Lob Und Kritik Fürs Spitalzentrum KOMMENTAR Vorurteile Eine Nüchterne Bestandesaufnahme Der Oberwalliser Spitalversorgung Bleiben Gefragt B R I G / V I S P
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AZ 3900 Brig • Freitag, 23. Februar 2007 • Nr. 45 • 167. Jahrgang • Fr. 2.20 Mehr erleben – Wir feiern Geburtstag www.erlebnisbank.ch www.walliserbote.ch • Redaktion Telefon 027 922 99 88 • Abonnentendienst Telefon 027 948 30 50 • Mengis Annoncen Telefon 027 948 30 40 • Auflage 27 127 Expl. Lob und Kritik fürs Spitalzentrum KOMMENTAR Vorurteile Eine nüchterne Bestandesaufnahme der Oberwalliser Spitalversorgung bleiben gefragt B r i g / V i s p. – (wb) Das Oberwalliser Spitalzentrum Nur auf einem winzig kleinen (SZO) ist gesamthaft gesehen Erdflecken sind wir Schweize- gut unterwegs. Die Zusammen- rinnen und Schweizer nicht, führung der beiden ehemaligen worüber wir so gerne fluchen Spitäler Brig und Visp unter ein – nämlich Ausländerinnen und gemeinsames Dach hat zwar Ausländer. Also Fremde. Was Wunden geschlagen und Ent- ja nichts Schlimmes ist. täuschte zurückgelassen. Nach Nun leben auf dem winzig klei- drei Jahren lässt sich aber fest- nen Erdflecken namens stellen, dass die zu bewältigen- den Probleme auf den verschie- Schweiz nun einmal nicht densten Feldern grossmehrheit- bloss Töchter und Söhne von lich gut gemeistert wurden. Mutter Helvetia. Und selbst Entscheidend war in diesem der geblochertste Patriot Prozess stets, die Versorgungs- weiss: Ohne Ausländerinnen qualität der Oberwalliser Bevöl- und Ausländer läuft bei uns kerung aufrecht zu erhalten. Ei- beileibe nicht alles, wie es lau- ne Patientenumfrage von 2005 fen muss. attestiert der medizinischen und Umso wichtiger bleibt jene pflegerischen Leistung gute Ar- Tätigkeit, sie sich hinter dem beit, eine Analyse der Uni Lau- sanne ebenso. Worte «Integration» versteckt. Doch es machen auch Patien- Dafür brauche es mehr Geld, tendossiers die Runde, wo es betonte denn auch gestern die für die Betroffenen miserabel Eidgenössische Ausländer- lief. Beim SZO wird das sehr kommission. Doch selbst die- bedauert. Es sieht mögliche ses Gremium weiss: Integrati- Fehlleistungen in keinem direk- on lässt sich nicht kaufen. An- ten Zusammenhang mit dem sonsten vieles friedlicher wäre Fusionsprozess. Seite 3 Blick in die Spitalfenster des Standortes Brig. Das Spitalzentrum Oberwallis liefert seine Arbeit transparent ab. Foto wb auf Erden. Was die Ausländerkommission zudem erklärte: Sie will die Jubel bei den Norwegern Petition gegen Grossraubtiere Rolle der Medien künftig ge- Langlauf-WM: Doppelerfolg im Sprint nauer unter die Lupe nehmen, Ein Wolf auch im Lötschental gesichtet sobald es um Integration geht. (wb) Die ersten Sieger bei der WM-Gold holte, gewann bei Heute stehe das Negative im nordischen Ski-WM in Sap- den Frauen mit der 20-jähri- S i t t e n. – (wb) In einer Petiti- Zentrum, während das Positi- poro kommen – nicht uner- gen Astrid Jacobsen eine jun- on machen die Unterwalliser ve kaum oder gar keine Beach- wartet – aus Norwegen. Die ge Aufsteigerin. Schäfer gegen die Grossraubtie- tung finde. Eine Einschätzung, Sprintwettbewerbe endeten Für die Schweiz begann die re mobil. Sie verlangen, dass mit der diese Kommission sowohl bei den Männern wie WM mit einer Enttäuschung. die Abschussbestimmungen kaum danebenlag. auch bei den Frauen mit ei- Christoph Eigenmann kam konsequent umgesetzt werden. nem norwegischen Erfolg. nicht über Rang 34 hinaus, Auslöser der Unterschriften- Allerdings mag sich ein jeder Die Sieger allerdings könnten bei den Frauen hingegen ge- sammlung war das Seilziehen Medienkonsument selber prü- unterschiedlicher kaum sein. lang Seraina Mischol mit um den Abschuss des Chablais- fen: Liest er lieber etwas Reis- Während der 31-jährige Jens Rang 14 ihr bestes Ergebnis Wolfs im vergangenen Herbst. serisches über «rasende Ex- Arne Svartedal im «Herbst» bei einem internationalen Die Schafzuchtverbände be- Jugos», oder führt er sich ei- seiner Karriere das erste Grossanlass. Seite 17 fürchten nun, dass das Wolfs- nen Beitrag über ein kroati- konzept immer öfter zum Nach- sches Folkloretreffen im Entle- teil der Schafe und Tierhalter buch zu Gemüte? ausgelegt wird. Klar, all die Medien können Die Vereinigung der Unterwal- «Integration» weder her- liser Schaf- und Ziegenhalter hat deshalb an einer Versamm- beischreiben noch herbeireden lung Mitte Januar eingehend oder -filmen. Aber sie vermö- über den Wolf diskutiert. Ob- gen ein Klima zu schüren, das wohl der Vorstand gegen eine zuweilen mehr von Neid und Petition war, läuft nun eine Un- Fremdenfeindlichkeit und von terschriftensammlung. Diese wenig Verantwortung zeugt. dauert noch bis Mitte März. Un- So was nimmt in Kauf, wem terstützt wird die Petition auch Finanzen den Takt vorgeben. im Oberwallis. Dies gilt nicht zuletzt auch für Ende Oktober wurde im Goms die Medien. Denn wer heutzu- ein Wolf erlegt. Und im Ober- wallis ist mindestens ein weite- tage der Quoten und Verkaufs- rer Wolf gesichtet worden. Im zahlen zuliebe seinen Teil zur Lötschental wollen mehrere «Pflege von Vorurteilen» bei- Jens Arne Svartedal jubelt: Erstes WM-Gold mit 31. Foto Keystone Zeugen den Wolf gesehen ha- Wolfsspur im Lötschental von Anfang Februar. Damit wird die trägt, verkauft sich besser. ben. Seite 11 Wolfsdiskussion auch im Oberwallis wieder aktuell. Foto wb Leider. Lothar Berchtold WB HEUTE AUSLAND SCHWEIZ SPORT Wallis Seiten 2 – 14 Spannender Wahlkampf Bevölkerung gewachsen Hooligans im Fussball Traueranzeigen Seite 12 Sport Seiten 15 – 19 Der Liberale Kandi- Die Schweizer Wohnbevölkerung ist im Zuerst England, dann Ausland Seiten 20/21 dat François Bay- vergangenen Jahr um 0,6 Prozent auf Holland und Deutsch- Schweiz Seite 23 roud macht die rund 7,5 Millionen Einwohner ange- land sowie Osteuropa, Wirtschaft/Börse Seiten 22/24 Französischen Prä- wachsen. Dieser Zuwachs ist fast drei und jetzt Italien – der TV-Programme Seite 26 sidentschaftswah- Viertel auf Migration zurückzuführen. Hooliganismus ist Wohin man geht Seite 27 len spannend. Als Insgesamt sank die Zahl der Einwande- wieder «in». Was Wetter Seite 28 der dritte Mann rer aber um 3,3 Prozent. Demgegen- könnte könnte er durch- über wurden mehr Geburten und weni- Italien aus für mehr als ger Todesfälle als noch 2005 verzeich- von Eng- nur eine Überra- net. Rekordzahlen wurden hingegen land ler- schung gut sein. beim Erwerb des Schweizer Bürger- nen? Seite 20 rechts registriert. Seite 23 Seite 15 Freitag, 23. Februar 2007 WALLIS 2 UNTERWALLIS Gebirgsmedizin ist Spitzenmedizin Unverhoffter Geldsegen Neue Partnerschaft zwischen SAC und SGGM in Sachen Gebirgsmedizin R a n d o g n e. – Eine gute und eine schlechte Nach- W a l l i s. – Die Schweizeri- richt überbrachte Gemein- sche Gesellschaft für Ge- depräsident Paul-Albert birgsmedizin (SGGM) ist Clivaz den Bürgerinnen und neu medizinischer Fach- Bürgern von Randogne an partner des Schweizer Al- der letzten Urversammlung. penclubs SAC. Der grösste Die schlechte Nachricht zu- Bergsportverband der erst: Die Summe, welche Schweiz und die in der Ge- der frühere Gemeindese- birgsmedizin führende kretär unterschlagen hat, Schweizer Fachorganisati- beläuft sich auf exakt on haben Anfang 2007 ei- 550000 Franken. Danach nen entsprechenden Koo- konnte Clivaz mit einer perationsvertrag abge- höchst erfreulichen Nach- schlossen. richt aufwarten. Ein Bürger Gemeinsam wollen die beiden muss der Gemeinde nach Partner die Bergmedizin besser einem Lotteriegewinn in der Öffentlichkeit verankern Steuern in der Höhe von und die Ausbildung vorantrei- rund 800000 Franken ablie- ben. Ab sofort stützt sich der fern. Wie der «Nouvelliste» SAC bei medizinischen Fach- berichtete, wird die Ge- publikationen und Lehrschrif- meinde dieses Geld voraus- ten, aber auch bei der Organisa- sichtlich für den Schulden- tion von Ausbildungskursen abbau verwenden und dem- mit medizinischer Ausrichtung nach bald einmal schwarze auf die Empfehlungen der Zahlen schreiben. Die Ver- SGGM. Die SGGM unterstützt schuldung von Randogne den SAC ihrerseits mit Spezia- belief sich Ende 2005 auf listen oder ist bei der Vermitt- 508000 Franken oder 152 lung solcher behilflich. Im Ge- Franken pro Kopf. genzug verzichtet der SAC auf die Bildung einer eigenen Aprikosenbäume Fachkommission. Die SGGM bald in Blüte? stellt neu für den SAC auch die S i t t e n. – Das milde Wet- Schweizer Vertretung in der ter hat der Natur gegenüber Medizinkommission der Inter- früheren Jahren einen «Vor- nationalen Vereinigung der Al- sprung» von etwa drei Wo- pinismus-Verbände (UIAA). chen verschafft. Während Gewählt wurden vom SAC auf Eine Bergsteigerin gibt auf dem Liegefarradergometer Vollgas zur Messung der maximalen Sauerstoffaufnahme. Diese Untersuchung dien- sich im Weinbau keine Pro- Vorschlag der SGGM aktuell te zur Bestimmung der individuellen Belastungsstufe für die Belastungsprüfung am nächsten Tag. Foto Professor Maggiorini bleme stellen, haben die Christian Schlegel und Urs Aprikosenbäume im Unter- Hefti. Beide Fachpartner (SAC wird die Zahl jener Sporttrei- zusammen mit dem SAC medi- letzt, weil immer mehr Touris- vergrössert, das Wissen ausge- wallis aufgrund der früh- und SGGM) haben zudem je ei- benden, die neue Bergsportar- zinische Fragen im Bereich der ten und Sportler in geografisch baut werden. Zudem bleibt es lingshaften Temperaturen ne für die neue Zusammenar- ten entdecken und grosse sport- Gebirgsmedizin vermehrt auf und klimatisch fremden Regio- unser erklärtes Ziel, die Ge- bereits im Februar Knospen beit verantwortliche Ansprech- liche Herausforderungen an- breiter Ebene diskutieren und nen unterwegs sind. Auch da birgsmedizin auch in der gebildet. Schäden sind aber person gewählt. nehmen weiterhin zunehmen. auch in der Öffentlichkeit the- wollen SAC