Online und Guides Online und Guides www.isreport.de 22. Jahrgang 5/2018 10 EUR

Planung & Konsolidierung

Weitere Themen: • Self-Service BI – Mobile Anwendungen für Planung & Konsolidierung • ERP für Fertigungsunternehmen • Erfolgreiche Software-Implementierung Zertifi katskurs Chief ERP Projekt Manager

Kurs Q1/2019: 16. – 18.01.2019 (Modul 1) und 20. – 22.02.2019 (Modul 2) Kurs Q2/2019: 10. – 12.04.2019 (Modul 1) und 08. – 10.05.2019 (Modul 2) Veranstaltungsort: Cluster Smart Logistik auf dem RWTH Aachen Campus ww.cerp.rwth-campus.com Anzeige

editorial

Anregungen DeltaApp Das Daumen-Dashboard von Bissantz

Stefan Raupach Mitinhaber des is report

O´zapft is...

Mit zwei Schlägen hat der Münchner erfahren, wieviel diese EU-Verord- OB das diesjährige Oktoberfest eröff- nung die deutschen Unternehmen net. Da der Wettergott wie fast immer gekostet hat. Der Zeitaufwand, die den Wirten und Schaustellern gnädig Implementierungskosten, dadurch gestimmt ist, strömen auch dieses bedingte Produktivitätsausfälle, ggf. Jahr wieder Millionen von Besuchern zusätzliche Personalkosten, einmal Was nicht auf den Bildschirm eines auf die Münchner Theresienwiese. monetär zu erfassen, ist nahezu ein Smartphones passt, geht im hek- Ein Zustand, von dem die meisten Ding der Unmöglichkeit. Welcher tischen Management-Alltag kaum Messeveranstalter nur träumen kön- Nutzen steht dem gegenüber? noch durch das Nadelöhr der nen. Allen voran die CEBIT. Während Damit sind wir auch schon wieder knappen Aufmerksamkeit. klar fokussierte Messen bzw. Kon- am Ende unseres kurzen Jahresrück- Die DeltaApp komprimiert Daten- gresse wie z.B. das ControllerForum blicks 2018. Auch wenn es die letzte navigation, Abweichungsanalyse des ICV, die BI Conference von TDWI/­ Ausgabe des is report in 2018 ist, wer- SigsDataCom oder die Personalmes- de ich mich beherrschen und keine und Performance Management – sen sehr gut besucht bzw. ausgebucht Weihnachtsgrüße loswerden (bei 25 und kommt ohne Diagramme aus. sind, scheint die Zeit der General- Grad draußen unmöglich). messen wohl vorbei zu sein im IT Stattdessen möchten wir Ihnen fol- DeltaApp live erleben: Sektor. Es bleibt abzuwarten, wie die gendes zum Nachdenken mit in un- 25.10. Zürich, DeltaMaster-Matinee Aussteller das neue Konzept der CE- sere Pause geben: BIT durch eine erneute Teilnahme Qualitätsjournalismus, Druck und 27.11. Münster, Business Breakfast annehmen werden. Versand kosten nicht unerheblich und als Webinar Wie nicht anders zu erwarten, ist Geld. Mit einem Abonnement des is und wird das Jahr thematisch nach report (in Deutschland: 59 Euro net- Anmeldung und Termine: wie vor durch das Thema Digitalisie- to, Österreich und die Schweiz 69 rung vorangetrieben. Auch das The- Euro) geben Sie uns eine Kalkulati- www.bissantz.de/events ma Künstliche Intelligenz (KI) nimmt onsbasis an die Hand, die es ermög- zunehmend Raum ein. Was ist aber licht, die aktuelle Qualität aufrecht Bissantz & Company GmbH KI? Wenn ich jetzt boshaft bin, ist das zu erhalten und zu sichern. +49 911 935536 - 0 nichts anderes wie ein weiterentwi- [email protected] ckeltes CRM... In diesem Sinne Prost und bis zum Dann hat uns alle das Thema Da- ­Januar 2019 tenschutzgrundverordnung am An- fang des Jahres in Beschlag genom- Ihr is report Team men. Es wäre mal interessant zu

www.isreport.de Online und Guides 5/2018 inhalt Lese-Argumente

 Business Intelligence  IT-Strategie

Tr e n d t h e m e n d e r A n a l y t i k 38 Schlaue Algorithmen sollten künftig transparent werden: Monika Gatzke vom Institut für Systemforschung der Universität

Titelfoto: © Fotolia © Titelfoto: 9 Controlling: Planung und Konsolidierung gehören zu den Basisaufgaben von Business Intelligence. Mit spezialisierten Wuppertal und Adesso-Aufsichtsrat Prof. Dr. Volker Gruhn zeigen IT-Werkzeugen steuern und überwachen Unternehmen Budgets die Grenzen der Digitalisierung auf. und sichern sich gleichzeitig gegen Risiken ab. 42 die Telekom weist Softwareanbietern den Weg in die Cloud: 15 Vier Self Service-Lösungen im Funktionsvergleich Software as a Service liegt im Trend, aber für kleine Anbieter bringt eine eigene Cloud hohe Aufwände und Risiken mit sich. Eine Alternative dazu bietet künftig die Partnerschaft mit einem  Enterprise Resource Planning erfahrenen Provider.

Tr e n d t h e m e n d e r Un t ernehmenssof t w a r e 44 it-Service-Management greift agile Methoden auf: IT-Service-Management zielt darauf, Geschäftsprozesse optimal 18 ERP für Fertigungsunternehmen: durch IT zu unterstützen. Das Regelwerk ITIL reicht dafür nicht Unternehmensweite Standardsoftware als Taktgeber für die mehr aus. Als Reaktion auf träge IT-Organisationen etablieren Smart Factory sich agile Methoden. 22 Übersichtstabelle ERP-Anbieter (Enterprise Resource Planing)

26 Übersichtstabelle MES-Anbieter (Manufacturing Execution  it-Sicherheit System) 46 cloud-Dienste fordern Security-Strategien heraus: Angesichts von Cloud-Diensten reicht es nicht, Eindringlinge IT-Systeme machen Geschäftsabläufe effizient: 28 von außen abzuwehren. Spezialisierte Lösungen blockieren Ohne ein integriertes IT-System können Unternehmen ihre unrechtmäßige Zugriffe und beugen riskantem Verhalten der Geschäftsprozesse kaum effizient steuern.T rotz vieler Spezial­ eigenen Mitarbeiter vor. lösungen läuft der generelle Trend in Richtung funktional angepasster Standardsoftware.

32 Professional Service Automation: Das Automatisieren von Prozessen ist bei Service-Unternehmen bislang eher selten. 6 Tr e n d s & A n a l y s e n 34 projekt des Monats • Microsoft stellt den Vertrieb der Deutschland Cloud ein • Readiness-Check prüft die Cloud-Fähigkeit von Betrieben Ein Raumausstatter koppelt sein SAP-System eng an die hausinterne Lösung für das Dokumentenmanagement. • Software-Entwickler arbeiten mit Künstlicher Intelligenz • DSAG fordert Informationen über SAP C/4HANA ein • Eine Multi-Cloud passt nicht für jedes Unternehmen 36 Exklusiv-Interview: Der Standardsoftwerker Abas erklärt seine Cloud-Strategie. 50 Im p r e s s u m 48 Software Asset Management Vermessungs-Tools halten SAP-Lizenzen im Zaum

9 15 18 28 36

Planung und Konsolidierung Von Self Service erhoffen Als zentrale Steuerungs- Ohne ein integriertes IT- Der Einfluss vonA lgorith- gehören zu den Basisaufga- sich Unternehmen die Stan- plattform muss sich un- System können Unterneh- men auf Wirtschaft und Ge- ben von Business Intelli- dardisierung und Automati- ternehmensweite Stan- men ihre Geschäftsprozesse sellschaft wächst. Monika gence. Der is report stellt sierung von IT-Prozessen. dardsoftware für Industrie kaum effizient steuern. D er Gatzke von der Universität sechs Lösungen vor, die Un- Das Consultinghaus Vision 4.0 transformieren. Das is report zeigt in sechs Bei- Wuppertal und Addesso- ternehmen bei Budgetie- 11 hat die Funktionen von Consultinghaus Trovarit spielen auf, wie Betriebe die Aufsichtsrat Prof. Dr .Volker rung, Controlling und Fore- vier marktgängigen Lösun- beschreibt die Digitalisie- Fertigung steuern und das Gruhn zeigen die Grenzen casting unterstützen. gen verglichen. rungsstrategie dazu. Lager optimieren. der Digitalisierung auf.

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Zentrallager nowebau in Großefehn: ERP- und Lagerlogistik par Excellence Heute bis 12.30 bestellt, morgen bis 10 Uhr geliefert – das ist das zentrale Versprechen des Zentrallagers nowebau GmbH & Co. KG in Großefehn (Landkreis Aurich). Um die damit verbundene Intralogistik zu optimieren, wurde bei dem Dienstleister für rund 100 Baustoff-Fachhändler zunächst das ERP-System gevis ERP | NAV der GWS Gesellschaft für Warenwirtschafts-Systeme mbH und vor Kurzem das damit verbundene Lagerverwaltungssystem pL-Store® Techline der proLogistik GmbH + Co KG installiert.

IT-Struktur, die sich aus dem ERP-System gevis ERP | NAV der GWS sowie pL-Store® Techline der proLogistik GmbH zusam- mensetzt. Ausschlaggebend für deren Nutzung waren die tiefen Branchenkenntnisse der GWS, vor allem aber die baustoff-typi- schen Spezial-Funktionalitäten in den Anwendungen. Pluspunkte sammelte gevis ERP | NAV darüber hinaus durch die umfangrei- che Add-on-Software im Bereich Dokumentenmanagement oder Business Intelligence. Beides wird heute bei der nowebau eingesetzt. Eingehende Bestellungen werden nun zeitnah und kundenbezogen in gevis ERP | NAV erfasst, laufen danach auto- matisch an pL-Store® weiter und von da aus papierlos an die Terminals und Lesegeräte der Mitarbeiter in den einzelnen Lagerhallen. Durch die sofortige Übertragung jeder einzelnen Bestellung können die Verantwortlichen so unmittelbar die Kommissionierung vorbereiten und die benötigten Waren im Warenausgangsbereich innerhalb der Hallen sammeln.

1977 von 55 Baustoffhändlern aus ganz Norddeutschland gegründet, Eigenständige Planung und Organisation der Zufüh- betreut die nowebau GmbH & Co. KG heute Handelspartner von der rungsfahrten per Stapler dänischen Grenze bis zum Ruhrgebiet und von der holländischen bis Nutzen bringt die IT-Struktur aber auch in der Vorbereitung und Umset- zur polnischen Grenze im klassisches Baustoffsortiment, verbunden zung des täglich ab 14.30 Uhr stattfindenden internen Beladungsvor- mit Logistikunterstützung. Grundlage hierfür ist das Zentrallager im gangs. Da sich in pL-store® alle eingelagerten Waren inklusive Lagers- Ortsteil Ostgroßefehn, in dem in gut einem Dutzend Hallen und auf tandort finden und zudem alle aktuellen Bestellungen proT our hinterlegt 80.000 qm Betriebsfläche all das gelagert wird, was die einzelnen sind, reicht ein Klick aus, um die idealen Standorte für die Beladung der nowebau-Händler vor Ort für ihre Geschäftstätigkeit, also den Ver- Liefertouren abzurufen und diese den Verantwortlichen online mitzutei- kauf an Handwerker, Unternehmen oder Privatkunden, benötigen. len. Durch die Hinterlegung aller Daten übernimmt das System somit Das Besondere: Statt wie in modernen Großlagern zentrale Einlage- auch eigenständig die Planung und Organisation der Zuführungsfahrten rungs- und Auslagerungskomplexe finden sich aufgrund der Historie per Stapler. Der Fahrer schaut direkt auf das beim Fahrzeug angebrachte auf dem Gelände verschiedene Hallen, in denen unterschiedliche Terminal und transportiert das im Warenausgangsbereich einer Halle Warengruppen eingelagert sind. Je nach Zahl und Art der vorhande- gelagerte Gut zum vereinbarten Ladepunkt. Die neue IT-Struktur wirkt nen Bestellungen muss damit einerseits exakt überlegt werden, wel- sich darüber hinaus positiv auf die Auskunftsfähigkeit der Mitarbeiter in che Wechsel-Auflieger aufgrund der Abfahrtszeiten – die ersten der Kundenbetreuung aus. Jede einzulagernde Ware wird mittels eines LKW gehen morgens um 4.30 Uhr vom Hof – zuerst beladen werden MDE-Gerätes oder über ein müssen, andererseits, wo auf dem Gelände der beste Ladepunkt pro Terminal direkt im Waren- Liefertour ist. eingang erfasst sowie auto- Um das organisieren zu können, galt und gilt das Prinzip: Die Beladung matisch und zeitgleich in das erfolgt an der Halle, aus der am meisten Waren entnommen werden, ERP-System überspielt. die anderen Artikel werden durch eine ausgefeilte Intralogistik zum Durch die elektronische Ladepunkt gefahren. Herausforderungen brachten vor der Umstel- Hinterlegung der Ware ist lung auf die neue IT-Struktur aber auch Krankheit oder Urlaub eines damit eine permanente Spezialisten und die Auskunftsfähigkeit gegenüber den Bestellern. Inventur möglich, langwie- Oftmals waren sich die Mitarbeiter, die die Kunden betreuten, nicht rige händische Zählrunden sicher, ob die Angaben bezüglich Lagerverfügbarkeit im ERP-System zum Jahresende gehören der wirklich stimmten. Vergangenheit an.

Optimale Auslieferung von Baustoffen Seit 2017 ist davon nichts mehr zu spüren: Zwar ließen sich die bauli- Weitere Infos: chen Gegebenheiten nicht verändern, doch Auskunftsfähigkeit oder www.gws.ms Personalengpässe beeinflussen denP rozess nicht mehr. Grund ist die www.erpsystem.de trends & analysen

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Microsoft stellt den Vertrieb Verpflichtungen aufgenommen“, berichtet Dank des standardisierten Vorgehens wer- der Deutschland Cloud ein Markus Nitschke, Director Microsoft Cloud den Stärken und Schwächen transparent. Die besonders sicheren Cloud-Angebote, die Services Deutschland, in einem Blog-Bei- Der Cloud Readiness Check zeigt auf, wo Microsoft zusammen mit der Telekom be- trag. Kunden können demnach persönliche Handlungsbedarf besteht, bevor die Cloud- treibt, werden nicht mehr verkauft. Bestand- Daten korrigieren oder löschen lassen und Lösung eingeführt wird. Die Analyseergeb- kunden können sie weiter nutzen, bekommen Datenlecks überprüfen und melden, um die nisse werden anschaulich und entschei- aber bis Ende des Jahres Migrationshilfen. Datenschutzgesetze einzuhalten. dungsfertig aufbereitet und können direkt Cloud-Dienste wie MS Azure, MS Office 365 Die Deutsche Telekom, die nach eigener in eine Cloud-Roadmap überführt werden. und MS Dynamics 365 bietet Microsoft künf- Aussage aktuell über ein Viertel der Kun- Das Tool und den dazugehörigen Krite- tig ausschließlich aus einem Netzwerk von den von MS Office 365 aus der Deutschland rienkatalog hat microfin aus zahlreichen selbst betriebenen Rechenzentren an. Die Cloud bedient, will diesen Support so lange Projekterfahrungen bei Unternehmen ver- besonders abgesicherte Deutschland-Cloud, wie möglich aufrecht erhalten, wie Heise schiedenster Strukturen abgeleitet. „Der bei der die Telekom-Tochter T-Systems als Online berichtet. Zudem habe die Deutsche Cloud Readiness Check ersetzt keine solide Datentreuhänder fungiert, ist damit für Neu- Telekom ein Service-Portfolio aufgebaut, Cloud-Strategie, aber er hilft bei der Defini- kunden Geschichte. Bestandskunden kön- das Kunden die Möglichkeit gibt, beson- tion und Umsetzung“, erklärt Stefan Wendt, nen diese Dienste weiterhin nutzen, auch ders abgesicherte Cloud-Umgebungen zu Partner bei microfin. „IT-Verantwortliche Sicherheits-Updates will Microsoft liefern. nutzen. jf können damit sehr schnell und mit gerings- Die Deutschland Cloud hatte Microsoft tem Ressourceneinsatz eine tragfähige Ent- Ende 2015 vorgestellt, weil hiesige Unter- Readiness-Check prüft die scheidungsgrundlage für Cloud-Projekte nehmen sich angesichts des von Edward Cloud-Fähigkeit von Betrieben herstellen – für sich selbst und auch für die Snowden aufgedeckten Abhörskandals um Cloud-Lösungen versprechen Erfolge, die in Geschäftsleitung oder den Vorstand.“ Eine amerikanische und britische Geheimdienste der Praxis teilweise schwierig zu erzielen sind. gründliche Standortbestimmung vor dem reserviert zeigten, Daten und IT-Systeme in Mit dem Cloud Readiness Check zeigt die Un- Start eines Cloud-Projekts schütze vor teu- die Cloud zu verlagern. Zu den Rechenzen- ternehmensberatung microfin Lücken auf und ren und frustrierenden Fehlern. jf tren hatten ausschließlich T-Systems-Mitar- schlägt Lösungen vor. beiter Zutritt, die als Datentreuhänder fun- Software-Entwickler arbeiten gierten. Microsoft-Mitarbeiter wurden nur mit Künstlicher Intelligenz bei technischen Problemen stundenweise Künstliche Intelligenz ist in der Anwendungs- hinzugezogen. Microsoft selbst hatte keine entwicklung auf dem Vormarsch. Dies zeigt Zugangsdaten und wäre daher nicht in der die Studie ‚ISG Provider Lens Germany 2019 Lage gewesen, den Forderungen einer US- – Application Development & Maintenance‘ Behörde nach Herausgabe der Daten Folge der ISG Information Services Group. zu leisten. Anbieter für Application Development & Cloud-Angebote erwecken den Eindruck Maintenance setzten Künstliche Intelligenz Preisaufschlag und schwierige einer günstigen, schnellen und flexiblen und Machine Learning ein, um die Soft- Integration als Bremsklötze Alternative zu herkömmlichen IT-Services. ware-Entwicklung und -wartung weiter zu Anfänglich zeigten die Unternehmen an Die Praxis zeigt allerdings, dass die auf den automatisieren und zu industrialisieren. So diesem Modell großes Interesse, weil es ersten Blick einfache Nutzung von Cloud- lautet eines der Ergebnisse des der Studie die Chance versprach, sämtliche Bedenken Services gerade im Enterprise-Umfeld eben ISG Provider Lens Germany 2019, die rund in Sachen Datenschutz wegzuwischen. Im doch sehr komplex ist. Unternehmen oder 30 Anbieter vergleicht. „Auch die kleineren März dieses Jahres hatte das Handelsblatt al- auch Abteilungen, die IT-Ressourcen aus der Entwickler müssen künftig in Technologien lerdings von einer schleppenden Nachfrage Cloud effizient einsetzen wollen, müssen vor rund um künstliche Intelligenz investieren, berichtet. Die Deutschland Cloud lasse sich dem Start mehr abklären als die reine Aus- damit sie von den großen internationalen aufgrund der Abschottung sich nur schwierig wahl einer Cloud-Lösung oder die Lage der Anbietern nicht abgehängt werden“, warnt mit internationalen Cloud-Angeboten integ- Rechenzentren. Oliver Nickels, Lead Advisor der Studie im rieren. Ein weiterer Bremsklotz sei der Preis- Die Standortbestimmung für Unterneh- Auftrag der ISG. „Die großen Anbieter haben aufschlag in Höhe von 25 Prozent, der wegen men vor dem Start in die Cloud übernimmt kognitive Analytik bereits sehr weit in ihr der Datentreuhänderschaft entstehe. ein Service der Unternehmensberatung Portfolio integriert.“ Kleinere Unternehmen Künftig will Microsoft die deutschen microfin: der Cloud Readiness Check. Mit mit Fokus auf den deutschsprachigen und Cloud-Kunden ausschließlich aus den neuen einem eigens entwickelten Tool prüfen die europäischen Markt hätten sich bisher vor al- Rechenzentren in Berlin und Frankfurt be- Bad Homburger Berater entlang eines Kata- lem dann behaupten können, wenn sie über dienen. „Wie bekennen uns zur Einhaltung logs mit rund 170 Punkten, wie die Organi- tiefes Branchen- und Spezialwissen verfügten der EU-Datenschutz-Grundverordnung für sation im Hinblick auf Architektur und Tech- und eine Nähe zum Kunden aufwiesen. unsere Cloud-Dienste und haben entspre- nologie, Kosten, Prozesse und Compliance Die steigende Nachfrage nach geschäfts- chende Regelungen in unsere vertraglichen auf den Einsatz der Cloud vorbereitet ist. zentrierten Kennzahlen benennt ISG als wei-

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teren Trend bei der Applikationsentwicklung. sundheitsbranche (Health Care and Life Sci- Wiederverwendung, Cloud-Integration und „Unternehmen wollen einen Nachweis, wie ences, HCLS) sowie industrielle Fertigung Containerisierung überwinden. Eine wich- die Anwendungsentwicklung und -wartung (Manufacturing). tige Rolle spielt dabei laut ISG-Studie die die Geschäftsziele unterstützt“, so Analyst Ni- Software-Entwickler haben erkannt, dass Robotic Prozess Automation (RPA), welche ckels. „Die Fachbereiche entscheiden bei der der Sicherheit vorrangige Bedeutung zu- die meisten auf die Finanzindustrie fokus- Budgetverteilung Entwicklungsdienste mit. kommt. Sie verankern daher wichtige Sicher- sierten Anbieter mittlerweile im Portfolio Sie legen einen starken Fokus auf die digi- heitsfunktionen schon während früher Dev- haben. Diese Art der Automatisierung sei tale Transformation und wollen den Nutzen Ops-Entwicklungsphasen. Hierbei spricht kostengünstig und lasse sich zudem schnell messen.“ Zudem müssten die Anbieter mit man auch von DevSecOps. Manche Anbieter implementieren. Auch Blockchain spiele hybriden Cloud-Umgebungen vertraut sein: stellten sogar einen Zugang zu Quanten- bei den Entwicklern für die Finanzbranche „Die Unternehmen erwarten von den Provi- Computern her, um eine leistungsfähige Si- eine wichtige Rolle – allerdings weniger für dern, dass sie die Migration und die Wartung cherheit und Verschlüsselung sicherzustel- den Einsatz zwischen den Banken, sondern in hybriden Multicloud-Umgebungen be- len. Zudem komme den Bestandssystemen mehr, um die bereits bestehenden internen herrschen. Dies umfasst nicht nur die Ent- der Anwender eine kritische Rolle zu. Da Systeme und Prozesse zu vereinfachen. wicklung von cloud-fähigen Anwendungen, diese die größte Hürde für ein agiles Unter- sondern auch Lösungen für regulatorische nehmen darstellen, fragen Kunden zuneh- Data Analytics und und Sicherheits-Herausforderungen.“ mend entsprechende Beratungsleistungen Cloud-Systeme im Gesundheitswesen Auch Geschäftsprozesse rücken in den nach. Insgesamt prägen laut Studie lokale In der Anwendungsentwicklung für das Ge- Blick Künstlicher Intelligenz. Große Anbie- Provider den deutschen Anbietermarkt für sundheitswesens hat die Nachfrage nach ter hätten bereits Analytik-Funktionen, die Agile Development. Doch auch diese eher Data Analytics und Technologien wie Indus- Geschäftsprozesse bewerten und optimie- kleineren Unternehmen spürten den Druck, trial Machine Learning deutlich zugenom- ren. Mittelständische Provider würden hier ihre Services weltweit anzubieten. Sie reali- men. Diese Technologien entscheiden mit Schritt halten, wenn sie über Drittanbieter sierten dies, indem sie mit anderen Service- darüber, ob ein Anbieter auf diesem Markt Zugriff auf Analytiksysteme bekommen und Anbietern kooperieren, die in dem jeweili- Erfolg haben kann. Die Akzeptanz von Cloud- diese in ihre eigenen Services integrieren. gen Auslandsmarkt beheimatet sind. Ressourcen wachse rasant. Auf dieser Basis Im „Leader“-Quadranten des Anbieter- verbessere sich zum Beispiel die Zusammen- vergleichs ‚Next Generation Application Testverfahren werden automatisiert arbeit und Kommunikation zwischen Ärzten, Development & Maintenance‘ hat ISG fünf Die Dienstleister für Software-Testing bie- Versicherungen und Patienten. Für Anbieter Anbieter positioniert: Atos, Capgemini, DXC ten dedizierte Werkzeuge und Verfahren der in Deutschland kommen die Themen Sicher- Technology, IBM und T-Systems. Testautomatisierung für neue Technologien heit, Datenschutz und regulatorische Anfor- wie Internet of Things (IoT), Edge- und Fog- derungen hinzu. Für global aufgestellte An- Agile Entwicklung setzt sich durch Computing sowie Blockchain an. Branchen- bieter, die im deutschen Markt nur über eine Neben Anbietervergleich hat die ISG-Studie spezifische Werkzeuge spielen dabei laut ISG eingeschränkte Präsenz verfügen, stellen weitere Teilmärkte untersucht: ‚Agile Deve- eine wichtige Rolle, da sich die Branchen mit diese Aspekte laut ISG eine Hürde dar. lopment‘, ‚Continuous Testing‘ sowie „Next Blick auf regulatorische und Sicherheitsan- Generation ADM‘. Im Fokus lagen dabei drei forderungen zum Teil erheblich voneinan- Unternehmen der Fertigungsindustrie Branchen: Finanzdienstleister (Banking, Fi- der unterscheiden. All diese Testaktivitäten gestalten ihre Geschäftsprozesse agil nancial Services and Insurance, BFSI), Ge- führen die Anbieter in global organisierten Industriefertiger, etwa in der Automobilindu- Organisationen durch – mit wenigen strie, stellen derzeit ihre Geschäftsprozesse lokalen Besonderheiten etwa im öffent- auf den Prüfstand, um sie agil zu gestalten. lichen Sektor. Die führenden Anbieter Die Entwickler in dieser Branche müssen könnten ‚Testautomatisierung as a Ser- deshalb die Beratung zu Geschäftsprozes- vice‘ anbieten. Die Automatisierung sen mit Design-Know-how und Methoden finde oft auf fabrikähnlich organisier- der agilen Software-Entwicklung miteinan- ten Software-Entwicklungsplattformen der verbinden. Die Aktionsfelder beträfen statt – unter Einsatz von Machine Lear- die Cloud, das Internet of Things, Industrie ning und Künstlicher Intelligenz. 4.0 sowie die Integration der Lieferketten. IT- Systeme wie SAP ECC dominierten weiterhin Robotic Process Automation den Markt, allerdings steige die Nachfrage in der Finanzindustrie nach jüngeren Technologien. Den Produkti- In der Finanzindustrie stellen Be- onsprozess veränderten derzeit die Konzepte Im Leader-Quadranten der Marktstudie ‚Next standssysteme die größten Hürden in Smart Factory sowie Industrial Internet of Generation Application Development & Maintenance‘ Richtung einer agilen Software-Ent- Things. Erfolg haben daher nur noch diejeni- hat ISG fünf Anbieter positioniert: Atos, Capgemini, wicklung dar. Im Vorteil sind jene An- gen Entwickler, die über das entsprechende DXC Technology, IBM und T-Systems. bieter, die diese Hürden mittels Code- Branchen- und Automatisierungs-Know-how

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verfügen sowie die jeweils branchenspezifi- gen.“ Auch die Frage, ob das Lösungspaket ser geeignet als die Google-Cloud, die dafür schen Werkzeuge beherrschen. jf bereit zur Installation ist, schätzen die DSAG- in anderen Bereichen glänzt. Zweitens ver- Sprecher positiv ein: „Teile der Produktfa- ringere die Multi-Cloud-Wahl die Abhängig- DSAG fordert Informationen milie wie beispielsweise SAP Sales Cloud keit von einem einzigen Anbieter. Damit be- über SAP C/4HANA ein können mit relativ wenig Aufwand und mit wahre ein Unternehmen Flexibilität, falls ein Die CRM-SAP C/4HANA verspricht eine ein- kurzer Durchlaufzeit in einem Greenfield- Dienstleister seine Allgemeinen Geschäfts- heitliche Sicht auf Kunden. Die SAP-Anwen- Ansatz implementiert werden. Ansonsten bedingungen mit negativen Auswirkungen dervereinigung DSAG hält die Suite für inter- dürfte es sich nach allen Erfahrungen eher anpasse oder seinen Service ganz einstelle. essant. Allerdings müsse die SAP Funktionen um ein längerfristiges Projekt handeln.“ Drittens ermögliche die Multi-Cloud-Nut- und die Strategie verdeutlichen. Speziell im E-Commerce-Bereich herr- zung eine Kombination von Compliance und Mit der im Juni auf der SAP-Hausmesse Sap- sche der Eindruck vor, dass es noch wei- Dynamik. Unternehmen könnten für Servi- phire Now 2018 vorgestellten Kundenmana- terer technischer Anstrengung bedarf, um ces mit hohen Compliance-Anforderungen gementlösung (CRM) SAP C/4HANA greift eine gute Integration zwischen den Produk- kleine deutsche Provider nutzen und für die SAP gezielt den Cloud-Pionier Salesforce an, ten SAP Cloud for Customer und SAP Hybris restlichen Dienste die flexible Infrastruktur der bisher am stärksten vom wirtschaftlichen Commerce zu erzielen. Hier sei spürbar, großer Public-Cloud-Anbieter. Wachstum im Bereich Kundenmanagement dass die unterschiedlichen Philosophien der Diese Vorteile einer Multi-Cloud seien profitiert. Die SAP-Anwendervereinigung SAP und des 2013 übernommenen Anbieters grundsätzlich für alle Unternehmen gül- DSAG hat das Produkt untersucht und ist Hybris erst langsam zusammenwachsen. tig, kämen aber nur bei Großunternehmen davon angetan: „Die Produktsuite SAP Insgesamt fällt das DSAG-Fazit zu SAP wirklich zum Tragen. Der Grund dafür sei C/4HANA ist interessant, denn sie bündelt C/4HANA positiv aus: Sobald SAP die an- die benötigte Lösungsvielfalt. Kleinere oder die schwer überschaubaren SAP-Module in gekündigte bessere Systemintegration re- mittlere Unternehmen fokussierten meist Marketing, Vertrieb und Kundenservice zu alisiere, könne sich eine Erfolgs-Story ent- ein klar abgestecktes Geschäftsfeld. Es sei einem durchgängig integrierten Paket“, sind wickeln. Für strategische und funktionale eher unwahrscheinlich, dass sie gleichzei- sich die Sprecher der DSAG-Arbeitsgremien Fragestellungen stehe die DSAG als Spar- tig Internet-of-Things-Anwendungen, eine Vertrieb & Marketing sowie E-Commerce, ringspartner zur Verfügung. jf Entwickler-freundliche Machine-Learning- Aleksandar Rogic, Tilo Freund, Stephan Mutz Umgebung und sehr schnelle Bare-Metal- und Klaus Oelschläger einig. „Vor allem die Eine Multi-Cloud passt Maschinen benötigten. Prozessintegration über die verschiedenen nicht für jedes Unternehmen Systeme hinweg ist für Unternehmen wich- Multi-Cloud-Umgebungen stellen für kleine Eine One-Provider-Strategie tig.“ Allerdings seien viele Kunden durch die und mittelständische Unternehmen nicht im- spart Aufwand und Kosten bisherigen Erfahrungen mit On-Premise- mer die beste Lösung dar. Der IT-Dienstleister Hat ein Unternehmen ein eng umrisse- Lösungen wie SAP CRM abgeschreckt. Hier Consol zeigt auf, für wen sich welche Cloud- nes Kerngeschäftsfeld, und lassen sich die herrsche zwar eine hohe funktionale Abde- Strategie eignet. benötigten Services durch einen einzigen ckung, aber die Implementierung und der Jeder Cloud-Anbieter bringt eigene Stärken Anbieter sehr gut abdecken, dann ist stellt Betrieb seien aufwändig. und Schwächen mit. Viele Unternehmen Consol die Wahl eines einzigen Cloud-An- „Vielen Anwendern fehlt bislang der nutzen daher eine Best-of-Breed-Strategie, in bieters die bessere Lösung dar. Dies könne Glaube, dass die technische Umsetzung von dem sie die besten Eigenschaften der einzel- durchaus auch für größere Unternehmen SAP C/4HANA zeitnah den Marketingaussa- nen Anbieter in einem Multi-Cloud-Ansatz zutreffen. Durch eine One-Provider-Stra- gen folgt“, urteilen die DSAG-Sprecher. Den- vereinen. Hierbei laufen die Anwendungen tegie ließen sich Kosten sparen, nicht nur noch sei die Nachfrage nach Informationen der Unternehmen bei verschiedenen Public- organisatorisch, sondern auch durch die groß – insbesondere zur Strategie hinter dem Cloud-Anbietern. „Ein Multi-Cloud-Modell Rabattmodelle der Anbieter. Außerdem Lösungspaket. Hier müsse SAP mit gezielten ist nicht für jedes Unternehmen die beste würden dadurch die Nachteile vermieden, Maßnahmen sowohl IT-Spezialisten als auch Lösung“, warnt Lukas Höfer, Senior IT-Con- die mit einer Multi-Cloud-Nutzung unwei- Anwender aus den Fachbereich und das Ma- sultant bei Consol in München. „Gerade für gerlich verbunden sind, etwa hinsichtlich nagement abholen. Zudem sei es wichtig, kleinere und mittlere Unternehmen kann es des höheren administrativen Aufwands, der wie die Lizenzen im Detail aussehen. besser sein, sich auf einen einzigen Anbieter entstehenden Datensilos oder des nicht im- zu konzentrieren.“ mer kostengünstigen Verschiebens von Da- Schlanke Cloud-Lösung als Vorteil ten zwischen Clouds. Potenzial für SAP C/4HANA sehen die Spre- Der Best-of-Breed_Ansatz „Die Entscheidung für oder gegen eine cher insbesondere hinsichtlich der Funktio- koppelt die Stärken der Anbieter Multi-Cloud muss individuell getroffen wer- nen: „Manche Unternehmen haben sich in Bei der Multi-Cloud sind drei Aspekte von den“, betont Höfer. „Eine Cloud-Strategie, ihrem On-Premise-System über die Jahre ei- hoher Relevanz: Erstens kann ein Unter- die immer und überall passt, gibt es nicht. nen Funktionsumfang aufgebaut, den sie gar nehmen damit einen Best-of-Breed-Ansatz Unternehmen brauchen daher einen Part- nicht benötigen. Hier kann der Weg zu einer verfolgen. So ist laut Consol für Internet of ner, der ihnen ein maßgeschneidertes Ge- schlankeren Cloud-Lösung Vorteile brin- Things-Anwendungen Microsoft Azure bes- samtkonzept erarbeitet.“ jf

8 Online und Guides 5/2018 www.isreport.de Business Intelligence otolia oto: F oto: F

Tools für Planung und Konsolidierung Konjunkturzyklen fordern die Controller heraus Planung und Konsolidierung gehören zu den Basisaufgaben von Business Intel- ligence. Mit spezialisierten IT-Werkzeugen steuern und überwachen Unterneh- men Budgets und sichern sich gleichzeitig gegen Risiken ab.

Unternehmerische Entschei- zudem nimmt die Intensität der Aus- zu identifizieren und daraus Ergeb- dungen durch betriebswirtschaftliche schläge zu. Gefragt sind Frühwarnsys- nisgrößen abzuleiten. Zahlen abstützen – das ist das Ziel teme und Methoden, mit denen Con- Die folgenden Übersicht beschreibt von Planung und Controlling. Kons- troller auch aus schwachen Signalen sechs Lösungen, die Unternehmen tanz gehört dabei der Vergangenheit Maßnahmen und Strategien ableiten bei Budgetierung, Planung, Konsoli- an, denn die Unternehmen finden können. Die jüngsten Strategien ver- dierung und Forecasting unterstüt- kaum noch stabile Konjunkturzyklen suchen nicht mehr, Einzelpositionen zen: Bissantz, Corporate Planning, vor, auf die sie sich einstellen können. wie Kosten und Umsatz zu planen, IDL, Lucanet, PMOne und Thinking Die Schwankungen werden häufiger, sondern vielmehr, Einflussfaktoren Networks.

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DeltaApp zielt auf das mobile Management-Reporting und bringt Datennavigation, Abweichungsanalyse und Performance Management auf den Bildschirm eines Apple iPhone oder Apple Ipad. Quelle: Bissantz&Company

DeltaMaster nutzt systeme. Planungslösungen basieren DeltaMaster die Aufmerksamkeit Künstliche Intelligenz meist auf Microsoft SQL Server und/ des Anwenders. Grafische Tabellen Bissantz & Company bringt Verfahren oder Microsoft Analysis Services, al- sind schnell zu lesen, einfach zu er- der Künstlichen Intelligenz (KI) ins ternativ kann DeltaMaster in Verbin- stellen, robust gegenüber Datenän- Management. Mit DeltaMaster las- dung mit SAP HANA, Infor BI OLAP derungen – und sie ermöglichen in- sen sich laut Unternehmensaussage Server oder IBM Cognos TM1 zum teraktive Analysen direkt im Bericht. Lösungen für die datenbasierte Un- Planen eingesetzt werden. Planer und Controller untersuchen ternehmensführung in allen Größen- Mit DeltaMaster erledigen Unter- damit, wie sich Kennzahlen verteilen ordnungen realisieren, von unterneh- nehmen ihre Umsatz-, Absatz- und und wie Abweichungen zu erklären mensweiten Szenarios (Enterprise-BI) Preisplanung, die Budget- und Inves- sind. über Bereichs- oder Abteilungslösun- titionsplanung sowie die Kosten und Als zweite Produktlinie bietet Bis- gen bis hin zu individuellen Anwen- Kostenstellenplanung. Meist steuert santz die DeltaApp. Diese Lösung dungen (Self Service BI). das Controlling den Prozess zentral, wurde speziell für das mobile Ma- Die Hauptaufgaben von DeltaMas- legt Berechtigungen fest, überwacht nagement-Reporting entwickelt. Sie ter sind Planung, Analyse und Repor- den Fortschritt und gibt Stände frei. komprimiert Datennavigation, Ab- ting. Die Lösung verzichtet auf ei- Der Ausgangspunkt für die Planer weichungsanalyse und Performance gene Datenspeicherung und greift als sind Berichte, wie sie auch im Re- Management auf den Bildschirm Frontend auf relationale oder multi- porting mit DeltaMaster verwendet eines Apple iPhone oder Apple iPad. dimensionale Datenbanken zu. Über werden: sogenannte Grafische Ta- Dank Bissantz’Numbers kommt sie diese Data-Warehouse-Architektur bellen – das sind Pivot-Tabellen mit ohne Grafiken aus. lassen sich unterschiedliche Anwen- eingebetteten grafischen Elemen- dungssysteme integrieren, zum Bei- ten, zum Beispiel Balken, Sparklines Corporate Planning integriert spiel ERP (Enterprise Resource Plan- oder typografisch skalierten Zahlen, Planung und Konsolidierung ning), CRM (Customer Relationship bei denen die Schriftgröße automa- Corporate Planning bietet mit Corpo- Management, HR (Human Resour- tisch proportional zum Wert gewählt rate Planner Finance für die Finanz- ces), Finanz- und Konsolidierungs- wird (Bissantz’Numbers). So lenkt und Erfolgsplanung und Corporate

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Mit Corporate Planner Finance lassen sich Finanzflüsse im Unternehmen im Zeitverlauf darstellen. Quelle Corporate Planning

Planner Cons für die Konsolidierung stand. Die Software unterstützt die wender mit IDL.FORECAST auf Basis integrierte Lösungen zur Unterneh- Anwender mit übersichtlichen Work- eines integrierten betriebswirtschaft- menssteuerung auf Basis finanzieller flows. Die Lösungen bieten Analyse lichen Modells ihren Finanzplan mit Informationen. Die Software läuft in und Reporting nach verschiedenen GuV (Gewinn- und Verlustrechnung), den Betriebsvarianten on premise Rechnungslegungsstandards wie Bilanz und Kapitalflussrechnung, er- oder in der Cloud. beispielsweise HGB (Handelsge- fassen formulargestützt Plan- und Durch ein fokussiertes Enterprise setzbuch), UGB (Unternehmensge- Forecast-Werte und können ver- Performance Management (EPM) setzbuch) und IFRS (International schiedene Planszenarien anlegen. Im steigern Unternehmen die Effizi- Financial Reporting Standard). Mit laufenden Prozess prüft das System enz ihrer Organisation. Corporate verschiedenen Planszenarien lassen die Logik der Planung und informiert Planning hilft Unternehmen dabei, sich unterschiedliche Geschäftsent- über noch offene Aufgaben. Ein Pla- Prozesse zu automatisieren und die wicklungen wie Verschmelzungen nungsmonitor sorgt für Überblick, Effektivität zu steigern. Die Corpo- oder Umstrukturierungen simulie- die Ablaufsteuerung für Automatisie- rate Planning Software überführt un- ren. rung. strukturierte Massendaten (Big Data) Für die operative Planung stehen in ein strukturiertes Datawarehouse IDL koppelt das Finanzwesen im Zusammenspiel die Module IDL. (Smart Data) und schafft somit einen eng mit dem Controlling DESIGNER und das IDL.COCKPIT Single Point of Truth als Basis für die Der Anwendungsbereich der IDL bereit. Sie bieten Datenerfassung Unternehmenssteuerung. CPM Suite reicht vom konsolidierten über Formulare, Berichtsaufbau, Vi- Die in der Vergangenheit gesam- Konzernabschluß über das Disclo- sualisierung über Dashboards sowie melten Daten lassen sich mit Corpo- sure Management, das Berichts- und Standard-Analysen und lassen sich an rate Planner Finance als Basis für die Meldewesen bis hin zur integrierten spezielle Anforderungen anpassen. Planung und das Forecasting nutzen. Planung und Plankonsolidierung. Für Add-ins für Microsoft Office binden Das integrierte Datenmodell stellt die unterschiedlichen Planungsthe- Berichte in Word-Dokumente, Excel- unternehmensweite Abhängigkeiten men kommen Module zum Einsatz, Kalkulationen und Powerpoint-Prä- von der operativen Planung über die die sämtliche Planungsbeteiligten sentationen ein. Die automatisierte Finanzplanung bis hin zur Konsoli- einbinden sowie die Steuerung und Reportdistribution sorgt für die ziel- dierung transparent dar. Dashboards Überwachung des gesamten Pla- gerichtete Informationsbereitstellung bringen Fachabteilungen tagesaktu- nungsprozesses gewährleisten. an verschiedene Zielgruppen. ell auf einen einheitlichen Wissens- Bei der Finanzplanung erstellen An- Mit dem Konsolidierungsmodul IDL.

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Ampelgesteuerte Statusmonitore im Workflow Monitor vonIDL-Konsis geben Überblick über Daten, Fortschritt und offene Aufgaben. Quelle: IDL

KONSIS lassen sich ein- oder mehr- im Standard automatisierte Konsoli- LucaNet.Planner integriert stufige legale Konzernabschlüsse so- dierungsfunktionen für Ist und Plan. sich in die Finanzbuchhaltung wie Management-Konsolidierungen Sie erlaubt außerdem Simulationen LucaNet.Planner aus dem Hause erstellen. Die nach dem Prüfungs- und Plankonsolidierungen. Als bran- ­LucaNet ist eine branchenunabhän- standard IDW PS 880 testierte Soft- chenunabhängige Konsolidierungs- gige Planungslösung, die alle Berei- ware orientiert sich am typischen software eignet sich IDL.KONSIS laut che einer Unternehmensplanung Workflow im Konsolidierungsprozess. Hersteller für alle Konzerngrößen. abdeckt. Das Modul LucaNet.Planner Ampelgesteuerte Sta- tusmonitore geben einen Überblick über Daten, Fortschritt und offene Aufgaben. Bu- chungslisten mit Ana- lysemöglichkeiten liefern Wirtschafts- prüfern Transparenz und gewährleisten Revisionssicherheit. Die Software unter- stützt verschiedene nationale und interna- tionale Rechnungsle- gungsnormen – auch die Vorschriften für den Gesamtabschluss LucaNet.Planner unterstützt den Anwender mithilfe diverser Prognoseassistenten dabei, detail- von Kommunen. Zu- lierte Plan-Zeitreihen zu entwickeln. Quelle: Lucanet dem bietet sie bereits

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Mithilfe von XPCT und CCH Tagetik lassen sich Wertetreiberbäume ableiten und aufbauen. Unterstützt werden unter ande- rem strategische Simulationen und Target Setting. Quelle: pmOne ist Teil der Lucanet-Lösung für Fi- anpassen lassen. Nach der Über- che Flexibilität. Werde eine konsoli- nancial Performance Management, nahme der Daten unterstützt Luca- dierte Betrachtung im Kontext eines die sämtliche Prozesse wie die kom- Net den Anwender mithilfe diverser Konzerns benötigt, könne LucaNet. plette Abschlusserstellung, Finanz- Prognoseassistenten dabei, detail- Planner um das Modul LucaNet. planung, Analyse und Reporting lierte Plan-Zeitreihen zu entwickeln. Financial Consolidation erweitert abbildet. Auf Grundlage einer bestehenden werden. Ist- und Plan-Daten würden Neben operativen Planungsaspek- Planung ließen sich Szenarien und dann in einem einheitlichen Daten- ten, wie der Absatz-, Projekt- oder rollierende Hochrechnungen ablei- modell abgebildet und konsolidiert. Personalplanung, ermittelt das Sys- ten und über flexible Ansichten ge- Kunden könnten die vorkonfigurier- tem automatisiert die Effekte auf genüberstellen und bewerten. ten Konsolidierungsroutinen für die die Gewinn- und Verlustrechnung, LucaNet.Planner ist laut Herstel- Erstellung des Konzernabschlusses Bilanz und Liquidität. Die Planung ler eine Standardsoftware, die An- nutzen und die Planungen um inner- könne sehr detailliert erfolgen – je wender aus der Fachabteilung ohne konzernliche Leistungsbeziehungen nach Zweck auf Ebene von Kos- weitere IT-Unterstützung bedienen bereinigen. tenstellen oder Kostenträgern oder können. Mithilfe von Apps lasse sich aggregiert auf Gesellschafts- oder die Lösung um kundenspezifischen PMOne Xpct nutzt beim Konzernebene. Anforderungen erweitern. Das zu- Forecasting Machine Learning LucaNet.Planner greift auf vor- grundeliegende Datenmodell ist tes- Der Münchner Anbieter pmOne ist gelagerte IT-Systeme wie Finanz- tiert, daher sind die Auswertungen mit mehreren Produkten aktiv: die buchhaltung, Personalverwaltung von Gewinn- und Verlustrechnung Unternehmensplanungs- und Steu- oder Systeme zur Kundenbetreuung (GuV), Bilanz und Cashflow immer erungssoftware CCH Tagetik deckt (CRM/Customer Relationship Ma- in sich konsistent und valide. Die als einheitliche Plattform für Cor- nagement) zu. Für rund 150 Vorsys- bidirektionale Integration des Lu- porate Performance Management teme bietet LucaNet standardisierte caNet.Planner mit Microsoft Excel laut Anbieteraussage mit Planung, Schnittstellen an, die sich bei Bedarf verschaffe den Anwendern zusätzli- (Konzern-) Konsolidierung, Budge-

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tierung, Reporting, Finanzbericht- erhalten Unternehmen konkrete und skalierbarer Web-Service mit erstattung und der automatisierten Entscheidungsgrundlagen auf Basis dem das Controlling Planungsauf- Erfüllung der gesetzlichen und re- von Fakten. Forecasting, Simulation gaben wie beispielsweise eine Kos- gulatorischen Anforderungen sämt- und das Setzen von entsprechen- tenstellen- oder Vertriebsplanung liche Controlling-Anforderungen den Maßnahmen erfolgten auf der realisiert. Der Workflow für den ab und passt sich den individuellen Grundlage von Daten jeglicher Gra- Controlling-Verantwortlichen sowie Bedürfnissen der Unternehmen und nularität. die Erfassung der Daten durch die Anwender an. Dabei werden laut Hersteller dezentralen Einheiten erfolgt in ei- Darüber hinaus präsentiert pmOne nicht nur Chancen und Risiken auf- ner zentralisierten Planungs-Cloud. mit der Eigenproduktion XPCT ein gedeckt, sondern auch deren Ab- Die mandantenfähige Anwendung Werkzeug, das als logisches Add-on sicherung erläutert. Neben einer und alle Daten liegen laut Hersteller auf vorhandene Planungslösungen zielgerichteten Reaktion auf unter- in einem deutschen Rechenzentrum. wie zum Beispiel CCH Tagetik auf- nehmenskritische Szenarien ermög- Das Cloud Hosting erfolgt über den setzt. Da Planung mehr ist als Da- lichten die Lösungen individuelle Thinking Networks Mutterkonzern, tenerfassung, ermöglicht XPCT über und flexible Anpassungen an agile die deutsche Software-Schmiede Machine Learning gezielte Forecas- Anforderungen. Buhl Data Service GmbH. ting-, Simulations- und Planungs- „Die Cloud-Lösung Qvantum ad- prozesse. Quantifizierte Treibermo- Qvantum Controlling Cloud ressiert die Sorge der Controlling- delle bilden die Basis einer neuen erfasst Plandaten im Browser Verantwortlichen vor dem großen Steuerung. Mit Qvantum präsentiert die Aa- Change Prozess, den fast jede neue Als Hauptvorteile nennt PMOne chener Thinking Networks AG eine Planungslösung mit sich bringt, die flexible Verknüpfung mehre- Cloud-basierte Lösung für die Un- vor allem wenn zuvor per Excel- rer Finanz- und Steuerungsgrößen ternehmensplanung. Das Tool führt Weitwurf geplant wurde“, erläutert sowie die einfache und schnelle die Plandaten aus dezentralen Ab- Wolfgang Schauerte-Lüke, Produkt- Art nachvollziehbare Szenarien zu teilungen in einen zentrale Daten- manager bei Thinking Networks. modellieren und aussagekräftige pool zusammen. Kennzahlen und „Mit unserer Cloud-Lösung senken Simulationen durchzuführen. Auch Formeln richtet die Controlling-Ab- wir diese Einstiegshürde und sorgen das Forecasting erfolge auf der teilung über den Upload von Temp- für einen schnellen und unkompli- Grundlage von Treibermodellen. lates für MS Excel ein. zierten Go-Live in wenigen Tagen, Im Zusammenspiel der Lösungen Qvantum ist ein eigenständiger anstelle von Monaten.“ jf

Qvantum von Thinking Networks ist eine Cloud-basierte Lösung für die Unternehmensplanung. Kennzahlen und Formeln richtet die Controlling-Abteilung über Templates für MS Excel ein. Quelle: TN Planning

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Self Service Vier Self Service-Lösungen im Funktionsvergleich Von Self Service erhoffen sich Unternehmen die Standardisierung und Automa- tisierung von IT-Prozessen. Das Consultinghaus Vision 11 GmbH hat die Funk- tionen von vier marktgängigen Lösungen verglichen.

Ideen veranschaulichen Schlüsselparameter der vier Lösun- staltung. In der umfangreichen Bi- und Daten visualisieren – die Viel- gen Microsoft Power BI, Tableau, bliothek aus Visualisierungsarten zahl an Tools im Bereich Business Lumira Discovery, Lumira Designer, finde sich der Anwender innerhalb Intelligence macht die Entscheidung QlikView und Qlik Sense miteinan- kurzer Zeit zurecht. Die Lösung sei nicht leicht. Anwender fragen sich, der verglichen . einfach zu bedienen, und spezielle welche Hauptmerkmale für ihren Visualisierungseffekte wie Filter Bedarf relevant sind, und welche 1. Tableau und Drill-Downs ließen sich schnell Lösungen ihre individuellen Anfor- Tableau ist laut Vision 11 einer der finden und anwenden. Die Vorgänge derungen bestmöglich unterstützen. Marktführer für Visualisierung. Ta- würden gut dokumentiert und ge- Um dieser Frage auf den Grund zu bleau-Dashboards seien besonders kennzeichnet, die Daten klar, at- gehen, hat das Consultinghaus Vi- flexibel und böten eine Vielzahl an traktiv und interaktiv kommuniziert. sion 11 GmbH die Funktionen und Funktionen zur individuellen Ge- Tableau biete einen tiefen Einblick

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Microsoft Office. So komme PowerBI. com zum Austausch von Datensätzen sowie für Berichte und Dashboards zum Einsatz. Besonderere Vorteile von dieser Lösung sind laut Vision 11 die In-Memory-Analyse-Engine und eine spaltenbasierte Datenbank. Aufgrund der relativ einfachen DAX- Skriptsprache biete diese Technologie eine sehr gute Mischung aus Perfor- mance und Anwenderfreundlichkeit. Weitere Vorteile seien die monatli- chen Aktualisierungen und eine kos- tenlose Version, die Kaufbarrieren Tableau-Dashboards sind laut Vision 11 besonders flexibel und bieten eine Viel- reduziere. zahl an Funktionen zur individuellen Gestaltung. Quelle: Tableau Als Nachteil wertet Vision 11 die fehlenden Benutzer-Parameter. An- in die Daten und ermögliche eine ef- 3. Microsoft Power BI wender könnten daher keine Entity- fiziente Veranschaulichung für kom- Microsoft Power BI ist eine webba- spezifischen Dashboards erstellen. plexe Entscheidungsprozesse. Für sierte Schnittstelle mit einer Vielzahl Zudem gebe es nur wenige begrenzte die gemeinsame Nutzung innerhalb an Funktionen. Der Funktionsumfang Datenquellen, die Echtzeitverbindun- eines Teams sei Tableau eine sehr reiche von einer anpassbaren Visuali- gen mit Microsoft Power BI ermög- gute Lösung. sierung bis hin zur Kontrolle der Da- lichten.Ein Dataset könne mehrere tenquellen. Die primären Tools von Datentypen umfassen, Berichte und 2. QlikView Microsoft Power-BI- enthielten Power Dashboards auf Basis von Microsoft Bei QlikView von Qlik handle es sich Query zum extrahieren und transfor- Power BI aber nur Daten aus einem um die „flexibelste BI-Plattform für mieren, Power Pivot zum modellieren einzelnen Dataset bereitstellen. Ein die Umwandlung von Daten in Wis- und analysieren sowie Power View weiter Nachteil von Microsoft Power sen“, die für die gemeinsame Nut- und Power Map zum Visualisieren der BI sei die Begrenzung der Dateigröße zung von BI-Berichten und Datenvi- Daten. Der Power BI Designer konso- auf 250 Megabyte. Zielsetzung der sualisierungen entwickelt wurde. Sie lidiere diese Werkzeuge in einer All- Lösung sei die Erweiterung und nicht ermögliche es Benutzern, Anwen- in-One-Anwendung und löse die Ab- das Ersetzen bestehender Berichter- dungen mit eingebetteten Analysen hängigkeiten zu Microsoft Excel oder stellungstools, und daher könne sie zu erstellen. Voraussetzung hierfür seien allerdings Qlik-spezifische Ent- wicklungsfähigkeiten. Qlik Sense, ein weiteres Qlik-Produkt, sei dagegen als Datenexplorationsplattform kon- zipiert wurden, die ähnlich wie wie Tableau arbeitet. Das zweite Produkt des Unterneh- mens Qlik Sense sei besonders benut- zerfreundlich und sehr flexibel, wenn es darum geht, Analysen in externe Anwendungen einzubetten. Es unter- stütze allgemeine Webstandards wie HTML und verfüge über ein Respon- sive Design. So können Anwender Be- richte und Visualisierungen erstellen, die für die Anzeige auf verschiedenen Geräten optimiert sind. Qlik will laut Vision 11 die beiden Lösungen Qlik- QlikView ermöglich es Benutzern, Anwendungen mit eingebetteten Analysen zu View und Qlik Sense weiter aktualisie- erstellen. Quelle: Qlikview ren und einander angleichen.

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Teile ermögliche das Verwalten von umfangreichen Deployments.

Die Kompatibilität mit dem Backend bringt Vorteile Eine Lösung, die sämtliche Anforde- rungen gleichermaßen gut abdeckt, gibt es laut Vision 11 nicht. Die Ent- scheidung für das richtige Tool hänge von verschiedenen Faktoren ab. Da die Kompatibilität besondere Vorteile schafft, sei es wichtig, welche Software im Unternehmen vorhanden ist Micro- Die primären Tools von Microsoft Power BI enthalten Power Query zum extrahieren soft Power BI lasse sich am besten mit und transformieren, Power Pivot zum modellieren und analysieren sowie Power anderen Produkten dieses Herstellers View und Power Map zum Visualisieren der Daten. Quelle: Microsoft wie Microsoft Excel oder Microsoft nicht als Ersatz für ein Enterprise bilgeräte optimierte Visualisierungen SharePoint integrieren. SAP Lumira Data Warehouse betrachtet werden. für Business-Dashboards. Anwender empfehlen die Consulter, wenn eine könnten wichtige Erkenntnisse aus Verbindung zu den Backends SAP 4. SAP BusinessObjects Lumira den Daten gewinnen und den Ent- HANA oder SAP Business Warehouse SAP BusinessObjects Lumira ist laut scheidungsträgern präsentieren. SAP besteht. QlikView, Qlik Sense und Ta- Vision 11 ein Self-Service-Tool zur Lumira Designer betrachtet Vision bleau seien herstellerunabhängige Datenvisualisierung. Das Tool könne 11 als Werkzeug für professionelle Tools. Tableau biete eine Vielzahl an mit der In-Memory-Plattform von SAP Anwender wie beispielsweise IT- Funktionen, liefere das beste User In- HANA oder mit anderen Datenquel- Abteilungen, die Berichte für Unter- terface und stelle eine Verbindung zu len verwendet werden. SAP Lumira nehmensanalysen erstellen. Die Be- sehr vielen Datenquellen her. sei sowohl ein Tool für die Daten- nutzeroberfläche biete die gleichen Aufgrund der regelmäßigen Up- exploration im Self Service als auch Elemente wie SAP Lumira Discovery dates und neuen Produktentwick- einVisualisierungwerkzeug. Durch und ermögliche die individuelle An- lungen stelle ein derartiger Vergleich die Vereinfachung der Erstellung passung des Look-and-Feel und der verschiedener Lösungen immer nur und Freigabe von interaktiven Kar- Benutzerinteraktion durch Skripting eine Momentaufnahme dar. Zudem ten, Diagrammen und Infografiken und Stylesheets. Darüber hinaus lie- befänden sich die Produkte in ver- erwecke SAP BusinessObjects Lumira ßen sich gemeinsam genutzte Ober- schiedenen Lebenszyklus-Phasen, Daten zum Leben. flächen erstellen. Die Reduktion von und was heute zutrifft, könne schon Mit SAP Lumira Discovery ließen komplexen Anwendungen in kleine in einem Jahr überholt sein. jf sich Daten aus einer Vielzahl von On-Premise- und Cloud-basierten Quellen importieren und visuelle Analysen mit intuitiven Dashboards durchführen. Vision 11 betrachtet SAP Lumira Discovery als einen um- fangreichen Client für Key-Anwender aus den Fachabteilungen, die eine flexible Lösung benötigen. Mit Hilfe dieses Tools ließen sich Datenquel- len verbinden sowie Daten erfassen, bearbeiten und zusammenführen. Darüber hinaus erlaube die Lösung eine Analyse von Offline- und Online- daten. Durch Visualisierungen ließen sich ad hoc Erkenntnisse von allen zu erstellenden Arten gewinnen. SAP BusinessObjects Lumira ist ein Self-Service-Tool zur Datenvisualisierung mit Die SAP Lumira Designer Edition der In-Memory-Plattform von SAP HANA oder mit anderen Datenquellen ver- ermögliche interaktive und für Mo- wendet werden kann. Quelle: SAP

www.isreport.de Online und Guides 5/2018 17 ENTERPRISE RESOURCE PLANNING otolia oto: F oto: F

ERP für Fertigungsunternehmen Standardsoftware als Taktgeber für die Smart Factory Als zentrale Steuerungsplattform für Unternehmen muss sich ERP auf dem Weg zu Industrie 4.0 transformieren. Als Rahmen braucht dieser Change Pro- zess eine ausgefeilte Digitalisierungsstrategie.

Betriebswirtschaftliche die Rolle des ERP-Systems als infor- rakter einer konsequenten Weiter- Lösungen (ERP) spielen eine zentrale mationstechnisches Rückgrat des entwicklung als den einer disruptiven Rolle in der betrieblichen Software- Unternehmens. Vor dem Hintergrund Veränderung: Stärkere Vernetzung Landschaft. Fast alle Unternehmen der zunehmenden vertikalen und ho- und Integrationsfähigkeit, mehr Fle- setzen solche Lösungen nahezu rizontalen Vernetzung sind eine zent- xibilität und Adaptivität, mehr Mobi- flächendeckend ein, und sie integ- rale Instanz und ein zentraler Taktge- lität, mehr Echtzeitfähigkeit, bessere rieren dabei ein breites Spektrum ber wichtiger denn je, um sämtliche Verarbeitung von immer größeren betrieblicher Aufgabenfelder. Dass Prozesse und Anwendungen zu steu- Datenmengen aus wechselnden sich die Verantwortlichen der hohen ern und in den betriebswirtschaftli- Quellen und das Bereitstellen aller Relevanz von ERP-Software bewusst chen Kontext des Unternehmens zu erforderlichen Informationen für die sind, zeigt sich darin, dass laut der integrieren. Wirklich smart kann eine Steuerung des Unternehmens. Wich- Trovarit-Studie „ERP in der Praxis“ Fabrik nur dann sein, wenn Dienst- tige Aspekte sind in diesem Zusam- alleine im Jahr 2016 fast 10 Prozent leistungen, Waren- und Werteflüsse menhang die Interaktion zwischen aller Unternehmen umfassend in die miteinander in Verbindung stehen. Anwender und ERP-System sowie Modernisierung ihrer Systeme inves- zwischen dem ERP-System und Ma- tiert haben. Von rollenbasierten Menüs schinen, Produkten sowie Anlagen. Der Einsatz und die Aufgabenberei- bis hin zur Spracheingabe Es geht dabei um Bedienung, Daten- che von ERP-Lösungen befinden sich Der Wandel, den ERP-Lösungen der- eingabe, Steuerung, Abruf von Status im Wandel. Das betrifft nicht so sehr zeit durchlaufen, hat eher den Cha- und Analysen. Die rollenbasierten

18 Online und Guides 5/2018 www.isreport.de ENTERPRISE RESOURCE PLANNING

Digitalisation Industrie 4.0

How can an autonomous response be achieved? “Self-optimising”

What will happen? “Being prepared”

Why is it happening? Value “Understanding” What is happening? “Seeing”

Predictive Computerisation Connectivity Visibility Transparency capacity Adaptability

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Das Reifegradmodell aus dem Forschungsinstitut für Rationalisierung (FIR) an der RWTH Aachen Reifegradmodell identifi- ziert mehrere Etappen der Unternehmen auf dem Weg in Richtung Industrie 4.0. Quelle: Trovarit AG

Benutzeroberflächen haben sich mer mehr Umsetzungsbeispiele gibt. Vernetzung in Verbindung mit Smart durchgesetzt, und der jüngste Trend Die Nutzung von Künstlicher Intelli- Data. Vernetzung entlang der Wert- geht hin zu Bedienung über Sprach- genz in ERP-Systemen ist zu einem schöpfungskette ist das ureigene An- eingabe oder Virtual Reality. der wichtigsten Themen der digita- liegen einer ERP-Software. Ein wei- Ebenfalls im Wandel ist die Art, wie len Transformation geworden. Die teres Thema ist die Automatisierung das ERP-System mit den Anwendern dazugehörigen Technologien halten von Geschäftsprozessen sowie die kommuniziert, sie bei der Arbeit un- in allen Unternehmensbereichen Unterstützung von Entscheidungs- terstützt und beispielsweise auf eine und -prozessen Einzug und machen prozessen. Auch hier hat sich ERP- korrekte Dateneingabe achtet. Ge- erstmals kognitive Selbststeuerun- Software schon immer als Treiber messen an dem, was man lange Zeit gen möglich. Kein ERP-System kann verstanden. von Business Software gewohnt war, mittelfristig auf solche Funktionen Insofern kann es heutzutage eigent- mutet das revolutionär an. Allerdings verzichten. lich keine Digitalisierungsstrategie werden hierbei lediglich die (Unter- Insgesamt werden ERP-Systeme geben, in der ein ERP-System nicht lassungs-) Sünden der Vergangenheit im Zuge der Digitalen Transforma- eine gewichtige und zentrale Rolle mit Hilfe neuer Technologien besei- tion noch stärker als bisher die Ge- spielt. Aus eben dieser strategischen tigt. schäftslogik eines Unternehmens Perspektive müssen Unternehmen nach innen wie nach außen abbil- die vorhandene ERP-Infrastruktur Software als digitaler den. Damit fungieren sie nicht nur hinterfragen und gegebenenfalls mo- Zwilling des Unternehmens als Integrations-Hub und Taktgeber dernisieren. Etwas anders stellt sich die Echtzeit- für alle betrieblichen Aufgabenbe- Angesichts der durch die Umset- fähigkeit und Adaptivität der Unter- reiche und Software-Anwendungen, zung von Industrie 4.0-Konzepten nehmensplanung und Steuerung dar: sondern auch als digitaler Zwilling gestiegenen Anforderungen an die Hier hat die Sukzessiv-Planung nach des Unternehmens in zukünftigen Leistungsfähigkeit von ERP-Software, dem Muster von MRP II (Manufactu- Wertschöpfungsnetzwerken. müssen diese Lösungen künftig einige ring Resource Planning) ausgedient. grundsätzliche Eigenschaften vorwei- Stattdessen sind echtzeitfähige APS- Fünf Grundeigenschaften sen. Dazu zählen insbesondere: Logiken (Advanced Planning and sind künftig unerlässlich ••ein geräteunabhängiges User-In- Scheduling) im Einsatz bis hin zu Das zentrale Momentum der Digita- terface und eine uneingeschränkte künstlicher Intelligenz, für die es im- len Transformation entsteht durch mobile Nutzbarkeit,

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••eine (Plattform-) Architektur, die Auch die Softwareanbieter Apple, dem Plattform-Pionier in die- eine flexible Anpassung der Soft- müssen sich künftig wandeln sem Geschäft, die Marktführerschaft ware auf neue Geschäftsprozesse Die meisten ERP-Anbieter haben auf zu entreißen. erlaubt, ihrer Entwicklungs-Roadmap einige Die Zahl der Endnutzer, die Pro- ••ein Höchstmaß an Integrationsfä- Herausforderungen zu bewältigen. dukte und Dienstleistungen über higkeit durch offene, standardi- Um ihre Kunden über den gesamten eine digitale Plattform beziehen, ent- sierte und einfach zu realisierende Prozess der Digitalen Transforma- scheidet über deren Erfolg oder Miss- Schnittstellen, tion zu begleiten und ihnen für die erfolg. Je größer sie ist, umso mehr ••die Fähigkeit zur (Weiter-) Verar- Umsetzung von Industrie 4.0 die pas- profitiert der Plattformbetreiber aber beitung großer Mengen halb- bezie- senden Werkzeuge bereitzustellen, auch dessen Ökosystem. Entwickeln hungsweise unstrukturierter Daten müssen sie ihre ERP-Software hoch- viele Programmierer Apps für eine sowie flexibel halten und schnell um Apps Plattform, steigt der Innovationsdruck ••den Schutz der im ERP-System ge- oder Services erweitern. Anbieter mit untereinander. Davon profitiert der führten Daten und die Absicherung einer großen und heterogenen Instal- Endnutzer, aber auch der Entwickler der Geschäftsprozesse. lationsbasis kann diese Aufgabe über einer gefragten App. kurz oder lang an die Grenzen ihrer Viele dieser Eigenschaften haben Kapazitäten bringen. SAP S/4HANA und die ihren Kern in der Technologie und ERP-Anbieter sind darüber hinaus Plattform-Ökonomie Architektur der ERP-Systeme. The- gefordert, ihre angestammten Ge- Digitale Plattformen senken die menfelder, auf denen viele Software- schäftsmodelle zu überprüfen und Bereitstellungs- und Transaktions- anbieter in den letzten Jahren erheb- ihre Prozesse zu optimieren. Die Di- kosten für die Akteure ihres Ökosys- liche Anstrengungen unternommen gitale Transformation der Software- tems. Verdeutlichen lässt sich das haben und nun immer mehr Fort- Branche manifestiert sich immer am Beispiel der SAP Cloud Platform. schritte verzeichnen. häufiger im Aufbau und der Nutzung Diese ermöglicht es zum einem die bestehender digitaler Plattformen. Systeme anderer Software-Her- Höhere Anforderungen Die sogenannte Plattformökonomie steller, Cloud-Anwendungen sowie an den Funktionsumfang bietet ERP-Anbietern verschiedene Systeme und Daten, außerhalb des Im Hinblick auf den notwendigen Ansatzpunkte, um ihr eigenes Pro- eigenen Unternehmens - Stichwort funktionalen Scope einer ERP-Lö- duktportfolio zu erweitern, Kunden Internet of Things (IoT) - in die SAP- sung sollte Durchgängigkeit entlang zu gewinnen und zu binden und Welt zu integrieren. Sie eignet sich der Wertschöpfungskette vom Kun- stabile Netzwerke mit anderen Soft- aber auch dazu, die, ERP-Lösung SAP den zum Kunden gegeben sein. Wie ware- oder App-Anbietern aufzu- S/4HANA Cloud um kleine Anwen- tief dabei einzelne Fachbereiche wie bauen. dungs-Pakete zu erweitern, die als Warehouse Management oder Ferti- Plattformen unterliegen starken Apps oder Micro-Services bezeichnet gungssteuerung integriert sein müs- Netzwerk-Effekten. Je mehr zusätz- werden. Diese Apps programmieren sen, hängt recht stark ab vom Ein- liche Teilnehmer auf der Plattform Applikations-Entwickler aus dem satzfall, der Branche und Größe des aufsetzen, umso mehr steigt der Plattform-Ökosystem. Sie entwickeln Unternehmens und der vorhandene Nutzen für die einzelnen Teilneh- auf Grundlage der technologischen Software-Landschaft. Insofern verbie- mer. Der Plattformbetreiber erzielt Plattform Programme und Dienst- ten sich hier pauschale Aussagen. Skaleneffekte, da er Kernkompo- leistungen. So lässt sich beispiels- Relativ klar ist, dass ERP-Lösun- nenten der digitalen Plattform wie- weise die ERP-Suite SAP S/4HANA gen künftig Querschnittsfunktionen derverwendet. Die erste Plattform, über die SAP Cloud Platform und wie Collaboration, Workflow-, Do- die sich in einem Bereich etabliert, das dazugehörigen Software Deve- kumenten- und Data Management besitzt eine gewisse Monopolstel- lopment Kit (SDK) über von der SAP sowie Business Intelligence abde- lung. Je erfolgreicher sie ist, umso vorgegebene Schnittstellen, Applica- cken müssen, wenn sie ihrer Rolle mehr Nachahmer lockt sie an. Trotz tion Programming Interfaces (APIs) gerecht werden sollen. Allerdings hoher Eintrittsbarrieren in Bezug um Apps erweitern. gibt es verschiedene Wege, diese An- auf Kapital und Technologie-Know- Mit dem App Center bieten die forderungen zu erfüllen – über die how kann ein Neueinstieg gelingen. Walldorfer den Anwendern von SAP ERP-Software selbst, über die OEM- Das lässt sich m Smartphone-Markt SAP S/4HANA einen Echtzeitzugriff Integration einer Dritt-Lösung oder erkennen. Dort schaffte es Google auf Module von Partnern, mit denen auch über die Offenheit gegenüber mit dem Betriebssystem Android sie ihre SAP-Systeme erweitern kön- unterschiedlichen Lösungen von eine Entwicklungs-Plattform für so nen. Im SAP App Center besteht die Drittanbietern. genannte Apps zu etablieren und Möglichkeit, solche Lösungen direkt

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bei SAP-Partnern zu kaufen und ihre Akademie der Technikwissenschaf- Einkäufe, Rechnungen und die Kom- ten (acatech) entworfen hat. Die- Der Autor munikation mit den IT-Anbietern ses Modell unterscheidet mehrere zentral zu verwalten. Etappen. Die Digitalisierung über Die ERP-Anwendungs-Software den Einsatz (Computerisation) und SAP S/4 HANA stellt einen Sonderfall die durchgängige Vernetzung (Con- innerhalb des Plattform-Ökosystems nectivity) betrieblicher Software- dar. Zum einen erweitert das Öko- Lösungen wie ERP, MES (Manufac- system, beispielsweise SAP-Partner, turing Execution Solution), CRM die ERP-Plattform SAP S/4 HANA um (Customer Relationship Manage- Apps. Zum anderen ist SAP S/4 HANA ment oder PDM/PLM (Product Data selbst eine Anwendung, die auf der Management/Product Lifecycle Ma- SAP-eigenen SAP Cloud Platform nagement) schafft den Startpunkt

aufsetzt. für die Königsetappen in Richtung AG Trovarit Foto: Die eigentlichen Kunden der Platt- Industrie 4.0. Im Zuge dieser Etap- Dr. Karsten Sontow ist Vorstand des form sind aber nicht die App-Ent- pen wird der Intelligenzquotient des auf Softwareauswahl spezialisierten wickler und SAP-Partner, sondern Produktionssystems stufenweise er- Beratungshauses Trovarit AG. die Endanwender der Apps. Sie sind höht. Das Ende der ersten Etappe sowohl Kunden des Plattform-Betrei- stellt der Digitale Schatten des bers SAP als auch der von ihnen in Produktionssystems dar, ein hoch Transformation stellt die gesamte Anspruch genommenen Applikatio- aufgelöstes und jederzeit aktuelles Organisation vor neue Aufgaben nen. Zu diesen Akteuren einer digi- Abbild der Prozesse in der Wert- und betrifft die Unternehmenskul- talen Plattform zählt auch die SAP, da schöpfungskette. Die zweite Etappe tur, Ressourcen und Organisations- sie die Lösung SAP S/4HANA Cloud, führt zu höchster Transparenz im strukturen. Insofern geht damit fast die auf der SAP Cloud Platform ba- Sinne des Verstehens aller relevan- immer auch die Anschaffung neuer siert, auch im eigenen Unternehmen ten Urasche-Wirkungsbeziehungen Software-Lösungen einher. Den Wan- einsetzt. im Produktionssystem. Am Ende der del allein darauf zu verkürzen, wäre dritten Etappe winkt die Prognose- jedoch deutlich zu kurz gesprungen. Vom Software-Projekt zur fähigkeit, die erforderlich ist, um Die Umsetzung der Digitalisierung Digitalen Transformation vorausschauend zu agieren. Der durch das Implementieren passen- Anwender, die über eine Moder- letzte Schritt in Richtung Industrie der Software stellt nur einen, wenn nisierung ihrer ERP-Infrastruktur 4.0 stellt die Anpassungsfähigkeit auch wichtigen Baustein der Digita- nachdenken sehen sich nicht nur im Sinne eines selbstoptimieren- len Transformation dar. Darüber hin- mit der Herausforderung konfron- den Produktionssystems dar, die für aus müssen Führungskräfte ihr Busi- tiert, die für ihre Anforderungen eine sinnvolle Automatisierung der ness digital denken und Strategien, passende Technologie und Soft- Dispositions- und Koordinationsent- Geschäftslogik und Prozesse vor dem ware-Architektur auszuwählen. Sie scheidungen im Rahmen der Wert- Hintergrund der Digitaltechnologien müssen sich auch mit den verschie- schöpfung notwendig ist. neu formulieren. Gleichzeitig müs- denen Beschaffungswegen und Be- Mit dieser Etappe hat das Unter- sen Mitarbeiter die Prozesse digital reitstellungsmodellen auseinander- nehmen das Ziel der Smart Factory leben können und wollen. Daraus setzen, die der Markt bietet. Umso erreicht. Dass es sich bei diesem Ziel ergeben sich Anforderungen an die wichtiger ist es, diese Modernisie- nicht um eine Utopie handelt, zeigen Software als Teil des künftigen Ge- rung nicht isoliert als ERP-Projekt Pilotanwendungen, wie sie zum Bei- schäftsmodells. zu betrachten. Es geht darum, das spiel IBM unter der Bezeichnung Co- Die Digitale Transformation ist eigene Unternehmen fit für Indust- gnitive Manufacturing auf der Basis nicht auf Knopfdruck zu bewältigen. rie 4.0 zu machen, und dabei muss von IBM Watson erprobt, einer Lö- Es geht um einen Change Prozess, der gesamte Weg dorthin abgesteckt sung für Künstliche Intelligenz. der in den Köpfen der Beteiligten werden. anfängt und sich in den Ressourcen Wesentliche Meilensteine auf dem Analytics und Visualisierung als und Infrastrukturen inklusive der Weg in Richtung Industrie 4.0 be- unterstützende Technologien ERP-Lösung niederschlägt. Dieser nennt ein Reifegradmodell, welches Befähiger auf dem Weg zu Industrie Prozess braucht neben echter Füh- das Forschungsinstitut für Rationa- 4.0 sind Technologien aus den Be- rung einen Rahmen, nämlich die lisierung (FIR) an der RWTH Aa- reichen der Datenerfassung, Visua- vielzitierte und oft vermisste Digita- chen unter der Ägide der Deutschen lisierung und Data Analytics. Diese lisierungsstrategie. jf

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Zielgruppe: Branchen- Allgemein Unternehmens­ speziali­ Branchennennungen Quelle: Angaben der Anbieter, größe sierung www.it-matchmaker.com, Trovarit AG, Stand 20.08.2018

Anbieter Software (nur Hersteller) Anzahl Mitarbeiter Anzahl Installationen <20 20-99 100-499 >500 (wenige Branchensegmente) Hoch (ausgewähltes Branchenspektrum) Mittel (Branchenunabhängig) Keine Land- & Forstwirtschaft -förderung Rohstoffgewinnung, Grundstoffverarbeitung Metallverarbeitung Kunststoffverarbeitung Elektronik- und Gerätebau Anlagenbau und Maschinen- Automobilindustrie Chemie und Pharma Nahrungs- und Genussmittel und Bekleidung Textil Baugewerbe und Handwerk 20-20 Technologies 2020 Insight 510 20 4 4 4 4 2S Info & Media Management 2S CleanerSolution 5 60 4 4 4 4 4 4 ABACUS Research Abacus G4 28 100 4 4 4 4 4 abas abas ERP 650 2510 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 Acommit DIAS k.A. 6 4 4 4 4 4 AGiONE AGiONE V3 12 33 4 4 4 4 4 4 4 agma data iFood2 20 k.A. 4 4 4 4 4 ams.Solution ams.erp 155 610 4 4 4 4 4 4 4 4 apintra Deutschland apintra Software 50 1000 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 AplusAG.CH A+L BusinessMaker k.A. 450 4 4 4 4 4 apm consulting (schweiz) apmsystem2 30 60 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 APS delta ISSOS 12 91 4 4 4 4 4 4 4 4 4 arvaretico TurboSoft 2 500 4 4 4 4 4 4 4 AS/point pio ERP 25 42 4 4 4 4 4 ascara Software ascara® 10 400 4 4 4 4 Asseco Solutions APplus (P2plus) 215 1189 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 Avista avista.ERP 74 193 4 4 4 4 AXAVIA Software AXAVIAseries 1 1000 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 BAUMANN Software BAUMANN Warenwirtschaft 15 2500 4 4 4 4 BEOS PROFID 10 30 4 4 4 4 4 BFZ CIMOS 11 2650 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 Bison Bison Process 50 7 4 4 4 4 4 4 Bison Bison Process IBM i 50 13 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 Blauhut & Partner ProCoS 18 250 4 4 4 4 4 4 4 4 BLS Integration Jonyx ERP-CRM 20 15 4 4 4 4 4 4 4 blue office blue office® auftrag 2 1000 4 4 4 Bock & Heitbreder Software PP EASE 11 160 4 4 4 4 4 4 4 4 boreas aplix ERP 7 k.A. 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 BRZ Deutschland BRZ Bausoftware k.A. 12000 4 4 4 4 4 4 4 Business Control Software Stahl Control 7 90 4 4 4 4 4 Catuno CATUNO.pro 38 73 4 4 4 4 4 4 4 4 - Open Source cibex 5 500 4 4 4 4 ERP cimdata software cimERP 28 105 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 COBUS ConCept COBUS ERP/3 108 116 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 Comarch Comarch ERP Enterprise 291 263 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 Complan & Partner Merkator (IQ) 25 190 4 4 4 4 4 connedata connedata cRPS 30 60 4 4 4 4 4 4 4 CSB-System CSB-System 375 434 4 4 4 4 4 4 4 4 4 CSG AUPOS AUPOS ERP/PPS 15 250 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 CVS ALPHAPLAN ERP 135 980 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 Datatex NOW - Textil ERP 3 7 4 4 4 4 4 4 4 Datisca BUSINET k.A. 2 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 DELTA BARTH DELECO ERP 65 110 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 Demand Software Solutions demand.ERP 30 57 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4

22 Online und Guides 5/2018 www.isreport.de ENTERPRISE RESOURCE PLANNING

Zielgruppe: Branchen- Allgemein Unternehmens­ speziali­ Branchennennungen Quelle: Angaben der Anbieter, größe sierung www.it-matchmaker.com, Trovarit AG, Stand 20.08.2018

Anbieter Software (nur Hersteller) Anzahl Mitarbeiter Anzahl Installationen <20 20-99 100-499 >500 (wenige Branchensegmente) Hoch (ausgewähltes Branchenspektrum) Mittel (Branchenunabhängig) Keine Land- & Forstwirtschaft -förderung Rohstoffgewinnung, Grundstoffverarbeitung Metallverarbeitung Kunststoffverarbeitung Elektronik- und Gerätebau Anlagenbau und Maschinen- Automobilindustrie Chemie und Pharma Nahrungs- und Genussmittel und Bekleidung Textil Baugewerbe und Handwerk DirectOne - Die Business Direct One 8 225 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 Software Dontenwill business express 45 220 4 4 4 4 dosit A+F Team 12 65 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 e.bootis e.bootis ERPII 80 156 4 4 4 4 4 4 4 4 Eagle Peak Global Eagle® 10 33 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 eEvolution eEvolution 196 810 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 ELDICON WEST System 30 37 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 Emsenhuber Informatik E60 ERP k.A. k.A. 4 4 4 4 4 Epicor Software Epicor ERP 25 4500 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 EVO EVOcompetition 40 400 4 4 4 4 4 4 4 4 4 Exact Software Exact Globe 50 100000 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 F.EE FactWork 45 230 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 Fatherboard easyWorkX 16 250 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 Fauser JOBDISPO ERP 57 716 4 4 4 4 4 4 4 4 4 Future Factory Business Future Factory 10 7 4 4 4 Software GCI KoSS ERP 15 51 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 Gebauer TimeLine® 100 770 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 GEOVISION BIOS2000 26 2100 4 4 4 4 4 4 4 4 4 Global Shop Solutions Global Shop Solutions 220 3000 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 globalerp.de gmbh bertaplus 25 105 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 godesys godesys ERP 69 650 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 GODYO Business Solutions GODYO P4 80 36 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 GSD Software ERPframe 85 1300 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 Günther Business Solutions advanter® 4.0 evolution 23 400 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 GUS Deutschland GUS-OS Suite Logistik 170 200 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 GUS-OS Suite Prozessin- GUS Deutschland 170 200 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 dustrie HELIUM V IT-Solutions HELIUM V ERP 1 25 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 Hilmer Business IT FERIX 5 30 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 HSC-Solutions HSCERP 15 20 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 ibeq CODE.3 5 k.A. 4 4 4 4 4 4 4 4 IFS IFS Applications 10 250 168 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 IKOffice LivingERP 8 100 4 4 4 4 4 4 4 IAS caniasERP k.A. 120 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 Info Nova iFAS k.A. 5 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 Infor Infor COM 850 1700 4 4 4 4 Infor Infor ERP Blending 850 330 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 Infor Infor LN 850 950 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 Infor Infor M3 850 50 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 Informing IN:ERP 60 5 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 integratio iDempiere 5 50 4 4 4 4 INTEGRIS Integris ERP III k.A. k.A. 4 4 4 4 Intex intex ERP Business Suite 26 30 4 4 4 4 4 4 IQSoftware IQSteel.ERP® 24 k.A. 4 4 4 4 4 4 4 4 Isah Isah Business Software 30 50 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4

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Zielgruppe: Branchen- Allgemein Unternehmens­ speziali­ Branchennennungen Quelle: Angaben der Anbieter, größe sierung www.it-matchmaker.com, Trovarit AG, Stand 20.08.2018

Anbieter Software (nur Hersteller) Anzahl Mitarbeiter Anzahl Installationen <20 20-99 100-499 >500 (wenige Branchensegmente) Hoch (ausgewähltes Branchenspektrum) Mittel (Branchenunabhängig) Keine Land- & Forstwirtschaft -förderung Rohstoffgewinnung, Grundstoffverarbeitung Metallverarbeitung Kunststoffverarbeitung Elektronik- und Gerätebau Anlagenbau und Maschinen- Automobilindustrie Chemie und Pharma Nahrungs- und Genussmittel und Bekleidung Textil Baugewerbe und Handwerk i-soft Diaf 3g 65 89 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 i-soft LIFE PLUS 65 128 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 JENTECH ZEPHIR Avenue 22 46 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 jKARAT jKARAT 45 84 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 KDS Software Poly.ERP 33 11 4 4 4 4 4 4 4 4 4 Leoni Software use 2 100 4 4 4 4 4 4 4 4 Media Soft OTEC 11 150 4 4 4 4 4 4 4 4 mesonic WinLine 30 5000 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 metas metasfresh 12 160 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 365 for Microsoft Deutschland k.A. 1300 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 Operations & Finance Microsoft Deutschland Microsoft Dynamics NAV k.A. 16500 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 Mitan Mitan4T ERP System k.A. 200 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 more.Software MORE.Business Solutions 8 29 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 Moser MOS‘aik 64 20000 4 4 4 4 4 4 4 4 4 Moser MOSER easy 64 k.A. 4 4 M-SOFT Business five 110 4620 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 myfactory International myfactory.BusinessWorld 15 4500 4 4 4 4 4 Netresearch B2B Suite 50 30 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 NEVARIS Bausoftware Bau für Windows 120 800 4 4 4 4 4 Nissen & Velten eNVenta ERP 85 k.A. 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 OGS OGSid 40 350 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 ORDAT FOSS 123 255 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 Orderbase Consulting orderbase business 4.0 57 120 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 orgacalc orgacalc 1 k.A. 4 4 4 4 4 4 Orgaplan DVx 70 300 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 ORGA-SOFT INTEGRA ERP 95 400 4 4 4 4 4 4 4 4 OSY OSY-ERP 4 200 4 4 4 4 4 4 4 4 4 oxaion oxaion 140 367 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 PC-BÜRO Softwareentwick- PC-BÜRO ERP 7 20 6580 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 lung Stender Pentaprise Enterprise Solution Server k.A. 75 4 4 4 4 PLANAT FEPA 80 199 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 proALPHA proALPHA 700 1285 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 profinance.ch ProFinance ERP k.A. k.A. 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 PROFLEX PROFLEX® 12 82 4 4 4 4 4 4 4 ProLine Solution MIO ERP 20 13 4 4 4 4 4 4 4 4 Prosez Neural ERP 10 k.A. 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 PSI Automotive & Industry PSIPENTA 1053 405 4 4 4 4 4 4 4 4 4 R.S. CONSULTING PROFID/2 10 43 4 4 4 4 4 4 4 4 Ramco Systems Ramco Enterprise Series 10 10 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 Ramsauer & Stürmer rs2 8 65 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 Reiter DIBAC-Chemiesoftware 65 150 4 4 4 4 4 4 RGU RGU OPTI.FRP 45 80 4 4 4 4 4 Rockstar Software Rockstar ERP k.A. k.A. 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 rubecon hd-druckdialog 10 22 4 4 4 4 4

24 Online und Guides 5/2018 www.isreport.de ENTERPRISE RESOURCE PLANNING

Zielgruppe: Branchen- Allgemein Unternehmens­ speziali­ Branchennennungen Quelle: Angaben der Anbieter, größe sierung www.it-matchmaker.com, Trovarit AG, Stand 20.08.2018

Anbieter Software (nur Hersteller) Anzahl Mitarbeiter Anzahl Installationen <20 20-99 100-499 >500 (wenige Branchensegmente) Hoch (ausgewähltes Branchenspektrum) Mittel (Branchenunabhängig) Keine Land- & Forstwirtschaft -förderung Rohstoffgewinnung, Grundstoffverarbeitung Metallverarbeitung Kunststoffverarbeitung Elektronik- und Gerätebau Anlagenbau und Maschinen- Automobilindustrie Chemie und Pharma Nahrungs- und Genussmittel und Bekleidung Textil Baugewerbe und Handwerk Sage bäurer Sage b7 155 1000 4 4 4 4 4 4 4 4 Enter- Sage bäurer 155 6000 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 prise Management Sage bäurer Sage Wincarat 155 k.A. 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 Sage Sage 100 850 11500 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 SAP SAP Business ByDesign 80000 k.A. 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 SAP SAP Business One 80000 52000 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 SAP SAP S/4HANA Cloud 80000 k.A. 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 Schrempp EDV SIVAS.ERP 75 95 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 SelectLine Software SelectLine 100 20000 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 SEVECO SOFTWARE SEVECO ERP k.A. 3 4 4 4 4 SIGMATECH CASYMIR 32 125 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 Softec AG OMNITEC 20 150 4 4 4 4 4 SoftENGINE BüroWARE 65 3500 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 Softwareschmiede Höffl QOMET 16 300 4 4 4 4 4 4 SoftwareSchmiede Vogler & Professional ERP 48 950 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 Hauke Softweaver wave k.A. k.A. 4 4 4 4 4 4 4 SolvAxis ProConcept ERP 85 10 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 SOU sou.matrixx 50 227 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 SSH PrimaV® ERP 21 90 4 4 4 4 4 SSH PrimaV® Verpackung 21 92 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 Sta*Ware Sta*Ware BusinessNavigator 15 35 4 4 4 4 4 Step Ahead Steps Business Solution 80 730 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 SWS Keeve RHAPSODY® WWS/ERP 11 140 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 Syslog syslog.ERP 20 96 4 4 4 4 4 4 4 4 4 syspro proSystem ERP Food 30 230 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 TARGIS TARGIS.ERP 70 1400 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 tegos comotor. 60 2 4 4 4 4 4 4 4 4 4 texdata DIAMOD.NET 35 150 4 4 4 4 4 4 TopM Software TopM net7 75 400 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 Tornado Systems SPIDEX 7 core 3 22 4 4 4 4 4 4 4 trend|EVM trendEVM 80 195 4 4 4 4 4 4 4 4 4 Triviso Triviso ERP 5 k.A. 4 4 4 4 4 4 4 UB-SOFTWARE MAJESTY 30 560 4 4 4 4 4 4 4 update texware texware/CS 47 180 4 4 4 4 4 4 4 Vectotax Software ERP-System TaxMetall 16 2000 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 Vepos v.Soft 15 50 4 4 4 4 4 4 4 4 weclapp weclapp Cloud ERP k.A. k.A. 4 4 4 4 4 Wedderhoff-IT WIAS enterprise 30 170 4 4 4 4 4 4 4 4 4 Winweb Informationstech- winweb-food 35 119 4 4 4 4 4 4 4 nologie Wühler & Gebauer W&G effective company 6 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 Xentral ERP Software Xentral ERP/CRM 25 250 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 Zucchetti Mago ERP 115 20 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4

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Zielgruppe: Branchen- Allgemein Unternehmens- spezialisie- Branchennennungen größe rung Quelle: Angaben der Anbieter, www.it-matchmaker.com, Trovarit AG, Stand 20.08.2018

Anbieter Software (nur Hersteller) Anzahl Mitarbeiter Anzahl Installationen <20 20-99 100-499 >500 (wenige Branchensegmente) Hoch (ausgewähltes Branchenspektrum) Mittel (Branchenunabhängig) Keine Land- & Forstwirtschaft -förderung Rohstoffgewinnung, Grundstoffverarbeitung Metallverarbeitung Kunststoffverarbeitung Elektronik- und Gerätebau Anlagenbau und Maschinen- Automobilindustrie Chemie und Pharma Nahrungs- und Genussmittel und Bekleidung Textil Baugewerbe und Handwerk

AIMTEC DCIxMES k.A. 2 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 AIMTEC SappyMES k.A. k.A. 4 4 4 4 Armbruster Engineering ELAM-System 23 75 4 4 4 awetis P-Suite 84 17 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 BDE Engineering MES-System PROefficient 50 350 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 becos becos EPS 16 170 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 bfa solutions PiSolutions k.A. 25 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 BMS PlantMaster 88 k.A. 4 4 4 4 4 4 Carl Zeiss MES Solutions GUARDUS MES 58 195 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 Cosmino Cosmino MES plus 25 200 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 Critical Manufacturing Critical Manufacturing (MES) 2 3 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 DELMIA Apriso DELMIA Apriso 12400 800 4 4 4 4 4 4 4 4 DE software & control DESC 50 150 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 DIGITAL-ZEIT AVERO 30 1310 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 DUALIS IT Solution GANTTPLAN 30 60 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 E.P. Elektro-Projekt TwinCon 108 40 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 Epicor Software Mattec MES 25 900 4 4 4 4 4 4 4 4 EVO EVOperformance 40 35 4 4 4 4 4 4 4 4 factory solutions AHP-Leitstand 11 55 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 FASTEC FASTEC 4 PRO 57 330 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 Fauser JOBDISPO MES 57 387 4 4 4 4 4 4 4 FELTEN PILOT® Suite 50 75 4 4 4 4 4 4 4 4 FLS FEKOR k.A. k.A. 4 4 4 4 FORCAM FORCAM FORCE 90 140 4 4 4 4 4 4 4 4 gbo datacomp bisoft MES - MDE BDE PZE 85 700 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 GEFASOFT Legato 55 65 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 GEWATEC GEWATEC MES-Lösung 68 650 4 4 4 4 4 4 4 4 4 GFOS gfos.MES 180 3000 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 GRASS COAGO MES 47 8 4 4 4 4 4 4 4 4 4 GRP GRP - MES 40 85 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 GTT FAST/pro 32 120 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 IDAP IDAP.mes 30 12 4 4 4 4 4 4 4 iMes Solutions Plant Historian 25 k.A. 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 INCLUDIS INCLUDIS Web 8.1 k.A. 230 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 Industrie Informatik cronetwork 10 200 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 INFORM FELIOS 550 250 4 4 4 4 4 4 4 4 4 InQu Informatics InQu.MES 35 98 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 inray Industriesoftware FAS k.A. k.A. 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 ISTEC ISTEC-PLS 60 30 4 4 4 4 4 ISTEC ISTEC-PLS-Cockpit 60 5 4 4 4 4 4 ISTEC ISTEC-PLS-JIT/JIS 60 10 4 4 4 4 4 ISTEC ISTEC-PLS-MLS 60 20 4 4 4 4 4 iTAC iTAC MES Suite 145 267 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 Leitstand ( Feinplanung, mit Kogler Software Solutions 11 13 4 4 4 4 grafischer Planungsfunktion )

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Zielgruppe: Branchen- Allgemein Unternehmens- spezialisie- Branchennennungen größe rung Quelle: Angaben der Anbieter, www.it-matchmaker.com, Trovarit AG, Stand 20.08.2018

Anbieter Software (nur Hersteller) Anzahl Mitarbeiter Anzahl Installationen <20 20-99 100-499 >500 (wenige Branchensegmente) Hoch (ausgewähltes Branchenspektrum) Mittel (Branchenunabhängig) Keine Land- & Forstwirtschaft -förderung Rohstoffgewinnung, Grundstoffverarbeitung Metallverarbeitung Kunststoffverarbeitung Elektronik- und Gerätebau Anlagenbau und Maschinen- Automobilindustrie Chemie und Pharma Nahrungs- und Genussmittel und Bekleidung Textil Baugewerbe und Handwerk

Kogler Software Solutions Walzenwirtschaft 11 k.A. 4 4 4 4 4 4 4 KÖHL Group MOM95 190 2 4 4 4 4 4 4 4 4 LA2 DOQ MES 25 9 4 4 4 4 4 4 4 Leadec jitCATS 565 6 4 4 4 4 4 4 LF CONSULT 3Liter-PPS 15 45 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 Mieschke Hofmann MHP Manufacturing Execution 1750 k.A. 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 MPDV Mikrolab HYDRA - MES 310 663 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 N+P Informationssysteme NuPMES 170 40 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 NAVEKSA NAVEKSA Shopfloor 2 20 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 NearSoft MOM4 k.A. 4 4 4 4 o-b-s obserwer.PZE 5 100 4 4 4 4 4 4 4 on/off group InfoCarrier 150 14 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 Opdenhoff Technologie OPDwin MES 19 15 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 ORSOFT Manufacturing Work- ORSOFT 84 700 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 bench Pickert & Partner RQM 53 230 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 Prodsmart Prodsmart 6 15 4 4 4 4 4 4 4 ProKSE ProKSE MES 3 550 4 4 4 4 4 4 4 ProLeiT Plant iT 352 1000 4 4 4 4 PSI Automotive & Industry PSIPENTA 1053 405 4 4 4 4 4 4 4 4 4 Quintiq Quintiq Application Suite 50 53 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 Sack EDV-Systeme proMExS 17 179 4 4 4 4 4 4 4 4 SALT Solutions Produktions-Cockpit 450 8 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 SAR Elektronic sar@mes 550 20 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 Schneider Electric Systems Wonderware MES Software 5000 75 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 Germany Schwer + Kopka SK-go! 48 70 4 4 4 4 4 4 4 4 4 sedApta sedApta Suite 50 k.A. 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 Siemens Industry Software IBS:prisma MES 116000 4200 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 Siemens Industry Software SIMATIC IT 116000 k.A. 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 SIM-ERP SIM-ERP k.A. k.A. 4 4 4 4 software4production software4production Suite 14 1298 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 STIWA Automation STIWA Manufacturing Software 1360 k.A. 4 4 4 4 4 4 4 4 4 symestic symesticManufacturing 30 120 4 4 4 4 4 4 4 4 4 Syncos SYNCOS MES 47 180 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 Systec & Services PharmaSuite 75 k.A. 4 4 4 4 4 T.CON MES CAT 250 25 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 T.I.G authentig MES Lösung 60 200 4 4 4 4 4 4 4 4 tisoware tisoware.MES 155 2500 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 top flow top MES k.A. 100 4 4 4 valantic Supply Chain wayRTS 130 41 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 Excellence Werum PAS-X 440 800 4 4 4 4 werusys SynergyVision 11 14 4 4 4 4 4 XETICS XETICS LEAN 25 2 4 4 4 4 4

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Erfolgreiche ERP-Projekte IT-Systeme machen Geschäftsabläufe effizient Ohne ein integriertes IT-System können Unternehmen ihre Geschäftsprozesse kaum effizient steuern.T rotz vieler Speziallösungen läuft der generelle Trend in Richtung funktional angepasster Standardsoftware.

Logistiksteuerung, Lager- Edelstahl-Spezialist managt Mit 35 Anwendern waren Datenbank haltung, Produktion, Liefertermine die Fertigung mit APplus und Systemressourcen völlig überlas- und Multi Channel Vertrieb - diese Der österreichische Edelstahl-Spe- tet. Vertriebsleiter Gerald Rösslhumer Herausforderungen können Unter- zialist Aschl bietet ein umfassendes fuhr das System montags um halb sie- nehmen nur durch IT-Unterstützung Portfolio an Lösungen für Rohrlei- ben hoch, damit die Kollegen gegen sinnvoll lösen. Die folgende Über- tungs- und Entwässerungsanwen- zehn Uhr damit arbeiten konnten. sicht zeigt sechs Beispiele, wie Un- dungen, Behälter- und Verteilerbau. Am Ende eines sechsmonatigen ternehmen mit Hilfe betriebswirt- Die Branche ist zwar krisenfest, aber Auswahlverfahrens blieben von acht schaftlicher Standardsoftware (ERP/ die Anforderungen der Kunden wer- Lösungen zwei Kandidaten übrig, Enterprise Resource Planning) die den strenger. So steigen etwa in der welche die Kriterien erfüllten: Ne- Fertigung steuern, die Bestandsfüh- Produktion für die Lebensmittelin- ben dem Funktionsumfang war eine rung und die Lagerverwaltung op- dustrie die Hygiene-Auflagen. schnelle und unkomplizierte Betreu- timieren und den Deckungsbeitrag Für den inhabergeführten Mittel- ung gefordert, auch die zwischen- und das Wachstum absichern. Zum ständler Aschl war das der Anlass, menschliche Ebene sollte stimmen. Einsatz kommen dabei Standardsys- sein ERP-System umzustellen. Das Den entscheidenden Ausschlag für teme, die Branchenspezialisten funk- seit dem Jahr 2000 eingesetzte System APplus gab dessen leistungsstarkes tional erweitert haben. war für maximal zwölf User ausgelegt. Produktionsmodul.

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Ingenieure standardisieren statt und lief nach der Projektme- Der Experte Angebote mit MS Dynamics thode Sure Step von Cosmo Consult. Noch vor drei Jahren war nutzte die Bereits bildeten die Ingenieure über Münchner ISKO engineers AG zahl- das Cosmo-Consult-Modul cc|project reiche Insellösungen in der IT. Viele die komplette Prozesskette vom An- Fragestellungen ließen sich nur gebot bis zur Abrechnung ab. schwierig und aufwändig beantwor- Angebots- und die Rechnungsstel- ten. „Unsere selbstentwickelte Pro- lung sind heute für alle Niederlas- jektsoftware für Zeiterfassung und sungen standardisiert. Basis dafür Controlling musste dringend durch ist das Dokumentenmanagement mit eine betriebswirtschaftliche Stan- dem Modul cc|dms auf Basis von Mi- dardlösung ersetzt werden“, erinnert crosoft SharePoint, das in die Bran-

Foto: Aschl GmbH Foto: sich Johann Eisenreich, Bereichslei- chenlösung von Cosmo Consult inte- „Den entscheidenden Ausschlag für ter Engineering & Consulting. griert ist. „Sharepoint wollen wir zur APplus gab dessen leistungsstarkes Das Unternehmen hat Kernkom- zentralen Unternehmens-Plattform Produktionsmodul“, erklärt Gerald petenzen im Produktengineering Rösslhumer, Vertriebsleiter des ausbauen“, kündigt Eisenreich an. Edelstahl-Fertigers Aschl. und der virtuellen Produktabsiche- „Dort stellen wir dann neben zentra- rung. In den vergangenen Jahren len Daten auch Unternehmensinfor- sind IT-Themen wie Computer Aided mationen bereit.“ Engineering (CAE) und Prozessop- Neben der Personalzeit- und Be- Der Startschuss für das Implementie- timierung hinzugekommen. ISKO triebsdatenerfassung wurde auch die rungsprojekt fiel im März. Der Fokus engineers beschäftigt an vier Stand- Lösung NAPA3 für Personalverwal- auf die Chemie zwischen den Pro- orten in Deutschland und im rumäni- tung und Bewerbermanagement ein- jektteams hat sich laut Rössl-humer schen Brasov rund 100 Mitarbeiter. geführt. Die Analyse der Geschäfts- ausgezahlt: „Da Mitarbeiter aller Be- Im Auswahlverfahren entschied zahlen läuft über Microsoft Power reiche im Projekt involviert waren, sich ISKO engineers für den ERP- BI. Die neugewonnenen Transparenz waren wir kurz davor, uns in Anpas- Standard Microsoft Dynamics NAV stellt für Eisenreich das größte High- sungen zu verzetteln. Gemeinsam und die Nürnberger Niederlassung light dar: „Wenn wir etwas planen, mit dem Asseco-Projektleiter haben des Microsoft Dynamics-Partners fragen wir uns zunächst, wie die wir die Einführung wieder auf die Cosmo Consult als Projektpartner. Fragestellung im ERP-Kontext zu se- richtige Spur gebracht.“ So wurde „Die Kompetenz der Berater hat uns hen ist und wo auf der Plattform sie der anvisierte Go-Live-Termin bis beeindruckt“, erläutert Eisenreich. hingehört.“ Der Erfolg des Projekts auf wenige Wochen eingehalten. Das Go Live fand im Januar 2017 bestätigt ihm zudem, dass er auf dem Nach neun Monaten wurde das Sys- richtige Weg ist: „Mit Microsoft Dyna- tem produktiv gesetzt. mics sichern wir das weitere Wachs- Seither deckt APplus fast alle Stu- Der Experte tum unseres Unternehmens ab.“ fen des Geschäftsprozesses ab. An- gefangen vom Vertrieb über Einkauf Notleuchten-Hersteller steuert bis hin zu Logistik und Kundenbe- Geschäftsprozesse mit godesys treuung. Der Erfolg lässt sich sehen: Rettungszeichenleuchten, die bei „Im Rechnungswesen konnten wir Stromausfall den Weg weisen: die den Zeitaufwand auf eine Vollzeit- Notleuchten der Gessler GmbH finden stelle reduzieren, bei Buchhaltung sich beispielsweise in fast allen Ikea- und Datenpflege um mehr als zwei Möbelhäusern in Deutschland. Um die Drittel verringern“, erinnert sich miteinander gekoppelten Geschäfts- ­Rösslhumer. prozesse in den unterschiedlichen Foto: ISKO engineers AG engineers ISKO Foto: Auch in der Produktion sank der Abteilungen bestmöglich abzubilden „Über das Cosmo-Consult-Modul Abstimmungsaufwand, außerdem cc|project haben wir bereits einen und zu steuern, setzt das hessische lässt sich nun jederzeit nachvoll- Monat nach dem Go Live die Unternehmen auf godesys ERP. ziehen, wo sich ein Werkstück be- Prozesskette vom Angebot bis zur Die Gessler GmbH kümmert sich findet. „Mit APplus haben wir beste Abrechnung abgebildet“, sagt Johann im Firmengefüge um Einkauf, Be- Voraussetzungen, unsere Wachs- Eisenreich, Bereichsleiter Enginee- stellungen, Vertrieb, Handel, Produk- ring & Consulting bei der ISKO tumsziele zu erreichen.“ berichtet tion, Lager und Versand, die Gessler engineers AG. ­Rösslhumer. Services GmbH um das Service-Ma-

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nagement. Das ERP-System bringt Finanzbuchhaltung ist eng mit der Darüber hinaus verwaltet die Lösung alle Geschäftsbereiche zusammen, Warenwirtschaft verzahnt, um Rech- Bewegungen von Behältern in einer und automatisiert mehrere Man- nungen und Mahnungen zu erstellen zentralen Bildschirmmaske. danten und Standorte sowie interne sowie Umsätze, Kosten und Erträge Geschäftsbeziehungen. Eingehende richtig zuzuordnen. „Seit Einführung Kundenaufträge führen automa- von godesys ERP haben wir viel mehr Der Experte tisch zu entsprechenden Aufträgen Transparenz in unseren Zahlen“, be- in den nachgeordneten Mandanten. richtet Junior-Chef Marcus Gessler. Bestände und Preise werden gemäß Das Unternehmen hat doppelte Da- zuvor vereinbarter Richtlinien ver- tenerfassungen und Fehlerquellen rechnet. eliminiert und die Effizienz der Pro- zess verbessert. „Anpassungen im System können wir problemlos selbst Der Experte vornehmen“, lobt IT-Leiter Marcel Leibenath.

Automobilzulieferer plant Metalltechnik GmbH S.M.A. Foto: Material­bestand mit Infor Xpert „Unsere Kunden können Lieferauf- träge über Electronic Data Die S.M.A. Metalltechnik GmbH be- Interchange aufgeben und abrufen“, liefert seit mehr als 20 Jahren Auto- berichtet Lothar Schindler, Leiter IT mobilkonzerne und Industriekunden bei S.M.A. Metalltechnik. mit hochdichten Leitungen aus Alu- minium und Stahl. Die Produkte des Das überarbeitete Transaktionsmo- Fertigers dienen zum Transport von dell für Lagerbuchungen sowie die

Foto: Gessler GmbH Foto: Flüssigkeiten und Gasen wie Kühl- integrierte Lagerverwaltung steuern „Mit godesys ERP haben wir medien, Öl, Wasser oder Druckluft. das Behältermanagement und den doppelte Datenerfassungen und Sie entstehen sowohl in kleineren Versand. Zusätzliche Erleichterungen Fehlerquellen eliminiert und die Effizienz unserer Prozesse Volumina als auch in Großserien. schaffen erweiterte Scan-Prozesse. verbessert“, erinnert sich Marcel Neben dem Firmenhauptsitz in Kunden können über EDI (Electro- Leibenath, IT-Leiter beim Notleuch- Backnang unterhält S.M.A. Metall- nic Data Interchange) Lieferaufträge tenhersteller Gessler GmbH. technik Niederlassungen in Halle an aufgeben und abrufen. Das ist in der der Saale, Sachsen-Anhalt sowie in Automobilindustrie wichtig, da die godesys ERP unterstützt die Gess- East London, Südafrika. Um die Kern- Hersteller auf eine unterbrechungs- ler-Mitarbeiter bei der durchgängigen prozesse in Logistik und Produktion freie Lieferkette Wert legen. Projektverwaltung, beim Abbilden eng zu managen hatte das Unternehmen verzahnter Geschäftsprozesse sowie jahrelang an allen Standorten Infor Kaminspezialist nutzt die bei der Darstellung aller Einzelteile Xpert in der Version 4.1 im Einsatz. In-Memory-Technologie und Produktvarianten. Eine Leuchte Version 5.0 dieser Lösung versprach „Gemeinsam mit itelligence haben besteht aus 20 Einzelteilen und kann interessante Neuerungen: „Wir opti- wir unsere IT-Landschaft in kurzer in 40 verschiedenen Bauformen pro- mieren damit die Bestandsplanung Zeit grundlegend modernisiert“, be- duziert werden. Damit es hier keine an allen drei Standorten“, berichtet richtet Anna Rokossa, Geschäftsfüh- Verwechslungen gibt, steuert godesys Lothar Schindler, Leiter IT bei S.M.A. rerin, bei Camina & Schmid Feuer- ERP den Zusammenbau. Auch Kredit- Metalltechnik. design und Technik GmbH & Co. KG. limit-Prüfung, Auftragsbestätigung, Viele Automobilhersteller erheben „Wir verfügen nun über ein flexibles Einkaufs- und Produktionsprozesse, von ihren Lieferanten stundenge- ERP-System, das unsere Unterneh- Lagerbestandsabgleich, Disposition, naue Informationen darüber, welche mensstrategie unterstützt und dank Etikettendruck, Verpackung und Ver- Menge einer bestimmten Teilenum- seiner Technologie agile Prozessen sand werden über diese betriebswirt- mer geliefert wird. Die Datenbank- ermöglicht.“ schaftliche Lösung gelenkt. struktur in Infor Xpert 5 vereinfacht Camina & Schmid produziert Heiz- Rund 200.000 Leuchten und 1.000 diesen Prozess: Mitarbeiter können und Kamineinsätze für Kachelöfen Notlichtsysteme verlassen pro Jahr nun Lagerdaten mit der Angabe ei- und Kamine. Angesichts des starken die Gessler-Werke. Das bedeutet ner Behälter-ID, dem Scannen eines Wachstums beschloss das Unterneh- tausende Auftragsbestätigungen, Barcodes oder einer Teile-ID erfas- men, das Altsystem durch die In-Me- Rechnungen und Lieferscheine. Die sen, um eine Transaktion zu starten. mory-Lösung SAP S/4HANA zu erset-

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zen. Die Herausforderung dabei war rekt in der SAP-Umgebung erfasst. ter: „Die Consulter wussten genau, das Verschmelzen der beiden Unter- Neben der Ablösung eines Non- was wir machen und was wir dafür nehmen Schmid Feuerungstechnik SAP Altsystems waren auch die per- benötigen“, erinnert sich Kilic. Die und Camina Feuerungssysteme. sonellen Ressourcen eine Herausfor- Einführung verlief reibungslos, un- derung, denn mit nur vier Key-Usern ter anderem deshalb, weil KLC für wurde in fünf Monaten Projektlauf- Training und Schulung auf Kumavi- Die Expertin zeit die prozessual funktionale Neu- sion zurückgriff. Dabei wurden viele einführung gestemmt. Die parallele Prozesse der Branchenlösung bereits Anstrengung von Projekt und Tages- im Vorfeld in Demos durchgespielt. geschäft war nur durch die enge Zu- Praxisschulungen gab es später so- sammenarbeit und das hohe Engage- wohl online als auch vor Ort. Die ment der Key-User möglich. aus den Office-Produkten bekannte Als sich das Know-how der Key- Microsoft-Oberfläche erleichterte die User und der Anwender stabilisiert Einführung zusätzlich: „Meine Mitar- hatte, startete das Optimieren der beiter und ich waren schnell mit dem Prozesse und Funktionen. Der erste System vertraut“, berichtet Kilic. Schritt dabei war die Benutzerober- Foto: Camina & Schmid Foto: fläche SAP Fiori, die den Nutzern rol- „Gemeinsam mit itelligence haben lenbasiert Apps zur Verfügung stellt Der Experte wir unsere IT-Landschaft in kurzer Zeit grundlegend modernisiert“, und dank des responsive Designs berichtet Anna Rokossa, Geschäfts- auch in mobilen Anwendungen nutz- führerin bei Camina & Schmid bar ist. Feuerdesign und Technik GmbH & Co. KG. Werkzeugspezialist verschlankt Prozesse mit Kumavision ERP Damit die Implementierung des CNC-Maschinen sind die Nerven- neuen Systems starten konnte, galt es zentren des Maschinenbaus und zunächst ein gemeinsames Prozess- der Automotive-Branche. Wenn es verständnis zu schaffen. Nach dem in diesem Umfeld richtig komplex Foto: KLC Trade KLC Foto: Best Practice Ansatz wurden dabei in wird, kommen die Werkzeugaufnah- „Dank der aus den Microsoft- einer ersten Phase die Anforderungen men von KLC Trade zum Einsatz. Die Office-Produkten bekannte identifiziert und aufgenommen. Im Zeichen des jungen Unternehmens Oberfläche waren meine Mitarbei- Prototyping wurden die Prozesse und stehen auf Wachstum. Als Geschäfts- ter und ich schnell mit Kumavision Funktionen in der Umsetzungsphase führer Kivanc Kilic eine ERP-Lösung ERP vertraut“, freut sich Kivanc Kilic, Geschäftsführer von des Projekts auf die Belange des Un- suchte, war für ihn die Cloud als Be- KLC Trade. ternehmens angepasst. Das Hosting triebsvariante gesetzt: „Die Cloud der neuen Systeme läuft im itelligence ist flexibel, wirtschaftlich und ska- Rechenzentrum in Bautzen. lierbar.“ Dennoch war Kilic am An- Inzwischen deckt KLC den kauf- Die Neueinführung umfasst die fang hinsichtlich der Verfügbarkeit männischen Bereich von Anfrage Bereiche Einkauf, Vertrieb, Versand, skeptisch. Jetzt, ein Jahr nach der über Angebot bis zu Bestellung und Produktion, Controlling und Finanz- Einführung, ist er restlos überzeugt: Lieferung sowie die Funktionen im buchhaltung. Da bei der Übertragung „Es gab keinerlei Ausfälle. Die Soft- Großhandel mit KUMA365 ab. Rah- der Stammdaten in das neue Produk- ware ist durchgehend verfügbar und menverträge über Serienprodukte bil- tivsystem ein hoher manueller Auf- verzeichnet auch zu den klassischen det die Branchenlösung ebenso sicher wand anfällt, wählte itelligence den Stoßzeiten keinerlei Performance- ab wie projektbasierte Aufträge. Auch sogenannten Golden Client Ansatz. einbußen.“ sehr branchenspezifische Funktionen Dabei werden zu Beginn die benötig- Bei einem Messebesuch lernte Ki- wie etwa die Verwaltung von Konsi- ten Stammdaten in einer bereinigten lic den Microsoft-Partner Kumavision gnationslagern oder die Beistellung Form angelegt. Mit dem Projektfort- und die auf Microsoft Dynamics NAV von Mustern steuert die Lösung. „Ku- schritt wächst der Golden Client und basierende Cloud-Lösung KUMA365 mavision ERP hat einen sehr großen bildet die Basis für das Produktiv- kennen. Im Gespräch überzeugte er Funktionsumfang, den wir momentan system. Der Vorteil dabei: die Daten sich vom Funktionsumfang der ERP- noch nicht ausschöpfen“, erläutert werden nicht extern aufbereitet und Lösung für den Großhandel und vom Kilic. „Aber es ist gut zu wissen, dass anschließend migriert, sondern di- Branchenverständnis der Fachbera- alles da ist, wenn wir es brauchen“. jf

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Professional Service Automation Das Automatisieren von Prozessen ist bei Service-Unternehmen bislang noch eher selten Lediglich 12 Prozent der Dienstleister bilden den Prozess von der Kundenan- frage bis zur Bezahlung integriert ab. Laut Uni Potsdam ist die mangelnde Be- kanntheit der Lösungen der Grund für diese Skepsis.

Eine Studie über Unternehmens- Das Ergebnis erstaunt: Nur 12 Prozent das Management der Ressourcen anwendungen (ERP) für Mitarbeiter der befragten Unternehmen verfügen in Projekten und Dienstleistungen im Dienstleistungsbereich hat das über einen integrierten und lückenlo- bildet. Den künftigen Einsatz einer CER Center for Enterprise Research sen Funnel-to-Cash-Prozess, bei dem derartigen Lösung stuft überraschen- der Universität Potsdam unter der der gesamte Serviceprozess von den derweise lediglich ein Viertel der be- wissenschaftlichen Leitung von Prof. Anfragen beim potenziellen Kunden fragten Unternehmen als wichtig ein. Dr. Norbert Gronau hat bei Profes- bis hin zur Bezahlung im System ab- Nach Ansicht der Studienautoren ist sional Services-Organisationen im gebildet wird. 64 Prozent der Unter- diese Skepsis nicht in der Ablehnung Auftrag von durchgeführt. Ziel nehmen bearbeiten diese Vorgänge solcher Systeme begründet, sondern war es, Trends und Anforderungen mit einem nicht einmal teilweise in- eher darin, dass der Begriff der Pro- im Bereich der betrieblichen Anwen- tegrierten System. Dabei erachten 38 fessional Services Automation und dungssysteme zu erfragen. Die Befra- Prozent der Befragten dies als sehr ihr voller Funktionsumfang in vielen gung fand im ersten Quartal dieses wichtig. Dienstleistungsorganisationen noch Jahres statt; schriftlich angesprochen nicht vollständig bekannt sind. wurden rund 1.000 Unternehmen Professional Services Automation Anders verhält es sich mit der in Deutschland, Österreich und der kommt eher selten zum Einsatz Sprachsteuerung: 90 Prozent der be- Schweiz, zusätzlich wurde ein Frage- Nur 14 Prozent der befragten Orga- fragten Unternehmen nutzen diese bogen über das Internet angeboten. nisationen nutzen gegenwärtig ein teilweise, allerdings nur 3 Prozent Die Antwortquote lag mit etwa 15 Tool für Professional Services Auto- intensiv. Das Center for Enterprise Prozent über dem Durchschnitt ver- mation (PSA), das die Basis für die Research leitet daraus ab, dass die gleichbarer Studien. Initiierung, Planung, Einteilung und Sprachsteuerung zwar mit Assisten-

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ten wie Alexa oder Siri in Verbindung gebracht wird, aber noch nicht mit Die Experten betrieblichen Anwendungssystemen.

Sprachbots sind auf dem Vormarsch „Serviceorientierte Unternehmen sind eine der Haupt-Zielgruppen unserer Lösungen“, berichtet Jochen Wießler, Managing Director DACH bei Unit4. „Daher interessiert es uns sehr, wel- Foto: Unit 4 Foto: che Anforderungen diese Organisa- Universität Potsdam Foto: tionen an eine moderne ERP-Lösung „Mobile Anwendungen kommt in Unternehmen durchaus in Verbindung haben und wo ihre Schwerpunkte lie- mit betriebswirtschaftlicher Software zum Einsatz“, berichtet Prof. Dr.-Ing. gen.“ Einige Studienergebnisse hätten Norbert Gronau (links), wissenschaftlicher Leiter des Center for Enter- prise Research. „Es erstaunt allerdings, dass dies nur zu 37 Prozent durch- klargemacht, wie und wo Unit4 seine gängig geschieht“. Kunden künftig besser und zielge- „Alexa und Siri haben einen hohen Bekanntheitsgrad“, berichtet Jochen nauer unterstützen kann. Interessant Wießler, Managing Director DACH bei Unit4. „Wir müssen nun mit unse- seien auch die Erkenntnisse in Sachen rem Sprachbot Wanda nachziehen.“ Sprachsteuerung: „Alexa und Siri ha- ben einen durchaus hohen Bekannt- Lehrstuhls angesiedelten Center for Servicetechniker könne damit deut- heitsgrad“, erläutert Wießler. „Wir Enterprise Research. „Einige Ergeb- lich gesteigert, Büro- und Reisezeiten müssen nun mit unserem Sprachbot nisse unserer Erhebung waren daher auf ein Minimum reduziert werden. Wanda nachziehen und dafür sorgen, fast schon vorhersehbar, andere ha- „Alle Entwicklungen erfolgen unter dass die Kommunikation nicht bei ben uns stark überrascht. So werden dem Gesichtspunkt, dass bei Profes- ‚Alexa, mach das Licht an‘ endet, son- beispielsweise mobile Anwendungen sional Services-Organisationen der dern bei ‚Wanda, erledige die Zeiter- in Verbindung mit einem ERP-System größte und gleichzeitig einzige Pro- fassung‘ noch lange nicht aufhört“. in den Organisationen durchaus ge- duktionsfaktor der Mensch ist, und nutzt - es erstaunt jedoch, dass dies der muss erfolgreich sein“, macht Höhere Produktivität und nur zu 37 Prozent durchgängig ge- Gronau deutlich. weniger Dienstreisen als Ziel schieht“. Die Ergebnisse der Studie sind in „Die IT-Welt der Professional Servi- Auch Portallösungen und ein Self- einem Whitepaper beschrieben, das- ces-Organisationen befindet sich in Service-Zugang für Kunden und über das Center for Enterprise Re- einem starken Umbruch“, berichtet Techniker spielten im Bereich Pro- search (http://www.erp-management. Prof. Dr.-Ing. Norbert Gronau, wissen- fessional Servivce Automation eine de/whitepaper) abgerufen werden schaftlicher Leiter des am Potsdamer große Rolle: Die Produktivität der kann. jf Anzeige

ĂƐŽƉƟŵĂůĞZWĨƺƌ/ŚƌĞWƌŽĚƵŬƟŽŶ ĐŝŵĚĂƚĂƐŽŌǁĂƌĞ'ŵď, ,ŽŚĞŶƚƌƺĚŝŶŐĞƌ^ƚƌ͘ϭϭ ϵϭϳϰϳtĞƐƚŚĞŝŵ • &ƵŶŬƟŽŶĂůŝƚćƚĂŶŐĞƉĂƐƐƚĂƵĨ/ŚƌĞWƌŽĚƵŬƟŽŶ dĞů͘нϰϵ;ϬͿϵϬϴϮϵϱϵϲϭͲϬ • WƌŽnjĞƐƐŽƉƟŵŝĞƌƵŶŐĚƵƌĐŚĞŶƚƐƉƌĞĐŚĞŶĚĞ^ŽŌǁĂƌĞͲ ŝŶĨŽĐŝŵΛĐŝŵĚĂƚĂͲƐǁ͘ĚĞ ĞŶƚǁŝĐŬůƵŶŐ ǁǁǁ͘ĐŝŵĚĂƚĂͲƐǁ͘ĚĞ • 'ƌĂĮƐĐŚĞ&ĞƌƟŐƵŶŐƐƉůĂŶƵŶŐcimW^ • ĞƌĂƚƵŶŐ͕/ŵƉůĞŵĞŶƟĞƌƵŶŐƵŶĚƐĐŚŶĞůůĞƌnjƵǀĞƌůćƐƐŝŐĞƌ ^ƵƉƉŽƌƚĚƵƌĐŚĚŝƌĞŬƚĞŶƐƉƌĞĐŚƉĂƌƚŶĞƌ͘ www.isreport.de Online und Guides 5/2018 33 ENTERPRISE RESOURCE PLANNING

Projekt des Monats Ein Raumausstatter koppelt sein SAP-System eng an das hauseigene Dokumentenmanagement Daten aus Vertrieb, Einkauf und Buchhaltung archiviert der Bodenhersteller Parador im Content Management System. Geplant sind Archive für Kunden- daten und Mails sowie eine IT-gestützte Rechnungsbearbeitung.

Übergreifender Ansatz: Die 1977 gegründete Parador GmbH tor HIL Limited verkauft, einen in- „Wer Digitalisierung ernst nimmt, aus Coesfeld bei Münster stellt Pro- dischen Produzenten von Baustoffen der kommt am Thema Enterprise dukte zur Boden- und Wandgestal- und Bauelementen. Content Management nicht vorbei“, tung her. Das Unternehmen beschäf- Auf die IT-Systeme des Unterneh- berichtet Günter Winkler, IT-Lei- tigt 550 Mitarbeiter und produziert mens hatte der jüngste Eigentü- ter beim Bodenherstellers Parador am Heimatstandort und in Güssing merwechsel keinen Einfluss. Ganz GmbH. Das Unternehmen nutzt das (Österreich) Laminat, Parkett, elasti- anders war das bei der Änderung Dokumentenmanagementsystem sche Bodenbeläge und Dekorpaneele der Unternehmensstruktur im Jahr d.3ecm zum Archivieren von Inhal- für Wand und Decke. Die Besitzver- 2016. Damals hatten das Herauslö- ten aus den SAP-Modulen Vertrieb, hältnisse haben sich gerade verän- sen von Parador aus der Hüls-Unter- Einkauf und Buchhaltung. Vertrieb dert, denn das Unternehmen wurde nehmensgruppe sowie der Verkauf und Logistik verwalten damit zudem vom bisherigen Eigentümer Nord an die Nord Holding weitreichende eingescannte Dokumente. Holding an den strategischen Inves- Konsequenzen für die IT-Architektur.

Die Parador GmbH stellt an zwei Standorten Produkte zur Boden- und Wandgestaltung her: Laminat, Parkett, elastische Bodenbeläge sowie Dekorpaneele für Wand und Decke.

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Um selbstständig am Markt auftreten das neue System übernom- zu können, verabschiedete sich das men werden. Der Entscheider Unternehmen aus der alten IT-Welt der Hüls-Unternehmensgruppe und Die enge Integration etablierte eine unabhängige SAP- senkt den Pflege­aufwand Systemlandschaft. Mit der Lösung Die Migration vom alten cbs Enterprise Transformer ging die- ins neue System betreute ses Vorhaben in sechs Monaten über das SAP-Kompetenzteam die Bühne. von d.velop. Aufgrund der leistungsfähigen Schnitt- Content Management ergänzt stellen konnten die IT- die Prozesse im SAP-System Architekten die Übergabe Ein Jahr später entschied das der Dokumente aus SAP Management, im Rahmen des in das ECM-System ver- ­Carve-outs ein neues IT-System für schlanken. Früher wurden Enterprise Content Management für diesen Datenaustausch zu implementieren, um auch hier sogenannte Calls genutzt. wieder auf dem neuesten Stand der Heute reichen die Schnitt- Technik zu sein. Das damals ge- stellen direkt in das Con- Foto: Parador GmbH Foto: nutzte System d.velop d.3ecm in der tent Management System, Version 7.2.2 war aus der Wartung so dass keine Zwischen- „Die enge Integration von develop d.3ecm gefallen. Obwohl Parador diese Lö- speicherung mehr not- mit dem SAP-System senkt den Pflegeauf- sung bereits seit 1999 nutzte, prüften wendig ist. Durch diese wand“, erläutert Günter Winkler, IT-Leiter die Verantwortlichen, ob inzwischen Optimierung reduzierte des Bodenherstellers Parador. „Wir können vielleicht ein anderes Produkt die sich der Wartungsauf- das Dokumentenmanagementsystem daher eigenen Anforderungen besser ab- wand erheblich, so dass in Eigenregie betreiben.“ deckte. d.velop d.3ecm überzeugte der Bodenhersteller nun erneut mit seinem Funktionsum- das Content Management fang und der engen Integration in System in Eigenregie pflegen kann. betreffen die Workflow-basierte di- die SAP-Systemlandschaft. Um die Daten aus SAP direkt in das gitale Verarbeitung von Eingangs- Als ein speziell für SAP im eigenen Content Management übergeben rechnungen sowie das Vertragsma- Namensraum entwickeltes Produkt zu können, müssen beide Systeme nagement. unterstützt die Lösung unterschied- ständig arbeitsfähig sein. Damit Die Rechnungsverarbeitung ge- lichste Archivierungs- und Doku- ist d.velop d.3ecm neben ­Microsoft staltet sich vielerorts als sehr kom- mentenmanagementszenarien für ­Active ­Directory, Microsoft Exchange, plexer Vorgang. Die d.velop-Lösung SAP-Systeme. Weitere für die Wahl ­, ­Microsoft Office, für die Verwendung mit SAP erleich- ausschlaggebende Punkte waren die SAP ERP, SAP Logistic Execution und tert diesen Vorgang, indem sie das hohe Benutzerfreundlichkeit sowie SAP Business Warehouse eine strate- automatische Verbuchen, Prüfen die Kosten pro Arbeitsplatz. gische IT-Plattform von Parador ge- und Freizeichnen von Rechnungen Von der Entscheidung bis zur worden. ermöglicht. Dabei ist sie eng in das Inbetriebnahme vergingen vier Bestellwesen und in die Finanzbuch- Monate. Das Implementieren er- Das Archivieren von Mails und haltung integriert. „Dieser Workflow streckte sich über einen Zeitraum Kundendaten als nächster Schritt senkt die Kosten, erhöht die Aus- von dreieinhalb Monaten. Schu- Den weiteren Ausbau des Content kunftsfähigkeit und führt aufgrund lungsaufwand fiel aufgrund der Er- Management Systems hat der Boden- der effizienteren Bearbeitung zu fahrungen der Mitarbeiter mit der hersteller bereits im Auge. Im ersten schnelleren Abschlüssen“, erläutert Vorgängerversion des Systems nicht Schritt soll die Dokumentenarchivie- IT-Leiter Winkler. „Das Vertragsma- an. Eingeführt wurde in diesem rung direkt aus den IT-Systemen für nagement soll die zentrale logische Zeitraum an den beiden Standorten das Kundenmanagement (CRM/Cus- Klammer zur Steuerung aller ver- des Unternehmens d.velop d.3ecm tomer Relationship Management) tragsbezogenen Aktivitäten werden. in der Version 8.1. Bei der Über- und Produktinformationsmanage- Mit diesem System erhält jede be- nahme der Dokumente aus der Vor- ment heraus entstehen. Danach ist rechtigte Abteilung einen transpa- gängerversion musste die Daten aus die Mail-Archivierung aus Microsoft renten Zugriff auf bestehende Ver- rechtlichen Gründen eins zu eins in Exchange geplant. Weitere Projekte träge.“ jf

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Abas bietet sein Cloud-Angebot seit Anfang 2017 in den USA und Der Experte seit Sommer 2017 in Deutsch- Daniel Rau (rechts) ist beim Standard- land. Wie unterscheiden sich softwerker (ERP) Abas für das USA und Europa? strategische Produktmanagement Wir haben in den USA gesehen, zuständig und erarbeitet zusammen dass wir ohne Cloud-Lösung im mit den Ownern der Produkte die Vertrieb kaum noch punkten, Leitlinien der künftigen Entwicklung. und wir sind davon ausgegan- gen, dass dieser Trend mit Ver- zögerung nach Europa kommt. Daher sind wir 2017 in den USA in das Cloud-Geschäft gestartet, um Erfahrungen zu sammeln. Wir haben das entsprechende Know-How aufgebaut und bie- ten die Lösung nun auch in Europa aus einem deutschen Rechenzentrum an.

Spricht die Cloud eher Neukun- den an oder nutzen auch Be- standskunden dieses Angebot? In die Cloud gehen eher Neu- kunden, während Bestandskun- den Zurückhaltung üben. Das gilt sowohl für die USA als auch für Europa. Unsere mittelstän- dischen Kunden in der Region DACH sind typischerweise eher vorsichtig was die Nutzung von Angeboten aus der Cloud an- geht. Laut unserer diesjährigen Kundenumfrage lehnen derzeit fast 35 Prozent kategorisch den Betrieb von Cloud-Lösungen ab, während 15 Prozent Miet- modelle für sich ausschließen. Interessanterweise können sich aber über 60 Prozent un-

Foto: Till Konstanty Foto: serer Kunden vorstellen ihre Heimarbeitsplätze mit Zugriff Exklusiv-Interview auf sämtliche erforderlichen Anwendungen aus der Cloud Abas zwingt seinen Anwendern zu beziehen. Wenig Zurückhal- tung besteht auch bei Kuden- keine Cloud-Migration auf management-Lösungen und Business-Intelligence-Anwen- Abas-Produktmanager Daniel Rau erklärt die Cloud- dungen aus der Cloud. Deswe- Strategie des Unternehmens. In der Entwicklung gilt gen bieten wir Unternehmen ein Sprungbrett, mit dem sie Cloud first. Allerdings werden auch bestehende On-Pre- schrittweise in die Cloud wach- sen können. Einzelne Services mise-Lösungen künftig weiterentwickelt. aus der abas Cloud an, die sich

36 Online und Guides 5/2018 www.isreport.de ENTERPRISE RESOURCE PLANNING

In t e r v i e w

in bestehende lokale Infrastruktur ten. Wollen sie später einmal das ihr Wie sieht das Abrechnungsmodell für integrieren lassen, wie etwa unseren ERP in der Cloud anpassen, können die neuen Cloud-Lösungen aus? Web Client oder das Business Process das unsere Partner tun, ohne dass Für unsere Branchenpakete haben Management. dafür die Lösung gewechselt werden wir vor, unterschiedliche Funktionen muss. und Dienstleistungen in drei Paket- Mittelständische Fertigungsunterneh- stufen zu bündeln und im Subskrip- me sind typischerweise der Cloud Und die zweite Variante von Cloud tionsmodell zur Miete, anzubieten. gegenüber besonders reserviert und ERP? Ein Basispaket, ein mittleres und ein betreiben dort lediglich Reisekosten- Künftig werden wir eine weitere großes Paket. Die Preismodelle unter- management und Kundenverwaltung. Cloud-Lösung anbieten, die für be- scheiden sich nach Laufzeit. Ein Un- Die zentralen ERP-Systeme hingegen stimmte Branchen vorkonfiguriert ist. ternehmen kann beispielsweise ein bleiben inhouse. Ein großer Unterschied zur jetzigen Paket drei Monate mit monatlicher Das kann ich speziell für DACH be- Variante von abas ERP aus der Cloud, Abrechnung ausprobieren und bei Er- stätigen. Deswegen bieten wir aus der die unsere Partner so anpassen, wie folg auf eine Laufzeit von 24 Monaten Cloud Services an, die das ERP-Sys- es der Kunde haben will. Es wird ei- wechseln. Dann wird der monatliche tem funktional ergänzen. Ein Beispiel nige Branchenlösungen dieser Art ge- Preis günstiger. dafür ist abas Docs, ein kollaboratives ben die abas selbst betreibt. Dokumentenmanagementsystem. Können Unternehmen zwischen der Ein anderes Beispiel, wo auch mittel- Welche Branchen haben Sie hier im Cloud und On-Premise hin- und her ständische Fertiger eher bereit sind, Auge? wechseln? Services aus der Cloud zu verwenden, Einzel- und Kleinserienfertigung so- Ja. Der Wechsel ist einfach möglich, sind Projekte rund um Mobile Apps, wie den Maschinen und Anlagenbau. da wir alle skalierbaren Komponen- Big Data, Predictive Maintenance ten aus der Cloud auch alternativ oder das Internet der Dinge. Darüber Nehmen Sie dabei nicht den Partnern on-premise via Docker Container zur hinaus entscheiden sich einige Unter- Geschäft weg, wenn sie die Branchen- Verfügung stellen können. nehmen dafür einzelne Standorte bei- lösung selbst anbieten? spielsweise in Fernost, über die Cloud Ganz im Gegenteil. Was wir 2016 auf Customizing ist bei Abas ein Anpassen anzubinden. der abas Anwenderkonferenz ange- von Masken. Änderungen an der Da- kündigt haben ermöglichen wir jetzt tenbank waren bisher tabu. Bietet Abas demnach kein komplettes auch unseren Partnern. Jeder Part- Das bleibt auch künftig so. Die Kern- ERP-System aus der Cloud? ner hat nun die technischen Möglich- logiken in der Datenbank sind stark Doch, wir haben das in zwei Varian- keiten seinem Zielmarkt hoch ska- gekapselt und lassen sich nicht än- ten. Die eine Variante ist das klassi- lierbare Branchenlösungen aus der dern. Aber wir haben eine äußere sche abas ERP. Unsere Zielgruppe Cloud zur Verfügung zu stellen. Er Schicht eingeführt, in der Anpassun- sind hier Neukunden, die nach eine erhält dazu von uns ein erweiterbares gen updatefest möglich sind. Darüber ERP-Lösung als Managed Service ERP-Kernsystem, zahlreiche Add-on lassen sich nicht nur Masken anpas- Angebot zu einem monatlichen Nut- sowie Werkzeuge zur Anpassung und sen, sondern auch eigene Logiken er- zungspreis suchen. Primär kleinere Prozessmodellierung. gänzen und sogar neue Variablen in Betriebe, die sehr nahe am System- die Datenbank bringen. standard arbeiten. abas ERP lässt Bis wann sollen die Branchenpakete zur sich schon immer sehr eng ans Un- Verfügung stehen? Wie unterscheiden sich On-Premise- ternehmen anpassen. Die kleineren Unsere eigenen Branchenpakte star- Systeme und Cloud-Services beim Betriebe, die wir nun mit dieser Cloud ten nach jetziger Planung bis Ende Customizing? Variante als Zielgruppe anpeilen, sind 2019. Partner können sofort beginnen, In einer On-Premise-Installation lief daran aber erstmal nicht interessiert, solche Lösungen zu bauen, sofern sie das Customizing bisher über die fle- sondern wollen möglichst schnell und notwendige Branchenkompetenz ha- xible Oberflächen Programmierung. mit geringen Vorabinvestitionen star- ben. In der Cloud hingegen werden Work-

www.isreport.de Online und Guides 5/2018 37 ENTERPRISE RESOURCE PLANNING

flows angepasst. Im Workflow lassen sich Be- dingungen abfragen, an denen sich der weitere Verlauf eines Prozesses orientiert. Dieses Cus- tomizing über Business Process Management wird künftig auch unse- ren On-Premise-Kunden zur Verfügung stehen. Statt der altbekannten Programmierung han- delt es sich dann um das kundenspezifische konfigurieren von Pro- zessen. Darüber hinaus können über Business Process Management auch andere Systeme und Services in die Ab- läufe oder zur Entschei- dungsfindung einge- bunden werden. Auf der Global Conference am 20. und 21. September 2018 stellte die Abas Software AG den über 1000 anwesenden Kunden und Partnern ihren Marketplace vor. Ab sofort können die Lassen sich auch die künf- 4000 abas-Kunden die Digitalisierung ihrer Geschäftsprozesse mit Anwendungen aus dem tigen Branchenlösungen abas Marketplace beschleunigen. Foto: Till Konstanty anpassen? Die Branchenlösungen sind vorkon- Add-Ons für Reisekostenabrech- werden. Dann kann die Fachabtei- figuriert und enthalten die jeweils nung, Big-Data-Analytics oder In- lung automatisch Kundendaten aus für die Branche relevanten Prozesse dustrie 4.0 bekommen und diese in Salesforce in den Stammdatensatz und Masken. Dadurch werden wir ihr Abas-System integrieren können. von abas ERP importieren. im Projekt schneller, weil wir nicht Diese Add-Ons kommen von Part- jedes Mal mit dem Kunden gemein- nern. Wir stellen den Partnern eine Manche Bestandskunden wollen On- sam Definitionen erarbeiten müssen. Entwicklungsumgebung bereit, die Premise bleiben. Werden deren Lösun- Anpassen lassen sich in den Bran- sie von der Programmierung über gen weitergepflegt? chenlösungen beispielsweise die Tests bis hin zum Deployment un- Ganz klar: Wir unterstützen auch User Dashboards, indem Anwender terstützt. weiterhin den On-Premise-Betrieb neue Widgets hinzufügen, oder das unserer Lösungen, und auch neue Aussehen der Masken durch Ein- und Gehen Sie davon aus, dass sich eines Produkte können künftig in die- Ausblenden von Feldern. Ebenfalls Tages Fachabteilungen selbst Add-Ons ser Variante betrieben werden. Wir möglich sind Add-Ons, die den Funk- aus dem Marktplatz besorgen? starten bei der Entwicklung eines tionsumfang erweitern. Ja. Alle Marktplatz-Lösungen sind neuen Produkts immer häufiger mit subskriptions-basiert und ermögli- der Cloud-Lösung und bringen im Was werden denn die Kunden wohl als chen genau das. Fachabteilungen nächsten Schritt eine Variante für erstes in die Cloud migrieren? Sind das können sie schnell testen und bei den On-Premise-Betrieb. Bei einer Lösungen, die das ERP-System ergän- Nichtgefallen ebenso schnell wie- Cloud-Lösung sind die Wege zum zen? der abschalten. Funktional lässt sich Kunden viel kürzer. Hat das Pro- Davon gehen wir aus. Um Themen beispielsweise über den Enterprise dukt nach den Tests der Kunden wie etwa das Internet der Dinge ab- Service Bus abas Connect eine Route eine Reife erreicht, dann ist die On- zubilden, entwickelt sich Abas zu zu einer CRM-Lösung von Salesforce Premise-Variante an der Reihe. In einem Plattformanbieter. Wir schaf- schaffen. Diese vorkonfigurierte der umgekehrten Richtung wäre der fen mit unserem abas Marketplace Route kann über den Marktplatz er- Weg deutlich schwieriger und auf- ein Ökosystem, in dem die Kunden worben und in abas Connect geladen wändiger. Jürgen Frisch

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!KTUELLEå3TUDIEN und !NBIETERÓBERSICHTEN låNDENå3IEåINåUNSEREMå7EB 3HOPåUNTERå www.isreport.de/shop it-strategie

Foto: Fotolia Zwischen Realität und Modell Methoden und Technologien des Software Engineerings haben sich in den vergangenen Jahrzehnten weiterentwickelt,. Eine Grundlage blieb dabei erhalten: Die Entwickler gehen einem geschlossenen Modell aus. Alles, was das System verwalten, berechnen oder erzeugen soll, schlägt sich in Artefakten nieder. Zu den In- formationen gehören Merkmale über Dinge und Menschen (sogenannte Objekte), die im Anwendungskontext relevant sind. Das können Auslas- tung, Wartungszustand, Vertragsin- halte, Kundendaten oder Kontostände sein. Andere Merkmale oder Objekte spielen bei der Modellbildung und im Anwendungskontext keine Rolle. So entsteht eine Trennlinie zwischen dem im Informationssystem berück- sichtigten Ausschnitt und dem Rest der Welt. Lange war dies eine feste Grenze: Auf der einen Seite die Realität, auf der anderen Seite das Modell. Die Digitale Transformation Experten konnten exakt definieren, was ins Modell gehört und was nicht. Schlaue Algorithmen an den Mit dieser Gewissheit bauten sie Soft- waresysteme, optimierten Abläufe Grenzen der Digitalisierung und schufen die Grundlage für neue Services und Produkte. Jetzt brechen Der Einfluß von Algorithmen auf Wirtschaft und Informationssysteme aus der Mo- dellwelt aus. Ob Internet der Dinge, Gesellschaft wächst, und bisherige Software kommt Cyber-Physical Systems, Chatbots dabei an ihre Grenzen. Nötig sind künftig transpa- oder datengetriebene Systeme: Sie alle sind Indikatoren für die Digitali- rente Entscheidungen und eine partizipatorische sierung unserer Lebenswirklichkeit. Unternehmen nutzen die zugrunde- Entwicklung. liegenden Algorithmen nicht mehr nur dazu, Maschinen zu steuern Der legendäre Satz des Sili- Euphorie gibt es Grenzen der Digita- und Bestandskunden zu verwalten. con-Valley-Urgesteins Marc Andrees- len Transformation. Software spielt künftig auch bei der sen „Software is eating the world“ aus Entscheidet ein Algorithmus, wer Einsatzplanung von Wartungstechni- dem Jahr 2011 war prophetisch. Soft- einen Kredit oder eine Wohnung be- kern, der Suche nach einem Partner ware dringt immer weiter vor. Prallen kommt, verbergen sich in ihm Vorstel- oder bei der Entscheidungsfindung reale und digitale Welt unmittelbar lungen über den optimalen Zustand im politischen Prozess eine Rolle. aufeinander, ergeben sich für Soft- der Welt. Welche Parameter die Ent- Aufgaben, die deutlich über das hin- wareentwickler und Projektverant- wickler heranziehen und wie sie wel- ausgehen, was die Systeme und ihre wortliche ganz neue Anforderungen. chen Faktor bewerten, können Außen- Entwickler bisher leisten mussten. Mit der Realität hält auch das Chaos stehende nicht nachvollziehen. Das Bei sozio-technischen Systemen ist Einzug in die IT-Systeme. Die klassi- führt schnell zu Fehlentwicklungen. es mit der Planbarkeit schnell vorbei. schen Ansätze der Informatik helfen Der Digitalen Transformation sollten Wie der Umgang mit Chatbots zeigt, nicht weiter. Entgegen aller aktuellen daher Grenzen gesetzt werden. haben Menschen eine diebische

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Freude daran, diese Interaktionssys- triebswirtschaftliche Systeme (ERP/ hen, dass ein Teil der realen Welt im- teme an ihre Grenzen zu führen. Die Enterprise Resource Planning) mit mer außerhalb des Informationssys- Möglichkeiten, ein solches System zu all ihrem Funktionen. Andererseits tems bleiben wird. Ihnen muss klar torpedieren, sind für Trolle fast unbe- gibt es Systeme, die sich gar nicht sein, dass hinter der beobachtbaren grenzt. Damit kommt der Anspruch mehr bewegen und den Anschluss an Unordnung mehr Ausnahmen als Re- eines Chatbots, menschliche Kom- die Digitalisierung verlieren. Sie ver- geln stecken. Ein schmerzhafter Lern- munikation täuschend echt nachzu- kommen zu langweiligen Backend- prozess. Das Gefühl der Allmacht, das ahmen, schnell an seine Grenzen. Lösungen. Entwickler angesichts ihrer Möglich- Deswegen sollte die Perspektive eines Diese Diskrepanz zwischen den keiten in den von ihnen geschaffenen Trolls zum Testen solcher Systeme Modellen der Informatik und dem Systemen bisher hatten, wird ersetzt dazugehören. realen Leben zeigt die Grenzen der durch Respekt und Demut vor dem Chatbots sind ein Beispiel, wo die Digitalen Transformation auf. Es gibt Unbekannten. Modellbildung mit all ihren definier- Ideen, wie Experten dieses Problem ten Strukturen und Abläufen hart in den Griff bekommen. Welchen Er- Die Modelle können die auf die echte Welt mit allen ihrem folg diese Ideen haben, steht bislang Realität kaum mehr erfassen unvorhersehbaren Chaos prallt. Ent- in den Sternen. Die Realität lässt sich nicht hinrei- scheiden statt Modellgrenzen und chend vollständig modellieren: Mit verwalteter Objekte handelnde Sub- Von selbstlernenden Systemen dieser Geisteshaltung gilt es nun, jekte über den Erfolg eines Informa- bis hin zu Künstlicher Intelligenz: neue Systeme an der Grenze zwi- tionssystems, kommen die bisherigen Algorithmen erkennen Muster in schen realer und digitaler Welt zu Ansätze der Softwareentwicklung an großen Datenmengen und sie lernen, entwerfen. Dabei sollten die Exper- ihre Grenzen. indem sie Experten bei der Arbeit ten nicht mit dem Ideal einer allum- beobachten oder indem sie gegen fassenden Lösung in den Entwick- Komplexere Modelle sich selbst antreten. All das führt lungsprozess gehen, sondern mit stellen keine Lösung dar dazu, dass Systeme innerhalb ihrer dem aus der Lean-Startup-Bewegung Das über Jahre erprobte Standardvor- Grenzen zu besseren Ergebnissen bekannten Konzept des Minimum Vi- gehen der Informatiker „Modell auf- kommen. Beim Sprung über diese able Product. Dabei handelt es sich bauen, von allem anderen abstrahie- Grenze helfen diese Ansätze nicht. um die erste minimal funktionsfähige ren und dann nur noch damit weiter Das Unvorhersehbare lässt sich nicht Variante eines Produkts oder einer arbeiten“ reicht künftig nicht mehr trainieren. Auf Basis hunderttausen- Dienstleistung. Sie wird entwickelt, aus. Die Annahme hinter einem Mo- der Bilder können Entwickler einem um den Kundenbedarf mit minima- dell ist stets, dass es die Wirklichkeit Algorithmus beibringen, Katzen von lem Aufwand zu decken. Während hinreichend detailliert abbildet. Je Hunden zu unterscheiden. Ein einzi- der praktischen Anwendung sam- enger aber die physische und die di- ges Bild einer Maus sorgt dafür, dass meln Entwickler Daten über Ein- gitale Welt zusammenwachsen, desto das System nicht mehr funktioniert. satzszenarien, Anwendungsfälle und weniger trifft das zu. Erste Erfahrun- Experten suchen die Lösung im Probleme. So können sie eingrenzen, gen, mit Cyber-Physischen Systemen Konzept der starken Künstlichen In- was sich wie Digitalisieren lässt, und zeigen, dass es Informatikern Pro- telligenz. Dahinter steckt die Idee was nicht. bleme bereitet, mit dieser Tatsache eines Systems, dessen intellektuellen Gerade dieser letzte Teil der Er- umzugehen. Fast reflexartig bauen Fertigkeiten mit der eines Menschen kenntnis – was sollte nicht digitali- sie komplexere Modelle, um die Re- vergleichbar sind oder diese sogar siert werden oder was lässt sich ein- alität detaillierter abzubilden. übertreffen. Eine starke künstliche fach nicht digitalisieren – ist wichtig. So entstehen Systeme, die immer Intelligenz handelt nicht mehr nur re- Entwickler sparen viel Zeit und Geld, noch eine Ausnahme mehr erfas- aktiv, sondern auch aus eigenem An- wenn sie sich auf die Themen kon- sen. Ihre Schöpfer führen sich nicht trieb. In der Realität gibt es allerdings zentrieren, wo sich eine digitale Lö- vor Augen, dass hinter dieser einen keine starke Künstliche Intelligenz. sung lohnt. So können sie direkt im Ausnahme eine unendliche Vielfalt Bisher kamen die Forscher noch nicht Entwurf der Systemgrundlagen die an Möglichkeiten steckt, die das Sys- einmal in die Nähe eines Systems mit Systemgrenzen einziehen. Sie können tem noch immer nicht berücksichtigt. solchen Fähigkeiten. Daher dürfte Mechanismen einplanen, die greifen, Aktuell lassen sich zwei Entwicklun- diese Diskussion auf absehbare Zeit wenn Ereignisse von jenseits des Er- gen beobachten: Einerseits gibt es eher Philosophen als Informatiker kenntnishorizontes unmittelbare Aus- Informationssysteme, deren System- beschäftigen. wirkungen auf das System haben. grenzen an allen Ecken und Enden Der erste Schritt im Hier und Jetzt So lassen sich Modi entwickeln, die ausfransen. Beispiele dafür sind be- sollte sein, dass die Experten verste- dann zum Einsatz kommen, wenn die

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vorgedachten Lösungen nicht mehr Machbaren immer weiter – hinein sich die angestrebte Effizienz errei- weiter kommen. Ein Ansatz ist es in Bereiche, in denen die Entschei- chen lässt. Bei sozio-technischen beispielsweise, von vornherein gar dungen ureigene menschliche As- Systemen entscheidend: der Mensch kein autonom-agierendes System pekte berühren: Warum sollte ein und der Algorithmus. Entwickler sind anzustreben. Die Entwickler kon- medizinisches System nur die Di- sehr versiert darin, ihre Programme zentrieren sich auf ein System, das agnose verbessern und nicht auch auf optimalen Ressourceneinsatz zu automatisch die Unterstützung eines gleich den Operationsplan festle- trimmen. Die Abläufe in der realen menschlichen Entscheiders anfor- gen? So kann der Algorithmus mit Welt lassen sich allerdings nur sehr dert, wenn es nicht weiter kommt. dem Wissen über diagnostizierte eingeschränkt vorhersagen. Wann So könnte eine Lieferdrohne eigen- Krankheiten, Überlebenswahr- immer etwas auf dem Weg zum effizi- ständig den Weg durch den Luftraum scheinlichkeiten der Patienten und entesten Ergebnis stört, wird es eher bis hin zum Auslieferungsort finden. den Fachkenntnissen der verfüg- der Mensch sein, der dafür die Zeche Aber angesichts der – völlig unvor- baren Mediziner sicherstellen, dass zahlt. Ein Beispiel für diese Entwick- hersehbaren – Katze, die auf der das optimale Ergebnis erzielt wird. lung lässt jeden Tag auf den Straßen Kiste liegt, in der das Paket deponiert Warum nur den Aktienfonds mana- der Innenstädte beobachten. werden soll, schaltet sie einen Piloten gen, wenn die Software doch auch hinzu, der die Situation überblickt, Unternehmen optimal führen kann? Höher, weiter, schneller und einmal kurz hupt. Die Grundidee Das mag noch reichlich weit herge- hat als Ziel ausgedient dahinter: Wir wissen nicht, was alles holt erscheinen. Aber vor zehn Jah- Paketzusteller sind nicht um ihren passieren kann. ren hat auch niemand erwartet, dass Job zu beneiden: Trotz Zeitdruck, Viele Probleme sind erkannt, es eines Tages autonome Autos durch Verkehrschaos und unvorherseh- liegen aber noch nicht alle Lösungen Los Angeles fahren. baren Kundensituationen sollen sie auf dem Tisch. Gleichzeitig schicken einen guten Job machen. Empfän- sich Algorithmen an, die reale Welt Algorithmen entscheiden ger erwarten, dass sie ihre Lieferung zu verändern. Denn je mehr Funk- schon bald eigenständig pünktlich bekommen, und dass der tionen und Entscheidungen ihnen Softwaresysteme unterstützen nicht Bote schon eine Möglichkeit findet übertragen werden, desto stärker mehr nur, liefern die Datenbasis ihre Bestellung auszuliefern, auch beeinflussen sie das Leben des Ein- für Entscheidungen oder erarbeiten wenn sie gar nicht zu Hause sind. zelnen und die Entwicklung der Ge- Handlungsalternativen, aus denen Die Paketauslieferung lässt sich sellschaft. Mit noch nicht absehbaren Menschen dann die geeignete Op- als ein sozio-technisches System be- Konsequenzen. tion auswählen. Sie entscheiden im- trachten. In Versanddiensten über- mer häufiger direkt, ob das Auto an nimmt eine Software die Touren- Mit Algorithmen lässt der Kreuzung nach links oder rechts planung. Sie gibt dem Fahrer vor, sich schlecht diskutieren fährt, ob Aktie A oder B gekauft wird. wann er wo zu sein hat, damit er in Der Siegeszug der Algorithmen In Zukunft wohl auch, wer operiert der gegebenen Zeit möglichst viele scheint unaufhaltsam zu sein. Egal wird, wer entlassen wird, und wer Pakete zustellt. Die Komplexität der vor welche Aufgabe die Experten sie bleiben darf. Die Basis der Entschei- Realität klammern die Algorithmen auch stellen, irgendwann scheint die dungen ist oft unklar. Wir wissen aus, wenn sie eine Tour optimieren. Leistungsfähigkeit der Maschinen nicht, welche Abfragen und Gewich- Jede Baustelle, jeder Stau, jedes Pa- die des Menschen zu erreichen oder tungen die Entwickler in ihre Sys- ket, das auf der Terrasse abgelegt gar zu übertreffen: Sie spielen besser teme einbauen und wie die Ergeb- werden muss oder jeder Kunde, der Schach, Go und selbst Poker als wir. nisse zustande kommen. zwei Kisten Wein in den vierten Stock Sie erkennen den Inhalt von Bildern, Banken und Versicherungen müs- geliefert bekommt, bringt die Abläufe sie verstehen das gesprochene Wort sen ihre Allgemeinen Geschäftsbe- aus dem Takt. Leidtragender ist der und übersetzen es auf Wunsch. Bei dingungen veröffentlichen, also soll- Auslieferungsfahrer, der entweder der Auswertung von medizinischen ten sie ihren Kunden auch einen Blick durch mehr Arbeit oder weniger Aufnahmen zur Diagnose von Krank- auf ihre Algorithmen erlauben. Algo- Service versucht, das Arbeitspen- heiten nehmen sie es mit jeder medi- rithmustransparenz ist eine neue An- sum zu schaffen. Kurzfristig mag ein zinischen Koryphäe auf. Aktienfonds, forderung für die Softwareentwickler. solches Verhalten für Unternehmen die von Algorithmen geführt werden, Die Gesellschaft wird genau das von ökonomisch sinnvoll sein. Langfris- schlagen regelmäßig die Perfor- ihnen fordern. tig jedoch dürften die Auswirkungen mance von Fondsmanagern. Besondere Bedeutung kommt da- auf die Motivation und Loyalität der Berauscht von diesen Erfolgen bei der Entscheidung zu, wie effizi- Mitarbeiter sowie die abnehmende schieben Forscher die Grenze des ent ein System arbeiten soll, und wie Kundenzufriedenheit zu schlechte-

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ren betriebswirtschaftlichen Kenn- zahlen führen. Die Autoren

Unvorhersehbare Störungen sind zur Realität geworden Die Entwickler der Systeme für Tou- renplanung müssen künftig mehr Demut walten lassen. Sie sollten sich schlicht die Tatsache bewusst machen, dass unvorhersehbare Si- tuationen die Regel sind, und es ist Foto: adesso AG adesso Foto: langfristig nicht zum Ziel führt, diese Institut für Systemforschung Foto: Komplexität auf den Zusteller abzu- Monika Gatzke verantwortet am Institut für Systemforschung der Infor- wälzen. Würden sie bei der Entwick- mations-, Kommunikations- und Medientechnologie der Bergischen Uni- lung ihrer Systeme die Kundenzufrie- versität Wuppertal. Competence Center for Cyber-Physical Systems. denheit und die Anforderungen der Prof. Dr. Volker Gruhn ist Aufsichtsratsvorsitzender der adesso AG und ist Inhaber des Lehrstuhls für Software Engineering an der Universität Duis- Zusteller vor Augen haben, kämen burg-Essen. Seine Forschungsschwerpunkte liegen auf mobilen Anwendun- sie zu anderen Lösungen. gen und der Digitalen Transformation. Grundsätzlich können die Systeme den Paketboten bei der Bewältigung der Komplexität unterstützen. Denn und Realität steht jetzt ein Mensch berücksichtigen, wie sie den Men- er muss entscheiden, ob es sich lohnt, mit all seinen Eigenschaften, Feh- schen als handelndes Subjekt unter- einen Stau zu umfahren. Statt vorge- lern und Möglichkeiten. Allein mit stützen. gebener Verhaltensweisen sollten die dem Instrumentarium der IT werden Informatiker müssen sich fragen, Entwickler dem Zusteller aber Frei- Entwickler hier kaum die richtigen welche Normen sie ihren Handlun- räume für smartes Verhalten einräu- Antworten finden. gen zugrunde legen. Die gesamte men, die er dazu nutzen kann, seinen IT-Experten sind es gewohnt, Men- Gesellschaft muss eine Idee davon Service zu verbessern. schen als Objekte in ihren Systemen entwickeln, wie eine Welt aussehen Mit zunehmender Erfahrung kennt zu verwalten. Um im Beispiel oben zu soll, in der Algorithmen in vielen der Zusteller die Besonderheiten sei- bleiben: Der Paketfahrer hat eine Mit- Fällen die Rollen und Kompetenzen ner Touren. Mit jedem Mitarbeiter, arbeiternummer, ein Stundenkonto einnehmen, die bisher Menschen der das Unternehmen verlässt, geht und einen Arbeitsvertrag. Dass aber vorbehalten waren. Diese Heraus- dieses Wissen verloren. Eine Schnitt- der Paketfahrer Hans Müller weiß, forderung geht deutlich über die stelle zwischen Auslieferungsboten dass Kundin Lisa Meier am Dienstag Informationstechnologie hinaus. Sie und System könnte hier helfen. Ein nie zu erreichen ist, findet sich nir- betrifft ethische, volkswirtschaftli- Zusteller kann beispielsweise jede gendwo im System. Ein Designfehler, che, betriebswirtschaftliche, gesell- Information, die er für relevant hält, der zu Problemen führt. schaftliche, mathematische und in- über Spracheingabe erfassen. Die Al- formationelle Aspekte. Eine Software gorithmen bereiten sorgen dafür, dass Partizipatorische Entwicklung sollte all diese Aspekte unter einen diese Informationen allen Kollegen wird zum neuen Paradigma Hut bringen. bei Bedarf zur Verfügung stehen. Zwischen den Versprechen der Digi- In der Softwareentwicklung kom- talen Transformation und deren Ein- men künftig Methoden des partizi- Automatisierung und Effizienz lösung liegt noch ein weiter Weg. Die patorischen Designs zum Zuge. Bei kommen an ihre Grenzen oben geschilderten Fragen müssen klassischen Informationssystemen Am Beispiel der Paketzustellung lässt beantwortet werden, wenn die Tech- haben diese Ideen jahrzehntelang sich ein grundlegendes Problem bei nologie ihre – wie wir überzeugt sind kaum eine Rolle gespielt. An den der Entwicklung von sozio-techni- – positiven Wirkungen entfalten soll. Grenzen smarter Systeme können schen Systemen aufzeigen: Bisher Informatiker müssen sich hier und sie jedoch durchaus nützlich sein. werden diese Systeme von IT-Exper- jetzt über Systemgrenzen Gedanken Das Engineering smarter Systeme ten entwickelt, die durch die Automa- machen und sehr genau überlegen, wird zu einer interdisziplinären Auf- tions- und Effizienzbrille blicken. Sie welche Anforderungen ins System gabe. Sie führt Interaktionsdesigner, haben sich nie mit anderen Themen gehören und was außen vor bleiben Arbeitsgestalter, Statistiker, Informa- auseinandersetzen müssen. Aber an sollte. Sie müssen weg von der rei- tiker und Domänenexperten und so- der Schnittstelle zwischen System nen Objektperspektive und stärker gar Trolle zusammen. jf

www.isreport.de Online und Guides 5/2018 43 it-strategie

Die Cloud-Partnerschaft minimiert Betriebsrisiken Der Betrieb von Cloud-Computing- Ressourcen ist jedoch aufwändig und rechnet sich in der Regel für kleinere Anbieter nicht, wenn Posten wie laufende Administration, Wartung und Pflege, permanentes Release- Management, Patchen und Updaten sowie Backups in die Gesamtrech- nung einfließen. So fürchten manche Softwarehäuser ohne Cloud-Partner, dass die Umstellung auf ein digitales, skalierbares Geschäftsmodell ihnen einen teuren, intransparenten und riskanten Rechenzentrumsbetrieb beschert. Eine weitere Hürde ist die Angst vor Datenverlusten bei even- tuellen Rechenzentrumsausfällen. Schließlich bestehen Zweifel, ob ein Cloud Computing kleiner Anbieter die Compliance- und Datenschutzvorgaben umsetzen kann. Die Telekom weist Software­ An dieser Stelle kommen Cloud- Anbietern den Weg in die Cloud Partner ins Spiel. Mit ihrer Hilfe findet die Software von kleinen und Software as a Service liegt im Trend, aber für kleine mittelgroßen Anbietern leichter den Weg in die Wolke. Etablierte Cloud- Anbieter bringt eine eigene Cloud hohe Aufwände Anbieter können die Produkte von und Risiken mit sich. Eine Alternative dazu ist die Softwarehäusern skalierbar, kosten- günstig, hochverfügbar und sicher als Partnerschaft mit einem erfahrenen Provider. Cloud-Lösung bereitstellen. Darüber hinaus kommt den Softwarehäusern Das klassische Software- Die Beliebtheit von Cloud-Lösungen das Technologie- und Vermarktungs- lizenzgeschäft hat seinen Zenit erklärt sich dadurch, dass diese so- Know-how der Partner zugute, wenn überschritten. Unternehmen und wohl Anbietern als auch Anwendern deren Cloud-Experten die Transfor- Anwender bevorzugen es mittler- Vorteile bieten. Anbieter senken über mation bis zum Start der Betriebsvari- weile, Software dauerhaft zu mieten. das zentralen Management ihre Kos- ante Software as a Service begleiten. Software-as-a-Service-Angebote wie ten erhöhen die Profitabilität. Regel- Microsoft Office 365, Salesforce und mäßige Umsatzströme ermöglichen Eine Anleitung für den DocuSign eigen, wie es funktioniert. eine gute Kosten- und Gewinnpla- Umbau des Geschäftsmodells Laut Bitkom Cloud Monitor 2017 nut- nung. Anwender wiederum verfü- Mit dem Angebot SoftwareBoost hat zen aktuell 46 Prozent der deutschen gen stets über aktuelle Software und die Deutsche Telekom ein Partner- Unternehmen Office-Anwendungen nutzen Abo-Modelle, die eine be- programm aufgelegt, das Software- als Service aus der Cloud. Gartner darfsgerechte und kostengünstigere häuser auf ihrem Weg in die Cloud zufolge wird der weltweite Umsatz Nutzung erlauben. Softwarehäusern und beim Wandel ihres Geschäfts- 2018 rund 74 Milliarden US-Dollar beschert die Betriebsvariante Soft- modells unterstützt. Softwarehäuser, betragen, was im Vergleich zu 2017 ware as a Service neue Kunden. Denn die sich für das dieses Programm einer Steigerung von fast einem Vier- die Möglichkeit, Applikationen auf qualifizieren, haben die Möglichkeit, tel entspricht. In den kommenden monatlicher Basis zu buchen, macht schnell und mit einem vergleichs- Jahren sollen die Umsätze weiter um diese Lösungen auch für Unterneh- weise geringen Aufwand cloudba- knapp 60 Prozent steigen und 2021 men attraktiv, die bislang aufgrund sierte Lösungen am Markt zu plat- bereits 117 Milliarden US-Dollar er- zu hoher Initialkosten kein Interesse zieren. Zu diesem Zweck stellt die reichen. daran hatten. Telekom eine Reihe von technischen

44 Online und Guides 5/2018 www.isreport.de it-strategie

und organisatorischen Beratungsleis- Milliarden Dollar umgesetzt werden, tungen zur Verfügung. was einer Steigerung um 13,3 Prozent Der Autor Softwarehäuser erhalten bei diesem gegenüber dem Vorjahr entspricht. Angebot ein Guthaben für skalierbare Mit Cloud Gaming kommen Spiele IT-Ressourcen aus der Open Telekom als Stream aus der Cloud auf ein be- Cloud von bis zu 250.000 Euro. Damit liebiges Endgerät. Dank einer hohen beziehen sie flexibel und bedarfsge- Skalierbarkeit und schneller perfor- recht Ressourcen auf OpenStack-Ba- manter Netze werden High-End-Ga- sis aus dem Infrastructure as a Ser- mes auf Smartphones möglich: Das vice-Angebot der Telekom. Kostenfrei Spiel läuft dabei im Rechenzentrum sind Technologie-Beratung und Sup- des Anbieters. So werden aus Spie- port zur Förderung der Cloud-Trans- le-Anbietern Games-as-a-Service-

formation. Dazu zählen unter ande- Provider, die grafisch anspruchsvol- Telekom Deutsche Foto: rem Online Konferenzen über Cisco ler Spiele bereitstellen, ohne dafür Peter Arbitter ist Leiter Portfolio- Webex und Vor-Ort-Termine. eigene Infrastruktur vorhalten zu und Produktmanagement Geschäfts- müssen. kunden bei der Deutschen Telekom. Unterstützung beim Vertrieb Das Anwendungsbeispiel Gaming und auch beim Marketing lässt sich prinzipiell auf jede Art von geltende Datenschutzgrundverord- Darüber hinaus erhalten die Teilneh- Branchensoftware übertragbar, etwa nung (DSGVO). Da bei Software as mer des Partnerprogramms Unter- auf Logistik und Transportwesen. a Service oft personenbezogene In- stützung beim Vertrieb. Für das digi- Speditionen, Taxiunternehmen, Spe- formationen übermittelt werden, ist tale Marketing erarbeitet eine externe ditionen und Pflegedienste setzen ein gesetzeskonformer Datenschutz Agentur eine individuelle Lösung. Für mobile Geräte mit Software zur GPS- erforderlich. die Vermarktung ihres Mietmodells Ortung und Datenerfassung für ihr Unternehmen bewerten laut dem steht Software-Entwicklern außer- Flottenmanagement ein. Mit einer Bitkom Cloud Monitor 2018 die DS- dem ein vorgefertigtes White-Label- Cloud-Lösung lassen sich diese Daten GVO-Konformität bei der Auswahl Framework zur Verfügung. Damit in Echtzeit erfassen und auswerten. eines Cloud-Anbieters als Top-Krite- lassen sich Aufwand skalierbare Ähnliches gilt für Analyse-Software, rium – 97 Prozent der Befragten be- Websites, Blogs oder Webshops in die zu Zwecken der vorausschauen- zeichnen dies als Must-Have. Gleich der Open Telekom Cloud platzieren. den Wartung für das Internet der dahinter folgen eine transparente Si- Zur Messung der Kampagnenerfolge Dinge entwickelt wird und etwa in cherheitsarchitektur und -kontrollen kommen Metriken auf den jeweiligen Aufzügen, Produktionsmaschinerie (83 Prozent), eine im Vertrag regel- Micro-Landingpages zum Einsatz. oder Flugzeugen zum Einsatz kommt. bare Exit-Strategie (79 Prozent) und Schließlich dürfen die Software- Hierbei senden die in den Anlagen ein Hauptsitz im Rechtsgebiet der EU häuser das Telekom-Logo für ihre verbauten Sensoren über sichere (76 Prozent). Zwecke verwenden. Gemeinsame Netzanbindungen Statusmeldungen Ob ein Cloud-Dienstleister ver- Auftritte bei Veranstaltungen und von spezifischen Bauteilen an einen trauenswürdig ist, zeigt sich unter Präsentationen sowie weitere Net- Hub in der Cloud. Die Analyse-Soft- anderem bei den Zertifikaten, die working-Möglichkeiten runden das ware in der Cloud wertet die Daten er vorweisen kann. Besonders aus- Paket ab. Softwarehäuser können in Echtzeit aus, und Servicetechniker sagekräftig ist das Trusted Cloud- sich ab sofort bei der Telekom für das erhalten über ein Dashboard eine ku- Datenschutzprofil für Cloud-Dienste Partnerprogramm bewerben. Voraus- mulierte Sicht des Anlagenzustands. (TCDP), das bereits auf DSGVO- setzung ist ein spannendes digitales Sie können aus der Cloud automati- Anforderungen ausgerichtet ist. In Geschäftsmodell. siert Serviceaufträge auszulösen und Ergänzung mit dem Zertifikat BSI Ersatzteile bestellen. C5 zur Informationssicherheit be- Von Gaming und Logistik, zu scheinigt TCDP, dass ein Anbieter Transport und Pflegediensten Zertifikate beweisen die rechtskonforme Auftragsverar- Ein spannendes Beispiel für die Clou- Datenschutz und Sicherheit beitung mit Cloud-Services abbilden difizierung von Software und die da- Auch in Sachen Sicherheit spricht ei- kann. Mit einem solchen Partner mit verbundene Transformation des niges dafür, mit einem Cloud-Provider sind Softwarehäuser auf der siche- Geschäftsmodells liefert die Gaming- zusammenzuarbeiten, der professio- ren Seite und können sich darauf Industrie. In diesem Wachstumsmarkt nellen Datenschutz und Compliance konzentrieren, den Wandel ihres sollen 2018 laut Newzoo Global Ga- bietet – besonders im Hinblick auf Geschäftsmodells gewinnbringend mes Market Report weltweit rund 138 die seit Mai dieses Jahres europaweit zu gestalten. jf

www.isreport.de Online und Guides 5/2018 45 it-strategie otolia oto: F oto: F

IT-Organisation IT-Service-Management greift agile Methoden auf IT-Service-Management zielt darauf, Geschäftsprozesse optimal durch IT zu unterstützen. Das Regelwerk ITIL reicht dafür nicht mehr aus. Als Reaktion auf träge IT-Organisationen etablieren sich agile Methoden.

Flüchtigkeit, Ungewissheit, agilen Prozessen. Eine zu enge Aus- Die klassischen Methoden IT-Service- Komplexität und Mehrdeutigkeit richtung auf Regelwerke wird den Management scheinen auf den ersten (englisch: Volatility, Uncertainty, individuellen Anforderungen der Un- Blick keine passende Antwort darauf Complexity, Ambiguity - kurz VUCA) ternehmen nur selten gerecht. zu liefern. Neue Best Practice Ansätze – diese Begriffe beschreiben die aktu- wie IT4IT versuchen diese Lücke zu elle Lage von Unternehmen. Von der Beim ITIL-Regelwerk füllen, strukturieren aber letztlich IT wird neben Stabilität, Sicherheit ist die Euphorie verflogen nur bestehende Modelle neu. Agile und Zuverlässigkeit eine hohe Ver- ITIL hat sich zum Standard im IT- Ansätze sind aber keine Modeerschei- änderungsgeschwindigkeit erwartet. Service-Management entwickelt. nung, sondern als Reaktion auf träge Es reicht nicht mehr aus, zuverlässige Viele große Unternehmen haben Organisationen entstanden. Auch die Produkte zu liefern, und daher gibt es die Prozesskompetenz ihrer Mitar- Anforderungen der Anwender und keine Alternative zu agilen Prozessen: beiter nach diesem Regelwerk zer- Kunden befinden sich im Wandel: Nach der IT-Entwicklungsabteilung tifizieren lassen: Allerdings verfliegt Komfortables Arbeiten steht ebenso hat die Welle der Agilität nun das IT- die anfängliche Euphorie. Bei einer im Fokus wie die Zusicherung, die Service-Management erreicht. Alles starken Orientierung auf ein Regel- dafür notwendigen Hilfsmittel von dreht sich um die Idee, Prozesse zu werk besteht die Problematik, dass der IT zu erhalten. Auf diese moder- verschlanken, Bereitstellungszyklen die Frameworks stets umfangrei- nen Ausrichtungen müssen die Ver- zu verkürzen, flexibler in der Leis- cher werden und sich langsam aber antwortlichen eingehen und bereits tungserbringung zu sein und schnel- sicher zum Selbstzweck entwickeln. das Design der Services in Richtung ler auf veränderte Anforderungen Langfristig betrachtet hat ITIL dazu User Experience justieren. Kun- im Markt zu reagieren. Es stellt sich beigetragen, dass der Pragmatismus denanfragen wollen individuell be- die Frage, ob die traditionellen Me- im IT-Service-Management durch arbeitet und Services wie Prozesse thoden des IT-Service-Managements Bürokratie abgelöst wurde. Ganz im flexibel zugeschnitten werden. Mit noch mithalten können. Regelwerke Gegensatz zur industriellen Entwick- den Anforderungen der Kunden wie ITIL (Information Technology lung, die genau in die andere Rich- und Anwender verändert sich auch Infrastructure Library) und COBIT tung läuft. Weg von starren Struk- die Art, wie Software und Services (Control Objectives for Information turen, hin zu mehr Agilität: Cloud entwickelt und in den Betrieb über- and related Technology) werden vie- Computing, Multi Vendor Service nommen werden. Statt einer linearen lerorts als starre Rezeptbücher miss- Modelle, Bring your own Device bei und sicherheitsorientierten Herange- verstanden. Dabei machen sich die Anwendern und innerhalb der IT hensweise liegt der Fokus auf einem Verantwortlichen zur Geisel dieser sind Trends, gegen die sich kaum ein agilen, risikobereiten Vorgehen. Die Standards und verschließen sich vor Unternehmen verschließen kann. bisher vorherrschende Silostruktur

46 Online und Guides 5/2018 www.isreport.de it-strategie

von Betrieb und Entwicklung ohne ternehmenskultur vollziehen und eine entsprechende Verzahnung der Methoden neu ausrichten oder eta- Der Autor Bereiche wird so deutlich. Es liegt in blieren. Sie funktionieren nicht als der Hand der Führungskräfte, hier Ersatz für fehlende Zielsetzungen, anzusetzen und mithilfe horizontal sondern sind Werkzeuge, die je nach orientierter Ansätze wie DevOps (De- Aufgabe zum Einsatz kommen. Auch velopment and IT-Operations) die Vo- wenn die geläufigen Regelwerke raussetzungen für ein agiles Arbeiten oft starre Strukturen aufweisen, so zu schaffen. haben sie durch ihre Best-Practice- Lösungen einen erheblichen Mehr- Der Cloud-Fokus macht wert für die Organisation und sind IT-Service-Management agil bisher alternativlos. In Zeiten der aretas GmbH Foto: Es stellt sich die Frage, welche Be- Digitalisierung braucht es ein agiles deutung IT-Service-Management an- IT-Service-Management, das flexibel Martin Beims ist Impulsgeber für gesichts dieser Veränderungen noch mit Zielen und Rahmenbedingungen Service-Management und Service- Innovation. Er ist einer der haben kann. In der bisherigen Form umgeht und stärker mit den Busi- Geschäftsführer der aretas GmbH passen die bekannten Prozesse nicht ness-Bedürfnissen verzahnt ist. Das in Aschaffenburg, die er im Jahr mehr zu den künftigen Anforderun- ITIL-Kompendium ist zwar kein All- 2010 gegründet hat. Vorher war er gen. IT-Service-Management muss heilmittel, aber es bietet eine breite in diesem Thema als Berater, Trainer daher grundlegend umgedacht und Palette an möglichen Lösungen und und Referent aktiv. Agilität sich zum neuen Selbstver- kann die Richtlinien schaffen, die es ständnis entwickeln. Zentraler Ein- für agiles Handeln braucht. Dies bedeutet letztlich eine Transfor- flussfaktor dabei ist die zunehmende mation der Organisationskultur, an Fokussierung auf Cloud, Virtualisie- Agile Prinzipien gehören der alle Mitarbeiter teilhaben. Des- rung und DevOps. Agilität und IT- in die gesamte IT-Kultur halb reicht es nicht aus, die agilen Service-Management müssen dabei Kennzeichnend für das neue IT-Ser- Prinzipien nur auf die Projektwelt keine Gegensätze bilden. Fakt ist: vice-Management ist die Anwendung anzuwenden. Vielmehr muss die ge- Klassische Prozesse im IT-Service- der agilen Prinzipien auf die Prozess- samte IT einen Wandel hin zu einer Management geraten aktuell zu Un- welt in der IT, um eine durchgän- flexiblen, schnell anpassungsfähigen recht ins Hintertreffen. Auch in der gige flexible Unterstützung bis zur und kundenorientierten Organisation digitalisierten Unternehmensland- fertigen Lösung zu schaffen. Nur so vollziehen. Ziel dabei sollte stets sein, schaft können sie als Leitplanken für lassen sich kurze Time-to-Market- dass IT-Organisationen im gesamten agile und auf Kunden ausgerichtete Zeiten bei gleichbleibender Stabili- Service-Lebenszyklus die Agilität IT fungieren. tät erreichen. Darüber hinaus sollte leben. So sind Unternehmen auch Dafür müssen die Verantwortli- der agile Gedanke in der gesamten für die künftigen Veränderungen im chen jedoch den Wandel in der Un- IT-Organisation umgesetzt werden. Markt gerüstet. jf Anzeige

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Cloud-Dienste werden in der Unternehmenslandschaft künftig bald nicht mehr wegzudenken sein. Wie die diesjährige Studie von Bitglass, an der 135.000 Unternehmen welt- weit teilgenommen haben, zeigte, liegt die Cloud-Nutzung mittlerweile bei 81 Prozent – eine Zunahme von 37 Prozent gegenüber 2016. Einen nicht unwesentlichen Beitrag dazu leistet Microsoft Office 365. Für viele Unternehmen stellt diese Suite schlichtweg eine natürliche Erweite- rung ihrer bestehenden Systeme dar. Der Umzug in die Cloud wird dabei zu einer standardmäßigen Wahl. Die Nutzung von Microsoft Office 365 ist seit der Erhebung im Jahr 2016 von 34,3 auf 56,3 Prozent gestiegen. Ei- nen ähnlichen Erfolg verzeichnen die Amazon Web Services (AWS): Mit einer Verbreitung von 13,8 Prozent weltweit ist AWS auf einem guten Weg, die Standard Lösung für Infra- structure as a Service zu werden. Sicherheit in der Cloud Drei Faktoren machen die Cloud unsicher In der Cloud bewegen sich Unterneh- Cloud-Dienste fordern Security-Strategien heraus men in einer Umgebung, die sie mit Angesichts von Cloud-Diensten reicht es nicht, Eindringlinge von außen abzuwehren. Speziali- klassischen Sicherheitslösungen nur schwer überblicken. Mancherorts sierte Lösungen blockieren unrechtmäßige Zugriffe und beugen riskantem Verhalten der eigenen gleicht diese Betriebsvariante einem Mitarbeiter vor. Flug auf Sicht – wobei im Schadensfall der Pilot haftet. Je nach Organisation bedeuten. Wünscht sich der Chef beitslebens. Arbeitgeber freuen sich bieten sich vielschichtige Schwach- eine pfiffige Präsentation fürs nächste mitunter über reibungslose Ge- stellen und Angriffsszenarien mit Kundenmeeting, findet der zustän- schäftsprozesse und zufriedene Mit- individuellem Schadenspotenzial. dige Mitarbeiter einen kostenlosen arbeiter, wenn diese ihre privaten Ge- Das erschwert die Auswahl einer Cloud-Dienst, der kreative Vorlagen räte auch für betriebliche Aufgaben Security-Lösung. Das Schadenspo- dafür bietet. Ist der Mitarbeiter mit nutzen. Verlangen können sie dies tential setzt sich im Allgemeinen aus einem Projekt nicht ganz fertig ge- aus rechtlichen Gründen von ihren einer Wechselwirkung verschiedener worden und möchte dies zu Hause Mitarbeitern nicht. Allerdings können technischer Möglichkeiten und einer fertigstellen, lädt er die entsprechen- sie die Nutzung privater Mobilgeräte gewissen Arglosigkeit auf Nutzerseite den Unternehmensdokumente in beispielsweise durch Betriebsverein- zusammen. Dies lässt sich im Wesent- die private Dropbox. Die Vorteile im barungen verbieten. Ein formales lichen auf die folgenden drei Fakto- Arbeitsablauf, die sich durch derar- Nutzungsverbot ist allerdings nicht ren reduzieren: tige Workarounds von Public Cloud gleichbedeutend mit faktischer Da- Angeboten für Unternehmen bieten, tensicherheit. Cloud-Apps ermuntern 1. Schatten-IT werden relativiert durch die damit ihre Nutzer schließlich auch dazu, all Nicht nur zentrale Unternehmens- verbundenen Sicherheitsdefizite. ihre Konten und Daten auf sämtli- prozesse werden durch Cloud Ser- chen Endgeräten zu synchronisieren. vices erleichtert. Auch für einzelne 2. Mobilgeräte Treffen Cloud-Apps auf arglose Mit- Mitarbeiter können Cloud Services Mobilgeräte sind längst fester Be- arbeiter, sind Unternehmensdaten eine bequeme Arbeitserleichterung standteil des Privat- und des Ar- an einer Vielzahl an Zugriffspunkten

48 Online und Guides 5/2018 www.isreport.de IT-Security

Foto: Fotolia – wird es zusätzlich notwendig, die betreffenden Dateien in den Cloud- Der Autor Applikationen zu schützen. Für die Sicherung von Daten ist ein Zugriffs- management erforderlich, das alle Zugriffe lückenlos protokolliert und unrechtmäßige Zugriffe blockiert. So lässt sich nicht nur Angriffen von Drit- ten vorbeugen, die sich unrechtmäßig Zugriff verschafft haben, sondern auch riskantem oder böswilligem Verhalten durch eigene Mitarbeiter. Foto: Bitglass Foto: Endpoint-Security versagt Michael Scheffler ist Regional bei der Verhaltenskontrolle Director Central Europe beim Eine große Mehrheit (69 Prozent) der Security-Spezialisten Bitglass. Unternehmen setzt bisher ausschließ- lich auf Endpoint Security-Lösungen. ternehmen einem Flug auf Sicht – Damit werden die Risiken ausgeklü- sie erfolgt lediglich so weit das Auge gelter Malware-Angriffe auf Daten in reicht. Wo Firewalls der nächsten der Cloud oder auf Mobilgeräte der Generation und integrierte Funktio- Mitarbeiter vollkommen außer Acht nen für die Einhaltung gesetzlicher gelassen. Dies zeigt eine Umfrage Vorschriften, die interne Compliance von Bitglass unter 570 IT-Sicherheits- und den Schutz von Cloud-Daten beauftragten weltweit. Dass noch nicht ausreichen, wird allerdings Sicherheit in der Cloud keine passende Sicherheitslösung in die dedizierte Cloud-Sicherheit ent- Betrieb ist, muss nicht zwingend von scheidend. Als Folge dessen wächst einem mangelnden Problembewusst- der Markt für spezielle Cloud-Lösun- Cloud-Dienste fordern Security-Strategien heraus sein herrühren. Vielmehr legt dieses gen seit Jahren. Derzeit ermöglichen Angesichts von Cloud-Diensten reicht es nicht, Eindringlinge von außen abzuwehren. Speziali- Ergebnis die Vermutung nahe, dass es spezielle Sicherheitslösungen wie ein Großteil der Unternehmen noch Cloud Access Security Broker, Daten, sierte Lösungen blockieren unrechtmäßige Zugriffe und beugen riskantem Verhalten der eigenen keine Lösung gefunden hat, die ihr die von verschiedenen Geräten und Mitarbeiter vor. Anforderungsprofil bestmöglich ab- Anwendungen abgerufen werden, deckt: Konkret gaben 84 Prozent der zu schützen. Mithilfe kontextueller dem Risiko von Schadsoftware ausge- Befragten an, dass herkömmliche Zugriffskontrolle und Data Loss Pre- setzt. Um Datensicherheit herzustel- Sicherheitslösungen in der Cloud vention bieten Cloud Access Security len müssen Unternehmen eine gute nicht funktionieren oder eine einge- Broker ein granulares Richtlinien- Kombination aus technischen Maß- schränkte Funktionalität haben. Nur management für Unternehmensda- nahmen, Aufklärung und rechtlichen 15 Prozent der befragten Organisati- ten. Verboten finden. onen haben eine Lösung in Betrieb, Welche Sicherheitslösungen zum die es ihnen ermöglicht, anormale Marktstandard, hängt auch davon 3. Benutzerzugriffe Verhaltensweisen über die von ih- ab, welche Anforderungen Unterneh- Angesichts der vielfältigen Möglich- nen genutzten Cloud-Anwendungen men langfristig an Cloud-Sicherheit keiten von Cloud-Anwendungen – ob hinweg ausfindig zu machen, doch stellen. Nicht überall lässt sich dies unternehmenseigene oder fremde, immerhin 44 Prozent ist es möglich, einfach beantworten, da für eine durch die Daten das Unternehmens- externe Freigaben und eine Verlet- Beurteilung Faktoren wie die Infra- netzwerk verlassen können, greift eine zung von Richtlinien zum Schutz vor struktur, Betriebsprozesse und auch Sicherheitsstrategie zu kurz, die sich Datenverlust (Data Leakage Protec- die Organisationsentwicklung eine vornehmlich darauf konzentriert, in- tion, DLP) zu überwachen. Rolle spielen. Gegenwärtig lässt sich nerhalb des Netzwerks Eindringlinge lediglich eines festhalten: wegen der von außen abzuwehren. Außerhalb Ein allgemeiner Standard Europäischen Datenschutzgrund- des Unternehmensnetzwerks – also ist bisher nicht in Sicht verordnung (DSGVO) müssen Daten auf dem Weg zu und aus der Cloud so- Noch gleicht die Sicherung von künftig im Zentrum der Aufmerk- wie am Speicherort in der Cloud selbst Cloud-Umgebungen in vielen Un- samkeit stehen. jf

www.isreport.de Online und Guides 5/2018 49 ENTERPRISE RESOURCE PLANNING

Software Asset Management Vermessungs-Tools halten SAP-Lizenzen im Zaum SAP-Lizenzgebühren stellen einen signifikanten Kostenblock dar. Ein automati- sches Justieren der Benutzerkonten im System spart manuellen Aufwand und hilft Unternehmen, kostspielige Fehler zu vermeiden.

Einmal pro Jahr schickt SAP lediglich aus, welcher Lizenztyp bei Durch Ungenauigkeiten kann eine seinen Kunden eine „Aufforderung jedem User im System eingetragen Unter- oder Überlizenzierung ent- zur Abgabe der Selbstauskunft“. Dar- ist. Bei vielen Unternehmen wird ein stehen. aufhin führen die meisten Unterneh- User einmal zu Beginn im System men Testvermessungen mit den von angelegt, dann aber nicht mehr ak- Manuelle Justierung erweist SAP dafür vorgesehenen Werkzeugen tualisiert. Ändert sich seine Nutzung, sich als überaus fehleranfällig USMM System Measurement und wird das nicht gepflegt - und daher Das Vermessen ist eine hochkomplexe LAW durch. Die Ergebnisse führen bei der Vermessung auch nicht be- Angelegenheit. SAP verlangt, dass für oft zu unangenehmen Überraschun- rücksichtigt. jeden User und für jedes System, das gen: Unerwartet viele User sind in Werden die Daten nicht manuell dieser nutzt, der richtige Lizenztyp er- den Systemen angelegt, und die zu- korrigiert, bringen die Vermessun- mittelt wird. Die manuelle Justierung geordneten Lizenzen entsprechen gen falsche Ergebnisse. Da aber in ist hochgradig fehleranfällig. Bei der nicht der tatsächlichen Nutzung. Die der Praxis nicht 70.000 Stellen über- Konsolidierung über LAW wird dar- Folge sind aufwändige manuelle An- prüft und korrigiert werden können, auf basierend der Lizenzschlüssel für passungen. stellen die meisten Unternehmen jeden User für jedes von ihm genutzte die Daten nur in groben Zügen rich- System festgestellt. Anpassungen sind tig und befassen sich nur mit jenen Vermessen werden müssen be- an 70.000 Stellen möglich Stellen näher, von denen sie wissen, nutzerbasierte Lizenzen, Engine-Li- Ein durchschnittlicher SAP-Kunde dass dort Fehler enthalten sind. An zenzen sowie andere Abrechnungs- hat 20 verschiedene Systeme und SAP werden Vermessungsergeb- einheiten. Funktionsbausteine wie 3.500 User. Theoretisch sind hier an nisse übermittelt, die halbwegs in beispielsweise SAP Business Objects 70.000 Stellen manuelle Anpassun- den Rahmen des Erwarteten liegen, GTS werden nach Verbrauchsvolu- gen möglich, die dafür sorgen kann, aber mit der tatsächlichen Nutzung mina lizenziert. Die Zähleinheiten dass die USMM die korrekten Daten und dem tatsächlichen Lizenzbedarf sind unterschiedlich: mal die Anzahl einsammelt. Allerdings liest USMM nicht vollständig übereinstimmen. von Verträgen unter Management,

50 Online und Guides 5/2018 www.isreport.de ENTERPRISE RESOURCE PLANNING

mal die Sales-Order pro Jahr, mal der Die aktuelle Nutzung Umsatz. Einige Zähleinheiten wer- und die Preisliste der SAP Der Autor den von der USMM erfasst, andere Sehr häufig wird Software ohne Prü- müssen in Selbstauskunft abgegeben fung und Kenntnis der vertraglichen werden. Grundlagen lizenziert. Ohne die Bei der Klassifizierung wird ent- Verträge zu beachten, werden dann schieden, welche Lizenz einem User scheinbar günstige Alternativen ge- zugewiesen wird. Zur Wahl stehen sucht. Eine solche Vorgangsweise eine Employee User Lizenz um 400 kann schnell zum Eigentor werden. Euro oder eine Professional User Denn SAP verlangt zwei Dinge: Lizenz für 3.500 Euro. Der Preis- Unterschied ist groß, die Entschei- ••„Um alle Benutzer Ihrer SAP-Syste- dung daher höchst budget-relevant. me eindeutig und exakt vermessen Matrix42 Foto: Einen Benutzer zu hoch einzustufen, zu können, müssen Sie Ihre Benut- Torsten Boch ist Senior Product ist pure Geldverschwendung. Ihn zu zer vor jeder Systemvermessung Manager Software Asset Manage- niedrig einzustufen, kann nach einem entsprechend der aktuellen Nut- ment bei Matrix42. Audit zu unerwarteten Nachzahlun- zung und der zugrunde liegenden gen führen. Preisliste mit dem entsprechenden ersetzten, und sie generieren kor- vertraglichen Nutzertyp klassifizie- rekte Daten, die den vereinbarten Li- Eine Vermessung läuft in drei Schrit- ren.“ zenzbedingungen entsprechen. Tools ten ab: ••„Mit dem Vermessungsprogramm wie Matrix42 SAP Compliance analy- Transaktion USMM ermitteln Sie sieren die tatsächliche Nutzung eines ••Klassifizierung der User in jedem pro System die Anzahl der Benutzer Users und vermerken sie im System. System. Das muss das Unternehmen und der kostenpflichtigen Objekte Die finale Konsolidierung mit USMM selbst übernehmen. der Engines der SAP-Software.“ und LAW läuft auf Basis der automa- ••Vermessung mit USMM auf jedem tisch generierten Daten. System. Entscheidend ist die aktuelle Nut- Die automatische Klassifizierung ••Konsolidierung mit LAW. Hier wer- zung, nicht das Profil des Users und und Justierung erzeugt Transparenz, den die Ergebnisse der USMM-Ver- auch nicht, welche Systeme er be- und zwar auch bezüglich der in ande- messungen zusammengeführt. nutzt, und ob das mit seinen Berechti- ren Systemen hinterlegten Benutzer- gungen übereinstimmt. Hat beispiels- konten. Meist sind diese indirekten Das Ergebnis der Vermessung wird weise ein Nutzer mehr Rechte, als er Benutzer als „technische User“ in den an SAP übermittelt. braucht und macht er zwischendurch SAP Systemen hinterlegt und können im System etwas, das über sein defi- darauf basierend analysiert werden. Schnittstellen führen zu niertes Profil hinausgeht - weil er bei- indirekter SAP-Nutzung spielsweise für einen kranken Kolle- ••Der manuelle Aufwand sinkt. Bei der SAP-Nutzung durch Schnitt- gen einspringt - dann kann das dazu ••Über- oder Unterlizenzierungen stellen zu Drittanbieter-Software führen, dass die Lizenz erheblich teu- werden vermieden durch automa- wird im SAP-System der User zwar rer wird, als ursprünglich budgetiert. tische Zuordnung der passenden nicht angelegt, aber er muss bei der Jeder SAP-Kunde muss also die ak- Lizenzen. Vermessung dennoch berücksichtigt tuelle Nutzung feststellen, mit seiner ••Das vorhandene Optimierungspo- werden. Relevant für die Lizenzie- Vereinbarung abgleichen und dann tential wird aufgezeigt und kann auf rung ist, dass das SAP-System pro- entscheiden, welche Lizenz er tat- Wunsch automatisch ausgeschöpft duktiv genutzt wird – unabhängig sächlich braucht. Das ist eine enorme werden. davon, ob das direkt oder indirekt Aufgabe. ••Inaktive User können automatisch über eine Drittlösung stattfindet. deaktiviert werden. Die Lizenzierung erfolgt dabei so, Erst eine Automatisierung wie sie mit SAP verhandelt wurde. schafft die nötige Transparenz Matrix42 SAP Compliance erkennt Wird diese indirekte Nutzung nicht Sollen korrekte Daten an SAP über- alle in den Systemen vorhandenen lizenziert, droht im Auditfall eine mittelt werden, sind automatisierte Lizenzen und bietet Compliance zu Verrechnung von Named Usern nach Lösungen wie etwa Matrix42 SAP jedem Zeitpunkt. Bei einer fortlau- Preisliste. SAP achtet bei Audits sehr Compliance kombiniert mit VOQUZ fenden Überwachung werden Trends genau auf mögliche indirekte Nut- samQ von Vorteil. Diese Applikatio- erkennbar, und Nachkäufe können zung. nen können die manuellen Arbeiten rechtzeitig verhandelt werden. jf

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VORSCHAU Die nächste Ausgabe des is report erscheint am 28.01.2019 ­– auch als E-Paper (http://tiny.cc/aktueller-isreport) sowie als App für Apple iOS und Google Android.

Geplante Themen:

E Business Intelligence und Künstliche Intelligenz E ERP und Payment-Systeme

E Rechnungseingangsverarbeitung

E Personalvermittlung & Recruiting

Anzeigenschluss: 14.01.2019

Impressum 22. Jahrgang ISSN 1437-7942

Urheberrecht: Alle im is report erschienenen Beiträge sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, auch Übersetzungen und Zweitve­ r­wertung,­ vorbehal- ten. Reproduktionen, gleich welcher Art, ob Fotokopie, Mikrofilm oder Erfas- sung in Datenverarbeitungsanlagen, bedürfen einer schriftlichen Genehmigung Online und Guides des Verlags. Aus der Veröffentlichung kann nicht geschlossen werden, dass die beschriebene Lösung oder verwendete Bezeichnung frei von gewerblichen Schutzrechten ist. V.i.S.d.P.: Wolfgang Weckerlein Haftung: Für den Fall, dass im is report un­zu­treffende Informationen enthalten sind, kommt eine Haftung nur bei grober Fahr­läs­sigkeit des Verlages oder seiner verantwortlich für den redaktionellen Teil Mitarbeiter in Betracht. Redaktion: Jürgen Frisch (jf) Anzeigenverkauf: Schlussredaktion: Wolfgang Weckerlein Stefan Raupach Tel. +49/(0)89/90 48 62-30 Autoren dieser Ausgabe: E-Mail: [email protected] Jürgen Frisch, Stefan Raupach, Karsten Sontow, Monika Gaztke, Prof. Dr. Volker Gruhn, Peter Arbitter, Martin Beims, Michael Scheffler Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 22 vom 1. Dezember 2017 Verantwortlich für Anzeigen: Stefan Raupach Erscheinungsweise: 5 x jährlich DTP und Titelgestaltung: Wolfgang Weckerlein Einzelheft: 10,- EUR (zzgl. Versandkosten) Redaktionsanschrift: Abonnement: Der is report kann in gedruckter Form abonniert werden. is report Online & Guides Abo-Preis 2017: 49,- EUR (Raupach & Weckerlein GbR) Herstellung und Druck: Redaktion is report Silber Druck oHG Augustenfelder Str. 3 Am Waldstrauch 1, 34266 Niestetal 85221 Dachau Tel.: +49/(0)89/90 48 62-30 Verlag und Medieninhaber: Fax: +49/(0)89/90 48 62-55 is report Online & Guides E-Mail: [email protected] (Raupach & Weckerlein GbR) Augustenfelder Str. 3 Manuskripteinsendungen: Manuskripte werden gerne von der Redaktion 85221 Dachau angenommen. Sie müssen frei sein von Rechten Dritter. Sollten sie auch an ande- Tel.: +49/(0) 89/90 48 62-30 rer Stelle zur Veröffentlichung oder gewerblichen Nutzung angeboten worden Fax: +49(0) 89/90 48 62-55 sein, so muss das angegeben werden. Mit der Einsendung von Manuskripten Internet: www.isreport.de gibt der Verfasser die Zustimmung­ zum Abdruck. Honorare pauschal oder nach Vereinbarung. Für unverlangt eingesandte­ Manuskripte wird keine Haftung über- Inhaber: Stefan Raupach / Wolfgang Weckerlein nommen. © 2018 is report Online & Guides GbR

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