Jenö Takäcs Erinnerungen, Erlebnisse, Begegnungen

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Jenö Takäcs Erinnerungen, Erlebnisse, Begegnungen © Landesmuseum für Burgenland, Austria, download unter www.biologiezentrum.at Heft 86 Jenö Takäcs Erinnerungen, Erlebnisse, Begegnungen © Landesmuseum für Burgenland, Austria, download unter www.biologiezentrum.at © Landesmuseum für Burgenland, Austria, download unter www.biologiezentrum.at Geleitwort Siegendorf, eine Marktgemeinde im Bezirk Eisenstadt, hat neben seiner Bedeu­ tung als Standort einer Zuckerfabrik auch einen ganz besonderen Stellenwert in der burgenländischen Musikkultur. Hier wurde am 12. September 1902 Jenö Takäcs geboren. Mit knapp fünfzehn Jahren hat der junge Pianist in Ödenburg und Eisenstadt seine ersten selbständigen Konzerte gegeben, bevor er nach Wien aufbrach, um an der Wiener Musikakademie sein musikalisches Rüstzeug für seine Laufbahn als Kompo­ nist und Pianist zu erwerben. Jenö Takäcs hat buchstäblich die ganze Welt bereist. Seine Reisen als Konzert­ pianist führten ihn durch ganz Europa, nach China, Japan, die USA; während seiner Aufenthalte in Kairo und auf den Philippinen wußte er die Tätigkeit eines Musikpäda­ gogen mit der des Musikforschers zu verbinden; 1952 schließlich wurde er an die Hochschule von Cincinnati berufen, wo er achtzehn Jahre lang wirkte. Bei all seinem rastlosen Leben hat Jenö Takäcs niemals seinen Heimatort Siegendorf vergessen, an den er zurückgekehrt ist und wo er nun schon zwanzig Jahre lebt. Hier, in der Stille und Abgeschiedenheit, hat er Kraft und Inspiration gesucht und gefunden. Persönlich kennengelernt habe ich Jenö Takäcs als junger Beamter anläßlich einer ihm gewidmeten Ausstellung zu Ehren seines 70. Geburtstages im Schloß Esterhäzy. Seitdem verbindet mich nicht nur mit Herrn Prof. Takäcs selbst, sondern auch mit seiner Frau Gemahlin eine tiefe Wertschätzung, die auch die Grundlage seiner engen Beziehungen mit dem Burgenländischen Landesmuseum darstellt. Der hiermit vorgelegte Abdruck seiner Lebenserinnerungen möge eine wichtige biographische Ergänzung zur umfangreichen Takäcs-Sammlung und -Dokumentation bilden, die das Burgenländische Landesmuseum nach der Absicht des Komponisten in der Gestalt von dessen kompositorischen Nachlaß besitzen wird. Es freut mich ganz besonders, daß ich den biographischen Bericht mit einem wichtigen Ereignis ergänzen kann: Am 25. März 1990, dem Geburtstag Bela Bartöks, wurde Jenö Takäcs in Budapest der Bela Bartök-Ditta Päsztory-Preis überreicht, der, von Bartöks Frau Ditta testamentarisch ausgesetzt, seit 1984 alljährlich je dreien Komponisten und drei ausübenden Musikern verliehen wird. Ich darf Herrn Prof. Takäcs im Namen des Burgenländischen Landesmuseums zu diesem freudigen und ehrenvollen Ereignis herzlich gratulieren! Wirkl. Hofrat Dr. Hanns Schmid (ehem. Leiter des Burgenländischen Landesmuseums) P.S.: Der AUSTRO MECHANA, Wien, sei an dieser Stelle für den ansehlichen Druckkostenbeitrag zum vorliegenden Bandes gedankt. © Landesmuseum für Burgenland, Austria, download unter www.biologiezentrum.at iÄ/üRo öbefösiterreichisches L*.■ n Lifli ^ l H-DUOtftck h*v. Nr. © Landesmuseum für Burgenland, Austria, download unter www.biologiezentrum.at © Landesmuseum für Burgenland, Austria, download unter www.biologiezentrum.at Jugend und Studien (1902 - 1927) Ernst Krenek, der große österreichische Künstler, gehört zu den wenigen Kompo­ nisten, die nicht nur musikalisch, sondern auch sprachlich in der Lage sind, ihren Gedanken Ausdruck zu verleihen. In einem seiner Bücher,Zur Sprache gebracht, schreibt er:1 „Memoiren sind nichts Ungewöhnliches. Präsidenten und Kammerdiener, Premierminister und Star­ lets, Prinzen und Bettelknaben sind gleichermaßen darauf bedacht, 'Geheimes’ mitzuteilen, Dinge, von denen, wie sie glauben, die Welt nichts weiß, wohl aber wissen sollte...” Daß ich meine Erinnerungen, Erlebnisse und Begegnungen in eine Art Autobiogra­ phie einzuspinnen versuche und nicht „Memoiren” nenne, geschieht deshalb, weil ich den Vorwurf von Eitelkeit und Wichtigmacherei vermeiden möchte. Aber wie anders könnte man ein „Icherlebtes” darstellen? Alles, was ich hier schreibe, ist subjektiv und wäre von jemand anderem sicher ganz anders geschildert worden. Als Belegmaterial nahm ich - so weit noch vorhanden - meine seit 1916 gesam­ melten Zeitungskritiken und Artikel, Konzertprogramme und Fotos, vor allem aber mein Gedächtnis zu Hilfe. Daß dabei bedeutende Lücken zu verzeichnen sind, konnte ich nicht vermeiden. Die ständigen Übersiedlungen von Land zu Land, von Kontinent zu Kontinent, konnten nicht schadlos vorübergehen. Die von Wolfgang Suppan verfaßte, umfangreiche Dokumentation über mein Leben und mein Werk erwies sich auch als hilfreiche Gedächtnisstütze 2. In meinem nun mehr als 87-jährigen Leben bin ich in vielen Weltteilen einer schier unendlichen Anzahl von Menschen begegnet. Manche kennt man vom Sehen, manche vom Hören, manche lernt man auch persönlich kennen und nennt sie dann „Bekannte” In Amerika nennt man Bekannte: „friends” - Freunde. Durch Zeit und Trennung vergehen auch Bekanntschaften und Freundschaften. Solche, die übers Grab hinaus dauern, gibt es nur selten. Es gibt auch unbekannte Bekannte, wie zum Beispiel meinen „Freund”, den Dichter und Schriftsteller Hans Weigel, dem ich persönlich nie begegnet bin. Ich kenne ihn nur durch seine Bücher, er kennt mich nur durch meine Musik - und dennoch schreiben wir uns zum Geburtstag: „Gut, daß es Sie gibt. Ihr Verehrer”. Dabei wohnen wir keine 50 km voneinander entfernt. In den folgenden Ausführungen will ich nun versuchen, mich an einige Menschen und Ereignisse zu erinnern - und dabei vor allem an solche, an die ich gerne zurückdenke. Daß es vorwiegend Künstler sind, steht wohl mit meinem Beruf in Zusammenhang. Daß es sich in vielen Fällen um Menschen handelt, die nicht mehr am Leben sind, ist eine Tatsache, die betagte Schreiber von Erinnerungen in Kauf nehmen müssen. Besonders jüngeren Menschen werden viele Namen unbekannt sein. - Aber es genügt schon, wenn sie einige finden, deren Träger ihr Interesse anregt. Ich bin am 25. September 1902 in Siegendorf im Burgenland geboren. Siegendorf gehörte damals zu Ungarn und hieß Cinfalva. Es ist eine kroatische Gemeinde, die zwischen Eisenstadt und Sopron (Ödenburg) liegt. Meine Vorfahren waren Ungarn, Österreicher und Italiener. Einige von ihnen waren Angestellte der Siegendorfer Zuckerfabrik, die im Besitze der Familie Patzenhofer stand. Mein Geburtshaus, ebenso wie das Haus, das ich gemeinsam mit meiner Frau jetzt bewohne, steht neben der Straße nach Eisenstadt. Haydn mußte sie oft befahren, wenn er auf dem Weg zum Schloß nach Eszterhäza in Ungarn war. Schon als Kind liebte ich Noten. Ich bemalte sie mit 7 © Landesmuseum für Burgenland, Austria, download unter www.biologiezentrum.at Buntstiften und ergänzte sie zu kleinen Eisenbahnen, die rauchend bergauf und bergab torkelten, je nach der Linie der Melodie. Klavier durfte ich nur auf den schwarzen Tasten „trommeln” - meine Hände waren zu schmutzig. So gewöhnte sich mein Ohr an die „pentatonische Tonleiter”, jenes fünfstufige Tonsystem, von welchem die Volksmusik von Ungarn bis Ostasien und bis Schottland abzuleiten ist. Auch Franz Liszt lernte ich in meiner kindlichen Art früh kennen: Seine Büste, heute vor dem Kulturhaus in Sopron, lag damals - auf ihre Enthüllung wartend - vor unserer Schule im Gras, und wir Kinder versuchten, mit unseren Taschenmessern eine seiner sieben Warzen zu entfernen. So kam ich schon in recht frühen Jahren in ein unzertrennliches Nahverhältnis zum großen Franz Liszt. Als Einzelkind wuchs ich in einsamer Melancholie auf. Als man mich mit acht Jahren nach Sopron zur Schule schickte, wurde ich vor lauter Heimweh krank und mußte den Unterricht privat fortsetzen. 1912 kam ich dann in die Realschule nach Sopron, das heutige Realgymnasium. Sopron (Ödenburg) ist eine alte Kulturstadt im äußersten Winkel Westungams, kaum einige Kilometer von der späteren burgenländisch-ungarischen Grenze entfernt. Theater und Musik können in Sopron auf eine mehrere hundert Jahre alte Tradition zurückschauen. Der Musikverein wurde 1829 gegründet und besteht bis heute. Er hatte damals, als ich nach Sopron kam (1912), mehrere Orchesterkonzerte im Jahr veranstal­ tet, verstärkt durch die Wiener Philharmoniker. Auch bedeutende Solisten kamen jährlich, um Konzerte im großen Saal des Casinos zu geben. Und es gab auch Kirchenkonzerte mit klassischen Messen. Von meinen Eltern war mein Vater der musikalisch begabte Teil. Er hatte als Kind Zitherunterricht genossen und konnte auf allen Instrumenten spielen - aber natürlich nur als Amateur. Es war seine Idee, daß ich Klavierspielen lernen sollte. Den ersten Unterricht erhielt ich von einem jungen Fräulein namens Flemisch, Tochter eines mährischen Militärkapellmeisters. Ich begann mit der Klavierschule Damm. Ungeachtet meiner Fortschritte wechselte ich nach ein bis zwei Jahren in die damals neugegründete Privatmusikschule Eugen Buresch am Deäkplatz 38. Hier wurde die junge Ida Wasilkowsky, eine Polin, meine Lehrerin, die selbst eine begabte Pianistin war und bei der ich große Fortschritte machte. Bei einem Schülerkonzert der Musikschule durfte ich Beethovens Variationen in G-Dur zum Vortrag bringen. Eugen (Jenö) Bures jr., der Sohn Eugen Bureschs, wurde bald mein Freund. Er gehört zu jenen meiner Freunde in Sopron, die einen nachhaltigen Eindruck auf mich gemacht hatten. Bures jr. war Schüler des bekannten Wiener Klavierpädagogen Georg von Lalewicz, Professor an der Musikakademie Wien. Bures ist heute Professor emeritus der Musikhochschule Buenos Aires, wo er mit seiner Gattin Haidy, der Tochter von Franz Schreker, lebt. Sie kamen
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