von Ingrid Rittler, Trins) a) Opernglas mit Bez. „Sport Glass 2.5x / MADE IN JAPAN“, zum Zusammenklappen, Original- schachtel mit Bez. „FOLDING OPERA GLASS“; Metall, Glas, Kunststoff, Karton; um 1980. – b) Zwei Geldtaschen für Mädchen: Kleine Geldbörse aus weinrotem Leder zum Aufklappen, auf Innen- seite des Deckels die Bez. „CHRISTI SCHWARZINGER / Kitzbühel [...]“ sowie kleine Geldbörse aus rotem, schwarzem und weißem Leder in Form eines Kuhkopfes, gefüttert, mit Clipverschluss aus Metall; Leder, Metall, Textil; 2. H. 20. Jh. (Geschenk von Helene Schwarzinger, Sistrans)

55 Historische Sammlungen und Museum im Zeughaus

Körperpflege Original Elrado Masseur Modell SM 2, ein „Hochleistungs-Vibrations-Gerät mit 2-Stufen-Schaltung und 8 Ansatzteilen“, vollständig, in blau-goldener Original-Schachtel mit Bez. „Elrado/WIEN“ am Deckel, beiliegend eine „Anleitung für die Vibrations-Massage“ und ein Garantieschein (datiert mit 13. Jänner 1964), Gerät wurde bei „VALERIE GRANITZER/VERTRIEBSBÜRO/FÜR NEUHEI- TEN U. WAREN/ALLER ART [...]“ in Wien gekauft; Kunststoff, Metall, Karton, Papier, Textil; 1964. (Geschenk von Barbara Fuchs, Hall i. T.)

Schul- und Bürowesen/Stempel Zwei unbenützte Schulhefte, kariert und mit Bez. in Deutsch (z. B. Fach, Name, etc.) bzw. liniert/mit Rand und mit Bez. in Italienisch (Quaderno di Scuola, etc.), vermutlich aus Südtirol stammend; Papier; 2. H. 20. Jh. (Geschenk von Ungenannt)

Schreib- bzw. Schiefertafel mit Holzrahmen, eine Seite mit roten Linien (Zeilen) versehen; Schiefer, Holz, Metall; 20. Jh. (Geschenk von Baldur Pittl, Zirl)

Sanitätswesen Quecksilberthermometer „Diagnost“, Markenbez. sowohl auf VS als auch auf RS, auf RS weitere Bez. „JENAER NORMALGLAS/Maximum Th./1/10 o C.“ sowie weitere Zeichen, in brauner Kartonhülle; Glas, Metall, Kunststoff, Quecksilber, Karton; 2. H. 20. Jh. (Geschenk von Ingrid Bonora, Innsbruck)

Leibschüssel bzw. Bettpfanne, auf Unterseite Stempel mit Bez. „VILLEROY & BOCH/DRESDEN“ sowie eine weitere eingravierte Marke und Nummer; Keramik; 1. H. 20. Jh. (Geschenk von Elisabeth Egger, Innsbruck)

Verbandsmaterial (Rollen bzw. Verpackungen) deutscher (von 1945), russischer (von 1940) sowie zweimal italienischer Herkunft (Modell 1931); Textil, Papier; um 1931–1945. (Geschenk von Ilse Kost- ner, Innsbruck)

Religion und Kirche Holzkreuz mit Schnitzerei, welche von oben nach unten Folgendes zeigt: Bez. „INRI“, alter Mann in Wolke (möglicherweise Gott), der in einer Hand eine Kugel hält und mit der anderen ein Zeichen mit drei Fingern macht, der gekreuzigte Jesus, eine Taube (der „Heilige Geist“) und eine Frau (vermutlich Maria); Auflage aus Bein mit Spitze auf der Oberseite des Kreuzes; auf RS die Bez. „IHS“ geschnitzt, dort lässt sich das Kreuz auch am Längs- wie auch am Querbalken (welcher mit der Jahreszahl „1803“ bez. ist) öffnen, im Kreuz findet sich eine feine Einlegearbeit (Reliquien), welche fast vollständig er- halten ist; Holz, Bein, Metall, Papier, Textil; 1803. (Geschenk von Mag. Michael Klingler, Innsbruck – In Andenken an Karl Rieder)

Werbung/Reklame und Wahlwerbung Souvenir von Innsbruck zum Aufhängen: Rot lackierter Holz-Schi mit Tiroler Wappen und der Bez. „Innsbruck“, geschmückt mit zwei Schistöcken, einem Rucksack mit Eis­ pickel, Seil und Hut samt Feder sowie Blu- men und Grünzeug (u. a. unechter Enzian und Edelweiß), auf RS des Schis Aufhänge- vorrichtung; Holz, Metall, Kunststoff, Tex- til; 20. Jh. (Geschenk von Albert Mattersber- ger, Innsbruck) Souvenir aus Innsbruck, 20. Jahrhundert. Foto: TLM

56 Historische Sammlungen und Museum im Zeughaus

a) Konvolut von Werbematerial zur Fußball-EM 2008 in Österreich und der Schweiz: Kunststoffbe- cher mit Abb. des Goldenen Dachls, mehrsprachigen Trinksprüchen und der Bez. „INNS- BRUCK-TIROL [...]“; zwei Kronkorken mit der österreichischen bzw. schweizerischen Flagge und der jeweiligen Länderbezeichnung auf der Innenseite; roter Luftballon mit Bez. „2008 / ÖSTERREICH AM BALL“; doppelter Bierdeckel „LET’S GO NARRISCH!“ von „Coca Cola“; verschiedene Hefte und Broschüren; ca. 40 Stück Flyer, Postkarten und Aufkleber mit Werbung für Veranstaltungen, Gewinnspiele und Produkte mit EM-Bezug; Verpackung des Hefeteiggebäcks „WUCHTEL“ der Fir- ma Ölz; Papier, Karton, Kunststoff, Metall; 2008. – b) Konvolut von Werbekleindrucken zur Fuß- ball-Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika: Programmfolder für das Public Viewing am Innsbrucker Marktplatz, Werbeflyer für Veranstaltungen folgender Innsbrucker Lokale: Löwenhaus, Zappa Music Bar, Treibhaus, Cafe Arcos, Weltladen bzw. Weltcafe, Restaurant Cammerlander und Sixty Twenty; 2010. – c) Folder „SEASON INFO“ im Kleinformat der Innsbrucker American-Football-Mannschaft „RAIDERS TIROL“; 2010. (Geschenk von Dr. Alois Unterkircher, Innsbruck)

Rechteckige Eisengussplakette mit Abb. eine Fasnachtsfigur, evtl. vom Thaurer Mullerlaufen, mit Bez. auf aufgesetzter Banderole „Alte/TIROLER MASKE“, auf RS die Herstellerbez. „T R M“ (Tiroler Röhren- und Metallwerke) sowie Hacken zum Aufhängen; Gusseisen; 20. Jh. (Geschenk von Dr. Simon Terzer, Lana)

Leere Kartonverpackung einer Sachertorte der Firma „11er Nahrungsmittel GmbH“ aus Frastanz (Vorarlberg), auf dem Deckel der Packung findet sich neben der Abb. einer angeschnittenen Sachertor- te auch die Abb. einer Grafik, die das Ferdinandeum in Innsbruck zeigt; Karton; 2013. (Geschenk von Dr. Martin Bitschnau, Innsbruck) a) Kartonschachtel mit Deckel, darauf Adressaufkleber mit Angabe des Absenders „TEPPICHHAUS/ Fohringer/INNSBRUCK – MERANER STRASSE 5/[...]“, Empfänger des Paketes: Wilhelm Wallen- ta, Tapezierermeister in Innsbruck; Karton, Metall; 2. H. 20. Jh. – b) Konvolut von Unterlagen und Werbematerial der Creditanstalt bzw. Bank Austria/Creditanstalt, u. a. Schreibutensilien, Bankomat- karten, Taschenkalender, Taschenrechner, Spielkarten, Teedosen, Aschenbecher, Partyteller, Mitar- beiterausweise, Kuverts in verschiedenen Größen, Zahlscheine, Schreibblöcke, etc.; Kunststoff, Holz, Metall, Karton, Papier, Blech, Keramik; um 1978–2013. (Geschenk von Wilhelm Wallenta, Innsbruck) a) Hölzerner Wandteller aus Dreizehnlinden/Brasilien mit Abbildung von Palmenhügeln und der In- schrift „Unter Palmen steht unser Haus / da geh’n die Freunde ein und aus. // Gruss aus Dreizehnlin- den“, geritzt, bemalt und lackiert, auf RS Stempel „JOSEF UNTERBERG[ER] / [...] TREZE TILIAS – SC“ und handschriftlicher Vermerk „Geschenk von Anna Fill September 1986“, Aufhängeöse; Holz; um 1986. – b) Konvolut von zwölf kleinen Fotomappen verschiedener Südtiroler Fotogeschäfte (De- luca foto, Bozen; FOTO COLOR di PIETRO VERONESE, Meran; FOTO Optik WASSERMANN, Meran/Bozen; LAMP FOTOSTUDIO, Brixen; BRUNA GENGA fotostudio, Meran; OPTIK FOTO dollinger, Bozen; FOTO DALDOSSI-WOLF, Meran/Lana/Dorf Tirol; Foto Rapid, Bruneck) in unter- schiedlichen Formaten; Kunststoff, Papier; 2. H. 20. Jh. (Geschenk von Anna Unterhofer, Lengmoos am Ritten)

Freizeit (Sport) Rucksack mit Zubehör (Becher, Gamaschen, Zündhölzer), die „Standardausrüstung“ von Dr. Rai- mund von Klebelsberg: Rucksack aus grau-braunem Leinenstoff, am Rücken mit Metallgestell und Textilriemen verstärkt, vorne und an den Seiten drei aufgesetzte Taschen, auf VS ein Aufnäher mit Abb. eines Berges und der Bez. „BERG“; Becher aus Aluminium mit zwei Henkeln sowie Ausguß, auf VS die Bez. „1/4 L“; ein Paar grauer Gamaschen zum Wickeln, aus Textil; zwei Packungen „SCHU- BERT/401/SICHERHEITSZÜNDER“, eine Schachtel noch vollständig, in der anderen sind noch eini-

57 Historische Sammlungen und Museum im Zeughaus

ge Zündhölzer sowie eine kurze weiße Kerze vorhanden; Leinenstoff, Leder, Metall, Textil, Alumini- um, Karton, Holz; um 1950. (Geschenk von Dr. Dieter Klebelsberg, Thaur)

Öffentlicher Raum Figur der Margarete von Tirol („Margarete Maultasch“), ausgestattet mit Sonnenbrille, Tablet und Louis-Vuitton-Handtasche, sowie weitere Sprechblasen des Projektes „Denk mal wieder“ der Pea- nutz-Architekten aus dem Jahr 2012; Bez. auf Sprechblasen: „DENK MAL/WIEDER!“ bzw. „DENK/ MAL WIEDER!“, zweimal „M – EINE STADT BRAUCHT IHRE SUPERHELDIN/Margaretes Rückkehr/[...]“, „DIE/ARGE/LIST MIT/WEISHEIT/IST.“, „UNSERE BESTEN/GEDANKEN/DEN- KEN SICH SELBST,/WIR HABEN KEIN/VERDIENST DABEI.“ sowie „I/♥/Poetry Slam“; Span- holz, Metall; 2012. (Geschenk der Peanutz Architekten/Markus Blösl, Wolfgang Grillitsch & Elke Knöß-Grillitsch, Berlin/Deutschland)

Postkasten/Hausbriefkasten aus Blech, mit vier breiteren Fächern (nummeriert von 1 bis 4) sowie ei- nem schmalen Fach (darauf die Bez. „POST“ und Abb. des Österreichischen Bundesadlers samt Post- horn mit vier Blitzen), zwei Fächer sind geöffnet, ihre Schlüssel (sowie ein weiterer Schlüssel) liegen bei, die restlichen drei Fächer sind versperrt, im Fach 2 innen abgenütztes Namensschild („WACH[...] R“), auf Fach 3 Aufkleber mit der Bez. „STOP//Keine/Werbung!“, auf RS die Zahl „197“; Blech, Kunststoff, Papier; 2. H. 20. Jh. (Geschenk der Österreichischen Post AG, Innsbruck)

Schild „Instruktion für die Fahrgäste“ – Bedienungsanleitung zur Benützung eines Fahrstuhles, auf RS dünner Draht (zur Befestigung); Schild zu der sich bereits in den Hist. Sammlungen befindlichen Aufzugkabine gehörend; beiliegend Scan eines Albumin-Fotos in Originalgröße mit einer Aufnahme des Hauses in der Museumstraße 10, aus welchem sowohl die Aufzugkabine als auch das Schild stam- men; Holz, Papier, Glas, Metall; um 1910. (Geschenk von Renate Erhart, Innsbruck)

Zigarettenautomat; Metall, Kunststoff; um 1985. (Geschenk von Ingrid Rittler, Trins)

Gewerbe Werkzeuge zur Herstellung von Papier- und Seidenblumen: zwei Holzkisten mit insgesamt ca. 61 Werkzeugeinzelteilen (häufig bilden zwei Einzelteile eine Form), beiliegend 14 Papier- bzw. Seiden- blumen und -blätter; Metall, Holz, Papier, Textil; 1. H. 20. Jh. (Geschenk von Ing. Walter Fiegl, Aldrans)

Werkzeuge zur Herstellung von Papier- und Seidenblumen, (Ausschnitt), 1. H. 20. Jahrhundert. Foto: TLM

58 Historische Sammlungen und Museum im Zeughaus

Technik Elektrotechnik Medizinisches Ultraschallgerät, massive Konstruktion; Metall; um 1960/65. (Geschenk von Dr. Ger- traud Jud, Hall i. T.) a) Taschenrechner „Texas Instruments TI-30“, klassischer halbwissenschaftlicher Schulrechner, Spei- cher, Winkelfunktionen etc., LCD-Display; Kunststoff; um 1985. – b) Taschenrechner „Olympia CD46“, 8-stellig, Grundrechnungsarten, Prozent- und Wurzeltaste, Speicher, Vakuum-Fluores- zenz-Anzeige, Batteriebetrieb, externes Netzteil, Kunstlederhülle; Kunststoff; Bj. 1976. – c) Taschen- rechner „Sharp Elsi Mate EL-220“, 8-stellig, Grundrechnungsarten, Prozent- und Wurzeltaste, Spei- cher, LCD-Anzeige, Batteriebetrieb; Werbeaufdruck „DURACEF“, Originalverpackung; Kunststoff; 1981/82. – d) Datenbank „MBO Turbo Data 200“, Uhr mit Weckfunktion, Bedienungsanleitung bei- liegend, Kunststoffhülle; Kunststoff; um 1995/2000. – e) Taschenrechner „no name“, 8-stellig, Grund- rechnungsarten, Prozent- und Wurzeltaste, Speicher, LCD-Anzeige, Batteriebetrieb; Hülle mit Werbe- aufdruck „Hypobank“; Kunststoff; 1980/85. (Geschenk von Anneliese Erhart, Innsbruck) a) Wandtelefonapparat „Siemens“ mit Wählscheibe; Kunststoff, Metall; um 1950/55. – b) Diktiergerät „Philips 393 Pocket Memo“, diverse Funktionen, Batteriebetrieb; Kunststoff; um 1985. – c) Diktierge- rät „Philips Pocket Memo Executive 396“, diverse Funktionen, Batteriebetrieb; Kunststoff; um 1990/95. – d) Diktiergerät „Philips Pocket Memo 283“, diverse Funktionen, Batteriebetrieb; Kunst- stoff; um 1990/95. – e) Solar-Taschenrechner mit Werbeaufdruck der Hypo Bank, Grundrechnungsar- ten, Speicher, Prozent- und Wurzeltaste, Originalverpackung; Kunststoff; um 1985/90. (Geschenk von Dr. Herwig Horst Spiteller, Aldrans)

Elektroheizofen „AEG“, 220V, 1500W, 2-stufiges Gebläse, Metallgittergehäuse; um 1930. (Geschenk von Ungenannt)

Bügelpresse „Singer Steam Press 2500“, Dampfbügelpresse mit elektronischer Temperatur und Dampfregelung; Kunststoff, Metall; um 1985. (Geschenk von Regina Tomaschek, Völs)

Multimeter „Goerz Unigor 1n“, Messgerät für Gleich- und Wechselstrom, Ampere und Ohm; Metall, Kunststoff; um 1970. (Geschenk von Ing. Fred Perner, Innsbruck) a) Telefonapparat „Alcatel Multiphone 500“, Tischapparat, Tastenapparat; Kunststoff; um 1990/95. – b) Elektrische Kaffeemühle „Rowenta E5405“, 220V; Kunststoff, Metall; um 1965/70. – c) Radiogerät „Kapsch Mondial 3D“. Tischgerät, furniertes Holzgehäuse; Holz, Metall, Glas, Kunststoff, Textil; Bj. 1960. – d) Radiogerät „Radione Duplex Maximus 58 W“, Tischgerät, furniertes Holzgehäuse; Holz, Metall, Glas, Kunststoff, Textil; um 1955/60. – e) Plattenspieler „Philips NG 1703“, Einbaugerät in Holzgehäuse mit Klapplade zu Anschluss an einen externen Verstärker; Holz, Metall, Kunststoff; um 1955/60. (Geschenk von Ingrid Rittler, Trins) a) Walkman „Sony WM-EX652“, tragbares Kassettenabspielgerät, hochwertige Ausführung, Au- to-Reverse, Remote Control, Mega-Bass, Dolby-B; außen angeflanschtes Batteriegehäuse; Kunst- stoff-Leichtmetallgehäuse; um 1995. – b) Walkman „Philips AQ 6401“, tragbares Kassettenabspielge- rät für Kopfhörerbetrieb; Kunststoffgehäuse; um 1990/95. (Geschenk von Dr. Claudia Sporer-Heis, Innsbruck) a) Mobiltelefon „Siemens S55“, GSM-Netz; Kunststoff; um 2005/2010. – b) Mobiltelefon „Samsung SGH-X640“, Klapphandy, eingebaute Kamera, GSM-Netz; Kunststoff; um 2005/2010. (Geschenk von Hansjörg Guem, Imst)

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Dynamisches Mikrophon „Grundig GDM316“, Tischmodell, Din-Stecker, Originalverpackung; Kunststoff, Metall; um 1965/70. (Geschenk von Elisabeth Egger, Innsbruck) a) Schwedisches Reisebügeleisen „Kronan“, Stahlsohle mit massivem Holzgriff, umsponnenes Kabel, 220 V, 100 W; Aufbewahrungsbeutel; um 1965. – b) Italienische Espressomaschine „Pavoni“, Hand- hebel, elektrische Beheizung, Dampfdüse; Metall; um 1965. (Geschenk von Ilse Kostner, Innsbruck)

Optik/Fotografie a) Digitalkamera „Minolta Dimage 5“, 3,3 Megapixel, 3x8 bit, Programm-Verschluss, Zoom-Objektiv: Minolta GT Lens 1:2,8–3,5, F = 7,2 – 50,8 mm, Makrofunktion, eingebauter Blitz, LCD-Monitor, Steckplatz für CF-Speicherkarte, Bedienungsanleitung; Kunststoff, Metall; Bj. 2001. – b) Fotoapparat „Ihagee Exakta Varex IIb“, mechanische Kleinbild-Spiegelreflexkamera, Schlitzverschluss 12 – 1/1000 sec, Objektiv: Carl Zeiss Jena Tessar 1:2,8, F = 50 mm, Blitzschuh, Selbstauslöser, diverses Zubehör, Literatur; Metall, beledert; um 1963–1967. – c) Fotoapparat „Nikon FG-20“, mechanische Spiegelreflexkamera, Kleinbild, Objektiv: Nikkor-H.C Auto 1:2, F = 50 mm, Schlitzverschluss, integ- rierter Belichtungsmesser, Selbstauslöser, Lederbereitschaftstasche; Metall, beledert; Bj. 1984. – d) Fotoapparat „Nikon Nikkormat EL“, automatische mechanische Spiegelreflexkamera mit Blendenvor- wahl, Kleinbild, Zoom-Objektiv: Tokina SD 1:4–5,6, F = 70–210 mm, Schlitzverschluss, Selbstauslö- ser, Lederriemen; Metall, beledert; Bj. 1973. – e) Fotoapparat „Minolta Dynax 700si“, elektronische Spiegelreflexkamera, Kleinbild, Autofokus, Programm- und Blitzautomatik, Filmtransport mittels Motor, Zoom-Objektiv: Tamron 1:3,5–4,5, F = 28–70 mm, Schlitzverschluss, Selbstauslöser, Tragerie- men, Originalverpackung; Kunststoff, Metall; Bj. 1993. – f) Elektronenblitzgerät „National PE-387S“, schwenkbar; Kunststoff, Metall; um 1985/90. (Geschenk von Dr. Dietmar Müller, Völs)

Diaprojektor „Ed. Liesegang, Düsseldorf“ mit Wickelvorrichtung für Diafilme (ungerahmte Dias am Stück), Objektiv: Ed. Liesegang Omar S.III 1:3,5, F = 10 cm, Vorwiderstand, Original-Transportkiste mit Bedienungsanleitung; Metall; um 1940. (Geschenk von Josef Niederbacher, Imst) a) Reprokamera „Agfa-Gevaert Repromaster Mark 3“; Metall, Kunststoff; um 1975/80. – b) Fotosetz- gerät „Letterphot“; Metall, Kunststoff; um 1970. – c) Dunkelkammerleuchte „Viptronic Vipdula 805C“; Kunststoff; um 1985. – d) Elektrischer Belichtungsrahmen „Agfa Variomat“; Metall; um 1955. – e) Dunkelkammerleuchte „Agfa Typ 8730/10“; Kunststoff; um 1975. – f) „Kodak Deluxe Transpa- rency Illuminator, Model 2“ (Leuchtplatte zum Betrachten von Negativen bzw. Dias); Kunststoff; um 1955. – g) Entwicklungsgerät „Agfa-Gevaert Copyproof CP38“; Kunststoff; Bj. 1978. – h) Foto-Durch- lauftrockner „Ilford 5250“; Metall, Kunststoff; um 1975/80. (Geschenk von Firma Foto Frischauf, Innsbruck)

Digitale Spiegelreflexkamera „Canon EOS 7D“, 18 Megapixel, hochwertiges Gerät, ohne Optik; Me- tall, Kunststoff; um 2005/10. (Geschenk von Brig. i. R. Ambros Eigentler, Innsbruck)

Fotoapparat „Kodak Ektra 200 camera“, Pocketkamera, Blitzanschluss; Kunststoff; um 1985. (Ge- schenk von Ingrid Rittler, Trins)

Digitalkamera „Traveller DC-5080“, Kompaktkamera, 5 Megapixel, Bereitschaftstasche; Kunststoff, Metall; Bj. 2006. (Geschenk von Mag. Elli Sporer, Innsbruck)

Fotoapparat „Kodak Instamatic Camera 133“, Film-Kassettenkamera, Schnellaufzug, Blitzwür- fel-Aufsatzfassung, Fixfokus, Einfach-Verschluss, Metall/Kunststoffgehäuse, Bereitschaftstasche; Kunststoff, Metall; um 1970/71. (Geschenk von Dr. Claudia Sporer-Heis, Innsbruck)

60 Historische Sammlungen und Museum im Zeughaus

Schnitte-Projektor „Christine-Moden“ zum Projizieren von Bekleidungsschnitten an einen an der Wand befestigten Papierbogen mit entsprechender Vergrößerung; Bedienungsanleitung und Spezial- maßband beiliegend; Kunststoff, Metall; um 1970/75. (Geschenk von Dr. Fritz und Petra Geisler, Innsbruck)

Kartenmessgerät „K & R“ zum Ermitteln der tatsächlichen Länge einer Strecke auf einer Landkarte; mehrere Maßstäbe zwischen 1:20.000 und 1:1.000.000, Kunststoffetui; Kunststoff, Metall; um 1980. (Geschenk von Ilse Kostner, Innsbruck)

Bildschirm-Diabetrachter/Projektor „Hähnel DB200 Universal“; kompakter Diaprojektor mit Bild- schirmaufsatz, kompatibel für Standard-, CS- und LKM-Diamagazine; Objektiv: F = 50 mm, Bedie- nungsanleitung, Originalverpackung; Kunststoff; um 1985. (Geschenk der Freunde des Alpenver- einsmuseums, Innsbruck)

Maschinen, Werkzeug Rechenmaschine „Ohdner XX11C.9“, elektromechanisch, Grundrechnungsarten (Addition, Subtrakti- on, Multiplikation); Metall; 1969/70. (Geschenk von Anneliese Erhart, Innsbruck) a) Benzin Lötlampe, hrsg. bei „Metallwarenfabrik Josef Rosenthal“ in Wien, Typ „Phoebus 44“, gro- ßer 2L-Tank mit Pumpe; oben Plakette mit Signet „M J R“, seitlich am Tank Reste des Aufdrucks „Phoebus“; Metall; um 1945/50. – b) Benzin Lötlampe, hrsg. bei „Metallwarenfabrik Josef Rosenthal“ in Wien, Typ „Phoebus 44“, großer 2L-Tank mit Pumpe; seitlich am Tank Gravur „M J R“ und „Made in Austria“, am Handgriff Plakette „Phoebus 44“; Metall; um 1945/50. (Geschenk von Dr. Herwig Horst Spiteller, Aldrans) a) Professionelle Strickmaschine „C. F. Popp, Wien“, massive Konstruktion; Metall, Holz; um 1955/60. – b) Rundstrickmaschine „Exacta“, italienisches Fabrikat, elektrischer Antrieb; Metall, Kunststoff; um 1965. (Geschenk von Monika Heusler, Innsbruck) a) Amerikanische Rechenmaschine „Marchant“, elektromechanisch, Volltastatur; Metall; um 1930. – b) Rechenmaschine „Ludwig Spitz, Unitas II“, mechanisch, Staffelwalzenmaschine; Metall; um 1930. – c) Schreibmaschine (Kofferschreibmaschine) „Adler Nr. 7“, Stoßstangenmaschine, Universal- tastatur mit doppelter Umschaltung, Farbband, Vorderaufschlag, Holzkoffer; Metall; um 1900. (Ge- schenk von Karin Demetz, Innsbruck)

Elektronische Typenrad-Schreibmaschine „Triumph-Adler Gabriele 100“, Koffergerät; Kunststoff, Metall; um 1985/90. (Geschenk von Ingrid Rittler, Trins)

Taschenofen „Peacock“, mit Feuerzeugbenzin katalytisch betriebener Handwärmer, Bedienungsanlei- tung, Samthülle; Metall; um 1980. (Geschenk von Ilse Kostner, Innsbruck)

Verkehr/Sport Firngleiter („Figl“), kurze Holzschier mit nachträglich aufgeschraubten Kanten und einfacher Rie- menbindung; Holz, Metall, Leder; um 1950. (Geschenk von Dr. Herwig Horst Spiteller, Aldrans).

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Naturwissenschaftliche Sammlungen Kustos Dr. Gerhard Tarmann

In den letzten Jahren ist es den Naturwissenschaftlichen Sammlungen gelungen, durch gezielte Samm- lungs- und Projektpolitik an zahlreiche internationale Netzwerke anzudocken und eine Reihe hochka- rätiger Einzelprojekte zu initiieren oder an solchen Projekten teilzunehmen. Die jahrelange Aufbauar- beit trägt Früchte. Dieser erfolgreiche Weg soll auch in Zukunft weitergeführt werden. Der wissen- schaftliche Wert unserer Sammlungen wurde vor allem durch die DNA-Barcoding Initiativen enorm gesteigert. Die Sammlungen der TLM werden dadurch zu einer „Prototypensammlung“ für die Bar- codes alpiner Schmetterlingsarten. Außerdem wurden zahlreiche für die Wissenschaft neue Arten erkannt und beschrieben.

Im Berichtsjahr wurde auch eines der ambitioniertesten Langzeitprojekte der TLM abgeschlossen: die Edition der 7-bändigen „Flora von Nordtirol, Osttirol und Vorarlberg“. Dieses Werk ist mit über 7.000 Druckseiten das umfangreichste Schriftenwerk, das das Museum seit der Gründung des Ferdinan- deums im Jahre 1823 herausgegeben hat.

Die zahlreichen internationalen Vernetzungen führten inzwischen zu so vielen Forschungsprogram- men, dass es zweckmäßig erscheint, hier eine Zusammenfassung der laufenden und kürzlich erfolg- reich abgeschlossenen Projekte und Kooperationen der Naturwissenschaftlichen Sammlungen der TLM dem Jahresbericht 2013 hier voranzustellen.

• DNA-Barcoding Campaign „Lepidoptera of the Alps“: ab 2010 – laufend; kofinanziert von TLM sowie iBOL (International Barcode of Life, Guelph, Kanada); TLM haben Projektleitung. • Forschungsprogramm „Genetisches Biodiversitätsarchiv: DNA-Barcoding der Schmetterlin- ge des zentralen Alpenraumes. Zusammenarbeit mit dem Naturmuseum Südtirol (Dir. Dr. Vito Zingerle) und Biodiversity Institute of Ontario, Guelph, Kanada (Prof. Dr. P. Hebert). (Süd-, Ost- und Nordtirol)“. Wissenschaftliche Durchführung unter Leitung der TLM. • Diverse Kooperationen DNA-Barcoding: ab 2010 – laufend; kofinanziert von TLM und Projekt- partnern, u. a. Natural History Museum (London, UK), University of Oulu (Finnland), Zoological Museum (Kopenhagen, Dänemark), University of Guelph (Kanada), Zoologische Staatssammlung München, inatura Dornbirn, Landemuseum Kärnten; TLM sind Projektpartner. Auswahl von Publikationen zu diesen drei Projekten: Huemer, P. (2011): Pseudoendemism and cryptic diversity in Lepidoptera – case studies from the Alps and the Abruzzi, eco.mont 3, S. 11–18. Huemer P., Elsner G. & Karsholt O. (2013): Review of the Eulamprotes wilkella species-group based on mor- phology and DNA barcodes, with descriptions of new taxa (Lepidoptera, Gelechiidae), Zootaxa 3746, S. 69–100. Huemer P, Hebert P. D. N. (2011): Cryptic diversity and phylogeography of high alpine Sattleria – a case study combining DNA barcodes and morphology (Lepidoptera: Gelechiidae), Zootaxa 2981, S. 1–22. Huemer, P. & Hausmann, A. (2009): A new expanded revision of the European high mountain Sciadia tene­ braria species group (Lepidoptera: Geometridae), Zootaxa 2117, S. 1–30. Mutanen M., Hausmann A., Hebert P. D. N., Landry J.-F., de Waard J., Huemer P. (2012): Allopatry as a Gord- ian knot for taxonomists: patterns of barcode divergences in arctic-alpine Lepidoptera. PLoS ONE 7: e47214. doi:10.1371/journal.pone.0047214. • DNA-Barcoding „ZYGMO – Zygaenidae of the World“: laufend; kofinanziert von TLM sowie Crimean State Medical University (Simferopol, Krim) und privaten Spendern.

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Auswahl von Publikationen zum Projekt: Efetov, K. A., Tarmann, G. M., Kirsanova, A. V., Lazareva, Z. S., Parshkova, E. V., Rougerie, R. & Hebert, P. (2011): Zygaenidae taxonomy and a DNA study: status quo. Program of the 17th European Congress of Lepidop- terology, 9–13 May 2011, Luxemburg, S. 50. • Projekt Sparkling Science (mit UIBK): Schulprojekt über Biodiversität auf Wiesen am Beispiel der Schmetterlinge. TLM beratende Funktion. Dieses Projekt wurde von den Vereinten Nationen und der UNESCO 2013 mit der Auszeichnung „Dekadenprojekt“ bedacht. • Raufußhühner-Monitoring in Tirol: laufend, Kooperation TLM und Umweltabteilung des Lan- des Tirol (Team: Dr. Reinhard Lentner, Leiter). Kartierteam: Dr. Reinhard Lentner, Mag. Alois Masoner, Bsc. Stephanie Vallant, Bsc. Florian Lehne, Peter Morass. • Projekt SICHTEN-SEHEN-VERSTEHEN mit UIBK/Fakultät für Geo- und Atmosphärenwis- senschaften/Institut für Geologie/Institut für Mineralogie (Dekan Univ. Prof. Dr. B. Fügenschuh): TLM sind Projektpartner. • GEO-Tag der Artenvielfalt Tirol: ab 2004 jährlich – laufend; kofinanziert von Land Tirol, TLM und diversen Sponsoren; wissenschaftliche Ko-Leitung gemeinsam mit Universität Innsbruck. • FloraFaunaSüdtirol. Das Portal zur Verbreitung von Tier- und Pflanzenarten in Südtirol: Dreijahresprojekt des Naturmuseums Südtirol; beratende Tätigkeit zum Modul Tagfalterbearbei- tung durch TLM. • ATBI – All Taxa Biodiversity Inventory (PN Mercantour, PN Alpi Marittime): ab 2007 – laufend; Finanzierung EU-Mittel, TLM, Privatmittel; TLM als Projektpartner. • Endemiten Alpi Orobie: 2013 – laufend; kofinanziert von Museo Civico di Scienze Naturali, Bergamo; TLM als Projektpartner. • Waldmonitoringprogramm Südtirol – Trient: ab 1992 – laufend; kofinanziert Land Südtirol, Provinz Trient, TLM, Privatmittel; TLM als Projektpartner. Auswahl von Publikationen zum Projekt: Carl, M., Huemer, P., Zanetti, A. & Salvatori, C. (2006): Ecological assessment in alpine forest ecosystems: bioindication with insects (Auchenorrhyncha, Coleoptera (Staphylinidae), Lepidoptera), Studi Trentini di Sci- enze Naturali, Acta Biologica 81 (2004), Suppl. 1, S. 167–217. Huemer, P. & Hebert, P. D. N (2012): DNA-Barcoding von Schmetterlingen (Lepidoptera) in Waldstandorten Südtirols (IT01 Ritten und IT02 Montiggl), Forest Observer 6, S. 75–98. • Langzeitmonitoring Innstaustufe Kufstein/Langkampfen: seit 1987; Durchführung TLM. Publikationen zum Projekt: Huemer, P. (1989): Faunistisch-ökologische Untersuchungen an Schmetterlingen der Innauen bei Kufstein/ Langkampfen (Nordtirol, Österreich). Veröffentlichungen des Tiroler Landesmuseums Ferdinandeum 69, S. 59–106. Huemer, P. & Tarmann, G. M. (2000): Entwicklung von Schmetterlingsgemeinschaften im geschützten Au- waldbereich an der Innstaustufe Kufstein-Langkampfen. Veröffentlichungen des Tiroler Landesmuseums Fer- dinandeum 80, S. 13–48. Huemer, P. & Tarmann, G. M. (2012): Schmetterlinge (Lepidoptera) an der Innstaustufe Kufstein-Lang- kampfen. Wissenschaftliches Jahrbuch der Tiroler Landesmuseen 5, S. 246–283. • Synthese und Tests von Sexuallockstoffen für Zygaenidae (Lepidoptera) mit Schwerpunkt Weinschädlinge: laufend; kofinanziert von TLM, Crimean State Medical University (Simferopol, Krim), Bulgarian Academy od Sciences (Sofia, BG) und privaten Spendern. Auswahl von Publikationen zum Projekt: Tarmann, G. (1998): Die Weinzygaene Theresimima ampellophaga (Bayle-Barelle 1808) (Lepidoptera, Zygae- nidae, Procridinae). Kehrt ein verschwundener Weinschädling zurück?, Stapfia 55, S. 57–84. Tarmann, G. (2003): Zygaenidae as pest species, S. 151–229, 12 Abb., in: Efetov, K. A., Tarmann, G. M. & Tremewan, W. G. (eds): Proceedings of the 7th International Symposium on Zygaenidae (Lepidoptera). Inns- bruck 4.–8. September 2000. 360 S., Simferopol. Subchev, M. A., Toshkova, T. B. & Efetov, K. A. Tarmann, G. M. (2010): Recent distribution of Theresimima

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ampellophaga (Bayle-Barelle, 1808), in: Europe estimated by pheromone traps, Les Cahiers du Musée des Confluences 2, S. 65–76, Abb. 1–4, Tab. 1. • Zygaenidae of the Balkan Peninsula: laufend; kofinanziert vom Verein BIODAT ALPIN, private Spender. Pilotprojekt im Rahmen des vom Umweltbundesamt avisierten und koordinierten Großprojektes ODINS (Österreichische Digitalisierungsintitiative naturkundlicher Sammlungen), Teil des Teilprojektes „SÜDOSTWIND“ (Kooperation Österreichs mit den Balkanländern). Auswahl von Publikationen zum Projekt: Nahirnić, A., Jakšić, P. & Tarmann, G. M. (2011): A review of faunistic data on Zygaenidae (Lepidoptera) in the central-western Balkan Peninsula, in: Zaštita prirode u XXI veliku (Nature protection in thre XXIst centu- ry), Zbornik referata, rezime I poster prezentacija (kniga BR 2) (Proceedings of the conference (book No 2), 20.–23. September 2011, Žabljak, Crna Gora/Montenegro, S. 451–455, Abb. 1–8, Tab. 1. Jakšić, P. & Tarmann, G. M. (2012): Geographical distribution and chronological series of refugia in the Balkan Peninsula which are important for species of the family Zygaenidae (Lepidoptera), S. 24, in: Tarmann, G. M., Tremewan, W. G. & Young, M. R. (eds), Abstracts of the XIII International Symposium on Zygaenidae, Inns- bruck, 16.–23. September 2012, S. I–XX, 1–40. Jakšić, P., Nahirnić, A. & Tarmann, G. M. (2012): The distribution of Zygaenidae in priority habitat types as a tool for conservation on the Balkan Peninsula (Lepidoptera), S. 25, in: Tarmann, G. M., Tremewan, W. G. & Young, M. R. (eds), Abstracts of the XIII International Symposium on Zygaenidae, Innsbruck, 16.–23. Septem- ber 2012, S. I–XX, 1–40. Nahirnić, A., Jakšić, P. & Tarmann, G. M. (2012): Zygaenidae (Lepidoptera) in the collections of the Natural History Museum in Belgrade (Serbia), Bulletin of the Natural History Museum, Belgrade 5, S. 73–94, Abb. 1–3. Jakšić, P., Nahirnić, A. & Tarmann, G. M. (2013): ODINS Project: The Zygaenidae of the Balkan Peninsula – aims, efforts, results, outlook, in: Beshkov, S. et al. (eds), Programme and Abstracts of the XVIII European Congress of Lepidopterology 29. July – 4. August 2013, Blagoevgrad, Bulgaria, S. 82.

Abgeschlossene Projekte und Kooperationen (Auswahl!) • FLORA von NORDTIROL, OSTTIROL und VORARLBERG: Langzeitprojekt, das 2013 zum Abschluss gebracht werden konnte. Ergebnis: Umfangreiche Revisionen am Bestand der botani- schen Sammlung, Restaurierung von hochwassergeschädigtem Material (nach der Überschwem- mungskatastrophe 1985 im Zeughaus), Aufbau einer Datenbank über die Flora des bearbeiteten Gebietes mit ca. 300.000 Datensätzen. Kooperationsprojekt des Vereins Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum, Tiroler Landesmuseen-Betriebsgesellschaft m. b. H., Land Tirol, Land Vorarlberg, BMWVK, BMUK, zahlreiche Universitäten und Museen im In- und Ausland, zahlreiche Privat- personen und viele Sponsoren. Publikation der 7-bändigen Flora: Polatschek, A. (1997): Flora von Nordtirol, Osttirol und Vorarlberg, Band 1, 1024 S., Verbreitungskarten 1–333. Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum, Innsbruck. Polatschek, A. (1999): Flora von Nordtirol, Osttirol und Vorarlberg, Band 2, 1077 S., Verbreitungskarten 334– 844. Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum, Innsbruck. Polatschek, A. (2000): Flora von Nordtirol, Osttirol und Vorarlberg, Band 3, 1354 S., Verbreitungskarten 845– 1475. Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum, Innsbruck. Polatschek, A. 2001a. Flora von Nordtirol, Osttirol und Vorarlberg, Band 4, 1082 S., Verbreitungskarten 1476– 1949. Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum, Innsbruck. Maier, M., Neuner, W. & Polatschek, A. (2001b), Flora von Nordtirol, Osttirol und Vorarlberg, Band 5, 664 S., Verbreitungskarten 1950–2211. Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum, Innsbruck. Polatschek, A. & Neuner, W. (2013a): Flora von Nordtirol, Osttirol und Vorarlberg, Band 6, 973 S., Verbrei- tungskarten 16–208. Tiroler Landesmuseen-Betriebsgesellschaft m. b. H., Innsbruck. Polatschek, A. & Neuner, W. (2013b): Flora von Nordtirol, Osttirol und Vorarlberg, Band 7, 821 S., Verbrei- tungskarten 16–80, 74 Abb. Tiroler Landesmuseen-Betriebsgesellschaft m. b. H., Innsbruck. • DIE HELLE NOT: Projekt der TLM und der Tiroler Umweltanwaltschaft 2002–2011 (in Koope- ration mit Wiener Umweltanwaltschaft und Firma Bartenbach, Tirol). Das Projekt wurde mit dem FORD Umweltpreis 2002 des BMUK (Hauptpreis) und dem Hauptpreis der Alpenschutzkonventi- on CIPRA 2005 ausgezeichnet.

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Literatur: Huemer, P., Kühtreiber, H. & Tarmann, G. M. (2011): Anlockwirkung moderner Leuchtmittel auf nachtaktive Insekten – Ergebnisse einer Feldstudie in Tirol (Österreich). Wissenschaftliches Jahrbuch der Tiro- ler Landesmuseen 4, S. 110–135. • Schmetterlinge Nationalpark Hohe Tauern: 2005–2007 (Kofinanzierung Nationalpark Hohe Tauern, TLM), Kooperation Landesmuseum Kärnten, Haus der Natur Salzburg. Literatur: Huemer, P. & Wieser, C. (2008): Nationalpark Hohe Tauern Schmetterlinge. – Wissenschaftliche Schriften, Tyrolia-Verlag, 224 S. • Schmetterlinge Innsbrucks: 2004–2007 (Kofinanzierung Stadt Innsbruck, TLM). Literatur: Huemer, P. & Erlebach, S. (mit einem Beitrag von Jedinger, A.) (2007): Schmetterlinge Innsbrucks – Artenvielfalt einst und heute. Veröffentlichungen des Innsbrucker Stadtarchivs, Band 33, Universitätsverlag Wagner, 319 S. • Biodiversität Naturpark Schlern: 2005–2007 (Kofinanzierung Land Südtirol, div. Landesämter, Privatmittel). Literatur: Huemer, P. (2007): Biodiversität von Schmetterlingen (Lepidoptera) im Gebiet des Naturparks Schlern, Gredleriana 7, S. 233–306. • Endemiten Österreichs: 2007–2008, Kofinanzierung Umweltbundesamt, TLM, Privatmittel. Literatur: Huemer, P. (2009): Lepidoptera (Schmetterlinge), in: Rabitsch, W. & Essl, F. (Hrsg.): Endemiten – Kostbarkeiten in Österreichs Pflanzen- und Tierwelt. Naturwissenschaftlicher Verein für Kärnten und Umwelt- bundesamt GmbH, Klagenfurt und Wien, S. 810–844. • Verbreitungsatlas der Tierwelt Österreichs: 2007–2009, Kofinanzierung Biologiezentrum der OÖ Landesmuseen, TLM. Literatur: Huemer, P. & Malicky, M. (Red.) (2009): Verbreitungsatlas der Tierwelt Österreichs: Lepidoptera, Geometridae, Denisia 28, S. 3–192. • Digitalisierung von naturschutzrelevanten Käfern (Coleoptera) und Heuschrecken (Ortho­ ptera) aus der Sammlung von Alois Kofler (Lienz) mit Schwerpunkt Osttirol: 2013. Durchfüh- rung TLM. Finanzierung Nationalpark Hohe Tauern.

Dazu kommen noch die Projekte unserer freiwilligen Mitarbeiter, von denen laufend Ergebnisse ver- öffentlicht werden. Hier sind besonders die laufenden Forschungen von Manfred Kahlen zur Käferfau- na der Alpen und die Publikationen von Dr. Ernst Heiss über Aradidae (Rindenwanzen) und fossile Insekten im Bernstein hervorzuheben.

Die Naturwissenschaftlichen Sammlungen am Standort Feldstraße 11a wurden im Jahre 2013 von 6.439 BesucherInnen, meist ForscherInnen, Studierenden, SchülerInnen und FachbibliotheksnutzerIn- nen besucht. Die Ausstellung „Giftige Schmetterlinge“ im Foyer und in den Gängen der Volkshoch- schule Innsbruck besuchten 4.950 BesucherInnen.

Naturwissenschaftliche Bibliothek Für die naturwissenschaftliche Bibliothek ist weiterhin Ursula Grimm verantwortlich. Neben den lau- fenden Arbeiten wie Literaturrecherchen, Bestellen von Büchern und Zeitschriften, Organisation von Schriftentausch, Erfassung der Neuzugänge, Verzettelung der tirolbezogenen Artikel, Eingliederung der restaurierten Bücher und Zeitschriften, sowie das Aufarbeiten der Spenden wurden im Berichts- jahr weitere Teile der Zeitschriften neu aufgestellt, konservatorisch betreut und ergänzt. Wie in den Vorjahren wurden auch im Jahre 2013 wieder zahlreiche BibliotheksbesucherInnen betreut. Auch im Berichtsjahr gingen umfangreiche Schenkungen an Büchern, Zeitschriften und Sonderdrucken als Legate ein (siehe Liste Erwerbungen).

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Erdwissenschaftliche Sammlungen Im Berichtsjahr wurde die erdwissenschaftliche Sammlung wiederum ehrenamtlich von Walter Ungerank (Aschau i. Z.) betreut. Seine guten Kon- takte zu den Sammlern sind für das Museum von großem Wert. So gelang es z. B. eine riesige An- dalusitstufe und Pinit mit Andalusit vom verstor- benen Mineraliensammler Elmar Hepperger zu erwerben (s. ferdinandea 25, S. 12).

Aus dem Nachlass des verstorbenen Mineralien- sammlers Oskar Kahr konnten Holztafeln mit Be- schriftung aus dem ehemaligen Haller Salzberg- werk von 1960 erworben werden. Bei der „Langen Nacht der Museen“ am 5. Okto- ber wurden Kurzführungen im BIM zu folgenden Themen gemacht: Amethyst – ein stets begehrter Andalusitstufe von Elmar Hepperger aus dem Sellrain- Edelstein und Granat – der Edelstein der armen tal, 55 cm x 55 cm. Foto: Stefan Heim Leute. Die wohl größte Herausforderung stellte die Restaurierung und Eingliederung der Mineralien- und Fossiliensammlung aus der Klocker-Stiftung dar. In einer ersten Partie wurden aus dem ehemaligen Wohnhaus von Dr. Hans Klocker 20 Kisten Mineralien und Fossilien sorgfältig verpackt und an das TLM transportiert. In der Garage befanden sich weitere 60 Kisten diverser Mineralien von z. T. sehr

Bergung der Mineraliensammlung von Dr. Hans Klo- Restaurierung der Sammlung von Dr. Hans Klocker cker. Foto: Walter Ungerank durch Peter Agreiter. Foto: Walter Ungerank guter Qualität. Sämtliche Exponate wurden begutachtet, sortiert, gereinigt, mit Inventarnummern und neuen Etiketten versehen (diverse alte Etiketten, zum Teil mit Preisangaben, wurden wieder beigelegt) und fotografiert. Nun wird begonnen, diese Sammlung im M-Box Programm digital zu erfassen. Sehr viele dieser Mineralstufen sind von hoher Qualität und stellen eine große Bereicherung für die beste- hende Sammlung dar.

Im derzeitigen Inventarbuch der TLM Mineraliensammlung waren bisher 3.432 Stufen katalogisiert. Nach einer vorläufigen Schätzung gelangen nun ca. 700 weitere Mineralien und Fossilien dazu. Sämt- liche Arbeiten sind noch voll im Gange und deshalb kann erst im nächsten Jahr ein Abschlussbericht erfolgen.

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Peter Agreiter half Mineralien fachmännisch zu reinigen, Beschriftungen und Inventarnummern an- zubringen, besondere Exponate fachmännisch zu verpacken, sowie Sockel für Mineralstufen anzufer- tigen oder auch größere Mengen Material zu transportieren. Stefan Heim war für die Fotodokumenta- tion verantwortlich. In Zusammenarbeit mit Dr.in Claudia Sporer-Heis wurde die M-Box Eingabemas- ke für die Inventarisierung der Mineralien- und Fossilien adaptiert, da alle Objekte der Klocker-Stif- tung in diesem Programm erfasst werden.

Botanik Im Berichtsjahr 2013 gelang die Fertigstellung und Herausgabe von Band 6 und 7 der „Flora von Nord- tirol, Osttirol und Vorarlberg“. Die Auto- ren Dr. Adolf Polatschek und Wolfgang Neuner haben dieses monumentale Werk somit abgeschlossen. Der wahre Umfang und die zusätzlich investierte Freizeit/ Wochenenden der in Zusammenhang mit der Flora Band 6 und 7 durchgeführten Arbeiten sind objektiv kaum beschreib- bar. Wegen anhaltender EDV-technischer Probleme und dem umfangreichen mehr- fach durchgeführten Korrekturlesen so- wie mehrfach durchgeführten Korrektur- arbeiten (Standardisierung der zitierten Geographika, Abstimmung der geografi- schen Bezeichnungen auf die Nomenkla- tur der ÖK-Karten 1:50.000, Aktualisie- rung von genannten Toponymen, Bear- beitung der deutschen Pflanzennamen plus Synonyme, Korrekturen bei den Querverweisen zu Band 1 bis 5, Korrek- turen der eingearbeiteten Chromosomen- Fertigstellung des monumentalen Buchwerks: „Flora von Nord- zahlen plus Angabe der damit verschränk- tirol, Osttirol und Vorarlberg“. ten Geographika, Korrekturen zu letzten Foto: Stefan Heim Revisionen und Determinationen, Einar- beitung letzter Geländeprotokolle aus dem Jahr 2012/2013, weiterer Einzelangaben, (Literatureinarbeitung) zu den beiden Bänden 6 und 7 der „Flora von Nordtirol, Osttirol und Vorarlberg“ zumeist in Zusammenarbeit mit Regina Tomaschek sowie letzte Recherchen zu den Biografien bzw. zur Bibliografie von in Band 7 gelisteten Botaniker und Floristen hat sich die Herausgabe der beiden Bände neuerlich verzögert. Die Layoutierung wurde von Ludwig Spitzenstätter-Moser durchgeführt. Wertvolle Unterstützung dabei erfolgte durch Lena Ganahl.

Ein Erwerb der Tiroler Moossammlung Ruprecht Düll wurde in die Wege geleitet. Aufgebaut wurde sie im Zuge langjähriger Arbeiten zur heimischen Moosflora, die unter anderem ein zweibändiges Werk über die Moose Tirols hervorbrachten. Bisher sind ca. 1.100 Belege übergeben.

Im Rahmen des Kreativtages der Stadt Innsbruck 2013 wurde in den Räumlichkeiten der Naturwis- senschaftlichen Sammlungen für eine Klasse der Volksschule Hötting-West eine Stunde zum Thema „Geheimnisvolle Welt der Moose“ gestaltet. Die Veranstaltung stieß bei SchülerInnen wie Lehrperso- nen auf äußerst positive Resonanz. Auch der alljährliche Stand am Landhausplatz zum „Tag der offe- nen Tür“ im Landhaus am 26. Oktober war ein voller Erfolg. Zahlreiche BesucherInnen sowie

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Mitarbeiter­Innen anderer Tiroler Naturorganisationen zeigten reges Interesse an der ausgestellten Auswahl heimischer Moose und Flechten und den dazu präsentierten naturwissenschaftlichen und historischen Hintergrundinformationen.

Von Regina Tomaschek wurden neben den Arbeiten an der Flora noch folgende Tätigkeiten durchge- führt: Trocknen, Spannen und Digitalisieren der Geländeaufsammlungen von Dr. Adolf Polatschek, Paul Vergörer, E. Maroschek, Michael Thalinger, Wolfgang Neuner u. a. Spannen und EDV-Erfassung des Exsiccatenwerkes „Hieracien Selecta“ von Dr. Günther Gottschlich. Spannen und Digitalisierung der von Dr. W. Rottensteiner erhaltenen Dubletten zur Istrienflora. Die Arbeiten (Spannen, notwendige Restaurationsarbeiten, Verortungen, Digitalisierung, Einsortierung z. T.) am Herbarium B. Zollitsch konnten im vergangenen Jahr abgeschlossen werden.

Herbarrestaurierung Die Arbeit in der Herbarrestaurierung des hochwassergeschädigten Materials ging auch im Berichts- jahr 2013 zügig voran. Das Team bestehend aus Regina Tomaschek, Mario Baldauf, Hans Scherntha- ner, Lena Ganahl und Natalie Ecker übernahm wieder die Reinigung, Neuspannung, Etikettierung und Digitalisierung sowie das Einsortieren der restaurierten Belege in das Hauptherbar. Mario Baldauf machte auch Vorschläge zur verbesser- ten Dateneingabe und setzte diese teil- weise selbst um (z. B. bessere Auffin- dung von Funddaten auf Karten). Dies erleichtert die laufenden Arbeiten er- heblich.

Mit der Beschäftigung von Michael Thalinger und Christian Anich war es im laufenden Jahr möglich, die um- fangreichen Restaurationsarbeiten so- wie die systematische Aufstellung des sehr bedeutenden historischen Krypto- gamen-Herbars voranzutreiben. Nach- dem bereits im Jahr 2012 der Großteil der zuvor ungeordneten und damit un- zugänglichen Bestände alphabetisch sortiert und provisorisch erfasst worden war, konnte zu Jahresbeginn erstmals Restaurierung der Kryptogamensammlung. Restaurierte Wolfs- die Anzahl der Belege abgeschätzt wer- flechte. Foto: Stefan Heim den. Die Gesamtzahl dürfte um einiges mehr als 49.000 Sammlungsbelege be- tragen, darunter 17.700 Moose, 12.800 Flechten, 12.800 Pilze und 3.400 Algen. Sie teilen sich aktuell noch auf ca. 45 Klein- und Kleinstsammlungen auf. Anzustreben wäre eine Aufstellung in vier Teilen, nach den genannten Organismengruppen.

Mehr als 20.000 Belege sind nach der Überflutung 1985 nach wie vor schlammverkrustet und restau- rierungsbedürftig. Unter ihnen zahlreiche Belege bedeutender Sammler wie Anton Sauter, Anton Perktold, Stephan Prantner, Ludwig Heufler, Franz Hausmann, Ludwig von Sarnthein oder Josef Murr. Einzelne Sammlungsteile wurden im Berichtsjahr 2013 alphabetisch nach Gattung sortiert und erfasst. Darunter die Flechtensammlung Paul Hofmann und die Pilzsammlung Norbert Gerhold. Knapp 30.000 Belege sind nun nach Gattung auffindbar und stehen für wissenschaftliche Anfragen zur Verfügung, auch wenn ein Leihverkehr derzeit noch nicht möglich ist.

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Eine Sicherung sich lösender Etiketten der ca. 5.600 Belege fassenden Sammlung Kofler war dringend nötig, um einen Verlust der Sammlungsdaten zu vermeiden. Nach sorgfältiger Planung und Vorarbeiten konnte die Erfassung der Sammlungsbelege in der Biodi- versitätsdatenbank BioOffice Ende 2013 in Angriff genommen werden.

In Zusammenarbeit mit dem Land Südtirol und dem Naturmuseum Südtirol wurde auch im Berichts- jahr 2013 weiter an der Restaurierung des Herbarium HUTER gearbeitet. Alle Personal- und Materi- alkosten werden von Südtirol übernommen. Die Tiroler Landesmuseen stellten wieder Arbeitsraum zur Verfügung und helfen so mit, dieses wichtige Tiroler Kulturgut zu erhalten. Die Arbeiten wurden von Susanne Wallnöfer durchgeführt.

Wirbeltiersammlung Die Leitung der Wirbeltiersammlung wurde 2013 an Peter Morass überge- ben, der damit die Nachfolge von Wolfgang Neuner antrat, der mit Ende 2014 in den Ruhestand eintreten wird. Schon in den Vorjahren wurden von ihm die meisten Arbeiten in der Wirbeltiersammlung durchgeführt, da Wolfgang Neuner mit der Fertig- stellung der siebenbändigen „Flora von Nordtirol, Osttirol und Vorarl- berg“ ausgelastet war. Zusätzlich musste Peter Morass völlig unerwar- Peter Morass, neuer Leiter der Wirbeltiersammlung, in Aktion. tet die Kuratierung der Ausstellung Foto: Stefan Heim „Paradiesvögel“ übernehmen, die im Zeughaus gezeigt wurde.

Morass stand, wie in den Vorjahren, Ing. Fred Perner zur Seite, der in ehrenamtlicher Tätigkeit folgen- de wichtige Arbeiten durchführte: – Eintragungen von Totfunden, Federn und Nestern in das Eingangsbuch – Eingabe von hunderten Vogelbeobachtungen in das BioOffice Programm, die von verschiedenen Tiroler Ornithologen zusammengetragen wurden (einschließlich eigener Beobachtungsdaten) – Durchführung ornithologischer Feldbeobachtungen in den Gebieten Kolsass-Kolsassberg, Wat- tens, Fritzens, Terfens, Vomp, Achensee und Chiemsee – Beschriftung und Erweiterung der Spezialsammlungen von Gewebeproben, Gastrolithen und Para- siten – Hilfestellung bei elektrotechnischen Fragen in den Naturwissenschaftlichen Sammlungen (als ehe- maliger Fachmitarbeiter der TIWAG).

Im Jahr 2013 wurde vorrangig an der Aktualisierung von bereits erfassten Daten im BioOffice Pro- gramm, besonders das Angleichen der Fundortsangaben an hausinterne Vorgaben, gearbeitet, damit weiteres Eingeben von Vogelbeobachtungen einem gemeinsamen Standard entspricht. Für die digitale Erfassung von tausenden Primärdaten aus dem umfangreichen Nachlass Dr. Myrbach wurde die Mit- arbeit von Rainer Tomaschek erforderlich.

Durch die erwähnten Umstellungen in der Sammlung und die plötzliche Verantwortung des neuen Leiters für eine Ausstellung waren die Arbeiten in der Wirbeltiersammlung im Berichtsjahr 2013 vor allem auf letztere fokussiert. Denn ursprünglich wäre Peter Morass bei dieser Ausstellung als Präpa-

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rator nur tangential beschäftigt gewesen. Unter Mithilfe eines erfahrenen Innenarchitektinnen-Teams und einer kompetenten Grafikerin wurden die vielen anfänglichen Ideen gebündelt. Großer Wert wur- de dabei auf das Einbeziehen der anderen Sammlungen und die Mitarbeit von Presseabteilung und Besucher-Kommunikation der Tiroler Landesmuseen gelegt. Ursprünglich war geplant, eine bereits bestehende Paradiesvogelausstellung vom Museum „Mensch und Natur“ aus München zum größten Teil zu übernehmen. Trotz der Fokussierung auf die Ausstellung konnten von Peter Morass im Berichtsjahr 168 Präparate angefertigt und digital erfasst werden. Außerdem wurden 987 Vogel-Fundortdatensätze überarbeitet und aktualisiert und in die Kategorie „Fundorte Aves neu“ verschoben. Große Teile der Einzelfeder- belege wurden von Plastikhüllen in solche aus Pergamin umsortiert, da Pergamin für eine dauerhafte Lagerung besser geeignet ist.

Für die Ausstellung „Dreck“ im Volkskunstmuseum mussten sowohl Haushuhndermoplastiken ange- fertigt, als auch Präparate aus der Wirbeltiersammlung verliehen werden. Die Gruppe von Japan-Ser- aus bekam für die Ausstellung „Kurios und merkwürdig“ ein neues Podest, auf dem die Dermoplasti- ken gemeinsam als Familie postiert sind. Aus der Wirbeltiersammlung konnten bei der Ausstellung „FISCHgerichte – FISCHgeschichte. Eine Ausstellung rund um den Fisch in Osttirol“ im Schloss Bruck/Lienz Präparate von Fischotter, Gänsesäger, Kormoran und Graureiher gezeigt werden. Ein historisches Gänsegeierpräparat aus unserer Sammlung spielte als „Nebendarsteller“ in einem Film des deutschen Fernsehsenders SWR, der auf dem Hafelekar über die „Geierwally“ mit Harald Krass- nitzer gedreht wurde, eine wichtige Rolle. Bei einem Film des japanischen Fernsehsenders Fuji-TV über Innsbruck führte Peter Morass als Japanisch sprechender Guide vor laufender Kamera durch seine Heimatstadt. Dabei wurde auch seine Arbeit als Präparator an den Tiroler Landesmuseen ge- zeigt. Der Beitrag wurde in Japan an zwei Abenden ausgestrahlt, zwei weitere Sendetermine folgen im kommenden Jahr. Literarisch gefordert war Morass bei einem Artikel über die Entstehungsgeschichte der Paradiesvogelausstellung in der ferdinandea 26 (S. 3), bei einer Beschreibung des Japan-Seraus im Studioheft 15 zur Ausstellung „Kurios und merkwürdig“ und zusammen mit Gerhard Tarmann bei einem Artikel zum Thema „Tierischer Dreck“ im Katalog zur Ausstellung „Dreck“. Didaktische Auf- gaben nahm er sowohl bei laufenden Führungen durch die Paradiesvogelausstellung als auch bei meh- reren Gruppen wahr, denen er Einblicke in die Arbeit eines Museumspräparators als auch in die Schät- ze der Wirbeltiersammlung gewährte. Eine externe Unterrichtsstunde führte ihn in die Mittelschule Seefeld, wo er vor 25 SchülerInnen über die Unterschiede bei den Gebissen der Säugetiere sprach. Bei einem, an der Präparatorenlehre interessierten Schüler des Polytechnischen Lehrgangs Kematen fun- gierte Peter Morass bei einem dreitägigen Schulprojekt „Schnupperlehre“ als Lehrmeister. Ein Inter- view mit Fotoaufnahmen für einen Artikel zum Thema „Taxidermie“ auf TT-Online vervollständigen seine vielseitige Tätigkeit im Jahre 2013.

Die alljährlich wiederkehrende Mitarbeit von Peter Morass beim Kartieren im Zuge des Raufuß- huhn-Monitoring der Tiroler Landesregierung erstreckte sich wegen der widrigen Schnee- und Wet- terverhältnisse und wegen teilweise akuter Lawinengefahr von Ende März bis Mitte Mai 2013 und fand im Gebiet Kelchsau/Wildschönau statt. Als zusätzliche Ausbeute konnte die Sammlung des Mu- seums um 267 Belege bereichert werden. Von Rainer Tomaschek wurden ornithologische Primärdaten der Kartei Myrbach digital erfasst, wobei die Anfang des Jahres erarbeiteten Richtlinien zur Eingabe von Beobachtungsdaten und der daraus resul- tierenden exakten Eingabemaske zu einer sehr hohen Qualität der von ihm eingegebenen Daten beitrug.

Vielseitigkeit und die Fähigkeit, Menschen zu begeistern ist eine besondere Stärke des neuen Verant- wortlichen für die Wirbeltiersammlung der Tiroler Landesmuseen Peter Morass. Seine Kompetenz ist in Fachkreisen unbestritten und sein Enthusiasmus überträgt sich auf MitarbeiterInnen und Besucher­ Innen.

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Konchyliensammlung Auch im Jahre 2013 betreute Dr. Paolo Zaccaria (Innsbruck) die Sammlung der Konchylien samt Da- tenbank. Die Zusammenführung der Hauptsammlung und der Sammlung Irmgard und Helmut Nisters ist weitgehend abgeschlossen. Die bereits unter Helmut Nisters erfolgte Digitalisierung der Sammlung wurde fortgeführt. In aufwändiger Arbeit wurden die vorhandenen Bestände mit dieser Datenbank abgeglichen und verifiziert. Dies ist besonders wichtig, da ja auch Beobachtungsdaten aufgenommen sind und sich nicht jeder Eintrag auf einen Sammlungsbeleg bezieht. Das Endergebnis liegt nun vor: Einträge in der Datenbank: 37.800 Davon derzeit in der Sammlung lokalisiert und beschriftet: 23.091 Einträge über 331 Familien vorhanden In Datenbank eingetragene Arten: 5.800 (in Sammlung bisher verifiziert: 2.516) Es sind Belege aus 170 Ländern vorhanden Die meisten Belege stammen aus Italien (14.236), Österreich (10.407), Spanien (1.344) und Deutsch- land (1.036), davon 4.761 aus Nordtirol, 1.667 aus Südtirol, 1.711 aus Osttirol, 1.324 aus dem Trentino.

Coleopterologische Sammlungen Im Jahr 2013 setzte sich das Schwerpunkt-Team Coleopterologische Sammlungen zusammen aus: Mag. Andreas Eckelt, angestellt im Ausmaß von 20 Wochenstunden, Manfred Lederwasch, angestellt im Ausmaß von 30 Wochenstunden, Manfred Kahlen, ehrenamtlich im Ausmaß von durchschnittlich 50 Wochenstunden und Mag. Claudia Lang, beschäftigt über Werkvertrag von Manfred Kahlen.

Die Tätigkeiten dieser Personen umfassten im Wesentlichen:

Mag. Andreas Eckelt: Es wurden primär Arbeiten an den Sammlungsbeständen von Dr. Alois Kofler vorgenommen. Die Datenerfassung und Auswertung erfolgte innerhalb der Gruppen Käfer, Heuschrecken und Hautflüg- ler. Im Rahmen einer Projektpartnerschaft mit dem Nationalpark Hohe Tauern wurde besonders die Gruppe der Käfer und Heuschrecken mit dem Schwerpunkt Osttirol vertiefend ausgewertet. Ziel dieser Arbeit war es, die Verbreitung der Laufkäfer und Heuschrecken in Osttirol darzustellen. Zusätzlich zu den detaillierten Verbreitungskarten, welchen eine Datenbasis von etwa 9.000 Datensätzen zugrunde liegt, wurden noch die Biologie, die Lebensweise und der Gefährdungszustand aller 338 Arten recher- chiert, in Form von Steckbriefen zusammengestellt und in einem 320 Seiten umfassenden Bericht dem Nationalpark Hohe Tauern als Grundlagenbasis zu Verfügung gestellt. Im selben Rahmen wurde auch noch ein Initialprojekt zur genetischen Erfassung von Käferarten im Nationalpark Hohe Tauern ge- startet. Dabei wurden bisher 127 Arten mit einem genetischen Fingerabdruck (Barcode) erfasst. Wei- tere solche Erfassungen, wie sie schon seit einigen Jahren bei den Schmetterlingen im Haus durchge- führt werden, sind geplant. Zusätzlich zu den Arbeiten im Museum wurde noch privat getragene Frei- landforschung durchgeführt. Es sind dies vor allem die Projekte „Verbreitung und Lebensweise ende- mischer Käferarten im NP Kalkalpen” und „Basiserhebung von Käferarten der FFH-Richtlinie in Südtirol”. Die bei der Feldforschung gewonnenen Daten und Belege fließen zum Teil auch in die Sammlungsbestände sowie in die hauseigene Datenbank des Museums ein und erweitern diese beson- ders um die Schwerpunkte Ostösterreich und Südtirol.

Manfred Lederwasch: Der Schwerpunkt seiner Arbeit lag in der Reorganisation und Aufstellung der Gesamt-Sammlung Käfer. So wurden von 23 Familien rund 33.000 Exemplare in die Hauptsammlung integriert, dazu 12.300 Datensätze in die Datenbank BioOffice eingegeben und weitere rund 120 Stunden für Sortier- arbeiten, Beschriftungen und Ergänzungen aufgewendet.

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Manfred Kahlen: Wie schon seit Jahren wurde die selbst gewählte hauptberufliche, wenn auch ehrenamtliche Arbeit für die Aufgaben in den Naturwissenschaftlichen Sammlungen der TLM fortgesetzt. Die coleopterologischen Sammlungsbestände wurden durch intensive Sammeltätigkeit an 61 Exkur­ sionstagen ergänzt. Der Schwerpunkt dieser Exkursionstätigkeit lag in Südtirol (auch als Mitarbeit am Projekt „Basiserhebung von Käferarten der FFH-Richtlinie in Südtirol“), um im Rahmen des großen Projektes „Die Käfer von Südtirol“ für den Nachtrag zu den Publikationen 1977 (Peez & Kahlen) und 1987 (Kahlen) Ergänzungen sowie Plausibilitätsprüfungen von historischen Meldungen durchzufüh- ren. Diese Tätigkeit sowie die Auswertung von noch nicht bearbeitetem Altmaterial aus Südtirol (1990, 1991) erbrachte einen Sammlungszugang von rund 5.000 Exemplaren. Im Einvernehmen und in enger Zusammenarbeit mit dem Naturmuseum Südtirol hat sich die Zielsetzung ergeben, die „Käfer von Südtirol“ als umfassendes Kompendium zu verfassen, also unter Einbeziehung der Publikationen 1977 und 1987 ins Manuskript, die Einbeziehung aller bisher in anderen Publikationsorganen (bes. Gredleriana, Forest Observer) veröffentlichten Daten, die Aufnahme von Sammlungsbeständen in Südtirol tätiger Koleopterologen (wie Hellrigl, Schwienbacher, Mörl, Deiaco, Niederfriniger), die Ein­ arbeitung verlässlicher Daten aus Projektsarbeiten und Sammellisten auswärtiger Entomologen sowie auch die Einbeziehung bisher unveröffentlichter historischer Daten von Tiroler Sammlern (wie Ratter, Wohlmann, Pechlaner, Wörndle) aus Südtirol. Das Grundgerüst der „Käfer von Südtirol“ als zweite Auflage ist nach einem Arbeitsaufwand von rund 600 Stunden als Manuskript inzwischen fertig, bereit für die Aufnahme von Ergänzungen im Jahr 2014. An üblichen Routinearbeiten an den coleopterologischen Sammlungen wurden 2013 durchgeführt: Präparation und Determination der eigenen Aufsammlungen; Arbeitsvorbereitung für Datenerfassung und Sammlungsaufstellung; Determinationsüberprüfung und Arbeiten zur Qualitätssicherung der Da- ten aus historischen Sammlungsbeständen; Datenerfassung und Sammlungsaufstellung; Erledigung der gesamten coleopterologischen Fachkorrespondenz.

Mag.a Claudia Lang: Eingabe von 11.352 Objekt-Datensätzen und 148 Fundort-Datensätzen; 30 Arbeitsstunden für Vorbe- reitungsarbeiten und Etikettierung; 64 Arbeitsstunden für Korrekturarbeiten an den kopierten scans aus Käfer-Faunistik Peez & Kahlen 1977 und Kahlen 1987 in das aktuelle Faunistik-Manuskript.

Steffi Eisenkölbl: Eingabe von 1.272 Objekt-Datensätzen – Rüsselkäfer aus der Sammlung Franz Kofler.

Allgemeiner Stand der coleopterologischen Sammlungen zum 31. Dezember 2013, in EDV erfasst: 11.357 Taxa, 377.386 Exemplare. 2013 neu eingegebene Datensätze: 32.062.

Lepidopterologische Sammlungen Ein Highlight für die Schmetterlingssammlungen war der dankenswerterweise durch den Verein er- möglichte Ankauf der wertvollen Sammlung von Wilfried Arnscheid, die eine wesentliche geographi- sche Lücke in der weltberühmten Alpensammlung des Ferdinandeums schließt. Diese Sammlung al- lein umfasst mehr als 10.000 Exemplare. Darüber hinaus bereicherten die Spenden zahlreicher Dona- toren den Bestand, u. a. wurde der beinahe 18.000 Exemplare umfassende Lepidopterenbestand von Franz Lichtenberger nach Innsbruck überführt und die Sammlung Putz übernommen. Die Herkules- aufgabe der Sammlungsaufstellung wurde neben dem Stammpersonal vor allem von der wichtigsten ehrenamtlichen Stütze im Schmetterlingsbereich, Dipl.-Vw. Siegfried Erlebach, aber auch von enga- giert helfenden Mitgliedern der Entomologischen AG vorangetrieben. Eine besondere Bedeutung kommt hier auch externen Spezialisten zu, die auf Grund ihrer Verbundenheit mit den Naturwissen- schaftlichen Sammlungen gegen Abdeckung von Spesen an der Ordnung und Digitalisierung der Sammlungsbestände wesentlich mithelfen. Insbesondere sei hier Dr. Lászlo Ronkay und Dr. Marica

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Ronkay (Hungarian Natural History Museum, Budapest, Ungarn) sowie Jean-Marie Desse (Anger, Frankreich) und Eric Drouet (Gap, Frankreich) gedankt, die die Bearbeitung der Eulenfalter und Zy- gaeniden unterstützten. Durch die Neuzugänge hat sich am Überhang noch unsortierter und nicht di- gital erfasster Schmetterlinge, zumindest 200.000 Tiere (!), noch keine Reduktion ergeben. Diese her­ ausfordernde und zeitintensive Arbeit wird sicher noch einige Jahre in Anspruch nehmen. Im abgelau- fenen Jahr wurde überdies die Bearbeitung der taxonomisch schwierigen Familien Gelechiidae fortge- setzt. Siegfried Erlebach präparierte und etikettierte als wesentliche Stütze der Abteilung ehrenamtlich in gut 1.000 Arbeitsstunden gut 2.100 Neuzugänge.

Wegen der bevorstehenden Übersiedlung in das neue Sammlungs- und Forschungszentrum in Hall i. T. ­ wurden im Berichtsjahr zunehmend Inventarisierungsarbeiten sowie Digitalisierungsarbeiten an der Hauptsammlung und an Sammlungsneuzugängen forciert. Dies war eine der zeitintensiven Arbeits- aufgaben. Insbesondere wurden mehr als 4.000 Lepidoptera digitalisiert und für das DNA-Barcoding vorbereitet. Die anwachsende Zahl von Telefonaten und die immer umfangreichere Korrespondenz im Ausmaß von tausenden Mails für die Beantwortung und Erledigung fachlicher Anfragen aus dem In- und Ausland sind manchmal kaum mehr zu bewältigen. Manuskriptbegutachtungen für renommierte Fachzeitschriften, ein wichtiger Beitrag der Landesmuseen zur Aufgabe der Scientific Community, konnten daher auf Grund von akutem Zeitmangel nur mehr in wissenschaftlich besonders interessan- ten Fällen angenommen werden. Der wissenschaftlich-entomologische Leihverkehr wurde über Peter Huemer abgewickelt und umfasste Anfragen aus weiten Teilen Europas. Schließlich wurden in den Sammlungen arbeitende Wissenschaftler, die einen wichtigen Beitrag zur Qualitätssicherung z. B. durch Determinationsarbeiten erbringen und daher besondere Unterstützung verdienen, von Gerhard Tarmann und Peter Huemer betreut.

Insektensammlungen allgemein Prof. Dr. Ernst Heiss, der weltweit führende Spezialist für Rindenwanzen (Aradidae), führte in der Sammlung paläarktischer Heteropteren (Wanzen) im Berichtsjahr 2013 weitere Ergänzungen durch. Dazu kamen wissenschaftlich einzigartige Untersuchungen an fossilem Material (Bernsteineinschlüs- se). Ernst Heiss bearbeitet diese fossilen Rindenwanzen für Museen und Universitäten aus der ganzen Welt. Die Ergebnisse werden international bestens positioniert publiziert. Diese Tätigkeit strahlt auf unser Museum zurück. Es ist ja das gesamte Team der Entomologen unseres Hauses, das auf weltwei- ten Tagungen und Kongressen, bei Exkursionen, aber auch bei Fachzeitschriften und in der Öffentlich- keit als ein aktives, verlässliches und innovatives Kollektiv beachtet und anerkannt wird. Stefan Heim fertigte für zahlreiche Projekte und Publikationen Spezialfotos von Präparaten an.

Sonstiges Peter Agreiter betreute in bewährter Weise die technischen Geräte und führte Servicearbeiten in den Sammlungsräumlichkeiten durch. Außerdem bestückte er auch im Berichtsjahr 2013 die jährlich ge- lieferten Insektenkästen mit Systemschachteln und Randstreifen.

Sekretariat Barbara Breit-Schwaninger, Sekretärin der Naturwissenschaftlichen Sammlungen, koordinierte Ter- mine und half bei der Organisation von Veranstaltungen mit. Sie erledigte wie in den Vorjahren Kor- respondenz und Anfragen, übernahm das Controlling der Rechnungen, das Ausstellen von Spenden- bestätigungen und betreute die Handkassa. Mailings in Form von Einladungen zu Veranstaltungen für die Entomologische und Ornithologische Arbeitsgemeinschaft an den Tiroler Landesmuseen sowie Assistenz in der Organisation der jeweiligen Veranstaltungen und der Postversand für alle Abteilungen innerhalb der Naturwissenschaftlichen Sammlungen wurden von ihr ebenfalls erledigt.

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Wissenschaftliche Tätigkeit Das bereits 2011 in der 2. Wettbewerbsausschreibung für Projekte im Bereich der wissenschaftlichen Forschung des Landes Südtirol eingereichte Forschungsprogramm „Genetisches Biodiversitätsarchiv: DNA-Barcoding der Schmetterlinge des zentralen Alpenraumes (Süd-, Ost- und Nordtirol)“ wurde im Spätherbst 2012 vom Land Südtirol als Siegerprojekt ausgezeichnet und gefördert. In enger Abstim- mung mit dem Projektträger Naturmuseum Südtirol unter der Leitung von Direktor Dr. Vito Zingerle starteten mit April des Berichtsjahres die äußerst umfangreichen Arbeiten zu diesem Projekt. Über die gesamte Vegetationsperiode wurden im Bearbeitungsgebiet gentaugliche Proben aufgesammelt, ins- gesamt etwa 7.000, weitaus überwiegend außerhalb der Dienstzeiten. Beinahe 4.000 Exemplare wur- den nach erfolgter Auswahl, Determination, Etikettierung, Digitalisierung und Probenentnahme (alles durch Peter Huemer) sowie Photographie (Stefan Heim) genetischen Untersuchungen zugeführt. Die PCR-Arbeiten und Sequenzierungen wurden in bewährter Weise am Biodiversity Institute der Univer- sität Guelph (Ontario, Kanada) in enger Kooperation mit Prof. Dr. Paul Hebert durchgeführt und sämt- liche Daten in die weltweit vernetzte Datenbank BOLD eingespeist. Die Tiroler Landesmuseen zählen mit nunmehr etwa 12.000 verfügbaren Sequenzen von Alpen- schmetterlingen zu den „big players“ der internationalen Barcode-Initiative iBOL, eine Tatsache, die sich zunehmend durch zahlreiche internationale Kooperationen (s. auch Publikationsliste) mit etlichen Veröffentlichungen in bedeutenden Fachzeitschriften widerspiegelt. Die Ergebnisse des DNA-Barco- dings ermöglichen, wie erhofft, in hohem Ausmaß eine standardisierte Re-Identifikation der bereits untersuchten Arten und belegen einen beachtlichen Anteil an versteckter, sogenannter kryptischer Artenvielfalt bei alpinen Schmetterlingen. Die Alpen sind offensichtlich ein wesentlicher „Hot-Spot“ in der Evolution dieser (und anderer) Gruppen und viele der nunmehr erstmals entdeckten Problemfäl- le können nur mittelfristig in enger Kooperation mit der Scientific Community gelöst werden. Umfas- sende und weitgehend in der Freizeit und privat getragene Freilandforschungen außerhalb Tirols ziel- ten auf Grund des Barcoding-Schwerpunktes ebenfalls primär auf eine Aufsammlung von gentaugli- chem Probematerial in unterschiedlichsten Gebieten der Alpen. Als Highlight der wissenschaftlichen Tätigkeit kann schließlich auch die Veröffentlichung der voll- ständig überarbeiteten Neuauflage des Kataloges der Schmetterlinge Österreich gelten, ein Werk, das die Bedeutung der Naturwissenschaftlichen Sammlungen als DAS Zentrum für Schmetterlinge in Österreich eindrucksvoll unterstreicht. Das bereits im letzten Jahresbericht vorgestellte Projekt „VielFalter“, welches gemeinsam mit dem Projektträger Institut für Ökologie der Universität Innsbruck (Univ. Prof. Dr. Ulrike Tappeiner, Mag. Johannes Rüdisser) entwickelt und von letzterem durchgeführt wird, konnte trotz widriger Witterungs- bedingungen sehr erfolgreich implementiert werden. Die Bedeutung des Projektes für Nachwuchsför- derung wurde zuletzt durch die UNESCO mit der Auszeichnung als Dekadenprojekt hervorgehoben.

Auch im Berichtsjahr 2013 engagierte sich Gerhard Tarmann (in seiner Freizeit) für das im Rahmen der Österreichischen Digitalisierungsinitiative naturkundlicher Sammlungen (ODINS), Teilprojekt SÜDOSTWIND laufende Pilotprojekt „Zygaenids of the Balkan Peninsula“, das in Kooperation mit den Balkanstaaten (Slowenien, Kroatien, Bosnien und Herzegowina, Serbien, Montenegro, Albanien, Griechenland, Rumänien, Bulgarien und europäische Türkei) eine zusammenfassende Bearbeitung der Schmetterlingsfamilie Zygaenidae auf Basis historischer Daten – ergänzt durch Neuaufsammlun- gen – zum Ziel hat. Mehrere Forschungsreisen in die Balkanländer und Studien in europäischen Mu- seumssammlungen wurden durchgeführt. Über die Fortschritte wurde am 18. Europäischen Kongress für Lepidopterologie in Blagoevgrad in Bulgarien berichtet.

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Arbeitsgemeinschaften

Ornithologische Arbeitsgemeinschaft Für das Jahr 2013 waren von Ursula Grimm und Wolfgang Neuner für die „Ornithologische ARGE“ acht Veranstaltungen geplant, wobei die von Wolfgang Neuner initiierte Exkursion zur möglichen Beobachtung des Ziegenmelkers im Unterinntal wegen Schlechtwetters abgesagt werden musste. Die drei alljährlich stattfindenden Wasservogelzählungen am Achensee, welche von BirdLife synchron in ganz Europa durchgeführt werden, brachten interessante Beobachtungen. Diese Daten fließen sowohl in die Vogel-Datenbank der Tiroler Landesmuseen als auch in jene von BirdLife Österreich ein und bilden somit wertvolle Aussagen und Grundlagen für wissenschaftliche Arbeiten. Drei gut besuchte Abendvorträge vermittelten Interessantes aus der Welt der Vögel: Dr.in Katharina Bergmüller von BirdLife Österreich sprach über grundlegende Erhebungs- und Erfassungsmethoden für den neu ent- stehenden Brutvogelatlas von Österreich. Barbara Eberhard und Felix Lassacher stellten zusammen mit ihrem betreuenden Professor, Dr. Reinhard Lentner, die vorläufigen Ergebnisse zu ihrer Diplom- arbeit über den Flussuferläufer und den Flussregenpfeifer in Tirol vor. Dr.in Anita Gamauf, Samm- lungsleiterin der ornithologischen Sammlung des Naturhistorischen Museums Wien, entführte die BesucherInnen auf eine Reise zur weltweit einzigartigen Vogelwelt des südamerikanischen Natur- schutzgebietes Pantanal. Während des Aufenthaltes in Innsbruck konnte auch ihr Wunsch nach Gewe- beproben von Steinadlern, die Dr.in Gamauf für ein weltweites Untersuchungsprojekt dieser Vögel benötigt, erfüllt werden. Aus den von ihr entnommenen Proben, sowohl aus gefrosteten Belegen als auch aus historischen Präparaten, konnte aussagekräftige DNA extrahiert werden.

Entomologische Arbeitsgemeinschaft (EAG) Die Entomologische Arbeitsgemeinschaft unter der Leitung von Peter Huemer und Gerhard Tarmann organisierte insgesamt zehn Aktionen. Neben einem Referat zum Thema DNA-Barcoding durch Peter Huemer wurden drei Arbeitsabende an den Sammlungen und vor allem mehrere Exkursionen durch- geführt, bzw. auf Grund von Witterungsunbilden teilweise abgesagt. Darüber hinaus hatte die EAG auch wesentlichen Anteil am Gelingen des 10. Tiroler GEO-Tages der Artenvielfalt, der diesmal als Hauptaktion vom Nationalpark Hohe Tauern organisiert und durchgeführt wurde. Ergebnisse finden sich in Millionenauflage im Septemberheft des GEO-Magazins.

Umweltdatenbanken Auch 2013 stand die gesamte Arbeit ganz im Zeichen der grundlegenden Neuprogrammierung von BioOffice 3.0. Der Weg zu einem Produkt, das allen Anforderungen voll entspricht und gleichzeitig die Unabhängigkeit von den großen Softwarefirmen wie Microsoft garantiert, ist ein sehr steiniger. Es ist vor allem die Zusammenarbeit mit dem Naturmuseum Basel, die uns hier sehr weitergeholfen hat. Auch zahlreiche Computerfachleute aus der weltweiten Community sind bei der Verbesserung von Einzelkomponenten eingebunden. Zahlreiche Naturmuseen warten derzeit auf unser neues BioOffice 3.0. Die endgültige Fertigstellung des Programmes musste leider weiter verschoben werden und wird nun bis Oktober 2014 erwartet. In der Zwischenzeit wurden KundInnen weiter über das alte, aber einwandfrei funktionierende BioOffice 2 bedient. Allerdings könnte jedes weitere Upgrade von Windows das „Aus“ für dieses Programm bedeuten. Eine weitere Anpassung ist nicht geplant. Alle InteressentInnen müssen dann auf das neue BioOffice 3.0 umrüsten. Der Datenstand unserer hauseigenen Biodatenbank beläuft sich bis Ende des Berichtsjahres 2013 auf 1.671.288 Datensätze.

Öffentlichkeitsarbeit Diverse Medienberichte widmeten sich dem DNA-Barcoding sowie generell Themen der Artenviel- falt. Unter anderem wurden Radiointerviews im Ö1 sowie RAI Bozen gegeben. Projektbezogene Ak- tionen wie eine Lehrerführung am 4. April (Projekt „VielFalter“), die Teilnahme an der Woche der

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Artenvielfalt am 23. Mai sowie die Fachgruppenleitung am GEO-Tag der Artenvielfalt vom 15. bis 16. Juni dienten ebenso der Positionierung naturwissenschaftlicher Themenbereiche in der Öffentlichkeit wie Führungen von BesucherInnen durch die Sammlungen. Am 21. Juni wurde eine Sendung mit dem Servus TV an den Trockenhängen des Obervinschgau aufgenommen.

Tagungsbesuche, Referate bei Veranstaltungen und Komitteesitzungen Die wissenschaftlichen MitarbeiterInnen der Naturwissenschaftlichen Sammlungen besuchten insge- samt sechs nationale und vier internationale Tagungen. An folgenden Tagungen wurde teilgenommen:

Andreas Eckelt: 16. März: Fachgespräch der Österreichischen Entomologischen Gesellschaft in Inns- bruck; 10. bis 12. Juni: Posterpräsentation und Verleihung des Nationalparks Austria Wissen- schaftspreis im Rahmen des 5th Symposium for Research in Protected Areas, Mittersill; 9. bis 10. September: 23. Symposium Internationale Entomofaunisticum Europae Centralis (SIEEC), Bozen (als geladener Referent); 25. bis 27. Oktober: 56. Deutsches Koleopterologentreffen, Beutelsbach (Stutt- gart); 9. bis 10. November: 80. Internationale Entomologentagung, Linz.

Ursula Grimm: 30. Mai bis 2. Juni: Jahrestagung von BirdLife in Weißenbach im Lechtal (auf privater Basis). Die dort gewonnene Erfahrung fließt in die weitere Arbeit der Ornithologischen ARGE ein.

Manfred Kahlen: 9. März: Entomologentagung in München; 16. März: Fachgespräch der Österreichi- schen Entomologischen Gesellschaft in Innsbruck; 9. bis 10. September: 23. Symposium Internationa- le Entomofaunisticum Europae Centralis (SIEEC) in Bozen; 25. bis 27. Oktober: 56. Deutsches Kole- opterologentreffen in Beutelsbach (Stuttgart).

Peter Huemer: 18. bis 22. Februar: Internationale BioSyst-Tagung Wien (Posterpräsentation); Referat ABOL-Meeting; 29. März: Bayerischer Entomologentag; 10. bis 12. Juni: 5th Symposium for Research in Protected Areas, Mittersill (Wiss. Beirat und Chair der Biodiversity Session); 22. Oktober: Tagung südostbayerischer Entomologen.

Gerhard Tarmann: 28. Juli bis 3. August: 18. Internationaler Kongress für Lepidopterologie, Blagoe- vgrad, Bulgarien (Teilnahme als Präsident der Gesellschaft, 3 Referate); 18. bis 21. September: Öster- reichischer Museumstag in Bozen; 9. bis 10. November: 80. Internationale Entomologentagung, Linz; 15. bis 16. November: ICOM Generalversammlung in Wien (Teilnahme als Vizepräsident von ICOM Österreich und Beendigung dieser Tätigkeit).

Ausstellungen und Präsentationen

Giftige Schmetterlinge Volkshochschule Innsbruck, 17. September 2012 bis 2. Februar 2013. Anlässlich des 13. Internationa- len Symposium über Zygaenidae (60 TeilnehmerInnen aus 13 Nationen) wurde von Gerhard Tarmann auch eine Ausstellung „Giftige Schmetterlinge“ gezeigt. In der Ausstellung wurden Beispiele aus der weltberühmten Zygaenidae-Spezialsammlung des Ferdinandeums gezeigt, aber auch Fotos und Bilder nicht nur von Zygaenidae, sondern auch von anderen giftigen Schmetterlingsarten, die sich durch Warnfarben und ihr Aussehen vor Feinden schützen. 4.950 BesucherInnen.

Kurios und Merkwürdig. Aus den Sammlungen des Ferdinandeum Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum, 7. Juni 2013 bis 5. Januar 2014 (siehe S. 153). 21 kuriose Ob- jekte, die man nicht unbedingt alle in einem Landesmuseum erwartet, standen im Rampenlicht dieser von Gerhard Tarmann in Zusammenarbeit mit allen Kustodiaten kuratierten Ausstellung. Die Schau

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erzählte von ihren individuellen Herkunftsgeschichten und ihren oft ungewöhnlichen Wegen ins Mu- seum. Die merkwürdigen Objekte aus den sieben Sammlungen des Ferdinandeum machten Lust auf mehr und demonstrieren die Vielfalt der Tiroler Landesmuseen. 10.532 BesucherInnen.

Paradiesvögel Museum im Zeughaus, 22. November 2013 bis 3. März 2014 (siehe S. 155). Eine bereits bestehende Paradiesvogelausstellung vom Museum „Mensch und Natur“ aus München wurde von Peter Morass kuratiert (wegen Ausfalls des ursprünglichen Kurators Wolfgang Neuner). Wegen der anderen Platz- verhältnisse im Zeughaus in Innsbruck gegenüber dem Standort München musste jedoch auf Vieles (u. a. das Urwaldambiente) verzichtet werden. Allerdings konnten Teile der Münchner Ausstellung mit Leihgaben vom Naturhistorischen Museum Wien, Naturmuseum Südtirol und anderen Leihgebern zu

„Das Schiff“, Ikone der Paradiesvogelausstellung im Zeughaus. Foto: TLM einer stimmungsvollen und the- menübergreifenden Ausstellung mit einem gewissen Österreichbe- zug zusammen gefügt werden. Die hauseigene Werkstätte ermöglich- te mit ihrem großen Einsatz schier Unmögliches zu verwirklichen, u. a. den Bau eines begehbaren Schiffes im Zeughaushof, das für museumspädagogische Veranstal- tungen im Rahmen der Ausstel- lung verwendet werden konnte. Ein Kooperationsprojekt mit der Modeschule Ferrari ergänzt den interdisziplinären Charakter der

Federkarte eines Paradiesvogels. Foto: TLM

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Ausstellung. In der Zeit der Ideenfindung wurde den Tiroler Landesmuseen von einem Innsbrucker Hutgeschäft eine historische Federsammlung angeboten, wobei ein alter Balg eines Kleinen Paradies- vogels die Aufmerksamkeit des Kurators auf sich zog. Daraus wurde eine Federkarte angefertigt, die der einzige richtige Paradiesvogelbeleg der TLM ist.

Während der Vorbereitungsarbeiten für die Ausstellung wurde der Fall eines Schmuggels von leben- den Paradiesvögeln nach Österreich bekannt. Um an nähere Informationen darüber zu kommen, nahm Peter Morass an einem Kongress über Wildtierkrankheiten in Innsbruck teil. Dabei konnte er mit hochrangigen VertreterInnen des Gesundheitsministeriums, der veterinärmedizinischen Untersu- chungsanstalt der AGES in Mödling und des Finanzministeriums in Kontakt treten. Ein Vortrag im Zuge der laufenden Paradiesvogelausstellung über illegalen Tierhandel und die Überlassung eines be- schlagnahmten Elefantenzahnes für die Naturwissenschaftlichen Sammlungen können als Ergebnis dieser Kontakte gewertet werden. Die Eröffnung der Paradiesvogelausstellung am 21. November war mit über 300 BesucherInnen ein wahres Fest, stellte aber nicht das Ende der Arbeit an der Ausstellung dar. Sehr gut besuchte Führungen mit dem Kurator ergänzten das laufende Programmangebot. Besucher­Innen: 6.602.

Publikationen Insgesamt wurden von den wissenschaftlich arbeitenden Mitarbeitern der Naturwissenschaftlichen Sammlungen im Berichtsjahr 32 Fachpublikationen verfasst:

Kahrer, Andreas & Peter Huemer (2013): Erstfund von Scythris buszkoi (Baran, 2004) (Lepidoptera: Scythrididae) in Österreich, Beiträge zur Entomofaunistik 13, S. 112–116. Peter Huemer (2013): Schmetterlinge (Lepidoptera) des Natura 2000-Schutzgebietes Wörschacher Moos (Steiermark) – eine gefährdete Vielfalt, Joannea Zoolgie 12, S. 49–98. Peter Huemer, Carlos Lopez-Vaamonde, David Lees, Zdenek Lastuvka, Jurate De Prins, Marko Mu- tanen, Paolo Triberti & Rodolphe & Rougerie (2013): Lessons from a nearly complete barcode li- brary for European Gracillariidae leaf-miners [Poster], BioSyst.EU 2013 Global Systematics 18–22 February 2013, Abstract volume, S. 96–97. Peter Huemer (2013): Artendiversität von Schmetterlingen (Lepidoptera) gemulchter und gemähter Wiesen an der Etsch (Südtirol, Italien), Gredleriana 12, S. 241–268. Peter Huemer (2013): Die Schmetterlinge Österreichs (Lepidoptera). Systematische und faunistische Checkliste, Studiohefte 12, S. 1–304. Peter Huemer & Toni Mayr (2013): Schmetterlinge im Gebiet der Jagdberggemeinden Vorarlbergs – gefährdete Artenvielfalt im Zeitenwandel. Naturmonografie Jagdberggemeinden, inatura Erlebnis Naturschau, Dornbirn, S. 401–448. Ole Karsholt, Jacques Nel, Francois Fournier, Thierry Varenne & Peter Huemer (2013): Monochroa bronzella sp. n. from the southwestern Alps (Lepidoptera: Gelechiidae), Nota lepidopterologica 36 (1), S. 13–18. Peter Huemer, Gustav Elsner & Ole Karsholt (2013): Revision of the Eulamprotes wilkella spe- cies-group based on morphology and DNA barcodes (Lepidoptera, Gelechiidae), XVIII European Congress of Lepidopterology. Programme and Abstracts, 29 July – 4 August 2013, Blagoevgrad, Bulgaria, Pensoft, S. 43. Richard Mally, Peter Huemer, Andreas Segerer, Marko Mutanen & Matthias Nuss (2013): Revising the European Udea species (Pyraloidea: Spilomelinae) – Barcode versus morphology. – XVIII Europe- an Congress of Lepidopterology. Programme and Abstracts, 29 July – 4 August 2013, Blagoevgrad, Bulgaria, Pensoft, S. 54. Thomas J. Simonsen & Peter Huemer (2013): Phylogeography of Hepialus humuli (L.) in Europe: Al- pine refugia, postglacial expansion, cryptic diversity and taxonomic implications. – XVIII Europe-

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an Congress of Lepidopterology. Programme and Abstracts, 29 July – 4 August 2013, Blagoevgrad, Bulgaria, Pensoft, S. 80. Mutanen, M., Peter Huemer, Hausmann, A., Segerer, A., Godfray, C., Lopez‐Vaamonde, C., Dinca, V., Vila, R., Doorenweerd, C., Aarvik, L., Rougerie, R., van Nieukerken, E., Efetov, K., Tarmann, G., Decaëns, T., Johnsen, A., Vos, R., Zahiri, R., Ratnasingham, S., Karsholt, O. & Hebert, P. D. N. (2013): Species‐level para‐ and polyphyly in DNA barcode gene trees in European Lepidoptera. Abstracts, 5th International Barcode of Life Conference, Kunming, Yunnan, China, 27.–31. X. 2013. Peter Huemer, Gustav Elsner & Ole Karsholt (2013): Review of the Eulamprotes wilkella species-group based on morphology and DNA barcodes, with descriptions of new taxa (Lepidoptera, Gelechii- dae), Zootaxa 3746 (1), S. 69–100. http://dx.doi.org/10.11646/zootaxa.3746.1.3 Jean-Francois Landry, Vazrick Nazari, Jeremy DeWaard, Marko Mutanen, Carlos Lopez-Vaamonde, Peter Huemer & Paul D. N. Hebert (2013): Shared but overlooked: 30 species of Holarctic Micro­ lepidoptera revealed by DNA barcodes and morphology, Zootaxa 3749 (1); S. 1–93. http://dx.doi. org/10.11646/zootaxa.3749.1.1 Axel Hausmann, Charles Godfray, Peter Huemer, Marko Mutanen, Rodolphe Rougerie, Erik van Nieukerken, Sujeevan Ratnasingham & Paul D. N. Hebert (2013): Genetic Patterns in European Geometrid Moths Revealed by the Barcode Index Number (BIN) System. PLoS ONE 8(12): e84518. doi:10.1371/journal.pone.0084518 Peter Huemer (2013): Flatterhafte Überlebenskünstler – Schmetterlinge im Gebiet der Pfeis. In: Schatz, W. & Sonntag, H. (Hrsg.): Erlebnis Pfeishütte. Innsbruck, S. 59–60. Neuner, Wolfgang & Angetter, Daniela (2013): Tappeiner von Tappein Franz, Tappeiner Hermann, Österreichisches Biographisches Lexikon 64. Lieferung, S. 198–200. Neuner, Wolfgang (2013): Des Geiers eine Seite. Vogelreliefbild von Joseph Plaschke (1828–1901) aus Landeck im Schlesien (heute Lądek-Zdrój, Polen), Kurios und Merkwürdig. Aus den Sammlungen des Ferdinandeum. Studiohefte 15, S. 8–9. Neuner, Wolfgang & Polatschek Adolf (2013): Flora von Nordtirol, Osttirol und Vorarlberg, Band 6, 973 S. Neuner, Wolfgang & Polatschek Adolf (2013): Flora von Nordtirol, Osttirol und Vorarlberg, Band 7, 821 S. Neuner, Wolfgang & Polatschek, Adolf (2013): Flora versus Lex. Neue Rote Liste der gefährdeten Farn- und Blütenpflanzen von Nordtirol, Osttirol und Vorarlberg, Flora von Nordtirol, Osttirol und Vorarlberg, Band 7, S. 679–720. Neuner, Wolfgang (2013): Biographische Notizen zu in Tirol und Vorarlberg tätigen Floristen und Botanikern (Nachtrag), Flora von Nordtirol, Osttirol und Vorarlberg, Band 7, S. 721–794. Efetov, K. A. & Tarmann, G. M. (2013): Illiberis (Alterasvenia) cernyi sp. nov. (Lepidoptera: Zygaeni- dae, Procridinae) from northern Thailand. Entomologist’s Gazette 64, S. 33–39, Abb. 1–5. Efetov, K. A., Hofmann, A., Tarmann, G. M. & Tremewan, W. G. (2013): Book review. Leraut, P. 2012. Moths of Europe, volume 3, Zygaenids, Pyralids 1 and Brachodids. Nota Lepidopterologica 36, S. 87–91. Tarmann, G. M. (2013): Grußwort zum Jubiläum „20 Jahre Biologiezentrum Linz”. Beiträge zur Na- turkunde Oberösterreichs 23, S. 20–21. Efetov, K. A., Kirsanova, A. V., Lazareva, Z. S., Parshkova, E. V., Tarmann, G. M., Rougerie, R. & Hebert, P. (2013): DNA barcoding as an efficient tool for the Zygaenidae study. In: Beshkov, S et al. (eds), Programme and Abstracts of the XVIII European Congress of Lepidopterology 29 July – 4 August 2013, Blagoevgrad, Bulgaria, S. 35–36. Nahirnić, A., Jakšić, P. & Tarmann, G. M. (2013): New data on rare Zygaenidae from the Balkan Pen- insula. In: Beshkov, S. et al. (eds), Programme and Abstracts of the XVIII European Congress of Lepidopterology 29 July – 4 August 2013, Blagoevgrad, Bulgaria, S. 58. Jakšić, P. & Nahirnić, A. & Tarmann, G. M. (2013): ODINS Project: The Zygaenidae of the Balkan Peninsula – aims, efforts, results, outlook. In: Beshkov, S. et al. (eds), Programme and Abstracts of

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the XVIII European Congress of Lepidopterology 29 July – 4 August 2013, Blagoevgrad, Bulgaria, S. 82. Tarmann, G. M. (2013): Kurios und merkwürdig, in: ferdinandea 25, S. 3. Tarmann, G. M. (2013): Kuriose Initiativen – interessante Objekte, in: ferdinandea 25, S. 6. Tarmann, G. M. (2013): Riesenandalusit aus dem Sellrain, in: ferdinandea 25, S. 12. Tarmann, G. M. (together with Efetov, K. A.) (2013): Chrysartona (Chrystarmanna) mineti sp. nov. (Lepidoptera: Zygaenidae, Procridinae) from northern Vietnam. Entomologist’s Gazette 64, S. 197–206, Abb. 1–8. Tarmann, G. M. & Tremewan, W. G. (2013): A zoogeographical and taxonomic analysis of Zygaena filipendulae (Linnaeus, 1758) (Lepidoptera: Zygaenidae, Zygaeninae) in the southern regions of the Alps, the Apennines and the northern Balkans. Entomologist’s Gazette 64, S. 169–192, Abb. 1–45, Kt. 1–5. Dazu kommen noch wichtige Publikationen unserer freiwilligen MitarbeiterInnen.

Erwerbungen 2013

Mineralogie Ein Aragonit, fünf Holztafeln mit Beschriftung vom ehemaligen Haller Salzbergwerk (Geschenke von Willi Gensbichler, Zell am Ziller); Schlacke von Brandenberg (Geschenk von Mag. Wolfgang Neu- ner, Innsbruck); zwei Andalusitstufen und Pinienstufen aus dem Sellraintal (Geschenk von Helga Hepperger, Gries im Sellraintal); ein Aragonit aus Schwendau, diverse Kristallzüchtungen (Geschenk von Frieda Troppmair, Schwendau); ein Sandstein mit Liesegangbändern (Geschenk von Simon Eberharter, Hart im Zillertal).

Botanik Ein Beleg, Potamogeton nitens, Erstnachweis für Nordtirol (Geschenk von Dr. Bernd Sonnberger, Memmingen); Allium ursinum (Geschenk von Mag. Wolfgang Neuner, Innsbruck); Herbarium Real­ gymnasium Adolf Pichler Platz (Tausch von Dr. Peter Weichselbaumer); 230 Pflanzenbelege (Ge- schenk von Mag. Paul Vergörer, Kirchbichl).

Entomologie

Heteroptera & Diverse 603 Heteroptera aus Griechenland (Geschenk von Hubert Rausch, Wien); 321 Heteroptera (Geschenk von Manfred Egger, Wattens); 355 Heteroptera (Geschenk von Hermann Kalkschmid, Innsbruck).

Lepidoptera 667 Lepidoptera (Geschenk von Rudolf Eis, Waldegg); 1.500 Lepidoptera (Geschenk von August Pürstinger, Kirchdorf an der Krems); 712 Dias mit Werknutzungsrechten (Geschenk von Dr. Franz Pühringer, St. Konrad); 250 Dias mit Werknutzungsrechten (Geschenk von Mag. Peter Buchner, Schwarzau); 790 Lepidoptera (Geschenk von Alfred Otter, Innsbruck); 307 Lepidoptera (Geschenk von Dr. Anton K. Pallua, Volderwald); 980 Lepidoptera (Geschenk von DI Stefan Dobler, Linz); 2.116 Lepidoptera (Geschenk von Dipl. Vw. Siggi Erlebach, Innsbruck); 620 Lepidoptera (Geschenk von Dr. Peter Huemer, Absam); 354 Lepidoptera (Geschenk von Mag. Ingrid Huemer, Absam); 500 Zy- gaenidae (Geschenk von Dr. Gerhard Tarmann, Völs); 2.114 Lepidoptera (Geschenk von Hubert Putz, Bad Ischl); 850 Lepidoptera (Geschenk von Toni Mayr, Feldkirch); 297 Lepidoptera (Geschenk von Marlies Mayr, Feldkirch); 356 Lepidoptera (Geschenk von Simon Mayr, Feldkirch); 753 Insekten, davon 28 Paratypen (Geschenk von Dr. Herbert Zettel, Wien); 320 Lepidoptera (Geschenk von Franz

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Lichtenberger, Waidhofen/Ybbs); 320 Lepidoptera (Geschenk von Erika Lichtenberger, Waidhofen/ Ybbs); 500 Lepdioptera (Geschenk von Cornelia Lichtenberger, Wien); 91 Noctuidae, 113 Zygaenide, 152 Diurna (Geschenk von Prof. Dr. Eyolf Aistleitner, Feldkirch); Reste der Schmetterlingssammlung Foidl (Geschenk von Fritz Foidl, St. Johann); 27 Noctuidae, 235 Gemometridae, sechs Micras (Ge- schenk von DI Andreas Drack, Spattendorf); 200 Lepidoptera (Geschenk von Christian Siegl, Hohe- nems); 500 Lepidoptera (Geschenk von Robert Leimlehner, Leonding); 111 Lepidoptera, zwei Cole- optera (Geschenk von Kurt Lechner, Weerberg); 373 Lepidoptera (Geschenk von Ulrich Hiermann, Rankweil); 255 Lepidoptera und div. Insekten (Geschenk von Sven Plattner, Vomperbach); 10.000 Lepidoptera aus Ligurien (Ankauf von Wilfried Arnscheid, Bochum).

Mammologie Ein Capra Ibex (Geschenk von Alpenzoo, Innsbruck).

Vertebrata Ein Stoßzahn vom Afrikanischen Elefanten und ein Rückenpanzer einer Meeresschildkröte (Geschenk von Daniela Hoffmann, Wien).

Ornithologie Eine Kohlmeise, Federn vom Buntspecht, Stieglitz, Raben (Geschenk von Rudolf Locher, Kolsass); Federn vom Falco tinnunculus, ein Gartenrotschwanz (Geschenk von Mag. Wolfgang Neuner, Inns- bruck); 267 Raufusshuhnbelege (Geschenk von Peter Morass, Innsbruck); Federn von Möwe, Rot- schulterente, eine Elster, ein Haurotschwanz, eine Mehlschwalbe, ein Gartenrotschwanznest mit Ei, ein Trauerschnäpper (Geschenk von Ing. Alfred Perner, Kolsass); eine Singdrossel (Geschenk von Hildegard Neuner, Innsbruck); ein Tetrao tetrix (Geschenk von Wasenmeisterei Innsbruck); eine Federsammlung incl. Häute von Paradiesvögeln (Ankauf von Fa. Held, Innsbruck); ein Sylvia curruca (Geschenk von Dr. Silvia Vogel, Innsbruck); ein Cardulelis carduelis, beringt (Geschenk von Klara Schädle und Kassian Spiss, See).

Naturwissenschaftliche Bibliothek Sechs Bücher (Die Welt in Bildern von Joseph Edlen von Baumeister 1788/1789; Brehms Tierleben; Naturgeschichte aller Zimmer-, Haus- und Jagdvögel) (Geschenk von Ingrid Rittler, Trins); ein Buch (Geschenk von Dr. Martin Bitschnau, Innsbruck); ein Buch, ein Sonderdruck (Bryologie) (Geschenk von Dr. Ruprecht Düll, Duisburg); zwei Bücher, 153 Zeitschriftenhefte, Sonderdrucke (Entomologie, Arachnologie) (Geschenk von Prof. Dr. DI. Ernst Heiss, Innsbruck); Bücher, sieben Zeitschriftenhefte, diverse Sonderdrucke (Geschenk von Dr. Kurt Jaksch, St. Johann in Tirol); zwanzig Bücher Botanik, (Zoologie, Erdwissenschaften) (Geschenk von Dr. Alois Kofler); zwölf Zeitschriftenhefte, Karteikar- ten (Kakteen, Sukkulenten) (Geschenk von Heinz Kröll, Innsbruck); ein Sonderdruck (Coleoptera) (Geschenk von Mag. Hildegard Neuner, Amtsbibliothek Landhaus, Innsbruck); ein Buch, vier Zeit- schriftenhefte, 16 Sonderdrucke (Botanik) (Geschenk von Dr. Adolf Polatschek, Wien); acht Sonder- drucke (Hymenoptera) und sechs Zeitschriftenhefte (Biologie in unserer Zeit) (Geschenk von Dr. Wolfgang Schedl, Innsbruck); ein Buch Lepidoptera (Le monde des Papillons, 1867) (Geschenk von Dr. Gerhard Tarmann, Völs); eine Mappe mit Weberknechtzeichnungen von Stipp, (Geschenk von Dr. Barbara Thaler-Knoflach, Innsbruck).

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Musiksammlung Kustos Dr. Franz Gratl

Das Jahr 2013 war geprägt von einem personellen Zuwachs in der Sammlung: MMag. Andreas Holzmann, der 2012 ein mehrwöchiges Prakti- kum in der Musiksammlung absolviert hatte, wurde am 1. März als halbbeschäftigter wissen- schaftlicher Mitarbeiter angestellt. Holzmann studierte Musikwissenschaft und Übersetzen (Englisch, Französisch) und widmete sich in sei- ner Diplomarbeit dem Cembalobau im 20. Jahr- hundert. Er arbeitete vorrangig an der Inventari- sierung noch nicht erfasster Bestände der Musik- sammlung. Sein Hauptaugenmerk galt 2013 der Kircher-Sammlung, dem musikalischen Nach- lass der Telfer Musikerfamilie Kircher, die 2012 für die Sammlung erworben wurde. Als ehrenamtliche Mitarbeiterin war in bewähr- ter Weise Helga Heel tätig. Sie war primär mit der Digitalisierung der Karteikarten zur Noten- sammlung betraut und konnte einen Bestand von ca. 7.500 von gesamt 8.215 Karteikarten einar- beiten. Schwerpunkte der Sammlungsarbeit 2013 Matthäus Nagiller, Komm Heiliger Geist in D-Dur, Au- bildeten die Jubiläen „300. Geburtstag von Jo- tograph 1837, Titelblatt; Nachweis von Nagillers Tätig- keit als Lehrer in Telfs (autographe Autorenangabe: hann Zach“ und „450 Jahre Hofkirche“, die je- „Matthäus Nagiller Lehrer zu Telfs 1837“), Handschrift weils von intensiver Forschungsarbeit begleitet aus der „Kircher-Sammlung“ wurden.

Konzerte & Veranstaltungen – Reihe „musikmuseum“ Die Ausstellung „Musikleben in Tirol in der NS-Zeit“ (s. Jahresbericht 2012, S. 150 f.) im Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum, die ursprünglich nur zwei Wochen gezeigt werden sollte und deren Laufzeit wegen des großen öffentlichen Interesses auf sechs Wochen verlängert wurde, ging mit einer Kuratorenführung am Sonntag, 13. Jänner zu Ende. Direkt im Anschluss wurde Theodor W. Ador- nos bahnbrechender Vortrag „Was bedeutet: Aufarbeitung der Vergangenheit“ (Hessischer Rund- funk, 59 min.) einem großen Auditorium zu Gehör gebracht. Am 11. Februar präsentierte das italienische Duo Attilio Cremonesi und Anna Fontana Raritäten für Klavier A Quattro Mani, also zu vier Händen, von Beethoven und seinen Schülern Ferdinand Ries und Karl Czerny, Virtuoses im prächtigen Originalklang des Hammerflügels von Conrad Graf (Wien 1835) aus dem Ferdinandeum. Cremonesi, der dem Innsbrucker Publikum von den Festwochen der Alten Musik als Operndirigent und Cembalist bestens bekannt ist, trat gemeinsam mit Anna Fontana, einer Spezialistin für historische Tasteninstrumente und Absolventin der renommierten Schola Can- torum Basiliensis, erstmals auch als Interpret auf dem romantischen Hammerflügel in Erscheinung. Die prachtvolle Wallfahrtskirche Götzens bildete den Rahmen für Kompositionen für die Karwoche aus der Feder von Johann Zach (1713–1773). Dieses Konzert im Rahmen der Tiroler Barocktage und in Kooperation mit Cultura Sacra (Kulturverein Wallfahrtskirche Götzens) mit dem Titel Tirolische

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Trauermusiken bildete den Auftakt des Festreigens zum 300. Geburtstag des böhmischen Musikers. Der Komponist, Organist und Geiger Johann Zach stammte aus Böhmen, wirkte von 1745 bis 1756 als Hofkapellmeister in Mainz und verbrachte die letzten 17 Jahre seines Lebens auf Reisen, die ihn durch halb Europa führten. Bevorzugt hielt sich Zach im Tiroler Zisterzienserstift Stams im Oberinntal auf, wo sich heute der weltweit größte Fundus von Zach-Quellen befindet. Leigh Michelow (Sopran), Bern- hard Landauer (Altus), Wilfried Rogl (Tenor) und Martin Gauglhofer (Bass) sowie das∙Vokalensemble NovoCanto und die Tiroler Barockinstrumentalisten unter der Leitung von Wolfgang Kostner inter- pretierten in Götzens die Passionsmotette „O magnum martyrium“, die Karwochen-Responsorien (in- terpoliert mit den Lamentationen im Gregorianischen Choral) und das Miserere in c-Moll. Bei einer öffentlichen CD-Präsentation am Montag, 6. Mai im Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum wurden gemeinsam mit Partnern der Reihe „musikmuseum“ zwei Neuerscheinungen vorgestellt. Die CD musikmuseum 14 – Franz Baur: Genesis, entstanden in Kooperation mit der Akademie St. Bla- sius, und die CD musikmuseum 15 – Ingenuin Molitor: Motetten, in Kooperation mit der Innsbru- cker Konzertreihe Abendmusic – Lebensmusik. Das schon traditionelle konzertante Kooperationsprojekt mit der Innsbrucker Konzertreihe „Abend- music – Lebensmusik“ war diesmal Motetten und Triosonaten von Francesco Antonio Bonporti (Trient 1672 – Padua 1749) gewidmet. Francesco Antonio Bonporti wurde 1672 in Trient geboren. Als einzige italienische Region wurde das Trentino schon im Hochmittelalter an das Heilige Römische Reich angegliedert. Schon bald geriet das Gebiet in den Einflussbereich der Grafen von Tirol; seit dieser Zeit wurde es als „Welschtirol“ oder schlicht „Südtirol“ bezeichnet. Tirol in seiner historischen Dimension, die heute wieder vielbeschworene „Europaregion Tirol“, erstreckte sich im Süden bis Riva del Garda – folglich darf man den aus Trient stammenden Francesco Antonio Bonporti als Tiroler Komponisten bezeichnen. Mit diesem Konzert am Sonntag, dem 26. Mai, in der Landschaftlichen Pfarrkirche Mariahilf in Innsbruck wurde also die grenzüberschreitende gesamttirolische Achse Inns- bruck-Trient gestärkt, die zum Beispiel im Fall des Tiroler Landesmuseums Ferdinandeum eine er-

Konzert „Ad coelum“ (Bonporti: Motetten), 26. Mai, Pfarrkirche Innsbruck-Mariahilf. Foto: Eva Steinbacher

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staunliche Kontinuität aufweist: Bis heute betrachten viele TrentinerInnen das Ferdinandeum als ihr gesamttirolisches Landesmuseum. Die herrlichen Motetten für Solo-Sopran, Streicher und General- bass aus Bonportis Opus 3 im affektreichen, von vokaler Virtuosität geprägten Stil der barocken „Can- tata da Camera“ erklangen in der Interpretation der deutschen Sopranistin Melanie Hirsch und des international besetzten Ensembles „vita & anima“ mit Maren Ries und Volker Möller (Barockvioli- nen), Arno Jochem (Viola da gamba, Barockcello & Violone), Andreas Arend (Theorbe), Heidelore Schauer (Salterio) und Peter Waldner (Orgelpositiv). Als Besonderheit war in diesem Konzert ein ori- ginales Salterio aus dem 18. Jahrhundert aus dem Besitz des Instituts für Musikwissenschaft der Uni- versität Innsbruck zu hören, ein wunderbar klingendes italienisches Hackbrettinstrument, das sich zur Zeit Bonportis in Italien sehr großer Beliebtheit erfreute.

Am 8. Juni wurde im Ferdinandeum eine Neuerwerbung für die Instrumentensammlung in einem Präsentationskonzert vorgestellt, und zwar die Barockgitarre nach einem Stradivari-Modell von Markus Kirchmayr (2007), einem Tiroler Instrumentenbauer. Die Tiroler Sopranistin Maria Erlacher und das „Duo Mille Corde“ mit Wolfgang Prax- marer und Hans Brüderl (auf Gitarre und Theor- be) spielten ein Programm, das auf das neu er- worbene Instrument abgestimmt war.

Zeitgleich fand in der Hofkirche eine Lesung von P. Felix Gradl OFM und Provinzial P. Oliver Ruggenthaler OFM mit dem Titel „Gedächt- nis-Grabmal und Grandezza“ statt, die einen Beitrag zum Jubiläum „450 Jahre Hofkirche“ bildete und von Martha Senn (Gesang) und Mi- chael König (Orgel) musikalisch untermalt wur- de. Sie interpretierten franziskanische Marien- gesänge des 18. Jahrhunderts aus dem Kloster Innsbruck. Den Höhepunkt des Festprogramms zum 300. Geburtstag des Komponisten Johann Zach (1713–1773) bildete ein Internationales wissen- schaftliches Symposion vom 12. bis 14. Juli, M. Kirchmayr, Barockgitarre (2007) Foto: Klemenc/TLM das von einem umfangreichen Rahmenpro- gramm begleitet wurde. Thema der wissen- schaftlichen Tagung mit TeilnehmerInnen aus Österreich, Deutschland und der Tschechischen Repu- blik war die Rezeption der Kirchenmusik des 18. Jahrhunderts. Anhand der wechselvollen Rezeptions- geschichte der Werke von Johann Zach zeigt sich nämlich exemplarisch, dass die katholische Kirchen- musik des 18. Jahrhunderts bis vor kurzer Zeit in der Musikwissenschaft nicht gebührend beachtet, vielfach ausgesprochen negativ beurteilt wurde. Die Gründe dafür sind vielfältig: Das 19. Jahrhundert mit seinem Hang zur Heroengeschichte und nationalem Pathos zeigt sich hier bis heute wirkmächtig, ebenso die Reformbewegungen in der Kirchenmusik – und nicht zuletzt die Geschichte des Faches Musikwissenschaft. Im Rahmen der wissenschaftlichen Tagung standen vielfältige Aspekte der Re- zeptionsgeschichte katholischer Kirchenmusik im Mittelpunkt – neben Johann Zach selbst, seinem Schaffen und seinem Umfeld. Als ReferentInnen wirkten Gerhard Poppe (Dresden – Koblenz), Tomáš Slavický und Václav Kapsa (beide Prag), Jonathan Gammert (Mainz), Guido Erdmann (Wien), Eva Neumayr (Salzburg), Kurt Drexel und Franz Gratl (beide Innsbruck) mit. Den musikalischen Auftakt des Symposiums bildete nach dem Eröffnungsvortrag von Gerhard Poppe zum Thema „Kirchenmusik und Musikgeschichte“ ein Konzert von Shunske Sato (Violine) und Chris- toph Hammer (Cembalo, Hammerflügel) am 12. Juli im Ferdinandeum. Das Duo interpretierte Kam-

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mer- und Claviermusik von Johann Zach: Auf dem Programm standen die originellen 6 Sonaten für Violine und Cembalo (Sei Sonate di Cembalo con Violino o Flauto traverso, Paris um 1750), die Cla- viersonate in A-Dur (aus: Oeuvres melées, Nürnberg: Johann Ulrich Haffner 1759), eine Partita in C-Dur und ein Capriccio in c-Moll aus dem Clavierbüchlein von P. Cajetan Bonfig OESA, Mainz um 1745, eine Fuge in a-Moll auf ein Thema aus der Missa Sanctissimae Trinitatis von Jan Dismas Zelen- ka nach einer Abschrift aus dem Prämonstratenser-Chorherrenstift Wilten und eine erst kürzlich neu aufgefundene Fuge in g-Moll nach einer Abschrift aus dem Benediktinerkloster Marienberg/Südtirol. Zachs eigentliches Instrument war das Clavier im Sinne des 18. Jahrhunderts, als Sammelbegriff für eine große Vielfalt von Tasteninstrumenten (Orgel, Cembalo, Hammerklavier, Clavichord). Der Kom- ponist begann seine musikalische Karriere als Organist und blieb als Claviervirtuose im Gedächtnis der Nachwelt lebendig. Am Samstag, dem 13. Juli stand eine Stiftsführung im Zisterzienserkloster Stams mit Besichtigung ausgewählter Zach-Quellen aus dem dortigen Musikarchiv mit auf dem Programm. Fr. Martin Anderl, Leiter der Stamser Stiftsmusik, brachte als ausgebildeter Kirchenmusiker seine Fachkompetenz in diese Führung ein. Der Stamser Quellenfundus ist für die Zach-Forschung von zentraler Bedeutung. Beim Hauptgottesdienst in der Innsbrucker Jesuitenkirche fand unter der Leitung von Matthias Egger die Aufführung der Missa solemnis in C-Dur von Zach statt; die Gesangspartien übernahmen Stu- dierende des Tiroler Landeskonservatoriums, junge Streicher des Ensembles „konsBarock“ (Einstu- dierung: Ursula Wykypiel) bildeten mit den Trompetern Gerd Bachmann und Thomas Steinbrucker sowie Paul Bramböck (Pauke) ein Ensemble auf historischen Instrumenten. Den Abschluss des Zach-Symposions bildete am 14. Juli ein Festkonzert im Tiroler Landeskonserva- torium, bei dem die Barocksolisten München unter der künstlerischen Leitung von Dorothea Seel Concerti für Flöte, Oboe und Cembalo von Zach spielten. Die SolistInnen Dorothea Seel (Flöte), Andreas Helm (Oboe), Anne Marie Dragosits (Cembalo) und Robin Michael (Violoncello), internatio- nale SpezialistInnen für die historische Aufführungspraxis alter Musik, präsentierten drei Flötenkon- zerte und ein Oboenkonzert, zwei Cembalokonzerte und ein Cellokonzert. Die Tonsprache der Instru- mentalkonzerte ist für ihre Entstehungszeit sehr modern und typisch „vorklassisch“, Zachs eigenwilli- ger Personalstil unverkennbar. Eine besondere Vorliebe hegte Zach für die Traversflöte, ein Modein­ strument des 18. Jahrhunderts. Als große Besonderheit darf die Interpretation des Flötenkonzertes in G-Dur aus dem Musikarchiv der Fürsten Thurn und Taxis in Regenburg in der Originalfassung mit zwei Bassetthörnern anstatt der „normalen“ Hörner gelten. Die Besetzung mit den frühen Klarinet- teninstrumenten war einst weit verbreitet und in Regensburg besonders beliebt. Die Bassetthörner in G waren noch recht „primitive“ Instrumente mit einem beschränkten Tonvorrat, die allerdings die Naturhörner bestens vertreten konnten und eine typisch empfindsame Klangfarbe einbrachten. Zach hat diese Klangkombination geschätzt und im „Recordare“ seines Requiems in d-Moll sehr subtil eingesetzt. Die Bassetthornstimmen in der Regensburger Quelle des Flötenkonzertes sind zwar als „Corni“ bezeichnet und auch als solche in der Datenbank von RISM Serie A/II erfasst, aber die Be- zeichnung „Clarinetti“ auf dem Titelblatt und insbesondere Registerangaben für das Bassetthornspiel sind eindeutige Belege dafür, dass Bassetthörner gemeint sind. An zwei Terminen im August wurde in Kooperation mit den Innsbrucker Festwochen im Rahmen des Hauptgottesdienstes in der Innsbrucker Jesuitenkirche Alte Musik im Gottesdienst vorgestellt: Am Sonntag, 11. August interpretierten der Kammerchor Innsbruck und das „Marini Consort Innsbruck“ unter der musikalischen Leitung von Oliver Felipe-Armas Musik des Innsbrucker Hofkapellmeisters Johann Stadlmayr (um 1570–1648): Die Missa super „Donna la pura luce“ aus „Missae octo vocum cum duplici basso accomodato“, Augsburg 1610 sowie Motetten aus „Psalmi vespertini omnes cum II Magnificat“, Innsbruck 1640 und „Apparatus musicus sacrarum cantionum“, Innsbruck 1645. Am 18. August folgten Sakralwerke des Haller Damenstiftskapellmeisters Christoph Sätzl (1592–1655): Die SolistInnen Marie-Sophie Pollak (Sopran), Monika Duringer (Alt), Wilfried Rogl (Tenor) und Michael Kranebitter (Bass), das Vokalensemble der Jesuitenkirche und das „Marini Consort Inns- bruck“ musizierten unter der Leitung von Matthias Egger die Missa I aus „Missae quatuor novae“,

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Innsbruck 1661 sowie Motetten aus „Ecclesiastici concentus“, Innsbruck 1621, und „Hortus pensilis“, Innsbruck 1628. Ein Filmabend mit Podiumsdiskussion zum Thema „Blasmusik auf Bestellung” – Sepp Tanzer und die Rolle der Tiroler Volkskultur in der NS-Zeit am Donnerstag, dem 12. September in der Buch- handlung Thalia/Wagner’sche Universitätsbuchhandlung stieß auf großes Publikumsinteresse. Am Podium diskutierten Klaus Lukasser, Lehrer und Blasmusiker (Ainet), Hubert Marth, Lehrer und Blas- musiker (Prutz), Josef Wetzinger als Vertreter des Blasmusikverbandes Tirol und Kurt Drexel vom Institut für Musikwissenschaft. Es moderierte Matthias Breit (Gemeindemuseum Absam). Die Dis- kussion über die Rolle der Blasmusik in der NS-Zeit und den Umgang mit dem NS-Erbe heute ist ein Mosaikstein in einem aktuellen Diskurs. Als musikalische Einstimmung zur Ausstellung „Tirol – München“ 2014 im Ferdinandeum präsentier- te die international tätige Pianistin Annette Seiler, die seit Jahren eine enge Zusammenarbeit mit der Konzertreihe „musikmuseum“ der Tiroler Landesmuseen verbindet, am Freitag, 27. September 2013 im Tiroler Landeskonservatorium Tiroler Klavierromantik: ausgewählte Klavierwerke zweier be- deutender Tiroler Komponisten mit intensiven Beziehungen zu München: Josef Pembaur und Ludwig Thuille. Ergänzt wurde das Programm durch Werke des Pembaur-Schülers Karl Senn. Jan Schreiber, Ensemblemitglied des Tiroler Landestheaters, las aus Pembaurs Autobiografie. Josef Pembaur war von 1874 bis 1918 Musikdirektor in Innsbruck. Er prägte das lokale Musikleben nachhaltig. Der gebürtige Innsbrucker wurde in Wien u. a. bei und später in München u. a. bei Josef Rheinber- ger ausgebildet. Er war ein großartiger Pianist und ein international erfolgreicher Komponist. In sei- nen autobiographischen Aufzeichnungen mit dem Titel „Aus dem Leben eines Musikers“ (datiert 1901) beschreibt Pembaur überaus unterhaltsam und anekdotenreich seinen eigenen Werdegang, die Erfahrungen in Wien und München, die musikalischen Zustände in Innsbruck und sein eigenes Wir- ken. Pembaur war ein geschätzter Lehrer. Sein wohl prominentester Schüler war Ludwig Thuille. Der gebürtige Bozner studierte in Innsbruck Komposition, ehe er nach München ging und bei Rheinberger an der königlichen Musikschule studierte. 1888 – mit nur 27 Jahren – wurde er selbst als Professor nach München berufen. In seinen Kompositionen zeigen sich Thuilles Individualität und seine pianis- tische Erfahrung, aber auch Einflüsse seines engen Freundes Richard Strauss. Ein weiterer Schüler Pembaurs war der gebürtige Innsbrucker Karl Senn. Zunächst der spätromantischen Tradition ver- pflichtet, rezipierte Senn in seinen Kompositionen bis in die 1920er Jahre progressive Strömungen. Später öffnete sich der Komponist politisch-weltanschaulich dem Austrofaschismus sowie dem Natio- nalsozialismus und vollzog musikalisch eine „konservative Wende“. In der NS-Zeit bekleidete Senn als Leiter der Fachschaft Komponisten eines der wichtigsten musikalischen Ämter im Gau Tirol-Vor- arlberg. Den musikalischen Höhepunkt des Festprogramms zum Jubiläum „450 Jahre Hofkirche“ bildete ein Festkonzert mit Tiroler Franziskanermusik des 17. und 18. Jahrhunderts am Franziskustag, dem 4. Oktober in der Hofkirche. Es wirkten mit: Maria Erlacher (Sopran), Richard Klein (Tenor), Micha- el Kranebitter (Bass), der Chorus Seraphicus mit 8 Männerstimmen, das Naturtrompeten-Ensemble Eliseo Innsbruck, ein Instrumentalensemble auf historischen Instrumenten, Reinhard Jaud (Orgel) und Matthias Egger (Leitung). Die franziskanische Sakralmusik aus Tirol kehrte mit diesem Konzert an einen ihrer wesentlichen Bestimmungsorte zurück, denn die Franziskaner betreuten die Hofkirche seit ihrer Gründung. Die Franziskanermusik zeichnet sich durch einige Besonderheiten aus, die mit den Ordensregeln und -statuten in Zusammenhang stehen: Die franziskanische Armut findet ihren Nieder- schlag in kleinen und zum Teil höchst originellen Besetzungen, die Bescheidenheit findet ihren ad- äquaten Ausdruck in volksnaher Schlichtheit und Eingängigkeit. Die Franziskanermusik der Barock- zeit hob sich von der zeittypischen Kirchenmusik dadurch ab, dass der Chor meist ein- bis höchstens zweistimmig besetzt war und dass die Orgel das herkömmliche Kirchenorchester ersetzte. Zur Orgel treten obligate Instrumente, bei feierlichen Gelegenheiten Trompeten und Pauken, aber auch solisti- sche Geigen und Hörner. Repräsentative Beispiele der Musica franciscana aus Tirol waren in diesem besonderen Festkonzert zu hören, vielfach als Erstaufführungen in neuerer Zeit.

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Der Gambenconsort der Musikschule Innsbruck und Martina Schifferer (Sopran) bei der Langen Nacht der Museen. Foto: TLMF

Bei der Langen Nacht der Museen 2013 am 5. Oktober stand eine Reihe musikalischer Beiträge auf dem Programm: Studierende des Lehrgangs Alte Musik an der Universität Mozarteum Salzburg, Standort Innsbruck, bestritten mit Gästen ein Konzert in der Hofkirche und interpretierten Tiroler Franziskanermusik der Barockzeit; im Ferdinandeum stellte die Gambistin Eva Fürtinger ihr Instru- ment, die Gambe, vor, Andreas Holzmann widmete sich in einer Kurzführung Instrumenten aus der Schausammlung und für die klangprächtige „Musik rund um Mitternacht“ sorgte der Gambenconsort der Musikschule Innsbruck unter der Leitung von Eva Fürtinger.

Das Oratorium für Soli, Chor und Orchester Amartema – Der Sündenfall von Franz Baur (* 1958) erlebte seine Uraufführung am Sonntag, 13. Oktober in der Pfarrkirche Götzens. Das Projekt wurde in Kooperation mit der Akademie St. Blasius und dem Verein der Freunde der Wallfahrtskirche Götzens durchgeführt. Schon in seinem Oratorium „Genesis“ (2011) hat sich Franz Baur kritisch mit einem biblischen Stoff auseinandergesetzt. In diesem neuen Werk thematisierte der Komponist und Träger des Tiroler Landespreises für Kunst 2011 nun den „Sündenfall“ (griech. „Amartema“), einen weiteren wirkmächtigen Mythos aus dem ersten Buch der Bibel. Baur verwendet in seinem Oratorium wieder- um verschiedenste Kompositionstechniken und gibt dem Werk durch eine spezifische Instrumentie- rung besondere Klangfarben, er entführte wieder in neue musikalische Welten abseits der „Genesis“. Die zutiefst symbolbeladene Geschichte von der Versuchung durch die Schlange, von der Übertretung des Gottesgebotes und der Vertreibung aus dem Paradies nimmt Franz Baur zum Anlass für eine tief- schürfende Auseinandersetzung mit zentralen Themen menschlicher Existenz – mit den Mitteln seiner komplexen, dramatisch wirksamen Musiksprache. Chor und Orchester der Akademie St. Blasius unter der Leitung von Karlheinz Siessl bewiesen ihre Vertrautheit mit der Tonsprache Franz Baurs und sorgten gemeinsam mit den drei vielfach bewährten SolistInnen Susanne Langbein (Sopran), Bern- hard Landauer (Altus) und Andreas Mattersberger (Bassbariton) – für eine spannende Uraufführung. Ein wissenschaftliches Symposion im Ferdinandeum am 18./19. Oktober 2013 widmete sich der al- penländischen (?) Frühgeschichte des Walzers. In Vorbereitung zum Jubiläum „200 Jahre Wiener Kongress“ im Jahr 2014 gingen Tanzforscher, Musikwissenschaftler, Volkskundler und Praktiker der

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erstaunlich wenig erforschten Frühgeschichte des Walzers auf den Grund. Die Wurzeln des berühmten Wiener Walzers lagen unter anderem im Alpenraum, aber das „Walzen“ in seinen vielen Ausprägun- gen war keineswegs ein auf Österreich beschränktes Phänomen. Das Symposion beleuchtete diesen Standardtanz und seine Wurzeln neu. Tanzvorführungen und ein Konzert mit tänzerischer Klaviermu- sik der Wiener Klassik und des Biedermeier rundeten das Programm ab, das unter dem altbekannten Motto „Alles Walzer!“ stand. Das Symposion wurde in Zusammenarbeit mit der Universität Mozar­t­ eum, Abteilung für Musikwissenschaft, Abteilungsbereich Musikalische Volkskunde, und der Tanz- schule Polai durchgeführt. Als ReferentInnen fungierten Reingard Witzmann (Wien), Else Schmidt (Wien), Walter Deutsch (Wien), Hannelore Unfried (Wien), Simon Wascher (Wien), Monika Fink (Innsbruck), Gabriele Busch-Salmen (Kirchzarten) und Thomas Nußbaumer (Innsbruck). Am Freitag, dem 18. Oktober fand in der Tanzschule Polai in den Ursulinensälen am Innrain eine praktische Rah- menveranstaltung unter dem Titel „Der Walzer: Gesellschaftstanz & Volkstanz – eine tänzerische Annäherung“ mit Tanzmeister Ferenc Polai, Kaspar Schreder und VolkstänzerInnen der Arbeitsge- meinschaft Volkstanz Tirol. Am Samstag, dem 19. Oktober folgte ein Konzert im Ferdinandeum. Unter dem Motto „Alles Walzer ...“ präsentierte Peter Waldner an den Hammerflügeln von Robert Brown nach Anton Gabriel Walter (Wien um 1790) und Conrad Graf (Wien 1835) Tänze im Clavier- werk von Wolfgang Amadé Mozart, Johann Nepomuk Hummel & . Ein Instrumenten-Krimi – Die Liebe zum Detail, so lautete der Titel einer Führung durch die Mu- siksammlung des Ferdinandeums für Jugendliche ab 12 am Freitag, 22. November im Ferdinandeum, die von der Konzertreihe Innsbrucker Abendmusik in Kooperation mit den Tiroler Landesmuseen veranstaltet wurde. Für Konzept, Idee und Moderation zeichneten Ilse Strauß-Weisz und Franz Gratl verantwortlich, Brigitte Wachter und MusikerkollegInnen auf Originalinstrumenten sowie Instrumen- tenbauer begaben sich im Museum auf Spurensuche nach spannenden Kriminalgeschichten, „krum- men Dingern“ und zwielichtigen Gestalten. Wer bestimmt eigentlich, was ein „Original“ ist, wer kann mit Sicherheit sagen, was echt ist und was falsch? Und wie kommen die Sachen ins Museum? Immer auf legale Weise oder manchmal auf dubiosen Wegen? Diese Fragen wurden anhand ausgewählter Objekte aus der Sammlung des Tiroler Landesmuseums erörtert. Der museal-kriminologische Ausflug in die Alte Musik wurde bereichert durch musikalische Darbietungen, in deren Rahmen Instrumente aus der wertvollen Sammlung des Ferdinandeums von versierten SpezialistInnen zum Klingen ge- bracht wurden. Ein feierlicher Gottesdienst zum Christkönigsfest am 24. November 2013 bildete den Abschluss des Jubiläums „450 Jahre Hofkirche“. Die Schola Griessensis aus dem Kloster Muri-Gries bei Bozen unter der Leitung von Fr. Arno Hagmann OSB interpretierte mit Reinhard Jaud an der Ebert-Orgel orgelbe- gleiteten Gregorianischen Choral aus franziskanischen Chorbüchern des Innsbrucker Hofklos- ters alternatim mit Orgelmusik. Die Ebert-Orgel diente über Jahrhunderte als Begleitinstrument zum Choralgesang und wurde auch in der Alternatim-Praxis eingesetzt. Das lateinische Wort „alternatim“ steht für „abwechselnd“ – seit der Renaissance wurden liturgische Gesänge so aufgeführt, dass chora- liter gesungene Abschnitte mit Orgelmusik abwechselten. Einen musikalischen Höhepunkt des Jahres 2013 bildete die Premiere der Oper Mara von Josef Net- zer (Zams 1808 – Graz 1864) am Samstag, 7. Dezember, im Tiroler Landestheater, Großes Haus. Die Oper auf ein Libretto von Otto Prechtler wurde am 16. März 1841 am Wiener Kärntnertortheater ur- aufgeführt. Nach einigen sehr erfolgreichen Aufführungen in Wien, Prag, Berlin, Leipzig und anderen deutschen Städten geriet das Werk für 150 Jahre beinahe vollständig in Vergessenheit. Ein Gespräch zwischen Landestheater-Intendant Johannes Reitmeier und Franz Gratl im Herbst 2012 darf als „Ini- tialzündung“ zur Wiederaufführung der „Mara“ gelten. Im Zug seiner Spurensuche nach musikali- schen Raritäten, in Vergessenheit geratenen oder selten gespielten Werken war Intendant Johannes Reitmeier mehrfach auf Mara gestoßen und erfuhr nun, dass sich die autographe Partitur und Stim- menmaterial zu der Oper in der Musiksammlung des Tiroler Landesmuseums Ferdinandeum befin- den. In einem gemeinsamen Projekt des Tiroler Landestheaters und der Tiroler Landesmuseen wurde das vorhandene Notenmaterial in moderne Notenschrift transferiert und heutigen Ansprüchen genü-

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gendes Aufführungsmaterial erstellt. Die Handlung der „Mara“ entspricht ganz dem Geschmack der Entstehungszeit der Oper: Es geht um eine unglückliche Liebe mit tragischem Ausgang. Die Protago- nistInnen gehören unterschiedlichen sozialen Schichten an – Mara ist als Angehörige eines fahrenden Volkes eine Außenseiterin, Manuel stammt aus adeligem Haus und gehört zur Elite. Die beiden sind gefangen in den gesellschaftlichen Konventionen ihres Umfelds und auch ihre Liebe zueinander kann nicht verhindern, dass sie an deren Unerbittlichkeit scheitern. In seiner Interpretation des Stoffes setz- te Johannes Reitmeier ganz auf die psychologische Durchdringung seiner Figuren, denen er damit ein differenziertes Profil und große Glaubwürdigkeit verlieh. Es war aber vor allem die großartige Musik von Josef Netzer, die dafür sorgte, dass die Wiederaufführung der Oper „Mara“ bei Publikum und Presse für einhellige Begeisterung sorgte. Alexander Rumpf, Chefdirigent des Tiroler Landestheaters, zeichnete für die musikalische Leitung der Opernaufführung verantwortlich, Intendant Johannes Reit- meier inszenierte selbst, das Bühnenbild stammte von Michael D. Zimmermann, die Kostüme vom international erfolgreichen Tiroler Designer Gregor Pirouzi (Vivienne Westwood Couture ). Für das Fotokonzept zeichnete Günther Egger verantwortlich. Die überaus anspruchsvolle Titelpartie sang Susann Hagel, in der Rolle der Ines war Susanna von der Burg zu hören, den jugendlichen Lieb- haber Manuel gab Roman Payer, den Cornaro sang Marc Kugel und den Torald Armin Kolarczyk. Die insgesamt acht Folgeaufführungen bis zum März 2014 waren jeweils fast zur Gänze ausverkauft. Das Jubiläumsjahr zum 300. Geburtstag des Komponisten Johann Zach fand seinen Abschluss mit der gottesdienstlichen Aufführung der originellen, geradezu „eigensinnigen“ Pastoralmesse in D-Dur des böhmischen Komponisten beim weihnachtlichen Pontifikalamt in der Basilika Innsbruck-Wilten am 25. Dezember. Die „Capella Wilthinensis“ sang und spielte unter der Leitung von Stiftskapellmeis- ter Norbert Matsch. Zachs Weihnachtsmesse ist im Musikarchiv des Stiftes Wilten überliefert. Mit diesem Werk ließen wir das Zach-Jahr ausklingen und schlossen gleichzeitig das „musikmuseum“ für 2013.

Herbert Kuen stellt bei der Führung für Jugendliche am 22. November 2013 sein selber gebautes Regal vor. Foto: TLM

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Zu einem überaus beliebten Fixpunkt im musikalischen Veranstaltungsreigen des Ferdinandeums hat sich die vom Museumsverein getragene Reihe Orgel des Monats entwickelt. Der Tiroler Organist Michael König präsentiert Orgeln in Innsbruck, vielfach solche, die abseits des öffentlichen Interesses stehen. 2013 stellte er folgende Instrumente im Rahmen einer Führung mit Kurzkonzert vor:

9. Jänner Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum: Orgelpositiv Pirchner (1996) 13. April Collegium Canisianum 10. April Pfarrkirche Allerheiligen 8. Mai Hofkirche Innsbruck, Mauracher-Orgel 12. Juni Evangelische Auferstehungskirche 9. Oktober Jesuitenkirche Innsbruck 13. November Spitalskirche Innsbruck 11. Dezember Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum: Regal (um 1600) aus der Musiksammlung des Ferdinandeums & Nachbauten von Herbert Kuen, Götzens: Regal, Virginal, italieni- sches Cembalo

Ausstellungen Die Ausstellung „Musikleben in Tirol in der NS-Zeit“ (s. Jahresbericht 2012, S. 150 f.) im Ferdinan- deum (Historischer Gang) ging am Sonntag, 13. Jänner zu Ende. 22 Schulklassen, mehrere Gruppen und ca. 2.500 Interessierte besuchten die Schau, die als Beitrag zu einem aktuellen Diskurs intendiert war und auf breitestes mediales Interesse stieß. Bei der Ausstellung 200 Jahre Musikkapelle Leutasch im Kulturhaus Ganghofer-Museum (August/ September) waren Blasinstrumente und ein Glögglhut aus der Sammlung des Ferdinandeums zu sehen.

Erwerbungen (Auswahl) Notenbestand aus Familienbesitz Vintler, Bruneck/Wien, vor allem Klavier- und zum Teil Kammer- musik, mehrere hundert Handschriften und Drucke, ca. 1810–1900, vielfach mit handschriftlichem Besitzvermerk „Therese Vintler“, u. a. Werke von Johann Nepomuk Hummel, Ferdinand Ries, Karl Czerny, Ludwig van Beethoven, Gioachhino Rossini, Joseph Alois Ladurner, Johann Baptist Gänsba- cher, Alois Baur (Autographen, ca. 1820) und H. G. Mooser (Autographen, ca. 1825), Ankauf 01/2013. Saverio Mercadante, Elisa e Claudio, Bearbeitung für Streichquartett, handschriftliches Stimmenma- terial ca. 1830, Etikett mit Besitzstempel „Nro. 44 aus den Musikalien des Friedr. Mörz“ [Friedrich Mörz, Vorstandsmitglied des Innsbrucker Musikvereins]; Franz Krommer, Streichquartett in F-Dur, op. 85, handschriftliches Stimmenmaterial, ca. 1830; Ankauf von Wolfgang Kofler, Innsbruck, 04/2013, von der Bibliothek an die Musiksammlung übergeben. Zwei bundfreie Clavichorde der Firma Walter Pfeiffer, Stuttgart, eines datiert 1926, eines undatiert (ca. 1925); Geschenk von Kurt Drexel, Inzing, von diesem um 1990 vom Institut für Musikwissen- schaft der Universität Innsbruck erworben und dadurch vor der Vernichtung gerettet, Geschenk 05/2013. Konvolut von Notenmaterial (primär Volks- und Popularmusik) aus dem Nachlass von Erwin Schwe- ninger, Mieming, Geschenk aus Familienbesitz, 07/2013. Konzertprogramme und Notenmaterial (Kompositionen von Anton Kratz) aus dem Nachlass von Mar- garethe Jenewein, Klavierlehrerin in Hall in Tirol; Notenmaterial aus dem Nachlass von Alois Götz, Gitarrist, aus dem Besitz von dessen Enkelin Irmgard; Peter Zwetkoff, Die untere Schenke, Druckaus- gabe Brenner-Forum 1998; Geschenk Dr. Thomas Nussbaumer, 12/2013. Franz Baur (* 1958): Oratorium „Genesis“, Originalpartitur, komplettes Aufführungsmaterial, Auf- führungsrechte, erworben vom Komponisten.

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CD-Produktionen der Reihe „musikmuseum“ 2013

CD musikmuseum 14 Franz Baur: Genesis, Oratorium für Sopran, Bariton, vier- bis achtstimmigen gemischten Chor, 2 Hörner, Streicher und Schlagzeug Susanne Langbein, Sopran ∙ Andreas Mattersberger, Bassbariton ∙ Chor u. Orchester der Akademie St. Blasius ∙ Karlheinz Siessl Das Oratorium „Genesis“ (2011) des Tiroler Komponisten Franz Baur (* 1958) ist eine kritische Aus- einandersetzung mit dem biblischen Schöpfungsbericht. Das Werk besticht durch seine dramatische Kraft und den Kontrastreichtum, den Baur durch die Verwendung verschiedenster Kompositionsstile und -techniken erreicht. Chor und Orchester der Akademie St. Blasius unter Karlheinz Siessl haben sich bereits wiederholt für das Schaffen Franz Baurs eingesetzt und demonstrieren mit dieser Einspie- lung ihre Vertrautheit mit Baurs farbenreicher Musik, die sich einer unmittelbaren Wirkung auf das Publikum nicht versagt. Die Akademie wird ihrem Ruf als hervorragender, entdeckungsfreudiger Klangkörper voll und ganz gerecht, mit der deutschen Sopranistin Susanne Langbein und dem Tiroler Bassbariton Andreas Mattersberger sind zwei exzellente Interpreten in den Solopartien zu hören.

CD musikmuseum 15 Ingenuin Molitor ∙ Motetten aus „Fasciculus musicalis“ (Michael Wagner – Innsbruck 1668) vita & anima ∙ la dolcezza – Maria Erlacher, Sopran ∙ Gerlinde Sämann, Alt ∙ Markus Flaig, Bass ∙ Veronika Skuplik, Judith Steenbrink & Maite Larburu, Barockviolinen ∙ Arno Jochem, Viola da gam­ ba & Violone ∙ Andreas Arend, Theorbe ∙ Peter Waldner, Orgelpositiv & Orgel der Kirche des Pries­ terseminars Innsbruck Beim renommierten Innsbrucker Verlag Michael Wagner erschienen 1668 Motetten und Instrumental- canzonen aus der Feder des Franziskanerpaters Ingenuin Molitor, der im Kloster Bozen als Organist wirkte. Molitor, der als Orgelvirtuose weitum berühmt war, schuf mit diesen geistlichen Motetten ex- emplarische Werke der geringstimmigen Kirchenmusik italienischer Prägung in der Nachfolge der berühmten „Cento Concerti ecclesiatici“ von Lodovico Grossi da Viadana. Mit ihrer feinsinnigen rhetorischen Textausdeutung und der fließenden Melodik stehen Molitors Kompositionen auf der Höhe der Zeit und zeugen von der hochstehenden Sakralmusikpflege im Tirol des 17. Jahrhunderts. Das Ensemble „vita & anima“ und das Instrumentalensemble „la dolcezza“, beide bestehend aus internatio­ nal bekannten SpezialistInnen für die historische Aufführungspraxis alter Musik, widmen sich Motet- ten und Ensemblecanzonen Molitors, Peter Waldner steuert eine kontrapunktisch dicht gearbeitete Orgelkomposition bei: Ein hervorragendes Künstlerteam widmet sich Kompositionen eines zu Un- recht vergessenen – eine Weltersteinspielung.

CD musikmuseum 16 MUSICA FERDINANDEA – Ein Fest für Kaiser Ferdinand I. Jacobus Vaet: Missa Tityre Tu Patulae à 6, Orlando di Lasso: Tityre Tu Patulae, Heinrich Isaac: Inns- bruck ich muss dich lassen, Pieter Maessins: In dedicatione huius templi, Arnold von Bruck: Komm Heiliger Geist & Musica Dei Donum, Michael Deiss: Austria virtute aquilas, Jacques Buus: Ricercare, Antonio de Cabezón: Ancol que col partire u. a. Capella de la Torre: Kai Wessel, Altus ∙ Achim Kleinlein, Tenor ∙ Matthias Gerchen, Bass ∙ Jeremy West, Zink ∙ Hildegard Wippermann, Pommer und Dulzian ∙ Falko Munkwitz und Norbert Salven­ moser, Posaunen ∙ Regina Hahnke, Bassdulzian ∙ Reinhard Jaud, Ebert-Orgel ∙ Klaus Eichhorn, Orgelpositiv, Ebert-Orgel ∙ Katharina Bäuml, Schalmei und Leitung

Zum Jubiläum „450 Jahre Hofkirche“ Innsbruck präsentiert diese Einspielung erlesene Musik vom Hof Kaiser Ferdinands I., der von 1558 bis 1564 regierte und zum Gedächtnis für seinen Großvater Maximilian die Hofkirche erbauen ließ. Das Programm der CD ist eine musikalische Hommage an

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Ferdinand I. und die Rekonstruktion eines Festes am Kaiserhof, wie es anlässlich der Einweihung der Hofkirche im Februar 1563 gefeiert worden sein könnte – natürlich mit einem feierlichen Gottesdienst. Im Mittelpunkt steht daher die prachtvolle sechsstimmige Parodiemesse über Orlando di Lassos Mo- tette „Tityre tu Patulae“ von Jacobus Vaet. Geistliche und weltliche Werke von bedeutenden Kompo- nisten wie Vaet, Maessins, Buus und Arnold von Bruck sind vielfach zum ersten Mal in neuerer Zeit zu hören. Freilich darf Heinrich Isaacs ergreifendes Abschiedslied „Innsbruck ich muss dich lassen“ nicht fehlen, bezieht sich der Text doch auf Kaiser Maximilian, dessen monumentales Grabmal in der Innsbrucker Hofkirche bis heute BesucherInnen aus aller Welt beeindruckt. Und was wäre eine Auf- nahme mit Renaissancemusik aus der Innsbrucker Hofkirche ohne den Klang der weltberühmten Ebert-Orgel, die seit 1561 den Originalklang der Renaissance unmittelbar lebendig werden lässt. Das international renommierte Ensemble „Capella de la Torre“ unter der Leitung von Katharina Bäuml widmet sich dieser klangprächtigen und anrührenden Musik mit größtem Engagement und unbestech- licher Stilkompetenz.

Publikationen Franz Gratl • „ ‚Tirol feiert seine Feste am liebsten mit dem knallenden Gewehr‘. Die Feiern zum 500-Jahr-Jubi- läum der Vereinigung Tirols mit Österreich 1863 und ihre musikalische Gestaltung“, in: Tyrol goes Austria. Begleitband zur Ausstellung im Zeughaus (Studiohefte 13), herausgegeben von Wolfgang Meighörner, Innsbruck 2013, S. 36–53. • ,Wo bleiben die Manuscripte?!‘ Der Briefwechsel des Komponisten Robert Führer mit dem Inns- brucker Verleger Josef Anton Möst, in: Streifzüge III: Beiträge zur oberösterreichischen Musikge- schichte, herausgegeben von Klaus Petermayr und Andreas Lindner, Linz 2013, S. 149–163. • „Die Tiroler Blasmusik in der NS-Zeit ...und wie wir heute mit diesem Kapitel der Blasmusikge- schichte umgehen könnten“, in: Blasmusik in Tirol 26 (2013), S. 34–35. • „Zum Tiroler Musikleben in der NS-Zeit“, in: Wissenschaftliches Jahrbuch der Tiroler Landes- museen 2013, S. 24–41. • „Die Quellen zur ‚Mara‘ – und was sie erzählen“, in: Mara. Große Romantische Oper von Josef Netzer, Programmheft zur Aufführung im Tiroler Landestheater, Spielzeit 2013/14, herausgegeben vom Tiroler Landestheater (Redaktion: Susanne Bieler), Innsbruck 2013, ohne Seitenangaben.

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Bibliothek Kustos Mag. Roland Sila

Personelles Erfreulicherweise ist im Berichtsjahr zu beobachten, dass die Bibliothek sich als Praktikumsstelle für den Ausbildungslehrgang „Library and Information Studies“, der an der Universitäts- und Landesbib- liothek Innsbruck abgehalten wird, großer Beliebtheit erfreut. Mag. Mike Freudenthaler absolvierte im Rahmen dieser Ausbildung vom 18. bis 29. März sein Praktikum und wurde vorwiegend im Be- reich der Digitalisierung eingesetzt. Christian Kössler war in der Zeit vom 10. bis 21. Juni in der Bib- liothek tätig, er konnte beim Erstellen einer Autographenliste mithelfen. Angelika Riedmann leistete während ihres Praktikums zwischen 1. und 12. Juli wertvolle Arbeit, Sahin Güler wiederum brachte ihre wertvolle Erfahrung als Bibliothekarin in der Zeit vom 5. bis 23. August ein. Als Berufspraktikum hat der Historiker Mag. Elmar Rainer in der Zeit vom 30. September bis 8. No- vember ein Praktikum absolviert. Besonders die Einarbeitung von Scans in die Bilddatenbank konnte dadurch vorangetrieben werden. Als beinahe schon fix integrierte Kollegin arbeitete Mag. Junia Wiedenhofer wieder von März bis Dezember an der Datenbankpflege der Bibliotheksdatenbank, der Digitalisierung der Bestände bzw. der Eingabe in die hauseigene Datenbank M-Box. Insgesamt zeigt sich, dass nur mit großem Engagement und der Bereitschaft, als Praktikumsbibliothek aufzutreten, die immer vielfältiger werdenden Aufgaben zu bewältigen sind – auch weil die digitale Entwicklung von einer Dienstleistungseinrichtung rascheste Bearbeitung bzw. Beantwortung erwar- tet. Mittelfristig muss es also Ziel sein, den immer größer werdenden Arbeitsaufwand mit einer zu- sätzlichen Arbeitskraft abzufedern, um somit die Arbeitsqualität nicht zu gefährden.

Ehrenamt Marianne Tappeiner konnte ihre Arbeit am Bestand der Neujahrsentschuldigungskarten abschließen, sodass diese nun alle zentral über die Bilddatenbank abgefragt werden können. Ihre langjährige Kenntnis des Hauses und des Bestandes waren in vielen Angelegenheiten eine große Hilfe, auf die zu verzichten es schwer wäre. Dass Elisabeth Egger als ehrenamtliche Mitarbeiterin an die jahrzehntelange Stätte ihres Wirkens zurückgekehrt ist, zeigt nicht nur ihre große Verbundenheit mit den Anliegen der Bibliothek. Es er- möglicht dem Team der Bibliothek auch, auf ihr großes Wissen zurückzugreifen. Reingard Zambelis wiederum, die nicht nur dem Haus freundschaftlich verbunden ist, hat ihre so wertvolle Arbeit fortgesetzt und betreut nach wie vor die Sonderbestände der Exlibris, Tourismuspro- spekte, Circulare und die Wahlwerbung. Allen ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen sei herzlich gedankt für ihre uneigennützige, unkomplizierte, kompetente und freudvolle Arbeit, von der die Bibliothek menschlich und fachlich nur profitieren kann.

Anschaffungen Erfreulicherweise konnte der Großteil der Handbibliothek und der Dipauliana mit LED-Leuchten aus- gestattet werden. Dies bedeutet nicht nur ein angenehmeres Licht für die Benutzer, vielmehr ist damit die bestmögliche Schonung der wertvollen Buch- und Zeitungsbestände gewährleistet. Der Lesesaal wurde wiederum mit zwei Spots ausgestattet, die die bessere Ausleuchtung bei Veranstaltungen er- möglichen sollen. Der immer größer werdenden Datenmenge, die aus der stetigen Einarbeitung in die verschiedenen Datenbanken resultiert, wurde mit der Anschaffung eines weiteren Servers Rechnung getragen.

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Führungen Das stete Bemühen um ein breit angelegtes Führungsangebot für unsere direkten Zielgruppen wurde in einem großen Ausmaß angenommen. So wurden 698 Personen bei 31 Führungen mit der Bibliothek und ihren Schätzen bzw. ihrer Dokumentationsarbeit vertraut gemacht. Wieder kam der Hauptteil aus dem Bereich unserer direkten Zielgruppen, also den geisteswissenschaftlichen Fächern der Universität Innsbruck, der Pädagogischen Hochschule oder den Chronisten. Aber auch vermehrt von Schulen, die damit wohl auf die Anforderung der vorwissenschaftlichen Arbeiten reagieren, wurden Führungen in Anspruch genommen. Erstmals wurde eine Kindergartengruppe geführt, eine Altersgruppe, die leicht zu begeistern war, auch wenn die Kinder noch keine eigene Leseerfahrung mitbringen konnten. Aber auch Partnerinstitutionen wie der Museumsverein Aldein, der speziell die Dipauliana (Andreas Alois Di Pauli war aus Aldein) besichtigen wollte, oder der Arbeitskreis Bibliotheken Südtirol waren gern gesehene Gäste.

Veranstaltungen Entgegen den letzten Jahren wurde im Berichtsjahr nur eine einzige Buchpräsentation, und zwar die „Fragmente aus dem Orient“ von Jakob Philipp Fallmerayer, in der Bibliothek durchgeführt. Dieses dafür umso wichtigere Buch wurde von unserer Kollegin Ellen Hastaba, einer ausgewiesenen Fallme- rayer-Expertin, gemeinsam mit Ulrich Mathà und dem Verleger der Edition Raetia Thomas Kager am 17. September vorgestellt. 63 Besucher folgen den interessanten Ausführungen. Unter dem Titel „Novemberpogrom Innsbruck 1938. Erinnerungskultur 2013“ fanden anlässlich des Gedenkens an die Verbrechen der sogenannten Reichskristallnacht zahlreiche Veranstaltungen statt. Gemeinsam mit dem Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck, www.erinnern.at und den Innsbrucker Stadtführerinnen beteiligte sich die Bibliothek an dem Programm, das sich zum Ziel gesteckt hatte, möglichst viele junge Menschen zu erreichen.

Führung durch die Bibliothek anlässlich des Gedenkens an das Novemberpogrom von 1938

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So wurden denn auch vier Schulklassen zum Thema geführt, es wurden Originalobjekte aus dieser Zeit gezeigt und die Verbrechen in der Stadt verortet. Dieses Gemeinschaftsprojekt zeigt die sehr er- freulichen Möglichkeiten, gesellschaftspolitische Positionen zu beziehen und gleichzeitig die Bedeu- tung eines Ortes der Forschung und Sammlung für die wissenschaftliche Aufbereitung in den Mittel- punkt zu stellen.

Einblicke 6 Bereits zum sechsten Mal konnte in Kooperation mit dem anerkannten Literaten Christoph W. Bauer (im Dezember 2013 führte er mit seinem neuen Erzählband die ORF-Bestenliste Literatur an) die Veranstaltungsreihe „Einblicke. Stöbern in den Beständen der Bibliothek“ durchgeführt werden. Er- freulicherweise kann eine kontinuierliche Zunahme an Besuchern festgestellt werden. Die Themen der vier Abende waren: 16. April Neunzehndreizehn 21. Mai Wellness, Kur und Badespaß 24. September In Vino Veritas? 6. November Eine Melange, bitte! Die Veranstaltungsreihe wird 2014 fortgesetzt.

Restaurierungsmaßnahmen Wie bereits in den vergangenen Jahren wurden verschiedene Bände von den externen Restauratorin- nen Judith Emprechtinger, Isabella Kuranda und Veronika Wick Focacci bearbeitet. Auch wenn nach wie vor zahlreiche Bücher und Graphiken der Restaurierung harren, so kann durch diese Maßnahmen doch die allernotwendigste Arbeit abgedeckt werden. Auch bei der Umlagerung der Graphik- und Fotobestände der Bibliothek in säurefreie Papiere wurde wieder ein großer Fortschritt erzielt. Die hauseigene Papierrestaurierung setzte, neben der Betreuung der Leihgaben aus den Beständen der Bibliothek, die Arbeit an der Dipauliana bzw. an umfangreichen Codices fort. Als präventive Maßnahme kann auch das verstärkte Bemühen im Rahmen der finanziel- len Möglichkeiten gesehen werden, die Zeitschriftenbestände möglichst rasch einer Bindung zuzu­ führen.

Digitalisierungsmaßnahmen Die Veränderung der Kommunikation durch die digitale Entwicklung zeigt sich auch in den Anforde- rungen, die an Sammlungen und deren digitale Verfügbarkeit von Seiten der Interessierten gestellt werden. Immer schneller in immer besserer Qualität mit möglichst geringen Kosten sollen diese Dienstleistungen abgewickelt werden. Gerade der große Umfang der Quellen unterschiedlichster Art, die von der Bibliothek betreut werden, macht es schwer, diesen Anforderungen stets gerecht zu wer- den. Einzig eine kontinuierliche, aber auch strukturierte Arbeit an der Digitalisierung der Sammlung erscheinen hier sinnvoll. So mag es für den Benutzer zwar angenehm sein, wenn die einzelne Seite einer umfangreichen Handschrift, die benötigt wird, sofort gescannt wird. Für die Bibliothek selbst entsteht allerdings nur ein Nutzen, wenn die gesamte Handschrift digital vorliegt. In diesem Zusammenhang muss eigentlich nicht betont werden, dass die qualitätsvolle Weiterentwick- lung der Sammlungsstrategie im Zentrum auch der Digitalisierungsmaßnahmen stehen muss. So soll etwa mittelfristig eine Handschriftendatenbank zunächst für interne Zwecke entwickelt werden. Dass überhaupt an der Digitalisierung in diesem Ausmaß gearbeitet werden konnte, liegt an der Mög- lichkeit der projektorientierten Anstellung einer Teilzeitkraft, die mit Mag. Junia Wiedenhofer gefun- den werden konnte (siehe Personelles), sowie mit der starken Einbindung von Praktikanten. Nur so konnte die regelmäßige Erweiterung der Bilddatenbank der Bibliothek fortgeführt werden. Ende des Jahres waren bereits um die 27.000 Bildquellen aus der Bibliothek digital in die Bilddatenbank M-Box eingespeist worden.

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Datenbankpflege In Hinblick auf die Publikation des Bibliotheksopacs im Internet wurde die Datenbank einer gründli- chen Überarbeitung unterzogen, die im Jahr 2014 fortgesetzt werden muss.

Rückwirkende Aufnahme des Zettelkataloges Die rückwirkende Aufnahme der Zeitschriftenbestände schreitet wie in den vergangenen Jahren schnell voran. Aus der historisch begründeten Tatsache, dass in der Ferdinandeumsbibliothek zahlrei- che monographische Reihen unter den Zeitschriften zu finden sind, erklärt sich auch, dass dadurch auch ein wesentlicher Beitrag zur rückwirkenden Aufnahme des Nominalkataloges geleistet wird. Aufgrund der vielzähligen anderen Aufgaben konnte allerdings die rückwirkende Aufnahme der Mo- nographien nur marginal fortgesetzt werden. Vielmehr wurde in Hinblick auf die Publikation des Opac im Internet die verfügbare Zeit in die Datenbankpflege investiert.

Projektbeteiligungen a) Das Zeitungsdigitalisierungsprojekt, das in den vergangenen Jahren in Zusammenarbeit mit der Landesbibliothek Dr. Friedrich Tessmann, Bozen, und der Universitäts- und Landesbibliothek Tirol, Innsbruck, durchgeführt wurde, soll nun endgültig über einen gemeinsamen Zugang abgebil- det werden. Eine dementsprechende Zusage von Seiten der Landesbibliothek Tessmann, Bozen, wurde für 2014 gegeben. Insgesamt ist zu hoffen, dass sich die Partner verstärkt bemühen, weitere Zeitungen in dieses Gesamttirolerische Projekt aufzunehmen. b) Im Berichtsjahr wurde die Bibliotheksleitung von Seiten der Tiroler Versicherung um Hilfe gebe- ten. Im Keller der Versicherung wurden zwei Tresorschränke mit Archivalien gesichtet und als befreundete Institution wurde die Vorgehensweise im Umgang mit den Materialien mit uns abge- sprochen. Nachdem das Material gesichtet wurde, konnte mit Prof. Dr. Helmut Alexander, ausge- wiesener Experte für Wirtschaftsgeschichte an der Universität Innsbruck, eine weitere Fachkraft zu diesem Projekt beigezogen werden. Es wurde vereinbart, dass eine erste Bearbeitung durch zwei studentische Kräfte im Sommer durchgeführt wird. Justina Rauch und Nikolaus Bliem konnten daher im Rahmen eines Pflichtpraktikums diese Arbeit vornehmen. Von Seiten der Bibliothek wur- de die korrekte archivalische Lagerung betreut, des weiteren stand die Bibliotheksleitung für in- haltliche Fragen, vor allem die Form der Ersterfassung zur Verfügung. Nachdem sich diese Vorgehensweise bewährt hatte, wurde am Jahresende ein weiteres Praktikum durch die Tiroler Versicherung finanziert, um die Erstbearbeitung abzuschließen. Ziel soll einer- seits ein Abschluss der Archivarbeiten sein, weiters soll u. U. eine Masterarbeit zur Geschichte der Versicherung entstehen und die traurige Zeit des Nationalsozialismus soll genauer unter die Lupe genommen werden. Es muss festgestellt werden, dass es sehr erfreulich ist, dass von Seiten der Versicherung diese Offenheit bezüglich der Aufarbeitung zu vermerken war. Eine Sicherstellung der seriösen Aufar- beitung konnte in Zusammenarbeit mit allen Beteiligten somit erzielt werden. c) Im Zuge der Recherchearbeiten für die Ausstellung „Druckfrisch“ konnte die Beziehung zu den Klöstern Marienberg und Neustift intensiviert werden. Gerade für Marienberg wurde eine lose Beratungstätigkeit angedacht, da zahlreiche Bestände im Zuge der Neubauten in Marienberg erst- mals seit Jahrzehnten wissenschaftlich gesichtet werden können. d) Gemeinsam mit dem Stadtmuseum Meran wurde eine Arbeitsgruppe gebildet, die eine gemeinsa- me Präsentation der in den unterschiedlichen Institutionen vorhandenen Sterbebildchen zum Ziel hat. Für die Institutionen aus dem Bundesland Tirol (Stadtarchiv Kitzbühel, Stadtarchiv Innsbruck, Brennerarchiv Innsbruck, Museum Grünes Haus, Reutte, Turmmuseum Ötz (angefragt), Museum Schloss Bruck, Lienz, Tiroler Volkskunstmuseum, Innsbruck), wurde die Vertretung durch die Bibliothek übernommen. Die Koordination der Südtiroler Partner Diözesanmuseum Brixen, Volks- kundemuseum Dietenheim, Gemeinde Niederdorf mit Wassermannsammlung, erfolgte zunächst von Vertretern der jeweiligen Institution, dann gesammelt vom Stadtmuseum Meran. Nachdem ein

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Projektpapier ausgearbeitet und über mögliche Finanzierungsmöglichkeiten gesprochen wurde, soll im Jahr 2014 eine Entscheidung über die Durchführung und die Art der Durchführung getrof- fen werden. e) Beim renommierten Projekt der FU Berlin „Drama Net. Early Modern European Drama and Cul- tural Net“ fungiert die Bibliothek als Kooperationspartner. Im Rahmen dieses Projektes bearbeitet Dr. Toni Bernhart unter dem Arbeitstitel „Volksschauspiele im Kontext europäischer Literaturen“ einschlägige Manuskripte aus den Beständen der Bibliothek. http://www.geisteswissenschaften.fu-berlin.de/we03/forschung/drittmittelprojekte/dramanet/ Cooperations/index.html f) Als Projektpartner fungiert die Bibliothek im Forschungsprojekt „Polnische Wappen in Europäi- schen Wappenbüchern des Mittelalters und der frühen Neuzeit“, das von der Universitätsbibliothek Wroclaw (Breslau) angesucht wurde. Eine Entscheidung über die Genehmigung des Projektes dürf- te 2014 zu erwarten sein.

Leihgaben Auch 2013 war die Bibliothek Leihgeber für verschiedenste Ausstellungen: • Schloss Runkelstein, Bozen, „Simon und Sarah in Bozen“, 4. Mai 2012 bis 6. Jänner 2013 • Albertina, Wien, „Kaiser Maximilian I. und die Kunst seiner Zeit“, 13. September 2012 bis 13. Jänner 2013 • Galleria di Piedicastello, Trient, „Belichtet – Esposto alla luce. Fotografia in Tirolo dal 1854 al 2011“, ab 11. Juli • Musée de l’Armée, Paris, „Napoleon et l’Europe“, 27. März bis 14. Juli • Schloss Ambras, Innsbruck, „Ritter! Traum und Wirklichkeit“, 6. Juni bis 8. September • Schloss Runkelstein, Bozen, „1363 – Das Jahr der Wende“, 3. Mai bis 31. Oktober

Unterstützung gewährte die Bibliothek selbstverständlich auch für die im Museum im Zeughaus statt- gefundenen Ausstellungen „Tyrol goes Austria“ und „Paradiesvögel“ sowie die Ausstellung „Kurios und merkwürdig“ im Ferdinandeum. Diese Ausstellung zeigte je drei Objekte aus den sieben Samm- lungen des Ferdinandeum, die dem Ausstellungstitel entsprachen. Aus den Beständen der Bibliothek wurden Speisekarten, Bücher mit spezieller Ausstattung und Fanpost an Hansi Hinterseer gezeigt. Ausleihen von Originalen aus der Bibliothek stagnieren jedoch, vermehrt wird auf gute Digitalisate der Objekte aus dem Bibliotheksbestand zurückgegriffen, anstatt Originale anzufordern.

Druckfrisch Das gesamte Berichtsjahr arbeitete das Bibliotheksteam an den Vorbereitungen zur Ausstellung „Druckfrisch. Der Innsbrucker Wagner-Verlag und der Buchdruck in Tirol“, die 2014 im Ferdinande- um stattfinden wird. Zahlreiche Recherchen waren notwendig, um die Katalogbeiträge bis zum Ende des Jahres fertigzustellen. Unterschiedlichste Leihgeber wurden kontaktiert, außerdem wurden die Tagungsteilnehmer der im Rahmen der Ausstellung im Oktober 2014 stattfindenden wissenschaftli- chen Tagung fixiert. Durch die Vorlaufzeit von einem Jahr kann davon ausgegangen werden, dass neue wissenschaftliche Erkenntnisse den frühen Buchdruck betreffend präsentiert werden können. Erfreulich ist die Zusage des Universitätsverlags Wagner, den Ausstellungskatalog komplett zu finan- zieren und eine beträchtliche Anzahl an Belegexemplaren der Bibliothek zur Verfügung zu stellen. Die Tatsache, dass die Programmleiterin des Verlages, Dr. Mercedes Blaas, das Lektorat des Bandes über- nehmen wird, erleichtert die Arbeitsplanung zusätzlich.

Publikationen von Mitarbeitern Rabanser, Hansjörg: Tanner, Adam, in: Historische Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften (Hg.): Neue Deutsche Biographie, Bd. 25: Stadion – Tecklenborg, Berlin 2013, S. 782–783.

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Rabanser, Hansjörg: „Eine reichhaltige Fundgrube für Forscher und Geschichtsschreiber“. Die Ge- schichte des Stadtarchivs Meran vom 16. Jahrhundert bis heute, in: Der Schlern. Monatszeitschrift für Südtiroler Landeskunde, Heft 7/8, Bozen 2013, S. 4–34. Rabanser, Hansjörg: Hexenverfolgungen in der Grafschaft Tirol & im Hochstift Brixen, in: Lexikon zur Geschichte der Hexenverfolgung, hg. v. Gudrun Gersmann, Katrin Moeller und Jürgen-Micha- el Schmidt, in: historicum.net [https://www.historicum.net/no_cache/persistent/artikel/9947/] (2013). Sila, Roland (gemeinsam mit Bendler, Gebhard/Rampl, Gerhard/Bodner, Reinhard): Das TWF-Pro- jekt „Erschließung der Bibliothek und des Bergbauarchivs der Montanwerke Brixlegg“, in: Mon- tanwerke Brixlegg (Hg.): Cuprum Tyrolense. 5550 Jahre Bergbau und Kupferverhüttung in Tirol, Reith im Alpbachtal 2013, S. 297–309. Sila, Roland: Die Post- bzw. die Ansichtskarte als Informationsträger, in: Tiroler Chronist 2013, Heft 128, S. 36–39. Sila, Roland: Katalogbeiträge, in: Meighörner, Wolfgang (Hg.): Kurios und merkwürdig. Aus den Sammlungen des Ferdinandeum (= Studiohefte 15), Innsbruck 2013, S. 44–49. Weniger umfangreiche Publikationen (z. B. in der Vereinszeitung ferdinandea) wurden nicht aufge- nommen.

Schriftentausch Wie bereits in den vergangenen Jahren wurde mit über 500 Institutionen weltweit ein Schriftentausch durchgeführt. Dies betraf sowohl die von den Tiroler Landesmuseen produzierten Ausstellungskatalo- ge als auch das Wissenschaftliche Jahrbuch der Tiroler Landesmuseen. Die auf diese Weise erlangte Bestandserweiterung übertrifft jedes Jahr aufs Neue die Erwartungen, es zeigt sich vermehrt, dass die Ferdinandeumsbibliothek manche Zeitschriften als einzige Bibliothek im Westen Österreichs lokal verfügbar hat. Allerdings ist auch der Trend festzustellen, dass vermehrt naturwissenschaftliche Partner nur mehr eine online-Version ihrer Publikation produzieren – es bleibt abzuwarten, inwieweit diese auch inhalt- lich erschlossen werden bzw. zukünftig leicht für ein interessiertes Publikum einsehbar sein werden.

Diplomarbeiten und Dissertationen Nachdem in den vergangenen Jahren aufgrund des immer größer werdenden Aufwands darauf ver- zichtet wurde, alle Tirol-relevanten Diplomarbeiten und Dissertationen anzufordern, konnte aus dem ehemaligen Professorenkreis des Instituts für Germanistik sowie des Instituts für Geschichte ein gro- ßer Bestand an Universitätsschriften übernommen werden. Auch wurde wieder ein größeres Augen- merk auf jene Arbeiten mit Tirolbezug gelegt, die nicht in Innsbruck geschrieben wurden. Aufgrund der Tatsache, dass inzwischen die Österreichische Nationalbibliothek darauf verzichtet, Di- plomarbeiten zu sammeln, kann berechtigt befürchtet werden, dass diese zum Teil mittelfristig nicht mehr greifbar sein werden. Dieser Entwicklung will die Bibliothek mit dem Sammeln und Dokumen- tieren einer Papierausgabe entgegenwirken. Alle Studierenden und Lehrenden sind natürlich aufgeru- fen, dieses Bemühen zu unterstützen.

Museale Tätigkeit Erneut fand 2013 wie bereits im Jahr zuvor kein Treffen der Österreichischen Museumsbibliothekare statt. Für 2014 plant die Bibliothek, dieses in Innsbruck abzuhalten, da sich durch die Abhaltung der Ausstellung „Druckfrisch“ ein Thema anbietet, das eine Ausrichtung in Innsbruck rechtfertigt. Im Rahmen des Gesamttiroler Museumstages 2013, der unter dem Thema „Zugehörigkeit. Vielfalt. Identität“ in Innsbruck stattfand, hielt die Bibliotheksleitung gemeinsam mit dem Kustos der Musik- sammlung Franz Gratl einen Workshop mit dem Titel „Die Musiksammlung und die Bibliothek des Ferdinandeum – an der Peripherie oder mitten in der Gesellschaft?“ ab, an dem zahlreiche Kollegin- nen und Kollegen aus den unterschiedlichsten Museen Nord- und Südtirols teilnahmen.

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Hansjörg Rabanser wurde zu seinem Spezialgebiet, der Hexenforschung, zu folgendem Vortrag in der Cusanus Akademie in Brixen (7. November) eingeladen: „Inquisitor Heinrich Kramer und der Inns- brucker Hexenprozess von 1485“. Im Rahmen des in der Claudiana (2. Mai) abgehaltenen Symposiums „Ein Fels in der Brandung? Bi- schof Golser und der Innsbrucker Hexenprozess von 1485“ hielt Hansjörg Rabanser einen Vortrag zu folgendem Thema: „Zauberei im ‚Innsbrucker Hexenprozess‘ und seine Ausführenden“. Auf Einladung der Niederösterreichischen Landesbibliothek zur Tagung „Ortsansichten in öffentli- chen Sammlungen: Bestände, Erschließung, Projekte“ am 3. Dezember hielt Roland Sila in St. Pölten einen Vortrag mit dem Titel „Topographische Ansichten in der Exlibris-Sammlung der Bibliothek des Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum“. Für die hauseigene Ausstellung „Kurios und merkwürdig“ wurde eine Führung des Sammlungsleiters angeboten.

Provenienzforschung Wie bereits im vergangenen Jahr wurde der Bestand der Bibliothek konsequent nach Hinweisen auf fragwürdige Herkunft durchgesehen. Abgeschlossen werden konnte bei der Durchsicht jener Bestand, der zwischen 1933 und 1945, der Zeit der nationalsozialistischen Herrschaft in Deutschland, ab 1938 in Österreich, an die Bibliothek gekommen war. Im kommenden Jahr sollen die Bestände der Biblio- thek aus dieser Zeit überprüft werden, die keine Bücher umfassen. Wie bereits 2012 kann von nur ganz wenigen zweifelhaften Fällen gesprochen werden. Diese werden in nächster Zeit in Abstimmung mit der Provenzienzforscherin des Hauses, Dr. Sonia Buchroithner, einer Abklärung unterzogen.

Bestandskontrolle Auch im Berichtsjahr wurde wieder ein Nummernkreis von 10.000 Signaturen auf seine Vollständig- keit untersucht. Erfreulicherweise zeigt sich, dass in den vergangenen Jahren kaum mehr Verluste zu vermerken waren. Vielmehr ergeben sich Fehlstellen aus bekannten Entnahmen anderer Sammlungen (Forschungszwecke) oder aus Verlust seit vielen Jahren. Vereinzelt konnten auch wieder Bestände gefunden werden, die falsch zugeordnet waren. Die Bestandskontrolle soll im nächsten Jahr fortge- setzt werden.

Fortbildung Im Jänner konnte die Leiterin der RLB Kunstbrücke, Silvia Höller, dazu gewonnen werden, die Mit- arbeiter der Bibliothek durch die Ausstellung „Heinrich Kühn 1866–1944. Photographie als Kunst“ zu führen. Erfreulicherweise hatte die Bibliothek im Vorfeld mit wesentlicher Literatur zur Ausstellung beitragen können. Auf Einladung der Israelitischen Kultusgemeinde Innsbruck und dank der Organi- sation von Niko Hofinger führte die Präsidentin der IKG, Esther Fritsch, das Bibliotheksteam durch die Innsbrucker Synagoge. Spätestens seit der Präsentation des dreibändigen Werkes zur Geschichte der Juden in Tirol in der Bibliothek im Dezember des Vorjahres können die Beziehungen zur Kultus- gemeinde als freundschaftlich bezeichnet werden. Der gesellschaftlichen Veränderung und der aktuellen Migration galt die letzte Fortbildung des Jahres, als an einer Führung des Stadtführers Christian Kayed teilgenommen wurde, der zu den Plätzen der Asylanten in Innsbruck führte, eine sehr eindrucksvolle Führung, die viele Alltagsprobleme in den richtigen Zusammenhang stellte. Hansjörg Rabanser nahm von 18. bis 20. September am vom Stadtarchiv Innsbruck organisierten Workshop des Photoinstitutes Bonartes, Wien, mit dem Titel „Identifizierung und Datierung von illus- trierten Postkarten“ im Bürgersaal Innsbruck teil. Am 18. Oktober nahm Roland Sila am Workshop des Tiroler Archivs für photographische Dokumen- tation und Kunst mit dem Titel „Kulturerbe digital“ in der Wirtschaftskammer Lienz teil.

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Servicestelle Den unterschiedlichen Aufgabengebieten innerhalb der Bibliotheksarbeit entsprachen Anfragen ver- schiedener Institutionen. So wurde eine Gruppe des Stiftes Wilten, die mit der Archivierung bzw. dem Regalbau beschäftigt war, in die unterschiedlichen Möglichkeiten der Lagerung eingeführt. Die histo- rische Bibliothek der Pfarre Hall wurde gesichtet und diese hinsichtlich weiterer Möglichkeiten für den Bestand beraten. An zahlreiche Institutionen wurden Dubletten abgegeben, u. a. konnte das Mu- seum Tiroler Bauernhöfe mit Zeitschriften ausgestattet werden. Zahlreiche Privatpersonen erkundigten sich nach Möglichkeiten, ihre Bibliotheken zu veräußern oder abzugeben. Dies scheint eine Entwicklung zu sein, die in den kommenden Jahren noch zunehmen wird. Erfreulich ist, dass die Bibliothek verstärkt als Servicestelle für unterschiedlichste Anliegen im bibliothekarischen Bereich angesehen und genutzt wird.

Strategischer Ausblick Intensiv waren die Bemühungen der Bibliotheksmitarbeiter, die Datenbank endgültig internettauglich zu machen. So wird im nächsten Jahr, also 2014, mit Sicherheit der bereits erfasste Datenbestand der Bibliothek online gehen. Dies ist sehr spät für den großen Umfang der Datenbank und lässt hoffen, dass verstärkt wieder auf die reichhaltigen Bestände der Bibliothek zurückgegriffen werden kann. Begleitend sollte in den nächsten Jahren der offene Zugriff auf die Bilddatenbank ermöglicht werden, in welcher detaillierten Form dies geschehen soll, muss aber innerhalb des Hauses noch genauer abge- stimmt werden. Allerdings kann sich die Bibliothek ein Zurückhalten von Information nicht erlauben, da dies für eine Institution, die durch Dienstleistung punkten will, nicht mehr zeitgemäß wäre – und auch im internationalen Vergleich kann auf zahlreiche Museen und Sammlungen verwiesen werden, die ihre Bestände offen preisgeben. Neben der Aufwertung von Dienstleistungen sollte die wissenschaftliche Expertise der Kollegenschaft in der Bibliothek stärker sichtbar werden, zahlreiche Projekte könnten hier an der Bibliothek angesie- delt werden und für das gesamte Haus von Nutzen sein. Ob die Gestaltung der Ausstellung „Druckfrisch“ auf das zukünftige Programm des Hauses insofern Wirkung zeigt, dass die Bibliothek als Ausrichter von Ausstellungen grundsätzlich stärker in Frage kommt, lässt sich jetzt noch nicht abschätzen. Grundlegend für diese Möglichkeit muss aber die lange Vorlaufzeit sein, ansonsten kann eigentlich keine seriöse Ausstellungsarbeit neben der Bibliotheksar- beit geleistet werden. So muss dieses Ausstellungsprojekt zum jetzigen Zeitpunkt als singulär für die Bibliothek gesehen werden.

Dienstleistungen 3.710 Besucher konnten 2013 in der Bibliothek begrüßt werden, sie nahmen ca. 8.900 Entlehnungen in der Bibliothek vor. Der Buchbestand wuchs im Berichtsjahr um 3.299 Titel, davon waren 747 Ausstel- lungskataloge. 103 Periodika konnten 2013 (zusätzlich zu den etwa 6.000 bereits vorhandenen) neu erschlossen werden. Die laufende inhaltliche Dokumentation ermöglicht den Besuchern, auf ca. 49.000 neue Einträge aus dem Berichtsjahr zurückzugreifen – eine Fülle an gefilterter Information, die eine zusätzliche Dienstleistung an jeden Besucher darstellt. Auch 2013 steigt die Anzahl an Anfragen über elektronische Medien, wie bereits erwähnt, wobei der Wunsch nach einem online-Zugang zum Bibliotheks-OPAC von mehreren Seiten und regelmäßig an das Bibliotheksteam herangetragen worden ist.

Erwerbungen Wie bereits in den vergangenen Jahren zeigte die Führung des Museumsvereines mit einer schönen Dotation der Bibliothek, wie zentral für das Museum die Bibliothek ist. Dafür muss erneut von Herzen großer Dank ausgesprochen werden. Ebenso zentral wie die Unterstützung des Museumsvereines ist jene der vielen Gönner und Geschenkgeber, die beinahe traditionell die Bibliothek durch ihre Ge- schenke bereichern.

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Die Vielzahl an Erwerbungen können leider nur anhand ausgewählter Beispiele abgebildet werden, große bzw. bedeutende Erwerbungen fehlten 2013 zwar, doch konnten erneut zahlreiche spannende und für die Dokumentation des Landes wesentliche Objekte an die Bibliothek gebracht werden. Ver- stärkt sich zwar in der subjektiven Wahrnehmung der Trend, aus allem mittels Verkaufsplattformen im Internet einen Profit zu schlagen, so kann erfreulicherweise kein Rückgang an Schenkungen festge- stellt werden. Dies ist insofern sehr erfreulich, da die Bibliothek trotz der oben genannten Dotation nach wie vor stark auf die vielen Gönner angewiesen ist. An dieser Stelle soll ihnen allen sehr herzlich gedankt werden.

Im Folgenden sollen nun all jene Geschenkgeberinnen und Geschenkgeber genannt werden, die im Berichtsjahr die Sammlungen der Bibliothek durch ihre Geschenke bereichert haben (* kennzeichnet eine mehrfache bzw. bedeutende Schenkung): Dr. Peter Adelsberger, Antiquariat Gallus, Innsbruck; Ao. Univ.-Prof. Dr. Thomas Albrich, Innsbruck; Dr. Gert Ammann*, Völs; Mag. Josef Ammann, Gschnitz; Günter Amor*, Innsbruck; Christoph Ampferer, Innsbruck; Jakob Annewanter, Grinzens; Dr. Annemarie Augschöll, Brixen; Dr. Peter Baeck, Innsbruck; Dr. Reinhard Baumann, München (D); Mag. Karl Berger, Flirsch; Dr. Martin Bitschnau, Innsbruck; Giuliano Bombasaro*, Innsbruck; Ao. Univ.-Prof. Dr. Klaus Brandstätter, Telfs; Sabine Caponi, Deutsches Ledermuseum, Offenbach (D); Dr. Franz Caramelle, Innsbruck; Dr. Marjan Cescutti*, Bozen; Prof. M. Ikram Chaghatai, Lahore (Pakistan); Dr. Tanja Chraust, Inns- bruck; Dr. Laura Dal Prà, Provincia Autonoma di Trento (TN); Riccardo Decarli, SAT, Trient (TN); Dr. Marilena de Francesca, Trient (TN); Marlene Denifl, Fulpmes; Dino Dibona, Cortina d’Ampezzo (BL); Gertrud und Alfons Diemer, Innsbruck; Claudia Dietl*, Göflan; Heidi Dietrich, Innsbruck; Dr. Stefan Dietrich, Telfs; Heinrich Dorfer, Ulten; DI Anton Draxl, Lienz; Elisabeth Egger*, Innsbruck; Dr. Hans Constantin Faußner, München; Univ.-Prof. DDr. P. Ulrich Faust USB, Marienberg; Helmuth Fieber, Innsbruck; Beate Fink, Götzens; Dr. Franz Fischler, Absam; Dr. Mathias Frei, Bozen; Regina Föger, Telfs; Dr. Christoph Gasser*, Seis am Schlern; Roman Gasser, Afing; Jürgen Geier, Tramin; Dr. Karl Geir, Antiquariat time, Innsbruck; Christa Geling, St. Johann i. T.; Gemeinde Brixen im Thale (Bgm. DI Ernst Huber); Stadtgemeinde Bruneck (Bgm. Christian Tschurtschenthaler); Ge- meinde Ebbs (Bgm. Josef Ritzer); Gemeinde Ehenbichl (Bgm. Wolfgang Winkler); Gemeinde Gar- gazon (Bgm. Armin Gorfer); Gemeinde Kematen (Bgm. Rudolf Häusler); Marktgemeinde Kundl (Bgm. Anton Hoflacher); Gemeinde Ladis (Bgm. Toni Netzer); Stadtgemeinde Lienz (Bgm. Elisa- beth Blanik); Gemeinde Ratschings (Bgm. Sebastian Helfer); Gemeinde Schlins (Bgm. Mag. Harald Sonderegger) (Vbg.); Marktgemeinde Telfs (Bgm. Christian Härting); Gemeinde Tscherms (Bgm. Roland Pernthaler); Stefan Giner, Thaur; Kurt Glänzer, Lienz; Dr. Elmar Gobbi, Stadtmuseum Mer- an; Dr. Hans Grießmair, Bruneck; Otmar Grissemann, Wien; Dipl. Ing. Roland Gröber, Leverkusen (D); Heinz Großgasteiger, München (D); Bruno Habicher, Innsbruck; Christian Hagen, M.A., Kiel (D); Dr. Christoph Haidacher, Innsbruck; Barbara Haller, Meran; Dr. Ellen Hastaba*, Innsbruck; Martin Hauser, Flirsch; Helga Heel, Innsbruck; Univ.-Prof. Dr. Hartmann Hinterhuber*, Innsbruck; Toni Höck, Innsbruck; Alois Höfer, Innsbruck; Dr. Magdalena Hörmann*, Innsbruck; Ernst Hofer*, Sand in Taufers; Dr. Heinrich Hofer, St. Leonhard i. P.; Niko Hofinger, Innsbruck; Andreas Hohenau- er*, Innsbruck; Louis Holzer, Lienz; Dr. Karl Albert Irsara, Brixen; MMag. Theresia Jeschke, Inns- bruck; Leander Kaiser, Wien; Bruno Kaisermann, Associazione Castelli del Trentino, Trient (TN); Dr. Otto Kaspar, Innsbruck; Mag. Jin Kim, Innsbruck; Kurt Klieber, Innsbruck; Stefan Klingler, Inns- bruck; Charlotte Koberger, Wien; Christian Kössler, Innsbruck; Gedeon Kofler*, Fritzens; Dr. Harald Kofler, Gossensaß; Dr. Martin Kofler, Oberlienz; Vigil Kofler*, Marling; Dr. Nikolaus Kogler, Inns- bruck; Horst Konrad, Kufstein; Mag. Birgitt Kronberger, Völs; Mag. Roland Kubanda*, Stadtarchiv Innsbruck; Mag. Martina Kumetz, Schwaz; Annemarie Laner, Sand in Taufers; Ennio Lappi*, Stenico (TN); Univ.-Prof. Dr. Walter Larcher*, Innsbruck; Ivan Lardschneider, Wolkenstein; Franz Leitner, Vintl; Dr. Richard Lipp, Reutte; Dr. Alois Maas, Meran; Albert Mattersberger*, Innsbruck; Sieghard Matuella, Innsbruck; Stefan Mayr, Schlanders; Leone Melchiori*, Mezzocorona (TN); Dr. Franco

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Menapace*, Autonome Provinz Trient (TN); Dr. Rudolf Meraner, Autonome Provinz Bozen-Südtirol; Mag. Dorothea von Miller, Lana/Wien; DDr. Lukas Morscher*, Stadtarchiv Innsbruck; Maria Theres- ia Muchitsch, Seefeld; Uwe Müller, Rum; Dr. Giuseppe Negri*, BIM, Trento; Bernhard Neuner, Wien; Mag. Hildegard Neuner, Innsbruck; Mag. Wolfgang Neuner, Innsbruck; Univ.-Prof. Dr. Thomas Nußbaumer, Innsbruck; Christine Maria Oberauer, Innsbruck; Ao. Univ.-Prof. Dr. Monika Ober- hammer, Salzburg; Dr. Hannes Obermair*, Stadtarchiv Bozen; Dr. Helmuth Öhler, Innsbruck; Hell- mut Oexle, Innsbruck; Ao. Univ.-Prof. Dr. Hanspeter Ortner, Innsbruck; Ao. Univ.-Prof. Dr. Lorelies Ortner*, Innsbruck; Ao. Univ.-Prof. DDr. Günther Pallaver, Innsbruck; Emma Papousek, Igls; Oth- mar Parteli, Bozen; Luise Pava, Rum; Prof. Willi Pechtl, Tarrenz; Dr. Oskar Peterlini*, Bozen; Josef Pircher, Riffian; Karl Pircher, Tabland; Brigitte Pitscheider Watzek, Hall; Dr. Sabine Pitscheider, Hall; Dr. Meinrad Pizzinini, Völs; Dr. Hansjörg Plattner, Innichen; Manfred Pörnbacher, Landau (D); Mag. Johannes Posch, Hall; Ao. Univ.-Prof. Dr. Oswald Putzer, Innsbruck; Dr. Hansjörg Rabanser*, Innsbruck; Mag. Johanna Raifer, Innsbruck; Mag. Elmar Rainer, Innsbruck; Dr. Reinhard Rampold, Innsbruck; Ao. Univ.-Prof. Dr. Helmut Reinalter, Innsbruck; Martin Reiter*, St. Gertraudi; Univ.-Prof. Dr. Josef Riedmann*, Innsbruck; Dr. Christian Riml, Bad Reichenhall (D); Mag. Peter Rohregger, Radfeld; Güler Sahin, Innsbruck; Geom. Hans-Peter Santer, Autonome Provinz Bozen-Südtirol; Dr. Sibylle Saßmann-Hörmann, Innsbruck; Dr. Kurt Scharr*, Innsbruck; Dr. Bettina Schlorhaufer, Innsbruck; Univ.-Prof. Dr. Walter Schmidt, Igls; Dr. Martin Schweiggl, Kurtatsch; Dr. Gerhard Siegl, Innsbruck; Wolfgang Sila, Altach (Vbg.); Anton Sollerer, Wildschönau; Marianna Sorvina, Moskau (RUS); Ao. Univ.-Prof. Dr. Harald Stadler, Innsbruck; Dr. Martha Stocker, Landesrätin für Gesund- heit, Sport, Soziales und Arbeit, Südtirol; Elio Srdenik, Trient (TN); Olga Taschler, Bibliothek „Claus Gatterer“, Sexten; Dr. Simon Terzer*, Lana; Dr. Josef Thaler, Zell am Ziller; Dr. Hermann Theiner, Latsch; Dr. Edoardo Tomasi*, Biblioteca Mori (TN); Dr. Armin Torggler*, Bozen; Dr. Lois Trebo*, Abtei; Helma Türk, Bad Reichenhall (D); Peter Umfahrer, Aldrans; Anna Unterhofer, Lengmoos am Ritten; Dr. Alois Unterkircher*, Innsbruck; Ing. Johann Vilanek, Innsbruck; Dr. Franz Vittur, Abtei; Wilhelm Voelk, Seefeld; Mag. Christoph Volaucnik, Stadtarchiv Feldkirch (Vbg.); RR Karlheinz ­Wackerle*, Hall; Inge und Helmut Walde, Innsbruck; Josef Walser, Landeck; Mag. Eveline Wandl- Vogt, Wien; Hans Weber, Holzkirchen (D); Franz Wegscheider, Hall; Hannes Weinberger, Stams; P. Rüdiger Weinstrauch*, Neustift b. Brixen; Hermann Weissteiner, Vintl; Ao. Univ.-Prof. Dr. Wolf- gang Wiesmüller*, Innsbruck; Dr. Andreas Winkler, Innsbruck; Univ.-Prof. Dr. Helmut Wopfner*, Overath (D); Karl Wurzer, Volders; Dr. Luisa Zadra*, Istituto Agrario San Michele all’Adige (TN); Elisabeth Ziegler-Duregger, Lienz.

Weiters gilt der Dank besonders der Kulturabteilung der Autonomen Provinz Trient, die uns wieder die von der Provinz Trentino geförderten Bücher zur Verfügung gestellt hat und dem Tiroler Landes- archiv für die Überlassung zahlreicher Tiroler Zeitschriften. Mit der Tessmann-Bibliothek Bozen, dem Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck, der Universitäts- und Landesbibliothek Tirol und dem Bersntoler Kulturinstitut verbindet uns ein reger Büchertausch.

Auch seien die Verleger folgender Verlage für die Überlassung ihrer Bücher bedankt: Ablinger & Garber, Hall, Alpha & Beta, Meran, aut, Innsbruck, Edition BAES, Zirl, Bolzano Univer- sity Press, Bozen, Cierre, Sommacampagna, Curcu & Genovese, Trient, Edition Tirol, St. Gertraudi, EURAC Bozen, Trient, Folio Verlag, Bozen-Wien, Golf-Verlag, Innsbruck, Haymon, Innsbruck, Inns- bruck University Press, Kompass, Innsbruck, Kyrene Verlag, Innsbruck, Limbus, Innsbruck, Löwen- zahn, Innsbruck, Provinz Verlag, Brixen, Rendena, Tione (TN), Studia, Innsbruck, Studienverlag, Innsbruck, Suria, Vils, Tatzelwurmverlag, Hochfilzen, Universitätsverlag Wagner, Innsbruck, TAK, Innsbruck, Verlagsanstalt Tyrolia, Innsbruck, verlag.Passeier, St. Leonhard, Weger, Brixen, National- fonds der Republik Österreich. Des Weiteren sei den Verlagen Athesia, Tappeiner und Raetia, Bozen, für Preisnachlässe gedankt.

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Aufgrund der Vielzahl der Ankäufe und Schenkungen, die die Bibliothek jährlich in ihren Bestand aufnehmen darf, kann der Erwerbungsbericht kein Abbild der Neueingänge sein. Vielmehr soll er ei- nen Querschnitt durch die Erwerbungspolitik der Sammlung und ausgesuchte Objekte umfassender darstellen.

Autographen In die Autographensammlung konnten u. a. Autographen folgender Persönlichkeiten integriert wer- den: Franz Caramelle (Geschenk Dr. Magdalena Hörmann, Innsbruck) Graf Oswald Trapp, Schreiben an Dr. Magdalena Hörmann, 22. Mai 1979 (Geschenk Dr. Magdalena Hörmann, Innsbruck): Trapp äußert sich zu den Planungen für Phantasieburgen im Tiroler Raum im 19. Jahrhundert, ähnlich der Makart-Zeichnungen in der Bibliothek des Ferdinandeums Semino Rossi, Autogrammkarte (Geschenk Lilly Staudigl, Schwaz) Hansi Hinterseer, Autogrammkarte (Geschenk Lilly Staudigl, Schwaz) Alfons Petzold, Manuskript eines Gedichtes, zwei Typoskripte mit eh. Unterschrift des Dichters (Kauf Antiquariat Gallus, Innsbruck) Kurt Labatt, Intendant und Universitätslehrer für Theaterwissenschaft, zwei Postkarten (Geschenk Gedeon Kofler, Fritzens) Anton Schwob, Postkarte an den Antiquar Dieter Tausch, 1982 (Geschenk Dieter Tausch, Innsbruck)

Handschriften, Manuskripte 1690–1703 Haas, Joseph / Andre, Johann Christoph: Raitung (Rechnungsbuch) einer Stiftung für die Pfarrkirche St. Vitus in Kufstein, Kufstein 1690–1703, Ms., 1, 292, [25] Bl. (Kauf Auktion Zisska, München, Mai 2013) FB 138387

1777 Preichel, Leopold: Dienst Regulament. Geschrieben Anno 1777 in Januaris Zu Tarnapol in Lodomerin [= Galizien], Tarnapol 1777 (Konvolutkauf Prof. Norbert Hölzl, Mutters, Januar 2013) FB 137544

1803–1809 Hütteldorfer Stammbuch, Wien 1803–1809, Ms., 46 Bl. m. Ein- trägen u. Zeichnungen u. a. vom Tiroler Feldzug gegen die Franzosen 1796 oder Schwaz (Kauf Auktion Bassenge, Ber- lin, April 2013) FB 137971

1806–1826 Handelsschuldbuch der Han- delsfamilie Azwanger, auch Atzwanger, [Salzburg und] Rattenberg, o.O. 1806–1826, Ms., [25], 168 Bl. (Kauf Anti- quariat Gallus, Innsbruck, Feldzug der Tiroler gegen die Franzosen, in einem Wiener Stammbuch, um März 2013) FB 138056 1805

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1820 Sandbichler, Matheus: Wunder der Göttlichen Vorsichtigkeit, ein Schauspiel in fünf Aufzügen Vorge- stellt in Rufina und Englhart 1820, o.O. 1820 (Konvolutkauf Prof. Norbert Hölzl, Mutters, Januar 2013) FB 137465 1838 Kurze und wahre Nachricht der heiligen Reliquien der zwey h. Jungfrauen und Marterinnen Vinzentia und Lea so jetz in der Pfarrkirch zu Telfs verehret werden. Aus einem Manuskript des berühmten Hipplitus Guarinonius köngl. Leibartz in der Stift zu Hall, so er geschrieben im Jahr 1637, [Telfs] 1838, Ms., [8] Bl. (Konvolutkauf Dr. Hans Moser, Telfs, Januar 2013) FB 139665 [1848] Kleine Lieder-Sammlung für Antonia Merl, o.O. [1848], Ms., [8] Bl. (Geschenk Antiquariat Dieter Tausch, Innsbruck, April 2013) FB 139659 [um 1860] Fischer, Alois: Aus meinem Amtsleben, o.O. [um 1860], Ms., 317 S. (Kauf Antiquariat Gallus, Inns- bruck, April 2013), mit eh. Anmerkung des Verfassers: „Dieses Manuskript wurde vielfältig verändert ehe ich das Buch drucken ließ“ (1. Aufl. 1860 in Augsburg unter W 576, 2. Aufl. 1860 in Innsbruck unter W 3140) FB 137830

[um 1880] Die Loostage ein Zwiegespräch zwischen Vater und Sohn in Pusterthaler Mundart, o.O. [um 1880], Ms., [8] Bl. m. Zeichnung, Notenblatt (Kauf Antiquariat Dieter Tausch, Innsbruck, April 2013) FB 137585

[um 1880] Eine Bittschrift bei Maria-Hilf auf dem Lechfeld, o.O. [um 1880], Ms., [4] Bl. (Geschenk Dr. Christoph Gasser, Seis am Schlern, April 2013) FB 139662

1919 Girelli, Viktor: Poesiealbum für Mizzi Morandell, [Innsbruck] 1919, Ms., [9] Bl. m. Zeichnungen (aus der Musiksammlung übernommen, März 2013) FB 137853 1930 Poenicke, Otto: Reisebilder 1930. Meran, Bozen, Gardasee, Venedig, [Berlin] 1930, Ms., 264 S. m. mont. Fotografien, Postkarten, Aquarellen (Kauf Auktion Hauff, Berlin, Oktober 2013) FB 139389

1933–1991 Gästebuch der Sopranistin Elsa Schmidt-Marschner, III. Band, Meran und Vöcklabruck 1933 bzw. 1954–1991, Ms., 102 S. m. Fotografien, Zeichnungen, Beilagen, u.a. mit eh. Eintragungen von Bau- meister Fritz Bender, dem Schauspieler Rudolf Kronau, Fotos von einem Konzert in der Scala, Schrei- ben von Robert und Siegfried Nesser (Kauf Dorotheum, Wien, Mai 2013) FB 138184 [um 1935] Der Lyriker Heinz Cornel Pfeifer. Handschrifliche Gedichte, Typoskripte, Fotografien, [Innsbruck um 1935], Ms., unpag. m. Fotografien (Kauf Gisela Meyer, Weiskirchen, Dezember 2013) FB 139794

1936–1938 Briefwechsel zwischen den Vettern Raimund von Klebelsberg, Innsbruck, und Geza von Klebelsberg, Alberti Irsa (Ungarn). Familienkundliche Unterlagen in 11 Briefen und Antworten, Innsbruck bzw. Alberti Irsa 1936–1938 (Kauf Mag. Josef Galli, Innsbruck, Februar 2013) FB 137474

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1939–1946 Tagebücher eines Innsbrucker Mädchens 1939–1946, Graz und Innsbruck 1939–1946, Ms., unpag., 2 Bde. (Konvolutkauf Antiquariat TIME, Innsbruck, August 2013) FB 139340/1–2

1940–1943 Reisebüchlein [Reisetagebuch mehrerer Reisen durch Tirol], o.O. 1940–1943, Ms., unpag. (Konvolut- kauf Werner Sieber, Innsbruck, Juli 2013) FB 138766

1941–1945 Höfer, Alois: Kriegstagebuch 1941–1945 (Abschrift des Verfassers) (Geschenk Verfasser, Juli 2013) FB 138435

1943 FLAK Tiergarten Innsbruck 1943–1944. Aus dem Nachlass von Dr. Franz Niederwolfsgruber (1928– 2012), o.O. 1943/44, Unpag. (in Kopie) m. Fotografien (Geschenk Günter Amor, Innsbruck, November 2013) FB 139533

Drucke bis 1800 1569? Catechismus Petri Canisii, Societatis Jesu, Der H. Schrifft Doctors, Für die gemeine Layen, und junge Kinder beschriben, Augsburg 1569? (Geschenk Luise Pava, Rum, Dezember 2013) FB 140109

1572 Thurneisser zum Thurn, Leonhart: Pison. Das erst Theil. Von Kalten, Warmen, Minerischen und Metallischen Wassern, sampt der vergleichunge der Plantarum und Erdgewechsen 10. Bücher, Frank- furt an der Oder 1572, Hs. Exlibris am Vorsatz: Abraham Weinhardi 1577 (Kauf Antiquariat Tausch, Innsbruck, August 2013) FB 138972 VD 16: T1183 Vgl.: Sila, Roland: Bücher erzählen Geschichte, in: ferdinandea. Die Zeitung des Vereins Tiroler Lan- desmuseum Ferdinandeum, Nr. 27, 2014, S. 12

1586 Osiander, Lucas: Verantwortung, Wider die zwo Gifftspinnen, Georg Scherern, und Christophorum Rosenbusch, beide Jesuiter welche auß der trewhertzigen, fridfertigen, Christliche Warnung (vor der Jesuiter blutdurstigen Aufschlägen, und bösen Practicken) als auß einer wolrüchenden Rosen, lauter Gifft gesogen. Und wirdt sich in diser Schrifft lauter befinden: Ob durch obermelte Warnung, höchste unnd hohe Potentaten des heiligen Römischen Reichs angestaltet: Ob den Jesuiternn, mit zumessung der blutdurstigen Anschläg, unrecht beschen: Unnd ob die Jesuiter in ihren Schrifften wider die Evan- gelischen Predicanten, auffrichtig, und wie frommen leuten wol anstünde, handeln oder nicht, Tübin- gen 1586 (Kauf Auktion Kiefer, Pforzheim, Februar 2013) FB 138325 VD16: O1263

[um 1634] Dudulaeus, Chrysostomus: Gewisser Bericht, Von einem Juden von Jerusalem Ahasverus genannt, welcher die Creutzigung unsers Herrn Jesu Christi gesehen, und noch im Leben ist, o.O. [um 1634] (Geschenk Anton Sollerer, Wildschönau, September, 2013) FB 139351

1645 Hiebner, Israel: Geburts-Minut. Oder Edlen Astrologischen Kunst, Erster Theil. Das ist, New erfun- den- Ewigwerender Calender und General-Uhrwerck, So durch die gantze Welt zugebrauchen, Nürn-

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berg 1645 (Geschenk Gedeon Kofler, Fritzens, August 2013) FB 139388 VD17: 23: 640670M

1698 Widmont, Georg von: Pars I. Collegiorum In Pandectas Quae Georgius à Widmont in Offen- dorff JCtus, Sac. Caesareae Majestatis, & Se- renissimi Electoris Bavariae Consilarius &c. An- tehac In Caesareo-Archiducali Oenipontana, In- golstadt 1698 (Kauf Auktion Kiefer, Pforzheim, Juni 2013) FB 138592 VD17 12:204574G

1705 Hartmann, Johann Jacob: Ausführliche Historie Des jetzigen Bayrischen Kriegs Worinnen Der Sachen wahrer Verlauff, von dem Chur-Bayeri- schen Einbruch in Tyrol, Biß auff die Eroberung Passau, Getreulich erzehlet, und mit den gehöri- gen Documenten bewähret, erläutert und vorge- stellt wird; Beschrieben durch Caesarem Aqui- linum. Anderer Theil, Köln [Cölln] 1705, mit Kupferstichen u. a. von Kufstein und Ehrenberg (Kauf Auktion Reiss, Königstein, April 2013) Früher astrologischer Druck, Nürnberg 1645 FB 137969

1705 Hartmann, Johann Jacob: Ausführliche Historie Des jetzigen Bayrischen Kriegs Worinnen Der Sa- chen wahrer Verlauff, von dem Churfürstl. Einfall In das Land ob der Ens, Biß auff den Vergleich, so zwischen Sr. Röm. Königl. Majest. und der Churfürstin in Bayern geschlossen worden, Getreulich erzehlet, und mit den nöthigen Documenten und Manifesten erläutert und bewährt wird. Dritter Theil, Köln [Cölln] 1705 mit zahlreichen Kupferstichen (Kauf Auktion Reiss, Königstein, April 2013) FB 137970

1714 Laymann, Paul: Theologiae Moralis In quinque Libros partitae. Tomus Primus, Tomus Secundus. De Virtute, & statu Religionis, Venedig 1714 (Kauf Auktion Kiefer, Pforzheim, Februar 2013) FB 137638

1732 Hillinger, Johann Gottlieb: Beytrag zur Kirchen-Historie des Ertz-Bischofthums Saltzburg, Welcher nicht nur Die grossen Bewegungen anzeiget, so schon Anno 1528. und 63. in demselben vorgegangen sondern auch, was sich nur im vorigen Saeculo Anno 1686. Mit denen Tefferecker-Thal-Leuten bege- ben, aus unverwerflichen Documenten darthut, Auf Begehren ans Licht gestellet, Jena 1732 (Kauf Auktion Hauff, Berlin, Oktober 2013) FB 139670

1732 Schaitberger, Joseph: Der noch lebende Joseph Schaitberger, Oder: Eine von diesem theuren vor 47. Jahren ausgegangenen Saltzburgischen Bekenner der Evangelischen Religion, in einem an Tit. Herrn Heinrich Newman, Secretarium der Hochlöblich-Engelländischen Gesellschaft, die von Fortpflant-

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zung der Erkänntnis Christi den Namen hat, erlassenen Schreiben kürtzlich ertheilte zuverläßge Nach- richt, Augsburg 1732 (Kauf Auktion Hauff, Berlin, Oktober 2013) FB 139671

1733 Gude, Gottlob Friedrich: Theologische Betrachtungen Über die aus der gegenwärtigen merckwürdi- gen Emigration derer Evangelischen Christen aus dem Ertz-Bisthum Saltzburg hervorleuchtende Vor- sehung Gottes auf seine streitende Kirche; Nebst einer Sammlung derer vornehmsten Apophthegma- tum Augustanorum, d. i. Derer merckwürdigsten Reden, welche auf dem Welt- bekannten Reichs-Tage zu Augspurg Anno 1530, vondenen daselbst versammelten Freunden und Feinden des Evangelii gefüh- ret worden, Leipzig und Lauban 1733 (Kauf Auktion Hauff, Berlin, Oktober 2013) FB 139434

1751 Rossi, Angelo Maria de: Leben, Wandel und Todt Des Grossen Wunterthätigen Diener Gottes Lauren- tii von Brundusio, Weiland gewesten Ministri Generalis des gesammten Capuc. Ordens. Ehedessen in Welscher Sprach zum Druck beförderet, Augsburg und Innsbruck 1751 (Kauf Hauff + Auvermann, Berlin, Mai 2013) FB 138309

1754 Dogmata Theologica Ex Tractatu Theologico-Dogmatico-Polemico-Scholastico De Angelis, Quae In Venerabili Conventu Ad S. Josephum Oeniponti Praeside P. Alexio M. Planch, Ord. Serv. B.M.V., SS. Theologiae Dogmatico-Polemico-Scholasticae Lectore Ordinario Defendenda suscepere P. Bonfi- lius M. Verzy, & P. Hubertus M. Fieger, ejusdem Ordinis & Studii, 1 Bl., Innsbruck 1754 (Kauf Anti- quariat Jedlitschka, Eichstätt, Dezember 2013) W 31198

1757 Fünf andächtige Zur Beförderung Deß Menschen-Heyls, Nutzlich- und nothwendige Tugends-Ubun- gen, Denen Pabst Benedictus XIII. folgende Abläß verliehen, Brixen 1757, [2] Bl. (Geschenk Dr. Christoph Gasser, Seis am Schlern, April 2013) FB 139663

1759 Gisbert, Blasius: ¬Die¬ Christliche Beredsamkeit, nach ihrem innerlichen Wesen, und in der Aus- übung vorgestellt, durch den Ehrwürdigen Pater Blaius Gisbert von der Gesellschaft Jesu, Augsburg und Innsbruck [Innsbrugg] 1759 (Kauf Auktion Kiefer, Pforzheim, Oktober 2013) FB 139344

1765–1768 Kick, Dalmatius: Universa Theologia Dogmatico-Scholastica Pro Sacrae Scientiae Studiosis Et Ama- toribus, 6 Bde., Augsburg und Innsbruck 1765–1768 (Kauf Auktion Jeschke Van Vliet, Berlin, Mai 2013) FB 138471/1–6

1781 Vorbild und Buch der Christen, das ist Jesus Christus und sein Evangelium, nach ihrem vorzüglichen Ansehen über alle andere Vorbilder und Bücher betrachtet, als ein Anhang des Leben und Leidens Jesu Christi, Innsbruck 1781 (Geschenk Dr. Christoph Gasser, Seis, April 2013) FB 138129

Seltene Drucke nach 1800 Yonge, Charlotte M.: Little Lucy’s wonderful globe, London and New York 1871 (Kauf Antiquariat Kurz, Oberaudorf, Januar 2013) FB 137149, Kinderbuch, u. a. mit Reise nach Tirol. Sammlung der Actenstücke über die spanische Thronveränderung, Vier Abtheilungen, Germanien 1808 (Kauf Auktion Kiefer, Pforzheim, Februar 2013) FB 137958

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Missae Defunctorum, juxta usum ecclesiae romanae cum ordine et canone extensae, Innsbruck 1846, mit Lithographie und Noten (Kauf Auktion Kiefer, Pforzheim, Oktober 2013) FB 138957 Degasperi, Ernst: Das Lied der Lieder von Salomo, Bad Goisern 1969, Nummeriertes Exemplar: 21/50, signiert (Kauf Auktion Hauff, Berlin, Oktober 2013) FB 139578 Beitzke, Heinrich: Die Alpen. Ein geographisch-historisches Bild, Colberg 1843, mit Karte (Kauf Antiquariat Tausch, Innsbruck, Juni 2013) FB 138278 Petzold, Alfons: Die Krähe. Ein Gedicht, Kitzbüheler Druck-Werkstätte 1919, 1 Druckbogen (Kauf Antiquariat Gallus, Innsbruck, August 2013) FB 139579/52

Druckgraphik, Originale Heimatfernentreffen Milland 1993, Radierung von Luigi Marcon, (Kauf Werner Sieber, Innsbruck, Juli 2013) W 31205 Christmette im Zillerthal / La messe de minuit à Zell, Tonlithographie nach dem Originale auf Stein gez. v. J. Woelfle, 1841, Druck u. Verlag d. Kunstanstalt v. Piloty u. Loehle in München (Kauf Anti- quariat Bierl, Eurasburg, Februar 2013) W 30077 Buchzettel zum Buch: Der Talisman, oder: Trau! Schau! Wem?; mit Darstellung zahlreicher Köpfe, Holzstich, Wagner’sche Buchhandlung in Innsbruck [1847] (Kauf Antiquariat Dieter Tausch, Inns- bruck, Februar 2013) W 30622 Hotel Bellevue Merano, Chromolithographie des Atelier Steyrermühl, um 1930 (Kauf Bozner Kunstauktionen, Dezember 2013) W 31172 Wallfahrtskirche Maria Schnee, Obermauern in Virgen, Chromolithographie von Gustav Jahn (1879– 1919), um 1910 (Kauf Auktion Dorotheum, Salzburg, März 2013) W 30080 Riva di Garda, Chromolithographie von T. Guggenberger, um 1900 (Kauf Anti- quariat Tausch, Innsbruck, September 2013) W 30086 Tyrolersee, Radierung von Georg Hein- rich Busse nach Bernhard Stange, 1832, Serie des Sächsischen Kunstvereines (Kauf Antiquariat Wenner, Osnabrück, Februar 2013) W 30620 Eibsee am Zugspitz als Uebergang nach Italien, Radierung von Georg Heinrich Busse (1810–1868), 1835, Blatt 1 der Fol- ge: Malerische Radirungen verschiede- ner Gegenden Italiens, 1. Lfg., 1835 (Kauf Antiquariat Dieter Tausch, Inns- bruck, Februar 2013) W 30621 Gruss aus Lienz!, Lichtdruck, Riesen- postkarte der Edition Photoglob, Zürich, um 1910 (Kauf Antiquariat Tausch, Innsbruck, April 2013) W 30701 Vue des Environs de Padue en Italie, Pu- blic a Brixen en Tirol par Bisomini et Comp., Aquatinta in Sepia von Pietro Bozner Bruderschaftszettel mit Ansicht von Bozen, Kupferstich Marchioretto, um 1800 (Kauf Anti­ der Gebrüder Klauber, 1746

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quariat ­Tausch, Innsbruck, Feb- ruar 2013) W 30705 Das Jagdschloss [Hinterriss], Tonlithographie, 1857, (Kauf An- tiquariat Bierl, Eurasburg, Sep- tember 2013) W 31117 Alpenlandschaft, Chromolitho- graphie um 1900 (Kauf Antiqua- riat Gallus, Innsbruck, März 2013) W 31179 Bruderschaftsbrief mit Ansicht von Bozen, Congregation Mariae Opferung, Kupferstich von Jo- seph und Johann Klauber, 1746 Handwerksbrief aus Brixen mit Ansicht von Brixen, Holzschnitt um 1680 (Kauf Antiquariat Gallus, Inns- bruck, März 2013) W 31180 Handwerksbrief mit Ansicht von Brixen, Holzschnitt um 1680, hs. datiert mit 1800. Äußerst seltene Ansicht von Brixen (Kauf Antiquariat Dieter Tausch, Innsbruck, August 2013) W 31204 Ansicht des Schloses Castebell im Etschlande in Tyrol [sic!], Lithographie von Kunike, 1833 (Kauf Antiquariat Bierl, Eurasburg, September 2013) W 31174 NW 334/11 Holzschnitt bzw. zwei Tuschezeichnungen von Roswitha Brink-Bitterlich, 1945/46 (Konvolutkauf Werner Sieber, Innsbruck, Juli 2013) W 31111

Panoramen: Höfler, Max: Hofrath Dr. Höfler’s Führer von Tölz und Umgebung. Tegernsee, Schliersee, Kochel-, Walchen- und Achensee, sowie das angrenzende Gebirge, 3. verm. Aufl., 1878, mit Panorama Rich- tung Inntal (Kauf Auktion Zisska, München, Mai 2013) FB 138286 Panorama vom Kronplatz bei Bruneck, hg. vom D. u. Ö. Alpenverein, Sektion Bruneck, [um 1900] (Kauf Antiquariat Tausch, Innsbruck, Dezember 2013) FB 139731

Porträts: Andreas Cardinal von Osterreich Bischoff von Constantz und Brixen, Kupferstich von Dominicus Custos?, um 1610 (Kauf Auktion Kiefer, Pforzheim, April 2013) W 30676 Ferdinand I. Kaiser von Oesterreich etc. etc. etc., Lithographie von Wilhelm Horn, Lith. Institut der Wagner’schen Buchhandlung in Innsbruck, um 1850 (Kauf Auktion Kiefer, Pforzheim, April 2013) W 31177 Franz Pfurtscheller Hauptmann der 1ten Stubayer-Schützenkompagnie, Tonlithographie von Podesta, München um 1840, mit einer Ansicht von Fulmpes (Kauf Auktion Kiefer, Pforzheim, April 2013) W 31178

Bruderschaftsbriefe: Oberlana: Kurzer Inhalt der marianischen Liebs-Versammlung unter dem Schutze „Maria-Hilf,“ in der Kapelle oder Kirche, Maria-Hilf genannt, in dem Orte Oberlana in der Vill auf dem Gries …, Wohlgemuth Bozen 1867 (Kauf Alte Mühle, Meran, Dezember 2013) Unterinn: Marien-Verein in Unterinn, ausgestellt 1857, Bozen (Geschenk Luise Pava, Rum, Dezember 2013)

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Fotographie: Privates Fotoalbum der Famile Kristall Tollinger, Innsbruck 1954, 70 Fotografien (Konvolutkauf An- tiquariat TIME, Innsbruck, August 2013) FB 138734 Minenkrieg und Minenarbeiten an der Dolomitenfront (Im Bereiche des Rayonskommandos V.), (Wien 1918?), 55 S., 37 Beilagen m. Fotos, Plänen (Geschenk Univ.-Prof. Dr. Helmut und Inge Wopf- ner, Köln, Oktober 2013) FB 138958 Ernst und heiter, Fotografien zu Aufführungen im Tiroler Landestheater 1941/43, Innsbruck 1941/43 (Konvolutkauf Antiquariat TIME, Innsbruck, August 2013) FB 138959 Das Theater Sept. 1940–1941, [Landestheater Innsbruck]. Sammlung von montierten Zeitungsaus- schnitten und Fotografien zu Aufführungen, [Innsbruck 1940–1941] (Konvolutkauf Antiquariat TIME, Innsbruck, August 2013) FB 139076 Sommer 1911. Rinn in Tirol. [Fotoalbum einer Mainzer Familie, gewidmet deren Rinner Gastfamilie Andreis], Rinn 1911, 11 Bl. m. Fotografien (Kauf Antiquariat Tausch, Innsbruck, Dezember 2013) FB 139391 Album Tiroler Schlösser, o.O. [um 1900], 23 S. m. Fotografien (Kauf Antiquariat Mertens, Berlin, Januar 2013) FB 137296 Unser Urlaub in Tirol 1957, [Dortmund] 1957, 20 Bl. m. Illustr., Fotografien (Kauf Antiquariat Höff- ner, Dortmund, Januar 2013) FB 137501 Tourenbuch [Sommer- und Wintertouren durch Nord- und Südtirol], o.O. 1951–1953, 145 S. m. Foto- grafien, Beilage (Konvolutkauf Antiquariat TIME, Innsbruck, August 2013) FB 138863 Fotoalbum Obernberg, o.O. 1929, 168 Fotos (Kauf Antiquariat TIME, Innsbruck, August 2013) FB 138884 Privatalbum diverser Reisen und Ausflüge, o.O. 1952/53, 40 S. m. Fotografien (Kauf Antiquariat TIME, Innsbruck, August 2013) FB 138898 Das Kaiser Maximilian Grab-Monument zu Innsbruck [25 Kartonfotos von Fritz Bopp, Innsbruck], Innsbruck um 1880, 25 Fotografien (Kauf Cottage Antiquariat, Wien, Juli 2013) FB 138926 Mein Heimatland [Meran], [Meran um 1930], Unpag. m. Fotografien (Kauf Antiquariat TIME, Inns- bruck, August 2013) FB 139072 Tiroler Familienalbum mit Aufnahmen aus Ost-, Süd- und Nordtirol, o.O. 1918–1940, 36 S. m. Foto- grafien (Kauf Antiquariat TIME, Innsbruck, August 2013) FB 139073 Fotoalbum einer Schülerin des Internates Marienberg, Bregenz, Schuljahre 1937/38 bis 1939/40, Bre- genz 1937–1940, 40 S. m. Fotografien (Kauf Antiquariat TIME, Innsbruck, August 2013) FB 139074 Fotoalbum eines späteren Frontsoldaten über Reisen in Tirol, nach Rom und München, o.O. 1936– 1944, 44 S. m. Fotografien (Kauf Antiquariat TIME, Innsbruck, August 2013) FB 139199 Meran. Leporello mit Fotografien von Stengel, Dresden um 1900, Leporello, 16 Fotografien (Geschenk Gedeon Kofler, Fritzens, Oktober 2013) FB 139353

Zeitschriften Ver Sacrum. Mittheilungen der Vereinigung Bildender Künstler Österreichs, 3. Jg., 1900, 24 Hefte; kompletter Jahrgang der von Gustav Klimt herausgegebenen bedeutenden Zeitschrift (Geschenk Ge- deon Kofler, Fritzens, August 2013) La Ous de Fasci (hg. Von der Union Culturela di ladins), Nr. 1–7, 1973/1974 (Geschenk Dr. Lois Trebo, Abtei, September 2013)

110 Bibliothek

Neujahrsentschuldigungskarten 1931 für Lienz, Variante mit Abrissseite (Kauf Antiquariat Tausch, Innsbruck, Februar 2013) 2013 für Lana (Geschenk Dr. Simon Terzer, Lana, Jänner 2013)

Varia Apostolischer Segen und vollkommener Ablass für Sylvester Mesmer und Angehörige, mit Porträt des segnenden Papstes Pius XI., Rom, am 15. Oktober 1925 (Geschenk Albert Mattersberger, Innsbruck, Mai 2013) W 30693 Flugblatt No. I. !Vorsicht vor Juden!! Antisemitisches Flugblatt aus Tirol, 1889 (Geschenk Niko Hofin- ger, Innsbruck, April 2013) W 31167 Verleihungsdiplom zum Ehrenbürger der Gemeinde Hochfilzen für Adolf Bier, 1903, Diplom mit chromolithographischer Umrahmung (Kauf Werner Sieber, Innsbruck, Juli 2013) W 31168 Ehren-Urkunde des Trachtenvereines Jenbach für Herrn Alois Stubenvoll, 1936, Lithographiertes Diplom mit Darstellung von tanzenden Trachtenpaaren (Kauf Werner Sieber, Innsbruck, Juli 2013) W 31169 Ehrenurkunde mit Fotoporträt des Trachtenvereins Jenbach an das Gründungsmitglied Alois Stuben- voll, 1931 (Kauf Werner Sieber, Innsbruck, Juli 2013) W 31192 Diplom für Thomas Hußl, Terfens 1924, Chromolithographie (Geschenk Albert Mattersberger, Inns- bruck, Dezember 2013) W 31199 Visitenkarten des 18. Jahrhunderts, Familien Merl und Scherer, Kupferstiche (Geschenk Antiquariat Dieter Tausch, Innsbruck, Juni 2013) W 42495/1–4 Exposition des Provinces de France du 6 au 13 Fev. a Lienz-Drau OFLAG XVIII A, [Mahl Lienz] 1943, Programmblatt zur Ausstellung im Kriegsgefangenenlager in Lienz (Konvolutkauf Prof. Norbert Hölzl, Mutters, Januar 2013) FB 137151/12 La grande Quinzaine OFLAG XVIII A, Lienz – A – Drau, Dec 1941 – Jan 1942, Programmheft des Kriegsgefangenenlagers in Lienz (Konvolutkauf Prof. Norbert Hölzl, Mutters, Januar 2013) FB 137151/13 Drucksorten der Druckerei Mahl, Lienz, für die Besatzungsbehörden in englischer Sprache, Mahl Lienz 1945–1947 (Konvolutkauf Prof. Norbert Hölzl, Mutters, Januar 2013) FB 137473 Trakl, Georg: Helian, Bayreuth 1987, Nummeriertes Exemplar 72/120 und durch den Künstler Hanns Studer signierter Einblattdruck VIII der Bear Press Wolfram Benda in der Palatino-Antiqua (Kauf Antiquariat Rieger, Freiburg, Januar 2013) FB 137519 Sammelband Verschlussmarken mit Werbemotiven, [um 1910–1920], 997 Marken auf 100 S. (Kauf Antiquariat Tausch, Innsbruck, Juni 2013) FB 138176 Sammlung von Weinetiketten mit Motiven aus Nord- und Südtirol und dem Trentino, um 1975 – um 2000 (Kauf Antiquariat Tausch, Innsbruck, Juli 2013) FB 138434 Offizin S. Kalender 2013, Kalender für das Jahr 2013, Meran 2012, Geburtstagskalender für Siegfried Höllrigl, alle Kalenderblätter von den Literaten bzw. Künstlern signiert, limitierte Auflage, Nr. 35/70 (Kauf Offizin S., Juni 2013) FB 138956

Auch die anderen Sammelgebiete wurden kontinuierlich ergänzt, so wurden etwa 228 Postkarten, 76 Briefköpfe und vier Speisekarten in den Bestand integriert. Tourismusprospekte, Sterbebildchen, Wallfahrtsgraphik, Exlibris, Partezettel etc. wurden ohne Zählung in die Sammlung aufgenommen.

111 Nachlassverwaltung

Nachlassverwaltung Dr.in Ellen Hastaba

Erwerbungen Im Juli 2013 übergab Frau Mag.a Milena Meller einen weiteren Teil des Nachlasses von Gertrud Spat/ Pfaundler (1930 Eindhoven – Innsbruck 2010), ihrer Mutter. Enthielt der bereits 2011 übergebene erste Nachlassteil vor allem umfangreiches Material zum „Tirol-Lexikon. Ein Nachschlagewerk über Men- schen und Orte des Bundeslandes Tirol“, welches erstmals 1983 in zwei Auflagen, 2005 in einer voll- ständig überarbeiteten und ergänzten Neuauflage erschienen ist (s. Jahresbericht 2011), so dokumen- tiert der im Berichtsjahr übergebene Nachlassteil vor allem das musikalische Schaffen Gertud Spats: Intensiv befasste sich die Pianistin mit den Œuvres der Tiroler Komponisten Johann Baptist Gänsba- cher (1778 Sterzing – Wien 1844), Joseph Netzer (1808 Zams – Graz 1864), Matthäus Nagiller (1815 Münster – Innsbruck 1874), Sylvio Lazzari (1857 Bozen – Suresnes bei Paris 1944), Ludwig Thuille (1861 Bozen – München 1907). Sie sammelte – als Grundlage für ihre Konzerttätigkeit – Kopien von in diversen Bibliotheken liegenden Autographen bzw. Erstdrucken dieser Komponisten. Aber auch Mozart zählte zu ihren Favoriten. Ihrer eigenen Interpretation seines Werks ging eine intensive Be- schäftigung mit der Mozart-Literatur voraus, wovon eine Sammlung von kopierten Aufsätzen Zeugnis ablegt, die sie um persönliche handschriftliche Notizen erweiterte. Dieser neu hinzu gewachsene Nachlassteil füllt sechs Archivmappen und eine Archivbox.

Zeugnis einer heute in der Form sicher nicht mehr existierenden Briefkultur legt der umfangreiche „Nachlass Engelmann/ Cathrein“ ab, der durch Kustos Mag. Ro- land Sila für die Bibliothek von Herrn Al- bert Mattersberger, Innsbruck, erworben wurde. Galt als Hauptgrund der mit Mu- sikkustos Dr. Franz Gratl abgestimmten Erwerbung die Verbindung Musikverlag Engelmann, Leipzig – Brahms – Beetho- ven – und damit, wenn auch nur indirekt, Tirol, so verschob sich bei der Bearbei- tung des in zwei Holzkisten und einer Kartonschachtel sowie mehreren Einkaufs­ tragtaschen übergebenen (zum Zeitpunkt der Übergabe ungeordneten) Materials dessen Bedeutung – und damit Relevanz für die Museumssammlung. Als Haupt- person kristallisierte sich bei der Sichtung Caroline Engelmann heraus: An sie ist nicht nur ein Teil der Briefe adressiert, sie ist auch als Schreiberin einer Vielzahl von In den Familien Cathrein und Engelmann wurden nicht nur – Briefen fassbar, die sie an Familienmit- wie der umfangreiche Bestand vermuten lässt – sämtliche Briefe aufbewahrt, im Nachlass von Caroline Engelmann, geb. glieder schickte. Cathrein (geb. 1890), finden sich auch Erinnerungen an Tanz- Caroline (Lina, auch Lily) Cathrein wurde veranstaltungen (sog. Ballspenden), die sie als junge Frau in am 9.4.1890 in Kitzbühel geboren. Ihre El- Innsbruck besucht hat. tern waren der k. k. Notar und Kammer-

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präsident Carl (geb. 7.1.1849, gest. 3.1.1925) und Gabriele Cathrein, geb. Ronacher (geb. 24.4.1860, gest. 6.12.1941). Als höhere Schule besuchte sie an der Innsbrucker Handels-Akademie die Abteilung „Zweiklassige Handels-Schule für Mädchen“ (Zeugnis der ersten Klasse 1906/07 liegt vor), daran anschließend die k. k. Lehrerinnenbildungsanstalt in Innsbruck: Das erhaltene Lehrbefähigungs-Zeug- nis als Arbeitslehrerin an allgemeinen Volks- und Bürgerschulen (ausgestellt Innsbruck, 4.7.1909) be- stätigt den Abschluss dieser Ausbildung. Eine kleine Sammlung sogenannter „Ballspenden“ zeigt, dass sie in ihren Jugendjahren regen Anteil am Gesellschaftsleben in Innsbruck nahm.

Bestimmend für ihr weiteres Leben ist die Begegnung und schließlich Heirat (nach vorhergehender Konversion vom katholischen zum protestantischen Glauben) mit dem in Berlin lebenden Dr. iur. Hans Robert Engelmann (geb. 3.12.1885, gest. Jänner 1947). Schon vor ihrer Hochzeit im Feber 1912 entwi- ckelt sich ein reger Briefwechsel zwischen den beiden. Soweit bei der chronologischen Ordnung der Korrespondenz festgestellt werden konnte, wurden die Briefe von beiden Partnern aufgehoben und am Beginn ihrer Beziehung durchnummeriert (der Ehegatte bewahrte – wenigstens von ausgewählten Jahren – Durchschläge seiner maschinschriftlichen Briefe auf). Vor allem nach der Verheiratung ka- men neue Korrespondenzpartner hinzu. Lina Engelmann ließ die in Innsbruck zurückgelassene Fami- lie regen Anteil an ihrem Leben an der Seite des – wie man annehmen muss – zu diesem Zeitpunkt noch vermögenden Verleger-Gatten nehmen. Beruflich, in den Jahren des Ersten und Zweiten Welt- kriegs kriegsbedingt, ist Hans Robert oft von zu Hause abwesend. In dieser Zeit der Trennung wech- seln die beiden Ehegatten Briefe, schicken sie sich wenigstens Telegramme, in denen meist der Sorge Ausdruck verliehen wird, keine – sehnlich erwartete – Nachricht über den jeweils anderen erhalten zu haben, oder die bevorstehende Rückkunft mitgeteilt wird. Auch Carolina ist viel unterwegs: Sie besucht wiederholt und auch für längere Zeit ihre Eltern und Geschwister in Tirol. Von den Schwierigkeiten des Reisens in Kriegs- und Zwischenkriegszeiten spre- chen die zahlreichen behördlichen Eintragungen in den ebenfalls überlieferten Reisedokumenten und Kopien von Ansuchen um Gewährung von Aufenthaltsbewilligungen. – Und immer bleiben die beiden brieflich verbunden. Stoff bieten neben aktuell erlebten, vorrangig für Briefschreiber(in) und -empfän- ger(in) mitteilenswerten, auch politischen Ereignissen, vor allem die heranwachsenden Töchter Elisa- beth Maria, geb. 2.5.1913 (ab Oktober 1935 verheiratet mit Dr. phil. nat. habil. Peter Wolfgang Schenk) und Margarethe Beatrix (in Briefen auch als Trix[i] resp. – wie auch ihre Schwester – mit nur einem Vornamen angesprochen), geb. 7.4.1915. Rar sind die Korrespondenzstücke – vor allem in Form von Briefdurchschlägen Hans Peter Engel- manns für seine Mutter – überliefert, die von finanziellen Schwierigkeiten berichten. 1917 löste sich Hans Peter Engelmann aufgrund persönlicher Differenzen aus der gemeinsam mit seinem Bruder Wilhelm in Leipzig geführten Verlagsbuchhandlung, die von ihrem Urgroßvater Wilhelm Friedrich Engelmann 1811 gegründet worden war. Die beiden Brüder prozessierten bis 1933 um eine adäquate Ablöse, – ein Streit, der auch familiäre Bande bleibend zerriss. Hans Peter Engelmann zeichnet zwar noch für einen kleinen – eigenständigen – wissenschaftlichen Verlag in Berlin verantwortlich, mit dem jedoch nur ein minimaler Gewinn erwirtschaftet werden konnte. Mit Einwilligung der Mutter Emma Wilhelmine Franziska Engelmann, geb. Vick (geb. 20.1.1853, gest. 24.6.1940), einer hervorragenden Pianistin und einstigen Schülerin von Clara Schumann, versuchte er in den 1920er Jahren das „Fami- liensilber“ zu veräußern: Einerseits ein autografes Skizzenbuch Ludwig van Beethovens mit Entwür- fen zu den Diabelli-Variationen und zur 9. Symphonie (das bereits 1913 als Faksimile publiziert wor- den war) und die Briefe, die seine musikliebenden Eltern mit Johannes Brahms gewechselt haben (auch diese Briefe lagen zum Zeitpunkt der Käufersuche bereits gedruckt vor). Der Gewinn lag sicher- lich unter den Erwartungen! Sorgen machte sich auch Carolinas Mutter in Innsbruck. In ihrem 1936 datierten Testament berücksichtigt Gabriele Cathrein bevorzugt „die ohne ihr Verschulden arm gewor- dene“ Tochter Lina. Die triste finanzielle Situation der Familie Engelmann vergrößert sich durch den Tod von Engelmanns Mutter 1940: In einem Schreiben an den Verwaltungsdirektor der Friedrich-Wil- helms-Universität in Berlin (= heute Humboldt-Universität) begründet er sein Ansuchen um Gewäh-

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rung einer Unterstützung für die Begräbniskosten der Mutter folgendermaßen: „Leider hat sie [= die Mutter] mich, den sie seit vielen Jahren unterstützte, gänzlich mittellos zurückgelassen. Wie mein Vater bin ich zucker- und herzkrank. Mein kleiner wissenschaftlicher Verlag besitzt zwar auch Ermans Neuägyptische Grammatik und andere berühmte Werke, bringt aber seit Jahren nur etwa 4000 Mark Umsatz. […]“ Doch nicht nur um Geld bittet er die ehemalige Wirkungsstätte seines Vaters, des bedeu- tenden Physiologen, Biologen und Zoologen Theodor Wilhelm Engelmann (1843–1909), sondern auch um die Vermittlung einer Anstellung: „[…] die mir gestattet, meinen kleinen Verlag, dem ich viel Kraft und Mühe gewidmet habe, nebenamtlich fortzuführen. Die Reichsschrifttumskammer gestattet nicht, dass ich irgend eine Tätigkeit annehme, es sei denn bei einer Behörde oder bei einer, in der Reichsschrifttumskammer eingegliederten Firma.“ Lina Engelmann kehrt als Witwe nach Tirol zurück, nimmt aber weiterhin regen (Brief-)Anteil am Leben ihrer in Deutschland verbliebenen Töchter und Enkelkinder. Die Korrespon- denz reißt erst 1965 ab. – Eine zukünftige Bearbeiterin/ein zukünftiger Bearbeiter dieses vorgeordnet archivierten Nachlasses wird mit Sicherheit nicht nur Einblick in das persönliche Schicksal einer bürgerli- chen Familie (vorrangig aus weiblicher Sicht geschildert), sondern aufgrund der jahrzehntelangen Dauer der Korrespon- denz auch in ein spannendes Stück Zeitge- schichte gewinnen.

Ebenfalls von zeitgeschichtlichem Interes- se ist der Nachlass von Hofrat Dr. Manfred Mumelter, den das Museum Barbara Scharfetter, Lans, verdankt (ein erster Teil wurde – vorerst als Leihgabe – 2011 über- geben. Mit dessen Schenkung kamen 2013 unter zweimal weitere Nachlassteile hin- zu). Manfred Mumelter (28. Oktober 1885 Bozen – 9. Februar 1965 Hall in Tirol) war Sohn des Rechtsanwaltes Dr. Franz S. und der Marie Mumelter, geb. von Roeggla zu Aehrenthal. Nach dem Besuch des Franzis- kanergymnasiums in Bozen studierte er Germanistik und Französisch in Wien; um seine französischen Sprachkenntnisse zu vertiefen, wechselte er im Studienjahr 1905/06 als Gasthörer an die „Faculté des Lettres“ der Pariser Universität. Sein Stu- dium schloss er in Wien zunächst mit einer Dissertation über „Andreas Hofer im deut- schen Drama“ 1907 ab. 1909 legte er die 1935 konnte die Kollegenschaft des Akademischen Gymnasi- Lehramtsprüfung ab. Erste Unterrichtser- ums noch unter Überreichung einer heiteren Festschrift ausge- lassen den 50. Geburtstag ihres Direktors Manfred Mumelter fahrungen konnte er in Graz sammeln, dar­ feiern. 1938 wurde er nicht nur seines Postens enthoben, son- aufhin wechselte er als Lehrer an die Real- dern vorübergehend im Lager Reichenau inhaftiert, ehe er ins schule in Innsbruck. 1915 zog er als Ober- KZ Dachau überstellt wurde. leutnant mit den Innsbrucker Standschüt-

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zen an die Südfront (Sextener Dolomiten, Gardaseegebiet). Nach seiner Kriegsgefangenschaft in Süd­ italien kehrte er zunächst 1919 nach Bozen zurück, nahm aber ehestmöglich die Lehrtätigkeit an der Realschule in Innsbruck wieder auf. 1923 wird er zum Direktor des Bundesgymnasiums und des Bundesrealgymnasiums in Innsbruck ernannt. In dieser Funktion forcierte er die Erweiterung des Gebäudes in der Angerzellgasse. Neben seiner beruflichen Tätigkeit gab er zwischen 1923 und 1925 die in Innsbruck erscheinenden Blätter „Südtirol – Mitteilungen für Freunde Südtirols“ heraus, die ab 1925 sein Bruder Ernst Mumelter leitete. Daneben engagierte er sich ehrenamtlich im Jugendreferat des Deutsch-Österreichischen Alpenvereins: 1929 bis 1933 war er in dessen Verwaltungsausschuss Referent für alpines Jugendwandern. – Dass Mumelters politische Überzeugung nicht mit den neuen Machthabern ab 1938 kompatibel war, belegen die überlieferten Dokumente eindeutig. Dennoch scheint seine Gefangennahme auch persönlich motiviert gewesen sein.

Die Innsbruckerin Anna Mutschlechner notierte – in ihrem von Roland Sila als Band 30 der Neuen Folge der Veröffentlichungen des Innsbrucker Stadtarchivs edierten Tagebuch (Innsbruck 2003, S. 82) – sich folgende Episode: „Hofer sagte einst in einer Ansprache an die Hitlerjugend ‚das Lernen ist nicht die Hauptsache. Ich war auch nie ein guter Schüler und hab es bis zum Gauleiter gebracht. Und was ist euer Gymnasialdirektor Mumelter jetzt? Nichts.‘ – Mumelter tadelte die Faulheit mancher sei- ner Schüler, die, wenn sie nichts gelernt hatten, sich immer ‚auf den Dienst bei der Hitlerjugend ausre- deten‘. Mumelter wurde auf Anzeigen der Buben vom Gymnasium entfernt und kam nach Dachau. Man benachrichtigte die Lauser von seinem Abtransport. Diese standen am Bahnhof Spalier, durch das Mumelter gehen musste. Er wurde dabei von diesen Fratzen von oben bis unten bespuckt! Nun kam Mumelter eines Tages aus Dachau zurück. Er bekam seine Pension. Doch wurde diese bald ge- strichen. Mit Klavierstunden und der Buchhaltung in einem Geschäft verdiente er seinen Unterhalt. Jetzt [1945] kam Mumelter wieder zu Ehren, wie er es als tüchtiger Schulmann verdient. Er ist der ‚Höchste‘ über die Schulen Tirols [= Landesschulinspektor für Mittelschulen und mittlere Lehranstal- ten in Tirol] geworden. –“ Als solcher ging er 1950 in Pension, wurde er 1961 mit dem Ehrenzeichen des Landes Tirol ausgezeichnet. Lebte er seit seiner Rückkehr aus Dachau 1939 in Hall, so errichtete sich der Pensionist ein Eigenheim in Absam, wo er auch begraben wurde. – Der schriftliche Nachlass dokumentiert alle Lebensstationen Mumelters.

Mag. Philipp Haas, Wien/Innsbruck, übergab im Berichtsjahr geschenkweise mehrere Kartons mit Arbeitsunterlagen zu Buch- und Ausstellungsprojekten, aber auch zum kulturpolitischen Engagement seines 2010 verstorbenen Onkels Wilfried Kirschl (1930 Wörgl – Innsbruck 2010). Sicherlich hat vie- les davon Eingang gefunden in Kirschls vielbeachtete Publikationen z. B. über Anton Tiefenthaler, in den Katalog „Malerei und Graphik in Tirol 1900–1940“ oder in das von ihm gemeinsam mit Rudi Wach konzipierte, von mir in seinem Sinn zu Ende geführte Buch über Ludwig Penz (s. Jahresbericht 2011). Eine Sichtung des Materials – vor allem der reichen Sammlung an Ektachromen, die auch Wer- ke von Tiroler Künstlern im Privatbesitz dokumentiert – ist jedoch sicherlich für jeden, der sich mit der Tiroler Kunst vor allem der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts beschäftigt, von Interesse. Dieser über- gebene Nachlassteil füllt 13 Archivkartons.

Mag. Roland Sila übergab weitere Teile des Vorlasses von Dr. Lois Trebo, Badia/Abtei, dem langjäh- rigen Obmann der „Uniun Generela di Ladins dles Dolomites“, Chefredakteur der Zeitschrift „La Usc di Ladins“ und Mitbegründer des Ladinischen Institutes „Micurà de Rü“.

Mit dem Erscheinen der Neuausgabe von Jakob Philipp Fallmerayers: „Fragmente[n] aus dem Orient“ in der Edition Raetia in Bozen fand 2013 ein Projekt seinen Abschluss, in das die reichen Fallmeray- er-Bestände der Museumsbibliothek und der Nachlass-Sammlung einflossen. Herausgegeben wurde diese Neuauflage der erstmals 1845 bei Cotta in Stuttgart erschienenen Erstausgabe durch Ulrich Ma- thà. Ergänzt wurde sie durch ein umfangreiches Nachwort, das in Leben und Werk Fallmerayers (1790–1861) einführt. Der in den Printmedien vielfach beachtete Band wurde bislang an drei Orten

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Paul Flora mahnte immer wieder die Neuauflage der „Fragmente aus dem Orient“ von Jakob Philipp Fallmeray- er ein. Die Edition Raetia hat sich nicht nur entschlossen, die aktuelle Ausgabe der Erinnerung an Paul Flo- ra zu widmen, sie zog auch diese ori- entalische Impression des gebürtigen Südtiroler Zeichners als Einbandsujet heran. Privatbesitz, Innsbruck

vorgestellt: im Geburtshaus Fall- merayers in Tschötsch bei Brixen (19. Juni), im Ferdinandeum in Innsbruck (17. September) und im Oberschulzentrum Jakob Philipp Fallmerayer in Brixen (19. Sep- tember). Bei allen drei Gelegen- heiten wurden Vorträge gehalten, die auf den jeweiligen Zusam- menhang zwischen dem Frag- mentisten und dem Ort eingingen. Weithin sichtbares Zeichen der Verbindung Ferdinandeum – Fallmerayer ist seine an der Fas- sade – post mortem – angebrachte Büste. Doch schon zu Lebzeiten gab es wiederholte Kontakte zwi- schen ihm und dem Museum. So machte er beispielsweise auf der Rückreise von seiner zweiten Orientreise in seine Wahlheimat Mün- chen auch in Innsbruck Station, und schon am ersten Tag (10. Juni 1842) dieses kurzen Aufenthalts in der Stadt notierte er sich in seinem Tagebuch: „den Antrag, im Ferdinandeum vor dem großen Publi- cum de rebus orientis vorzutragen, abgelehnt, pudor continet.“ Ohne Scheu hingegen tischt er im klei- nen Kreis – so wörtlich – Türkisches und Griechisches auf Begehr auf. Seine Zuhörer, darunter Mu- seumsangehörige, sind so begeistert von seinen Schilderungen, dass sie ihn erneut wenigstens um ei- nen Beitrag für die Museumszeitschrift bitten: Am 15. Juni, einem Tag, an dem er wieder einem „ex- amen über den Orient, über Graecia p.p. ohne Ende“ ausgesetzt war, findet sich die Eintragung: „Auf- sätze, Artikel für das Tyroler Musäum verlangt, eaque gratis, wofür ich wenig Sinn habe“. – Doch nicht nur, dass er ohne Honorar Beiträge für die „Neue Zeitschrift des Ferdinandeums für Tirol und Vorarlberg“ liefern soll, der Junggeselle soll in Innsbruck verheiratet werden! Der Name der Familie ist im Tagebuch gründlich geschwärzt, mit der er tags darauf abends im Hofgarten flaniert: Der Kom- mentar zu dieser Begegnung ist eindeutig: „die thörichten Leute hoffen noch immer, ich nehme die älteste Tochter. Sättigung des Lebens in Innspruck; alte Demoisellen wollen meine Hand, das Museum will Artikel, die neue theologische Zeitschrift Beiträge, und ich will von alle dem nichts geben.“ – Die Vorstellung ist reizvoll, dass ev. – ein Honorar vorausgesetzt – erste „Fragmente“ in der Ferdinan- deumszeitschrift hätten erscheinen können. So machte er sich erst nach seiner Rückkehr nach Mün- chen ans Schreiben. Er fasste das im Orient Geschaute und Erlebte in – honorierten – Feuilletons für die Augsburger Allgemeine Zeitung zusammen. 1845 gibt er sie gesammelt, jedoch überarbeitet und inklusive der von der Zeitungszensur gestrichenen Stellen unter dem Titel „Fragmente aus dem Ori- ent“ heraus.

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Und in eben diesem Jahr besucht Fallmerayer das Ferdinandeum erneut. Am 6. November 1845 trug sich „Dr. Fallmerayer aus München“ ins Besucherbuch des Ferdinandeums ein. Folgt man Fallmeray- ers Tagebuch, war er über seinen Besuch nicht erfreut. Er sah zum ersten Mal sein Porträt, das der Maler Josef Erler 1842 von ihm in Brixen angefertigt hatte. Damals saß er seinem Landsmann gerade zweimal Modell. Stolz notierte er unter dem 24. Mai 1842 in seinem Tagebuch: „Deputation meiner Freunde und Verehrer mit der Bitte zum Porträt zu sitzen.“ Eine zweite Sitzung fand am 6. Juni 1842 statt. – Und dann diese Enttäuschung drei Jahre später! Wörtlich notiert er in seinem Tagebuch unter dem 6. November 1845, einem Donnerstag: „Sonnengold, wundervolle Zeit; um Mittag Südwind mit dichten Staubwolken; Besuche erhalten und gemacht; Musaeum angesehen [–] mit Widerwillen gegen das von Erler gemalte Porträt; longa confabulatio[.] Abends cum amicis bis gen eilf Uhr im Gasthofe gezecht; gelesen und gearbeitet nichts, vix die Allg. Ztg. vor dem Essen durchgesehen. Gram über er- loschene Ardores vitae!“ Noch heute befindet sich dieses vom Dargestellten mit Widerwillen betrach- tete Ölbild im Besitz des Ferdinandeums. Der Bruder des Künstlers hat es dem Museum geschenkt. Wesentlich für die Fallmerayer-Forschung war der Ankauf der Tagebücher des Fragmentisten. Im Jahresbericht 1890 werden gerade zwei Ankäufe für das Berichtsjahr explizit erwähnt: „1. für die zoologische Abtheilung ein Prachtexemplar des Bartgeiers und 2. für die Bibliothek die Tagebücher des berühmten Fragmentisten Jakob Phil. Fallmerayer aus den Jahren 1831–1861 beide unter sehr günstigen Zahlungsbedingungen.“ So günstig diese auch waren, so mussten sie doch im kommenden Jahr abgedient werden. Für Buchneuankäufe wurden 1890/91 insgesamt gerade 344 fl. 8 kr. aufgewendet, „wozu noch die im Jahre 1889 beschlossene Ausgabe per 300 fl. für den Ankauf der Tagebücher des berühmten Ph. J. Fallmerayer kommt.“ Diese Tagebücher dokumentieren einerseits seine erste Reise in den Orient, die er als Begleiter eines russischen Grafen unternommen hat, andererseits Fallmerayers Leben ab seinem Aufbruch zur zwei- ten Reise in den Orient 1842 bis zu seinem Lebensende 1861 – von ganz wenigen Unterbrechungen abgesehen. – Die Edition dieser Tagebücher – ein Desiderat der Byzantinistik, Orientalistik, Neogrä- zistik – soll demnächst in einem international angelegten mehrjährigen Projekt in Angriff genommen werden.

Selbstredend gehört die Betreuung der Nachlassbenutzer, die zum Teil weite Anreisewege in Kauf nahmen, um das einmalige im Ferdinandeum verwahrte Material einzusehen, zu den Obliegenheiten der Nachlassverwalterin. Es ist erfreulich, dass auch im Berichtsjahr Ferdinandeums-Nachlassbestän- de Grundlage langfristiger universitärer Forschungsprojekte geworden sind: Akad. Dir. Dr. Marianne Rolshoven vom Lehrstuhl für Physische Geographie der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt wertet die im Nachlass Prantner/Stift Wilten überlieferten meteorologischen Aufzeichnungen aus. Dr. Toni Bernhart von der Freien Universität Berlin fand nicht nur im reichen Volksschauspielhandschrif- ten-Bestand der Bibliothek, sondern auch im sog. Spielarchiv Polheim Arbeitsgrundlagen für sein Forschungsprojekt „Volksschaupiele im Kontext europäischer Literaturen“ (s. http://www.bernhart.eu/ prar/index_pr.htm).

Dankbar war ich für die gelegentliche Mithilfe von Stefan Klingler, Mitarbeiter der Werkstatt für Papierrestaurierung, bei Aufräumarbeiten im Nachlassdepot im Berichtsjahr.

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„Textwerkstatt“ Dr.in Ellen Hastaba

Ich freue mich, dass ich als Germanistin mein Wissen auf dem Umweg der 1993 im Zuge der vom Ferdinandeum auf der Festung Kufstein ausgerichteten Tiroler Landesausstellung nach Vorbild vor allem des Deutschen Museums in München installierten „Textwerkstatt“ in die laufende reiche Aus- stellungstätigkeit der in den Tiroler Landesmuseen vereinigten Häuser einbringen kann, – auch wenn es diese „Textwerkstatt“ lt. offiziellem Organigramm gar nicht gibt. So konnte ich im Berichtsjahr an folgenden Projekten mitarbeiten: Für die große von Frau Dr. Herlinde Menardi und Mag. Karl C. Ber- ger kuratierte Dreck-Ausstellung im Volkskunstmuseum lektorierte ich das Begleitbuch und die Aus- stellungstexte. Für die von Dr. Günther Dankl kuratierten Personalen Lois Weinberger, Josef Schwai- ger und Christoph Raitmayr im Ferdinandeum lektorierte ich die jeweiligen ausstellungsbegleitenden StudioHefte wie die Wandtexte. Als ausstellungsbegleitender Katalog war das StudioHeft zur von Dr. Gerhard M. Tarmann koordinierten Foyer-Präsentation „Kurios und merkwürdig“ mit Objekten aus allen Museumssammlungen angelegt, dessen Entstehen ich auf vielfältige Weise begleiten konnte. Ebenfalls mitwirken konnte ich an den beiden Publikationen des Tirol Panoramas: Das Innsbrucker Riesenrundgemälde. Ein Gemälde – viele Bilder, von Isabella Brandauer, Wolfgang Meighörner und Saskia Danae Nowag und am Leporellotext zum Riesenrundgemälde. Zeitaufwändige Herausforderung im letzten Jahresdrittel war die redaktionelle Betreuung des „Wis- senschaftlichen Jahrbuchs der Tiroler Landesmuseen 2013“ mit seinen vierzehn Beiträgen. – Bezieht man die Vorgängerreihe des „Wissenschaftlichen Jahrbuchs“ – die 2007 letztmals erschienenen „Ver- öffentlichungen des Tiroler Landesmuseums Ferdinandeum“ mit seinen thematischen Sonderbänden – mit ein, so war dies der 20. Band der museumseigenen wissenschaftlichen Publikationsreihe, dessen Entstehen ich von der Bearbeitung der von Fachautoren eingereichten Manuskripte bis zum Vorliegen der gedruckten Buchform begleiten konnte.

Veröffentlichungen Biografien von: Tapper Josef, Tavella Franz, Telfner Josef: erschienen in: Österreichisches Biographi- sches Lexikon, hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, 64. Lieferung: Szaster Antoni – Telfner Josef, Wien 2013, S. 200, 225, 240. Biografien von: Josef Arnold d. Ä., Hugo Atzwanger: erschienen in der digital publizierten 2. Aufl. des Österreichischen Biographischen Lexikons, hg. von der Österreichischen Akademie der Wissen- schaften (online gestellt: 15.3.2013). Biografie von: Koeberl, Wolfram, erschienen in: Allgemeines Künstlerlexikon (AKL), begr. von Gün- ter Meißner, hg. von Andreas Beyer, Bénédicte Savoy, Wolf Tegethoff, Bd. 81, Berlin – Bosten 2013, S. 111. Nachwort zur Ausgabe: Jakob Philipp Fallmerayer: Fragmenten aus dem Orient, hg. von Ulrich Mathà, ergänzt mit einer von Gert Westphal besprochenen CD, Bozen 2013, S. 429–475. Ferdinandea-Beiträge: der oberste vorstand als repräsentant – der präsident als aktiver vorstand (= Ferdinandeums-Rück- und -Einblicke 4), in: ferdinandea Nr. 23 (Februar – April 2013), S. 6. – Museumskustos Heinrich von Glausen (= Ferdinandeums-Rück- und -Einblicke 5), in: ferdinandea Nr. 24 (Mai – Juli 2013), S. 6. – Die Chemie muss auch im Museum stimmen (= Ferdinan- deums-Rück- und -Einblicke 6), in: ferdinandea Nr. 25 (August – Oktober 2013), S. 6. – Der Man- datar: Werbeträger mit Verantwortung (= Ferdinandeums-Rück- und -Einblicke 7), in ferdinandea Nr. 26 (November 2013 – Jänner 2014), S. 5.

118 „Textwerkstatt“

Dr. Wolfgang Meighörner, Tiroler Landesmuseen-Betriebsges.m.b.H. (Hg.): Wissenschaftliches Jahrbuch der Tiroler Landesmuseen 2013 Innsbruck Studienverlag 2013 ISBN 978-3-7065-5330-8

Das Wissenschaftliche Jahrbuch 2013 gibt mit seinem umfangreichen und vielschichtigen Spektrum einmal mehr Zeugnis von der umfassenden Forschungsarbeit, die während des WISSENSCHAFTLICHES JAHRBUCH DER Jahres abgeschlossen werden konnte. TIROLER LANDESMUSEEN 2013 Breit ist die Palette der Themen im 6. Band des „Wissenschaftlichen Jahr- buchs der Tiroler Landesmuseen“. Ge- mäß der Intention des Herausgebers liegt der Fokus auf Aktivitäten oder WISSENSCHAFTLICHES JAHRBUCH 2013 JAHRBUCH WISSENSCHAFTLICHES ANDESMUSEEN

Beständen der Landesmuseen. Einen L Schwerpunkt bilden im Band 2013

ISBN 978-3-7065-5330-8 ausgewählte Beiträge des Symposi- IROLER

T StudienVerlag ums „Musik und Nationalsozialismus in Tirol“, das 2012 von den Landes- museen in Kooperation mit der Uni- versität Innsbruck und dem Archiv für Baukunst veranstaltet wurde. Aus den reichen Museumssammlungen werden der erst kürzlich erwor- bene Bestand der Innsbrucker Puppenbühne wie der Nachlass des gebürtigen Innsbrucker Bühnen- bildners Lois Egg vorgestellt. Vielfältige Museums- und Tirolbezüge finden sich auch in den anderen kunst-, natur- und kulturwissenschaftlichen Beiträgen. AutorInnen: Walther Brauneis, Elmar Drexel, Andreas Eckelt, Dietrich Feil, Adolf Fritz, Christian Glanz, Franz Gratl, Karl Kummer, Claudia Mark, Wolfgang Meighörner, Thomas Nußbaumer, Andreas Rauchegger, Dirk Rupnow, Gerhard Scheit, Daniela Štěbová.

Im Berichtsjahr erschienen vier StudioHefte:

119 Tiroler Urkundenbuch

Tiroler Urkundenbuch Dr. Martin Bitschnau

Den Kern des dritten Bandes der 2. Abteilung des Tiroler Urkundenbuches, das sich den Urkunden der Diözese Brixen im Zeitraum von 1200 bis 1250 widmet, bilden die für das 13. Jahrhundert zunehmend reichhaltigeren Bestände der Brixner Hochstiftsarchive. Aufbauend auf das 2011 im Brixner Diö- zesanarchiv an den Originalen wie den kopialen Überlieferungen erarbeitete Grundlagenmaterial und ergänzt um die im Bozner Staatsarchiv, im Wiener Haus-, Hof- und Staatsarchiv, im Laibacher Repu- bliksarchiv, im British Museum in London und im Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum in Innsbruck verwahrten Archivteile konnte der rund hundert Stück umfassende Gesamtbestand der Brixner Archi- ve (Hochstift, Domkapitel und Spital) für den Zeitraum 1200–1250 druckfertig aufbereitet werden. Hinzu kommen rund 40 Urkunden, die nur in den Brixner Traditionsbücher kopial überliefert sind. Ferner wurden druckreif gemacht: die Urkundenbestände bis 1250 des Dominikanerinnenklosters Lienz, der Erzabtei St. Peter in Salzburg, des Klosters Benediktbeuern im Hauptstaatsarchiv Mün- chen, der Privatsammlung Staffler in Bozen und – auf der Basis der seinerzeit von Hannes Obermair (Bozen) geleisteten Kollationierungen und Transkriptionen – jene des Deutschordens-Zentralarchivs in Wien. Abgeschlossen sind ferner die nicht unbedeutenden Tiroler Betreffe in den kroatischen Ar- chiven zu Poreč/Parenzo (Biskupy arhiv/Bischöfliches Archiv) und zu Piran/Pirano) (Župnijski arhiv/ Pfarrarchiv). Die dortigen Neufunde werden den umfangreichen Recherchen Prof. Reinhard Härtels (Graz) für ein Urkundenbuch der Patriarchen von Aquileija verdankt. Insbesondere auf Prof. Härtel, aber auch auf Dr. Anja Thaller (jetzt Marburg) geht die vielfältige Unterstützung zurück, die den Be- arbeitern bei der Erfassung diverser norditalienischer Archive zuteil wurde. Dank ihrer Hilfe können ein Großteil der Tiroler Betreffe aus dem Archivio Stato in Venedig, der Biblioteca Guarneriana in San Daniele del Friuli sowie im Archivio Storico Diocesano (ehem. Archivio Capitolare) in Udine, in der dortigen Biblioteca Comunale sowie im Museo Archeologico Nazionale in Cividale bearbeitet vorge- legt werden.

Mit der Aufarbeitung der Papsturkunden aus dem Fundus des Wiener Haus-, Hof- und Staatsarchivs konnte ein weiterer Schritt zur vollständigen Edition der dort reichhaltigen tirolischen Überlieferung gesetzt werden. Einzelne Wiener Betreffstücke aus dem Kloster Sittich/Stična wurden mit den Gegen- stücken im Slowenischen Republiksarchiv in Laibach/Ljubljana konkordiert und für den Druck aufbe- reitet. Die Bearbeitung der einschlägigen Urkunden im Kärntner Landesarchiv in Klagenfurt ist weit gediehen, mit jener des Hochstiftes Regensburg wurde begonnen. Ergänzungen erfuhr das Manuskript schließlich durch die Bearbeitung von Einzelurkunden aus dem Stiftsarchiv St. Paul (Kärnten), dem Archivio di Stato in Trient und dem dortigen Archivio della Prepositura, dem Staatsarchiv Bamberg, der Nachlasssammlung J. Ladurner im Franziskanerkloster zu Schwaz und eines Deperditums aus dem Kirchenarchiv St. Jakob in Gröden.

Neben Prof. Härtel und Dr. Thaller haben die Editionsarbeiten insbesondere Dr. Christoph Haidacher, Tiroler Landesarchiv in Innsbruck, und Dr. Harald Toniatti, Staatsarchiv Bozen, unterstützt. Ihnen gilt besonderer Dank.

120 Restaurierungswerkstatt für Graphik

Restaurierungswerkstatt für Graphik Abteilungsleiter Mag. Borislav Tzikalov

Die Arbeitsgruppe Borislav Tzikalov, Alexander Fohs und Stefan Klingler hat 2013 für alle fünf Häu- ser der Tiroler Landesmuseen 119 Objekte restauriert. Darunter Druckgrafiken, Zeitungen, Karten, Bücher, Handschriften und Fotografien. In Kooperation mit der Restaurierungswerkstatt des Tiroler Landesarchivs, welche eine Werkbank zum Bearbeiten von Gefahrstoffen besitzt, wurden schimmelpilzbefallene Papierobjekte unterschied- licher Art gereinigt. Seit neuem wurde für unsere Werkstatt ebenso eine Werkbank angeschafft und wir sind somit in der Lage, derartige Behandlungen durchzuführen. So konnte auf Auftrag des Ver- waltungsrates der Klocker-Stiftung Dr. Benedikt Erhard die – aufgrund dauerhafter Lagerung in feuchter Umgebung schimmelbefallene – Dokumentation des Stiftungsarchivs bei uns dekontaminiert und konserviert werden. Stefan Klinger setzte die Restaurierungen der 1985 im Zeughaus überschwemmten landeskundlichen und naturwissenschaftlichen Bestände fort. Die Restaurierungen der Dipauliana-Sammlung wurden von Alexander Fohs fortgesetzt. Bei den dies- jährigen Objektkonvoluten handelt es sich zum überwiegenden Teil um Buchbände, die stärkere Ge- brauchsschäden aufweisen und dementsprechend intensive und zeitaufwendige Bearbeitung benöti- gen. Die in den vorigen Jahren gestarteten Projekte zum Konservieren und Archivieren von Pergamentur- kunden für die Historische Sammlung und Dokumentation sowie Konservierung von Notenheften und Handschriften Tiroler Komponisten für die Musiksammlung wurden fortgesetzt. Im Laufe des Berichtsjahres hat das Team der Papierrestaurierungswerkstatt auch fremdinitiierte ­Projekte im Bildungs- und musealen Bereich nach Kräften unterstützt. So wurden bei einer kartogra- fischen Studie der Universität Trient, welche auf Kartenmaterial aus Beständen der Historischen Sammlung basierte, die Forschungsarbeiten in der Werkstatt durchgeführt und neben unserer tagtäg- lichen Arbeit unterstützt. Infolgedessen wurde ein Konservierungsplan ausgearbeitet, der den gesam- ten Papierrollenbestand umfassen und demnächst gestartet werden soll. Für den in Kooperation mit der Galerie im Taxispalais stattgefundenen „Österreichischen Grafikwett- bewerb“ hat die Arbeitsgruppe alle prämierten Werke passepartouiert und eingerahmt. Die Arbeitsgruppe hat sowohl hauseigene Ausstellungen als auch für den Leihverkehr bestimmte gra- phischen Werke betreut. Das schließt das Anfertigen der Zustandsprotokolle, auch fallweises Restau- rieren, möglichst schonendes Präsentieren, Klimabeobachtung während des Ausstellungszeitraums, sowie anschließend Demontage und Rückführung ins Depot mit ein.

Buch aus der Bibliothek, Zustand vor und nach der Restaurierung (Mechanische Schäden behoben, Retusche)

121 Restaurierungswerkstatt für Graphik

Im Zuge dieser Arbeiten wurden 109 Passepartouts und elf Buchstützen angefertigt. Zum Geburtstagsfest „40 Jahre Museum im Zeughaus“ am 26. Mai konnten BesucherInnen unter der Anleitung von Borislav Tzikalov moderne Schriftvergoldungstechniken erproben. Am Nationalfeier- tag, den 26. Oktober, hielt Alexander Fohs einen Demovortrag zum Thema „Japanische Heftbinde- technik“.

In den Schauräumen und Depots – soweit sie graphische Werke enthalten – und in der Bibliothek wur- den wöchentlich Klimamessungen durchgeführt.

Buch aus der Bibliothek, Zustand vor und nach der Restaurierung (Riss geschlossen, geglättet, dezente Retusche)

Plakat aus der Historischen Sammlung, Zustand vor und nach der Restaurierung (Mit Lösungsmittel und trocken gereinigt)

122 Restaurierungswerkstatt für Graphik

Bilder oben: Buch aus der Bibliothek, Zustand vor und nach der Restaurierung: Riss geschlossen, geglättet, dezente Retusche

Kohlezeichnung aus der Historischen Sammlung. Durch Fraß von Silberfischchen entstandene Schäden. Auf- grund der sehr fragil gewordenen Bildträger auf dünnem Japanpapier aufkaschiert Alles Fotos: TLM

123 Restaurierungswerkstatt für Gemälde, Skulpturen und Kunstgewerbe

Restaurierungswerkstatt für Gemälde, Skulpturen und Kunstgewerbe

Abteilungsleiterin: Dipl.-Rest.in (Univ.) Laura Resenberg

Leitung: MMag.a Marlene Sprenger-Kranz; Karenzvertretung ab Juli: Dipl.-Rest.in (Univ.) Laura Re- senberg Mitarbeiterinnen: Dipl.-Rest.in Meike Jockusch, Dr.in Maria Krall, M.A. Franziska Bergmann (ab No- vember); Mag.a Claudia Bachlechner (in Karenz), Mag.a Ulrike Fuchsberger-Schwab (in Karenz), Mag.a Hannah Grabner (Jänner bis Februar), Karin Bachlechner (Februar bis Mai); Angela Vorhofer, Praktikantin (Juli bis Mitte August). Externe Vergabe: Zwei Gemälde an Mag.a Hemma Kundratitz: Transport eines Geschützes, GGF 902 und das Porträt Kaiser Karls, GGF 873; drei Steinskulpturen an das Institut für Konservierung und Restaurierung an der Universität für Angewandte Kunst in Wien und zwei Holzskulpturen an die Akademie der Bildenden Künste in Wien.

Vermittlung • Auf Anfrage der Studentenvereinigung „UniKunstboot“ kamen im März und April je eine Gruppe von StudentInnen der Kunstgeschichte zu Besuch in die Konservierungs- und Restaurierungswerk- statt der Tiroler Landesmuseen. Den sehr interessierten StudentInnen konnte ein Einblick in die Museumsarbeit gegeben werden, sowie an konkreten Restaurierungsbeispielen die Arbeit der aka- demischen RestauratorInnen erläutert werden. • Beitrag in der Langen Nacht der Museen am 5. Oktober: Meike Jockusch vermittelte aktuelle Bei- spiele aus der Gemälderestaurierung. • Mitarbeit am Nationalfeiertag am 26. Oktober: Vorführung von historischen Maltechniken von Meike Jockusch.

Studentengruppe „UniKunstboot“ und Restauratorinnen Dipl.-Rest.in Meike Jockusch, (ganz rechts) und Dipl.- Rest.in (Univ.) Laura Resenberg (2. von rechts). Foto: TLM

124 Restaurierungswerkstatt für Gemälde, Skulpturen und Kunstgewerbe

Integrierte Schädlingskontrolle/ Integrated Pest Management (IPM) Im Februar 2013 wurde erneut Mottenbefall im Hofdepot im ersten Untergeschoß im Bereich der Mu- siksammlung festgestellt. Es wurden Pheromonklebefallen sowie Nützlinge eingesetzt (sechs Mal in drei Wochen, Trichogramma evanescens). Trotz des Hochwassers und umfangreichen Sperrungen der Zugstrecken gelang die Anreise nach Wien zur internationalen IPM-Tagung vom 3. bis 7. Juni. Ab Juli 2013 wurden systematisch in allen Häusern und Depots der Tiroler Landesmuseen Insektenfallen in Zuge eines Integrated Pest Managements aufgestellt, um eventuellen Befall durch Schadinsekten frühzeitig zu detektieren. Intensive Reinigung und Kontrolle der Räume des sog. Zwischendepots im Ferdinandeum in Zusammenhang mit IPM vom 26. Juli bis zum 6. August mit Laura Resenberg, Mei- ke Jockusch, Annette Lill-Rastern, Angela Vorhofer. Kontrolle der Fallen auf eventuellen Befall alle drei Monate mit Taschenlampen. Insgesamt ist die Situation im Hinblick auf Schädlinge als gut zu bezeichnen, d. h. es wurden nur sehr vereinzelt Motten, Museums- und Teppichkäfer in den Fallen gefangen.

Konservierungs- und Restaurierungsarbeiten für Ausstellungen Permanentausstellung der Kaiserschützen im DAS TIROL PANORAMA, 11. März Arbeiten für den neuen Ausstellungsbereich der Kaiserschützen im DAS TIROL PANORAMA, die seit der Schließung des Kaiserschützenmuseums 1999 im Leuthaus in Wilten keinen eigenen Ausstel- lungsbereich mehr hatten. Bearbeitete Objekte waren: Kaiserschütze Figurine, Uniform 122; Landesschütze vor den drei Zinnen GGF 867; Schi Doppelstock, Eispickel, Gletscherseil, Steigeisen, Erinnerungsstück GGF 1467; Tro- phäe vom russischen Kriegsschauplatz, Ikonentafel, GGF 914; Schützengraben in Russland, GGF 185; Benagelter Wehrschild des Landesschützen Regiments Bozen, GGF 1731; Baracken in der Busazza, GGF 76; Sturmbataillon Ortigara, GGF 829; Evakuierung der Zivilbevölkerung, GGF 18; Feldaltar, GGF 1420; Schützengrabenkunst: Bierkrug, GGF 1410; Aschenbecher, GGF 1416; geschnitztes Bild, GGF 1413; Porträt Kaiser Karl, GGF 873; Allerhöchste Entschließung Kaiser Karls I., 16. Jänner 1917, „Kaiserschützen“, GGF 978; Kappe Kaiser Karl, Uniform 55; Transport eines Geschützes, GGF 902; Ehrenhorn mit Sprüchen, GGF 1443; Rudolf Hermanny-Miksch, GGF 874; Tafel Kaiserschützen-Mu- seum, Leuthaus GGF 1767; Fahnenband Traditionsverein, GGF 1399; zwei Gemälde aus Privatbesitz

Ausstellung „Schwarz–Weiß2: 1915–1918. Tiroler Standschütze Ludwig Tasser“, Tiroler Kaiserjäger­ museum, 26. April bis 3. November Bearbeitete Objekte: Standschütze beim Pfeifenstopfen, GGF 896; Standschützen Feldmesse, GGF 1489a; Unterstand der Standschützen, GGF 1742; Standschützenhauptmann Gstrein Imst, GGF 1447; Standschütze Josef Mair Sterzing, GGF 1488; Standschützenhauptmann Anton von Mörl, GGF 1734; Portrait Lt. Hans Bertle, GGF 870; Portrait Leutnant Alois Ruech, GGF 1481; Hauptmann Dr. Egert, Standschützenreferent 10. AK, GGF 1483; Standschütze Michael Lundl aus Kitzbühel, GGF 1482; Standschützenmajor Leimegger Welsberg, GGF 1484; Kaiserjäger Figurine Uniform U 124; Kappe Kaiserjäger U 54

Ausstellung „Tyrol goes Austria. 650 Jahre Tirol bei Österreich“, Museum im Zeughaus, 19. April bis 5. Oktober Bearbeitete Objekte: Portrait Maria Theresia, Gem 1354; Silberpokal ohne Inv.-Nr.; Schild, GGF 1471; Triumphpfortenmodell, P 238; Kaiser Ferdinand I. im Hintergrund Innsbruck, Gem 1770; Abzeichen Damenstift, GO 737; Erstellung von Zustandsprotokollen bei externen Leihgaben

Ausstellung „Dreck“, Volkskunstmuseum, 24. Mai bis 3. November Bearbeitetes Objekt: Anton Kern „Susanna im Bade“, Gem 1625 (siehe auch ferdinandea 25, S. 11)

125 Restaurierungswerkstatt für Gemälde, Skulpturen und Kunstgewerbe

Ausstellung „Lois Weinberger“, Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum, 15. Mai bis 27. Oktober Bearbeitete Objekte: Thermische Behandlung eines mit Schädlingen befallenen Objektes; Reinigung und präventive Konservierung eines mit Schimmel befallenen Objektes.

Ausstellung „Kurios und merkwürdig. Aus den Sammlungen des Ferdinandeum“, Tiroler Landes­ museum Ferdinandeum, 7. Juni 2013 bis 5. Jänner 2014 Bearbeitete Objekte: Aufzugs-Kabine der Firma Stigler, T 8/1; Galakleidung, T 111 a–c; Abgüsse erotischer Gemmen und Kameen in einer Buchattrappe, P 1116; Stockflöte mit Stoßdegen, M/I 22; Cellokoffer, M/I 389; Huldigungskassette für Josef Gänsbacher, M 9510

Ausstellung „Franz Walchegger – Malerei im Zeichen der Klassischen Moderne“, Schloss Bruck, Lienz, 21. Juni bis 4. August Bearbeitete Objekte: Franz Walchegger „Frisiertisch“, Gem 3688; Franz Walchegger „Illa Egger“, Gem 3689

Ausstellung „WeinKunst. Weinland Südtirol in der Kunst“, Lanserhaus, Eppan, 27. September bis 11. November Bearbeitete Objekte: Louis Eysen „Meraner Bauern beim Kartenspiel“, Gem 977; August Podesta, Landschaft im Eisacktal (Blick zur Sella), Gem 483; Artur Nikodem „Weinberg“, Gem 4637

Artur Nikodem (1870–1940) „Weinberg“, Gem 4637 vor und nach der Restaurierung. Foto: TLM

Artur Nikodem (1870–1940) „Weinberg“, Rückseite, Gem 4637 vor und nach der Restaurierung. Foto: TLM

126 Restaurierungswerkstatt für Gemälde, Skulpturen und Kunstgewerbe

Ausstellung „Emil Nolde – In Glut und Farbe“, Unteres Belvedere, Wien, 25. Oktober 2013 bis 2. Februar 2014 Bearbeitetes Objekt: Max Weiler „Blumenbeet (Junge Sonnenblume)“, Gem 1110

Arbeiten an Gemälden für Ausstellungen im Jahr 2014 Ausstellung: „Tirol–München. Begegnungen von 1880 bis heute“, Tiroler Landesmuseum Ferdinan­ deum, 11. April bis 24. August 2014 Bearbeitete Objekte: Friedrich Hell „Alte Häuser am Berg“, Gem 1484; Rudolf Nißl „Biergarten“, Gem 989; Eduard Thöny „Soldat“, Gem 2094; Wilhelm Nikolaus Prachensky „Rattenberg“, Gem 3449

Friedrich Hell (1869–1957) „Alte Häuser am Berg“, Friedrich Hell (1869–1957) „Alte Häuser am Berg“, Gem 1484 mit gelockerter Malschicht im Vorzustand. Gem 1484 mit gelockerter Malschicht im Schlusszu- Foto: TLM stand. Foto: TLM

„Die heiligen drei Könige bei der Krippe“, Ulrich Glantschnigg (1661–1722), Gem 158 während der Ab- nahme des vergilbten Firnis. Foto: TLM

Der Barockmaler Ulrich Glantschnigg; Hofburg, Brixen, 14. Juni bis 31. Oktober 2014 Bearbeitetes Objekt: „Die heiligen drei Könige bei der Krippe“, Ulrich Glantschnigg (1661– 1722), Gem 158

127 Restaurierungswerkstatt für Gemälde, Skulpturen und Kunstgewerbe

Ausstellung „Face to face. Die Kunst des Porträts“, Schloss Ambras, 12. Juni bis 28. September 2014 Bearbeitetes Objekt: Stifterscheibe des Michel Müller Eichmüller, Hans Ulrich Jegli, Zürich, GL 582

Weitere: Porträtkunst der Renaissance, Gem 1286 und 1285 von Christoph Amberger konserviert und restauri- ert; Marx Reichlich „Mann mit Pelzrock und Barett“, Gem 933; König Ferdinand I. und Anna Königin von Ungarn, Gem 114 und Gem 115; Meister der Habsburger „Türkenfamilie“, Gem 318; Hans Maler von Schwaz „Anna von Ungarn“, Gem 1919

Konservierung/Restaurierung von Objekten ohne Ausstellungsbezug: Diverse Begutachtungen und Beratungen von beschädigten Gemälden aus Privatbesitz von Mitglie- dern des Vereins Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum: • Hl. Papst v. Hans Schnatterbeck, P 868 • Hl. Michael v. Hans Patsch, P 845 • Hl. Florian v. Hans Reindl untersucht und Maßnahmenkatalog für Restaurierung beschrieben, P 138/a–b • Leonhard von Brixen, Kreuzigung Christi mit Bildnis der Äbtissin Verena von Stuben als Stifterin mit hl. Virgilius, ca. 1459, Untersuchung, Gem 844 • Schaden in der Schausammlung begutachtet „Sammelpater Kinder beschenkend“, Kaspar Jele, Gem 434 • Konservierung und Restaurierung Simon Trogers „Chronos und Veritas“ abgeschlossen, E 271 • Jan van der Heyden „Stillleben mit Buch und Globus“, Gem 681 • Leo Putz „Die Wäscherin“, Gem 1438 • Albin Egger-Lienz „Sämann und Teufel“, Gem 1782 • Max Weiler, Josef Georg Oberkofler, Gem 1828 • Artur Nikodem „Weg im Stubai (Luimes)“, Gem 4635 • Joseph Lang, Medaillon, GO 701

Kurierreisen: Wien, Dekadenz, Unteres Belvedere, 17. bis 18. Juni; Potsdam Juni; Paris „Napoleon et l´Europe“ und „Musée de l´Armée“ 22. bis 24. Juli; Lienz, Schloss Bruck, 14. August; Eppan/Südtirol, Lanserhaus, 10. September; Schwarzenberg, Angelika Kauffmann Museum, 28. Oktober

Klimasituation: Um zu prüfen, was und wie genau mit den vorhandenen Klimamessgeräten gemessen wird, erfolgte eine Prüfung der Messgeräte. Am 29. Juli wurden alle mobilen Klimamessgeräte, NOX-Datenlogger und Thermohygrographen aus der Schausammlung und dem Zwischendepot zum Vergleich in der Artbox für 24 Stunden gelagert. Das Ergebnis dieses Tests war, dass die Abweichungen zwischen den verschiedenen Geräten nur minimal sind. Sie liegen in den üblichen Messtoleranzen von Klimamess- geräten.

Generell sind die Schwankungen der relativen Luftfeuchtigkeit im Ferdinandeum und im DAS TIROL PANORAMA zu häufig und zu stark ausgeprägt. Durch bessere Steuerung der Klimaanlage müssen die schwankenden Feuchtigkeitswerte verbessert werden. Die Aufzeichnung der Klimawerte passiert seit diesem Jahr in Form eines Excel-Sheets. Durch diese Speicherung der Klimawerte können langfristig auf Wunsch Kurven oder Graphen die Klimasituation anschaulich visualisieren.

128 Restaurierungswerkstatt für Gemälde, Skulpturen und Kunstgewerbe

Alle mobilen Klimamessgeräte wurden zur Überprüfung der Messgenauigkeit für 24 Stunden in einem Raum auf- gestellt. Foto: TLM

Diverses: Die Firma ArGe Art Artis überprüft den Zustand des Riesenrundgemäldes im DAS TIROL PANO- RAMA im Beisein der Gemälderestauratorinnen Resenberg und Jockusch im Mai; Bestellung von Track-and-Slide-Sicherungen für bisher nicht gesicherte Gemälde der Schausammlung; 18. Juli: Mag. Stefan Üner, Institut für die Erstellung von Werkverzeichnissen des Belvedere, studiert das „Porträt des Malers Carl Otto Czeschka“ von Koloman Moser (Gem 3419) in unserem Atelier; Vorbereitung und Besprechung mit Dr.in Veronika Sandbichler vom Kunsthistorischen Museum Wien, Leiterin der Sammlungen in Schloss Ambras, am 4. September in Vorbereitung der Restaurierung an der Akade- mie in Wien; Besprechung mit den wissenschaftlichen Assistentinnen der Akademie Wien am 9. Ok- tober; Besuch der Tagung „Das grüne Museum: Notfallmanagement in Museen“ in Wien am 7. und 8. Oktober; Konservierungsaktion im Turmmuseum von Ötz, im Ötztal (10. Oktober), Meike Jockusch und Laura Resenberg; Reinigung, Festigung, Kittung und Retusche an einigen Gemälden und einem Hausaltärchen; Nachspannen von Gemälden mit zu lockerer Gewebespannung; 7. November: Fahrt zur Besichtigung in das Zentraldepot des Kunsthistorischen Museums Wien.

129 Referat für Besucher-Kommunikation

Referat für Besucher-Kommunikation Abteilungsleiterin Dr.in Angelika Schafferer

Das Referat für Besucher-Kommunikation ist Planungs-, Organisations- und Koordinationsstelle für alle Belange der Arbeit mit BesucherInnen, in Absprache mit der Direktion, den KuratorInnen und den wissenschaftlichen MitarbeiterInnen sowie dem Referat für Öffentlichkeitsarbeit und Marketing. Die Prozentangaben im Text beziehen sich auf das Vergleichsjahr 2012.

Permanente Ausstellungen

Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum 2013 haben 41 Schulklassen und Kindergärten an museumspäda- gogischen Aktionen zu den angebotenen Themen in der Schau- sammlung des Ferdinandeums teilgenommen (+ 25 %). 74 Klassen in Begleitung von Lehrpersonen haben das Museum bei freiem Eintritt besucht (- 50 %). Museumspädagogische Veranstaltungen der Gruppe KiM in Zu- sammenarbeit mit dem Tiroler Kulturservice fanden 22-mal statt (+ 12 %). Das Freizeitangebot für „Kinder-Geburtstag“ im Museum wurde 21-mal gebucht (+ 100 %).

Zwei Kinder-Führungen wurden in der Schausammlung durchge- „Kinder-Geburtstag“ im Museum. führt, weitere Formate für die Zielgruppe Kinder, die Kinder-Werk- Foto: TLM statt und der Familien-Rundgang wurden in den Wechselausstel- lungen durchgeführt. Führungen auf Nachfrage für Erwachsene und Schulklassen zu ausgewählten Themen in der Schau- sammlung wurden 27-mal gebucht (+ 30 %) (Günther Dankl, Franz Gratl, Hansjörg Rabanser, Roland Sila, Team Besucher-Kommunikation). 46 Gruppen haben die permanente Ausstel- lung besichtigt, ohne eine Führung in An- spruch zu nehmen (+ 10 %). Die generationsübergreifende Veranstaltung „Offenes Atelier am Sonntag“ wurde zwölf- mal angeboten. Der Workshop „Kreativ am Freitag“ für Jugendliche ab 14 Jahren und Er- wachsene fand neunmal statt.

„After work:Kunst in Kürze“ führte 19-mal nach dem Aperitif zu einem Überraschungs- bild in die Schausammlungen, zehn weitere Termine fanden in den wechselnden Ausstel- lungen statt (Team Besucher-Kommunika­ tion). Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Ge- Workshop „Kreativ am Freitag“ für Jugendliche ab 14 Jah- schichten vor Bildern“ für Alten- und Pflege- ren und Erwachsene. Foto: TLM

130 Referat für Besucher-Kommunikation

heime in Kooperation mit den LeiterInnen und ErgotherapeutInnen fanden 19 Nachmittage mit Senior­Innen vor ausgewählten Bildern in der permanenten Ausstellung statt (- 10 %) (Christina Konle, Angelika Schafferer). Es gab vier Fortbildungen für LehrerInnen in Kooperation mit der Pädagogischen Hochschule Tirol, zwei davon durch externe Kulturvermittlerinnen. In Zusammenarbeit mit dem Amt der Tiroler Lan- desregierung/Abteilung Bildung fand ein Kunstworkshop für PädagogInnen in Kinderkrippen statt (Ursula Purner, Katharina Walter).

Museum im Zeughaus Insgesamt betreute das Vermittlungsteam 11 Schulklassen, Kindergärten und StudentInnengruppen zu den angebotenen Themen in der permanenten Ausstellung des Zeughauses (- 15 %). 35 Schulklassen besuchten das Haus in Begleitung von Lehrpersonen bei freiem Eintritt (± 0 %). Museumspädagogische Veranstaltungen der Gruppe KiM in Zusammenarbeit mit dem Tiroler Kultur- service fanden 17-mal statt (- 15 %). Familien-Rundgänge und Kinder-Werkstätten wurden in den wechselnden Ausstellungen durchge- führt. Das Freizeitangebot „Kinder-Geburtstag“ wurde 30-mal gebucht (+ 200 %). Acht Führungen an Sonntagen und auf Nachfrage zu ausgewählten Themen (+ 15 %) wurden realisiert. (Claudia Sporer-Heis, Mitarbeitende Zeughaus und Team Besucher-Kommunikation). 18 Gruppen haben die permanente Ausstellung ohne Führung besichtigt (- 10 %). Eine Fortbildung für LehrerInnen in Kooperation mit der Pädagogischen Hochschule Tirol fand statt. Der zum vierten Mal durchgeführte österreichweite Aktionstag „Schule schaut Museum“ bot Klassen der 1. bis 8. Schulstufe das Kennenlernen des Museums im Zeughaus und unserer Vermittlungsarbeit anhand ausgewählter museumspädagogischer Aktionen in der Schausammlung an.

Tiroler Volkskunstmuseum 24 Schulklassen haben an museumspädagogischen Aktionen zu den angebotenen Themen in der per- manenten Ausstellung des Museums teilgenommen (- 40 %). 127 Klassen in Begleitung von Lehrpersonen haben das Museum bei freiem Eintritt besucht (+ 400 %). Museumspädagogische Veranstaltungen der Gruppe KiM in Zusammenarbeit mit dem Tiroler Kultur- service fanden 9-mal statt (+ 100 %). Das Freizeitprogramm für Kinder bot einen Workshop und vier Familien-Rundgänge an (Team Besu- cher-Kommunikation). Weitere Termine für die Zielgruppe gab es in den wechselnden Ausstellungen. Mit neun „Kinder-Geburtstagen“ wurde diesem Angebot erstmals Rechnung getragen. Von den 190 Gruppen (- 5 %) konsumierten 47 eine Führung (+ 20 %) durchs Museum oder zu ausge- wählten Themen (Austria Guides, Karl C. Berger, Herlinde Menardi, Team Besucher-Kommunika­ tion). Vier Fortbildungen für LehrerInnen in Kooperation mit der Pädagogischen Hochschule Tirol fanden statt.

Hofkirche 29 Schulklassen (± 0 %) nahmen das museumspädagogische Angebot an. 528 Schulklassen in Beglei- tung ihrer Lehrpersonen haben die Hofkirche bei freiem Eintritt besucht (+ 5 %). Im Rahmen einer Stadtführung zum Schwerpunkt „Kaiser Maximilian I.“ bzw. „Mittelalterliche Stadt“ waren 61 Schulklassen mit dem Verein Per Pedes (+ 50 %), 29 Schulklassen mit der Stadtrallye der Diözese Innsbruck (± 0 %) und 76 Schulklassen mit der Gruppe Kulturkinder in der Hofkirche (+ 50 %). 914 Gruppen (- 2 %) besuchten die Hofkirche. 57 nahmen an einer Führung teil (+ 25 %) (Austria ­Guides, Team Besucher-Kommunikation, Verein Per Pedes).

131 Referat für Besucher-Kommunikation

„Highlights in Marmor“. Das Hochgrab in der Innsbrucker Hofkirche: Ein Kunstdenkmal europäischen Ranges in Tirol! Foto: Alexander Haiden

Drei Kinder-Führungen zum Thema „Coole Typen“ standen auf dem Programm und zehn Führungen „Highlights in Marmor“ zum Hochgrab Kaiser Maximilian I. – teilweise eingehend in das Festpro- gramm anlässlich des 450-Jahr-Jubiläums der Hofkirche (Team Besucher-Kommunikation).

Zwei Orgelführungen zum Thema „Renaissance hören“ fanden statt. Im Rahmen der „Festwochen der Alten Musik“ sowie anlässlich der Preisverleihung des Paul-Hofhaimer-Preises und der Veranstal- tungsreihe „European Cities of Historical Organs“ wurden sechs Konzerte auf der Ebert-Orgel gege- ben. Von August bis November traten die Wiltener Sängerknaben sieben Mal auf.

DAS TIROL PANORAMA mit Kaiserjägermuseum 135 Schulklassen haben an museumspädagogischen Aktionen zu den angebotenen Themen teilgenom- men (- 20 %). 237 Klassen in Begleitung von Lehrpersonen haben das Haus bei freiem Eintritt besucht (- 8 %). Eine Kinder-Werkstatt sowie ein Familien-Rundgang wurden angeboten. 546 Gruppen wurden geführt (- 45 %), 970 Gruppen besichtigten das Haus ohne Führung (- 25 %). (Austria Guides, Isabelle Brandauer, Saskia Danae Nowag, Team Besucher-Kommunikation) Für die 4. Klasse Volksschule wurden Unterrichtsmaterialien für das Riesenrundgemälde, die von LehrerInnen im Museum und in der Schule ab 2014 eingesetzt werden können, erarbeitet (Projekt- team: Evelyn Rupprechter, Angelika Schafferer, Manfred Schwarz, Katharina Walter).

132 Referat für Besucher-Kommunikation

Wechselnde Ausstellungen

Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum „Georg Salner: multiple Identität“ (bis 20. Jänner) mit einer Kuratorenführung (Günther Dankl), einer Führung (Günther Dankl), einem „after work:Kunst in Kürze“ (Team Besucher-Kommunikation). „Waffen für die Götter“ (bis 31. März) mit einer Kuratorenführung (Wolfgang Sölder), sieben Sonn- tagsführungen, neun Führungen, vier Gruppen ohne Führung, zwei Spezialführungen zu den Themen „Waffenweihungen in Italien“ (Alessandro Naso) und „Eisenzeitliche Waffenweihungen“ (Markus Egg), zwanzig museumspädagogischen Aktionen für Schulklassen ab der 3. Schulstufe mit drei alters- spezifischen Angeboten „Es war einmal ein Schwert“, „Zeig mir deine Waffe und ich sage Dir, wer du bist“, „Wie transzendent ist eine Waffe?“, 28 Klassen mit LehrerInnen, einem Kinder-Geburtstag, sechs Kinderführungen „Was liegt denn da im Fluss“, zwei Kinder-Werkstätten „Waffen und Schmuck aus Speckstein“, einem Familien-Rundgang „Verbogen, vergraben, verbrannt“ und zwei „after work: Kunst in Kürze“ (Wolfgang Sölder, Team Besucher-Kommunikation). Im Rahmen der Veranstaltung „Geschenke an das Ferdinandeum“ wurden von Herbert Brandl fünf großformatige Werke (31. Jänner bis 3. März), von Nino Malfatti 50 Radierungen (7. März bis 28. April) geschenkt. Die Arbeiten beider Künstler wurden präsentiert und mit je zwei Sonntagsführungen (Nino Malfatti, Günther Dankl) umrahmt. Unter dem Titel „Bild und Lyrik im Dialog“ wurden Zeich- nungen und Radierungen von Rudi Wach gezeigt und der Gedichtband „Secretizie“ präsentiert (4. April bis 5. Mai), drei Sonntags-Kuratorenführungen rundeten das Programm ab (Günther Dankl, Rudi Wach). „Josef Schwaiger. Double Booked“ (21. Juni bis 15. September) mit zwei Sonntags-Kuratorenführun- gen (Günther Dankl, Josef Schwaiger). „Lois Weinberger“ (17. Mai bis 27. Oktober) mit drei Führungen durch den Künstler (Lois Weinberger, Franziska Weinberger), zwei Kuratorenführungen (Günther Dankl), sieben Sonntagsführungen, zwei Kinder-Werkstätten „Dein Garten zum Mitnehmen“, einem Familien-Rundgang „Die Invasion der Baumschwämme“, zwei „after work:Kunst in Kürze“, 25 museumspädagogischen Ak- tionen für Schulklassen ab der 5. Schulstu- fe mit zwei altersspezifischen Angeboten „Pflanzen, die Gesichter machen“ und „Randzonen der Wahrnehmung“ sowie dia­logische Führungen (Team der Besu- cher-Kommunikation). Der Vortrag „Kann Kunst moralisch sein? – Über das Verhält- nis von Kunst und Politik“ (Carla Schulz-Hoffmann) sowie dem Künstlerge- spräch (Lois Weinberger, Wolfgang Neu- ner, Günther Dankl) und dem Symposium zum Thema „Natur, Stadt, Raum“ in Zu- sammenarbeit mit dem kunstforum ferdin- andeum und der Tiroler Umweltsanwalt- Kinderwerkstatt „Dein Garten zum Mitnehmen“ im Rahmen schaft (Günther Dankl). der Ausstellung „Lois Weinberger“. Foto: TLM „Kurios & merkwürdig“ (ab 7. Juni) mit acht Kustodenführungen (Günther Dankl, Franz Gratl, Eleonore Gürtler, Claudia Mark, Wolfgang Meighörner, Roland Sila, Wolfgang Sölder, Claudia Sporer-Heis und Gerhard Tarmann), fünf Führungen (Gerhard Tarmann, Team Besu- cher-Kommunikation) und drei „after work:Kunst in Kürze“ (Team Besucher-Kommunikation).

133 Referat für Besucher-Kommunikation

„Christoph Raitmayr“ (ab. 25. Oktober) mit drei Sonntags-Kuratorenführungen (Günther Dankl) und zwei „after work:Kunst in Kürze“ (Team Besucher-Kommunikation). „arttirol. Kunstankäufe des Landes Tirol 2010 bis 2013“ (ab 6. Dezember) mit einer Kuratorenführung (Günther Dankl).

Museum im Zeughaus „Musik aus der Dose. Die Sammlung Louis Holzer“ (bis 27. Jänner) mit einer Kuratorenführung, drei Führungen, sieben museumspädagogischen Aktionen für die 2. und 6. Schulstufe und zwei Klassen mit LehrerInnen (Claudia Sporer-Heis, Team Besucher-Kommunikation).

„Tyrol goes Austria. 650 Jahre Tirol bei Österreich“ (19. April bis 5. Oktober) mit fünf Kuratorenfüh- rungen (Claudia Sporer-Heis), 14 Sonntagsführungen, 13 Führungen, einer Gruppe ohne Führung, einer Präsentation der Sonderbriefmarke „650 Jahre Tirol bei Österreich“, dem Vortrag „Tirol – eine europäische Modellregion“ (Franz Fischler), einer Lesung mit musikalischer Begleitung „Er-lesene Blicke auf Tirol“ (Elmar Drexel und Hanno Winder), einer Veranstaltung für LehrerInnen zum Thema „Mit iPad und interaktivem Guide durch die Ausstellung“ (Team Besucher-Kommunikation). In Zusammenarbeit mit der Kuratorin der Ausstellung wurde der Inhalt des Fluxguide, eines neuen Multimediaguide mit Kommentarfunktion, für BenutzerInnen entwickelt. Im Rahmen eines Schulpro- jektes (BRG in der Au) entstanden dafür Videointerviews und Grafiken (Timeline) von SchülerInnen.

Die EntwicklerInnen des Fluxguide, eines neuen Multi- Medien-Werkstatt „Dreh eine Filmreportage“ im Zeug- mediaguides. haus. Beide Fotos : TLM

Fragestellungen und pädagogische Impulse für die vertiefende Objektbetrachtung und Anregungen zum Diskurs wurden von der Besucher-Kommunikation erstellt (Gabriele Ultsch, Katharina Walter). Es wurden 43 museumspädagogische Aktionen für Schulklassen ab der vierten Schulstufe mit zwei altersspezifischen Angeboten „Eine Botschaft für Margarete“ und „Tirol im Fokus Österreichs“ durch- geführt. Für SchülerInnen ab der achten Schulstufe bestand auch die Möglichkeit, mit dem Mediengui- de die Ausstellung zu erkunden. Weiters fanden eine Medien-Werkstatt „Dreh eine Filmreportage“ im Zeughaus für Kinder und Jugendliche in Kooperation mit dem Medienzentrum des Landes Tirol und dem Ferienzug der Stadt Innsbruck und ein Familien-Rundgang (Team Besucher-Kommunikation) statt.

Anlässlich des Jubiläums „40 Jahre Museum im Zeughaus“ wurde ein generationenübergreifendes Festprogramm konzipiert mit Workshops und Spielen, einem Museumsquiz, Kurzführungen durchs

134 Referat für Besucher-Kommunikation

Haus, durch die aktuelle Ausstellung und den Stadtteil Dreiheiligen, Livemusik mit „The Gang“ und einem Erzählkaffee, in dem AnrainerInnen ihre Erinnerung an die letzten 40 Jahre rund ums Zeug- haus mit dem Publikum teilten (Claudia Sporer-Heis, Mitarbeitende Zeughaus, Team Besucher-Kom- munikation).

„Paradiesvögel“ (ab 22. November) mit einer Kuratorenführung (Peter Morass), zwei Sonntagsführun- gen, vier Führungen, einer Gruppe ohne Führung, zwei Kinderführungen „Vogelkonzert“, einer Kin- der-Werkstatt „Bei dir piept’s wohl?“, dem Vortrag „Paradiesvögel: Vom mystischen Himmelswesen zum Rätsel der Evolution“ (Michael Apel), fünf museumspädagogischen Aktionen für Kindergärten und Schulklassen der ersten bis neunten Schulstufe und drei altersspezifischen Angeboten „Takatuka- land“, „Auf ins Paradies“, „Mit fremden Federn“ (Peter Morass, Team Besucher-Kommunikation). Im Rahmen dieser Ausstellung kam es zu einer sehr gelungenen Kooperation mit der Höhreren Lehr- anstalt für Mode in Innsbruck. Mehrere Klassen arbeiteten zum Thema „Paradiesvögel“ und präsen- tierten in einem eigenen Bereich entworfene Kleider und grafische Arbeiten. Ein Segelschiff im Innen- hof des Zeughauses sollte das Publikum auf die Reise zu paradiesischen Inseln einstimmen. Der Bauch des Schiffes bot Platz für 15 SchülerInnen im Rahmen der museumspädagogischen Aktionen, sowie für den Start der Familien-Rundgänge und Kinder-Führungen (Werkstatt, Peter Morass, Team Besucher-Kommunikation).

Tiroler Volkskunstmuseum „Friede auf Erden“ (bis 2. Februar) mit vier Führungen „Kirchenkrippen in Innsbruck“ (Helmut Oeh- ler), zwei Sonntagsführungen und sieben Führungen (Team der Besucher-Kommunikation). „Kommt und schaut“, das Programm zur Krippenausstellung mit zwei Sonntagsführungen „Miniatu- ren des Evangeliums“, einer Führung, einer Kinder-Werkstatt „Weihnachtsengel aus Filz“, einem Fa- milien-Rundgang „Jesuskindl, Ochs und Esel“ und 18 museumspädagogischen Aktionen (+ 80 %) (Team Besucher-Kommunikation).

„Dreck“ (24. Mai bis 3. November) mit zwei Kuratorenführungen (Herlinde Menardi, Karl C. Berger), acht Sonntagsführungen, acht Führungen, einem Familien-Rundgang „Schmutzspatz und Dreckfink“, drei Kinderführungen „Mäuse, Läuse & Co“, vier Kinder-Werkstätten „Duftende Seife für eure Hän- de“ (eine in Kooperation mit dem Ferienzug der Stadt Innsbruck), die während der Sommerzeit beson- ders bei den Horten der Stadt Innsbruck beworben wurden, einer Fortbildung in Kooperation mit der Pädagogischen Hochschule Tirol, einer Gruppe ohne Führung, 46 museumspädagogischen Aktionen und zwei Klassen mit LehrerInnen (Team Besucher-Kommunikation) sowie den Vorträgen „Ungebe- tenes Getier“ (Christoph Gasser) und „Pfui Teufel! Spaß am Ekel“ (Timo Heimerdinger).

DAS TIROL PANORAMA mit Kaiserjägermuseum „Schwarz–weiß2. 1915–1918“ (26. April bis 3. November) mit zwei Kuratorenführungen (Josef Am- mann), drei Sonntagsführungen im Kaiserjägermuseum ausgehend von der Ausstellung (Team Besu- cher-Kommunikation).

Projekte und Kooperationen Für Gruppen der Lebenshilfe Tirol (Werkstatt Wilten) wurden zwei Veranstaltungen im Tiroler Volkskunstmuseum durchgeführt. Dafür wurde ein weiterer Ablauf zum Thema „Fasnacht“ entwi- ckelt (Ursula Purner, Gabriele Ultsch). Zum sechsten Mal fand die art didacta in Zusammenarbeit mit den Tiroler Landesmuseen statt: Unter dem Motto „Junge MalerInnen legen los! Eine Entdeckungsreise im Museum, zur art didacta und re- tour“ bot das Atelier des Ferdinandeums einer Kinder/Jugendklasse Platz zur künstlerischen Erfah- rung (Andrea Baumann, Dorothea Bouvier-Freund).

135 Referat für Besucher-Kommunikation

Am 8. September war die Besucher-Kommunikation an der Veranstaltung Ö1-Kulturpicknick am Rennweg beteiligt. Parallel zur Sonderausstellung „Lois Weinberger“ im Ferdinandeum wurde „Die grüne Passage“, eine begehbare Box mit Sinnesparcours, von Kindern und Erwachsenen begangen und deren Wände mit Objekten aus Naturmaterialien gestaltet (Andrea Baumann, Ursula Purner, Angelika Schafferer, Gabriele Ultsch). In Kooperation mit den Bundesgärten wurden von Mitarbeitern des Hof- gartens Innsbruck (Herbert Bacher, Erich Hasibar) die Pflanzen für diese Aktion gesammelt und zur Verfügung gestellt.

Am 5. Oktober wurde in Kooperation mit dem ORF die „Lange Nacht der Museen“ durchgeführt. Der Schwerpunkt lag dabei auf den aktuellen Ausstellungen der einzelnen Häuser. Das Ferdinandeum lud in die Ausstellungen „Lois Weinberger“ sowie „Kurios und merkwürdig“ (Wolfgang Meighörner, Günther Dankl) und zu einer Kunstaktion für alle unter dem Titel „Gezähmter Wildwuchs“ auf dem Vorplatz (Team Besucher-Kommunikation). Die Restauratorinnen gaben Aus- kunft über mittelalterliche Maltechniken (Laura Resenberg, Meike Jockusch). Die Blitzlichter führten in die wechselnden und die permanente Ausstellung (Claudia Mark, Andreas Holzmann, Günther Dankl, Team Besucher-Kommunikation). In der Videolounge setzte sich vor allem junges Publikum mit den Arbeiten Heimo Zobernigs auseinander. „Musik rund um Mitternacht“ mit dem Gambenconsorts der Musikschule Innsbruck und eine Führung zum Thema „Die Gambe – vielsaitige Schwester der Geige“ (Eva Fürtinger, Franz Gratl) rundeten das Programm ab.

Im Zeughaus stand alles im Zeichen der Ausstellung „Tyrol goes Austria“ mit der Kinder-Werkstatt „Mal dir deine Fahne“, den Spielen zur Zeit Margarete Maultaschs wie Ringelstechen, Bauernkegeln, Sackhüpfen, der Schreib-Werkstatt für Kinder und Erwachsene „Schreiben wie im Mittelal- ter“ (Eva-Maria Kunzenmann), den Sagen „Von Zwergenköniginnen und wilden Reiterinnen“ (Barbara Beinsteiner), der Auskunft der Res- tauratoren „Konservieren oder restaurieren?“ (Borislav Tzikalov), der Lesung mit Musik „Er-lesene Blicke auf Tirol“ (Elmar Drexel, Hanno Winder), den Blitzlichtern in der Schau- sammlung (Maria Moser, Claudia Sporer-Heis, Team Besucher-Kommunikation) und Führun- gen durch die Ausstellung „Tyrol goes Austria“ (Team Besucher-Kommunikation). Zur Abrun- dung gab es mittelalterlichen Folk von „Galna Humlor“.

Das Tiroler Volkskunstmuseum lockte in die aktuelle Ausstellung „Dreck“ mit Führungen (Karl C. Berger, Herlinde Menardi), einer Kin- der-Werkstatt zum Thema „Duftende Seife“, Stationen zum Erproben von „Puder und Perü- cke“ und Kinder-Führungen „Mäuse, Läuse & Co“ (Team Besucher-Kommunikation) sowie Blitzlichtern in die Schausammlungen (Karl C. Berger, Herlinde Menardi). Die Musik im Kinder-Führungen „Coole Typen“ in der Hofkirche. Kreuzgang erklang durch die „Kärntner Sänger Foto: TLM Innsbruck“.

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Die Hofkirche bot „Franziskanermusik“ (Studierende des Lehrgangs „Alte Musik“ am Mozarteum, die Kinder-Führung „Coole Typen“ und Blitzlichter zu den Reliefs am Hochgrab Kaiser Maximilian I. (Team Besucher-Kommunikation). Die halbszenische Aufführung „Abendspaziergang“ von Arthur Schnitzler, dessen Text sich auf die Hofkirche bezieht (Daniela Bjelobradic, Philipp Rudig, Regie: Maria Wassermann) rundete das Pro- gramm ab.

Im TIROL PANORAMA standen das „Fotoshooting wie vor 150 Jahren“ für Kinder, das Schätzspiel „Über den Daumen gepeilt“ für Familien, regelmäßige Einführungen ins Riesenrundgemälde, Blitz- lichter in den Bereich „Schauplatz Tirol“ (Claudia Mark, Saskia Danae Nowag, Team Besucher-Kom- munikation, Walter Ungerank), überraschende Szenen im Riesenrundgemälde unter dem Motto „Das Riesenrundgemälde wird lebendig“ (Impropheten) und als Musik „Jazz im TIROL PANORAMA“ (Stephan Costa Trio) auf dem Programm. (Saskia Danae Nowag, Team Besucher-Kommunikation). Das Restaurant bot „Tiroler Schmankerln“. In allen Häusern wurde das Team Besucher-Kommunikation durch AssistentInnen verstärkt.

Der „Tag der Offenen Tür“ am 26. Oktober hatte ein vielfältiges Programm für Kinder und Erwach- sene zu bieten. Ein Schwerpunkt lag auf den Ausstellungen „Lois Weinberger“ und „Kurios und merk- würdig“ mit Kurz- und Kinder-Führungen. Das Offene Atelier konnte unter dem Motto „Schau zu oder mal mit“ kennen gelernt werden, die Bibliothek bat zu Führungen. Ein Vortrag mit Musikbeispie- len unter dem Titel „Anfängerunterricht und Hammerklavier“ sowie der „Musikalische Spaziergang“, ein Kooperationsprojekt mit dem Tirol Symphonieorchester Innsbruck rundeten das Programm ab (Christoph Ampferer, Claudia Mark, Sascha Rathey, Roland Sila, Claudia Sporer-Heis, Gerhard Tar- mann, Team Besucher-Kommunikation).

Im Museum im Zeughaus wurde das Publikum von hausexternen und -internen Fachleuten zum Zuhö- ren, Mitmachen und Rätseln eingeladen: „Spiel dich durchs Museum“ führte zu zehn Stationen in den Schausammlungen, weiters gab es Führungen durchs Haus, sowie Würstel und Getränke im Innenhof (Alexander Fohs, Heike Jockusch, Martin Lugger, Maria Moser, Meinhard Neuner, Laura Resenberg, Claudia Sporer-Heis, Team Besucher-Kommunikation).

Im Tiroler Volkskunstmuseum gab es Kinder- und Kurzführungen durch die Ausstellung „Dreck“ und weitere Kurzführungen durch die Schausammlung. In Zusammenarbeit mit dem Caritas Integrations- haus flochten Mercy Omoruyi und Kadiatou Sakho dem Publikum kunstvolle Frisuren, Eric Bayano- naken flocht einen Stuhl. Ziel war es, einen interkulturellen Vergleich heimischen und afrikanischen Handwerks herzustellen (Team Besucher-Kommunikation).

Die Hofkirche bot Kurzführungen für Erwachsene zum Kenotaph, die Kinder-Führung „Coole Ty- pen“ und „Franziskanermusik für die Hofkirche“ mit Studierenden des Lehrgangs „Alte Musik“ am Mozarteum Innsbruck (Team Besucher-Kommunikation).

DAS TIROL PANORAMA mit Kaiserjägermuseum lud zu partizipativen Kurzführungen in den Schauplatz Tirol mit dem Motto „Ihre Geschichte ist gefragt!“, regelmäßige Einführungen in das Rie- senrundgemälde, eine Führung zum Thema „Von Kaiserschützen und Kaiserjägern – was Sie schon immer wissen wollten“ sowie ein Such- und Gewinnspiel für die ganze Familie (Saskia Danae Nowag, Team Besucher-Kommunikation). Das Team Besucher-Kommunikation wurde durch AssistentInnen verstärkt.

Zum elften Mal fand am Nachmittag des 24. Dezember der Familien-Nachmittag „Rundum Weih- nacht“ in Kooperation mit dem ORF Tirol und der Aktion „Licht ins Dunkel“ statt. Die diesjährige

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Alle warten gespannt mit Elsa, der Weihnachtsfee, auf das Christkind. Foto: TLM

Veranstaltung war stark an die Ausstellung „Paradiesvögel“ gebunden: Die Weihnachtsfee Elsa war auf der „Suche nach dem Paradies“ (Konzept und Buch Theaterverein „szenario“, Regie: Wolfgang Klingler, SchauspielerInnen: Katharina Hölbling, Helga Jud, Claudia Kasebacher und Wolfgang Klingler). Parallel dazu waren die Kinder und ihre BegleiterInnen in drei Werkstätten kreativ: „Aben- teuer Paradies“, „Christbaum Paradiesvögel“ und „Origami Paradiesvögel“. Die Esel Annabell und Adonis konnten gestreichelt, gestriegelt und geführt werden. Eine Feuerstelle fürs Apfelbraten und Kekse, Kinderpunsch und Glühwein brachten Wärme in den Innenhof. Stefan Krimbacher spielte auf dem Akkordeon auf (Claudia Sporer-Heis, Mitarbeitende Zeughaus, Team Besucher-Kommunikation und AssistentInnen).

2013 nahmen 267 Personen (+ 25 %) das Recht auf Kunst und Kultur wahr, das ihnen durch die Initia- tive KULTURPASS TIROL den kostenlosen Besuch von Veranstaltungen in den Tiroler Landes- museen ermöglicht.

„Erlebnis Museum für Kindergärten“, eine neue Drucksorte in Kooperation mit der Öffentlichkeits- arbeit wurde für die verstärkte Bewerbung des Angebotes in den Schausammlungen entwickelt.

Der Museumskoffer „Zeitreise Tirol. Archäologie in Tirol von der Steinzeit bis ins Frühmittelal- ter“ für die Zielgruppe der 8 bis 12-Jährigen wurde zwölfmal ausgeliehen, den Schwerpunkt bildeten die Volksschulen mit 75%.

MitarbeiterInnen unter der Leitung von Angelika Schafferer: Andrea Baumann, Sonja Fabian, Christine Gamper, Christina Konle, Silvia Köck-Biasiori, Heidi Kurz, Ursula Purner, Evelyn Rupprechter, Manfred Schwarz, Gabriele Ultsch, Katharina Walter. Charlotte Simon schied Anfang des Jahres auf eigenen Wunsch aus. Anmeldungen, Terminkoordination und Statistik: Petra Kugler.

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Referat für Öffentlichkeitsarbeit und Marketing Abteilungsleiterin Mag.a Sigrid Wilhelm

Tätigkeitsbereiche Die Tätigkeitsbereiche des Referats umfassen die Betreuung der Öffentlichkeitsarbeit, der Pressearbeit und des Marketings sowie den Bereich interne/externe Veranstaltungen. In der Abteilung erfolgt die strategische Planung und operative Umsetzung aller Kommunikations- und Marketingmaßnahmen mit zielgruppenadäquaten Kommunikationsformen. Dazu zählen u. a. die Erstellung von Drucksorten und Werbeträgern, die Betreuung von JournalistInnen, Web 2.0-Kommunikation, die Kontrolle und Weiterentwicklung des Corporate Designs sowie des Internetauftritts, Medien- und Betriebskoopera- tionen, die Mediaplanung, Außenwerbung, Werbung in digitalen Medien, die Fotodokumentation so- wie die Entwicklung von Merchandising-Produkten.

Gruppenreisen und Incoming-Tourismus Für Gruppenreisen sind DAS TIROL PANORAMA mit Kaiserjägermuseum sowie die Hofkirche, bestenfalls in Verbindung mit dem Tiroler Volkskunstmuseum, von Relevanz. Zur Optimierung der Bewerbung in diesem Bereich wurde eine Drucksorte mit dem Titel „Tirols Kulturschätze für Grup- penreisen“ aufgelegt. In kompakter Form informiert sie Busreiseveranstalter über Anreise, Parkplätze, Preise, Buchungsmöglichkeit und die Vorzüge der Häuser für einen Besuch in der Gruppe.

In Kooperation mit dem Tourismusverband Innsbruck und dem Fachmagazin EuroBus wurde DAS TIROL PANORAMA mit Kaiserjägermuseum im Rahmen einer Leserreise (24.–26. Oktober 2013) beworben. Auch in weiteren einschlägigen Fachmagazinen wie Bus Mail, BusZiele, Om- nibusRevue, Bus & Hotel Report international und dem Handbuch für Schweizer Busunter- nehmer sowie bei der RDA in Köln, der bedeu- tendsten Fachmesse für die internationale Bus- und Gruppentouristik, wurde auf das Museum am Bergisel aufmerksam gemacht. Diese Maß- nahmen erfolgten teilweise in Kooperation mit Bus Tirol und dem Tourismusverband Inns- bruck. Mit Inseraten und PR-Artikeln wurde DAS TIROL PANORAMA mit Kaiserjäger- museum in allen wichtigen Gästemagazinen in der Region, in bundesweiten Reisebeilagen, in ausgewählten Magazinen sowie einschlägigen Onlineportalen beworben.

Am 27. Februar 2013 wurde durch die Abtei- lung im TIROL PANORAMA mit Kaiserjäger- museum ein Treffen für Hoteliers und Rezepti- onistInnen arrangiert. Ziel dieser Veranstal- tung war es, den Fachkräften, die in direktem Kontakt mit den Touristen stehen, das Museum anschaulich näher zu bringen und die Zusam- menarbeit zu intensivieren. Schiliftwerbung im Zillertal. Foto: TLM

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Um die SchitouristInnen besser zu erreichen, wurde in der Wintersaison 2013/14 im Zillertal DAS TIROL PANORAMA mit Kaiserjägermuseum auf einem stark frequentierten Sessellift (Hochzillertal Kaltenbach, Neuhütten) beworben. Auf den Bügeln des Lifts wurde zweisprachig (Dt., Engl.) die Fra- ge gestellt: „Was bedeutet das Wort Schi?“. Mittels Scannen des beigefügten QR-Codes gelangten In- teressierte zur Antwort und weiteren Informationen rund um das Thema Schnee und Schi aus musea- ler Sicht.

Das bisherige Leporello zum TIROL PANORAMA mit Kaiserjägermuseum, das in Deutsch, Eng- lisch, Italienisch, Französisch und Spanisch mutiert war, wurde durch eine Drucksorte, die alle fünf Sprachen vereint, ersetzt. Eine bessere Streuung in Hotels und tourismusrelevanten Stellen ist dadurch gewährleistet.

Kinderquiz im Tiroler Volkskunstmuseum Eine besonders ansprechende Werbemaßnah- me wurde im Tiroler Volkskunstmuseum ge- troffen: Lebensgroße Figurenaufsteller mit Kinderkonturen animieren ab dem Eingangs- bereich die jungen BesucherInnen zum Mitma- chen beim Kinderquiz, welches das Museum seit 2011 auf dem PDA als interaktives Spiel anbietet. Fußspuren und Figurenaufsteller lei- ten die Ratefüchse durch die Studiensamm- lung. Am Ende erwartet die TeilnehmerInnen ein kleines Überraschungsgeschenk. In Print- und Onlinemedien konnten Hinweise auf die- ses kostenlose Angebot für Kinder platziert werden. Durch die Maßnahme konnte die Nut- zung des Kinderquiz im Vergleich zum Vorjahr Aufsteller für das Kinderquiz im Volkskunstmuseum. um 60 Prozent gesteigert werden. Foto: TLM

Sonderausstellungen In der Hochsaison (Sommer 2013) wurden die Sonderausstellungen „Lois Weinberger“, „Tyrol goes Austria“ und „Dreck“ marketingmäßig hervorgehoben und gleichzeitig die drei Häuser Ferdinande- um, Zeughaus und Volkskunstmuseum beworben. Wie im Jahr davor wurden im Juni im innerstädti- schen Bereich sowie an den stark befahrenen Einfahrtsstraßen nach Innsbruck im Osten und Westen 40 mobile Dreiecksplakatständer zur Bewerbung dieser drei Ausstellungen aufgestellt. Außerdem wurden die Ausstellungen mit 8-Bogenplakaten und Citylightplakaten beworben. Bei „Tyrol goes Aus- tria“ kamen zusätzlich 16-Bogenplakate zum Einsatz.

Für eine breite Resonanz sorgte der Besuch des „Hr. Reindl“ von „Tirol heute“ (ORF) bei der Ausstel- lung „Dreck“ im Tiroler Volkskunstmuseum. Inspiriert vom Thema und den Exponaten philosophier- te der „Fernsehstar“ über die schmutzigen Seiten des Lebens, brachte Fauxpas der Politik aufs Tapet und schlug einen Bogen zur „Langen Nacht der Museen“.

Für die Ausstellung „Paradiesvögel“ wurde auf den Christkindlmärkten der Innsbrucker Innenstadt eine Promotionaktion durchgeführt. Sechs PromotorInnen, ausgestattet mit Kopfschmuck und Ge- sichtsmasken im Paradiesvogel-Look, verteilten 500 kg Äpfel, die mit einem Hinweis auf die Sonder- ausstellung im Zeughaus versehen waren. Die Schau „Paradiesvögel“ wurde außerdem mit einer Heckflächenbeklebung auf einem IVB-Bus beworben.

140 Referat für Öffentlichkeitsarbeit und Marketing

Überregional wurde die Ausstellung von Lois Weinberger betont, u. a. in Kooperation mit derstandard.at. Auf die Pendler zielte eine Pla- kataktion in den ÖBB-Talentezügen zur Aus- stellung „Kurios und merkwürdig“ ab. Jüngeres Publikum wollte man mit der Freecard zur Ausstellung „Christoph Raitmayr. I see you from my window“ erreichen, die vor allem in Kneipen und Bars ausgelegt wird. Stärker als im Vorjahr wurden Advertorials auf tt.com ge- schaltet. Auf merkur-online.de gab es eine Werbeschiene zum Thema Weihnachten.

Programmhöhepunkte Für das Fest anlässlich des 40. Geburtstags des Museum im Zeughaus (26. Mai 2013) konnte Radio U1 Tirol als Medienpartner gewonnen

Busbeklebung „Paradiesvögel“. Foto: TLM werden. Um die Anwohner rund um das Zeug- haus auf das Fest aufmerksam zu machen, wur- de eine Postwurfsendung an alle Haushalte des Stadtteils Saggen-Dreiheiligen durchgeführt. Mit 2.392 BesucherInnen konnte das Fest als voller Er- folg verbucht werden. Die mediale Betreuung und Bewerbung erfolgte durch das Referat. Fixe Events des Jahresprogramms waren die „Lange Nacht der Museen“ am 5. Oktober 2013, die wer- betechnisch an die Sonderausstellung „Tyrol goes Austria“ anknüpfte, der „Tag der offenen Tür“ am Nationalfeiertag sowie „Rundum Weihnacht“ am 24. Dezember im Zeughaus. Diese Veranstaltungen wurden vom Referat für Öffentlichkeitsarbeit und Marketing mitkonzipiert, beworben und medial betreut. Wie schon in den Jahren davor wurden auch für die Programmpunkte und Formate der Bib- liothek, des musikmuseum und der Besucher-Kommunikation adäquate Werbemaßnahmen getroffen.

Neue Shopprodukte Neben dem sehr beliebten Stockschirm „Riesenrundgemälde“ zählen die Panoramapostkarte zum Riesenrundgemälde sowie die Postkarten der im Herbst 2012 eingeführte Sonderedition „Post Art Tirol“ zu den Verkaufsschlagern. Neben einer Stofftasche, die im Rahmen der Ausstellung „Paradies- vögel“ entwickelt wurde, gibt es seit diesem Jahr für Gutscheine und Kombitickets eine elegante Gut- scheinhülle. Die Produktpalette im TIROL PANORAMA mit Kaiserjägermuseum wurde durch Kühl- schrankmagneten in Form zweier Figuren aus dem Riesenrundgemälde und einem Pin zum Anstecken mit dem Konterfei von Andreas Hofer erweitert.

Elegante Gutscheinhülle. Foto: TLM Kühlschrankmagneten. Foto: TLM

141 Referat für Öffentlichkeitsarbeit und Marketing

Kooperationen Kooperationen spielen eine wichtige Rolle in der Strategie des Referats für Öffentlichkeitsarbeit und Marketing. Ein neuer Partner sind die Austrian Airlines mit ihrem Magazin Skylines. Inhaber einer Bordingcard nach Innsbruck können die Tiroler Landesmuseen zum ermäßigten Eintritt besuchen. Als einziges Museum in Westösterreich haben die ÖBB die Tiroler Landesmuseen in ihr neu aufgelegtes „ÖBB Kombiticket Kulturgenuss“ aufgenommen.

Erstmalig in diesem Jahr wurde mit Life Radio Tirol die Aktion „Tirols unglaubliche Geschichte“ durchgeführt. Im April wurden zwei Wochen lang Beträge zu zehn „unglaublichen Geschichten“, die sich auf den Sammlungsbestand der Tiroler Landesmuseen beziehen, gesendet. Bestandteil der unter- haltsamen Serie, für deren Inhalt Moderator Sebastian Possert verantwortlich zeichnete, war ein Ge- winnspiel in der Life Radio Morgensendung. InterviewpartnerInnen waren die KustodInnen und Kol- legInnen der Besucher-Kommunikation der TLM. Durch den hohen Anteil an jüngeren HörerInnen bei Life Radio konnten neue MuseumsbesucherInnen angesprochen werden.

Auf Radio U1 Tirol waren die Tiroler Lan- desmuseen mit dem neu ins Leben gerufenen Format „Hasch des gsechn? Hasch des gwusst?“ das ganze Jahr hindurch konstant präsent. Moderatorin Lilly Staudigl brachte den HörerInnen in 50 Sendungen Wissens- wertes über herausragende Objekte aus den Museen näher. Eingespielt wurden O-Töne von MitarbeiterInnen der TLM. Zum Auf- takt der Serie war Direktor Meighörner zu Gast im Studio von Radio U1 Tirol. Die Ra- dio U1 Ferientour machte im Sommer halt Radio U1 Tirol zu Gast im Volkskunstmuseum bei der im Tiroler Volkskunstmuseum. Ferientour 2013. Foto: TLM 2013 veranstaltete Radio Österreich 1 zum ersten Mal sein traditionelles „KulturPicknick“ in Westösterreich. Einige Programmpunkte des Gro- ßevents fanden in der Hofkirche statt. Die Mitmach-Aktion „Die grüne Passage“ der Tiroler Landes- museen auf dem Vorplatz des Tiroler Landestheaters fand großen Anklang. Das Referat betreute die Kooperation.

Eine neue Zusammenarbeit gibt es mit der Studentenvertretung Kunstgeschichte der Universität Inns- bruck. In regelmäßigen Abständen erhalten Interessierte anlässlich der Sonderausstellungen Spezial- führungen im Ferdinandeum, in der sie sich mit KustodInnen, KuratorInnen und RestauratorInnen austauschen können.

Bestehende erfolgreiche Kooperationen wurden 2013 fortgesetzt bzw. ausgebaut. Im Rahmen der Part- nerschaft mit der Tiroler Versicherung gab es im April die Gutschein-Aktion „1+1 gratis in die Tiroler Landesmuseen“. Die Tiroler Landesmuseen konnten ein Schaufenster der Tiroler Versicherung in der Wilhelm-Greil-Straße gestalten und so verstärkt auf die Aktion hinweisen. In Zusammenarbeit mit SPAR konnte die bislang umfangreichste Familien-Aktion umgesetzt werden. 200.000 Gutscheine, mit denen alle fünf Häuser der Tiroler Landesmuseen um nur 2 Euro besichtigt werden konnten, wur- den verschenkt. Bestandteil der Aktion war ein Gewinnspiel, bei dem SPAR einen Warengutschein im Wert von 1.000 Euro zur Verfügung stellte. Verlängert wurden auch die Kooperationen mit dem Tiro- ler Familien-Pass, dem Leokino und Cinematograph, der IVB, Radio Freirad, dem Ö1-Club und dem „Innsbrucker Sommer“.

142 Referat für Öffentlichkeitsarbeit und Marketing

Weitere hervorzuhebende Maßnahmen Im Bereich Social-Media- Marketing wurde neben der bereits vorhandenen Kommu- nikationsschiene auf Face- book ein Youtube-Channel eingerichtet. Durch das regel- mäßige Hochladen von unter- haltsamen, kurzen Filmen zu Sonderausstellungen und den einzelnen Häusern gelingt es, SPAR verteilte 200.000 Gutscheine für eine Ermäßigung in die Tiroler Lan- mit Kunst- und Kulturinteres- desmuseen. Foto: SPAR sierten weltweit in Verbindung zu treten und die Online-Com- munity rund um die Tiroler Landesmuseen weiter auszu- bauen. Mit der Medizinischen Universität Innsbruck und dem Leokino konnten ge- meinsame Facebook-Aktio- nen durchgeführt werden.

Anfang April kam es zu Reno- vierungsarbeiten an der Balus- trade des Ferdinandeum. Um klar ersichtlich zu machen, dass der Besuch des Museums ungehindert möglich ist, wur- de vom Referat ein Transpa- rent mit dem Schriftzug „HEREINSPAZIERT Wir freuen uns auf Ihren Besuch“ Angelika Heiserer gewann bei der Aktion mit SPAR einen Warengutschein angebracht (s. a. S. 14). im Wert von 1.000 Euro. Foto: TLM

Insgesamt hat das Referat 45 Presseaussendungen getätigt. Über 1.000 Presseclippings wurden erfasst, das ist eine Steigerung von 66 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. 92 Prozent entfallen dabei auf nati- onale Medien. Weitaus den größten Anteil machen die Printmedien aus. Auf die elektronischen Medi- en (HF, TV, Online) entfallen 18 Prozent. Bei den Sonderausstellungen sind „Lois Weinberger“, „Tyrol goes Austria“ und „Dreck“ Spitzenreiter hinsichtlich der dokumentierten Artikel. Von den Häusern wird DAS TIROL PANORAMA mit Kaiserjägermuseum nach wie vor am häufigsten in den Medien genannt.

Auszeichnungen Die Sonderausstellung „Waffen für die Götter“, deren Gestaltungskonzept in Zusammenarbeit mit dem Stuttgarter büro münzing – designer+architekten bda entwickelt und umgesetzt wurde, wurde mit dem „Red Dot Award: Communication Design 2013“ in der Kategorie „Event Design“ und dem „Fo- cus Open 2013“, dem Internationalen Designpreis Baden-Württemberg, ausgezeichnet.

143 Werkstätten

Werkstätten Abteilungsleiter Johannes Würzl

Die Aufgabenbereiche der Werkstätten sind in mehrere Aufgabengebiete unterteilt. Zu den wichtigsten Bereichen zählte auch dieses Jahr der Auf- und Abbau von sämtlichen Ausstellungen (s. S. 150–155). Einige Beispiele wären „Lois Weinberger“ sowie „arttirol: Kunstankäufe des Landes Tirol 2010 bis 2013“ im Ferdinandeum, „Dreck“ im Tiroler Volkskunstmuseum oder „Paradiesvögel“ im Museum im Zeughaus. Hierfür wurden vom Werkstättenteam aber nicht nur Vitrinen gebaut, Wände und Böden neu gestaltet, die Elektroinstallationen verlegt und die Objekte montiert. Auch durchaus komplizierte Konstruktionen wie zum Beispiel eine ca. 40 Meter lange Feder aus einer Rohrkonstruktion, die von der Decke hängend durch zwei Räume „schwebte“ oder ein 15 Meter langes Schiff aus Holz, das im Innenhof des Zeughauses aufgebaut wurde, wurden in der hauseigenen Werkstatt hergestellt. Zeitgleich wurden aber auch die Büros der Besucher-Kommunikation saniert und mit neuen Büromö- beln ausgestattet, die Räumlichkeiten der Direktion ausgemalt sowie im Tiroler Volkskunstmuseum die Bibliothek vergrößert. Und nicht nur kleinere Veranstaltungen wie Buchpräsentationen, Musikveranstaltungen und Prozessi- onen wurden von den Werkstätten betreut, auch für die alljährlichen Veranstaltungen wie „Rund um Weihnacht“ und die „Lange Nacht der Museen“ oder auch für „40 Jahre Museum im Zeughaus“ wur- den von den Werkstättenmitarbeitern zahlreiche Sachen organisiert, aufgebaut und hergestellt. Dieses Jahr wurde in der Sommerzeit den Werkstätten zum ersten Mal ein Praktikant zugeteilt. Dieser bekam die Möglichkeit, in sämtliche Arbeitsbereiche hinein zu schnuppern und auch selbst einige Erfahrungen zu sammeln. Aber natürlich gehörten zu den Aufgaben der Werkstätten auch wieder viele alltägliche Arbeiten wie Transporte von Musikinstrumenten und Kunstgegenständen, Instandhaltungsarbeiten oder die Leih- gabenbetreuung. Das alles wurde durch den Einsatz des Werkstättenteams (im Bild unten von links) bestehend aus Bernhard Weber, Franz Zangerl, Marcus Steurer, Walter Kelmer, Werkstättenleiter Johannes Würzl, Martin Vögele sowie Oswald Gleirscher (nicht im Bild) ermöglicht.

144 Werkstätten

Für die Ausstellung „Paradiesvögel“ im Zeughaus wurden ein begehbares 15 m langes Schiff sowie eine 40 m lange Feder aus einer Rohrkonstruktion vom Werkstättenteam angefertigt. Beide Fotos: Wolfgang Lackner

145 Hausverwaltung/Haustechnik

Hausverwaltung/Haustechnik Abteilungsleiter Hubert Haider

Der Aufgabenbereich der Hausverwaltung/Haustechnik gestaltete sich wiederum sehr umfangreich und war in den verschiedenen Bereichen und auf allen Häusern der Tiroler Landesmuseen-Betriebsge- sellschaft m.b.H. aufgeteilt. Dazu gehören die Instandhaltung von Gebäuden und technischen Anlagen, sowie Verbesserungen und Erweiterungen solcher Einrichtungen, die die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen täglich beschäftigen. Zum Team der Haustechnik mit Marko Öttl, Christian Martiner, Mathias Sillaber, Hanspeter Mages, Heinrich Jordan und Hubert Haider kam im März Alexander Scherz dazu, der halbtags beschäftigt wurde und vorwiegend in der EDV-Abteilung eingesetzt wird.

Ein sehr notwendiger und wichtiger Punkt war die Restaurierung der Balkonbalustrade über dem Haupteingang des Ferdinandeums. Die Restaurierung wurde im April wurde von der Firma Johannes Schlögl (Steinrestaurierung), der Firma Kratzer (Spenglerei) sowie der Firma Erlacher (Gerüstbau) durchgeführt. Im Vorfeld zu diesen Arbeiten musste aus versicherungs- technischen Gründen eine Video- und Alarmüberwachung für die historischen Gänge und Stiegen ins- talliert werden. Die hierfür notwen- digen Installationsarbeiten wurden von den Mitarbeitern der Haustech- nik erledigt.

Die Erweiterung der EDV-Anlagen war wiederum ein sehr arbeitsin- tensiver Aufwand, der vorwiegend in Eigenleistung erledigt wurde. In der Bibliothek/Dipauliana wurde die herkömmliche Beleuchtung Installation einer stimmungsvollen LED-Beleuchtung in der Biblio- durch eine LED-Beleuchtung ver- thek/Dipauliana. Foto: TLM bessert.

Im Innenhof vom Zeughaus wurde der schadhafte Verputz abgeschlagen und wieder neu aufgetragen. Durch die Installation von Tect-Sendern in den Ausstellungsräumen und durch die Erweiterung der Telefonanlage, konnten nun auch die Aufseher im Zeughaus mit Schnurlostelefonen ausgestattet werden.

Im Tiroler Volkskunstmuseum wurde die Technik in der Preshow/Weltkugel überarbeitet. Die Elekt- rik und Beleuchtung als auch die beweglichen Teile vom Kriegstross und Schiff mussten ersetzt wer- den. Auch die Medientechnik wurde einer Verbesserung unterzogen. Die Pflege der Grünanlagen und Sträucher gehört ebenfalls zu den Aufgaben der Hausverwaltung/Haustechnik. Im „DAS TIROL PANORAMA“ war es die Medientechnik, die häufig Schwierigkeiten verursachte. Zu hohe Temperaturen waren Schuld am Ausfall der Computer, die in den Vitrinen und Zwischenbö- den stationiert waren. All diese Geräte wurden in Zusammenarbeit mit dem Eigentümer in den ge- kühlten Technikräumen untergebracht.

146 Hausverwaltung/Haustechnik

Restaurierung der Balkonbalustrade über dem Haupteingang des Ferdinandeums im April. Foto: Johannes Schlögl

Befahrung der Fassade des Ferdinandeums im Oktober zur Erhebung des Sanierungs- bzw. Restaurierungsbedarfs. Foto: TLM

147 kunstforum ferdinandeum

kunstforum ferdinandeum Mag.a Renate Telser

Der Verein „kunstforum ferdinandeum. Förderkreis für zeitgenössische Kunst“ feierte 2013 sein drei- ßigjähriges Bestehen. Die Hauptinitiatorinnen des kunstforum ferdinandeum waren 1983 Bettina Rei- chert-Facilides sowie die Künstlerin Elde Schmidt-Steeg. In den 1960er- bzw. beginnenden 1970er-Jah- ren gab es in Innsbruck lediglich zwei Institutionen, die sich für die aktuelle zeitgenössische Kunst engagierten: Die Galerie im Taxispalais (Galerie des Landes Tirol), u .a. von Peter Weiermair mitbe- gründet, und in den 1970er- und 1980er-Jahren die Galerie Krinzinger, in der Arbeiten von nationalen und internationalen AvantgardekünstlerInnen zu sehen waren und in Vortragsreihen diskutiert wur- den. Ergänzend fanden, von Prof. Clemens August Andreae, Wirtschaftswissenschaftler an der Uni- versität Innsbruck initiiert, Gespräche mit KünstlerInnen in der Claudiana statt. Zu ihnen zählten Joseph Beuys und Christo sowie weitere VertreterInnen des internationalen Kunstbetriebes. Im Jahr 1983 kam als zusätzlicher Sammelpunkt aktueller Kunst das „kunstforum ferdinandeum“, das in enger Verbindung mit dem Landesmuseum Ferdinandeum stand, dazu. Ziel war es, das Interesse an zeitge- nössischer Kunst am Tiroler Landesmuseum zu fördern. Dazu wurden Vortragsreihen, Symposien, Bildergespräche, Ausstellungen usw. durchgeführt (siehe ferdinandea 26, S. 2).

Am 19. September feierte das „kunstforum ferdinandeum“ sein 30-jähriges Bestehen mit einem Vor- trag von Dr.in Schulz-Hoffmann (München): „Kann Kunst moralisch sein? Über das Verhältnis von Kunst und Politik“. Anlässlich der Ausstellung „Lois Weinberger“ wurde in Zusammenarbeit mit den TLM und der ­Tiroler Umweltanwaltschaft am 11. Oktober ein Symposium zu „Natur, Stadt, Raum“ abgehalten. Vortragende waren Dieter Burchhart (Wien), Ines Lindner (Berlin) und Vitus Weh (Wien). Die unkon- ventionelle Beschäftigung des Tiroler Künstlers Lois Weinberger mit dem Verhältnis zwischen Natur- und Zivilisationsraum, der Blick auf Randzonen und die Infragestellung von Hierarchien veranlasste die OrganisatorInnen und TeilnehmerInnen des Symposiums, sich kritisch mit der Arbeit des Künst- lers im Kontext zeitgenössischer Kunstpraktiken, Kunst im öffentlichen Raum und Naturverhältnisse in der Kunst auseinanderzusetzen.

Zum 31. Dezember wurde die Auflösung des Vereins „kunstforum ferdinandeum“ beschlossen. Sie erfolgte nicht zuletzt infolge der organisatorischen Veränderungen, aber auch aufgrund der teilweisen Neuausrichtung der Museumsaktivitäten, wodurch das „kunstforum ferdinandeum“ – gegründet aus der Notwendigkeit der Förderung zeitgenössischer Kunst im Tiroler Landesmuseum – immer mehr seine ursprüngliche Funktion verloren hatte. Gerade der Bereich „zeitgenössische Kunst“ wird von Kustos Dr. Günther Dankl und seinen MitarbeiterInnen abgedeckt. Das vorhandene Vereinsvermögen von € 1.110,60 und der Bestand an Druckgrafiken von Gustav Stimpfl, Rudi Wach und Eva Schlegel wurden dem Verein Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum zur Übernahme angeboten. Dieses Angebot wurde noch in Abstimmung mit Dr.in Inge Praxmarer, die am 6. April 2014 nach lan- ger Krankheit verstarb, in der Vorstands- und Aufsichtsratssitzung des Vereins Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum am 13. Jänner 2014 angenommen. Es wurde beschlossen, das erwähnte Vereinsvermö- gen zusammen mit einem allfälligen Verkaufserlös der Druckgrafiken einem Rücklagenkonto zuzu- führen und im Sinne des Vereinsziels des „kunstforums“ für den Ankauf von Werken zeitgenössischer Kunst zu verwenden. Ebenso wurde die Anregung von Konsul DI Andreas Trentini aufgenommen, die vom „kunstforum“ initiierten Previews und Spezialführungen zu den Ausstellungen im Ferdinandeum fortzuführen.

148 kunstforum ferdinandeum

Dem Verein „kunstforum ferdinandeum“ und seinen Mitgliedern gebührt für die geleistete hervorra- gende fachliche Arbeit der uneingeschränkte Dank und besondere Anerkennung.

Sollte von Seiten mehrerer Mitglieder des „kunstforums ferdinandeum“ zu einem späteren Zeitpunkt eine Wiederaufnahme der Tätigkeit des Vereins angedacht werden, so kann dies nach Absprache aus- drücklich geschehen.

Im September 2013 wurde das 30-jährige Bestehen des „kunstforums ferdinandeum. Förderkreis für zeitgenössi- sche Kunst“ gefeiert. Fotos: TLM

149 Ausstellungen

Ausstellungen Mag.a Renate Telser

Musik aus der Dose. Die Sammlung Louis Holzer Museum im Zeughaus, 4. Mai 2012 bis 27. Jänner 2013 Kuratorin: Claudia Sporer-Heis (siehe Jahresbericht 2012, S. 147, Jahresbericht 2013, S. 45)

Giftige Schmetterlinge Volkshochschule Innsbruck, 17. September 2012 bis 2. Februar 2013 Kurator: Gerhard Tarmann (siehe Jahresbericht 2013, S. 76)

Georg Salner: multiple identität Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum, 5. Oktober 2012 bis 20. Jänner 2013 Kurator: Günther Dankl (siehe Jahresbericht 2012, S. 149 f.)

Musikleben in Tirol in der NS-Zeit Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum, 23. November 2012 bis 13. Jänner 2013 Kurator: Franz Gratl (siehe Jahresbericht 2012, S. 150 f., Jahresbericht 2013, S. 82)

Waffen für die Götter. Krieger – Trophäen – Heiligtümer Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum, 7. Dezember 2012 bis 31. März 2013 Kurator: Wolfgang Sölder (siehe Jahresbericht 2012, S. 16–19, S. 151, Jahresbericht 2013, S. 20–23)

Herbert Brandl – Geschenke an das Ferdinandeum Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum, 31. Jänner bis 3. März 2013 Kurator: Günther Dankl

Innerhalb der österreichischen Gegenwartsmalerei nimmt Herbert Brandl eine prägende Position ein. Er gilt als einer der Hauptvertreter der österreichischen „Neuen Wilden“. Seine Bildinterpretationen reichen von pastosen Gemälden, die sich durch einen extremen Farbauftrag auszeichnen, bis hin zu schimmernden Licht- und Farbatmosphären. Fünf großforma- tige Werke aus einer Serie von über 300 Monotypien zum The- ma Berge und Landschaften hat Brandl dem Ferdinandeum zum Geschenk gemacht. Seine Monotypien entstehen aus im- pulsiven Strichen und Bündeln. In den Motiven findet Brandls Liebe zu und sein Respekt vor den Bergen ihren Ausdruck. Der Künstler bezeichnet die Monotypie, ein nicht wiederhol- barer Abdruck auf Papier, als „Malerei auf Umwegen“. Die Technik dieses Druckverfahrens ist ideal für die Umsetzung seiner künstlerischen Intention. „Zuerst male ich auf Plexi­ HERBERT BRANDL GESCHENKE AN DAS FERDINANDEUM glas, dann wische ich mit Fetzen und Pinseln die Farbe weg und hole das Licht wieder heraus. Alles, was als Licht er- 31.31. Jänner Jänner –– 3. 3. März März 2013 2013-01-24 TirolerTiroler Landesmuseum Ferdinandeum Ferdinandeum scheint, entsteht durch das Wegwischen von Farbe“, erklärt www.tiroler-landesmuseen.atwww.tiroler-landesmuseen.at Brandl seine Herangehensweise. Text: Referat für Öffentlichkeitsarbeit und Marketing

150 Ausstellungen

Nino Malfatti – Geschenke an das Ferdinandeum Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum 7. März bis 28. April 2013 Kurator: Günther Dankl

Der seit 1974 in Berlin lebende Tiroler Künstler Nino Mal- fatti hat von Beginn an parallel zu seinen Ölgemälden immer wieder Radierungen in kleinen Auflagen geschaffen. Sie ge- ben damit Zeugnis seines umfangreichen Schaffens, ange- fangen von der Auseinandersetzung mit Gegenständen des alltäglichen Lebens der 1970er Jahre bis hin zu den ab der Mitte der 1980er Jahre einsetzenden Bergbildern. Gerade in den letzten Jahren nützt der Künstler alle Möglichkeiten, die ihm dieses drucktechnische Verfahren bietet. Ähnlich wie in den ebenfalls parallel zur Malerei entstandenen Zeichnun- NINO MALFATTI gen interessiert ihn auch hier die neutrale und gleichmäßige GESCHENKE AN DAS FERDINANDEUM

Materialität der Druckplatte, auf der je nach Technik Werke 7. März – 28. April 2013 Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum entstehen, „in denen unterschiedliche Gegenstände ihr Spiel www.tiroler-landesmuseen.at treiben, Architekturelemente andeuten oder – in den letzten Jahren – Felsen und Gesteine aus dem oder in das Papier wachsen.“ (Nino Malfatti) Anlässlich seiner Ausstellung „Die gemalte Zeit“ im Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum 2012 hat Nino Malfatti dem Museum 59 Radierungen geschenkt. Dieses großzügige Geschenk wurde in dieser Präsentation der Öffentlichkeit vorgestellt. Text: Referat für Öffentlichkeitsarbeit und Marketing

Bild und Lyrik im Dialog. Gedichte von Carlo Invernizzi und Radierungen von Rudi Wach Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum 5. April bis 5. Mai 2013 Kurator: Günther Dankl

Vor drei Jahren war Rudi Wach, bekannt durch seine raum- greifenden Skulpturen, die Ausstellung „Einst war ich eine Hand“ im Ferdinandeum gewidmet. Der 1934 in Hall gebo- rene Künstler studierte in Mailand bei Marino Marini und hatte bereits in jungen Jahren Ausstellungen in New York, später in verschiedenen Städten Italiens und auch in Öster- reich. Von seinen Werken im öffentlichen Raum stechen das Christuskreuz auf der Innbrücke (1985) und der Zyklus „Lauf der Dinge“ (2001) in der U-Bahn-Station Museums- BILD UND LYRIK IM DIALOG GEDICHTE VON CARLO INVERNIZZI UND quartier in Wien hervor. RADIERUNGEN VON RUDI WACH

2012 erschien in der Mailänder „edizione duemilaundici“ der 5. April – 5. Mai 2013 Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum Gedichtband „Secretizie“ des Dichters Carlo Invernizzi, er- www.tiroler-landesmuseen.at gänzt mit zehn Radierungen mit dem Titel „Falchi“ aus Rudi Wachs Hand. Die beiden Künstler kennen sich seit den 1970er Jahren. Der auf feinstem Büttenpapier gedruckte Gedichtband stellt eine bibliophile Kostbarkeit dar. Von dem großformatigen Prachtexemplar gibt es in limitierter Auflage von je 25 Stück drei Varianten: in Schwarz-Weiß, Farbdruck bzw. von Wach handkoloriert. Die anlässlich der Publikation entstandenen Ra- dierungen und Zeichnungen wurden ausgestellt. Text: Referat für Öffentlichkeitsarbeit und Marketing

151 Ausstellungen

Tyrol goes Austria. 650 Jahre Tirol bei Österreich Museum im Zeughaus, 19. April bis 5. Oktober 2013 TYROL Kuratorin: Claudia Sporer-Heis GOES AUSTRIA 650 JAHRE TIROL BEI ÖSTERREICH Tirol feierte 2013 ein großes Jubiläum: 650 Jahre Tirol bei bis 5. Oktober 2013 Museum im Zeughaus Österreich. Die Ausstellung „Tyrol goes Austria“ beleuchtete schlaglichtartig die Geschichte rund um die Ereignisse von 1363. Sie ging auf die Beziehungen zwischen Tirol und dem Hause Habsburg sowie die Rolle der Landeshauptstadt Inns- bruck als zeitweilige Residenz des habsburgischen Kaiser- hauses ein. Die Schau spürte auf, wie es um das Österreich- bewusstsein der TirolerInnen steht und welche Mythen und Klischees dem ambivalenten Verhältnis zwischen Tirol und Österreich anhaften.

Weichenstellerin für die Anbindung Tirols an Habsburg war Zeughausgasse, Innsbruck Margarete, Gräfin von Tirol. Die Ausstellung zeigte ver- www.tiroler-landesmuseen.at schiedene Facetten der sagenumwobenen Frau: Margarete als erhabene Herrscherin, als lüsterne Ehebrecherin oder als hässliche Herzogin und Romanfigur. Margarete, Gräfin von Tirol, später „Maultasch“ genannt, übergab am 26. Jänner 1363 das Land im Gebirge an die Herzöge Rudolf, Albrecht und Leopold von Österreich. Die Habsburger erreichten damit ein seit längerer Zeit verfolgtes Ziel: den Ausbau der habsburgischen Hausmacht sowie die bes- sere Anbindung an ihre Besitzungen im Westen und die für Verkehr und Handel so wichtige Transit- route zwischen Nord und Süd. 555 Jahre, bis zum Ende des Ersten Weltkriegs, war die Grafschaft Tirol als Teil des habsburgischen Reiches die meiste Zeit der österreichischen Herrschaft treu ergeben. 1918 wird es zu einem Bundesland der demokratischen Republik Österreich. Text: Referat für Öffentlichkeitsarbeit und Marketing

Lois Weinberger Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum 17. Mai bis 27. Oktober 2013 Kurator: Günther Dankl

Ausgangspunkt der Arbeiten von Lois Weinberger ist die Natur und Kultur ihrer jeweils unmittelbaren Umgebung. So beginnt er bereits in den 1970er Jahren mit einer „fragmen- tarischen Bestandsaufnahme“ seines Geburtsortes Stams. Diese bildet die Ausgangsbasis für seine weitere Feldarbeit ebenso wie für die Beschäftigung mit den unterschiedlichs- LOIS ten Motiven und Symbolen aus der Tier- und Pflanzenwelt. Insbesondere interessieren ihn Ruderalpflanzen, die gemein- WEINBERGER hin als „Unkraut“ angesehen werden und daher im Gegen- satz zur Ideologie einer reinen, schönen, durch den Men- schen gebändigten Natur stehen. Lois Weinberger zeigt neue Möglichkeiten der Betrachtung auf. Urbanität, Natur, Unterwanderung und deren Ver- 17. Mai bis 27. Oktober 2013 schränkungen lassen neue Denkmodelle entstehen. Sein In- Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum teresse dabei gilt in erster Linie dem zumeist Unbeachteten, www.tiroler-landesmuseen.at

152 Ausstellungen

dem am Rande Befindlichen. In seinen Arbeiten wird der Gegensatz von Mensch und Natur in seiner Vielschichtigkeit neu formuliert, erweitert und hinterfragt. Dabei wird dem geschriebenen Wort eine ebenso große Bedeutung beigemessen wie den wie zufällig erscheinenden Fundstücken, den Zeich- nungen, Aquarellen, Collagen oder dem Einsatz von Fotografie und Video.

1997 nimmt Lois Weinberger mit einem weltweit beachteten Beitrag an der documenta in Kassel teil. 2006 wird ihm der Tiroler Landespreis für Kunst verliehen. 2009 ist er einer der Vertreter Österreichs auf der 53. Biennale di Venezia. In der Ausstellung im Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum präsen- tierte der Künstler in Tirol noch nie gezeigte Werke von den späten 1970er Jahren bis heute. Gleich zu Beginn wurden die BesucherInnen mit einer installativen „Invasion“ von Baumschwämmen konfron- tiert. Diese führte in die Ausstellung, die wie ein Pfad durch das rund 40jährige Schaffen angelegt war, mit Werken, die noch in seinem Heimatort Stams entstanden sind, startete und mit aktuellen Arbeiten aus seinem Atelier in der Spiegelfabrik in Gars am Kamp endete. Neben Zeichnungen, Texten, Foto- grafien, Skulpturen und Marginalien bildete Weinbergers Position „Botanica“, geschaffen für die Biennale in Benin (Westafrika) einen Höhepunkt der Ausstellung. Als sichtbares Zeichen nach außen gestaltete der Künstler auf der neu restaurierten Balustrade des Ferdinandeums eine Installation mit Pflanzen. Günther Dankl, in: ferdinandea 24, S. 4

Kurios und merkwürdig. Aus den Sammlungen des Ferdinandeum Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum 7. Juni 2013 bis 5. Jänner 2014 Kurator: Gerhard Tarmann

21 kuriose Objekte, die man nicht unbedingt alle in einem Landesmuseum erwartet, standen im Rampenlicht. Die Aus- stellung erzählte von ihren individuellen Herkunftsgeschich- ten und ihren oft ungewöhnlichen Wegen ins Museum. Dass eine Querflöte auch als Spazierstock und Degen dienen kann, bewies eine Stockflöte aus dem 19. Jahrhundert. Die KURIOS & Fanpost an Hansi Hinterseer las sich wie ein Liebesbrief und regte zum Schmunzeln an. Gold, Silber und metallüberzoge- MERKWÜRDIG nes Papier werden nicht nur für Kunstwerke verwendet, son- Aus den Sammlungen des Ferdinandeum dern können auch einem Herrengehrock zum gewissen Et- was verhelfen. Kurios war auch, wie ein halber Geier in ei- nen Bilderrahmen passte oder wie man die Zuckerseiten von über 30 Ländern in eine Vitrine brachte. Je drei Objekte aus den sieben Sammlungen machten Lust auf mehr und de- 7. Juni 2013 – 5. Jänner 2014 monstrierten die Vielfalt des Tiroler Landesmuseum Ferdi­ Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum nandeum. Text: Referat für Öffentlichkeitsarbeit und Marketing www.tiroler-landesmuseen.at

153 Ausstellungen

Josef Schwaiger Double Booked Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum 21. Juni bis 15. September 2013 Kurator: Günther Dankl JOSEF SCHWAIGER Double Booked In der österreichischen Gegenwartskunst markiert Josef Schwaiger eine Position, die sich seit den 1980er Jahren be- sonders intensiv mit dem Begriff „Malerei“ beschäftigt. Der Künstler reflektiert in seiner Arbeit die Systemfaktoren der Malerei, die er strukturell erörtert und auf differenzierte An- wendungsmöglichkeiten überprüft. In der Ausstellung gab Josef Schwaiger ausschnitthaft einen Überblick über sein malerisch-konzeptuelles Werk sowie seine neuen Arbeiten. Josef Schwaiger wurde 1962 in Linz geboren und studierte von 1982 bis 1988 an der Hochschule für Musik und Darstel- lende Kunst in Salzburg (Hochschule Mozarteum Salzburg). 21. JUNI – 15. SEPTEMBER 2013 Der Künstler lebt und arbeitet in Wien. TIROLER LANDESMUSEUM FERDINANDEUM www.tiroler-landesmuseen.at Text: Referat für Öffentlichkeitsarbeit und Marketing

Christoph Raitmayr I see you from my window – Modelle und Zeichnungen Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum 18. Oktober 2013 bis 5. Jänner 2014 Kurator: Günther Dankl

Der Tiroler Künstler Christoph Raitmayr gestaltet mithilfe CHRISTOPH unterschiedlicher Versatzstücke aus Architektur, Design und RAITMAYR I see you from my window Kunstgeschichte Erinnerungsräume, die sowohl persönliche Modelle und Zeichnungen als auch kollektive Themen reflektieren. So standen zum Beispiel das Modell seines Elternhauses aus der Nachkriegs- zeit oder ein Segelschiffmodell stellvertretend für den Vater, der als Kellner auf einem Frachtschiff tätig war. Raitmayr war Hauptpreisträger des Kunstpreises der Raiffeisen-Lan- desbank Tirol AG 2012. Mit dem Preis verbunden war eine Ausstellung im Ferdinandeum, für die der Künstler neue Modelle schuf und sich in Zeichnungen mit Architektur in Tirol auseinandersetzte. Christoph Raitmayr, geboren 1977 in Innsbruck, studierte an der Akademie der bildenden Künste in Wien, Meisterklasse Bruno Gironcoli. 2005 erhielt er den Förderpreis für zeitge- nössische Kunst des Landes Tirol. 25. Oktober 2013 – 5. Jänner 2014 Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum Text: Referat für Öffentlichkeitsarbeit und Marketing www.tiroler-landesmuseen.at

154 Ausstellungen

Paradiesvögel Museum im Zeughaus dazdesign.at 22. November 2013 bis 23. März 2014 PARADIES Kurator: Peter Morass VÖGEL NHM © Foto: R. Fleischanderl Schon die ersten Paradiesvögel, die Anfang des 16. Jahrhun- derts mit dem baskischen Seefahrer Juan Sebastián Elcano Europa erreichten, faszinierten Wissenschaftler, Künstler und Laien gleichermaßen – und bis heute haben sie kaum etwas von ihrer Faszination eingebüßt. Eine Besonderheit der ersten bekannten Bälge waren die fehlenden Beine. Dar- aus entstand die Legende, die Göttervögel entstammten dem Paradies und ließen sich nie auf der Erde nieder. 42 in Neu- guinea, den Regenwäldern Australiens sowie auf den Mo- lukken verbreitete Arten der Paradiesvögel sind bisher be- kannt. Die interdisziplinäre Ausstellung gab einen Einblick MUSEUM IM ZEUGHAUS in die Entdeckungsgeschichte, Erforschung und europäische 22. NOVEMBER 2013 – 23. MÄRZ 2014 Kulturgeschichte dieser ungewöhnlichen wie prächtigen Tie- www.tiroler-landesmuseen.at re. Hervorragende Präparate sowie Bild- und Filmdokumen- te vermittelten den Zauber und die Vielgestaltigkeit der Pa- radiesvögel. Die vom Münchner Museum „Mensch und Na- tur“ übernommene Ausstellung wurde für das Zeughaus adaptiert. Text: Referat für Öffentlichkeitsarbeit und Marketing arttirol: Kunstankäufe des Landes Tirol 2010 bis 2013 Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum 6. Dezember 2013 bis 9. März 2014 Kurator: Günther Dankl

Mit dieser Schau präsentierte das Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum die Sammlungsankäufe des Landes in den Jahren 2010 bis 2013. Den Empfehlungen einer Jury folgend, wurden Werke von international wahrgenommenen Künstler­Innen angekauft. Die Arbeiten von Markus Bacher, Günter Brus, Ernst Caramelle, Clegg & Guttmann, Emanuel Danesch / David Rych, Werner Feiersinger, Michael Fliri, Stefan Flunger / Johanna Tinzl, Heinz Gappmayr, Patrycja German, Bruno Gironcoli, Sabine Groschup, Christoph Hin- arttirol terhuber, Thomas Hörl, Axel Hütte, Birgit Jürgenssen, Franz KunstanKäufe des Landes tiroL 2010– 2013

Kapfer, Anna Kolodziejska, Brigitte Kowanz, Christine 6. dezember 2013 bis 9. März 2014 S. Prantauer, Arnulf Rainer, Hubert Scheibl, Renée Stieger, tiroler Landesmuseum ferdinandeum www.tiroler-landesmuseen.at büro54 Christian Stock, Esther Stocker, Maja Vukoje, Martin Wal- de, Hans Weigand und Franz West erweitern den bedeuten- den Bestand der Sammlung des Landes Tirol. Zugleich eröffnen sie ein spannendes Spektrum an zeitgenössischer Kunst. Zur Ausstellung erschien ein Katalog mit Beiträgen Eva Badura-Triska, Günther Dankl, Ruth Haas, Claudia Mark und Florian Steininger; Redaktion: Elisabeth Steinlechner. Günther Dankl, in: ferdinandea 24, S. 4

155 Sammlungsmanagement/Entlehnungen

Sammlungsmanagement/Entlehnungen Dipl.-Rest.in (Univ.) Annette Lill-Rastern

Mit Exponaten aus den von den Tiroler Landesmuseen verwalteten Beständen wurden auch 2013 wie- der zahlreiche Ausstellungen im In- und Ausland bereichert. Die folgende Aufstellung möchte die Bandbreite der unterstützen Ausstellungen mit Schwerpunkt auf Exponaten, die dem Verein gehören, vermitteln.

Vor- und Frühgeschichtliche und Provinzialrömische Sammlungen Im Archäologischen Park Carnuntum, Petronell-Carnuntum, waren in der Ausstellung „A. D. 313 – Von Carnuntum zum Christentum“ vom 20. März bis 5. Juli 2013 ein Marmorreliquiar und eine Sil- berpyxis (beide 5. Jh. n. Chr, Eigentum Verein) zu sehen. Ebenso wurden die beiden Objekte in der Ausstellung „Credo: Die Christianisierung Europas im Mittelalter“ vom 26. Juli bis 3. November 2013 im Diözesanmuseum, Paderborn gezeigt.

Ältere Kunstgeschichtliche Sammlungen Vom 1. März bis 16. Juni 2013 fand die Ausstellung „Europa Jagellonica 1386–1572 – Kunst und Kul- tur Mitteleuropas zur Zeit der Jagiellonen“ im Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte, Potsdam statt. Für diese Ausstellung wurde das Gemälde „Anna von Ungarn, Bildnis der Anna von Ungarn vor blaugrünem Hintergrund“ (1521, Eigentum Verein) zur Verfügung gestellt.

Walchegger Franz, Frisiertisch, 1965. Foto: TLM

156 Sammlungsmanagement/Entlehnungen

Walde Alfons, Kitzbühl (Stadtbild), ca. 1920. Foto: Klemenc

Im Angelika Kauffmann Museum, Schwarzenberg, hingen vom 3. Mai bis 27. Oktober 2013 in der Ausstellung „Heimat im Museum. Angelika Kauffmann und Schwarzenberg“ zwei Gemälde der Künstlerin. Es waren: „Selbstbildnis in Bregenzerwälder Tracht“ (1781, Eigentum Verein) und „Bild- nis des Vaters der Malerin in Chur, Josef Johann Kauffmann“ (1763, Eigentum Verein). Als Gegenga- be war im Ferdinandeum für den oben genannten Zeitraum das Gemälde „Anne Loudoun, Lady Hen- derson of Fordell“ (1771, Eigentum Gemeindeamt Schwarzenberg) zu sehen.

Moderne Galerie/Graphische Sammlungen Im Museum Kitzbühel wurde vom 9. Mai bis 31. Oktober 2013 in der Ausstellung „Dachlandschaften“ von Alfons Walde „Kitzbühl“ (ca. 1920, Eigentum Wirtschaftskammer) gezeigt. Zum 100-jährigen Geburtstag des Künstler Franz Walchegger waren drei seiner Werke in zwei Aus- stellungen zu sehen. So konnte man vom 21. Juni bis 4. August 2013 auf Schloss Bruck, Lienz, das „Porträt Illa Egger“ (1948, Eigentum Privat) und „Frisiertisch“ (1965, Eigentum Verein) unter dem Motto „Franz Walchegger (1913–1965) – Malerei im Zeichen der Klassischen Moderne“ bewundern. In der Hofburg, Innsbruck, wurde das Gemälde „Schlüsselkompositionen“ (1960, Eigentum Land Tirol) vom 6. November bis 4. Dezember 2013 gezeigt. Die Galerie im Taxispalais, Innsbruck, präsentierte in der Ausstellung „Caroline Heider. Kokolores“ ihr Werk „Oh, ein Phänomen!“ (2011, Eigentum Land Tirol) vom 10. August bis 15. September 2013.

157 Sammlungsmanagement/Entlehnungen

„Blumenbeet“ (1949, Eigentum Verein) von Max Weiler war in der Ausstellung „Emil Nolde – In Glut und Farbe“ vom 25. Oktober 2013 bis 2. Februar 2014 im Unteren Belvedere, Wien, zu sehen.

Auch der Künstler Bruno Gironcoli war Thema in zwei Ausstellungen: Die RLB Kunstbrücke, Inns- bruck, zeigte vom 25. November 2013 bis 31. Jänner 2014 „Bruno Gironcoli. Arbeiten auf Papier“. Hier war ein Werk „ohne Titel“ (1986, Eigentum Verein) zu sehen. Die Innsbrucker Galerie Thoman stellte das Objekt „ohne Titel (Herzvase)“ (1998–1999, Eigentum Verein) in der Ausstellung „Bruno Giron- coli. Modelle und Arbeiten auf Papier“ vom 06. Juli bis 05. Oktober 2013 aus.

Historische Sammlungen Das Jenbacher Museum zeigte in der Ausstellung „Achtung Aufnahme“ vom 27. April bis 21. Dezem- ber eine Balgenkamera (1880–1900, Eigentum Verein).

Naturwissenschaftliche Sammlungen Das Museo Tridentino di Scienze Naturali, Trient, präsentierte vom 1. Juli 2013 bis 30. Juni 2014 zwei präparierte Wölfe.

Bibliothek Auf Schloss Runkelstein, Bozen, waren in der Ausstellung „1363 – Das Jahr der Wende“ vom 3. Mai bis 31. Oktober 2013 mehrere Bildnisse der Gräfin Margarethe sowie eine Bleistiftzeichnung der Runkel- steiner Fresken aus dem Bibliotheksbestand des Vereins zu sehen. In der Galleria di Piedicastello, Tri- ent, zeigte die Ausstellung „Belichtet – Esposto alla luce. Fotografia in Tirolo dal 1854 al 2011“, vom 11. Juli bis 3. November 2013, kuratiert von Dr. Meinrad Pizzinini, mehrere Fotos aus diesem Bestand.

Musiksammlung Die Ausstellung „200 Jahre Musikkapelle Leutasch“ im Ganghofer Museum, Leutasch, präsentierte vom 10. Juli bis 21. September 2013 einige Musikinstrumente aus dem Bestand des Vereins: So konn- te man dort eine Querflöte (um 1825), ein Fagott (Ende 18. Jh.), ein Horn (Mitte 19. Jh.), eine Trompe- te (2. Hälfte 19. Jh.), eine Klarinette (Mitte 19. Jh.), ein Klappenhorn (1. Hälfte 19. Jh.) und einen Schellenbaum (19. Jh.) bewundern.

Leihgaben aus unterschiedlichen Sammlungen des Vereins – Schloss Ambras, Innsbruck, Ausstellung „Ritter! Traum und Wirklichkeit“, 6. Juni bis 8. Septem- ber 2013 – Musée de l’Armée, Paris, Ausstellung „Napoleon et l’Europe“, 27. März bis 14. Juli 2013 – Lanserhaus, Eppan, Ausstellung „Wein-Land-Südtirol“, 27. September bis 11. November 2013.

Tiroler Volkskunstmuseum Auch das Tiroler Volkskunstmuseum verwahrt Sammlungsgegenstände des Vereins Ferdinandeum. Folgende Ausstellungen wurden damit beschickt: Im Wien Museum wurde in der Ausstellung „Wiener Typen: Klischees und Wirklichkeit“ vom 10. April bis 20. Oktober 2013 eine Miniaturdarstellung aus Wachs im Glassturz mit dem Titel „Eine Öbstlerin, sich mit einem Juden raufend“ (um 1830, Eigentum Verein) gezeigt. Auf Schloss Ambras, Innsbruck, fand vom 25. Mai bis 7. Juni 2013 die Ausstellung „Keramische Kostbarkeiten der Hafnerkunst“ anlässlich der 80. Bundestagung der Hafner, Fliesenle- ger und Keramiker der Landeswirtschaftskammer statt. Für diese Ausstellung stellte das Tiroler Volkskunstmuseum mehrere Ofenkacheln zur Verfügung (Auswahl): eine Kranzkachel aus dem Gol- denen Dachl (15. Jh., Eigentümer Verein), zwei Ofenkacheln, hellgrün glasiert (17. Jh., Eigentum Ver- ein), eine Ofenkachel, grün glasiert (1521–1525, Eigentum Verein). Im Benediktinerstift Marienberg, Mals, war vom 1. Dezember 2013 bis 30. Jänner 2014 eine Krippenausstellung mit zwei Krippen (19. Jh. bzw. 1. Hälfte 19. Jh., jeweils Eigentum Verein) zu bewundern.

158 Sammlungsmanagement/Entlehnungen

Weitere Ausstellungen mit Exponaten des Volkskunstmuseums – Bürgerspital, Bad Leonfelden, Ausstellung „Alte Spuren, Neue Weg“ (Landesausstellung Oberös- terreich und Südböhmen) 26. April bis 3. November 2013 – Schloss Bruck, Museum der Stadt Lienz, Ausstellung „FISCHgerichte – FISCHgeschichte. Eine Ausstellung rund um den Fisch in Osttirol“, 18. Mai bis 27. Juli 2013 – Museum für Alltagskultur, Neumarkt bei Bozen, Ausstellung „Haarige Angelegenheit“, 2. April bis 31. Oktober 2013 – Diözesanmuseum Freising, Ausstellung „Alpenglühen und Dattelpalmen. Die Haller’sche Papier­ krippe“, 6. Dezember 2013 bis 30. Jänner 2014. – Naturmuseum Bozen, Ausstellung „Alles Natur? Pura Natura!“, 11. November 2013 bis 30. Jänner 2014

Anonymus, Schellenbaum (Glögglhut), 1. Hälfte des 19. Jh., TLMF Musiksammlung, Inv.-Nr. M/I 228. Foto: TLMF

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